Da ertönt plötzlich folgende Stimme durch die Boxen.
"You waited long enough! Here it is! The Dynamite!"
Die Musik von Steve Lukather mit "Tumescent" ertönt.
Es vergehen einige Augenblicke, doch dann startet Steels Musik. Aber… der Adonis kommt nicht auf die Stage!
Pete: „Hehe, wo steckt Steve denn? Scheinbar war er hier nicht darauf vorbereitet, von Dynamite zum Ring gerufen zu werden! Wahrscheinlich ist er noch nicht eingeölt, tsts…“ Sven: „Quatsch, klar ist er das schon, hat man doch vorhin gesehen! Und da ist der blonde Hüne auch schon!“
Just in diesem Moment kommt Steve Steel durch den Vorhang gestolpert und entert die Entrancestage, allerdings nicht souverän, prahlerisch und posierend wie sonst immer, sondern mit fragender Miene. Scheinbar ist er hier sichtlich überrascht von Dynamites Ansage, oder vielmehr angekündigter Ansage. Hinter dem bronzierten trottet auch der wieselige Addams daher. Und dann kommt auch Rider McKnight raus, er mit mehr oder weniger gleichgültiger Miene. Mit fragenden Gesten läuft Steve gen und dann in den Ring, wo er sich ein Mikro reichen lässt.
Steve Steel: „Ähm, Mr. Dynamite, ich glaube wir hatten noch nicht persönlich das Vergnügen… Aber nun gut, was soll das denn hier alles, hä?! Was für ein Konzept denn bitte?! Es ist doch längst klar, dass mein Mann Rider hier, der Modellathlet bei Finest Hour auf Mauricechen trifft und ihn endgültig und ein für alle Mal besiegen wird, hehe! Ich selbst habe ihn zwar auch schon fair and square geschlagen, das weiß ja jeder, aber mit diesem Sieg beim PPV wird The New Breed endgültig beweisen, dass wir die beste Gruppierung in der GFCW sind und uns keiner jemals gefährlich werden kann, KEINER!!! HAHAHA!!!!! RICHTIG, MAC-I-BOY?!?!?!“
Auch Rider zieht jetzt ein Mikro aus seinem Hosenbund hervor und führt es langsam in Richtung Mund.
Rider McKnight: „Richtig, Steve! Ich war viel zu lange weg aus der GFCW… Viel zu lange habe ich anderen das Feld überlassen… Ich musste mit ansehen, wie solche Stümper wie Player – phaaa! – mein ehemaliger Team-Partner, jetzt doch tatsächlich um Titel mitkämpfen! Das Niveau der GFCW… hat sehr stark nachgelassen! Und dann wurde auch noch mein guter Freund, der Demon of Death, die andere Hälfte der Demon Knights, übel von Maurice besiegt, und zwar unfair!!! Maurice sollte sich wirklich schämen… Aber sein Triumph wird nicht von Dauer sein, bei Title Nights werde ich…“
Und dann? Na, da kommt ein Mo zum Ring! Der seicht aussehende Riese schiebt sich langsam in Richtung Ring und hat dabei den Blick ziemlich auf die dort versammelte New Breed gerichtet, die offenbar gerade den Ring erstmal für sich in Anspruch genommen hat. Na, das sei denen für den Moment wohl mal gegönnt!
Sven: „Fällt dir auf, dass Addams ihn immer Morris nennt?“ Pete: „Fällt dir auf, dass du immer ewig brauchst, bis dir etwas auffällt? Achtung, Maurice hat den Ring erreicht!“
Dynamite: „Hallo Maurice! Wir haben auf dich gewartet!“
Gilt der erste Satz gleich einmal dem Riesen, ehe er sich allerdings zunächst wieder der New Breed zuwendet. Und offenbar hat Dynamite einiges zu sagen, wenn man ihn denn mal lässt…
Dynamite: „Ehe du, werter Ryder, bei Title Nights irgendetwas machst, solltest Du dich vorher beweisen. Eigentlich war für mich klar, dass Steve Steel bei Finest Hour gegen diesen Brocken, Maurice, anzutreten hat! Aber wie es so oft halt ist: Das Leben ist dynamisch und entwickelt sich weiter. Und eben nicht nur das Leben.“
Rider McKnight: „Und wenn ich mich erstmal mit einem beeindruckenden Sieg zurück gemeldet habe, werde ich erst so richtig durchstarten! Wartet es ab, bis Title Nights werde ich schon IC-Champ sein!“
Dynamite kann sich das Schmunzeln kaum verkneifen, während Maurice nebenbei immer noch nichts gesagt hat. Aber er guckt wenigstens grimmig, viel mehr muss er hier auch nicht tun, meint man.
Dynamite: „Stop, New Breed. Stop, Steve Steel. Stop, Ryder MacKnight. Die Matches setzt ihr hier nicht selbst an. Aktuell will niemand hier…“
Steve Steel: „NOOOOOOOOOOOOOOIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!“
Steve
Steel packt sich an den Kopf und rauft sich die Haare, er kann es
nicht fassen, dass er selbst nun gegen Maurice antreten muss und
ist kurz davor, in Panik zu geraten.
Der Blick wandert zu Ryder McNight.
Dynamite: „Wenn Percy Addams es schafft, in einigen Minuten zig Hamburger zu essen… dann darf Ryder zum Ring und es wird ein Handicap-Match! Klappt das aber nicht, nun…“
Steve Steel: „Ich soll gegen Maurice antreten?! Das habe ich doch schon, und ich habe ihn besiegt! Und dann auch noch im Steel Cage?!“
Der Adonis schaut verstohlen zu McKnight herüber, doch dann tritt wieder Entschlossenheit und Selbstbewusstsein in sein Gesicht zurück.
Steve Steel: „Na gut, Mr. Dynamite: Ich nehme an und werde Maurice bei Finest Hour erneut bezwingen, und das im Stahlkäfig! Ich werde endgültig allen beweisen, dass ich Championshipmaterial bin und an mir kein Weg mehr vorbeiführt, wenn man über die Creme-de-la-Creme der GFCW spricht! THE MATCH IS ON, RIESENBABY!!!“ Rider McKnight: „Ähm, ich…“ Steve Steel: „Komm jetzt, Rider! Wir haben viel zu besprechen!“
Steel schmeißt sein Mikro weg, springt aus dem Ring und wandert zurück Richtung Stage. Percy Addams folgt, diebisch grinsend, und schließlich kommt auch Rider, etwas ratlos dreinblickend, nachdem er sich noch einen kurzen Stare down mit Maurice geliefert hat. Wobei Stare down vielleicht etwas übertrieben wirkt – eigentlich hat Mo so geguckt wie immer. Aber… ja. Stare down. Aber: Das letzte Wort gebührt dem Dye!
Drei Tage vor der Show...
Nehmen
wir Folgendes an: Eines Tages, eher nah denn fern, würde
Gott höchstselbst aus seinem Himmelsreich herabsteigen und,
begleitet von Donnern und Blitzen, mächtigen Schrittes über
die Erde wandeln hin zu einem beliebigen Ort, um dort an eine Tür
zu schlagen. Hinter jener Tür würde ein
durchschnittlicher GFCW-Fan aus komatösem Schlaf erwachen,
sich aus einer hundewelpenbedruckten Bettwäsche schälen
und an die Tür treten, um beim Öffnen in das Anlitz
Gottes zu blicken, der ihm unverhofft ein Angebot macht:
"Erdling, so erlaube ich dir, eine Frage zu stellen, die ich
dir wahr beantworten werde."
Keek Hathaway: „ICH BIN…“
Der Namibianer atmet einmal tief durch, dann greift er nach einem Kettenanhänger in Delfinform und ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen.
Keek Hathaway: „…sehr erfreut, dass ich heute hier sein darf. Das Performance Center, die Schmiede der nächsten Generation. Du hast dir hier Einiges aufgebaut. Und dass da sind die Herren, die du unter deine Fittiche genommen hast?“ Robert Breads: „Bei manchen zwangsweise, aber prinzipiell lautet die Antwort „Ja“.“
Der Kanadier hat die Arme vor der Brust verschränkt und blickt zu einem Pärchen Wrestler die mit atemberaubender Intensität versuchen einander in einen Side Headlock zu nehmen. Das sieht richtig scheiße aus und das ist sehr lustig, hahaha.
Robert Breads: „Trotz meiner durchaus hohen Meinung von mir selbst bin ich aber immer froh wenn sich jemand um die Jungs kümmert der vielleicht gewisse Sichtweisen auf Dinge hat die ich nicht teilen kann.“ Keek Hathaway: „Dann mal sehen, was ich denen beibringen kann.“ Robert Breads: „Hey, ihr Geeks!“
Die Geräusche in der Halle verstummen.
Robert Breads: „Kommt mal hier rüber. Wir haben einen Gast.“
Die Mitglieder der Class of ‘21 kommen murmelnd und eine sichtlich nervöse Energie ausstrahlend angedackelt. Nun, die meisten zumindest. Aiden Rotari steht am hinteren Ende der Menge und strahlt nichts als unverhohlene Begeisterung aus. Der Rest der Gruppe hat sich – wie es denn so üblich ist – zu großen Teilen um Timo Schiller geschart, der ebenso verdutzt und überwältigt drein guckt wie die Meisten seiner Mitstreiter. Einige deuten sogar mit dem Finger auf Keek.
Robert Breads: „Ich muss euch wohl kaum erklären wer unser heutiger Gast-Dozent ist, oder? Keek Hathaway. GFCW-Legende. Ach was, Wrestling-Legende. Dieser Mann ist mitverantwortlich für einige der größten und wichtigsten Momente in der Historie der Promotion für die ihr in den nächsten Jahren wrestlen wollt. Und er hat sich netterweise die Zeit genommen hier heute vorbei zu schauen um…“
Erwartungsvoll blickt Breads zu Keek. Dieser steht einfach da und sieht dabei extrem geil aus.
Robert Breads: „…ähm… nun, das ist ein… Geheimnis!“
Wie um sich selbst zu bestätigen nickt Breads eifrig bevor er Keek noch einen fragenden Blick zuwirft den dieser beinahe so gekonnt ignoriert wie Jimmy Maxxx konstruktives Feedback.
Robert Breads: „Also, ihr geht mit Keek Hathaway in den Ring…“
Aus der Mitte der kleinen Crowd kommt ein beinahe orgasmisches Stöhnen bei dieser Aussicht.
Robert Breads: „…und dann macht er… Sachen… mit euch. Das hat er selbstverständlich gründlich durchdacht und geplant. Ihr müsst nur mit ihm in den Ring steigen und euer Bestes geben, klar? Also, wer...“ Keek Hathaway: „ICH WILL DEN DA!“
Er zeigt auf Findus McMorlock und dieser grunzt begeistert ehe er einen Blick aufsetzt der wohl enorm fokussiert und gefährlich wirken soll, ihn allerdings bloß aussehen lässt wie einen Zec+-süchtigen Sascha Lobo. Dann slidet er über dem Top Rope zu Keek Hathaway in den Ring. Der Namibianer reicht seinem Gegenüber die Hand.
Keek Hathaway: „Okay. Also Robert zählt bis 3 und dann greif mich einfach an. Wer zuerst auf dem Boden liegt, hat verloren.“
Robert Breads hält einen Finger in die Luft.
Robert Breads: „Eins.“
Robert Breads hält siebeneinhalb Finger in die Luft.
Robert Breads: „Zwei.“
Robert Breads hält elf Finger in die Luft
Robert Breads: „Drei.“
Der Kanadier ist gerade bei zwei angekommen, da stürmt Keek Hathaway los, wirbelt herum und trifft Findus mit einem Handkantenschlag aus der Drehung auf der Brust. McMorlock stolpert zurück in die Seile und verliert fast den Halt. Ihm ist kaum anzusehen, was ihn WÜTENDER macht: Dass er von Keek betrogen wurde oder dass er vom Überraschungsangriff so sehr gezeichnet ist. Er fährt sich über die rot werdende Brust, dann stößt er einen Schrei der Wut aus und rennt auf Keek zu. Er will mit einer Clothesline kommen, doch Keek Hathaway macht einen Schritt zu Seite, gibt dem Rookie einen Schubser in den Rücken und schickt ihn abermals in die Seile. Von dort federt er zurück…und läuft direkt in ein High Knee von Keek. Findus geht zu Boden und bleibt benommen liegen.
Keek Hathaway: „ICH BIN…“ Robert Breads: „Wahrscheinlich besser als der amtierende World Champion?“ Keek Hathaway: „DER SIEGER!“
Mit einem hochgradig aggressivem Wiehern richtet sich Findus McMorlock auf.
Findus McMorlock: „DAS WAR BETRUG!“
Keek Hathaway: „Nächster.“
Ohne zu Zögern tritt ein junger Mann mit bunten Haaren hervor. Es ist SCARECROW. Selbiger ist im Ring angekommen und streckt Keek Hathaway seine Hand entgegen. Der Namibianer will einschlagen, überlegt es sich aber kurz vor dem Einschlagen anders.
Keek Hathaway: „WAS SOLL DIESE WITZFIGUR, ROBERT? ICH BIN…WÜT…“ SCARECROW: „Hey!“
Enorm edgy und provokant wedelt er mit einer mit einem fingerlosen Handschuh aus Leder bekleideten Hand herum.
SCARECROW: „Denk’ ja nicht dass ich ein Witz bin, so wie du. Das Feuer das in mir lodert wird dich zu Asche verbrennen noch bevor dein simpel gestrickter Geist das Ausmaß meines dir gegenüber zweifelsohne vorhandenen Vorsprungs in der Kenntnis der Natur des Menschen und seiner dunkelsten Triebe auch nur erahnen kann. Ich bin der erste Schritt auf deinem langen Weg durch die Hölle die deine eigene Psyche sein wird wenn ich mit dir fertig bin den zu beschreiten selbst eine viel größere Herausforderung darstellen wird als jeder Kampf den du in deinem bisherigen Leben aufgrund deiner beschränkten Weltsicht je zu bestreiten bereit warst!“
Irgendwo rollt Määphisto eine Träne über die Wange. Der Performance Center Trainee will seinen Worten Taten Folgen lassen, powert sich auf, während sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzerrt ist. Er geht auf Keek zu…doch dieser rollt sich einfach aus dem Ring.
SCARECROW: „Was soll das?“
Statt in den offenen Kampf zu gehen, angelt Keek von außen nach den Beinen seines Widersachers. Der clevere Lumpi. Tatsächlich bekommt er es zu packen, zieht einmal kräftig und bringt den Überraschten zu Boden. Doch wie ein TERRIER lässt der Namibianer nicht los, zerrt weiter am Bein, bis er den wild um sich tretenden SCARECROW in Richtung des Ringpfosters gebracht hat. Dann holt er mit den Armen Schwung und schleudert das Schienbein seines Gegners an den Ringpfosten. Dieser schreit vor Schmerzen auf. Er kommt wieder auf die Beine, hüpft und humpelt aber umher. Unterdessen slidet Keek unter dem Seil in den Ring, nutzt die schmerzindizierte Ablenkung seines Gegenspieler und dropkickt diesen in den Rücken. Der Rookie stürzt Kopf voran in die Ringecke und stößt sich am Ringpfosten. Dann bleibt er erstmal liegen
Keek Hathaway: „ICH BIN GLÜCKLICH!“ Robert Breads: „Ich nicht.“
Tadelnd blickt Breads zu SCARECROW, der am Boden bleibt so wie das generelle Interesse an Leviathan.
Robert Breads: „Gut, dann wird es wohl Zeit für die „Big Guns“.“
Der Kanadier blickt zu der Gruppe seiner Schüler, lässt den Blick kurz schweifen und bleibt bei Aiden Rotari hängen. Dieser lächelt leise.
Robert Breads: „Timo! Kommst du?“ Timo Schiller: „Geil, Alter!“
Mit einem begeisterten Funkeln in den Augen hüpft Schiller beinahe begeistert nach vorne.
Timo Schiller: „Keek Hathaway, man. Das ist… wow, ich kann es kaum, das ist… so eine Ehre.“ Robert Breads: „Bitte blamier’ mich nicht. Das hier ist kein Meet and Greet.“ Timo Schiller: „Sorry. Professionell. Natürlich. Aber ist halt schon Bombe für mich, checkste?“
Während Schiller sich bereit macht, greift Keek Hathaway in einen mitgebrachten Beutel und holt etwas hervor, das allen mitlesenden Nostalgikern (in Zahlen: Zwei) eine Träne salzig wie das Meer ins Auge treibt: Eine Dose 2,5% Original. Mit Pfand. Geil.
Keek Hathway: „Für dich.“
Er wirft die Dose Richtung Schiller, doch der Wurf ist so schlecht platziert wie jedes Emilio-Fernandez-Skit nach irgendwelchen Main Events und so verfehlt Timo Schiller die Dose mit dem wertvollen Pfand und es macht Schepperkrach weil wegen Dose hingefallen, ok? Absicht oder nicht: Schiller beugt sich nach der Dose, die zu seinen Füßen liegt, doch kaum ist er mit dem Kopf unten, trifft Hathaway heran und erwischt Schiller mit einem flachen Kick ins Gesicht. Schmerzerfüllt weicht Timo Schiller zurück. Bei der dritten unfairen Aktion Hathaways am heutigen Tag hat er sich eine blutige Nase geholt.
Timo Schiller: „Das kann doch nicht…“ Aiden Rotari: „Nicht die Beherrschung verlieren, Timo.“
Schon wieder. Schon wieder wird Schiller Opfer einer unfairen Attacke. Und es ist ausgerechnet Rotari der ihm von außen Support zukommen lässt.
Timo fletscht die Zähne als Keek mit einer Clothesline auf ihn zustürmt. Im letzten Moment kann er sich wegducken, den verdutzten Hathaway packen und ausheben… über seinen Kopf… und schleudert ihn dann mit einer Military Press zu Boden!
Aiden Rotari: „So muss das sein.“
Nun ist es tatsächlich Hathaway der am Boden liegt wie die GFCW Main Event-Szene zu Tobi Whitehouse-Zeiten. Doch statt WÜTEND zu sein, zeichnet sich ein Lächeln auf Hathaways Miene ab. Er kommt wieder auf die Beine und klopft Schiller freundschaftlich auf die Schulter, was dieser skeptisch hinnimmt – nach den unfairen Aktionen erwartet er wohl einen neuen Angriff. Doch dieser bleibt aus. Stattdessen tritt Breads in den Ring.
Robert Breads: „Scheint als hätten wir einen Sieger.“
Die anwesenden Rookies jubeln ihrem „Anführer“ frenetisch zu, bloß SCARECROW und McMorlock sitzen geknickt auf dem Boden und lassen sich lediglich zu widerwilligem Applaus verleiten.
Robert Breads: „Ihr seht… wenn ihr die Wut die Kontrolle über euch gebt seid ihr für einen Veteranen ein leichtes Ziel. Manche können es, manche können es nicht… aber das kann man lernen. Das kommt mit der Zeit. Beherrschung. Konzentration. Die Provokationen des Gegners durchschauen. Ihr dürft niemals zulassen dass euch euer Feind genau da hat wo er euch haben will, und er will euch immer da haben wo ihr nicht mehr die Kontrolle habt.“ Keek Hathaway: „Ich hoffe, ihr verzeiht mir diese Cheap Shots. Doch die GFCW ist HARDCORE und EXTREM und ihr werdet früher oder später auf Leute treffen, die diese Tricks gegen euch in realen Matches anwenden. In Matches, bei denen es um richtig viel geht. Und dann werdet ihr WÜTEND sein. Ich bin häufig WÜTEND.“
Alleine zu erzählen, dass er oft wütend ist, scheint Keek wütend zu machen und so vollführt er einige Kniebeugen vor der geduldigen Zuschauerschaft, ehe er mit Ruhepuls fortfahren kann.
Keek Hathaway: „Wut ist meine Batterie, die mich stark macht. Doch Wut kann mich auch schwach und dumm machen. Deswegen muss man seine WUT im Ring kontrollieren und dieser Typ da, der hat es am besten gemacht.“ Timo Schiller: „Timo Schiller.“ Keek Hathaway: „Timo, das ist für dich.“
Er gibt ihm eine weitere Dose 2,5% Original mit Pfand. Darüber ist Timo Schiller so begeistert wie Zereo Killer von Ausrufezeichen.
Robert Breads: „Danke für deine Zeit, Keek. Auch wenn du eigentlich momentan nicht wirklich irgendetwas Besseres zu tun hast.“ Keek Hathaway: „Es war mir eine Freude. Leute, macht weiter so und ich bin mir sicher, ihr werdet eines Tages Erfolg in dieser Liga haben. Ach, Robert und Timo…“
Er blickt die Beiden verschwörerisch an.
Keek Hathaway: „Können wir unter 6 Augen sprechen? Ich habe da eine Idee…“
Morbeus tritt unter dem Einsatz eines Blüten-Konfetti-Regens aus dem Entrance. Er trägt seine rötlichen Locken fein gestriegelt, wie ein Versicherungsvertreter, nach hinten. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit dem FFFF-Logo. Auf seiner Schulter hat er lässig den Intercontinental-Title gelegt. Seine Ringerboots sind heute wieder in grün gehalten und seine zerrissene Bluejeans komplettieren sein Erscheinungsbild. Sichtlich stolz zeigt er auf den Belt, dreht sich dann zum Titantron und verteilt Luft-Küsschen an sein dort schimmerndes Logo.
Mit ihm auf der Stage ist Carola Birkenstock, die seit dem Kidnapping durch „Beermachine“ ihre gewohnt gute Laune scheinbar völlig verloren hat. Grimmig dreinblickend schlurft sie hinter dem Boss der Morbeus Foods GmbH hinterher. Die Fans in der Voith-Arena zu Heidenheim begleiten die beiden auf dem Weg zum Ring mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Sven: „Da ist er. Unser aller GFCW Intercontinental Champion…Morbeus. An seiner Seite ist auch wieder Carola!“ Pete: „In der letzten Show hat Morbeus mal wieder gezeigt zu welchen Taten er bereit ist. Hinterrücks hat er dem armen Timo Schiller Pfefferspray ungeahndet ins Gesicht gesprüht und den Sieg für sein Team davongetragen.“ Sven: „Man könnte sagen, bei Ray Douglas läuft es wie geschnitten Dinkelbrot. Hahaha. Hören wir doch mal, was er nun im Ring zu sagen hat.“
Morbeus: „Hallo liebe Fans*Innen hier in Heidenheim.“
Buhrufe begleiten seine Worte.
Morbeus: „Respekt, bitte! Euer GFCW INNNNNTERCONTINENTAL Champion spricht zu euch! Und es ist mal wieder Zeit für ein paar unbequeme Wahrheiten!“
Fans: „LÜGENKRESSE! LÜGENKRESSE!“
Carola Birkenstock lächelt etwas gequält, nickt ihrem Boss aber zu.
Ray: „Unbequeme Wahrheit Nummer 2: Ihr alle habt ein schlechtes Gedächtnis. Was wurden hier schon Loblieder auf die „Goldene Ära der GFCW gesungen. 2013 bis 2017 soll das gewesen sein. Robert Breads hat sich in der Zeit seine Hall of Fame-Sporen verdient. Aber hey Leute! Habt ihr euch mal die Matches von früher angesehen? Das war doch kein Pro-Wrestling?! Dementsprechend setzt bei euch allen eine Verklärung ein, die sehr traurig ist und unbedingt noch einmal überprüft werden sollte. Oder um es kurz zu machen: Robert Breads war nie wirklich gut!“
Und sobald dieser Satz gefallen ist überrascht es wohl niemanden mehr dass „Bow Down“ von I Prevail erklingt. Es dauert wenige Sekunden und da steht er auf der Rampe, bewaffnet mit einem Mikrofon und bekleidet mit einem T-Shirt des GFCW Performance Centers: Robert Breads.
Sein Gesicht ist ganz offensichtlich von Verärgerung gezeichnet. Die Knöchel der Hand die das Mikrofon hält sind schneeweiß.
Robert Breads: „Das ist so ziemlich das Einzige, das man über mich nicht sagen kann, RayRay.“
Langsamen Schrittes und mit betont ruhiger, aber unverhohlen genervter Stimme nähert sich Breads dem Ring.
Robert Breads: „Lass’ uns doch einmal deine Matches aus dieser Zeit ansehen… oh, richtig, das geht nicht. Es ist einfach auf jemandem herum zu trampeln, wenn man selbst nichts vorzuweisen hat. Liegt das etwa an deinem Alter, du Jungspund? Warst du da schlicht noch nicht in der Lage anzutreten? Nein, ganz im Gegenteil. Dein Debüt fand bereits neun Jahre vor dem Meinen statt. Und deine Karriere endete auch eigentlich schon bevor die Meine begann. Aber das Verschweigen wir hier, wie es scheint.“
Der Kanadier nähert sich weiter dem Seilgeviert.
Robert Breads: „Blicken wir doch einmal auf deine Karriere zurück… alter Mann. Denn während ich die Wrestling-Welt in nicht nur einer, sondern gleich zwei Ligen auf den Kopf stellte, warst du… wo genau? Ich meine, was wurde eigentlich aus Mr. Scarface? Du weißt schon, die lustige Puppe mit der du früher Bauchredner-Tricks aufgeführt hast. Oder deinem Comeback vor diesem Comeback, im Jahre 2008, als du… nun, was war da? Ach ja. Du bist abgestürzt. Alkohol. Drogen. Du hast es versaut. Und glaub’ mir, ich will niemanden für seine Abhängigkeiten verurteilen, sehr wohl jedoch für das was seitdem passiert ist.“
Über die Treppe entert „Canada’s Own“ das Seilgeviert.
Robert Breads: „Du bist jetzt Weltverbesserer, was? Ein ziemlich Schlechter. Eine offensichtliche Fassade und kein ernst gemeinstes Interesse, aber das folgt dir ja schon deine ganze Karriere lang. Du bist Morbeus! Du warst der Mann mit der Puppe, du bist der Anführer einer Öko-Bewegung, du bist Geschäftsmann, kümmerst dich um Nahrung, die Umwelt, du benutzt die GFCW als deine Marketing-Strategie und bist vor allem eines nicht: Ein Wrestler.“
Nun ist er angekommen und tritt dem GFCW Intercontinental Champion gegenüber.
Robert Breads: „Immer muss es irgendein Drumherum geben, irgendein kleines Gimmick das man ausschöpfen kann, irgendeine Nische die du ausfüllen kannst um nicht bloß einfach ein Wrestler zu sein, denn du bist schlicht Keiner. Du bist jemand der Wrestler spielt. Du spielst alles was du tust. Du spielst den Weltverbesserer. Du spielst mit Handpuppen. Alles weil du schlicht und ergreifend zu feige bist dem Mann im Ring zu sehen den du mehr fürchtest als jeden Anderen.“
Breads steht nun direkt vor Morbeus.
Robert Breads: „Und das ist Raymond Douglas.“
Pete: „Was? Was soll denn das nun wieder bedeuten?“
Robert Breads: „Du hast Morbeus geschaffen, diese Fassade, dieses Image in das du dich retten kannst weil du dich nicht traust der Welt zu zeigen wer der Mann dahinter ist. Du brauchst das. Du brauchst die Ablenkung von deinen Matches, du brauchst irgendetwas, das davon ablenkt was du im Ring machst weil du die Wahrheit bereits kennst und verzweifelt versuchst sie mit Hilfe von Morbeus zu verdrängen: Wenn es im Ring „Eins gegen Eins“ heißt hat Raymond Douglas keine Chance. Gegen niemanden.
Du brauchst die Hilfe deiner Gefolgsleute. Slay und Max, die sich mit Rob und Sid herum quälen… große Geste von dir, wie deine Leute auf diesen Leuten mit Drogen- und Alkoholproblemen herum hacken und sie quälen und verletzen. Leute wie du einst warst, RayRay. Oder warst du etwa nicht am Boden, hast du nicht etwa Rock Bottom erreicht?
Doch, hast du. Und du hasst dich dafür. Du hasst dich für deine eigene Schwäche, und so lässt du jetzt deine Schoßhunde auf das los was du früher warst, völlig egal ob dabei die wenigen die sich wirklich für dich interessieren zu Schaden kommen.“
Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf Carola.
Robert Breads: „Du bist nichts als ein egozentrischer Feigling. Du bist ein Mann, der sich hinter einem Image versteckt. Und glaub’ mir, nach dem was du mit meinem Freund Timo getan hast werde ich Finest Hour zu deiner persönlichen Darkest Hour machen. Ich werde deine Morbeus-Fassade so lange treten und auf die Matte werfen bis sie bricht und das Elend namens „Raymond Douglas“ zum Vorschein kommt und mir hilflos ausgeliefert ist. Ich werde allen den wahren Morbeus zeigen, den Mann hinter allem, und ich werde allen zeigen wie tief dieser Titel…“
Mit der flachen Hand klatscht Robert kurz auf Morbeus’ Gürtel.
Robert Breads: „…mit dir wirklich gefallen ist. Dass solche beinahe bemitleidenswerten Kreaturen wie du einen Titel halten ist nicht zuletzt auch meine Schuld, doch ich bin gekommen, um meinen Fehler zu korrigieren. Nicht jedoch ohne dir eine Chance zu geben mir das Gegenteil zu beweisen.“
Nun geht Breads einen Schritt zurück. Er lächelt leise.
Robert Breads: „Bist du wirklich der Mann, für den du dich selbst hältst… dann solltest du kein Problem damit haben mir gegenüber zu treten. Nur mir. Allein. Ich schlage dir vor, dass wir nicht etwa „Robert Breads vs Morbeus“ abhalten, nein – wir kämpfen „Robert Breads vs Raymond Douglas“.“
Sven: „Was genau soll das bedeuten?“
Robert Breads: „Das heißt keine FFFF. Keine Eingriffe. Deine gesamte Crew ist vom Ring verbannt, ausnahmslos.“
Ein kurzer Blick Richtung Carola Birkenstock. Breads nickt ihr sogar kurz zu.
Robert Breads: „Wir haben ein Match das diesem Titel endlich ein wenig Wert, endlich ein wenig Bedeutung verleiht. Keine Betrügereien. Keine Tricks. Einfach nur eins gegen eins, um den Titel. Du gegen mich.“
Carola Birkenstocks Mund steht leicht offen. Eine derartige Salve an Anschuldigungen und persönlichen Diskreditierungen hat sie in so einer intensiven Art vermutlich in ihrem Leben noch nicht gehört. Der Managerin der Morbeus Foods GmbH stockt der Atem. Scheinbar fühlt sie sich unfähig ihren Chef in dieser Situation in die Augen zu blicken und starrt nun betreten zu Boden.
Raymond „Morbeus“ Douglas fixiert derweil nur Robert Breads seitdem dieser den Ring betreten hat. Seine Augen scheinen sich zu verfinstern, Hass macht sich breit. Kurz bevor er das Mikrofon an seinen Mund führt, schiebt der rothaarige Kanadier seinen Unterkiefer nach vorne um direkt in den „Angriffsmodus“ zu schalten.
Morbeus: „Wochen habe ich darauf gewartet, Robert. Deine allseits beliebte Methode: Getting under People's skin. Da ist ja scheinbar nun ein Ritterschlag für mich, dass ich die Breadsische Fäkalkeule nun auch endlich abbekomme. Wahrscheinlich konnten nach so einer Ansage ein Jason Crutch, Danny Rickson oder Zereo Killer nur ganz schlecht schlafen. Die armen kleinen.“
Douglas schiebt nun seinen Unterkiefer wieder zurück und setzt sein bekanntes Fake-Lächeln auf. Natürlich reagiert die Crowd mit Buhrufen.
Morbeus: „Ich kann bei deinen Feststellungen nur lachen. Ja, der ganze Vortrag ist insgesamt nicht schlecht gemacht, Robert. Aber für mich zu wenig. Du hast dir meinen rudimentären Wikipedia-Eintrag über meine Karriere durchgelesen und kommst hier mit der Küchen-Psychologie-Nummer an?! Du baust Zusammenhänge auf, die du auf irgendeiner Telegram-Gruppe gelesen hast, die mich erschaudern lassen….vor SCHWACHSINN! Bottom Line: YOU KNOW NOTHING, ROBERT BREADS!“
Breads zuckt nur kurz mit den Achseln, Morbeus ist aber noch nicht fertig.
Morbeus: „Den Kern deiner Ansage habe ich verstanden. Du hast Angst, dass wenn es um diesen wunderbaren und wertvollen Intercontinental Title geht, dass Du…VERLIERST?! Der für dich unbekannte Morbeus, der jahrelang in der Diaspora hauste kann nicht stärker sein als der Hall of Famer, Robert Breads. Das ist es. Das und nichts anderes. Du hast Angst…VOR MIR! Und jetzt soll ich mein ganzes Stable bitten sich vorm Ring fern zu halten. Ok, bitte. Du wirst kein Triple-Crown-Champion. Der Intercontinental-Title fehlt dir noch, aber er ist meiner! Das Match bei Finest Hour wird nur einen Sieger kennen! Ich trete ohne Slay an, ohne Max, ohne Carola und ohne Maurice. SO BE IT! Wenn einer der vier für mich eingreifen würde, dann geht der Titel automatisch an dich. Kein Scheiß. Das ist mein völliger Ernst! Die Frage ist nur…gilt das auch für dich, mein Freund?“ Robert Breads: „Selbstverständlich.“
Jetzt lächelt der Mann aus Toronto tatsächlich. Dafür dass er Morbeus laut dessen Aussage nicht „unter die Haut“ gehen konnte hat sein Plan doch recht gut funktioniert.
Robert Breads: „Sollte Timo Schiller, Aiden Rotari… oder irgendjemand aus dem Performance Center… von mir aus auch Danny Rickson und Rebel called Hate… für mich eingreifen verliere ich das Match ganz automatisch – auch wenn es der Referee nicht sieht. Dann soll es im Anschluss richtig gestellt werden. Ich schwöre auf alles was mir heilig ist dass ich ganz allein gegen dich kämpfen werde, RayRay, nur ich und nur du und dieser Titel hier…“
Breads nickt zu dem Gold das Morbeus bei sich trägt.
Robert Breads: „Du wirst schon sehen. Ohne die „Fists For Future Foundation“ sieht deine persönliche Zukunft verdammt düster aus.“
Ein schwarzer Bildschirm. Alles, was wir sehen, ist, dass wir nichts sehen. Dann aber durchbricht eine Stimme die Leere, eine eigenartige Stimme, die irgendwie alle Klangfarben abdeckt. Die Stimme wirkt äußerst unsicher, schwankt von tiefer Tonlage zu hoher Tonlage. In den wenigsten Momenten in dem letzten Jahr haben wir diese Stimme wahrgenommen: es ist die Stimme von Bartholomäus…!
Bartholomäus: „‘Maria‘ ist bei mir…Mama Maria beschützt mich, liebt mich. Niemand liebt mich so sehr wie Mama Maria. Sie passt auf den kleinen Bartholomäus auf, sorgt dafür, dass es mir gut geht. Wie die Schwingen eines Vogels legt sie ihre schützenden Arme um mich. Und wie ein Mamavogel hat sie auch mich mit ihrem eigenen Erbrochenen versorgt…Wie wundervoll. Mama Maria, ich liebe dich, wie du auch mich liebst.“
Plötzlich, für eine Millisekunde, flammt das Schwarz des Bildschirms auf. Und für eben diese Millisekunde blicken wir in die hinter der braunschwarzen Maske verborgene Fratze des „Hünen aus der Heilanstalt“.
Bartholomäus: „Ich bin nicht dumm. Nein, nein, nein! Sicher weiß ich, dass meine Mutter nicht mehr hier ist. Wie kann sie auch? Schließlich wurde ihr gesegnetes Leben schon vor vielen Jahren ausgelöscht bei diesem…Unfall. Papa Rufus hat’s mir gesagt, oh ja. Nein nein, Bartholomäus ist nicht dumm…“
Wieder schwankt die Stimme, mal brummend tief, beim nächsten Satz macht sie wieder Ausflüge in den Mezzosopran. Verunsichert, so als wenn sie zu selten gebraucht wird. Wieder erscheint für den Bruchteil einer Sekunde Bartholomäus‘ Gesicht, ehe das Bild wieder schwarz wird.
Bartholomäus: „Und deswegen weiß ich selbst, dass dieser Stuhl hier…nicht Mama ist. Sehr wohl aber weiß ich, dass darin alles liegt, was sie ausgezeichnet hat. Oh ja. Und wenn ihr jemand Böses will…wenn irgendjemand…jemand…“
Er zögert. Für eine Millisekunde blitzen die gelben Augen Bartholomäus‘ auf…Noch einmal wird das Bild schwarz. Und dann, unvermittelt, wird es heller und wir sehen Bartholomäus in all seiner Pracht. Er steht in einem uns unbekannten Zimmer, das spärlich eingerichtet ist. Er hält den stacheldrahtumwickelten Stuhl in Händen und beginnt plötzlich wütend zu toben und loszuschreien…
Bartholomäus: „…WENN JEMAND IHR BÖSES WILL, WERDE ICH IHN ZERSCHMETTERN!!!
CH WERDE IHN VERNICHTEN!!
ICH WERDE IHN ZERSTÖREN!!!!
HÖRST DU, DANIEL, ICH WERDE DICH MIT DIESEN MEINEN EIGENEN HÄNDEN ZERBERSTEN IN TAUSENDE UND ABERTAUSENDE TEILE!!!
ICH WERDE DEINEN WERTLOSEN KÖRPER HINTER MIT HERSCHLEIFEN UND IHN AUSSTELLEN ALS WARNUNG AN ALL DIEJENIGEN, DIE SICH ÜBER MICH ODER MAMA MARIA LUSTIG MACHEN!!!!“
Und er schreit und brüllt es hinaus in die Welt, ehe das Bild plötzlich aussetzt und es wieder schwarz und ruhig wird…Dann, im Flüsterton…
Bartholomäus: „Daniel…heute bin ich nicht hier, um zu spielen. Heute…ist es TODERNST!!“
Dann ist das verstörende Video zuende…
TRADITION
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Laura: „Das folgende Match ist das ‚Amy und Maria on a pole‘-Match!“
Die bassigen Töne von Bartholomäus’ Entrance Theme röhren aus den Boxen der Voith-Arena. In beeindruckender Manier wird das „Geschöpf aus dem Spessart“ von einer Armada Security in Ketten zum Ring geführt. Allen voran: Rufus von Greifenstein. Letzterer fährt in seinem Rollstuhl die Rampe hinab, gefolgt von seinem mächtigen Sohn.
Laura: „Auf dem Weg zum Ring…begleitet von Rufus von Greifenstein…aus dem Spessart...mit einem Gewicht von 153 Kilogramm: Bartholomäus!!“
Am Geviert angekommen ziehen und zerren die Leute der Security das Ungetüm in den Ring, während Rufus von Greifenstein heute mal nicht auf die mechanische Plattform fährt, die mittels einer hydraulischen Hebevorrichtung in den Ring gehoben werden könnte, so dass auch der Vater selbst die große Bühne betreten könnte. Nein, heute nicht. Heute gehört die Bühne einmal mehr nur seinem Sohn! Die Security löst, natürlich auf Sicherheitsabstand bedacht, die Ketten.
Und Bartholomäus ist frei!
Wütend stampft er sofort auf die Security los, die sich – wie sie es schon gewohnt sind – sofort aus dem Ring verpissen, um nicht in die Pranken dieser monströsen Bestie zu geraten. Es ist Rufus von Greifenstein, der durch, nennen wir es, „gutes Zusprechen“ das schlimmste verhindert und seinen (Zieh-)Sohn soweit beruhigen kann, dass dieser halbwegs ruhig auf seinen Gegner wartet…
Ein kurzer Werbebreak erscheint und direkt danach erlischt so langsam das Entrance-Theme von Daniel. Er ist bereit für das Match.
Laura: „Der Sieger des Matches: Bartholoooooooooo-määääääuuuuuuuus!“
Das „Geschöpf aus dem Spessart“ stampft umher, hält den stacheldrahtbewehrten Stuhl dicht, ganz, ganz dicht an seine Wange. Er streichelt den Stacheldraht. Er grinst zufrieden unter der Maske hervor. Er lächelt das glückseligste Lächeln, das er jemals zuvor in seinem Leben gelächelt hat. Und Rufus von Greifenstein – auch er lächelt zufrieden, nickt zustimmend und klatscht stolz Beifall.
Sven: „Bartholomäus hat seine MARIA wieder.“ Pete: „Und gewinnt in diesem knallhart geführten hin-und-her-Match…es hätte genauso gut anders ausgehen können!“
Dann aber fällt Bartholomäus‘ Blick auf den daliegenden Daniel, der sich regt, aber noch nicht auf die Beine kommt. Und Rufus sieht diesen Blick – und das Lächeln verschwindet aus Bartholomäus‘ Gesicht, als Rufus‘ Augen sich verfinstern. Rufus sieht ebenso auf Daniel hinab – und gibt dann, unterstrichen von einer eindeutigen Geste, eine laute, verbale Anweisung. Und Bartholomäus‘ quiekt. Er grinst böse, hebt MARIA und lässt sie einmal auf den Ringboden niederschmettern. Er deutet an: das soll es noch nicht gewesen sein mit Daniel!
Pete: „Nein…nein, bitte nicht schon wieder!“ Sven: „Tja, ich glaube nicht, dass Bartholomäus dir diesen Gefallen tut!“ Pete: „Er hat das Match doch gewonnen! DAMN YOU, RUFUS! DAMN YOU für diesen Befehl! Wieso kann er es nicht einfach gut sein lassen???“
Wie ein bedrohlich wirkender Schatten legt sich Bartholomäus‘ Schatten über den daliegenden Daniel. MARIA, hoch über den Kopf erhoben, ist bereit, jederzeit zuzuschlagen. Bereit, den schmerzenden Stacheldraht einmal mehr in Daniels Fleisch zu treiben und einige Fetzen Haut herauszulösen…
Pete: Da ist Miller...schau...da... Sven: Was will der denn hier??? Der richtet doch nur Chaos an...
Auf der Rampe erscheint
Phoenix C. Miller
der schnellen Schrittes zum Ring hastet. Den Blick immer wieder nach hinten gewandt. Verfolgt...verfolgt von etwas was der Zuschauer nicht sehen kann. Rufus von Greifenstein richtet seine Aufmerksamkeit zum fleischgewordenen Chaos. Er redet auf Bartholomäus ein der kurz davor ist Maria auf seinen wehrlosen Kontrahenten im Ring. Sein Begleiter am Ring versucht den heraneilenden Phoenix C. Miller daran zu hindern in den Ring zu steigen, doch dieser weicht ihm aus und rutscht in den Ring.
Pete: Das gibt ein Massaker...ich mag gar nicht hinschauen... Sven: Ich schon...egal wen...es trifft den richtigen.
Miller kniet sich zwischen Bartholomäus mit Maria in den Händen. Hoch über den Kopf gehoben und bereit zur Zerstörung. Er kniet schützend vor dem wehrlosen Daniel.
Pete: Miller schützt Daniel?? Was ist denn in ihn gefahren? Sven: Der Kerl ist unberechenbar. Aber ob das eine gute Idee war. Bartho hat immer noch Maria in der Hand.
Miller scheint Bartholomäus etwas zuzureden. Er redet auf ihn ein. Bartholomäus wirkt abgelenkt der Worte die Miller ihm entgegnet. Immer wieder schüttelt er mit dem Kopf und grunzt. Er quiekt. Von außen versucht Rufus von Greifenstein auf seinen Schützling einzuwirken. Jedoch ohne Erfolg. Langsam erhebt sich Miller und stellt sich vor dem mittlerweile ruhigen Bartholomäus. Er schaut seinen Gegenüber durch seine Maske an. Maria sinkt langsam zu Boden. Seine Atmung wird langsamer. Phoenix C. Miller spricht erneut zu Bartholomäus. Ein markerschütternder Schrei erfüllt die Halle und Bartholomäus hebt Maria hoch in die Luft. Rufus schlägt die Hände über den Kopf zusammen. Die Zeit in der Halle scheint stillzustehen. Jeder der anwesenden in der Halle starrt mit offenem Mund auf die Szene im Ring. Miller ist erneut auf die Knie gesunken. Plötzlich...
Dunkelheit
Stille
Pie Iesu domine
Metall trifft auf Knochen
Stille
dona eis requiem
Ein Körper fällt zu Boden
Stille
Metall poltert
Stille
Pete: Was passiert hier? Was ist da im Ring los? Sven: Macht doch einer mal das verdammte Licht an...
Ein gelber Lichtkegel erleuchtet die Ringmitte. Ein schockierendes Bild zeigt sich dem Zuschauer. Daniel liegt weiter ausgeknockt auf dem Boden. Daneben liegt das Monster. Bartholomäus liegt regungslos...ja fast friedlich im Ring. Aus dem oberen Ende der Maske rinnt ein kleiner roter Faden seine Schläfe herunter und tropft aus den Ringboden. Das Blut sammelt sich und läuft langsam in die Ringmitte. Dort liegt Maria. Zerbarst in zwei Teile. Zerstört.
Pete: Ich...ich...kann es kaum glauben...Bartho... Sven: Wo ist Miller? Wer?
Zwischen Daniel und Bartholomäus steht eine Gestalt. Ist es Miller? Es scheint so...doch er ist...jemand anderes. Ein gelber zerlumpter einfacher Leinen Umhang fällt ihm über seine Schultern. Die Mütze verdeckt die Sicht auf seinen Kopf. Er blickt zu Boden. Auf dem Titantron beginnt es zu flackern und zwei ausdruckslose Augen schauen verwirrt umher. Nach einigen Sekunden erstarrt der Blick.
Die Augen schließen sich.
Die Augen öffnen sich.
Ein rotes Paar Augen fixiert den Ring.
Das Gesicht wird durch eine gelbe ausdruckslose Maske verdeckt. Sie hat nur zwei Löcher für die Augen. Ansonsten ist sie makellos glatt. Die Gestalt im Ring bückt sich nun und hebt die beiden Teile von Maria auf. Die Gestalt schaut sich die beiden Teile an und nickt. Der Lichtkegel erstrahlt nun bis zur Hallendecke und wie von Geisterhand fährt die Gestalt in Richtung Hallendecke auf. Ein gellender Lichtblitz erhellt die Arena und nachdem die normale Beleuchtung wieder angeht ist die gelbe Gestalt samt Maria verschwunden. Die Musik verstummt.
Sven: War das... Pete: Simon....ja...
Im Ring liegen Daniel und Bartholomäus. Fassungslos am Ring ist Rufus von Greifenstein der fragend zur Decke schaut und ein Bild des Jammers abgibt, als er fast schon heulend
Er sieht eigentlich aus wie immer. Und er auch. Und er erst recht. Er ist in diesem Fall Mäc Müll. Er – der Backstagebereich. Und er der Mathematiker.
Mäc Müll: „Alex, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Auch wenn du ja zuletzt nicht aktiv im Ring standest, warst du ja trotzdem mitten drin in der Geschichte zwischen The End und deinem, naja…Schützling Thomas Camden. Was ist dein Kommentar zu Thomas’s Herausforderung und dem Matchausgang?“
Medienprofi Ricks schaut nicht zum Interviewer, genauso wenig zur Kamera, er schaut einige Meter vor sich auf den Boden, gerade in so einem Winkel, dass man noch seinen gleichgültigen Blick erkennen kann. Die Hände sind hinter dem Rücken ineinander gelegt, die Haltung aufrecht, die Stimme ruhig und monoton wie eh und je.
Alex: „Thomas hat, was er wollte. Er darf zufrieden sein.“
Zufrieden ist Mäc Müll mit dieser Antwort allerdings nicht, er runzelt die Stirn, zuckt mit dem Kopf etwas zurück, ist sichtlich verdutzt über diesen Kommentar…auch wenn zumindest die Wörterzahl ja durchaus rickstypisch ist.
Mäc Müll: „Ist Thomas mit solch einem unklaren Sieg wirklich zufrieden? Auch wenn er das Match gegen The End bekommen hat, aber das Match, was er eigentlich mit Desmond Briggs haben wollte, so wie sie es sich erhofft hatten, kam ja nicht wirklich zustande.“
Nun schaut der Mathematiker doch zum Hall of Famer. Mit einem leeren Röntgenblick, der eher die weiße Kalkwand hinter Mülls Krawatte betrachtet als den Körper der dazwischen steht.
Alex: „Thomas hat den Kampf gewonnen. Am Ende des Jahres wird eine Statistik über das Jahr erstellt und dort wird er einen Sieg mehr haben als sonst. Die Umstände…sind egal.“
Er schnauft, ist noch nicht fertig mit seinen Ausführungen.
Alex: „Ich sprach mit Thomas, Mäc Müll. Nach dem Kampf. Du willst wissen, was er sagte, oder?“
Mäc Müll nickt eifrig, Ricks schließt kurz die Augen, dreht sich zur Kamera, schaut zu den Zuschauern. Er versucht nicht einmal die Stimme auch nur ansatzweise zu ändern. Allein an der Wortwahl muss man erkennen, was davon eher nach Camden klingt.
Alex: „Tjoa, das war jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei und für Briggs isses schade, aber hey, wie ich’s gesagt habe…End gehört mir. Und naja, eigentlich auch wie ich’s gesagt habe…End hat im Match nix gemacht.“
Die anschließende Pause und der Blick zurück zu Müll hilft noch einmal zu unterstreichen, dass das Zitat endet.
Alex: „Es beginnt sich ein Muster abzuzeichnen, Mäc Müll. Thomas fragt Amelie nach Unterstützung passend in dem Moment als Amelie eine neue Aufgabe für mich sucht. Wie er meine Aufgabe erledigte, einen Kampf für den heutigen Abend zu bekommen, wie er den Kampf gegen The End bekommt…Thomas erreicht bislang seine Ziele mit minimalstem Aufwand…“
Jetzt zucken doch einmal die Mundwinkel, ein Funke springt in seinen Augen über und bringen diese kurz zum Brennen. Die Augenbrauen zucken.
Alex: „Vielleicht finden wir irgendwann noch heraus, was passieren kann, wenn er sich wirklich für etwas einsetzt.“
Ricks dreht sich wieder zurück, will sich eigentlich schon zum Gehen bereit machen, doch da hat er die Rechnung ohne den Wirt mit der Krawatte gemacht.
Mäc Müll: „Alex…auch wenn dein Fokus aktuell ja eindeutig auf Thomas Camden liegt, aber eine Frage noch…was war DEINE Reaktion auf The Ends Herausforderung an dich?“
Ricks hatte Mäc bereits den Rücken zugewandt, verharrt aber in seiner Position. Sein Blick geht wieder nach unten. Diesmal steht er aber seitlich zur Kamera, man sieht sein Profil, wie sich die Augenbrauen gen Mitte verschieben.
Alex: „Vor einigen Jahren habe ich Drake Nova Vaughn zu lange ignoriert, vielleicht sogar unterschätzt und am Ende dafür bezahlt. Mäc Müll, The End erinnert mich stark an ihn. Wenn The End also auch nur einen Teil des Kampftalents Drakes hat…dann werden wir uns zwangsläufig irgendwann im Ring begegnen.“
Dann dreht er den Kopf noch einmal, schaut in die Kamera, direkt in Ends Gesicht, wo auch immer er sich gerade aufhalten mag.
Alex: „Das ist nur eine logische Konsequenz.“
Und dann fadet das Bild aus.
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