Was unmittelbar nach dem Main Event von „Doom’s Night“ geschah...
Im Hintergrund sind noch die Geräusche aus dem Inneren der König Pilsener-Arena zu hören. „Behind Closed Doors“ von Rise Against, welches verklingt. Die vereinzelten Fanrufe. Die langsam abebbenden „Streetman“-Chants. Der Main Event war vorbei. Ein neuer Champion wurde gekrönt. Vielleicht wurde sogar Geschichte geschrieben. Und der Hauptverantwortliche dafür ist noch nicht allzu weit gekommen.
Erschöpft und schweißüberzogen lehnt Lex Streetman an einer Backstagewand unweit des Ausgangs zum On-Air Bereich. Zentimeter für Zentimeter und stets an die Wand gelehnt schreitet er langsam voran, seinen Kopf hierbei gesenkt. Gesenkt auf seine linke Hand, wo er den Titel hielt. Er hat es tatsächlich geschafft! Sein Traum, seitdem er mit Wrestling angefangen hat ist am heutigen Tag Wirklichkeit geworden. GFCW World Champion... er ist die Spitze von Germany Fantasy Championship Wrestling!
Das spärliche Licht des Ganges lässt das Antlitz des Mannes aus Los Angeles oberhalb der Nase im Verborgenen verweilen. Doch auch der untere Teil des Gesichts, die Mundpartie verzieht bis jetzt noch keine größere Reaktion. Er kann es schließlich selbst noch nicht begreifen, was er da gerade geschafft hat. Zu groß ist vielleicht noch das Geleistete von eben. Drei Top-Superstars der Liga, allesamt aktuelle oder ehemalige Champions konnte er besiegen. Eine Korrektur einer Referee-Fehlentscheidung, ein Eingriff von Garrison Gaeta... das alles konnte ihn nicht aufhalten. Heute war SEIN Tag gewesen.
Das schnelle Klackern von Schuhen durchdringt die Stille und kündigt die Ankunft einer zweiten Person an. Sekunden später schnellt jemand aus dem rechten Off hervor und umschließt den neuen Champion sofort mit einer innigen Umarmung. Küsse auf die Wange folgen, ehe die vor Freude tränenerstickte Stimme Breanna Ouths’ ertönt.
Breanna Ouths: „Ich wusste es! Ich wusste es...“
Mehr Worte vermag die Texanerin nicht zu sagen, die Gefühle übermannen sie. Stattdessen schmiegt sich die zierliche Blondine nur noch an den immer noch schweißüberzogenen Oberkörper ihres Protegés und lässt ihren (Freude-)tränen freien Lauf.
So steht er also nun da. Lex Streetman. Den Titel schlapp und erschöpft in seiner linken Hand haltend. Breanna Ouths zu seiner Rechten schluchzend an seiner Schulter liegend. Und noch immer mit dem Kopf halb im Verborgenen. Weiterhin ohne große Gesichtsmimik. Dafür aber nun mit zwei deutlich erkennbaren Tränen, die seine Wangen hinunterlaufen. Seine eigenen Tränen. Die Tränen eines Champions!
14.03.2013 – Vor einer namenlosen Hotelsuite
Komisch… im Moment fühlen sie sich, als ob sie gerade ein Déjavue durchleben würden. Die mit Holz vertäfelte, dunkelbraune Tür, mit der goldenen Plakette, auf der eine bedeutungslose Nummer eingraviert ist, der Zettel in der Hand, der dieser Nummer entspricht und weitere Wegesinstruktionen enthält. Als ob das in dieser oder jener Variante so schon mal passiert wäre. Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg schauen sich an. Sie denken beide das Gleiche. Ein Schulterzucken später klopft das inoffizielle Sprachrohr Nobilae an der Tür. Als diese sich nach Innen öffnet kommt den beiden plötzlich eine heiße Wand verschiedenster Gerüche entgegen. Kokosduft, Honig, Duftkerzenrauch und… Schweiß! Männerschweiß, um genau zu sein. Richard von Hansa runzelt mit der Stirn, als er die dürre, bloß mit einer viel zu engen Shorts bekleidete, maskierte Gestalt vor sich erblickt und sie eingehend mustert. „Leider“ mindestens ein Kleidungsstück zu viel am Leib. Dies ist nicht die Person, die sie suchen. Nein, wirklich nicht. Aber nahe dran. Aber das wissen die beiden nicht. Woher sollen die beiden auch das nasseste Handtuch der Welt kennen. Towelboy Chris~!
Richard von Hansa: „Äheeem!“
Peinlich berührt räuspert sich der Corpsstudent. Heinrich versucht weiterhin sein schlecht gelauntes Pokerface zu wahren. Klappt bis jetzt ganz gut.
Richard von Hansa: „Ich… ähm… Ist Herr Waynewright hier?!“ Towelboy Chris~! : „Hey ihr seid doch die Typen die mit Fliege rumgehangen haben, oder? Ihr sucht Nakedman. Und den könnt ihr hier finden.“
Der Bajuware mit dem Livetime-Abo für Pomade streicht sich über die PERFEKT gekämmte Seitenscheitelfrisur und probiert zu lächeln. Diese Unternehmung geht in eine Richtung in die er eigentlich nicht hin will. Es gibt bestimmt andere Auswege, andere Anwälte, und verglichen mit anderen, juristischen Fällen ist dies hier doch eher eine Nichtigkeit, die jeder drittbeste Anwalt genauso erledigen könnte. Aber Richard wollte den Besten! Es ging darum, ein Exempel zu statuieren und dafür war der Beste gerade gut genug. Und dafür begibt sich unser homophober „Burschi“ auch in die homoerotische Höhle des Löwen, wenn es sein muss.
Richard von Hansa: „Ja, also dann. Können wir reinkommen?“ Towelboy Chris~! : „Ja klar kommt rein. CMJ hatte uns angerufen und bescheid gegeben.“
Kurz stockt Richard von Hansa der Atem. Der verstoßene McFly wird sie doch nicht in eine Falle gelockt haben?
Towelboy Chris~! : „Und Naked hat schon alles soweit zusammengetragen.“
TOWEL BOY Chris~! führt die Adligen in die geräumige Hotelsuite. Bis auf die verschiedenartigen Düfte, von denen dieser Ort umgeben ist, sieht es nicht so aus wie die HOMOHÖLLE, die sich Richard von Hansa in seinem Kopf ausgemalt hatte. Nein, es war ein ganz und gar normales Appartement. Welches Detail er an der prüden aber doch gemütlichen Einrichtung dieser Luxusabsteige auch inspizierte, hier war keine grauenhafte und EKELHAFTE gleichgeschlechtliche Orgie. Glück gehabt und das betrifft besonders Heinrich von Sternburg, der ja seit letztem Dezember in der LGBT-Community ungewollt eine Menge Fans dazubekommen hatte. Dieses Gerücht hielt sich also noch Monate darüber hinaus. Der Handtuchjunge öffnet die Tür zu einem weiteren Raum und dort sitzt er, in seiner vollen Pracht, so wie Gott ihn erschaffen hat, nicht der Hauch eines Stofffetzen bekleidet ihn. Richard von Hansa wendet den Blick ab, Heinrich von Sternburg entgleisen die Gesichtszüge.
Die Fingerkuppen sind aufeinander gelegt und beinahe hat es etwas Diabolisches. Aber die riesige Prachtnudel zwischen den Schenkeln, die sogar schon Alice Schwarzer (!!!!!) zu Verzweifelung gebracht hat, lässt erkennen, dass die Situation niemals im Leben diabolisch sein kann. Ich mein, der Typ ist nackt! Ganz und gar nackt.
Nakedman: „ICH BIN NACKT!“
Und ja Leute, das muss er sagen. Das gehört einfach dazu. Das ist als wenn Dean Welkey etwas von „flachlegen“ redet oder den Swag aufdreht.
Richard von Hansa: „Sie… Sie sind…“
Er muss prusten, er muss die Augen zukneifen, es geht nicht anders…
Richard: „Sie sind der Nakedman, nehme ich an? Lawrence Waynwright III?“ Nakedman: „Sieht man doch, oder? Aber kommen wir zum geschäftlichen. Die Fliege hat mir schon berichtet was euch auf dem Herzen liegt. Pille Palle wie eine Schadenersatzforderung, die ich übrigens mit seelischer Grausamkeit untermauern würde und eine der leichtesten Übungen… eine einstweilige Verfügung kombiniert mit einem ANNÄHERUNGSVERBOT für eure Freunde.“
Der nackteste Staranwalt ALLER Zeiten schaut von unten nach oben. Wie als wenn er eine Brille aufhätte, was er natürlich nicht hat, weil dann wäre er ja nicht mehr Nakedman.
Nakedman: „Jetzt mal ehrlich, Freunde der Sonne. So zwei Typen wie ihr… die studiert haben und aus gutem Hause sind, ihr könnt euch zwischen Hamburg-Altona und Garmisch Partenkirchen jeden anderen Anwalt leisten. Warum bei Ed Steeles Bart kommt ihr ausgerechnet zu mir… erzählt wieso… und vor allen Dingen schaut man sein Gegenüber an wenn es mit einem redet!“
*Grillenzirpgeräusche*
Richard von Hansa: „Ja, aber… Wir… Was?“ Nakedman: „ Herr von Hansa! Du musst ja nicht auf DIE PRACHT… *waitforit* NUDEL des Pro Wrestlings starren. Aber Augenkontakt gehört bei uns in den Staaten noch zum guten Ton.“
Das inoffizielle Sprachrohr Nobilae nimmt langsam die Hände von den Augen weg und achtet darauf, eine gewisse Sichtlinie nicht zu überschreiten. Abermals versucht er sich zu einem Lächeln zu zwingen.
Richard von Hansa: „Also, nun ja! Der Grund ist… weil wir den Besten brauchen um diesem lästigen Subjekt Sid the Scum, das uns schon seit Wochen ein Dorn im Auge ist, eins auszuwischen. Und um gegen dieses stinkende Geschöpf vorzugehen, sind genau Sie der richtige Mann! War es nicht so, dass Sie noch nie einen Fall verloren haben?“
Es ist doch immer wieder gut zu wissen das der Ruf einem Vorauseilt. Da hatte McFly mal wieder gut die Werbetrommel gerührt. Und so nickt der Obernudist mit dem Pferdegemächt zufrieden.
Nakedman: „Das stimmt. Nicht einen einzigen Fall. Ihr gefallt mir Jungs, denn ihr scheint zu wissen, was ihr wollt. Nur das Beste vom Besten. Kein Zweifel das könnte eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit werden. Es gibt da jedoch ein kleines Problem!“
Sofort hebt von Hansa die Hände.
Richard von Hansa: „Aber, aber! Wir verlangen ja keine Gratis-Dienstleistung. Sie werden natürlich fürstlich entlohnt werden, für Männer unseres Standes ist das natürlich eine Selbstverständlichkeit.“
*Augenrollgeräusche*
Nakedman: „Davon reden wir gar nicht, sondern von all dem, was ihr beiden schon angestellt habt… CMJ hat da so ein bisschen was durchblicken lassen.“ Richard von Hansa: „Ach, hat er das?! Nun, dann sind Sie ja sicherlich auch am Bilde, was hier auf dem Spiel steht, oder? Chris McFly will seinen besten Freund nicht enttäuschen und Sie wollen Ihren Freund Chris McFly doch wohl nicht enttäuschen. Denn sollten Sie uns enttäuschen, enttäuschen Sie gleichzeitig auch den GFCW Commissioner Emilio Fernandez, was wiederum bedeutet, dass Chris McFly seinen BFF Lex Streetman enttäuschen wird und das will doch nun wirklich niemand, oder?“
Towelboy Chris~! War die meiste Zeit neben dem Thron des Obernudisten und hat bedächtig, ja schon fast ehrfürchtig gelauscht. Aber beim letzten Satz ist er fast nicht mehr mitgekommen.
Towelboy Chris~! : „Häää!?“
Nakedman scheint zu überlegen. Dann nickt er jedoch. Irgendwie jedoch widerwillig.
Nakedman: „Seht ihr Jungs… ich bin Profi… und wir ziehen das durch. Auch wenn ich solche Typen wie euch nicht mag.“
Bei den letzten Silben hat man das Gefühl ein wildes Zucken sei durch den dritten Unterarm des Nudisten gegangen. Als hätte die Hosenschlage, die ja nie im Leben eine Hosenschlage ist, weil ist ja Nakedmans Hosenschlage… ihr versteht?
Richard von Hansa: „Das dürfen sie halten, wie Sie wollen. Was das Fußvolk über unseresgleichen denkt, beschäftigt uns nicht sonderlich. Wir werden Ihnen in den nächsten Tagen alle Materialien zukommen lassen, die Sie für unsere Klage brauchen.“
Der Obernudist nickt.
Nakedman: „ Ich werde mich dann um alles kümmern. Wir werden schnell wieder getrennte Wege gehen. Das scheint ja unser gemeinsames Interesse zu sein. Und ich bin nun einmal jemand der am Pro Wrestling als solches und am französischen Nacktringen im Besonderen hängt.“
Fassungslosigkeit im Blick von Richard und Heinrich. War das jetzt ein Scherz oder ernst gemeint? Der kleinere Bajuware versucht den Gedanken abzuschütteln und antwortet fix.
Richard von Hansa: „Wunderbar! Ich freue mich schon sehr auf unsere Zusammenarbeit, Herr Waynewright!“
Schnell noch schüttelt er die Hand, die mit einem der beiden richtigen Unterarme verbunden ist und auch die Hand von TOWELBOY CHRIS~! (wann sieht man so eine Geste schon vom Adligen?) und verlässt dann mit Heinrich auf schnellstem Wege das Appartement. Die Kamera blendet ab.
Graugrüne Gräser auf dem sandigen Öden Boden eines verlassen wirkenden, steppenartigen Fleckchen Erde, welches unbeachtet der Menschheit das Zuhause von Necktar sammelnden Bienen, Hummeln und Wespen und sich labenden Käfern und anderem Kleintier was im Schatten der Grashalme und hochgewachsenen Blüten seinem Tagewerk nachgeht. In der Idylle ist Kindergeschrei und Autolärm völlig fremd, vielmehr bezirzen hier unzählige Vögel mit ihrem Gezwitscher und gepiepse dass Gehör des geneigten Ohres.... Doch leider filmt die Kamera nur die letzten Minuten dieser Quelle der Ruhe, denn von Weitem kündigt sich schweres Gerät auf Ketten an, welches durch lautes Motoren gebrumme, dem schwerfälligen Atmen der Maschine, welche schon von weitem sein heran nahen ankündigt während es sich über das unwegsame hügelige Gelände hindurchkämpft und dabei allles plattwalzt was sich ihm in den Weg zu stellen scheint... Ein großer grauer Panzer fährt direkt und unaufhaltsam auf die Kamera zu und schiebt sich direkt vor die Linse, dann springt vom hinteren Teil des Panzers ein in grauer Tarnhose und Pickelhaube gekleideter Rob Gossler vom Gefährt und stellt sich senkrecht vor dem Panzer auf, während er seine Militärjacke nochmal zurecht rückt. Laut bittet er seinen Kompanen aus dem Gerät zu steigen.
Rob: WIR SIND DA! AUSSTEIGEN!
Mit wenigen Sätzen steigt der Ritter vom Oetti in ungewohntem Aufzug aus der Luke. Sids Iro ist schwarz gefärbt und nach rechts gekämmt, so das er wirkt wie ein Undercut mit Scheitel. Unter seiner Nase steht ein dünner Haarstreifen, eigentlich ist dieser Schnitt in Deutschland seit den 40ern aus der Mode gekommen. Die straffe grau-braune Uniform wird von einem Totenkopf und einem Ritterkreuz geziert, welche sich an der linken Brust befinden. Selbst die knielangen Stiefel sind so gewichst wie der Typ der in ihnen steht. Die Flagge der „Sturmabteilung Chaos“, ein rotes X auf schwarzem Hintergrund, ragt in Sids rechter Hand im 45° Winkel zum Gruß der Kamera entgegen. Ein Schluck vom Oettinger Uralt. Ein Moment der Ruhe vor dem Sturm!
Sid: Hört mich an mein Volk!
Auch seine Stimme klingt ungewohnt.
Sid: Seit gestern um 1 7 3 0 Nato-Zeit bin ich endlich dazu befugt Führer zu sein! Seit dem darf ich nun Sonderfahrzeuge bis zu 80 Tonnen FÜHREN! Dieses Baby heißt Babet 1940!
Rob stimmt seinem Kamerade nur zu gern zu und pflichtet ihm bei, immernoch mit absolut gerader Haltung.
Rob: JAWOHL! ABHEUTE WEHT HIER EIN ANDERER WIND! Sid: Mir ist zu Ohren gekommen das dieses gottverdammte Mitteextremistenpack! Diese Corpus Nobillis und wie sie nicht alle heißen! Sie fordern es heraus, sie wollen den Totalen TITELKAMPF! Doch wir sind gerüstet für diesen einen und TOTALEN TITELKAMPF! General Feldmayor... Görr..Go... Gossler! Erklären sie diesen dreckigen Maden wie wir für den TOTALEN TITELKAMPF gewappnet sind!
Eine vielsagende hitzige Gestik und Mimik begleitet seine Worte wenn er sich so in Rage redet. Ohne sich auch nur ansatzweise gerührt zu haben steht Feldmayor Rob Gossler kerzengerade vor seinem BTTPAZ (Bester Tag Team Partner Aller Zeiten) und brüllt die folgenden Worte nur so heraus.
Rob: Jawohl mein Führrrr...mich sprechender Kamerad! Wir werden unnachgiebig und gnadenlos in diesem Drecksstall aufräumen! Denn wir sind zäh wie das Schnitzel aus der Kantine und hart wie der Dauerständer von Lunenkind! Sid: Unsere Hauptaufgabe wird die Konzentration... ähm.. sein sich auf dieses indoktrinierte Pack zu konzentrieren! War Evening setzen wir ein Zeichen! Wir werden den erstaunlichsten Blitzsieg der GFCW-Geschichte erringen!
Gossler kann seinen Enthusiasmus nicht länger verbergen und fällt mit lautem Gebrüll wieder mit ein.
Rob: JAWOHL! AB DES WAR EVENINGs DES FREITAGABENDS DES 5 APRILS 2000 UND 13 WIRD ZURÜCK GESCHLAGEN! Sid: Einen wohl gemeinten Ratschlag hätte ich für euch Waschlappen aber noch, vergisst Niemals, Kapitulation ist nicht so schmerzhaft wie eine eiserne Faust! Rob: NICHTS IST HÄRTERS ALS DIE FAUST DER STURMABTEILUNG CHAOS!
Dann wendet der Panzer um 180° auf der Stelle und fährt dem im abendrot leuchtenden Sonnenuntergang entgegen, als der Panzer schon etwas entfernt ist vermischt sich der Motor und das klappern der Ketten mit dem durch die Luft jagen der Maschinengewehrkugeln vom Gefechtsturm in die Pampa.
Celebrate good times, come on! (Let's celebrate) Celebrate good times, come on! (Let's celebrate)
Ja, man liest/hört richtig! Kool and the Gang geben einen ihrer Evergreens zum Besten, allerdings nicht in der Rhein-Main-Halle, sondern „nur“ in dem jetzt zu sehenden Video aus der letzten Woche. Genauer gesagt befinden wir uns in Los Angeles am Tag nach „GFCW Doom’s Night“. Los Angeles? Doom’s Night? Relativ klar, wo wir uns somit in der Stadt der Engel befinden, oder? Schließlich hatte eine Institution der Stadt gleich zweifachen Grund zum Jubeln und selbstverständlich wird dies auch gebührend gefeiert.
Der eigentliche Trainingsraum des „L.A. Gyms“ hat sich hier und heute (beziehungsweise eben an jenem Montag Abend) in eine kleine Partydisco verwandelt. Trainingsgeräte und Übungsringe wurden beiseite geräumt, stattdessen gibt es ein riesiges Buffet, eine kleine Diskokugel an der Decke und standardmäßige Partymusik aus den eigens für die Feier aufgestellten Boxen. Sämtliche Angestellte und Mitarbeiter des Gyms haben sich versammelt und genießen die außergewöhnliche Ablenkung vom sonstigen Alltag. Hoch oben an einer Wand ist auch das offizielle „Motto“ des Abends aufgehangen und wer spätestens jetzt noch nicht darauf gekommen, schaut sich die nächsten Zeilen besser genauer an.
„Welcome Home, Heroes!“ Lex Streetman – GFCW Heavyweight Champion Eli Colson – Future GFCW Intercontinental Champion
Keine Frage, für die verhältnismäßig kleine Schule waren die Errungenschaften vom Leiter und des „Students“ aus Kentucky Riesenerfolge. Kein Wunder also, dass man heute auf gut deutsch gesagt „die Sau rauslässt“ und einfach nur Spaß hat. Mitten drin tummeln sich natürlich auch die beiden Verantwortlichen für den ganzen Aufwand. Mit jeweils einer Flasche Bier in der Hand stehen Streetman und Colson etwas Abseits der sonst feiertrunkenen Meute und scheinen das Spektakel vor ihnen sichtlich zu genießen. Wer hart arbeitet, darf schließlich auch mal feiern, oder?
Lex Streetman: „Na, was habe ich dir auf dem Rückflug gesagt? Meine Befürchtungen waren richtig, sie haben das Gym in der Zwischenzeit in eine Partyhölle verwandelt.“
Ein schelmisches Grinsen mit einem leichten Box gegen Colsons Schulter rundet die Aussage ab. Parties und Feiern stehen normalerweise ganz und gar nicht auf Streetmans wöchentlicher Do-to-Liste, immerhin ist er nicht nur Profi-Wrestler, sondern auch in gewisser Weise Geschäftsmann. Doch nach solch einer perfekten Veranstaltung und der zugegebenermaßen gelungenen Überraschung von Chris Trip und Co., konnte selbst er den Abend genießen.
Lex Streetman: „Ich bin nur froh, dass wir den wahrscheinlich Saustall morgen nicht wegmachen müssen. Immerhin müssen wir uns ja wieder auf die nächste Show vorbereiten. Und die soll ja schließlich im Licht eines weiteren Erfolges für das Gym stehen, oder?“
Dem L.A. Schüler huscht ein Schmunzeln über die Lippen. Immer wieder wandert sein staunender Blick durch das verwandelte Gym. Und das ihnen zu Ehren… Wann in seinem beschissenen Leben war das überhaupt mal der Fall? Sicherlich, der Fokus war an diesem Abend eher auf seinem Mentor, als auf ihm selbst, aber es war schließlich auch Lex Streetman, der die wirklichen Errungenschaften mit nach Hause brachte, das ganz große, das höchste Titelgold. Eli Colson wirkt zuversichtlich.
Eli Colson: „Du hast recht, Lex! Nun, da ich schon so weit gekommen bin und du schon den World Heavyweight Title für das Gym geholt hast, ist es wohl meine Pflicht deinem Vorbild mit dem Intercontinental Title zu folgen…“
Er stockt und wendet für einen Moment seinen Blick ab.
Eli Colson: „Es ist Zereo Killer verdammt. Der Dude ist schon über zehn Jahre in diesem Biz unterwegs und hat wahrscheinlich auch schon alles gesehen. Ich will nicht schlecht über ihn reden, aber er ist doch vollkommen irre, oder? Allein die Matches, die er in der GFCW bestritten hat… Er scheint zu absolut allem bereit zu sein. Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich nicht, wie ich gegen so jemanden bestehen soll!“
Die Nachdenklichkeit überkommt ihn. Es war die Wahrheit! Zereo Killer war in der GFCW eine absolute Instanz, einer der mit Zähnen und Klauen kämpfte, einer der regelmäßig in wahnwitzigen Schlachten bereit war, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Laddermatchtes, Casket Matches, Last Man Standing Matches, Pole Matches, und noch allerlei andere kranke Scheiße. Ein Mann ohne Furcht, ein Mann… ohne Grenzen?
Eli Colson: „Nur gegen Dean Welkey anzutreten ist wahrscheinlich schlimmer, oder?“
Der Versuch eines Scherzes. „Kentucky’s Pride“ versucht zu lächeln. Schmunzelnd legt Lex Streetman ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter.
Lex Streetman: „Zereo ist mit Sicherheit kein leichter Gegner und er hält momentan zurecht den Titel. Aber erinnerst du dich noch an die Worte, die ich dir vor dem PPV mit auf dem Weg gegeben habe?“
Natürlich sind die Worte bei „Kentucky’s Pride“ noch im Gedächtnis, weswegen auch ein Nicken von ihm zu vernehmen ist. Wie könnte er als wissbegieriger „Student“ so Etwas schließlich vergessen?
Lex Streetman: „Habe einfach Spaß in deinem Match... du hast ihn scheinbar gehabt. Und schau, zu welch wichtigem Sieg er dich getragen hat. Es ist mit Sicherheit keine Garantie dafür, dass du auch in Wiesbaden siegreich sein wirst, dafür ist der Zereo Killer einfach ein anderes Kaliber. Aber es ist die beste Voraussetzung dafür, dein Bestes in diesem Match zu geben. Und unter uns gesagt... genau dies dürfte auch für den heutigen Abend die beste Methode sein. Morgen denken wir wieder an die GFCW, heute zählt erst mal das Geleistete.“
Mit einem einfachen Handschwenk zur Seite stößt der Los Angelino seine Bierflasche an die seines Gegenübers und genehmigt sich im Anschluss einen zugegebenermaßen sonst seltenen Schluck des Gerstensaftes. Mit auf einmal hochgezogenen Augenbrauen setzt er das Getränk im Abschluss dann wieder ab und deutet mit seiner freien Hand mitten in die tanzende Menge.
Lex Streetman: „Hey, ich glaube Bre will uns anscheinend auch mal ein wenig auf der Tanzfläche haben. Was meinst du, können wir ein solch reizendes Angebot ablehnen?“
Nein, das kann man natürlich nicht. Die sympathische Blondine winkt den Beiden aus der tanzenden Masse mit einem verschmitzten Lächeln zu und lässt dabei gleichzeitig verführerisch und verspielt die Hüften kreisen. Eli Colson zuckt mit den Schultern, Lex nickt ihm kurz zu, dann verschwinden sie unter den Tanzenden. Es wird gewütet, ge-gangnam-styled, ge-harlem-shaked. Und einmal, wenigstens für diese eine Nacht spielen die Sorgen der alltäglichen Welt keine Rolle…
Es ist bereits teifste Dunkelheit außrhalb der schmierigen Fenster einer kleinen Kneipe irgendwo im Nirgendwo eingekehrt. Der stehende Zigarettenqualm im altbackenen verwarzten Schankraum lässt nir Grobe Merkmale der Gäste und des einsam hinterm Tresen stehenden dicklichen Wirtes zu. Doch der Tresen ist gut besucht, so dass er dennoch genügend Gesprächspartner für diesen Abend hätte, während er gelangweielt mit einem grauen Wischlappen über die Hölzerne Ablage und Spüle vor ihm, unter seiner dicken Wampe wischt. Unter den zahlenden Gästen mit ausnahmslosen Biergenuss befindet sich auch ein gewisser Rob Gossler, neben ihm sitzt ein frustrierter Mittzwanziger, der türbe in sein gold schimmerndes Getränk blickt. Rob sieht mit unverständnis zu dem Mann neben sich hinüber und klopft ihm verwundert gegen die Schulter.
Rob: Hey Alter, alles in Ordnung?!
Der Junge blickt langsam deprimiert zu dem Nachbarn neben sich.
Junge: Lass mich in Ruhe.
Und schon wendet er sich wieder seinem Getränk zu.
Rob: Du siehst irgendwie nicht besonders glücklich aus. Junge: Bin ich auch nicht. Rob: ....und wieso nicht?
Der Junge schnaubt verächtlich und nimmt noch einen Schluck von seinem Bier.
Junge: Dass willst du garnicht wissen.
Rob rückt nun mitfühlend näher an seinen Nachbarn herran und legt seinen Ellenbogen vor ihm auf den Tisch.
Rob: Hey komm....alles besäuft sich hier fröhlich und nur du bläst trübsal....nun erzähl doch mal.... Junge: Nein Rob: Ach komm schon.....
Ärgerlich sieht er nun zu seinem Nachbarn und schnauzt ihn an.
Junge: Was weißt du schon über meine Probleme hä? Kümmer dich gefälligst um deinen eigenen Scheiß!
Etwas erschrocken über die plötzlich so heftige Reaktion des Jungen, weicht Rob kurz ein wenig zurück, hakt dann aber weiter nach.
Rob: Hast du eine Ahnung.......ich wurde während meiner Schulzeit körperlich und seelisch misshandelt und habe dass an meinem Bruder ausgelassen. Nach meinem Abschluss habe ich drei Lehren geschmissen und mein Bester Freund hat Selbstmord begangen. Nun bin ich mittlerweile erfolgloser Wrestler und Alkoholiker und habe seid Ewigkeiten keinen Sieg mehr eingefahren und es irgendwie trotzdem in ein Titelmatch geschafft.....was ich natürlich auch in den Sand gesetzt habe....
Der junge Mann neben Rob gerät bei diesen Erzählungen ins Grübeln.
Junge: ...hm.... und wie ist die Bezahlung?
Rob lacht auf.
Rob: Soll dass ein Witz sein...ein Wunder dass sie mich noch nicht gefeuert haben nach all dem Scheiß. Junge: Zugegeben das klingt schon ziemlich übel...
Gedankenverloren blickt der Mann in sein Glas.
Junge: Nagut jetzt ist eh alles egal da kann ich meine Probleme auch gleich einem wildfremden anvertrauen.... Ich schreib in der Berufsschule nur schlechte Noten, bekomme immer nur Ärger mit meiner Chefin im Betrieb, bekomme kein Wochenende, nie Urlaub und bald schmeißt sie mich raus und dann sitze ich ohne Berufsausbildung mit 25 auf der Straße...mich nimmt dann doch Keiner mehr (Schnüff, Schnüff)
Erzählte reagiert. Ärgerlich schaut ihn der junge Mann an.
Junge: Was gibt es da zu grinsen...dass is garnicht witzig ich bin richtig am Arsch Mann!
Doch Rob grinst weiter....
Rob:....du Idiot......du riesen Idiot...
Unverständlich glotz ihn der Mann mit großen Augen an. Rob: Scheiß doch einfach drauf. Junge: Wie bitte? Wie soll ich das denn machen? Rob: Na einfach so.
Rob nimmt sein eigenes Bier und schüttet es seinem völlig perplexen Gesprächspartner über die gestylten blonden Haare. Wütend springt Dieser auf. Was fällt dir ein! Nun wird auch ein zweiter bulligerer Kerl auf die Beiden aufmerksam und und stiert dem Hamburger wütend entgegen.
???: Sag mal spinnst du?!
Doch noch bevor der Mann agieren kann, streckt ihn Rob mit der Faust nieder. Nun sind alle Blicke in der kNeipe auf ihn gerichtet und er nutzt diese unverhoffte Aufmerksamkeit für ein spontanes Statement. Er stellt sich breitbeinig in den Raum und verkündet mit ausgestreckten Armen lautstark:
Ist nicht einfach alles so egal?!
Dann wirft er ein paar Geldscheine auf den Boden, macht auf dem Absatz kehrt und ohne ein weiteres Wort über die Geschehnisse zu verlieren verlässt er die Schankstube.
Die Kamera schaltet zum Parkplatz der Halle. Man hört quietschende Reife und kurz drauf fährt ein Auto in zum Parkplatz. Es stellt sich auf den letzten freien Platz. Es ist ein schwarzen BWM M3 mit schwarzen verspiegelten Seitenscheiben. Die Tür geht auf und es steigt Savan aus mit frisch geschminkter Totenkopfbemalung. Er holt aus dem Kofferraum seinen Kendo-Stick, der jetzt mit Stacheldraht umwickelt ist, raus. Der Ukrainer macht den Kofferraum wieder zu und schließt sein Auto ab. Savan schaut sich die Autos alle an in Ruhe, während er sich seine Kapuze über seinen Kopf überstreift. Er entdeckt ein interessantes Auto für seinen Geschmack.
Savan: Na wenn das nicht das Auto von Sid the Scum? Ein schönes Teil wirklich! Oh was habe ich denn da in meiner Kapuzenshirttasche drin?
Savan greift in die besagte Tasche und holt eine Graffitisprühdose raus. Sie scheint mit schwarzer Farbe gefüllt zu sein.
Savan: Na hoffentlich passiert da nichts mit dem schönen Lack von dem Auto. Wäre echt schade, finde ich.
Savan will weiter gehen und stolpert aber absichtlich, dabei drück er den Sprühknopf der Dose. Es landet ein schwarzer Strich auf der Motorhaube von Sid´s Auto.
Savan: Ups! Das ist mir jetzt peinlich! Naja, dann kann ich meine Idee aber auch schon mal umsetzen.
Savan beginnt zu grinsen. Der Ukrainer fängt wild rum sich zu sprühen mit der Dose. Am Ende steht auf der Motorhaube LOSER! drauf. Savan freut sich über sein Werk, aber scheint noch nicht fertig zu sein. Der Extremist geht zur Heckseite des Autos.
Savan: Hier ist auch noch viel Platz zu besprühen!
Gesagt getan! Savan sprüht auf die Heckseite des Autos einen fies grinsenden Totenkopf, der Savan ähnlich sieht. Savan freut sich noch mehr. Er steckt die Graffitidose wieder in die Tasche aus der er sie zuerst hervor geholt hat. Er nimmt seinen neuen Kendo-Stick mit und verlässt den Parkplatz und durch die Tür, die in den Backstage-Bereich führt. Die Kamera folgt ihm noch. Savan geht immer weiter bis er bei einer Tür ankommt. Dort klopft er an und betritt den Raum. Savan schließt gleich hinter ihm die Tür. Die Kamera eilt zu der Tür und zeigt das Namensschild in Großaufnahme. Es steht drauf Keek Hathaway dann schaltet die Kamera weg.
War Evening, Wiesbaden (Rhein-Main-Halle), 05.04.2013
In Kooperation mit
„Masquerading of the Wicked“ von den Edge of Throns schallt durch die Boxen und das kann in der Regel nur eins bedeuten: War Evening ist On-Air! Das allseits bekannte und beliebte Intro der GFCW wird auf dem Titan Thron eingespielt und die Hallenscheinwerfer fahren scheinbar unkontrolliert und wahllos durch die Zuschauerränge. Pyrofeuerwerk auf der Entrance Rampe wird in die Lüfte geschossen und explodiert eben dort oben in vielen verschiedenen Farben und Kreationen. Schwarzpulvergeruch durchzieht im Anschluss die Rhein-Main-Halle, während sich die GFCW-Galaxie wie Bolle auf die heutige Show freut. Schilder und Plakate en masse werden in die Höhe gestreckt und natürlich ist „Doom’s Night 2013“ noch das Gesprächsthema Nummer 1 bei den Fans. Ohrenbetäubender Lärm und immer wieder aufkeimende „GFCW“-Chants durchfluten die Halle, während auf dem überdimensional großen Bildschirm über der Rampe nun auch das Logo von Germany Fantasy Championship Wrestling zu sehen ist. Flucks wird daraufhin zu unseren Männern am Kommentatorenpult geschaltet. Pete und Sven sind wie immer bester Laune und haben die aufreibenden Ereignisse vom PPV scheinbar gut überstanden. Mit einem Lächeln, sowie einem begrüßenden Nicken schauen die beiden Urgesteine in die Kamera, ehe der gute Pete wie immer die ersten Worte verlieren darf.
Pete: „Einen wunderschönen guten Abend und herzlich Willkommen zur neusten War Evening-Ausgabe der GFCW. Wir befinden uns heute in Wiesbaden, wo wir zusammen mit 2.600 begeisterten Zuschauer die erste Show nach „Doom’s Night 2013“ verfolgen werden. So Vieles ist vor zwei Wochen passiert, ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll. Hoffen wir mal, dass wir im Laufe des Abends alles nach und nach aufarbeiten können.“ Sven: „Das Wichtigste vielleicht vorweg: Wir haben einen neuen Heavyweight Champion! Lex Streetman konnte Dean Welkey entthronen und mit angrenzender Wahrscheinlichkeit werden wir den neuen Titelträger heute noch zu Gesicht bekommen. Des Weiteren mussten wir uns beim PPV leider von Chris McFly Jr. und vor allen Dingen Eric Fletcher verabschieden, welche von nun an nicht mehr Teil der GFCW sind. Dennoch haben wir heute wieder eine spannende Card, inklusive eines Titelmatches, auf die Beine stellen können. Hier nun also unsere heutige Vorgehensweise für den Abend!“
Bekanntgabe der Regeln für das "Finest Hour"-Turnier, welches in der darauffolgenen War Evening Episode starten wird
Sven: „Emilio Fernandez, unser GFCW-Commishioner, wird direkt nach unserer Ansprache zum Ring kommen und alle Informationen und Formalitäten zum angekündigten „Finest Hour“-Turnier geben. Was genau hinter dem Turnier-Format steckt, können wir ihnen leider nicht sagen. Allerdings können wir davon ausgehen, dass die nächsten Wochen stark unter dem Einsfluss des Turniers stehen werden.“ Pete: „Angeblich soll beinahe die komplette GFCW-Riege Interesse an einer Teilnahme gezeigt haben und so können wir uns auf heiße Konflikte und Diskussionen in den nächsten Shows freuen. Die genauen Details wird uns gleich Fernandez höchstpersönlich sagen, aber auch heute haben wir selbstverständlich Ring-Action im Angebot.“
Singles
Match:
Pete: „Im ersten Kampf des Abends bekommen es Nightmare und der Buritoman miteinander zu tun. Beide Akteure waren in der PPV-Preshow im #1 Contendermatch um ein Intercontinental Titlematch im Einsatz, konnten allerdings nicht den Sieg davontragen. Für Einen von Beiden wird die Negativserie allerdings heute ein Ende haben, während der Andere erneut als Verlierer den Ring verlassen wird.“ Sven: „Nightmare hat sich ja bereits beim PPV über den Burito...Burrito...Buurito... über seinen Gegner lustig gemacht und somit indirekt dieses Match mitangesetzt. Heute hat Nightmare die Chance seinen Worten Taten folgen zu lassen, während B... sein Kontrahent Rache an der inoffiziellen GFCW-Legende nehmen kann.“
Singles
Match:
Pete: „Auch unser zweites Match bietet viel Rookie-Action und hat seinen Ursprung bei „Doom’s Night“. Im Rahmen ihrer Matchvorbereitung gerieten Jacob Kwabena und der Toxic Lugosi in ein kleines Wortduell und hatten sich auch im Ring im Anschluss mächtig in den Haaren. So sehen wir dank der guten Entscheidung unseres Booking-Teams auch hier einen spannenden und nachvollziehbaren Kampf.“ Sven: „Oller Schleimer... für Kwabena wird es nach seinem Debüt beim PPV das erste Singles Match werden, während Lugosi nach dem verpassten Triumph seine ausgesprochenen Titelambitionen wieder aufs Neue beweisen muss. Wird der schmächtige Brite sich den Sieg sichern oder gewinnt am Ende die kräftige Fledermaus dieses Match?“
Tag
Team-Match:
Pete: „Corps Nobilis haben ihre Titel bei „Doom’s Night“ verteidigen können und sind somit weiterhin GFCW Tag Team Champions! Zugegebenermaßen war es letzten Endes der Dienst von Chris McFly Jr, welcher schlussendlich das Match alleine für sein Team beenden musste, doch durch den Sieg von Ultima Ratio Regum haben von Sternburg und von Hansa weiterhin die Titel inne.“ Sven: „Das Corps hätte auch ohne die Mithilfe McFlys die Titel verteidigt und das werden sie heute eindrucksvoll beweisen. Zwar stehen ihre Gegner noch nicht fest und von ThunderSteel über überraschende Rückkehrer bis hin zu einem zufälligen Team könnten ihre Gegner somit jeder und alles sein. Aber die Champions sind bereit und somit schauen wir mal, wen die beiden Bajuwaren am Ende gegenübertreten werden.“
Tag
Team-Match:
Sven: „Keek Hathaway wird nach monatelanger Abstinenz sein In-Ring Comeback geben und sich sofort mit dem Hardcore-Liebhaber Savan zusammen tun. Ihre Gegner werden die zwei Quotenpunks Rob Gossler und Sid the Scum sein, womit wir uns also wieder auf Bier und möglicherweise Erbrochenem „freuen“ dürfen.“ Pete: „Sven, eine bitte ein bisschen objektivere Herangehensweise! Gossler und Sid haben bereits in der nahen Vergangenheit miteinander geteamt und könnten mit einem Sieg mögliche Kandidaten für ein Titelmatch gegen Corps Nobilis werden. Das Duo Savan/Hathaway sehen wir hingegen das erste Mal zusammen und vielleicht entwickelt sich ja auch daraus ein dauerhaftes Duo für unsere Tag Team Division.“
Main Event: GFCW
Intercontinental Titelmatch:
Sven: „Hier unser versprochenes Titelmatch im Main Event des Abends! Nur zwei Wochen nach einer knallharten Titelverteidigung muss Zereo Killer seinen Intercontinental Titel erneut aufs Spiel setzen. Dieses Mal ist sein Gegner der Gewinner des 7 Men Matches aus der PPV-Preshow, Eli Colson.“ Pete: „Zweifelsohne das bisher größte Match für den „L.A. Student“ und „Kentucky’s Pride“. Wir dürfen gespannt sein, wie er sich heute schlagen wird und ob es zur großen Überraschung reicht. Gleichermaßen sind wird natürlich auch auf die körperliche Verfassung des Champions gespannt, das Match bei „Doom’s Night“ war nämlich nicht ohne. Titelverteidigung oder neuer Champion? Wir werden es sehen... im heutigen Main Event!“
Die erste offizielle "Baguette-Schmier"-Party
Sven: „Wer allerdings denkt, dass wäre es schon irrt gewaltig! Maximilian Lunenkind, seinerseits GEMA-Beauftragter innerhalb der GFCW, lädt zu ersten offiziellen „Bahuette-Schmier“-Party in der Geschichte der Liga! Ach, was freue ich mich schon Tammy gleich im Ring dort vorne zu sehen und zu beobachten, wie sie genüsslich Lunenkinds Baguette...“ Pete: „Sven, bitte, es gucken auch Kinder zu! Jedenfalls findet diese Party nach der PPV-Niederlage von unserem Mohamed, dem Fasan, gegen Lutz, das Kräuselhauben-Perlhuhn aus der Hölle statt. Ehrlich gesagt graut es mir schon ein wenig vor den Bildern, aber was sollen wir machen. Abmachung ist halt Abmachung. Ich möchte jetzt auf jeden Fall nicht gerne in Tammys Haut stecken.” Sven: „Bei Lunenkind wäre solch ein Satz wieder als anstößig interpretiert worden... tztztz... außerdem warten wir natürlich noch auf weitere PPV-Reaktionen der GFCW-Stars. Was wird unser neuer Heavyweight Champion Lex Streetman sagen? Wie reagieren seine Gegner Dean Welkey und Robert Breads? Was ist mit Jimmy Maxxx? Dies alles sehen sie hoffentlich heute bei War Evening!“ Pete: „So, eigentlich würden wir jetzt unsere traditionellen Abschlussworte sprechen. Aber ich höre über meine Kopfhörer geradeeben, dass Emilio Fernandez schon bereit steht. Also geben wir besser ab, bevor wir uns noch Ärger mit dem Commishioner einhandeln...“
Pete will gerade ihre gemeinsame Catchphrase beenden, da wird er plötzlich von den Klängen einer wohl bekannten Musik unterbrochen.
Chairs
thrown and tables toppled,
Ausnahmslos jede anwesende Person springt von ihrem Platz auf als die ersten Akkorde von Rise Against “Behind Closed Doors“ erklingen. Sie kündigen natürlich den Mann an, der sich am 24.03.2013 in Oberhausen selbst ein Denkmal geschaffen hat. Drei Jahre hat es gedauert. Drei, in denen er immer wieder an der Titelchance gekratzt. Drei Jahre, in denen man ihm ständig sagte, dass er bloß dieses ewige Talent sei, dem das nötige Quäntchen Können und Glück fehlte, um ganz oben mitzumischen. Und jetzt, nach drei Jahren, ist es endlich passiert. Eric Fletcher, Robert Breads, Dean Welkey. Jede dieser Hürden nahm er und steht nun da, wovon er immer schon geträumt hat, zu stehen. Sein Name ist…
Laura: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW Galaxie, begrüßen Sie mit mir ihren neuen GFCW World Heavyweight Champion! Hier ist LEEEEEX STREEEETMAAAAN!!!“
Als der Name des Mannes aus Los Angeles erklingt, rastet die Halle noch ein Stück weit mehr aus. Ein Meer aus glücklichen Gesichtern, Händen und Schildern wird von den Kameras eingefangen, als sie durch die XY-Arena fahren.
Pete: „Und hier ist er meine Damen und Herren! Der Mann, der sich gegen die drei anderen Top Dogs der Liga durchgesetzt hat, um sich das Titelgold zu sichern. Nach drei langen Jahren.“
Sven: „Unser Champ lässt sich aber ganz schön bitten. Das geht wohl auch ein bisschen schneller!“
Pete: „Warum denn auch nicht, Sven? Dies ist seine erste Ansprache als neuer GFCW World Heavyweight Champion! Dies ist sein Moment! Er sollte und kann sich soviel Zeit lassen, wie er möchte!“
Tatsächlich dauert es wirklich ein bisschen, bis unser frischgebackener Titelträger auf die Bühne kommt. Doch dann taucht er auf der Bühne auf… und die Musik verklingt?...!
Pete: „Das ist nicht sein Ernst, oder?“
Sven: „Doch, das ist es und ich finde es großartig!“
„BUUUUUHHH!!!!!!“
Mit einem Grinsen das in seiner Breite bloß durch die menschliche Anatomie begrenzt wird, tritt der GFCW Commissioner Emilio Fernandez auf die Bühne. Was für eine Enttäuschung! Die Fans erwarteten ihren Champ, stattdessen bekommen sie das spanische Ekelpaket, das ihnen schon bei Doom’s Night 2013 ordentlich die Laune versaut hat, indem er Chris McFly Jr. de facto alleine gegen die Storm Clouds den GFCW World Tag Team Championship verteidigen ließ und ihn anschließend feuerte, bloß um Dynamite eins auszuwischen, bloß um seinen Standpunkt klarzumachen. Gekleidet in einem schneeweißen Anzug, der das repräsentieren soll, für das er sich selbst hält, einen weißen Ritter, der für gute Unterhaltung kämpft, lustwandelt das Blaublut die Rampe hinab zum Ring, vorbei an den zornigen und hasserfüllten Gesichtern. Ein unbeschreibliches Gefühl. Ja, das Pack soll ihn hassen für das, was er ist. Etwas Besseres, etwas Bedeutenderes. Ein Jemand in einer riesigen Masse von Niemanden. Am Ring angekommenen, steigt er zwischen dem Middle- und Toprope in das Seilgeviert, lässt sich ein Mikrofon reichen und beginnt seine erlesenen und wegweisenden Worte an den Pöbel zu richten.
Emilio Fernandez: „Haben Sie etwa jemand anderes erwartet, Senoras y Senores?“
Die Antwort ist unmissverständlich.
Emilio Fernandez: „Ich bin untröstlich, werter Pöbel. Nein, wirklich! Nun müssen Sie statt mit Lex Streetman bloß mit dem wichtigsten Mann der GFCW vorlieb nehmen. Mit ihrem Commissioner, der Mann, der dafür sorgt, dass die GFCW niemals zu einem Ort der Langeweile stagnieren wird. Der Mann, der ihnen seit Herbst letzten Jahres ein Highlight nach dem anderen auf den Fernsehgeräten und Bildschirmen Europas kredenzt hat. Mit Emilio Fernandez, der absoluten Spitze dieser Liga, noch weit vor Senior Booker! Mit mir!“
Erneut prasselt der verbalisierte Hass der Fans auf den Bourbonen ein, dem dies ein wohliges Lächeln entlockt. Er wartet einen Augenblick, bis das Gossenpack sich beruhigt, streicht sich über seinen perfekt getrimmten Schnurrbart und setzt dann wieder den handlichen Schallwandler an.
Emilio Fernandez: „Oh ja, denn ob Sie dies glauben wollen oder nicht, Senoras y Senores, es gibt wahrlich Wichtigeres, als den Gewinn eines Titels zu feiern, welchen Lex Streetman – mit Verlaub – nur durch mein Einverständnis überhaupt erst gewinnen konnte. Ich spreche von Dingen, die die Zukunft meiner Liga betreffen!“
Wieder Buhrufe und Pfiffe. Business as usual. Doch so muss es sein, der Neid auf seinen Erfolg und seinen Reichtum soll diese armen Teufel zerfressen.
Pete: „Das ist NICHT deine Liga!“
Sven: „Doch, irgendwie schon. Es ist sein Geld, das die Liga am Laufen hält!“
Pete: „Er hat sich mit seinem Geld ins gemachte Nest gesetzt! Das Einzige, das er bis jetzt zu Stande gebracht hat, war Schikane an unseren GFCW Stars. E hatte der Liga absolut nichts Konstruktives hinzuzufügen.“
Emilio Fernandez: „Können Sie sich noch daran, als ich zu Beginn des Jahres diese Barbarei mit dem Namen ‚Ultra Violence’ beendete und stattdessen einen neuen, besseren PPV mit dem Namen ‚Finest Hour’ instanziierte. Nun, bis Finest Hour sind es nur noch wenige Monate und ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen, hochverachteter Pöbel, zu erklären, was ich für Ihre Unterhaltung bis dahin geplant habe!“
Sie wollen es gar nicht hören, sie wollen, dass der Bourbone endlich geht. Wo bleibt denn nur Streetman?
Emilio Fernandez: „Zu Ehren meiner wundervollen Person, zu Ehren der Herrschaft des Adels, kündige ich hiermit ein Turnier an. Das Finest Hour-Turnier! Über die nächsten Wochen wird es stattfinden. 16 begierige Kämpfer werden in acht Singles Matches gegeneinander antreten, von denen nach einer Reihe weiterer Singles Matches am Ende nur noch zwei übrig bleiben werden. Diese letzten, beiden letzten Kämpfer werden beim namensgegebendem PPV aufeinandertreffen und untereinander nicht bloß einen goldenen Pokal ausfechten, sondern auch eine Chance auf den GFCW World Heavyweight Title. Ja, richtig! Der Sieger dieses Turniers wird der neue No. 1 Contender auf den höchsten Titel! Eine wunderbare Sache, si?“
An sich ein Ereignis, auf das sich die Fans durchaus freuen könnten, doch es ist so, wie es der Commissioner gerade formulierte: Es ist „sein“ Turnier, also buhen sie, also machen sie sich trotzdem Luft, indem sie ihm ihre Wut entgegenschleudern.
Sven: „Versteh einer diese launigen Fans! Da kann sich nun echt NIEMAND beschweren. Der Commissioner sorgt für Unterhaltung und der GFCW-Galaxie passt dies trotzdem nicht.“
Pete: „Es geht ja auch nicht um das Turnier an sich, sondern nur darum, dass Emilio Fernandez hier versucht, bei den Fans anzubandeln. Er will Dynamite schlecht dastehen lassen, indem er sich als Innovator verkauft.“
Emilio Fernandez: „Nun, da Sie im Bilde sind, hochverachteter Pöbel und ein geschäftiger Commissioner, wie ich es bin, sehr viel zu tun hat, sollen Sie nun bekommen, wonach Sie die ganze Zeit über verlangt haben. Ich präsentiere Ihnen, den frisch gekrönten GFCW World Heavyweight Champion. Hier ist für Sie LEX STREETMAN!“
Mit diesen Worten verlässt der GFCW Commissioner die Bühne und einmal beginnt „Behind Closed Doors“ zu spielen.
Chairs
thrown and tables toppled,
Mit einem Male steht die komplette Rhein-Main Halle Kopf. Schon fazinierend, wie sich der Mann aus Los Angeles im Laufe der letzten Monate die absolute Vorrangstellung bei den Fans erarbeitet und dies vor zwei Wochen in Oberhausen zum absoluten Höhepunkt getrieben hat. Nun ist er letztenendlich da, wo er schon immer sein wollte. An der Spitze der Liga… mit Gold in den Händen… World Champion! Und dies ist sein erster Auftritt als Titelträger!
Empfangen wird er von 2.600 frenetischen Leuten, die zum großen Teil natürlich den PPV gesehen haben und sich ein schöneres Happy End nicht hätten wünschen können. Und als ihr Mann, ihr Held kurze Zeit später auf der Entrance Rampe erscheint, ist es aller spätestens mit der sachten Zurückhaltung vorbei. Dies sind die größten Pops, die ein Lex Streetman jemals für sich vereinnahmen konnte. Und selbstverständlich genießt der Amerikaner diesen einmaligen Moment in seinem Leben. Mit erhobenen Armen kommt er aus den Katakomben stolziert, blickt mit funkelnden Augen in die Reihen der Zuschauer und strahlt mit jedem einzelnen seiner Symphatisanten um die Wette.
Pete: „Hier ist unser neuer Champion! Gegen gleich drei absolute Top-Stars konnte er sich bei „Doom’s Night“ durchsetzen und am Ende das wahr machen, was viele schon nicht mehr für möglich gehalten haben. Andere Ligen formten in der Vergangenheit den Satz „The boyhood dream has come true“... hier und heute passt denke ich Folgendes... „Die Reise hat endlich ein Ende!“ Sven: „Ein Kampf um Gerechtigkeit und den Willen eines Mannes, eine Odyssee von mehreren Monaten hat ihr glückliches Ende gefunden. Doch, Pete, irgendwie vermisse ich etwas an ihm. Da fehlt doch was!“
Etwas ist gut, das definitiv Wichtigste am heutigen Abend ist nicht bei Lex Streetman zu finden! Eine schwarze Bermudas trägt er, sein Merchandise-Shirt mit den drei Sternen auf der Brust ist nun komplett und alle drei Himmelslichter schimmern um die Wette... die Triple Crown wurde schließlich erreicht. Doch der eigentlich glänzende Gegenstand, der Titel, ist nicht da. Und schon droht sich eine verwunderte Stille über die Reihen zu legen. Wurde der Titel etwa verschlampt? Gab es vielleicht Verzögerungen beim Austauschen der Namensplatten und der Titel war noch nicht einsatzbereit? Nein, es ist ein viel einfacherer Grund und dieser betritt nun ebenfalls die Rampe.
Gekleidet in einem schwarzen und funkelnden Abendkleid kommt Breanna Ouths in die Halle und präsentiert in ihren Händen das eben noch vermisste Objekt der Begierde. Die Namensplakette ist richtig, der Titel auf Hochglanz poliert und die Trägerin des Goldes mit ihren engelsblonden Haaren fast genauso schön anzusehen. Alles ist also so, wie es sein soll und so macht sich das bewährte Manager-Schützling-Duo auf den feierlichen Weg zum Ring. Auch wenn der Marsch ins Geviert dieses Mal verständlicherweise länger dauert, schließlich will wirklich jede Person in der ersten Reihe heute mindestens eine Hand auf den neuen Champion legen, befinden sich sowohl Streetman, als auch Ouths alsbald in eben jenem Ring, wo vor zwölf Tage die „Sensation von Oberhausen“ geschah und wo heute aller Wahrscheinlichkeit nach die „Feier von Wiesbaden“ stattfinden wird. Und wie kann man eine „Party“ besser beginnen, als mit einem einfachen und lauten Ausruf?
Lex Streetman: „HERE I AM!!!“
„Streetman! – Streetman! – Streetman!“ „Streetman! – Streetman! – Streetman!“ „Streetman! – Streetman! – Streetman!“
Drei Worte, die reichen, um den Lärmpegel nochmals für etliche Sekunden in die Höhe zu treiben. Gleichzeitig ist es aber auch für Streetman selbst die Möglichkeit, das aktuell zu Sehende irgendwie zu verarbeiten und zu realisieren. Solche Ovationen, eine ganze Halle, die nur seinen Namen brüllt. Das wollte er stets erreichen. Seit seinen Jugendjahren, wo er von den Straßen Los Angeles’ herunter kam und in einer kleinen Wrestling-Schule landete. Seit 2007, als er sein erstes offizielles Match bestritt... und verlor. Seit seinem GFCW-Debüt 2010. Und jetzt ist der Moment da und ist beinahe zu schön, um wahr zu sein.
Lex Streetman: „Wiesbaden... GFCW-Galaxie... ich bin bekanntlich nicht unbedingt ein Mann, der gut darin ist seine Gefühle zu erklären oder sie in allen kleinen Details zu zeigen. Und doch werde ich versuchen diesen Augenblick, diese Momente hier und jetzt irgendwie in Worte zu verfassen. Das hier momentan... sind mit Sicherheit einer der schönsten Minuten meines bisherigen Lebens!“
„Yeeeeeeeah!“
„Streetman! – Streetman! – Streetman!“ „Streetman! – Streetman! – Streetman!“ „Streetman! – Streetman! – Streetman!“
Blicke sagen ja bekanntlich manchmal mehr, als tausend Worte. Und um genau diese Emotionen aus den Augen des „L.A. Gym“ Leiters aktuell zu beschreiben, wären mit Sicherheit etliche Absätze notwendig. Sagen wir nur soviel, hier spiegelt sich tiefe Dankbarkeit und pure Erleichterung wieder.“
Lex Streetman: „Soviel wurde im Vorfeld des PPV-Main Events über den möglichen neuen oder alten Champion gesprochen und es gab stets immer drei bis vier Meinungen, wie der Kampf schlussendlich enden wird. So dachten einige, dass Eric Fletcher den Titel zurückgewinnen wird und seine Karriere somit rettet denn ganz ehrlich... wer kann sich von euch eine GFCW ohne Eric Fletcher vorstellen? Schwer ist es, aber jetzt müssen wir damit leben. Andere waren wiederum der Meinung, dass Robert Breads zurück auf den Thron kommen und somit endgültig Rache an Dean Welkey nehmen wird. Doch seine Dämonen der Vergangenheit und der Stolz Fletchers verhinderten einen zweiten Titelgewinn Roberts und somit wissen wir immer noch nicht, ob er weiterhin der Beste der Besten ist. Wiederum andere Leuten sagten aber auch, dass Dean Welkey mit seiner List, seinen taktischen Scharmützeln und seinen zweifelfrei gegebenen Fähigkeiten uns anderen drei abermals ein Schnippchen schlagen kann. Und beinahe hätte er es auch geschafft. Um ein Haar wäre der „Swagmaster“ als Sieger aus dem Match herausgegangen.“
Und das ist keinesfalls übertrieben. Welkey hatte Streetman am Rande der Niederlage. Mehr als einmal sogar. Doch die Gegenwart sagt uns etwas Anderes aus und somit nimmt sich Streetman mit seiner freien Hand den Titelgürtel aus den Armen der freundlich lächelnden Breanna Ouths.
Lex Streetman: „Doch es hat für ihn nicht gereicht. Vielleicht war ich an diesem Abend nicht der bessere Wrestler. Aber ich war der bessere „Survivor“! Meine Gedanken, mein Geist, mein Wille war stärker und hat mir das eingebracht, was mir schlussendlich nach so vielen Monaten des Kampfes berechtigterweise zusteht. Ein Sieg bei „Doom’s Night“... ein Triumph über die drei wohl besten Wrestler der aktuellen GFCW... der Gewinn des GFCW Heavyweight Titles!“
Natürlich wird nun symbolisch das glänzende Gold in die Luft gestreckt und zum ersten Mal, mit Ausnahme der Aftersmatchszene beim PPV, ist die Nachricht Lex Streetmans klar: Ich bin der Champion und niemand sonst! Auch die Wiesbadener Menschen verstehen diese Botschaft und starten erneut die nun fast schon gewohnten „Streetman“-Chants. Könnte man sich in der Tat dran gewöhnen.
Nach kurzer Zeit landet der Titel dann auch schon auf der rechten Schulter des Blondschopfes, auf der er provisorisch von der rechten Hand auch festgehalten wird. Wäre ja schließlich zu schade, wenn die neuste Errungenschaft schon beim ersten Auftritt sich der Schwerkraft hingeben muss und auf den Boden fällt. Und da die linken Finger eh noch das Microphon fleißig halten, ist dieses Vorsichtsmaßnahme mit Sicherheit nicht verkehrt.
Lex Streetman: „Jetzt, da endlich das geschafft ist, was ich erreichen wollte, gilt es natürlich auch in die Zukunft zu schauen. Klar ist, dass ich von nun an der Gejagte bin. Fakt ist auch, dass man sich nach einem PPV stets vor der nächsten Großveranstaltung befindet. Mit anderen Worten wirft bereits jetzt „Finest Hour“, der Neuste der GFCW-Events, seine Schatten voraus. Ich bin sicher, dass sich zu diesem Turnier die Creme de la Creme der GFCW zusammenfinden wird, um im Juni einen neuen #1 Contender zu finden. Ursprünglich hatte ich auch erst vorgehabt an diesem Turnier teilzunehmen, wer lässt sich schließlich solch eine Gelegenheit entgehen? Doch ich glaube, dass sich für mich das Thema „Finest Hour“-Turnier erst einmal erledigt haben dürfte.“
Ein verschmitztes Grinsen legt sich auf die Lippen des Los Angelino, ehe es einen kurzen Seitenblick auf den Titel gibt. Selbst obwohl er im Titelmatch stand und er natürlich an seine Chance geglaubt hatte, war für ihn ein Sieg am Ende doch eher Utopie denn ein realistische Möglichkeit gewesen. Was lernt man also aus der ganzen Geschichte? Glaube stets zu ein Hundert Prozent an deinen Erfolg... egal, wie klein die Chancen auch sein mögen!
Lex Streetman: „Schlussendlich kann ich mir das Turnier also ganz in Ruhe von Außen anschauen und wir werden letzten Endes sehen, wer sich das Ticket für ein Titelmatch sichern kann. Viel mehr, als die möglichen Teilnehmer am Turnier, stellt sich für mich natürlich die Frage, wer denn somit beim „Finest Hour“-Event selbst die Möglichkeit bekommt, meinen wahrgewordenen Traum schneller zum Platzen bringen zu lassen, als eine Seifenblase im Dornengebüsch. Und natürlich sind dafür in erster Linie die Leute zu nennen, die gemeinsam mit mir das erste Quartal 2013 bestimmt haben. Die Leute, mit denen ich bei „Doom’s Night“ eine wahre Schlacht aufs Parkett gelegt habe. Meine drei Gegner vom PPV...“
Okay, klingt jetzt nicht zwingend überraschend und ein weiteres Aufeinandertreffen dieser Leute, sofern sie vorhanden sind, dürfte auch bei einem zweiten Mal äußerst reizbar sein. Da Fletcher aber wissentlich nicht mehr Bestand der GFCW ist, beschränkt sich die Auswahl dann wohl nur noch zwei Leute, die sich untereinander scheinbar auch „sehr gut“ riechen können. Und natürlich kann zumindest einen von Beiden sich nicht zurückhalten und muss sich genau jetzt ins Spotlight drängen. Was wäre eine Champions-Ansprache schließlich ohne eine passende Unterbrechung eines Bösewichts?
#YOLO # SWAG #2013
Man stellt sich die Reaktion auf Streetman invertiert vor - fertig ist die Stimmung, die Dean Welkey entgegenschlägt. Der "Swagmaster", der Entthronte, erscheint zu den Klängen seines Themes auf der Rampe. Die Hände in die Hüften gestemmt steht er da. Jeans, einfaches Shirt. Ohne Titel wirkt seine Erscheinung geradezu gewöhnlich. Der Blick geht in den Ring, verharrt für einige Momente auf dem neuen Titelträger. Kopfschütteln. Dann setzt sich der Mann in Bewegung, der vor wenigen Wochen noch den Beginn des "Year of Swag" verkündet hatte. Ist es nun etwa schon zu einem Ende gekommen? Ohne große Inszenierung slidet der ehemalige Champion in das Squared Circle. Einige Augenblicke lang treffen sich die Blicke der Kontrahenten, dann lehnt sich Welkey über die Ringseile und fordert mit knapper Geste in Richtung Laura ein Mikrofon. Als diese der Aufforderung nachkommt, wendet sich Dean erneut dem neuen Champion zu. Die Verachtung speit förmlich aus den Augen.
Dean Welkey: "Ich."
Mit dramatisch überzeichnetem Fingerzeig deutet er auf sich.
Dean Welkey: "Du."
Auf Streetman.
Dean Welkey: "Titel."
Das Gold wird von gierigen Augen fixiert. Der Mann, der es besitzt, dagegen mit Desinteresse bedacht.
Dean Welkey: "Dynamite."
Richtung Backstagebereich.
Dean Welkey: "Vertragsunterzeichnung. Rückmatch. Sofort."
Damit wird das Mikrofon erstmal wieder gesenkt. Der Gesichtsausdruck des Entthronten wirkt wie vereist. Streetman scheint für ihn jetzt nicht mehr zu existieren. Doch der Los Angelino lässt seinem Titelvorgänger auch erst einmal die Bühne, amüsiert sich vielleicht sogar ein wenig über den erbosten Mann aus San Diego. Dieser steht nur da und starrt in Richtung der Rampe. Die Sekunden, die verinnen, bis man die Musik des angeforderten Dynamites vernimmt.
YOU'VE WAITED LONG ENOUGH! HERE IT IS: DYNAMITE
Jubel empfängt den beliebten Präsidenten. Claude Booker kommt schnellen Schrittes in den Ring gelaufen. Mit einem knappen Nicken begrüßt er seinen Champion und auch Streetman belässt es zunächst bei einem Auf-und-Ab Heben des Kopfes. Dann der Blick zu Welkey. Dieser hat die Hände in die Hosentaschen vergraben, zieht wartend eine Augenbraue hoch.
Dynamite: "Schön, dass du dich so kurz gefasst hast. So musste ich nicht aus einem Wortgeschwader herausfiltern, was überhaupt dein Anliegen ist..."
Er wirft das Mikrofon von der einen Hand in die andere, während Welkey ungeduldig ins Publikum und zurück zu Dynamite blickt. Dann zu Streetman, der die Szenerie interessiert beobachtet. Wer weiß schließlich, ob wir hier tatsächlich die Festlegung eines Titelrückmatches zu sehen bekommen.
Dynamite: "Doch offenbar hast du in deiner Eile ein ganz wichtiges Detail vergessen, Dean. Auch wenn du dich schon vor einiger Zeit von der Gro Gock Gang losgesagt hast, so hat es seitdem keine vertragliche Änderung gegeben. Das mag im ersten Augenblick ein unwichtiges Detail sein, doch wie so oft verbirgt sich dahinter etwas mehr."
Erwartungsvoll gibt es ein kurzes Aufjubeln im Publikum und auch der Leiter des „L.A. Gyms“ hebt hellhörig seine Augenbrauen. Welkey hingegen legt fragend den Kopf schief. Die Hände werden aus der Tasche genommen und vor der Brust verschränkt.
Dynamite: "Lass mich dein Gedächtnis etwas auffrischen. Bei Title Nights musstest du nicht nur eine Niederlage gegen Danny Rickson einstecken..."
Die Pause nach dieser Aussage kommt natürlich an der richtigen Stelle. Jubel bei den Fans. Der Präsident kann sich ein Grinsen nicht verkneifen."
Dynamite: "Sondern auch The Pheasant Warrior trat in einem Match ein. Er verteidigte damals die vertraglichen Vorzüge der Gro Gock Gang gegen Zereo Killer und Rob Gossler. Mit der Niederlage erloschen damals nicht nur eure extravaganten Sonderwünsche, sondern auch die standartisierten Vertragsklausel. Ich kürze es etwas ab. Du, mein Lieber, hast in deinem Vertrag keine Rückmatchklausel stehen."
Von der Brust gehen die Hände schlagartig eine Etage höher: Haareraufen. Der ehemalige Champion schüttelt energisch den Kopf. Der aktuelle Titelträger schaut indes mit einem Mix aus Überraschung und Schadenfreude in die Zuschauerreihen. Ein abschließendes Schulterzucken symbolisiert wohl eine Nachricht a la „Tja, Pech gehabt!“, ehe sich unser aller Lieblingspräsident wieder zu Wort meldet.
Dynamite: "Es disqualifiziert dich nicht automatisch für ein Rückmatch. Aber welchen Grund sollte ich dafür haben? Du hast einen der größten GFCW-Stars der letzten Jahre am Knöchel verletzt, den Titel errungen, indem du Lex attackiert hast und wolltest bei Doom's Night durch Betrug verteidigen, als dein neuer, italienischer Freund in den Kampf eingriff! Ich werde also einen Teufel tun und dich nun gegen den Willen meines neuen, echten Champions in ein Titelmatch stecken."
Langsam zieht bei Welkey die Erkenntnis ein. Dynamite lässt ihn tatsächlich auflaufen. Aus dem Haareraufen entwickelt sich ein drohend gehobener Zeigefinger.
Dean Welkey: "Das kannst du nicht tun?" Dynamite: "Kann ich nicht?"
Ganz unschuldig lächelt Dynamite seinem entthronten Champion entgegen und blickt sogar auch kurz in Richtung Streetman. Doch auch diesem fällt nur diese eine Frage dazu ein.
Lex Streetman: „Kann er wirklich nicht, Dean?“ Dean Welkey: "ICH bin die Gegenwart. Ich bin 2013. Eric Fletcher ist weg, Chris McFly Jr. ist weg. Du kannst es dir nicht leisten, mich unter Wert zu verkaufen. Mein Titelgewinn sorgte für die besten Einschaltquoten seit Monaten. Niemand kann in diesem Jahr an mir vorbeikommen, Dynamite..."
Die Worte sprudeln förmlich aus dem Kalifornier. Er setzt schon ein weiteres Mal an, da hebt Booker die Hand.
Dynamite: "Ich weiß alles, was du da erzählst. Doch auf alles gibt es zwei Sichtweisen, Dean. Ich bin der Präsident dieser Liga. Und als dieser werde ich nicht nach deiner Pfeife tanzen. Du wirst am heutigen Abend keine Rückmatch-Garantie kriegen. Wenn du es willst, muss Lex es dir gewähren. Oder du verdienst es dir. Im Finest Hour Turnier."
Hört er das gerade wirklich? Welkeys Blick ruht noch für einige Augenblicke auf Dynamite, dann wird das Mikrofon beinahe in Zeitlupe wieder gehoben.
Dean Welkey: "Das kannst du nicht tun. Nicht mit mir!" Dynamite: "Das WERDE ich tun."
Es ist ein Machtkampf. Größenwahn gegen Standfestigkeit. Welkey blickt Dynamite mit unverhohlenem Hass an.
*Klatsch*
Pete: "Was!?"
Ist das gerade wirklich geschehen? Welkey verpasst seinem Chef eine schallende Ohrfeige, die für einen Moment Ruhe einkehren lässt. Doch dann meldet sich die gesamte Fanfraktion mit ohrenbetäubenden Buhrufen, während Booker die Hand vom Gesicht nimmt. Prompt meldet sich daraufhin auch Streetman wieder, lässt seinen Titelgürtel von der Schulter heruntergleiten und schreitet zwei drei bedrohliche Schritte auf den „Swagmaster“ zu. Doch noch rechtzeitig wird er von einer Hand in die Schranken gewiesen. Dynamites Hand. Er erwidert den Blick von Welkey. Getroffen, aber nicht geschlagen. Standfest baut er sich vor dem ehemaligen Champion auf.
Dynamite: "Das war ein Fehler, ein verdammt großer Fehler..."
Der sonst so gelassene Präsident kann seine Aufregung in diesem Moment nicht mehr verbergen.
Dynamite: "Glaubst du, dass ich dir so ein Titelmatch geben werde? NICHTS bekommst du! Eben sagte ich noch, dass es Lexs Entscheidung ist, ob du dein Rückmatch kriegen wirst. Nun nehme ich ihm diese Entscheidung ab und lege fest, dass der Kredit endgültig verspielt ist. Bei Finest Hour ist dir kein direktes Rückmatch gestattet..."
Jubel im Publikum. Welkeys Miene bleibt fast unverändert. Trotz spricht aus seinem Gesicht.
Dean Welkey: "Das war es wert, Dynamite. Du bist blind für das Geschäft. Du hättest mir ohnehin kein Rückmatch gestattet. Doch dann werde ich eben das Turnier gewinnen und bei Brainwashed diese lächerliche Regentschaft deines Max-Mustermann-Champions beenden. Es wird ein Genuss sein, die neueste Innovation deiner Liga zu einer einzigen Dean-Welkey-Show zu machen..."
Ein wütendes Lächeln schleicht sich tatsächlich auf das Gesicht Welkeys.
Dynamite: "Ach. Eine Sache hatte ich vergessen. Damit deine Strafe auch angemessen ist..."
Nun hat er die Aufmerksamkeit aller.
Dynamite: "Wirst du für das Finest-Hour-Turnier gesperrt..."
Ekstase in der Rhein-Main-Halle. In positiver Natur auf den Rängen, sie feiern diese Entscheidung wie einen zweiten Titelgewinn Streetmans. Bei Dean Welkey ist es natürlich genau umgekehrt. Er kocht beinahe wie ein heißgelaufener Wasserkocher. Seine Miene verzieht sich zu einer hasserfüllten Fratze und fixiert sich die ganze Zeit auf Dynamite. Das konnte er nicht tun! Niemals! Doch es war Dye vollster Ernst. Keine Mimik verzieht der GFCW-Boss, als er Laura sein Mic durch die Seile zurückgibt und nickt stattdessen nur, um seine Entscheidung nochmals zu bestätigen. Und das ist zuviel für Welkey!
CLOTHESLINE . . . GEGEN STREETMAN!
Blitzschnell dreht er sich um, holt aus... aber der neue Champion duckt sich weg! Welkey läuft ins Leere, stattdessen holt Streetman nun Schwung.
LEG LARIAT . . . ABER WELKEY IST WEG!
Geistesgegenwärtig hat sich der Mann des Swags nach seinem gescheiterten Angriff aus dem Ring gerollt und stampft nun die Rampe hoch. Hasserfüllt fällt sein Blick zurück in den Ring. Auf Streetman... aber vor allen Dingen auf Dynamite! Gefährlich weit weitet sich seine Halsschlagader und die Fans lassen ihren Heat natürlich standesgemäß auf ihn herunterprasseln.
Im Ring schreitet Streetman derweil an die Seile und fordert seinen Gegenüber zur Rückkehr in das Seilgeviert. Aber keine Chance, Welkey ist bereits an der oberen Kante der Rampe angekommen und begutachtet von dort das Geschehen. Noch immer ist sein Gesicht rot gefärbt vor Zorn, doch der Blutdruck senkt sich allmählich, die Atmung normalisiert sich wieder... und jetzt grinst Welkey auch wieder! Dreckig, hinterhältig, so als hätte er noch einen Plan B in der Hinterhand. Vielleicht kommt seine Rache ja auch erst noch und dies alles ist ein Vorgeplänkel.
Dies ist dem Champion jedoch ziemlich schnuppe. Mit beiden Händen und in Richtung Welkey gerichtet stemmt er den Gürtel über sein Haupt und lässt die abermals lauten Ovationen der GFCW-Galaxie erschallen. Ein letztes Mal, bevor der „Swagmaster“ in die Katakomben tritt, treffen sich ihre Blicke. Der Champion... der Ex-Champion. Die Promo Streetmans konnte Welkey zwar versauen, doch die Party hat gerade erst angefangen. Ein neues Kapital innerhalb der GFCW beginnt... jetzt!
31.03.2013 17:51 Uhr
Eines der teuersten Restaurants in München. Das beste Essen, das man sich vorstellen kann scheint es hier zu geben. Darum haben Zereo Killer und Summer sich dazu entschlossen, dorthin zu gehen, um ein romantisches Abendessen zu zweit zu haben. ZK hat sich sehr in Schale geworfen. Ein Armani Anzug im schicken schwarz, dazu die passenden schwarz glänzenden Schuhe, ein weißes Hemd darunter und die schwarze Krawatte runden das Outfit ab… der Anblick von Mrs. Summer Nights ist einfach atemberaubend. Ein weißes Cocktailkleid, die langen, blond gefärbten Haare trägt sie offen. Ihre bezaubernden Augen werden durch das richtige Makeup besonders betont. Jeder, absolut jeder würde dieser wunderschönen jungen Frau hinterherblicken.
Beide befinden sich bereits im Restaurant. Sie genießt einen deliziösen Hummer, während der Killer eher der Fleischtyp zu sein scheint und ein Steak zu sich nimmt.
Zereo Killer: Das Essen ist echt lecker hier… du hattest Recht Summer! Summer: Ja Schatz! Ich weiß wovon ich spreche.
Sie sind jetzt wohl endgültig ein Paar. Händchenhalten ist ein weiteres Indiz dafür… Während sie ihre Mahlzeit weiter verspeisen, entwickelt sich ein Gespräch zwischen den Neuverliebten.
Summer: Liebling, wir hatten bis jetzt einen wunderschönen Abend. Ich genieße jede Sekunde mit dir… doch wenn ich daran denke, dass du bei Dooms Night wieder so ein verrücktes Match bestritten hast… Mensch ich mach mir echt Sorgen um dich…
Zereo legt das Besteck sachte auf den edlen Mahagoni Tisch, schaut seiner bezaubernden neuen Freundin in die Augen und hält ihre Hand…
Zereo Killer: Schatz… ich weiß, ich gehe an meine Grenzen, doch glaube mir, ich weiß, wo meine Grenzen sind! Ich bin nicht zu alt für solche Dinge, im schlimmsten Fall hab ich die Hälfte meiner Karriere hinter mir, doch ich glaube, ich kann das alles noch mindestens fünfzehn Jahre machen! Ich halte mich immer fit, ernähre mich gesund… meistens…
Ein kleiner Grinser huscht ihm über die Lippen, ehe er fortfährt.
Zereo Killer: Ich trainiere wirklich wie ein Irrer! Und ich pass auf mich auf… versprochen.
Er küsst sanft ihren Handrücken und mit einem sorgenvollen Blick nickt die Schönheit… dann essen sie weiter… So ganz will sie seinen Worten nicht glauben können. Und er will das Ganze noch fünfzehn Jahre weiter machen? Er wird sich noch kaputt wrestlen! So in etwa spielen sich die Gedanken im Kopf der blonden Schönheit ab, doch davon zeigt sie ihrem Zereo nix. Sie essen unbekümmert weiter…
19:40 Uhr
Lachend, händchenhaltend nähert sich das neue Traumpaar der GFCW einem Haus…
Summer: Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast, Liebling!
Verlegen kratzt sich der Killer am Hinterkopf, gibt seiner Geliebten einen leidenschaftlichen Kuss und will sich dann verabschieden.
Zereo Killer: Mach ich doch gerne! Ich geh dann mal… zum Glück wohn ich nur zwei Häuserblöcke weiter!
Die hübsche Blondine muss lachen und antwortet frech.
Summer: Soso, du spielst also den Gentleman und fragst nicht, ob du auf einen Drink mitreinkommen willst???
Damit hätte unser Champion nicht gerechnet. Auf solch direkte Art und Weise zu antworten haut auch den stärksten Killer um!!! Was soll er jetzt bloß sagen??? Soll Zereo nun drauf eingehen, oder tatsächlich wie ein Gentleman reagieren und das Angebot (falls es überhaupt eins gibt, Interpretationsspielraum ist genug vorhanden) ablehnen? Er überlegt kurz, scheint im Kopf alles durchzugehen, was passieren könnte… wenn, ja wenn er mit reingeht!
Er kann nicht anders… er muss…
Zereo Killer: Warum nicht?! Summer, willst du, dass ich…
Sie zieht ihn an der Krawatte zu sich und küsst ihn lustvoll. Während des Kusses reiben sie schon ihre Körper aneinander. Anschließend beißt sie sich hocherotisch auf die Lippe.
Summer: Natürlich will ich!
Flüstert sie ihm voller Lust ins Ohr und knabbert daran. Während sie sich heftig küssen, sperrt Summer die Tür zu ihrem Haus auf und beide stolpern in den Flur. Das scheint ihnen allerdings nichts auszumachen. Glückshormone und sonstige Erregungen werden sich in kürze entfalten.
Das Geküsse und Gestöhne wird immer heftiger. Sie landen schließlich… in der Küche!!! Man kann die Ekstase förmlich spüren. Das Reiben der Körper wird immer heftiger und Summer ist bereits dabei, ihren Champion das Oberteil auszuziehen. Der stählerne Waschbrettbauch ist von Schrammen und Schürfwunden übersäht. Zereo muss kurz die Zähne zusammenbeißen, das PPV Match hat einiges an Schaden an seinem Körper hinterlassen.
Erschrocken weicht sie kurz zurück, sie will ihrem Freund natürlich nicht wehtun.
Summer: Darüber reden wir nochmal…
Dann legt sie ihre sanften Hände an seine Wangen und drückt sein Gesicht an ihres… ein weitere leidenschaftlicher Kuss!
Summer: Aber morgen!
Der Killer nickt nur noch und sie scheint den Champion nun völlig in ihren Bann gezogen zu haben.
Nachdem Zereo langsam und vorsichtig beginnt, ihren Körper mit seiner Hand abzutasten, kann man ihr lüsternes Gestöhne hören. Mr. Love fährt ihr unter das Cocktailkleid und zieht der hübschen, lüsternen Blondine das Höschen aus. Anschließend zieht er seine Armani Hose aus und steht nur noch in Boxershorts mitten in der Küche! Beide sind äußerst erregt und können ihre Finger nicht mehr voneinander lassen. Er setzt seine Aphrodite auf den Küchentisch, sie spreizt ihre Beine und…
… : Ja… gibs ihr! Mach schon! Gibs ihr!!!
Erschrocken springt Zereo Killer zurück! Auch Summer ist völlig fassungslos. Sie sind so sehr mit sich beschäftigt, dass niemand das Licht angemacht hat! Doch woher kommt denn diese fremde Männerstimme?!!? Mit Höchstgeschwindigkeit hat der Killer seine Hose wieder angezogen. Summer sucht in der Dunkelheit ihr Höschen, das ist aber sehr schwer zu finden. Das Höschen hat so wenig Stoff dran, dass man es mit bloßem Auge kaum sehen kann, kein Witz Leute, das ist so!
Verzweifelt sucht der Mr. Lover 2013 aus Amerika einen Lichtschalter… und endlich hat er einen gefunden!!! Am Esstisch sitzt ganz unbekümmert ein Mann. Ein Mann mittleren Alters, Glatze, Vollbart…
Summer: Rick!!!!!!!!!
Rick?? RICK?!?? WER ZUR HÖLLE IST RICK!!!!!!!!!! Zereo Killers Gesicht nach zu urteilen scheint er diesen Rick gerade einen Big Hit von einer Leiter durch einen Glastisch zu verpassen!!!
Entsetzt erwähnt die nicht mehr so ganz erregte Schönheit seinen Namen.
Summer: Was machst du denn hier???
DU??? Sie kennt diesen Rick?!? Was hat der in ihrer Scheißwohnung verloren???
Er ist weiter seine Spaghetti und blickt das neue Paar an, als sei gerade nichts Besonderes passiert.
Rick: Ich sitze hier in meinem Haus und esse mein Abendessen…
Die Augenpaare vom Killer schwanken hin und her… Er schaut seine Summer an, er schaut Rick an…
Zereo Killer: Wer zur Hölle bist du?!?!
Der Glatzkopf nimmt einen kräftigen Schluck von seiner Cola, wischt sich die Lippen mit der beiliegenden Serviette ab und scheint eine Antwort zu geben…
Rick: Ich bin immer noch der Ehemann von Summer und… Zereo Killer: WHAT!??! EHEMANN!???!? SUMMER??????????????????
Sie ist verzweifelt, sitzt schonlängst auf dem Stuhl und schlägt sich ihre Hände vors Gesicht… Mit erboster Stimme und zusammengekniffenen Augen blickt sie in Richtung dieses Ricks.
Summer: Noch-Ehemann, Rick!!! Die Scheidung ist noch nicht durch!
Dann wendet sie ihren Blick sorgenvoll in Richtung des Amateurpornodar *hust* IC Champions!
Summer: Doch schon bald… Zereo Killer: Wieso hast du mir nichts davon gesagt, verdammt nochmal!?!?!
Die Blondine versucht ZK zu beruhigen.
Summer: Ich habe mich in dich verliebt, wollte dir nicht sagen, dass ich noch verheiratet bin… Wie schaut denn das aus, wenn ich… Zereo Killer: Und wie schauts denn bitte jetzt aus?!?!? Weißt du was??? Ich muss das mal verarbeiten! Wir reden ein andern mal drüber…
Das waren die letzten Worte an diesem Abend. Das hatte sich Summer sicherlich anders vorgestellt… Traurig schaut sie auf den Küchenboden, schlägt ihre Hände erneut vors Gesicht und beginnt langsam zu weinen. Rick scheint den schon längst davongerannten GFCW Wrestler weiter hinterherzustarren.
Rick: Und ich wollte noch ein Autogramm… verdammt…
Wenn
Rache süß schmeckt, wie schmecken dann Siege? Und wie
schmecken Niederlagen? Im Zweifelsfall bitter. Laut Henry Gray's
Anatomy of the Human Body schmeckt man bittere Dinge zumeist im
hinteren Bereich der Zunge. Jacob Kwabena betäubt diese
gustatorische Wahrnehmung, indem er einen kräftigen Schluck
von seiner 0,5l Cola-Flasche nimmt, die er für 3,00 EUR im
Bordrestaurant des ICEs erstanden hat, welcher ihn von Oberhausen
nach Wiesbaden bringt.
Das dumpfe Klocken der penibel auf Spiegelniveau polierten Hochglanzstiefel begleiten die Schritte des in edlem Mantel gehüllten Offiziersmützenträgers. Nur wenige rote Strähnen zieren die Stirn des in einem erdigen grau-grün bis grau-blau gekleideten Generaloberführerscheinführers. Zwischen den in schwarzem Samt gehüllten Fingern trägt der edle Ritter eine halb-verbrannte Zigarette, die die mit Rauchverbotsschildern verhängten Gänge der Rhein-Main-Halle in Rauch einhüllt. Fröhlich trillert er den imperialen Marsch, Momente...
Sid: „TOTALE ZUFRIEDENHAIT!“
… totaler Allmachtsfantasie. Die komplette Scumierung der Welt, greifbar gemacht mit jeder Menge Buntmacher, natürlich nur in der Fantasie, bis er unsanft und Abgelenkt in ETWAS rein läuft... Sid befindet sich plötzlich auf dem schmutzigen Fußboden, angelt seine Mütze und will aufstehen. Eine kurze Musterung und es fällt ihm wie Schuppen von den Augen, es ist Joe Jobber, in den er so forsch von seinen Beinen rein geführt wurde. Doch der wurde von seinen neuen, besten Freunden mit einer Aufgabe betraut. Er war WICHTIG! Ja, endlich spielte er eine Rolle in der GFCW, eine gar sehr gewichtige sogar! Er, Joe Jobber, war ein Botschafter! Richard von Hansa sagte ihm, dass es „essentiell“ war, dass er diese Nachricht übermittelt. Er sagte ihm, dass er und Heinrich ihr gesamtes Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten als Überbringer setzen würden und dass sie gar nicht wüssten, was sie ohne ihn tun sollten. Ja, verdammt! Endlich, genoss er Vertrauen. Nicht Erick Ivans, der sich lieber um Mohi, als um ihn kümmerte, nein, seine Corpsbrüder vertrauten ihm. Er war nicht mehr der ewige Verlierer Joe Jobber. Nein, jetzt war jetzt seriös! Er war MISTER Joe Jobber! So hatten ihn jetzt alle anderen anzusprechen, allen voran Tammy, das blöde Weibsbild!
Sid: „WAAAAS?! Warum wagst du indoktrinierter Vasall dieser Hipstarinzucht sich in dem selbigen Flur auf zu halten wie ich?!“
Mit stolz geschwellter Brust baut sich MISTER Joe Jobber vor dem uniformierten Punk auf und schaut ihn mit seriös-ernstem Blick an.
Joe Jobber: „MISTER Joe Jobber, wenn ich bitten darf, Sid! Ich bin nicht mehr dieser kleine Versager, der gegen jeden Wrestler verliert. Ich habe mich verändert, ich gehöre jetzt zum Corps!“
Dem politischaktiven Scumtionisten steigt die blinde Wut ins Gesicht und seine Schläfe pulsiert stark. Die Hände streichen die Uniform straf und auch die Mütze wird zurechtgerückt bevor Sid wieder Luft zum Reden holt.
Sid: „Mein sehr diffamierter Zwangsjobber, ich gebiete dir in meiner ewigen Großzügigkeit, mir die Stiefel sauber zu polieren und dann abzuhauen, dann werde ich mich nicht weiter um die Scheren...“
Joe Jobber: „Oh! Also, das ist ja wohl... Eine FRECHHEIT ist das!!!“
MISTER Joe Jobber schüttelt entschieden seinen Kopf und blickt sein Gegenüber verärgert an. So etwas wollte er sich nicht mehr bieten lassen. Nicht heute, nicht in Zukunft, nicht seitdem er offiziell MISTER Joe Jobber war. Mit dem Zeigefinger tippt er dem ehemaligen Bierzelt-Champ mehrere Male auf die Brust.
Joe Jobber: „Sid, das geht so nicht! Das lasse ich nicht mehr mit mir machen. Ich bin jetzt Corpsstudent und du musst mich gefälligst mit Respekt behandeln! Ich bin MISTER Joe Jobber! Ist das klar?“
Sid scheint kurz vor der Explosion zu stehen. Das scheint der König der Jobber, der nun auf seinen MISTER-Zusatz besteht, aber irgendwie gar nicht mitzubekommen. Ist die Corps-Gehirnwäsche bei dem erfolglosesten Wrestler der GFCW schon so weit fortgeschritten? Jedenfalls zieht der Wrestler, der auf der GFCW Homepage noch nicht mal ein Profil besitzt, nun aus der Innentasche seines Cordsakkos einen Briefumschlag hervor. Er ist adressiert an „Sid the Scum“. Und er ist gelb.
Joe Jobber: „Ich soll dir das hier von Richard von Hansa übergeben! Er sagte, dass es absolut essentiell ist, dass du die ihn öffnest und liest. Außerdem will ich persönlich dir noch Folgendes ausrichten...“
Der verwegene Joe Jobber, der jeglichen Realitätssinn verloren zu haben scheint, steckt den Brief in die eine Brusttasche von Sids Uniform, nur um im nächsten Moment ein <3 mit seinen beiden Händen zu formen, eine ironisch gemeinte Geste, die er offenbar unterbewusst von einer random Indiewrestlerin übernommen hatte, die er zuletzt bei einem iPPV sah und auf die er sich letztens Einen... Okay, lassen wir das...
Zunächst sehr ernüchtert betrachtet die Koryphäe der oetting'schen Braukunst MISTER Joe Jobber, dann den Umschlag. Zwischen 2 Fingern festgehalten, rutscht der Umschlag aus der Brusttasche und wird geöffnet. Eher schnell suchend durchforstet der Punk den Brief nach Stichpunkten, bevor er mit einem müden Lächeln auf den Jobber einredet, ohne dabei den apathischen Ausdruck in seinem psychopathisch zwinkernden linken Auge zu verlieren, der auf einmal mit dem Lesen auftrat.
Sid: „Hier steht es, ich darf mich dem Corps laut Gerichtsbeschluss außerhalb der Matches nicht auf 20 Meter nähren, weiteres Verfahren wegen Schadensersatz eingeleitet.... Mit freundlichen Grüßen.... Ich hoffe, dir ist klar, warum du damit beauftragt wurdest, mein indoktriniertes wertloses Stück Oppositionsscheiße!!! Deine Corpsfreunde haben also ernsthaft Angst im Streit mit mir kopflos handeln zu müssen, wenn ich die Guillotine raus hole...... Irgendwelche letzten Worte?“
Sid zerknüllt den Brief samt Umschlag in der Faust. MISTER Joe Jobber hingegen rümpft auf napoleonische Art und Weise seine Nase und blickt den „unmerklich“ bebenden Punk mit hochgezogener Augenbraue an.
Joe Jobber: „Nein, das wäre dann alles!“
Wie der Stachel eines Skorpions schnellt Faust auf Nase und verschwindet dann komplett im aufgerissenen Maul der Jobbers, so das sein Kiefer vom Unterarm des Punks blockiert wird nur ein kurzes Stopfen gegen das reflexartige Würgen und der gesamte Brief befindet sich in der Speiseröhre von eben diesem. Dann schnellt der Arm wieder raus.
Sid: „Und jetzt mein Freund! Jetzt lauf, bevor ich nach der Adresse deiner Mama suche!!!“
Völlig überrumpelt von Sids Attacke steht MISTER Joe Jobber einfach nur da und hat in der Schocksekunde gar nicht wirklich registriert, was da gerade mit ihm geschehen ist und, dass er ein blutbeflecktes Papierknäuel im Mund stecken hat. Die Ader an Sids Schläfe ist aber immer noch stark am pulsieren, er beißt die Zähne fest zusammen... Doch er kann nicht widerstehen und trifft in einer Drehbewegung das Jochbein und Auge des Jobbers mit seinem Ellbogen, dieser sinkt zu Boden und muss sich mit den Armen abfangen. Speichel... 2-3x bespuckt Sid das Opferlamm.
Sid: „Hier! Das kühlt.... und jetzt lauf!“
MISTER Joe Jobber war einmal, von der Aura der Arroganz, die den ehemaligen Tag Team Partner von Erick Ivans bis vor kurzem umgab, ist nichts mehr übrig. Ängstlich, ja fast wimmernd, drückt er sich an der Wand hoch und stolpert weg. Bloß weg von diesem Irren. Zurück zu seinen Corpsbrüdern.
Endlich kann er sich wieder hinsetzen. Die Beine hochlegen. Ausruhen. Vielleicht auch ein bisschen zur Ruhe kommen, schließlich waren die letzten zwei Wochen wie ein Überschalljet an ihm vorbeigerauscht und hatten beinahe vergleichsweise viel Substanz gekostest, wie sein Match bei „Doom’s Night“. Doch als Champion ist man in der Regel halt gefragter, als vorher und gerade unmittelbar nach dem Titelgewinn jagte ein Interview das Nächste, Pressetermin wurde an Pressetermin gereiht und bereits jetzt schwant ihm, Lex Streetman, dass die nahe Zukunft als Titelträger kein Zuckerschlecken werden wird. Aber wer hatte dies schon behauptet?
Umso schöner also, nun nach seiner ersten Ansprache als GFCW Heavyweight Champion entspannt auf dem Sofa seiner Lockerrooms zu sitzen und den geschundenen Körper ein wenig ruhen zu lassen. Denn so genugtuend der Titelgewinn und die so eben geschehende Strafe Dean Welkeys auch gewesen ist... der PPV hat seine Spuren hinterlassen. Passenderweise war es dort auch der „Swagmaster“ gewesen, der ihm die definitiv größten Schmerzen zugefügt hatte. Und diese mussten auch zwei Wochen nachher noch provisorisch verarztet werden.
Breanna Ouths: „Hier, leg dir das auf den Fuß! Das sollte die Schwellung wieder ein bisschen beruhigen.“
Fast schon einer Krankenschwester ähnelnd (und nein, es ist keine Anspielung auf Mrs. Summer Nights!) überreicht Ouths ihrem Schützling zwei handelsübliche Kühlpacks, welche man aus fast jedem Medizinschrank von Sportvereinen oder Schulen kennt. Mit einem dankbaren Nicken nimmt der Leiter des „L.A. Gyms“ die beiden eiskalten Lappen und legt sie auf die betroffene Knöchel- und Schienbeinpartie des rechten Beins.
Hier und da sind immer noch grüne Flecken zu erkennen, Erinnerungen an die knallharten Knee Strikes Welkeys in der Ringecke. Auch seine Nackenpartie war wieder einmal ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber am Ende stand der finale Triumph, den er sich so sehr gewünscht hatte und der endlich real wurde. Auch, wenn es wohl noch immer nicht so richtig in seinen Kopf gehen wollte.
Lex Streetman: „Schon unglaublich. Ich weiß eigentlich immer noch nicht so wirklich, wie ich das angestellt hab, Bre. Ich meine... so wie mich Welkey am Ende malträtiert hat. Soviel, wie mein Bein einstecken musste und so, wie ich schließlich im YOLO Lock hing. Wie konnte ich da einfach nicht aufgeben?“
Kopfschütteln beim Blondschopf, der im Nachgang selbst über seine eigenen Fähigkeiten erstaunt ist. Während des Matches waren die Qualen schon eigentlich unbeschreiblich gewesen, doch als er sich die Bilder Tage später nochmals angeschaut hatte, war sein Durchhaltevermögen für ihn einfach nur ein Rätsel gewesen. Robert Breads hatte damals Recht gehabt... der Kanadier hatte in ihn etwas geweckt... er hat tatsächlich diese „Stronger than Death“-Attitude in sich.
Breanna Ouths: „Du hast der Welt einfach gezeigt, was wirklich in dir steckt.“
In ihrer schwarzen Hose und einem weißen bauchfreien Top setzt sich die Texanerin nun unmittelbar neben ihren „Partner“ und schaut ihn merklich stolz und bewundernd an.
Breanna Ouths: „Robert Breads hat es bereits in dir gesehen und spätestens jetzt dürften es alle anderen auch wissen. Du bist wahres „Champions-Material“ und einer der absoluten Topstars dieser Liga. Nichts mehr mit „ewigem Talent“ oder „unvollendeter Akteur“. Du bist Champion, und das völlig zu Recht!“
Es klingt schon fast so, als ob sich Streetman diese neue Situation erst einmal einreden lassen musste, bevor er es selbst vollständig realisieren konnte. Sicherlich hatte er im Laufe der letzten Wochen Selbstbewusstsein gewonnen und schlussendlich auch an seinen Sieg geglaubt. Doch jetzt, da der schier unmögliche Fall auch wirklich eingetreten war, braucht es beim Mann von Los Angeles scheinbar noch ein bisschen länger, bis er sich der Größe seines Sieges überhaupt bewusst wird. Ein weiterer positiver Grund also, warum er sich heute zurücklehnen und die Show genießen konnte.
*Klopf Klopf*
Geräusche an der Tür unterbrechen das Gespräch des Manager-Schützling-Duos und schon scheint der GFCW-Alltag für den neuen Top-Dog der Liga zu beginnen. Wer weiß schließlich, wer hier den Champion an seinem ersten Abend sofort konfrontieren will. Freund? Feind? Mac Müll? Man weiß es nicht, doch eins ist sicher. Von nun an ist das Fadenkreuz auf den Westamerikaner gerichtet und selbst wenn (oder gerade weil) das „Finest Hour“-Turnier in den Startlöcher steht, wollte vielleicht so manch einer noch ein letztes Statement abgeben. Grund genug also, Vorsicht walten zu lassen und vorsichtshalber schon mal den Titelgürtel vom Sofa an sich zu nehmen. Nach einem kurzen „Herein“ seitens des Champions öffnet sich auch schon die Tür und schnell wird klar, dass der kurzzeitige Aufruhr umsonst war... oder etwa doch nicht?
Der Berliner
Jimmy Maxxx betritt den Raum des Champs, in seiner gewohnten
Leder Straßenkluft. Die Sonnenbrille locker und lässig
auf der Nase, in einer Hand das Bier. Er läuft auf den
Champion der GFCW zu und nimmt einen Schluck Bier. Trotzdem wirkt
er etwas angespannt, die Situation ist auch etwas seltsam.
Immerhin hat man sich ewig nicht mehr so gesehen und Lex ist nun
das, was Jimmy gerne Ende 2012 geworden wäre, der GFCW World
Champion.
Respekt. Eine Sache, die Streetman in den letzten Monaten zunehmendlich von vielen Leuten zu Spüren bekam und die sich selbstverständlich seit Doom’s Night nochmals intensiviert hatte. Dass nun ausgerechnet sein anfänglicher Weggefährte einer der ersten offiziellen Gratulanten ist, scheint für den Mann aus Los Angeles eher eine angenehme denn unschöne Überraschung zu sein. Anders sind das anerkennende Nicken und die leicht nach oben gezogenen Mundwinkel nicht zu erklären.
Lex Streetman: „Jimmy Maxxx... Triumphator über die „Hilde Guard“ und weiterhin Bestandteil der GFCW. Vielen Dank für die Glückwünsche, die weiß ich auf jeden Fall zu schätzen. Es waren seit unserem letzten Gespräch in Bremen wahrlich aufreibende Wochen, in denen viel passiert ist. Entwicklungen haben stattgefunden, über die man sich in Ruhe mal unterhalten sollte.“
Ein kurzer Seitenblick, verbunden mit einem Schmunzeln, in Richtung Breanna Ouths und sofort ist der Texanerin klar, was für sie die Stunde geschlagen hat. Gut, das ist vielleicht ein wenig übertrieben ausgedrückt, aber für die Blondine ist es Zeichen genug, die beiden Herren alleine zu lassen und stattdessen ihr eigenes Unwesen im Backstagebereich zu treiben. Mit einem nicht ganz ernsten gemeinten Blick a la „War ja klar, dass ich überflüssig bin“ verabschiedet sie sich von Streetman und Sekunden später ist die Szenerie um eine Schönheit ärmer.
Bereits kurz nachdem die Dame den Raum verlassen hat, wendet sich Streetmans Blick wieder seinem eigentlichen Gesprächspartner zu. Sein lädiertes Bein wird kurzerhand von den Kühlpacks befreit und wieder vertikal auf den Boden abgestellt. Für Körperregeneration ist schließlich auch noch später Zeit, nun scheint es mehr um das Geschäft respektive die GFCW zu gehen. Vorausgesetzt Maxxx ist nicht nur wegen formalen Gratulationen vorbei gekommen, was höchstwahrscheinlich ist.
Lex Streetman: „Es ist schon verwunderlich, wie Recht du anscheinend mit deiner Aussage vor meinem ersten Match mit Eric Fletcher damals hattest. Du sprachst von dem Faktor „Es“, den ich in mir hatte, aber zu dem Zeitpunkt noch nicht selbst gespürt habe. Doch spätestens jetzt muss man dir scheinbar beipflichten. Dieses gewisse Etwas ruht auch in mir, wirklich seltsam. Du scheinst Ende 2010 somit ja wirklich ein gutes Gespür gehabt zu haben.“
Kurze Erinnerung an die gemeinsamen Zeit zu Lex Streetmans Debüt-Zeiten in der GFCW. Die Outlawz... sicherlich keine perfekte Zeit, aber eine Phase, die dem jetzigen Champion unheimlich geholfen hat. Doch auch für Jimmy waren die damaligen Monate wertvoll.
Jimmy Maxxx:
"Lex, ich wusste was du drauf hattest von dem Moment an als
ich dich damals nach deinem Debüt angesprochen hatte. Schon
als wir damals in diesem Club saßen und über unsere
gemeinsame Zeit philosophierten, wusste ich, dass du eine ganz
große Nummer im Wrestling bist. Ich war nur leider damals
zu stur und zu abgehoben, um zu erkennen, dass du eigentlich mich
hättest leiten müssen und nicht andersrum. Chris und
du, ihr habt schon früh viele Erfolge zusammen gehabt. Und
ich Idiot habe dich für einen Frischling gehalten, weil ich
es damals einfach nicht besser wusste. Und jetzt stehst du hier,
mit dem World Title und hast bewiesen, dass du eigentlich der
Nummer Eins Outlaw warst und nicht ich...."
Für jeweils einige Sekunden haftet Streetmans Blick erst auf dem Gesicht seines Gegenübers, dann auf dem T-Shirt der von Vielen bestimmt schon vergessenen Gruppierung. Am Ende starren die stahlblauen Augen auf den Boden des Lockerrooms und der Mann aus Los Angeles erhebt sich vom Sofa.
Einige Schritte schleicht Lex um die Couch herum, die Worte bringen ihm scheinbar ins Grübeln. Die Suburbs... die Outlawz... aber auch das Verhältnis zwischen McFly und Maxxx... alles Geschichten, die sich in der nahen Vergangenheit unabhängig voneinander entwickelten und ihren Lauf nahmen. Und jetzt, nachdem CMJ die GFCW verlassen hatte und der Heavyweight Title auf den Schultern Streetmans ruhte, scheinen eben jene drei Stränge sich doch plötzlich anzunähern und sich womöglich ineinander zu verflechten. Doch konnte es wirklich so schnell gehen? Konnte man die Suburbs-Vergangenheit so schnell ad acta legen und ein neues Kapital aufschlagen?
Lex Streetman: „Frag mich nicht wieso, aber irgendwie hatte ich schon das leise Gefühl, dass unser Gespräch genau darauf hinauslaufen würde.“
Ein kurzes Anflug eines Grinsen in Richtung des gebürtigen Berliners. Doch die leichten Denkfalten auf der Stirn zeigen deutlich, dass es im Inneren des Champions arbeitet.
Lex Streetman: „Natürlich habe ich diese Zeit nicht vergessen, Jimmy. Wie könnte ich auch, schließlich war dies der Beginn meiner GFCW-Karriere. Es war der Türöffner für das, was in den darauffolgenden Monaten passiert ist. Ein Startschub wurde mir von dir damals gewährt und zur damaligen Zeit warst du nicht nur der Anführer der Gruppe, sondern auch der Erfahrendere von uns Beiden, was die GFCW angeht. Ich war damals ein Greenhorn hier, was nützt einem schließlich die ganze Erfahrung aus Austin, Texas und der NWA, wenn du in eine neue Liga kommst? Dass es sich jetzt nach drei Jahren so geändert hat... Schicksal! Nennen wir es Schicksal, Jimmy.“
Mit den Händen in den Hüften gestemmt stellt sich der Leiter des „L.A. Gyms“ nun vor den etwas kleineren Maxxx. Sein Blick wirkt leicht freundlich. Nicht so, wie beispielsweise zu einem Chris McFly. Aber positiver, als es vielleicht bei anderen Personen der Fall wäre.
Lex Streetman: „Du hast Recht, die vergangenen Wochen mit Chris, Emilio und Corps Nobilis waren alles andere als leicht und hätten mich um ein Haar von meinem eigentlich Fokus, dem großen Gold, abgebracht. Es ist viel passiert und es hat sich viel verändert. Nicht zuletzt natürlich bei „Doom’s Night“ und so brauche ich womöglich erstmal einige Wochen, um die ganzen Veränderungen und Auswirkungen zu verarbeiten. Ich schätze dein Angebot sehr und es wäre womöglich eine Fortsetzung der „guten alten Zeit“. Doch hier und jetzt kann ich noch nicht sagen, in welche Richtung meine Meinung gehen wird. Oder vielleicht auch in welche Richtung ICH SELBST gehen werde.“
Fest wird vom Los Angelino das Augenpaar seines Gegenübers fixiert, ehe die ruhige und besonnende Stimme des Blondschopfs fortfährt.
Lex Streetman: „Es ist keine Entscheidung für dich und es ist keine Entscheidung gegen dich... ich brauche noch etwas Zeit, um dir eine endgültige Antwort geben zu können.“
Der Berliner
winkt The Alternativ ab. Das letzte was er wollte, war dem neuen
Champion auf die Pelle zu rücken. Was er lediglich tun
wollte, war einem alten Freund seine Hilfe anbieten.
Sprach er und verließ den Raum. Zurückbleibt Lex Streetman, dessen Blick noch einige Augenblicke an der Tür haftet, aus der Maxxx gerade eben getreten ist. Hatte er wirklich ein wenig überreagiert? War dies vielleicht die typische Überreaktion von Jemandem gewesen, der plötzlich der Gejagte war und nicht mehr der Jäger? Mit einem heftigen Kopfschütteln versucht Lex diese Gedanken schnellstmöglich wieder aus dem Kopf zu befördern. Besser, man lässt alles nochmals ein paar Tage sacken. Vielleicht sieht es in zwei Wochen ja schon wieder anders aus und Streetman sieht das Angebot Jimmys in einem anderen Licht.
Die Kamera schaltet in den Backstage-Bereich. Es wird Mac Müll gezeigt, er trägt einen neuen sehr schönen Anzug. Er hat ein Mikro in der Hand.
Mac Müll: Liebes GFCW Universum bitte begrüßen sie mit mir den Anführer der Gruppierung Die Elite: Nightmare.
Er taucht vor der Kamera auf, als die Kamera leicht nach links schwenkt. Nightmare wendet sich gleich Mac Müll zu.
Nightmare: Danke, Mac Müll für die tolle Ankündigung. Ich muss, aber was berichtigen. Ich bin bald nicht mehr der alleinige Anführer der Elite.
Mac Müll scheint über die Antwort etwas verwirrt zu sein.
Mac Müll: Wie … Was… ich verstehe nicht…? Nightmare: Ich erzähle später mehr dazu. Doch jetzt erst mal das eigentliche Interview. Mac Müll: Gut dann machen wir es das Interview. Nightmare heute Abend triffst du auf den Neuling Buritoman. Wie sieht deine Taktik aus? Nightmare: Ich werde den eindeutig gewinnen. Ein Typ der nicht mal seinen Namen richtig schreiben kann ist hier falsch in der GFCW. Mac Müll: Also brauchst du keine Taktik heute? Nightmare: Doch das braucht man für jeden Gegner. Der Buritoman hat keine Chance gegen mich. Ich werde ihn demütigen und mit aller Erfahrenheit besiegen. Ich werde ihn eiskalt nach seinem Dorf im tiefsten Mexiko zurück schicken. Er hat keine Chance gegen mich. Mac Müll: Er war beim PPV-PreShow dabei und hat sich gut geschlagen in dem Match. Es könnte doch etwas schwerer als gedacht oder? Nightmare: Da viel seine Leistung nicht wirklich auf, weil dort noch andere Wrestler dabei waren. Wirkliche Wrestler wie ich einer bin. Buritoman du wirst heute auf einer Bahre nach Mexiko zurück geschickt. Hier in Deutschland wärst du Hartz IV Empfänger oder Eineurojobber. Mac Müll: Das sieht nach klaren Worten aus. Ich werde dich dann nicht weiter stören mit dem Interview. Du musst ja noch auf dein Match vorbereiten. Bist ja heute ziemlich früh dran. Bye Nightmare! Nightmare: Bye Mac Müll!
Nightmare verschwindet in den Backstage Bereich. Die Kamera schaltet weg.
Sven: Nightmare ist sich seiner Sachen ja sicher. Pete: Sieht so aus ja!
Sie schweigen sich an. Schon seit Minuten. Es ist dieses unangenehme, peinliche Schweigen, bei dem sich niemand wirklich traut, die Stille zu durchbrechen. Und so geht es seit sie beide in der Kabine sind. Eli Colson, gekleidet in grauen, runterhängenden Jeans, einem viel zu weiten, schwarzen Unterhemd und weißen Sneakern, fummelt sinnlos in seiner Sporttasche herum und sucht etwas darin, ohne wirklich etwas zu suchen und TJ Silverberg, der sich wie immer für eine weiße Hose, ein unauffälliges T-Shirt und eine weiße Kapuzenjacke entschieden hat, sitzt auf einer Bank und spielt mit seinem Smartphone herum. Es ist eindeutig! Seitdem Eli Colson bei Doom’s Night vor zwei Wochen das No. 1 Contendermatch auf den IC Titel gewonnen hatte, war da etwas Unerklärliches, Unangenehmes und nicht vollkommen Greifbares zwischen den beiden Freunden. Sie standen im gleichen Match. Eli Colson gewann, TJ Silverberg verlor. Und ganz offensichtlich fühlte sich das seltsam an, sehr seltsam sogar. Dann ist es aber tatsächlich „Kentucky’s Pride“, der seine sinnlose Suche in der Sporttasche beendet und diese unliebsame Stille mit einem Seufzen durchbricht.
Eli Colson: „Das ist doch lächerlich… Wollen wir uns hier wirklich den ganzen Abend anschweigen?“
Der Mann aus Chicago hebt seinen Kopf an und schaut hinüber zu Eli Colson. Dieser schaut ihn nicht an. Auch er scheint einen Moment zu brauchen, bis er eine Antwort formuliert, obwohl diese doch so simpel wie absolut logisch ist.
TJ Silverberg: „Nein. Das will ich natürlich nicht!“
Erst jetzt blickt Eli zu seinem Tag Team Partner auf. Kleinlaut entweicht es seiner Kehle.
Eli Colson: „Bist du… sauer auf mich?“
TJ legt sein Smartphone beiseite und schüttelt langsam den Kopf.
TJ Silverberg: „Nein, ich bin nicht sauer. Es fühlt sich einfach nur merkwürdig an. Du hast dich mit deinem Sieg bei Doom’s Night ganz woanders hin katapultiert. Schau dir nur die Card an. Du stehst plötzlich im Main Event und ich…“
Ein wenig wehmütig klingt „The Future“ bei diesen Worten schon. Ist es Neid, der da aus ihm spricht. Besorgnis? Besorgnis darum, dass der Erfolg seinen Freund verändern könnte, sollte es wirklich dazu kommen, dass Eli Colson neuer GFCW Intercontinental Champion wird? Der Redneck wirkt überrascht und setzt sich zu dem Chicagoer auf die Bank.
Eli Colson: „Was willst du damit sagen?“ TJ Silverberg: „Wir sind jetzt in total verschiedenen Positionen. Es ist jetzt einfach anders.“
Eli Colson wirkt überrumpelt von dieser Aussage und für eine Millisekunde entgleisen ihm die Gesichtszüge. Er antwortet ungehalten.
Eli Colson: „What da…?! Nichts ist anders! Gar nichts ist anders! Wir sind immer noch Freunde, wir sind immer noch ein Team, okay?! Diese Titelchance, dieser Titel, steht nicht zwischen unserer Freundschaft, okay?! Fuck dis shit! No seriously, fuck dis shit, okay?!”
Szenen, die unweigerlich an die Suburbs und ihr letztendliches Ende erinnern. Waren es nicht genau Situationen wie diese, die die beiden WWHS-Absolventen in der GFCW immer weiter auseinander trieb? Verschiedene Positionen, verschiedene Voraussetzungen, verschiedene Chancen. Die Cold Heart Outlaws, die Suburbs und nun TJ Silverberg & Eli Colson. Ein Konflikt, der sich offenbar durch jede Generation von Wrestlern zog und ein verdammter Zyklus war! Der Redneck packt seinen Tag Team Partner am Arm und dreht seinen Oberkörper so, dass er ihm zugewandt ist. Er klingt angesäuert, offensichtlich geht der pessimistische Ton seines Freundes ihm sehr gegen den Strich.
Eli Colson: „Wir bleiben Freunde, wir bleiben ein Tag Team, so oder so!“
Ein knappes Nicken von „The Future“.
TJ Silverberg: „Ich will nur, dass du weißt, dass ich auf jeden Fall hinter dir stehen werde. Egal ob du den Ring mit oder ohne Titel verlässt.“
TJ ringt sich ein schmales Lächeln ab. Auch Eli Colson versucht daraufhin zu lächeln. Dann ist es wieder fast wie zuvor. Beide sitzen sie auf der Bank, starren in die Leere… und schweigen. Doch diesmal gibt es nichts mehr zu sagen!
Ein lauter Knall, durchdringt die Flure der Rhein-Main-Halle. Einige Meter weiter zucken Tammy und ihr Kameramann zusammen.
Tammy: "Oh mein Gott. Was war das?"
Kameramann: „Keine Ahnung. War aber ziemlich nah.“
Tammy: „Ein Schuss?“
Kameramann: „Quatsch. Wer sollte denn hier rum schießen.“
Tammy: „Thundersteel? Na gut. Lass uns mal nachsehen. Vielleicht könnte es was interessantes sein.“
Mit ihrem Kameramann im Schlepptau schleichen sie zur Geräuschquelle. Die zugeschlagene Tür schwingt noch, als die beiden ankommen. Die Wucht war so heftig beim zuschlagen, dass sie wieder aufgesprungen ist und nun weiter schwingt. Durch den offenen Spalt können die Beiden einen aufgebrachten Toxic Lugosi und einen überraschten Dynamite sehen. Tammy schiebt leise ihren Kameramann vor, der sofort anfängt zu filmen.
Dynamite: „Dir ist sicherlich aufgefallen, dass du für die Tag Team-Titel noch einen Partner brauchst?“ Toxic Lugosi: "Hab ich nicht beim Handicapmatch gezeigt das ich alleine besser bin? Wozu brauche ich einen Partner für den Tag-Team-Titel?"
Während er diese Worte spricht, läuft Toxic Lugosi wie ein Raubtier im Käfig von Links nach Rechts.
Dynamite: „Klar hast du beim PPV gezeigt, dass du es drauf hast. Aber für ein Tag Team brauchst du eben zwei Personen. So ist das nun mal.“ Toxic Lugosi: "Dynamite, wieso verstehst du nicht das ich keinen Partner brauche oder will?"
Dynamite seufzt kurz und dann kramt er einen Ordner heraus. Das Regelwerk der GFCW kommt zum Vorschein. Er blättert erst schnell die Seiten durch, dann langsamer und bei einer Seite stoppt Dynamite. Er sucht sich eine Passage heraus, dreht den Ordner zu Toxic Lugosi um und deutet mit dem Zeigefinger auf die Stelle.
Dynamite: „Damit du es schwarz auf weiß hast, hier steht die Regel im Regelwerk der GFCW, die besagt, dass du zwei Personen für den Tag Team-Titel haben musst.“
So sehr er sich auch zusammenreißt, seine aufgebrachte Wut muss raus. Aufgebracht schlägt Lugosi mit beiden Fäusten hart auf den Schreibtisch, so dass die Platte von der Härte der Aufschläge zu beben beginnt.
Toxic Lugosi: "Das ist eine scheiß Regel! Jeder sollte selbst entscheiden ob er alleine oder zu zweit antreten will!" Dynamite: „Tut mir leid. Es geht leider nicht anders. Wenn du unbedingt einzeln kämpfen möchtest und Titel erringen möchtest, empfehle ich dir eher zum Intercontinental Titel oder später auch den World Heavyweight Titel.“ Toxic Lugosi: "Ich will den Tag-Team-Titel. Nicht den Intercontinental oder Heavyweight Titel!"
Lugosi scheint an Dynamites Hartnäckigkeit fast zu verzweifeln.
Dynamite: „Tja, dann kommst du um einen Partner nicht drum herum.“ Toxic Lugosi: "Also entweder ich nehme mir einen Partner oder ich kann den Tag-Team-Titel vergessen?"
Dynamite nickt.
Dynamite: „Hey, du hast es begriffen. So sieht es aus und nicht anders.“
Tammy tippt ihrem Kameramann kurz auf die Schulter. Der schaltet schnell und beide verschwinden schnell ein paar Schritte auf den Gang hinaus und versuchen völlig unauffällig zu wirken.
Toxic Lugosi jetzt aufgebrachter als zuvor, stürmt aus dem Büro und hinterlässt einen etwas genervten Dynamite zurück. Auf dem Flur rennt Lugosi fast Tammy um, beachtet die beiden GFCW-Angestellten aber nicht, dafür müssen zwei Technikboxen, einige Getränkekisten und ein Schrank dran glauben. Lugosi ist von Dynamites Vorgabe absolut nicht begeistert und knallt seine Kabinentür hinter sich zu. Der einzige Gedanke den Lugosi in diesem Moment hat, ist sich abzureagieren und zu beruhigen. Denn er weiß, nur mit der nötigen Ruhe und Rationalität kann er die richtige Entscheidung treffen. Er setzt sich in seinen Sessel und schließt seine Augen um nachzudenken. Das ist es was er im Moment braucht – Ruhe. Die Dunkelheit hilft ihm sich zu konzentrieren und seine Entscheidung zu fällen. Er spielt in seinem Kopf verschiedene Variationen durch, geht mögliche Partner durch und überlegt weiter. Jedes Für und Wider wägt er ab. Er kommt nach langen Überlegungen zu dem einzigen Ergebnis.
Lugosi öffnet seine Augen und sieht nun Klar. Es muss so sein. Seine Gedanken sind nun geordnet und er kann sich wieder auf das konzentrieren, was wichtig ist. Der Gewinn des Tag-Team-Titels. Er steht auf und geht noch einmal in sich. Verlässt seine Kabine mit ruhigen Schritten. Zwei Abbiegungen und 6 Türen weiter steht er vor einer weiteren Kabine und schlägt 3-4 mal mit der Faust gegen die Tür. Von Innen hört man Schritte und die Tür öffnet sich.
Toxic Lugosi: "Hör zu. Ich sag es nur einmal. Wir sind jetzt Tag-Team-Partner. Zeig mir heute Abend im Ring was du drauf hast."
Lugosi dreht sich um und geht grinsend den Flur entlang. Sichtlich ruhiger und gelassener als zuvor. Einzig allein ein verdutzter Jacob Kwabena bleibt mit offenem Mund in der Tür zurück.
Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg stehen vor dem Hintergrund eines modernden TV-Studios. An den Wänden kann man auf Plakaten oder auch als große Studiorequisiten die Buchstaben KSCV sehen. Mit einem freundlichen Lächeln beginnt Richard von Hansa zu sprechen, während Heinrich von Sternburg, das macht, was er immer macht: böse gucken.
Richard: „Grüße, minderwertiges, nutzloses Obdachlosenpack! Mein Name ist Richard von Hansa. Das da neben mir ist Heinrich von Sternburg. Wir sind die stolzen Mitglieder des adligen Corps Nobilis, dem besten Corps aller Zeiten, ALLER ZEITEN!!!!! Wir wissen, dass ihr uns für das, was wir sind – reich, gebildet, kultiviert, schön – aus tiefstem Herzen hasst. Ihr hasst uns, weil ihr niemals solch ein glanzvolles Luxusleben leben führen könnt wie wir das tagtäglich tun.“
Dann klingt die Stimme des Münchner plötzlich euphorisch und schwärmerisch und mit freudiger Mimik starrt er in das Kameraobjektiv.
Richard: „Aber verzagt nicht, wertloser Dreck der Straße! Es gibt eine Möglichkeit, wie ihr wenigstens einen kleinen, ganz winzigen Einblick davon bekommen könnt, was für uns inzwischen langweilige Realität ist…“
Richard holt tief Luft für diese großartige Verkündung mit der ein Normalsterblicher dieses Fünkchen Exklusivität ebenfalls erleben kann.
Richard: „WERDET CORPSSTUDENT!!!!!!!!!!“
Eine Montage verschiedener Bilder des Verbindungsalltags Nobilae wird nun gezeigt. Einige Bilder zeigen, wie die Mitglieder des Corps Nobilis an einem Tisch stehen und ihr traditionelles Wettsaufen veranstalten, wobei sie sich übermäßig aggressiv gegenseitig anschreien. Auf anderen Bildern kann man sehen, wie eben jene Corpsstudenten auf die Toilette eilen, um sich in ein erhöhtes Porzellanbecken zu erbrechen… oder auf den Boden, weil sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen. In wieder anderen Szene kann man sehen, wie die Studenten vor einer verunstaltet aussehenden Übungspuppe aus Leder stehen und, bekleidet in einem Kettenhemd und einer Fechtmaske, mit einer Art Degen auf die Puppe unentwegt einprügeln. Und ja, tatsächlich sind auch Szene dabei, in denen man die Verbindungsmitglieder sieht, wie sie an einem Tisch sitzen und (hoffentlich Lern)Bücher lesen oder sich in der Vorlesung befinden und einem Professor bei seinem Vortrag folgen. Über diese Bilder legt sich die Stimme von Richard von Hansa aus dem Off.
Richard: „Ganz recht, unser Dachverband, der Kösener Senioren Conventsverband – kurz KSCV – ist die ERSTE und BESTE Anlaufstelle, wenn es darum geht Freunde fürs Leben zu finden, effizient zu studieren und durch gute Kontakte später einmal eine hochdotierte Arbeitsstelle anzunehmen. Freilich ist der letzte Punkt für uns Angehörige des weißen Kreises, des Adels, nicht von Bedeutung – wir stecken schließlich voll! – doch für Normalsterbliche wie ihr von der GFCW-Galaxie, ist der KSCV das Sprungbrett zur erfolgreichen Verwirklichung als Karriereaufsteiger und mündiger Mensch! Bist du Student an einer anerkannten deutschen oder österreichischen Hochschule, dann vergeude keine Zeit, beziehe noch HEUTE dein Zimmer auf einem Corpshaus in deiner Nähe und lerne die traditionsreiche Welt der Kösener Corps kennen!“
CORPS!
Deine erfolgreiche Verbindung zum Studium!
Kurz
streicht sie sich noch durch ihre Haare, dann klopft Tammy mit
großen Augen an die Kabine. Nur zaghaft öffnet sich
die Tür, dann kommt ein Augenpaar an den Türspalt
geschlichen und wir erkennen Jacob Kwabena, der nach dem
Aufeinandertreffen mit Toxic Lugosi noch eingeschüchtert zu
sein scheint.
Tiefe sternenklare Nacht über einem Meer aus dichten Bäumen und Pflanzen die Unkontrolliert aus dem fruchtbaren Boden des Regenwaldes sprießen in diesem heißten trockenen Territorium der Welt. Obwohl es Nacht im Dschungel Südamerikas ist, sind immer noch die Rufe der vielen Tiere zu vernehmen und am Boden brennen leise vor sich hin große rote Feuer, die ihre Schatten weit an die Wand werfen. Schatten großer muskolöser Gestalten mit Federn und Masken in farbenfrohe Gewänder gehüllt....Doch dann erhebt sich eine Gestalt aus der Masse an Figuren an der grauen Felswand. Er wächst über alle hinaus und breitet seine schwingenartigen Hände über sie aus. Während sie immer kleiner werden, scheint er sich an ihrer schwindenden Kraft zu laben und selbst immer mächtiger seinen Körper empor zu recken…. Dann erschüttert ein heller Blitz das Bild und für einen kurzen Moment kehren die Figuren in erschreckend realen Fasseten aus ihrem steinernen Gemälde hervor. Kleine Strohpuppen an langen Stricken baumelnd mit gebrochenem Genick hängen zu siebt vor dem großen dunklen Mann, der an langen Stricken ihre Leiber in die Höhe reckt. Er selbst grinst in schwarzweißer Grimasse gequält unter seinem großen schwarzen Zylinder hervor. Ein Mark erschütternder Schrei lässt die Vögel aus ihrem Schlaf fahren und vor Schreck in die Nacht entfahren. Dann wirft die Felswand vom roten Feuer beschien, die traurige Gestalt vor die Flammen seines Feuers….allein und die Stille füllt sich mit einem bedrückenden Schluchzen…
Der Puppenspieler
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