War Evening, Moda Center (Portland/Oregon, USA), 07.04.2023


In Kooperation mit




Die Children of Wrath hat man bestimmt schon gesehen, einige andere vielleicht auch, jetzt aber sieht man auch das Innere des Moda Centers hier in Portland, Oregon. Station 2 der Amerika-Tour und die Fans haben Bock wie auch in Las Vegas. Gut 15.000 Fans haben sich mitsamt Merchandise, Plakaten und allerlei Fangesängen hier eingefunden und sorgen dafür, dass diese Einleitung immerhin fünf Zeilen lang ist, bis man sich endlich auf Pete und Sven konzentrieren kann.


Pete: „Liebe GFCW-Galaxy, willkommen zu War Evening!“

Sven: „Der zweite Abend unserer großen Tournee steht an und nachdem es vor zwei Wochen schon grandios in Las Vegas los ging, machen wir heute gleich damit weiter.“

Pete: „Uns erwarten einige große Matches, schauen wir doch einmal rein.“


Singles Match:
Morbeus vs. Meathook Rodriguez
Referee: Jack Bobo


Sven: „Hugo ‚Meathook‘ Rodriguez hatte im letzten Jahr einen zwar kurzen, in der Zeit aber recht erfolgreichen Run, inklusive einem Sieg gegen Ellis Diehl bei Ultra Violence. Nun ist er zurück und will wieder an seinem Erfolg anknüpfen.

Pete: „Wenn er sich da aber mal nicht zu viel auf den Teller gepackt hat. Morbeus ist einer der größten Namen der GFCW und will hier mit Sicherheit nicht als Sprungbrett nach oben hinhalten. Im Gegenteil…für ihn ist das hier eine Möglichkeit, eine Botschaft an Zereo Killer zu übermitteln.“

Sven: „So oder so, für Zündstoff ist in diesem Match definitiv gesorgt.“


Bekanntgabe des Gegners für das Allegience Match von Lionel Jannek und Vertragsunterzeichnung

Pete: „Wenn es schon um Zündstoff geht…hier erwartet uns noch nicht einmal ein Match und es dürfte trotzdem das hitzigste Duell des Abends werden.

Sven: „Lionel Janneks Spielereien haben hoffentlich endlich ein Ende. Immerhin hat sich Dynamite freundlicherweise dazu erbarmt, ihm noch eine Chance zu geben.

Pete: „Das klingt so als wäre Dynamite hier der Sympathieträger.

Sven: „Du siehst das etwa anders?

Pete: „Nun…wie auch immer, verrate mir lieber, ob du hier schon eine Idee für einen möglichen Gegner hast?“

Sven: „Nicht den Hauch einer Ahnung. Aber ich bin gespannt. Lassen wir uns doch einfach überraschen!“


Singles Match:
Mykru vs. Drake Nova Vaughn
Referee: Karo Herzog

Pete: „Das könnte auch Drakes Gedankengang für sein Match heute Abend sein, denn gegen Mykru zu planen, ist immer etwas…naja…speziell.

Sven: „Das mag sein, ein Triple Crown Champion, wie Drake Nova Vaughn es nun einmal ist, sollte aber auch mit einer etwas anderen Herausforderung zurechtkommen. Ich bin mir sicher, dass er sich auf seinen Gegner ein wenig vorbereitet hat.“

Pete: „Und im Idealfall nicht nur auf den. Drake hat allem Anschein nach ganz Leviathan gegen sich…ein neues Gefühl für ihn, dass ER sich Gedanken machen sollte, im Laufe des Matches in Unterzahl zu geraten.“

Sven: „Aiden Rotari konnte er vor zwei Wochen besiegen, doch da war die Situation eine ganz andere. Wir dürfen gespannt sein, was uns heute erwartet.“


GFCW Intercontinental Title Match:
Thomas Camden (c) vs. David Hott (/w Matthäus Meister)
Referee: Robin Stahlbrand


Pete: „Was uns heute definitiv erwartet, ist Thomas Camdens erste Titelverteidigung…auch wenn er sich nicht so recht als Champion sieht.“

Sven: „Man kann ihn verstehen, aber trotzdem…mit dieser Einstellung sollte er heute nicht auftreten. Noch weniger hier in Portland! Er hat die Intercontinental Championship und ist damit der Gejagte. Selbst von Unbekannten.“

Pete: „Du sprichst es schon an. Wer auch immer hinter den Beschmierungen vor zwei Wochen steckte, hat bei Thomas Camden in jedem Fall das Grübeln ausgelöst.“



Ricksenburg ist ewig.


Mit dieser Einblendung endete die vergangene Show in Las Vegas, nachdem Alex Ricks seinem besten Freund und Feind in Personalunion zur Hilfe kam, nachdem dieser Opfer von Leviathans Attacken wurde. Und nun sehen wir sie beide erneut. In wessen Kabine wir uns befinden, ist nicht klar, aber das spielt auch keine Rolle. Als die beiden Triple Crown Champions auf dem Titantron eingeblendet werden, wird es unruhig in Portland. Jubel, Buhrufe und was nicht alles geben sich die Klinke in die Hand. Es ist laut in der Arena und dann zoomt die Kamera langsam auf den Titantron, bis wir nahtlos in die Kabine switchen und das Gespräch der Beiden verfolgen können.


Antoine: „Ich werde mich nicht bei dir bedanken.“


Der Blick des Champs ist ernst, Alex’ ist wie immer stoisch. Es wirkt nicht so, als hätte er mit einem Blumenstrauß oder sonstigem gerechnet. Er nickt nur knapp.


Antoine: „Allerdings habe ich nachgedacht, Alex. Über das, was geschehen ist.“


Da zieht der Mathematiker mal interessiert den Kopf um wenige Millimeter nach oben.


Antoine: „Wir sprachen darüber, wer der beste Wrestler aller Zeiten ist. Der größte Champion. Die Legende, aller Legenden. Dass wir den Fans in den Staaten das größtmögliche Match präsentieren, welches die GFCW im Köcher hat. Alex Ricks gegen Antoine Schwanenburg bei Allegiance. World Championship auf dem Spiel stehend. Die Frage klärend, wer die ewige Nummer Eins ist. Ein für allemal Klarheit schaffen.“


Der Champion verschränkt die Arme, der Blick geht hinunter auf den größten Preis des Wrestlings, welcher auf der Bank liegt, ehe er wieder den Blick von Alex kreuzt.


Antoine: „Das KÖNNTEN wir tun.“


Könnten? Da geht der Kopf des Mathematikers einige Millimeter weiter nach oben.


Antoine: „Aber…“


Bei Antoine gibt es immer ein Aber“, nicht wahr?


Antoine: „Ich denke, die Magie, die uns einst auszeichnete, sie ist nicht weg. Niemals weg gewesen. Bloß in Vergessenheit geraten.“


Überraschend stark haut Antoine Alex auf die Schulter.


Antoine: „Wir zwei, Alex. Wir sind nicht bloß die größten Einzelwrestler aller Zeiten. Die Nummer Eins und die Nummer Zwei.“


Wenig überraschend deutete er sehr subtil und so, dass man es fast übersehen hätte können auf sich selbst, als er Nummer Eins aussprach.


Antoine: „Wir sind auch das beste Team aller Zeiten, Alex. Das sind wir! Wir bewiesen es vor vielen Jahren, als wir die Titel nicht nur errangen, sondern dafür sorgten, dass neben uns Teams aus dem Boden sprossen wie die Pilze, weil wir dem Gold den höchsten Wert in ihrer Historie verliehen. JEDER wollte uns schlagen, Alex. Erinnerst du dich? So eine Tag Team Szene hatte die GFCW weder zuvor noch danach jemals wieder gesehen. Vor genau sechs Jahren standen wir das erste Mal als Team im Ring. Sofort war klar, was dies für ein bedeutender Moment in der Wrestling-Historie war. Sofort spürte ich, dass wir eine besondere Chemie haben. Und du hast es auch gespürt. Das weiß ich. Alex, dies habe ich vor zwei Wochen wieder gespürt. Als du zum Ring gespurtet bist. Wir beide, Alex, wir beide in der selben Ringecke. DAS ist es, was am Ende des Tages das ist, was für uns beide vielleicht die beste Option ist.“


Antoine setzt ab, scheint auf eine Reaktion des Mathematikers zu warten um seinen nächsten Schritt zu gehen. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten und man darf sich sicher sein, dass sich Antoine für jede mögliche Antwort bereits den nächsten Schritt überlegt hat.

Sein Glück, dass die Reaktion die vermutlich offensichtlichste ist.

Ricks schnauft.


Alex: „Du bist noch nicht fertig, nehme ich an?“


Schwanenburg wirkt über die Reaktion amüsiert, nickt und fährt fort.


Antoine: „Alex. Ich bin der größte GFCW Champion, den es je gab und den es je geben wird. Ich habe jeden geschlagen, der sich traut, gegen mich anzutreten. Ich schlug jeden, der auch nur ansatzweise dafür in Frage käme. Ich muss nicht zwingend diesen Titel bei Allegiance verteidigen. Außer dir gibt es sonst niemanden, den ich ernst nehmen kann. Das ist ein Fakt. Ich habe mir die Freiheit verdient, den Titel bei Allegiance ruhen lassen zu können. Alex…“


Bedeutungsschwangerer Blick von Antoine.


Antoine: „Ricksenburg ist zurück, Alex. Es liegt in der Luft. Es ist spürbar. Hörbar. Sehbar. Wir beide, Alex, wir beide in der selben Ringecke. Lass es uns bei Allegiance gemeinsam angehen. Wir beide, Alex, wir gegen die Tag Team Champions. Lass uns Ricksenburg einmal mehr aufsteigen lassen und den Preis, für das beste Team der Welt gewinnen. Was sagst du, Alex? Bist du bereit?“

Alex: „Ich BIN bereit.“


Die Antwort folgt prompt, das Nicken seinerseits verstärkt die Entschlossenheit noch einmal und Antoine könnte kaum begeisterter wirken. Allerdings auch überrascht. Dass es SO leicht wird, Ricks umzustimmen, hat er sich vermutlich selbst nicht aufgemalt. Der Champion will direkt wieder ansetzen und in das Feiern der Wiedervereinigung übergehen, doch bevor er einen Schritt näher auf Alex zugeht, merkt er, dass der Blick des Mathematikers keinerlei Freude vermittelt. Tut er selten, aber dennoch…Mimik und Aussage passen selbst für Alex’s Verhältnisse nicht zusammen.

Der Kaiser wirkt zögerlich.


Antoine: „Aber?“


Die Augenbrauen des Mathematikers ziehen sich leicht nach unten, der aufgeklärte Blick wird strenger.


Alex: „Ich bin nicht gewillt, Antoine.“


Wie ein Stich ins Herz. Der Mathematiker dreht seinen Kopf zur Seite, schaut auf das Gold.


Alex: „Machst du dir solche Sorgen um das Gold, dass du mit solchen Mitteln versuchst, mich von einem Kampf abzuhalten?“


Skeptisch dreht sich Ricks wieder zu seinem besten Freind.


Alex: „Du hältst mich für so dumm?“


Blickkontakt für einen Moment. Man sieht es Antoine an, dass er so leicht durchschaut wird, war erwartbar, hoffen wollte er aber dennoch auf einen anderen Ausgang. Ricks geht einen Schritt auf ihn zu.


Alex: „Es ist mir immer ein Vergnügen mit dir im Ring zu stehen, Antoine. Gegeneinander, gemeinsam…das ist egal. Ja, wir könnten gemeinsam antreten. Wer in dieser Liga bestehen möchte, hat nur drei Möglichkeiten. An dir scheitern, an mir scheitern oder sich zusammenzuschließen und sich von uns fernhalten. Nach meinen letzten Kämpfen diesen Teil der Liga wieder zu testen wäre für mich fast schon eine logische Konsequenz.“


Antoine schöpft wieder Hoffnung, zieht eine Augenbraue leicht hoch.


Alex: „Aber du denkst auch nur für eine Sekunde, dass Eric Fletcher still dabei zusehen würde, dass du das größte Gold von German Fantasy Championship Wrestling auf dem Höhepunkt dieser Amerikareise nicht verteidigst?“


Ricks hat die Augenbrauen weiter nach unten gezogen.


Alex: „Luna wird dich nicht in Ruhe lassen. Sie wird nicht müde werden, einen Kampf gegen dich zu fordern. Wenn Eric Fletcher dir also befiehlt, und das würde er tun…wenn er dir befiehlt, das Gold zu verteidigen, dann wird Luna bereit stehen. So wie ich es könnte. Und diesem Gespräch nach zu urteilen wirkt es so, als rechnest du dir gegen Luna bessere Chancen ein. Das spricht für deinen Intellekt…und gegen deinen Kampfgeist.“


Ricks nimmt seine Hände hinter seinem Rücken hervor, dann erwidert er Schwanenburgs Geste von zuvor. Seine Hand landet auf Antoines Schulter.


Alex: „Ich suche einen Gegner, Antoine…niemanden, der sich davonstehlen will.“


Ohne seine Miene zu verziehen, feinstes Pokerface, schnappt er sich den goldenen Titel, von dem die Rede war und legt sich diesen auf die Schulter, auf der die Hand von Alex nicht liegt und damit perfekt in sein Sichtfeld.


Antoine: „Luna ist liquidiert, Alex. Sie steht nicht bereit. Du hast sie doch vor zwei Wochen gesehen. Selbst da konnte sie kaum auf ihren zwei Beinen stehen. Und nun? Na ja, du hast gesehen, was ich vor zwei Wochen mit ihr gemacht habe. Wenn du mich fragst wird sie nie wieder in ihrem Leben in einem Ring stehen können, geschweige denn gegen MICH.“


Sehr selbstbewusste Aussage vom Hobby-Arzt.


Antoine: „Du bist mein einziger Gegner, Alex. Es gibt sonst niemanden. Eric Fletcher kann viel wollen, wenn der Tag lang ist. Wenn es keinen Gegner für mich gibt, will er dann wieder selbst in den Ring steigen? Nein. Wenn es keinen Gegner für mich gibt, dann muss eine Alternative her. Alex, du und ich, RICKSENBURG, das ist die Alternative. Wenn es eine Sache gibt, welche die Fans noch dringender sehen wollen, als einen Kampf gegeneinander, dann ist es ein gemeinsamer Kampf. RICKSENBURG, Alex. Ricksenburg im MAIN EVENT von Allegiance. Denke darüber nach, Alex. Ein Tag Team Title Match in einem PPV Main Event, gab es dies zuvor JEMALS? Allein diese Tatsache würde die Fans anlocken. Was anderes will Eric nicht, er ist also kein Problem.“


Der Champion lässt nicht locker beim Versuch Alex einzulullen. Das ist fast schon unangenehm offensiv.


Antoine: „Wenn du dich also entscheiden würdest, neben mir zu stehen, Alex, dann gibt es keine andere Wahl. Dann wird dies geschehen. Es liegt also an dir und an dir allein. Ich will dich nicht beeinflussen, Alex.“


Kann man da ein kleines Lächeln in den Mundwinkeln bei Alex erahnen?


Antoine: „Am Ende ist es deine Wahl, Alex. Gegen mich. Mit mir gemeinsam. Was wird es sein, Alex? Du musst dich nicht jetzt entscheiden. Du hast alle Zeit der Welt. Mich würde es freuen, wenn wir einmal mehr auf der selben Seite stehen würden. Wenn du jedoch lieber GEGEN mich wresteln willst…“


Der Blick geht zum World Title.


Antoine: „Dann respektiere ich das.“


So geht der Blick wieder zum Mathematiker. Ein Blick der erwidert wird. Ein Blick voller Selbstbewusstsein. Voller Sicherheit. Vom Kaiser. Vom Schatten.

Sie sind sich so ähnlich und so verschieden.



Tammy schlendert durch den weitläufigen Backstagebereich, ihre Augen wandern von einem zum anderen Star, die sich für ihre Auftritte bereitmachen. Hinter den Kulissen herrscht eine lebhafte Atmosphäre, die von dem Klang von Stimmen und Geräuschen durchdrungen wird. Überall sind bunte Kostüme und Requisiten zu sehen, und es riecht nach Schweiß und Haarspray.

Plötzlich ertönen laute Geräusche und ein kräftiges Gepolter, das Tammys Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie sieht sich um und erkennt, dass das Getöse aus einer der Umkleidekabinen kommt. Sie zögert einen Augenblick, aber ihr beruflicher Ehrgeiz und ihre Neugierde treiben sie an, der Quelle der Geräusche zu folgen. Tammy macht eine Geste und weist die Kamera an, ihr zu folgen, als sie sich auf den Weg macht. Ihre Schritte hallen auf dem Betonboden wider, während sie sich durch die Gänge schlängelt und sich dem Lärm nähert.


Plötzlich steht sie vor einer geöffneten Tür, und was sie sieht, lässt sie für einen Augenblick sprachlos werden. Dort angekommen wird sie von einem skurril gekleideten Mann begrüßt, der ein verrücktes Outfit trägt. Seine Knie sind mit pinkfarbenen Kneepads bedeckt, während er ein hellgelbes Tanktop und eine pinke Trainingshose trägt, die bis zu den Knöcheln reicht. Sein Kopf ist mit einer grauen Baseballkappe bedeckt, die er verkehrt herum trägt. Der Mann steht auf dem Tisch und bewegt sich wild zu einer imaginären Musik. Er scheint vollkommen in seiner eigenen Welt gefangen zu sein und schreit wild in die Luft. Tammy ist fassungslos und starrt für einen Moment auf den Mann. Sein Tanz ist wild und unkontrolliert, während er seine Arme und Beine umherwirbelt. Er ist so vertieft in seine eigene Darbietung, dass er Tammy zunächst nicht bemerkt. Erst als sie ein paar Schritte nähertritt, scheint er sie wahrzunehmen und hört abrupt mit seinem Tanz auf.


Tammy tritt näher an den Mann heran und ist bemüht, professionell zu bleiben, obwohl der Tänzer in seiner eigenen Welt zu tanzen scheint.


Tammy: "Entschuldigung, können wir kurz sprechen?"


Der Mann schreit seine unverständlichen Rufe in die Luft und scheint Tammy gar nicht zu bemerken. Sie ist verwirrt, weiß aber, dass sie ihre Arbeit zu erledigen hat.


Tammy: "Hallo? Hallo! Ich bin Tammy, Reporterin der GFCW. Können wir vielleicht kurz ein Interview machen?"


Der Mann scheint Tammy jetzt endlich zu bemerken und bleibt in seinem Tanz stehen. Er hat einen breiten Grinser im Gesicht.


Mann: "Oh, ein Interview! Klar, Girl! Ich bin Toby Jinger, der Hype-Man! Und du, Girl, bist mein neues Publikum!"


Tammy ist ein wenig überwältigt von der energiegeladenen Persönlichkeit des Mannes, aber sie hält tapfer durch.


Tammy: "Hey, was machst du denn hier?"


Der Mann hört auf zu tanzen und dreht sich zu ihr um.


Toby Jinger: "Oh, hey Girl! Ich habe gerade meinen Vertrag unterschrieben und vor Freude getanzt."


Tammy runzelt die Stirn.


Tammy: "Vertrag? Welcher Vertrag?"

Toby Jinger: "Mein Wrestlingvertrag! Ich bin Toby Jinger, der beste Wrestler in dieser Liga. Aber wisst ihr was noch besser ist als mein Wrestling? Mein Influencing! Ich bringe jeden zum Lachen und Tanzen, egal wo ich hingehe. Ich bin der DJ, der das Partyvolk zum Ausrasten bringt. Und als Gute-Laune-Guy bin ich ungeschlagen! Ich bin wie der Energizer-Bunny, nur dass ich noch mehr Schwung habe und besser aussehe! "Toby the Terrible" nennen mich manche, aber ich finde, dass das zu hart klingt. Ich würde eher sagen: Toby the Terrific, denn ich bin nicht nur ein großartiger Wrestler, sondern auch ein großartiger EntertAIner! Ich weiß, wie man das Publikum begeistert, ob in der Ringmitte oder auf der Tanzfläche. Ich bin einfach unschlagbar! Und wenn ihr nicht glaubt, dass ich der Beste bin, dann werde ich es euch beweisen, indem ich jeden Gegner besiege, der mir in den Ring gestellt wird!"


Tammy hebt skeptisch eine Augenbraue.


Tammy: "Wrestler? Ich dachte, du wärst ein Tänzer."

Toby Jinger: "Ich bin beides, Girl! Ich tanze, um mein Glück zu feiern und im Ring bringe ich meine Gegner zum Weinen."


Tammy seufzt und rollt mit den Augen.


Tammy: "Okay, Toby. Warum hast du deinen Tanz denn aufgeführt?"

Toby Jinger: "Ich habe dir doch gesagt, Girl! Ich habe meinen Vertrag unterschrieben und das ist ein Grund zum Feiern! Jetzt kann ich endlich meine Schulden bezahlen! Ich dachte schon, ich müsste wieder als Clown im Kindergeburtstag arbeiten. Aber stattdessen kann ich jetzt als Clown im Wrestlingring auftreten. Yeeaaaaaah! Und du hast Glück gehabt, Tammy. Denn wenn ich den Vertrag nicht unterschrieben hätte, dann wäre ich bei dir eingezogen und hätte deine gesamte Wohnung in eine Diskokugel verwandelt. Aber jetzt, wo ich offiziell im Wrestlinggeschäft bin, werde ich wie ein Schmetterling auf Speed herumfliegen und meine Gegner in der Luft zerfetzen. Aruga Aruga! Sei bereit für das Toby-Jinger-Manöver!"

Tammy: "Und was sind deine Wrestling-Fähigkeiten?"

Toby Jinger: "Oh, Girl, ich bin ein Allrounder! Ich habe die Moves drauf und ich werde meine Gegner beeindrucken. Aber das Wichtigste ist, dass ich mein Publikum unterhalte. Ich habe jede Menge Tricks auf Lager, Girl!"


Tammy seufzt erneut und macht Notizen in ihrem Notizblock.


Toby Jinger: "Ich versuche, dich zum Lachen zu bringen, Girl! Aber ich bin wohl nicht der lustigste Wrestler in dieser Liga. Aber hey, das ist okay. Ich bin auf jeden Fall der Beste darin, mich selbst zum Lachen zu bringen. Und das ist doch auch eine Kunst, oder? Vielleicht sollte ich mich 'The Laughing Wrestler' nennen. Aber mal im Ernst, Baby, ich bin der Beste in jeder Hinsicht. Ich meine, schau dir meine Moves an! Da kann keiner mithalten." "


Tammy antwortet nicht und macht weitere Notizen. Der Mann lächelt sie breit an.


Toby Jinger: "Hey, Girl, wenn du jemals ein paar Tipps brauchst, um deine Wrestling-Fähigkeiten zu verbessern, stehe ich dir gerne zur Verfügung!"


Tammy nickt höflich.


Tammy: "Danke, Toby. Ich denke, ich habe genug für heute. Vielen Dank für das Interview."


Tammy dreht sich um und geht weg, während Toby hinter ihr her ruft.


Toby Jinger: "Bis zum nächsten Mal, Girl! Ich werde dich im Ring beeindrucken!"


Toby Jinger beginnt plötzlich wild zu zappeln und springt von einem Bein auf das andere. Er wirbelt herum und stößt dabei unverständliche Laute aus. Tammy schüttelt genervt den Kopf und dreht sich zur Kamera um, um das Interview zu beenden. In diesem Moment springt Toby plötzlich auf den Tisch und beginnt wild zu tanzen. Er schreit dabei lauthals und wirkt völlig außer Kontrolle. Tammy kann nur entsetzt zusehen, wie er wild herumhüpft und dabei fast von dem Tisch fällt. Die Kamera wird plötzlich ausgeschaltet und die Szene endet abrupt. Tammy kann es kaum erwarten, aus diesem verrückten Backstage-Bereich zu entkommen.


Pete: "Ich kenne Toby Jinger aus den sozialen Medien. Er hat einige Follower, musst du wissen. Es ist großartig zu sehen, dass Toby Jinger seine DJ- und Influencer-Fähigkeiten in den Ring bringt. Er hat definitiv etwas Einzigartiges zu bieten."

Sven: "Ich finde es schwer, Toby Jinger ernst zu nehmen, wenn er ständig alberne Dinge sagt und tut. Das ist einfach nicht mein Ding."



Wind. Man hört ihn sausen, man hört ihn rasen, man hört ihn wehen. Ein pfeifen, das sich um die Ohren schleicht, sie umgibt wie ein Schleier, wenn man länger zuhört.


Und er, der vor uns steht? Er ist wie der Wind. So spricht das enge Kleid, so spricht der Umhang, den er auf dem Rücken trägt und den er uns nun präsentiert. Die Maske auf dem Kopf, links mit einem Adler, rechts mit einem Falken, trägt er stolz zur Schau. Und er wirkt, obgleich er nicht hypermuskolös wirkt, ziemlich zufrieden mit seinem Äußeren, denn auch hier wird posiert.


Kurzer Schnitt, wenige Sekunden später. Mac Müll ist am Start.


Mac Müll: „El Otavio, nun also sehen wir dich endlich! Sag, was können Deine Gegner von dir erwarten?“


Mac’s Aussage irritiert vielleicht, denn an eine Ankündigung derlei kann sich vermutlich niemand (mehr) erinnern. Der Angesprochene, dessen Gesicht man ja nicht wirklich sieht, schweigt.

Also tritt nun der Masterinterviewer Himself als Advocat auf….kurz zumindest.


Mac Müll: „Hier sehen wir El Otavio. Einen der besten und zweifelsfrei jungen Highflyer, die die Schule des großartigen ‚John the Eagle‘ hervorgebracht hat und der uns mit leichtartigen Aktionen vergnügen wird.“


Es wirkt fast, als sähe der Otavio genannte ein wenig betreten drein. Dann aber folgt, man ahnt es, eine akzentfreie Antwort.


El Otavio: „Mac, ich bin mir sehr sicher, dass wenn mehr Menschen mir folgen, ich viel Erfolg haben kann. So als Catcher hast du es drauf oder nicht. Und ich habe schon gezeigt, dass ich es drauf habe. Deshalb ist El Otavio auch nur ein vorübergehender Name, den ich aber mit Stolz trage.“


El Otavio wirft sich, Brust nach vorn, ins Fernsehbild.


El Otavio: „Jeder, der weiß welche Kraft der Falke entfalten kann, wird wissen, warum! Ich bin ein Falcon, aber ebenso bin ich ein Eagle, eine Cat und eine Cow. Denn das, was ich kann, lässt sich nicht mit einem dieser Tiere allein charakterisieren!“


Mac guckt leidlich irritiert, schafft es aber eine Frage zu stellen.


Mac Müll: „Du wirst aber nicht irgendwann bei der Schnecke ankommen?“


Nun lacht der Maskierte Falkenadler dann aber doch.


El Otavio: „Nein, nein! Mein Potential wird hoffentlich viel eher aufscheinen, als dass alle zur Schnecke gemacht werden müssten! Du möchtest ja sicher auch nicht zur Schnecke gemacht werden?“


Mac Müll schaut zumindest drein, als fände er das zum lachen. Ein wenig zumindest. Dann aber wird er ein, zwei Momente später wieder ernst.


Mac Müll: „Al-, warum….?“


scheint er sagen zu wollen, kommt aber nur bis zum Al- …und schaut dann ziemlich irritiert ob der Begrenzenden Geste des Gegenübers. Der auch gleich darauf das Wort wieder erhält.


El Otavio: „Es gibt viele andere, die es viel eher wert wären, zur Schnecke gemacht zu werden. Es gibt hier keine vernünftige Division, wie ich gesehen habe. Weder für jene, die gut fliegen können, noch für jene, die gut zusammenarbeiten können. Es liegt an unserer Generation, von der ja schon einige hier sind, das zu ändern!“


Mac Müll ist endlich wieder in seinem Element! Ja, da ist ein junger Herr der Feuer hat – und das mag der Mac natürlich. Demzufolge dauert es auch nicht lange bis zur nächsten Frage.


Mac Müll: „Hast du dir schon überlegt, wen du als erstes fordern möchtest? Oder wird das spontan entschieden?“
El Otavio: „Mac, alles im Leben ist spontan, wenn man es nur will. Ich will Spontaneität, wohin ich schaue und gehe. Und außerdem….“


Weiter kommt El Otavio nicht, denn das Dandy (wo auch immer er das versteckt hatte) hudelt und scheinbar muss er rangehen. Wir bekommen nur Wortfetzen mit, weil er sich weggedreht hat…und als er sich zurückdreht, hat er offenbar keine guten Nachrichten für Mac.


El Otavio: „Wir sehen uns Mac. Ich muss trainieren. Auf bald!“


So schnell wie der Windhauch aufkam, ist er auch schon wieder verschwunden.



Drake: „Junge junge junge…“

Mit einem leisen Klicken beginnt die kleine Flamme des Feuerzeugs in seiner Hand zu flackern.

Drake: „Waf für ne woffe…“

Undeutlich murmelt er in seinen nicht vorhandenen Bart hinein, als er die Fluppe zwischen seinen Lippen in Brand setzt. Der dünne Rauchfaden zieht sich im Licht der Neonröhren, um die sich die Insekten scharren, in Richtung der Decke des Stockwerks des Parkgebäudes, in dem er grade verweilt. Zufrieden lässt er das kleine Feuerzeug wieder in der Tasche seiner schwarzen Jeans-Hose verschwinden.

Drake: „Ich gebe zu ich hatte echt nicht gedacht, dass sie alle SO indoktriniert sind. Ich dachte nichtmal, dass es möglich ist. Naja… Ich habe Zeit. Hoffe ich.“

Das kurze Selbstgespräch scheint beendet und der Lord of Madness lässt sich entspannt auf einer der Kisten sinken, die neben einigen geparkten Vans stehen. Seine Gedanken scheinen wieder auf die Stille Art und Weise mit ihm zu ringen, während nur das Surren der Lampen und das leise Knistern des verbrennenden Papiers der Zigarette zu vernehmen sind.

Klopfend macht sich mit einem Mal allerdings die Truhe, auf der Drake hier so friedvoll rauchend sitzt, bemerkbar und sorgt dafür, dass der Patient Zero verwundert, fast ein wenig erschrocken, seinen Kopf zur Seite dreht um auf eben diese Kiste zu schauen und nach einem neuerlichen Klopfen von ihr herunterhüpft, um zu erkennen, dass die Kiste nie VERschlossen, sondern lediglich GEschlossen war, was zur Folge hat, dass er sich die Kippe wieder zwischen die Lippen steckt und mit beiden Händen vorsichtig den Deckel der Truhe greift und nach oben hievt, woraufhin ihm sich das Innere der Metallkiste offenbart.


Mykru.


Aufsitzend hockt er dort wie ein Kleinkind, das im IKEA-Karton Rennauto spielt, blinzelnd drei Mal angestrengt bei der plötzlich erneuten Anwesenheit einer Lichtquelle und sei sie auch noch so schwach und dreht seinen Kopf anschließend weitäugig zu seinem „Befreier“ namens Drake Nova Vaughn, dem der Sonderbare, anstandsgetreu, wie es sich für neue Bekanntschaften gehört, nach einem Wischen über sein zerschlissenes Nemesis-T-Shirt, welches Mykru offensichtlich in Vorbereitung auf seinen heutigen Gegner wählte, die Hand hinhält.


Drake: „Jesus titty fuck. Was ist aus Leviathan geworden, hm? N Haufen gruselige Stalker?“

Energisch spuckt er die Kippe zur Seite, tritt einen Schritt von der Truhe zurück und winkt Mykru mit beiden Händen heran.

Drake: „Weißt du, Weirdo, ich hatte gesagt, ich würde Luna kein Haar krümmen. Ich würde Zane nicht anrühren. Ich würde Scarecrow in Frieden lassen. Von dir?“

Er versetzt die Beine leicht in Kampfstellung.

Drake: „War nie die Rede. Du wurdest unter End aufgezogen. Also wenn du keinen Bock hast bis zu unserem Match zu warten… Das funktioniert für mich genauso.“


Realisierend werden Mykrus Augen noch ein wenig weiter geweitet, als würde er erst jetzt erkennen, dass er hier gerade mit seinem heutigen Gegner die Zeit verbringt, was dazu führt, dass er mit der Hand, die nicht aus der Metallkiste herausragt, den Boden der Truhe abtastet und schließlich etwas zu finden scheint, was er greift, zum Mund führt und mit festem Biss abbeißt, sodass sich in seiner Hand ein geöffneter, fetter, roter Edding befindet, dessen Spitze er nun zu seinem T-Shirt führt um Drakes Kopf in der Nemesis-Zusammenstellung durchzukreuzen, was sich ein wenig schwierig gestaltet, da Mykru während der gesamten Aktion über nie den Blickkontakt zu seinem Gegenüber bricht und somit nur anhand dessen Reaktionen erahnen muss, ob er hier gerade Drake wegstreicht oder nicht vielmehr Finn Rosario, was schlussendlich dazu führt, dass aus einem anfänglich noch relativ vorsichtigen Kreuzchenmachen recht schnell ein wildes Stiftegezerre quer über das Shirt hinweg wird.

Noch einen Schritt zurücktretend, scheint Vaughn ein wenig die Spannung aus seinem Körper zu nehmen.

Drake: „Idiot.“

Mit genervtem Unterton und Blick scheint er zu beschließen, dass vom Sonderbaren in diesem Moment keinerlei akute Gefahr ausgeht. Seufzend fischt er eine neue Zigarette aus der Tasche.

Drake: „Na dann bis dann…“

Doch als er sich umdreht, um sich zum Gehen zu wenden…

Scarecrow: „Hello.“

Mit einer donnernden Rechten schickt Scarecrow Drake auf die Bretter – oder eher den Beton.


Scarecrow: „Long time no see.“

Ob es tatsächlich möglich ist, mit solch billigen Tricks wie einem Outfit Drake einzuschüchtern, ist eine Frage. Doch was Scarecrow tut, eine andere. Er geht hier, die rechte im dicken, braunen Lederhandschuh, die Stimme durch die Maske gedämpft, neben Vaughn in die Hocke.

Scarecrow: „Ist die Welt nicht witzig? Du hast damals den Weirdo aus dem Performance Center geholt, oder? Mich. Aber ich schätze mal, das lag wohl eher daran, dass du wusstest, was ich für dich gefühlt habe, hm? Du, deine Taten, dein Werk, dein Stable, all das war das EINZIGE, das mir jemals Halt gegeben hat. Ich war so, so leicht auszunutzen.“

Vaughn, der sich auf dem Hosenboden ein Stück von Scarecrow entfernt hat, beginnt vorsichtig sich ebenfalls wieder in eine hockende Position zu befördern, während er mit einer Hand versucht Scarecrow zu beschwichtigen, als wäre der ein wildes Tier.

Drake: „Silas, niema…“

Scarecrow: „Es heißt Scarecrow für dich, Drake. Das ist, was du wolltest. Du wolltest nie Silas haben. DU wolltest Scarecrow. DU wolltest den ängstlichen, manipulativen Jungen, der dich angebetet hat. DAS ist es, was Leviathan war. Du, Drake, hast die Träume und Hoffnungen von Außenseitern, von Losern, von Leuten, die NICHTS hatten, genommen und für DEINEN Vorteil genutzt.“

Er deutet in Richtung der Kiste, in der noch immer Mykru sitzt und die Szene aufmerksam (??) beobachtet.

Scarecrow: „Hast du Mykru gesehen? Der komische Freak, den niemand versteht. Wie ich damals. Aber er is der Weirdo, dem du am liebsten die Fresse einschlagen willst? Ne, Drake. Ich war der einzige, der ihn verstanden hat. Also habe ich ihn zu Leviathan. Der Ort, der für Leute wie ihn und mich geschaffen sein soll. Er wurde nicht vOn eND trainiert oder mentored. Nenene. Alleine schon das Wort, das du nutzt. „Aufgezogen?“. Junge niemand muss ihn aufziehen, das is n erwachsener Mann. Aber gut zu wissen, wie du uns alle gesehen hast. Mal zwischen uns zwei, Drake…“

Er richtet sich wieder auf, das leuchtende rote Auge auf Vaughn gelegt.

Scarecrow: „… ist End das, was meine ursprüngliche Idee von Leviathan war? Nein. Aber er ist ein starker Leader, der mir ERLAUBT das zu tun, was mein Bild von Leviathan ist. Er gibt mir eine echte Chance. Deshalb kämpfe ich für ihn. Nicht für dich. Du hast mich damals aus dem Dreck aufgehoben, keine Frage. Aber das war es dann auch. Mehr habe ich dir nicht zu danken. Wir sind fertig mit dir Drake. Jeder aus einem anderen Grund, aber das ist es, was wir gemeinsam haben. Wir wollen dich Fallen sehen.“

Drake: „Hörst du dich überhaupt reden?“

Auch er schiebt sich nun wieder auf die Beine und tritt einen Schritt auf Scarecrow zu.

Drake: „Du warst immer Familie für mich. Von dem Moment an, in dem ich dich aufgenommen habe. Genauso wie End. Ich wollte euch Vertrauen. Ich hatte keinen Grund es zu tun. Aber ich wollte an euch glauben. Naja. End? Bei ihm war es ein Fehler. Ich will immer noch glauben, dass es bei dir keiner war.“

Wütend funkelt Silas seinem ehemaligen Mentor und Trainer entgegen.

Scarecrow: „Oh du hast mehr als genug Fehler gemacht Drake. Doom´s Night war der letzte. Leviathan wird dich in den Boden stampfen, Drake. Egal was du versuchst. Geh mir aus den Augen, bevor ich´s jetzt gleich erledige. Eigentlich will ich Mykru die Chance geben.“

Grinsend zuckt Vaughn die Schultern.

Drake: „Chance? Klingt nicht so als hättest du sonderlich viel Vertrauen in ihn?“

Blitzartig schießt Scarecrows Hand nach vorne und packt ihn am Kragen.

Scarecrow: „Mach dich nicht lächerlich, Drake. Du spaltest Leviathan nicht.“

Drake: „Ich dachte auch nicht, dass ihr zulassen würdet, dass End das tut. Seid ihr WIRKLICH so dumm, das nicht zu begreifen? Dass ihr komplett an seinen Fäden tanzt?“

Scarecrow: „Leviathan wurde nicht gespalten. Wir haben unsere größte Schwäche durch unsere größte Stärke ersetzt. Aber: Ich bin nicht naiv. Du bist kein Gegner, den man mit einem schiefen Blick schlagen kann. Deshalb, ja. Chance. Wir wissen alle, was du kannst. Du warst nur nie ein guter Anführer. Du warst nie auch nur ehrlich. Du bist gefährlich, Drake. Aber ich mittlerweile auch.“

Der Kragen wird wieder losgelassen und Scarecrow tritt drei Schritte zurück.

Scarecrow: „Lass uns gehen, Mykru. Es sei denn du bestehst drauf, ihn gleich hier zu erledigen.“

Drake: „Und hey. SCARECROW.“

Demonstrativ spricht er den Ringnamen seines ehemaligen Proteges aus.

Drake: „Richte Zane etwas aus: Nachdem ich Mykru geschlagen habe… Wenn Zane es wirklich ernst meint, dann soll er nächste Show gegen mich antreten.“

Scarecrow: „Hat ja lange gehalten, dass du uns nicht angehst, hm? Lügner.“

Vaughn grinst ihn nur an.

Drake: „Es war nur ein Angebot.“

Er wendet sich ab.

Scarecrow: „Was spielst du schon wieder? DRAKE? DRAKE?“

Mit aufgerissenen Augen zerrt Mykru Silas an einem Arm in die entgegengesetzte Richtung. Die Stadt bleibt nochmal ganz.


Singles Match:
Morbeus vs. Meathook Rodriguez

Referee: Jack Bobo


Meathook steht bereits im Ring.





Die Crowd in Portland ist schon recht heiß, denn bei den hämmernden Gesaffelstein-Beats verwandelt sich die Halle in ein Tollhaus. Raymond Douglas lässt auch nicht lange auf sich warten. Mit ausgestreckten Armen kommt er aus dem Backstage-Bereich gespurtet und deutet bei dem lauten Jubel an, wie gerne er ganz Portland in den Arm nehmen würde.


Der Kanadier trägt seine obligatorische Ringbekleidung. Ein weißes T-Shirt mit eigenem Emblem, zerrissene Blue-Jeans-Shorts und grüne Ringerboots. Die roten Locken könnten mal wieder einen Friseurtermin vertragen. Gestriegeltes Haupthaar war schon länger nicht mehr gesehen. Doch der Kanadier, der bei der Show in Las Vegas fehlte, scheint gut erholt und bewegt sich für sein Alter sehr flüssig in Richtung Ring. Im Ring angekommen posiert er noch für die Zuschauer, bevor er sich dann seinem körperlich überlegendem Kontrahenten widmet.


Laura: „Und sein Gegner, aus Vancouver, Kanada….MOOOOORRRRBEEEUUUSSS!“


Der Ringgong ertönt und Meathook Rodriguez brettert mit einem Shouldertackle den verdutzten Douglas nieder. Dann packt er Ray und wirft ihn quer durch den Ring. Hugo Rodriguez lässt danach die Muskeln spielen.


Sven: „Guter Beginn des Außenseiters.“


Da nun Meathook Lunte gerochen hat, geht er wieder auf Morbeus direkt los. Doch der Kanadier rollt sich aus der Gefahrenzone und Meathooks Schwinger geht ins Leere. Schnell ist der Kanadier wieder auf den Beinen und tritt dem Hugo in die Kniekehle. Der Hüne schreit kurz auf und dreht sich in Richtung Morbeus. Der Kanadier hat sich durch die Ringseile ein Plus an Dynamik verschaffen können und fliegt mit einer Flying Clothesline heran. Der mopsige Meathook kracht zu Boden. Er versucht schnell wieder auf die Beine zu kommen, doch Douglas verpasst ihm harte Tritte gegen den Kopf und behält die Oberhand. Meathook wird nun vom Kanadier aufgestellt und mit einem Jawbreaker auch schon wieder zu Boden gebracht. Anschließend steigt der Ü40-Mann auf das oberste Seil und fliegt mit einem Elbow Drop auf Rodriguez.


Das Cover 1………………2…………..Kickout.


Pete: „Das war knapp, aber noch ist Meathook nicht geschlagen.“


Morbeus lässt sich von dem Kickout aber nicht beirren. Meathook wird in die Ecke geschleudert und als er raugetorkelt kommt, fliegt Douglas mit einem Spear heran. Wieder hängt Hugo im Eck.


R. Douglas tänzelt nun um Meathook herum, geht dann in die diagonale Ringecke vom Hünen und macht das Zeichen, dass nun sein Finisher der Climate Change kommen soll. Die Zuschauer in Portland gieren nun nach dem finalen Akt.


Douglas nimmt Anlauf, Meathook bewegt sich gerade desorientiert aus der Ringecke……..


CLIMATE CHANGE!


Morbeus fegt den Moppel um. Sofort lässt er sich auf ihn fallen. Jack Bobo ist sofort unten.


1……………………..




2……………………..


3.



Laura: Sieger des Matches nach Pinfall………… MORBEUS!




Die hämmernden Beats von Gesaffelstein erklingen nach diesem erfolgreichen, aber auch sehr erwartbaren Erfolg des Kanadiers. Ray Douglas lässt sich im Ring von den Portländern gebührend feiern. Der Applaus scheint dem Ü40-Mann auch wirklich gut zu schmecken. Erstmals an diesem Abend huscht ein Lächeln über seine Lippen.

Als Ray dem treuen Publikum nun auch noch ein großes Dankeschön signalisiert, werden die Anfeuerungsrufe nochmal deutlich lauter.


Ray

Ray

Ray

Ray


schallt es durch Oregon. Wie ein Musiker, der zuerst die Zugabe verwehrt und sich dann doch noch umstimmen lässt, lässt er sich ein Mikrofon von Laura geben.


Morbeus: „Portland, wie habe ich euch nur vermisst.“


Ray

Ray

Ray


Morbeus: „Danke. Danke. Wie ich gehört habe, waren einige von euch besorgt ich würde nicht mit auf die Nordamerika-Tour kommen. Schließlich war ich bei der letzten Show nicht mit dabei. Aber das lag weniger an euch den US-amerikanischen Fans. Es lag an dem Austragungsort. Las Vegas ist ein Sündenpfuhl und genau der Ort den ich als ehemaliger Suchti meiden sollte. Ich mein, ich habe in Las Vegas schon viel erlebt und die Geschichten bleiben in dieser Stadt am besten auch im Verborgenen. Doch ich bin dead serious mit euch: Ich will mich ganz auf die GFCW konzentrieren. Alle Nebengeräusche versuche ich auszublenden. Ich will hier nochmal alles gewinnen. Titel, Ruhm und Ehre. Das gesamte Paket. Und ich werde es allein schaffen. Immer wieder hat man mir meine Weggefährten genommen. Meine Freunde. Verträge wurden gekündigt oder mein Trainer schlicht krankenhausreif geschlagen. Doch bei Dooms Night habe ich gezeigt: Mir kann das alles nichts anhaben. Ich habe gegen einen der größten Wrestler aller Zeiten gewonnen. Ich habe Zereo Killers Schwächen antizipiert und ihn geschlagen.“


Ray

Ray

Ray



Morbeus: „Aber habe ich mich nun an ihm gerächt? Nachdem was er mir und Dragan angetan hat? Es ist wie es ist. Ich habe ZK bei einem PPV geschlagen. Er hat das Karriereende von Dragan vorgezogen, aber daran ist nichts mehr zu ändern. Ich versuche im Alter etwas sanfter zu werden und hege keinen Groll mehr gegen ihn. Doch das kann ich nicht über jeden hier in der GFCW sagen…..“


Pete: „Uh. Wird er jetzt gegen die Children of Wrath schießen?“


Morbeus: „In zwei Wochen geht es in meine Heimatstadt Vancouver. Nach etlichen Jahren bin ich dann wieder dort, wo ich herkomme. Emotional wird das ein ganz besonderer Abend für mich. Und wie ihr heute gesehen habt, habe ich noch immer was im Tank. In Vancouver will ich meinem ganz persönlichen Nemesis in der GFCW überstehen. Nein, nein. Es ist nicht Persönliches. Kein Niander und auch kein Kyle. Es geht mir nicht um die Children of Wrath. Es ist etwas Geschäftliches. Es gibt einen Mann in dieser Promotion, der mich bereits zwei Mal kräftig beschissen hat. Zuerst bei Title Nights 2021. Berghain Brawl. Ihr erinnert euch…noch immer schmerzt mich diese Niederlage in meinem „Wohnzimmer“. Und dann bei Dooms Night 2022. Den Titleshot gegen Keek Hathaway schon eingetütet, wurde der klare Sieg noch overruled. Doch dieses Mal wird alles anders laufen. In Vancouver betrittst du die Höhle des Löwen. Ich bitte dich ein letztes Mal zu einem heißen Tanz. Sei mein Gegner in meiner Heimatstadt……ALLLLLLLLEEXXX RICKS!!“


Ein Name, dem man zuletzt eher wieder mit etwas gemischteren Gefühlen begegnet, nachdem seine Ansprache bei Doom’s Night für die ein oder andere Person etwas zu viel des Guten war. In diesem Moment ist das aber egal. Das ist eine Ansetzung, die man einfach sehen will und so fällt auch der Jubel aus. Portland hat Bock. Aber auch der Mathematiker?

Gespannt schaut die Galaxy auf die Rampe, tut es Morbeus gleich. Sie alle erwarten, erhoffen eine Reaktion. Eine Videobotschaft. Einen persönlichen Auftritt. Von Ricks. Oder von Fletcher um das Ganze abzusegnen.

Die Halle wird unruhig aber natürlich, solch eine spontane Herausforderung braucht Zeit, bis eine Reaktion kommen kann.

Dann schaltet sich die Leinwand ein. Endlich. Selbst wenn in Wahrheit kaum mehr als 10 Sekunden vergangen sein dürften.


Der Mathematiker.


Er sitzt in seiner Kabine, vor der Garderobe, hat die Arme auf seinen Oberschenkeln und die Hände ineinandergefaltet. Er sitzt nach vorn gelehnt, hat die Kamera im Blick. Oder schaut durch sie hindurch. Der Blick leer wie immer. Die Stimme? Zeigt sich jetzt. Ruhig und emotionslos.


Alex: „……...


Gut.“


Ein Schnaufen und die Leinwand wird schwarz.


Sven: „Wow, das nenne ich mal ein Match. In Vancouver trofft Morbeus wieder auf Alex Ricks. Ray Douglas ist hier voll auf Revanche aus!“


Ray Douglas im Ring nimmt die Bestätigung von Ricks entschlossen zur Kenntnis. Der Kanadier hat bekommen, was er wollte.



Krisen gibt es immer mal. Das ist im Wrestling nicht anders, als wie im täglichen Leben. Entweder man macht alleine ne Krise durch, oder ne Gruppierung funktioniert nicht so 1A wie sie sollte… Aber, dass ausgerechnet die Tag-Team Champions eine Krise durchmachen, das ist eher ungewöhnlich. Wohlgemerkt hat es nichts mit Niederlagen zu tun, sondern mit ihren unterschiedlichen Ansichten. Und um den Verlust der geliebten und prestigeträchtigen Titel zu vermeiden, die ja immerhin auch einiges an Ansehen und extra Bonuszahlungen mitbringen, wollen die Champions nun das Gespräch suchen.

David Hott sitzt in seinem Wrestling-Gear in einem Sofasessel und bindet sich gerade weißes Tape um sein linkes Handgelenk. Matthäus Meister, im Anzug, nimmt im anderen Sofasessel Platz, der dem von Hott über Eck gegenüber steht. Zunächst ergreift keiner der beiden das Wort. Aber dann…


Matthäus Meister: „Also? Hast du mir etwas zu sagen?“


Hott unterbricht seine Wickeltätigkeit und blickt kurz auf, ohne aber Meister anzusehen.


David Hott: „Habe ich dir nicht in den letzten Monaten schon alles gesagt? Soll ich es etwa nochmal wiederholen?“


Dann richtet er seine Aufmerksamkeit auf das Umwickeln seines anderen Gelenks.


Matthäus Meister: „Ich habe eher das Gefühl, da steckt etwas anderes dahinter, als dein Stolz und deine Ehre als Champion. Ich denke nämlich dich plagt das schlechte Gewissen, wegen Lio und Carina.“


Für einen kurzen Moment friert Hott in seiner Bewegung ein. Sofort hat er wieder die Bilder von Title Night im Kopf, als er und Meister Lionel Jannek, ihren Mentor, aus der GFCW befördert haben. Was nicht nur zur Loslösung von LJ, sondern auch zu Hotts Bruch mit Carina Valentina geführt hat.


Matthäus Meister: „Du fühlst dich deswegen immer noch mies… und deshalb versuchst du dich von diesem schlechten Gewissen zu befreien, indem du etwas ‚Ehrenhaftes‘ tust. Damit du dich in deiner Haut wieder besser fühlst. Und wohl auch in der Hoffnung, dass Carina sieht, dass du doch eigentlich ein anständiger, netter Kerl bist und dir verzeiht… Hab ich etwa nicht recht?“


Immer noch wie versteinert sitzt Hott da, dreht aber langsam den Kopf in Richtung seines Partners.


David Hott: „Faszinierende Theorie, Dr. Reuth… Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings unter die Hobby-Psychoanalytiker gegangen bist.“


Keiner der beiden Männer verzieht eine Miene. Ihre beiden Blicke fixieren sich aufeinander.


David Hott: „Aber wenn schon Psychoanalyse, dann richtig! What about you? Du bist 2 Meter groß, hast 150 Kilo Muskelmasse und bist Tag-Team Champion… warum bestehst du so sehr darauf, deine Matches auf schmutzige Art und Weise zu gewinnen? Glaubst du etwa nicht daran, dass du es auf die faire Art kannst? Oder hast du allgemein kein Vertrauen in deine Fähigkeiten mehr, seit Lio weg ist?“


Hott reißt das Tape ab und fixiert das Ende am Gelenk. Man könnte aufgrund der Nicht-Reaktion von Meister denken, er habe diese Worte des Briten überhaupt nicht gehört.


Matthäus Meister: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dein schlechtes Gewissen und dein Fairplay-Schwachsinn uns die Titel kostet. Und das werde ich nicht zulassen!“


Ungläubig und etwas angepisst blickt Hott seinen Partner an. Das spiegelt sich auch in seinem etwas spitzeren Ton wider.


David Hott: „ICH? Seriously??? Wenn uns einer die Titel kostet, dann bist das wohl du! Wollen wir vielleicht auch einmal darüber reden, dass ich dir bei Dooms Night DREIMAL den Arsch gerettet habe? Dreimal! Dreimal habe ich ein Cover an dir unterbrechen müssen, aus dem du dich nicht mehr selbst hättest befreien können!“

Matthäus Meister: „Unsinn! Das hätte ich auch ohne dich geschafft! Und wenn wir schon dabei sind: Wer hat denn am Ende den Sieg geholt? Hm?“


Genervt blickt Hott zur Decke und schnauft verärgert aus. Er weiß natürlich, dass Meister am Ende den Pin durchgezogen hat… doch die Vorarbeit dazu, sowie der Großteil der dominanten Phase, kamen von Hott.


David Hott: „Gern geschehen!“


So die simple und provokante Antwort von Hott.


Matthäus Meister: „Du verstehst mich falsch, David. Ich sage das alles doch nicht, um dich zu provozieren, sondern weil ich dir helfen will.“


Hott versteht die Welt nicht mehr.


David Hott: „Helfen? Wobei?“

Matthäus Meister: „Ist es nicht offensichtlich? Ich will verhindern, dass du in der Gunst von Dynamite, unserem Boss, noch weiter abrutschst. Dem gefallen deine Spielchen nämlich genauso wenig wie mir und er macht sich große Sorgen, dass wir bald das Gold los sind, wenn du nicht am selben Strang ziehst wie ich.“


David Hott grinst leicht resignierend.


David Hott: „How about: Du ziehst mit mir an MEINEM Strang?“

Matthäus Meister: „Das steht nicht zur Debatte, David. Was der Boss sagt gilt. Und er hat klar gemacht, dass er auf MEINER Seite steht! Er will ein funktionierendes Team, das am selben Strang zieht und alles… ich wiederhole: ALLES… für den Sieg tut!“


Hott blickt nun nachdenklich, aber dem Zusammenpressen der Lippen zu urteilen auch frustriert, zum Boden.


Matthäus Meister: „Und um dir zu verdeutlichen, dass er große Stücke auf dich hält, hat er dir für heute sogar ein Match organisiert… um den Intercontinental-Titel. Denkst du nicht, dass das eine große Geste vom Boss war? Damit zeigt er dir doch wohl eindrucksvoll, dass du bei ihm am besten aufgehoben bist… und deswegen auch besser auf ihn hörst und ihm folgst.“

David Hott: „Oh please, glaubst du ich weiß das nicht, dass das der Hintergrund des Matches ist? Ich bin ihm auch dankbar für diese Chance, aber um eines klarzustellen: An meinem Standpunkt ändert das gar nichts!“


Klare Worte, die aber bei Meister für ein enttäuschtes Kopfschütteln sorgen. Für einige Sekunden ist es still in der Garderobe…


Matthäus Meister: „Du freust dich bestimmt sehr, dass Lio eine Chance bekommt, nicht wahr? Du wirst ihm wohl bei Allegiance die Daumen drücken, damit er zurückkommt, was? Dann kannst du endlich einen Teil deines schlechten Gewissens ablegen, wäre das nicht toll?“


Einmal mehr, wie schon öfter in den letzten Monaten, könnte Hott Meister für diese Bemerkung eine mitgeben… aber er reißt sich zusammen und belässt es bei einem bösen Blick.


David Hott: „Und du? Fängt bei dem großen Koloss jetzt das große Zittern vor der Rache des Lionel Jannek an?? So wie du schon in den letzten Monaten den ganz großen Schiss vor dem Verlust der Titel hattest??“


Jetzt erhebt sich Meister bedrohlich… doch auch Hott erhebt sich unbeeindruckt.


David Hott: „Ich hab es dir schon oft gesagt, aber ich wiederhole es gerne noch einmal: An MIR wird es NICHT liegen, dass wir die Titel verlieren! Denn ich glaube an MICH, ich glaube an das TEAM und ich glaube daran, dass uns da draußen NIEMAND das Wasser reichen kann! Lio hat uns damals handverlesen und hierher gebracht und Dye hat uns zu sich aufgenommen. Warum wohl?? Weil wir verdammt nochmal das beste Team in der Wrestling-Welt sind und beide wissen das! … Aber bei dir habe ich da inzwischen schon länger meine Zweifel. Schau vielleicht in nächster Zeit einmal in den Spiegel und richte dabei mal nicht deine Haare, sondern hinterfrag einmal ernsthaft ob du wirklich der bedrohliche, zerstörerische Muskelprotz bist, wie du es immer behauptest!“


Eine Zeit lang starren sich beide Partner böse an… nach einiger Zeit wendet sich Meister ab und hält resignierend die Hände hoch.


Matthäus Meister: „Ich gebs auf… Ich hab es wirklich versucht, aber du bist einfach unbelehrbar, David. Anstatt dich dem Team zu fügen, hältst du es eher für angebracht deinen Partner zu beleidigen und zu provozieren. Weißt du was? Dann kannst du heute alleine da raus gehen und dein Titelmatch bestreiten.“

David Hott: „Gut. Das hatte ich sowieso vor. Und nur, dass du es weißt: Ich werde als ein ehrenhafter Tag-Team Champion da reingehen… und am Ende als ehrenhafter Doppel-Champion hinaus gehen.“


Ein weiteres Mal herrscht kurze Funkstille. Meister blickt Hott nur noch gleichgültig an.


Matthäus Meister: „Wenn du meinst…“


Dann legt der Koloss seinen Titelgürtel auf seine Schulter und verlässt die Garderobe. Zuvor aber hat er noch einen letzten Satz für Hott.


Matthäus Meister: „Aber überanstreng dich nicht, Kleiner. Wir haben nachher noch etwas vor.“


Dann fällt Sekunden später die Tür ins Schloss. Zurück bleibt David Hott, der mit seinen Streckübungen beginnt. Dabei sieht er immer noch verärgert, aber auch nachdenklich aus. Es hätte eigentlich ein klärendes Gespräch zwischen den Champions sein sollen… doch war es das wirklich oder ist der Graben gar nun noch größer als zuvor…?



Stirnrunzelnd läuft er durch den Backstagebereich der Halle. Wieder scheint man die verschiedensten Gedankengänge an seinem Blick ablesen zu können und doch weiß man überhaupt nicht, wie man das deuten soll. Ja, die Ereignisse von Doom’s Night sind nicht spurlos an dem ehemaligen Intercontinental Champion vorbeigegangen. Und dazu kommen noch die Szenen aus der letzten Show.

The End steht da, in Gedanken versunken.

Und neben ihm? Wie sollte es anders sein: James Corleone, der ihm etwas bestimmter folgt. Er hat vor zwei Wochen klar gemacht, dass diese Niederlage nicht das Ende für The End ist. Sondern vielmehr der Anfang einer neuen, viel stärkeren, Zukunft.


James Corleone: „Wir müssen mit ihnen sprechen. Es gibt mit Sicherheit eine Erklärung dafür, was auch immer das war. Deshalb, wie besprochen, werden wir heute mit ihnen reden und das Problem aus der Welt schaffen. Aktuell gibt es nur eine Priorität: und die heißt Drake Nova Vaughn und sein Untergang.“


Etwas teilnahmslos bleibt The End neben seinem Manager stehen, ohne wirklich auf das zu reagieren, was der da zu sagen hat. Es scheint, als ob sich gedanklich vielmehr woanders festgebissen hat. Mit verschränkten Armen steht End da und schaut zu Corleone und spricht etwas aus, das wohl einige Zeit hat auf sich warten lassen und jetzt, etwas zufällig, mitten in diesem Gang herausmuss.


The End: „Ich weiß. Wir wissen…, dass Drakes oberste Priorität MEIN Untergang ist. Ich brauch dich nicht dafür, mir das zu sagen.“


Es scheint eine unterbewusste Spannung in der Luft zu liegen. Und diese Spitze schließt zweifellos an Corleones Worte von vor zwei Wochen an, was Mister Purple auch direkt zu verstehen weiß. In der letzten Show hat er gesagt, dass The End ihn braucht und das in einer Deutlichkeit, die The End scheinbar nicht zu 100 % gefällt. Es wirkt, als ob er nur darauf gewartet hätte Corleone dementsprechend zu konfrontieren, IN den letzten zwei Wochen und bis hierher, scheint The End noch nicht wirklich bereit gewesen zu sein, diesen Elefanten im Raum anzusprechen.

Bis jetzt.

Aber wie gesagt: Corleone hat darauf gewartet.


James Corleone: „Und das weiß ich. Das, was ich vor zwei Wochen gesagt habe… das war kein Angriff gegen dich. Es ist keine Schwäche, die Hilfe von Personen in Anspruch zu nehmen, die einem Nahe stehen. Das ist eine Stärke. Es ist nicht so, dass du ohne mich ‚schlecht‘ bist – du bist gut, du bist fantastisch! Aber MIT mir, bist du unschlagbar. Das ist ein Vorteil, dessen du dir bewusst sein musst. Oder habe ich dir jemals mit einer Entscheidung geschadet, die ich für dich getroffen habe?“


Eine Antwort, die wirkt, als wäre sie sorgfältig einstudiert wurden. Aber mit Erfolg, denn The End würdigt sie maximal eines skeptischen Blickes, der sich aber in einen akzeptierenden wandelt. Corleone hat Recht. Corleone hat immer Recht.

Während die Intensität und Anspannung der Situation weiter anhält, gesellt sich nun aber ein weiterer Gast zu der Situation hinzu, der den kurzen Moment, als Corleone und End hier in dem Gang des Backstagebereiches verweilen, ausnutzt.


Thomas: „Hab ich dich…“


So viele Tonfälle wären möglich, ein neckender Klang, ein verärgerter, ein drohender, in Wahrheit ist es jedoch vielmehr ein erlösender. Endlich. Camdens Suche hat ein Ende und er kann erleichtert ausatmen. Aus der Ferne hört man das Jubeln der Fans bei der Sichtung des Hometown Heroes, aber Camdens Gesicht nach zu urteilen, ist der, zumindest jetzt, nicht in Feierlaune.

Das Gold liegt auf seiner Schulter, sein Blick liegt auf seinem Vorgänger, wenn es um die Intercontinental Championship geht, der ihn direkt ins Visier nimmt. Beschwichtigend hebt der Oregono direkt die Hände.


Thomas: „Ich will kein Stress End…ich will dir nur das geben, was dir zusteht…“


Damit greift er sich an die Schulter und zieht langsam, aber sicher die Championship herunter. Er hält den Gürtel in der Hand, hält ihn vor sich, hält ihn in Richtung End.


Thomas: „Ich will unser Ende von Doom’s Night nich einfach so steh’n lassen, das haste nich verdient…und ich genausowenig. Also is hier mein Angebot…FALLS ich heute gegen Hott bestehe…kriegste in zwei Wochen n Rückmatch. Was sagste?“


Man könnte meinen End sei genervt von Camden, als er sich ihm zuwendet, aber so wirklich ist das nicht der Fall. Die Reaktion des ehemaligen Champions bleibt weitestgehend neutral, bevor er zur Antwort ansetzen will…


doch wieder mischt sich Corleone ein, der seinem Schützling zuvorkommt. Im wahrsten Sinne des Wortes tritt er nun vor The End und positioniert sich vor Thomas Camden.


James Corleone: „Oh ja, da liegen sie vollkommen richtig Mister Camden. Dieser Titel steht The End zu, er hätte ihn nie verlieren dürfen. Und wie sie schon richtigerweise sagen… er HAT ihn auch nie verloren. Ja, der offizielle Sieger mögen sie gewesen sein, ja sie tragen den Titel fortan, aber moralisch gesehen, hat The End dieses Match gewonnen. Wie ich es ihnen vorher prophezeit hatte… am Ende wird The End gewinnen. Und damit müssen sie nun leben, Mister Camden. Diese Absolution werden wir ihnen nicht erteilen.“


Corleones Blick bleibt ernst, End hält sich im Hintergrund ohne weiteres hinzuzufügen. Fast schon distanziert steht er da, mit dem Blick vielmehr auf den Intercontinental Championship gerichtet, als auf Thomas Camden.


James Corleone: „The End hat mittlerweile andere Sorgen. Viel Größere, als sie es je sein könnten, Mister Camden. Seien sie sich gewiss, er wird auch sie für das bestrafen, was bei Doom’s Night passiert ist, aber aktuell… ist dafür keine Zeit. Und selbst, wenn wir uns die Zeit nehmen würden… was hätte es für einen Sinn erneut gegen sie anzutreten, solange der Grund für die Niederlage noch da draußen herumläuft?“


Als würde Thomas Camden an Corleone vorbei schauen wollen, um den Blickkontakt zu End zu suchen, bemerkt das der Sizilianer sofort und baut sich noch einmal größer auf, um sich weiter ins Blickfeld des neuen Champions zu positionieren.


James Corleone: „Und damit guten Tag… Mister Camden.“


Fordernd schaut Corleone zu Camden, mit dem Nachdruck in den Augen, dass dieses Gespräch an der Stelle beendet ist.

Der Champion, der sich nicht als solcher fühlt, funkelt ihn mit weiten Nasenlöchern an, und grummelt für einen Moment zurück, dann ergreift er aber wieder das Wort. Mit Blick gen Corleone.


Thomas: „Hey End…darfste auch selber was sagen, oder biste nur noch Leibeigener von Mister Corleone hier?“


Schnell reißt Camden den Kopf zur Seite und will einen Schritt auf seinen Vorgänger zu gehen, doch Corleone reagiert schnell, tritt einen Schritt zur Seite und versperrt ihm weiter den Weg. Mit einer Hand auf Camdens Brust. Der Oregono stoppt direkt ab, schaut sich die berührte Stelle an, zieht eine Augenbraue etwas hoch, als er Mister Purple ins Gesicht schaut, doch nach einem kleinen Durchschnaufen und Kopfschütteln lehnt er seinen Kopf nur an Corleone vorbei um wieder in direkter Bahn The End vor sich zu haben.


Thomas: „James hier kann mir ja gerne jeden Scheiß erzähl’n, aber ich möcht‘ meinen, ich kenn‘ dich mittlerweile auch ‘n bissl. Ich weiß, dass du das Gold haben wolltest und willst und wie stolz du drauf warst. Hat man dir auch in unseren Matches angemerkt. ICH verstehe sowas…nich so wie unser Spezi hier.“


Er tippt lediglich seinen Kopf beiläufig zur Seite um auf Corleone zu deuten.


Thomas: „Ich werd‘ dir Drake und deine Revanche nich wegnehmen, ich versteh’s, keine Sorge…ich will hier nur ‘n bissl Fairness reinbringen. Also? Darfste auch ‘ne Meinung haben, die dir James nich vorher auf’s Pausenbrot geschmiert hat?“


Und damit fühlt sich End nun noch etwas deutlicher angesprochen. Er scheibt Corleone zur Seite und tritt nun einen Schritt hervor, um mit seinem Gesicht direkt nah an Thomas Camden heranzukommen. Die Intensität in Ends Augen ist unverkennbar und auch die Wut ist deutlich – wobei, sich diese wahrscheinlich vielmehr gegen die aktuelle Umstände richtet, als an Thomas Camden.


Und dennoch, End schnieft wie ein Bulle, der Camden am liebsten an Ort und Stelle umhauen wollen würde. Corleone schiebt sich nun selbst wieder langsam zwischen Camden und End um die Situation zu entschärfen…


woraufhin sich End zu Corleone dreht… und auch diesen anschnieft. Corleone tritt einen Schritt zurück und lässt End seinen Freiraum. Natürlich weiß er, dass in Ends Kopf gerade die verschiedensten Gedanken wuseln, und deshalb lässt er ihm seinen emotionalen Ausbruch.


End schaut schließlich noch einmal zu Thomas Camden, bevor er sich schließlich abwendet und davongeht. Auch Corleone blickt noch einmal zu Camden, bevor auch er sich verabschiedet.


Keine Antwort…ist in dem Fall anscheinend auch eine Antwort.





ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRRRRRRRRRRRRRNNNNNNNNNNNNN


Kyle Douglas kommt allein in Wrestling-Gear zum Ring. Die Fans in Portland sind nicht begeistert ihn zu sehen. Der hinterhältige Angriff auf Rotari in Las Vegas ist noch jedem bestens in Erinnerung. Doch Kyle sieht total fokussiert aus und reagiert auf das Publikum gar nicht erst. Das Mikrofon hält der Youngster dabei selbstsicher in der rechten Hand. Im Ring angekommen hält er sich nicht lange mit posieren oder ähnlichem auf.


Kyle: „Vor zwei Wochen habe ich Aiden Rotari eine Nachricht gesendet und gezeigt, wie ernst es mir damit ist, Rotari auseinander zu nehmen. Die Attacke war notwendig, um sicher zu stellen, dass Rotari mir nicht weiter ausweicht – denn ich weiß, dass Aiden nichts mehr hasst, als zu verlieren. Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass Aiden jedes weitere Match verliert, bis er endlich gegen den Mann antritt, der die Endstation seiner Karriere in der GFCW darstellt,….MMIIIICCH!“


Die Zuschauer pfeifen, war aber auch absehbar.


Kyle: „Ich habe Aiden für heute herausgefordert. Das Establishment in dieser Liga hat mir aber gesagt, sie würden das Match noch nicht auf die Card setzen, weil sie erst noch sehen wollten, ob Aiden nach der Attacke und dem Match gegen Drake die ärztliche Freigabe erhalten würde………Ooooooookay, fair play, ich habe Rotari nicht angegriffen, um ihn schwer zu verwunden, sondern um das Match mit ihm zu kriegen. Wer konnte ahnen, dass der selbsternannte Superstar so wenig abkann? Also schwamm drüber, Portland. Habt ihr halt Pech gehabt. Aber hey. Ich will Aiden bei bester Gesundheit gegenübertreten, damit Rotari keine Ausrede hat, wenn ich ihn bezwinge…dieser elendige Loser.“


Sven: „Haha. Ich glaube dem Jungen zwar kein Wort, aber das kann unterhaltsam werden.“


Kyle: „Heute Abend bin ich also an der Arena angekommen und hab dann die Medizinmänner gefragt, was der Stand ist mit Aidens Verletzung. Und es wurde mir mitgeteilt und das zeigt nochmal seinen Wesenskern…dass scheiß Rotari nicht zu

seinem letzten Arzt-Termin, bei dem er wahrscheinlich gecleart worden wäre, gar nicht erschienen ist! What the hell? Ich weiß Aiden, du bist heute in der verdammten Halle. Du armseliges Stück Scheiße. DU KNEIFST! DU nennst mich einen Feigling und selbst hast Du nicht die Eier in der Hose heute mir gegenüberzustehen.“



Weiter kommt Kyle Douglas nicht. Der Theme Song von Aiden Rotari ertönt, und wenige Sekunden später tritt der Amerikaner vor die Fans ins Portland – und bekommt bedingt durch die Umstände ein wenig mehr Zuspruch als er gewohnt ist.


Das scheint den Mann mit den toten dunklen Augen aber nicht zu interessieren. Er hat seinen Blick fix auf Kyle Douglas gerichtet.


Zum Kampf gekleidet erscheint er hier allerdings definitiv nicht.


Dagegen sprechen der Hoodie, die Jeans und die Schuhe, die erträgt. Wort- und regungslos zieht er an der Crowd vorbei in Richtung Ring, welchen er entert ohne jemals die Augen von Douglas abzuwenden, der ohne Furcht oder Panik auf Rotari wartet. Die Musik verstummt und jemand gibt ihm ein Mikrofon, und so kann Aiden dann auch loslegen.


Aiden Rotari; „Du hast Recht. Ich war nicht bei meinem Arzt-Termin. Es wird hier und heute kein Match zwischen uns geben, Feigling.“


Etwas irritiert nimmt Douglas die Ausführung von Aiden zur Kenntnis.


Kyle: „Du nennst mich einen Feigling? Dabei kneifst du doch. Ich stehe hier in meiner Ringgear bereit die Fresse zu polieren.“

Aiden Rotari: „Wir sind es beide, ich gestehe es mir bloß ein.“


Tatsächlich zeigt Aiden keinerlei negative Regung bei diesem Ausdruck. Er sieht sich selbst im gleichen Licht, warum also wütend werden, wenn jemand anders ihn so nennt?


Aiden Rotari: „Dafür habe ich eine kleine Geldstrafe seitens der GFCW aufgebrummt bekommen, aber da das Match nicht auf der Card stand und beworben wurde, bin ich noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Doch das war es mir wert, Feigling. Denn jetzt steht unserem Duell nicht bloß nichts mehr im Wege, nein… ich habe die perfekten Rahmenbedingungen geschaffen.“


Spricht es aus und deutet auf die Crowd.


Aiden Rotari: „Nichts gegen die werten Menschen in Portland, Heimat des legendären Roddy Piper…“


Diesen Cheap Pop kann Rotari doch bloß mitnehmen, weil er gleich etwas Negatives sagen wird, oder?


Aiden Rotari: „….aber ich will nicht heute und vor allem nicht hier gegen dich kämpfen, Feigling.“

Kyle: „Aha, aha. Interessant. Willst du mich für den PPV challengen? Madison Square FUCKING Garden? Ich dachte bis dahin habe ich dich zu Staub verwandelt und bekomme einen von der Hall of Famer-Riege vor die Flinte, aber hey gar nicht mal ne so schlechte Idee von Dir.,,,“

Aiden Rotari: „Du liegst falsch, Feigling.“


Rotari hebt leicht den Kopf. Sein Blick ist durchdringend und kalt. Man kann beinahe fühlen, wie einem Eiskristalle auf der eigenen Wirbelsäule zu Tage treten, wenn man sich in diesen Augen zu lange verliert. Dieser Mann hat nichts Gutes vor.


Aiden Rotari: „Weißt du, warum ich glaube, dass du Angst vor mir haben solltest?“


Kyle setzt zu einer Antwort an…


Rotari unterbricht ihn sogleich.


Aiden Rotari: „Eifersucht.“

Kyle: „Was redest du für einen Blödsinn? Ich bin auf allerkeinsten neidisch auf dich.“

Aiden Rotari: „Du liegst schon wieder falsch.“


Kopfschütteln beim früheren Performance Center Stand-Out.


Aiden Rotari: „Ich bin furchtbar neidisch auf dich.“


Kyle schaut weiterhin verdattert in die Kameras. Was für eine Show wird das hier?


Aiden Rotari: „Du hast es selbst gesagt, ich hasse nichts mehr als Verlieren. Wirklich nichts. Das Einzige, was mich noch wütender machen könnte als zu verlieren wäre… nun, beispielsweise nicht nur ein bloßes Match zu verlieren, sondern das, was mich als Sportler und Athlet definiert, gleich mit. Eine Undefeated Streak, beispielsweise.“


Nun dürfte der Groschen wohl auch bei Kyle gefallen sein.


Aiden Rotari: „Du hasst das Verlieren noch nicht, Kyle, weil du es noch nicht erlebt hast. Der Mensch fürchtet sich vor dem Unbekannten. Du hasst das Verlieren noch nicht, du fürchtest dich davor, und deshalb fürchtest du dich auch vor mir.


Tag Matches magst du verloren haben, doch das ist einem Egomanen wie dir gleich. Hauptsache deine Streak existiert weiter, ist es nicht so? Nun, da ist eine Sache, was eine solche Streak angeht. Sie existiert in erster Linie… auf dem Papier.“


Und wie wir mittlerweile wissen, ist es das, was für Aiden Rotari zählt.


Aiden Rotari: „Andere Gegner mögen gegen dich irgendetwas beweisen wollen. Sie mögen dich pinnen wollen, um Stärke zu zeigen. Sie mögen dich zur Aufgabe bringen wollen, um einen Punkt zu machen. Ich nicht. Ich will einfach bloß, dass aus dieser „0“ eine „1“ wird, diese eine Niederlage. Du hast gegen niemanden schneller auf angeblich „billige“ Art und Weise verloren als mich. Durch Disqualifikation. Count-Out. Was auch immer. Mir ist jedes Mittel Recht. Und es ist in diesem Fall auch vollkommen egal.


Man mag aus vollkommen arbiträren und ewig gestrigen Gründen auf diese Art und Weise keinen Titel gewinnen können, aber man kann damit eine Streak brechen. Eine Streak sind nur Zahlen, und niemand fragt, wie sie dahin kommen. Ich werde dich das Verlieren hassen lehren, insofern du nicht doch vor mir weglaufen möchtest, Feigling.“

Kyle: "Ich werde nicht vor dir weglaufen. Mein Streak ist kein Papiertiger. Ich bin UNPINNNNNNABLE!“

Aiden Rotari: „Sehr schön. Dann schlage ich War Evening in zwei Wochen vor… in deiner Heimatstadt… vor deinen Freunden und dem, was von deiner Familie noch übrig ist.“


Und damit ist auch geklärt, warum Rotari das Match in dieser Woche nicht wollte. Er will es Douglas heimzahlen und seine erste Niederlage so schmerzhaft wie nur irgendwie möglich gestalten – bei dessen großer Homecoming Show.


Aiden Rotari: „Aiden Rotari vs Kyle Dougas, einer gegen einen… Vancouver, Kanada… in zwei Wochen.“


Mit diesen Worten – den Blick noch immer stur auf das Gesicht von Kyle Douglas gerichtet – streckt Aiden ihm die Hand hin.


Kyle Douglas schlägt letztlich ein, hält die Hand dann aber noch ziemlich lange fest, zieht Rotari ein bisschen zu sich heran und es gibt einen Staredown…


aber das ist nur Zeit schinden und Ablenkung, denn da slidet Kyd Flawless in den Ring! Er springt von hinten auf Rotari’s Rücken und hält ihn im Sleeper. Kyle rutscht aus dem Ring und holt einen Stuhl, während Kyd Aiden weiter im Sleeper hält. Kyle post dann noch ein wenig, hebt den Stuhl, bis…


Sven: „Robert Breads! Da kommt Robert Breads die Rampe herunter geschossen!“

Pete: „Er ist auf dem Weg seinen Partner zu retten!“


Tatsache. Unter dem Jubel der Zuschauer in Portland rutscht Breads in den Ring und lenkt die Aufmerksamkeit von Douglas so auf sich, der mit dem Stuhlschlag gerade lange genug zögert, als dass Breads sich auf ihn stürzen kann. Aiden schüttelt, währenddessen Kyd Flawless ab, der zwar schneller und wendiger, aber nicht stärker und massiger als Rotari ist.


Pete: „Breads und Douglas ringen um den Stuhl, der Kyle aus der Hand gefallen ist… und der nun neben den beiden liegt! Das ist doch pures Chaos!“

Sven: „Das ist… eine Falle!“


Da spricht Sven es aus, und schon sind Niander Cassady-Taylor und Maurice in das Seilgeviert gerutscht. Rotari wird von hinten von Maurice gepackt und ganz stumpf und ohne großes Drumherum auf die Knie und dann auf alle Viere gepresst. Gegen die unfassbare Power des Giganten kann Aiden nichts ausrichten, und dann setzt sich Maurice – so simpel es auch sein mag – einfach auf den Rücken von Rotari, der ächzend auf dem Bauch liegen bleibt.


Maurice nimmt seine Hände und scheint Rotari dann erst in eine Art Camel Clutch zu nehmen, doch statt Aiden zu würgen packt er ihn bloß an den Haaren und reißt seinen Kopf hoch.


So, dass Rotari gerade rechtzeitig sehen kann, wie NCT seinem Partner Robert Breads den herumliegenden Stuhl an den Kopf ballert.


NCT nimmt ein Mikro vom Boden und feiert sich dafür.


NCT: „Keine Sorge, kleiner Aiden. Der Prodigy der GFCW will dich schließlich im Vollbesitz seiner Käfte bezwingen. Das respektiere ich natürlich…Muahaha. Schließlich hält Kyle auch wirklich das, was er verspricht. Das kann ich leider nicht von jedem bei den CoW sagen…es geht nicht darum, Aiden zu verletzen, du bist nur der Köder gewesen, kleine Maus. Der Köder für die Katze, Hahahha. Nun habe ich dich endlich, Robert Breads!“.


NCT ballert Breads nochmal den Stuhl vor den Latz. Die Zuschauer sind komplett still in diesem Moment. Viele vor allem jüngere, halten sich die Hände vor die Augen.


NCT: „Hör mal, Fischtari. Wenn du den Spot beim PPV nicht willst, nun dann wäre doch genug Platz für ein Match zwischen Breads und MIR, oder? Ich kann es kaum erwarten, den Madison Square Garden statt für Zereo Killer für Robert Breads zur letzten Ruhestätte einer großen Karriere werden zu lassen. Also Robert Breads. Hiermit fordere ich DICH offiziell für Allegiance in New York heraus. Mentor gegen Mentor. ZWEI VERFICKTE WOCHEN GEBE ICH DIR…..dich zu entscheiden! Allerdings habe ich Bedingungen, die du alle ohne Ausnahme annehmen musst:


  1. ICH DARF DIE STIPULATION BESTIMMEN und Du musst zusagen, bevor ich dir die Stipulation nenne.

  2. Es wird ein Singles Match und kein Handicap-Match werden. Ich will ja fair bleiben.

  3. Der Verlierer muss nach dem Match zugeben, dass der ANDERE DER BESSERE MENTOR ist.


Nur wenn du alle Bedingungen annimmst, haben wir einen DEAL. Ich gebe dir zwei Wochen Breads. Nutze die Zeit gut und überlege, ob Du ein Mann oder ein Loser sein willst. Zum Schluss gebe ich dir noch eine kleine Denksportaufgabe….welcher meiner Schüler hat heute Abend alles richtig gemacht, Robert?“


Sven: „Kyd Flawless holt seinen Schlagring raus, der er vor zwei Wochen im Match mit Maurice auch dabei hatte.. und knockt Breads damit aus!“


Nun langt es Aiden Rotari gänzlich. Bislang hat er das Geschehen mit zusammengebissenen Zähnen beobachtet, selbst die Stuhlschläge mitangesehen, in dem Wissen, ohnehin nichts unternehmen zu können… doch selbst dieses Wissen scheint nun in den Hintergrund zu treten, als sein Tag Team Partner von Kyd Flawless ausgeknockt wird. Rotari beginnt zu zappeln, will sich aus dem Griff von Maurice befreien, doch es ist – selbstverständlich – völlig aussichtslos.


Kyle erhält nochmal das Mikrofon. Die Zuschauer pfeifen die Children of Wrath aus.


Kyle: „Wir sehen uns in 2 Wochen, und keine Sorge, Maurice tut dir nicht weh, du wirst fit sein, wir wollen nicht nur hinterrücks von dir attackiert werden, während wir die Rampe hochgehen“,


Kyle nickt Maurice zu, der einen Sleeper Hold ansetzt, und Rotari tatsächlich schlafen schickt. Danach swaggen die CoW die Rampe hoch in Richtung Backstage-Bereich, während Paramedics die Rampe herab in den Ring rennen, um die ohnmächtigen Breads und Rotari zu versorgen und abzutransportieren.



Vorhin noch mitten im Gang, mittlerweile wieder in der eigenen Kabine: The End und James Corleone scheinen nach wie vor nicht recht orientierungslos nach dem richtigen Weg für die Gegenwart zu suchen. Drake ist zurück, der Intercontinental Championship ist weg und Leviathan steht vor einer großen Belastungsprobe. Genügend Gründe die für Kopf-Zerbrechen sorgen könnten, bei dem Einen wohl mehr als bei dem Anderen.

The End sitzt auf seinem Sessel und wirkt nach wie vor nachdenklich. Etwas früher am Abend hat Thomas Camden ihn konfrontiert und richtige Dinge gesagt: ja, eigentlich war ihm der GFCW Intercontinental Championship sehr wichtig und ja, eigentlich will er den auch zurück. ABER: Corleone hat ja recht. Corleone hat immer recht. Und deshalb heißt das Ziel jetzt nicht mehr, den Intercontinental Championship zu halten oder in dem Falle – ihn zurückzugewinnen, sondern vielmehr für Drakes Untergang zu sorgen.

Corleone schleicht hinter End hin und her.


James Corleone: „Ich weiß, was du denkst. Am liebsten würdest du dich um Camden kümmern und du hast recht. Das wäre eine Maßnahme. Eine Maßnahme, für einen anderen Tag. Oder?“


End horcht auf. Wie Oder?


James Corleone: „Oder vielleicht, sollten wir uns auch überlegen, ob der Intercontinental Championship nicht mittlerweile eine Nummer zu klein ist. Du warst unweigerlich ein großartiger Champion. Wahrscheinlich hast du diesen Titel besser vertreten als jemals ein Wrestler der GFCW vor dir. Aber in meinen Augen, klingt die Bezeichnung: The End der GFCW World Heavyweight Champion deutlich besser. Wenn du mich fragst, ist DAS das Ziel, nachdem wir streben sollten.“


The End hört erstmal nur zu. Er vernimmt, was sein Berater da sagt, äußert sich aber noch nicht wirklich. Und dennoch: einige Fragezeichen bilden sich in Ends Augen, die Corleone selbstverständlich, ohne hinzusehen bereits erahnen kann.


James Corleone: „Natürlich müssen wir uns dafür erst um Drake kümmern. Das steht außer Frage. Aber das wirst du schaffen, daran glaube ich. Und… wie wir vor zwei Wochen gehört haben, kannst du dir der Unterstützung von den anderen bewusst sein. Das hast du nämlich auch großartig gemacht. Du hast sie davon überzeugt, dass sie dir wichtig sind. Und jetzt, werden sie für dich kämpfen. Und danach? Wenn Drake besiegt ist. Dann kümmern wir uns darum, wie wir die Mittel und Wege von Leviathan nutzen können, um dich endlich zum World Champion zu machen.“


Es klopft.


The End wirkt erstaunt. War ein Treffen angesagt? Will Camden immer noch das Re-Match? Was ist jetzt? James Corleone weiß Bescheid. Sicher und bewusst darüber, wer dort vor der Tür steht, läuft er geradewegs zu ihr hin.


James Corleone: „Und wenn man vom Teufel spricht: eines dieser Mittel ist gerade angekommen.“


Corleone öffnet die Tür und herein kommt… Zane Levy. Mit dem Mittel, auf das Corleone angespielt hat: dem Schlüssel zum Erfolg.


Ein wenig scheint der Blick Zanes ins Leere zu gehen. Es ist klar, dass der Purifier sichtlich von irgendetwas in seinem Kopf beschäftigt wird. Doch er ist anwesend. Steht da mit festem Stand, dem Koffer, der den Schlüssel beinhaltet und der schwarzen Jacke. „Real Leviathan“. Wenn er gerufen wird, steht er Gewehr bei Fuß. Das hier ist Leviathan. Der echte Leviathan. Kein Kindergeburtstag. Und so tritt er mit respektvollem Kopfnicken, einmal in Richtung Corleone, einmal ich Richtung seines Anführers, in den Raum, während ersterer hinter ihm die Tür wieder schließt.


Er folgt Zane und zieht ihm einen Stuhl zurecht, sodass dieser direkt Platz nehmen kann. Geradewegs setzt sich auch The End zurecht, der wohl schon ahnt, worauf das hier hinauslaufen soll. Die Szenen der letzten War Evening-Ausgabe, bei der Zane den eben genannten Schlüssel einlösen wollte. Wird The End sauer sein? Ist er verständnisvoll? Diese Frage scheint auch Levy im Kopf herum zu eilen. Er hat sichtliche Schwierigkeiten, den Blickkontakt zu The End zu halten. Doch Ends Reaktion...

James Corleone: „Mein König…“

… werden wir nicht erfahren.

James Corleone: „Dir geht viel durch den Kopf zur Zeit. Das weiß ich. Und die nächsten Wochen werden nicht gerade besser. Was hältst du davon, wenn du mich meinen Job machen lässt, indem ich und der gute Zane hier über die kommenden Taktiken sprechen, während du dich ein wenig auf Drake fokussierst. Studiere seine Matches, überleg dir die beste Art und Weise ihn zu besiegen. Bereite dich auf ihn vor. Du weißt, das diese Konfrontation unausweichlich ist. Wir regeln den Rest. Ok?“


Immer noch überrascht, scheint The End hier gar nicht wirklich zu wissen, wie er reagieren soll. Schickt ihn sein Manager gerade wirklich spielen? Auch Levy scheint sichtlich irritiert. Über The End? Über Corleone? Über den Fakt, alleine hier zu sein? Über alles drei? End bleibt ernst und fokussiert, wahrscheinlich hat er gedanklich gerade am kommenden Gespräch mit Zane Levy gefeilt und doch vertraut er James Corleone. Schließlich weiß der ja, was er tut.

End steht auf und scheint tatsächlich auf dem Weg zu sein, die Beiden allein zu lassen.

Bis er schließlich kurz pausiert. Er schaut Corleone tief in die Augen und spricht mit ernstem Unterton und skeptischem Blick.


The End: „Was hast du vor, Alter Mann?“


Corleone weiß, wie so oft, sofort eine Antwort.


James Corleone: „Wie schon gesagt: wir haben viel vor uns. Es ist eine Bürde, jeden einzelnen Schritt stetig zu überwachen, vor allem für einen König. Deshalb hat er Menschen die ihm dabei helfen. Ich als dein treuer Berater bin dafür zuständig dir diese Bürde abzunehmen. Lass mich dir helfen.“


End bleibt nach wie vor skeptisch. So richtig zufriedenstellen scheint ihn diese Antwort nicht…

Selbst Zane scheint die Spannung nicht kalt zu lassen. Er rutscht nervös auf dem Stuhl hin und her. Levy ist absolut nicht der Mann, der in dieser Situation die Fäden in der Hand hat.

aber irgendwo hat Corleone ja auch Recht. Ends Blick wandelt sich aus der Skepsis in eine leichte Strenge, die er nun auch Zane nochmal zuwirft.

Man kann nur mutmaßen, was genau in The End vorgeht. Zur Zeit wirkt SO viel auf ihn ein: in den Shows, zwischen den Shows. So vieles, was ihn zweifeln lässt, anderes mag ihn zwar stärken, bringt aber teilweise neue Zweifel mit. Wem kann er vertrauen? Also, wem kann er wirklich vertrauen? Vielleicht ist eine Pause von diesen Sorgen doch gar nicht so verkehrt und letztendlich weiß er, dass er nur einer Person wirklich trauen kann, seinem Manager James Corleone. Also wird das schon passen. The End macht sich also auf und verlässt den Raum tatsächlich, fürs Erste.

James Corleone läuft schließlich zu dem Sessel, auf dem The End gerade noch gesessen hat, um darauf Platz zu nehmen. Und fast schon schlagartig, wandelt sich nun auch sein Ton, vom versöhnlichen und beschwichtigendem, den er gerade bei End genutzt hat, zu dem gewohnt strengen.


James Corleone: „Ich dachte wir hätten dieses Gespräch schon bei Doom’s Night geführt. Was sollte das, vor zwei Wochen. Hmm? The End mag dir oder… euch erlaubt haben, auch eigene Ziele und Vorstellungen zu verfolgen, aber das heißt nicht, dass ihr gleich losrennen müsst, um das auch wirklich zu tun. ER ist euer Anführer. Und EUER Ziel sollte sein, dafür zu sorgen, dass es ihm bestmöglich ergeht. Und das tut es nicht. Du hast ihn gerade gesehen. Er denkt über alles Mögliche nach. Macht sich schon wieder selbst kaputt… Und das ist alles unnötig.“

Artig nickt Zane.

Zane: „...yeah ich weiß, wie das ist...“

James Corleone: „ABER… das ist kein Zeichen für Instabilität, kein Zeichen für Schwäche. Das bedeutet, dass The End gerade einer Bombe gleicht, die jeden Moment droht auszubrechen. Um unser aller Wohl heißt das, dass wir dafür sorgen müssen, dass DAS nicht passiert. Zumindest nicht, bis sich The End und Drake Nova Vaughn im Ring gegenüberstehen. Erst dann darf die Bombe explodieren und Drake mit ins Verderben ziehen.“


Corleone spricht bestimmend, streng und emotionslos, dennoch schafft er es auch in dieser Ansprache einmal mehr The Ends innerstes zu beschreiben. Und auch, wenn es gerade nicht so wirkt, hat er Recht. In The End herrschen die verschiedensten Gedanken, Emotionen und Überlegungen. Irgendwann, wir das alles explodieren.

Besonders achtsam beobachtet Corleone dabei aber Zanes Reaktion, als er Drakes Namen und dessen bevorstehendes Ende erwähnt.

Und es ist… ein leichtes Lächeln, als Levy sich tatsächlich ein wenig zu entspannen scheint.

Zane: „Ich hoffe wirklich, du hast Recht. Wie gesagt ich weiß, wie dieses Chaos ist und diese Besessenheit einen Fehlschlag wieder gut zu machen. Mir hat es leider meistens mehr Schaden als Nutzen gebracht. Es kann tough sein. Und du hast Recht, wir sollten für ihn da sein. Das ist, was Leviathan immer ausgemacht hat. Das ist der Grund, weshalb ich vor zwei Wochen getan habe, was ich getan habe.“

Seine Faust ballt sich entschlossen, doch der gesenkte Blick und die geschlossenen Augen machen es schwer ihm eine andere Emotion abzunehmen als Traurigkeit.

Zane: „Als Drake wieder aufgetaucht ist und End den Titel verlor… Haben Luna und ich nicht einmal versagt. Sondern zweimal. Vor allem ich. Wir hätten nie zulassen dürfen, dass er überhaupt eine Chance hat, End den Titel zu kosten. Und nachdem es passiert ist, hätte ich mich nicht einschüchtern oder schocken lassen dürfen. Mein Job in diesem Moment war, in den Ring zu gehen mit meinem Schlüssel und sicherzustellen, dass der Titel erstmal bei Leviathan bleibt. Und dann hätten wir weitersehen können.“

Er seufzt, schafft es aber tatsächlich wieder Corleone in die Augen zu sehen. Schwer schluckt er einmal, als würde es ihn alle Überwindung kosten, hier weiter zu sprechen.

Zane: „Was ich nicht leugnen kann, ist dass Drake natürlich einen großen Einfluss auf mich hat. Liebe, Hass, Hoffnung, Enttäuschung, alles schießt mir in den Kopf in dem Moment, in dem er wieder da stand und ich war einfach nicht klar genug in diesem Moment. Ich habe euch alle hängen lassen in diesem Moment, vor allem The End. Dann scheitert Luna an Schwanenburg. Und dann passiert… Dann richtet er Luna vor zwei Wochen NOCHMAL so zu.“

Seine Stimme wirkt fast ein wenig weinerlich. Levys Bindung zu seinen Mitstreiter*innen ist stark. Und die desaströse Entwicklung für Leviathan bei Doom´s Night lässt ihn sichtlich nicht kalt.

Zane: „Ich wollte für sie da sein. Ich wollte nicht noch einmal jemanden hängen lassen. Mir war klar, dass es gegen deine Anweisung ist. Mir war klar, dass es falsch ist. Aber ich konnte nicht anders. Und ich glaube, ich bin da ein wenig wie End. Ich glaube ich brauche einfach jemanden, der mich da gerade ein bisschen durchlotst. Also was ich sagen will… Ich bin froh jemanden wie dich mit hier zu haben.“

Corleone hört Zane zu und braucht keine große Mühe, um dafür zu sorgen, dass nicht auch nur das kleinste Anzeichen einer Emotion oder Wertung in seiner Mimik zu erkennen ist. Er ist die kalte Wand, an der all das abprallt, die er vorgibt zu sein. Er saugt das auf, was und wie es Zane sagt, ohne eine Reaktion zu entgegnen. Bis er schließlich selbst das Wort ergreift.


James Corleone: „Ich verstehe. Ich weiß, was ihr einander bedeutet, hier in Leviathan. Und das ist gut so, eine Stärke. Ich verstehe auch deine Vergangenheit mit Drake. Aber vergesst nicht und niemals, dass The End jetzt ebenso einer von euch ist. Er gehört jetzt zu dieser Familie dazu. Gewissermaßen ist er… das Oberhaupt. Ich meine, es gab so viele Momente, wo er… dich, zum Beispiel… hätte ausschließen können. Wo du niemanden gehabt hättest, der dir den Halt gegeben hat, den dir Leviathan gibt. Und dennoch, gab er dir Chance um Chance. Das mindeste, was du tun kannst, ist ihm diesen Gefallen erwidern. Und auch, wenn das alles sehr gut klingt, was du sagst: sind es deine Taten, mit denen du deine Worte untermalen musst.“


Bei den letzten Worten schaut Corleone auf Zanes Koffer. Nicht zwingend fordernd, nicht mit einer eindeutigen Botschaft, aber schon deutlich genug, um Zane zu denken zu geben.

Zane: „Ich… ich verstehe. Ends Führung hat uns Stärke gegeben. Ich muss mich besser im Griff haben. Ich werde ihm zurückgeben, was er uns gegeben hat. Ganz sicher.“


Corleone nickt Zane zu. Fürs Erste hat er erstmal gehört, was er hören will.


James Corleone: „Gut, Zane. Dann sind wir erstmal fertig. Ich werde The End berichten, dass er sich auf dich verlassen kann.“


Corleone lehnt sich zurück und deutet darauf, dass Zane den Raum quasi erst mal verlassen kann, was dieser nach einem Kurzen zögern, als wolle er noch etwas sagen, anschließend auch ohne ein weiteres Wort tut.

Anschließend scheint nicht so recht eindeutig, ob Corleone nun wirklich das gehört hat, was er hören wollte, oder nicht. Fürs Erste scheint er aber zufrieden.



Dass er hierbei von einer Kamera begleitet wird, lässt darauf schließen, dass Alex Ricks nicht einfach nur einen sonntäglichen Spaziergang durch den Schwarzwald macht.

Auch die Kleidung scheint dafür nicht direkt zu passen, ist die angezogene Jacke doch etwas dicker und wetterfester. Windbeständiger. Selbst wenn aktuell die Sonne scheint. Sie ist es auch, die die Aufmerksamkeit des Mathematikers in diesem Moment auf sich zieht. Er hält sich die Hand vor die Augen um einen Sonnenschirm zu bilden, erkundet die Position der Sonne, nimmt die Hand dann wieder herunter und schaut dabei auf seine Armbanduhr.


Alex: „Gut.“


Daraufhin ändert er seine Richtung leicht, dreht sich etwas und geht weiter seinen Weg hinweg über Sträucher, Gestrüpp und knackende Äste und Zweige immer weiter durch den tiefen Wald, bis in einiger Entfernung der Wald lichter zu werden scheint. Die Bäume sind deutlich kleiner, jünger, Ricks hat eine Schonung erreicht.


Bevor er diese erreicht, bleibt er allerdings stehen. Er nickt. Dann schaut er sich um. Sucht nach Spuren. Hinweisen. Mittlerweile dürfte man eine Ahnung haben, was oder viel mehr WEN er hier zu finden gedenkt. Hausbesuche sind das Metier des Freiburgers.

Doch es ist still um ihn herum…abgesehen vom Gezwitscher der Vögel. Dem Klappern eines Spechts. Eine friedliche Stille, eine Idy


Alex: „ASK!“


Ricks durchschneidet den Frieden. Mit einem Mal erheben sich Dutzende Vögel in die Luft, fliegen in Panik davon, erschrocken vom plötzlichen Ausruf des Schatten. Das soll nicht das einzige Geräusch bleiben.


Weitere Sekunden vergehen, in denen die Spannung deutlich mehr anzieht. Alex observiert die Gegend aufmerksam und doch, wird nicht so recht ersichtlich, ob und vor allem woher er kommt, der Grund seiner Anwesenheit.


Und schließlich, stapft er heraus, aus einer dichter-bewachsenen Stelle des Waldes. Oberkörper frei, sodass man vereinzelt dreckige Stellen am Körper des Schweden erkennen kann, ebenso wie Schweißtropfen, die ihm hinabgleiten. Wieder hat Ask eine Axt in der Hand, was darauf schließen lässt, das er sich die Zeit hier nach wie vor mit Arbeit jedweder Art zu vertreiben scheint. Langsam tritt er an Rick heran.


Ask: „Was willst du hier?“


Emotionslos spricht er die Worte. Es ist zu erkennen, dass Ask den vergangenen Monat ohne Kontakt zur Außenwelt verbracht hat und ihm dabei die gängigen, sozialen Formalitäten eher wieder abhandengekommen sind, zumindest auf den ersten Blick.


Ask steht da und schaut zu Ricks, die Axt nach wie vor fest in der Hand.

Natürlich zieht er damit die Blicke des Mathematikers auf eben genau diese Hand. Diese Hand deren Hieb ihn hier im Wald nicht nur verletzten würde. Sonderliche Angst erkennt man bei Ricks deswegen aber noch lange nicht. Muss man auch nicht. Man kennt Ask.


Alex: „Keinen Kampf.“


So nickt er in Richtung der Axt, dann bewegt sich sein Kopf. Ricks mustert seinen Gegenüber. Die erste Begegnung seit dem Kampf bei Doom’s Night. Alex hat die Hände hinter seinem Rücken zusammengelegt, steht in seiner üblichen Wachpose dort, keine zwei Bäume von Ask entfernt und schaut ihn an. Von unten bis oben. Dann schnauft er.


Alex: „Ich wollte mir selbst ein Bild machen, Ask. Denn es scheint mittlerweile ein Muster zu geben.“


Ricks lässt seinen Blick ein wenig schweifen, hinweg über die unendlichen Baumreihen.


Alex: „Aiden forderte mich, verlor und nahm kurz darauf eine Pause, Desmond forderte mich, verlor und wurde seitdem nicht mehr gesehen und nun du.“


Sein Blick findet Skógur wieder.


Alex: „Du wolltest dich gegen mich testen, du bist gescheitert und du ziehst dich zurück.“


Für einen Moment nimmt er eine Hand hinter dem Rücken hervor, deutet damit auf die Umgebung der beiden.


Alex: „Ich denke, ich sagte es oft genug, Ask. Ich fördere und fordere. Wenn mich allerdings jede Person mit Potenzial herausfordert, scheitert und anschließend pausiert, muss ich anfangen, den Sinn meiner Förderung zu hinterfragen. Also frage ich dich ganz klar...was ist deine Zukunft bei German Fantasy Championship Wrestling?“


War Alex’s Blick zuvor noch ein wenig abgelenkt, ging die letzte Frage klar und gerade nur in eine Richtung, in ein Gesicht, zu einer Person.

Ask hypnotisiert Alex. Es scheint, als ob da gerade recht wenig von seiner sonst eher fröhlichen, leicht trotteligen Art hat. Gerade ist da ein Mann, der gebrochen ist und dem genau die Perspektive fehlt, die Alex gerade in Frage gestellt hat.


Ask: „Meine Zukunft, hmm?“


Ask rümpft die Nase.


Ask: „Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, Mann. Ich hab MAL WIEDER verloren. Story of my life. Und damit meine ich nicht, gegen dich verloren. Klar, das habe ich, aber eben auch MAL WIEDER gegen mich.“


Ask pausiert kurz und löst den Blick von Alex um sich in der Natur umzuschauen. Er saugt die frische Luft auf, als hätte er nicht schon genug davon in den letzten Wochen gehabt, bevor er wieder zu Alex guckt.


Ask: „Weißt du… ich steh mir immer wieder selbst im Weg. Weil ich es allen recht machen will. Weil ich von mir selber glaube, ich darf nicht so sein, wie ich bin. Also… schon klar, so wie ich vor dem Holly-Ding war, kann ich nicht sein, aber auch wenn ich dadurch besser geworden bin, hab ich trotzdem verloren. Dann habe ich auch den Schlüssel nicht gewonnen und auch in dem Triple Threat Match gegen dich und Luna war ich nicht der Sieger. BOOM. Doom’s Night und wieder verliere ich. Also… was bringt das Alles?“


Ask läuft einige Schritte auf Alex zu. Er wirkt nicht wütend, er wirkt auch nicht so, als würde er Alex hier besonders feindselig gegenüberstehen, aber es scheint, als hätte Ask sich Gedanken gemacht und wäre zu einem Entschluss gekommen, den er hier aufbauen will.


Ask: „Holly, der Schlüssel, Luna, du… egal was ich versucht habe, alles hat nicht geklappt. Der böse Ask hat verloren, weil er zu gut war, der gute Ask hat verloren, weil er zu Böse war. Das einzige Mal, WO ich gewonnen habe, war gegen Jannek.“


Jetzt geht Asks Blick zu der Axt in seiner Hand. Er lockert den Griff kurz und festigt ihn da wieder, als würde er mit dieser Geste irgendwie Eindruck schinden wollen. Er hebt sie hoch und schaut auf das Beil, hypnotisiert es schon fast.


Ask: „Hätte ich Holly damals in die Grube gestoßen, hätte ich das Match gewonnen. Hätte ich mich bei Jannek etwas weniger unter Kontrolle gehabt, hätte ich das Match verloren…


hätte ich dich bei War Evening nicht verschont… hätte ich DAS Match gewonnen. Es geht nicht darum, dass diese Wut oder was das auch immer in mir ist, einsperre. Es geht darum, dass ich sie rauslasse, wenn es sich anbietet. Ich muss sie bändigen. Und ich war schon mal an dem Punkt, an dem ich dachte, ich könnte das. Aber jetzt weiß ich, das war ich nicht.

Jetzt? Bin ich es.“


Der Blick geht zurück zu Alex, bevor Ask die Axt schließlich recht achtlos auf den Boden wirft.


Ask: „Ich brauch niemanden, der mich fördert. Ich will keinen Wrestling-Unterricht von dir, will keine Kuchen mehr mit Thomas backen oder essen oder sonst was. Ich will kämpfen. Ich werde jetzt nicht nochmal sagen, dass ich dich respektiere und schätze und weiß der Geier was, denn ehrlich gesagt, hab ich kein Bock mehr auf Respekt. Ich. Will. Kämpfen.


DAS ist meine Zukunft. Und anfangen wird die… bei dir.“


Ask baut sich noch etwas deutlicher vor Alex auf und deutet mit dem Finger auf die Brust des Mathematikers. Noch immer wirkt Ask nicht bösartig, aber wahrscheinlich so selbstbewusst wie selten. Die Anerkennung für Ricks ist nicht weg, aber Ask kann sie bestens verstecken. Ask wirkt überzeugt und es wirkt fast so, als wäre ihm auch egal, was Alex darauf jetzt entgegnet, da diese Entscheidung hier bereits feststeht.

So weht ein steifer Wind durch die Szene. Eine Brise, die die Stille und den bloßen Blickkontakt zwischen den beiden noch einmal verstärkt. Ask steht selbstbewusst vor Ricks, der lässt sich nicht einschüchtern. Selbst wenn er hier in Asks Gebiet ist. Nach einigen Sekunden bringt der Mathematiker seine Lippen auseinander. Er will Asks Energie keine weitere Quelle bieten…aber vorsichtige Aussagen sind nicht seine Stärke.


Alex: „Du hattest deinen Kampf bereits. Ich suche mir eine neue Herausforderung.“


Ask ringt sich ein kleines, leicht süffisantes Schmunzeln ab, bevor er sich wieder abwendet von Ricks. Er beugt sich nach unten, nimmt die Axt wieder auf und legt sie über die Schulter, bevor er langsam von Ricks wegläuft. Währenddessen ruft er ihm aber quasi noch was nach, ohne sich noch einmal umzudrehen.


Ask: „Keine Sorge, Alex. Ich hatte nicht erwartet, dass du gleich zustimmst. Ich hab gesagt, ich will kämpfen. Und das hab ich auch vor. In zwei Wochen komme ich nach Kanada, stell mir da jemanden hin, den ich umhauen kann und das werde ich tun. Solange… BIS du zustimmst.“


Anschließend ist Ask schließlich wieder verschwunden in seinem Wald, womit er Alex Ricks schließlich in dieser wunderschönen Natur zurücklässt. Der schaut dem Schweden nur hinterher. Atmet stoßend aus. Scheint mit dem Mundwinkel zu zucken. Mehr zu sich selbst als zu irgendwem sonst stellt er noch eine entscheidende Frage.


Alex: „Warum sollte ich?“



Die Lichter im Moda Center erlöschen und eine tosende Menge erwartet den nächsten Wrestler, der seinen Weg in den Ring finden wird. Plötzlich erklingt ein elektronischer Beat und die blauen Lichter beginnen zu flackern. Ein Raunen geht durch die Menge, als Toby Jinger in einem blauen Trainingsanzug mit weißen Streifen an den Ärmeln die Bühne betritt. Er dreht sich im Kreis und wirbelt dabei wild herum, als er die Arme ausstreckt und sich von der Energie der Menge mitreißen lässt. Die Fans sind verwirrt, aber auch fasziniert von diesem Wrestler, der sie mit seiner Präsenz verzaubert. Er springt in die Luft und vollführt eine Drehung, bevor er mit einem lauten "Woooo!" landet.



JINGER PARTY

PARTY JINGER



Die Musik wird lauter und die Lichter wechseln schnell zwischen verschiedenen Farben. Toby Jinger läuft die Rampe hinunter und gibt dabei High Fives an diejenigen Fans, die ihn anfeuern. Er schwingt sich auf den Apron und springt in den Ring, wo er eine kurze Pose einnimmt und seine Arme in die Luft streckt. Die Menge ist teilweise in seinen Bann gezogen und die Verwirrung hat bei manchen für Jubel Platz gemacht. Andere reagieren verhalten oder negativ. Toby Jinger fängt an, wild zu tanzen, während er sich im Kreis dreht und das Publikum mit seinem unwiderstehlichen Charme begeistert oder es zumindest versucht. Einige Fans klatschen im Takt der Musik, während er ihnen immer wieder zulächelt. Mit einer letzten energetischen Pose stellt Toby Jinger klar, dass er gekommen ist, um die Herzen der Fans zu gewinnen und im Ring zu dominieren. Sein wilder, energiegeladener Einzug hat einige in der Menge überzeugt und sie können es kaum erwarten, zu sehen, was er als Nächstes zu bieten hat.


Pete: "Nun, Toby Jinger betritt die Arena zum ersten Mal, und die Fans scheinen in zwei Lager gespalten zu sein. Einige sind begeistert von seiner Energie, während andere immer noch ratlos sind, was sie von ihm halten sollen.Es ist eine kühne Wahl, elektronische Musik für seinen Einzug zu spielen. Aber ich muss sagen, es passt perfekt zu Tobys wildem Energielevel."

Sven: "Es bleibt abzuwarten, ob Toby Jinger seinen energiegeladenen Einzug in einen erfolgreichen Auftritt im Ring umwandeln kann. Aber eins ist sicher, er hat die Aufmerksamkeit der Fans auf sich gezogen."


Jinger steht im Ring und streckt seine Arme aus, um die Fans zu begrüßen. Er hüpft aufgeregt auf der Stelle und wedelt wild mit seinen Armen. Ein Mitarbeiter wirft ihn ein Mikrofon zu. Mit einer schnellen Bewegung schnappt er sich das Mikrofon und hält es ganz nah an seinen Mund.


Toby Jinger: "Hallooooooo, Leute! Hier ist euer Mann, der Hype-Man himself, Toby Jinger! Für diejenigen unter euch, die mich noch nicht kennen, lasst mich euch sagen, dass ihr eine Show verpasst habt, aber keine Sorge, ich werde euch noch in meinen Bann ziehen! Jetzt aber zu den wichtigen Dingen, meine lieben Freunde."


Toby Jinger sieht zu den Fans. Er reißt seine Augen weit auf und zieht eine übertriebene Grimasse. Ein älterer Herr in der dritten Reihe schaut skeptisch auf seine Uhr und scheint nicht sonderlich begeistert von Tobys Auftritt zu sein. Er zieht sein Bierhäferl näher zu sich und schüttelt den Kopf.


Sven: "Die Fans sind geteilter Meinung über Toby Jinger. Einige scheinen ihn zu mögen, aber ich sehe eine Menge Leute, die ihn ausbuhen."


Toby Jinger: "Ich bin hier, um zu gewinnen. Ich bin hier, um die Platzhalter zu besiegen und zum Champion zu werden. Ich bin hier, um die Halle zum Beben zu bringen und euch alle zu unterhalten! Ich weiß, dass viele von euch meine Art und Weise zu unterhalten lieben, aber es gibt immer noch einige Hater da draußen, die denken, dass ich nicht gut genug bin."


Ein Mann in der Mitte des Publikums, der augenscheinlich schon ein paar Biere intus hat, steht auf und schreit: "Halt doch endlich mal die Klappe, du Clown!" Einige Fans um ihn herum lachen, andere blicken ihn empört an.


Sven: "Ich denke, es ist offensichtlich, dass Toby Jinger nicht jedermanns Sache ist. Es gibt eine Menge Leute im Publikum, die einfach genervt von ihm sind."

Pete: "Toby Jinger mag zwar nicht der stärkste oder technisch versierteste Wrestler sein, aber er hat definitiv das Zeug zum EntertAIner. Er bringt eine Menge Spaß in den Ring."


Mit einem theatralischen Seufzer legt er seine Hand auf die Brust. Toby Jinger schüttelt den Kopf und sieht sich in der Halle um. Mit einem breiten Grinsen zeigt er seinen Fans den Daumen nach oben.


Toby Jinger: "Aber ich bin hier, um euch zu beweisen, dass ihr alle falsch liegt. Ich bin ein Champion und ich werde meine Gegner besiegen, egal wie stark sie sind. Ich werde im Ring zeigen, dass ich mehr als nur ein Hype-Man bin. Ich habe das Feuer in mir und ich werde dieses Feuer nutzen, um die Platzhalter zu besiegen!"


Einige Fans jubeln und feuern Toby Jinger an. Eine Gruppe von Teenager-Mädchen kreischen laut auf und werfen Tobys Kusshände zurück. Sie scheinen völlig außer sich zu sein und stupsen sich gegenseitig an. Toby Jinger streckt seine Zunge heraus und macht eine Schnute. Er legt den Kopf schief und zwinkert verschwörerisch.


Toby Jinger: "Also lasst uns diesen Ring rocken, Leute! Ich werde jetzt tanzen und euch zeigen, was ich draufhabe! Danke, dass ihr da wart und bleibt dran, um zu sehen, wie ich die Platzhalter besiege und zum Champion werde! Yeeaaaaaah! Aruga Aruga!"


Pete: "Ich muss sagen, Toby Jinger ist wirklich interessant. Er bringt eine Menge Energie in den Ring und ich liebe es einfach, wenn er seine Catchphrases raushaut!"


Ein kleines Kind in der letzten Reihe schaut eher verwirrt auf die Bühne. Er versteht nicht wirklich, was dort vor sich geht und schaut seine Eltern fragend an. Toby Jinger schlägt sich auf die Schenkel und lacht laut und herzhaft. Er schüttelt wild seinen Kopf und lässt seine lange Haare fliegen. Ein paar Jungs in der ersten Reihe schreien Tobys Namen und recken ihre Arme in die Luft.


Toby Jinger legt das Mikrofon beiseite und beginnt, wild im Ring zu tanzen, während die Kamera langsam abschaltet.


Pete: "Ich denke, Toby Jinger hat heute Abend bewiesen, dass er viel mehr ist als nur ein alberner Hype-Man. Er hat die Fans begeistert und ich kann es kaum erwarten, ihn in Aktion zu sehen!"

Sven: "Ich denke, Toby Jinger ist ein Beispiel dafür, dass es nicht nur um Show geht. Im Wrestling braucht es auch Können und ich bin mir nicht sicher, ob er das hat."



Auf dem Titantron wird nun ein Backstagesegment abgespielt. Wir sind im Cateringbereich unterwegs. Es ist ein großes Buffet aufgebaut, überall dampft es aus den silbernen Schüsseln und wenn es Geruchsfernsehen gäbe, dann würde jetzt allen Zuschauern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wobei, vielleicht reichen sogar die Bilder dafür aus.


???: „Schmatz schmatz… kau kau… rülps…


Vor dem Buffet sind Bänke und Tische aufgebaut, diese Holzbänke und -tische, die man im Getränkemarkt ausleihen kann, aber mit weißen Papiertischdecken etwas verfeinert. Es ist ziemlich leer, doch an einem Tisch alleine sitzt jemand, von dem diese unangenehmen Geräusche zu stammen scheinen. Vor der Person stehen mehrere leergegessene Teller, Getränkedosen und Fast Food-Verpackungen, so dass fast der gesamte Tisch der Bierzeltgarnitur in Beschlag genommen wird.


???: „Schmatz schmatz… kau kau… rülps…


Der Kerl, der da sitzt, ist scheinbar ein Vielfraß, ein Fresssack, und so sieht er auch aus, zumindest der Oberkörper, den man sehen kann. Dicke kurze Arme, dicker Hals mit Doppelkinn, das Gesicht ist nicht gerade schmal. Der Typ schaut gemütlich in der Gegend herum, während er da seinem Festmahl nachgeht. Plötzlich kommt ein GFCW Mitarbeiter herangestürmt.


GFCW Mitarbeiter: „Boris, was zum…?! Hier steckst du also. Du futterst dich hier voll, das gibt es doch gar nicht, du weißt aber schon, dass genau jetzt ein Performancecenter-Meeting ansteht. Alle neuen potenziellen Wrestler bekommen doch jetzt ihre Einführung und sollen sich nachher zusammen das Match anschauen, damit die Trainer Tipps geben können.“

Boris: „Daff ipf jepf fon? Schmatz schmatz schluck runter… Oh, ich dachte das wäre erst nachher, hehe. Dachte, ich kann mir noch einen kleinen Snack reinschieben. Na gut, ich kooomme!“

GFCW Mitarbeiter: „Oh man, das wird Ärger geben. Jetzt aber los, komm Boris!“


Etwas schwerfällig erhebt sich der Dicke, wobei die Bank umfällt und er auch fast den gesamten Tisch abräumt. Dann stürmt der Mitarbeiter davon, während Boris gemächlich hinterdrein schlurft. Fade out.



GFCW War Evening aus Portland, Oregon ist in vollem Gange und die Stimmung im Moda Center ist prächtig. Die Kamera fährt durchs weite Rund der Arena und fängt die jubelnden Zuschauer ein, bevor dann auf das Kommentatorenpult von Sven und Pete geschaltet wird.


Pete: „Was für eine gigantische Atmosphäre hier in the middle of nowhere irgendwo in Iowa, äh ich meine Oregon, unglaublich!“

Sven: „Na kein Wunder, Sven, immerhin war die GFCW ewig nicht mehr in den USA, der Heimat so vieler Superstars aus unserer Liga! Da ist es klar, dass die Fans ausrasten.“

Pete: „Hehe, stimmt. Und jetzt geht es auch gleich spektakulär weiter, Mykru trifft auf keinen geringeren als Drake Nova Vaughn! Was ist das bitte für eine Ansetzung?! Was für ein Gegensatz, ein absoluter Nobody kämpft gegen einer der bekanntesten Wrestler ever!“

Sven: „Ja, aber Mykru ist nicht irgendwer, er ist einer der mysteriösesten Wrestler in der gesamten Liga und kann Drake hier sicher Paroli bieten!“


Pete fasst sich an den Kopfhörer, so als bekomme er gerade etwas aufs Ohr gesagt.


Pete: „Sven, ich erfahre gerade, dass wir dringend backstage schalten müssen, dort hat Mac Müll einen kurzfristigen Gast vorm Mikro. Das Match wird wohl noch warten müssen.“

Sven: Was zum… na dann, Mac Müll, was ist da los?“


Die Kamera schaltet um und wir sehen Mac Müll im Backstagebereich.


Mac Müll: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, wie ich gerade eben erfahren habe, hat die GFCW eine Neuverpflichtung bekanntzugeben, und das passiert genau jetzt! Ich… ähm… und hier ist sie auch schon!“


In dem Moment tritt von links ein Wrestler ins Bild, und was für einer. Sofort fällt die beeindruckend muskulöse Statur des Mannes ins Auge. Passend dazu ist er oberkörperfrei, ansonsten trägt er eine helle, verwaschene Jeans und auf dem Kopf eine klassische Lucha-Maske.


Mac Müll: „Meine Damen und Herren: El Montaña de Músculos!“


Der Name passt! Der Muskelprotz verschränkt nur die Arme und wartet wohl darauf, dass Mac den ersten Schritt macht, was die Legende dann auch tut.


Mac Müll: „El Montana, schön dich hier in der GFCW begrüßen zu dürfen, herzlich willkommen! Erzähl uns etwas über dich, mein Freund!“

El Montaña de Músculos: „Mac Müll, mein Freund, vielen Dank! Es ist mir eine Ehre, hier mit die mein erstes Interview in dieser Liga bestreiten zu dürfen! An alle Fans da draußen in der Halle und vor den Bildschirmen: Ich werde es richtig krachen lassen und euch Wrestling vom allerfeinsten bieten. Ich bin fit wie nie und will endlich ein neues Kapitel in meiner Karriere aufschlagen, und das heißt Titel gewinnen!“

Mac Müll: „Oho, das hört sich ja vielsagend an. Da sind wir alle sehr gespannt. Du bist ziemlich groß und extrem muskulös, was für einen Wrestlingstil können wir von dir denn erwarten?

El Montaña de Músculos: „Mac mein Freund, das ist absolut richtig, ich bin groß, stark, schnell und schlau, ich kann es mit jedem in der Promotion aufnehmen. Wo diese Muckis hinlangen, da bleibt kein Unkraut stehen!“


El Montana spannt jetzt so richtig seine Muskeln an und posiert für die Kamera.


Mac Müll: „Sehr beeindruckend, wirklich sehr beeindruckend. Wie geht es denn nun weiter? Können wir schon bald mit dem ersten Match rechnen?“

El Montaña de Músculos: „Das werden wir sehen, Mac. Ich gehe gleich zum Commissioner und werde ein Match fordern, ich will mich beweisen, ich MUSS mich beweisen.“

Mac Müll: „Gibt es denn schon einen Kandidaten? Wen willst du herausfordern?“

El Montaña de Músculos: „Das ist völlig egal, wie gesagt, ich kann jeden besiegen! Das soll nicht arrogant klingen, Mac, aber es ist die Wahrheit. Ich bin einfach unfassbar heiß endlich loszulegen, Mann! Whoo-Whoo-Whooooo!“


Und mit diesen Worten prescht der neue Wrestler an Mac Müll vorbei, der sich ein Lächeln nicht verkneifen kann.


Mac Müll: „Oh man, das kann ja heiter werden, da hat sich die GFCW ja einen angelacht. Aber irgendwas sagt mir, dass dieser Typ noch von sich reden machen wird. Und damit zurück zu euch, Pete und Sven.“


Die Kamera schaltet wieder um auf das Kommentatorenpult.


Pete: „Ok, in der Tat, Mac Müll, was für ein Debüt. Also ich bin jedenfalls gespannt, was El Montaña de Músculos uns so zeigen wird.“

Sven: „Also nur dicke Muckis machen noch keinen guten Wrestler, ich bin erstmal skeptisch, lasse mich aber gerne überraschen. Nun geht es aber erstmal weiter mit Ringaction, ab zu Laura in den Ring!“