Katakomben. Zu oft hat man derlei in der GFCW in der letzten Zeit schon gesehen, um es noch allzu ungewöhnlich zu finden. Das Gebäude ähnelt einem alten, aber längst verfallenen Schloss, das sicher als Spukschloss Karriere machen könnte – aber am heutigen Abend ist es von jemand anderem okkupiert worden. Im Nebel des Mondes und nur schwach beleuchtet von einer stylischen alten Funzel hat sich Daniel, ja richtig – genau der – die Ehre gegeben und sitzt dort auf dem Vorbau des Gebäudes, dort wo sieben Stufen nach oben führen, in das allerheiligste des Gebäudes. Aber dies scheint nun nicht unser Ziel zu sein, sondern es ist eben jener Daniel, den die Kamera einfängt. Gebannte Momente der Stille sind es, die sich anschließen. Eine Grille wagt das Zirpen, wird jedoch alsbald durch einen eifrigen Uhu abgelöst. Eine Stille die also keine ist, als sich Daniel schließlich zu Wort meldet. „Endlich...“ mag manch einer der gespannten Betrachter denken.


Daniel: „Es gibt solche Tage, da passieren die merkwürdigsten Dinge. Der Tag an dem das letzte War Evening stattfand, war so einer. Ich habe einen Rider gesehen, der für einen Moment Eier gezeigt hat. Ich habe einen Demon of Death gesehen...der....“

Daniel knirscht mit den Zähnen und lässt zugleich einige Knochen knacken. Scheinbar denkt er nicht sonderlich angetan an die Geschehnisse von War Evening zurück – und wer gesehen hat, was dort passiert ist, mag es ihm vielleicht nicht einmal verdenken.


Daniel: „....der sich einfach geweigert hat, mit uns zu kooperieren. Wobei...eigentlich hat er das gar nicht! Er hat so getan, als würde er sich auf uns einlassen, um uns hinterrücks in den Rücken zu fallen! Gibt es etwas charakterlich schwächeres, als jemandem in den Rücken zu fallen, dessen Vertrauen man gerade erworben hat?! Ich finde nicht! Bin ich dem FightClub in den Rücken gefallen, als Drake und Jasper aber auch all die andern für mich da waren? Nein! Und das werde ich auch nicht tun! Was der Demon gezeigt hat, ist für manch einen unvorstellbar. Für mich war es das bis dahin auch, aber warte....unsere Zeit wird noch kommen und der Sarg in Übergröße ist bereits bestellt!“


Ein zynisches Lächeln wandert auf die Züge des jungen Mannes, der sich leicht zur Seite herunterbeugt – und schließlich einen Klappstuhl in Händen hält! Ob der Dunkelheit ist nicht erkennbar, ob Blut daran klebt, aber angesichts der Szenerie würde es wohl niemanden vor Ort und an den Schirmen wundern.


Daniel: „Seht ihr diesen Stuhl? Ich nenne ihn Amy. Warum nenne ich ihn Amy? Weil dieser Stuhl mit dazu beigetragen hat, Rider ins Reich der Träume zu schicken. Amy war meine erste Freundin – und seit War Evening gibt es wieder eine Amy. Und es wird sie weiter geben, denn sie ist ein Teil von mir. Nicht wahr....Amy?“

Dem Stuhl gilt ein zuckersüßes Lächeln, wenn man denn bedenkt, dass Daniel so etwas nur sehr schwer zustande bringt. Dann aber wird er wieder ernst und verfinstert seine Miene ein wenig. Offenbar ist er nun geneigt, sich ernsteren Themen zuzuwenden.


Daniel: „Seit ich in der GFCW bin, habe ich eine grandiose Entwicklung vollzogen. Anfangs war ich – im wahrsten Sinne – ein Luftikus, dem keine Höhe zu hoch war, der aber auch dazu neigte, die Bodenhaftung zu verlieren. Dann traf ich auf Jasper und Drake. Echte Kumpels, wisst ihr? Die einem zeigen, wo man hingehört, einen aber auch erden, wenn man zu hoch hinaus will. Ich wollte sehr oft zu hoch hinaus, hatte mich oft nicht im Griff. Aber seit ich die beiden kenne, ist insbesondere Drake zu einem echten Freund geworden. Fast so wie Amy.“


Daniel erhebt sich leicht und lässt die Knochen herzhaft knacken – ein Talent fragwürdiger Natur, das sein Vater keinesfalls beherrscht – und ihm damit ganz sicher auch nicht in die Wiege gelegt hat. Dafür hat er ihm das ringerische und wrestlerische Grundgerüst mitgegeben, auch wenn bei der Physis letztendlich dann doch Abstriche zu machen waren.

Daniel: „Mit Kampfkraft, Kampfgeist und der Bereitschaft an meine Grenzen und darüber hinaus zu gehen, habe ich gezeigt, wozu ich in der Lage bin. Ich bin Tagteam-Champion und habe Rider und Player in die Schranken gewiesen, ebenso wie einige andere Gestalten. Es wird Zeit, den nächsten Schritt zu gehen....“


Ein leises Lachen folgt, ehe der junge Mann den Stuhl wieder in die Hand nimmt und dabei andeutungsweise einige Male in die Luft schlägt. Es gibt einen Lufthauch, den man aber durch die Umgebungsgeräusche kaum wahrnehmen kann, doch ihn scheint das nicht wirklich zu stören.


Daniel: „Durch die Situation ist jeder in der GFCW in potentieller Gefahr. Ich bin unberechenbar, nein, WIR sind es. Auch der Rest der Blood Brother Connection ist unberechenbar, ebenso der Fight Club. Im Gegensatz zu den Hanseln, die im Moment meinen, den Ton anzugeben. Irgendwann reicht es nicht mehr, einfach nur „gut“ zu sein. Irgendwann kommt der Moment, an dem das böse Erwachen folgt und man merkt, dass man alles, was man liebgewonnen hat, verloren hat. Man muss sich ändern um den Trend zu folgen – oder man entscheidet, man selbst zu sein, mit all den Macken, die man hat. Ich habe mich für einen Mittelweg entschieden und Blut geleckt. Oh ja, ich habe BLUT geleckt! Aber ich bin kein Kuschelmonster wie der Puppenspieler! Ich bin kein Springfloh wie Mike Kontrak, wie Player, nein! Ich....“


Ein weiteres leises Lachen folgt, ehe er dem Stuhl eine geradezu liebevolle Umarmung schenkt. Es scheint klar, dass sich hier ein Paar gesucht und gefunden hat, das zumindest in der GFCW-Historie seinesgleichen suchen wird – auch wenn niemand darauf gewartet hat. Aber Daniel war ja noch nicht fertig...


Daniel: „....bin Daniel!“

Das nun folgende Lachen ist für Zuschauer unter 16 Jahren möglicherweise nicht geeignet und kann zu Angstzuständen führen – denn es klingt ganz und gar nicht nach einem Halbstarken Mittzwanziger....



Wir befinden uns in einer leicht heruntergekommenen Bar. Es ist verhältnismäßig dunkel und es ist so gut wie kein Gast zu sehen. An der Bar sitzt Jack Bobo relativ gelassen auf einem Hocker und nippt immer mal wieder an seinem Bier. Leicht verwirrt sieht er in die Richtung der Musikanlage, als Trucker sind Partner von Tom Astor aus dieser herausschallt.



Trucker sind Partner, die fahr'n für dich und mich

Trucker sind Partner und ohne geht es nicht



Sein Blick signalisiert ein 'Diese Deutschen', aber er entspannt sich wieder, nachdem er einen größeren Schluck aus dem Glas nimmt. Hinter ihm im Bild sehen wir nun seinen Bruder: Frank. Er ist sichtlich nervös und geht rastlos auf und ab. Jack seufzt.


Jack: "Setz dich Frankie."


Gedankenversunken setzt sich Frank auf den leeren Hocker neben seinem Bruder. Er wippt weiterhin mit den Füßen. Jack mustert Frank und schaut genervt an ihm runter. Er signalisiert der übergewichtigen Bardame, dass sein Bruder auch ein Bier nimmt und tritt ihm kurz danach auf den Fuß von Frank.


Jack "Komm runter, Junge. Sonst bist du doch auch nicht so. Trink einen mit mir und genieß das Ambiente"


Er zwinkert der Ü-40 Lady zu, welche nun das Bier an Frank aushändigt.


Frank: "Gejenh dfie shamss!"

Jack: "Langsam übertreibst du es mit dem Kautabak, Jung...


Frank entledigt sich des Kautabaks, als die Bardame nicht hinguckt. Angewidert verfolgt Jack den Flug des selbigen auf den Holzboden des Lokals.


Frank: "Sorry, heute Abend müssen wir gegen die Champs ran, Mann! Weißt du was das bedeutet, Jack? Das zweite Match EVER für uns und wir können es direkt den Champs zeigen! Weißt du was das bedeutet, Jack? Wenn wir die frisch gemacht haben sind wir AUTOMATISCH die No. 1 Contender!"


Sein Bruder erwidert lässig...


Jack: "Das wolltest du doch..."


... und genehmigt sich noch ein Schlückchen.


Frank: "Ne! .. Ich meine ja klar! Auf Jeden! Ich hab da nur nicht mit gerechnet, dass das jetzt alles so verdammt schnell geht. Ich mein: das zweite Match EVERRR. Warum bist du so gechillt, he? Das is unsere Chance hast du keinen Schiss, dass das nix wird?"

Jack: "Ich schätze mal, dass wir einen guten Impact hatten. So ein Match würden die sonst nicht einfach raushauen. Die halten gut was von uns, das ist auch gut so, nicht wahr?"

Frank: "Ja und? Warum wir das Match jetzt haben is mir Latte, ich denk seit einer Woche an nix anderes außer DASS wir es haben, Mann! Dass du das einfach so abtust und so ruhig bist find ich krass.

Jack: "Ist eben ein normales Match. Wir haben nichts zu verlieren. Freu dich einfach über die Chance. Wir haben bisher einen guten Job gemacht und werden halt schnell mit einer Chance belohnt. Guck dir doch mal die Card an. Irgendwas musst du den Leuten auch bieten. Die Arena bietet 14000 Plätze! Die Liga ist voller Weicheier. Alle haben sie irgendwas, Ausreden bla bla. Die brauchen dringend Workhorses. Das sind wir halt. Wir erledigen immer unseren Job. Stellen keine Fragen. Jede Fracht ist pünktlich. Keine Komplikationen. Wir liefern ab. Die GFCW Galaxy hat uns gut aufgenommen, hast du doch letzte Woche selber gemerkt. Mandy und Madison haben die Jungs im Sturm erobert. Das wissen die natürlich. Durch das Match kriegst du die Leute dazu Tickets zu kaufen. Das neue Tag-Team, welches die Divison im Sturm erobert hat vs. die amtieren Champions. Alles ganz simpel."


Frank ist nach diesem Monolog definitiv ruhiger. Er scheint zwar nach der Hälfte schon abgeschaltet zu haben, aber offenbar hat er seine Mitte wieder gefunden und versucht sich nun selber am Bier.


Frank: "Eh, ja, seh ich auch so, ne?"


Beide grinsen sich und prosten sich zu, ehe das Bild langsam schwarz wird.



Der Backstagebereich der ÖVB-Halle in Bremen. Ein kleines Buffet ist aufgebaut, doch so richtig beliebt scheint es bei den Fans nicht. Viel Kuchen, viele kalte Snacks – und schließlich ein GFCWler, der sich dort einfindet. Begleitet von einigen „You're a Champion“-chants ist es Jason Crutch der sich dort an einem kleinen Happen bedient. Und weil gerade scheinbar niemand hinschaut, genehmigt er sich gleich noch einen Happen. Einzig die Kamera der GFCW ist in der Nähe, aber das bleibt – wie so oft bei den Stars der GFCW – entweder unbemerkt oder wird toleriert.


Noch einen kleinen Happen schnappt er sich, ehe er kurz zusammenzuckt, als sich ihm eine Hand auf die Schulter legt. Jason geht instant in eine leichte Abwehrhaltung, löst die aber sofort zu neunzig Prozent, als er sieht, WER ihm da die Hand auf die Schulter gepatscht hat.


Jason Crutch: „Oha? Du hier?“

Der Begründer der Crutch-o-Mania wirkt wirklich überrascht aber alles andere als negativ berührt. Damit ist er einer der wenigen, was den Umgang mit Johnboy Dog angeht – das ist nämlich der böse Junge, der ihm die Hand auf die Schulter gelegt hat.


Johnboy Dog: „So überrascht, mich zu sehen, Jason? Nicht doch.“


Der alte Hund dreht leicht bei und nimmt den Oberpollinger ein wenig unter die Lupe, scheint aber durchaus angetan von dem, was er da sieht, weshalb er sich ebenfalls eine aufgepickte Olive schnappt und die genüsslich der Endverwertung zuführt.


Johnboy Dog: „Ich habe dir irgendwann mal gesagt, dass ich gerne den alten Jason wieder sehen möchte. Den mit dem Feuer im Hintern und vollstem Einsatz. Der auch mal auf Jagd nach einem Titel geht und es schafft, die Crutch-o-Mania zu beleben. Ich denke, ich sehe ihn gerade vor mir. Ein grandioses Match war das gegen Alex Ricks und auch wenn ich ihm vermutlich ebenso den Titel gegönnt hätte, so hast Du dir das Gold doch redlich erarbeitet.“


Man merke an, dass es dabei „nur“ um den Intercontinental Title geht. Für Crutch spielt das allerdings keine Rolle, wieso, wurde hinlänglich erklärt. Der Oberpollinger scheint sich aber über die Worte seines Kumpels zu freuen, nickt er doch bestätigend.


Jason Crutch: „Was soll ich sagen, alter Knochen? Deine Worte gehen bei mir immer runter wie Öl. Und du hast recht: Es war ein grandioses Match. Eines von der Art, die ich nie verschmähe. Ricks hat mir einiges abverlangt, dass ich aber mit dem Ende und dem WIE nicht einverstanden war, gut, auch das habe ich schon kundgetan. Es ehrt mich natürlich, dass ausgerechnet „Mr. Intercontinental-Champion“ höchst persönlich sich für mich freut.“


Der Mund ist trocken geworden. Gut, dass man gerade an dem reichlich gedeckten Buffet steht. So ist ein Griff nach einer Wasserflasche nicht weit. Zwischenzeitlich hat der IC-Champion das auch gemacht, nimmt nun einen Schluck.


Jason Crutch: „Da wir aber gerade dabei sind: Title Nights, huh? Das hat wohl noch in deinem Lebenslauf gefehlt. Title Nights Main Event, und Johnboy Dog ist drin. Ich freue mich wirklich für dich. Du hast es dir verdient. Und ganz gleich, was dort passiert und wie es ausgeht: Dieser Moment wird immer bleiben. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Aber…“


Er beißt in einen Käsecracker. Und entgegen der Etikette spricht er die folgenden Worte mit vollem Mund, so dass seinem Gegenüber die Brösel des Cracker förmlich die Klamotten besudeln.


Jason Crutch: „…selbst wenn wir uns mal wieder im Catering-Bereich treffen, frage ich mich dann doch, ob da nicht etwas mehr dahintersteckt. Ob da nicht mehr ist als nur diese verbale Anerkennung. Oder ob das wirklich nur einer von diesen Palavern wird: „Wie geht’s dir? Wie geht’s mir? Wie ist das Wetter so?“…“


Der alte Hund kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Jason Crutch würde sich vermutlich nie ändern – und irgendwie fand er das sogar toll! Aber das musste ihn ja nicht davon abhalten, dem „alten Kumpel“ reinen Wein einzuschenken. Und genau das tut er dann wohl auch.


Johnboy Dog: „Nein, du hast schon Recht, Jason. Ganz ohne Hintergedanken bin ich in der Tat nicht hier, vielmehr war ich auf dem Weg zu Dir. Ich gratuliere dir wie gesagt, glaube aber auch, dass Du der GFCW-Galaxie viel zu erzählen haben wirst – wie immer frei von der Leber weg. Und deshalb…“


Auch wenn Jason sich vermutlich denken kann, was nun folgen soll, so scheint es JBD doch besonderen Spaß zu machen, zu sagen was zu sagen ist – und dementsprechend nimmt er eine ankündigende Pose ein.


Johnboy Dog: „….lade ich Dich, werter Jason Crutch, zu einem Dog’s Inn ein – und zwar gleich in der nächsten Show! Dann wirst Du uns hoffentlich auch verraten, was Du bei Title Nights machst.“


Durchaus erwartungsvoll richtet der alte Haudegen den Blick auf den einst und jetzt als Kumpel zu bezeichnenden Ex-Heavyweight-Champion, der nun die lange Ehre der Intercontinental-Championship-Titelträger weiterzuführen gedenkt.


Jason Crutch: „Na, da überlege ich doch kein Stück, werter Hund. Ich schulde dir ohnehin noch einen Auftritt, wie du weißt. Ich nehme die Einladung an. Was hältst du denn davon, wenn wir das Dog’s Inn dieses Mal auch dazu nutzen, dass auch DU uns einiges zu dem Main Event bei Title Nights erzählst? Johnboy Dog und Jason Crutch gemeinsam im Dog’s Inn?“


Und er unterstreicht es, indem er mit der Hand „in die Luft“ malt. Dann fadet das Bild – diesmal erstaunlich schnell – aus….nein, doch nicht! Denn immerhin muss man vorher noch einen strahlenden Johnboy Dog einfangen, der mit Jason shake-handst! So….nun aber…


.fade out.



Die Kamera schaltet jetzt in die Tiefgarage der ÖVB-Arena, und schon hören wir in der Ferne quietschende Reifen, die sich aberwitzig schnell zu nähern scheinen. Dann biegt ein schnittiger Sportwagen um die Ecke und rast in einem Affenzahn auf die Kamera zu. Kurz vor dem Kamerateam geht der Fahrer voll in die Eisen und springt dann aus dem Fahrzeug heraus. Es ist Rider McKnight, der wütend die Tür ins Schloss hämmert und die Kamera achtlos beiseiteschiebt.


Rider McKnight: „Weg da, lasst mich durch! Ich habe was zu erledigen!“


Der Chicagoer scheint auf 180 zu sein. Ob das mit den Ereignissen aus der letzten War Evening Ausgabe zusammenhängt? Rider verlässt mit Riesenschritten das Parking Lot und marschiert in den Backstagebereich, der Kameramann heftet sich natürlich sofort an seine Fersen, der pflichtbewusste GFCW-Mitarbeiter, der er natürlich ist. Rider bemerkt das und dreht sich kurz um.


Rider: „Ja, gut so, kommt ruhig mit! Jetzt gibt’s gleich Action!


Und schon erreicht der Modellathlet den Kabinentrakt, wo er an den ersten Türen einfach vorbeistiefelt, um zielstrebig und zu allem entschlossen auf eine Tür am Ende des Ganges zuzulaufen. Auf dieser Tür steht: Fight Club.


BÄMM BÄMM BÄMM


Rider hämmert mit Wucht gegen die Tür, von drinnen sind Geräusche zu hören, Stimmen, die allerdings unverständlich sind.


Rider: „RANDALL! ACKLEY! Kommt raus, wir haben zu reden! Es reicht ein für alle Mal! Ihr glaubt wohl, Ihr könnt Euch alles erlauben! MACHT – DIE – VERDAMMTE –TÜR – AUF!“


Nichts. Das Gemurmel verstummt, aber die Tür bleibt verschlossen. Rider steht für wenige Sekunden einfach nur da und lauscht der Stille, und als er gerade erneut an die Tür hämmern will, öffnet sie sich. Es ist Drake Ackley. Der Chicagoer trägt noch Zivilklamotten. Auch der Club scheint gerade erst in der Halle angekommen zu sein. Die tiefblaue Jeansjacke mit dem dünnen Pelzkragen ist geöffnet. Das weiße Muscle-Shirt, das er darunter trägt, lässt den muskulösen Oberkörper des Tag-Team-Champions durchblicken. Zunächst ist er erschrocken, hätte er doch nicht erwartet, dass nach der letzten Show Rider hier einfach so an ihre Tür klopfen würde. Schnell verfinstert sich sein Blick aber, und er knurrt zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch:


Drake Ackley: „Was willst DU hier, zum Teufel? Du lebst gefährlich. Und da du deinen Dämon nicht dabei hast, sogar noch gefährlicher. Langsam fängst du nämlich an, lästig zu werden.“


???: „Wer ist es??“


Die Stimme aus dem Lockerroom klingt heiser, kühl.


Drake Ackley: „Du errätst es nie, es ist Rider McKnight.“


Der Chicagoer antwortet, aber mit einem verächtlichen Lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln sieht bei Drake Ackley in der Regel immer abstrus aus. Plötzlich geht die Tür noch ein Stück weiter auf – und nun steht auch Jasper Randall im Türrahmen. Auch er mustert den Besucher von oben bis unten. Und ein grollendes...


Jasper Randall: „Du...“


...entfleucht seinem Mund. Auch der New Yorker ist noch in Zivil – ein Anblick, den man so gut wie noch nie zuvor beim Fight Club gesehen hat. Randall trägt eine anthrazitfarbene Cargohose, eine dazu passende Jacke, darunter ein einfaches graues T-Shirt. Er ballt die Fäuste.


Jasper Randall: „Ich gebe dir den guten Rat, schnellstens zu sagen, was du zu sagen hast. In meinem Hinterstübchen läuft ein Countdown, und wenn der auf Null steht, bricht hier die Hölle los. Dass uns dein Gefährte in der letzten Show so in den Rücken gefallen ist, wird er bitter bereuen. Da er aber gerade nicht in der Nähe ist, müssten wir dazu wohl mit dir vorlieb nehmen. Was also willst du hier?“


Rider lächelt Randall direkt ins Gesicht, und auch Drake Ackley mustert er mit einem abschätzigen Blick, bevor er sich zu Wort meldet.


Rider McKnight: „Du erteilst mir Ratschläge, Jasper?! Ich glaube, ich habe zu Genüge bewiesen, dass ich vor Euch keine Angst habe, Randall. Auch nicht, wenn ich in der Unterzahl bin. Eigentlich bin ich schon meine ganze Karriere über in der Unterzahl, und ich bin schon mit ganz anderen fertig geworden. Und was den Demon angeht: Wir haben mittlerweile alle gesehen, dass man den Demon nicht kontrollieren kann. Weder ich kann das, noch Ihr. Das musstet Ihr damals schon erkennen, doch gelernt habt Ihr nichts. Stattdessen unternehmt Ihr einen neuerlichen Versuch. Wie blöd kann man eigentlich sein, zu glauben, man könnte dieses Monster steuern?! Wenn Ihr Euch an ihm rächen wollt, bitte. Da will ich Euch nicht im Weg stehen. Aber er ist ja nun leider nicht hier, wie du schon selbst festgestellt hast, um ehrlich zu sein ich weiß auch nicht, wo er steckt. Also kommen wir mal zu dem Grund meines Auftauchens hier! ES … REICHT!“


McKnight brüllt die beiden letzten Worte direkt in Jasper Randalls Gesicht, der dabei den Atem des New Yorkers förmlich riechen kann.


Rider: „Drake, bist du wirklich so überrascht, MICH hier zu sehen?! Aber, bei deinem Intelligenzquotienten sollte mich das eigentlich gar nicht wundern. Dann erkläre ich dir gerne, warum ich zu Euch gekommen bin. Ihr habt mich zum letzten Mal hinterrücks attackiert! Glaubst du ernsthaft, ich würde Euch das durchgehen lassen?! Glaubst du, ich lasse mich Woche für Woche von Euch niederknüppeln, und lasse das auf mir sitzen?! Scheinbar habt Ihr ja irgendein Problem mit mir. Keine Ahnung, ob das damit zusammenhängt, dass Daniel jetzt bei Euch mitmacht. Ist mir auch egal. Aber wenn Ihr meint, mich ständig wie eine Bande Feiglinge angreifen zu müssen, dann wird es vielleicht Zeit, dass wir das im Ring klären, und zwar in einem offiziellen Match!“


Drake und Jasper sehen sich grimmig an. Dann überkommt beide Männer ein Lächeln.


Jasper Randall: „Ein offizielles Match? Wer? Du gegen mich? Oder du gegen Drake? Oder du gegen Daniel? Warte, wohl nicht gegen Daniel, denn gegen ihn hast du vor zwei Wochen erst wieder verloren. Oder du gegen uns drei auf einmal? Was genau willst du, Rider? Ich erinnere dich daran, der Countdown läuft herunter. Und die Uhr tickt gegen dich...“


Der Modellathlet schaut grimmig zurück. Er lächelt jetzt nicht mehr.


Rider: „Ja, ein offizielles Match! Ich … gegen Euch. Gegen dich, Jasper. Und gegen dich, Drake. Und Gott weiß es auch wegen meiner auch noch einmal gegen Daniel! Also ja, gegen EUCH ALLE DREI AUF EINMAL! Aber hey, ich bin ja auch nicht alleine, da ist ja noch … der Demon of Death. Hoffe ich zumindest. Und mit dem habt Ihr doch ohnehin noch ein Hühnchen zu rupfen, wie du vorhin so schön sagtest, Randall. Also, warum machen wir nicht ein Tag Team Match daraus? Und um das Ganze noch ein bisschen spannender zu machen: Warum machen wir dieses Match nicht um Eure Tag Team Champion Titelgürtel? Wenn Ihr Euch für so super gut haltet, dann wird das für Euch ja ein Klacks werden, also was sagst du, Randall?!“


Dem New Yorker ist das Lächeln mittlerweile auch vergangen. Er spürt den Blick Riders auf sich, und dann wandert auch Drakes Blick zu ihm herüber. Ein Blick, der auszusagen scheint: „JA! Lass es uns tun. Ein weiteres Mal Rider den Hintern versohlen“. Doch nach nur wenigen Sekunden, in denen gespanntes Schweigen herrschte, kommt die Ernüchterung. Denn Jasper Randall dreht schon ab.


Jasper Randall: „Die Zeit ist um, Rider. Geh nachhause. Oder wo auch immer du gerade hergekommen bist. Dass du auch nur für eine Sekunde gedacht hast, dass wir unsere Zeit damit verschwenden, ausgerechnet dir ein Tag-Team-Titelmatch zu gewähren lässt mich in der Annahme, dass wir dir wohl einige Male zu oft auf den Schädel geschlagen haben. Heute wird ein wichtiger, wenn nicht DER wichtigste Abend seit Bestehen des Fight Club. Und in den Plänen, die diesen Abend betreffen, spielst du keine Rolle. Ich glaube, Jimmy Maxxx wird das ähnlich sehen.“


Und das Sprachrohr des Fight Club verschwindet im Lockerroom. Im Türrahmen stehen bleibt allerdings Drake Ackley, der seinem Partner noch zwei, drei Sekunden hinterherblickt. Eigenartig ist lediglich, dass selbst er ob der Antwort seines Freundes erstaunt zu sein scheint. Der Mann, der wohl mindestens Bezirksmeister im Kaugummikauen und Grimmig-Schauen ist, wendet sich dann wieder Rider zu. Drake hat schnell seine Fassung wiedererlangt und lächelt Rider jetzt süffisant ins Gesicht. Dann knallt er Rider einfach die Tür vor der Nase zu, so dass dieser sogar etwas zurückweichen muss.


Rider: „Du wagst es, mir einfach die Tür vor der Nase zuzuknallen?!? Das … Du … Argh, Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt! Euer Verhalten wird Konsequenzen haben!“


Und damit macht Rider abrupt kehrt und verschwindet, womit die Szene ausfadet.




War Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 04.11.2016


In Kooperation mit



Mit einem lauten Knall und einer farbenfroh beleuchteten Entrance Rampe schalten wir zurück in den On-Air Bereich, wo die Party nun erst mal so richtig steigt! Raketen und Pyros in den verschiedensten Farben und Formen sausen in die Luft und explodieren dort eindrucksvoll über den Köpfen der Fans. Beißender Schwarzpulvergeruch legt sich im Anschluss über die Ränge, was die GFCW-Galaxie aber nicht im Geringsten stört, denn das Publikum ist hier und heute mal wieder in allerbester Stimmung! Unter den Klängen der Edge of Throns mit „Masquarading of the Wicked“ startet die Hallenkamera einen Rundflug über die pickepackevollen Rängen, wo die anwesende Masse voller Stolz ihrer selbstgemachten Schilder in die Lüfte halten und lautstark die Atmosphäre mit „G-F-C-Dub“-Chants schwängern.


Nach diesem traditionellen Ausflug zu den Fans landen wir schlussendlich natürlich wieder bei den zwei Herren mit den Headsets, die im feinsten Zwirn an ihren angedachten Plätzen sitzen und die TV-Zuschauer zu Hause mit einem freundlichen Nicken begrüßen. Im Anschluss wandern ihre Blicke nochmals kurz über das vollkommen euphorisierte Publikum bis hin zum Titan Thron, auf dem just in diesem Moment das Logo unserer aller Lieblingsliga erscheint und somit den bekannten Abschluss dieser kleinen Eröffnungssequenz darstellt. Zeit also, dass die beiden Ligenveteranen ihres Amtes walten, weswegen nochmals die vorliegenden Zettel sortiert und ein letztes Mal die Kehle mit dem bereit stehenden Wasser benetzt werden. Dann wird in bekannter Manier die Stimme erhoben und schon befinden sich die Beiden wieder voll in ihrem Element.


Pete: „Hallo und herzlich Willkommen, liebe GFCW-Galaxie, zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“! Unsere Reise in Richtung des größten Highlights des Jahres mit Namen „GFCW Title Nights 2016“ setzt sich fort und nur noch gute sechs Wochen trennen uns von der größten Show im Kalender. Viele Dingen in der GFCW arbeiten bereits mit Hochdruck auf diesen besonderen Abend hin und auch heute werden wir mit Sicherheit wieder einiges Neues für unsere letzte Großveranstaltung 2016 erfahren. An diesem Freitag sind wir im wunderschönen Bremen zu Gast, wo sich mit uns ganze vierzehn Tausend Fans in der ÖVB-Arena versammelt haben, um erneut eine spannungsgeladene Show zu erleben und diese Hoffnungen sind denke ich mal völlig berechtigt, nicht wahr werter Kollege?“
Sven: „Dem kann ich nur voll zustimmen und damit auch ein freudiges „Hallo“ von meiner Seite aus! Die drittletzte „War Evening“-Ausgabe des Jahres steht heute an und Jeder, der noch nicht irgendwie seinen Platz bei „Title Nights“ gefunden hat, wird heute weitere Argumente finden wollen, warum ausgerechnet er bei der Show der Shows ein Match verdient. Gelegenheiten dazu gibt es heute in genau drei Matches, die uns unser GFCW-Commissionier Jimmy Maxxx zur Verfügung gestellt hat. Meine Damen und Herren, ohne weiteren Vorlauf präsentieren wir euch nun die heutige Matchcard für die „War Evening“-Ausgabe aus Bremen!“

Non Title-Tag Team-Match:
Big Rig (Jack Bobo & Frank der Trucker) vs. Fight Club (Drake Ackley & Daniel)
Referee: Bob Taylor


Pete: „In beeindruckender Manier haben sich vor zwei Wochen Big Rig in ihrem In-Ring Debüt eingeführt und konnten gleich die zwei Veteranen Hunk und Silverberg besiegen. Am heutigen Abend wird die Aufgabe für Jack Bobo und Frank dem Trucker gleich merklich schwerer, denn sie treffen im ersten Match des Abends auf niemand Geringerem als den Fight Club! Überraschenderweise treten die GFCW Tag Team Champions allerdings nicht in der üblichen Formation an, denn neben Drake Ackley ist es heute Daniel, der im Namen des Clubs antreten und mit Sicherheit bis in die Haarspitzen motiviert sein wird. Zahlt sich für die Champions dieser Wechsel aus oder gelingt dem neuen Duo direkt im zweiten Match die große Überraschung mit einem Sieg gegen die Titelträger? Dies erfahren wir in nur wenigen Minuten im ersten Match!“

Singles Match:
Don Sheen vs. Azreal
Referee: Mike Gard


Sven: „Match zwei am Abend liest sich ebenfalls ziemlich vielversprechend, wenn der „Rich Guy“ Don Sheen gegen Azreal von Domination antreten wird. Sheens Hoffnungen auf den GFCW Intercontinental Title zerschlugen sich zwar vor vier Wochen in der Battle Royal, doch damit abfinden wollte er sich damit nicht. Ergebnis war eine deutliche Ankündigung des Bayers an Champion Jason Cruth und Alex Ricks, die wiederum das Gold allerdings unter sich ausgefochten haben. Nach diesen Worten ist ein Sieg heute über den Manager von „The Man“ Player fast Pflicht, wenn Sheen weiterhin ein Match gegen Crutch oder auch Ricks verfolgen will.“


Singles Match:
Johnboy Dog vs. Lex Streetman
Referee: Guido Sandmann


Pete: „Kommen wir bereits zum Hauptkampf des Abends, wo aus eigentlichen Partnern bereits wieder Gegner werden. Noch in der letzten Show haben sich Johnboy Dog und Lex Streetman zusammengetan, um nicht nur ein Tag Team Match gegen GFCW Heavyweight Champion und dessen #1 Contender S1margl zu gewinnen, sondern mit diesem Sieg auch noch in das Titelmatch bei „GFCW Title Nights 2016“ reinzurutschen. Auch in der „PCWA Cotatores Trophy“ vertraten die Zwei gemeinsam die Farben der GFCW , doch wie viel von diesem Teamwork heute noch übrig geblieben ist, werden wir im Match wohl sehen. Das Fatal 4 Way Match wirft auf jeden Fall schon seine Schatten voraus und der Sieger heute hätte mit Sicherheit einen kleinen psychologischen Vorteil bereits auf seiner Seite. Wer ihn sich allerdings sichern kann, steht noch nicht fest und so warten wir einfach mal den Hauptkampf des Abends ab!“


Sven: „Soweit zu den bereits angekündigten Matches, doch natürlich erwarten wir auch noch weitere Auftritte von anderen GFCW-Stars. Freut euch zum Beispiel auch noch auf GFCW Heavyweight Champion Zeus mitsamt Aristides, S1margl, Rider McKnight, den neu erwachten „Demon of Death“ und Vielen mehr!“

Pete: „Viel Spaß also mit der heutigen „War Evening“-Show wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! Ab geht die Post in der Hansestadt! Also dann…lass‘ und sehen, was als nächstes auf dem Plan steht. Ich wäre ja für etwas Ri…“



Jegliche Hoffnung zerschlägt sich. Der zarte Wunsch, es möge doch im Geviert heiß hergehen, geht in den Klängen einer wohlbekannteren Stimme unter. Ein krächzendes, lautes Organ. Produziert in einem dürren Körper.

Klar: Gemeint ist Aristides. Der Grieche. Das Sprachrohr des Champions.

Mit einem Mikrofon in der Hand stolziert er, ohne auf das Einspielen eines Themes wartend, die Rampe herunter. Die Zuschauer links und rechts, die seinen Weg aus voller Kehle mit Buhen begleiten, werden ebenso ignoriert wie die Kameras, die probieren, ihn in einer Pose einzufangen. Er wirkt angespannt. Die Leichtigkeit, seine spielerische Arroganz, scheint wie verflogen. Stattdessen sind die Lippen in seinem ausgemergelten Gesicht zu einem schmalen Strich geworden und aus tiefliegenden Raubtieraugen fixiert er den Squared Circle. Einmal angekommen blickt er sich kurz um, hebt dann das Mikrofon an den Mund.


Aristides: „EIN SKANDAL!“


Wutentbrannt entfährt ein Schrei seiner Kehle. Er streicht sich eine fettige Haarsträhne aus dem Gesicht und setzt dann an, seinen verbalen Ausfall zu erklären.


Aristides: „Mir ist es scheißegal, ob mir jetzt Redezeit zusteht oder nicht. Scheiß darauf, ob jetzt ein Match ansteht oder nicht. Alles ist unwichtig. Denn wie kann der Alltag in einer Liga so unverdrossen weitgehen, wenn an anderer Stelle das große Kapitel mit Füßen getreten wird?“


Fragend blickt er in das Objekt der TV-Kamera. Gönnt sich eine Kunstpause.


Aristides: „Natürlich meine ich meinen Mandanten, Zeus. Der große Magnet dieser Liga. Die menschgewordene Großartigkeit. Wie ein Orkan fegte er über das gesamte Roster hinweg und gleich einem Heroen setzte er sich an die Spitze dieser Masse unwürdiger Kandidaten, die ihm den Titel streitig machen wollen. Es war ein unvorstellbarer Triumphzug, der ihn davon führte, wo er heute ist. Und seine Großartigkeit bewies er sogar in fernen Gewässern. In der PCWA. Wo er sein Team zum Gewinn der Cotatores Trophäe führte und damit einen Crossover-Sieg einfuhr, an dem jahrelang alle anderen GFCWler gescheitert sind.“


Buhrufe branden auf. Dankbarkeit hört sich anders an.


Aristides: „Doch wie dankt man es ihm? Ein inkompetenter Herr beweist die Frechheit zwei Männer, die es nicht im Ansatz verdient haben, mit einer fadenscheinigen Argumentation ins Titelgeschehen aufzunehmen, so dass jetzt die Chance besteht, dass Zeus ganz ohne eigenes Zutun, nur mit etwas Pech, den Titel verliert. Sieht so Sportlichkeit aus? Fairness? Nein, ich sage es euch. So sieht ein Witz aus! Ein Witz, zu dem die GFCW geworden ist.“


Chairs thrown an tables toppled,
Hands armed with broken bottles,
Standing no chance to win but.
We're not running. We're not running.

Das Einspielen von „Behind Closed Doors“ dürfte hingegen kein Scherz sein und der anwesende Grieche reagiert erwartungsvoll mit wenig Humor auf das Ertönen von Rise Against. Dies kündigt schließlich bekanntermaßen einer der zwei Männer an, die vor vierzehn Tagen auf den quasi letzten Drücker auf den Zug mit Namen „Titelmatch“ aufgesprungen sind und im Gegensatz zu Aristides reagiert die GFCW-Galaxie mit Wohlwollen auf die Ankunft des Los Angelinos!

In seinem bekannten schwarzen Trainingsanzug mit roten Seitenstreifen – sponsored by „L.A. Gym“! - betritt Lex Streetman aktuell die Entrance Rampe und verharrt nicht wirklich lange auf dem oberen Bereich des Weges zum Ring. Zum Scherzen – um auf die Worte Aristides' zurück zukommen - scheint der Amerikaner offenkundig nicht erschienen zu sein, präsentiert seine Mimik doch ein eher unterkühlt wirkendes Antlitz auf dem Weg zum Squared Circle. Gleichwohl dürfte diese Grimmigkeit jedoch viel mit dem Griechen im Ring zu tun haben, denn wenn immer der Name „Aristides“ fällt, dürfte es bei Streetman wohl keine Freudensprünge geben.


Sven: „Oh oh... Streetman scheint trotz des fix gewonnenen Titelmatch für „Title Nights“ nicht gut drauf zu sein und mit Zeus fehlt Aristides hier und jetzt sein eigentliches Schutzschild. Das könnte böse enden... Security!!!“
Pete: „Sven, als ob Lex jetzt ernsthaft handgreiflich werden wird. Schau doch, er bringt ein Mikrofon mit ins Seilgeviert, das dürfte somit eher einen verbalen Angriff geben.“


Grund für einen tatsächlichen Überfall auf Aristides gebe es allerdings durchaus, erinnert man sich an die nähere Vergangenheit der Zwei Südeuropäer mit dem Amerikaner. Für die (verdiente?) Tracht Prügel dürfte dann aber doch eher der gottesgleiche Krieger und GFCW Heavyweight Champion in einer Person herhalten und so bleibt es vonseiten des Institutionellen lediglich bei einem wieder einmal bösen Blick in Richtung Aristides. Dieser wirkt noch immer erbost über das plötzliche Auftauchen des ehemaligen „Durchschnittschampions“ und will ihn direkt mit Worten zurechtstutzen... doch Streetman reißt seinen Arm schneller in Richtung Mund und schneidet seinem Gegenüber entsprechend das Wort ab.

Lex Streetman: „Fairness, mhm? Du sprichst über Sportlichkeit und Witzen? Lass mich dir mal einen andere Standpunkt über das Tag Team Match in der letzten Show präsentieren. Dort haben wir nämlich endlich alle sehen können, wie irdisch dein angeblicher Gott tatsächlich ist!“


Ähnlich wie aus den Gesichtszügen erkenntlich ist, schwingt auch in der Stimme des Blondschopfes merklich eine große Abneigung gegenüber dem hageren Griechen mit. Entsprechend bohren sich die stahlblauen Augen förmlich in die hinten den Augen liegende Schädeldecke von Aristides, als die nächsten Worte aus seiner Kehle entspringen... eine Situation, die nicht das erste Mal über die letzten Monate zu beobachten ist.

Lex Streetman: „Erneut wolltest du ihm unerlaubterweise helfen. Wieder einmal hast du versucht, illegal Einfluss auf das Geschehen im Ring zu nehmen, als es um deinen Schützling schlecht stand. Dieses Mal hast du allerdings die gerechte Strafe dafür erhalten und der ganzen GFCW-Galaxie wurde ersichtlich, dass Zeus ohne dein Zutun verwundbarer ist, als du es dir in deinen schlimmsten Träume ausmalen kannst.“


Nach und nach entspannen sich die Muskeln beim Kalifornier, denn nun kommt er zu dem persönlich angenehmen Teil der Ansage, dessen „Unter-die-Nase-Reiben“ er bei Aristides nun wahrlich genießt.


Lex Streetman: „Das Ende vom Lied ist nämlich, dass ich nun doch auch das bekomme, was ich mir vorgenommen und redlich verdient habe! Main Event von Title Nights... GFCW Heavyweight Championship Match, die Dritte... du weißt genauso gut wie ich, dass es zwischen unseren beiden Seiten eins zu eins steht und es dementsprechend eine Entscheidung bedarf, die wir nun auch schlussendlich bekommen werden. Hierbei spielt es auch keine Rolle, wer noch alles im Match vertreten ist oder welche Wendungen bis dahin noch geschehen sollten, denn nochmals... ich hab jetzt schon alles erreicht, was ich wollte und alles, was nun noch folgt wäre Bonus.“


Tatsächlich wirkt der sonst so emotional überschaubare Streetman in diesem Moment gar ein wenig... ja, man kann schon sagen... locker! Zwar könnte der Leiter des „L.A. Gyms“ zum ultimativen Frohsinn ruhig noch ein wenig lächeln, doch das wäre wahrscheinlich auch zu viel verlangt.

Zunächst einmal geht es hier auch erst noch um den Konflikt zwischen ihm und Zeus respektive dessen anwesendem Sprachrohr und dafür bedarf es noch einige wenige Worte. Mit der freien Hand deutet LS kurz in Richtung seines Gesprächspartners, ehe ertönt seine Stimme über die Hallenboxen zu hören sind.


Lex Streetman: „Der Witz, der sich aktuell im Titel Picture der GFCW breit gemacht... das bist ohne jegliche Ausnahme lediglich du selbst! Mit all deinen Reden, den Psycho-Spielchen und unnötigen Eingriffen hast du nahezu im Alleingang dazu beigetragen, dass ein dunkler Schatten auf das gesamte Titelgeschehen fiel. Nun stehen drei Männer bereit, diese Schmach endlich zu beenden und offen gestanden ist es mir fast schon egal, wer Zeus bei „Titel Nights“ den Titel abnehmen wird... Hauptsache euer Trauerspiel an der Spitze der Liga nimmt ein Ende und ihr macht Platz für ehrenvollere Träger des Goldes!“

Aristides: „Redlich verdient! Lex, ich muss lachen. Immer wieder schaffst du es, Fakten derart zu verdrehen, dass du selbst an diese Unwahrheiten zu glauben scheinst. Hättest du selbst nicht betrogen, wärst du bereits im Sommer aus dem Titelgeschehen geflogen und wärest jetzt weiter vom Gold entfernt als die Sonne vom Mond. Zudem sei daran erinnert, dass Zeus nicht verloren hat. S1margl hat den Kampf verloren. Und dafür wird Zeus nun bestraft. Welch Tragödie. Ein Drama epischen Ausmaßes. Geschrieben mit Tinte, die aus der Inkompetenz unserer Autoritätspersonen gewonnen wurde.“

Ich habe den Kampf verloren, huh?!“


Plötzlich ertönt eine weitere Stimme aus den Lautsprechern und es ist unschwer zu erkennen, von welchem Mann diese Worte gesprochen wurden.
Sofort sind die Blicke auf den fliegenden Hund gerichtet, der kurz später auch schon in der Halle kommt und zum Ring marschiert. Mit einem bunten Gemisch an Reaktionen wird er empfangen. Auf der einen Seite schallt ihm Applaus entgegen, auf der anderen Seite sind aber auch Buhrufe und Pfiffe zu hören. Letztere resultieren wohl nicht nur aus seiner Idee mit dem verhassten Heavyweight Champion in der PCWA gemeinsame Sache zu machen, sondern die Taktikidee des Night Fighters vor einem Monat, wo er Lex Streetman anbot, zuerst Johnboy Dog auszuschalten, um dann in einer One on One Situation herauszufinden, wer der Bessere ist, liegt ebenso in den Unmutsbekundungen der GFCW Fans.


S1margl: „Ich helfe deinem Gedächtnis in diesem Fall nur ungern auf die Sprünge, Aristides. Wie gerne hätte ich gegen Zeus bei Title Nights ein Singles Match bestritten, denn hier ist noch vollkommen offen, wer der Bessere ist. Und wäre alles normal verlaufen, hätte Johnboy Dog den Champion nicht in der Mitte des Rings gepinnt, während ich Lex außerhalb des Ringes beschäftigt habe, so wäre sein Status auch noch intakt. Denn eigentlich ist das eine klar erkennbare Taktik, eine einfache Sache für deinen Schützling, so dachte ich. Ich nehme den Stärkeren der Beiden aus dem Match und Zeus erledigt den Rest… Nun… scheinbar ist der Gute doch nicht so stark, wie ich vermutet habe.“

Lex Streetman: „Hast du nicht im Vorhinein bei Tammy verkündigt den siegreichen Pin anbringen zu wollen, um Johnboy und mich auf die Plätze zu verweisen?“


S1 schaut hinüber zu Lex Streetman und ein böses Funkeln sprüht in seinen Pupillen auf. Es scheint als sei jeglicher Respekt zwischen den beiden Männern in letzter Zeit verflogen.


S1margl: „Wolltest du nicht ein Singles Match gegen mich bestreiten, obwohl ich dich bereits zwei Mal bis drei auf der Matte gehalten habe? Triple Threat in Hildesheim und PCWA Cotatores Trophy Challenge! Aber anstatt mutig gegen mich zu verlieren, kämpfst du heute gegen Johnboy Dog… Ein Match, welches für Title Nights neben dem Main Event Zeus vs. S1margl optimal gewesen wäre - heute aber so überflüssig ist wie eure Teilnahme am World Title Match bei Title Night.“


Das hören die anwesenden Fans natürlich nicht gerne, doch ihre Rufe werden von Johnboy Dog unterbrochen.


Johnboy Dog: „Bremen, hört Ihr das? Seine Königliche Hoheit, Aristides, fühlt sich bewogen, sich bedrängt zu fühlen! Mit Verlaub: Das darf er, denn eigentlich hat er hier NICHTS zu suchen! Zeus wäre der, den ich sprechen wollen würde….aber der kann wohl nicht sprechen.“


Dem Hund ist bewusst, dass der das sehr wohl kann und auch getan hat, aber diese kleine Stichelei in Richtung Aristides und Zeus lässt sich der Haudegen nicht nehmen.


Aristides: „Lieber stumm als unsinnig, Johnboy.“
Johnboy Dog: „Ich frage mich allen Ernstes, wie man meine Anwesenheit im Titelmatch auch nur ansatzweise infrage stellen kann? Ich wurde bei der Cotatores-Trophy durch einen nicht am Match beteiligten Herrn namens Aristides an der Rettung behindert, habe den amtierenden GFCW-Champion besiegt – wenn auch in einem Tagteammatch, das ich aber überwiegend allein bestritten habe – und meine Bilanz gegen Streetman und S1margl ist auch alles andere als negativ. Was also sollte mich mehr zu diesem Match legitimieren, als diese FAKTEN? Mal ganz abgesehen von der Frage, wem die GFCW-Galaxie zujubeln soll? S1margl? Dessen Bonus wegen Zereo Killer ist aufgebraucht. Lex Streetman? Der Mann, der nicht so recht zu wissen scheint, wohin mit sich, den ich aber dennoch respektiere? Möglich, aber unwahrscheinlich. Oder sollen sie vielleicht doch den feigsten Heavyweight-Champion aller Zeiten belohnen, der sich hinter seiner Sprücheklopfenden Schlanggurke versteckt, die wahrscheinlich nach einem Kick schon in Tausend Teile zerbricht? Ich kenne die Antwort: NEIN! Denn einzig Johnboy Dog – also meine Wenigkeit – weiß wirklich, wie die GFCW-Galaxie fühlt. Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen und nichts wird mich davon abhalten, mir meinen letzten verbliebenen Traum zu erfüllen!“

Aristides: „Ruhe! Schweigt! Ich kann dieses realitätsferne Geplapper nicht anhören. Wer hat euch erlaubt, im Ruhme des Zeus zu baden und euch über ihn zu äußern, ohne dass er anwesend ist. Mit ein wenig schlechtem Willen könnte man das glatt als Blasphemie werten. Desh...-“



Pete: “?”

Sven: “?!”


Die Blicke der Fans in der ÖVB-Arena richten sich plötzlich total verstört in Richtung Titan Thron und Entrance Stage. Auch die Köpfe der im Ring stehenden Personen wandern ruckartig hinüber, denn so richtig versteht gerade niemand, wieso hier ausgerechnet die Theme des Fight Club ertönt. Die Halle verfinstert sich, lediglich das Blitzlichtgewitter unzähliger Digicams und Smartphones erhellt die Szenerie. Dann taucht unter Buhrufen und zahlreichen Fragezeichen in den Gesichtern der Leute ein Mitglied des Fight Club auf, die Kapuze des mausgrauen Hoodies tief ins Gesicht gezogen. Einen Moment verharrt er dort. In der einen Hand ein Mikrofon.
Letztlich verstummt die Theme, das Licht geht an, die unbehagliche Stimmung verschwindet und die Kapuze wird in den Nacken geworfen. Darunter kommt die böse grinsende Fratze des Sprachrohrs des Fight Club zum Vorschein...


Pete: „Jasper Randall?? Was macht er denn hier?“

Sven: „Pst...er wird es uns sicher gleich erklären...“


Tatsächlich lässt der New Yorker seinen Blick erst durch die Halle schweifen, ehe er dann das Mikrofon ansetzt:


Jasper Randall: „Well, well, well...Wenn ich in den Ring dort blicke, sehe ich wohl das Who-is-who des Wrestlings. Mr. Lex Streetman, seines Zeichens immer noch der am längsten amtierende, und mittlerweile EHEMALIGE zweifache GFCW-Heavyweight-Champion. S1margl, der Mann, der so durchschaubar ist wie eine Backsteinmauer und dessen unbedeutende Karriere demnächst ohnehin vergessen sein wird. Johnboy Dog...ts. Wer kennt diesen Mann besser als der Fight Club? Und natürlich der Vertreter des griechischen Gottes Zeus, der AMTIERENDE GFCW-Heavyweight-Champion. Und seht ihr...gerade über ihn wollte ich sprechen.“


Er greift in die Handwärmertasche seines Hoodies und holt etwas hervor, während Aristides erzürnt dreinschaut und auch allen anderen die Überraschung immer noch förmlich ins Gesicht geschrieben steht.


Jasper Randall: „Ihr könnt eure Planungen und euer leidiges Geschwafel über den Title Nights Main Event ruhigen Gewissens beenden. Was das leidige Geschwafel betrifft, wäre nicht nur ich, sondern auch Tausende andere Menschen dankbar. Doch bevor ich abschweife, möchte ich euch aufklären. Denn was ich hier in der Hand halte, wird euer Schicksal und den Title Nights Main Event komplett auf den Kopf stellen.“

Pete: „Oh nein, ich ahne es...“


Auch die Fans ahnen es, und es entsteht eine gewisse Unruhe. Aber auch Vorfreude...denn wenn es stimmt, was Jasper dort in der Hand hält, dann...


Jasper Randall: „Das ist MEIN Blankovertrag auf ein Match meiner Wahl! Ja, der Vertrag, den ich mir verdient habe, weil ICH...ich meine...weil WIR bei Brainwashed die Allianz vernichtend geschlagen haben. Und ja, Zeus, Aristides...ich löse diesen Vertrag ein auf ein GFCW-Heavyweight-Champion-Titelmatch...HEUTE ABEND!!!“


YEEEEEEEEAAAAAAAAAH


Pete: „Nein?!“

Sven: „DOCH! HAHA! Pete, wir bekommen ein Titelmatch, heute Abend!“


Das ist auch der Grund, wieso die Fans ausrasten. Sie können Jasper Randall und den Fight Club sicherlich nicht leiden, und auch Zeus und Aristides könnte man nicht gerade als die beliebtesten ihrer Zunft bezeichnen. Doch ein Titelmatch wird immer gerne gesehen, gerade wenn es so spontan zustande kommt wie hier. Aber...ist all das überhaupt offiziell? Das scheinen sich auch die vier Leute im Ring zu denken, speziell eine Person scheint überhaupt nicht einverstanden zu sein...


Aristides: „WAS!?“


Die knochige Hand des Griechen klammert sich so fest an das Mikrofon, dass die Adern wie Berge aus ihr hervortreten. Das Schauspiel wiederholt sich am Hals, über den ein vor Wut gerötetes Gesicht zu sehen ist.


Aristides: „Was soll dieser Quatsch! Schon wieder ein Skandal. Schon wieder unfair. Was die Liga mit ihrem Champion macht, ist nichts weiter als ein unfaires Spiel.“


Plötzlich ist eine Stimme zu hören, die als nächstes durch den Vorhang kommt, um sich als der Commissioner zu entpuppen.


Jimmy Maxxx: „Habe ich meine Anweisung nicht deutlich genug gemacht bei unserem letzten Treffen? Derjenige, der diese Show bestimmt und ihre Wege leitet, BIN ICH!“


Er wirkt sehr wütend und deutet in den Ring zu den Männern die dort stehen.


Jimmy Maxxx: „Was soll das hier? Seit Wochen höre ich nichts weiter als ‚ich will ein Titelmatch hier, ich will ein Titelmatch da‘.... selbst dein Schützling Zeus, Aristides, hat vor seinem Sieg lange um ein Titelmatch gebettelt. Und jetzt, wo jemand, der sich legitim ein Titelmatch beim Pay Per View erarbeitet hat und dieses einfordert, soll das auf einmal unfair sein?“


Er fragt auch deutlich gestikulierend in die Runde.


Jimmy Maxxx: „Nein, genug mit dem Gejammer und Geheule hier. Ihr seid alle Top Vertreter der GFCW und hier in der GFCW wird gekämpft und nicht gequatscht! Das heißt, das Titelmatch steht fest, so wie ich es den Siegern der Verträge zugesichert habe! Sollte Jasper Randall gewinnen, gibt es bei Title Nights das Rematch von heute und ihr anderen Drei werden dann in einem Triple Threat Match um den Herausforderer Posten kämpfen. Aber nun verlässt jeder meinen Ring, damit ich endlich wieder Wrestling sehen kann und keine Idioten, die nur am weinen sind...“


Der Commissioner geht wieder Backstage.


Pete: „Es ist tatsächlich amtlich, Sven! Wir erleben heute ein spontanes Titelmatch um den GFCW-Heavyweight-Championgürtel!“

Sven: „Guck nur, wie fies Randall grinst und wie verärgert die Leute im Ring sind...!“

Pete: „Kein Wunder! Denn wenn Randall wirklich gewinnt, erlischt auch der Herausfordererstatus von Lex, JBD und S1margl. Dabei will doch jeder zu Title Nights fahren.“



Direkt nach den richtungsweisenden Geschehnissen wird backstage geschaltet.

Dort steht, wie mit eisernen Ketten in den Boden verankert, der Mann, um den sich eigentlich all das Gesehene gedreht hat. Zeus. Der Champion. Bloß wirkt er trotz allen neuen Entwicklungen seltsam unbeteiligt. Mit unbeweglicher Miene starrt er auf einen Monitor, auf dem gerade noch Pete und Sven bei ihrer Abmoderation in die Kamera lächeln.

Der Koloss sieht, wie sich das Bild langsam schwarz färbt. Ihn alleine lässt mit den Gedanken. Mit dem Wissen, dass er heute noch seinen Titel verteidigen muss. Sich wieder beweisen. Wie gegen Streetman. Wie beim Gastspiel in der PCWA. Es scheint, als würde sich das große Rad unaufhaltsam drehen und so lange nicht aufhören, bis man scheitert. Erfolg ist nie unendlich, sondern wird nur darin gemessen, den Wagen möglichst lange zu ziehen.

Als der Grieche aus seinen Gedanken erwacht, dreht er sich vom schwarz gewordenen Monitor ab. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, mit der Vorbereitung zu beginnen. Im Gegensatz zu Randall, der sich seit Wochen einen Plan zurechtlegen konnte, trifft ihn dieser Kampf schließlich völlig unvorbereitet. Doch es ist etwas Anderes, dass ihn noch mehr trifft. Genauer gesagt: Jemand. Eine kleine Gestalt, die sich unbemerkt hinter ihn geschlichen hat und ihn aus kleinen, dunklen Augen anstarrt, in denen sich gleichsam Vorwürfe und Zuneigung zeigen.


Roussos: „Hallo. Dimitris…“


Da steht er also. Der Mann, der ihn gefühlt seit Wochen, seit Monaten verfolgt. Ein Junge, von dem er einst behaupten konnte, er sei sein bester Freund. Und jetzt…? Wie steht er zu ihm?

In den letzten Wochen hat die Verdrängungstaktik gewirkt. Und Aristides hat seinen Teil dazu beigetragen, indem er ihn weitgehend abschirmte. Doch jetzt steht Roussos direkt vor Zeus und starrt ihm in die Augen. Kein Ausweg, keine Flucht. Einfach nur Konfrontation. Nicht mit dem anderen Mann, nein…mit den eigenen Gefühlen.


Zeus: „Was machst du hier?“


Eine einfache Frage. Zur Überbrückung. Zum Einstieg.


Roussos: „Presseausweis. Alles legal.“


Der fehlgeschlagene Versuch, mit einem Lächeln die SPannng aus dem Gespräch zu nehmen. Unaufgefordert zückt Roussos einen Papierausweis.


Roussos: „Die Zeiten, in denen ich mich reinschleichen musste, sind vorbei. Die Zeiten, in denen meine Worte so knapp bemessen sein mussten. Endlich…“


Durchatmen. Er sucht wieder den Blick des griechischen Hünen.


Roussos: „…Zeit zum Reden.“

Zeus: „Wir haben nichts zu bereden.“

Roussos: „Haben wir.“


Er macht einen Schritt auf Zeus. Dieser schreckt fast zurück.


Roussos: „Mit dem Mann namens Dimitris, den ich seit meiner Kindheit kenne und der einer meiner besten Freunde ist, habe ich viel zu bereden. Wir hatten schließlich seit Jahren nicht die Gelegenheit. Und viel hat sich seitdem verändert.“


Pause. Die bedeutungsschweren Worte wirken einen Moment, schweben über der Unterhaltung.


Zeus: „Also?“


Roussos legt den Kopf schief.


Roussos: „Du weißt ganz genau, was ich fragen will. Es läuft auf ein einziges Wort hinaus. Und auf ein paar Worte von dir. Wenn ich sie gehört habe, bin ich wieder verschwunden, wenn du das willst. Aber vorher beantworte mir diese einzige Frage.“


Wieder kommt er einen Schritt näher. Diesmal bleibt Zeus stehen. Blickt ihn auf. Wartet auf die Frage, die er sich eigentlich schon denken kann.


Roussos: „Warum? Warum hast du dich so verändert?“


Der Koloss schwankt. Zumindest im übertragenen Sinne. Er blickt zu Boden, weicht dem Starren Roussos‘ aus.


Roussos: „Ist es das, was dich glücklich macht? Erfolg um den Preis, dass die Leute dich verachten. Dich auf eine Stufe mit einem kleinen, schmierigen Betrüger stellen?“


Weiter Schweigen.
Weiter elendig langes Warten auf eine Antwort.
Doch dann geht alles ganz schnell.

Roussos verdreht die Augen. Stürzt. In einem Akt der Überraschung versucht er sich noch an Zeus festzuhalten, doch dann gibt sein Körper nach und kracht auf den harten Boden. Bleibt dort regungslos liegen.

Als sich die Überraschung legt, blickt Zeus vom Gefallenen auf. Und sieht in zorngerötete Augen eines wohlbekannten Mannes – Aristides. Er steht hinter Roussos. Ein Stuhl in seiner Hand.


Aristides: „Dieses war der erste Streich. Und der Zweite…“


Er umgreift den Stuhl fester. Holt abermals aus.
Bereit, den metallenen Stuhl auf den ungeschützten Körper von Roussos niedersausen zu lassen.


Zeus: „Halt!“


Millisekunden vor dem Einschlag hält Aristides inne. Sein wutverzerrter Blick wandelt sich in Überraschung.


Aristides: „Ich werde nicht zulassen, dass dieser Typ immer und immer wieder auftaucht und dir einen Floh ins Ohr setzt. Wann soll das vorbei sein? Verdammt! Hast du gesehen, was eben im Ring passiert ist. Du wirst heute deinen Titel verteidigen müssen. Was sollen diese Nebenschauplätze…?“


Verachtender Blick zu ROussos auf dem Boden, der vor Schmerzen stöhnt und geistig noch nicht wieder ganz in dieser Welt zu sein scheint.


Zeus: „Es wird für mich kein Problem mehr sein.“

Aristides: „Das hoffe ich. Sonst werde ich mich doch darum kümmern. Und zwar sehr genau…“


Ärgerlich wirft Aristides den Stuhl zu Boden, blickt noch einmal eindringlich zu Zeus und verschwindet dann aus der Szenerie.



Wir sind Backstage und sehen nun wieder Rider, der wütend auf und ab läuft. Was auch verständlich ist, nachdem er vom Fight Club gerade eine Absage bekommen hat nach seiner Herausforderung. Und dann ist auch noch sein Tag Team Partner einfach nicht auffindbar! Rider bleibt stehen und schaut, immer noch wütend, einfach gerade aus.


Rider: „Was willst du denn?“


Die Worte richten sich an jene Person die jetzt das Bild betritt: Bryan!


Bryan: „Was ich will? Einfach: Dir sagen das es mir wirklich leid tut, dass du dein Match bei Title Nights gegen den Fight Club nicht bekommst. Ach was streich das. Das kaufst du mir sowieso nicht ab. OK. Die Wahrheit: Ich wollte dich einfach nur fragen: Warum bist du so dreist und forderst andere Leute zu einem Title Nights Match heraus, wenn es doch im Locker Room eine gewisse Person gibt, mit der du immer noch nicht alle Rechnungen beglichen hast? Du weißt von wem ich rede! Player ist immer noch tierisch angepisst, wegen dem was bei Brainwashed passiert ist. Du hast gecheatet um zu gewinnen, was Player bei all euren Auseinandersetzungen nie getan hat! Und deswegen will Player persönlich mit dir reden! Aber nicht heute, sondern in zwei Wochen bei War Evening! Player wird dir ein Angebot machen, das du nicht ablehnen kannst! Denn, und so viel darf ich verraten, dieses Angebot ist der Grundstein für das Ende dieser Rivalität zwischen euch! Player selber will es endlich beendet wissen! Also wäre es für dich nur das Beste, wenn du in zwei Wochen mit ihm redest! Gnade Gott was passieren wird, wenn du nicht erscheinst beziehungsweise wenn du sein Angebot nicht annimmst. Denn Player mag es gar nicht, wenn eine Sache unbeendet bleibt!“

Rider: „Player … Ich dachte mir schon, dass da noch was kommen würde. Er kann seine Niederlage bei Brainwashed einfach nicht verwinden! Und was heißt hier gecheatet?! Du meinst, das mit dem Licht war damals doch kein Stromausfall, sondern ein abgekartetes Spiel?! Das ist ein starker Vorwurf, mein Freund. Ich weiß nur, dass ich nichts damit zu tun hatte. Ob der Demon vielleicht … ganz ehrlich, keine Ahnung. Aber es interessiert mich auch nicht. Wie sagt man doch so schön: Gewonnen ist gewonnen. Aber wie ich Player kenne, wird er ohnehin keine Ruhe geben, bis er seinen Willen bekommt. Du kannst ihm also ausrichten, dass ich in 14 Tagen da sein werde, um mir anzuhören, was er zu sagen hat!“

Bryan: „Also gut. Dann richte ich das meinem Klienten aus. Schönen Tag noch.“


Doch das hat Rider schon gar nicht mehr gehört, denn längst hat er Bryan einfach stehen lassen, so dass der nur noch mehr oder weniger zu sich selbst gesprochen hat. Dann fadet die Szene aus.



Wir befinden uns unmittelbar vor dem Match Backstage. Jack und Frank stehen bereit und warten auf ihren Einsatz. Jack wärmt sich ein wenig auf, während Frank noch auf einem Stuhl sitzt und in sich gekehrt scheint. Jack bemerkt, dass sein Bruder sich erneut in Gedanken verliert und überlegt kurz. Er haut ihm dann mit der Faust auf die Schulter um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.


Jack: "It's the eye of the tiger it's the thrill of the fight rising up to the challenge of our rival and the last known survivor stalks his prey in the night.."


Jack wedelt motivierend mit seinen Fäusten als er seine beste Acapella-Version des bekannten Hits zum Besten gibt. Frank geht sofort mit und wippt voller Elan mit dem Oberkörper. Die fragwürdigen Gesangkünste des älteren Bruders hatten vollen Erfolg. Frank steht auf und ist quasi bereit zu allem, als ein bekanntes Gesicht um die Ecke tritt und noch fragwürdigere Klänge aus seinem Mund lässt.


MacMüll: "Rising up, back on the streets did my time, took my chances"


Voller Inbrunst brüllt MacMüll in sein Mic und hat scheinbar total vergessen, weshalb er eigentlich hier ist. Die Trucker schauen sich verwirrt an, überlegen, wie sie das Übel abwenden können und tippen MacMüll simultan auf je eine Schulter. Dieser ist prompt zurück in unserer Welt und Profi wie er ist tut er so, als sei nie etwas geschehen.


MacMüll: "Okay, wir befinden uns Backstage mit den Tag-Team-Truckern, welche kurz vor ihrer ersten große Hürde hier in der GFCW stehen. Ladies and Gentleman, begrüßen sie Jack Bobo und Frank den Trucker!"


Er applaudiert und die Brüder schauen sich erneut verwirrt an. Frank flüstert seinen Bruder so etwas wie: Hätten wir ihn mal singen lassen zu, nur um ihn direkt mit seinen schwarz glänzenden Zähnen anzulächeln.


MacMüll: "Jungs, halten wir es kurz, wie stehen die Chancen auf einen Sieg?"

Jack: "Ausgezeichnet. Wir machen das schon."

Frank: "Das wird schon, ne?"


MacMüll scheint noch eine länger ausgearbeitete Antwort zu erwarten, bis er schließlich das Mic wieder hebt.


MacMüll: "Nicht sehr gesprächig, was?"


Die Trucker schauen sich verwirrt an


Jack: "Sorry, ich bin nicht vertraut mit Interviews. Mit halten wir es kurz dachte ich du meinst es auch so."


Die Brüder lachen


MacMüll: "Ach, das ist nur so eine Phrase. Ihr seid echt noch nicht lange in der GFCW, keiner hier hält sich je kurz. Sprecht euch also ruhig aus."


Frank und Jack klatschen sich nochmal ab und kurz danach auch den Reporter, scheinbar wollen sie sich nicht mehr aussprechen. Sie versuchen die Szenerie zu verlassen, aber der Reporter scheint nicht zufrieden mit dem Interview und folgt den beiden zu ihren Trucks, welche ohne Auflieger mit Sicherheit in die 14000 Menschen fassende Arena passen, ohne bleibende Schäden anzurichten. Die beiden steigen in Mandy und Madison und hupen MacMüll noch einmal zu. Er erschrickt und realisiert, dass es das wohl mit dem Interview war. Leicht enttäuscht winkt er den Truckern zum Abschied.


Frank und Jack lassen die Motoren an und Jack greift sich das Funkger.


Jack: "Frank?"

Frank: "Jo?"

Jack: "Rising up, back on the streets..."

Jack und Frank: "did my time, took my chances"



I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT





Es wird dunkel. Blitzlichtgewitter geht los, Spotlight auf die Entrance Stage. Jedem hier ist klar, wer zum Ring kommt, weswegen sofort laute Buhrufe einsetzen. Die ÖVB-Arena ist bereit für ihr erstes Match. Ebenso ist es Laura...


Laura: „Das folgende Match ist ein Non-Title-Match und ist für einen Fall angesetzt. Als erstes auf dem Weg zum Ring...mit einem Gesamtgewicht von 190 Kilogramm. Sie sind Teil der amtierenden GFCW-Tag-Team-Champions: Daniel und Drake Ackley...der FIGHT CLUUUUUB!!“


Die beiden Fight Clubberer begeben sich die Rampe entlang, ohne großes Aufhebens. Sie entern den Ring, postieren sich zentral, reißen synchron die Kapuze in den Nacken, während das Licht wieder angeht. Beide Männer entledigen sich ihrer mausgrauen Hoodies, und darunter kommen die Tag-Team-Gürtel zum Vorschein. Auch diese werden abgelegt. Der Fight Club ist bereit für die Äktschn.


Das Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.



I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK



Die typischen Truck Air Horns ertönen und die beiden Amerikaner rollen in Kolonne in die Arena. Vorne fährt der Truck von Jack Bobo, in dunkelblauem metallic erleuchtet er. Direkt dahinter sein Bruder im kirschroten Truck, auf dessen Seite in großen Lettern MADISON steht. Ohne Auflieger nehmen die beiden auch recht schnell fahrt auf und sind fast schon am Ring angekommen.



I LOVE A FRESH CUT FIELD WITH A FIRST FROST ON, HOW IT SHINES LIKE GOLD WHEN THE SUN TURNED ON



Jack und Frank steigen nahezu simultan aus ihren Trucks, welche einiges an Platz benötigen, selbst ohne Auflieger. Frank spuckt noch schnell seinen Kautabak aus und Jack zieht sein Hemd aus, sodass sie beide Kampfbereit sind. Beide rollen sich in den Ring und klatschen nochmal miteinander ab.



I LOVE THE SOUND OF THEM WHEELS WITH MY BABY SINGING ALONG

WHEN "THE BOYS OF SUMMER" COMES ON



Die Trucker stellen sich jeweils auf einen Turnbuckle, um ihren Trucks noch einmal ihre Liebe zu zeigen und gemeinsam mit den Fans zu jubeln. Die Jungs springen vom Turnbuckle und der Ring gerins Wanken, ehe die Beiden ausknobeln, wer das Match beginnen darf.


Non Title-Tag Team-Match:

Big Rig (Jack Bobo & Frank der Trucker) vs. Fight Club (Drake Ackley & Daniel)

Referee: Bob Taylor


DING DING DING


Frank the trucker vs Drake Ackley

Die beiden gehen auch gleich sofort aufeinander los. Eine Prügelei entsteht, aus der zunächst sogar der Fight Clubberer als Sieger hervorgeht. Als Ackley allerdings zum Bodyslam ansetzt (oder was auch immer es hätte werden sollen, in jedem Fall hievt er Frank hoch), ist Schicht im Schacht. Denn der gute Frank ist einfach ein zu schwerer Brocken, so dass der Trucker auf Ackley zu landen kommt. ONE. TWO. Kickout!


Frank schnappt sich den Gegner gleich mal mit beiden Händen am Hals und hievt ihn hoch in die Luft. Ackley versucht mit seinen Händen den knallharten Prankengriff des Kontrahenten zu lösen, doch es gelingt ihm nicht. Und so wuchtet Frank den Chicagoer mit einem Twohanded Sitdown Chokeslam auf die Bretter. ONE. TWO. Kickout!


Ackley weiß nicht, wie ihm geschieht. Er ist in Gefahr, hier unter die Räder zu kommen. Denn Frank setzt sofort nach. Er prügelt wie ein Berserker auf ihn ein. Als Abschluss dieser Prügel setzt es einen Discus Lariat. Ackley am Boden. ONE. TWO. Kickout!

Frank atmet etwas durch, packt sich aber dann den Gegner wieder und zerrt ihn in die Ringecke seines Tag-Team-Partners. TAG MADE!


Jack Bobo vs Drake Ackley

Die Zeit bis zum Four-Count nutzen Big Rig zu einem Double Team Move. Double Flapjack! ONE. TWO. Kickout!


Die Fans gehen steil! Ihnen gefällt, wie Ackley hier zugesetzt wird. Mit einem Fallaway Slam und einem Alabama Slam sorgt Jack Bobo hier dafür, dass sein Opponent gar nicht mehr zum Durchatmen kommt. Im Moment keinerlei Gegenwehr. Das missfällt auch Daniel, der draußen schon ungeduldig den Wechsel herbeisehnt und sich weit in den Ring streckt. Ackley kriecht dorthin, doch da ist schon wieder Jack Bobo. Er greift ihn sich, zerrt ihn auf die Beine und wuchtet ihn mit einem kranken Irish Whip in die Ringecke. Bobo stürmt heran, doch Ackley kann endlich rechtzeitig ausweichen. Doch Jack Bobo hat den Braten gerochen, stützt sich am Turnbuckle ab, dreht sich herum. Ackley ist schon herangestürmt, und stürzt genau einen Yakuza Kick von Bobo. ONE. TWO. THREE!


NEIN!


Da ist Daniel, der nun in den Ring stürmt und das Cover unterbricht. Bob Taylor ist überhaupt nicht glücklich darüber. Sowas will er hier nicht haben, weswegen er mit dem Heißsporn eine Diskussion beginnt. Und im Rücken des Ringrichters...Lowblow von Drake Ackley! Daniel grinst hämisch. Der Plan ist aufgegangen, weswegen er den Ring verlässt. Die Unfairness zwingt aber Frank the trucker seinerseits dazu, den Ring zu betreten – oder betreten zu wollen. Denn da ist Bob Taylor und hält den jüngeren Bruder auf. Das wiederum nutzt Daniel erneut. Schnell wie ein Blitz ist er wieder im Ring, packt sich Jack Bobo und schleudert ihn mit aller Wucht gegen den Turnbuckle, shoulderfirst. Und so schnell wie er drin war, ist er auch wieder draußen. Bob Taylor hat Frank zwischenzeitlich aus dem Ring verweisen können, doch der Schaden ist natürlich angerichtet. TAG MADE!


Jack Bobo vs Daniel

Auch der Fight Club nutzt die Gelegenheit für einen Double Team Move. Spinning Reverse Kick von Daniel gegen den von Drake hinterrücks umschlungenen Bobo, Drake packt sofort zu und German Suplex. Daniel ist es jetzt, der seine Offensive startet. Swinging Neck Breaker, Snap Suplex und Scoop Slam. Dann klettert der Heißsporn aufs Toprope. Eine Hurricanrana folgt von dort...doch es gelingt ihm nicht, Jack Bobo herumzuwuchten. Stattdessen hält der ältere Bruder fest und...Powerbomb! Beide Männer momentan am Boden, doch Bobo kommt als erstes auf die Beine. Er stürmt heran...aber zu ungestüm. Daniel weicht aus, stürmt an Bobo vorbei, „läuft“ die Seile hinauf und Rebounded Corkscrew Senton! Nun Daniel mit dem Cover...ONE. TWO. Kickout!


Ein Raunen geht durchs Publikum, denn diesen Move haben sie von Daniel bislang noch nicht gesehen. Sofort klettert der Sohnemann von JBD rücklings wieder aufs Seil...Moonsault! ONE. TWO. Kickout! Daniel wirkt etwas gestresst. Und diesen Stress baut er ab, indem er einige deftige Male auf Bobo eintritt. Dann schleift er ihn in die FC-Ringecke. TAG MADE!


Jack Bobo vs Drake Ackley

Die beiden drängen Bobo in die Ringecke, wo sie ihn abwechselnd mit Punches und Kicks malträtieren. Dann ein Shortarm Clothesline von Drake Ackley. Der Chicagoer hievt den Gegner auf die Beine. Whip-in, aber Reversal von Bobo. Ackley federt in die Seile, kommt zurück und rennt genau in einen Spinebuster des älteren Bruders.


Das gefällt den Fans, denn jetzt bleibt Zeit, dass sich das Blatt wendet. Bobo wechselt allerdings nicht direkt, sondern schleudert Ackley in die teameigene Ringecke. Daniel kommt sofort in den Ring, und da ist Bob Taylor. TAG MADE!


Frank the trucker vs Drake Ackley

Die beiden Brüder wollen sich gerade über Ackley hermachen, aber Daniel beschwert und beschwert sich, weist Taylor darauf hin, dass da hinten etwas Illegales passiert. Aber: Es WAR nicht illegal, Taylor hat den Tag nur nicht gesehen! Taylor geht sofort zwischen die beiden Brüder, zwängt sich hinein und drängt den schweren Frank zurück in seine Ringecke. Daniel grinst mal wieder, der Plan ist schon wieder aufgegangen. Doch bevor sich Jack Bobo beschweren kann, ist Daniel schon da und reißt den Truckerfahrer mit einem Jumping Reverse Bulldog auf die Bretter. Ackley nützt das Chaos, legt sich sofort auf Jack Bobo. Frank wurde widerwillig nach draußen verfrachtet, Taylor ist wieder da…ONE. TWO. Aber Kickout!


Die Fans freuts, denn sie wollen nicht, dass dieses Match durch eine solche Ungerechtigkeit zu Ende geht. Daniel wiederum regt sich auf dem Apron fürchterlich auf. Ackley setzt aber nach. Wie dem auch sei, Tag hin, Tag her, nach Taylor geht es hier immer noch weiter mit


Jack Bobo vs Drake Ackley

Frank the trucker wird draußen richtig nervös. Er stiefelt auf dem Apron herum wie ein Tiger, die Fans feuern ihn an, während er tatenlos zusehen muss, wie der Fight Club das unfaire Eingreifen Daniels ausnutzt. Muay Thai Kicks. Front Slam. Gut Wrench Suplex. Tiger Bomb. ONE. TWO. Kickout! Ackley mag es nicht glauben. TAG MADE!


Jack Bobo vs Daniel

Double Whip-in hier. Eine Double-Clothesline soll folgen…aber Jack Bobo duckt sich drunter weg! Federt in die Seile, der Fight Club ist überrascht…Double Clothesline von Jack Bobo! Der Fight Club geht zu Boden. Auf dem Apron hält Frank nervös das Wechselseil fest, stampft rhythmisch auf die Matte, brüllt und fuhrwerkt seinen Bruder und Tag-Team-Partner in seine Richtung. Denn im Ring liegen derzeit drei Männer flach. Plötzlich beginnt es…


NE – NE – NE – NE


Die Fans haben ihre eigenen Chants für Frank the trucker gefunden. Und der wird dadurch richtiggehend angestachelt. Jack Bobo robbt und robbt sich weiter vorwärts in Richtung seines Bruders, während Drake Ackley und Daniel langsam auf die Beine kommen. Und dann schafft er es…TAG MADE!


Frank the trucker vs Daniel

Und diesmal hat es auch Bob Taylor gesehen. Drake Ackley, der eigentlich gar nicht mehr offiziell im Ring ist, macht aber gar keine Anstalten, das Geviert zu verlassen. Kann er auch ehrlich gesagt gar nicht. Denn sofort stürmt der Mann aus Coffee Springs mit einer Clothesline heran und nietet den ihn um. Daniel fängt sich ein paar beherzte harte Rechte, dann gerät wiederum Ackley ins Kreuzfeuer und holt sich ein paar Maulschellen ab. Schelle links, Schelle rechts.

Whip-in gegen Ackley, der federt zurück. Frank the trucker setzt aber gar nicht zu einer Aktion an, sondern baut sich einfach nur auf und lässt Ackley an seinem mächtigen Körper abprallen. Whip-in gegen Daniel – selbe Aktion! Dann wütet Frank durch den Ring, greift sich Ackley, whipt ihn in die eine der neutralen Ecken. Dann fasst er sich Daniel und whipt ihn auf seinen Partner. Zum Abschluss dieser Parade nimmt Frank the trucker Anlauf. Vertical Splash gegen Daniel! Der stürzt getroffen zur Seite und rollt sich aus dem Ring. Wieder nimmt Frank Anlauf, ein weiterer Vertical Splash, nun gegen Ackley, soll folgen. Doch da plötzlich ein beherzter Griff von Daniel von außen. Er greift sich den Knöchel seines Tag-Team-Partners und zieht ihn rechtzeitig aus dem Ring.


Gerade will der Fight Club etwas durchatmen, als plötzlich Jack Bobo daherstürmt. Out-of-nowhere erwischt der Trucker sowohl Daniel als auch Ackley mit einer Double Clothesline. Die Tag-Champs gehen außerhalb zu Boden. Bob Taylor wütet drinnen schon, denn irgendwie gerät gerade alles außer Kontrolle. Bobo macht aber keine halben Sachen, denn sofort greift er sich zur Freude der Fans Daniel und rollt ihn zurück in den Ring. Jetzt heißt es wieder ganz offizielle Frank the trucker vs Daniel.


Außerhalb will sich Ackley aber revanchieren. Er schnappt sich Bobo und schleudert ihn mit aller Wucht gegen die Guardian Rail. Taylor interessiert es nicht. Sollen die beiden inoffiziellen Männer da draußen machen, was sie wollen. Er konzentriert sich auf das Inring-Geschehen.


Und dort sieht es schlecht aus für Daniel, denn Frank ist onfire. Sofort wuchtet er den jungen Mann mit einem Whip-in in die Seile und Powerslam! Er springt auf, federt in die Seile. Big Splash Pin! Cover ONE. TWO. Aber da ist Drake Ackley und legt Daniels Bein aufs Seil! Und…wo kommt denn der Gürtel her? Der Tag-Team-Gürtel liegt im Ring! Ackley hat ihn hinein geschleudert! Bob Taylor und Frank the trucker diskutieren mit Ackley, der außerhalb steht. Daniel nützt die Ablenkung, schnappt sich den Gürtel, und im Rücken des Ringrichters…



BOOOOOM



Schlag mit dem Tag-Team-Gürtel!


Pete: „RIIIIDER!“

Sven: „Huh?“

Pete: „RIIIIIIIIDER!“

Sven: „WAS?“


Rider McKnight kommt die Rampe herab! Da ist Rider McKnight!


Daniel sieht ihn. Eigentlich wollte er Frank pinnen. Doch Daniels Anwesenheit macht ihn nervös. Sofort sucht er den Blickkontakt zu seinem Intimfeind, deutet, gestikuliert. Rider blickt starr vor sich hin, den ehemaligen Teamgefährten im Blick. Jetzt steht er am Ring. Dann aber lässt es Daniel gut sein. Er widmet sich wieder dem Ringgeschehen, sieht den ausgeknockten Frank the trucker, den er eben mit dem Tag-Team-Gürtel niedergeschlagen hat, im Rücken des Ringrichters. Wo ist überhaupt der Gürtel hinverschwunden? Er ist jetzt weg, interessiert aber Daniel nicht. Im Ring kommt jetzt endlich das Cover. Und Daniel hat während dem Cover nur Augen für Rider, die Fans starten schon einmal die Buhrufe.


ONE



TWO




KICKOUT!!!!


Sven: „WHAT??“


Frank the trucker kickt aus! Zulange hat Daniel mit dem Cover gezögert. Die Ablenkung von Rider hat ihren Zweck erfüllt. Rider grinst selbstgefällig, Daniel reißt die Augen auf. Sofort springt er auf, weist den Referee darauf hin, dass Rider da am Ring steht. Er solle da gefälligst weg.


Außerhalb sind Jack Bobo und Drake Ackley in eine wüste Keilerei verwickelt.


Im Ring kommt Frank the trucker auf die Beine, während Daniel und der Referee mit Rider diskutieren, der aber einfach nur draußen steht und bedeutet, dass er nur zusehen will. Und das ist an und für sich ja nicht verboten als Angestellter. Doch Daniel sieht Frank nicht kommen. Und der greift sofort zu…



BEAR IN THE AIR gegen Daniel!!!



RUUUMMMMMS



Draußen muss Jack Bobo laut krachend gegen die Ringtreppe. Frank the trucker mit dem Cover…Ackley stürmt in den Ring…Bob Taylor ist unten…sieht nichts mehr außer die Schulter von Daniel…



ONE




Rider stürmt in den Ring…Ackley will sich auf den covernden Frank the Trucker hechten…



TWO




SPEAR von Rider gegen Drake Ackley!!!




THREE!!!!




DING DING DING




Laura: „Sieger des Matches: Frank the trucker, Jack Bobo: BIIIIIIIG RIIIIIIIIIG!“


Sven: „WHAT??“

Pete: „Ich fass es nicht!!! Die Neulinge besiegen hier und heute in ihrem zweiten Match überhaupt die amtierenden GFCW-Tag-Team-Champions?!“

Sven: „Und nach den Umständen fragst du nicht??? Was zur Hölle hat Rider hier verloren?“

Pete: „Erinnerst du dich nicht, Sven? ‚Euer Verhalten wird Konsequenzen haben‘. ‚Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt?‘ DAS ist Riders Antwort. Sieht ganz so aus, als möchte er dem Fight Club das Leben etwas schwer machen…“


Rider rollt sich unmittelbar nach dem Spear aus dem Ring und macht sich locker flockig rückwärts die Rampe hochgehend daran, den Inring-Bereich zu verlassen, während die Theme von Big Rig erklingt. Die Fans sind ganz aus dem Häuschen, hüpfen vor Freude auf und ab. Dem verhassten Fight Club wurde hier eine schmerzliche Niederlage beigebracht, und das durch die so beliebten Brummifahrer. Langsam rappeln sich Daniel und Drake Ackley auf die Beine, während Big Rig um sie herum feiern. Sie machen Andeutungen, dass sie jetzt ein paar Bierchen zischen möchten, während Daniel und Ackley endlich realisieren, was passiert ist. Denn sie sehen Rider auf der Entrance Stage stehen. Er hat ein richtig fiiiieses Grinsen auf den Lippen. Wahrlich, er hat seinen Feinden hier wirklich, wirklich wehgetan. Daniel rotzt gleich mal ordentlich in den Ring und ist richtig richtig sauer. Und über Ackleys Lippen kommt ein saftiges „FUCK!“.

Was für ein Beginn für War Evening!



Rider ist backstage auf der Suche nach dem Demon of Death. Denn nach dieser intensiven Unterredung mit dem Fight Club will er sich nun endlich mit seinem Tag Team Partner besprechen. Verdammt, wo steckt der denn bloß schon wieder?!


Auch wenn die Clubberer Riders Herausforderung auf ein Tag Team Champion Titelmatch bei GFCW Title Nights jäh ausgeschlagen haben, so will Rider sich damit keineswegs zufrieden geben. Nein, er will den Fight Club in die Finger bekommen, um jeden Preis! Und zwar in einem offiziellen Match. Randall und Konsorten haben ihn einfach einmal zu viel vorgeführt. Doch dafür braucht er seinen Partner.


Aber wo findet man den Demon of Death? Das neuerliche Monster. Im Heizungskeller, na klar. Dort hielt er sich zumindest während der letzten Show auf, dort haben Randall und Ackley ihn ja auch aufgesucht. Rider schlurft also die Gänge in den Katakomben entlang, und plötzlich sind keine Menschen mehr zu sehen, keine herumwuselnden Mitarbeiter, die eifrig ihren Jobs nachgehen, niemand mehr. Die Beleuchtungen werden merklich weniger, und dann steht Rider in einem abgelegenen Gang vor einer Sackgasse. Dort befindet sich eine große, schwere, Doppeltür aus Stahl, die bereits etwas verrostet ist. Darauf steht:


BOILER ROOM


Direkt daneben ein Totenkopfzeichen an der Wand, ein Warnsymbol vor Hochspannung. Achtung, Lebensgefahr. Rider schaut sich um, weit und breit ist niemand zu sehen. Das Licht über seinem Kopf flackert bedrohlich. Irgendwie ist dem Modellathleten mulmig zumute. Doch Bange machen gilt nicht. Es ist doch nur der Heizungskeller, verdammt. Mit einem flauen Gefühl im Magen zieht Rider eine der beiden Türflügel auf, und sofort entweicht, ganz langsam, dichter, grauer Dampf. McKnight überrascht das, aber er weicht nicht zurück. Das ist doch nicht normal. Egal, fest entschlossen zieht er die Tür ganz auf und verschwindet in den Keller. Die Tür fällt mit einem lauten Krachen ins Schloss zurück.


Dann schaltet die Kamera um, wir befinden uns jetzt mitten im dunklen Keller. Nur vereinzelt gibt es eine Deckenbeleuchtung- Überall sieht man Rohre und es dampft und zischt. Dann taucht Rider im Nebel auf, vorsichtig tastet er sich an einer Wand entlang.


Rider McKnight: „Rick? Äh, ich meine … DEMON?! Bist du hier? Zeig dich bitte, wir müssen miteinander reden.“


Nichts. Der Modellathlet läuft mutig weiter durch den Keller, die Kamera immer dicht dabei. Hier und dort sieht man Schatten vorüberhuschen, so als wäre da jemand. Aber immer, wenn Rider nachschaut, ist da niemand. Nach guten 5 Minuten gruseligen Wanderns durch die Dunkelheit kommt McKnight wieder an die Treppe, die nach oben führt. Der Demon ist nicht auffindbar. Rider stößt einen tiefen Seufzer aus und macht sich daran, den Keller zu verlassen. Die Kamera bleibt unten am Fuß der Treppe zurück, und man hört nur seine Schritte, die langsam leiser werden. Dann öffnet sich quietschend die Tür und ein greller Lichtstrahl fällt in den Keller herab. Da! Wieder ein Schatten, dieses Mal ganz deutlich in seinen Umrissen zu erkennen. Ein Hüne von einem Mann! Oder … war das etwa nur ein Lichtspiel, eine optische Täuschung? Die fällt zu und sofort ist es wieder stockfinster. Fade Out.




Im Lockerroom. Einer der beliebtesten Orte der GFCW, dort, wo die meisten Geschichten passieren. Sowas wie ein kleiner Mikrokosmos. Als wir aber unvermittelt hineinschalten, ist hier ziemliche Unruhe angesagt. Mehr als das. Hier fliegt plötzlich ein Klappstuhl an die Wand, dort wird mit einer eisenharten Faust eine Spindtür demoliert – und wildes Stimmengewirr. Als die Kamera herauszoomt, sehen wir Drake Ackley und Daniel, die wütend ob des Ausgang ihres Matches sind. In einer Ecke steht stumm Jasper Randall, einen Fuß an die Wand gedrückt, die Arme verschränkt, die Kapuze des mausgrauen Hoodies tief ins Gesicht gezogen, den Kopf gesenkt – und regt sich nicht. Aus dem Stimmengewirr von Daniel und Drake Ackley sind nur vereinzelte Flüche und Fäkalworte gemischt mit dem Namen „Rider McKnight“ zu hören. Verwunderlich, sieht man doch die FC-Mitglieder selten so emotional.


So tigert insbesondere Daniel nervös auf und ab und zerquetscht eine Coladose in der gar nicht so großen Hand, was ihn allerdings nicht weniger wütend macht. Es ist leicht auszumachen, was das junge Temperamentsbündel nun am liebsten mit Rider anstellen würde, aber der ist gerade nicht da – also muss eben die Coladose dran glauben.


Daniel: „Kann doch echt nicht wahr sein! Ich war der Meinung, wir hätten diese Maden und besonders die Obermade Rider endlich von unserer Landkarte getilgt…“


Aus jedem noch so kleinen Wort spricht Unzufriedenheit, die Daniel ja auch haben darf – jeder darf unzufrieden sein, wenn er verliert. Kommt nur eben auf die Art und Weise an und da hat Daniel eben seine ganz eigene Art, damit umzugehen – eine etwas ungewohnte, wie man an der bedauernswerten Coladose sieht.


Daniel: „Und dann gegen diese zwei dahergelaufenen „Fans“, die eigentlich hier gar nichts zu suchen haben. Darf ich erwähnen, dass ich echt sauer bin? Danke!“

Kracks! Die Dose ist nun vollends hin, hat sich aber gerächt und für einen kleinen Riss in der Danielhand gesucht. Doch der leckt nicht etwa die aufkommende Wunde, sondern starrt geradezu gierig auf das aus der Wunde ziehende Blut, das natürlich kein Rekordtempo an den Tag legt. Aber der Anblick fasziniert Daniel absolut, so dass er für einen Moment still ist, und selbst als er weiterspricht den Blick nicht davon abzuwenden vermag.

Daniel: „Jasper? Ich war ja der Meinung, wir wären mit den Maden durch, aber wie du gesehen hast, sind wir es nicht. Was machen wir nun? Du bist doch der mit dem Rat im richtigen Moment….was tun wir?“


In der Ecke steht Jasper Randall immer noch stumm. Und immer noch regt er sich nicht. Es ist mit einem Mal der schweigsame, meist kaugummikauende Drake Ackley, der wieder einen der seltenen Momente kreiert, in denen er spricht. Auch er hat sich dem New Yorker zugewandt. Er atmet schwer, schluckt seine Verärgerung hinunter. Dann setzt er mit seiner gewohnt rauchigen Bassstimme, fast so als hätte er fünf Schachteln Zigaretten gegessen (ja, gegessen!), an:


Drake Ackley: „Wieso sagst du nichts dazu? Du hast gesehen, was passiert ist. Einmal mehr ist es Rider gewesen, der sich in unsere Angelegenheiten eingemischt hat. Ganz offensichtlich war er mit unserer Antwort auf ihre Herausforderung nicht zufrieden, unabhängig davon ob Jimmy Maxxx zustimmt oder nicht. Wieso lässt dich all das kalt?“


Langsam hebt sich die mausgraue Kapuze in der Ecke, und Randalls eisblaue Augen kommen darunter zum Vorschein. Er sieht zunächst Ackley an, dann Daniel, dann wieder Ackley. Die Kapuze senkt sich wieder, die eisblauen Augen verschwinden. Die Antwort kommt aber letztlich doch. Und man muss ganz genau hinhören, denn Randall verfällt wieder in seine flüsternde Tonlage.


Jasper Randall: „Rider ist ein kleines Licht. Er war es und wird es immer bleiben. Der Demon of Death hat seine zweite Chance versiebt. Wir haben ihm entgegen unserer Grundsätze bereits ZWEIMAL das Angebot gemacht, unserem Club beizutreten. Und er hat zweimal abgelehnt. Mehr noch, er hat uns vor zwei Wochen bloßgestellt. Der Demon of Death ist eine Bestie. Er hat uns eiskalt erwischt. Aber auch der Demon hat eine Schwäche und ist nicht unzerstörbar. Zu gegebenem Anlass werden wir uns darum kümmern.“


Ein Knurren. Und schließlich ein den Kopf hebender Daniel, der verständnislos in Richtung Jasper schaut, einen geradezu ungläubigen Blick aufsetzend.

Daniel: „Bitte was? Was willst du denn damit sagen? Zu gegebenem Anlass…. Willst Du die Bastarde den Zeitpunkt bestimmen lassen, wann wir uns mit ihnen beschäftigen? Willst Du allen Ernstes das Heft des Handelns aus der Hand geben, nur weil du denkst, sie schaffen es eh nicht? Jasper! Eigentlich bist Du klüger als Du gerade tust!“

Daniel schüttelt erneut den Kopf und scheint nun seine Dose zu vermissen – deshalb ballt er die kaputte Hand zur Faust. Wobei die sicher nicht sooo kaputt ist, wenn man eine schöne Faust damit formen kann.

Daniel: „Rider verarscht uns seit über nem Jahr, mal mit Player zusammen, mal ohne ihn. Mal mit dem Demon, mal ohne ihn. Es kann doch echt nicht sein, Jasper! Sollen wir nochmal gegen Noobs verlieren, nur weil Mister Randall gerade nichts dazu beitragen kann oder will? Sag’s mir, Jasper. VERDAMMT! Sag’s M-I-R!“


Doch auch der aufgebrachte Unterton in Daniel veranlasst Jasper nicht dazu, seine seit Beginn der Schalte in den Lockerroom beibehaltene Position zu verlassen.


Drake Ackley: „Hör zu, Jasper. Das geht zu weit.“


Und der Chicagoer versucht es auch nochmal. Ruhig. Er geht einen Schritt auf seinen Kumpel zu, hebt die Hände beschwichtigend.


Drake Ackley: „Die verarschen uns! Rider, der DoD, die Demon Knights. Und ich lasse mich nicht verarschen. Es muss ein Ende haben. Ein für alle Mal. Und dass du ihre Herausforderung vorhin abgeschmettert hast, macht die ganze Sache nicht besser. Ich verstehe sowieso nicht, wieso du nicht einfach darauf eingegangen bist. Wir haben Rider schon einmal abgefertigt, wir...“

Jasper Randall: „SCHNAUZE JETZT, VERDAMMT NOCHMAL!“


Ups, das war deutlich. Da ist die mausgraue Kapuze doch noch ausgeflippt. Aber es ist dann doch sofort ruhig, selbst wenn Ackley und Daniel grimmig dabei gucken. Dann setzt Jasper fort, aber wieder ruhig und gefasst.


Jasper Randall: „Ich habe zuvor schon erklärt, dass heute Abend nicht der Zeitpunkt dafür ist. Falls ihr es nicht mitbekommen habt: Ich habe heute die Möglichkeit, den Heavyweight-Championtitel in unsere Reihen zu holen. Und Rider und der Demon of Death werden meine Konzentration nicht davon ablenken. Und vielleicht bist du, Drake, heute Abend auch nicht gerade förderlich für meine Konzentration. Du auch, Daniel. Deswegen wünsche ich, dass ihr beide heute, egal, was ist, egal, was kommt, euch NICHT in das Titelmatch einmischt.“


Pete: „WAS?“


Daniel fallen fast die Augen aus den Höhlen. Nicht nur, dass Jasper sich wohl wirklich zu trauen scheint, nein – er will das auch noch unbedingt alleine durchstehen? Daniel kann und will das nicht verstehen und vermutlich ist er da mit dem größten Teil der GFCW-Galaxie d’accord.

Daniel: „Nicht einmischen, ja? Würdest Du das, was wir sonst so tun, wirklich als einmischen bezeichnen, Jasper? Ich nicht! Ich sehe es als Füreinander-einstehen, nicht als einmischen. Aber das musst Du selbst wissen, inwieweit Du auf den Beistand unsererseits verzichten möchtest. Und kannst. Ich traue dir ja durchaus zu, das richtig einzuschätzen.“

Wenigstens ist Daniel ehrlich – und auch wenn er sich manchmal an Jasper reibt, so mag er doch wenigstens ein minikleinesbisschen stolz auf den offiziellen „Leader of the Pack“ sein. Dennoch hält ihn das nicht vom Weitersprechen ab.

Daniel: „Mal abgesehen davon, drücke ich Dir die Daumen für später, Jasper. Und wenn ich so recht darüber nachdenke…“ bei diesen Worten schleicht sich ein feines, angedeutetes Lächeln auf die Daniel-Züge, „…ist die Vertragseinlösungsidee vielleicht gar nicht so verkehrt. Vielleicht kommt es ganz anders, als jeder von uns hier denkt…“


Der Blick sucht ganz offen Jasper – aber da ist kein Zwinkern, kein Necken. Daniel macht offenkundig ernst, und bleibt dabei trotzdem innerhalb gewisser ungeschriebener Regeln. Das wird wohl auch Jasper so sehen (müssen). Daniel packt indes Drake Ackley die Hand auf die Schulter.


Daniel: „Komm Buddy, ich glaube wir sind hier überflüssig. Immerhin muss Jasper seine Aura für das Match vorbereiten und da stören Nebengeräusche wie Kumpels natürlich. Komm, gönnen wir ihm die Ruhe.“

meint der Jungspund und dreht sich dann doch noch ganz kurz gen Jasper. War das ein Zwinkern? Nicht wahrnehmbar, auf jeden Fall will der junge Mann mit Drake Ackley die Szenerie verlassen….


Doch gerade in diesem Moment stellt sich da jemand in den Weg, der dort schon wer-weiß-wie lange steht, ohne dass es jemand bemerkt hat. Es ist S1margl.

Ein Lächeln liegt auf seinem Gesicht, als er endlich von den anderen bemerkt wird.


S1margl: „Hallo zusammen…“


Der Night Fighter schiebt sich an Daniel und Ackley vorbei und stellt sich zwischen die beiden auf der einen und Jasper Randall auf der anderen Seite. Keine besonders günstige Position, will man meinen, aber S1 scheint sich sicher, dass er hier nicht ins Kreuzfeuer geraten wird.


S1margl: „Es ist ja nicht die feine englische Art, der Katze die Maus vor der Nase wegzuziehen, oder Randall? Ich weiß ja nicht, wie oft ihr Fight Cluber noch mit mir aneinander geraten wollt, vielleicht glaubt ihr auch, dass man es mit mir ja machen kann, dass ich ein Mann bin, den man im Ring blutig schlagen kann, um danach die Bloodbrother Connection aufzubauen, oder dass ich ein Mann bin, dessen Titelchance man vertagen kann, um sich selbst, jetzt wo Zeus schwächelt, ins gemachte Nest zu setzen…“


Mit eisigen Augen fixiert die unbekannte Konstante Jasper Randall.


S1margl: „Aber Jasper, da hast du dich geschnitten! Ich bin nicht in die GFCW gekommen, damit sich glitschige Aale, wie du einer bist, mal um mal auf meine Kosten die dicksten Fische schnappen…“


Der Höllenhund steht nun unmittelbar vor Randall. Verfinstert hängen seine Augenbrauen tief. Die Mundwinkel zucken und die Nase ist wutentbrannt gerümpft.


S1margl: „Um ehrlich zu sein, bin ich hierhergekommen, um Menschen wie dir, in ihre verfickte Fresse zu hauen!“


Daniel und Ackley kommen sogleich herbei und stehen nun neben dem fliegenden Hund und warten nur darauf, dass er sich bewegt, um ihn sogleich kampfunfähig zu schlagen.
S1 aber tut ihnen diesen Gefallen nicht, wartet lieber auf eine Reaktion von Randall. Das Sprachrohr des Fight Club verzieht aber keine Miene. Stattdessen sieht er sein Gegenüber aus schmalen Schlitzen hervor an. Sogleich spricht er gelassen und deutlich, mit seiner rauchigen Reibeisenstimme...


Jasper Randall: „Ich weiß nicht ob du tapfer oder einfach nur verdammt dämlich bist, Kerl. Und wenn es Zweiteres ist, bist du tatsächlich der dümmste Mensch, der jemals auf Gottes grüner Erde wandelte, wenn du es tatsächlich wagst, dem Fight Club gegenüberzutreten und so mit uns zu sprechen.“


Diese Worte bleiben vorerst so stehen. Es bleibt beim Staredown, und ein knapp fünfsekündiges Schweigen liegt im Raum. Ein Knistern liegt in der Luft...Als nichts passiert, setzt der New Yorker fort.


Jasper Randall: „Ich habe aber derzeit keinerlei Interesse an dir, S1margl. Das einzige was mich interessiert, ist mein Match heute Abend. Ich bin die große Unbekannte, die dir, Streetman und den anderen die euch sicher geglaubte größte Nacht eurer Karriere vermiesen wird: Den Main Event bei Title Nights! Wenn ich das große Gold in den Fight Club hole, regiert Anarchie in der GFCW, S1margl. Und in einer GFCW, die vom Fight Club angeführt wird, haben Schwachköpfe wie du keinen Platz. Und jetzt raus hier...“


Auge in Auge belauern die beiden Männer sich. Geben keinen Zentimeter Raum. Keinen Millimeter Platz. Selbst die Lider schließen sich nicht. Werden offen gehalten.


S1margl: „Fick dich!“


KOPFNUSS! Die Stirn der unbekannten Konstante knallt auf den Nasenrücken Randalls, der getroffen zurückweicht. Daniel und Ackley packen den fliegenden Hund von der Seite und schmettern ihn gegen die Wand. Von dort kommt er getroffen zurück und wird mit einer gewaltigen Clothesline auf den Boden geschmettert.
Wie Berzerker treten Ackley und Daniel auf S1margl ein, der sich gegen die beiden Angreifer gar nicht wehren kann. Mal um Mal erwischen die Stiefel der beiden Arme, Seite und Bauch des verrückten Hundes…


Jasper Randall: „STOP! STOP!“


S1 liegt nach Luft schnappend auf dem Boden und hält sich schmerzverzerrt die Magengegend. Immer wieder zieht er die Luft durch die Zähne ein…
Langsam nähert sich Randall dem Mann, der ihm eine Kopfnuss verpasst hat. Fast beiläufig fährt er mit seinem Handrücken über die Nasenlöcher, aus denen Blut quillt. Dann fällt sein Blick auf S1margl, der keuchend vor ihm liegt. Randall bäumt sich auf.


Jasper Randall: „Es hätte schlimmer für dich enden können, S1margl. Denk daran, dass alleine meine Gnade Ackley und Daniel davor bewahrt hat, dich ins Krankenhaus zu prügeln. Du warst MEINER GNADE ausgesetzt. Und jetzt hör mir ganz genau zu...“


Er beugt sich zu Smargl hinab, um ihm die Worte ganz klar einflüstern zu können.


Jasper Randall: „Wenn du es noch einmal wagen solltest, uns in die Quere zu kommen, werde ich nicht mehr gnädig sein und die beiden Gentlemen hier beenden lassen, was sie begonnen haben.“


S1margl kämpft sich langsam wieder auf die Beine. Randall gibt ihm den Platz dafür. Während er sich immer noch die Seite und den Magen hält, fährt seine Zunge über die aufgeplatzte Lippe. Gebeugt steht er vor den drei anderen, während ein Gemisch aus Speichel und Blut aus seinem Mund tropft und den Weg auf den Boden findet.

Nun blitzen seine Zähne rot hervor.


S1margl: „…ich wusste, was passiert, …wenn ich… dich ärgere…, Jasper…“


Er räuspert sich. Versucht sich aufzurichten, um Randall in die Augen zu schauen, aber es gelingt ihm nicht. Stattdessen stützt er sich auf seine Oberschenkel ab. Nimmt nochmal Luft.
Dann erst richtet er sich auf. Lächelt ihm blutend entgegen. Ja… es liegt ein Grinsen auf seinem Gesicht.


S1margl: „…weißt du auch, was passiert, wenn man mich ärgert?“


Und nach einem letzten Räuspern torkelt S1 aus der Kabine, während der Fight Club ihm nachsieht.



Wir sind wieder in der Halle und es ertönt der Song „Spoling For A Fight“ von AC/DC! Und schon betritt Azreal, gefolgt von Bryan, die Halle! Azreal trägt heute sein grün-weißes Outfit.


Bryan hingegen trägt wie immer seinen Anzug.


Azreal läuft langsamen Schrittes zum Ring. Bryan folgt ihm. Im Ring angekommen lässt sich Bryan sofort ein Mikro geben, stellt sich in die Mitte des Rings und Azreal stellt sich bedrohlich schräg hinter ihn.


Bryan: Ladies und Gentleman. Mein Name ist Bryan. Und heute stehe ich vor euch, nicht als der Manager von Player, sondern als Manager von diesem 2 Meter und 5 Zentimeter großen und 160 Kilogramm schweren AZREAL! Und Azreal ist heute nicht im Sinne von Domination hier. Er ist in eigenem Sinne hier. Jeder aus der Gruppe hat eine Super Solokarriere auf die Beine gestellt, bis auf ihn. Er ist der einzige der noch aktiven Domination Mitglieder der noch nie als Solo Wrestler unterwegs war! Doch all das ändert sich heute. Azreal ist bereit eigene Wege einzuschlagen. Player und Savior haben gezeigt, was sie Solo drauf haben und jetzt ist Azreal am Zug! Versteht mich nicht falsch! Azreal ist und wird immer ein Mitglied von Domination bleiben! Die Gruppe bleibt bestehen! Nur für Azreal fühlt es sich so an, als ob er der schwache Zweig der Gruppe ist. Was, wenn ihr ihn nur anseht, völliger Schwachsinn ist! Azreal ist ein Monster, der jeden zu seiner Bitch machen kann! Und genau das wird gleich mit seinem heutigen Gegner passieren! Und dieser Gegner ist heute kein geringerer als Don Sheen. Don Sheen ist ein junger Superstar der sich hier schon einen recht guten Namen gemacht hat. Er ist talentiert im Ring und am Mikrofon. Und Don Sheen ist vermutlich der gleichen Meinung wie mein Klient, dass Azreal der schwache Zweig von Domination ist. Und genau aus diesem Grund und das er hier schon einen recht großen Namen hat, wird er sich diese Vorstellung in den Kopf gesetzt haben, dass das hier heute Abend ein Spaziergang für ihn wird. Doch ich sage dir Don Sheen: Schlag dir das aus dem Kopf! Denn heute Abend wird wie kein anderer Abend in deinem Leben! Wenn du heute in diesen Ring steigst und Azreal gegenüberstehst, wirst du nicht den „schwachen Zweig“ von Domination sehen. Nein! Wenn du in diesen Ring steigst wirst du in die Augen eines Zerstörers schauen und realisieren das du gerade den größten Fehler deines Lebens machst. Denn Azreal wird seinen Beast Mode aktivieren und dich in all deine Einzelteile zerlegen, als wärst du ein Schwein das geschlachtet wird!


Azreal geht zwei Schritte nach vorne, lässt sich das Mikro von Bryan geben und schaut mit ernster Miene ins Publikum.


Azreal: Don Sheen … Du bist zerbrechlich. Und ich werde dich brechen!


Und nach diesem kurzen Satz wirft Azreal das Mikro weg und wartet auf seinen Gegner.


Singles Match:

Don Sheen vs. Azreal

Referee: Mike Gard


Ein kurzer Werbebreak erfolgt und dann geht es im Ring weiter. Don Sheen ist inzwischen im Ring angekommen.


Pete: Da ist nun also auch Don Sheen. Dann kann es ja los geh...




Chaotische Linien rennen die Scheibe entlang. Treffen sich, verbinden sich, gehen nach links, nach rechts, nach unten. Manche schneller, manche langsamer. Starten als einzelne Tropfen, Punkte. Werden mit jeder verstreichenden Sekunde zu längeren Linien. Gerade zu dieser Jahreszeit kann man das Schauspiel ständig beobachten.


Regentropfen an Fensterscheiben.


Für mach einen hat dieses Bild eine beruhigende Wirkung. Still, harmonisch. Der prasselnde Ton tut sein übriges dazu. Nichts ist schöner als ein herrliches Sommergewitter. Doch auch jetzt, auch im November kann man dieses Naturschauspiel ständig genießen.


So wie der Mathematiker es tut. Er sitzt dort vor der Scheibe. Die Kamera im Rücken. Wo er sich befindet, wer weiß das schon. Oft genug lebt er ohnehin in seiner eigenen Welt. Und diese Welt hat offensichtlich auch eine breite Glasfront, vor der er auf einem Stuhl Platz nehmen kann. Schlicht gekleidet wie immer. Schwarze Stoffhose, dunkelbraunes Hemd. Hände nicht zu sehen. Ruhen vermutlich zwischen den Beinen. Seine Mimik lässt sich nicht erkennen, lässt jedoch ohnehin selten Aufschluss über seine Gefühlslage zu. Sein Kopf ist auf die Scheibe gerichtet.


Und es ist still.


Nur das Prasseln der Regentropfen.


Konstantes Rauschen.


Und dann beginnt Ricks.


Alex: Chaos beherrscht German Fantasy Championship Wrestling.


Der Regen lässt nicht ab. Der Mathematiker durchaus. Macht Pausen. So wie jetzt. Vielleicht hat noch nicht jeder Zuschauer begriffen, wer hier spricht.


Alex: Ich rede nicht von Jimmy Maxxx. Nicht von Claude Booker. Ich rede vom Leben. Ich rede von der Chaostheorie. Dieser Regentropfen dort drängt nach links.


Der linke Arm hebt sich, deutet auf ein besonders fettes Exemplar aus Wasser, welches sich mit anderen Tropfen nach links verbindet und schräg die Scheibe hinunterläuft. Dann deutet er mit der rechten Hand auf einen zweiten Tropfen, der andere Bahnen einschlägt.


Alex: Dieser nicht. Wieso nicht? Aus dem gleichen Grund, warum Meteorologen sagen, heute wird voraussichtlich die Sonne scheinen und nun regnet es. Aus dem gleichen Grund, warum ein Mensch weiß, wie man auf einem Bürgersteig geht und dennoch über seinen Schnürsenkel stolpert. Aus dem gleichen Grund, warum ich vor zwei Wochen gegen Jason Crutch antrat und letztendlich verlor.


Die Hände wandern wieder zurück in Ricks' Ruheposition. Zwischen die angewinkelten Beine. Und das Wetter bleibt unverändert. Das Licht auch, Ricks' Körperhaltung genauso. Es gibt Konstanten in dieser Welt.


Alex: Die Chaostheorie. Mathematik kann das Leben approximieren, Funktionen, Gleichungen, Algorithmen, all das kann die Realität modellieren. Doch Trilliarden von stetigen Einflüssen verhindern eine exakte Kongruenz. Die Realität ist keine perfekte Mathematik. Und ich realisiere es mehr...mit jeder Situation, in die ich in dieser Liga gerate.


Wieder eine kleine Pause. Seine Stimme wirkt ruhiger. Nicht derart einschläfernd oder emotionslos. Er wirkt nicht derart gelangweilt, wie man es so oft von ihm hört, einfach abgeklärt. Aufgeklärt. Ein Lehrer, der die Welt erklärt.


Alex: Ich betrat diese Liga und erklärte, dass ich ein Jahr später jeden in dieser Liga besiegen werde. Und doch habe ich schon zwei Mal gegen Jason Crutch verloren. Ein Mann, der wie eine obere Schranke für mich wirkt. Es ist egal, wie er gewonnen hat. Wir wussten, dass ein Angriff kommen wird. Wir wussten, was uns erwartet. Ich werde mich niemals beschweren. Und ich werde meine Aussage nicht ändern. Ich kann jeden in dieser Liga besiegen.


Dabei geht sogar sein Kopf ein wenig weiter nach oben. Der Kamera wird zwar noch immer der Hinterkopf präsentiert, doch zumindest in der Scheibe spiegelt sich ansatzweise das Gesicht des Mathematikers. Mit guter Sehkraft kann man vielleicht sogar Emotionen in seinem Blick herauslesen. So bleibt den Zuschauern aber nur Ricks' Stimme. Fest und entschlossen.


Alex: Ich bin nicht unbesiegbar. Das weiß ich. Das werde ich niemals sein. Wird niemand jemals sein. Doch ich werde der größte Gegner für jeden in dieser Liga...Wirf einen Würfel 6 mal. Du erhältst drei Vierer und denkst, der Würfel ist gefälscht. Doch wirf ihn sechs Millionen Mal und du hast in etwa eine Million Vierer. Das Gesetz der großen Zahl.


Wieder der Wechsel zur Mathematik, seinen Gepflogenheiten nach sollte es dann allerdings im nächsten Moment auch wieder zurück ins Wrestlinggeschehen gehen.


Alex: Jason Crutch besiegt mich zwei Mal. Doch sehe ich mich ihm deutlich überlegen. Es wird noch viele Kämpfe zwischen uns geben. Und ich erkenne sein Talent. Doch ich bin besser. Und zumindest einen Faktor der Chaostheorie wird es dann nicht mehr geben.


Mit diesen Worten richtet sich der Mathematiker auf. Schaut über seine rechte Schulter in die Kamera. Fester, entschlossener Blick. Versteinerte Miene.


Alex: Don Sheen...


Dann setzt er sich in Bewegung. Geht um den Stuhl herum in Richtung Kamera.


Alex: Unser Pfad wurde unterbrochen, doch nun kreuzen sich beide Wege wieder. Alle Ablenkungen sind verschwunden.


Er hat die Kamera erreicht. Umfasst sie, hebt sie an und hält sie sich direkt vor das Gesicht. Das Bild ist verwackelt, doch der Ton umso klarer. Und Ricks' Gesicht gibt es in Großaufnahme.


Alex: Also hoffe auf alles, woran du denken kannst. Auf Verletzungen, Verspätungen, auf alles, was mich aufhalten kann...Denn du wirst alle Störfaktoren brauchen, die mich ins Chaos stürzen. Ansonsten....ist dein Untergang nur eine logische Konsequenz. Bis gleich.


UND SCHNITT!



Sven: Bis gleich? Was soll das denn schon wieder hei...


Und so wird auch die zweite Hälfte des Kommentatorenduos unterbrochen. Denn aus den Boxen erklingt Red Rider, spielt Lunatic Fringe und kündigt den Mathematiker an. Zusammen mit den unsicheren Jubelrufen der Zuschauer, die sich noch immer nicht so ganz einig sind, wie sie mit dem Freiburger umgehen sollten. Zumindest sind die Jubelstürme nach der letzten Show ein wenig zurückgegangen. Da stellte er sich allerdings auch gegen Jason Crutch. Nun, wieder auf Don Sheen fokussiert, dürfte der Weg zu neuen Höhenflügen in Sachen Fanzuspruch frei sein.


Was definitiv frei ist, ist die Rampe, die Alex Ricks in diesem Moment auch im Eingangsbereich betritt. Zum Unmut, VOR ALLEM Don Sheens. Der im Ring steht und einfach nur genervt zu seinem Nemesis blickt. Doch Ricks hat ein Ass im Ärmel, sprich einen Trumpf, sprich einen Klappstuhl in der Hand. Und ein Mikrofon in der anderen. Keine Chance, dass Don Sheen hier eine unkluge Aktion starten wird. Immerhin muss er auch noch Azrael UND Bryan im Auge behalten. 3 gegen ihn quasi. Ungewöhnlich, dass er mal in der Klemme steckt. Und die Schlinge um seinen Hals wird mit jedem Schritt Ricks' enger. So schreitet er dort die Rampe hinab und nähert sich dem Ring. Den Stuhl noch immer in der Hand.


Doch er hält an. Vielleicht fünf Schritte von der Ringkante entfernt. Er stoppt, Don Sheen noch immer im Blick. Aber er hält an, nimmt den Stuhl in beide Hände und klappt ihn auf. Stellt ihn ab. Setzt sich hin. Lehnt sich nach vorn. Faltet die Hände ineinander. Das Mikrofon dazwischen. Legt die Unterarme auf seine Knie. Schaut zum Ring. Nickt. Wartet. Bleibt still.


Pete: Was wird das jetzt hier? Der Mathematiker will sich das Match einfach aus der ersten Reihe anschauen, ohne sich ein Ticket zu holen?

Sven: Scheint so. Wäre ich Don Sheen, würde ich ihn allerdings keine Sekunde aus den Augen

lassen. Wer weiß schon, was im Kopf des Mathematikers vor geht.

Pete: Da sagst du was Wahres. Aber leider hat der Don ja auch ein Match und....und da hast du's schon!

Sven: Ha, tja, da hat er es! Da flucht er einmal zu lange in Richtung Ricks und schon bekommt er eine Clothesline in den Nacken von Azrael zu spüren.

Pete: Und wir haben ja gerade erst von Bryan gehört, WIE motiviert Azrael heute ist. Und das sieht man auch. Sofort geht es für den Don wieder auf die Beine und in die Ringecke.

Sven: Au verdammt und hast du diesen Schlag gehört! Mit der flachen Hand auf die Brust, den Abdruck hat der Don noch an Weihnachten. So sieht er zumindest aus, wenn man sein Gesicht irgendwie deuten kann. Normal kneift man seine Augen nicht so zusammen.

Pete: Und stolpert auch nicht so durch den Ring. Aber der Don tut es trotzdem. Ist mit diesen Anfangsmomenten gerade komplett überfordert. Wann wird er auch schonmal von einem Gegner derart überragt, dass er kräftemäßig überhaupt nichts entgegenzusetzen hat? Schau dir das an, Sven. Azrael packt den Don wie ein aufmüpfiges Kind am Arm und zerrt ihn einfach zurück in die Ecke. Sofort setzt es wieder Clothesline um Clothesline.

Sven: Meine Herren, ich glaube, schlechter ist der Don in seiner ganzen GFCW Zeit noch in kein Match gestartet. Und wenn man mal um den Ring herum schaut, gibt es für ihn auch keine rosigen Aussichten. Hier Bryan und da Ricks...wobei der eine gerade nur jubelt und der andere...naja, Ricks halt.

Pete: Um die beiden kann er sich dann später kümmern, wenn er da überhaupt noch die Gelegenheit dazu bekommen sollte. Hier setzt Azrael jedenfalls alles daran, die angekündigte Zerstörung auch folgen zu lassen. Schau dir das an. Wie eine Einkaufstasche wird Sheen gehoben und auf die Matte geslamt.

Sven: Sidewalk Slam von Azrael und das Cover

aber nur bis Zwei. Für sein erstes Einzelmatch macht Azrael bisher aber eine verdammt gute Figur. Und Sheen, bei dem läuft bisher noch gar nichts zusammen.

Pete: Das sieht er auch ein, will sich hier erst einmal rettend aus dem Ring robben, aber Azrael hält ihn halt einfach auf. Packt ihn am Hosenbund und zerrt ihn daran auf die Beine. Und schon setzt es den nächsten Bodyslam.

Sven: Nein, tut's nicht!

Pete: Da kommen schon wieder die schmutzigen Taktiken vom Don!

Sven: Egal, solange es funktioniert! Und der Augenkratzer zeigt Wirkung. Schau, sofort ist Sheen wieder auf den Beinen und Azrael muss den Angriff abbrechen. Wankt nur ein bisschen umher. Und der Don nimmt Anlauf.

Pete: Direkt in die nächste Clothesline von Azrael! Aber jetzt kann er sich wenigstens doch aus dem Ring rollen.

Sven: Toll und landet quasi direkt vor den Füßen von Alex Ricks. Der macht zwar nichts, aber erholsam ist das für den Rich Guy auch nicht. Schau dir das an. Selbst auf allen Vieren pöbelt er den Mathematiker noch an.

Pete: Aber das scheint dem Don irgendwie auch Energie zu geben. Zumindest kommt er mit Elan wieder auf die Beine...ach und da ist Azrael schon wieder. Greift einfach über die Seile und zerrt Sheen an den Haaren zurück auf die Ringkante. Das ist schlicht beeindruckend. Und jetzt dann noch ein Suplex in den Ring!

Sven: Negativ! Wenn der Don schon nicht den Kraftvorteil hat, dann punktet er halt mit Cleverness und nutzt auch mal die Seile, um Azrael dort draufzuziehen. Hauptsache es wirkt. Und zumindest Azrael ist er fürs Erste los. Jetzt muss der Don aber auch nachsetzen.

Pete: Das hat er vor! Aber diese Zurufe in Richtung Ricks sollte er lieber lassen. Stattdessen lieber Angriffe gegen Azrael so wie jetzt!

Sven: Aber dieser Schlag in den Rücken verpufft einfach mehr oder minder. Azrael spürt so einen Angriff kaum. Das muss auch der Don erst einmal verdauen. Versucht es noch einmal. Aber das interessiert Azrael nicht. Und der kriegt mittlerweile auch wieder Luft, nachdem er ja gerade noch vom Seil quasi stranguliert wurde.

Pete: Und wie ein lästiges Anhängsel stößt er Sheen einfach von sich weg. Der federt sich in den Seilen ab uuuuund...TRIFFT!

Sven: Flying Shoulderblock vom Erdinger und damit fällt man auch den größten Riesen! Aber Azrael will sich schon wieder aufrichten.

Pete: Nicht mit Don Sheen, das hier ist jetzt seine Chance. OH! Und da setzt es erst einmal einen saftigen Tritt in die Rippen. Und ein Elbow Drop in den Rücken noch um auf Nummer sicher zu gehen. Jetzt steht auch Azrael nicht mehr sofort auf.

Sven: Stattdessen der Don mit dem Cover


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aber auch nur bis Zwei.

Pete: Immerhin hat er hier aber zum ersten Mal wirklich die Oberhand. Hrmpf und was macht er natürlich als Erstes? Alex Ricks provozieren. Aber den scheint das kalt zu lassen.

Sven: Ich glaube, das ist alles nur Fassade. Innerlich zählt er die Sekunden, bis er den Don endlich in die Finger kriegt. Aber der kümmert sich hier erst einmal um Azrael. Jetzt ist er sogar derjenige, der seinen Gegner vor sich her treibt. Mit Tritt um Tritt wird Azrael weiter in die Ringecke getrieben.

Pete: Dann der Anlauf....und da kommt Sheen zum Shouldertackle angerauscht!

Sven: Und der sitzt! Er schleudert Azrael in die Seile...und ein Spinebuster!

Pete: Jetzt dreht der Don auf! Der Ansatz zum Pin!


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2


und Azrael reißt den Arm hoch. Aber das war knapp. Schau dir Bryan an! Der klopft sich da draußen die Hände wund, feuert seinen Schützling an, so laut er nur kann. Aber wirklich bewirken kann er zumindest im Moment auch nichts. Außer hoffen.

Sven: Das nutzt hier aber auch nichts. Nicht wenn Don Sheen so aufdreht. Und er hat sein Selbstvertrauen zurück. Schau, wie selbstsicher er hier schon wieder durch den Ring stolziert, er weiß, das er die Oberhand hat. Und die selbstgefällige Grinsen, während sich Azrael an den Seilen aufrappelt. Ach, verdammt, ich mag diesen Erdinger.

Pete: Das wundert mich so gar nicht. Aber da kommt er wieder angestürmt. Und kann Azrael wirklich über die Seile schicken! Clothesline vom Don! Und er geht hinterher.

Sven: Schon packt er sich Azrael, zieht ihn wieder auf die Beine...aber der schlägt zurück!

Pete: Damit hat der Don überhaupt nicht gerechnet! Ein satter Kinnhaken. Und dann der Tackle gegen die Fanabsperrung...und der Whip in gegen die Ringtreppe!

Sven: Aber für Azrael! Sauber gekontert vom Don. Jetzt überraschen sie sich gegenseitig! Und er packt sich Azrael wieder. Nochmal Schläge von dem!

Pete: Der Rich Guy steckt hier immer wieder ein, teilt aber auch genauso oft aus. Und der Ringrichter ist bei Sechs!

Sven: Wieder ein Augenstecher von Don Sheen! Und er schleudert Azrael mit dem Kopf voran gegen den Stahlpfosten! Und rollt ihn in den Ring! Und Mike Gard zählt Acht!

Pete: Jetzt schaut er aber erstmal nach Azrael. Zeit genug für den Don zurück in den Ring zu kommen.

Sven: Aber Bryan ist da! Und er hält ihn fest! Zerrt ihn am Bein wieder zurück von der Kante und Sheen prallt mit dem Kinn sogar noch auf die Kante auf!

Pete: Der Ringrichter hat es nicht gesehen! Ist immer noch bei Azrael. Und der Don windet sich. Greift mit den Armen planlos nach oben!

Sven: Jetzt ist Mike Gard wieder da! Und er sieht nur, dass der Don verletzt da liegt. Aber warum nur? Irritiert schaut er drein. Schaut zu Bryan, aber sagt nichts....und zählt Neun!

Pete: Aber Sheen hat die Hand am untersten Seil. Und er schleppt sich hoch. ZEHN!

Sven: Keine Glocke! Keine Glocke! Don Sheen ist im Ring! Und Azrael hat bereits gefeiert!

Pete: Jetzt merkt er es dann auch. Also wieder zum Don! Und eine Clothesline!

Sven: Der Rich Guy muss wieder einstecken. Azrael auf der anderen Seite? Der ist wieder bei voller Kraft, so scheint es fast. Und es geht weiter. Sogar ein Fallaway Slam!

Pete: Der Don fliegt fast wieder aus dem Ring, aber hält sich an den Seilen fest. Zerrt sich nach oben. Aber Azrael ist zur Stelle.

Sven: Treffer vom Don! Der Schlag hat gesessen. Und noch ein...Nein! Azrael packt ihn am Hals!

Pete: Das ist der No Regret! Ist es nicht! Kick in den Magen! Der Don befreit sich. Und ein DDT! Das Cover


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Sven: Nicht DREI! Azrael hat ein Bein unterm Seil!

Pete: Weil Bryan es dort hingezogen hat! Aber das ist egal, Mike Gard hat nichts gesehen!

Sven: Dafür der Don! Und der langt über das Seil. Aber erwischt Bryan nicht. Dreht sich um. Und da ist Azrael!

Pete: No Regret!

Sven: Da Bavarian Neckbustah! In die Ringmitte!


Eins


Zwei


Da kann auch Bryan nichts mehr machen!


Drei


Das ist der Sieg für den Don!


Sieger des Matches durch Pinfall: Don Sheen!!!




Und dann richten sich die Augen auf den Mathematiker. Endlich zeigt auch der eine Regung. Er erhebt sich von seinem Stuhl. Kein verhöhnender Applaus, kein Nicken, kein Zuspruch, kein Respekt, nichts. Er hat einfach nur brav gewartet und nun ist er offensichtlich an der Reihe. Und das Mikro, das die ganze Zeit in seiner Hand verweilte, dürfte endlich relevant werden.


Don Sheen kann sich seinen Teil denken. Weiß, dass er gleich angesprochen wird. Azrael hat den Ring verlassen, ist bereits auf dem Weg in den Backstagebereich. Im Gegenzug dazu steigt Ricks in das Seilgeviert, lässt sich alle Zeit der Welt, als der mittlere Ringseil nach unten drückt, um sich zwischen diesem und dem oberen in Richtung Don Sheen zu schieben.


Und dann stehen sie sich gegenüber. Stare down. Hier weicht niemand mehr zurück. Und mit Don Sheen im Blickfeld führt der Mathematiker das Mikro zum Mund.


Alex: Wir wissen doch schon lange, was jetzt folgt...


Unruhe im Publikum. Man kann es sich denken, aber man will es endlich hören. Zu lange wurden die Zuschauer bisher hingehalten. Ist es endlich an der Zeit? Ricks schiebt den Kopf leicht nach vorn, beugt sich ein wenig, deutet mit dem freien Zeigefinger auf seinen Gegenüber.


Alex: Ich...fordere DICH...zu einem Kampf heraus.


Und die Halle steht. Nicht Kopf. Sie steht einfach so und jubelt. DAS ist es, was die Fans hören wollten. Sheen gibt dem Timekeeper ein Signal, so dass dieser ihm ebenfalls einen Schallwandler in das Seilgeviert reicht. Grob wird es vom Rich Guy an sich gerissen.


Ein ernster Blick in Richtung Alex Ricks. Dann? Ein Lachen! Sheen lacht dem Mathematiker direkt ins Gesicht, bis er das Mikro an die Lippen führt.


Don Sheen: „Du? Willst mich zu einem Kampf herausfordern? Das ich nicht Lache! Sag mal Alex, bist du irgendwie suizidal angehaucht oder was? 5 Minuten mit mir alleine im Ring und ich breche deine Storchenbeine, als wären es die Salzstangen am Abend auf der Couch. Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?“


Keine Emotion entgleitet dem Mathematiker. Er blickt nach wie vor einfach nur den Don an. Seine Überzeugung ist ihm definitiv anzumerken. Dies merkt auch Sheen, so dass dieser nun weiter redet.


Don Sheen: „Alter, du meinst das wirklich ernst, oder? Bei einem anderen Gegner würde ich vermutlich ablehnen, da ich es einfach nicht nötig hätte irgendwem noch etwas zu beweisen. Aber wenn jemand wie du so heftig die Fresse aufreißt und mir hier Woche für Woche auf den Sack geht, denke ich, ist es meine Aufgabe dir einfach mal deine Grenzen aufzuzeigen. Und du kannst mir glauben, ich bin auf jeden Fall deutlich schwerer zu lösen als irgendwelche Monotonieintervalle von Graphen oder stochastische Unabhängigkeiten. Du denkst schon lange, dass du mich durchschaut hast, aber das ist nicht so, Ricks! ICH AKZEPTIERE!“


Die Halle rastet förmlich aus. Nach der erwarteten Frage, nun auch die erhoffte Antwort des Rich Guys. Aber dieser scheint noch nicht fertig zu sein. Sein Zeigefinger geht in die Luft.


Don Sheen: „ABER! Eine Bedingung habe ich! Ich will dich nicht bei War Evening abschlachten. Nein Ricksy. Ich will dich auf der großen Bühne, wo es wirklich jeder mitkriegt. Ich will DICH bei Title Nights!“


Gebannte Blicke in der Crowd. Sheen. Ricks. Wie reagiert der Mathematiker auf diese Bedingung?

Mit einem Nicken. Und tatsächlich auch einem Hauch von einem Lächeln. Es ist also endlich so weit. Lange genug musste er auf diesen Moment ja warten. Die restlichen Wochen wird er nun auch noch überstehen. Und das Mikro wandert wieder zum Mund. Sein Blick bleibt auf Sheen gerichtet.


Alex: So soll es sein...


dann wendet er sich vom Rich Guy ab, schaut stattdessen zur Rampe und deutet mit dem Arm ebenso in diese Richtung. Er wird lauter. Ruft in den Backstagebereich.


Alex: Jimmy Maxxx! Bitte mach dieses Match offiziell.


Und die Fans bitten mit. In manch einer Liga würde man vermutlich YES! YES! YES! rufen, hier begnügt man sich mit Jubelstürmen. Die beiden Kontrahenten im Ring schauen nur noch auf den Eingangsbereich...warten auf den Commissioner.


Dieser betritt nun recht gelassen und sogar grinsend die Bühne und deutet hocherfreut auf die beiden Kontrahenten im Ring.


Jimmy Maxxx: „Ja..... das ist es was ich sehen will.... zwei Männer bereit um das zu kämpfen woran sie glauben und was sie haben wollen.“


Er klemmt kurz das Mikrofon unter seinen Arm, um zu applaudieren.


Jimmy Maxxx: „Seht ihr das GFCW Universum? Was meine Arbeit bewirkt hat? Wie voller Action der Abend von Title Nights werden wird? Denn da ich niemand bin, der zwei großartige Kämpfer vom kämpfen abhalten will.... Title Nights.... Sheen vs Ricks!!! Und jeder der es auch nur waagt dieses Match zu stören, wird sich einen neuen Job suchen dürfen!!“


So wird der Jubel noch einmal lauter, nur Ricks und Sheen bleiben stumm. Liefern sich nur einen Staredown. Und grinsen. Der eine mehr. Der andere weniger. Man kann sich denken, wer wer ist.


Title Nights. Don Sheen gegen Alex Ricks. Es ist angerichtet.