Dann gehen die Lichter aus. Ein Pfeifen aus den Lautsprechern. Ein lauteres Pfeifen. Der Synthesizer brandet auf. Ein einzelner Lichtkegel auf die Rampe. Und er steht auf der Bühne.
(© Sergey Nivens - Fotolia)
Er macht sich auf den Weg. Die Rampe entlang. An den Fans vorbei. Die Fans feiern ihn. Wenn auch nicht mehr so stark wie noch vor Wochen. Es ist ihm egal. Sein Blick ist stur zum Ring. Laura kündigt ihn an. Es ist ihm egal. Er will nur kämpfen. Er geht seinen Weg. Er steigt die Treppe hinauf. Er steigt durch die Seile. Er geht in seine Ecke. Er geht in die Hocke. Er stellt drei Finger auf die Matte auf. Der Blick geht hoch. Der Blick geht ins Nichts. Die Musik klingt aus. Das Licht geht an. Alex Ricks ist bereit.
Fisher – Losing It dröhnt aus den Boxen der Arena und aus dem Entrance kommen die Urban Ultras Berlin, Max Moustache und Slay Oakland. Neben den beiden ist auch wieder ihre Managerin, Carola Birkenstock, dabei. Moustache ist in seinem Ringoutfit erschienen, schwarze Tights, dunkle Sneaker der Marke New Balance sowie natürlich seine runde Sonnenbrille, die über dem frisch geölten Zwirbelbart trägt. Carola und Slay sind dagegen ganz casual in ihren „Straßenklamotten“ unterwegs.
Am Ring angekommen schüttelt Max mit dem Kopf, als Laura ihn gerade als Gegner ankündigen möchte. Er bittet sie höflich ihm das Mikrofon zu geben – was die Ringsprecherin auch gerne tut.
Max: „Der ehemalige World Champion wird aus heiterem Himmel gegen einen Tag Team Wrestler gebookt? Das ist doch mal wieder sehr abenteuerlich. LAZY BOOKING! Hier werden wieder bewusst Nachteile für die Foundation kreiert. Ich bin noch immer relativ neu im Business und mit meinem Partner Slay Oakland…. Slay: „Was geht, Kiel?“
Die Fans zeigen allerdings kaum eine Reaktion…
Max: „Sind wir ein Gott verdammtes Tag Team! Wir wollen die Tag Team Titles erringen und guess what? Wir haben bis heute noch keinen Shot erhalten! Wisst ihr wann wir das letzte Tag Team Match haben durften? Bei Brainwashed. Das ist schon zwei Monate her! Warum werden wir denn als Tag Team hier nicht mehr eingesetzt?!“
Nun fühlen sich einige Fans wohl abgeholt und jubeln Moustache zu. Carola schnappt sich nun das Mic und richtet ihren Blick gen Alex Ricks.
Carola: „Hey, Alex. Du machst in den letzten Wochen eine sehr merkwürdige Figur im und außerhalb des Ringes. Wir verstehen nicht, was du im Schilde führst….aber wir wissen eins: Du wirst heute nicht gegen Max kämpfen. Max wird hier nicht verheizt! Wir haben mit Fletcher gesprochen und er konnte unserer Argumentation folgen. Er hat allerdings eine Bedingung gestellt: Wir müssen für Max einen Ersatzmann präsentieren. Und…..keine Sorge Alex….natürlich haben wir einen gefunden. Er ist ehemaliger GFCW INTERCONTINENTAL CHAMPION….WELCOME……
KRISS DALMI
Ein Lächeln weiß wie das Fell eines Schimmels, güldenes Haar aus den Schatzkammern von El Dorado und vollendete Formen gehüllt in feinste Seide: Die GFCW-Zuschauerschaft wird früh an diesem Abend vom Anblick jener adretten Dame verwöhnt, die bereits als persönliche Sprecherin Garrison Gaetas in Erscheinung getreten ist: Die Heroldin der Schönheit. Ihre feste Stimme kleidet die folgenden Worte in einen Mantel aus erregender Wärme.
Heroldin der Schönheit: „Lobet die Bescheidenheit des Volkstribuns.“
Sie steht, einem Meisterstück der Bildhauerei ähnelnd, vor einer weißen Wand und blickt mit elegantem Blick in die Kamera.
Heroldin der Schönheit: „Euer erwählter Vertreter Garrison Gaeta steht vor einem großen Kreuzzug in dieser Liga. Er wird den Auftrag vollfüllen, dieses verrohte Konstrukt in eine neue Zeit zu führen, in der nicht mehr Hässlichkeit regiert. Sondern Vollendung, Eleganz, Gewandtheit. Nun könnte unser geliebter Volkstribun diese kriegerische Reise allein vollführen und dafür jenen Ruhm einstreichen, der ihm zweifelsfrei zusteht. Doch, wie ich sagte, ist euer Volkstribun unendlich bescheiden und überaus gutmütig. Er liebt es, seinen Ruhm zu teilen.“
Sie wartet einen Moment für all jene, die dankbar eine Träne für Gaetas Herrlichkeit vergießen wollen.
Heroldin der Schönheit: „Drum hat er beschlossen, einen zweiten Mann mit auf diese Reise zu nehmen. Einen treuen Paladin, der als williger Streiter die Ideale unseres Volkstribuns im Ring durchsetzen wird. Der Name dieses Mannes, der sich am Feuer von Garrisons Herrlichkeit wärmen darf, ist Danny Rickson. Er und unser verehrter Volkstribun sind nun ein Team. Sie sind gemeinsam auf dem Weg zur Sonne.“
Sie geht einige Schritte zur Seite, die Kamera folgt mit einem sanften Schwung und fängt hierbei ein, dass die Heroldin nach einer farbigen Tasche greift.
Heroldin der Schönheit: „Jede Fraktion braucht einen Namen, den ihre Gefolgschaft euphorisch herausschreien kann. Den ein Stadion hymnisch singen kann. Eine Bezeichnung, die griffig genug für die Geschichtsbücher ist. Danken wir nun gemeinsam, dass unser Volkstribun nicht nur mit äußeren Werten und großen Idealen überzeigt, sondern auch ein kreatives Genie ist. Denn dank seines Einfallsreichtums darf ich nun den Namen des neuen Teams bekanntgeben, das heute Abend in einer Open Challenge seine Überlegenheit beweisen wird.“
Sie atmet einmal tief durch, wobei ihre perfekt geschwungenen Nasenflügel sanft zittern.
Heroldin die Schönheit: „The Beauty & the Best.”
Sie greift in die Tasche, holt ein Stück Stoff hervor und präsentiert es mit großer Geste, schwingt es umher wie ein Olympiasieger die Fahne des Heimatlandes.
Heroldin der Schönheit: „Dieses T-Shirt ist fortan das Erkennungszeichen jener Fans, die aus dem Alptraum auswachen wollen, den die geballte Hässlichkeit euch alle seit Jahren träumen lässt. Es ist für Menschen, die ihrem Volkstribun und dessen Paladin ewige Treue schwören. Die ihre Loyalität nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten beweisen mögen.“
Eine Einblendung des GFCW-Shops erscheint im Bild.
Herold der Schönheit: „Der Dress der Champions ist jetzt online erhältlich. Für euch alle. Für ein treues Volk, das seinem erwählten Vertreter Liebe zeigt.“
Sie schmiegt sich an das herrliche Shirt wie zwei Liebende. Liebkost und vergöttert es mit sanfter Anmut.
Herold der Schönheit: „Nur 59,99€. Jetzt im GFCW-Shop.“
Dieses Segment gab es mit ziemlicher Sicherheit schon einmal umgekehrt. Diesmal ist es allerdings der Mathematiker, der schnaufend durch den Backstagebereich geht, sich im Gehen bereits um das Tape um seine Handgelenke kümmert und mit Blick darauf langsam beginnt, eben dieses Tape abzuwickeln. Schnellen Schrittes geht er so zu seiner Kabine, drückt sogleich die Klinke herunter, tritt herein und…
Thomas: „Das is doch scheiße, Alex.“
Sofort stoppt Ricks ab. Er hält das abgewickelte Tape in der linken Hand, der Tape-Strang geht zum rechten Handgelenk, wird dort von drei vielleicht vier weiteren Runden gehalten. Einen Moment schaut er noch auf die Arbeit, die er noch vor sich hat, dann wandert Alex’s Blick langsam nach oben, bis er seinen Schützling auf der Holzbank vor der Garderobe erspäht. Auch wenn es nicht die Kabine des Dauerentspannten ist, die Körperhaltung zu Segmentbeginn hat er von Carolas Besuch vorher übernommen. Blick nach vorn an die Wand, Beine übereinandergeschlagen auf der Bank abgelegt, die Arme hinter dem Kopf als Kissen für die harte Garderobenwand. Eine Stütze für einen Kopf, der seitlich zur Tür gedreht wurde und Ricks mit einem hochgezogenen Mundwinkel und einem Ausdruck leichter Enttäuschung begrüßt. Auch wenn die Hände beschäftigt sind, für ein Schulterzucken reicht es bei Camden dann doch immer.
Thomas: „Seit wann isses dir denn recht, wenn sich irgendwer in deine Matches einmischt, hmm? Du hast mir doch vorhin sogar selber gesagt, dass ich nicht mit zum Ring kommen brauche, weil es dein Kampf is…und jetz kommt die Wahrheit und du machst nix?“
Ricks schaut seinen Kritiker an als wäre er transparent und hinter ihm an der Garderobe ein Poster wie man es aus Werkstätten schlechter Filme kennt (fast so wie die Dartscheibe im Zimmer eines jeden Jugendlichen in grundsätzlich ALLEN Filmen, achtet mal drauf). Er sagt nichts, er schaut nur. . . . Dann schnauft er durch. Sein Blick geht wieder auf sein Handgelenk, er rollt das Tape weiter ab. Gleichzeitig liefert er dem Amerikaner aber doch noch die erklärende Antwort, die er zu verdienen scheint. Ruhig beginnt er zu sprechen.
Alex: „Ich arbeite mit Thor und Tha Bomb, Thomas…ich entscheide nicht für sie. Und ich entscheide auch nicht für dich.“
Ratsch, die rechte Hand ist frei, jetzt geht es ans linke Handgelenk. Ricks beginnt das Abwickeln.
Alex: „Ich danke dir, dass du mich respektierst und nicht zum Ring kommst, wenn ich es dir sage, Thomas. Ich habe die Wahrheit nicht darum gebeten, weil ich nicht dachte, es tun zu müssen.“
Allmählich hebt sich bei Camden noch der zweite Mundwinkel, er beginnt amüsiert zu schmunzeln.
Thomas: „Ach komm Alex, das kannste jetz auch keinem erzählen. Gut, haste halt nicht erwartet, dass die das Match stürmen, aber trotzdem. Dann gehst du einfach so aus dem Ring, während die Dalmi angreifen? Ich kann doch jetzt nich immer für ein Gleichgewicht sorgen, soll ich mich unterm Hallendach verstecken und im Notfall abseilen oder was?“
Er lacht auf, hebt die Hände. Schelmisch nimmt er dann aber eine Hand ans Kinn, dreht den Kopf nach oben, schaut an die Hallendecke und reibt sich den nicht existenten Dreitagebart. Der Freiburger hat das ganze Schauspiel so gar nicht beachtet. Er war mit seinem linken Handgelenk beschäftigt. In unveränderter Stimmlage spricht der Schatten weiter.
Alex: „Wo du eingreifen möchtest, Thomas…ist mir egal.“
Ratsch, da ist auch das zweite Handgelenk frei. Es wird einmal in wiedergewonnener Freiheit gedreht, dann nimmt er beide Hände hinter seinem Rücken zusammen und schaut wieder auf Camden. Thomas muss bei der typischen Antwort ein weiteres Mal schmunzeln. Doch Alex hat noch mehr auf Lager.
Alex: „Thomas, du bist kein Neuling mehr. Dass du dir mit Niander Cassady-Taylor selber einen Gegner suchst…ist gut. Du findest deinen Weg. Du gehst deinen Weg. Wenn du etwas tun möchtest, dann tust du das, Thomas. Was der Rest denkt…ist egal.“
Ricks schnauft erneut durch. Camden nickt ihm aufmerksam und verstehend zu.
Alex: „Ich bestreite meine Kämpfe, Thomas. Darauf konzentriere ich mich. Darauf, auf die Aufgaben, die Claude Booker oder Eric Fletcher mir geben und darauf dich zu unterstützen. Doch Thomas…die Angelegenheit zwischen Tha Bomb, Thor, Max Moustache, Slay Oakland und anscheinend auch Kriss Dalmi…ist keine Angelegenheit von Alex Ricks. Ich werde nicht jeden Streit von German Fantasy Championship Wrestling schlichten. Ich werde nicht jede Überzahlsituation ausgleichen. Zereo Killer gegen die Hautevolee, Robert Breads und Aiden Rotari gegen Leviathan, Desmond Briggs gegen Steve Steel und die Steel Boys…du willst für Gleichgerechtigkeit sorgen, Thomas? Viel Erfolg. Was mich nicht direkt betrifft…ist mir egal.“
Offensichtlich ist Ricks heute vieles egal. Camden nimmt die Ansprache mit einem Stirnrunzeln hin und abschätzigen Nicken hin. Langsam schleift er die Zunge über einige entblößte Oberzähne, schnalzt übertrieben lange, während sich sein Blick senkt und zu Boden geht.
Thomas: „Hmmm…GTW, ganz tolle Wurst…stimmt schon Alex, hier für Fairness zu sorgen, da kann ich auch alleine das Catering für die ganze Liga übernehmen, wird genauso schlecht gehen….aber hey!“
Er klatscht in die Hände, reckt den Kopf wieder hoch, zuckt mit den Schultern und lächelt seinen Mentor an.
Thomas: „Zumindest bei eurer Geschichte kann ich ja was ausrichten. Dürfte dir doch auch gut passen, wenn ich euch Niander vom Hals halte, oder?“
Eine freudigere Reaktion könnte nun vielleicht erwartet werden. Dann erinnert man sich aber wieder daran, dass der Gesprächspartner Emotionsvakuum Alex Ricks ist. So bleibt es bei einem Nicken.
Alex: „Wir werden sehen.“
Aber nicht jetzt, denn jetzt ist das Segment vorbei.
Drake:
„Silas?“
Voller Überzeugung hat er seine Füße übereinandergeschlagen auf dem Tisch positoniert, während er mit verschränkten Armen in seinem Stuhl sitzt. Corleone ist weniger leger unterwegs, er sitzt professionell, beide Hände ineinander geschlagen, vor seinem Mund und mit den Ellbogen auf dem Tisch, neben seinem Schützling. Die beiden lauschen dem Strategiegespräch, naja, mittlerweile scheinbar nicht mehr so viel Strategie, und der Versammlung ihrer neuen Verbündeten aufmerksam. Man spürt deren Präsenz recht deutlich, vor allem bei Zane Levy und Luna Rosario, dennoch bleiben sie gelassen und lassen sich die nach wie vor vorherrschende, absurde Note, die in der Luft liegt, nicht anmerken, sondern vielmehr an sich abprallen.
Vaughn
inhaliert einmal tief die Luft. Doch da werden sie auch direkt zurückgehalten.
The End: „Wartet mal.“
End schwingt die Beine vom Tisch und stellt sich ebenfalls auf. Die beiden Leviathan-Mitglieder bleiben auch tatsächlich stehen. End selbst läuft nun recht langsam, wohl wissentlich, dass die Beiden nur auf ihn warten, auf sie zu, dabei genießt er jede Sekunde der Spannung, die hier gerade in der Luft liegt. Vor ihnen lehnt er sich dann gegen den Tisch, direkt nachdem er beiden erneut einen musternden Blick zugeworfen hat. Lunas rechtes Bein wandert langsam nach hinten. Die Arme bleiben gesenkt doch Serpents Child war bereit sofort loszuschlagen.
The End: „Ich habe das Gefühl, dass es hier noch einige unausgesprochenen Probleme gibt, die hier in der Luft liegen. Und das… das finde ich nicht gut. Ganz und gar nicht. Ich kann natürlich verstehen, dass ihr Beiden eure Zweifel habt und ganz ehrlich? Ihr wärt absolute Idioten, wenn ihr die nicht hättet. Aber, mit diesen Zweifeln, werden wir auf kurz oder lang große Probleme bekommen.“
End lehnt sich nun weiter zurück, während er Luna und Zane weiterhin mit seinem Blick hypnotisiert. James Corleone ist nun inzwischen ebenfalls hinzugekommen, er bleibt jedoch hinter The End stehen.
The End: „Ich selbst, hatte auch meine Zweifel. Sollte ich mich wirklich auf euch einlassen? Wir mögen ähnliche Interessen verfolgen, aber bedeutet das, das wir auch wirklich miteinander arbeiten sollten und könnten? Ich habe darüber nachgedacht und entschieden, es zu probieren. Diese Koalition, kann uns allen helfen, wenn wir uns denn alle darauf einlassen. Ich habe es getan, so fern mir das eigentlich auch liegen mag, nun ist die entscheidende Frage… könnt ihr das auch?“
Luna
schiebt sich nach vorne, bis sie End fast schon berührt.
Levy scheint ihm Hintergrund die Eskalation zu befürchten
und hält sich bereit.
Ends Gesicht nähert sich einem Schmunzeln, einem selbstbewussten und dennoch nicht ganz eindeutigen Schmunzeln.
The End: „Ich wusste doch, dass ihr vernünftig seid! Wie gesagt, ich kann euch verstehen, ich an eurer Stelle… würde mir auch nicht trauen. Aber dieses Risiko werdet ihr einfach eingehen müssen, denn nur so, kann das hier etwas werden. Wenn euch unser gemeinsamer Abend vor zwei Wochen nicht überzeugen konnte, hoffe ich, dass ich euch zumindest jetzt ein wenig die Angst nehmen konnte.“
End lässt nun zum ersten Mal von den Beiden ab und schaut hinter sich zu seinem Manager.
The End: „Mister Corleone, wir gehen.”
Gesagt, getan, End und “Inspirational” Jim nähern sich langsam der Tür um nun ebenfalls den Raum zu verlassen, kurz davor, dreht sich End allerdings noch einmal um.
The End: „Ihr habt einen Grund mir nicht zu trauen, ich bin ein sehr sehr schlimmer Feind, für euch bin ich ein Freund. Also, sorgt besser dafür, dass das so bleibt.“
Mit
diesen Worten verabschiedet sich The End nun tatsächlich und
gemeinsam verlassen er und James Corleone den Raum und lassen
Zane Levy und Luna Rosario leicht ratlos zurück.
„Had Enough“ von Breaking Benjamin ertönt in der Halle und die Fans beginnen sofort mit einem unüberhörbaren Buh-Konzert. Zuletzt hat sich der Österreicher nur per Video zu Wort gemeldet. Doch für heute hat er seine Anwesenheit angekündigt. Hält er wirklich Wort? Ja, das tut er.
Mit provokant langsamen, aber souveränen, Schritten tritt der „Superior One“ durch den Vorhang. Er trägt einen eleganten und teuren Anzug, sowie eine Sonnenbrille. Mit demselben Tempo und gleichgültigen Blicken in die Zuschauerreihen spaziert Lionel Jannek zum Ring und betritt diesen auch. Allerdings verzichtet er auf irgendwelche Posen oder ähnliche Theatralik. Er lässt sich ein Mikrofon reichen und die Musik verstummt. Da steht der Österreicher. Mitten im Ring. Und die Fans lassen ihn wissen was sie von ihm halten.
„ARSCHLOCH! ARSCHLOCH! …“ „FUCK YOU! *Clap clap* FUCK YOU! *Clap clap*…“ „YOU’RE NO CHAMPION! *Clap clap clapclapclap*…“
Viele Chants muss sich der Österreicher anhören. Das geht etwa 3 Minuten durchgehend so, in denen LJ allerdings höchstens einmal gelangweilt auf die Uhr blickt. Irgendwann realisieren auch die Fans, dass sie damit den Einmarsch ihres Liebling Zereo Killer verzögern. Also drehen sie die lautstarken Rufe dann doch etwas herunter. Nun endlich führt Lionel Jannek das Mikrofon zum Mund.
Lionel Jannek: „Ich halte mein Wort: Ich bin hier. Fehlt nur noch einer.“
Mit stoischer, fast monotoner Stimme sagt er diese Worte. Die Fans erheben sich ebreits gespannt von ihren Plätzen und drehen sich, wie LJ, zur Auftrittsrampe.
Lionel Jannek: „Mike… Zeit für deinen Auftritt. Keine Sorge, David und Matthäus werden sich da raushalten. Die haben wichtigeres zu tun. Also komm jetzt raus hier!“
Eine eindeutige Handgeste der Aufforderung zum Antritt und dann folgt das bange Warten auf Zereo Killer. Doch lange werden die Fans nicht hingehalten.
Das Logo ist zu sehen, ein leises „WAKE ME UP“ ist aus den Boxen zu hören, die Halle ist längst in ein dunkles Blau gefärbt, tausende Smartphones sind gezückt, um von ihrem Lieblingswrestler den besten Shot zu machen. Und natürlich kennt der Jubel keine Grenzen mehr, als sie den Fan Favoriten endlich zu Gesicht bekommen.
Ruhig und gelassen verharrt der Kalifornier, welcher heute ohne In Ring Gear und ohne Gesichtsbemalung auskommt, auf der On Stage und blickt schon sehr grimmig in Richtung Ring, in dem sich der Österreicher befindet. Der Ring ist von Scharen von Securities umgeben, um das Schlimmste zu verhindern. In seiner Hand hält er bereits einen Schallwandler… Er marschiert in Richtung des Gevierts und will grade den Ring entern, als er doch nochmal abbremst und ungläubig erneut auf LJ blickt. Zereo Killer sieht genauso verwirrt wie Pete aus.
Pete: „Was macht denn LJ da??“ Sven: „Jetzt wird es interessant…“
Noch bevor ZK den Ring betritt sieht er und auch der Rest der GFCW, wie ihm Lionel Jannek, mit ausgebreiteten Armen, den Rücken zudreht!
Pete: „Was soll das denn? Ist das so eine Art Test?“ Sven: „Er hat ja in der letzten Show gesagt, dass es darauf ankommen wird was Zereo machen wird. Jetzt werden wir es erfahren.“
Letzten Endes entert MacKenzie doch noch den Squared Circle und baut sich kampfbereit auf. Die Fans übertönen mit lauten YES-Chants das Theme des Killers, welches abrupt abgewürgt wird. Die Halle wird wieder normal beleuchtet. Am Liebsten würde Double M seinen Widersacher mit dem Mikrofon eins überbraten. Die Zustimmung seiner Zereo Army scheint ihn dabei noch zu bekräftigen… doch im letzten Moment lässt er davon ab und stellt sich möglichst ruhig und locker hin. Der Schallwandler wird zu seinen Lippen geführt und mit tiefer und bedrohlicher Stimme sagt er.
Zereo Killer: „Ich bin hier, lass die Spielchen, dreh dich um, Arschloch!“
Lionel Jannek grinst verschmitzt. Noch mit dem Rücken zu seinem großen Widersacher führt er das Mikrofon wieder zum Mund.
Lionel Jannek: „Hat da etwa endlich einmal das Hirn über die Emotionen triumphiert? Ich bin ja fast schon stolz auf dich, Mike.“
Nach diesen Worten dreht er sich nun zu Zereo Killer um und lächelt ihn überlegen an. Zereo hingegen blickt den Österreicher mit einer sichtbaren Portion Widerwärtigkeit an. LJ geht noch ein paar Schritte näher zu Zereo. Da stehen die beiden Männer nun nach allem was passiert ist endlich Face to Face. Und es ist zu erwarten, dass sie sich einiges zu sagen haben.
Lionel Jannek: „Ich würde dir ja gerne sowas sagen wie ‚Gut siehst du aus‘… Aber seien wir doch ehrlich, das trifft seit gut 10 Jahren nicht mehr auf dich zu. Und das nicht nur weil du älter wirst, sondern weil du oft wirkst als würdest du den nächsten Tag nicht mehr erleben. Und in letzter Zeit sieht es besonders schlimm aus. Was ist denn bloß mit dir passiert?“
Dass da eine gehörige Portion Sarkasmus drin steckt ist natürlich jedem klar. Schließlich hat LJ mit seiner Hautevolee da einiges dazu beigetragen. Das wissen auch die Fans die sofort wieder ihren Unmut äußern.
Lionel Jannek: „Pass doch um Himmels Willen ein wenig besser auf dich auf, Mike! Nicht auszudenken was wäre, wenn das so weitergeht! Es wäre ja eine Schande, wenn mit einem Mal plötzlich alles vorbei ist… und es nicht meine Schuld war.“
Da weicht mit einem Mal das Grinsen aus dem Gesicht des „Superior One“ und er blickt Zereo direkt ins Gesicht. Dieser hat jetzt erstmal genug gehört.
MacKenzie schüttelt den Kopf und will fürs Erste gar nicht zulassen, dass sein ungewolltes Gegenüber weiterspricht.
Zereo Killer: „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie sehr du mich und die GFCW Galaxy nervst? Wir hassen dich! Abgrundtief!“
Die Crowd unterbrechen den Anführer der Zereo Army, indem sie laute „WE HATE YOU“-Chants anstimmen. MacKenzie nickt rhythmisch zum We hate you – Takt, ehe er weiter fortfährt.
Zereo Killer: „Es ist mit dir immer wieder dieselbe alte Leier. Du glaubst immer, dass du psychologisch die Oberhand hast, du suchst immer nach Abkürzungen, um deine vermeintlichen Ziele zu erreichen, du schickst immer deine Bluthunde vor, damit sie deine Gegner schon vorab schwächen, bevor dein Match gegen eben diesen jenen losgeht.“
MacKenzie beißt ein wenig die Zähne zusammen und blickt selbst an seine lädierten Stellen hinab. Ja, die Fünfsternecrew scheint immer noch Spuren an Zereo Killer hinterlassen zu haben.
Zereo Killer: „Seit einem Monat hast du dich nicht mehr in der GFCW blicken lassen, lediglich per Videoleinwand hast du dich eingeschalten. Immer wieder hast du Meister und Hott vorgeschickt, um mich zu schwächen, um mich unten zu halten, aber rate mal was! Ich bin immer wieder aufgestanden, ob es dir passt oder nicht! Ich werde nicht aufhören, verstehst du? Die Leute, die du an deiner Seite hast, das sind doch alles nur Witzfiguren! Hott ist ein Möchtegern-Zereo Killer! Das hat man im Match gegen mich gesehen. Hat sich beinahe verletzt beim Versuch meines Finishers! Dann haben wir noch den Hünen, der mir dumm wie Brot vorkommt. Es machte Spaß, gegen ihn ein paar unfaire Manöver auszupacken um sozusagen Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Ich hab den Riesen sogar zu Aufgabe gezwungen. Das waren alles Botschaften an dich, dass ich Matches auf verschiedene Arten gewinnen kann!“
Der Österreicher lässt die Worte von ZK erstmal etwas sickern. Dann wirkt er als würde er denken „Japp. Das ist Zereo… das kenn ich schon“. Nach einer kurzen Denkpause blickt er Zereo wieder direkt ins Gesicht und nickt zufrieden.
Lionel Jannek: „Mike… Ich höre es in deiner Stimme. Ich sehe es in deinem Blick… Du willst mir ans Genick nicht wahr? Die Tatsache, dass du hier stehst und nur mit mir reden sollst, sie zerreißt dich innerlich! Du willst nicht reden, du willst kämpfen. Dann tu es doch! Na los, trau dich! Schlag zu! Und dann sieh zu was mit dir passiert!“
Pete: „Ständig diese Provokationen! Was soll das? Was will er uns damit beweisen?“ Sven: „Kopfspielchen, Pete. Etwas was wir jahrelang immer wieder in der GFCW gesehen haben. Aber LJ kann es besser als irgendwer anderer. Und das untermauert er hier wieder. Was er damit bezweckt, das weiß am Ende nur er selbst! Das macht es ja alles so unberechenbar.“
Und dann passierts tatsächlich! Zereo Killer stürzt sich mit dem Mikrofon auf Lionel Jannek und reißt ihn zu Boden! Er hämmert das Mikro tausende Male auf dessen Schädel ein, bis dieser beginnt zu bluten! Angetrieben von den Fans gerät er noch weiter in Rage! Die Securities machen sich auf dem Weg in den Ring, und einfach Jeder kriegt was ab! Ein Spear! Noch ein Spear gegen den nächsten Sicherheitsmann! Es hagelt Faustschläge! Schläge mit dem Schallwandler nun auch gegen die GFCW Offiziellen! The Big Hit gegen einen weiteren Security Member! MacKenzie hinterlässt im Ring einen Akt der Zerstörung und prügelt weiter auf den bereits bewusstlosen Zereo Killer ein!!
Zereo Killer: „IST ES DAS WAS DU WILLST!!!?!?! IST ES DAS, WAS DU AUS MIR RAUSHOLEN WOLLTEST???“
Die lauten YES-Chants lassen immer noch ihren Anführer auf den in diesem Augenblick chancenlosen Lionel Jannek einprügeln! Auch 5* Hautevolee können in diesem Augenblick nichts machen! Sie rennen zwar die Rampe runter, entern den Ring, doch es folgt sofort ein Double-Spear. Schnell springt der Kalifornier wieder auf und tritt und schlägt auf alle drei Mitglieder wie ein Berserker ein…
…
Solche Gedankenspiele gehen just in diesem Augenblick durch den Kopf von Mackenzie, aber er ballt lediglich die Hände und schüttelt den Kopf. Grimmig blickt er Lio an, der das Mikrofon längst wieder an seinen Lippen hat.
Lionel Jannek: „…Danke.“
Pete: „Was?“ Sven: „Häh?“
Große Fragezeichen, nicht nur bei den Kommentatoren, sondern wohl so ziemlich bei allen außer LJ… „Danke“? Wofür?
Lionel Jannek: „Denn das bedeutet, dass du es wirklich auf ein Match mit mir anlegen willst. Schön, dass wir uns da einig sind. Denn genau das will ich auch.“
Zereo Killer: „Genau das willst du auch? Willst du mich etwas veräppeln?“
Er schaut seinen Gesprächspartner angewidert an und setzt sofort nach.
Zereo Killer: „Wenn du das Match auch willst, warum hast du nicht einfach gefragt?“
Mike breitet die Arme aus und wartet auf eine Reaktion. Es folgt im Moment keine, also fährt er selbst wieder fort.
Zereo Killer: „Du bist anscheinend wie immer nicht Manns genug, also übernehme ich wie üblich diesen Job. Ich fordere dich nun ganz offiziell zu einem Match bei Title Nights 2021 heraus.“
Nun ist es an der Zeit, dass Lionel Jannek auf diese Herausforderung antwortet.
Zereo Killer: „Ich bin noch nicht fertig, hast du verstanden? Halt einmal im Leben die Klappe und hör zu!“
… LJ setzt tatsächlich wieder ab und MacKenzie macht weiter.
Zereo Killer: „Wenn du glaubst, dass du mir einfach so in einem Match bei GFCW Title Nights 2021 davonkommst, dann irrst du dich gewaltig! Es wird viel mehr als ein Match werden, es wird eine Schlacht werden, die wir Beide unser Leben nicht vergessen werden!“
Ohne weitere Worte zu verlieren, deutet Mr. #ISGI auf den Titantron und wir bekommen Highlights aus dem Main Event von Title Nights 2014 zu sehen: Lionel Jannek vs. Zereo Killer – Deadly Roulette Match! Kurzer Reminder: Dieses Mach endete mit einem Schocker – es endete Unentschieden!
Zereo Killer: „Du warst schon immer ein Dorn im Auge, du warst schon immer ein Fehler, den ich noch berichtigen will! Du hast mir bei Title Nights ein Unentschieden abgeknöpft, ich wollte damals, dass das Match nach 45 Minuten weiter geht, ich will kein Unentschieden im Title Nights Main Event! Deswegen schlage ich folgendes Match vor. Und denk dran bevor du antwortest: Du willst das Match genauso wie ich! Du willst ein für alle Mal einen Schlussstrich in der Auseinandersetzung zwischen Zereo Killer und Lionel Jannek setzen! Ich fordere dich zu einem 60 Minuten Deadly Roulette Match heraus! Doch dieses Mal gibt es ein paar Sonderregeln! Dieses Match betrifft lediglich uns Beide! Das heißt, es darf absolut niemand zugunsten des anderen eingreifen, ansonsten erfolgt die sofortige Niederlage gefolgt von einer Suspendierung. Wenn es nach sechzig Minuten wieder unentschieden steht, geht’s weiter im Sudden Death, bis es endlich einen Sieger gibt!“
Jannek scheint nicht ganz so begeistert zu sein, so etwas deutet zumindest seine Mimik, aber Zereo Killer ist immer noch nicht fertig…
Zereo Killer: „… und… sollte ich es nicht schaffen, dich bei Title Nights zu besiegen, dann habe ich keine Karriere mehr! Dann hör ich in der GFCW auf, dann wars das!“
Holy Shit!!! Es ist ruhig in der Halle!!! Pete und Sven wissen auch nicht, was sie dazu sagen sollen, nur Lionel Jannek ist in diesem Moment sehr hellhörig geworden. Hat Zereo Killer tatsächlich grade von selbst angeboten, seine Karriere aufs Spiel zu setzen? Und zwar in dem Match, welches einst LJ selbst erfunden hat?
Pete: „Liebe GFCW Fans, um euch daran zu erinnern, was das Deadly Roulette Match damals war… Es war im Prinzip ein 45 Minuten Iron Man Match, in dem nach jedem Fall per Zufall eine neue Matchart per Zufall ausgewählt wurde. Sven: „Oh Ja, was hatten wir da nicht alles?! Das Match war brutal und es war tatsächlich ein Schocker, als es nach 45 Minuten unentschieden stand und die größte Show des Jahres im größten Main Event des Jahres in einem DRAW endete!“
Nach der Gedächtnisauffrischung des besten Kommentatorenduos der Welt sind nun alle Augen auf LJ gerichtet. Wie wird er reagieren? Das MUSS ihm doch gefallen, oder? Zereo Killer stellt drei Regeln für das Match auf, wobei die dritte Regel ein Selbstultimatum darstellt! Holy Shit! Lionel Jannek grinst erneut zufrieden.
Lionel Jannek: „So soll es sein. Dann beenden wir das Ganze endlich und endgültig bei Title Nights.“
Pete: „Dann ist es wohl jetzt offiziell… Also, wenn die GFCW da zustimmt… Wow, ich weiß nicht was ich davon halten soll…“ Sven: „Ich schon! Jetzt ist Title Nights ein Pflichtkauf! Es wird das letzte Match einer Legende geben!“
Lionel Jannek: „Es wird kein Match wie jedes andere sein und auch alle unsere bisherigen Matches in den Schatten stellen. Nicht nur weil wir die zwei größten Stars der GFCW sind, oder weil wir schon so lange Rivalen sind. Nein. Sondern weil es dein letztes Match sein wird! Dafür werde ich sorgen.“
Er tritt noch einen Schritt näher an ZK heran und tippt ihm auf die Brust.
Lionel Jannek: „Und damit eines klar ist: Karriereende heißt auch Karriereende! Keine andere Liga, keine Kurz-Comebacks! Ich will kein Gelaber mehr hören über irgendwelche PCWA-Rekorde oder Titel-Rekorde! Und auch dein bescheuertes Kiddy-Merchandise wird aus den Regalen verschwinden. Ich habe es satt Zereo Killer zu sehen und will, dass du für immer verschwindest! Deine erste Niederlage bei Title Nights besiegelt dein Karriereende. Und zwar WELTWEIT und ENDGÜLTIG!“
Das war eindeutig. Und langsam sickert auch bei den letzten Fans durch was bei Title Nights auf dem Spiel stehen wird. LJ ist anzusehen, dass das für ihn eine emotionale Angelegenheit ist.
Lionel Jannek: „Ich habe lange… ZU lange mit diesem Schritt gezögert und dadurch viel ertragen müssen. Aber das endet jetzt. Bei Title Nights wirst du meinen ganzen aufgestauten Ärger über dich spüren!“
Dann senkt er das Mikrofon ab und geht an Zereo Killer vorbei- … Nein. Er bleibt neben ZK noch einmal stehen… und langsam dreht er den Kopf zu „Mr. ISGI“, sodass er ihm aus nächster Nähe noch einmal ins Gesicht blickt… Dann schüttelt er den Kopf und geht plötzlich, sichtlich verärgert und unruhig, ein paar Schritte durch den Ring, wobei er auch immer wieder „Nein“ murmelt. Schließlich baut er sich wieder vor ZK auf und nimmt seine Sonnenbrille ab, sodass ZK nun in seine Augen blicken kann.
Lionel Jannek: „Nein… Oh nein… Wenn es die letzte Chance sein sollte, dass wir uns noch etwas sagen können, dann werde ich mich nicht zurückhalten! Mike, du denkst du spürst Hass für mich? Du hast ja keine Ahnung! Du bist nicht der Einzige der Hass verspürt! Schon gar nicht einen der größer ist als meiner für dich! Und jetzt rede ich einmal Klartext mit dir, über die letzten Jahre, die ich mit dir zu tun hatte!“
Zereo blickt LJ in die Augen und wartet, wenn auch etwas verunsichert, auf das was da jetzt kommt.
Lionel Jannek: „Wegen dir bin ich von DEM EINEN unter Millionen Leuten zu einem der Millionen Leuten geworden! Ich bin nach langer Pause zurückgekommen und wollte sofort an alte Erfolge anknüpfen. Aber dann, noch vor meinem ersten Auftritt, kam die Sache mit deiner Tochter und plötzlich stand ich an deiner Seite gegen den Fight Club. Und dann haben wir von einer Partnerschaft gesprochen. Zuerst dachte ich, dass das etwas ganz Großes werden könnte, wenn wir unsere Schritte richtig setzen. Aber ich habe den Fehler gemacht mich erweichen zu lassen und auf DEINE Art zu machen, Mike. Und wofür???“
LJ deutet auf die Zuschauer.
Lionel Jannek: „Für diese undankbaren Parasiten, die nicht einmal zu schätzen wussten was ich da für sie getan habe? Die mich immer noch ausgebuht haben, obwohl ich einem Menschen das Leben gerettet habe? Und für so etwas steigst du immer noch Show für Show in den Ring? Für diese ekelhaften Aasgeier, die sich bei erster Gelegenheit von dir abwenden würden? Ich habe es so getan wie du es dir vorgestellt hast, Mike und bin dadurch monatelang im Krankenhaus gelegen. Und da wurde mir schließlich klar, dass es sinnlos war so mit dir weiterzumachen. Wenn ich wirklich erfolgreich sein wollte, dann gab es nur einen Weg: Mit dem wahren Lionel Jannek und mit seiner Methode. Und wozu hat das geführt? Ich wurde World Heavyweight Champion! Danke, Mike! Danke, dass du mir bestätigt hast, dass MEIN Weg der richtige ist!“
Die Fans sind gespalten… einige buhen über diese Worte, andere erkennen darin ein Körnchen Wahrheit und applaudieren leise und der Rest hält einfach nur den Atem an.
Lionel Jannek: „Ich habe durch die Allianz mit dir wertvolle Karrierezeit verschwendet. Ganz zu schweigen davon, dass jeder der mit mir redet auch immer über dich reden will! Unsere Karrieren sind inzwischen, durch alles was da schon war, untrennbar miteinander verbunden. Und ich HASSE es!!! Kapierst du das??? Ich will nicht der Typ sein, der der große Rivale von Zereo Killer war, denn ich bin weit mehr als nur das! Aber das Eine sage ich dir: Wenn es bedeutet, dass ich derjenige sein werde, der Zereo Killers Karriere beendet hat, dann soll es noch ein letztes Mal so sein, dass wir uns im Ring gegenüberstehen! Und wenn es dann so weit ist, dann werde ich es bis zum letzten Zug genießen.“
Pete: „Wow…“ Sven: „Das musste wohl endlich einmal heraus…“
Die pure Aggression, Wut und Hass sind dem Österreicher ins Gesicht geschrieben, als er das Mikrofon absenkt. Zereo Killer blickt Lionel Jannek unentwegt an. Äußerlich zeigt er keine Gefühlsregung. Doch in seinem Kopf da läuft bestimmt gerade alles auf 180 km/h. Jetzt verlässt Lionel Jannek endgültig den Ring… das heißt, er WILL ihn verlassen. Aber ZK hält ihn mit der flachen Hand an dessen Brust zurück. Dann führt der Killer, äußerlich immer noch ruhig, das Mikrofon zum Mund.
Zereo Killer: „Nicht so schnell…“
Verwundert, aber auch ein wenig verärgert, legt der Wiener den Kopf skeptisch ein wenig schief, seufzt tief durch und hält tatsächlich noch mal an. Was hat MacKenzie noch zu sagen? Es ist doch schon alles gesagt, oder?
Zereo Killer: „Irgendwie ist es auch schade, dass es so endet… UNRIVALED war ein tolles Team, nicht dieser Fünfsterne-Scheiß. Schade, dass du es nicht auch genossen hast, dass wir die Tag Team Szene aufgeräumt hatten. Mein Weg war nicht der Falsche, das zeigt vor allem folgender Punkt: Niemand kann uns schlagen, wenn wir zusammenhalten. Niemand konnte uns in einem normalen Tag Team Match besiegen, wenn wir uns nach meinen Spielregeln hielten. Es musste ein Abend sein, an dem wir bereits mit einem Match vorbelastet waren UND gegen mehrere Teams angetreten sind in diesem brutalen Käfigmatch… Ob du es glaubst oder nicht, mir hat das gefallen… und… egal was jetzt ist, dass ich dir auf ewig dankbar bin, dass du meine Tochter gerettet hast, versteht sich doch von selbst… oder?“
Ja, LJ brachte zuvor Lara mit Worten ins Spiel, das lässt Zereo Killers Ärger doch runterkommen. Es ist nun mal Fakt, dass seine Tochter gerettet wurde! Lionel Jannek verzieht eine fragende Mine.
Lionel Jannek: „Sieht man bei mir schon sowas wie einen Heiligenschein?“
Doch ZK lässt sich von dieser sarkastischen Frage nicht rausbringen und fährt fort.
Zereo Killer: „Doch anscheinend hat alles mal ein Ende. Auch das Gute in Lionel Jannek scheint endgültig ein Ende gefunden zu haben und du bist wieder der Typ geworden, den ich hasse! Um in jeder Hinsicht ein Ende zu setzen, um unserer Auseinandersetzung ein Ende zu setzen, habe ich dieses Match mit den drei Zusatzstipulations vorgeschlagen! Es wird keine Ausreden mehr geben! Wenn alles, was ich mir in fast zwanzig Jahren aufgebaut habe, auf dem Spiel steht, werde ich mich nicht von deinen Kopfspielchen klein kriegen lassen! Wenn du glaubst, dass du mich kennst, dann warte Title Nights 2021 ab! Glaub mir wenn ich dir sage, du hast Zereo Killer noch nicht kennengelernt, doch das wirst du bei der Jahresabschlussshow der GFCW!“
Nun sickern die Worte von ZK erstmal ein. Dann atmet der Österreicher der ihm gegenüber steht einmal tief durch.
Lionel Jannek: „Schön klingende Worte des Publikumslieblings, wie immer. Aber was steckt dahinter? Gar nichts! Ebenfalls wie immer. Denn falls ich dich daran erinnern muss, Mike: In all den Matches die wir in den Jahren gegeneinander hatten, hast du es nicht ein einziges Mal geschafft mich zu besiegen! Klingt also das alles was ich hier sage, vom Karriereende des Mike MacKenzie, vom endgültigen Schlussstrich, für dich wie leere Worte? Wie Utopie? Wie Unmöglich? Komm schon, Mike, wie lange willst du dir noch etwas vormachen? Du weißt ebenso wie ich, dass es bei Title Nights vorbei sein wird! Und dann wird es unwiderlegbar sein: Ich… bin… SUPERIOR!“
Nach diesen Worten gehen die beiden Männer noch einmal Face to Face. Ein epischer Staredown zweier Männer, die also beim PPV eine ganze Stunde in Anspruch nehmen werden, nicht nur um den endgültigen Sieger, sondern auch die Karriere von Zereo Killer zu entscheiden. Ein Wahnsinns-Match steht bevor! Und beide lassen auch nochmal etwas Trashtalk vom Stapel, während nun die Security langsam den Ring betritt. Und plötzlich führt Lionel Jannek das Mikrofon noch einmal zum Mund!
Lionel Jannek: „Hätte ich gewusst zu was diese Allianz mit dir führt, dann hätte ich Lara nicht gerettet und einfach auf der Straße krepieren lassen!“
Schock und Entsetzen beim Publikum!
Pete: „WAS??? Das hat er nicht wirklich gerade gesagt!“ Sven: „Doch… hat er…“ Pete: „Was für ein Arschloch! Nein, ohne Mist, wirklich jetzt, TV oder nicht! Was für ein Arschloch! Verdammt nochmal!“
Und jetzt brennt doch, verständlicherweise, eine Sicherung bei ZK durch! Er stürmt auf LJ zu, aber die Security ist inzwischen zur Stelle und kann beide Männer zurückhalten. LJ wird in die Ecke gedrängt, während ZK, hochrot vor Wut, aus dem Ring gezerrt wird. Und beide rufen sich weiterhin unschöne Worte zu. LJ ruft noch einmal hörbar „Wo ist sie überhaupt? Hä? Du Vater des Jahres! Wo ist sie? Sie hat dich satt und ist abgehauen! Hätte ich an ihrer Stelle auch getan!“.
So sehr sich der Kalifornier auch bemüht, er kommt an der Schar von Securities nicht vorbei, doch auch seine Worte sind lautstark zu hören.
Zereo Killer: „DAFÜR WIRST DU BEZAHLEN!!!
Pete: „Stopft ihm das Maul! Stopft diesem elenden Kerl endlich das Maul!“ Sven: „…“
Nur mühsam gelingt er der Security die beiden Stars der GFCW zu trennen. Es ist kaum absehbar was uns mit diesen beiden, in dieser Verfassung, bei Title Nights für ein Match erwarten wird. ZK verschwindet mit Security-Begleitung hinter dem Vorhang, während ein sadistisch grinsender LJ immer noch zurückgedrängt wird. Die Security wird bis zum PPV mit diesen Herren wohl noch alle Hände voll zu tun haben…
Los Angeles. Keek Hathaway schleudert den Kühlbeutel von sich als er das nahende Blitzlichtgewitter sieht. Ein Stampede von Reportern und Reporterinnen versucht, sich einen Weg zum Krankenwagen zu bahnen, wo das Ziel ihrer Begierde auf der Kante eines Trage sitzt und bis eben seine Schramme an der Stirn gekühlt hat.
Keek Hathaway: „ICH BIN WÜTEND!“
Doch weder der furiose Schrei noch der Sanitäter, der mit breiter Geste den Verwundeten abzuschirmen versucht, kann das Klatschspaltenrudel davon abhalten, Keek mit Fragen nicht nur zu belagern, sondern regelrecht zu bombardieren.
HABEN SIE WAS ZU DEN GESCHEHNISSEN ZU SAGEN? … IST IHRE VORFREUDE AUF DEN FILM NUN ZERSTÖRT? … WIE WERDEN SIE SICH AN PLAYER RÄCHEN? … RECHNEN SIE MIT KLAGEN SEITENS DER ZUSCHAUER? … WAS WIRD ERIC FLETCHER SAGEN? … MÖCHTEN SIE IHRE FRAU GRÜßEN? … SIND SIE WÜTEND?
Zu alledem hat er keinen Kommentar übrig. Keek Hathaway, der in diesem Moment so ruiniert aussehende GFCW World Champion, steht wortlos von der Trage auf und hält sich den schmerzenden Schädel. Der Sanitäter verweist unterdessen vehement auf den Sicherheitsabstand zum Verletzen, doch weder die Schar der Fotografierenden noch einige neugierige Zuschauer lassen sich dadurch davon abhalten, ihre Sensationsgier zu befriedigen und Hathaway wie ein Zootier anzustarren.
Keek Hathaway: „Kommt schon her mit euren Kameras, filmt genau das!“
Die Reporter tun wie geheißen. Mit „Das“ meinte Keek seinen lädierten Schädel und das wütende Gesicht, das nun im Zoom auf dutzenden Fotoapparaten sowie dem heimischen TV erscheint.
Keek Hathaway: „Ich werde keine einzige der Fragen jetzt und hier beantworten, doch es gibt genau eine Person, die mir jetzt zuhören soll.“
Auch im Schmerz ganz der Promoprofi findet Keek die richtige Kamera und blickt drohend hinein.
Keek Hathaway: „Player!“
Play-er. Irgendwie schafft es Keek, den Namen im gleichen Tonfall wie ein klassisches „ICH BIN WÜTEND“ auszusprechen und es besteht auch kein Zweifel daran, dass er genau diese Gefühle in diesem Moment durchlebt.
Keek Hathaway: „Herzlichen Glückwunsch, Mann. Du hast es geschafft. Nicht nur die Premiere des Hatha-Ways zu versauen, das meine ich nicht. Sondern du hast es heute geschafft, selbst ein Filmstar zu werden.“
Er bedenkt den Angesprochenen und den Rest der Welt mit einem grimmigen Grinsen.
Keek Hathaway: „Als ich nach Los Angeles gefahren bin, da habe ich einen Moment durchgeatmet. Ich dachte mir, dass meine Dokumentation abgeschlossen ist und dass ich nach getaner Arbeit mal die Füße hochlegen könnte. Also kam ich hier her und wollte mir einfach das genießen, was hinter mir liegt…“
Seine Stimme lässt keinen Zweifel daran, dass nun etwas im Sinne eines „Abers“ folgt.
Keek Hathaway: „Nun jedoch weiß ich, dass kein verdammter Film über meine Karriere beendet ist, ohne dass es ein bestimmtes Kapitel enthält. Ein Kapitel über dich.“
Gedankenverlorenes Nicken in die Kamera, eine stumme Bestätigung an das in der Wut Dahergesagte.
Keek Hathaway: „Und in diesem Kapitel wird es darum gehen, dass ein neuer Feind auftauchte, als ich mich am Ziel meiner Träume wähnte. Es war ein Feind, bei dem ich zunächst dachte, dass ich ihn miterschaffen hatte. Mitschuldig war. Doch nun weiß ich, dass der Feind nur von all dem Schlechten erschaffen wurde, dass immer in ihm war.“
Mit seinem Ärmel des beschmutzten Hemdes wischt er sich den Schweiß aus dem Gesicht.
Keek Hathaway: „Deswegen habe ich spätestens nach dem heutigen Tag keinerlei Skrupel mehr, dieses abschließende Kapitel meines Films so zu schreiben, wie es sich alle Leute da erhoffen. Mit einem klassischen, fast schon beschissen kitschigen Happy End für den Good Guy.“
Er tippt sich auf die Brust und selbst die Geste gerät in der Wut energisch.
Keek Hathaway: „Und der bin ich. Deswegen fliege ich jetzt wieder nach Hause und egal ob in zwei Wochen oder bei Title Nights…du hast nur noch genau eine Rolle in meinem Film zu spielen und es ist mir verdammt egal, ob du sie spielen WILLST. Ich werde dich dazu bringen.“
Ein angriffslustiges Lächeln, ehe er die Kameras der immer näherkommenden Reporter zur Seite schiebt.
Keek Hathaway: „Das verspreche ich dir, Player.“
Desmond Briggs: „Wo ist er? Hast du Ihn gesehen, Mac?“
Der Raw Black Diamond sieht ernst zu Mac Müll, welcher sich zu Desmond umdreht als dieser ihn anspricht. Er nickt Mac kurz zur Begrüßung zu.
Mac Müll: „Hello Desmond, ist alles klar? Wen habe ich gesehen?“ Desmond Briggs: „Stevie-Boy! Hast du Ihn gesehen?“ Mac Müll: „Nein, sorry ich habe Ihn nicht gesehen Desmond. Aber wenn du hier bist, wollen wir über die Geschehnisse der letzten Wochen sprechen?“ Desmond Briggs: „Fuck Mülli! Eigentlich habe ich keinen Bock, aber dein Gehalt muss bezahlt werden und von daher sage ich mal ja.“ Mac Müll: „Alles klar. Dann lass uns gleich mit Frage eins starten. Wie fühlst du dich nach der Challenge? Du hast sie ja bestanden, aber fast nicht da wieder mal Steve Steels Schützlinge zu unlauteren Mitteln gegriffen haben.“ Desmond Briggs: „Wie soll ich mich fühlen? Es war eine Mischung aus Wut und Freude. Wut darüber das Steve Steel wieder versucht hat mich zu betrügen und die Performance Center Guys immer wieder dabei sind und das auch noch mitmachen! Egal ob es Steven Smith, der Cringemaster oder diese Francesca sind. Sie alle sind gleich und genau aus dem Grund bin ich hier. Fairness ist selbst bei den Rookies verpönt!“ Mac Müll: „Was genau meinst du damit?“ Desmond Briggs: „Sieh es dir doch mal genauer an, Boi. Aiden Rotari? Er sucht Freunde, aber attackiert normale Handwerker und verpisst sich dann einfach. Jetzt kommt er wieder und macht genau da weiter, wo er aufgehört hat. Robert Breads lässt sich das gefallen und ist total blind. Steven Smith, Francesca…sie alle stoßen in das gleiche Horn und ich will immer noch dagegen steuern. Es muss doch endlich mal FAIR zugehen. Man kann den Performance Center Guys auch nicht unbedingt einen Vorwurf machen, da sie das ja von Steve Steel, Morbeus und den meisten Anderen so vorgelebt bekommen. Aber deshalb bin ich hier und ich werde es Fair nach oben schaffen.“ Mac Müll: „Apropos nach oben. Gibt es da schon Pläne?“ Desmond Briggs: „Ich plane von Woche zu Woche, Mac. Was in einem Jahr oder so ist, da habe ich keinen Plan. Aber ich werde mich auf jeden Fall bemühen die Leiter hochzusteigen. Kontinuierlich Schritt für Schritt und mit viel Geduld, Boi.“ Mac Müll: „Dein Fokus liegt auf Steve Steel. Bist du bereit für die nächste Aufgabe, die der Bronzed Adonis für dich vorbereitet hat?“ Desmond Briggs: „Steve macht einen Fehler, wenn er glaubt mich überraschen zu können. Denn durch diese Attacken und kleine Nadelstiche, die er zweifelsfrei setzen will, spornt er mich nur noch mehr an ihn endlich in die Finger zu kriegen. Nach Heute hier in Bremen und Kiel kann er mir nicht mehr entkommen!“ Mac Müll: „Diese Woche hast du eine Pause von den Aufgaben bekommen, aber eine Challenge erwartet dich ja noch. Was genau erwartest du in Kiel?“ Desmond Briggs: „Läuft darauf hinaus, dass Steve Steel sicherlich wieder mit unfairen Mitteln zu Werke gehen wird. Aber ich bin vorbereitet und werde auf alles vorbereitet sein. Also kann Stevie-Boy alles versuchen. Es wird ihm nichts nützen!“ Mac Müll: „Danke für dieses Interview.“ Desmond Briggs: „Danke dir für die ehrliche Arbeit, Mac. Wegen Leuten wie dir macht die Arbeit in der GFCW Spaß, Boi. Ein letztes Wort möchte ich an Steve Steel richten: Stevie Boy du kannst mir noch so viele Steine in den Weg legen. Aber bei Title Nights wird es Steve Steel vs Desmond Briggs heißen und die Stipulation werde ich aussuchen. Und dann überrasche ich dich!“
Nickend geht Desmond aus dem Bild und die Kamer fadet aus.
Laute Stimmen dringen durch die Tür auf den Flur. Die zwei Mitarbeiter der GFCW die gerade den Gang entlang gehen schauen sich fragend an. Sie bleiben stehen um ein paar Wortfetzen aufzufangen die durch die massive Holztür zu Ihnen hindurchdringen. Lautlos nähern sie sich der Tür um besser verstehen zu können was der Grund der lautstarken Diskussion sein kann. Kaum haben sich die beiden Mitarbeiter an die Tür gelehnt da werden sie von einer Stimme aus dem Hintergrund aufgeschreckt.
„Die Tür ist nicht grundlos geschlossen.“
Die beiden schrecken hoch. Als sie sich umgedreht haben und die Quelle der Stimme entdeckt haben, weichen sie instinktiv zurück und prallen so mit dem Rücken gegen die Tür. Die Diskussion hinter der Tür verstummt abrupt.
„Das macht es nicht besser."
Nach ein paar Sekunden der Stille wird die Tür hinter den beiden aufgerissen und erneut drehen sich die beiden Mitarbeiter der GFCW um. Sie starren schockiert in das zornige Gesicht von Thor. Auf seiner Stirn pulsiert eine dicke Ader. Die Kiefer mahlen aufeinander. Der Atem geht schwer. Er bewegt sich langsam auf die Störenfriede zu. Diese weichen zurück und werden durch die harte kalte Wand gestoppt.
Thor: „Habt ihr beiden Maden etwa gelauscht?...“
Seine Fäuste schlagen rechts und links der beiden gegen die Wand. Ängstlich zucken sie zusammen.
GFCW Mitarbeiter 1: „Wir...ich...Mister Thor...wir haben wirklich nix gehört...wir wollten nicht...Bitte töten sie uns nicht.“
Das Gesicht des Hall of Famers nähert sich bedrohlich nahe dem Gesicht des bisher stummen anderen. Dieser wimmert nur und dreht sich ängstlich weg.
Thor: „Ist das so?...Habt ihr nix gehört???...Spricht er die Wahrheit?“
GFCW Mitarbeiter 1: „Ja...wir sind nur zufällig hier vorbeigekommen und da haben wir das Geschrei gehört...“
Thor schnauzt ihn an: „UND DAS ERLAUBT EUCH AN DER VERDAMMTEN TÜR ZU LAUSCHEN???? ICH SOLLTE EUCH DIE KÖPFE EINSCHLAGEN....!!!“
Erneut erklingt die Stimme aus dem Hintergrund. Ruhig...Messerscharf...konsequent.
Alex: „Und dem Rest der Halle? Der hat genauso viel gehört...“
Thor blickt nach links.
Thor: „Ahhhh...der Herr Professor ist immer noch hier...hast wohl nix besseres zu tun als hier herumzuhängen...“
Alex
Ricks schiebt sich langsam ins Bild und „befreit“ die
beiden Angestellten aus der Umklammerung von Thor.
Thor steht Alex Ricks bedrohlich nahe gegenüber. Ricks weicht keinen Zentimeter zurück.
Thor schaut weiter finster drein und mustert den Mathematiker und Claude Dynamite Booker Mann.
Tha Bomb: „Beruhige dich wieder brauner...Ricks hat uns nix getan. Du weißt was zu tun ist alter Freund.“
Thor, der immer noch Auge in Auge mit Alex Ricks steht, zischt angewiedert.
Thor: „Ich bin verdammt nochmal nicht dein Freund...das haben wir doch geklärt...“
Lachen ertönt. Tha Bomb steht sichtlich amüsiert in der Tür.
Tha Bomb: „Komm Thor...wenn der Chef es nicht verstehen will dann müssen wir denjenigen die Wahrheit zeigen die es wirklich was angeht.“ Thor: „Was hast du vor?...“ Tha Bomb: „Was gibt es stärkeres als die Meinung der Massen? Die Wahrheit wird das Volk überzeugen.“
Der ehemalige Tag Team Champion stellt sich neben seinen „Freund“ Thor und zieht ihn langsam aus den Weg von Alex Ricks. Er nickt beim vorbeigehen dem Mathematiker zu. Ricks und Bombs Blicke treffen sich.
Alex Ricks: „Tha Bomb...“ Tha Bomb: „Ricks...ich glaube du solltest mal ein paar Worte mit „UNSEREM“ Chef reden. Anscheinend will er die Wahrheit nicht erkennen.“
Die
Wege der drei kreuzen sich und Die Wahrheit macht sich auf dem
Weg zur Bühne. Ricks will gerade etwas sagen aber er wird
von einer Stimme aus dem Hintergrund unterbrochen.
Und so schließt sich Ricks's Mund direkt wieder...ohne ein Wort. Nur ein Nicken an seinen Hintermann gerichtet, wenn auch nach vorn durchgeführt mit Blickkontakt zur Wahrheit.
Claude Dynamite Booker: „Ich kenne die beiden jetzt schon 30 Jahre Alex...die beiden werden keine Ruhe bis sie Die Wahrheit aufgedeckt haben...“
Alex Ricks geht ein paar Schritte in Richung Dynamite welcher sich wieder umgedreht hat und in seine Kabine schaut.
Alex Ricks: „Ich verstehe...und kann helfen. Aber was ist dran an ihren Behauptungen? Das Video von vor zwei Wochen...Was zeigt es?“
Claude Dynamite Booker: „Es zeigt auf jeden Fall nicht nur die Wahrheit. Es ist allerdings nichts eindeutig zu erkennen. Ich habe es mir immer und immer wieder angeschaut. Es sind zu viele offene Fragen. Und bevor wir die Antworten darauf nicht haben können wir auch nicht im Sinne der GFCW handeln.“
Alex Ricks folgt seinem Chef in die Kabine.
Alex Ricks: „Und Thor und Tha Bomb werden dir diese Antworten liefern können?" Claude Dynamite Booker: „Die beiden sind nicht zu stoppen...damit würden wir nur alles noch schlimmer machen...lass sie...“
Die Tür schließt sich hinter den beiden und die Kamera geht off.
Vivien Tolnai: „Dreieinhalb? Dave hat wirklich…“
Den Rest murmelt sie leise und unverständlich vor sich hin. Es ist kalt draußen. Die junge Dame im Bild trägt zwar einen dicken, dunklen Mantel, doch die Hand die ihr Smartphone hält zittert. Wir sehen den Bildschirm des Handys auf dem sie weiter hin und her klickt.
Viven Tolnai: „Wo bleibt Mike denn?“ Aiden Rotari: „Mike kommt leider nicht.“
Die Frau zuckt zusammen und wirbelt dann herum.
In seiner Hand hält Rotari ebenfalls ein Smartphone. Mit einem Lächeln reicht Rotari ihr das Telefon.
Aiden Rotari: „Er hat das hier verloren. Ich war so frei in seinen Nachrichten nachzusehen und eine gewisse Vivien wollte sich hier mit ihm treffen… das bist du, ja? Entschuldige. Ich hätte ihn selbst angeschrieben, aber… nun ja.“
Zögernd greift Vivien nach dem elektronischen Gerät in der Hand des Mannes mit den mazedonischen Wurzeln. Ohne jeden Widerstand gibt er es ihr.
Vivien Tolnai: „Wo hat er es denn verloren?“ Aiden Rotari: „Ich habe dich schon öfter gesehen. Am Performance Center.“
Wieder einmal übergeht Rotari eine Frage ohne dabei weniger freundlich und höflich zu klingen.
Aiden Rotari: „Du bist aber kein Trainee. Dann hätte ich dich schon vorher beim Namen gekannt.“ Vivien Tolnai: „Aber ich kenne ich. Du bist Aiden Rotari.“ Aiden Rotari: „Ja. Du kennst dich wohl ziemlich gut mit dem Performance Center aus wenn du nicht nur mich, sondern auch einen unbekannten Neuling wie Mike Müller kennst der noch keine Sekunde TV-Zeit hatte. Schade eigentlich, er hat Talent. Wirklich, das meine ich ernst. Er sollte bloß weniger Zeit mit Social Media und so weiter verbringen, es war schon wieder so ein Artikel offen als ich sein Smartphone fand, über… ach, sieh’ am Besten selbst kurz nach.“
Das tut sie dann auch.
Vivien Tolnai: „Dann ist dir klar wer das geschrieben hat.“ Aiden Rotari: „Du.“ Vivien Tolnai: „Und wer die Quelle ist.“ Aiden Rotari: „Mike.“
Sie seufzt. Geknickt fällt sämtliche Körperspannung von ihr ab.
Vivien Tolnai: „Und ich dachte ich habe mir gerade etwas erarbeitet. Eine Nische. Eine interessante Nische. Vivien Tolnai, Korrespondentin für den Catch Beobachter im GFCW Performance Center… die jetzt ohne Quelle dasteht.“ Aiden Rotari: „Du hattest ohnehin keine gute Quelle. Der Gute sollte beim Belauschen von Anderen nicht immer nur die Hälfte mitkriegen, das wäre dahingehend ungemein hilfreich.“
Mit skeptischem Blick verschränkt Tolnai die Arme vor der Brust.
Vivien Tolnai: „Soll das etwa heißen das was ich geschrieben habe ich falsch?“ Aiden Rotari: „Nicht direkt. Es ist weder richtig noch falsch.“ Vivien Tolnai: „Und das weißt du natürlich.“ Aiden Rotari: „Das ließe sich einfach heraus finden.“
Mit den Händen macht Rotari eine einladende Geste.
Aiden Rotari: „Statt herum zu schleichen und Leute außerhalb von Hallen zu treffen… komm’ doch einfach mal rein zu ins Performance Center.“ Vivien Tolnai: „Mike meinte das würde dem Head Coach gar nicht gefallen.“ Aiden Rotari: „Lass’ das mal meine Sorge sein.“
Mit verschwörerischem Tonfall beugt sich Rotari leicht nach vorn.
Aiden Rotari: „Meine Quellen berichten dass er nichts dagegen haben wird wenn Aiden Rotari, der mit ihm Tag ein und Tag aus für sein Titelmatch trainiert hat obwohl er das nicht musste, ein Interview im Performance Center führt. Was du dann so nebenbei noch mitkriegst weiß man natürlich vorher nicht. Aber als Erste Journalistin so einen Einblick zu kriegen… nun, wärst du interessierst?“ Vivien Tolnai: „Natürlich. Das ist bloß sehr… wo hat Mike sein…“ Aiden Rotari: „Großartig!“
Er klatscht in die Hände.
Aiden Rotari: „Ich melde mich dann bei dir. Deine Nummer habe ich ja jetzt. Wir sehen uns hoffentlich in ein paar Tagen.“
Und weg ist Rotari. Immer noch etwas irritiert von diesem Auftritt steht Tolnai da. Dass Rotari ein unheimlich netter und zuvorkommender Mann sei war ihr schon von Mike berichtet worden, aber irgendetwas stimmte einfach nicht mit ihm. Irgendetwas war seltsam.
Nichtsdestotrotz… das Angebot war verlockend. Sehr verlockend. Eigentlich konnte sie es nicht ablehnen, speziell jetzt nachdem Rotari – wie ihr in diesem Moment bewusst wurde – vor laufenden Kameras ihre Quelle für immer geoutet hatte. Eigentlich konnte sie nicht ablehnen, völlig egal was Rotari damit bezweckte.
Herauszufinden was Aiden Rotari im Schilde führte klang nach einer spannenden journalistischen Aufgabe.
23.10.
Rob und Sid sind wieder auf der Tribüne zu ihren Plätzen gekommen.
Rob ist immer noch aufgebracht und richtet schnaufend seinen metallenden glänzenden Kranz.
Rob: „Ich konnte einfach nicht anders. Ich musste da raus!“
Sid's Blick ist wieder aufs Theater gerichtet. Wie Suchscheinwerfer mustern seine Linsen das geschehen.
Sid: Alles inordnung Tin-Foil-Titan... Die Sache mit dem Bier war auch unter aller Sau von Bella und Beast. Rob: „Ich hoffe das nächste Match bringt mich nicht so in Rage. Wo ist mein Starkbier? Vorweg ich hasse Tag Teams dessen Namen ich nicht aussprechen kann 5 und noch son paar Buchstaben. Was zum Teufel soll der Misst?! Mir wird noch ein besserer Name einfallen. Allein deswegen habe ich schon nicht viel für sie übrig außerdem ist das überhaupt ein Team oder eher ein Betrieb? Ach nee sowas nennt man Stable. Wobei diese Jungs eh nur dazu da sind um Lionel Jannek die Füße zu küssen. Wieso habe ich solche Leute eigentlich nicht?“ Sid: Lass mich kurz nachdenken Rob...
Scum geht sich, mit der Hand, in einer völlig überzogen Geste durch den nicht vorhandenen Bart und schiebt zur Sicherheit eine rhetorische Pause ein.
Sid: Zu Staub zerfallen lassen, vom Blitz beim Pissen getroffen werden, göttlichen Zorn spüren lassen, sind Dinge die mögliche Arbeitnehmer NICHT beim Vorstellungsgespräch hören wollen. Aber du hast Recht, Janneks 5 Sterne Schuhputzer im Turnier zu haben ist sowas wie für ein Double-Feature nur einen B-Movie zusehen zu bekommen. Im Besten Falle Landen die Karrierejobber ein paar Glückstreffer und hauen Cornerlius und sein Plus-Eins aus dem Turnier. Rob: Den anderen beiden Mannen traue ich zumindest einen gewissen Ehrgeiz zu. Was für uns als Herrn dieses Turniers bedeutet, wir werden Bestens unterhalten werden hoffe ich, wenn ich langsam mal mein Starkbier bekomme verdammt!“ Sid: Das ist auch wieder richtig. Cornelius hat letzte Woche gezeigt was er für seinen Geltungsdrang tuen würde! Im Live-Fernsehen den Prügel mit dem Mikrofon schrubben... ich glaube in Neusprech nennt man das ASMR. Er und Yamaha könnten dem Sieger aus Gruppe 1 noch ordentlich die Eier pollieren. Rob trommelt ungeduldig auf seiner Lehne herum.
Scums Augen weiten sich plötzlich und ein Grinsen erscheint in seine Visage bevor er sein Geisteskind in die Welt entlässt.
Sid: Ist dir aufgefallen Rob? 5 Sterne, Conni & Co, Schnössel die auf Ziegen starren und Gaeta sind alle die selben Personen! Champagner trinkende, narzistische, Alpha-Chads mit einem Hang zu übertriebener Melodramatik... Das Schicksal wollte es wohl so! Das ganze Turnier ist eine Antithese zu Rachmaninov Vodak, pisswarm, mit Cola!
Rob erzürnt aufs Neue und verdreht die Augen als er diese Worte vernimmt.
Rob: „Vielen Dank Sid! Bis vor ein paar Sekunden habe ich in der Lüge gelebt Abwechslung im Turnier zu haben! Also ist dieses Turnier nicht spannender als die 3 Stunden Nachtschleife.“
Die Kamera schaltet wieder auf die Tribühne der Tag-Team-Champions. Das ersehnte Starkbier scheint es immernoch nicht in die Hände der Titelverteidiger geschafft zu haben. Dafür stürzt Scum sich jedoch Rachmaninov in den Rachen, bevor er es mit No-Name-Coke wieder von den Geschmacksknospen spühlt und, wie die Tradition es will, die Amphoren weiter reicht.
Sid: Ich habe keine Ahnung wie das Match ausgegangen ist, aber der Rachmaninov, pisswarm, hat mir den Abend gerettet!
Nachdem Rob sich den Rest in den Rachen gekippt hat und es gerade so schafft sich nicht zu verschlucken, fällt der Kopf seines ausgebreiteten Körper, welcher sich nunmehr über 4 Sitze erstreckt, erschöpft in den Nacken.
Rob: „Oh Gott ist mir schlecht. Ich musste meinen Schrecken betäuben, dass ich mir hier immer und immer wieder das Gleiche anschaue. Je weniger ich mitbekommen habe desto besser.“ Sid: Das meine ich Rob! Wir sind sowas wie lebende Dinosaurier, eine Antithese zur sich professionalisierenden Gesellschaft! So Klischee dass wir wieder Avantgardistisch sind! Ich meine unsere Gegner sind 6 mal der selbe Personentyp, 3 sind PA's und ein Danny "the Trophyhunter" Rickson.
Sid, mitlerweile blau wie Azurit, taumelt in seinem Sitz vorsich hin.
Rob: „Mein Kreislauf ist dermaßen im Arsch. Ich glaube ich brauch eine Kochsalzlösung oder sowas um wieder auf die Beine zu kommen.“
Mit diesen Worten schaltet die Kamera weg von der Tribüne der Standing-Tag-Team-Champions.
Robert Breads: „Ich bin am absoluten Tiefpunkt. Zumindest hoffe ich das.“
Nicht mehr lange und es geht los. GFCW Intercontinental Championship. Robert Breads. Champion Drake Nova Vaughn.
Robert Breads: „Ich habe seit meinem großen Match bei der Anniversary Show, dem Match dass das Sahnehäubchen auf meiner Karriere sein sollte, alles verloren. Alles. Singles Matches, Tag Team Matches, Titelmatches… alles verloren. Immer wieder. Bis zu dem Punkt an dem ich jetzt bin und an dem ich mich frage… bin ich noch gut genug?“
Er steht vor der Interview-Wand im Backstage-Bereich. Auf die Anwesenheit von Mac Müll oder Tammy hat er anscheinend verzichtet. Die einzige Person die neben Breads im Bild ist hält sich im Hintergrund, ein gutes Stück weit weg von ihm: Aiden Rotari. Aufmerksam behält er seinen Mentor im Blick während dieser, bereits in Ringkleidung, wie ein Tiger im Käfig auf und ab schreitet, den Kopf leicht gesenkt.
Robert Breads: „Und damit meine ich: Gut genug um ganz oben mitzuspielen. Meine Karriere in der GFCW habe ich im Prinzip seit Jahr eins an der Spitze verbracht. Mich mit Mittelmaß zufrieden zu geben kommt für mich nicht in Frage. Wenn ich es nicht noch einmal schaffe würdig eines Titels in dieser Liga zu sein… dann ist meine Zeit wohl einfach vorbei. Dann muss ich das akzeptieren.“
Tief atmet der Kanadier ein ehe er lauthals die Luft ausstößt.
Robert Breads: „Dafür bin ich aber noch nicht bereit. Ich habe keinen Frieden mit dieser Karriere, die ich mein eigen nenne, geschlossen. Ich will es noch einmal wissen, ich muss es noch einmal wissen. Ich muss in der Lage sein den amtierenden Champion, den Triple Crown Champion, in einem Match seiner Wahl zu schlagen. Ich habe mir das nicht einmal mehr verdient, wie Andere es hätten…“
Mit dem Finger deutet er auf Rotari, der lediglich zustimmend nickt.
Robert Breads: „…sondern habe diese, vielleicht letzte Chance, aus einer Laune des Champions heraus bekommen. Drake…“
Nun bleibt „Canada’s Own“ stehen und starrt in die Kamera. Keine Spur von Zweifel in seinem Gesicht.
Robert Breads: „…ich werde dich das bereuen lassen. Ich glaube an mich selbst. Ich bin fest überzeugt: Robert Breads ist noch nicht fertig mit Wrestling. Meine Zeit als Fulltime-Coach ist noch nicht gekommen. Ein weiteres Mal wird die GFCW den besten Wrestler ihrer Geschichte…“
Breads stockt. Will er noch jemand Anderen erwähnen? Sich über jemand Bestimmten stellen? Das werden wir wohl nie erfahren, denn er fängt sich fährt dann fort.
Robert Breads: „…in seinem letzten, großen Run zu sehen bekommen, und du, Drake, du stehst im Weg. Du wirst heute Abend verlieren. Das Match. Den Titel. Vielleicht sogar den Glauben an dich selbst, so wie es mir nach der Anniversary Show passiert ist. Ich hole mir wieder was einst mir gehörte und was du dir unrechtmäßig angeeignet hast: Das Selbstverständnis der Beste zu sein. Ich werde heute gewinnen. Ich werde GFCW Intercontinental Champion werden. Ich muss Champion werden.
Denn wenn ich das heute nicht werde… weiß ich nicht ob ich ein weiteres Mal zurück kommen kann.“
Der Hall of Famer, zweifache World Champion und ehemalige Tag Team Champion schluckt schwer.
Robert Breads: „Ich bin am absoluten Tiefpunkt. Daran glaube ich. Von jetzt an geht es nur noch bergauf.“
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