Reporterregel
Nr. 2: Niemals abschütteln lassen. Auch wenn das Geduld
kostet. Seit einer geschlagenen Viertelstunde lungert Tammy
bereits vor Switzenbergs Kabine. Sie versucht, sich leise zu
verhalten. Die unwilligen Gesprächspartner im Inneren nicht
wissen zu lassen, dass sie noch da ist. Auf der Lauer liegt.
Und
dann wird ihre Geduld belohnt.
Die
Tür öffnet sich. Fleestedt marschiert, ohne etwas
Schlechtes zu ahnen, nach draußen. Er hat zwei leere
Wasserflaschen in der Hand. Er sieht Tammy nicht kommen, als sie
vor ihn tritt. Irritiert bleibt der junge Mann stehen.
Jakob
Fleestedt: „Hä? Wirst du jetzt zur Stalkerin, oder
w…-„
Tammy:
„Für wen setzt ihr einen Vertrag auf?“
Sie
versucht, sich am Switzisstant vorbeizudrücken. Da Fleestedt
unwillig scheint, ihr eine Antwort zu geben, will sie es eben aus
Darraghs Mund wissen.
Und
da hört sie es.
Ein
Fiepen.
Tammy:
„Habt ihr…“
Gekräuselte
Stirn, fragender Blick. Tammy ringt mit sich selbst, ob sie sich
nicht einfach verhört hat. Eigentlich muss es so sein, das
wäre die einzige logische Erklärung. Aber die Frage
liegt ihr auf der Zunge, die ersten Worte sind schon gesprochen.
Also raus damit.
Tammy:
„…hier einen Hund in der Kabine?“
Das
Tapsen von Pfoten auf dem Boden beantwortet die Frage. Zu Tammys
Erstaunen erblickt sie einen ausgewachsenen, schokoladenbraunen
Labrador. Er trottet mit heraushängender Zunge heran und
stellt sich neben Jakob. Aus großen, treuen Augen blickt er
zu Tammy hinauf.
Jakob
Fleestedt: „Wir haben den Switzidog hier.“
Der
Labrador beginnt, mit dem Schwanz zu wedeln.
Tammy:
„Was…macht er hier? Hat der Hund einen Namen?“
Jakob
Fleestedt: „Ich sagte bereits, das ist…“
Mit
wachsender Ungeduld deutet Fleestedt auf das Tier, welches nach
wie vor mit interessiertem Blick am Gespräch teilnimmt und
zwischen Fleestedt und Tammy hin- und her starrt.
Jakob
Fleestedt: „…der Switzidog.“
Er
sagt es, als wären damit alle Fragen beantwortet. Der
Switzidog.
Tammy:
„Okay.“
Nun
ist es Tammy, die auf das Tier deutet. Der Labrador starrt Tammys
Finger an, als wäre es ein Würstchen, nach dem es sich
zu schnappen lohnt. Er lässt die Zunge ein Stück weiter
aus dem Maul hängen und sondert Speichel ab.
Tammy:
„Aber was macht er hier? Das ist doch die Frage…-“
Mitten
im Satz hält sie inne. Ihre Augen öffnen sich, als sie
eine Erkenntnis hat.
Es
klingt albern.
Es
klingt absurd.
Aber
es klingt auch genau nach Darragh Switzenberg.
Tammy:
„Moment.“
Sie
blickt auf das Tier. Der Switzidog scheint zu spüren, dass
er im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und spitzt die Ohren.
Tammy:
„Ist der Vertrag für den Hund? Ist das die nächste
Demütigung für die GFCW? Von den Sonderregeln auf
solche Art und Weise Gebrauch zu machen?“
Hat
sie ins Schwarze getroffen? Zumindest kehrt Stille ein. Weder
Jakob, der sich umdreht und Richtung Türrahmen trottet, noch
Switzenberg, der irgendwo im nicht einsehbaren Bereich der Kabine
ist, widerspechen. Nach Momenten des Verharrens wechselt
Fleestedt einen Blick mit dem Mann in der Kabine.
Dann
beginnen beide wie auf Kommando schallend zu lachen.
Tammy:
„Ich würde gerne mitlachen.“
Fleestedt
wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Sein Atem wird
wieder langsamer. Er blickt Tammy böse an dafür, dass
sie sein Amüsement durch ihre Bemerkung unterbrochen hat. Im
Hintergrund ist nun wieder Switzenberg zu sehen. Auch sein
Gesicht ist vom Lachen
gerötet.
Tammy:
„Aber ich finde es leider…nicht so lustig, wenn ein
Hund einen teuren Wrestler-Vertrag bekommt.“
Darragh
Switzenberg: „Also ich finde das verdammt lustig. Ich kann
das tun, Tammy. Denk‘ an die sieben Regeln.“
Tammy:
„Aber es ist nicht richtig!“
Jakob
Fleestedt: „Es ist rechtens. Regel Nummer 3 besagt, dass…“
Tammy:
„Ich kenne die Regeln.“
Die
Frau funkelt den viel jüngeren Mann an. Eingeschnappt
verschränkt Fleestedt die Arme vor der Brust, um anzudeuten,
dass er im Namen Switzenbergs keinen Widerspruch zulassen wird.
Im Hintergrund tritt Darragh heran und schiebt seinen
Switzisstant zur Seite.
Darragh
Switzenberg: „Erinnerst du dich, was ich bei BattleMania
sagte? Ich werde nun öfter hier sein. Hier, in der GFCW. Ich
werde mich häuslich einrichten. Und dazu werde ich tun und
lassen, was mir den Aufenthalt hier versüßt. Der
Switzidog ist ab sofort Teil des Switziverse. Ob es dir gefällt,
oder nicht. Und das macht ihn automatisch relevanter als…gewisse
andere Leute.“
Klar,
es geht nicht auf Tammys persönliche Kostenstelle. Aber
ihren langjährigen Arbeitgeber so gedemütigt zu sehen,
geht ihr gegen den Strich.
Tammy:
„Weiß Dynamite…“
Ein
Trigger-Word. Der Switzidog stellt das Schwanzwedeln ein, legt
die Ohren eng an den Kopf und gibt ein tiefes Grummeln von sich.
Vorwurfsvoll, wie es nur ein Kind oder Tier kann, blickt er Tammy
an.
Tammy:
„…schon davon, dass er fortan einem Hund pro Monat
Geld überweisen muss?“
Breites
Grinsen bei Fleestedt und seinem Chef. Es sieht für einen
Augenblick so aus, als würden sie wieder in Lachen
ausbrechen. Doch diesmal hält sich das Duo zurück.
Darragh
Switzenberg: „Er braucht es nicht wissen. Denn auch wenn
ich deine Idee sehr amüsant finde, Tammy, so habe ich dem
Switzidog keinen Vertrag gegeben. Auch wenn ich es könnte.“
Tammy:
„Nicht? Da bin ich…erleichtert. Entschuldigung, dass
ich das gedacht habe.“
Darragh
Switzenberg: „Ich habe dem BETREUER des Switzidog einen
Vertrag gegeben.“
Sogleich
ist Tammys gute Laune wieder im Keller. Sie atmet aus und
schüttelt mit dem Kopf.
Tammy:
„Du kümmerst dich nicht selbst um den Hund? Oder
Jakob?“
Jakob
Fleestedt: „Entschuldigung? Ich bin der Switzisstant, kein
Tiersitter. Ich habe andere Verpflichtungen.“
Er
nimmt die Nase hoch und blickt Tammy abschätzig an, als wäre
es ein Verbrechen, dass sie überhaupt denken könnte, er
würde sich mit so etwas abgeben.
Darragh
Switzenberg: „Weshalb wir einen Switzidogisstant
haben.
Los, komm‘ her.“
Der
Champion dreht sich um und winkt in einen bisher nicht
einsehbaren Teil der Kabine. Schritte nähern sich. Und dann
lugt ein Mann mit kurzen dunklen Haaren und einem Bart durch die
Tür.
Darragh
Switzenberg: „Der neue Mann, Zac Alonso. Das frischeste
Mitglied von Switziverse Unlimited. Der Switzidogisstant.“
Ohne
dass jemand danach gefragt hätte, schiebt der Champion mit
einer großen Prise Arroganz eine Bemerkung hinterher.
Darragh
Switzenberg: „Wir kennen uns privat schon länger. Aus
Hollywood.“
Mit
interessiertem Blick schaut sich Tammy den Neuling genauer an. Er
ist ein Stück kleiner als Switzenberg oder Fleestedt. Was
keine Überraschung ist, messen doch Beide über 1,90.
Deutlicher größer als sie selbst ist er aber schon.
Sein Körperbau ist athletisch, aber schlank. Er trägt
ein enges, weißes Shirt, an dessen Öffnungen sich
Tätowierungen abzeichnen. Der Blick Alonsos ist nicht so
arrogant wie der der anderen Zwei, wirkt aber irgendwie entrückt.
Tammy:
„Du bist also Schauspieler?“
Der
Switzidogisstant blickt zu Switzenberg, bevor er sich an eine
Antwort traut. Erst als der Champion nickt, spricht er mit Tammy.
Zac
Alonso: „Kann man sagen.“
Tammy:
„Das heißt?“
Jakob
Fleestedt: „Er ist der beste Dogsitter von ganz L.A.!“
Der
Finger des Neulings schnellt hoch. Alonso schickt sich an, eine
Bemerkung hinterherzuschieben. Er muss etwas richtigstellen.
Zac
Alonso: „Natürlich nur als Nebenverdienst. Bis zu
meinem Durchbruch vor der Kamera, versteht sich.“
Fleestedt
zwinkert Tammy zu, während er mit einem Schulterzucken
Richtung Alonso deutet.
Jakob
Fleestedt: „Fünf Jahre Berufserfahrung.“
Tammy:
„Klingt nicht nach Nebenverdienst.“
Zac
Alonso: „DER MARKT IST SCHWER, OKAY?“
Alonso
tritt an Fleestedt vorbei. Erst sieht es aus, als wolle er auf
Tammy zutreten. Doch dann hockt er sich neben den Switzidog und
beginnt, dessen Hals zu kraulen. Der Labrador genießt es.
Lehnt sich völlig in die Bewegung, schließt die Augen.
Zac
Alonso: „Aber natürlich habe ich die Schauspielerei
stets vor Augen. Und es richtig drauf. Man hat mir nur niemals
eine Chance geben.“
Ihm
scheint etwas einzufallen. Mit glänzenden Augen, getränkt
von Hoffnung, blickt er Tammy an.
Zac
Alonso: „Willst du meine Joker-Impression sehen?“
Tammy:
„Nein.“
Sie
schüttelt entschieden mit dem Kopf.
Zac
Alonso: „Why so serious?“
Der
Mann lässt den Hund los und steckt sich die Finger, mit
denen er eben noch durch das Fell gewühlt hat, in den Mund,
um die Mundwinkel unnatürlich weit auseinanderzuziehen. Er
verdreht psychotisch die Augen.
Tammy:
„Was befähigt…“
Es
sieht aus, als wisse Tammy nicht, an wen sie die nächste
Frage richten soll. An Darragh, an Zac…oder an den Hund.
Tammy:
„…den neuen Mann dazu, Switzidogisstant zu sein? Und
welche Fähigkeiten erfordert das überhaupt? Ich meine,
es ist…“
Sie
blickt auf das Tier.
Tammy:
„…doch einfach nur ein Hund.“
Zac
Alonso: „Das ist der Switzidog!“
Selbiger
beginnt, fröhlich mit dem Schwanz zu wedeln.
Jakob
Fleestedt: „Switziverse Unlimited ist das neue Zentrum der
GFCW, Tammy. Das fördert Frustration beim Rest. Was hat die
GFCW, was haben die Verdrängten, Alten, Verbrauchten,
unserem Aufstieg entgegenzusetzen?“
Er
zieht die Augenbrauen hoch. Eine rhetorische Frage, auf die er
keine Antwort der Reporterin erwartet.
Jakob
Fleestedt: „Nichts außer Neid. Und Neid kann zu bösen
Taten anstiften. Der Switzidog braucht Schutz.“
Stolz
klopft sich Alonso auf die Brust.
Zac
Alonso: „Den kann ich bieten.“
Jakob
Fleestedt: „Auf Dynamites Kosten.“
Zac
Alonso: „Regel Nummer 3.“
Mit
ihrem Blick fährt Tammy einmal die Linien ab. Darragh steht
im Türrahmen, das Duo und der Hund stehen vor der Kabine.
Tammy:
„Ich bin mir jedenfalls sicher, dass sich Dynamite…freuen
wird, dass er schon wieder einen Vertrag unterzeichnen kann.“
Eben
noch war Tammy ganz heiß auf dieses Gespräch, nun
würde sie lieber woanders sein.
Tammy:
„Ihr entschuldigt mich. Ich muss noch in die Maske, bevor
bald die Show beginnt.“
Darragh
Switzenberg: „Natürlich, Tammy, immer zu. Geh‘
nur.“
Entgegen
seiner Aussage stellt er sich der Frau mitten in den Weg, als
diese an der Kabine vorbeigehen will. Erschrocken blickt Tammy zu
dem Koloss von einem Mann auf.
Darragh
Switzenberg: „Nachdem du mir 10.000 gezahlt hast.“
Tammy:
„Warum sollte ich das tun?“
Zac
Alonso: „Regel Nummer 5.“
Jakob
Fleestedt: „Ich zitiere…“
Der
Riesaer räuspert sich, streckt die Brust durch und nimmt die
Arme hinter den Rücken. Er nimmt Aufstellung, als wolle er
die Königsfamilie ansagen. Und spricht auch so.
Jakob
Fleestedt: „Regel Nummer Fünf. Gültig seit Title
Night. Die da lautet: Darragh Switzenberg besitzt ein Veto-Recht
bei allen Fragen, die von den Interviewerin Mac Müll und
Tammy im Rahmen von War Evening an ihn gestellt werden. Um
unangemessene Fragen zu verhindern, haben sowohl Mac Müll
als auch Tammy sämtliche Interviewfragen vor Showbeginn an
Darragh Switzenberg zu senden, damit dieser gegebenenfalls
Änderungen vornehmen kann. Jeder Verstoß ist mit einer
von Darragh Switzenberg gewählten Strafe zu ahnden.“
Darragh
Switzenberg: „Da haben wir nach einem solchen
Überfall-Interview wohl einen…Verstoß.“
Tammy:
„Scheiße! Ich meine…“
Traurig
blickt die Reporterin zu Boden. Spätestens jetzt ist ihre
Stimmung grau wie das Februarwetter.
Tammy:
„Daran habe ich nicht gedacht.“
Zac
Alonso: „Oh oh!“
In
den Augen von Fleestedt und Alonso steht Schadenfreue getreten.
Dem gegenüber ist der Ausdruck Switzenbergs fast noch
neutral. Er hat nur die Andeutung eines überlegenen Lächelns
im Gesicht.
Darragh
Switzenberg: „10.000€ sind eine Menge für
jemanden…“
Er
blickt Tammy von oben bis unten an.
Darragh
Switzenberg: „…wie dich. Aber vielleicht haben wir
eine andere Lösung.“
Plötzlich
steht der Switzidogisstant neben Tammy und spricht ihr mit einem
aufgesetzten italienischen Dialekt und unnatürlich tiefer
Stimme direkt ins Ohr.
Zac
Alonso: „Wir werden dir ein Angebot machen, welches du
nicht ablehnen kannst.“
Stolz
grinst der neue Mann in sich hinein.
Zac
Alonso: „Das ist aus Der Pate. Klang wie echt, was?“
Switzenberg
übergeht den Einwurf seines neuen Gehilfen und schiebt Tammy
stattdessen in Richtung Kabine.
Darragh
Switzenberg: „Ich habe da eine Idee, wie du dem Switziverse
Unlimited mehr dienen kannst als nur mit Geld. Aber das
besprechen wir besser in Ruhe.“
Die
Umkleidekabine liegt in gedämpftem Licht, während der
Nachklang des Jubels noch in den Ohren derer nachhallt, die den
Kampf live miterlebt haben. Aya sitzt auf einer hölzernen
Bank, sein Blick ist nachdenklich und ein wenig erschöpft.
Seine einst strahlende Ringkleidung ist längst gegen
schlichte Privatkleidung eingetauscht worden, die ihn an seine
normale, fast schon menschliche Seite erinnert. Nach einer
erfrischenden Dusche, die den Schweiß und die Strapazen des
intensiven Matches abwusch, wirkt er ruhiger – aber die
Spuren des Kampfes sind noch immer in jeder Linie seines Gesichts
zu lesen.
Tammy tritt
leise in den Raum, ein Mikrofon in der Hand, und lächelt
freundlich, während sie sich neben Aya auf die Bank setzt.
Ihr Blick ist neugierig, aber respektvoll, als sie ihn anspricht:
Tammy:
„Aya, wie war es für dich, heute wieder in den Ring zu
steigen? Ich meine, es sah anfangs gar nicht so aus, als hättest
du deine beste Form – es war ein harter Kampf, oder?“
Aya atmet tief
ein, sein Blick schweift kurz zur Tür, als würde er
einen unsichtbaren Moment der Erinnerung einfangen. Er hebt
leicht die Schultern und beginnt, in einem ruhigen, fast schon
ehrlichen Ton zu antworten:
Aya:
„Weißt du, Tammy, als ich heute in den Ring
zurückkehrte, fühlte es sich an, als wäre ich nach
langer Zeit aus dem Schlaf gerissen worden. Ich muss zugeben, ich
habe meinen Gegner, Jay Taven, etwas unterschätzt –
oder vielleicht war es eher dieser Ringrost, der mich zuerst
ausgebremst hat. Als der Kampf begann, fühlte es sich an,
als hätte ich all die Jahre, in denen ich nicht mehr im Ring
stand, in meinen Muskeln verloren. Aber dann… da war
dieser Moment, in dem mein Instinkt und meine Erfahrung wieder
durchsetzten. Es war, als ob all die Jahre der Ruhe plötzlich
von einem inneren Feuer entzündet wurden.“
Er macht eine
kurze Pause, und während er in die Ferne blickt, scheint er
den Kampf noch einmal Revue passieren zu lassen – die
harten Tritte, den Schmerz, aber auch die kleinen Momente, in
denen er die Oberhand gewann. Tammy nickt verständnisvoll
und lehnt sich ein wenig näher, ihr Interesse an seinen
Worten unüberhörbar.
Tammy:
„Und was bedeutet das jetzt für dich, Aya? Was sind
deine Ziele in der GFCW? Wohin soll dieser Weg führen?“
Aya lacht
leise, fast selbstironisch, während er über die Frage
nachdenkt. Er zieht die Schultern hoch, als ob er sich der
unendlichen Möglichkeiten bewusst wäre und gleichzeitig
die Unbestimmtheit akzeptiert.
Aya:
„Ziele, hmm… Ehrlich gesagt, ich habe keine feste
Vorstellung davon, was für Ziele möglich sind. Der Ring
ist so unberechenbar wie das Leben selbst. Aber eins weiß
ich ganz genau: Ich will wieder an die Spitze. Ich will beweisen,
dass ich immer noch der Kämpfer bin, den die World of
Darkness so sehr liebt. Meine Fans – sie stehen hinter mir,
und das gibt mir die Kraft, weiterzumachen, egal wie viele
Rückschläge es gibt.“
Seine Worte
klingen bestimmt, aber auch verletzlich, als ob er sich in diesem
Moment selbst zugibt, dass der Weg zurück an die Spitze kein
leichter ist. Tammy lächelt warm, sichtlich beeindruckt von
seiner Ehrlichkeit und der Leidenschaft, die in seinen Worten
mitschwingt.
Gerade als sie
einen Moment der Stille teilen, in dem die Bedeutung des Gesagten
in der Luft zu schweben scheint, verändert sich die
Atmosphäre abrupt. Die Tür zur Kabine öffnet sich
mit einem leisen Knarren, und Jay Taven tritt ein. Sein
Gesichtsausdruck ist angespannt, fast schon angefressen –
man kann deutlich sehen, dass er noch immer Groll gegen Aya hegt.
Er bleibt einen Augenblick in der Tür stehen, sein Blick
unverwandt auf den Wuppertaler gerichtet. Dann spricht er in
einem Ton, der sowohl Provokation als auch Respekt zu vermischen
scheint:
Jay
Taven: „Es war mir
eine Ehre.“
Ohne weitere
Erklärung dreht er sich um und verlässt die Kabine
wieder, sein Gang ist kurz und bestimmt. Die Tür schließt
sich leise hinter ihm, und ein Hauch von Unbehagen liegt in der
Luft. Tammy und Aya blicken ihm nach, ihre Blicke fragend und
voller unausgesprochener Fragen.
Tammy senkt
den Blick, als sie den kurzen Zwischenfall verarbeitet, und
richtet sich dann wieder an Aya:
Tammy:
„Was denkst du, Aya? Was sollte er damit bezwecken? Es
wirkte fast so, als ob er –“
Doch Aya hebt
sanft die Hand, unterbricht sie mit einem ruhigen Lächeln,
das die Schwere des Moments mildert.
Die Kamera,
die diesen intimen Moment einfängt, schwenkt langsam über
das ruhige Gesicht von Aya, auf dem sich ein leichtes schmunzeln
legte.
Robert
Breads: "Ich nehme an, ihr habt euch das gut überlegt."
Zustimmendes
Nicken von Lorenz, bei dem dessen Brille fest auf der Nase sitzen
bleibt. Euphorisches Nicken von Lunenkind, dessen Zunge dabei
wild umherschlabbert. Der Marketing-Experte rockt eine Oblique
Hemdjacke von Dior. Diese Hemdjacke zeigt das klassische Dior
Oblique Motiv in einer geflockten, durchgehenden
Laserdruckausführung. Der Style aus blauem Baumwolltwill
besticht durch seinen zeitlosen und komfortablen Schnitt. Die
Hemdjacke mit praktischer Innentasche hat er mit den passenden
Jeans der Saison kombiniert. Der Mann, der sonst im
Pigster-Kostüm steckt, hat sich heute in feinen Zwirn
geworfen - soll heißen: Er trägt einen knallpinken
Anzug mit passender Hose, rosafarbene Lackschuhe, und die
Krawatte auf seinem weißen Hemd hat die gleiche Farbe. Auf
seinem Oberteil prangt eine Brosche in Form eines Schweinekopfes,
die in etwa so viel Würde ausstrahlt wie eine Scarecrow
Promo.
Maximilian
Lunenkind: "Lady Rosi hat mir versichert, die Kandidatin
wäre neun von zehn Oinks wert."
Lorenz:
"Warum nicht zehn?"
Maximilian
Lunenkind: "Kein Schwein."
Robert
Breads: "Ein wichtiges Kriterium."
Mit
einer gehörigen Portion Sarkasmus lehnt Breads sich an die
Wand seiner Kabine und verschränkt die Arme vor der Brust.
Seine beiden Kumpanen haben (dankenswerterweise?) dieses Mal auf
eine besondere Dekoration verzichtet, was besonders Lorenz
zufrieden zu stellen scheint. Mit Zeigefinger und Daumen massiert
Breads sich die Stirn.
Lorenz:
"Besorgt?"
Ein
Seufzen vom kanadischen Hall of Famer, ehe er leicht den Kopf
schüttelt.
Robert
Breads: "In über anderthalb Dekaden GFCW haben schon
dümmere Ideen gut funktioniert. Was nicht heißt, dass
ich mich nicht persönlich von unserer neuen... Freundin...
überzeugen möchte. Ich bringe eine gesunde Skepsis mit.
Das ist alles."
Verständnisvoll
blickt Lunenkind zu seinem alten Weggefährten herüber
und sieht dabei richtig dämlich aus. Immerhin passt das
Outfit farblich zu seiner Zunge.
Maximilian
Lunenkind: "Verstehe ich. Du willst ja dem Förderkader
eine reinwürgen, indem du selber einen krasseren Rookie
aufbaust, der kein CIA-Jedi-Psycho-Freak wie Aiden Rotari ist."
Robert
Breads: "Sehr scharfsinnig."
Maximilian
Lunenkind: "Und du willst Luna eine reinwürgen, weil
sie dich geklatscht hat."
Robert
Breads: "Danke für den Reminder. Sonst noch jemand, an
dem ich mittels Miss Long Island Leopard Rache nehmen sollte?"
Maximilian
Lunenkind: "Zereo Killer, Jimmy Maxxx und die GWS."
Robert
Breads: "Gute Liste. Ich werde sie notieren."
Stolz
lässt die Brust von Lunenkind anschwellen, während
Lorenz auf seine überteuerte und sehr deutlich in Richtung
Kamera gehaltene Uhr blickt, bevor er demonstrativ ein Stöhnen
vom Stapel lässt und ein wenig lauter als nötig
spricht.
Lorenz:
"Sollte Sie nicht in der nächsten Minute auftauchen,
ist Sie zu spät."
Der
Satz ist noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da ertönt
plötzlich ein dezentes Klopfen an der Tür – nicht
um Einlass zu erbeten, sondern denselben anzukündigen. Quasi
eine Warnung jetzt nicht hinter der Tür zu stehen, außer
man möchte mit dieser schwungvolle Bekanntschaft aus
nächster Nähe machen. Einige wenige Augenblicke
vergehen, in denen man Schutz hätte suchen können, dann
fliegt die Tür auf und hinein tritt die erwartete US
Amerikanerin, das rosarote Haar heute geflochten und in ein
fransiges Minikleid blauer Farbe mit gelbem Saum gekleidet. Wie
gehabt trägt sie ihr rosiges Plüschschwein namens Lady
Rosi behutsam aber fest im Griff unter dem Arm, dem Linken um
genau zu sein.
Monica
Shade: „Hallo zusamm-!“
So
energisch ihre Stimme laut wurde, so schnell verstummt sie auch
wieder. Ihre violetten Augen scannen den Raum und nachdem der
Scanvorgang abgeschlossen ist, entfährt der Frau, die heute
ein Halstuch im Leopardenmuster trägt, ein dezentes Seufzen.
Monica
Shade: „Verstehe, der Greatest Pigster hat heute wichtige
schweinische Dinge zu erledigen und ist nicht hier… nun
ja.“
Diese
vor sich hin gemurmelte Aussage war für die Anwesenden im
Raum wohl etwas zu leise, die Kameras hingegen haben sie
aufgeschnappt, womit sich dem geneigten Zuschauer nun die Frage
stellen dürfte, ob Monica übergeschnappt ist. Falls
diese Frage nicht bereits anhand ihres Debüts vor zwei
Wochen gestellt und mit „ja“ beantwortet wurde.
Immerhin ist der Greatest Pigster Maximilian Lunenkind unweit vor
ihr. Und doch, Monica scheint nicht zu realisieren, dass
Lunenkind der Greatest Pigster ist. Vielmehr scheint dieser eine
ganz eigene Entität in Monicas Gedankenwelt zu sein und
nicht etwa ein Kostüm, in dem jemand drin streckt.
Monica
Shade: „Auf ein Zweites: Hallo zusammen! Freut mich, dass
wir uns nun persönlich treffen, hoffe wir werden gut
miteinander auskommen!“
Diese
Aussage galt sowohl Robert Breads als auch Maximilian Lunenkind,
die sie in ihrem Kopf beide noch nicht getroffen hatte, aber dank
ihrem Wortlaut könnte man denken, sie hätte gerade
Robert Breads allein angesprochen, auf den sie auch zugeht, um
ihm den Handschlag anzubieten. Wichtige Geste im Wrestling, die
zwar vor zwei Wochen keine Rolle spielte, aber da war Monica ja
auch wie gebannt von der Präsenz des Greatest Pigster und
hatte keine geistigen Kapazitäten übrig, um an einen
nebensächlichen, menschlichen Verhaltenskodex zu denken.
Mit
einem Stirnrunzeln nimmt der GFCW Hall of Famer den Handschlag
an, und mustert Monica einmal von Kopf bis Fuß, als würde
er probieren, anhand dieses Auftretens eine Beurteilung bezüglich
ihres Freak-Levels vorzunehmen. Sein Blick bleibt einen Moment
länger als nötig an dem Stoffschwein hängen, das
sie mit sich trägt, aber dann wandert er wieder zu ihrem
Gesicht. Weder Ablehnung noch Sorge sind seitens "Canada's
Own" zu sehen. Welchen Eignungstest für welche Aufgabe
auch immer er soeben vollzogen hat, sie scheint ihn bestanden zu
haben.
Robert
Breads: "Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen."
Ein
Räuspern ist zu hören. Als Breads den Kopf dreht,
erblickt er einen erzürnt dreinblickenden Maximilian
Lunenkind, der seinen Fuß wiederholt auf den Boden tappt,
die Arme verschränkt hat und drohend mit der Zunge wackelt.
Maximilian
Lunenkind: "Und du freust dich natürlich noch mehr,
Lady Rosi kennen zu lernen."
Während
Lorenz das Gesicht in den Händen vergräbt, ob der
zunehmenden Involvierung dieses Plüschtiers alarmiert, fällt
bei Breads der Groschen. Natürlich muss er das gottverdammte
Stoffschwein auch persönlich begrüßen. Was war er
doch für ein Dummerchen?
Robert
Breads: "Und natürlich auch Ihre Bekanntschaft...
M'Lady."
Die
Augen des Kanadiers huschen zwischen Lunenkind, Monica und Rosi
hin und her, während er mit den Zähnen seine Unterlippe
knetet. Dann zuckt er allerdings mit den Schultern.
Robert
Breads: "Ist "Rosi" kurz für Roswita oder
Rosemarie?"
Lady
Rosi wippt vergnüglich in Monicas Arm umher ob der ihr
zuteil werden Aufmerksamkeit. Soll heißen eigentlich ist es
Monicas kaum merkliche, aber eben doch nicht gänzlich
versteckte, Armbewegung, welche ihr Stofftier lebendig wirken
lässt, aber auch Monica selbst ist sichtlich guter Dinge ob
der freundlichen Begrüßung.
Monica
Shade: „Weder noch, guter Herr, Rosi steht für sich,
ist süß und doch deskriptiv zugleich. Möchtet ihr
eine elaborierte Version von „Rosi“, wir sind uns
sicher, es wäre „Rosetta“, doch so gern wir die
tieferen Hintergründe kuscheliger Schweinerei auch
besprechen würden, im Flur wartet noch jemand und es wäre
unhöflich sie dort länger stehen zu lassen als nötig.“
Das
Interesse von Robert Breads an Lady Rosi hat den Fokus der
Schweinehirtin erfolgreich auf sich gelenkt – Maximilian
Lunenkind wurde prompt vergessen, obgleich sie jede Absicht hatte
auch ihm die Hand zur „erstmaligen“ Begrüßung
anzubieten. Doch nun ist sie gedanklich schon beim nächsten
Programmpunkt, in dem Maximilian für Monica nur eine
untergeordnete Rolle spielt. Aus irgendeiner versteckten Tasche
holt Monica bedeutsam ein Smartphone hervor. Doch nicht, um damit
zu prahlen - das wäre ihr ob des etwas betagten Modells auch
schwergefallen - vielmehr ruft sie damit ein Video auf, das sie
den Herren zu zeigen gedenkt.
Monica
Shade: „Erlaubt mir also euch den Trailer vorzuführen,
welcher unsere erste Kandidatin für den Lerbitz Perfomance
Group Förderkader von ihrer besten Seite zeigt. Der Regie
hab ich den auch schon zukommen lassen, auf dass die Kameras
jetzt nicht die Grenzen ihrer Zoomfunktion austesten müssen.“
Während
sich die allgemeine Aufmerksamkeit im Raum auf das Display
richtet, schalten die Kameras um, zu einer Gegend, weit weg von
der Wärme dieses
Innenraums. ______________________________________________________________ Der
Wind pfeift durch von Schnee dominierte Szenerie – weiße
Taiga wohin das Auge auch blickt; lediglich einige wenige Kiefern
ragen wie karge Pfeiler aus dem Boden und trotzen den
zahlreichen, vom Wind in hastige Bewegung versetzten, Flocken,
die um sie herum wirbeln und ihre weißen Kronen zum Tanz
bitten. Bilder, deren Anblick selbst Menschen in der Sauna
frösteln lassen würden.
Und
doch, inmitten dieser Weiten von Kälte gibt es Leben.
Ein
einzelner Hase hoppelt hinter einer der Kiefern hervor, den Blick
auf ein frostiges Etwas vor sich gerichtet, das man entfernt als
vom Schnee vereinnahmten Busch identifizieren kann. Der Alltag
für den Nager in diesen Breitengraden ist hart, aber
herzlich, zumindest kann er ob der Spuren im Schnee allein
bereits erahnen, wie sicher die Gegend wohl für ihn ist. Der
unberührt wirkende Schnee lässt nichts Böses
erahnen. Und doch, wie er sich in falscher Sicherheit wähnend
gemütlich einen Hops nach dem anderen ins Freie macht, weg
vom Schutz von Baum und Busch, da hält er plötzlich
inne. Etwas ist nicht richtig. Etwas stimmt nicht.
Doch
noch ehe er auch nur erahnen könnte, woher sein
Gefahreninstinkt gekommen sein mochte, da rauscht auch schon ein
großes Wesen im Wolfspelz auf ihn zu und hat ihn gepackt!
Ein höchst menschlicher Wolf, von ausgesprochen großer
und weiblicher Statur, mit mächtigen, langen Zotteln
grauweißer Farbe und einem Einschlag von Lila darin.
Wolfsmütze auf dem Schopf, pelziges Top und pelziger Schurz,
dazu ebenso wolfige Unterarmschoner – die Bein- und
Fußpartie hingegen unverhüllt und im Schnee
versinkend. Eine Jägerin, die ihre Beute nun fest im Griff
hat.
Eine
Schneewölfin in Menschengestalt.
Zappel
so viel du willst, Häschen. Ich habe dich und wer erst
einmal in meinen Fängen ist, hat verloren!
Die
animalischen, roten Augen der Schneewölfin glänzen vor
Stolz über den erfolgreichen Fang. Keine große Sache
für sie, natürlich. Sie ist die große, unfehlbare
Wölfin und wen oder was auch immer sie jagt, hat keine
Chance zu entkommen. Mit ihr in der Hauptrolle gibt es für
die Rotkäppchens dieser Welt kein Happy End.
Jetzt
guck mich nicht so an. Ergib dich deinem Schicksal.
Und
doch, der Hase guckt sie mit flehenden Augen an. Er zappelt
längst nicht mehr, er weiß, dass er seiner Jägerin
hilflos ausgeliefert ist. Er kann nur noch um Gnade betteln und
genau das macht er auch, indem er sie mit Tränen in den
Augen flehentlich anblickt.
Pah…
weißt du was?
Sie
setzt den Hasen sachte zurück in den Schnee.
Hau
schon ab. Du mickriges Häschen qualifizierst dich ja eh kaum
als Appetitanreger, geschweige denn als würdige Mahlzeit für
mich, die mächtige Schneewölfin Skaði Fenrir!
Das
lässt sich der Hase nicht zwei Mal sagen. Weg ist er, ehe
sie es sich noch einmal anders überlegt.
Pah…
um meinen Hunger zu stillen braucht es Beute von anderem Format.
Und ich kenne auch schon ein Jagdrevier, das meiner
Aufmerksamkeit würdig ist… wenn nicht sogar derer
zwei.
Sie
bleckt die Fangzähne und fährt sich genüsslich mit
der Zunge über diese, ehe sie ein lautes Wolfsgebrüll
in das tobende Schneetreiben hinein
heult... ____________________________________________________________________
...womit
die Kameras wieder in der Kabine von Robert Breads sind, primär
auf Monica Shade gerichtet, die ein überzeugtes Lächeln
im Gesicht hat.
Monica
Shade: „Ein saucooler Trailer würde ich meinen.“
Sie
macht einige Schritte rücklings ohne Reaktionen abzuwarten
und deutet energisch gen Tür, die unverändert offen
steht.
Monica
Shade: „Und damit präsentiere ich euch: Eine
Absolventin der School of Northern Superiority, eine Rookie, bei
der die Bezeichnung „Monster Rookie“ nicht
übertrieben, sondern höchst verdient ist. Eine Frau,
die souverän die Qualifikation zum WFW Tournament of Honor
geschafft hat, in dem ihr in ihrem ersten Match eine wertvolle,
lehrreiche Niederlage für ihre noch junge Karriere
bevorsteht, hat sie doch das unfassbare Losglück ereilt,
dort ausgerechnet auf mich zu treffen. Hier
ist: Skaaaaaði Feeeenriiiir~!“
Und
somit tritt sie ein – bereits im Trailer konnte man sehen,
dass die Norwegerin im Wolfspelz groß sein musste, doch wie
sie nun den Türrahmen zum Großteil ausfüllt,
bleibt kein Zweifel an ihren Proportionen. Mit einer Größe
von über 1,90 und ihrem wilden Look durfte man sie durchaus
als imposante Erscheinung erachten. Und doch, sie hält das
Haupt etwas geneigt und diverse Strähnen verhüllen
große Teile ihres rot anmutenden Gesichts. Entweder
ist Skaði der Trailer peinlich gewesen und sie versucht ihr
davon errötetes Antlitz zu verstecken oder aber sie ist rot
angelaufen vor Zorn – Wut darüber, wie
selbstverständlich Monica Shade davon ausgeht ihr kommendes
Turniermatch zu gewinnen. Eine verbale Ohrfeige indirekter Natur
für die große, stolze Schneewölfin, die gerade
daher ihre Wirkung nicht verfehlt, weil Monica in der Tat ihr
gegenüber als sportlich haushoch favorisiert gelten muss; so
sehr dies auch dem Selbstverständnis der zottelmähnigen
Frau aus Tromsø widersprechen mochte, die ihren inneren
Aggregatzustand nun allmählich beruhigt hat, sich das Haar
aus dem nun weniger roten Gesicht schiebt und ihre ruhige, raue
Stimme lautwerden lässt.
Skaði
Fenrir: „Ihr seid also jene, welche meines furchtsamen
Bisses begehren? Sodann,
lasst uns sprechen und herausfinden, ob dies ein Bündnis
ist, welches sich zu schließen lohnt.“
Maximilian
Lunenkind: "Grüßet euch, große Wölfin.
Tretet ein, so ihr denn schwöret, kein Schwein zu
verspeisen, und unnormal brutal heftig seid."
Der
Versuch, die "Sprache" des Neuankömmlings zu
imitieren, in allen Ehren, aber so wirklich gelingen tut es dem
Pigster nicht. Breads und Lorenz werfen sich einen vielsagenden
Blick zu, und der Kanadier blickt zu Skaði auf, während
er versucht, den Inhalt des Trailers mit der Person in Einklang
zu bringen, die direkt vor ihm steht.
Lorenz:
"Wirklich hevorragend, Miss Shade."
Die
sarkastische Spitze ist überdeutlich zu hören, als
Lorenz sich an Monica wendet. Er will offenbar nicht nur auf
etwas hinaus, sondern möchte, das alle anderen das auch
bewusst wahrnehmen.
Lorenz:
"Einen Trailer haben Sie gefilmt, was doch zu den Aufgaben
der LPG gehören sollte - auf eigene Faust. Nennen Sie das
gute Zusammenarbeit und Kommunikation?"
Hätte
sie nach Hilfe gefragt, hätte Lorenz vermutlich abgelehnt,
mit der Begründung, Kosten sparen zu wollen, oder etwas
ähnlichem. Ihm geht es nicht wirklich um den Sachverhalt,
sondern bloß darum, Monica herunterzumachen - das hätte
er so oder so getan, mit welcher Begründung auch immer. Er
wirft einen säuerlichen Blick auf das Stoffschwein, dann
fährt er fort.
Lorenz:
"Und während wir unseren hochverehrten Gästen
stets einen individuellen Empfang bereiten..."
Man
erinnere sich an die großartige Inneneinrichtung von vor
zwei Wochen, bestehend aus einem einzelnen Stück Papier.
Lorenz:
"...sahen Sie sich offenbar nicht dazu genötigt, für
diese geschätzte Dame das Gleiche zu organisieren."
Es
ist mehr als deutlich, dass Lorenz von dieser Zusammenarbeit
schon nach einer Show nicht sonderlich angetan ist - aber Geld
ist Geld, und wenn eine Erweiterung des Pigster Universe selbiges
einbringt, muss er sich dieser Tatsache beugen. Das scheint er
aber nicht tun zu wollen, ohne sich ausladend zu beschweren. Nun
wendet er sich an Skaði Fenrir und setzt ein breites,
vollkommen unecht wirkendes Lächeln auf.
Lorenz:
"Entschuldigen Sie bitte diesen absolut nicht standesgemäßen
Empfang. Ich entschuldige mich vielmals für meine Kollegin."
Breads
scheint ein schnippischer Kommentar auf der Zunge zu liegen, aber
er schluckt ihn herunter, geht einen Schritt zurück und
scheint für's Erste zu beschließen, sich die ganze
Sache erst einmal anzuschauen, bevor er sich selbst involviert.
Währenddessen wirft Lunenkind Lady Rosi einen vorwurfsvollen
Blick zu, hat die Chef-Strategin doch Monica offensichtlich nicht
an diese enorm wichtige Aufgabe erinnert, während er
enttäuscht mit der Zunge wackelt.
Monicas
sonst so durchweg helle Miene zieren erstmals ein paar
nachdenkliche Falten. Grund genug für sie Lady Rosi tief in
die Augen zu sehen. Lorenz hat sie gerade mit einer Menge
konfrontiert, das es kognitiv zu verarbeiten gilt. Ihre
Hirnwindungen arbeiten und dann, ja dann leuchtet eine Erkenntnis
in Monicas Augen auf.
Monica
Shade: „Moment… wir sind Kollegen? Heißt
das... es gibt Geld?“
Die
meisten Themen, die Lorenz angesprochen hat, konnte Monica ohne
groß mit der Wimper zu zucken zur Kenntnis nehmen, von
wegen "okay, jetzt weiß ich es für das nächste
Mal" aber dieser eine Punkt kam für sie völlig aus
dem Nichts. Geld verdienen? Beim Wrestling? Ohne im Ring zu
stehen und Prämien zu kassieren? So etwas gibt es
tatsächlich und ist nicht nur ein Mythos? Glücklich
presst die Long Island Leopardin Lady Rosi an sich, zur Feier
dieser wundersamen monetären Wendung.
Monica
Shade: „Geld, Lady Rosi, wir kriegen Geld! Es stimmt halt
wirklich: wer immer Schwein hat… hat immer Schwein!“
Derweil
beißt einige Zentimeter entfernt die Schneewölfin die
Fangzähne zusammen. Nicht genug, dass es knirscht, aber
dafür knacken ihre sich merklich ballenden Fäuste ein
gutes bisschen.
Skaði
Fenrir: „Mir war, dass ich bestellt wurde, um einen Pakt zu
diskutieren, nicht um tristem Gezänk beizuwohnen. Ich kann
versichern, zumindest die in diesem Raum ansässigen Schweine
nicht zu meiner Speise zu zählen. Habt ihr sonstigen Bedarf
an Wissen über mich, die große Schneewölfin, so
stellt eure Fragen. Ich werde Antwort gewähren.“
Ihre
roten Augen flackern mehr als dass sie lodern. Der Blick einer
Frau, die sich fragt, worauf sie sich eingelassen hat und wo sie
hier gelandet ist. Chaos ist ihr nicht fremd, doch selbst ihre
familiären Umstände waren keine adäquate
Vorbereitung auf dieses bizarre Miteinander. Und so richtet sie
ihren Blick unweigerlich Hilfe suchend gen Robert Breads –
in der vagen Hoffnung, dass zumindest dieser einen Funken
Rationalität haben möge, der eine produktive
Konversation ermöglicht.
Robert
Breads: "Ich habe so einige Fragen."
Der
Kanadier tut ihr den Gefallen, das Gespräch in eine...
nennen wir es "produktivere" Richtung zu lenken.
Robert
Breads: "Die Wichtigste davon kannst du mir allerdings
gerade hier nicht beantworten."
Leicht
den Kopf schieflegend scheint "Canada's Own" eine
mentale Checkliste abzuarbeiten, als er Fenrir betrachtet.
Robert
Breads: "Sondern bloß im Ring."
Lorenz
zieht eine Schnute, weil das wohl bedeuten mag, dass diese
Geschichte hier noch nicht vorbei ist - viel mehr scheint sie
gerade erst anzufangen und richtig Fahrt aufzunehmen. Ob Breads
von dieser jungen Dame, die ihn glatt ein Stück weit
überragt, begeistert ist, lässt sich noch nicht
ausmachen, aber sie hat sein Interesse geweckt. So fährt der
Hall of Famer fort.
Robert
Breads: "Du bist eine beeindruckende Erscheinung. Etwas...
unkonventionell, vielleicht, aber das muss nichts Negatives
sein."
Tatsächlich
rattert "Canada's Own" diese Fakten recht nüchtern
herunter. Das hier ist weder ein Loblied noch eine Demontage,
sondern eine sachliche Analyse eines erfahrenen GFCW-Veteranen.
Robert
Breads: "Dennoch würde ich gerne eine Kostprobe im Ring
sehen. Und das nicht auf Tape, kein altes Match bei dem sorgsam
vorher deine beste Leistung kuratiert wurde - du weißt ja
sicherlich, beurteile niemanden nach seinem besten oder
schlechtesten Tag. Ich muss das live sehen, vor meinen Augen, in
einem GFCW-Ring. Groß und bedrohlich zu sein macht nicht
zwangsläufig einen guten Wrestler - oder gute Wrestlerin, in
diesem Fall. Ich werde nicht die Katze im Sack kaufen."
Maximilian
Lunenkind: "Ein Wolf ist keine Katze."
Robert
Breads: "Natürlich."
Breads
muss es wissen, hat er doch in seiner Karriere das eine ums
andere Mal gegen wahre Giganten gekämpft - und sie meist
geschlagen. Viele davon verschwanden schneller wieder in der
Versenkung als man ahnen konnte. Es macht also durchaus Sinn,
dass der Kanadier hier erst einmal sehen möchte, was Fenrir
auf dem Kasten hat, bevor er eine Zusammenarbeit befürwortet.
Nun, da er nicht mehr von der GTCW Leute vor die Nase gesetzt
bekommt, die er betreuen muss, gedenkt er die neue Freiheit bei
der Wahl potenzieller Verbündeter auszunutzen.
Lorenz:
"Sollte sich Miss Fenrir als lahme Ente erweisen, würde
das natürlich auch auf Miss Shade zurückfallen."
Maximilian
Lunenkind: "Ein Wolf ist keine Ente."
Lorenz:
"Natürlich."
So
selbstsüchtig dieser Einschub von Lorenz auch sein mag, er
hat nicht ganz Unrecht: Sollte Monica hier versuchen, den drei
Herren einen gut verpackten Flop anzudrehen, würde das
negative Auswirkungen auf das Bild der Schweinehirtin haben.
Lorenz:
"Auch wenn ich natürlich sicher bin, dass die ganze
Sache ein großer Erfolg wird."
Er
könnte kaum verlogener klingen.
Maximilian
Lunenkind: "OINK!"
Monica
sieht Maximilian Lunenkind erst für einen Moment irritiert
an, dann aber ist sie gedanklich nicht länger bei der Frage,
warum dieser Mann in Rosa gerade so ähnlich wie der Greatest
Pigster klang, sondern bei dem Vorwurf einer unzureichenden
Talentauswahl und stemmt mit sichtlicher Empörung die Fäuste
in die Hüfte.
Monica
Shade: „Hey! Ich dachte ihr wolltet Talente haben? Eine
gute Wrestlerin ist sie natürlich noch nicht; wäre sie
das, wäre sie ja kein Talent mehr. Sie ist noch kein halbes
Jahr aus der Wrestlingschule raus und hat gerade mal zwei Matches
vor der Kamera absolviert. Dafür hat sie sich echt gut
angestellt und...“
Die
linke Tatze der Schneewölfin schnellt hervor und verharrt
wenige Zentimeter vor Monicas Mund in der Luft – der
Leopardin wird der Mund zwar nicht direkt zugehalten, die Geste
ist aber mehr als offensichtlich.
Skaði
Fenrir: „Ich bin sehr wohl in der Lage für mich selbst
zu sprechen. Insbesondere, da jedes eurer Worte nur dazu dienlich
scheint, meinen Wert herabzusetzen.“
Monica
zuckt mit den Schultern, so empört sie gerade noch war, so
sehr scheint ihr das Ganze jetzt schon wieder egal geworden zu
sein.
Skaði
Fenrir: „Mister Breads, Ihr wünscht Euch von der Wucht
meines Bisses aus nächster Nähe zu überzeugen? Ihr
seid weise, dass Ihr ihn sehen und nicht am eigenen Leibe spüren
wollt. Zwar verwundert es mich, dass in diesem Casting Interview
keine der üblichen, mondänen Fragen gestellt werden,
doch kommt mir dies entgegen. Worte sind schließlich keine
Taten und wo ich jage, da gibt es Erfolg. Großen Erfolg.“
Ihre
Worte strahlen Selbstsicherheit aus, ihre Augen wiederum wandern
von Lorenz und dessen Zweifel an dem Erfolg, den sie verspricht,
rüber in Richtung Monica, die diesen registriert, davon
allerdings komplett ungerührt bleibt. Trotz der Flamme des
Zorns, die in den Augen der Schneewölfin entbrannt ist.
Robert
Breads: "Ich bin großer Fan von Erfolg."
Tatsächlich
wären die Job-Interview-typischen Fragen an dieser Stelle
wohl verschwendet gewesen. Lorenz bläst die Backen auf.
Robert
Breads: "Und solltest du dich als vielversprechend erweisen,
würde ich liebend gern dazu beisteuern, dass sich maximaler
Erfolg einstellt."
So
weit, so logisch. Noch immer gekränkt von seinem Aus beim
Förderkader gedenkt Breads mit Sicherheit, unter Beweis zu
stellen, dass er die Arbeit von Mirkan Uysal auch dann
übertrumpfen kann, wenn ihm kein Aiden Rotari zur
"Verfügung" steht. In gewisser Weise ist dieses
großzügig wirkende Angebot also einmal mehr von
Selbstsucht durchzogen - was nicht bedeutet, dass es nicht
verlockend sein könnte.
Robert
Breads: "Und Frau Lerbitz hat sicherlich nichts dagegen,
wenn sich Ihre Gruppe als die beste Talentschmiede Deutschlands
erweist."
Das
geht so halb an Lorenz, um dessen Einwände schon im
Vorhinein zu unterbinden, und so halb an den nicht anwesenden
Mirkan Uysal. Der Marketing-Experte schnalzt mit der Zunge.
Lorenz:
"Selbstverständlich. Sobald die finanziellen
Konditionen zu unserer Zufriedenheit geregelt sind.
Merchandise-Rechte. Die IP an Ihrem Namen."
Maximilian
Lunenkind: "Eine Vermittlungsprovision."
Der
Pigster blickt ernst in Richtung Monica - oder eher Lady Rosi.
Bei dem Gedanken, Monica eine Prämie für das
Anschleppen von Fenrir auszuzahlen, dreht sich Lorenz der Magen
um, aber ein Stofftier zu bezahlen könnte das Fass zum
Überlaufen bringen.
Robert
Breads: "Wir wollen nicht den zweiten Schritt vor dem Ersten
machen. Darüber können wir immer noch reden, sobald wir
ein Match gesehen haben."
Er
nickt in Richtung Monica, sucht bei ihr Zustimmung.
Robert
Breads: "Ich denke, das ist für alle eine
zufriedenstellende Lösung. Für's Erste. Ich rede mit
dem Office, und dann sollte einem Debüt in zwei Wochen
nichts mehr im Weg stehen. Und als Gegner..."
Der
Kanadier kaut auf der Unterlippe als er darüber nachdenkt.
Skaði
Fenrir: „Erlaubt mir vor der Verkündung meiner Beute
eines klarzustellen: das Recht an meinem Namen gehört mir
und mir allein – ich bin hier einen Pakt zu besiegeln, so
er mir zum Vorteil gereicht, und nicht um jemandes Besitz zu
werden.“
Monica
und Lady Rosi nicken zustimmend.
Monica
Shade: „Verständlich. Opfer zu bringen, um die
Karriere in Schwung zu bringen, lässt sich kaum vermeiden,
doch wer zu viel opfert, läuft Gefahr Karriere und Leben
gleichermaßen zu sabotieren. Ich würde sagen, so
umsichtig zu sein, ist ein Beleg dafür, wie viel von Skaði
zu erwarten ist. Nicht wahr?“
Lady
Rosi stimmt Monicas Einschätzung zu und zur Abwechslung ist
auch die Schneewölfin mit den Worten ihres Talent Scouts
einverstanden. Man darf allerdings erahnen, dass Lorenz Magen nun
vollständig vor der Rebellion steht und er es ganz und gar
nicht positiv wertet, dass Skaði eigene Ansprüche an die
potentielle Geschäftsbeziehung anmeldet.
Lorenz:
"Wie wäre es mit einem Kampf zwischen den beiden?"
Ob
er das einzig und allein aus Patzigkeit vorschlägt ist nicht
definitiv auszumachen, aber nicht unwahrscheinlich. Er steht kurz
davor, eine Schnute zu ziehen, belässt es aber bei einer
verräterisch bibbernden Unterlippe.
Lorenz:
"So haben wir auch gleich noch ein Bild von unseren neuen
besten Freundin. Die GFCW-Galaxie wird mit dem neuesten Produkt
im Pigster Universum vertraut gemacht, und gleichzeitig bekommen
Sie einen Eindruck von unserer... kreativen Innovation."
Mit
der Hand wedelt er in Richtung Fenrir.
Maximilian
Lunenkind: "Und Lady Rosi kann das Match als Expertin am
Kommentar begleiten."
Lorenz:
"Schlechter als Pete wäre sie sicherlich auch nicht."
Maximilian
Lunenkind: "Sven ist so viel besser. Ich hasse Pete
übertrieben."
Robert
Breads: "Ich finde die Idee nicht schlecht."
Bevor
dieses Segment in einen vulgären Hagel voller Diffamierungen
gegenüber dem zweitbesten GFCW-Kommentator abdriften kann,
geht Breads dazwischen und nimmt mit erhobenen, fragenden
Augenbrauen Monica Shade ins Visier.
Robert
Breads: "Insofern es damit kein Problem gibt."
Die
Leopardin stretcht sich ein bisschen, von Beunruhigung ist in
ihrer Mimik keine Spur zu erkennen.
Monica
Shade: „Ich weiß zwar nicht, ob es so ne gute Sache
ist, unser Talent mit einer Lehrstunde im Ring einzuführen,
aber wenn ihr wollt, dass ich sie ordentlich zur Sau mache und so
nem echten Härtetest unterziehe, dann kann ich das natürlich
machen, kein Problem.“
Mit
merklichem Ruckeln macht sich Lady Rosi unter Monicas Arm
bemerkbar.
Monica
Shade: „Stimmt! Jetzt wo du es sagst… ist natürlich
auch direkt eine gute Möglichkeit zu überprüfen,
wie gut unser Wolf jetzt ist und wie gut sie dann bei unserem
Turniermatch ist, von wegen ob es bis dahin eine ordentliche
Weiterentwicklung gegeben hat.“
Die
abermalige Selbstverständlichkeit, mit der Monica ihrer
Überlegenheit gegenüber Skaði Ausdruck verleiht,
verdunkelt die Miene der Schneewölfin merklich.
Skaði
Fenrir: „Ihr wärt gut beraten, mich als Gegnerin
ernstzunehmen, ehe ihr euch blamiert und all die Erfolge, die ihr
an anderem Ort errungen habt, obendrein. Obgleich von mir erlegt
zu werden sicherlich an und für sich keine Blamage ist,
sondern vielmehr der zu erwartende Ausgang meiner Jagd.“
Monica
und Lady Rosi tauschen einen verdutzten Blick aus. Hatte die
Schneewölfin gerade wirklich das angedeutet, von dem sie
glauben, dass sie es angedeutet hat?
Monica
Shade: „Ich nehme alle meine Gegner ernst, wäre ja
auch schlimm wenn nicht. Und ich bin sicher, würde ich dich
zubeißen lassen, es wäre schmerzhaft. Nur habe ich
nicht vor, mich von dir beißen zu lassen. Wäre ja auch
dämlich. Wer stellt sich schon in den Ring und lässt
sich bereitwillig vom Gegenüber treffen?“
Fans
von selbsternannt elitärem Wrestling würden jetzt
sicherlich viele Namen einfallen, auf die das zutrifft.
Monica
Shade: „Wenn deine Wolfsinstinkte intakt sind, solltest du
es jedenfalls besser wissen, als zu denken, dass du gegen mich
eine ernsthafte Chance zu gewinnen hast. Schrillen deine internen
Alarmglocken nicht, so empfehle ich einen Besuch bei deinem Arzt
oder Apotheker.“
Man
könnte es für Smacktalk halten, was Monica von sich
gibt, doch was ihre Worte für die stolze Wölfin so
verletzend machen, ist deren Aufrichtigkeit. Monica meint, was
sie sagt und fürwahr wird dieses Match rein von der
Papierform her eine einseitige Geschichte. Aber die Papierform
war für ihre Geduld bekannt, nicht für akkurate
Prophezeiungen.
Robert
Breads: "Dann wäre das soweit geklärt."
Besiegt
gibt Lorenz ein Seufzen von sich - ja, er hat die ganze
Geschichte mit angeleiert, aber das hier läuft alles
überhaupt nicht so, wie er sich das vorstellt.
Robert
Breads: "In zwei Wochen, Rheinlandhalle, Krefeld. Ich
bin..."
Einmal
mehr scheint kurz nach dem richtigen Wort gesucht zu werden.
Robert
Breads: "...gespannt."
Ein
kurzer, anerkennender, wenn auch (noch) nicht dankbarer Blick in
Richtung Monica Shade, und ein nüchterner Ausdruck milder
Höflichkeit, als er sich an Fenrir wendet, und leicht den
Kopf neigt. Sie ist eine große Chance, Breads' Ego wieder
aufzubauen, und er gedenkt nicht, sie sich frühzeitig zu
verscherzen.
Robert
Breads: "Wenn ihr mich jetzt entschuldigt. Ich habe ein
Match zu gewinnen. Hat jemand eine Ahnung, wo das Sprachrohr
steckt?"
Drake:
„Von drauß´ vom Walde kommt er her… Doch
was will er mir sagen?“
Mit
verschränkten Armen an der Wand lehnend, neigt Vaughn den
Kopf zur Seite, so dass die langen Haare der nicht-rasierten
Seite des Kopfes von seiner Schulter in den freien Fall rutschen.
Scheinbar
gerade erst im Backstage-Bereich ankommend, pflichtbewusst auch
ohne Match anwesend, widmet Ask Skogur zwar eine kurze Bewegung
der Augen, mehr jedoch auch nicht. Er scheint sich nicht einmal
wirklich sicher, ob Vaughn wirklich mit ihm redet, oder über
ihn mit sich selbst oder… Naja. In jedem Fall wandern der
Champion, sein Titel und sein Gepäck an DNV vorüber und
scheinen sich auf in Richtung Kabine zu machen. Oder wo auch
immer es Ask sonst zuerst hintreibt.
Drake:
„Gar nichts? Das ist aber jetzt ein bisschen gemein,
findest du nicht?“
Augen
schließend wird einmal laut und deutlich die Luft
eingesogen, während sich die Schritte des World Champions
rasch verlangsamen und schließlich ausbleiben. Ask hält
an.
Er wirft
seinem unerwarteten Gesprächspartner einen Blick zu, den man
nur schwer deuten kann. Ist Ask Drake gegenüber feindlich
gestimmt? Nun, es gibt dafür durchaus Argumente, da die
Beiden vor Title Night 2023 einige Auseinandersetzungen
miteinander hatten, wirkt aber dennoch nicht so. Ist er ihm
freundlich gesonnen? Auch nicht so recht. Aber Ask hat vor zwei
Wochen in den Raum gestellt, dass, wenn man ein Titelmatch will
und etwas vorzuweisen hat, man zu ihm kommen kann und deshalb…
… muss
er natürlich auch antworten.
Ask:
„Ich… habe niemandem mehr etwas zu sagen, denn jetzt
bin ich der, von dem alle etwas wollen. Und wenn auch du was
willst… dann sags.“
Drake:
„Okay.“
Der schelmische, fast
spielerische Tonfall verfliegt im Sekundenbruchteil. Ohne sich
von seiner Position zu rühren, blickt Vaughn weiterhin starr
in Richtung des Champs, er nun zum ersten Mal den Kopf
tatsächlich in Richtung seines nun wohl Gesprächspartners
wendet.
Kurz steht
noch die Stille zwischen ihnen, bevor Skogur mit einem genervten
Augenrollen einem Kopfnicken Drakes folgt, und auf einer der
Kisten hinter sich Platz nimmt.
Ask:
„Hey Mann, keine Ahnung was du hier willst und scheint mir
so, als wüsstest du das selbst nicht. Jedenfalls habe ich
wichtigeres zu tun, als hier nur rumzustehen…“
Zumindest
glaubt Ask das, schließlich ist er Champion und für
einen Champion gehört es sich wohl so „wichtigeres“
zu tun zu haben, als nur dumm in der Gegend herumzustehen. Aber
auch das will er hier gerade nicht so aussprechen. Es scheint,
als würde Ask noch etwas brauchen, bis er vollständig
in der Rolle eines Champions aufgeht.
Drake:
„Ich wollte dir meinen Respekt aussprechen.“
Die
Augenbrauen wandern nach oben auf der Gegenseite. Worte die man
bei Drake für alles nehmen darf, nur vermutlich nicht für
Bare Münze.
Ask wirkt
verwundert, in der ersten Sekunde, nachdem Drake diese Worte
gesprochen hat, scheint er sie sogar kurz geglaubt zu haben, aber
direkt danach schalten sich bei Ask die Sinne ein, die er hier in
der GFCW dazugewonnen hat. Leute wie Drake meinen Worte wie diese
selten so, wie sie es sagen. Da steckt mehr dahinter, meistens.
Drake:
„Ich weiß Ask, du warst damals nicht da, als ich hier
begonnen hatte…“
Augenkontakt
hält Vaughn nicht. Sein Blick liegt abwesend auf dem Boden,
während er seinen Zeigefinger rhythmisch gegen seine Schläfe
tippen lässt.
Drake:
„… da wollte ich nichts anderes, als Leuten Benzin
in ihr Feuerchen zu gießen. Unser flattendes Flammen, dass
aaaaaaaaaalle haben. Was ich dachte ist, dass jeder sein kann wie
ich. Und damit die Welt ein Stück besser wäre.“
Ask scheint
noch immer nicht ganz klar, was Drake hier eigentlich von ihm
will. Allem Anschein nach, wirkt es aber erstmal so, als ob er
nicht auf Angriff gemünzt ist und wieso sollte Ask das dann
sein?
…
andererseits… er ist jetzt der Champ. Und als solcher muss
man irgendwie auch wirken. So hat das schließlich auch Keek
Hathaway immer, der Asks Bild eines guten Champions von Tag 1 an
geprägt hat. Und Ask selbst hat sich in den letzten Wochen
auch klar als kämpfenden, starken Champion gegeben.
Er muss also
klare Kante zeigen.
Ein
aufbrausendes, aufbauendes Grunzen folgt von ihm.
Ask:
„Optimistische Worte, selbst für dich.“
Ask lässt
sich nicht aus der Fassung bringen, er geht auf das ein, was
Drake sagt, aber er lässt nicht einmal die Möglichkeit
dafür offen, hier wieder Gefahr zu laufen sich manipulieren
zu lassen.
Laut klatscht
Vaughn in die Hände.
Drake:
„Exaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaakt. Also ich meine…
nicht, dass es nicht wichtig ist, was ich und wir getan haben
ABER!“
Ruckartig
schießt sein Zeigefinger in die Höhe, bevor er beginnt
langsam verneinend nach links und rechts zu wackeln.
Drake:
„Ich habe was gelernt. Und DU hast es mir nochmal BEWIESEN
ASK.“
Fast wirkt Vaughn regelrecht begeistert
ob seiner Erleuchtung.
Drake:
„Jahrelang hattest du nur Leute neben dir, die versucht
haben dein kleines Flämmchen in ein unkontrolliertes Feuer
zu züchten.“
Weit breitet
er seine Arme aus, als wolle er die Größe des ähm…
„Brandes“ simulieren, der in Ask stattfinden sollte.
...oder so.
Drake:
„ODER…“
Bis auf einen winzigen
Spalt zwischen seinen Händen führt er die Handflächen
wieder zusammen und pustet dann ruckartig einmal dazwischen, als
wolle er seinen Geburtstagskuchen löschen.
Drake:
„Pufffffffffffffffffffff. Nicht viel anders, als ich es
dachte. Fressen und gefressen werden, töten und getötet
werden. Wir gegen die und das einzige Mittel das wir haben, ist
uns darin gegeben, ALLES zu sein, was wir haben, mit aller Gewalt
und allem Hassssssssssssssssßßßßßßsßsß…“
Zischen
ballt er die Faust zusammen, während er grinsend auf Ask
blickt und langsam beginnt zu lachen.
Drake:
„Aber du….“
Aufmerksam
wackelt er mit breitem Lächeln mit dem Zeigefinger in
Richtung des Champions.
Drake:
„Du hast es geschafft AAAAAAAAAAAAAAAAAAALL dein Feuer in
diesen Umständen LODERN ZU LASSEN ALS WÄRE ES DIE SONNE
SELBST… und trotzdem…“
Ein
Schulterzucken.
Drake:
„Bist du nicht im Ansatz wie Leviathan. Du bist nicht
geworden wie… ich. Oder Luna. Oder Zane. Was irgendwie
echt langweilig ist, aber ich habe…. Achtung davor. Du
hast einen...Mittelweg gestemmt, von dem ich nicht erwartet habe,
dass du ihn stemmen könntest.“
Ask behält
seine eiserne Fassade bei und lässt auch weiterhin Drakes
wahnsinnige Worte abprallen… zumindest… so gut es
geht, denn irgendwie klingt das alles für ihn schon…
aufrichtig? Drake hat ja recht. Genau das ist die Story of Asks
life. Er wurde immer und immer wieder dazu gedrängt dem Hass
zu verfallen und letztendlich konnte er diesen zu seinen Gunsten
bändigen.
Aber dann
wieder… es ist Drake. Und der steht auf der Seite von
Luna. Und die könnte heute potenziell zu seiner nächsten
Herausforderin gekürt werden.
Niemand in der
GFCW ist einfach nur nett um der Nettigkeit willen.
Ask:
„Du… das stimmt. Es… es war ein langer Weg.
Aber schlussendlich… bin ich am Ziel angekommen. Viele
Leute haben versucht mir den Weg immer schwerer zu machen, aber…“
… aber
er hat es trotz all dieser Widrigkeiten geschafft, ist das, was
er wohl eigentlich sagen wollte.
Drake:
„ABER!“
Blitzartig
schießt er zwei Schritte von der Wand weg, was Ask dazu
bewegt kampfbereit auf die Beine zu springen, doch Vaughn macht
auf halber Strecke halt.
Drake:
„Ich muss dich auch warnen. Du magst aktuell der König
der Welt sein. Doch du darfst nicht leichtfertig werden,
Waldjunge. Du hattest Aiden geschlagen, du hättest ihm ein
Rematch geben können und exakt dieselbe Aufgabe lösen,
die du schon einmal BRAVOURÖS gemeistert hast doch du….
Gestehst Luna zu, ihre Chance zu haben. Und Ask… Ich sehe
das Feuer in deinen Augen aus dir brennen, aber unter uns?“
Er schüttelt
langsam den Kopf.
Drake:
„Du wirst niemals bereit sein, für das Inferno, dass
dir gegenüber stehen wird, sollte Luna nachher gewinnen.“
Kichernd tritt
er rückwärts von Ask weg.
Drake:
„Deine VERGANGENHEIT braucht wohl auch noch n wenig
Reparatur, hm? Duuuuu erinnerst dich was jedes Mal passierte,
wenn einer von uns… mit dir…. Im Ring stand.“
Mit jedem Teil
des Satzes wippt er fröhlich den Oberkörper hin und
her.
Aha. Jetzt
kommen wir endlich dahin, wo wir hinwollen. Es geht also doch um
Luna, wie hätte es auch anders sein sollen.
Und damit,
dass sich dieses Bild nun doch immer deutlicher ergibt, lässt
sich Ask auch wieder deutlich sicherer fühlen. Und abgesehen
davon fühlt er sich bestätigt, dass er nicht so einfach
auf Drake angesprungen ist, auch wenn er ihn einigermaßen
verwirren konnte…
Aber jetzt
geht es um Luna. Und Drake hat recht, Aiden, den kennt er zu
Genüge, Luna noch nicht. Das kann ein Nachteil sein, aber
sind derartige Nachteile wirklich das, was Ask fürchtet?
Ask:
„Ja… ja, das tue ich. Beim letzten Mal, als ich mit
einem von euch im Ring stand, habe ich ihn fertig gemacht.“
Ask spielt
selbstverständlich auf Title Night 2023 und sein Match gegen
Zane Levy an. Ask wird nun wieder etwas fokussierter und ernster.
Ask:
„Davor allerdings… habe ich gegen Zane verloren.
Hätte ich das nicht getan, hätte ich das hier…
schon viel eher gehabt.“
Ask deutet nun
auf seinen Gürtel, den er hinter sich schleift.
Ask:
„Und hätte ich davor noch Luna besiegt, hätte ich
sogar noch eher Champion sein können.“
Nun spricht
Ask vom Triple Threat Match nach Title Night 2022 zwischen Luna,
ihm und Alex Ricks, bei dem es um den Hauptherausforderer Spot
auf den GFCW World Championship ging, was Luna gewonnen hat.
Ask:
„Und auch du hast mich schon besiegt. Man kann also sagen,
dass Leviathan schon mehrfach zwischen mir und dem Titel stand.
Aber, anders als du, lass ich mich davon nicht bestimmen, denn
…
all das, ist die Vergangenheit. Und ich… bin die Zukunft.
Was war, ist egal. Darum geht es nicht. Was zählt ist das
Hier und jetzt. Und jetzt bin ich. Hier bin ich, mit dem Titel.
Ich habe Aiden besiegt, der unbesiegbar galt, durch seine Tricks
und Kniffe und werde das wieder tun, wenn ich muss. Und sollte es
Luna sein, gegen die ich antrete, dann werde ich auch dieser
Herausforderung gegenüberstehen und sie meistern, egal, was
bisher war.
Ich
habe mich viel zu lange von dem bestimmen lassen, was ich nicht
geschafft habe, jetzt, werde ich mich davon leiten lassen, was
ich schaffen will. Und das ist, diesen Titel so glorreich zu
verteidigen, wie ich nur kann. Gegen jeden und jede.“
Ask
präsentiert sich stolz und selbstbewusst, ohne, dass er
dabei arrogant wirken will. Er baut vielmehr auf das, was er
geschafft hat und was er schaffen will.
Fast schon
anerkennend nickt Vaughn.
Drake:
„Recht hast du. Schau dir meine Probleme nicht ab. Aber wo
Feuer brennt, wird man auch leicht gefunden, Waldjunge. Ich würde
an deiner Stelle nur vorsichtig sein.“
Mit beiden
Händen winkend grinst Vaughn Ask ein letztes Mal an und
wendet sich dann zum Gehen.
… doch
bevor Drake verschwinden kann, hält Ask ihn noch einmal
zurück. Er greift ihm an die Schulter und dreht ihn zu sich
um, nicht unbedingt aggressiv, aber dennoch bestimmt.
Ask:
„Ich bin kein Junge…“
Ask hebt nun
den Titel in die Luft, offensichtlich scheint er sich an der
Bezeichnung des WaldJUNGEN etwas zu stören…
Ask:
„Ich bin der Champion.“
Ask sagt es
nicht so, als wolle er hier etwas beweisen, er formuliert das
eher wie einen neutralen Fakt, der für sich spricht. Er IST
der Champion, weil er seinen Hass kontrollieren kann, weil er
sich nicht (mehr) von seiner Vergangenheit und seinen bisherigen
Fehlern leiten lässt. Was bisher war, ist egal. Was jetzt
ist, das zählt. Und jetzt ist, lasst es uns alle gemeinsam
sagen…
Das Jahr des
Hirsches.
Tag
Team-Match:
Bene
Zampach & Marc Hill vs. Robert Breads & Das
Sprachrohr
Referee: Karo Herzog
Die
bekannte Musik des GFCW-Förderkaders ertönt in der
Lemgoer Halle und auch wenn es übertrieben wäre zu
behaupten, dass die Zuschauer von den Stühlen gerissen
werden, so richten sich dennoch interessierte Blicke Richtung
Entrance.
Denn
nicht nur steht uns Action bevor, nein, dies ist auch der
Startschuss für die letzten Beiden aus der dritten
Generation in ihrer GFCW-Karriere. Nachdem Rantanen und Smidt
bereits im Ring zu sehen waren, muss nun das Duo nachlegen,
welches auf dem Weg Richtung Squared Circle ist.
Bene
Zampach und Marc Hill erscheinen zeitgleich auf der Rampe.
Beide tragen sie die roten Hosen, die Zampach besorgt hatte:
Benes sind lange Tights, die unten in weiße Stiefel
übergehen. Sein Oberkörper ist muskulös und
definiert, ein klares Sixpack zeichnet sich auf seinem Bauch
ab. Die langen, lockigen Haare hat er mit einem Haarreif nach
hinten gebunden. Er strahlt vorfreudig – und für
ein Debüt erstaunlich selbstbewusst – Richtung
Publikum.
Ein
paar Schritte hinter Zampach erscheint Marc Hill. Und
trotzdem zieht er mehr Blicke auf sich, denn der jung
aussehende Blondschopf zeigt einen beeindruckenden Körperbau.
Er ist massig, sein freiliegender Bizeps wirkt so breit, dass
man ihn mit zwei Händen kaum umfassen könnte. Ein
klassischer Powerhouse, um im Wrestlingjargon zu bleiben.
Nicht ganz ein Elias Eden, aber knapp dahinter. Kein Engel
eben, nur ein verdammt muskulöser Sterblicher. Seinem
Körper entsprechend beschränkt sich Hills Outfit
auf das Wesentliche: Er trägt die roten Trunks, die ihm
Zampach gegeben hat. Dazu hat er jeweils schwarze Knie- und
Ellbogenpads und ebenso wie sein Partner weiße Stiefel,
die allerdings kürzer gehalten sind und den Blick auf
kräftige Waden freilassen. Auch Hill grinst, doch er
wirkt eine Spur überwältigter. Mit geöffnetem
Mund schaut er sich um. Blicken grad tatsächlich 5.000
Zuschauer auf ihn und machen Fotos?
Hill
und Zampach marschieren bis kurz vor den Ring. Dann bleiben
sie stehen und blicken einander an. Sie klatschen miteinander
ab und nicken sich zu. Zampach legt einen Arm und Hill und
redet auf ihn ein. Für die Kameras sind die Worte
angesichts der Lautstärke in der Halle nicht zu
verstehen, doch der Hamburger nickt immer und gewinnt einen
festeren Gesichtsausdruck. Er wirkt motiviert.
Dann
löst das Duo die vertraute Haltung und sie wenden sich
jeweils einer Zuschauerseite zu. Zampach klatscht mit zwei
Kinder in der Front Row ab, Hill trommelt sich auf die Brust
und wirft jubelnd die Arme in die Luft. Auf ein unsichtbares
Kommando hin sliden sie unter den Ringseilen auf die Matte.
Ihre
Musik verstummt. Jetzt müssen sie liefern. Oder es kann
ganz schnell vorbei sein.
Das
Match hat klare Vorzeichen, und Breads – erneut
gekleidet in pink, mit dem „GOAT“-Aufschrift auf
dem Gear – gedenkt diesen gerecht zu werden. Er gibt
dem Sprachrohr zu verstehen, dass es eine gute Idee wäre,
wenn er selbst beginnt, was mit einem „FAKT!“
kommentiert wird.
Auf
Seite des FöKa startet Bene Zampach, der sogleich mit
Breads ins Duell geht. Doch wo der Kanadier im letzten Jahr
noch besonders locker und arrogant agiert hätte, um
seine Dominanz durch Non-Chalance zu präsentieren (und
einen Primo Ravenna so näher als geplant am Sieg
schnuppern ließ), geht er dieses Mal in die Vollen.
Mit
Aggression und zusammen gebissenen Zähnen geht er mit
Bene ins Grappling, zieht, dreht und zerrt an jedem Ende, das
er findet, und wird ob dieser unverhältnismäßigen
und überzogenen Härte und Intensität vom
Dortmunder Publikum ausgebuht. Natürlich, in der Heimat
der GFCW wird er immer ein paar Befürworter haben (so
ist das als lebende Legende), aber der Förderkader ist
sowas wie die „Jugendmannschaft“ der Promotion,
und man sammelt sich gerne hinter dem Underdog.
Beide
sind ähnlich groß, und Zampach zeigt durchaus
einige Anlagen – er scheint technisch versiert zu sein.
Doch jedes Mal, wenn er einen soliden Ansatz zu finden
scheint, legt Breads in Sachen Härte einen Gang zu, oder
agiert gar an der Grenze zur Legalität. Das hier wirkt
fast wie eine Bestrafung.
Letztlich
beginnt Breads, die Kicks auszupacken, und ab hier wird es
übel für Bene. Der größte Shitkicker der
GFCW-Geschichte heizt ihm ein, und die Attacken kommen zu
sehen, heißt noch lange nicht, dass man sie kontern
kann – im Ausweichen ist Zampach aber ziemlich gut. So
gut sogar, dass er mit überraschender, wenn auch nicht
vollkommen schockierender Athletik hoch in die Luft springt,
einem Kick gegen die Schenkel ausweichend, und im Fallen
Breads‘ Kopf packt – ein wunderschöner,
flüssiger DDT.
Bene
strebt sogleich den Wechsel an, und Marc Hill ist direkt zur
Stelle. Die beiden zeigen eindeutig Teamgeist, und auch wenn
da wenig Routine in ihren Bewegungen ist, scheinen sie
gewillt, gemeinsam zu arbeiten.
Hill
ist ein gutes Stück größer und stärker
als Breads, und als er ihn von der Matte pflückt und
hoch durch den Ring auf die Matte wirft, gibt es laute
„Oooh!“-Rufe von der GFCW Galaxie. Davon
vielleicht ein wenig zu sehr angetan geht er Breads sofort
an, scheint ihn in Position für einen Piledriver oder
eine Powerbomb nehmen zu wollen, packt aber nicht fest genug
zu, greift ihm an der falschen Stelle unter die Arme –
und Breads lässt einen Fuß hochschnellen, ins
Gesicht von Hill.
Dieser
taumelt rückwärts, und mit gefletschten Zähnen
und sichtlicher Wut im Blick schießt Breads von der
Matte nach oben.
Und
zieht den Canadian Cutter durch.
Kein
Konter, keine Abwehr, der Move geht einfach durch. Marc Hill
klatscht auf die Matte und bleibt reglos liegen. Verächtlich
spuckt Breads aus, als wolle er sagen „Das war alles?“
und robbt zu Hill rüber, legt ein Knie auf dessen Brust
ab und drückt den Kopf auf den Boden.
Nein,
das war wohl noch nicht Strafe genug – das angekratzt
Ego von Robert Breads ist nicht befriedigt. Es ist ein
bodenloser Schlund, den er mit dem Leid anderer zu füllen
versucht, ohne, dass er sich jemals besser fühlen würde,
aber er macht weiter. Mit einem herablassenden Blick in
Richtung Zampach wechselt er das Sprachrohr ein.
Ein
paar ironische Chants bekommt der Kollege im seltsamen Anzug,
aber nach seinem Ausflug in den Fuchsbau hat er ein wenig
Zuspruch durchaus verdient. Er beginnt eine krude Offensive,
die in erster Linie daraus besteht, eine Menge verschiedener
Posen einzunehmen (immer abwartend, ob eine davon besonders
viele Lacher aus dem Publikum erntet), bevor man einen Move
mit unnötig vielen Flips, Salti, Radschlägen oder
einem Handstand macht.
Es
ist zweifelsohne beeindruckend, athletisch herausragend und
stellenweise atemberaubend, wie das Sprachrohr einen Standing
630° Knee Drop ausführt, aber so richtig effektiv
ist die Geschichte nicht. Mehr noch, die Tatsache, dass Marc
Hill ziemlich groggy ist, nutzt das Sprachrohr nicht zum
Sieg, sondern als TV-Time, die man nicht klauen kann –
solange er das Match nicht direkt gewinnt, kann er so viel
posen und springen wie er will, die Show hört ja nicht
auf. Dieses GFCW-Match als Studie mit dem Publikum als
Fokusgruppe – fast schon pervers.
Zu
blöd, dass das Speakpipe es damit ein wenig übertreibt.
Hill war nach dem Canadian Cutter nämlich wirklich am
Ende, und nun wird getestet, wie lange es dauert, bis man
sich davon erholt hat.
Ein
dummer Salto zu viel, ein Flip zu viel, und Hill kann mit
einer ungestümen Clothesline, die nicht richtig trifft,
ein Ausrufezeichen setzen. Da kommt seine körperliche
Überlegenheit gut zur Geltung. Mit Schnappatmung hechtet
er zu Zampach herüber, der sich selbst einwechselt, und
so schnell er kann schnappt er sich das Sprachrohr, sieht
eine einmalige Chance, und reißt ihn hoch – eine
Art Jumping DDT, mit beiden Armen eingehakt, und das
Sprachrohr knallt auf die Schädeldecke.
Der
Pinfall folgt.
Eins…
Zwei…
Breads
unterbricht. Der Kanadier sieht sich tatsächlich
gezwungen, hier einzugreifen, um das Match nicht enden zu
lassen. Das gefällt dem Hall of Famer überhaupt
nicht, dessen Blick finster und voller Abscheu ist – ob
diese sich nach innen oder außen richtet ist jedoch
schwer zu beurteilen.
Zampach
ist alles andere als down mit dieser Sache, und diskutiert
mit Ringrichterin Karo Herzog, dass das doch theoretisch ein
Regelverstoß ist. Natürlich kennt er Wrestling gut
genug, um zu wissen, dass so etwas niemals wirklich zur DQ
führt, aber er hatte gerade die große Chance, sein
GFCW-Debüt zu gewinnen, und zwar (indirekt) gegen Robert
Breads.
Die
Fans unterstützen ihn mit zaghaften „Bene!
Bene!“-Chants, und Zampach blickt sich im weiten Rund
der Dortmunder Halle um – ein breites Grinsen im
Gesicht. Dann wendet er sich wieder dem Sprachrohr zu.
Mit
einem absurden Tempo schießt der kleine Mann mit einem
Satz vom Boden, durch die Beine von Zampach, und als Breads
„WECHSEL! JETZT!“ ruft, schreit das Sprachrohr
nur „FAKT!“.
Und
schafft den Tag.
Breads
tritt wieder an Zampach heran, ein verheißungsvolles
Funkeln in den Augen. Doch Bene weicht nicht zurück. Er
wird sich nicht verstecken. Einladend, gegen den Rookie
stichelnd, breitet Breads die Arme aus.
Bene
wird mit einer üblen Lariat zu Boden gerissen, und unter
den Buhrufen der Crowd schnappt sich Breads seinen jungen
Feind am Kopf, zieht ihn zu sich heran, hakt beide Arme ein
(fast ein wenig so, als wolle er ihm zeigen, wie man es
richtig macht) und donnert Bene mit dem RB Driver auf die
Matte.
In
über zwölf Jahren, in denen Breads diesen Move nun
schon benutzt, ist noch nie jemand aus dem RB Driver
ausgekickt.
Das
ändert auch Bene Zampach heute nicht.
Sieger
des Matches durch Pinfall: Lerbitz Performance Group (Robert
Breads & Das Sprachrohr)
Während
das Sprachrohr – übrigens hier seinen ersten
GFCW-Sieg feiernd – die Ankündigung der Sieger
seitens Laura mit einem lauten "FAKT!" begleitet
verweilt Breads in der Ringmitte. Er lässt zwar Karo
Herzog seinen Arm in die Luft stemmen, doch sein Blick
verweilt auf Bene Zampach.
Selbiger
kommt gerade erst überhaupt wieder zu sich, während
Marc Hill zu ihm herüber robbt. Beide sind angeschlagen,
beide haben sich ordentlich angestellt, aber das hier war
eine, vielleicht zwei Nummern zu groß.
Zumindest
jetzt noch.
„Canada’s
Own“ geht in die Hocke und blickt die beiden an.
Sorgenvoll tauschen Bene und Marc einen Blick und scheinen
sich so gut es geht gefechtsfähig machen zu wollen, doch
Breads macht keine Anstalten, sie zu attackieren. Stattdessen
deutet er neben sich.
Ein
Platz an seiner Seite – bei den Siegern, nicht am
Boden.
Das
scheint er zu offerieren – oder? Und wen von beiden
meint er?
Diese
Frage wird nicht beantwortet, als Breads sich aufrichtet. Mit
einem Flic-Flac hechtet das Sprachrohr zu den Seilen, als der
zweifache World Champion in Richtung der zwei besiegten
Rookies nickt. Nicht unbedingt anerkennend, aber die Geste
ist klar erkennbar. Das Sprachrohr hält die Seile offen,
für einen der alten Götter, zwar gefallen,
eindeutig menschlich geworden, aber noch immer mit all seinem
Wissen und all seiner Erfahrung ausgestattet.
Er
verlässt den Ring, und während das Sprachrohr mit
einem Salto vom Apron herunterspringt und neben ihm landet,
wendet sich Robert direkt an die Kamera: „Bist du
stolz, Mirkan?“
TRADITION
INNOVATION
WRESTLING
DER
SPITZENKLASSE
DAFÜR
STEHT DIE
JETZT
KOMMT DIE SENSATION FÜR ALLE GFCW-FANS!
ALLE
SHOWS DER GFCW SEIT 2001 „ON DEMAND“ BUCHBAR!
AUF
DEINEM SMARTPHONE, SMART TV ODER TABLET.
MIT
DEM NEUEN GFCW GALAXY
VIDEO
ON DEMAND ABO,
KEINE
SHOW MEHR VERPASSEN!
+++
DIE
GFCW-GALAXY aUCH UNTERWEGS IMMER GRIFFBEREIT!
Singles
Match:
Elias
Eden vs. Tsuki Nosagi
Referee: Mike Gard
Pete:
Sven…jetzt kommen wir zu etwas was wir so noch gar
nicht gesehen haben…
Sven:
Was meinst du?
Pete:
Die Hasen…NEIN…DER Fuchs spricht zu uns.
Sven:
Hat er doch schon häufiger…
Pete:
NEIN hat er eben nicht. Kannst du dich an eine Szene erinnern
in der er sich an uns…und nicht an seine Gegner
gewendet hat? Ich bin trotz der größten Abneigung
gespannt was die drei zu sagen haben.
DER
FUCHS
Sofort
beginnen die Fans zu buhen. Dämmerung macht sich in der
Halle breit. Das typische pinke Licht verdeutlicht einmal
mehr das es nun crazy wird. Auf der LED Bühne hoppeln
nach und nach die weißen Hasen umher. Sie machen es
sich auf dem digitalen Gras breit und mümmeln was das
Zeug hält.
Pete:
Immer noch verrückt. Immer noch krank. Immer noch
verstörend.
Sven:
Aber geil!!
Auf
dem Titantron erscheint das Augenpaar des Fuchses der suchend
umherschaut. Auf der Bühne erscheinen nun Tsuki Nosagi
und El Metztli…die Rabbits. Links und rechts vom
Eingang setzen sie sich auf den Boden und werden Teil der
Hasenmeute die sich um sie herum breit macht. Das Augenpaar
verfolgt die beiden prüfend.
Parallel
zum Blinzeln wird auch die Halle dunkel. Als sich die Augen
wieder öffnen steht er zwischen den Hasen. Der Fuchs
schaut starr nach vorn. Schwarzer Anzug, schwarzes Hemd und
schwarze Schuhe verleihen ihm ein adrettes Erscheinungsbild.
Dagegen sieht die Fuchsmaske brutal und verstörend aus.
Er nickt Tsuki und Metztli zu. Prompt stehen beide auf und
gehen mit den ebenfalls aufgesprungenen digitalen Hasen die
Rampe hinunter zum Ring. Der Fuchs folgt Ihnen. Die Fans
zeigen weiterhin deutlich ihre Abneigung gegenüber dem
Trio. Tsuki von links, Metztli von rechts und der Fuchs von
der Rampe kommend betreten den Ring. In typischer Position in
den Ecken lassen sich die Hasen nieder während der Fuchs
unter Beobachtung des Augenpaares auf dem Stuhl in der
Ringmitte Platz nimmt.
DER
Fuchs: „Melonen.“
Ratlose
Blicke im weiten Rund. Selbst die Verwirrung ist verwirrt.
Aber es gibt sicher eine Erklärung hierfür. Gibt
es. Sicher.
DER
Fuchs: „Ich meine... wenn ich einen Vogelstrauß
haben kann, warum mit einem Spatzen zufrieden geben? Und die
Eier jener? Auch hier haben wir das gleiche Spiel. Niemals
zufrieden sein.“
Der
Blick wandert, kurz blinzelnd, zu Tsuki Nosagi und El
Metztli.
DER
Fuchs: „Ich bin nicht zufrieden. Und ihr....“
der
Blick bleibt auf den beiden Hasen hängen, die für
einen Moment gucken, als hätte man ihnen die Möhre
weggenommen,
DER
Fuchs: „....ihr seid es auch nicht. Seid ihr nicht.“
Das
lässt er erst einmal im Raum schweben. Aber er hat
recht.
Tsuki
Nosagi erhebt sich. El Metztli erhebt sich. Beide gehen auf
den Fuchs zu. Sie Rahmen ihn mit ihrer Gegenwart ein.
Tsuki
Nosagi: „Wir sind niemals zufrieden.“
El
Metztli: „Niemals…uns wurde alles genommen was
uns lieb war.“
Die
beiden Hasen lassen sich zu seinen Füßen nieder.
Der Fuchs streichelt ihre Ohren.
Tsuki
Nosagi: „DU warst da als wir nichts waren. Als wir
nichts mehr hatten. Uns wurde das genommen was und halt hab.
Unsere Väter.“
El
Metztli: „Jahrelang waren wir allein. Mussten unser
Leid alleine spüren.“
Ruhig
gleiten die Finger des Fuchses durch und über die Ohren.
Er spielt nicht, dafür ist er sanft. Ausnahmsweise. Und
spricht.
DER
Fuchs: „Unsere Väter. Unsere Väter. Nicht
mehr da. Selig. Unverdient.“
Es
folgt ein Drehen des Kopfes. Nach links, dann nach rechts.
DER
Fuchs: „Auch ER hat seinen Vater verloren. Und auch ER
ist wütend. Enttäuscht. Zerrissen. Am Ende. Doch
all das ist nichts im Vergleich zu unserem Leid, dem wir Herr
werden.“
„Laber
Rhabarber!“
erschallt
es offenkundig aus einem Mikrofon und der Typ, der da
gesprochen hat, steht auf der Stage. Wie lange? Das ist eine
gute Frage. Wer da steht? Ein einstmals erfolgreicher
Jungstar. Ein Legendensohn. Ein... Daniel! Der Typ, mit
Holzfällerhemd und Jeansbuxe mal ganz wenig leger
gekleidet, macht keine Anstalten, sich in den Ring zu
bewegen.
Daniel:
„Ich weiß nicht, was ihr geraucht habt oder
immernoch raucht, aber lasst meinen – seligen –
Vater aus dem Spiel! Johnboy Dog hat sich in seinem Leben
immer gekümmert...im Gegensatz zu den angeblichen Vätern
eurerseits, die wohl eher Erzeuger waren, nicht?“
Wütende
Blicke folgen aus gedrehten Köpfen und deren Augen. Es
ist keiner der Hasen, der reagiert – sondern der Fuchs.
DER
Fuchs: „Hallo Milchgesicht.“
folgt
ansatzlos und mehr oder minder aus der Hüfte geschossen.
Daniel guckt kurz wütend, hebt dann aber wieder den
Schallwandler an den Mund.
Daniel:
„Fick dich, Riesenratte! Ich glaube nicht, dass
irgendjemand hier die Verschandelung eurer Väter näher
interessiert. Der einzige Vater, der in der GFCW jemals
relevant war, war Johnboy Dog! Ein tapferer Mann vor dem
Herrn!“ DER
Fuchs: „Aber tot! Mausetot!“ Daniel:
„Mein Dad ist selbst im Tod wertvoller als ihr drei
Gestalten da mit bubbernden Herzchen. Er hat mehr erreicht
als ihr alle zusammen auch nur ein Zehntel erreichen werdet!“
Der
Fuchs schaut, nun....süffisant. Wahrscheinlich gehen ihm
einige Dinge durch den Kopf. Daniel wirkt schon viel
aufgebrachter als noch vor wenigen Augenblicken....offenbar
ist die Zündschnur doch nicht so lang, wie man immer
denkt.
DER
Fuchs: „War er GFCW-Tagteam-Champion?“
Stille.
DER
Fuchs: „War er treu?“
Stille.
DER
Fuchs: „Er war nie Tagteam-Champion in der GFCW. Er war
nicht treu. Und er hat sich mehr oder minder selbst
gerichtet. Und dich leben lassen. ALL DAS macht ihn GRÖSSER
als DU, Danielus, jemals – jeeemaaals! - sein wirst! Er
hatte eine Bedeutung...eine Bedeutung hinter der d-“ Daniel:
„Halt's Maul! Denkst du, ich wüsste all das nicht?
Denkst du wirklich, ich würde mich auch nach Jahren
darauf stützen, dass mein Vater sehr erfolgreich war, im
Moment noch erfolgreicher als ich? Denkst du, ich verstecke
mich hinter ihm?“
Daniels
Stimme überschlägt sich beinahe, das Gesicht läuft
puterrot an. Die Mimik des Fuchses – und auch der
Hasen, die sich schon fast ehrfürchtig hinter den
Fuchses gesellt haben – bleibt indes unverändert.
Auch, als der Fuchs leise weiterspricht.
DER
Fuchs: „Ja, das denke ich. Das denken wir. Aber das war
vorhersehbar.“
Kurz
verzieht er das Fuchsgesicht zu einer Grimasse. Wirkt einen
Moment versonnen – dann kneift er leicht, aber
wahrnehmbar in die Hasenohren. Die beiden wechseln ohne
großes Aufheben ihre Plätze.
Tsuki
Nosagi: „Daniel…du hast dich jahrelang hinter
den Taten und Erfolgen deines Vaters versteckt. DU bist immer
im Schatten des großen JBD mitgeschwommen. Hast von ihm
profitiert. Hast es genutzt, dass er so groß war. “
Der
Japaner ist nach vorne zum Ringseil gehoppelt. Auch El
Metztli hat es ihm gleicht getan und steht nun neben seinen
Partner.
El
Metztli: „Dabei hast DU jahrelang versucht größer
zu werden als er…und es nie geschafft…“
Tsuki
Nosagi: „Doch glaubst DU daran das du es schaffen
wirst? DU hast dich für den Weg zurück in die GFCW
entschieden. Anscheinend bist du unzufrieden. DU sehnst dich
nach etwas.“
El
Metztli: „Wie auch wir uns nach unseren Vätern
sehnen, sehnst du dich nach deinen Vater… oder danach
zu sein wie dein Vater…oder…vielleicht
sogar.... GRÖSSER????“
Alle
Augen liegen nun auf Daniel, dessen Halsschlagader
mittlerweile wohl ziemlich pocht. Angespannt geht er einige
Schritte auf der Stelle, überlegt, hebt das Mic, bleibt
stehen. Und geht weiter. Mehrere Sekunden, ja gar eine halbe
Minute geht so ins Land. Dann spricht er.
Daniel:
„Du implizierst, dass ich meinen Vater vermisse? Als
VATER tue ich das tatsächlich! Aber als
Performer....nein. Ganz sicher nicht. Er hat sich zuletzt nur
durchgeschleppt. Jeder weiß das. Und ihr Senfgurken
hättet mit ihm leichtes Spiel gehabt.“
Eine
kurze Pause. Luft holen muss man ja schließlich auch.
Daniel:
„Ihr seht mich kleiner als meinen Vater? Das sehe ich
nicht so! Ich bin immerhin noch da – im Gegensatz zu
ihm! Ich atme, ich lebe! Und es ist nur eine Frage der Zeit,
bis ich ihn überholt habe! Seht ihr nicht die
Reaktionen, das Gejohle wenn ich da bin? Eben! Und dann wollt
ihr mir erzählen, ich sei klein? Dass ich nicht lache!!“
Der
Blick wandert wieder ein bisschen; Tsuki Nosagi ist es, den
er ins Auge fasst.
Daniel:
„Dich. Dich wird Elias gleich zu einem Häufchen
Asche verwandeln. Dann kannst du deine dämlichen Ohren
in irgendeine Tüte stecken. Und am Besten die deines
Kompagnons gleich dabei.“
Die
Reaktion Tsukis lässt erahnen das er in keinster weise
vor hat in irgendein Häufchen verwandelt zu werden. Er
grinst.
Tsuki
Nosagi: „DU willst uns die Ohren langziehen?“
Daniel
nickt energisch. Er deutet an das die Hasen doch kommen
sollen! Tsuki und auch Metztli stehen ruckartig auf und sind
dabei zwischen den Ringseilen hindurch zu klettern. Beide
kommen in ihren Bewegungen ins Stocken. Der Fuchs hat sich
erhoben, steht zwischen Ihnen und hat beiden die Hand auf die
Schulter gelegt. Kopfschüttelnd schaut er beide an.
Pete:
Was passiert jetzt?
Sven:
Jetzt gibt’s haue..
Pete:
Ich glaube er ist…
Daniel
schreit und ist somit auch ohne Mic gut zu hören: „WAS
IST LOS FUCHS? VERSTECKST DU DICH ETWA HINTER DEN HASEN? DICH
VERSTECKEN KANNST DU DOCH SO GUT!!! FEIGES HUHN!!!“
Der
Fuchs erstarrt. Sein Blick richtet sich gen Daniel. Wie von
der Tarantel gestochen springt der Fuchs aus dem Ring und
stürmt auf Daniel zu. Dieser steht fordern auf der Rampe
und geht dem heranstürmenden Fuchs entgegen. Als die
beiden aufeinandertreffen geht ein Raunen durchs Publikum.
Mit brachialer Gewalt prügeln die beiden aufeinander
ein. Es geht die Rampe hoch. Vor dem Titantron werden weitere
harte Aktionen ausgetauscht.
Pete:
Da ist doch mehr hinter…
Sven:
Was meinst du?
Pete:
Aus dem nichts dieser Hass? Niemals…
Sven:
Das kann schon mal sein. Ging mir bei dir nicht anders.
Tsuki
redet auf Metztli ein der ebenfalls aus dem Ring stürmt.
Der Fuchs und Daniel brawlen sich in Richtung Entrance und
verschwinden unter den argwöhnischen Blicken des
Augenpaares das immer noch auf dem Titantron zu sehen ist in
der Dunkelheit des Entrances. Mit einiger Verspätung
stürmt Metztli hinterher.
Pete:
Jetzt ist nur noch ein Hase da.
Sven:
Aber der richtige. Immerhin steht jetzt das Match an.
Pete:
JA…warten wir mal auf…
Sven:
…wenn man vom Teufel spricht…
Die
Fanfare verstummt. Auch das Bild auf dem Titantron ist nicht
mehr. Ruhe. Dann erklingt eine sanfte und freundlichem aber
dennoch kaum überhörbare Stimme:
„IT
IS A LONG WAAAAAY…..BACK. HOME.!“
Aus
dem Entrance kommt Elias Eden mit silberner Rüstung und
umgeschnallten langen weißen Flügeln. Die
Zuschauer jubeln dem Engel zu. Mit breiter Brust schaut Eden
lächelnd ins Publikum. In der Fehde mit den Hasen
scheinen die Zuschauer klar Partei für den Mann aus
Sacramento ergriffen haben. Wenn er denn da herkommt…
. Auf dem Weg zum Ring schlägt er noch mit den
Zuschauern ab. Insbesondere für die kleineren Fans nimmt
sich Eden besonders Zeit.
Danach
stapft er weiter in den Ring und lässt sich von den
Zuschauern feiern. Dann nimmt er die Rüstung ab und ist
bereit für den Kampf.
Mike
Gard will keine Zeit verschwenden und läutet das Match
an.
Beginn:
Man
sieht Eden die Ereignisse der letzten WE und das Vorgeplänkel
an. Er wirkt angefressen und wütend. Wie ein Halbgott
nun mal so ist geht er voller Stolz und Überzeugung auf
den Japaner zu der sich immer wieder geschickt den Angriffen
des Hünen entziehen kann. Technisch versiert setzt Tsuki
Nosagi immer wieder kleine Nadelstiche die Elias Eden aber
nicht aus der Ruhe bringen. Er nutzt nach einigen Minuten
seine körperliche Überlegenheit aus und verpasst
den Hasen einige harte Powermoves. Nach einem göttlichen
Powerslam gibt es einen TWO AND A VERY HALF COUNT aus dem der
Hase gerade noch rauskommt. Eden wirkt durch die gelungenen
Aktionen euphorisch und hört nicht auf dem Hasen
zuzusetzen.
Pete:
Starke Anfangsphase von Eden.
Sven:
Abwarten und Tee trinken. Tsuki wird noch zeigen was in ihm
steckt.
Pete:
Da bin ich mir nicht so sicher. Seine Stärken liegen
klar im Tag Team Bereich.
Sven:
Aber wo ein Hase ist…ist der andere nicht weit.
Tsuki
muss immer wieder die körperliche Überlegenheit
Edens erkennen und einstecken. Erneut geht es für den
Hasen nach einer schönen Kombination von Eden auf die
Bretter.
Cover
von Eden…
ONEEEEEE
TWOOOOO
THR…..KICKOUT
Eden
und die Fans können es nicht fassen. Was sie jedoch
schockiert ist das Tsuki beginnt zu lachen. Sichtlich
mitgenommen liegt er in der Mitte des Ringes. Doch er lacht.
Was Eden nur noch wütender macht.
Pete:
Das war ganz knapp.
Sven:
Ich glaube Tsuki spielt mit ihm.
Mitte:
Nachdem
der Japaner einer wilden Aktion Edens ausgewichen ist hat er
sich wieder ins Match zurückgekämpft. Er nutzt
seine technische Stärke und bringt Eden ein ums andere
mal in Bedrängnis. Der Halbgott versucht immer wieder
mit seiner Kraft die Angriffe Tsukis zu kontern, doch sieht
man das der Hase ein paar Jahre mehr Ringerfahrung hat. Und
die macht sich gerade jetzt bemerkbar. Auch das Eden das
Tempo zu Beginn zu hoch angesetzt hat ist eindeutig
erkennbar. Eden muss Tribut zahlen und wird vom Hasen das ein
ums andere Mal zu Boden gebracht. Ein Cover gab es bisher
nicht. Nach einem Roaring Elbow geht es aufs dritte Seil für
den Japaner. Eden liegt das erste Mal benommen in der
Ringmitte.
FROGSPLASH
VON TSUKI NOSAGI
Der
Japaner setzt zum Cover an.
ONEEEEE
TWOOOOOOO
KICKOUT
VON EDEN
Energisch
schiebt er den Hasen von sich. Mitgenommen aber mit neuem Mut
geht Eden erneut in die Offensive.
Pete:
Jetzt wird es wild.
Sven:
Die Entscheidung naht.
Pete:
Im Moment herrscht da ein großes Chaos.
Eine
wilde Aktion folgt der nächsten. Keiner der beiden denkt
mehr an die Defensive. Die Fans sind klar auf der Seite Elias
Eden der durch die ständigen Jubel Kraft zieht. Nach
einem langen Match sieht man bei beiden die ersten
Ermüdungserscheinungen. Trotzdem gibt keiner der beiden
nach. Nachdem Eden Tsuki geschultert hat und in die Ringecke
rammen will erwischt es den Referee der zu Boden geht. Mit
einem Mal wird das Licht abgeschaltet. Die Halle ist
kohlrabenschwarz. Irgendwo in ihrer Finsternis liegen die
Akteure verborgen, die bis eben im Ring gekämpft haben.
Doch jetzt ist alles endlose Nacht. Elias und Tsuki sind von
kämpfenden Individuen zu Bestandteilen des unendlich
farblosen Kollektivs geworden. Die Schwärze ist
allumfassend.
Die
Handybildschirme des Publikums ragen als tausende kleine
Augen aus der Dunkelheit empor, doch ihr Licht reicht nicht
bis ans Geviert. Menschen, Gesichter, Körper sind im
Nichts verschwunden.
Ein
Klacken ertönt. Dann ein Surren, als eine bislang
unsichtbare Maschinerie in Gang gesetzt wird. Auf der Rampe
leuchtet eine flackernde Lampe auf. Sie spendet schwaches
Licht. Rot wie Blut. Sie lädt den Blick der Beobachter
ein, einen Weg entlang der Rampe bis kurz vor den Vorhang zu
gehen. Wo gar Unheilvolles geschieht: Denn im flackernden
Schein ist zu sehen, wie ein Gerät aus dem Metall am
Entrance emporwächst. Als metallenes Unkraut ragt es
dort auf. Es hat die Form einer KANONE.
Die
Kanone entfesselt ihren Inhalt in die Schwärze. Spuckt
ihn heraus. Mit einem Rattern. Keuchend. Rosafarbener Rauch
steigt auf. Es wird pinke Nacht. Das ist krank und psycho.
Ein Raunen geht durch die Zuschauerschaft, als die
Videoleinwand anspringt. Angesichts der tiefen Finsternis
hätte man denken können, auch sie wäre in der
Trostlosigkeit verendet – doch brav tut sie ihren
Dienst. Zeigt uns etwas. Zuerst sind es verwackelte Bilder.
Wie von zittriger Hand gefilmt. Dann materialisiert sich ein
großes Auge. Angst- und unheilvoll zugleich stiert es
den Menschen entgegen. Kurze Stille. Der Rauch aus der Kanone
währenddessen wird unablässig in die Halle
geblasen. Er erreicht eine neue Dichte, hüllt das
Leinwandbild in einen Schleier. Man sieht nur in Schemen, was
auf der Leinwand passiert. Das Auge scheint sich zu bewegen.
Doch, Nein…es ist die Kamera, die sich bewegt. Es wird
hereingezoomt und wir folgen mit unserem Blicken, durch den
Nebel hindurch, dem Weg durch Netzhaut, Adern, Hornhaut.
Gehen ins Auge hinein, als wären wir Zuschauende durch
die Kraft der Darkness zu einer Nadel geworden, die ins Auge
sticht. Sich einem Parasiten gleich in den Körper
einnistet.
Irgendwann
ein Geflecht aus Nerven. Wir sind im Inneren des Hirns, das
Gewebe ist so rot und unheilvoll wie die Farbe der Lampe oder
das Wappen des 1.FCN. Und dann ein Rucken.
Ein
Schrei. Die Haut des Körpers wird auseinandergerissen.
Platzt auf. Die Kamera bricht durch das Gewebe wie ein
unkontrollierter Tumor.
Wir
blicken, durch die faserigen Reste von Haut, auf eine neue
Szenerie. Dort steht, gehüllt in schwarzen Nebel, eine
Gestalt. Umrisse sind auszumachen. Füße, Beine,
Unterleib, Torso – all das scheint menschlich zu sein.
Doch am Kopf, da enden die Gemeinsamkeit, da geht alle
Menschlichkeit verloren. Die Kopfform wirkt, als sei alles
geschwollen und mutiert, was geht. Man sieht dünne
Härchen statt Haut. Doch am schlimmsten gegen die Regeln
der Menschlichkeit verstoßen die Ohren der Gestalt: Sie
wachsen heftig in die Höhe, sind flauschig und lang.
Denn
was wir sehen…
…
…
…ist
kein Mensch. Es ist etwas Schlimmeres.
Es
ist ein Hase.
(Ekelhaft.)
Der
mörderisch aussehende Mümmler ist elegant
gekleidet. Er trägt ein schwarzes Jackett mit feinem
Muster. Eine Fliege um den Hals. Und in seiner Hand, da wiegt
er einen Hut.
Als
die Nebelkanone in der Halle ihren Inhalt verschossen hat,
geht das Licht wieder an. Die Arena wird in buntes Licht
getaucht. Eine Musik beginnt zu spielen.
Pete:
„Sven! Ein dritter Hase!“
Sven:
„Oh mein Gott. Was kommt da aus dem Fuchsbau
gekrochen?“
Während
die Musik der Rabbits die Szenerie untermalt, wendet sich der
rätselhafte Rammler der Kamera zu. In seinen künstlichen
Augen steckt keine Regung. Er scheint durch sein Kostüm
blind zu sein. Aber mit seiner großen Nase schnüffelt
er in Richtung des Objektivs. Nimmt Fährte auf.
Hase:
„Ich bin gekommen, um euch…“
Seine
Stimme ist tief und emotionslos. Bar jeder Regung. Würde
er nicht die menschliche Sprache nutzen, man könnte
seine Sprechweise nicht menschlich nennen.
Hase:
„…einen Zaubertrick zu zeigen.“
Mit
langsamen, kontrollierten Bewegungen hebt er den Hut an. Hält
ihn direkt vor die Kamera. Dann lässt er mit einer Hand
los. Mit der anderen greift er in die Tasche seines Jacketts.
Pete:
„Er hält einen Zauberstab in der Hand!“
In
einer geübten Geste tippt der magische Mümmelmann
mit seinem Zauberstab auf den Rand des Hutes. Er macht
„Woah!“
Hase:
„Woah!“
Der
Zauberstab verschwindet wieder in der Tasche. Eine Hand hat
er nun wieder frei. Und mit dieser greift er in den Hut.
Kramt darin herum wie in einer endlosen Zaubertasche. Wühlt
wie in einem Füllhorn der Kuriositäten. Welch
Schrecklichkeit wird er hervorziehen?
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
Es
ist ein Hase.
(Ekelhaft.)
…
…
…
…
Mit
Hut.
Das
nutzlose Nagetier blickt neugierig zu seinem großen
Artgenossen auf. Dieser streicht dem echten Hasen beruhigend
mit seiner behandschuhten Hand über den Rücken.
Dann lässt er das Tier in die andere Hand gleiten, damit
er wieder eine Hand frei hat. Sogleich fährt diese in
die Tasche und holt ein zweites Mal den Zauberstab hervor.
Pete:
„Er hält einen Zauberstab in der Hand!“
In
einer geübten Geste tippt der magische Mümmelmann
mit seinem Zauberstab auf den Rand des Hutes des Hasen. Er
macht „Woah!“
Hase:
„Woah!“
Der
Zauberstab verschwindet wieder in der Tasche. Eine Hand hat
er nun wieder frei. Und mit dieser greift er in den Hut.
Kramt darin herum wie in einer endlosen Zaubertasche. Wühlt
wie in einem Füllhorn der Kuriositäten. Welch
Schrecklichkeit wird er hervorziehen?
…
…
…
…
…
…
…
…
Es
ist eine Schriftrolle.
Hase:
„Was steht…“
Er
rollt die Schriftrolle aus. Hält sich das kleine Papier
näher an das Kostüm. Irgendwo da muss ein Schlitz
sein, durch den er doch lesen kann.
Hase:
„…da nur geschrieben?“
Er
setzt den (echten) Hasen auf dem Boden ab. Außerhalb
des Kamerabilder hüpft dieser davon. Zurück bleibt
der Magier mit seiner Schriftrolle.
Hase:
„Da steht…“
Er
holt tief Luft.
…
…
…
Hase:
„…dass die RABBITS widerliche BASTARDE sind, die
mit dem Eselschwanz gepeitscht gehören. Weil sie mich
wirklich verdammt salzig gemacht haben!“
Mit
einem Wutschrei zieht sich der falsche Hase seine Maske vom
Kopf. Er schüttelt kurz seine langen Haare aus, dann
blickt ein bekanntes Gesicht ins Objektiv.
…
…
…
CARACAL
MATTHEWS!
Caracal
Matthews: „Ihr hoppelnden Hunde habt mir die Chance auf
den Intercontinental-Titel genommen. Die Chance, auf die ich
monatelang gewartet habe.“
Er
wirft den Hut zu Boden und ballt die Hand zur Faust.
Caracal
Matthews: „Mein Herz aus der Brust gerissen, das habt
ihr mir. Ich hätte Jason Crutch rächen sollen.
Switzenberg besiegen sollen. Gerechtigkeit für die
Galaxy hätte ich bringen sollen. Aber stattdessen…“
Er
schnaubt aus weit geöffneten Nüstern.
Caracal
Matthews: „…habt ihr mir den Krieg erklärt.
Und alles nur, weil ich mich mit Elias Eden solidarisiert
habe? Ist das zu schon zu viel für eure Zündschnur
gewesen? Ich habe keine Lust auf eure dreckigen Spiele. Aber
wer mich provoziert, der soll bekommen, was er verdient. Ihr
wolltet, dass ich in den Fuchsbau komme?“
Der
Kanadier blickt mit starrem Blick in die Kamera. Seine Züge
sind verhärtet. So kalt wie seine Stimme.
Caracal
Matthews: „Das könnt ihr haben.“
Er
hebt seine Hand und zeigt einen weiteren „Zaubertrick“.
Ein Schnipsen, dann geht das Licht in seiner Umgebung an. Er
steht im Backstagebereich.
Caracal
Matthews: „Doch dort werde ich nicht nach euren Regeln
spielen. Denn ich komme zu euch, wenn ihr NICHT da seid.“
Im
Zorn entledigt er sich dem Jackett und der Fliege. Beides
segelt achtlos zu Boden.
Caracal
Matthews: „Und ich werde euch EUER Herz rausreißen,
sobald ich den Fuchsbau gefunden habe. Indem ich…“
Mit
einem vorfreudigen Grinsen wendet sich der Kanadier von der
Kamera ab.
Caracal
Matthews: „…den Weihnachtsmann befreie. Das ist
mein wahrer Zaubertrick, ihr Drecks-Hasen. Hoppel-di-hopp,
ich mache eure Entführung zu einem Flop!“
Dann
hüpft er davon. Das Licht in der Halle geht wieder an,
die Videoleinwand wird abgeschaltet. Tsuki steht fassungslos
an den Ringseilen und springt durch sie hindurch aus dem Ring
heraus. Er stürmt Richtung Rampe.
Pete:
Jetzt wird einer nervös.
Sven:
Niemals findet der den Eingang zum Fuchsbau
Pete:
Ich glaube er ist ganz nah.
Caracal
scheint sich seiner Sache sicher zu sein und geht auf eine
Tür zu die ziemlich abgeranzt aussieht. Mit einem Griff
an die Türklinke dreht er sich zur Kamera und grinst. Er
öffnet die Tür die sich knatschend öffnet.
Tsuki steht mit über dem Kopf zusammengeschlagenen
Händen auf der Rampe.
Pete:
Lacht er? Lacht Tsuki?
Sven:
Sieht so aus.
CM
zieht die Tür auf und vor ihm ist nur schwärze.
Absolute Sch…
BIG
BOOT GEGEN CARACAL MATTHEWS
Er
sackt zu Boden. Über ihm steht El Metztli. Grinsend
blickt er in die Kamera. Tsuki hat sich wieder in Richtung
Ring gedreht und streichelt seine langen Ohren während
auch er verrückt grinst. Elias Eden ist total entsetzt.
Er blickt in die Fratzen der Hasen. Neben ihm liegt Mike Gard
und kriecht benommen umher. Plötzlich geht ein Raunen
durchs Publikum.
Pete:
Das kann nicht wahr sein. Nicht der schon wieder.
Sven:
Ich habs gewusst. Daniel ist halt ne Wurst.
Der
Fuchs steht hinter Eden und dreht seinen Kopf als ob er ihn
neu justieren muss. Er tipp den völlig überraschten
Halbgott an. Dieser wirbelt herum und kann den Einschlag
nicht verhindern.
SUPERKICK
VOM FUCHS GEGEN EDEN
Pete:
NEIN!!!
Sven:
WOW…selten so einen geilen Superkick gesehen.
Elias
Eden liegt ausgeknockt im Ring. Der Japaner stürmt
heran. Er zieht Eden auf die Beine und unter größter
Anstrengung geht es für Eden nach oben.
HONJO
MASAMUNE GEGEN ELIAS EDEN
Der
Fuchs hat Mike Gard dazu gebracht wieder die Übersicht
zu gewinnen.
Cover
von Tsuki Nosagi
ONEEEEEE
TWOOOOOOOO
THREEEEEEE
Sieger
des Matches durch Pinfall: Tsuki Nosagi
Der
Japaner rollt sich von Eden herunter, bleibt jedoch neben ihm
sitzen. Mit verrücktem Gesichtsausdruck und einem
schallenden Lachen genießt er seinen Sieg. Der Fuchs
steht neben Tsuki und blickt auf den Geschlagenen hinunter.
Mike Gard rückt nochmal seinen Kiefer zurecht und
verkündet den Sieg. Der Hase lässt sich jedoch
nicht gern berühren und schickt Mike Gard ohne große
Worte und Taten aus dem Ring. Eingeschüchtert nimmt der
Referee Reißaus. Der Fuchs flüstert Tsuki ins Ohr
welcher sich sofort daran macht Elias Eden wieder auf die
Beine zu bringen. Taumelnd steht der Halbgott vor dem Fuchs.
Die Fans buhen und schreien was das Zeug hält. Tsuki
hält Eden fest und DER Fuchs setzt zu einem weiteren
Superkick an. Da flippen die Fans aus und Tsuki deutet zur
Rampe. Der sichtlich mitgenommene Daniel stürmt humpelnd
heran. Ohne Rücksicht auf Verluste stürmt er den
Ring. DER Fuchs und Tsuki rollen sich aus dem Ring und
begeben sich rücklings die Rampe hoch. Triumphierend und
provozierend stehen sie auf der Bühne. Hinter Ihnen
betritt El Metztli die Halle. Mit Caracal Matthews im
Schlepptau den er wie ein nassen Sack die Rampe
herunterstößt. Daniel hat im Ring Elias Eden
gestützt und mit den Hasen und dem Fuchs auf der Rampe
und den geschlagenen Daniel und Eden im Ring und Caracal
Matthews davor verabschieden wir uns in die Werbung.
Pete:
DA ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Da scheinen
sich zumindest drei gefunden zu haben die dem Fuchs und den
Hasen die Stirn bieten wollen.
Sven:
Das wird sicherlich nicht einfach. Ob Eden, Caracal und
Daniel was gemeinsam auf die Beine stellen wird nur schwer
vorstellbar sein.
Pete:
Wir werden sehen. Ich bin gespannt wie es in der nächsten
War Evening weitergeht.