~~~~~NACHDEM DIE LETZTE SHOW OFF-AIR GING~~~~~
Die Show ist Geschichte und Geschichte wurde geschrieben. Anders kann man es nicht formulieren. Chris McFly trat der verhassten Adelsgruppierung Ultima Ratio Regum bei, Dean Welkey krönte sich zum neuen GFCW World Champion und der Zereo Killer sorgte für den ersten Live-Orgasmus eines Fasans während einer Wrestlingshow. Über die Wichtigkeit einiger Ereignisse kann gestritten werden...
Nun ist all dies bereits wieder Vergangenheit, der Ring, der jedem einzelnen dieser epischen Momente einen Rahmen bot, wird in diesem Moment wahrscheinlich gerade abgebaut und auch hier in der Tiefgarage vor der Halle stehen schon alle Zeichen in Richtung nächste Show. Um genau zu sein, stehen, abgesehen von den größeren Technikwägen, nur noch zwei Privatautos auf dem Platz, die hier im Bild der Überwachungskamera stehen. Ein schwarzer Mercedes SKL C&A, blablabla ich kenne keine Automarken und......unwichtig.
Denn just in diesem Moment kommt auch schon der Fahrer des Mercedes ins Bild gelaufen, die große Legende der GFCW: Mäc Müll. Per Fernbedienung inklusive kurzem Aufleuchten des Wagens liefert er prompt den Beweis dafür, dass er tatsächlich Besitzer dieses herrlichen Gefährts ist und dann öffnet er auch schon die Tür, um einzusteigen und davonzubrausen, als das zweite Auto doch noch einmal von Bedeutung wird......es ist übrigens der Candy Van.
Und auch diesem grün-weiß-pinken Ungetüm nähert sich sein Besitzer. Mit stocksauerem Blick reißt er die Tür auf, pfeffert die Tasche quer durch die Fahrerkabine und will einsteigen, als Mäc Müll ihn nach kurzer Begutachtung aufhält und ein Kameramann, der natürlich ZUFÄLLIG gerade sein Arbeitsgerät in einem der Trucks verstauen will, die Kamera doch wieder herauskramt und zu filmen beginnt.
Mäc Müll: WARTE ERIC! Hast du vielleicht noch Zeit für ein kleines Interview?
Mäc Müll: Danke. Eric ich möchte als Allererstes sagen, dass mir dein Titelverlust sehr leid tut, gerade auch aufgrund dieser unfai...
Weiter kommt er gar nicht, denn da hält Fletcher ihm schon die Hand vor's Gesicht und deckt mit der anderen das Mikrofon ab. Unsicher wird er von Mäc beäugt, dann wandern die Blicke des Interviewers auf das Mikro in seiner Hand, an dem sich die Haltung von Fletchers Fingern langsam ändert. Er umgreift es, zieht es zu sich, würdigt es aber keines Blickes. Nein Erics Augen sind nur auf Mäc fixiert, kalt, emotionslos. Dann hat er das Sprachrohr am Mund...aber er zögert. Wartet...Dann beginnt er in einem erstaunlich ruhigen Tonfall.
Eric: Dean Welkey....hat mich besiegt.
Mäc will nachhaken, zieht das Mikrofon wieder zu sich, aber sofort reißt Fletcher es zurück....und nun kommt der Redeschwall.
Eric: Und es ist vollkommen egal, wie. Er hat mich besiegt. Unfair, fair, Aufgabe, Pin, das interessiert schon in einem Monat kein Schwein mehr. Da schauen die Leute nur noch auf die Statistik und sehen, Sieger Dean Welkey. Und ich werde mich ganz sicher nicht hier hin stellen und mich lächerlich machen, indem ich die Leistung des Champions heruntersetze Am Ende hat er mich besiegt und wenn ich ihn runter mache, dann bedeutet das, dass ich noch schlechter bin. Und wie war es denn vor zwei Wochen? Da habe ich Streetman nicht ganz fair besiegt und Breads hat auch zweifelhaft verloren. Und heute habe ich Welkey selbst in unserem ersten Match verarscht. Mäc, sage mir NIEMALS, dass diese Niederlage unfair war. Wir sind alles erwachsene Männer, gierig nach Gold...wir nutzen ALLE jede Chance, die wir kriegen können. Welkey hat seine Chance genutzt, gut für ihn.
Und jetzt lässt er auch das Mikro wieder los. Sein Blick wandert aber keinen Millimeter. Noch immer wird Mäc mit diesen zwei grünen Punkten quasi durchbohrt. So ist es also der Hall of Famer, der den Augenkontakt bricht, um vielleicht ein wenig Selbstsicherheit zu gewinnen. Der Blick geht ein wenig nach unten, wirkt auch etwas nachdenklich und vermutlich muss er die Worte Fletchers wirklich erst einmal sortieren. Mit so einer Antwort war immerhin nicht unbedingt zu rechnen.
Mäc Müll: Heißt das, dass du keine Wut auf Lex Streetman hast?
Diesmal hält Mäc selber das Mikro nach vorn.
Eric: Streetman wollte tun, was er für richtig hielt...und ist gescheitert. Es macht mich nicht sauer, dass er mir diesen Stuhl über den Kopf gezogen hat, es macht mich nicht sauer, dass er sich überhaupt in mein Match eingemischt hat. Ich würde ihm den Kopf abreißen, wenn er das getan hat, weil er mich für zu schwach hielt, dieses Match allein zu gewinnen, aber das war nicht der Grund für seinen Angriff. Nein, er wollte sich rächen. Er war zwei Schritte von seinem Traum entfernt und Welkey hat ihm den genommen. Das macht mich nicht sauer, das gefällt mir! Ich mag es, wenn jemand ALLES für seinen Traum gibt und dafür sogar seine eigenen Grenzen überschreitet. Mäc Müll: Auch wenn es auf deine Kosten geschieht?
Wieder eine kurze Pause. Nur der Blick von Fletcher, Mäc wird nervöser. Vielleicht eine schlecht formulierte Frage? Beim Candy Man sollte man in dieser Situtation wohl besser vorsichtig sein. Aber Eric bricht das Schweigen...ohne Gewalt.
Eric: Ich bin nicht umsonst noch hier. Mäc Müll: Was meinst du damit? Eric: Ich hatte noch etwas zu klären. Ich bin der BESTE! VERDAMMTE! WRESTLER! in der GFCW...und ich hole mir den Gürtel zurück.
Und noch bevor Mäc Müll nachhaken kann, hat Fletcher seine Fahrertür wieder geöffnet und noch schneller den Motor angeworfen, den ersten Gang eingelegt und den Interviewer in den Abgasen zurückgelassen....Der Candy Man gibt sich noch nicht geschlagen.
Einige Stunden vor der Show...
Dynamite lehnt sich zurück. Nach außen hin wirkt er gelassen, doch sein Herz rast ein wenig. Vor wenigen Tagen hatte er eine E-Mail bekommen, in der er aufgefordert wurde, sich am heutigen Tage vor der Show mit jemandem zu treffen – mit jemand ganz Speziellem. Und als Claude Booker gelesen hatte, wer diesen Mann entsandt hatte, hatte er keine Sekunde gezögert – er würde auf jeden Fall da sein!
In einer Minute war es so weit. Dye blickt sich noch ein letztes Mal in seinem Büro um, doch es scheint alles in Ordnung zu sein. Alles ist ordentlich, alles ist aufgeräumt. Und doch zupft er unruhig an seiner Krawatte herum. Das gefällt ihm nicht, ganz und gar nicht.
Da klopft es. Dynamite zuckt kurz zusammen, dann räuspert er sich.
Claude Booker: „Herein.“
Die Türklinke senkt sich und herein tritt ein Mann. Sein Alter ist schwer zu schätzen, aber er dürfte die 30 noch nicht erreicht haben. Er trägt seine kurzen, brauen Haare als nach rechts gekämmten Seitenscheitel, sein edler Anzug lässt ihn ungemein wichtig erscheinen. Unter den Arm hat er ein Magazin geklemmt, dessen Titel man nicht erkennen kann, allerdings sind einige leicht bekleidete Frauen darauf zu sehen. Dynamite runzelt die Stirn.
Claude Booker: „Herzlich Willkommen, Mister...?“
Der Mann beäugt den Präsidenten kritisch, dann tritt er näher an ihn heran und reicht ihm die Hand.
???: „Maximilian Lunenkind.“
Der gut gekleidete junge Mann reicht dem GFCW-Präsidenten eine Hand und dieser schlägt ein. Die Handfläche von Maximilian ist klebrig. Dynamite hustet.
Claude Booker: „Setzen sie sich.“
Der gute Herr Lunenkind kommt der Bitte nach und legt sein Magazin neben sich auf den Stuhl. Dynamite versucht es mit einem kleinen Lächeln.
Claude Booker: „Was genau... warum... sind sie hier?“
Dye versucht locker zu klingen, entspannt – doch man hört die Nervosität aus seiner Stimme heraus. Lunenkind verzieht keine Mine. Er hebt bloß eine Augenbraue.
Maximilian Lunenkind: „Sir, ich habe mich gerade mit einer ihrer Mitarbeiterinnen unterhalten. Ich wollte mit ihr etwas besprechen und ihren Namen eintragen. Sie sagte, sie heiße „Tammy“. Leider ergab sich da ein Problem.“
Dynamite rutscht auf seinem Stuhl nach vorne. Die Situation scheint ihm unangenehm zu sein.
Claude Booker: „Hat sie sich ungebührlich verhalten? Ich schwöre ihnen, sie ist nur übermotiviert, sie macht einen tollen Job, alle hier machen einen tollen Job...“ Maximilian Lunenkind: „Ich habe sie nach ihrem Nachnamen gefragt, Sir. Sie sagte, sie hat keinen Nachnamen.“
Dynamite blickt seinen Gegenüber verwirrt an.
Claude Booker: „...und? Was ist das Problem?“ Maximilian Lunenkind: „Sir, ich habe das Gefühl, einiges geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Sie beschäftigen Leute, ohne dass diese ihren vollständigen Namen angeben müssen. Sie haben wirklich Glück, dass ihre Eltern offenbar Architekt waren.“
Nun ist der Präsident unserer Lieblingsliga doch ordentlich verwirrt. Er stottert ein wenig, als er antwortet.
Claude Booker: „Was hat das damit zu tun... Ihre Eltern waren nicht... Warum ist das...?“ Maximilian Lunenkind: „Echt, waren sie nicht? Dabei ist ihr ARSCH echt GUT GEBAUT! HUAHAHAHA!“
Max bricht in lautes, schallendes Lachen aus, und dabei hängt seine gigantische, scheinbar unendlich lange Zunge aus dem Mund, und Spucke läuft auf seinen Schoß.
Maximilian Lunenkind: „Da hab ich sie aber voll dran gekriegt, wa? VOLL VERARSCHT hab ich sie, hahaha!“
Der seltsame Typ hält Dynamite die Faust an. Dieser ist noch immer völlig perplex und starrt den Mann an. Was soll das? Nachdem er sich wieder eingekriegt hat räuspert sich Lunenkind.
Maximilian Lunenkind: „Nun, kommen wir zur Sache. Ich bin ein Anwalt, angestellt bei der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Kurz GEMA.“
Es ist soweit. Der schlimmste Auftritt von Dynamite ist wahr geworden – ES GEHT UM COPYRIGHT! DIE GFCW IST DEM UNTERGANG GEWEIHT!
Maximilian Lunenkind: „Vor ganz genau vier Wochen trat der bekannte Musiker „Haftbefehl“ live bei GFCW War Evening auf. Dabei wurde nicht lizenzfreie Musik verwendet. Claude Booker, hiermit teile ich ihnen mit dass die GFCW schließen muss... FÜR IMMER!“
Dynamite ist geschockt. Er hatte es gewusst! Das Copyright würde die Liga noch vernichten! Und nun war es soweit... die GFCW war tot. Diesen Schock musste er erstmal verdauen – aus dem Nichts, einfach so. Würde es überhaupt noch ein War Evening am heutigen Abend geben können...?
Maximilian Lunenkind: „HUAHAHAHA War ein Witz.“
Max boxt Dynamite gegen den Arm.
Maximilian Lunenkind: „Ich bin mal wieder krass witzig heute, wie? Nein, die Liga muss nicht dicht machen. Man hat mich als Aufsichtsperson eingesetzt, Sir. Ich wollte sie nur informieren, dass ich in nächster Zeit einen genauen Blick darauf haben werde, was in der Liga so vor geht. Seien Sie sich also bewusst, dass ich auf alles ein Auge haben werde...“
Der Anwalt der GEMA springt mit einem Mal auf und beugt sich über den Tisch, fast schon Nase an Nase mit Dynamite, seine Riesenzunge schwingt vor dem Gesicht des Präsidenten hin und her.
Maximilian Lunenkind: „...auf ALLES...vor allem auf TAMMYS ARSCH!“
Mit einem lauten, spuckehaltigen Lachen wirbelt Lunenkind herum, packt sein Magazin und verlässt den Raum durch die Tür. Selbst als die Tür hinter ihm geschlossen ist und der vollkommen verwirrte Dynamite allein in seinem Büro verbleibt lacht er noch weiter, hält sich den Bauch und feiert seinen eigenen Joke. Da wird er auf einmal von einem alten Bekannten unterbrochen – von jemandem, mit dem wir wohl so nicht gerechnet hätten.
Rex Falcone: „Entschuldigen Sie, Herr Lunenkind, Sir...“
Der ehemalige Talent Search Rookie ist wie aus dem Nichts aufgetaucht, leise und ohne bemerkt zu werden – ob man das wohl in den Kreisen lernt, aus denen er kommt? Wie dem auch sei, der Mann aus Palermo versucht offenbar einen möglichst guten Eindruck zu machen. Sein Anzug wirkt noch teurer als der von Max und seine Haltung deutet mit jedem bisschen Haut Würde aus.
Rex Falcone: „Ich wollte nicht lauschen, wirklich nicht, aber ihre exquisiten humoristischen Anmerkungen drangen bis zu meinen Ohren durch. Und so hörte ich zwangsläufig auch, dass Sie, Herr Lunenkind, nun innerhalb der GFCW beschäftigt sein werden, zumindest für einen gewissen Zeitraum. Wie sie vielleicht wissen, wurde ich im letzten Jahr vollkommen zu Unrecht um meinen Platz in der GFCW gebracht. Ich sollte in dieser Liga sein, Sir, nicht Garrison Gaeta.“
Der Italiener schluckt, offenbar macht ihm das noch immer ein wenig zu schaffen. Doch seiner Stimme merkt man nichts an, als er weiter spricht.
Rex Falcone: „Sir, ich kann ihnen helfen. Ich kenne mich mit politischen Dingen aus. Ich kann als ihr Assistent fungieren, Sir. Glauben Sie mir, ich wäre eine große Hilfe. Allerdings habe ich keinen Vertrag. Sie jedoch... Mr. Booker hat solch eine paranoide Angst vor der GEMA, Sir, wenn sie ihm vorschlagen, mir einen Vertrag zu geben, wird er sicher nicht „Nein“ sagen. Überlegen Sie es sich.“
Der Anwalt rückt seine Krawatte zurecht und klemmt sich sein Magazin wieder unter den Arm.
Maximilian Lunenkind: „Nun, Rex Falcone, wenn sie wirklich wollen, dass Sie einen Vertrag bekommen, dass ich ein Wort bei Dynamite für Sie einlege... sollten Sie mich beeindrucken. Sie sollten etwas tun, dass sonst niemand je getan hat. Sie sollten mir beweisen, dass sie es wirklich mit den größten Fischen im Teich aufnehmen können, Rex. Dann werde ich darüber nachdenken... bis dahin...“
Der GEMA-Mitarbeiter beugt sich zu unserem italienischen Freund nach vorne.
Maximilian Lunenkind: „Suche ich mir mal jemanden, der an meinen SPAGHETTI LUTSCHT!“
Mit schallendem Lachen zieht Maximilian Lunenkind, nun offizieller Aufseher über alle rechtlichen Dinge der GFCW, davon und lässt Rex Falcone zurück, der sich gerade überlegt, wer wohl der größte Fisch im Teich sein kann...
Hat es für ihn überhaupt noch einen Sinn so hart zu trainieren? Vielleicht scheint genau dies die richtige Art der Ablenkung zu sein, wie der Intercontinental Champion im Fitnessraum der Grugahalle den Sandsack bearbeitet. Eine schwarze Trainingshose, dazu passende schwarze Nike Trainingsschuhe. Ein ebenfalls dunkles Tanktop ziert seinen Oberkörper, welcher schon im Schweiß gebadet ist. Dass der Amerikaner gerade dunkle Zeiten durchlebt, spiegelt sich durch seine Kleidung wieder. Seine Hände sind getaped und die GGG-Marionette prügelt wie ein Berserker auf den Sandsack ein. Als würde sich der Killer vorstellen, dieser Sack ist Mr. Rodgers… Wenn wir uns ehrlich sind, Mr. Rodgers ist ja auch ein Sack!
Zereo Killer würde wirklich alles dafür geben, wenn er endlich seine Tochter wieder in den Arm nehmen darf. Worte von Rob Gossler gehen ihm gerade durch den Kopf… Es war dumm von ZK, diese Stipulation zur Dienerschaft anzubieten, es war doch klar, worauf es hinauslaufen würde, wenn die Gro Gock Gang an dieses Stück Papier gelangt. Nichtsdestotrotz sei es dem Alkoholisten nicht erlaubt, seine Tochter als Balg zu bezeichnen.
Zereo Killer: AAAAAAAAAAAAAARGH!!!!
Ein hammerharter Schlag gegen den Sandsack lässt die Anderen im Fitnessraum in Staunen versetzen. Erstaunt über die Kraft des Killers sind alle Blicke auf ihn gerichtet. Er schenkt seiner erhaltenen Aufmerksamkeit keine Beachtung. Stattdessen Lehnt er sich kurz an die Wand. Sein Brustkorb hebt und senkt sich sehr rasch, er atmet laut, blickt auf seine Hände.
Zereo Killer: Lara…
Leise ist der Name seiner Tochter zu hören. Der Schmerz sitzt tief und scheint von Minute zu Minute noch schlimmer zu werden. Vollkommen im Gedanken versunken lehnt er sich mit seinem durchgeschwitzten Körper erneut an die Wand, schließt seine Augen und versucht seinen inneren Frieden zumindest für einen Moment zu finden. Ob er diese Ruhe im Fitnessraum überhaupt finden kann? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen und auch sehen können ist, dass er ab dem jetzigen Zeitpunkt wohl nicht mehr die einzige Person mit mehr oder minder großen Problemen und Gedankengängen im Trainingsraum ist.
Durch die Eingangstür des Studios schlurft nun nämlich ein Jemand, dem zwar nicht seine Tochter weggenommen wurde, dem aber seit letzter Show so ein wenig der Glaube an einen eigentlich bombenfesten Freund verloren gegangen ist. Die Bilder von Corps Nobilis, Emilio Fernandez und Chris McFly Jr. GEMEINSAM UND FRIEDLICH in einem Ring wollten Lex Streetman nämlich auch weiterhin nicht aus dem Kopf gehen. Doch vielleicht konnte auch er sich hier beim letzten Aufwärmen vor dem Main Event nochmals auf andere Gedanken bringen. Dem Main Event, wo er ironischerweise gegen das Corps und vielleicht ja auch gegen CMJ antreten musste. Und dem Match natürlich, wo er mit dem zweiten GFCW’ler in diesem Raum gemeinsam antritt. Zum ersten Mal übrigens. Doch von Freude über das zufällige Treffen kann momentan keine Rede sein. Wobei, hat der Suburb den IC Champ überhaupt schon wahrgenommen?
Lex Streetman „*seufz*“
Ein wenig wie nach einem harten Arbeitstag eines Büroangestellten lässt sich der Blondschopf auf eine Bank unweit von Zereo nieder und starrt gedankenverloren auf den unter ihm befindlichen Boden. URR, CMJ und zu guter Letzt natürlich auch die Worte Robert Breads aus der letzten Show ließen ihn nicht so richtig los. Was ja ein toller Start ins neue Jahr. Gerade einmal die zweite Show ist herum und schon droht der Leiter des „L.A. Gyms“ sein eigentliches Ziel, den World Title, mehr oder minder ein wenig aus den Augen zu verlieren. Doch wer weiß, vielleicht sah dies nach dem heutigen Abend schon anders aus. Schließlich hatte ihm Chris ja auch darum gebeten die Jagd nach dem Titel nicht aufzugeben. Und ein erneuter Sieg gegen die bajuwarischen Adligen würde doch bestimmt schon eine erste Genugtuung erzeugen. Ein Sieg übrigens mit eben jenem Mann, der sich ganz plötzlich von der Wandseite des Raumes zu Wort meldet.
Zereo Killer: Hey…
Ein resignierender Blick vom Suburb, nun hat er seinen Partner für heute Abend auch wahrgenommen. Es muss sich vor allem für Streetman seltsam anfühlen, für zumindest diese Show ein neues Team zu gründen. Wie dem auch sei, der Intercontinental Champion mustert seinen Bekannten – es ist bereits das zweite Aufeinandertreffen der beiden Amerikaner – und merkt natürlich auch, dass die Situation alles Andere als amüsant ist.
Zereo Killer: Heute im Main Event huh?
Ein kleiner Smile, der die miese Stimmung etwas anheben soll, Versuch gescheitert. Der Killer geht etwas näher auf seinen amerikanischen Landsamann zu und versucht die Situation mit einer Brise Selbstironie aufzuheitern.
Zereo Killer: Ich hoffe, dass du besser auf „deine“ Bre aufpassen kannst als ich auf meine Tochter…
Naja okay, das war ein bisschen mehr als nur eine Brise Selbstironie, trotzdem hat der Versuch, die Stimmung etwas zu lockern, nicht ganz funktioniert. Wenigstens scheint er jetzt die volle Aufmerksamkeit seines heutigen Partners zu haben. Der IC Champ, der im zweiten Anlauf in einem Main Event Match seinen ersten Sieg einfahren will, atmet tief durch, legt seine eigenen Bedürfnisse und Sorgen für einen Moment zur Seite und spricht zu Lex.
Zereo Killer: Lange nicht gesehen… wie geht’s dir denn? Naja eigentlich ne blöde Frage… ich weiß ja, dass es bei dir auch nicht ganz so rund läuft im Moment…
Ein Verlegenheitslacher…
Zereo Killer: Aber man MUSS doch höflich sein und ein Gespräch beginnt man doch mit einem „wie geht es dir“, oder? Und wie geht’s Breanna?
Nun reicht er das Wort an den Suburb weiter. Die stahlblauen Augen Streetmans legen sich auf seinen Gegenüber und sehen, wie der ebenfalls aus Los Angeles stammende Killer neben ihm auf der Bank Platz nimmt. Ein stummes Nicken des Los Angelino ist daraufhin die erste Reaktion, die es zu sehen gibt. Ein Nicken als Begrüßung. Ein Nicken, mit dem Streetman den Aussagen des Champions Recht gibt. Und vielleicht auch ein wenig ein Nicken, mit dem er selbst ein wenig seine Gedankenwelt verlässt und auf die Frage seines Gegenübers eingehen kann.
Lex Streetman: „Sorry, dass ich dich nicht bemerkt hab. Meine Gedanken sind momentan nicht immer dort, wo sie vielleicht gebraucht werden. Aber wem sage ich das... das weißt du zurzeit ja sogar noch besser als ich.“
Schweigen von beiden Seiten setzt ein. Stille Augenblicke, wo die zwei Protagonisten einfach nur da sitzen und auf den Boden starren. Vielleicht wird auch nur nach den richtigen Worten gesucht, die in dieser Situation schließlich weise gewählt sein sollten. Und immer noch gab es da ja noch Zereos Frage, die er Lex gestellt hat.
Lex Streetman: „Bre, geht es soweit wieder ganz gut, danke der Nachfrage. Wie du ja womöglich mitbekommen hast, ist sie wieder mit „on the road“ mit dabei. Und mir selbst, na ja...“
Es war schon irgendwie komisch für ihn mit jemandem außer Chris und Breanna solch tiefgründige Gespräche zu führen. Letzten Endes schien es aber auch beim ersten Treffen mit Zereo Killer so zu sein, dass ZK und die Suburbs sich nicht so wahnsinnig voneinander unterschieden. Natürlich waren die Herkünfte und Geschichten anders, aber vom Kern her war Zereo wohl genauso wie Chris und Lex. Ehrlich, aufrichtig und vertrauensvoll. Beste Voraussetzungen also für dieses Gespräch.
Lex Streetman: „Es könnte besser gehen, sagen wir so. Die Sache mit Chris vor zwei Wochen ist immer noch ein großer Schock und der Kampf für ein World Title Match ist auch nicht gerade einfach. Aber auf dem leichten Weg seine Ziele zu erreichen, wäre irgendwo ja auch langweilig.“
Ein galgenhumorartiges Grinsen ist kurz auf seinen Lippen zu erkennen, ehe er seinen Kopf in Richtung des zweiten Amerikaners dreht. Das Grinsen ist daraufhin schon wieder verflogen, denn spaßig waren diese Themen, mit denen sie sich beide momentan beschäftigen, mit Sicherheit nicht.
Lex Streetman: „Und wie ist es bei dir zurzeit? Die Gro Gock Gang... Rob Gossler... deine Tochter. Richtig hartes Brot, was du da durchmachst.“
Vor allem beim Gedanken an seine Tochter Lara… muss er die Augen kurz schließen um den Schmerz nicht allzu sehr nach außen zu tragen, doch das gelingt dem Fan Favourite in keinster Weise. Sein Herz scheint förmlich zu bluten, wenn er daran denkt, dass Daddys little girl in den schmierigen Händen von Mr. Rodgers und der Gro Gock Gang ist. Dennoch versucht er sich zu sammeln um eine vernünftige Antwort zu geben.
Zereo Killer: Wie Rob Gossler schon richtig sagte… ich hab zwar jetzt den Gürtel, doch dafür habe ich keine Ahnung was Lara momentan macht… Der Pheasant Warrior hat sich seit dem PPV nicht mehr getraut mir unter die Augen zu kommen. Weißt du wie ich mich fühle?
Der Killer schaut mit einem wimmernden Blick und feuchten Augen zu seinem amerikanischen Landsmann hoch.
Zereo Killer: Ich habe meine Tochter ein zweites Mal verloren! Die Dienerschaft endet mit dem Start des PPV’s… und glaube mir: Ich werde Rob Gossler für seine deplatzierten Worte und vor allem der Gro Gock Gang in Form vom Pheasant Warrior und Mr. Rodgers die Scheiße aus dem Leib prügeln!
Er wischt sich die feucht gewordenen Augen ab und kontrolliert für einen kurzen Moment seine Stimmlage, damit folgendes so verständlich als möglich ist.
Zereo Killer: Sie meinen, dass sie Zereo Killer kennen. Beim PPV werde ich ihnen zeigen, warum man mich den Killer nennt.
Lex Streetman vertraut ein wenig auf sein Gespür und versucht mit einer beruhigenden Geste auf sein Gegenüber zu wirken… Es scheint als sei eine kleine Vertrauensbasis vorhanden, denn der IC Champion lässt sich tatsächlich besänftigen…
Zereo Killer: Ich will dir aber nicht mehr die Ohren volljammern… Wir haben heute ein Match zu gewinnen. Wir werden diesen reichen Corps Studenten in den Hintern treten! Sie haben es meiner Meinung nach nicht mal mehr verdient für diese Liga anzutreten! Nach alldem was fast passiert wäre mit Bre…
ZK hält kurz inne und schaut entschlossen zu seinem Partner.
Zereo Killer: Lex, ich kenn dich und Breanna nicht sehr gut, wir hatten wenig miteinander zu tun, doch ich werde mit dir… und auch für die hübsche Breanna kämpfen und wir werden denen die Niederlage ihres Lebens verpassen! ???: „Mein Herz schlägt höher bei diesem Anblick! Himmelhochjauchzende Wärme empfinde ich bei eurem Gewinsel. Zwei Totalversager, die sich gegenseitig Hoffnung und Mut zusprechen wollen aber doch insgeheim genau wissen, dass sie gegen uns kein Land sehen!“
Als hätte man es nicht ahnen können. Der Blick der provisorischen Tag Team Partner wandert zur Tür des Trainingsraums. Natürlich! Dort stehen die amtierenden GFCW World Tag Team Champions Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg, wobei Ersterer ein gerührtes Lächeln auf den Lippen trägt, während er mit seinem hünenhaften Partner auf die Amerikaner zutritt. Das Gold der Tag Team Gürtel glänzt auf beiden von Heinrichs Schultern im Licht und auch sein Gesicht zeigt ein verächtliches Schmunzeln.
Richard: „Hier ist ja eine Stimmung! Ist irgendjemand gestorben? Hat euch jemand die Freundschaft gekündigt oder wurde jemand vergewaltigt oder so?“
Dreckiges, stoßartiges Lachen von Richard von Hansa, kurzer, irritierter Blick von Heinrich von Sternburg. Bevor Richard von Hansa überhaupt weiterspricht… Plötzlich springt Lex Streetman auf, will sich auf Richard von Hansa stürzen, doch wird im letzten Moment von Zereo Killer zurückgehalten, welcher den Los Angelino geistesgegenwärtig an beiden Schultern gepackt hat. Der „L.A. Gym“-Leiter versucht sich loszureißen um den adligen Kotzbrocken in die Finger zu bekommen aber Zereo Killers Griff sitzt bombenfest. Instinktiv weicht Richard von Hansa zurück.
Lex Streetman: „Ihr adligen Arschkriecher!!! Was habt ihr mit Chris gemacht?“
Mit nur einer Aussage des adligen Bajuwaren hat sich die ganze Frustration und Niedergeschlagenheit im Blondschopf gebündelt und schlägt nun in eine große Welle an Hass und Wut um. Mit auffunkelnden Augen und wutgeschwängerten Worten versucht er den Tag Team Champions gegenüberzutreten, was aufgrund von Zereo Killers Beruhigungsversuchen allerdings verhindert wird.
Lex Streetman: „Was musstet ihr feigen Champussäufer anbieten, damit sich Chris euch anschließt? Egal was es ist, es ist der Fehler eures Lebens gewesen. DER FEHLER EURES...“
Nun greift der Killer ins Geschehen ein, indem er seine Hand vor den Mund von Streetman hält. Er will ihn natürlich nicht belehren, sondern es ist ein gut gemeinter Rat – eines Freundes – sich nun ein wenig zurückzuhalten, auch wenns schwer fällt. Mit beruhigender Stimme versucht der IC Champion auf Lex einzureden.
Zereo Killer: Lex… vielleicht ist es mir im Moment gar nicht gestattet, dass du ausgerechnet von mir Tipps annimmst, da ich teilweise selber out of controll bin… aber versuch dich dennoch zu beruhigen, wir werden sie heute noch in die Finger kriegen…
Durch diese Worte scheint sich Streetman fürs Erste tatsächlich zu beruhigen und ZK hat keinen weiteren Grund seinem Partner das Wort zu verbieten… Ein Schulterklopfer vom Killer als Zeichen, dass er stolz auf den Suburb ist. Doch die beruhigten Gemüter werden sofort wieder durch Richard von Hansa erhitzt.
Richard: „Ich stimme deinem Müllcontainer durchwühlenden Haderlump von einer elterlichen Schande zu. Ich kann nichts dafür, dass Chris McFly Jr. endlich begriffen hat, wer das Sagen in der Liga hat. Darüber hinaus, warum sollen Ultima Ratio Regum jetzt das Ventil für deinen aufgestauten Frust sein? Weil Breanna dich nach meinem letztjährigen, kultivierten Backstage-Plausch mit ihr nun gar nicht mehr ranlässt?^^“
Abermals unnötige und doch extrem pointierte Provokationen gegen Lex Streetman, die besonders in einer Situation wie dieser ihre Wirkung nicht zu verfehlen scheinen. Auf einmal reißt sich der L.A. Boy los und wirft sich wie ein Löwe auf seine Beute. Richard von Hansa wird von den Beinen gerissen und mit mehreren Überschlagen purzeln die beiden Wrestler unter den schockierten Blicken der anderen Trainingsraumnutzer über den Boden und Lex Streetman entlädt einer Salve heftiger Faustschläge in das Gesicht des vollkommen perplexen Richard von Hansa. Sofort gehen Zereo Killer und Heinrich von Sternburg dazwischen und treiben die Streithähne auseinander. Wieder hält Zereo Killer Lex Streetman fest und Heinrich von Sternburg hilft seinem Tag Team Partner auf, der trotz seines malträtierten Gesichtes ein bösartiges Lächeln nicht unterdrücken kann.
Lex Streetman: „Versteck dich nur hinter Heinrich, du hinterhältiger Anzugspisser! Im Main Event werdet ihr nicht mehr die Möglichkeit haben zu fliehen. Und dann werdet ihr ein für Male bezahlen. Für alles, versteht ihr? Für alles!“
Der aktuelle GFCW Intercontinental Champion steht wie eine Eins hinter seinem heutigen Tag Team Partner.
Zereo Killer: Wir werden euch eine Lektion erteilen, die ihr niemals vergessen werdet! Ich mochte eure widerwärtigen Gesichter von Anfang an nicht. Als ich den ersten Schritt in die GFCW machte, dachte ich mir bereits, dass wir früher oder später aufeinandertreffen werden. Heute ist es so weit… Wir werden euch für alles demütigen, was ihr getan habt, darauf könnt ihr euch verlassen!
Ein weiterer harter Faustschlag gegen den Sandsack, sodass dieser aus seiner Verankerung fällt und auf den Boden landet. Ein grinsen ist zu sehen.
Zereo Killer: Corps wird nach dem Kampf wie der Sandsack hier am Boden liegen und nicht mehr aufstehen können! Richard: „Nagut, wir müssen dann auch los! Ich glaub Emilio wollte noch eine offizielle Vorstellung unseres neusten Mitgliedes bei Ultima Ratio Regum! Tüdelü!“
Und so entfernen sich die beiden Adligen wieder aus dem Trainingsraum.
War Evening, Oldenburg (Weser Ems Halle), 11.01.2013
In Kooperation mit
Der allseits bekannte „War-Evening“-Trailer startet in diesem Moment auf der großen Leinwand der Essener Grugahalle. Während Action-Bilder der GFCW-Start den heutigen Abend ankündigen, bricht ein wunderbares Feuerwerk los und erfüllt die restlos ausverkaufte Halle mit einer Farbenshow. Ein Kameraschwenk fängt die 7.700 begeisterten Zuschauer ein. Zahlreiche Fans halten Plakate oder Merchandise-Artikel ihrer Lieblingssuperstars in den Luft oder klatschen erwartungsvoll in die Hände, während das Opening-Video langsam im Ausfaden begriffen ist.
Als auch das Feuerwerk versiegt, lassen sich erste Chants vernehmen, die die Liga generell oder einen Superstar im Speziellen feiern. Die rasante Kamerafahrt ist mittlerweile bei Pete und Sven angekommen, die gerade ihre Headsets aufsetzen. In bekannt bester Laune grinsen sie in die Kamera und nicken anerkennend, als sie ihren Blick über die proppenvolle Halle schweifen lassen. Dann widmen sich die Kommentatoren der Kamera.
Pete: „Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von „War Evening“. Wir schreiben den 08. Februar 2013 und sind heute im wunderschönen Essen zu Gast! Man kann sehen, die über siebentausend Fans in der ausverkauften Grugahalle können es kaum erwarten, die Action am heutigen Abend zu sehen. Und davon wird es viel geben. Oder Sven?“ Sven: „Ganz genau, Pete! Mensch, was war die letzte Januarshow für ein großartiges Ereignis. Viele Zuschauer konnten die 2 Wochen Wartezeit kaum aushalten, bis es endlich mit den Geschehnissen weitergeht. Und, Pete, es gab ja auch wirklich einiges an Diskussionsmaterial in Aachen, oder? Pete: „Und wie! Wir sahen unter anderem, wie Jimmy Maxxx urplötzlich von drei Männern attackiert wurde. Diese stellten sich schlussendlich als Travis Devlin, John Graciano und Mike Léon von der Gro Gock Talent Search raus...was hatten die denn in der Halle verloren und wieso wurde Jimmy Maxxx ihr Opfer? Hoffentlich gibt es da heute mehr antworten. Aber es passierte noch viel, viel mehr!“ Sven: „Chris McFly hat die Wrestlingwelt geschockt. Er schloss tatsächlich eine Partnerschaft mit seinen Erzfeinden, Ultima Ratio Regum. Was hat ihn dazu bewogen und wie kann er Lex Streetman so hintergehen? Wir konnten es am Kommentatorenpult kaum fassen. Heute MUSS es Antworten von Fly geben. Doch über eine Sache wurde noch viel, viel mehr geredet, Pete...“ Pete: „Ja! WIR HABEN EINEN NEUEN GFCW-Champion! Und das ist eine wirkliche Sensation, denn er hört auf den Namen Dean Welkey. Eric Fletcher hatte ihn beim vergangenen War Evening eigentlich schon besiegt – und das inmnerhalb von 13 Sekunden. Doch am Ende sollte Welkey dennoch lachen, denn Fletcher stellte am Ende der Show eine Open-Challenge auf seinen Titel. Die wollte eigentlich Lex Streetman annehmen, doch der wurde vom Swagmaster beim Entrance attackiert. Es kam also erneut zum Match Welkey gegen Fletcher...diesmal um den Titel. Und diesmal ist es passiert! 8 Monate Regentschaft beendet! Der pure Wahnsinn und schon jetzt ein Moment des Jahres. Was wird Fletcher sagen? Was wird Lex Streetman gegen Welkey unternehmen? Und wie wird der neue Champion selbst die Ereignisse kommentieren? Das und viel, viel mehr gibt es heute bei War Evening. Doch werfen wir erstmal einen Blick auf die heutige Card!“
Single
Match:
Sven: „Die GFCW hat ein Herz für Nachwuchs! Unsere zwei Neulinge treffen heute im Opener aufeinander und wollen klären, mit wem man 2013 verstärkt rechnen kann. TJ Silverberg war ja bereits einmal bei uns, ist aber Anfang des Jahres zurückgekehrt. Dabei hat er sich gleich gut angestellt und konnte einen ersten Sieg einfahren. Was wird er nun gegen Lugosi anrichten konnen?“ Pete: „Es wird auf jeden Fall eine große Herausforderung. Denn Lugosi hat sich an der Seite von Pride bislang als gefürchteter Muskelberg präsentieren können. Das bekamen vor zwei Wochen auch Eli Colson und Tornado Kid zu spüren, die der Kraft der Innovation am Ende nicht entgegensetzen konnten.
Sven: „Re-Match Zeit! Garrison Gaeta konnte Rob Gossler vor zwei Wochen bereits einmal besiegen, doch dabei ging es nicht so ganz mit fairen Mitteln zu. Also wird unser Rob diesmal alles tun, damit er den Italiener besiegen kann. Es dürfte auf jeden Fall spannend zu sehen sein, wie sich der Talent-Search-Gewinner heute schlägt.“ Pete: „Gut schlagen wird er sich sicherlich. Denn bislang kann man nur Gutes über ihn sagen. Doch langt es schon für den zweiten Sieg über Gossler? Oder kann sich der ehemalige Intercontinental-Champ rehabilitieren und eine eindeutige Message an seine Titelkonkurrenten schicken?“
Rage
in a Cage-Match:
Sven: „Wohooooo! Match des Abend! Match des Jahres! Die GFCW-Legende Nightmare kehrt zurück und nimmt es in einer irren Matchart mit dem Kopf der Innovation auf. Wir können es hier kaum erwarten, den Anführer der Elite im Squared Circle sehen zu können. Und dann geht es noch im Käfig heiß her...“ Pete: „Genau, Sven. Denn es heißt Rage in a Cage und das bedeutet, dass allerlei potentielle Waffen im Käfig zu finden sind. Pride und Nightmare werden sich also auf die ganz brutale Weise duellieren. Wird Nightmare sein Comeback mit einem Sieg krönen können?“
Man sieht Sven, der sich gerade ans Headset fasst. Offenbar bekommt er gerade eine Meldung der technischen Leitung.
Sven: „Ähm...Pete, wir müssen die Besprechung an dieser Stelle kurz unterbrechen. Denn wir schalten an dieser Stelle kurz auf den Parkplatz. Denn dort soll sich bereits etwas tun!“ Pete: „Hrmpf. Wir hatten grade einen so schönen Card-Flow. Aber naja, dann schalten wir mal rüber. Hoffentlich werden wir nicht enttäuscht!“
* * *
Er fühlt sich gut.
Hat sich so auch Napoleon gefühlt, als er nach seinen Eroberungen triumphierend durch die Städte lief? Nein, das hier ist wohl besser.
Ist es eher vergleichbar mit Dschingis Khans Taten, nachdem dieser den Weg für das größte Reich seit Menschengedenken ebnete? Auch kein ausreichender Vergleich.
War Iason, der sagenhafte Held, der einst das Goldene Vlies in seinen Besitz brachte, so maßgebend? Auch das würde kaum dem Vergleich standhalten.
Die Eroberung Jerusalems durch Saladin? Ein Witz gegen das hier!
Vielleicht Moses' Wasserteilung? Vielleicht könnte das an seine Tat herankommen. Aber nein.Wohl eher auch nicht.
Tatsächlich fühlt sich der Swagmaster, Dean Welkey, unvergleichlich gut, als er die Tür zur Essener Halle aufstößt. Der neue König schreitet in seiner ganzen Pracht und Würde durch den Eingang. Blicke empfangen ihn, das Licht der Lampen bestrahlt sein Goldstück auf der Schulter. Ein gar herrlicher Schein spiegelt auf die säumenden Mitarbeiter zurück, die ihre Arbeit unterbrechen um die neue Nummer 1 anzustarren. Mr. 2013 genießt jeden Moment, jeden Augenblick, während er feierlichen Schrittes Meter für Meter durch die Gänge läuft, die von ihn beobachtenden Augenpaaren gesäumt werden. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Zu recht. Denn er hat das vollbracht, was für nicht möglich gehalten wurde: Der Schurke Eric Fletcher wurde durch den Helden Dean Welkey praktisch vernichtet! Er hat das edle Gold aus der Schatzkammer der Langeweile befreit um es nun mit vollem Stolz zu neuem Glanz zu bringen.
Welkey trägt für den heutigen Anlass ein Sakko zu passenden Jeans. Er rempelt eine Mitarbeiterin aus dem Weg, die die Unverschämtheit zeigte, nicht rechtzeitig zur Seite zu gehen. Nun landet sie nebst ihrer zersplitternden Kamera auf dem Betonboden und wird vom Swagmaster nicht eines weiteren Blickes gewürdigt. Der Mann des Jahres 2013 wischt sich einen Staubkorn vom ansonsten makellosen Sakko und haucht seinem Titelgold einen Kuss zu. Sie kennen sich erst 2 Wochen und sind doch ein wunderbares Paar, nicht wahr?
Ohne anzuhalten stößt Welkey einen auffordernden Pfiff aus. Sofort stürmt ein Mitglied der Produktionscrew, mit einem Notizblock bewaffnet, heran. Dean hält den Blick gerade aus gerichtet, so dass er den Mann nicht erkennt. Ist ja auch völlig unwichtig.
Er zieht einen Zettel aus der Tasche und hält ihn zur Seite. Der Mitarbeiter probiert, die Schrift zu lesen und gleichzeitig Schritt mit dem zügigen Welkey zu halten.
Dean Welkey: „Da stehen die Sachen drauf, die ihr für gleich brauche. Material, Lichteinstellung, Musik, Videos. In 5 Minuten muss das alles fertig sein, ich habe Grund zu feiern. Und wehe, es geht irgendwas schief...“
Die Augenbrauen des Mitarbeiters heben sich. 5 Minuten für die ganzen Dinge, die da auf dem Zettel stehen?
Mitarbeiter: „Aber...das könnte etwas knapp werden. Wir probieren natürlich...-“
Unvermittelt bleibt der Champion stehen. Er seufzt. Atmet tief durch. Dann dreht er sich mit eisigem Blick im Zeitlupentempo zum Mann um.
Dean Welkey: „Ich sagte nicht, dass ihr es probieren sollt. Ich sagte, dass ihr es MACHEN sollt. 5 Minuten. Ich habe eine Show zu eröffnen.“
Er blickt auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenkt.
Dean Welkey: „Zeit läuft ab jetzt.“
Hektisch wirbelt der Mann ohne weitere Widerrede davon. Welkey lächelt. Als Champion ist das Leben so viel einfacher. Und er freut sich auch schon auf die Kabine, die ihm dank seiner herausragenden Stellung zuteil werden wird. Nur noch in diesen Gang einbiegen, dann sollte es schon soweit sein...-
...
Fast ein Zusammenstoß. Welkey hätte vor Schreck den Titel beinahe fallen lassen. Nur ein schneller Stop hat verhindert, dass er in den Mann gerannt wäre, der dort vor seiner Kabine wartet. Er scannt den Besucher von unten bis oben, sieht erst die goldene Ringhose, dann das schwarze Shirt mit dem Portrait Mohammeds. Zum Schluss die goldene Maske. Der PHEASANT WARRIOR. Immerhin kein Feind. Welkey hebt die Augenbrauen und spricht mit säuselnder Stimme.
Dean Welkey: „Pheasy, mein Guter...“
Der Fasanenkrieger mustert seinen Stablepartner ebenfalls. Sein Blick lastet auf dem Titel, dann blickt er dem Swagmaster in die Augen.
Pheasant Warrior: „Glückwunsch wäre wohl angebracht, was?“
Mr. 2013 zuckt mit den Schultern.
Dean Welkey: „Schätze ich.“
Der Guatemalteke nickt Welkey anerkennend zu. Doch die große Harmonie ist zwischen den Herren noch nicht ausgebrochen.
Pheasant Warrior: „Hast es ja weit gebracht, seitdem du dich das letzte Mal gemeldet hast. So 2012, bevor ich mich im Titelmatch verletzt habe...“
Die Stimmelage des Kriegers lässt den letzten Satz wie einen Vorwurf klingen. Das erkennt Welkey auch so, der Swagmaster zuckt dennoch abermals nur mit den Schultern.
Dean Welkey: „Hatte wohl was zu tun. Aber offenbar hast du es auch ohne Händchenhalten von mir am Krankenbett wieder auf die Beine geschafft. Also freu' dich doch mal ein wenig für mich, wir haben schließlich Grund zu feiern.“
Freudig klopft Welkey seinem Partner auf die Schulter, bei diesem kommt aber weiterhin keine Partystimmung auf. Er blickt Welkey nur starr an.
Dean Welkey: „Oh Gott! Was ist denn nur mit dir los? Wieso bist du so verdammt negativ, nur weil du ein wenig verletzt warst und ich in der Zeit einen Titel gewonnen habe? Ich habe doch wahrlich Besseres zu tun, als mich ans Telefon zu setzen und jedem, den ich mag, gute Besserung zu wünschen!“ Pheasant Warrior: „Das ist es ja. Es scheint mir so, als ob du dauernd Besseres zu tun hast. Wie oft sind wir als Team angetreten, wie hast du uns beim Kampf gegen Zereo Killer unterstützt?“
Diese Fragen dürften rhetorisch gemeint sein. Ansonsten lautet die Antwort nämlich in beiden Fällen: Nie.
Pheasant Warrior: „Ich frage mich, ob die Zusammenarbeit überhaupt noch Sinn macht.“
In diesem Moment tritt ein dritter Mann ins Bild. Daran, dass er eine dicke Wampe vor sich her schleppt, ist Mr. Rodgers zu erkennen. Der Manager hat die angespannte Situation zwischen seinen Mandanten mitgehört. Beschwichtigend hebt er die Arme und stellt sich neben die Mitglieder der Gro Gock Gang. Doch die Männer ignorieren ihn. Der Pheasant Warrior hat bereits verbal ausgeholt.
Pheasant Warrior: „Hast du vielleicht nicht nur Besseres zu tun, sondern hältst du dich selbst für etwas Besseres?“
Welkey lächelt.
Er sagt es ohne Zögern. Und lacht, als es ausgesprochen ist. Der Swagmaster richtet seinen Titel zurecht und platziert ihn im Blickfeld des Maskierten.
Pheasant Warrior: „Schön, dass es raus ist...“
Der Unterton des Fasanenkriegers lässt kein Urteil über dessen Gemütslage zu. Er klingt nicht überrascht über die deutliche Aussage des Amerikaners.
Dean Welkey: „Es ist doch nichts persönliches. Aber Fakt ist nun mal, dass ich der Champion bin. Mag sein, dass wir zusammen gestartet sind, aber ich bin nun mal irgendwo ganz oben und du im Mittelfeld. Ich wünsche dir weiter viel Glück und so, aber ich muss eben gucken, was für mich das Beste ist. Als Champion habe ich Besseres zu tun, als dich und einen Rookie mitzuschleifen oder einem albernen, unlustigen Fasan zu huldigen!“
Im Hintergrund zieht Rodgers scharf die Luft ein. Ihm drohen grade die Felle davon zu schwimmen. Die Situation ist vor dem Eskalieren! Er macht einen großen Schritt nach vorne, stellt sich zwischen seine Mandanten und blickt mit gerötetem Gesicht von einem zum anderen.
Mr. Rodgers: „A...ab...aber das könnt ihr doch nicht machen! Beruhigt euch und denkt nochmal nach, das könnt ihr doch nicht ernst meinen!“
Weder der Warrior noch Welkey lassen eine Reaktion folgen. Der Krieger blickt seinen Gegenüber stumm an, der Champion hat sich lässig an die Wand gelehnt, so als würde ihn die Situation im Gesamten nicht mehr interessieren.
Mr. Rodgers: „Ihr könnt mich doch nicht zwingen, mich zwischen euch zu unterscheiden!“
Von der Wand dringt ein Lachen Welkeys hervor. Der Champion stößt sich vom Gemäuer ab und legt eine Hand an die Tür zu seiner Kabine.
Dean Welkey: „Tun wir auch nicht, John. Keine Entscheidung notwendig. Als ich sagte, dass ich niemanden mehr brauche...galt das auch für dich.“
Dem dicken Anwalt entgleisen die Gesichtszüge. Er stammelt irgendwas Unverständliches. Welkey zwinkert seinen Ex-Partnern zu, dann verschwindet er grinsend in der Kabine und schließt die Tür.
* * *
Pete: „WAS!? Sven, war das gerade das Ende der Gro Gock Gang?“ Sven: „Ich kann es auch kaum glauben, aber genauso sieht es wohl aus. Was für deutliche Worte von unserem Champion. Die Gro Gock Gang ist offenbar um ihren Superstar verkleinert wurden, Dean Welkey will nun eigene Wege gehen.“ Pete: „Mr. Rodgers scheint das gar nicht zu gefallen. Verständlicherweise natürlich...das gibt noch reichlich Gesprächsbedarf in den nächsten Wochen. Doch machen wir erstmal weiter mit unserer Card!“
Single
Match:
Sven: „Der Abschaum ist wieder da! Sid the Scum wurde von ThunderSteel aufgespürt und in die GFCW zurückgeholt. Unser Lieblingspunk wird auch direkt ein Match bestreiten und dabei auf den ehemaligen No. 1 Contender treffen – Jimmy Maxxx.“ Pete: „Auf den fröhlichen und unbekümmerten Jimmy. Doch trotz all dem Optimismus wird Jimmy sicher auch im Hinterkopf auf die harte Abreibung durch die Rookies haben. Was ist, wenn sie heute wieder auftauchen und Jimmy schlimmstenfalls während des Matches attackieren? Ich hoffe, dass alles glatt abläuft. Denn dann erwartet und ein spannender Fight!“
Single
Match:
Sven: „Pheasy ist zurück und steht direkt im Ring. Und das mit der wohl schwerst möglichen Herausforderung, denn sein Gegner ist der Gewinner des Title Nights-Main Events – Robert Breads. Der Kanadier möchte dem Fasanenkriegers sicher einen ordentlichen Empfang bereiten, doch unser Maskierte wird auch bis in die Haarspitzen motiviert sein. Wenn er denn Haare unter der Maske hat!“ Pete: „Auf jeden Fall wäre Pheasy mit einem Sieg perfekt zurückgekehrt. Ich glaube auf diesen Kampf freue ich mich ganz besonders, Sven. Denn hier gibt es eigentlich eine Favorit/Außenseiter-Verteilung und dennoch kann einfach alles passieren. Hoffen wir, dass ich nicht enttäuscht werde.“
Non
Title-Tag Team-Match:
Sven: „Die zwei Verlassenen haben sich zusammengefunden. Zereo Killer und Lex bilden ein Tag-Team, haben aber gleichzeitig Grund zum Hadern. Denn Zereos Tochter Lara befindet sich bekanntlich in der Hand von Mr. Rodgers. Kann Zereo mit den quälenden Gedanken im Hinterkopf überhaupt bestehen?“ Pete: „Doch auch Lex geht psychisch angeschlagen in den Main Event. Sein Tag-Team-Partner Chris McFly Jr. ist einen teuflischen Pakt mit Emilio Fernandez eingegangen und gehört nun URR an. Und bekanntlich sind auch die heutigen Gegner, Corps Nobilis, Part dieser Gemeinschaft. Was für eine Konstellation! Wird sich Fly etwa heute direkt gegen Lex und auf die Seite seiner neuen Freunde stellen!? Die Antworten gibt es in ein paar Stunden!“ Sven: „Das und vieles mehr erwartet euch heute, ihr Essener! Ich wünsche euch viel Spaß mit einer neuen Ausgabe von War Evening!“ Pete: „Und ich natürlich auch. Nun geht hier die Post ab! Denn Welkey hat vorhin unserer Crew 5 Minuten zum Aufbau für seine Siegesfeier gegeben. Und damit scheint es hier direkt loszugehen!“
Kaum hat Pete ausgesprochen, geht auf einmal das Licht in der Halle aus. Stille setzt ein, während man gespannt auf das wartet, was nun geschieht. Unvermittelt springt der Tron über der Rampe an.
Während die Musik des neuen Champions die Fans bereits zum Ausrasten (im negativen Sinne) bringt, fällt der Blick der Zuschauer nun auf einen ganz besonderen Aufbau an der Rampe. Dort steht in einer Konstruktion aus mannshohen Buchstaben ein nur allzu bekannter Schriftzug geschrieben.
YOLO
Sven: „Im O! Da steht jemand!“
Der Kommentatoren hat sich tatsächlich nicht geirrt. Im Freiraum des ersten „O“ kann man die von einem Spot angestrahlte Silhouette eines Mannes erkennen. Dieser steht offenbar mit dem Rücken zum Publikum und hält die Arme weit ausgebreitet. Im nächsten Augenblick brechen weitere Feuerwerksfontänen los und für einen kurzen Moment erhellt sich die Rampe in einem roten Lichtmeer. Währenddessen löst sich die Silhouette aus dem Schriftzug und springt von dort auf den Entrance. Zweifelsfrei: Das ist Dean Welkey.
Lächelnd stolziert der Swagmaster nach diesem fulminanten Beginn über die Rampe. Des feierlichen Anlasses wegen hat sich Welkey in ein grau-blaues Sakko gehüllt, seine Beine bekleiden eine Jeans. Auf der Schulter liegt das wertvollste Stück der GFCW. Das Gold blitzt im Licht der Fotokameras und Scheinwerfer-Spots, die auf ihn gerichtet sind. Je näher Welkey dem Ring kommt, nimmt auch die Helligkeit im Geviert wieder zu. Fragende Blicke tun sich bei den Fans auf, als das Interieur des Squared Circles gewahr wird.
Pete: „Das sieht aber nicht nach der Swag Suite aus, was?“ Sven: „Ganz genau, Pete. Die Luftballons und die Dekoration lassen hier eher auf den Candy-Shop schließen. Ha, dieser Welkey gefällt mir immer noch. Er weiß, wie man für Gesprächsthemen sorgt.“
Tatsächlich
ist der Aufbau im Ring dem Candy Shop nachempfunden, auch wenn
noch zusätzliches Material den Weg hinein gefunden hat: So
steht, mit einem Tuch verdeckt, eine brusthohe Säule in der
Mitte, die von den Fans skeptisch beäugt wird. Pete: „Och, Sven, du elender Fanboy. Du kommst doch auch nicht herum, diesen Candy-Shop nun als reinen Akt der Provokation zu empfinden. Das hat Eric Fletcher nach einer so langen Regentschaft nicht verdient.“
Während die Kommentatoren ihren Disput weiter vertiefen, hat sich Welkey vor den Ballons eingefunden. Er wartet unter Buhrufen ab, bis seine Musik ausgefadet ist und lässt sich von einem GFCW-Mitarbeiter ein Mikrofon reichen. Dieses führt er aber nicht direkt an den Mund. Er greift vielmehr an die Brusttasche seines Sakkos. Der Swagmaster zieht einen Gegenstand hervor, lächelt. Der Zoom der Kamera verrät uns
dabei, dass es sich um eine Nadel handeln muss, die Welkey in
seiner freien Hand hält.
Dean Welkey: „Na, kommt dir das bekannt vor, Eric? Sie zerplatzen. Sie zerplatzen ebenso wie dein Traum davon, die Nr. 1 der ewigen Rangliste zu sein.“
Auch wenn Fletcher wahrlich kein Engelchen ist, hat er die Sympathien der Fans an dieser Stelle auf seiner Seite. Welkey wird gnadenlos ausgebuht, ab und an wird sogar der Name des Ex-Champions skandiert.
„WE WANT FLETCHER!“ „WE WANT FLETCHER!“ „WE WANT FLETCHER!“
Dean Welkey: „Der Traum, Fireball Hikaris Ein-Jahr-Regentschaft zu überbieten.“
Lächelnd nimmt der Swagmaster zur Kenntnis, dass sich die Stimmung gegen ihn noch weiter gesteigert hat.
„YOU SUCK!“ „YOU SUCK!“ „YOU SUCK!“
Mit schelmischem Genuss versenkt der Mann aus San Diego die Nadel im dritten Ballon, hält sein Mikrofon in Position, damit der Knall noch lauter erscheint.
Dean Welkey: „Und das war für den Traum, deiner verkorksten Regentschaft irgendwann noch einen Glanzpunkt hinzufügen zu können!“
Den Grund, warum Eric das nicht mehr tun kann, stemmt Welkey in Form des Titelgürtels nun jubelnd in die Luft. Er schreit seine Freude heraus und mithilfe des Mikrofons kann er dabei sogar die aufgebrachten Zuschauer übertönen, die abwechselnd Eric Fletcher, Lex Streetman oder Robert Breads zum Unterbrechen dieser Siegesfeier auffordern.
Dean Welkey: „Wie steht es denn eigentlich mit euren Neujahrsvorsätzen? Habt ihr Versager nicht auch, als ihr an Silvester zuhause vor dem Fernseher saßt, eure Bäuche mit Alkohol und Chips gefüllt habt und ins Delirium abgedriftet seid, solche Vorsätze gefasst? Was stand da bei euch wohl ganz oben auf der Liste? Sport zu treiben, sich beruflich zu verbessern?“
Die Frage lassen die Zuschauer erwartungsgemäß unbeantwortet. Stattdessen wird abermals skandiert, dass doch bitte jemand diese Vorstellung nun stoppen solle.
Dean Welkey: „Doch wie ich sehe, sitzt ihr immer noch vor dem Fernseher oder hier in der Halle und stopft eure noch dickeren Bäuche mit Fressen und Alkohol. Ein Trauerspiel, wahrlich. Denn während ihr eure traurigen Existenzen nicht bessern könnt, habe ich das Motto „YOLO – you only live once“ wahrlich verinnerlicht. Ich habe keine Zeit verschwendet und meinen Neujahrvorsatz bereits am 25. JANUAR erfüllen können.“
„ERIC FLETCHER!“ „LEX STREETMAN!“ „ROBERT BREADS!“
Stolz klopft der Swagmaster auf seinen Titelgürtel und lächelt. Es tut gut, ein weiteres Abgrenzungsmerkmal zu normalen Menschen zu haben.
Dean Welkey: „Man sagte mir nach, dass ich noch nicht soweit sei. Ich musste Niederlagen gegen Danny Rickson, Chris McFly und weitere Männer einstecken. Ich galt als jemand, der sich erst noch beweisen muss. Es mag sein, dass ich diese Siege nicht geschafft habe. Doch dafür bin ich der Einzige, der seinen großen Worten auch tatsächlich Taten folgen ließ und Eric Fletcher um den Titel erleichterte.“
Pete: „Aber nicht auf die faire Art, Sven!“
Dean Welkey: „Vor ein paar Wochen gab ich mir den Beinamen Mr. 2013 und verkündete das Jahr des Swags. Und ich glaube, spätestens vor zwei Wochen wird jeder begriffen haben, dass dieses Zeitalter wirklich angebrochen ist. Des Jahr des Swags wurde mit einem sprichwörtlichen Feuerwerk eingeleitet, Mr. 2013 hat seine Vorsätze erfüllt. Und nun ist es mir daher ein großes Vergnügen, das neue Jahr auch offiziell beginnen zu lassen!“
Das Technikteam dimmt das Licht in der Halle und lässt Welkey im Spotlight stehen, während der Rest der Halle in Dunkelheit verschwindet. Der Swagmaster macht einen Schritt auf die ominöse Saule in der Mitte des Ringes. Er zieht das Tuch ab. Erkennbar ist nun, dass sich ein großer, roter Knopf oben befindet. Selbigen drückt Welkey nun mit großem Genuss. Schlagartig beginnt ein Countdown auf dem Tron.
10...
9...
Dean Welkey: „Acht Sekunden bis zum Jahr des Swags!“
8...
7...
Mit diebischer Freude fiebert Welkey dem Beginn seines persönlichen Zeitalters entgegen. Er lässt es sich nicht nehmen, freudig in die Hände zu klatschen und die Zahlen lauthals mitzusprechen.
6...
5...
Dean Welkey: „VIER SEKUNDEN!“
3...
2...
1...
Der Countdown endet und ein großes Feuerwerk wird in die Luft geschossen, die Halle wird in helles Licht getaucht – und „Einer gegen Alle“ von Samsas Traum beginnt zu spielen.
Pete: „So hat sich Dean Welkey den Beginn vom Jahr des Swags sicherlich nicht vorgestellt.“
Auf der Rampe steht nun der kanadische Ex-World-Champion und betrachtet Dean Welkey mit hochgezogenen Augenbrauen. Er ist weniger festlich gekleidet, er trägt bloß seine Wrestling-Hose und ein T-Shirt darüber, aber im Gegensatz zur neuen Nummer eins der Liga hat er später am Abend ja auch noch ein Match zu bestreiten.
Entspannt und mit einem süffisanten Lächeln macht sich Robert Breads auf den Weg zum Seilgeviert, was ein wenig seltsam anmutet, wenn man die letzten sechs Wochen bedenkt, in denen Breads und Welkey ein ums andere Mal aneinander gerieten. „Canada's Own“ betritt den Ring über die Treppe und tritt dem neuen Champion gegenüber.
Das Mikrofon in seiner Hand wirbelt herum und wird zum Mund geführt. Welkey wirkt alles andere als glücklich über diesen „Besuch“, weicht aber nicht zurück, sondern verharrt in der Mitte des Rings – er ist der Mittelpunkt der Liga, so will er auch angesehen werden.
Robert Breads: „Du schmeißt eine Party und lädst niemanden ein? Das ist aber nicht nett, Dean.“
Kein Hass, keine Wut, kein Angriff? Man soll nochmal zu versuchen, diesen Robert Breads zu verstehen. Vor zwei Wochen wollte er den Swagmaster noch nieder metzeln, nun steht er hier locker und entspannt und blickt ihn an.
Robert Breads: „Zu einem großen Champion gehört auch eine gewisse Großzügigkeit. Das ist eine von vielen Eigenschaften, die dir zu einem großen Champion fehlen.“
Es scheint so, als wolle Welkey etwas erwidern, doch der frühere Präsident unterbricht ihn.
Robert Breads: „Nanana... man lässt seine Gäste ausreden. Auch die, die ohne Einladung kommen. Auch das sollte man als großer Champion wissen.“
Kopfschüttelnd tritt Breads noch näher an seinen Gegenüber heran.
Robert Breads: „Doch das ist nicht alles. Es gibt so vieles, mein Freund, was dir fehlt, um ein wirklich großer Champion zu sein. Es ist eine Schande, dass jemand wie du diesen Titel geholt hast. Wirklich.“
Hoppla, jetzt wird er doch ausfallend. War zwar in gewisser Weise zu erwarten, aber das kam nun doch überraschend.
Robert Breads: „Weißt du, ich habe meine Siege, meine Titel und meine Erfolge eingefahren, weil ich cleverer war als der Rest. Du hast gewonnen, deine beiden großen Siege in diesem Jahr eingefahren, weil du deinen Gegner vorher verletzt hast und weil Lex Streetman zu blöd zum Zielen ist. Dein einziges, faires One on One Match endete nach 13 Sekunden... und du hast ziemlich, ziemlich peinlich verloren. Tobi Whitehouse hat wohl Konkurrenz für den schlechtesten Champion aller Zeiten bekommen.“
Wow, das ist hart! Es gibt wohl keine härtere Beleidigung für einen frisch gebackenen Champion, und man kann auf Welkeys Gesicht sehen, dass er diesen Spruch nicht gerne gehört hat.
Robert Breads: „Aber hey, da kann man wohl nicht mehr viel machen. Und in gewisser Weise bin ich froh, dass du diesen Titel gewonnen hast.“
Bei dieser Aussage buhen die Zuschauer. Bis hier hin hatten sie sich gegenüber dem Kanadier noch recht neutral gegeben, Buhrufe und Jubel hatten sich gemischt, doch das passt der GFCW-Galaxie gar nicht. „Canada's Own“ hebt die Hand, um sie zu beruhigen, und deutet dann auf besagten Titel.
Robert Breads: „Der ursprüngliche Plan war, heute mit einem Baseballschläger heraus zu kommen und dir solange auf den Kopf zu schlagen bis du weniger Wrestler-Namen kennst als Fireball Hikari.“
Nun wieder Jubel. Das gefällt dem Publikum ziemlich gut – aber „der ursprüngliche Plan“ klingt nicht danach, dass es noch der Aktuelle ist.
Robert Breads: „Aber da du nun Champion bist... und ich, ungeachtet des vielen Chaos, noch immer No. 1 Contender bin... kann ich dir bei Dooms Night nicht nur den Schädel zertrümmern und mich für das rächen, was du in den letzten Wochen getan hast... ich kann auch noch deine Regentschaft beenden, bevor sie allzu peinlich-lang wird, und ich kann meinen rechtmäßigen Platz an der Spitze der Liga einnehmen. Ein All-In-One-Paket, quasi. Davon haben wir alle etwas – die Fans, dieser Titel, ich... es gibt wohl niemanden, der etwas dagegen hat, wenn ich dich beim PPV auseinander nehme.“
Wenn Breads es schon so sagt: Doch! Natürlich hat da jemand etwas gehörig dagegen.
STREETS OF AMERICA . . . . Chairs
thrown and tables toppled,
Irgendjemand überrascht? Natürlich nicht, schließlich waren es vor zwei Wochen ja mehr Leute als Welkey und Breads, die in einer der wohl überraschendsten Momente der nahen GFCW-Vergangenheit involviert waren. Und dass Lex Streetman nun zu den Beiden dazustößt und alles andere als glücklich aus der Wäsche schaut, ist wohl auch nur allzu nachvollziehbar. Denn abermals sah er sich als den Hintergangenen an.
Natürlich gibt es beim Mann aus Los Angeles zurzeit auch noch andere Geschehnisse, die ihm ordentlich die Laune verderben. Doch jetzt mussten URR, Chris McFly und die Anderen allerdings warten, denn hier ging es nun in vorderster Linie erst einmal um niemand anderen als Streetman selbst. Und genau mit dieser Einstellung marschiert der Blondschopf auch zum Ring. Schnurstracks und mit einem grimmigen Gesichtsausdruck entert der Suburb nach schnellem Lauf den Ring und schnappt sich den bereits optimal bereit gelegten Schallwandler.
Der erste Blick seiner blauen Augen fällt sofort auf seinen letzten Gegner der Aachener Show und dieser wird auch sofort von „Canadas’s Own“ erwidert. Doch wie bereits bei ihrem Rededuell vor vierzehn Tagen ist es weniger die gegenseitige Anfeindung, die diesen kurzen Blickwechsel dominiert. Beinahe schon mit offenkundigem Respekt starrt Streetman den ehemaligen Liga-Präsidenten kurz und knackig an und wendet seinen Blick dann auch endlich daraufhin, warum er nun hier herauskommen ist... dem Mic in seiner Hand!
Lex Streetman: „Zwar ist es bei einer Party normalerweise üblich, die Danksagungen an das Ende der Feier zu stellen, aber... nach deiner Festtagsrede, Robert, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und muss nun ein wenig dem „Party Crashing Commitee“ mit beitreten.“
Dean Welkey wird ignoriert! Der momentan dekorierteste und eigentlich meist gejagteste Mann, um den es hier eigentlich gehen soll, wird vom Leiter des „L.A. Gyms“ erst einmal eiskalt links liegen gelassen und nicht einmal mit einem kurzen Augenwink eingefangen. Stattdessen fokussiert er sich zuerst einmal nur auf Robert Breads.
Lex Streetman: „Deine reizende Laudatio hat nämlich einen kleinen Fehler, bei dem ich mich gezwungen sehe, ihn auf der Stelle zu korrigieren. Bei solch einem pompösen Anlass sollten wir doch schließlich allesamt nur die Wahrheit und nichts als die reine Wahrheit erzählen, nicht wahr?“
Noch bevor Dean Welkey überhaupt in irgendeiner Art reagieren kann, schnellt die Hand Streetmans in die Höhe und lässt für jedermann in der Halle sichtbar den linken Zeigefinger in die Höhe schnellen. Robert Breads hingegen wirkt nun ähnlich beharrend und ruhig, wie es Welkey soeben bei seiner Unterbrechung gewesen ist.
Lex Streetman: „Robert... du bist, warst und wirst nie der offizielle No. 1 Contender auf den World Title sein! Eric Fletcher hat dich damals wenn überhaupt zum „Herausforderer auf Probe“ ernannt und selbst das war, wie Eric es später zugegeben hat, nur reine Willkür gewesen. Zwar hat sich das Titelbild nun ein wenig verändert, allerdings dürfte wohl jedem in der GFCW-Galaxie klar sein, dass der nächste Titelshot einer von uns Beiden erhalten wird. Und falls du es vergessen haben solltest, dann lasse mich dich nochmals an den Ausgang unseres Matches erinnern. Ich hab dich besiegt! Fair and square.“
Die Worte des Kanadiers hatten also bereits am selben Arbeit noch die gewünschte Wirkung gezeigt und einen Westamerikaner gezeigt, den wir so zielstrebig und die Schwäche eines Anderen ausnutzend wohl noch nie gesehen haben.
Lex Streetman: „Und so komisch das Ganze in diesem Zusammenhang jetzt auch klingt, aber danke übrigens für deine Worte von letzter Show. Scheinbar haben sie wirklich etwas in mir ausgelöst und etwas freigelassen, was vielleicht nur darauf gewartet hat herauszukommen. Schade nur, dass du daraufhin sofort der Erste warst, der dies hat spüren müssen.“
Ein kurzer Mix aus Schadenfreude, aber auch ehrlichen und dankenden Worten schwappt kurz durch die Lüfte. Man kann von Robert Breads ja wirklich halten, was man will, aber diese Moralpredigt von letzter Show war vielleicht wirklich die letzte Initialzündung gewesen, die Streetman gebraucht hatte.
Der kurze Moment der eher entspannten Atmosphäre wird allerdings mit einem Mal wieder abgedreht, als sich der blonde Kopf dann schlussendlich doch endlich zum neuen World Champion dreht. Und dass Welkey selbstverständlich nicht begeistert wirkt, ist wohl kaum einer Erwähnung wert. Doch auch Streetmans Miene verdunkelt sich wieder, denn logischerweise kommen nun die entscheidenden Szenen vom spontanen Titelmatch wieder zum Vorschein.
Lex Streetman: „Und was dich betrifft... „Champ“... du bist bis jetzt nichts weiter, als ein Witzfigur haltender Trophäenständer!“
„YEEEEEEAH! - STREETMAN! STREETMAN! STREETMAN!“
Dieser billige Shoot kommt bei den Fans natürlich gut an, lässt den Champion aber scheinbar gelangweilt und abwinkend reagieren. Doch tief im Inneren werden ihn die nun folgenden Worte bestimmt nicht mehr unberührt lassen.
Lex Streetman: „Ich meine, Robert hat mit seiner Aussage schon Recht gehabt. Gab es in der Tat schon mal einen unwürdigeren Champion als du? Hat sich jemand in der Vergangenheit außer dir bereits nur durch Starkreden und Betrug an die Spitze der Liga gestellt?“
Mit der Hand wird kurz am Kinn gekratzt und scheinbar die richtige Antwort suchend, schweift Streetmans Blick kurz durch seine nähere Umgebung. Stück für Stück nähert sich sein Blick hierbei dem Gesichts Breads’, doch bevor es überhaupt soweit kommt und die Fans womöglich den Namen „Canada’s Own“s chanten, beantwortet der Suburb seine Frage lieber selbst.
Lex Streetman: „Wow wow wow, nicht so weit Leute. Roberts Gangart in der Vergangenheit war zwar nie astrein und ich will ihn hier auch ganz und gar nicht in Schutz nehmen. Aber... wenn es drauf ankam, hat er stets eine Leistung im Ring geboten, die ihn verdientermaßen zum Champion gemacht hat. Eine Leistung, vor der man, so schwer es vielleicht auch fällt, Respekt haben musste. Und genau diesen Respekt sehe ich bei dir überhaupt nicht, Dean! Du hast IM RING noch fast überhaupt nichts gerissen und wäre mir der Fehler in deinem Match gegen Fletcher nicht unterlaufen, so hätte Eric Kleinholz aus dir gemacht. Also sage mir, Dean, oder meinetwegen auch irgendjemand anderes hier in diesem Gebäude: Warum willst du deine wahre championwürdige Leistung nicht endlich beweisen und stellst dich mit demjenigen in den Ring, der nicht nur Breads geschlagen hat, sondern auch Eric Fletcher vor nicht allzu langer besiegen konnte?“
Das ist also das Stichwort. Endlich kommt der Champion mal wieder zu Wort, nachdem ihm seine schön geplante Feier gleich doppelt ruiniert wurde. Und nachdem er nun wohl oder übel auf seinen Originalplan verzichten muss, sollen die beiden im Ring gefälligst auch noch ein wenig warten. Sekunden der Stille vergehen, in denen Welkey die beiden einfach nur anschaut, dann hat er sie genug zappeln lassen. Nimmt das Mikro wieder zum Mund
Dean Welkey: ….
Alright everybody gather around
The Candy Man is here!
Das ist enttäuschend. Zumindest für Welkey. Ihm will einfach niemand diesen Moment gönnen, das hat er sich allerdings auch gehörig selbst zuzuschreiben. Nun kommt also auch noch der letzte im Bunde zum Ring. Der Letzte, der vor zwei Wochen noch der Erste war. Der um den sich die Show hier eigentlich drehen sollte, immerhin gibt es doch sogar das passende Setting dazu. Aber nein, Zeiten ändern sich und da steht er nun auf der Rampe....OHNE Gürtel. Und der Candy Man hat sein Lächeln verloren. Mit versteinerter Miene schaut er dort in den Ring und schreitet entschlossen auf die drei zu. Komplette Ignoranz der Fans, die ihn wie üblich empfangen, mal abgesehen von den paar mehr Buhrufen aufgrund der Unterbrechung von Welkey.
Scheiß auf die Fans, jetzt gibt es Wichtigeres. Und Fletcher hat keine Lust, lange zu fackeln, nicht einmal die Treppe wird genommen, nein der ehemalige Champion rutscht gleich durch das unterste Seil und konfrontiert...nicht Welkey. Nein er geht wirklich nicht zum Champion, er dreht sich nach rechts, zu Breads, stellt sich direkt vor ihn, starrt ihn eiskalt an, beugt sich nach vorn, um in dessen Mikrofon zu reden.
Eric: RAUS!
Mit dem ausgestreckten Arm und Zeigefinger deutet er auf die Rampe und den dahinter folgenden Backstagebereich. Dann dreht er sich auf dem Punkt um und geht zu Lex Streetman. Er wartet gar keine Reaktion von Breads erst ab, heute ist er nicht zum Spaß hier. Nun die Konfrontation mit Lex. Gleicher Blick, gleiche Geste, gleicher Text...
Eric: RAUS!
Und dann die Wende zum Champion. Auch Lex wird im Regen stehen gelassen. Zwei Schritte, die den vor Selbstverliebtheit nur so triefenden, bis über beide Ohren grinsenden Dean Welkey vom angefressenen, nach Rache dürstenden Eric Fletcher trennen. Und diese zwei Schritte nutzt der Poet, um einen Zettel aus seiner Hosentasche zu zerren. Zerknittert, an einigen Stellen sogar eingerissen. Aber dieses Blatt wird von Bedeutung sein, Fletcher hält es nicht grundlos direkt vor Welkeys Augen und unterbricht somit den Augenkontakt zwischen dem Champion und dem Teufelsblick des Candy Man.
Eric: REMATCH! HEUTE!
REMATCH!
Freude bei den Fans und auch die Kommentatoren wirken begeistert. Zumindest Pete, Sven würde seinem Liebling heute wohl lieber einen freien Tag gönnen, aber noch steht ja ohnehin nicht fest, dass dieses Match wirklich stattfindet. Es fehlt die Zustimmung des Champions. Und wie gern man auch wüsste, wie seine Antwort aussieht, seine Mimik lässt auf nichts schließen, da sie noch immer von Fletchers Blatt überdeckt wird. Also muss man sich auf Welkeys Stimme verlass...
Nein muss man nicht. Denn Fletcher hat mit der anderen Hand in seiner zweiten Tasche gekramt, einen weiteren Zettel hervorgezaubert und auch dieser wandert nun direkt vor Welkeys Gesicht. Ohne auch nur die geringste Veränderung des Gesichtsausdrucks.
Eric: DYNAMITES ZUSTIMMUNG!
YEAH!!!
Pete: Und damit ist es also amtlich! Heute Abend, das Rückmatch! Dean Welkeys erste Titelverteidigung...gegen Eric Fletcher! Sven: Das kann doch nicht sein. Lasst Welkey doch wenigstens diesen kurzen Moment zum Feiern.
Das sieht der Champion offenbar genauso. Bislang hat er dem Treiben Fletchers relativ emotionslos gelauscht, nun beginnt er wild zu gestikulieren und hebt sein Mikrofon an den Mund. Die gleiche Idee haben aber offenbar auch Lex und Robert, die ihrerseits nicht unbedingt glücklich mit Erics Ankündigung sind – bedeutet das für sie etwa, dass sie Dean nicht vor die Flinte bekommen. Der Swagmaster kommt ihnen aber zuvor.
Dean Welkey: „Das ist MEINE Party.“
Wütend stapft er auf den Boden und schlägt mit der freien Hand nach einem der Balloons. Dieser löst sich dadurch vom Band und segelt in der Ring. Mit einem kräftigten Tritt der Amerikans wird er zum Platzen gebracht.
Dean Welkey: „Eric! Du machst einen großen Fehler. Und was fällt euch allen drei überhaupt ein, meine Party zu unterbre...-“
Ok! You've waited long enough. Here it is: The Dynamite
Da waren es dann also Vier, die etwas dagegen haben, dass sich Welkey im Ring zelebriert. Entnervt rauft sich der Swagmaster die Haare und lehnt sich seufzend an den Ringpfosten, während der Ligenpräsident höchstpersönlich auf der Rampe auftaucht. Dynamite scheint keine Zeit verlieren zu wollen, er trägt bereits ein Mikrofon in seiner Hand. Etwa auf der Hälfte der Rampe bleibt er stehen und richtet seinen Blick ins Squared Circle. Da schallt es vom Ring her.
Dean Welkey: „Aber dies ist MEINE Party...-“
Fast schon flehentlich der Stimmausdruck des neuen Champions. Mr. 2013 hat sich seine Krönung ganz anders vorgestellt. Als ihn dann auch noch die Stimme Dynamites mittem im Satz unterbricht, wirkt der genervte Titelträger fast flehend.
Dynamite: „Aber meine Liga! Also tu mir und den Leuten einen Gefallen, halt die Klappe, spitz' deine Ohren und lass mich reden.“
Die Zuschauer jubeln ihrem geliebten Präsidenten zu. Wenn der verhasste Welkey so in die Schranken gewiesen wird, ist das natürlich zu ihrem großen Vergnügen.
Dynamite: „Du hast Eric gehört, Dean. Sein Vertrag spricht ihm das Re-Match zu. Und daran gibt es nichts zu rütteln. Im Sinne meiner Liga kann ich natürlich nur hoffen, dass du diesmal länger als 13 Sekunden durchhältst...“
Nach der Stichelei verdreht der Champion im Ring ärgerlich die Augen. Dynamite hingegen richtet seinen Blick nun auf Lex und Breads, die noch immer nicht ganz einverstanden mit dem Re-Match für Fletcher sind.
Dynamite: „Doch da gibt es noch was...“
Der Präsident deutet mit seinem ausgebreiteten Arm auf die den Kanadier und den Suburb. Gespannt warten diese darauf, was Booker ihnen zu sagen hat.
Dynamite: „Am heutigen Abend wird es also einen neuen oder alten Champion geben. Und er wird hoffentlich unumstritten sein. Das kann ich, erneut im Sinne meiner Liga, nur hoffen. Doch ebenso muss ich auch weiter in die Zukunft blicken, über den Main Event von heute hinaus!“
Langsam scheinen die Beiden zu merken, dass die Worte ihres Chefs zu etwas Positivem führen könnten.
Dynamite: „Schon in anderthalb Monaten werden wir mit Doom's Night die erste Großveranstaltung des Jahres begehen. Und dort wird der Champion sein Gold natürlich aufs Spiel setzen müssen, egal ob er dann Welkey oder Fletcher heißt. Und, da ich die Verträge kenne, weiß ich, dass Dean KEINE Re-Match Klausel hat und Eric ebenso wenig die Chance auf eine zweite Chance, sich das Gold zu sichern. Und deshalb brauchen wir einen neuen Contender für Doom's Night...“
Jubel bricht bei den Fans aus. Auch die angesprochenen Wrestler wirken halbwegs zufriedengestellt.
Dynamite: „Ihr zwei, Breads und Streetman, kämpft den Spot untereinander aus. ONE-ON-ONE. In zwei Wochen in diesem Ring!“
Nach der endgültigen Ankündigung dieses großartigen Contender-Matches erhöht sich die Jubellautstärke um ein Vielfaches. Insbesondere Streetmans Name wird skandiert, doch auch der Kanadier hat einige Menschen hinter sich. Welkey und Fletcher hingegen sind in einen Staredown übergegangen, wobei Fletcher drohend auf das Titelgold und dann auf seine Hüften deutet.
Dynamite: „Und nun raus aus meinem Ring, alle Vier! Wir haben noch einiges vor am heutigen Abend!“
Damit beginnt die Musik des Präsidenten zu spielen, der auch sogleich den Rückzug in die Katakomben antritt. Im Ring ist es Welkey, der erst fluchend gegen die Ringseile tritt und dann langsam aus dem Geviert rollt. Er kann es immer noch nicht fassen, was für eine Wendung seine Party genommen hat. Zeternd und tobend bewegt er sich in den Backstagebereich, während die 3 Kontrahenten begierig das Titelgold auf seiner Schulter anstarren...
Pete: „WAHNSINN! Der Abend ist noch keine halbe Stunde alt und ich bin schon kurz vor dem Abspritzen. Heute gibt es erneut ein Titelmatch, Welkey gegen Fletcher Numero Dos! Und in zwei Wochen sehen wir dann Robby gegen Lex im Ring. Sven, das Jahr 2013 ist bis jetzt das El Dorado!“ Sven: „Du sagst es mir, Pete. Was freue ich mich auf den Fight im Main Event. Wird Welkey unrühmlich in die Historie eingehen und nach zwei Wochen sein Gold wieder abgeben müssen? Ich bin gespannt wie die Haut von Tanning Mom! Mal sehen, welche Überraschungen dieser Abend noch für uns bereithält!“ Pete: Cool. Ich höre gerade, dass der Krimi mit dem Lord weitergeht. Auf geht’s.
Ein Sprecher ertönt und passende Standbilder aus den letzten Berichten vom Lord of Steel sind zu sehen:
Sprecher: Der Lord of Steel bekommt zuhause einen Brief aus der Malaga-Bar, worin steht, dass er eine gewisse Summe für Einrichtungsgegenstände, die er demoliert haben soll, bezahlen muß. Der Lord versucht sein Gedächtnis zurückzuspulen und kommt soweit, dass sein Kollege Sam, der zusammen mit dem Lord an den Abend mit in der Malaga Bar war, früher gegangen ist und der Lord am späteren Abend eine Bekanntschaft mit einer hübschen Frau namens Samatha gemacht hat. Danach hatte der Lord einen Filmriss. Nun versucht der Lord zusammen mit Sam der Sache auf den Grund zu gehen. Der erste Platz war wiederum die Malaga-Bar, wo der Lord und auch Sam etwas näheres über den Kellner herausfinden wollten. Der Kellner hatte am gleichen Abend, als der Lord da war, die Schicht mit dem besagten Kellner gewechselt. Er heißt George und sei sogar gearde beim Chef. Der Kellner verschwand nach hinten um zu schauen, ob George noch da sei. Doch er und später auch Sam kamen nicht mehr zurück. Der Lord ging selber nachschauen und sah Sam niedergeschlagen auf dem Boden liegen. Er hatte Stimmen aus einem Raum gehört und wurde dann KO geschlagen. Als der Lord im Raum nahschaute, fand er die Leiche des Kellners. Von George aber keine Spur, außer seine Geldbörse. Beide vermuteten, dass er entführt sei. Bei einem Männerabend wurden die Storm Clouds von den Hintermännern der Bar attackiert. Nun geht das Ganze weiter.
Das Haus vom Lord wird gezeigt und man sieht den Lord, wie er gerade die Tür aufschließt. Er geht hinein, zieht seine Jacke aus und hängt sie hin. Dann ruft er laut "Schatz?!" und geht Richtung Küche. Wiederum ruft er nach Sarah.
Lord: Sarah? Bist du da?
In der Küche ist sie nicht und der Lord wandert weiter in das Wohnzimmer. Ein kurzer Blick hinein egnügt um zu sehen, dass Sarah auch da nicht drin ist.
Lord (lauter): Sarah???
So langsam flattert das Nervenköstum des Lord’s und er geht direkt weiter ins Schlafzimmer.
Lord: Versteckst du dich hier? ......... Nein.
Doch da ist Sarah auch nicht. Nun geht er ins Arbeitszimmer und anstatt Sarah vorzufinden, liegt ein Umschlag auf dem Schreibtisch. Er geht mit schnellen Schritten dahin und nimmt den Umschlag in die Hand. Der Lord befürhchtet das Schlimmste und macht den Umschlag auf. Dabei fängt die Kamera den Lord von hinten ein und ganz nah am Manne. Plötzlich sieht man eine Hand am rechten unteren Bildrand auftauchen und mit einem schnellen Ruck packt sie den Lord auf die Schulter. Wie von der Tarantel gestochen dreht sich der Lord um und läßt dabei den Umschlag fallen. Der Lord will gerade zuschlagen, als er es doch sein läßt. Die Kamera fängt die Person ein und Sarah kommt zum Vorschein, die gerade lacht. Die Mimik vom Lord verändert sich und er wird böse.
Lord: Sag mal. Mußt du mich denn so erschrecken? Ich dachte, dir wäre etwas passiert. Sarah: Tschuldigung, aber wieso das denn? Lord: Naja. Du warst nicht im Hause. Es herrschte Totenstille. So verlassen wirkte das Haus. Ich suchte dich überall und niemand zu finden. Dann kam ich hier hinein und fand den Brief vor. Da dachte ich schon, dass da ein Erpresserschreiben liegt.
Sarah bückt sich um den Umschlag aufzuheben und öffnet ihn. Sie holt eine Karte heraus.
Sarah: Ach Schatzi. Das ist doch die Geburtstagskarte für Sam’s Freundin Micky. Ich hatte sie dir hier hinein gelegt, damit du es nicht vergisst. Lord: Na toll. Da macht man sich solche Sorgen. Sarah: Setz dich doch erst einmal und dann sag mir, warum du dir Sorgen um mich machst.
Beide setzen sich auf je einen Stuhl an den Tisch in der Mitte.
Lord: Nun als wir unseren Männerabend hatten und wir gerade nach Hause fahren wollten, fuhr ein schwarzer Wagen vor. Drei Schlägertypen stiegen heraus. Zwei davon hatten Basies dabei. Einer fragte mich, ob ich der Lord of Steel sei. Ich sagte ja und da schlug mich der erste mit einem Basie nieder. Auch Martin, unserem guten Thunder, hat ein Basie getroffen. Mein Bruder wurde mit einer Art Schlagring niedergestreckt. Sie meinten, ich solle die Rechnung der Bar bezahlen, ansonsten ginge es dir schlecht. Sarah, da steckt mehr dahinter. Es könnte wohlmöglich eine weltweite Unterweltorganisation sein. Sarah: Da könntest du Recht haben. Das könnte glatt passen
Der Lord schaut Sarah verdutzt an.
Sarah: Nun ich habe auch ein wenig herum geschnüffelt und mich über die Malaga Bar kundig gemacht. Das Resultat ist, dass der ehemalige Besitzer aus Geldmangel die Bar verkauft hat. Über den neuen Besitzer konnte ich leider nichts in Erfahrung bringen. Lord: Hmm. Könnte natürlich der Verdacht bestehen, dass der neue Besitzer die Bar als Vorwand nur benutzt. Alles ziemlich verdächtig.
Da klingelt es an der Tür.
Sarah: Ich mache schon auf.
Sarah steht auf und macht sich auf den Weg zur Haustür. Der Lord geht Sarah hinterher, um sicherzugehen, dass ihr nichts passiert. Sie schaut durchs Guckloch und sagt zum Lord:
Sarah: Ist nur dein Bruder sowie Martin, dein Donnerkollege.
Sarah bittet beide hinein und sie treten nun ins Haus hinein. Beide begrüßen Sarah mit einem Händedruck.
Thunder: Hi Sarah. Wie geht es? Parn: Moin Sarah. Alles klar? Sarah: Es muß einfach voran gehen und bei euch, Jungs? Thunder: Den Umständen entsprechend gut. Parn: Dito. Hallo Bruderherz. Geht es besser? Lord: Hi Howard. Jo so einigermaßen. Hi Martin. Alles fit im Schritt? Thunder: Da doch immer.
Alle lachen. Gemeinsam, außer Sarah, gehen sie ins Wohnzimmer. Der Lord, Thunder und Parn setzen sich im Wohnzimmer hin und Sarah verschwindet in der Küche.
Thunder: Und gibt es was neues in dem Fall. Lord: Nicht wirklich interessantes. Nur das der ehemalige Besitzer seine Bar verkauft hat, weil er Pleite war. Parn: Und er hat sie für viel Geld an einen Kriminellen verkauft. Lord: So ungefähr. Sarah hat ja den Namen des Fritzen herausbekommen. Nach der nächsten Show werde ich mich darum kümmern. Thunder: Kommt Sam mit? Denke ich schon. Der brennt ja auch herauszufinden was los ist.
In diesem Moment kommt Sarah mit drei Flaschen Bier hinein. Sie stellt jedem ein Bier auf dem Tisch hin und geht dann zum Wohnzimmerschrank. Sie öffnet die Klappe und holt drei Gläser heraus. Diese stellt sie neben den Bierflaschen hin. Dann zückt sie aus der Hosentasche einen Flaschenöffner heraus und legt ihn in die Mitte des Tisches hin. Anscließend setzt sich Sarah mit an den Tisch. Thunder schnappt sich als erstes den Öffner und öffnet damit seine Flasche. Danach benutzt Parn den Öffner und als letzter der Lord. Jeder gießt sich Bier in sein Glas ein und trinkt davon. Urplötzlich kommt durch die Wohnzimmerscheibe ein mittelgroßer Steinbrocken geflogen. Die Glasscheibe zersplittert in tausend Scherben. Parn, der dabei gerade am trinken war, verschluckt sich vor Schrecken. Aber auch die anderen drei haben sich tierisch erschrocken und Sarah ist regelrecht bleich geworden. An dem Steinbrocken ist ein Brief befestigt. Thunder steht auf und schaut durch das kaputte Fenster, doch niemand ist zu sehen. Dann bückt er sich zu em Stein und löst das Band, womit er befestigt war. Er schlägt den Brief auf und setzt sich wieder an den Tisch.
Thunder: Da steht: "Bezahle deine Rechnung oder es kommt eine dämonisch schlimme Zeit!“ Parn: Die Jungs meinen es wirklich ernst.
Das Bild zoomt an das Gesicht von dem Lord of Steel heran, welcher mit entschlossenen Blick und mit ernsten Worten folgendes sagt:
Lord: Das gibt Rache!!!
Mit dieser Einstellung schaltet das Bild zurück zu Pete und Sven in die Halle.
Sven: Weißt du, was ich glaube. Das ist die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm. Pete: Meinst du, dass da noch was schlimmeres kommt? Sven: Ganz ehrlich?! Ich denke schon, denn ich kann mir vostellen, dass da mehrt dahinter steckt. Pete: Spannend wäre es ja, aber hoffen wir mal, dass das glimpflich abläuft. Aber wir machen nun weiter in der Show.
Auf den Fluren der Halle begibt sich Toxic Lugosi auf den Weg zu seiner Kabine. Als er vor sich an einer Kabinentür TJ Silverberg im Gespräch mit seiner Managerin Jessica sieht.
Toxic Lugosi: „Hey Silverberg. Scheiß Gefühl wenn man jetzt schon weiß, das man später im Krankenhaus aufwacht oder?“
Silverberg schaut nur kurz von seiner Managerin zu Lugosi, beachtet ihn aber nicht und führt das Gespräch mit Jessica fort.
Toxic Lugosi: „Bist du dir zu fein oder zu feige um mit mir zu sprechen? TJ, komm schon. Ich werde es kurz, knapp und blutig machen.“
Immer noch überhört Silverberg Lugosis Sprüche. „The Bad Bat“ steht vor den beiden und schaut sich nun Jessica etwas genauer an.
Toxic Lugosi: „Du bist seine Managerin? Was managt du bei ihm? Krankenhausaufenthalte? Kaufhauseröffnungen? Mit so einem kann man doch kein Geld verdienen.“
Jessica kann die Sprüche von Toxic nicht mehr ignorieren und sieht ihn wütend an.
Jessica: „Was für ein Freak bist du denn? Verschwinde!!! Siehst du nicht das ich zu tun habe?“
Nach dieser Ansage kann auch Silverberg sich nicht mehr zurückhalten und fängt nun an ebenfalls Lugosi zu beachten.
TJ Silverberg: „Hey du! Was für ein Problem hast du wenn ich fragen darf?“ Toxic Lugosi: „Oh! Es kann sprechen! Machst du noch mal dein Maul auf, verlege ich den Kampf aufs Hier und Jetzt!“ TJ Silverberg: „Du bist also Toxic Lugosi, stimmt’s? Ich hab dich letzte Woche schon Kämpfen sehen, und so toll bist du auch wieder nicht. Also wenn du was willst, dann komm später in den Ring und zeig, was du drauf hast. Ich hab vor niemandem Angst, auch wenn ich um Einiges leichter bin als du. Ich werde heute den Fans hier in Essen zeigen, dass du derjenige bist, der nach dem Match gegen TJ Silverberg am Boden liegt und ich siegreich im Ring stehe und mit den Fans Diesen feiere. Denn ich kann mehr Moves und Aufgabegriffe, als du in deinem ganzen Leben aufzählen kannst. Also Badman, man sieht sich später im Ring....Oh! Fast hätte ich es vergessen, lass meine Managerin daraus, sie hat damit überhaupt nicht zu tun.“
Plötzlich schlägt Lugosi Silverberg mit seiner Faust ins Gesicht. Silverberg hat damit überhaupt nicht gerechnet und kann sich nicht dagegen wehren. Lugosi zeigt anschließend einen Kick in die Magengegend und Silverberg geht zu Boden. Dort tritt Lugosi weiter auf TJ ein. Jessica steht nur schockiert da und kann im Moment nichts tun. Die Geräusche hallen durch den Flur und auf einmal kommt Eli Colson um die Ecke. Dieser sieht TJ auf dem Boden liegen und greift sofort „The Bad Bat“ an. Völlig von dem Angriff aus dem Hinterhalt überrascht, dreht sich Lugosi um. Er kann gerade noch einen Schlag mit seinem Arm abwehren und gibt Eli mit dem Ellbogen 2 schnelle Schläge ins Gesicht, die von einem harten Knie in die Magengegend beendet werden.
Toxic Lugosi: „Zwei gegen einen? Leute?! Wenn ihr für ein Mann gegen Mann Match zu feige seid, dann solltest du, TJ, später lieber nicht zum Ring kommen.“
Eli Colson spuckt neben sich auf den betonierten Grund der Grugahalle und starrt zu Toxic Lugosi. Eine Geste der Respektlosigkeit. Respektlosigkeit gegenüber der ungehemmten Schonungslosigkeit der Innovation, die sich mit jeder neuen Ausgabe um ein Vielfaches zu potenzieren scheint. Und da ist natürlich noch die Lust nach einem blutigen Kampf mit einem der Männer, der auf gewisse Art und Weise mitverantwortlich für den momentanen Krankenhausaufenthalt seines Spontan-Tag-Team-Partners Tornado Kid war. Sicherlich, Toxic Lugosi war nicht direkt involviert aber… simple Logik, entspanntes Leben oder so – Die da hängen alle zusammen und sind alle gleichsam schuld! Seine Augen verengen sich zu schlitzen.
Eli Colson: „Was denn, fucker?! Bist du nicht der, der sich hier einen unfairen Vorteil für sein späteres Match ergaunern will? Ganz wie dein großes Vorbild, Pride, huh?! Aber nicht mit mir, Kollege! Heute müsst ihr Innovatoren euch was Neues überlegen, um euch einen Sieg zu ergaunern!“
Naive Worte, eines naiven Menschen. Den Redneck aus dem wunderschönen Kentucky scheint es nicht sonderlich zu kümmern, dass „The Bad Bat“, genau wie sein Quasi-Mentor Robert Pride nach wie vor immer noch mindestens einen Kopf größer und wesentlich breiter ist. Er könnte ihn einfach zerstören. Nicht zusammenschlagen… auf molekularer Ebene ZERSTÖREN!!!
Toxic Lugosi: „Siehst du hier hier Robert Pride oder KGB? Ich bin alleine. Ihr seit hier zu zweit.“
Toxic Lugosi wendet sich ab und geht seinen Weg weiter. Er dreht sich noch einmal um.
Toxic Lugosi: „Ach und Jessica? Wenn du als Managerin so nützlich bist wie grade eben, solltest du dich schnell vom Acker machen!“
Lugosi lacht noch einmal laut auf und verschwindet dann endgültig. TJs Managerin Jessica scheint noch immer ein wenig unter Schock zu stehen und starrt abwechselnd zu TJ und zu Eli Colson. „Kentucky’s Pride“ hilft seinem Lockerroom-Kollegen sogleich wieder auf die Beine.
Eli Colson: „Alles klar, dude?“ TJ Silverberg: „Danke dir, mir geht es gut alles in Ordnung.“
Der Redneck nickt verständnisvoll.
Eli Colson: „Erst schalten sie meinen Tag Team Partner Tornado Kid aus, jetzt hat dieser zu groß geratene Fledermaus-Freak Lugosi versucht, dich als direkten Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Ich sag’s dir! Diese Innovation lässt einfach nichts unversucht! Robert Pride und seine Goons lügen und betrügen wo sie nur können. Du musst verdammt vorsichtig sein bei diesen Bekloppten!“ TJ Silverberg: „Da muss ich halt durch. Wenn ich es an die Spitze schaffen will, dann messe ich mich auch gegen die gesamte Innovation, wenn es sein muss.“
„Kentucky’s Pride“ schürzt für einen Moment nachdenklich die Lippen und reibt sich sein behaartes Kinn.
Eli Colson: „Hey, kann ich dich was fragen?“ TJ Silverberg: „Na klar, schieß los!“
Ein Grinsen huscht dem Südstaatler aus Louisville über das Gesicht. Augenscheinlich ist ihm gerade eine wahnsinnig geniale Idee gekommen, wie er die Welt retten kann…
Eli Colson: „Was hälst du davon, wenn ich mich bei deinem heutigen Match zu deiner Lady in deine Ringecke stelle? Du hast doch selbst gesehen, zu was die Innovation fähig ist und dass sie sich an keine Regeln halten! Ich werde aufpassen, dass Robert Pride oder sein russischer Anabol-Schläger nicht dein Match sabotieren, damit du dem Fledermausmann im Seilgeviert in Ruhe die Leviten lesen kannst. Was sagst du dazu?“
Der Amerikaner streckt seine Hand zu seinem Landsmann aus. TJ Silverberg schlägt ein.
TJ Silverberg: „Einverstanden! Danke für deine Unterstützung und den Tipp was die Innovation angeht.“
Etwas angeschlagen geht TJ Silverberg mit Jessica davon. Eli Colson lächelt zufrieden. Heute würde es der Möchtegernsekte von Robert Pride ordentlich an den Kragen gehen.
Eine laue Brise weht durch die Stadt, es ist Midnight Rushhour. Die Straßen sind voll von Taxen, Partypendlern, Nachtbussen und ab und an mal kreuzt eine Limousine ihre Wege. Doch es ist auch die Rushhour derer die am Rande des Glückes leben, jene die sich Nachts aus ihren Betten wie aus alten Gruften schleppen, sich voll laufen lassen und ihre Melancholie mit der stille der Nachtteilen. Sie sitzen in Kneipen, Clubs und Hinterzimmern in der Hoffnung, dass ihr trostloses Leben ein schnelles Ende nimmt, wozu taugen ein drittklassiger Job, eine zweitklassige Frau und ein erstklassiger Kredit bei der Bank..... natürlich zu deren Gunsten.
Eine dieser armseligen Gestalten ist uns wohl bekannt. Er sitzt am Straßenrand, zu Arm für Clubs, Kneipen und erst recht für Hinterzimmer. Es ist kein geringerer als unser besonders geringer Freund Hunk. Mit Kieselsteinen versucht sich sein gekränktes Gemüt ab zu lenken, er wirft sie vom Straßenrand in einen Gulli auf der anderen Straßenseite, dabei ertönt sein jammern über sich und die Welt.
Hunk: Warum, warum zur Hölle ich? Wieso bin ich für Dynamite nur noch ein Jobber? Mein Gehalt? Gekürzt! Meine Wohnung? Gekündigt! Meine Frau? Hat jemand anderen und überhaupt! Warum tue ich mir die ganze Scheiße hier überhaupt an? ????: Hey! Dich kenn ich doch.... Hunk? Warum bist du am Jammern wie die Gäste bei Oprah Winfrey? Komm steh auf und grüße deinen alten Freund.
Hunk verstummt und schreckt auf. Hat jemand sein Elend gesehen? Wenn ja, wer? Dann wird Hunk kreidebleich. Sid bückt sich zu ihm runter und nimmt ihn in den Arm. Sehr verblüfft, wirkt Hunk wie versteinert.
Sid: Wo drückt der Schuh? Hau raus, erzähl es dem Onkel Siddy.... Hunk: Sid? Was zur Hölle machst du hier? Und fass mich nicht an!
Sid setzt sich neben Hunk, neigt seinen Kopf zur Seite und sucht hastig mit den Händen nach einer Oettingerdose. Ein Klocken läutet den Trinkgenuss ein und Sid füllt den Tank wieder auf.
Sid: Ahhh! Nur mal ruhig mit den jungen Pferden. Ich will dir doch nur helfen.... Also erzähl mal wo es drückt.
Mit einem entrüsteten Schulterzucken beginnen Sekunden des Schweigens, sowohl auf verbaler Art, als auf sämtlicher bewusster nonverbaler Art. Nur Hunks Körperhaltung verrät wie jämmerlich er sich fühlt. Doch diese Sekunden vergehen mit einem tiefen Luftholen auf Seiten des Deprimierten.
Hunk: Es begann vor zwei Wochen, ich bin nach dem Training Nachhause gefahren und habe meine Frau mit meinem 9 Jahre jüngeren Stiefbruder erwischt. Seitdem schlafen wir in getrennten Betten und ich bin auf Entzug, wenn du verstehst. Bei der Arbeit läuft es deshalb auch nicht mehr so gut und darum bin ich um eine Tarifstufe gesunken. Sid: Von Jobber zur Aushilfe? Hunk: Nein, aber so ähnlich, ich bin „Bedarfs“-Jobber und verdiene was die Putzfrauen verdienen. Sid: Die in der Zentrale oder die auf den Veranstaltungen? Hunk: Zentrale... Sid: Armes Schwein.... Hunk: Danke... und dann ist da noch die Sache mit der Bank
Sid leert den Kanister und seine Augenlider wandern weiter nach Oben, wie nach einem starken Kaffee, dann schaut er wieder zu Hunk. Hunks Augen verraten, dass er fast Wasserbruch erleidet, doch nach einem schweren Schlucken und einem kurzen Aufschluchzen, macht Hunk unbeirrt weiter seinen Emotionen Luft.
Hunk: Dadurch, dass ich weniger verdiene und meine Frau die Scheidung will, fehlen mir monatlich um die 500 Euro um die Hypothek auf mein Haus zu bezahlen... Ich werde es verlieren und auf der Straße landen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Dynamite mich feuert, weil ich die GFCW mittlerweile mehr Geld koste, als ich einbringe.... Ich bin ehrlich zu mir selbst.... Ich bin ein Niemand.
Sids Stirn verwandelt sich durch ein Runzeln zum Symbol seiner geistigen Anstrengung. Hunks Gesicht verrät seine Erwartungen auf tröstende Worte, eine Umarmung.... JA! Er schreit nach Liebe, egal ob von seinem Erzfeind oder seiner baldigen Ex-Frau. Nach weiteren Sekunden der Stille beginnt Sid mit Euphorie in der Stimme und Entschlossenheit im Blick, mit seinem vom Schnaps weich gespülten Organ zu antworten.
Sid: Das Leben ist wie eine Dose Oettinger, 39 Cent und 25 Cent Pfand. Selbst wenn die Dose leer ist, ist sie immer noch etwas Wert und nur 22 Cent von der nächsten Oettingerflasche entfernt. Wenn du Glück hast, ist es sogar ein Export. Du musst nur so lange Mülleimer durch suchen, bis du eine Zweite leere Dose findest, sie muss nicht mal ein Oettinger sein.
Baff! Alles andere würde Hunks hängende Futterluke nicht im geringsten Umschreiben. Die Frage die sich alle stellen sollten, die Sids Metapher verstanden haben, schießt vermutlich auch durch Hunks Kopf. Bin ich verrückt?! JA! Oder vielleicht doch nicht? Ehe Hunk auch nur Luft zum Antworten holen kann, um die peinliche Situation, von seinem Erzfeind, der auch noch ein schmarotzender Punk ist, eine Lektion fürs Leben zu erhalten, auflösen zu können, stellt Sid ihm eine Dose Oettinger vor die Füße. Es macht Hunks Kopfkirmes nicht um den kleinsten Deut besser.
Sid: Alles wird wieder gut. So, Ich muss jetzt los, du brauchst dich nicht zu bedanken. Wir beide sehen uns bei den nächsten Shows. Ich für meinen Teil muss jetzt aber los.
Sid lässt einen verdutzten Hunk, wie ausgesetzt und vergessen da sitzen. Läuft in Richtung Kamera und kramt in seiner Jackeninnentasche rum. Hunk braucht noch ein paar Sekunden um sich zu fangen und öffnet dann das Bier, setzt an.... und das Bier schießt aus der Dose, zum Teil direkt in seinen Magen, Nase und über seinen Kopf. Die Dose, die immer noch in seiner Hand liegt, ist aufgeplatzt. Sid bekommt das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht, holt die Hand aus der Jackeninnentasche und zeigt eine Fernbedienung in die Kamera.
Sid: BRAINWASH!
-Fade Out-
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