Etwa zwei Stunden vor Beginn des Einlasses der Zuschauer, Hinterhof der Halle in Bremen. Ein Gefährt kommt angefahren, mit dem man am ehesten in Thailand etwas anzufangen weiß: Ein TukTuk. Motorisiert natürlich und mit einem herrlichen Zweitakter versehen. Und im Gegensatz zu Derriksha sieht die Person auf dem Tuktuk sogar halbwegs vertraut aus – das Dschungle-Kid gibt sich die Ehre. Hinter dem Etwa einsachtzig hohen Menschen befindet sich ein mittelgroßer Jutebeutel auf der Ablage hinter dem einzigen richtigen Sitz, den das Dschungelkind auch in die Hand nimmt, als es schließlich vom Sattelähnlichen Gestühl herunter steigt.
Die schmale
Gestalt, die einem gewissen Daniel so gar nicht ähneln will,
schiebt sich auf den Halleneingang zu und versucht, sich dort
zurechtzufinden. Lesen scheint nicht so die Stärke des
Mannes zu sein, denn er schiebt sich geradewegs durch eine Tür,
über der in recht großen Lettern „Personaleingang“
steht. Nein, Daniel kann das nicht sein, aber wer denn dann
bitte?
prangt. Na, da scheint er hinzuwollen und das vollbusige Wesen hinter der Theke – es ist ein Herr Wunzelhaus – freut sich auch sichtlich, dass er belagert wird.
Die aufgesetzte Freude des Herrn Wunzelhaus, der sicher im tiefen Innern das Berlyn-Gimmick verkörpert, ist wirklich auch als solche zu erkennen: Aufgesetzt. So bemüht er sich nicht einmal um ein Lächeln, sondern grunzt dämlich dass die deutlich sichtbare Plauze unter der beachtlichen Oberweite in gefährliche Schwingungen gerät.
Dschungle
Kid: sich über den Tresen
beugend und einen Zettel hinhaltend
„Ist diese Öööööö...Fauuu.,...Beh!....is
diese Arena?“
Wunzelhaus: „Haben Sie gut erkannt, der Herr! Ja, das ist die herrliche ÖVB-Arena. Erbaut 1961 und seitdem mehrfach modernisiert. Zuletzt vor gar nicht so langer Zeit, da hat sich die ÖVB das mal richtig was kosten lassen. Es passen hier ziemlich viel Zuschauer hinein, bestimmt so 14.000.“
Das Dschungelkind, das ja vom Alter her eher ein Dschungelmann zu sein scheint, schaut reichlich unbeholfen drein.
Dschungle-Kid: „Ist diese Ööö...Fau..Beh? Muss Wrestling hier.“
Auch dafür hat der gute Herr Wunzelhaus natürlich eine Antwort parat, indem er aufsteht – das hat etwas von der Verschiebung von Erdplatten, die Wucht mit der er das tut – und um den Tresen herumkommt. Wunzelhaus ist alles andere als wunzelig..äh..winzig und misst sicher seine zwei Meter. Und mit einer 2 dürfte auch sein Gewicht in Kilogramm zu bemessen sein.
Wunzelhaus:
„Sie meinen sicher die GFCW-Veranstaltung am heutigen
Abend? Ja, die hat der gute Claude Booker uns aufs Auge gedrückt.
Unter uns gesagt...der hat'se nicht mehr alle. Lässt sich
ständig auf der Nase herumtanzen von diesem Jannek. Und
überhaupt...die GFCW kriegt auch so die Halle voll! Wenn man
sich mal ansieht, welche Matches auf der Card sind...kommen Sie
mal mit!“
Dschungle-Kid: „Ist diese....ist diese Wrestling, ja?“
Wunzelhaus reagiert auf den Einwand gar nicht wirklich, sondern beginnt einen furchtbaren Monolog...
Wunzelhaus: „Das ist also die Card für heute. Dat ganze fängt mit einem Tagteammatch an. Hm. Ich denke mal da werden die ersten beiden gewinnen. Anders kanns gar nicht laufen. Tri tra trullala... Dann dat zweite Match. Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich vom Fight Club ne Menge halte. Und gegen diese Gurke, die der Sohn von Johnboy Dog ist....ja bitte?“
Neben Wunzelhaus steht immernoch das Dschungelkind, doch es schüttelt nun mit dem Kopf.
Dschungle-Kid: „Dat mich. Schangelkit.“
Wunzelhaus runzelt die Stirn. Deutet der Gnom neben ihm gerade an, dass er das Dschungelkind sei? Und soll dieser Gnom, dieses nutzlose alte Klappergestell mit seltsamer Gesichtsbemalung wirklich der Gegner des guten Fight-Club, wenigstens eines Teiles dessen, sein?
Wunzelhaus:
„Dat wird aber schwer für Sie, sach ich Ihnen. Dieser
Ackley ist nicht zu unterschätzen. Oh...Randall, verzeihung.
Aber trotzdem dat gleiche. Da müssen se unbedingt noch
trainieren!“
….superkickt die Hölle aus dem Zwei-Meter-Schwachmaten! Bahm! Wunzelhaus grunzt und liegt schließlich am Boden, während das Dschungelkind einen Stift aus der Tasche nimmt und auf der Card seinen Namen mit dem roten Edding ganz, ganz fett einkreist. So! So und nicht anders wird’s kommen!
Dschungle-Kid:
„Beste wird gewinnen. Ich bester. Pisser.“
28.01.2015 Man ist es gewohnt, dass die Wrestler der GFCW sich aus dem Backstage-Bereich melden. Dort gibt es diverse Locations. Eine Möglichkeit ist der Lockerroom. Mal versteht man unter „Lockerroom“ eine Art Gemeinschaftsraum, zumeist hingegen besitzt jeder Wrestler seinen eigenen. Eine andere Location wäre beispielsweise der Interviewbereich, wo sich die GFCW-Wrestler zu ihren Gegnern äußern. Und manchmal werden auch Segmente aus dem halleneigenen Gym gesendet, wo die Wrestler beim Stretching oder letzten Warmup anzutreffen sind. Tja, und sehr häufig stehen die Superstars der GFCW auch einfach so „im Backstage-Bereich herum“, wo sie dann zufällig Kollegen über den Weg laufen.
Der Fight Club hingegen hat seine eigene Location. Zumeist melden sich Jasper Randall und Drake Ackley aus einem der zahlreichen Underground-Clubs aus ganz Amerika. Zumeist handelt es sich dabei um abgedunkelte Keller oder Bars, wo sie versuchen, dem „wahren Leben“ und „dem System“, wie sie es bezeichnen, zu entfliehen. Immer auf der Suche nach dem größten Schmerz – dem einzigen Gefühl, das ihnen überhaupt noch „Spass bereitet“.
Und so ist es auch diesmal. Wieder einmal finden wir uns in einem spärlich beleuchteten Keller wieder, im Hintergrund sieht man sogar, dass ein Käfig aus Maschendraht aufgebaut ist, in dem die Mitglieder gegeneinander kämpfen. Genau in diesem Moment findet sogar ein Kampf statt. Ein hagerer, aber muskelbepackter Bursche mit Anzughose tritt gegen einen Fleischklops in Camouflage-Boxershorts an. Angefeuert von den nach Blut, Schmerz und Adrenalin gierenden Zusehern außerhalb des Käfigs. Die Umstehenden, die mit aufgerissenen Augen, die starr vor Spannung und Begierde auf noch mehr und mehr Schläge drängen, grölen und johlen, beinahe wie von Sinnen und ziehen und zerren wie Affen in einem Gehege an dem Maschendraht. Man gewinnt den Eindruck, als hätten sie sämtliche menschliche Züge verloren. Als seien sie selbst verloren in dieser Welt, die ihnen der Fight Club gezeigt hat.
Jasper Randall: „Ich weiß, was ihr denkt.“
...hört man plötzlich die Stimme von Jasper Randall aus dem Off, der sich aber diesmal nicht so viel Zeit lässt wie sonst, denn diesmal zeigt er sich gleich. Die Kamera schwenkt nach rechts, wo der Wortführer des Fight Club auf einem Bartresen sitzt, mit nacktem Oberkörper und in schwarz-weißen Trunks. Ein geschwollenes Auge, an das er einen Eisbeutel hält und ein dünnes Rinnsal Blut, das aus seinem Mundwinkel läuft, lassen darauf schließen, dass auch er eben aus der Welt des Schmerzes zurückgekehrt ist. Diese Welt, die er und sein Partner selbst erschaffen haben.
Jasper Randall: „Wie können normale Menschen, normale Menschen wie ihr dort draußen, dies hier...“
...eine ausladende Armbewegung hinüber zu dem Käfig, in dem der Fleischklops den hageren Mann gerade in einem Würgegriff am Boden festhält...
Jasper Randall: „...nur als eine Ersatzwelt zu der Welt „dort draußen“ ansehen. Man sieht, wie sie sich aufführen. Man sieht, wie sie an dem Zaun rütteln wie Primaten. Man hört ihr Geschrei, ihr Krakeelen, wie Tiere im Zoo brüllen sie voller Inbrunst nach noch mehr Schmerz, nach noch mehr Blut.“
Er legt den Eisbeutel beiseite und setzt ein Bein auf den Tresen, beobachtet, wie der Hagere langsam bewusstlos wird, doch kurz vorher abklopft. Der Fleischklops lässt sofort von seinem Gegner ab. Das Gegröle der Zusehenden erreicht seinen Höhepunkt, bellende Rufe schallen durch den Keller, dann gibt es Beifallsbekundungen, Applaus. Die Welle des Gegröle verebbt langsam.
Jasper Randall: „Jetzt ist es vorbei. Seht ihr? Es ist dieser Anflug der Euphorie, der sie zu Tieren werden lässt. Der Durst nach diesem Gefühl zu erkennen, wer man wirklich ist. Doch wenn der Kampf vorbei ist, ist auch die Euphorie verflogen. Seht ihr den fetten Kerl dort im Käfig, der gerade von den anderen umarmt wird? Ihm wird gratuliert, er wird gefeiert, er erfährt Anerkennung, weil er gewonnen hat. Wisst ihr, was er draußen ist, in der Welt „innerhalb des Systems“? Er ist Lehrer an der Lincoln Park Highschool. Dort wird er getriezt, kann sich nicht durchsetzen, seine Schüler lachen über ihn, weil er ein fetter Sack ist, weil er schwitzt wie ein Schwein. Sie spucken förmlich auf ihn, er erntet keinen Respekt.“
Randall nimmt einen Schluck aus einer Wasserflasche, die ihm eine Hand von der rechten Seite des Bildes her reicht. Die Kamera zoomt heraus und wir sehen, dass die Hand zu Drake Ackley gehört, der dort im mausgrauen Kapuzenpulli steht und – wie fast immer – ein Kaugummi kaut.
Jasper Randall: „Und jetzt seht ihn euch an. Hier wird er respektiert. All seine Wut, die in ihm steckt, all seine Aggressionen...wir bieten ihm die Möglichkeit, sie herauszulassen. Wir geben ihm die Möglichkeit, etwas tun zu können, für das er nach den Regeln des System eingesperrt werden würde. Egal welchen Ranges ihr dort draußen seid: HIER seid ihr alle gleich.“ Drake Ackley: „Du, Puppenspieler...wir gaben dir die Möglichkeit beim letzten War Evening, Teil davon zu werden. Du hast abgelehnt. Dich darüber lustig gemacht. Ich machte dir das Angebot, dich im Ring niederzulegen, mir das One, Two, Three zu schenken...doch du hast uns verhöhnt, wähltest den harten Weg. Nun...ICH bin es, der im Fatal Four Way Match um den Intercontinental-Championtitel steht. Und wo bist du jetzt?“
Ein hämisches Grinsen zeichnet sich auf Drake Ackley ab, der nun die Wasserflasche von Jasper Randall entgegen nimmt und sie beiseite stellt. Randall nutzt die freien Hände, um sich vom Tresen abzustoßen. Er landet weich vor dem Tresen und blickt noch einmal hinüber zum Käfig. Der Fettklops und zwei andere Mitglieder des Fight Club helfen dem Hageren freundlich auf die Beine und umarmen auch ihn.
Jasper Randall: „Es hätte auch für Jimmy Maxxx so einfach sein können. Wir hätten ihn vom Boden aufgehoben, auf den ihn Lex Streetman gebracht hat, und hätten gemeinsam in eine großartige Zukunft blicken können. Doch auch er hat abgelehnt. Die Quittung folgte auf dem Fuße.“
Nun wendet sich der Wortführer Randall an die Kamera.
Jasper Randall: „Mein Kumpel Drake hier hat beim letzten War Evening einen großen Sieg davongetragen. Er wird bei Dooms Night um den vakanten Intercontinental-Championtitel kämpfen. Ich hingegen habe diese Aufgabe noch vor mir. Bei War Evening in Bremen treffe ich auf das Dschungle Kid.“
Er und Ackley versuchen, ihr überhebliches Grinsen zu verdecken, indem sie kurz zur Seite blicken. Doch es gelingt ihnen nicht. Nach einer kurzen Pause setzt Randall dann wieder fort:
Jasper Randall: „Dschungle Kid, du gibst mir Rätsel auf. Ich weiß nicht, was ich von dir halten soll. Du warst vor wenigen Monaten noch ein halbwegs normaler junger Mensch, der im Schatten seines Vaters Johnboy Dog beinahe nach dem Intercontinental-Championtitel gegriffen hätte. Was auch immer deine genauen Absichten waren: Du warst in ein verworrenes Spiel mit deinem Vater und Toxic Lugosi verstrickt. Dann bist du verschwunden. Jetzt tauchtest du auf, irgendwo in den Wäldern, ernährst dich von Bohnen aus der Dose und scheinst verlernt zu haben, dich zu artikulieren. Mein Junge, was immer mit dir geschehen ist: Du tust mir leid. Wirklich! Ich habe ein gutes Herz, Dschungle Kid. Ich bin ein ganz netter Mensch. Ehrlich!“
Wieder grinsen beide. Anschließend spuckt Ackley sein Kaugummi aus und nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche.
Jasper Randall: „Welch sonderbares Individuum du auch sein magst...Beim Fight Club sind sie alle willkommen! Wirklich alle! Und seien sie noch so verschroben. Seien sie noch so verloren. Und seien sie noch so weit weg von der Realität, sie alle...“
Plötzlich prusten beide Männer los vor Lachen. Noch nie hat man Drake Ackley und Jasper Randall so ausladend lachen sehen. Doch es ist kein „freundliches Lachen“, sofern es so etwas gibt. Sicher, sie wirken amüsiert. Doch ob das was gutes heißen soll? Jasper Randall winkt ab, und sammelt sich langsam wieder.
Jasper Randall: „So ein Blödsinn! Was sollten wir mit jemandem wie DIR anfangen, Dschungle Kid? Also ganz ehrlich! Nein nein nein. Der Fight Club nimmt jeden auf, wirklich JEDEN – außer DICH! Ich meine...Du bist ein verrückter Punk, der sich kaum ausdrücken kann. Für dich macht der Fight Club erstmals eine Ausnahme. Du bekommst KEINEN Zutritt. Bei War Evening, Dschungle Kid, werde ich dir zeigen, was Schmerzen sind. Ich erwarte nicht, dass du MIR welche beibringen kannst. Schade eigentlich für die verschwendete Zeit.
Es bleibt die Mission bestehen: Wir wollen den Intercontinental-Championtitel in unsere Reihen holen, damit wir mehr Aufmerksamkeit durch die Leute und die Medien bekommen. Unsere Botschaft muss verbreitet werden. Dazu benötigen wir den Intercontinental-Championtitel. Ackley ist schon ins Finale eingezogen. Ich werde folgen. Es geht einfach nur darum, unsere Chancen zu erhöhen. Du, Dschungle Kid, wirst mich mit Sicherheit nicht aufhalten können!“
Einige weitere Momente blickt Jasper Randall entschlossen in die Kamera, lässt die letzten Worte wirken. Dann knufft er seinen Kumpel Ackley gegen die Schulter und bedeutet ihm mit einem Kopfnicken, ihm zu folgen. Das Kamerabild folgt wiederum ihnen. Beide Männer gehen hinüber zu dem Hageren und dem Fettklops, klopfen ihnen auf die Schultern, als das Bild langsam ausfadet.
Wie lange diese Katz-und-Mausjagd nun schon ging, weiß er nicht. Hier, auf dieser Insel, spielte Zeit einfach keine Rolle. Versuchte er in den ersten Tagen noch ein Gefühl dafür zu erhalten, wieviel Zeit vergangen war, indem er sein Baguette als Sonnenuhr benutzte, wenn sein unbarmherziger Verfolger nicht seine Spur witterte, wurde diese Information mit dem Fortschreiten, des sich um sein Baguette bewegenden Schattens immer unwichtiger. Nachdem die Sonne ein siebtes Mal auf und wieder unterging und sein Baguette diesen Zeitraum am Strand der Insel protokollierte, hörte er auf. Als einzige Möglichkeit, die vergangenen Momente in dieser paradiesischen Hölle nachzuvollziehen, blieb die Länge seines inzwischen stattlichen Vollbartes, der gegen seinen anderen ZEITMESSER aber trotzdem immer noch den Kürzeren zog. Am Ende war es vollkommen irrelevant, denn der Tag, an dem er wie Jennifer Lawrence noch einmal seine SCHNAPSCHÜSSE in die iCLOUD LADEN könnte, würde wohl nicht mehr kommen, denn es gibt keinen Ausweg mehr. Er wird sterben. Jetzt gleich. Beraubt von seiner Baguette-Krone, vom PCWA Office auf einer tropischen Insel irgendwo im Pazifik dem Tod überlassen. Und in Kürze ge-ass-raped und aufgefressen von einem mindestens genauso lustvollen, wie hungrigen Dinosaurier. Denn hier, unter dem freiem Himmel des Sandstrands, gab es kein Versteck und die urzeitliche Echse musste ihre Geilheit lange genug zurückhalten...
Maximilian Lunenkind: "KOMM RAN, DU ZIGARETTEN-FILTER!"
Lunenkind startet noch eine letzte, verzweifelte Kampfansage. Dann schließt er die Augen und hebt die zitternden Fäuste.
Maximilian Lunenkind: "Gegen mich ist Axel Schulz gar nichts! BEENDEN WIR ES, HIER UND JETZT!"
<CUT>
"BITCH, IS U PLAYIN???"
Eine Gelegenheit, auf diese Frage zu antworten, hat die schwarze Frau mit dem roten Lieutenant Uhara-Dress und dem klangvollen Namen "Lakeisha", nicht, denn als sie ihren hübschen Mund öffnen will, trifft sie die göttliche Macht ihres Herrn und Meisters, eine elegant aber kraftvoll ausgeführte Rückhand. Lakeisha stürzt rücklings zu Boden und starrt den Verursacher des in Kürze auftretenden Blutergusses mit schockgeweiteten Augen, aus denen nun Tränen fließen, an. Aber weder von ihm, noch von sonstwem in der Schiffscrew braucht sie Mitgefühl erwarten. Die meisten Frauen, die die blinkenden Hologramm-Konsolen auf der Schiffsbrücke bedienen, tun so, als würden sie nicht bemerken, was hier geschieht, wie die Deutschen außerhalb der Konzentrationslagern der Nazizeit. Aber sie wissen es. Und sie sind froh darüber, dass es Lakeisha trifft, denn wenn es Lakeisha trifft, trifft es nicht sie. Er lässt sich Zeit beim Aufstehen aus seinem Kirk-Gedächtnis-Kapitänsstuhl. Die aus Gold und Diamanten bestehende, 20 Kilogramm schwere Nachbildung seines Abbildes, die er um seinen Stiernacken trägt, klimpert nervös umher, als er sich auf sie zubewegt. Nicht nur seine Körpergröße von über zwei Metern lässt ihn imposant wirken, auch der Fellmantel, für den eine ganze Bengaltigerfamilie ihr Leben lassen musste, die extrem swagged oute Versace Base Cap mit dem Medusenkopf-Logo, das weinrote Vuittonhemd, die graue Valentino Anzughose und die schwarzen Gucci Street Shoes implizieren nur eines: Absolute Bosshaftigkeit.
Lakeisha: "Barnes, baby. Please! Lass mich meinen Fehler wieder gutmachen!" Barnes Bullet: "Wie viele Crackrocks hast du vorher geraucht, dass wir uns so verfahren konnten, huh, bitch?! Wir wollten nach DEUTSCHLAND!!!!!! NICHT INS NIRGENDWO DES PAZIFISCHEN OZEAN!!!!!!!!! DAS MACHT MICH GERADE EXTREM WÜTEND!!!!!"
Er scheint gerade extrem wütend zu sein, ein Fakt, der durch die Tatsache verschlimmert wird, dass er in diesem Moment ziemlich juiced up ist und weshalb man ihm in der Hood auch ziemlich schnell den Beinamen "Roid Rage" gab, weil er in diesem Zustand gerne Frauen und Kinder im Crossface würgt und zum choken bringt, wie Lunenkind die Nutten beim Oralsex.
Lakeisha: "Baby, wir können immer noch nach Deutschland fliegen. Es dauert nicht mal ne Minute und wir sind in Deutschland. Wir müssen nur den Warpantrieb aktivieren und schon sind wir in Nullkommanichts da." Barnes Bullet: "BITCH, ES IST ZU SPÄT FÜR WIEDERGUTMACHUNG, BITCH!!!!!! DU HAST DEIN TODESURTEIL UNTERSCHRIEBEN!!!!!!!"
<CUT>
Maximilian Lunenkind geht in Kampfposition, was – so wie alles, was er seinem Leben macht – extrem behindert aussieht (wie Hannibal Cain). Aber darauf kommt es gar nicht (mehr) an. Zwar weiß der gestürzte roi de la baguette, dass er nun von einer notgeilen Riesenechse vergewaltigt und getötet wird, aber kampflos wird er sich keinesfalls ergeben. Er wird diesem geschuppten Unhold der Deinonychus-Spezies, der gerade auf einem Bein steht, weil er mit der Sichelkralle seines anderen Fußes damit beschäftigt ist, vorsichtig an seinem enormen Dino-Penis zu reiben und ihn hart werden zu lassen, weil seine Ärmchen dafür zu kurz sind, den Kampf seines Lebens liefern, bevor er ein schrecklicheres Schicksal erleiden wird, als Mr. Hands, als dieser sich dabei filmen ließ, wie er auf einer Ranch von einem Pferd... Ach, lassen wir das...
<CUT>
Wie
ein zwischen den Welten gefangener Reigen von Geistern steigt der
Qualm in formloser Gestalt auf.
"Yo, whut da fuq?!"
...murmelt Yung Trohf und nicht Eleven zu sich selbst, als er den halb fertiggerauchten Joint auf dem Glasaschenbecher ablegt und sich seine blutunterlaufenen Augen auf das richten, was sich dort jenseits der Glasscheibe abspielt. Im Hintergrund hallt ein Schuss aus Bullets vergoldeter Desert Eagle und das dumpfe Aufkommen des toten Körpers von Lakeisha in seinen Ohren leise wieder und versinkt im Nichts der Stille. Später würde sie jemand ins Unterdeck schaffen und ihren Kopf an die Wand neben all den anderen Opfern wie Yokomizo an die Wand hängen. Aber das ist völlig nebensächlich für den Mann, der durch den Coitus interruptus aktiv und selbstlos zu der Bekämpfung menschlicher Überbevölkerung auf unserem Planeten beiträgt. Wenn nicht schon eine Armee faschistoider Pflanzenmutanten, afroamerikanische Riesenroboter und mit überdimensionierten KFC-Buckets aufgepimpte Reichsflugscheiben der SHIT waren, dann doch sicherlich das hier!
Yung Trohf: "Yoooooo! Yo, niggah!"
Vom Haze auf ein Viertel seiner normalen Geschwindigkeit entschleunigt, versucht YT seinem Homie Double B gestikulierend klarzumachen, dass dort draußen etwas sehr Wichtiges vonstattengeht und winkt ihn zu sich herüber. Nachdem er den rauchenden Lauf seiner golden glänzenden Desert Eagle mit seinem Gucci-Bandana gesäubert und die Pistole zurück in die Innentasche seines Bengaltigermantels gesteckt hat, tut der überzeugte Steroidnutzer das auch. Und ist SKEPTISCH!
Barnes Bullet: "Aye yo, eine scheiß Insel, niggah?! Really?! Wir besitzen mehrere Inseln auf den Malediven, was willst du ausgerechnet mit dieser hier?! Hat jemand Dr. Nos Geheimversteck entdeckt oder eine Karte aus dem Meer gefischt und sucht jetzt nach dem Piratenschatz? Meinst du nicht, dass wir andere Probleme haben? Wir müssen endlich zur GFCW zurück und uns unser Tag Team Bling von diesen Outlawz-Weißbroten zurückholen und diese Ungerechtigkeit in dieser zutiefst rassistischen Liga ungeschehen machen!! Elijah Muhammad-Shit: Deeze birdshits ain't got shit on us!!!" Yung Trohf: "Niggah, guck doch auf den Strand!! Siehst du nicht, was da gerade passiert??"
<CUT>
Der Widerstand war nicht von langer Dauer. All die Wrestlingtechniken, die ihm der Barbarian in den letzten Wochen und Monaten beigebracht hatte, um NEON LOVE zu besiegen, die Waist Locks, die Hammerlocks, die Wristlocks, Chinlocks, all das konnte ihn nicht davor bewahren, von der urzeitlichen Echse in kürzester Zeit auf den Boden geschleudert und dort fixiert zu werden. Mit einem gedämpften Geräusch zerfetzen die Sichelkrallen auch die letzten Überreste von Maximilian Lunenkinds Bekleidung, sodass er nun bäuchlings und mit dem Gesicht in den Sand gedrückt in all seiner Nacktheit vor dem lüsternen Deinonychus-Raptor liegt, der mit seinen Klauenhänden genüsslich über den Rücken von Luni streichelt und dabei erregt schnattert. Der GEMA-Mitarbeiter wehrt sich nach besten Kräften, aber er kann das Urzeitvieh nicht von sich stoßen, egal wie sehr er sich gegen das Gewicht des Dinosauriers stemmt. Der riesige, pulsierende Dino-Penis kommt seinem Hinterteil immer näher. Wird den ausgewiesenen Sexualstraftäter nun die gerechte Strafe treffen? Wird er von einem Dinosaurier für seine früheren Taten anal vergewaltigt werden? Und ist der Niveaukeller der Unterhaltungsindustrie mit diesem abstoßenden Segment nun endgültig erreicht? (Nein, Anm. der Red.)
Kurz bevor er in ihn eindringen kann, hält der geile Deinonychus inne. Unruhig schnatternd hebt er seinen Reptilienkopf und schaut in den Himmel. Sich wundernd, warum der Schmerz, den er in seinem Leben immer am meisten gefürchtet hat, nicht eintritt, tut es ihm der enthronte Baguettekönig gleich und was er erblickt, lässt ihm die Kinnlade herunterfahren.
Ein... ... ... ... ... ... ... UFO!
Lunenkind kneift die Augen zusammen, schüttelt mit dem Kopf, glaubt an eine Illusion, die von seiner wahnsinnigen Rektalpenetrationsangst erschaffen wurde, aber es ist immer noch da. Ein tellerförmiges, fliegendes Objekt - dem Kenner wohlwissend als Reichsflugscheibe bekannt, dem geheimen Projekt Hitlers aus Neuschwabenland für den Kampf gegen die Freimaurer – auf das ein gigantischer KFC-Bucket montiert worden ist, schwebt vom Meer aus auf ihn und die urzeitliche Echse zu.
Auch für den Dinosaurier scheint von dem UFO eine gewisse Faszination auszugehen. Womöglich überlegt der Raptor gerade, ob dieses fliegende Ding nicht doch ein lohnenderes Ziel ist, um sich daran sexuell abzureagieren und so verfolgt der Blick des Deinonychus das UFO, bis er und Luni von seinem Schatten verdeckt werden. Luni selbst nutzt die Situation, einen gehörigen Sicherheitsabstand zu dem geilen Dino zu gewinnen, kann seine Augen aber nicht von der extraterrestrischen Untertasse abwenden. Eine Luke öffnet sich auf einmal von unten und ein weißer Lichtstrahl dringt auf die Erde. Zuerst sind es nur vereinzelte abgekaute Chickenwings und abgenagte Melonenscheiben, die aus der Luke auf den Boden fallen. Dann schwebt etwas Größeres von dort zu Boden. Es sind... Menschen?
Ja, es sind wirklich Menschen und keine schlacksigen Marsmenschen mit Wasserkopf, die aus der fliegenden Untertasse auf die Insel kommen (es sei denn ihr gehört zum KKK, dann müsste man über die Defintion "Mensch" reden). Zwei breitgebaute, schwarze Kolosse in exquisiter Garderobe und einem Gewehr mit goldenem Lauf!! Der Raptor scheint daraufhin die Lust an dem GEMA-Mitarbeiter verloren zu haben und wendet sich mit seinem immer noch harten und dicken Dino-Prängel den beiden Afroamerikanern zu.
BANG!
Ein Schuss hallt durch die Atmosphäre. Kurz darauf kippt der Dinosaurier auf die Seite und rührt sich nach wenigen Sekunden nicht mehr.
Barnes Bullet: "Yo, cracker! Da fuq is goin' on here?"
Erst auf den zu Boden gestürzten Deinonychus und dann auf den nach wie vor vollkommen nackten Lunenkind deutend, nähern sich die zwei Ghetto-Imperatoren "Roid Rage" Barnes Bullet und "Skeet Skeet" Yung Trohf dem unfreiwilligen Einsiedler.
Maximilian Lunenkind: "OH GOTT, EUCH CHOCOLATE BOYS SCHICKT DER BAGUETTE GOTT!"
Die ganze Anspannung fällt von Lunenkind ab, und er bricht zusammen, weint hemmungslos und lacht dabei manisch, um die Jungfräulichkeit seines Anal-Bereiches zu zelebrieren.
Maximilian Lunenkind: "Es... es ist eigentlich ganz simpel, wisst ihr?"
Nein, wissen sie nicht. Aber deswegen erklärt der ehemalige (!!!!!!!!!!) Baguette-König es nun auch nochmal, nachdem er aufgehört hat zu weinen als wäre er voll die Pussy.
Maximilian Lunenkind: "Ich habe an Weihnachten ein Island Death Match gegen einen geisteskranken, metrosexuellen und ruzückgebliebenen Teenager verloren, in dem es um die Baguette-Krone ging. Die PCWA hat dann alle Beteiligten an dem Match von der Insel geholt, abgesehen von mir, weil das Schiff bei dem zusätzlichen GEWICHT meines ANKERS untergegangen wäre... aber weil ich versucht habe, die Kapitänin mit meiner HARPUNE zu DURCHBOHREN, wollte sie kein größeres Schiff schicken! Und so musste ich auf der Insel bleiben und wurde von dem Vergewaltigungs-Dino gejagt... bis ihr kamt. Bis ihr kamt war ich auf dieser Insel, einen Monat lang. ICH KONNTE DIE GANZE ZEIT NUR TOTE NASHÖRNER ESSEN, MAN! Dafür werde ich mich bitterlich an der PCWA rächen! Ich werde sie noch vor Eleven EINREISSEN, und wenn es sein muss setze ich meine ABRISSBIRNE ein und reiße Eleven mit ab und auch Jona Vark und Robert Breads und NEON LOVE und VOR ALLEM Erik Moranes! Boah, bin ich krass angepisst!"
Wütend schlägt er sich selbst ins Gesicht.
Maximilian Lunenkind: "Doch dafür... muss ich erst einmal von dieser Insel herunter kommen. BITTE, IHR NIG... SCHWARZEN, DIE DER HIMMEL IN EINER HEILIGEN KUTSCHE SANDTE! NEHMT MICH... ABER NICHT WIE DER DINO ES WOLLTE, SONDERN MIT!"
Elendig fällt der enthronte König vor Barnes Bullet und Yung Trohf auf die Knie und fleht sie mit gefalteten Händen an, Barnes Bullet, jedoch, schüttelt eiskalt wie ein Hoodboy mit einem Herz aus Stein es tun würde, was er ja de facto auch ist, den Kopf und deutet mit ernster Miene auf den Dinosaurier, der – wie man an dem Pfeil, der in seinem Hals steckt – überraschenderweise nur betäubt und nicht tot ist.
Barnes Bullet: "Nah, mayn! Wir sind nicht wegen dir Weißbrot hergekommen! Wir sind wegen dem da hier! Dieses Viech ist wie die Kette von Jacob für das blinged out Outfit im VIP Bereich, niggah! Dieser Dinosaurier ist ein muttergefickter Pussy-Magnet, wenn wir mit ihm über den Walk of Fame spazieren. Mit diesem Dinosaurier in unserem Privatzoo in den Hollywood Hills wird uns nicht nur jeder verdammte Pimp, sondern auch jeder Celebrity auf der Welt beneiden, weil sie nicht so ein nices Haustier besitzen. Wer außer Fred Feuerstein kann denn von sich behaupten, dass er einen Dinosaurier besitzt, huh?! FUCKING NIEMAND kann das!" Yung Trohf: "TURN UP!!!" Barnes Bullet: "Darum sind wir hier. Du kannst hier meinetwegen verrecken, dicksauce." Yung Trohf: "Damn right, niggah!" Maximilian Lunenkind: "Aber ihr MÜSST das tun! Ich brauche... ihr versteht nicht! Ich kann dann nie wieder mein PASSWORT in das W-LAN-FENSTER eingeben!"
So wie Sammy.
Barnes Bullet: "Niggah, wir besitzen ein Zuhälterimperium, das sich über mehrere Kontinente erstreckt! Wir sind so reich, dass wir in der GFCW ungestraft Menschen ERSCHIESSEN können, vor laufender Kamera, ohne das uns jemand was kann, weil jeder Bulle samt BATMAN auf unserer scheiß Gehaltsliste steht! Niggah, wir haben selbst soviel Scheine unter unseren Weißkopf Seeadler-Matratzen im GÄSTEZIMMER, dass wir damit nicht nur die NBA, NFL und MLB kaufen könnten, sondern noch genug Wechselgeld übrig bleibt für den Bau eines Todessterns aus purem Gold, der einzig und allein für den Zweck besteht, damit auf PEGIDA-Demos zu feuern! Und diesen ganzen Reichtum haben wir uns durch harte Bitchslaps an willigen Nutten erarbeitet, ohne dass eines von euch Bleichgesichtern etwas dagegen unternehmen konnte, obwohl ihr es nicht ertragen könnt, dass zwei schwarze Jungs, die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen sind, es bis an die Spitze der Nahrungskette geschafft haben, wie dieser Dino-Bossgegner hier vor der durch uns anbrechenden ICE-Zeit. Niemand hat soviel Geld, soviele Drogen, soviele Nutten, soviele Waffen und soviel tote GFCW-Untermenschen auf dem Konto wie wir!! Also sag uns noch mal: Warum sollten wir dich Cracker retten?" Yung Trohf: "Yeah, warum sollten wir, niggah? WARUM??"
Lunenkind denkt nach. Er muss nun das beste Argument vorbringen, das ihm einfällt. Er zermatert sich in unfassbarem Tempo das Gehirn, durchforstet jede Faser des wabbeligen, rosa Dings in seinem Schädel. Er muss jeden Gedankengang analysieren und möglichst realistisch einschätzen, welcher der Beste ist. Er muss es schaffen. Er muss... zum allerersten Mal in seinem Leben... etwas Schlaues sagen.
Maximilian Lunenkind: "WaRuM EiGeNtLiCh NiChT?!"
Double B und Yung Trohf schauen sich einander fragend an. Für einen Augenblick scheinen sie wirklich über die gewichtigen Implikationen der Worte des Baguette-Philosophen nachzudenken. Flüsternd stecken sie die Köpfe zusammen.
Yung Trohf: "He right, niggah! Das ist ein unwiderlegbares Argument. Dagegen haben wir nichts entgegenzusetzen." Barnes Bullet: "Aber er ist ein Weißer! Wenn wir ihm helfen, begehen wir Verrat an unseren Brüdern und Schwestern! Wir wären dann Snitches und das wäre das Todesurteil für unsere Streetcredibility. Ich würde nicht mal mit diesen weißen Feds-Schweinen zusammenarbeiten, wenn ich wüsste, dass mein Nachbar ein Serienkiller oder der Spieler von Jay Taven wäre. Und jetzt willst du diese Vanillefresse mitnehmen? Hell nah!" Yung Trohf: "Denk doch nur mal daran, was passiert, wenn es bis zur Führungsspitze der GFCW durchdringt, dass wir einem weißen Jungen wortwörtlich den Arsch gerettet haben. Vielleicht gewährt uns Grand Wizard Dynamite unser Rückmatch gegen seine White Power-Soldaten Lex Streetman und Jimmy Maxxx!!" Barnes Bullet: "U right, niggah! Wir könnten uns unser Tag Team Bling zurückcoppen! Three time GFCW World Tag Team Champions! Damn, dat sound good!"
YT nickt seinem Homie zu, dann drehen er und Bullet ihre Köpfe in einer synchronen Bewegung zu Lunenkind.
Barnes Bullet: "Na gut! Wir nehmen dich mit nach Deutschland, aber wenn wir dort angekommen sind, wollen wir nichts mehr mit dir zu tun haben wie der Osten dort mit Ausländern. Ist das klar, niggah?"
Der einstige Baguette-König nickt entschlossen. Es ist ihm egal, was diese zwei Neg... Afroamerikaner sagen, Hauptsache er kann runter von dieser verdammten Insel. Und wenn er erst wieder seinen Fuß in die PCWA gesetzt hat, dann wird sie in einem Meer aus Flammen ersticken und bis auf den Grund niederbrennen. Kein Phönix wird aus dieser Asche wiederauferstehen können. Das teuflische Lachenteuflische Lachen des Mannes mit dem größten Baguette erfüllt die gesamte Insel, als er zusammen mit Barnes Bullet, Yung Trohf und dem ohnmächtigen Raptor in das UFO aufsteigt und in der Luke verschwindet. Dann erhellt kurz darauf ein Lichtblitz den klaren Himmel und das UFO ist verschwunden. Bloß die Hühnchenknochen und Melonenschalen erinnern noch an die Anwesenheit der drei Personen... und des Dinos.
Sonnengeflutete Straßen. Reihen an Häusern auf satten grünen Grundstücken. Der Rasen ist eben und die weißen Zäune eben gezogen, alles in Reih und Glied, nichts steht hinüber oder würde die Perfektion durch seine Natürlichkeit stören in den Straßen der absoluten Reinheit. Auf den Straßen gehen Männer lächelnd mit Aktentaschen über die Straßen und Wege. Die Autos glänzen im Sonnenlicht in ihren schönsten Farben und fahren edel daher. Der Mann im braunen Anzug nickt der Frau im rot gepunkteten Kleid höflich zu, sie lächelt zurück. Eine Gruppe Kinder geht in kurzen Hosen und hellen Sommerkleidchen zur Schule wo sie der Direktor auf dem opulenten Grundstück schon freudig willkommen heißt.
Man hört eine verzehrt hohe Stimme:
„Willkommen liebe Kinder, kommt alle in die Schule, sie fängt gleich an!“
Da fällt ein Kind in den weichen Sand.
„Nein Timmy, so pass doch auf!“
Ein zweiterer Junge kommt herbei und Tritt dem liegenden Jungen in die Seite.
„He He“
Der Direktor mit der Brille im Spitzen Gesicht hebt mahnend die Hand.
„Lässt du dass wohl sein!“ „Soll ich wirklich in dem Aufzug herumlaufen?“
Die Kamera fährt heraus und erst jetzt kann festgestellt werden dass diese Welt zu keinem Zeitpunkt Real war sondern von einem einzigen Mann geschaffen:..... Dem Puppenspieler, der als lächelnde Allmacht neben der Lampe über seine „Schützlinge“ wacht.
Doch nun schreckt er hoch, ihm wird bewusst, er hat sich zu sehr in seiner Fantasiee verloren. Er dreht sich um und da steht Minna.
Ihre zierliche Figur in eine eben solch ein rot gepunktetes weißes Kleid gekleidet und die Haare in blonden Locken auf ihre Schulter fallend steht sie mit rotem Kussmund vor dem Puppenspieler und weiß sich nicht so recht zu begreifen.
Ungläubig blickt sie immer wieder auf ihre weißen Spitzenhandschuhe und staunt.
Da kommt auch schon der Puppenspieler zu ihr rüber und umfasst mit beiden Armen die Schultern ihres schmalen Körpers. Lächelnd strahlt er in ihr überfordertes Gesicht.
Puppenspieler: „ Mach dir keine Gedanken... du siehst fantastisch aus. Minna: „Ich weiß ja nicht so recht...“ Puppenspieler: „Doch doch du siehst gut aus. Es wird zeit dass du ein wenig mehr aus dir machst und genau aus diesem Grund wirst du mich heute Abend auch zum Ring begleiten.“ Minna: „Aber meintest du nicht dass sei zu gefährlich für mich?“
Der Puppenspieler wischt die bedenken überzeugt bei Seite.
Puppenspieler: „Ach was!.... mir ist klar geworden ich kann dich nicht immer verstecken. Ich für dich richtig nett aus und du wirst als meine Muse in der ersten Reihe sitzen.“
Er packt sie beim Arm und macht sich auf den Raum zu verlassen.
Puppenspieler: „So nun komm, wir haben noch etwas vor heute Abend“.
Es ist wieder kalt in Deutschland geworden. Schnee ist gefallen und die Temperaturen werden sich aller Voraussicht nicht ändern, so dass der Winter endlich Einzug gehalten hat. Lugosi mag den Winter. Die klare Luft und die Dunkelheit, welche sich die Oberhand erobert hat.
Lugosi steht draußen einige Meter von seinem Haus entfernt. Direkt neben seiner Trainingshalle hat er eine kleine Hütte gebaut, in der das Holz lagert welches er für seinen Kamin benötigt. Fein säuberlich hat er die einzelnen Scheite gestapelt. An diesem Vorabend muss er wieder seinen Vorrat auffüllen, damit er es drinnen gemütlich hat und die Flammen beobachten kann. Gerade als er die letzten Scheite in seinen Korb legen will hört er ein Geräusch außerhalb des Zauns. Doch die Bewegungsmelder rund um sein Anwesen gehen nicht und auch die Beleuchtung innerhalb verschafft ihm keine klare Sicht über einen Möglichen Eindringling. Toxic tut das Geräusch, als ein auf einem Ast getretenen Fuchs oder Hasen ab und geht wieder Richtung Haus.
Wieder ein Geräusch. Wieder dreht sich Lugosi um, um zu sehen wer oder was dieses Geräusch verursacht. Dabei stellt er den Korb an der Tür ab und schnappt sich die Taschenlampe welche er auf einem kleinen Regal vor der Tür liegen hat. Langsam geht er in die Richtung aus der das Geräusch kam und lässt den Lichtkegel von Links nach Rechts schweifend die Gegend erleuchten. Nichts.
Lugosi geht wieder ein paar Schritte Richtung Zaun und schaut in alle Ecken innerhalb, sowie außerhalb. So weit es ihm halt die Sicht zulässt. Bis ein Körper vor ihm keine Sicht mehr zulässt.
Max Mustermann: "Hallo!" Toxic Lugosi: „Ah. Mustermann. - Warum klingelst du nicht wie ein normaler Mensch an der Haustür?“
Vermutlich weil er kein normaler Mensch ist, auch wenn er quasi wie die Normalität in Person aussieht. Normal, Durchschnitt, 0815 eben. Jedenfalls für einen Powerhouse-Wrestler was unter der normalen bierbäuchigen untrainierten Menschheit schon weit mehr als Durchschnitt ist. Anders sieht es natürlich aus wenn man die Discopumper aus den McFits betrachtet, aber die sind ja auch alle Arbeitslos und haben den ganzen Tag über nichts anderes zu tun als Eisen zu stemmen und Ausländer in der Straßenbahn zu verprügeln. Und das alles nur weil sie nicht die genetischen Übermenschen sind, wie es ihnen ein gewisser Adolf H. vor über 80 Jahren einst versprochen hat. Denn der wahre Übermensch steht hier vor Lugosi und ist in Wahrheit ein Schaf, was sich nicht schneidet, weil Schafe besser als Menschen sind und dadurch zu Übermenschen per Definition hochkonjungiert werden. Vor allem wenn es sich dabei um ein Teufel im Schafspelz im Menschenkörper handelt, der seine Muskelmasse nicht durch Proteinshakes, HIT und PITT-Force Training bestimmt, sondern einfach durch imaginäre Vorstellungskraft. Also so wie wir hier unseren Charakter im FW. Quasi als Metagag. Haha.
Max Mustermann: "Hast du jemals ein Schauspiel betrachtet in dem ein dramatischer Auftritt mittels einer Klingel an der Haustür inszeniert wurde? Kein Wunder verwechselt man dauernd den Namen Fearsome F(r)iends mit Fearful F(r)iends, wenn wir uns wie ordinäre Postboten verhalten. Niemand hat Angst vor Postboten, wenn er klingelt! Postboten haben beim Klingeln Angst vor Hunden!"
Wie übrigens auch Schafe. Gelegentlich. Nicht das dies der Freizeit-Wollträger jemals zugeben würde. Davon abgesehen hat allerdings selbst Walter White in Breaking Bad schon klargestellt, dass die Gefahr nicht klingelt sondern klopft, also was soll die Diskussion?
Lugosi schaut Mustermann kurz an.
Endlich nimmt Lugosi die Taschenlampe runter und leuchtet nicht mehr starr in Mustermanns Augen.
Toxic Lugosi: „Warte. Komm zur Haustür, dann lass ich dich rein. Ich hab keine Lust mich deinetwegen zu erkälten.“ Max Mustermann: "Gute Idee, ich bin ja auch mehr so der warme Typ."
#nohomo
Max Mustermann: "Ich bevorzuge ebenfalls eher die heißeren Regionen. Wobei das hier noch geht. Kennst du das, wenn die alten Leute sagen 'Kalt? KALT?! IN STALINGRAD WAR'S KALT!' Pah. Die haben alle nicht die letzte Eiszeit mitgemacht!"
Auf dem Rückweg nimmt Lugosi den Korb mit Brennholz wieder auf und stellt ihn neben den Kamin. In der gleichen Bewegung geht er weiter zur Haustür und öffnet den schon wartendem Mustermann die Tür. Der sich auch sogleich wie zuhause findet. Der Administrator der Unterwelt hält sowieso die ganze Welt für sein Zuhause - worüber man zum Teil aus theologischer Sicht auch durchaus diskutieren kann - und da er sich hier bei Lugosi mittlerweile sowieso auskennt geht er auch direkt zum Kühlschrank, schnappt sich in Gedenken an Leon eine Dose MONSTER GREEN und pflanzt dann seinen aktuell unwolligen Hintern in den nächsten Sessel.
Toxic schaut verwirrt Mustermann hinterher, der sich an ihm vorbeischiebt und Richtung Wohnzimmer geht. Lugosi kniet sich neben dem noch brennenden Kamin und legt ein paar Scheite auf. Das Knistern und das erneute aufflammen des Feuers bringt ihn zum grinsen. Er mag diesen Vorgang.
Toxic Lugosi: „Also, was willst du hier? Ich sehe ja schon das du es dir hier gemütlich gemacht hast.“ Max Mustermann: "Das haben wir uns auch verdient. Schließlich haben wir die amtierenden Champions besiegt! Wären sie keine feigen Hühner und hätten den Titel aufs Spiel gesetzt, dann hätten wir ihnen nicht nur den Hals umgedreht und würden Chicken McNuggets mampfen sondern wären jetzt schon am Ziel." Toxic Lugosi: „Da geb ich dir recht. Das war eine eindrucksvolle Leistung. Das ist ein hervorragendes Zeichen dafür die Tag-Team-Division bald als neue Champions anzuführen.“
Mittlerweile hat sich Lugosi ein Bier aus dem Kühlschrank geholt und sitzt auf SEINEM Sessel Mustermann gegenüber.
Max Mustermann: "Japp, japp. Training zahlt sich eben aus." Toxic Lugosi: „Wir haben uns wirklich deutlich verbessert. Unsere Aktionen waren besser aufeinander abgestimmt und unser Timing war wesentlich besser. Nur dürfen wir uns auf diesen Sieg nicht ausruhen. Wir müssen weiter hart trainieren. Und damit mein ich zusammen. Da wir jetzt kein Match haben, haben wir genügend Zeit um zu trainieren.“
Und da prustet der Agent Provokateur fast sein Monster über Lugosis Wohnzimmergarnitur.
Max Mustermann: "Wie, trainieren? Wir haben doch schon einmal trainiert! DAS REICHT JA WOHL!" Toxic Lugosi: „Das glaubst du doch selbst nicht. Wir müssen regelmäßig und hart trainieren. Am besten täglich. Ich will Tag-Team-Champion werden! Und Champion wird man nicht durch Mittelmaß!“ Max Mustermann: "Regelmässig? TÄGLICH?! Moment mal, das war aber nicht der Plan! WAS SOLL DENN DAS?!!" Toxic Lugosi: „Ich würde sagen wir fangen morgen direkt an. Und damit das nicht zu unmenschlich für dich ist, beginnen wir um 16.00 Uhr.“
Unmenschlich. Pah. Unmenschlich wäre ja zur Abwechslung mal gut, aber der Begriff wird immer falsch benutzt..
Max Mustermann: "NA GUT! Aber wehe wir werden nicht bald Champions. Ich drück doch nicht dauernd sinnlos Gewichte in die Luft, was soll.. Ach. Das hatten wir ja schon und die einzig guten Wiederholungen sind Titelgewinne. Tag Team Titel Gewinne natürlich, oder trauerst du noch immer dem IC-Title hinterher wie die Seahawks der Entscheidung den Ball zur Interception zu werfen statt einfach den Beastmode zu aktivieren?"
Yeah, der Teufel schaut Football. Deal with it.
Toxic schaut kurz in seine Bierdose bevor er antwortet.
Toxic Lugosi: „Nein. Ich trauere diesem Titel nicht mehr nach. Es war gut das ich ihn zurückgegeben habe. Du hattest recht, ich will nicht mehr zweite Geige spielen!“ Max Mustermann: "Ist sowieso ein blödes Instrument. Klassische Musik hört heutzutage ja auch keiner mehr. Entweder Metal, HipHop oder Lady Gaga. Alles andere ist für sadistische Klassenlehrer."
Äh ja. Und mit dieser unkultivierten Meinung endet dann auch der Skit, weil es nach so einem Satz an dieser Stelle auch gar nichts mehr zu sagen gibt.
*
Die Kameras geben zu Mac Müll. Oder sollte man sagen, das Video von Mac Müll wird eingespielt.
Mac Müll: „Guten Abend meine Damen und Herren. Zu den Aufgaben eines guten Reporters gehört es auch, mal dahin zu gehen wo die Aktiven zu treffen sind bevor die Show losgeht. Deshalb habe ich mich heute vor Showbeginn einmal in die Halle gewagt und werde nun mit El Futuro und auch seinem Tag Team Partner The Masked Wonder ein Interview führen das sie dann als Einspieler in der Show zu sehen bekommen.“
Die Kamera begleitet den Hall of Famer der GFCW auf seinem Weg durch die noch leeren Zuschauerreihen der ÖVB-Arena in Bremen. Im Hintergrund kann man jedoch schon Geräusche vernehmen wie man sie auch während eines Wrestling-Kampfes zu hören bekommt. Ächzen und stöhnen, das Aufprallen von menschlichem Fleisch auf der dünnen Ringmatte. Eben alles was man sonst so im Fernsehen, Internet oder auf DVD zu sehen bekommt. Nach wenigen Sekunden schwenkt die Kamera dann auch in den noch einige Meter entfernten Ring der bereits vollständig aufgebaut ist.
Mac Müll: „Ich hoffe nur dass wir ihre Trainingssaison nicht zu sehr stören.“
Im Ring befinden sich neben den angesprochenen Latinos auch ein Mitglied der Strom Clouds. Parn hat sich für diese Trainingseinheit wohl zur Verfügung gestellt. Und so exerzieren die beiden aus Latein Amerika stammenden Maskenträger mit Parn zusammen einige Manöver durch. Natürlich nicht scharf. Keiner wird ernsthaft gesuplexed oder mit Kicks eingedeckt. Es sind eher Trockenübungen mit denen die beiden Luchadores zusammen mit dem selten eingesetzten Parn ihr Training absolvieren.
Mac Müll: „Hallo ihr Drei, störe ich?“
Sofort lassen die drei von den Übungen wie zum Beispiel einem Kopfstand auf dem Top Turnbuckle einer Ringecke ab.
The Masked Wonder: „Si! Como estas Senior Müll?“ Mac Müll: „Danke gut. Kann ich euch ein paar Sachen fragen?“ El Futuro: „Nur zu. Wir sind ganz Ohr.“
Parn schüttelt derweil die Hände seiner Trainingspartner und macht sich dann nach hinten in den Backstage Bereich. Die beiden Maskenträger schnappen sich jeweils ihre mitgebrachten Handtücher und warten gespannt auf die Fragen des Interviewers Nummer Eins.
Mac Müll: „Im Zuge des Intercontinental Titelturniers hast du El Futuro deine Teilnahme bekannt gegeben. Das ist soweit bekannt auch deine Beweggründe hast du vorgetragen. Aber wie nicht anders zu erwarten war gab es da auch Verwunderung bei einem deiner kommenden Gegner. Player hat angedeutet dass er sich möglicherweise später in der Show Heute dazu äußern will. Wie stehst du dazu?“
Während Mac Müll seine Ausführungen präsentiert hat El Futuro einen gewaltigen Schluck Wasser aus einer mitgebrachten Wasserflasche getrunken. Als er die Flasche abgesetzt hat beginnt er zu sprechen.
El Futuro: „Wie soll ich dazu stehen? Er will in das Fatal Four Way Match und ich will es auch. Ich habe die Ehre der Luchas zu verteidigen und ich werde alles daran setzen in dieses Match zu kommen. Ob das Player gefällt oder nicht. Er wird sein A-Game liefern müssen um mich zu besiegen.“
Nicken vom Hall of Famer.
Mac Müll: „Deine Entscheidung scheint im generellen für Irritationen zu sorgen. Ihr Beide scheint euch ja einig zu sein. Aber die Tag Team Champions, allen voran Lex Streetman hat ja offen gezeigt das er es als Disrespekt empfindet wenn du beim PPV in zwei Matches stehen solltest.“
Der Blick des Latinos verfinstert sich.
El Futuro: „Und genau deshalb habe ich ihn heute zu einem Iron Man Match gefordert. Er wird feststellen dass ich durchaus im Stande bin über eine so lange Zeit Top Leistungen zu bringen. Und ich meine, was will er von mir? Wenn man sich alte Cards der GFCW Shows ansieht wird man feststellen dass es das früher häufiger gab das Wrestler mitunter 2 oder gar 3 Matches an einem Abend bestritten haben. Gerade Lex Streetman ist lange genug dabei um das zu wissen. Ich werde ihn heute fordern und so Gott will, werde ich ihn auch besiegen. Dann weiß er was ihn und Jimmy Maxx beim PPV erwartet. So oder so, sie wollen Action und ein würdiges Tag Team Championship Match? Sie werden es auf jeden Fall bekommen!“
Kurz scheint Mac Müll zu überlegen.
Mac Müll: „Jetzt ist ja durchaus bekannt dass du ein Schützling von Chris McFly Jr. bist. Ein Mann der natürlich auch hier in der GFCW seine Spuren hinterlassen hat. Zum Beispiel mit Lex Streetman zusammen als die Suburbs. Spielt das heute in diesem Match eine Rolle? Beeinträchtigt es das Ganze vielleicht, wenn auch nur im Hinterkopf?“
Die Augen von EL Futuro bleiben kühl unter seiner Maske.
El Futuro: „Auf gar keinen Fall. Ich sehe in Lex den Freund eines gemeinsamen Freundes. Das verbindet, keine Frage. Aber in dem Moment wo die Ringglocke erklingt ist er genauso ein Gegner den es zu schlagen gilt wieder andere auch!“
Mac Müll setzt sofort wieder an.
Mac Müll: „Du hast dir also keine Ratschläge von CMJ geholt um die Schwächen von Streetman besser zu kennen oder um effektiver gegen ihn wrestlen zu können?“
Der Latino legt die Hände auf das oberste Ringseil und sie schließen sich darum als wenn es er die Hände zu Fäusten ballen würde.
El Futuro: „Mit Verlaub Mac, was denkst du von mir? Sicherlich liegt das nahe. Sicherlich könnte ich das tun. Aber wie könnte ich selbst noch von Ehre sprechen wenn ich so ein unehrenhaftes Verhalten an den Tag legen würde!? Ich habe das nicht nötig! Ich gehe da nachher raus und Win, Lose or Draw, ihr bekommt heute Nacht einen Match of the year Kandidaten präsentiert! Denn Nichts anderes sollte man erwarten wenn einer der besten Wrestler der GFCW-Geschichte und ich aufeinander treffen! Und nun ist das Interview vorbei!“
Mit einem Ruck dreht sich El Futuro um und rollt sich aus dem Ring. Mac Müll will noch etwas ergänzen, will noch weiter ansetzen. Doch The Masked Wonder macht ihm mit einer beschwichtigenden Handbewegung klar dass es besser ist das Ganze jetzt bei sich bewenden zu lassen.
Mac Müll: „Nun, meine Damen und Herren, sie sehen selbst, die Stimmung ist ein wenig geladen. Was aber immerhin ein spannendes Match nachher in der Show verspricht. Und damit zurück zu Pete und Sven.“
War Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 06.02.2015
In Kooperation mit
Wie mittlerweile alle zwei Wochen gewohnt, schallt „Masquarading of the Wicked“ von „Edge of Throns“ aus den zahlreich aufgestellten Boxen, die den Innenraum nun mit herbem Sound fluten, während das Feuerwerk sich wieder in Ohrenbetäubender Lautstärke den Weg in die Atmosphäre bahnt, die ohnehin aufgeheizt ist. Draußen, hier in Bremen, ist es bitterlich kalt und damit sich das drinnen nicht fortsetzt, haben sich die Fans schon ein wenig warmgesungen. Ausverkauft ist das Haus, wie eine kleine Einblendung verrät, aber schon der Blick in die Arena hätte ohnehin keinen anderen Schluss zugelassen. Es gibt einiges an interessanten T-Shirts, so zum Beispiel einen jungen Mann mit einem „Dschungle-Dog?“-Shirt, das fast schon obligatorische „You still got it“-Shirt und ein „Fight for your life“-Shirt eines jungen Mädchens. Überhaupt ist das Publikum bunt gemischt und, das hört man heraus, scheint sich auf diese Show richtig zu freuen.
Der turnusmäßige Kameraschwenk durch die Arena ist nach einiger Zeit dann vorbei und nach einem kurzen Flug über den Ring geht es für das beinahe-Hawkeye in Richtung Kommentatorenpult, wo sich das altbekannte Duo eingefunden hat, das uns heute durch die Show führen wird – so wie es das schon seit vielen Jahren zuverlässig tut, wenngleich man selbst in dieser Beziehung Höhen und Tiefen erlebt hat. Der obligatorische Schluck Wasser zum spülen der ausgedörrten Kehlen darf nicht fehlen und nach kurzem Räuspern sind die glorreichen zwei bereit, die Show zu eröffnen.
Pete: „Einen wunderschönen guten Abend oder, wie man hier so sagt, moin moin, liebe GFCW-Galaxie! Nach der Stadt der wilden Jecken, Köln, sind wir nun in Bremen gelandet und haben in die ÖVB-Arena einen tollen Platz zum veranstalten gefunden! Die Halle ist, Ihr seht es selbst, bis auf den letzten Platz ausverkauft, was für unser Produkt spricht. Und wir haben heute wirklich einiges zu bieten, wie Ihr gleich merken werdet, nicht wahr Sven?“ Sven:
„Allergedingst! Wir bewegen uns direkt auf Doom's Night zu,
was auch das nächste Turniermatch um den Einzug ins Finale
um den vakanten Intercontinental Title mit sich bringt. Johnboy
Dog scheint den Titel zwar zu besitzen, aber der alte Hund ist
nicht offizieller Träger des Belts. Zudem wartet Jason
Crutch mit einer ungewöhnlichen Challenge auf – das
aber sind nur zwei der Matches, die wir heute präsentieren
dürfen! Im Einzelnen stellt sich das wie folgt dar.“ Tag-Team-Match: Pete:
„Im Opener des heutigen Abends bekommen es der Night Ryder
und Player in ihrer kurzfristig beschlossenen Allianz mit dem
Meister des Tri-Tra-Trullala, Andreas Kunze und dem Puppenspieler
zu tun. Hierbei wird spannend zu sehen sein, wie die jeweiligen
Teampartner miteinander harmonieren – und ob sie das tun.
Was denkst Du, Sven?“
Singles-Match
(Turniermatch No.2): Sven:
„Im zweiten Match des Abends findet das zweite Turniermatch
um den Einzug in das Finale um den vakanten Intercontinental
Title statt. Nachdem Drake Ackley sich schon den Einzug sicherte,
ist es heute an Jasper Randall es ihm gleichzutun. Und die
Chancen stehen nicht schlecht, scheint der Bekloppte doch außer
Form zu sein. Im übrigen...“
30-Minuten-Iron-Man-Match:
Pete:
„Im darauffolgenden Match geht es über eine feste
Zeitspanne zur Sache. El Futuro wird hier seine Künste für
eine längere Weile unter Beweis stellen und erhält
dabei Hilfe von Lex Streetman, der sich das offenbar auch
zutraut. Wir erwarten, das ist klar, nicht weniger als einen
Showstealer, als einen Kandidaten für das Match des Jahres,
oder Sven?“ Non
Title-Match – Bestbezahlter Wrestler vs. „World
Title“: Sven:
„....in dem Jason Crutch seinen angeblichen und hässlichen
anzusehenden Pappgürtel gegen den Titel des bestbezahlten
Wrestlers im Roster gegen Lionel Jannek auf's Spiel setzt. Bei
Licht betrachtet hat Jason Crutch hier eigentlich nicht den Hauch
einer Chance. Oder siehst du das anders, Pete?“
Mac Müll steht in einem abgedunkelten Bereich des Backstagebereiches der GFCW. Obwohl ihn sichtbar nicht wohl ist, überspielt die Interviewlegende jegliche Nervösität durch eine professionelle aufrechte Haltung und einem Zahnpastalächeln welches seines Gleichen sucht.
Müll: Guten Abend meine Damen und Herren, mein Gast in diesem Moment ist niemand geringeres als der Puppenspieler!
Die Kamera fadet etwas heraus und es werden die Umrisse des Interviewpartners erkennbar. Der mit dem Rücken zur Kamera steht und seinen Kopf in die Hände stützt. Nur schämenweise ist die Schminke in seinem Gesicht durch vereinzelte Lichtblicke zu erkennen.
Müll: „Guten Abend Puppenspieler! Du hast dein letztes Match gegen Drake Ackley verloren und bist für viele überraschend aus dem Turnier ausgeschieden. Wie denkst du inzwischen darüber?“
Ein kindliches kichern ist zu vernehmen....
Puppenspieler: „Hihihi..... was spielt dass schon für eine Rolle...... alle Augen sind jetzt auf Drake Ackley gerichtet... für ihn stehen nun die Möglichkeiten offen.... die große Möglichkeiten offen der neue Intercontinental Champion der GFCW zu werden. Es liegt an ihm zu gewinnen und zu rechtfertigen dass was er erreicht hat.“
Der Puppenspieler richtet seinen Blick Richtung Decke aus.
Puppenspieler: Er handelt damit nicht nur in seinem sondern auch in meinem Interesse. Nur so wird meine Niederlage nicht zu einer Schmach. Müll: Können wir also davon ausgehen, dass du weiterhin ein Auge auf das Turnier haben wirst?
Der Puppenspieler dreht seinen Kopf und kaltes helles Licht fällt in seine stahlblauen Augen während seine schwarzen Lippen zu einem schmalen Licht verziehen.
Puppenspieler: „Jawohl dass können Sie.“ Müll: Du hast ja heute selbst noch ein Match zu bestreiten.... wie schätzt du deine Situation und deine Siegeschancen ein.
Nachdenklich wirft der Puppenspieler seinen Kopf schräg in den Nacken und kratzt sich am Kinn.
Puppenspieler: „Hm..... schwer zu sagen Mac... was habe ich von meinem Mitstreiter und meinen Gegnern zu erwarten?“
Es lässt die Frage tatsächlich einige Zeit im Raum stehen so dass sich sogar Mac Müll zu einer Antwort hinreißen lässt und achselzuckend antwortet.
Müll: Keine Ahnung sag du es mir was du erwartest....
Der Puppenspieler lässt sich nicht aus dem Konzept bringen und denkt weiter nach.
Puppenspieler: „Lass mich sehen was wir da haben. Zunächst meine Gegner: Knight Ryder ist ein fleißiger aufstrebender Mann, der alles daran setzten will den großen Wurf zu schaffen. Er hat Elan, Leidenschaft und den willen etwas zu bewirken. Ein mehr als interessanter Mann. Doch sein Partner wankt auf brüchigen Steltzen umher während er glaubt die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.“
Player glaubt tatsächlich er hätte die Weisheit mit samt Löffel gefressen.
Der Puppenspieler breitet lachend die Arme aus.
Puppenspieler: „Dabei ist mir doch so egal welche Leistungen er zu vollbringen er vermag. Es ist gleich was für ein großartiger Mann er ist Ha Ha! Ein Mann der so von sich selbst verfolgt wird ist offensichtlich brüchig. So lasst ihn uns reparieren.“
Nun blickt der Puppenspieler nun doch bedrückt auf den Boden. Durch seine schmalen Augen fällt etwas Licht in die dünnen Schlitze seiner Augen. Traurig fragt er in die Kamera.
Puppenspieler: „Doch wer ist mein Partner? Ein rätselhafter Mann wie ich! Ein Rätselspieler und doch scheint er allen zeigen zu wollen wie klar doch alles ist.“
Er fasst sich an die Brust und schließt die Augen.
Puppenspieler: „Ein Bruder im Geiste. Im Missverständnis sind wir eins.“
Er saugt die Luft genussvoll ein.
Puppenspieler: „Mac Müll: Heute Abend steht ihnen eine außergewöhnliche symbisose bevor auf diese sie mehr als gespannt sein dürfen. Mehr möchte ich fürs Erste nicht verraten. Sie werden dem zum angemessenen Zeitpunkt gewahr werden.“
Mac Müll: „Dann nehme ich dass natürlich zu Kenntnis und verabschiede mich von dir. Vilen dank Puppenspieler.“
Und mit einem Nicken verlässt der Puppenspieler den Interviewbereich.
( https://www.youtube.com/watch?v=IDep1xqhp0E )
Habt ihr es kommen sehen euer schnelles Ende ein großes Maul das hattet ihr doch ich brachte die Wende ich weiß ihr fragt was hatte ich dort nur zu suchen aber überlegt gut und wisst selbst das habt ihr euch selbst zu verbuchen Eure Art die Welt zu regieren sie wird euch bald zerbrechen ich werde euch zeigen wie es geht und das wahre Böse rächen
Vater unser, der du bist im Himmel, geheiliget werde dein Name.
Immernoch versuchen kleine Flammen die Welt in Feuer zu hüllen und erlöschen an ihrem eigenen Wahnsinn sie verschlucken sich am Maß ihres eigenen Egos und bestrafen ihre eigenen Legenden
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.
Dieser Mann den sie einst „Champion“ nannten er hat das unausweichliche bereits ausgesprochen ihr Kinder des Bösen habt es verbrochen und die GFCW und das Wrestling in zwei gebrochen
Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern.
Ich werde nun kommen und euch das zeigen wonach ihr so lange begehrt Macht! Aber sie kommt nicht von außen sondern von innen man wandert nicht umher wie ein Pack wilder Wölfe und reißt die Schafe ohne Sinn und Verstand sondern man dringt tiefer in sie ein und bringt sie dazu für einen selbst zu sterben
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Den Anfang machen der Fight Club sie sind es diese blinden naiven Schafe die ich zum Wasser führe und wenn sie dann tief in ihr Spiegelbild sehen auf der Wasseroberfläche werden sie das wahre Böse erkennen....
MICH!
The Evolution is here....
*
In der GFCW gibt es viele Wrestler, die viel zu sagen haben. All diese gesprächsbereiten Menschen, denen danach dürstet, ihre geistreichen Ergüsse der Welt mitzuteilen, benötigen ein Sprachrohr. Sie benötigen jemanden, der die entsprechenden Fragen stellt. Sie benötigen jemanden, der genau diese Informationen aus ihnen herauskitzelt. Und in der GFCW gibt es einen Mann, dem genau das immer wieder gelingt. Und dieser Mann ist McMüll.
Das Journalisten-As, das sich oft genug fragt, wieso er nicht beim Wall Street Journal oder bei der New York Times untergekommen ist, sondern in einer Wrestling-Liga, ist einer der beliebtesten Männer innerhalb der GFCW. Und genau deshalb ist er auch der Lieblings-Interviewer des Mannes, der hier im Interviewbereich des Backstage-Bereiches bereit steht. Jason Crutch. NOCH trägt er ein rotes Crutch-o-Mania T-Shirt mit schwarzen Lettern, eine Jeans-Hose und die schwarze Lederjacke, die verspiegelte schwarze Sonnenbrille darf natürlich nicht fehlen. Denn NOCH ist es nicht Zeit, in den Ring zu steigen. NOCH bleibt Zeit. Und die noch verbleibende Zeit nützt Jason Crutch gerne um seinem Freund McMüll den Gefallen zu tun, ihm ein paar Fragen zu beantworten. Als die in der Halle anwesende GFCW-Galaxy sieht, wer hier bei McMüll steht, sieht sich der Großteil der Fans, namentlich die Crutch-o-Maniacs, veranlasst, gleich mal ihrer Freude darüber Ausdruck zu verleihen.
YOURE A CHAMPION!!! YOURE A CHAMPION!!! YOURE A CHAMPION!!!
Die angespannte Mimik muss einem Lächeln weichen. Ein Lächeln direkt in die Kamera, die deutlich macht, wie sehr ihn der Zuspruch seiner Fans doch immer wieder freut. Ja, sie lieben ihn, seine Crutch-o-Maniacs. Doch gibt es auch immer wieder diese Gegenbewegung, die sogenannten „Antis“, die nicht umhin kommen, ihren Unmut gegenüber dieses „geistig verwirrten“ Mannes kund zu tun. Dieses Mannes, der immer noch im Glauben ist, er sei ein „World Champion“ des Wrestlings. Aber wieso auch immer: Jetzt bleiben sie stumm – sie schweigen. Und es bleiben nur die „Youre a Champion“-Chants, die durch das Rund der ÖVB-Arena schallen.
McMüll: „Jason, es ist extrem lange her, dass ich dich interviewen durfte. Fast zu lange. Interviews mit dir sind ohnehin rar. Schön, dass es also mal wieder geklappt hat.“
Der Oberpollinger nimmt die Sonnenbrille ab und verstaut sie im Irgendwo. Die Chants sind nun langsam verstummt, so dass er bereit ist, zu antworten.
Jason Crutch: „Du hättest nur zu fragen brauchen, Mülli. Ich stehe immer offen für alles. Aber es ist schon richtig. In letzter Zeit war ich wirklich nicht oft vors Mikrofon zu kriegen. Tatsache ist, dass ich viel lieber dort draußen im Ring direkt zu meinen Crutch-o-Maniacs spreche. Oder mich viel lieber im Ring mit all den GFCW-Wrestlern messe.“ McMüll: „Die Gelegenheit möchte ich jetzt nutzen, um dich zu ein paar allgemeinen Dingen in der GFCW zu befragen. In der letzten Ausgabe von War Evening ist ja einiges passiert. Fangen wir von vorne an. Wir konnten sehen, dass es in der Tag-Team-Divison hoch hergeht. Wie wertest du das und siehst du bereits Favoriten im Kampf um den Tag-Team-Titel?“
Der Begründer der Crutch-o-Mania braucht nicht lange zu überlegen.
Jason Crutch: „Das Team von El Futuro und Masked Wonder hat durch seinen beeindruckenden Sieg bei Title Nights auf sich aufmerksam gemacht, der Fight Club ist speziell durch seine Rücksichtslosigkeit beim Rematch nach ihren Regeln aufgefallen, Max Mustermann und Toxic Lugosi konnten ihren ersten Sieg einfahren, Night Ryder und Player scheinen sich gefunden zu haben. Mülli, ich bin gegen Mustermann und Lugosi im Ring gestanden. Einzeln, sowie im Team. Speziell Mustermann ist ein unberechenbarer Bursche. Ob das Team funktioniert? Ich weiß es nicht. Der Fight Club scheint eine ernstzunehmende Bedrohung zu sein. Zu was sie alles im Stande sind, haben sie beim Rückmatch bewiesen. Die beiden Luchadores scheinen das eingespielteste von allen Teams zu sein. Sie sind der No 1 Contender. Egal, wie es ausgeht: Meine Bekannten, die Outlawz 2.0, dürfen sich warm anziehen.“
Vorab hatte sich Jason Crutch tatsächlich bereit erklärt, zu den Vorgängen in der GFCW derzeit einige Worte verlieren zu wollen. Man merkt allerdings, dass den Oberpollinger der Schuh irgendwo anders drückt. Viel lieber würde er über andere Dinge sprechen. Vielleicht trifft McMüll mit dem nächsten Thema den Punkt.
McMüll: „Wie ist denn jetzt der Stand zwischen dir und Johnboy Dog wirklich? Seid ihr mittlerweile Freunde geworden?“ Jason Crutch: „Nein. Wir sind keine Freunde. Wir werden es wohl auch nie werden. Aber es hat sich etwas Entscheidendes geändert: Ich kann ihn mittlerweile respektieren. Ganz offensichtlich habe ich ihm gegenüber falsche Anschuldigungen in der Vergangenheit getätigt. Und man sieht an der Tatsache, dass Toxic Lugosi den ehrenbehafteten Titel des Intercontinental-Champions einfach weggeworfen hat, weil er nun andere Ziele sieht. An dem Engagement von Johnboy Dog sieht man, dass ihm der Titel wirklich etwas bedeutet. Toxic, es ist die Art und Weise, wie du den Titel weggeworfen hast. Das war respektlos. Mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einen Intercontinental-Champion haben, der den Titel zu würdigen weiß. Und es würde mich freuen, wenn dieser Jemand Johnboy Dog wäre.“
Immer noch nicht. Es ist nicht das Thema, was Jason Crutch unter den Nägeln brennt. Und er macht auch den Eindruck, als würde er langsam nervös werden. Zu viele Fragen, scheint er zu denken. Zu viele Fragen...
McMüll: „Es ist etwas passiert, womit niemand mehr rechnen wollte: Robert Breads ist in die GFCW zurückgekehrt.“
BUUUUUUUUUUUHHHHH!!!!
An der Reaktion in der Halle merkt man, dass ein Großteil der GFCW-Galaxy Robert Breads Taten (oder eher Untaten?) nicht vergessen hat. Der Unmut, die alleine die Erwähnung seines Namens ausgelöst hat, führt zu einem schadenfrohen Lächeln bei Crutch.
McMüll: „Und er hat auch an dir kein gutes Haar gelassen. Du kennst ihn nicht, weil er schon weg war, als du debütiert bist. Deine Meinung zu Breads?“
Nahe dran, McMüll, nahe dran. Jason Crutch fährt sich langsam durchs Haar, atmet kurz durch und blickt einen Moment nachdenklich an McMüll vorbei ins Leere. Scheinbar war das etwas, was Crutch auf der Seele gebrannt hat. Aber...zwar nahe dran, aber doch nicht ganz...
Jason Crutch: „Weißt du, Mülli. Ich habe von Robert Breads gehört. Er scheint der große Hecht im Teich der GFCW gewesen zu sein. Und hier sind wir beim Punkt: GEWESEN. Vielleicht solltest du überprüfen, Breads, ob deine Zeit nicht abgelaufen ist. Vielleicht hättest du dein Glück weiterhin in den anderen Ligen versuchen sollen und genau dort bleiben sollen. Du hattest genau einen Auftritt beim letzten War Evening, und du hörst: Die Fans haben schon JETZT genug von dir und deinen Worten!“
BREADS SUCKS! BREADS SUCKS! BREADS SUCKS!
Jason Crutch: „Ich habe dich reden hören, das sei deine Liga.“
JC legt einen verständnislosen Gesichtsausdruck auf.
Jason Crutch: „Deine Liga? Du hast die Liga aufgebaut?? Breads...DU bist nicht, was diese Liga ausmacht. Die Fans da draußen sind das, was diese Liga ausmacht! Ohne sie wären wir nicht hier. Du nicht. Und ich auch nicht!“
YEEEEEEAAAAAAAHHH!!!!
Sicher. Billige Pops. Aber Jason Crutch meint es tatsächlich so, wie er es sagt.
Jason Crutch. „Du bist eine Büchse der Pandora, die ich an dieser Stelle nicht aufmachen will. Du warst GFCW-Heavyweight-Champion – vor laaaaanger Zeit! Wir sind im Hier und Jetzt. Jetzt sind andere Typen an der Spitze. Und du bist an der Reihe, dich von unten nach oben durchzuarbeiten. Breads, wenn du IRGENDWANN an Leuten wie Player, dem Puppenspieler, Toxic Lugosi oder Johnboy Dog vorbeigekommen bist – und ich weiß nicht, ob du das schaffst –, dann wirst du irgendwann bei mir landen. Und DANN werden wir sehen, ob du so gut bist, wie du sagst. Denn vertrau mir: Ich BIN besser als du! Im Moment habe ich ganz andere Prioritäten. Mein Platz ist im Main Event bei Dooms Night! Und darum kämpfe ich!“
YEEEEEAAAAAAAAHHHHHH!!!!
Die Crutch-o-Maniacs sehen das genauso. Aber das würden sie auch denken, egal, gegen wen diese Worte gefallen sind. Crutch wartet hingegen immer noch auf die richtige Frage. Die Frage, deren Beantwortung ihm so wichtig ist.
McMüll: „Zum Abschluss kommen wir noch zu deinem heutigen Match. Zu der Herausforderung, die du an Lionel Jannek ausgesprochen hast und die er sogar angenommen hat.“
BINGO, McMüll. Jetzt hast du’s geschafft. Jason Crutch wirkt noch einen Tick entschlossener. Jetzt kann JC die Punkte ablassen und über das, oder eher, DENJENIGEN sprechen, um den es ihm in erster Linie geht.
Jason Crutch: „Mülli, lass uns von vorne beginnen. Zereo Killer musste auf tragische Weise eine Pause einlegen. Eine Pause, die ich ihm so nie gewünscht hätte. Aber die Dinge sind, wie sie sind. Lionel Jannek, der Arsch...“
ASS ASS ASS ASS ASS
Und wieder hat Crutch es geschafft...der Zusatz, den der Mann aus Oberpolling Lionel Jannek schon vor einem Jahr gegeben hat, löst bei den Crutch-o-Maniacs die beliebten „Ass“-Rufe aus. Billig – aber einfach und bewährt. Dabei ist es gar nicht Crutchs Absicht, die Fans zu solchen Chants zu bewegen.
Jason Crutch: „...ist mir lange ein Dorn im Auge. Ich hatte schon lange genug davon, seine Selbstbeweihräucherung ständig anhören zu müssen. Ich bin superior, ich bin superior... Und dann siegt er ständig auf Art und Weisen, die ihresgleichen suchen. Ich will hier nicht Lionel Janneks Inring-Talent absprechen. Der Junge hat es drauf. Aber es ist die Art und Weise. Ähnlich wie bei Toxic Lugosis Vakantierung des Intercontinental-Championtitels. Lionel, du bist gegenüber alles und jeden respektlos. Glückwunsch im Übrigen noch zu deinem heldenhaften Sieg gegen Gooth letzte Woche...“
Wir erinnern uns...gegen einen „Local Wrestler“ aus Köln gelang Lionel Jannek ein wenig ruhmreicher Sieg durch Rollup.
Jason Crutch: „Du hast mir, seit ich in der GFCW bin, nicht den Hauch von Respekt entgegengebracht. Jetzt, wo Zereo Killer in der Pause ist, will ich meine Chance nutzen. Ich werde dich mir vornehmen. Jetzt ist die Gelegenheit dazu, und die werde ich mir nicht durch die Finger rieseln lassen. Mein Ziel ist, Dooms Night zu headlinen, gegen wen auch immer. Wenn das bedeutet, an dir vorbeizumüssen, dann werde ich diesen Weg beschreiten. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Diesen Weg gehe ich, und noch dazu werde ich dir etwas nehmen, Lionel. Ich werde dir etwas wegnehmen, so wie du Zereo Killer vieles genommen hast. Du besitzt die Klausel des „bestbezahlten Wrestlers in der GFCW“. Und diesen Spot werde ich dir wegnehmen. Heute Abend, im Ring. Ich werde dich schlagen! Ich werde der „bestbezahlte Wrestler in der GFCW“ sein. Ich werde dir dabei zusehen, wie du diesem dann verlorenen Privileg nachheulen wirst, diesem Privileg, auf dem du heute noch so oft herumreitest und es jedem unter die Nase reibst, ob es derjenige wissen will oder nicht. Und dann werde ich nach Dooms Night fahren und dort antreten, wo ich verdientermaßen hingehöre: Im Main Event!“
YEEEEEEAAAAAAAAHHHHHH!!!!
Die Crutch-o-Maniacs gehen steil. Beeindruckende Worte ihres Anführers. Einige Sekunden verharrt Jason Crutch, blickt entschlossen in die Kamera, lässt die Begeisterung der Fans vorüber gehen. Dann setzt er die Sonnenbrille wieder auf, schüttelt McMüll kurz die Hand und verschwindet aus dem Bild.
FADE OUT
Der
Backstagebereich der ÖVB-Arena in Bremen ist noch relativ
leer, da es bis zur Show noch etwas hin ist. Was läge da
näher, als ein zufällig vorbeilaufendes Dschungle-Kid
zu interviewen? Genau das versucht Tammy, die den bemalten Fatzke
gleich in Richtung Kamera lotst. Da das hier eher Tammys Revier
ist, sieht sie auch deutlich selbstbewusster aus als im
Dschungel. Leider trägt sie auch mehr, was sie aber nicht
minder ansehnlich macht. Tammy ist halt in jeder Situation ein
absoluter Leckerbissen!
Tammy:
„Du triffst heute im Turnier auf eine Hälfte des Fight
Club...Jasper Randall. Nachdem Drake Ackley schon im Finale ist
und um den Titel antreten wird, liegt es also an Dir, zu
verhindern dass der komplette Fight Club um den Titel antritt.
Wie siehst Du deine Chancen?“
So emotionslos wie der Maskiert-Bemalte das sagt, scheint er wirklich daran zu glauben, aber Tammy ist ja noch nicht fertig.
Tammy:
„Nach dem letzten oder vorletzten War Evening hat man sich
gefragt, ob Du noch alle Tassen im Schrank hast. Sieht es da
mittlerweile besser aus?“
Dschungle-Kid:
„Wo ist Schrank?!“
Dschungle-Kid: „Da! Tasse, Tasse, Tasse! In Schrank! Ich sehe was passiere in Schrank! Tasse!“
Es scheint fast, als will sich das Männchen in Rage reden, doch Tammy – nunmehr förmlich im Cateringbereich verhaftet, stellt tapfer die nächste Frage.
Dschungle-Kid nickt und zieht die Jutetasche über die Schulter, schließlich dort hineinlangend. Schließlich hat er ein Bild in der Hand, das zwar eindeutig den Cereal Killer zeigt, jedoch mit „Jaspa Rendäll, Feit-Klap“ beschrieben ist. Und in dessen Gesicht – viel mehr ist ja nicht zu sehen – sind viele kleine Löcher, so als hätte jemand mit einer Nadel aus dem Bild eine Art veränderte Voodoopuppe machen wollen. Was möglicherweise ja sogar stimmt.
Dschungle-Kid: „Ihn besieg! Alles mit viel Technik er nicht hat! Werd besieg und hol Gürtel!“ Tammy:
„Na, das ist doch mal ein Wort! Und wie willst Du dir
deinen Partner vom Hals halten?“
Dschungle-Kid:
„Nun, wenn wird Tagteam-Mätsch, muss eben beide besieg
machen. Habe Kraft in Arm, Kraft in Bein und Kraft in Kopf! Bin
schon viel Schlacht gegangen und muss hab gut Kondition. Das helf
am Ende zu gewinn!“
Tammy: „Solltest Du gewinnen wirst du beim PPV ja auf dessen Teamkollege ebenso treffen wie auf zwei andere, möglicherweise Johnboy Dog. Wäre das dein Wunschgegner?“
Nun beginnt das Dschungelkind zu strahlen, was eigentlich der letzte Beweis ist, dass es sich hierbei schwerlich um den Sohn des Hundes handeln kann. Immerhin haben die ja Beef. Handfestes Beef sogar. Ohne Stroganoff.
Dschungle-Kid: „Jaaaaa!“ meint er, fast wie ein kleiner Junge wirkend, „absoluter Wunschgegna! Haben viel erlebt auf diese Erde. Viel toll Mätsch, viel Titel. Will wieder Titel und für das man muss gegen die beste. Johnboah ist eine die beste. Hat verdient, Titel zu gewinnen, aber wenn ich gewinne Rendäll, ich gewinne Titel.“
Und überzeugt von sich ist er auch noch, das muss man ihm lassen. Und als könnte es passender nicht sein, streunt genau dieser Hund jetzt auch noch vor die Kamera. Vergessen, dass er Beef mit Dschungle-Kid hat, denn das da ist niemals im Leben sein Sohn. Und den Kurzzeitdenken GFCW-Zuschauerfutzies kann man sowas ja auch mal vorsetzen! Da kommt also der ehemalige Intercontinental Champion um die Ecke und drückt gleich mal mit einigen kräftigen Schlägen auf den Rücken seinen langjährigen Tagteampartner...und eben nicht seinen Sohn, von dem man aber hätte schwören wollen dass er noch vor 4 Wochen genauso aussah wie das Dschungle-Kid jetzt. Gut, zugegeben ein wenig kräftiger, jünger und nicht so behaart.
Tammy:
„Da ist er ja. Johnboy. Dein Freundesfein
Dschungle-Kid...“
Johnboy
Dog: „Tammy. Dieser junge Mann hier hat genauso wie ich das
Zeug, den Intercontinental Title zu gewinnen. Man hat ihn unten
gehalten, all die Jahre. Er ist technisch sehr versiert, hat aber
meist die falschen Entscheidungen getroffen und...“
Tammy:
„Also wirst Du den Dschungelmann in seinem Match
unterstützen?“
Johnboy Dog: „Du hast recht. Vielleicht sollte ich irgendwann auch den Lugosi machen. Also den Titel gewinnen und ihn danach einfach in die Ecke werfen.“ deutet auf den Belt. „Aber wer mich kennt, weiß dass ich das niemals tun werde. Ich werde das Ding gewinnen und dann wenn's sein muss in jeder verdammten Show verteidigen. Das habe ich schon einmal getan und das tue ich gerne wieder, Tammy. Und der junge Mann hier wird gleich ebenso ins Finale einziehen wie ich es in zwei Wochen tun werde.“
Der
Mann mit dem Titel um die Hüften kann nicht anders und
grinst gleich noch mal. Wäre doch gelacht, wenn man das
nicht schaffen würde. Das Schlusswort aber gehört
zunächst Tammy.
Während Tammy sich aus dem Kameradunstkreis langsam entfernt, kann man im Hintergrund die älteren Herrschaften dabei beobachten, wie sie Schnick-Schnack-Schnuck spielen. Das Dschungelkind gewinnt und darf sich zur Belohnung mal den Intercontinental Title umschnallen. Das Ding steht ihm wirklich gut!
* Gelungen!
So kann man den Auftakt der heutigen „War Evening“-Ausgabe mit Fug und Recht bezeichnen, denn neben einem unterhaltsamen Opener, gab es nicht nur schon die immer wieder nett anzuschauende Cardvorstellung von Pete und Sven zu sehen/lesen, sondern auch den ein oder anderen Auftritt eines GFCW'lers, der die GFCW-Galaxie in Bremen zum Jubeln, Buhen oder im schlimmsten Fall zum Nichtstun bewegt hat. Dass sich Letzteres auch auf die nun folgende Szene ausbreitet, ist nahezu ausgeschlossen, denn dafür sind die beiden nun zu sehenden „alten“ Herren schon zu lange in der Liga, als dass man sie nicht kennen beziehungsweise nicht beachten würde...
Wir befinden uns aktuell in einem Backstagegang der ÖVB-Arena und platzen (mal wieder muss man sagen) in ein Gespräch zweier Titelträger hinein, die sich ihren Jahreseinstieg als neue Platzhirsche der Tag Team Division vor zwei Wochen mit Sicherheit anders vorgestellt haben. Niedergeschlagen oder gar verzweifelt wirken die Outlawz 2.0 über die Niederlage gegen Mustermann und Lugosi zurzeit allerdings nicht... dafür haben sie wahrscheinlich genügend andere Angelegenheiten um die Ohren, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Und wahrscheinlich dürften die Fearsome F(r)iends seit Köln auch zu diesen Gesprächsthemen dazu zählen.
Lex Streetman: „... Fakt ist, dass wir uns früher oder später den Fight Club auch noch vornehmen müssen, um sie in die Schranken zu weisen! Ich meine, erst sprechen sie mit dir „unter sechs Augen“ sozusagen, wie du mir gesagt hast, und dann werben sie vor zwei Wochen nochmals hochoffiziell und aggressiv um dich als ihr neustes Mitglied. Nicht, dass ich irgendwelche Zweifel hätte, du würdest solch ein unmoralisches Angebot nicht annehmen... aber allein der Versuch, uns als Team zu sprengen gehört schon bestraft und dies müssen wir ihnen irgendwann in der Zukunft noch klarmachen.“
Unter dem leichten Schleifgeräuschen seiner Jogginghose (aus dem Hause „L.A. Gym“, versteht sich) bewegt sich der Kalifornier neben seinem Partner durch die Gänge. Der schwarz-rote Trainingsanzug, sponsored bei „LAG“, spricht Bände genug, dass der blonde Outlaw sein heutiges Match noch vor der Brust hat, welches gelinde gesagt ja auch nicht einfach werden wird. Zunächst einmal geht es mit Maxxx aber um Ackley und Randell, die es in der letzten Show ja sogar bis zu einem temporären Beatdown gegen den gebürtigen Berliner geschafft haben. Und all dies, obwohl sich Jimmy und Lex ja eigentlich auf die Luchadores konzentrieren sollten.
Jimmy Maxxx: "Die Aktionen des Fight Club sind ein Paradebeispiel für das, was wir versuchen, aus der Liga zu kriegen. Der Fight Club ist ein großartiges Tag Team, aber sie suchen billig nach Aufmerksamkeit, anstelle es sich im Ring zu erarbeiten. Jetzt mögen Viele vielleicht denken, ich habe etwas mit diesem mysteriösen Hünen zu tun, der den Fight Club ausgeschaltet hat. Dazu kann ich aber nur sagen, außer dass ich diesen Mann abseits des Rings kenne, habe ich mit seiner Motivation in die GFCW zu kommen und den Fight Club anzugreifen nichts zu tun! Mein Kopf liegt alleine bei der Tag Team Division, den Tag Team Titeln und unserem Match beim nächsten Pay Per View.“
Wäre mit Sicherheit ganz und gar im Interesse der Champions, damit ihr Fokus sich wirklich vollends auf ihre Herausforderer richten kann. Deswegen haben sie sich um keinen Spot im aktuellen IC-Turnier beworben (im Gegensatz zu El Futuro) und deswegen wollen sie sich auch mit so wenig Nebenschauplätzen wie möglich beschäftigen. Volle Konzentration soll gelten, sowohl für die Tag Team Titel, als auch Lexs heutigem Iron Man Match. Diese akkurate Vorbereitung scheint sich heute aber nicht ganz verwirklichen zu lassen, denn schon erschallt von irgendwoher eine bekannte Stimme und alle Pläne sind zunächst ad acta geworfen.
Mac Müll: „Jimmy...Lex... wartet mal!“
Der rasende Reporter der GFCW kommt mit weiten Schritten den Gang hinauf gelaufen und lässt seine markante Stimme dem davongehenden Duo hinterher fliegen. Quasi wie auf Befehl stoppen die Outlawz ihren Lauf und drehen sich ein wenig überrascht zur herbeieilenden GFCW-Legende um. Dieser muss bei seiner Ankunft zunächst ein wenig durchschnaufen, ehe er seinen dringlichen Wunsch an die zwei Veteranen herantragen kann.
Mac Müll: „Könnt ich euch ein, zwei Fragen stellen? Ich glaube nämlich, dass es ein paar Themen gibt, die die GFCW-Galaxie gerne von euch wissen möchte.“
Klarer Fall, diese Frage hätte man sich auch denken. Dementsprechend wirken Jimmy und Lex auch wenig erstaunt, sondern sprechen sich kurz mit einem gegenseitigen Blick ab. Streetmans Match ist noch ein wenig entfernt, weitere feste Pläne hatten sie heute eh nicht vor... ergo gibt es ein einvernehmliches Nicken und Mac Müll winkt höchsterfreut seinen Kameramann heran. Kurzer Mic-Check (also nicht Mr. Andersons Finisher^^), schnelles Richten der Haare und schon geht es los!
Mac Müll: „Also gut... zunächst einmal natürlich die Frage: Wie geht es euch nach eurem letzten Match gegen die Gurkeneinleger/Fearsome F(r)iends? Es war euer erstes Match als Tag Team Champions, die sofort in einer Niederlage endete. So etwas kann man ja nicht als optimalen Start ins Jahr bezeichnen...“
Erwartungsschwanger neigt Double M das Sprachrohr in Richtung der beiden GFCW'ler und siehe da, wir sind Zeuge eines eher ungewöhnlichen Spektakels! Nicht, wie gewohnt, Lex Streetman übernimmt hier als Erster die Initiative... nein, Jimmy Maxxx schreitet dieses Mal sofort einen kleinen Deut nach vorne und positioniert sich vor dem Mikrofon. Kurz verweilt er noch in einer nachdenklichen Pose, doch dann blickt er betont ruhig in Richtung von Mäcci.
Jimmy Maxxx: "Mac, was soll das werden, huh? Sollen wir dir jetzt hier ein ultra dramatisches Interview hinlegen, indem wir uns aufregen, wie wir betrogen wurden um einen Sieg und wir jetzt WÜTEND sind? Nein, so abartig albern Mustermann und Luigosi vielleicht auch zurzeit sind, im Ring gehören sie zu den Besten, die es gibt. Das haben sie bewiesen und das wollten wir auch erreichen. Wir wollen den Titeln etwas Wert wiedergeben und das erreichen wir nur, wenn wir gegen Wrestler und Teams antreten, die auch zeigen, dass sie uns schlagen könnten." Mac Müll: „Zusätzlich zu den eben angesprochenen Mustermann und Lugosi gibt es neben dem Team von El Futuro und The Masked Wonder ja auch noch den Fight Club und somit aktuell mindestens vier herausragende Tag Teams in unserer Liga. Ist es da eigentlich ein besonderer Druck, der auf euch lastet, denn immerhin haben neben den Luchas auch die anderen zwei Teams Argumente auf Lager, wenn es um potentielle Titelmatches in der Zukunft geht?“
Nun ist es wiederum der Mann aus Los Angeles, der sich einer Antwort stellt und in einer gewohnt ruhigen und sachlichen Art und Weise zum elektronischen Sprachrohr orientiert.
Lex Streetman: „Wie schon thematisiert, die Tag Team Division steht momentan mit Sicherheit so gut, wie lange nicht mehr da und dies freut uns über alle Maße hinweg. Unsere Aufgabe ist es nun, dieser großen Konkurrenz standzuhalten und das Tag Team Wrestling noch weiter in den Fokus zu rücken, als es momentan eh schon ist. Ich meine... zwei Shows gab es bisher im Jahr und zweimal standen Tag Team Matches im Main Event. Das ist ein gutes Zeichen für uns, aber so muss es auch weitergehen.“
Kurz setzt der Los Angelino ab, leckt sich mit seiner Zunge kurz über die Lippen. Zeitgleich verfinstert sich seine Mimik ein wenig und die Nachdringlichkeit in seiner Stimme ist nun kaum zu überhören.
Lex Streetman: „Wir haben nun schon ein wenig mit diesen Teams zu tun gehabt, mit Lugosi und Mustermann bekanntlich erst vor vierzehn Tagen. Den Fight Club werden wir uns auch noch vorknöpfen und das Team aus El Futuro und The Masked Wonder werden wir bei “Dooms Nights 2015“ ja bekanntlich bekämpfen. Jimmy und ich sind also sozusagen „Mittendrin, statt nur dabei“ und so lange wir die Objekte der Begierde bei uns haben, werden wir so schnell auch nicht aus dem Mittelpunkt zu verdrängen sein.“
Symbolisch klopft der Amerikaner kurz auf seinen Titelgürtel, den er wieder stolz um seine Hüften geschnallt hat. Auch Maxxx richtet sein Gold auf der Schulter demonstrativ nochmals zurecht und hört sich ebenso, wie sein Partner die nächste Frage von MC M an.
Mac Müll: „Am heutigen Abend stehst vor allen Dingen du, Lex, im Fokus der Show, wenn du El Futuro in einem Iron Man Match gegenüberstehen wirst. Bekanntlich ist dies eine Matchart, die neben den wrestlerichen Fähigkeiten auch ein hohes Maß an Athletik über die dreißig Minuten erfordert. Wie sieht es bei dir diesbezüglich aus? Meines Wissens nach hast du in deiner kompletten Karriere noch nie ein Iron Man Match bestritten.“
Funny Fact am Rande: Mac Müll hat Recht! Obwohl der GFCW Triple Crown Gewinner nun schon seit knapp acht Jahren im Geschäft ist, stand er noch nie(!) in einem Match mit solch einer Stipulation. Tja, es ist halt nie zu spät für neue Sachen...
Diese Tatsache alleine macht den Blondschopf aber natürlich alles andere als nervös, weswegen er die Bedanken des „Herren des Mics“ auch getrotzt beiseite schiebt. Vielmehr scheint dieser Fakt noch mehr ein Feuer in Streetman auszulösen, welches er heute im Ring anbrennen will.
Lex Streetman: „Du hast gut recherchiert, Mac, da bin ich jetzt ein wenig überrascht... aber es ändert ganz und gar nichts an meiner Herangehensweise ins Match! Ich habe zwar vor zwei Wochen etwas Substanz im Match liegen lassen, doch dies ist Schnee von gestern! Egal, wie lange ein Match dauert... ob nun zehn, zwanzig oder, wie heute, dreißig Minuten... ich bin fit und ich werde auch über solch Distanz bestehen! Vielleicht wird El Futuro durch seine Zeit in Mexiko mit Wonder mehr Erfahrung in solcherlei Matches haben. Doch letzten Endes steht er immer noch einem ehemaligen GFCW Heavyweight Champion gegenüber, der in dieser Liga schon Vieles gesehen und erlebt hat. Und außerdem...“
Energische Worte von LS! Eine neue Herausforderung für ihn, doch genau dies sind Situationen, die Einen reizen, wenn man angeblich schon Alles in einer Liga gewonnen hat. Neue Wege, neue Aufgaben, die es zu meistern gibt. Und darüber hinaus wollen die Outlawz 2.0 mit diesem Match ja auch eine klare Nachricht versenden.
Lex Streetman: „... ist dieses Match doch gerade dazu da, dass wir uns beweisen wollen! El Futuro wollte die Chance haben, unsere Zweifel an seinem Fokus auf die Tag Team Titel zu beseitigen und die bekommt er heute. Ich für meinen Teil habe ebenfalls die Möglichkeit, schon einen kleinen Vorgeschmack für den PPV zu liefern und den psychologischen Vorteil für uns zu sichern. Schlussendlich wird es also für beide Seiten um viel gehen und dies wird das Match so spannend und intensiv machen. Ein Match zweier Leute, die sich kennen... lange kennen und die andererseits alles für ihr Team geben werden!“
Zufrieden ob der Antwort nickt Mac Müll eifrig das Statement des Kaliforniers ab und wendet sich nun wieder dem gebürtigen Berliner zu. Sofort schießt er nämlich die nächste Frage nach und bleibt thematisch beim heutigen Co-Main Event des Abends.
Mac Müll: „Im Ring wird es also heute heiß zu Sache gehen, doch auch außerhalb des Rings wird es womöglich nicht uninteressant werden, Jimmy, sowohl du, als auch Masked Wonder werden ihre Partner zum Ring begleiten und das Match hautnah mitverfolgen. Noch kam es zu keiner körperlichen Auseinandersetzung der beiden Teams, doch die Atmosphäre wird zunehmend hitziger. Inwieweit glaubst du, dass es auch außerhalb des Rings zu einem Schlagabtausch kommen könnte?“ Jimmy Maxxx: "Auch wenn ich nicht immer so wirke, so bin ich nicht mit dabei, um mit Absicht einen Straßenkampf mit Futuros Partner abzuhalten. Jeder weiß, was Lex und ich über die Turnierteilnahme von El Futuro halten, das ist kein Geheimnis. Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt irgendwen hinterrücks angreifen. Wir wollen das Gegenteil sein zu dem, was bisher für Tag Team Wrestling und die Titel in der GFCW stand. Und auch wenn es an meinem Ego und meiner Seele kratzt, dass Lex zurzeit mehr die Aufmerksamkeit auf sich zieht im Team, werde ich deswegen jetzt nicht sinnlos an die Decke gehen. Ich bin nicht mehr der Maxxx mit tausend Gimmicks, der ständig billige Aufmerksamkeit und "Heat" sucht. Dafür haben wir jetzt den Fight Club oder unsere Ex Champions. Ich bin nur noch hier für einen guten Fight und den liefert heute Abend Lex..."
Beinahe wie auf Kommando und in voller Übereinstimmung mit seinem Partner nickt der GFCW Rekord-Heavyweight Champion mit seinem Haupt, ehe er erneut seinen Blick in die Kamera richtet und dieses Mal ohne eine weitere Frage von Mac Müll seine Stimme erhebt,
Lex Streetman: „Futuro... du wolltest einen „Fight“ haben und du wirst ihn auch bekommen! Erwarte von mir keine Zurückhaltung, denn auch wenn wir die selben Freunde und Ideale verfolgen, zählt im Ring heute lediglich eins... der Sieg fürs Team! Ich weiß, dass du genauso denkst und auch alles erdenklich Mögliche in die Waagschale werfen wirst, um deinen Standpunkt klar zu machen. Wer am Ende Recht behalten wird, werden wir sehen... schlussendlich sollten wir uns aber wohl alle auf einen heißen Tanz einstellen!“
Worte, die man so stehen lassen kann und aus diesem Grund sehen die Outlawz auch keine Veranlassung, noch weitere Aussagen hinzufügen zu wollen. Auch Mäc Müll scheint fürs Erste mit seinem Latein am Ende zu sein, weswegen Jimmy und Lex nach einem kurzen und verabschiedenden Nicken aus dem Kamerabild entschwinden und die Szenerie verlassen. Zurück bleibt M & M, der zunächst dem enteilenden Duo hinterherschaut und sich dann mental schon wieder auf das nächste Interview vorbereitet. Irgendwo in dieser Halle muss es schließlich doch noch weitere „Opfer“ für ein Frage-Antwort-Spiel geben...
*
Angeekelt sieht er sich um und sucht den Grund seines Besuchs. Ein schöner und üppiger Garten, würde sich Ihm bieten, wenn wir nicht Winter hätten. Doch die Rasenflächen und Büsche, die dem Winter trotzen, sind gemäht und zurecht geschnitten. Er hasst diesen Ort, aber er muss hier sein, weil er Ihn finden muss.
Sein Kopf dröhnt, als er an den Grund seines Besuchs denkt und sein Puls beginnt zu rasen. Er hat sich einfach aus dem Staub gemacht, ohne sich zu „verabschieden“. Er hatte kein Grund zu bleiben und so ging er auch davon. Er verlor Ihn kurzzeitig aus den Augen, sodass er seinen erneuten Anlauf nicht mitbekam. Doch er verschwand wieder und war wieder für Ihn verborgen. Wie ein verblassender Tag, den der Abend beginnt zu umschlingen. Wie ein Schatten, der von der Nacht verschluckt wird.
Er schlendert weiter den Kiesweg entlang, während seine Augen den Garten absuchen. Ein Mann mit langem verfilztem Bart und braunem Kapuzenpullover steht vor einer winterlichen Hecke und stutzt diese mit einer Heckenschere. Sein Auge sucht weiter, aber er findet nichts. Noch nichts.
Stimme: „Deine Spur ist hier zu Ende gegangen…du MUSST hier sein!“
Mehr brummend, als klar verständlich kommen die Worte des Unbekannten aus seinem Mund. Man kann Ihn nicht sehen, da er sich hinter der verwackelten Handykamera befindet. Seine Augen und die der Linse suchen weiter. Erneut streift das Auge den Gärtner. Ein tiefes Lachen ist zu hören. Schnelle Schritte machen sich auf den Gärtner zu.
Stimme: „So verbringst du also deine Zeit? Du stutzt Gemüse?“
Der Mann dreht sich um und ein langer verfilzter Bart, welcher den Großteil des Gesichts zur Unkenntlichkeit verbirgt. Das Alter kann man nicht schätzen. Lediglich grüne, beinahe leuchtende, Augen sind zu sehen. Die Kapuze wird zurückgeschlagen, wobei es sich um eine Kutte handelt. Die Kutte eines Mönchs! Blonde etwas längere Haare, die lange keinen Friseur mehr gesehen, geschweige denn gekämmt worden sind, kommen zum Vorschein. Ein Lächeln liegt auf den Lippen des Mönchs. Doch dieses Lächeln verschwindet, als er die Person hinter der Smartphonekamera sieht.
Die Fassung erlangt der Mönch schnell wieder und sein Lächeln kehrt auf das Gesicht zurück.
Novize: „Grüß Gott. Kann ich Ihnen helfen, mein Freund?“
Der Mann hinter der Kamera lacht schrill auf, als die Worte des Mönchs vernommen hat. Ein gekünzeltes und schrilles Lachen…
Stimme: „Wie willst du verloderte Gestalt mir helfen? Du bist nicht mehr als ein Schatten deiner Selbst und verbringst deine Zeit hier. Ich kann es nicht glauben, dass aus dir ein Pfaffe geworden ist und du tatsächlich ins Kloster gegangen bist.
Novize: „Ein Mönch…Naja…angehender Mönch. Ich bin Novize und möchte bald als Mönch in diesem Orden aufgenommen werden.“
Stimme: „Du willst mich wirklich verarschen, oder? Du willst in den Orden aufgenommen werden? Ich kann nicht glauben, dass aus meinem Feind, welcher ein Löwe mit gefährlichen Reißzähnen war, zu einem frommen Lamm verkommen ist.“
Der Fremde schüttelt ungläubig den Kopf und sucht den Blick des Novizen. Er sieht Ihm lange und tief in die grünen Pupillen. Nur ein kleines Anzeichen von einst sucht er in dem Blick. Wo ist das Feuer hin, was Ihn einst ausgemacht hat?
Nach langen Sekunden senkt der Fremde den Blick und stellt ernüchtert fest, dass er nicht mehr der gleiche Mann ist. Das Feuer ist erloschen…
Stimme: „Du hast also aufgegeben…du hast also tatsächlich aufgegeben…alles hinter dir gelassen…und…diesen Weg eingeschlagen.“
Die schrille Stimme klingt enttäuscht, als der Novize zu Nicken beginnt. Für einen Moment herrscht Stille zwischen beiden Männern. Eine eisige Stille, die erst nach langen Sekunden vom Novizen durchbrochen wird.
Novize: „Ich habe meinen Frieden gefunden und bin endlich glücklich. So wie es immer sein sollte…alles was in der Vergangenheit passiert ist, ist passiert. Doch das erste Mal in meinem Leben habe ich Ruhe. Ich bin zufrieden, verstehst du?“
Stimme: „Immerhin tust du nicht mehr so, dass du ein Anderer bist oder mich nicht erkennst. Wir hatten zwar nur kurz das Vergnügen, aber das war intensiv, oder? Es hätte einen Flächenbrand für das Jahr 2014 ergeben können. Es hätte einen großen Run bedeutet, der in aller Munde gewesen wäre. Alle hätten sich nach uns die Finger geleckt und hätten angeklopft. Ich hätte mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllt. Es wäre toll gewesen.“
In den Gedanken des Fremden malt sich das Bild eines blutenden Mannes der in Panik die Halle verlässt. Es war seine Bestimmung Ihn zu vernichten und aus der Liga zu vertreiben. Er hätte der Grund sein sollen, warum er ins Kloster gehen will. Nicht der Seelenfrieden, sondern die Angst vor Ihm.
Novize: „Diese Zeit liegt hinter mir. Eine verblassende Erinnerung, die Nach und Nach verschwinden wird. Mein Name wird nicht mal mehr geflüstert, geschweige denn gedacht. Ich wurde vergessen…“
Stimme: „Erwartest du etwa Mitleid!? Du warst ein Scheusal und hast viele Menschen an dem Ort das Fürchten gelehrt. Sie haben dich gehasst und du hast es genossen. Du weißt, welchen Ort ich meine…nennen wir einfach Ort X…“
Ein schrilles, kurzes und panisches Lachen ist hinter der Kamera zu hören.
Stimme: „X…kannst du dich erinnern? Warum war ich zu der Zeit bloß nicht da…Ach ja, du hast dich ja vor mir verborgen. Hätte ich gewusst, dass du wieder da warst…oh das wäre ein Blutbad für dich geworden! Ich hätte dir die Maske vom Gesicht gerissen und die Haut gleich noch mit!“
Der Novize senkt kurz den Blick auf die Heckenschere, doch er schüttelt den Kopf.
Novize: „Was willst du von mir? Deinen Hass auf mich kann ich immer noch nicht verstehen und werde Ihn wohl auch niemals verstehen. Aber was tust du hier?“
Stimme: „Ich will dich zur Vernunft bringen! Das ist nicht der Ort wo du deinen Frieden findest. Du gehörst Hier nicht her! Du bist kein Kind, welches in Gottes Hallen Zuflucht suchen sollte! Du bist eine Viper im Garten Eden!“
Die letzten Worte verursachen einen Stich im Herzen des Novizen. Innerlich kämpft er gerade einen harten Kampf mit sich selbst. Er braucht einige Sekunden bis er sich wieder voll unter Kontrolle hat.
Novize: „Du sprichst von Vernunft? Du bist Geisteskrank und sprichst tatsächlich von Vernunft? Was soll das werden? Ist das wieder eins deiner kranken Spiele? Ich habe endlich einen Ort der Ruhe gefunden und lasse mir das von Niemandem wegnehmen! Verschwinde von Hier und lass mich endlich in Ruhe!“ Stimme: „Du redest dir ein, dass dies hier dein Ort der Ruhe ist. Sieh dich mal um…und denk an den Menschen der du bist! Du bist kein Novize, du bist ein Raubtier! Dieser Ort kann niemals dein zu Hause sein. Dein zu Hause ist an einem anderen Ort und du weißt, welchen Ort ich meine…kehre endlich dahin zurück!“
Der Novize wirft wütend die Heckenschere in Richtung des Fremden, aber der kann ausweichen. Die Schere wurde auch nur mit halber Kraft geworfen. Der Novize blickt ungläubig auf seine Hände und denkt angestrengt nach.
Stimme: „Für einen Moment ist dein altes Ich herausgekommen. Es ist immer noch in dir und das weißt du. Du gehörst nicht hierher…du gehörst zurück…“ Novize: „Warum tust du das?“
Ein langes und sehr schrilles Lachen verlässt den Mund des Fremden.
Stimme: „Ich will derjenige sein, der dich vernichtet. Noch lange ist die Zeit nicht reif dafür, aber der Tag wird kommen. Finde du erstmal zu alter Stärke zurück…bevor ich es vergesse. Ich habe da noch etwas für dich. Diese beiden Souvenirs sollen dich an deine Zeiten dort erinnern. Auf Wiedersehen…“
Der Fremde geht, allerdings beobachtet er den Novizen genau. Er hebt die beiden Gegenstände auf und betrachtet diese für eine ganze Weile. Dann sieht er dem Fremden nach, welcher langsam das Kloster verlässt.
Fade Out
*
Mac Müll steht für ein Interview bereit. Neben ihm steht niemand geringerer als der GFCW World Heavyweight Champion „The Superior“ Lionel Jannek. Er wirkt als wäre dieses Interview nichts als eine lästige Pflicht für ihn. Mac Müll blickt mit einem aufgesetzten Lächeln in die Kamera… innerlich ist ihm gar nicht wohl dabei diesen unberechenbaren Mann zu interviewen…
Mac Müll: Bei mir steht nun Lionel Jannek, der GFCW Champion, der mir hoffentlich einige brennende Fragen beantworten wird…
Mac Müll dreht sich zu Jannek, dessen tödlicher Blick ihn etwas nervös werden lässt…
Mac Müll: Meine erste Frage gilt dem Match heute Abend gegen Jason Crutch… Was sich natürlich alle Fragen… warum haben Sie die Herausforderung angenommen? Schließlich ght es doch nur um einen Pappgürtel und –
Lionel Jannek: Nein…
Diese plötzliche Meldung von Jannek, bringt Müll völlig heraus…
Mac Müll: … Äh… Wie jetzt…?
LJ blickt Müll eiskalt an…
Lionel Jannek: Es ist eben nicht „nur ein Pappgürtel“… Du verstehst es vielleicht nicht… aber ich verstehe was dieser Gürtel Jason Crutch bedeutet und was es bedeuten würde wenn er ihn verlieren würde… Es geht heute darum Jason Crutch einen Denkzettel zu verpassen, den er nie vergessen wird… einen Denkzettel, dass er auf meiner Ebene nichts verloren hat… und was passiert wenn er seine Grenzen nicht erkennt und einhält… Nächste Frage!
Müll versucht seine Gedanken wieder zu ordnen…
Mac Müll: Nun, was sagen Sie denn zu den Kommentaren die Robert Breads über sie verloren hat? Lionel Jannek: Wer?
… fragt der Champion staubtrocken… Müll hat diese Reaktion nicht erwartet…
Mac Müll: R-Robert Breads… der Mann der bei der letzten Show nach langer Zeit zurückkehrte und über einige Leute hier verbal herzog…
LJ lacht darüber kurz und laut auf…
Lionel Jannek: Ach DER… Wen interessiert der schon? Ein Mann der Angst hat nach einer Abstinenz in Vergessenheit zu geraten… zu Recht! Hat den etwa irgendwer vermisst? Ein Mann der denkt er hat immer noch die Form vergangener, etwas erfolgreicher Tage… oder er hätte mehr Talent als ein Mann von meinem Kaliber! Ein Mann der sich der Illusion hingibt immer noch relevant zu sein…
Jannek schüttelt enttäuscht lächelnd den Kopf…
Lionel Jannek: Unterm Strich… Nur ein weiteres Großmaul, das sich selbst überschätzt, nur weil er ein paar gute Tage hatte… und er denkt das berechtigt ihn, sofort auf meiner Ebene mitzumischen… So etwas habe ich in meiner Karriere schon oft genug gesehen… Wenn er etwas von mir will, dann soll er sich zu mir hocharbeiten, so wie jeder andere auch… Aber ich habe sowieso besseres zu tun, als mich mit irgendeinem Has-Been zu beschäftigen!
Passend zu diesen Worten rückt Jannek provokant seinen Titel auf seiner Schulter zurecht… Mac Müll reißt bei diesen mutigen Worten von Jannek die Augen erstaunt weit auf… Sogar das Kinn ist ihm etwas herabgefallen… Jannek sieht eher gelangweilt und uninteressiert aus… er gähnt sogar kurz…
Lionel Jannek: … Nächste Frage!
Das reißt Mac Müll aus seiner Trance und er stellt die nächste Frage die ihm am Herzen liegt…
Mac Müll: Bei der letzten Show hast du eine Message an den rekonvaleszenten Zereo Killer gesendet, indem du seinen selbstgemachten Titelgürtel zerstört hast. War das wirklich notw- Lionel Jannek: Wenn du es noch einmal wagst, dieses wertlose Stück Plastik, mit meinem Titelgürtel zu vergleichen, dann wirst du bald aus persönlicher Erfahrung wissen, wie schmerzhaft der „Peak of Superiority“ ist!!!
… sagt der Champion plötzlich, mit sehr bedrohlichem Gesichtsausdruck in Richtung Müll… Dieser schreckt zurück und bringt keinen Ton mehr heraus… Jannek schnappt sich das Mikrofon und spricht Müll weiterhin ins Gesicht…
Lionel Jannek: Um das ein für alle mal klarzustellen… Es gibt keinen Zereo Killer mehr… es gibt keinen Mike MacKenzie mehr… seine Regentschaft war nichts als ein Fehler den ich behoben habe… er war nie ein würdiger Champion oder Herausforderer… und er wird nie wieder zurückkehren… denn sonst bekommt er es mit mir zu tun… Kapiert???
Müll nickt eingeschüchtert…
Lionel Jannek: Dieses Interview ist beendet!!!
Jannek stößt Mac Müll das Mikrofon in den Bauch, welches dieser an sich nimmt als er vor Schmerzen zu Boden geht… Daraufhin verlässt Jannek den Ort des Geschehens und macht sich auf den Weg zurück zu seiner persönlichen Garderobe… als er plötzlich stehen bleibt…
…
… scheinbar hat er Jemanden gesehen…
…
… er hat irgendjemanden mit einem Blick fixiert…
…
… jetzt ist er im Bild! Es ist…
…
… Joe Jobber?
Ja, Joe Jobber… Dieser geht an Jannek vorbei und blickt ihm dabei, aus nächster Nähe, nervös aber entschlossen in die Augen! Jannek blickt ihn nur regungslos und emotionslos an… Die beiden ungleichen Männer liefern sich einen Staredown, wobei einer diesen ernster nimmt als der andere… Man vernimmt in der Halle doch so etwas wie einen kleinen Anflug an Begeisterung über diese „Konfrontation“… Joe wirkt als würde er irgendetwas sagen wollen… aber letzten Endes ist er doch zu ängstlich und eingeschüchtert und marschiert einfach weiter… Jannek blickt ihm kurz hinterher… dann dreht er seinen Kopf wieder nach Vorne… er denkt nach… schüttelt dann aber nur lächelnd den Kopf… und marschiert auch weiter… Die Kamera folgt ihm nun nicht mehr. Und die Regie schaltet zum nächsten Segment…
Was zum Geier war das denn gerade?
Gleich wird das heiß erwartete zweite Match des Turniers um den Intercontinental Championgürtel zwischen dem zweiten Fight Club Mitglied und dem Dschungelkid stattfinden. Alle Zuschauer sitzen schon gespannt in ihren Sitzen, niemand wagt es nunmehr diese Ruhe zu stören bevor die Kämpfer die Arena betreten. Doch sitzen da wirklich alle? Nein. Zwei Plätze in der Menge sind noch leer und werden gleich besetzt sein als sich der Puppenspieler mit seiner Begleitung sich seinen Weg durch die Tribüne bahnt.
Puppenspieler: „Ah gerade noch rechtzeitig.....
Erleichtert lassen sich sowohl Minna als auch der Puppenspieler in ihre Sitze fallen.
Minna: „Hätten wir uns das Match nicht auch wie sonst in der Kabine anschauen können?“
Der Puppenspieler schüttelt den Kopf.
Puppenspieler: „Nein, nein ich will dieses Match aus nächster Nähe erleben, immerhin geht es um den Gegner für meinen Bezwinger Drake Ackley. Minna: „Dann hätten wir doch auch vorne in der ersten Reihe Platz gefunden, du bist schließlich ein Worker in dieser Liga.“
Der Puppenspieler runzelt mit Unverständnis die Stirn.
Puppenspieler: „Damit ich dirt von allen angeklotzt und womöglich noch unfletig von disem Gesindel des Fight Clubs unfletig beleidigt werde? Nein danke. Ich bleibe hier oben lieber bei den „Richtigen“ Fans.
Doch dabei verzieht er schon das Gesicht als er neben sich einen pickeligen blassen Teenager im Jason Crutch Fan T – Shirt sieht, der sich gerade einen Popel aus der Nase zieht.
|