Rückblick 24.09.2014


Ein kleines Zimmer mit Großbildfernseher, einem Schreibtisch, mancherorts hängt ein Schal von Borussia Mönchengladbach an der Wand oder von der Decke. Eine Ledercouch ist zu sehen. Das Zimmer ist hell erleuchtet, denn durch das Fenster auf der rechten Seite fällt Licht herein. Die Kamera zoomt heraus und das Zentrum des Bildes wird erfüllt von Jason Crutch, der hier und heute mal wieder zivil gekleidet ist in Jeans und seinem Jason Crutch Fan-T-Shirt, das es im GFCW-Shop zu kaufen gibt. Der selbsternannte World Champion trägt seine verspiegelte Sonnenbrille und sein Borussen-Käppi. Das Bild wackelt noch etwas...Also gibt Jason Crutch mit eindeutigen Handbewegungen Anweisungen.


Jason Crutch: Etwas höher, Mama. Etwas höher...Ja, so ist‘s recht. Lass es so.


Nun passt das Bild. Wir fühlen uns an alte Zeiten erinnert, als Jason Crutch in die GFCW kam. Zu Beginn seiner GFCW-Karriere hatte er auch oft selbstgedrehte Videos in der Show präsentiert. Und meist war Mrs. Crutch Bedienerin der Kamera.


Jason Crutch: This goes to aaaaaaall...ähem...ne ne...


Der Begründer der Crutch-o-Mania unterbricht sich, setzt sich jetzt das Borussen-Käppi verkehrt herum auf.


Jason Crutch: Crutch-o-Maniacs. Ich habe eine Ankündigung zu machen!


Künstlerische Pause...


Jason Crutch: Jetzt rutscht ihr wieder ganz nervös auf euren Stühlen herum, richtig? Ihr seid richtig feucht, weil ihr neugierig seid, was euer Held und World Champion wieder für euch ausgegraben hat? Das dürft ihr auch sein. Aber zunächst habe ich noch etwas, nun ja, nennen wir es...“eine Pflicht zu erfüllen“.


Der Oberpollinger holt aus seiner Gesäßtasche der Jeans ein zerknülltes Zettelchen und liest davon ab:


Jason Crutch: Hiermit möchte ich, Jason Crutch, mich offiziell bei den Journalisten entschuldigen, die ich bei dem Roundtable vom 05.09. teilweise körperlich angegangen habe. Mein Verhalten war untragbar für die öffentliche Darstellung der Company mit Namen GFCW.


JC knüllt das Zettelchen wieder zusammen und schmeißt es aus dem Bild.


Jason Crutch: So, ich hoffe, das reicht. Danke nochmal an Mike Kröger für das nette anwaltliche Schreiben, das letztlich zu diesem Briefchen da geführt hat. Aber lassen wir das. Und hey, die Crutch-o-Maniacs lieben schließlich ihren heißblütigen Crutchy, oder? So, weg von dem Unbedeutenden, hin zu den wichtigen Dingen.


Dieses Video erhältst du persönlich, AYA!


Wieder eine künstlerische Pause, auf die er so steht.


Jason Crutch: Richtig. Diese Videobotschaft geht an dich persönlich, Aya. Außerdem wird dieses Video aber auch bei War Evening am 03.10. öffentlich ausgestrahlt, so dass meine Crutch-o-Maniacs und die GFCW sehen können, was überhaupt passiert ist.


Aya, ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, als du dich entschlossen hast, mich beim letzten War Evening daran zu hindern, Tom Hdot die größten Tracht Prügel zu verabreichen, die ein Mensch in diesem Universum je bekommen hat!


Du kommst hier an, machst auf dicke Hose. Ich habe mir die letzten Shows nachträglich im TV angesehen. Mir gefällt dein Auftreten ganz und gar nicht! Du kommst hier an, unterbrichst die Cardvorstellungen, die von dem kongenialen Duo Sven und Pete immer wieder journalistisch korrekt und verbal absolut spannungsgeladen durchgeführt werden. Stattdessen mussten sich die Crutch-o-Maniacs deinen VERBALEN DÜNNPFIFF anhören!


Pause – hach, und WIE er sie liebt.


Jason Crutch: Du kommst raus in die Halle, stellst eine deiner geschmacklosen Couchgarnituren da auf, pflanzt deinen dürren Arsch drauf, haust dir Erdnüsse in den Wanst und versperrst mit deinem riiiiesigen Quadratschädel den Crutch-o-Maniacs in der ersten Reihe die halbe Show lang die Sicht?! Eh-eh, das geht gar nicht!


Aber was dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt: Du entschließt dich, dir ausgerechnet in MEINEM Match gegen den zweigesichtigen Bastard und seine Nutte einen Namen machen zu wollen? Jungchen, hier in der GFCW kennen dich nur noch diejenigen, die ungefähr so alt sind wie Johnboy Dog. Also die Neanderthaler unter den GFCW-Fans. Also denkt sich Aya: Hm, greif ich den heißesten Jungen hier in der GFCW an, den World Champion Jason Crutch. Ist es nicht so, Aya? Hm? Genau das wolltest du doch, ha? Dir einen Namen machen??


Crutch nimmt sein Borussia Mönchengladbach-Käppi ab.


Jason Crutch: Zoom ran, Mama. Hier!


Man sieht einen Cut am Hinterkopf, der mit mehreren Stichen genäht worden ist.


Jason Crutch: Spuren deines „Zeichensetzens“. Tolle Arbeit, Aya. Wirklich! Schöner Schlag mit der Champagner-Flasche.


Mama Crutch zoomt wieder heraus und wir sehen Jason wieder zentriert in der Bildmitte.


Jason Crutch: Das Spiel beginnt also! Aber, hehehe, ich wäre nicht Jason Crutch, wenn ich nicht immer für ganz spezielle Match-Stipulations sorgen würde. Wir hatten schon ein „Non-Sanctioned-Crutchs-Career-on-the-line-Mixed-Tag-Team-I-Quit“-Match. Ich bin der Mann, der das “Jason Crutch-Invitational” eingeführt hat. Und so wird das Mysterium um Jason Crutchs Matcharten fortgesetzt.


Wie alle wissen, bin ich geborener Niederbayer. Und die Welt trifft sich dieser Tage zur größten Party, auf der Wiesn! Ja, dem Münchner Oktoberfest. Was liegt also näher, als die erste „Oktoberfest-Challenge“ auszusprechen. Richtig! Hiermit, Aya, fordere ich dich zur „Oktoberfest-Challenge“ heraus. Fünf Disziplinen, Best-3-out-of-5-Falls!


Disziplin 1: „Fingerhakeln“! Disziplin 2: „Weißwurst-Wettessen!“ Disziplin 3: „Hau-den-Lukas!“ Disziplin 4: „Weissbier-Wetttrinken“! Und falls nötig, der obligatorische „Oktoberfest-Brawl“ bis zur Bewusstlosigkeit!


Du wolltest auf dich aufmerksam machen, Aya? Jetzt hast du die Gelegenheit! Tritt ein in eine kleine Gemeinde Männer und Frauen, die an Jason Crutchs Spezial-Matcharten teilgenommen haben. Mach dir deinen verdammten Namen! Ich werde am 03.10. in München auf dich warten. Komm, wenn du Eier hast!


Vertrau mir, Aya...ich BIN besser als du!



Das Bild wird schwarz, und Mrs. Crutch hat es tatsächlich geschafft, die Kamera beim ersten Mal auszumachen.



Die GFCW ist in Oldenburg angekommen. Und die Crew ist mit dem Aufbau des Rings und allen dazugehörigen Accessoires zur Show beschäftigt. Für die Crew nichts Außergewöhnliches, sondern viel mehr reine Routine. Alles läuft wie immer…

nur in den oberen Zuschauerrängen stimmt etwas nicht… Dort ist mehr los als sonst.


Carina Valentina: … Hier sind die genauen Pläne… und das sind die weiteren Instruktionen meines Klienten… Bitte überprüfen Sie das…


Nanu? Carina Valentina, die schüchterne Sekretärin und Managerin des GFCW World Heavyweight Champions, Lionel Jannek, scheint im Mittelpunkt der Menschenansammlung zu stehen… Was geht denn hier vor? Carinas Mobiltelefon klingelt. Ein Blick auf das Display verrät ihr wer der Anrufer ist. Sie schreckt kurz auf…


Carina Valentina: … Entschuldigen Sie mich bitte kurz…


sagt sie mit entschuldigender Geste zu den Personen, die rund um sie herum stehen. Dann entfernt sie sich ein paar Schritte und nimmt den Anruf an…


Carina Valentina: Hallo? … Ja, Lio… Wir sind gleich so weit… Ich weiß, ich versuche wirklich alles, ich- … Ja, ich erinnere mich an die letzte Show… Es wird nicht noch einmal passieren … Wenn du ankommst ist alles fertig … Ja, garantiert! … Jawohl, sofort!


Carina beendet das Gespräch und atmet einmal tief durch… Sie wirkt etwas gestresst… Plötzlich dreht sie sich um und marschiert wieder zu den Personen in den oberen Zuschauerrängen zurück…


Carina Valentina: Wir haben dafür bezahlt, dass hier alles rechtzeitig fertig ist! Die Zeit läuft Ihnen davon, meine Herren! Sehen Sie zu, dass Sie fertig werden! Das hat sonst Konsequenzen!


Etwas murrend, aber pflichtbewusst machen sich die Personen an die Arbeit. Jetzt wo sich die Menschenmenge etwas auflöst, kann man sehen, dass an der Stelle wo sie standen, wo eigentlich Sitze sein sollten, 8 Reihen nach hinten und etwa 20 Sitze breit eine Lücke in den Zuschauerreihen ist… Ja, tatsächlich… in diesem Bereich sind keine Sitzplätze…

Stattdessen schrauben fleißig ein paar Arbeiter an einer Konstruktion herum, noble Möbel und anderes Inventar wird angeschleppt, einige Kisten mit Nahrungsmitteln werden angeschleppt… Was ist hier los??? Das fragt sich scheinbar auch ein Mitarbeiter der GFCW der auf Carina zugeht…


GFCW-Mitarbeiter Alexander: Entschuldigung?


Carina blickt ihn nur kurz an und legt den Fokus dann wieder auf die Bauarbeiten…


Carina Valentina: Was gibt es? Ich bin beschäftigt, halten Sie sich bitte kurz!


Der Mitarbeiter sieht reichlich verwirrt aus…


Alexander: Dynamite schickt mich… Er will wissen was hier vorgeht…


Carina dreht sich zu dem Mitarbeiter und hält ihm ihr Clipboard mit allerlei Plänen und Listen unter die Nase…


Carina Valentina: Wir bauen hier einen VIP-Bereich auf…


Jetzt macht der Mitarbeiter überrascht ganz große Augen…


Alexander: Einen VIP-Bereich? Davon wissen wir nichts…


Carina sieht ein wenig schnippisch drein…


Carina Valentina: Dann sollte Herr Booker öfter mal sein E-Mail-Postfach leeren, damit er unsere E-Mails auch erhalten und vor allem lesen kann… Dort stand alles drin was er wissen musste… Hier kommt ein VIP-Bereich für den GFCW World Heavyweight Champion und seine weiblichen Begleiterinnen hin… Mitsamt Inventar und Catering!


Der GFCW-Mitarbeiter wird jetzt doch etwas nervös… geradezu panisch…


Alexander: A-aber… aber… aberaberaber… aber die Sitze die hier waren… Für die wurden Tickets verkauft! Was sollen wir denn mit den Fans machen, die hier sitzen sollen? Die haben doch bezahlt!


Carina blickt den Mitarbeiter seelenruhig an… und dann spricht sie mit engelsgleicher, beruhigender Stimme die üblichen Floskeln im Manager-Latein herunter…


Carina Valentina: Tut mir Leid… Da bin ich die falsche Ansprechperson… Ich habe diese Entscheidungen nicht getroffen… ich führe nur die Befehle meines Klienten aus…


Carina verneigt sich demütig vor dem Mitarbeiter…


Carina Valentina: Bitte entschuldigen Sie mich jetzt… Ich muss das angelieferte Essen überprüfen…


Nach diesen Worten entfernt sich die junge Frau mit langsamen Schritten in die Richtung des Catering-Bereichs und lässt einen verdutzten GFCW-Mitarbeiter zurück, der sich wohl gerade überlegt wie er das dem Chef beibringen soll…



Der Abend des 19. Septembers 2014. Im Eingangsbereich des nun ehemaligen Intercontinental Champions Toxic Lugosi ist überseht mit schwarzen Holzsplittern. Der Titelkoffer hat die Ankunft nicht lange überlebt. Die Wut und die Enttäuschung waren einfach zu groß für Lugosi, als er am Abend nach Brainwashed nach Hause kam. Als er die Tür geöffnet hatte, verkeilte sich der Koffer zu allem Verdruss noch unglücklich in der Tür, so dass die eh schon angespannte Gefühlslage zum Überkochen kam. Seine Sporttasche in der anderen Hand flog im hohen Bogen ins Haus, um sofort mit beiden Händen den Koffer zu greifen. Lugosi entlud seine gesamte Aggression an diesen Koffer. Warf ihn an die Wand und zerschlug das Holz auf seinem Boden. - Außer Atem betrachtete er seine Zerstörung und keine weitere Gefühlsregung folgte mehr. Er stieg einfach über die Holzsplitter hinweg und ließ diese seit dem unbeachtet an Ort und Stelle liegen.


Seit dem sind zwei Wochen vergangen und die erste Ausgabe des War Evenings seit Brainwashed steht an. Lugosi hat kein Matchund er will auch keins. Lugosi will Rache. Auch wenn er im Moment immer noch der Einzige ist, der an eine Verschwörung glaubt, so ist er sich von Tag zu Tag sicherer.


Jeden Tag in den letzten 14 Tagen hat er in seinem Sessel verbracht, das Haus abgedunkelt um so von der Außenwelt komplett abgeschirmt zu sein. Die Luft war noch nie so stickig in diesen Räumen. Der Geruch von leeren Bierdosen auf dem Boden hat sich mit angelaufenen Lebensmitteln und aufgerissenen Snacktüten verbunden. Toxic Lugosi, der bis zum Zeitpunkt seines Titelverlustes ein Musterbeispiel von Professionalität und hoher Arbeitsmoral war, hat sich in den letzten zwei Wochen nur vom Sessel zum Kühlschrank bewegt. Der Biervorrat neigt sich ebenfalls dem Ende. Bei seinem letzten Gang zum Kühlschrank vor zwei Stunden war nur noch eine Dose da. Doch auch das hat ihn kalt gelassen. Er ist so auf den Fernseher fixiert und vor allem auf das was seit Brainwashed in einer schieren Endlosschleife darauf zu sehen ist. Sein Kampf gegen Johnboy Dog.


Selbst akribische Analysten, die sich bestimmte Clips einige, dutzend Male ansehen um jeden Zug zu analysieren um bestimmte Taktiken und Strategien zu planen, selbst für Menschen solchen Schlags, wäre das ein Overkill. Lugosis blutunterlaufenden Augen, die schwarzen Augenringe und sein starrer Blick deuten auf eine starke Besessenheit hin. Er betrachtet jede Sequenz, jede Aktion immer und immer wieder. Er zoomt rein um eventuelle Hinweise für sein Scheitern zu ergattern. Jede Kameraperspektive, jede Zeitlupe, einfach jede einzelne Sekunde des Matches wird vorwärts und rückwärts angesehen.


Während er zum gefühlten hunderttausendsten Mal den Kampf auf dem Fernseher beginnen lässt, nimmt er einen Schluck Bier, doch nicht der gesamte Inhalt findet seinen Weg in den Mund, etwas Flüssigkeit landet auf seinem Jogginganzug. Doch das ist in diesem Fall nicht weiter schlimm, den der neue Fleck ist nicht allein. Lugosi achtet nur auf den Bildschirm. Das in der Zwischenzeit eine beträchtliche Anzahl von Bierflecken, gepaart mit Fettflecken von seinen gelegentlichen Imbissen sich angehäuft haben, hat er nicht registriert.


Immer wieder verfolgen seine Pupillen das Geschehen. Sie wandern von Links nach Rechts und lassen keine Aktion unbeachtet. In seinem Kopf kann sich schon lange kein klarer Gedanke mehr formen. Wo anfangs noch nachvollziehbare Analysen waren, schwirrt jetzt nur noch eine schwammige Masse herum. Jeder Gedanke den Lugosi zustande bringt, ist wie ein nasses Laubblatt, das an einem Stein kleben bleibt. Es ist zwar da, doch es wird nichts anrichten und rührt sich nicht vom Fleck.


Das heute War Evening übertragen wird, weiß Lugosi nicht einmal. Warum auch? Er hat kein Match. Er hat seinen Titel verloren. Es interessiert ihn einfach im Moment nicht. Alles was in jetzt gerade interessiert ist eine neue Dose Bier. Langsam hievt er sich aus seinem Sessel und schlürft lustlos in die Küche, vorbei an einem Haufen leerer Bierdosen und aufgerissenen Verpackungen in denen irgendwelche Snackreste liegen. Erst jetzt als er den Kühlschrank öffnet und die Bierdose herausnimmt, realisiert er das es die letzte Dose ist.


Toxic Lugosi: „War ja klar.“


Er knallt die Kühlschranktür zu und geht wieder ins Wohnzimmer. Gerade als er die Dose einhändig geöffnet und sich wieder angelehnt hat, klingelt es an der Tür. Toxic rührt sich nicht. Es klingelt er erneut und dieses Mal dreimal hintereinander.


Toxic Lugosi: „Keiner da! Verschwinde!“


Wer auch immer an der Tür ist, er erlaubt es sich erneut zu klingeln und auch noch an die Tür zu klopfen. Widerwillig steht Lugosi auf und geht zur Tür. Seine Laune könnte mieser nicht sein und sein Gesichtsausdruck als er die Tür öffnet, würde jeden in die Flucht treiben.


Toxic Lugosi: „Was?“


Ein etwas verängstigter, dünner Mann in einer rot-schwarzen Kurierdienstuniform steht dort. Betreten hält er ein Paket in der Hand. Er kann Lugosi kaum oder wenn dann nur kurz in die Augen schauen.


Kurier: „Herr Luigosi?“


Toxic Lugosi: „LUGOSI! L-U-G-O-S-I! Was ist daran so schwer sich zu merken?“

Kurier: „Ah. Ja. Entschuldigen Sie bitte. Entschuldigen sie bitte die späte Störung. Im Namen des Kurierdienstes möchte ich mich bei ihnen für diese verspätete Lieferung entschuldigen.“


Und mit diesen eher dahin gestammelten Worten überreicht er Lugosi das Paket. Der es erst komisch ansieht und dann zögernd annimmt.


Toxic Lugosi: „Was soll das heißen?“

Kurier: „Nun ja. Dieses Paket ist in der Verteilerstelle vergessen worden, obwohl es schon vor zwei Wochen zu ihnen geliefert werden sollte. - Dieser Fehler tut uns schrecklich leid. Und im Namen der Bereichsleitung überreiche ich ihnen hiermit einen Versendegutschein. Egal was Sie nächstes Mal mit uns versenden wollen, sie müssen überhaupt keinen Cent zahlen!“


Bei den letzten Worten fängt der Kurier an zu strahlen. Er ist froh das er einem Kunden diese Freude mitteilen konnte. Wäre der Kunde jemand anderes als Toxic Lugosi, würde sich der Kunde wahrscheinlich auch freuen.


Toxic Lugosi: „Aha. Toll. Danke.“


Diese knappe Antwort beendet das Gespräch und die Eingangstür fällt wieder ins Schloss. Lugosi fragt sich was das soll und macht sich sofort daran das Paket zu öffnen.

Als er den Pappkarton aufreißt und eine schwarze Samttasche zum Vorschein kommt, ahnt er bereits etwas. Doch Gewissheit hat er erst, als der Pappkarton zu Boden fällt und er die Samttasche öffnet. Als er das schwarze Metall, mit den grünen Verzierungen sieht, das dunkle Leder und das glänzende Platin, steht Lugosi fassungslos da. - Und er steht immer noch da, als der Kurierfahrer sich erleichtert auf die Hauptstrasse zubewegt.


Lugosi hat ganz vergessen, das er sich extra für Brainwashed einen personalisierten Titelgürtel hat anfertigen lassen. Er wollte diesen zum PPV tragen und stolz der Öffentlichkeit vorstellen. Lugosi hat zum ersten Mal seit vielen Tagen wieder nachvollziehbare Gedanken und das scheint ihn gerade zu überfordern. In einem Anflug von Gefühlen nimmt er den Gürtel und schmeißt ihn mit aller Wucht in die Ecke. Und er landet genau neben dem Mülleimer, der überquillt.


Aufgebracht und wütend lässt er sich in den Sessel fallen. Wie konnte er das nur vergessen? Er hat Tag und Nacht an dem Design gesessen. Diese ganze Johnboy Dog-Daniel Geschichte hat ihn total aus dem Ruder gebracht. Zwei Wochen hat er nicht mehr trainiert, nicht mehr auf sich und seine Gesundheit geachtet. Wie konnte das nur passieren? Wenn man verliert, muss man härter trainieren um beim nächsten Mal zu gewinnen. Man muss an sich arbeiten, alles geben und wieder professionell an die Sache rangehen. Wie konnte er diese grundlegenden Vorgehensweisen nur vergessen und nicht verfolgen?


Mit einem prüfenden Blick und einer geübten Hand schätzt er den noch verbliebenden Inhalt der letzten Bierdose ab.


Toxic Lugosi: „Fast voll. Scheiß drauf.“


Mit diesem Satz erhebt sich Lugosi und geht in die Küche, öffnet die Küchentür und zum ersten Mal seit Brainwashed strömt frische Luft ins Haus. Lugosi bekommt fast einen Sauerstoffschock. Doch diese Auffrischung tut ihm gut. Es weckt ihn. Es erweckt seine professionelle Lebenseinstellung wieder zum leben. Er tritt hinaus und schaut sich die Sterne an. In der Ferne hört einen Hund aufheulen.


Toxic Lugosi: „Johnnyboy du bist fällig!“



Die Kamera schaltet in einen Raum, der fast abgedunkelt ist. Einzig zwei Kerzen, die knapp vor einer Wand stehen, bringen Licht ins Dunkel. Dazwischen wurde an jener Wand eine weiße, mit Kreuzen verzierte Maske genagelt. Dann sieht man, wie sich vor dem Licht, der Besitzer der Maske aufrichtet. Sein Blick ist auf die Maske fixiert, man kann nur sein Profil als Schatten erkennen.


Wieso diese Bestrafung ? Wieso diese Bloßstellung vor der ganzen Welt ? Wieso lässt du es zu, dass ich mich so vor der Welt blamiere ? Ich gab dir doch alles.. Und das nur, damit du mir meine Kräfte raubst, wenn ich die größte Chance habe, für dich einzustehen ? Alles wieder gut zu machen, was du mir gegönnt hast ? Wieso stehst du nicht mehr hinter mir ? Wieso verlässt du mich immer im entscheidenden Moment ? Warum führen mich die Zeichen, die du mir schickst bloß in die Irre, anstatt mich auf den rechten Weg zu weisen ? Weshalb hast du, großer Hirte, mir den Auftrag gegeben dein Hirtenhund zu sein um deine Schäfchen zu dir zu führen nur um mich dann von Wölfen reißen zu lassen ? Die Menschen wandeln auf falschen Wegen. Doch ich bin mir schon langsam nicht mehr sicher, ob du mich auf den rechten gewiesen hast.


Direkt nachdem er das gesagt hat, klingelt es an der Tür, doch James wendet sich nicht ab, wahrscheinlich hat er es nicht einmal wahr genommen.


James: Diese Maske. Diese Maske, die du mir aufgetragen hast zu tragen. Trage ich es wirklich als Zeichen, dass ich dein Jünger bin ? Trage ich es als Zeichen, dass mein Gesicht verborgen ist und das alle Augen nur auf dich gerichtet werden sollen anstatt mein Gesicht anzubeten ? Oder trage ich sie nur, weil du mich für dein Maskottchen hältst ? Vielleicht sollte ich sie einfach ablegen, mich von ihr trennen, mein Gesicht präsentieren. Oder kommt dann erst die Bestrafung und wir befinden uns immer noch in der Prüfung ? Ist sie Segen oder Fluch ?


Wieder klingelt es an der Tür. James wird kurz hellhörig und dreht sich um, dadurch das die einzige Lichtquelle aber in seinem Rücken leuchtet, kann man kein Gesicht erkennen.


James: Ein Klingeln ? Wer mag das sein ? Kommen jetzt die Antworten auf die Fragen, die ich dir gestellt habe ? Ist es der Postbote mit einem Brief von der GFCW mit meinem Gegner für den PPV ? Oder einfach bloß der Nachbar, dem ich meine Nächstenliebe spenden sollte, da ihm wieder irgendwas ausgegangen ist ? Oder kommst du persönlich an meine Tür ? Um mich zu bestrafen, weil ich beginne zu zweifeln ohne mich in Geduld zu üben ? Oder mir direkt meine Fragen zu beantworten ? Oder ist es nur eine Farce um mich weiterhin ruhig zu halten ?


Wieder klingelt es an der Tür, dieses Mal aber nicht nur einmal, sondern gleich dreimal. Auf der Außenseite der Tür scheint man nicht mit so vielen Fragen geplagt zu sein wie James drinnen. Der Gläubige schlendert langsam zur Tür um sie zu öffnen. Durch die offene Tür dringt sogleich das Licht in den Raum, der bis auf die Kreuze an der Wand und den Kerzen mit der Maske leer geräumt ist. Nun kann man auch James Gesicht erkennen, dass wie gewohnt auch ohne der Maske mit Sonnenbrille & Mütze verhüllt ist. Die Kamera dreht die Perspektive und nun kann man sehen, wer an der Tür steht; es ist Hunk. Dieser will auch gar nicht erst um den heißen Brei herum reden, sondern gleich zur Sache kommen.


Hunk: Wo warst du letzten Sonntag ? Es war Brainwashed und du hast dich dort nicht blicken lassen. Was ist passiert ? Hat der Chef rausgefunden, dass du nach den Shows gerne Zivilisten zusammenschlägst und dich suspendiert oder gefeuert ?


Ein kurzes Schweigen zwischen den Beiden.


James: Der Chef. Ich weiß nicht, was mit dem großen Chef dort oben los ist. Es kommt mir vor als wäre ich verlassen worden. Ich fühle mich als hätte er mich gefeuert. Die Niederlage gegen Kunze hat mich zum Nachdenken gebracht und deswegen habe ich gewartet... auf eine Antwort. Ein Zeichen. Zumindest irgendetwas aus dem ich deuten kann, was los ist. Doch ich sitze nun seit 3 Wochen hier, bete und nichts tut

sich.


Hunk wirft einen Blick in James Wohnung, worauf er bei dem Gedanken in diesem Zimmer drei Wochen zu verbringen die Augen verdreht.


Hunk: Vielleicht solltest du mal rausgehen. Draußen findest du bestimmt eine Antwort auf die Frage die du dir stellst. Oder denkst du dieses satanisch anmutende Ritual mit diesen Kerzen und deiner Maske bringt dich voran ? Oder die Selbstgespräche, die du wahrscheinlich auch schon seit geraumer Zeit führst ? Komm wir fahren in die Stadt und suchen eine Ablenkung für dich.


James zieht seine Augenbrauen hoch, wobei seine Stirn Falten wirft. Kurzzeitig sieht es aus, als würde er noch überlegen, doch dann schüttelt er den Kopf.


James: Nein, Hunk. Die Antwort liegt doch schon hier. Es dauert nicht mehr lange, dann wird mich seine Stimme wieder erhellen und hier habe ich die Ruhe, die ich anderswo nicht habe. Hier kann ich mich auf alles konzentrieren, was in meiner Nähe passiert. Nichts entgeht mir.


Hunk schaut James unbeeindruckt und mit einem starren Gesichtsausdruck an.


Hunk: Ja, nichts entgeht dir. Aber im Grunde entgeht dir hier alles. Jetzt komm schon, hier findest du ja keine Antwort, da kannst du es mal woanders probieren.


James schnaubt genervt Luft aus, wahrscheinlich verrollt er hinter der Sonnenbrille gerade die Augen.


James: Hunk, lass es gut sein. Ein anderes Mal vielleicht, aber ich hab einfach keine Zeit für diesen Quatsch.


Hunk will gerade antworten, doch James schlägt ihn, bevor er auch nur ein Wort aussprechen kann die Tür vor der Nase zu.


James: Verschwinde ! Hau einfach ab!



Seit Brainwashed ist Toxic Lugosi zum ersten Mal wieder an der frischen Luft. Der eigentliche Drei-Tage-Bart ist mittlerweile zu einem verwegenem Vollbart, sein schwarzer Jogginganzug zu seiner zweiten Haut geworden. Doch auch wenn sein Äußeres alles andere als Wachsamkeit und Professionalität ausstrahlen, so sind es doch seine Augen die immer noch Stärke und Willenskraft demonstrieren. Und dieser Blick, dies innere Einstellung treiben den ehemaligen Intercontinental Champion der GFCW aus seinem Haus und auf dem Parkplatz der Weser-Ems Halle.


Toxic Lugosi will dieses Chaos, seine innere Verwirrung endlich wieder in Ordnung bringen. Doch dieses mal kann er das nicht alleine schaffen, dieses Mal muss er Hilfe in Anspruch nehmen. Sein Brainwashed-Gegner Johnboy Dog muss ihm helfen.


Lugosi ist auf dem Parkplatz angekommen. Immer wieder hat er sich in seinem Kopf überlegt, wie und was er sagen soll. Etwas derangiert steigt er aus seinem Wagen aus. Einige Mitglieder der GFCW-Crew schauen ungläubig, als sie ihn erkennen. Kopfschüttelnd schauen sie sich untereinander an. In dieser äußerlichen Verfassung haben sie „The bad Bat“ noch nie gesehen. Doch Toxic interessiert das alles nicht, er ist einzig und allein auf der Suche nach Johnboy Dog.


Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht.


Toxic Lugosi: „Das ging ja einfach.“


Etwa zwanzig Meter entfernt sieht er den neuen Intercontinental Champion gerade aus seinem Wagen, einem überraschend neuen Ford Mondeo, steigen. Der alte Mann trägt eine Jeansjacke, dazu ein Basecap von Hansa Rostock – offenbar ein Mitbringsel der Show in Schwerin. Als Hose hat er sich heute für eine dunklere Jeans als zuletzt entschieden, die Hose verfügt über einige Fetzen, die wohl cool aussehen sollen. Offenbar ist der Hund alleine gekommen, denn bis auf seine Reisetasche ist nichts im Auto, das irgendeinen Sitz blockieren könnte. Eine Tragetasche hat er bei sich, als er aussteigt und nur ein Narr mag nicht denken, dass sich darin das zweitwertvollste Gold der GFCW befindet.


Zielstrebig geht Toxic Lugosi über den Parkplatz. JBD hat ihn noch nicht gesehen. Und Lugosi ist nur noch ein paar Meter von ihm entfernt.


Toxic Lugosi: „Hey Johnny!“


Johnboy erleidet, ein sichtbares Zusammenzucken zeigend, beinahe einen Herzinfarkt, bleibt stehen und schaut sich um, woher der Ruf kommt. Und er erblickt Toxic Lugosi. Doch bevor er etwas sagen kann...


Toxic Lugosi: „Bleib stehen ich muss mit dir reden!“


Im ersten Moment weicht JBD einen Schritt zurück, als Toxic so vor ihm steht. Unrasiert und ihm schwarzen Jogginganzug. Der Anblick scheint den alten Mann wirklich zu schockieren. Trotzdem findet er nach einem Moment tatsächlich seine Sprache wieder.


JBD „Ich wüsste nicht, dass wir Klärungsbedarf hätten, Paul. Du kannst Dir vorstellen, dass ich wichtigeres zu tun habe, als mich Dir gegenüber für IRGENDETWAS zu rechtfertigen.“


Der Blick des alten Mannes ist hierbei ziemlich ernst, beinahe ein wenig traurig ob der Gestalt, die The bad Bat im Moment abgibt. Trotzdem geht er nicht weiter, sondern bleibt vorerst stehen.


Toxic Lugosi: „Und ob Du und ich etwas zu bereden haben! Diese Situation ist nicht mehr tragbar. Dein Sohn hintergeht dich. Dynamite hat nicht den Mut hier eine Entscheidung zu fällen. Du bist zwar neuer Intercontinental Champion, doch so wirklich glücklich siehst du nicht aus. Und DU bist es auch NICHT! Hab ich recht? - Ich weiß, dass das alles nicht fair und sportlich über die Bühne gegangen ist. Dein Sohn ist das Dschungel Kind! Glaub mir! Es war alles abgekartet. Du weißt es doch auch!“


Johnboy Dog geht die verbale Offensive Lugosis viel zu weit und er schüttelt durchaus energisch den Kopf, dass die Haare nur so fliegen würden – wenn sie denn länger wären und er kein Cap auf der Rübe tragen würde.


JBD: „Du machst einen Fehler, Paul: Du zerbrichst Dir MEINEN Kopf! Ich weiß durchaus wem ich zu glauben habe. Daniel hat keinen Grund, mich zu belügen – warum also soll er sich als Dschungle-Kid tarnen? Ich kenne das Dschungelkind schon fast, seit ich im Ring stehe und denke, dass wir ein faires Match auf die Beine gestellt haben – bis Du dazwischengefunkt hast!“


Dem Blick JBD's ist zu entnehmen, dass er das was er da sagt zu allem Überfluss auch noch ernst meint. Offenbar stößt Lugosi hier wirklich auf taube Ohren.


Toxic Lugosi: „Das? Das kannst du doch nicht allen ernstes immer noch glauben? Dein Sohn! Dein eigener Sohn hat dir geholfen! Ich weiß noch nicht was für ein Spiel hier gespielt wird, doch ich weiß das es kein gutes Ende nehmen wird!“


Toxic schaut JBD an und versucht herauszufinden, ob sein gesagtes etwas in seinem Gegenüber bewirkt hat.


Toxic Lugosi: „Wach auf Johnny! Das Versteckspiel ist zu ende!“


Ein Stirnrunzeln des Zweibeinigen Hundes folgt. Er glaubt der bösen Fledermaus zwar nicht wirklich, aber an dessen Beharrlichkeit muss ja dann doch etwas dran sein. Irgendwie zumindest.


JBD: „Hör zu. Das ist langweilig. Es scheint, als hättest Du ein persönliches Problem mit Daniel und versuchst, das nun auf mich zu projezieren, kann das sein?“

Toxic Lugosi: „Mein Gott. Denk doch mal nach du alter, verbissener Köter! Nur weil du den Gürtel hast, heißt das noch nicht das Du hier der neue, unantastbare und unbesiegbare Champion bist. Du musst jetzt mehr als vorher auf der Hut sein!“


Johnboy Dog schüttelt den Kopf und ist kurz davor, Lugosi einen Vogel zu zeigen. Mit einem übertriebenen Blick auf die Uhr winkt er schließlich ab und deutet gen Halle, wohl andeutend dass er genau da hingehen werde.


Toxic Lugosi: „Warte doch. Du kannst nicht ewig davor weglaufen. Dein Gewissen wird dich ob du es willst oder nicht immer wieder daran erinnern und genau das werde ich auch tun!“


Den Worten folgen Taten: Johnboy Dog, seines Zeichens Intercontinental Champion, verlässt den Parkplatz und somit auch seinen Vorgänger, der auf diesem steht. Allerdings kreisen seine Gedanken um die Worte des Bärtigen – was, wenn er doch recht hat? Was, wenn der Sieg gar nicht erkämpft, sondern vielmehr erschummelt war? Fakt ist, er muss mit Daniel sprechen. Anders geht es nicht – zumal man ohnehin Redebedarf hat, wie die letzte Show eindrucksvoll gezeigt hat....



Die schwarze Decke der Nacht hat sich über die Tankstelle in dem kleinen Örtchen gelegt. Nur schwach kann man in der weiten Ferne am Horizont noch die Silhouette von New York City erkennen. Es ist still; nur die langsam immer stärker werdenden Regentropfen durchschneiden die unheimliche Stille, die sich zunächst ausgebreitet hat. Triptrip-triptrip-triptrip...

Das pinkfarbene Licht der fetten Neonröhren der Tankstelle spiegelt sich in den Öl- und Wasserpfützen wider. Schummriges Licht dringt aus den Fenstern, ein kaum erkennbarer Schatten steht hinter der Theke. Sonst ist niemand zu sehen. Keine Kundschaft weit und breit. Doch dann fährt ein alter, ziemlich heruntergekommener Ford Mustang Baujahr 1999 heran, hält allerdings nicht an den Zapfsäulen, sondern parkt vor einer der Garagen.


Zwei Männer in Kapuzenjacken betreten die Tankstelle. Das Öffnen der Türe wird begleitet von einem „Klingeling“ von der Türglocke. Hinter dem Tresen schaut ein Mittzwanziger hervor. Die Männer in Kapuzenjacke blicken auf das Namensschild. „Stewart“.


Kapuze 1: Ein Päckchen Kaugummi.

Kapuze 2: Ne Schachtel Luckys.


Unmotiviert greift Stewart nach den gewünschten Artikeln.


Stewart: $6,25


Einer der beiden Kapuzenträger kramt in seiner Jackentasche herum und holt einen 10-Dollar-Schein hervor.


Kapuze 1: Stimmt so.


Er öffnet das Päckchen Kaugummi und schiebt sich ein Blatt in den Mund. Beide Männer mustern Stewart neugierig, dabei liegen ihre Gesichter gefährlich im Schatten der Kapuze. Dann steckt sich der andere eine der Zigaretten in den Mund und zündet sie lässig vor den Augen von Stewart an.


Stewart: Öhm, Sie dürfen hier nicht rauchen, Sir.


Sein Gegenüber nimmt einen Zug an der Zigarette, dann bläst er den Rauch provokant mitten in das Gesicht des jungen Mannes hinter dem Tresen.


Kapuze 2: Und was willst du nun dagegen unternehmen? Willst du...willst du mich schlagen? Hier hin, mitten auf die Nase? Oder hier hin, ans Kinn? Oder würde es dir gefallen...


Der Mann schlägt die Kapuze zurück – und wir sehen darunter das narbenzerfurchte Gesicht von Jasper Randall, das blonde Haar hängt ihm wirr ins Gesicht.


Jasper Randall: Oder würde es dir gefallen, wenn du mich direkt hier triffst, an der Schläfe?


Stewart weiß im ersten Moment gar nicht, wie ihm geschieht. Er war nicht auf Ärger aus. Er hätte nur noch zwei Stunden aushalten brauchen, dann wäre Schichtwechsel gewesen und sein Kollege hätte ihn abgelöst. Warum nur müssen diese beiden Typen, die eindeutig auf Streit aus sind, gerade jetzt auftauchen? Was ist, wenn sie bewaffnet sind?


Nun schlägt auch der zweite Fremde die Kapuze zurück, und wir sehen das glatzköpfige und unweit hübschere Gesicht von Drake Ackley.


Drake Ackley: Was tust du hier überhaupt, Stewart? Wieso arbeitest du hier? Antworte!


Der junge Mann hinter dem Tresen bekommt schlotternde Knie – aber er ist froh, dass er noch nicht erschossen worden ist.


Stewart: Ich...nun ja, ich brauche Geld. Ich hab ne kleine Einzimmer-Bude, ich komme jeden Tag mit dem Fahrrad hier her, über 10 km. Ich will irgendwann nen Wagen, ne größere Wohnung, ne...


Plötzlich unterbricht Drake Ackley mit einem schallenden Gelächter, dass er dabei das Kaugummi beinahe ausspuckt. Dabei wird die ein oder andere Zahnlücke in seinem Gebiss sichtbar. Jasper hingegen bleibt ruhig und lehnt sich nun mit dem Ellenbogen lässig auf den Tresen.


Jasper Randall: Dafür arbeitest du, Stewart? Hier, in diesem Schuppen? Das ist es, weswegen du im System lebst? Ein Auto? Eine größere Wohnung? Nein, Stewart. Das ist nicht das, worauf es ankommt. Eine Wohnung, ein Auto, Geld...all diese Dinge sind belanglos. Hast du Angst, Stewart?


Der Junge weiß nicht, was er antworten soll, doch sein Unbehagen ist förmlich greifbar.


Jasper Randall: Du brauchst keine Angst haben, Stewart. Ich bin dein Freund. Und ich tue dir jetzt einen Gefallen. Komm rüber. Nun mach schon.


Stewart weiß zunächst nicht, was er machen soll. Doch letztlich entscheidet er sich, zu gehorchen. Denn immer noch weiß er nicht, ob die beiden nicht bewaffnet sind. Nun steht er Knabe den beiden Fremden gegenüber.


Jasper Randall: Und jetzt will ich, dass du mich schlägst. Ich will, dass du mich so fest schlägst, wie du nur kannst. Mitten ins Gesicht. Du darfst es dir aussuchen.


Stewart zögert. Er versteht die Welt nicht mehr.


Drake Ackley, der die Hände in seine Jackentasche vergraben hat und bislang, die Beine überschlagen, am Süssigkeitenregal gelehnt ist, tritt nun einen Schritt nach vorne.


Drake Ackley: Wo ist dein Boss, Stewart? Wieso ist er nicht hier? Es ist sein Laden, wieso kümmert er sich nicht nachts darum. Wieso steckt er einen unschuldigen Burschen wie dich hier in die Nachtschicht? Wieso setzt er dich der Gefahr eines Überfalls aus? Wir könnten bewaffnet sein, Stewart. Wir könnten dich umlegen und du könntest nichts dagegen unternehmen. Du bist nur ein Handlanger, Stewart. Du wirst ausgenutzt. Du bist wie eine hirnlose Maschine, die funktioniert, nur, damit das System funktioniert. Dein Boss schert sich einen Dreck um dich. Ihm ist nur der schnöde Mammon wichtig. Du solltest diesen Job hier aufgeben. Geh nach Hause, Stewart. Scheiss auf das System! FUCK THE SYSTEM!


Der Knabe zuckt etwas zusammen, so groß ist die Angst vor den beiden Fremden. Tatsächlich übernimmt sein Boss nie die Nachtschicht. Und...er ist sowieso ein böser Boss.


Jasper Randall: Dein Boss ist ein Arschloch, richtig? Du hasst ihn, nicht wahr, Stewart? Du würdest ihm am liebsten in die Fresse schlagen, oder? Wieso machst du es nicht einfach? Schlag ihm in die Fresse! Mitten ins Gesicht.


Randall schubst Stewart...zunächst leicht, dann immer und immer wieder – und immer härter. Und der Knabe verliert zunächst die Angst – bis sie schließlich in leichte Wut übergegangen ist.


Jasper Randall: Ich bin dein Boss, Stewart. Ich bin dein Boss! Ich mach keine Nachtschicht, Stewart! ICH NICHT! Dafür habe ich meinen kleinen Roboter hier, meine hirnlose Maschine! Schlag mich, Stewart! Schlag mich endlich, verdammt! SCHLAG MICH!!


BAAAAAMMMM


Jasper stolpert nach hinten und hält sich lächelnd das Kinn - und Drake Ackley bricht erneut in schallendes Gelächter aus.


Jasper: Wo ho ho, Stewart, du Bastard! Das war ein hartes Ding! Los, schlag mich nochmal!


Und Stewart macht es...ihm gefällt das Gefühl, jemanden zu schlagen. Noch nie zuvor in seinem Leben hat er jemanden geschlagen – und es gefällt ihm. Plötzlich, er weiß nicht wieso, findet er sich in einer Zone wieder...er denkt an nichts anderes mehr, als an dieses Gefühl. Das Gefühl der Überlegenheit, das Gefühl der Macht – die Macht der Gewalt, die Macht der Fäuste. Und er weiß nicht wieso, doch er kommt erst wieder zu sich, als Jasper Randall verprügelt, blutend und mit Schrammen übersät am Boden liegt. Stewart blickt auf seine geschwollenen Knöchel der Hände. Er kniet über Jasper Randall – und hat ihn ordentlich verprügelt, mit aller Kraft, die er hatte.

Randall spuckt etwas Blut aus – und er lächelt. Er hat Schmerzen, aber er lächelt.


Jasper Randall: Woa, mach mal Pause, Stewart. Du Biest!

Stewart: Es...es...es tut mir leid, ich...


Dann geht Drake Ackley zu Stewart hinüber und hilft ihm auf die Beine, während sich auch Jasper Randall wieder aufrappelt. Stolz klopft Ackley dem Knaben auf die Schulter und nimmt ihn zur Seite.


Drake Ackley: Gut gemacht, Stewart. Gut gemacht, ich bin stolz auf dich. Du hast deine erste Lektion gelernt. Hast du verstanden? Autos, Geld, Schmuck, ne Wohnung...das alles interessiert nicht. Das sind Statussymbole. Statussymbole, die vom System vorgegeben werden. Nur, wer sie besitzt, ist etwas wert. Hm, ist das tatsächlich so, Stewart?


Der blickt Ackley genau an – dann schüttelt er den Kopf. Er kann immer noch nicht fassen, dass er den einen Typen so derb verprügelt hat.


Drake Ackley: Tolle Lektion, Stewart, wirklich toll. Jetzt gehen wir über zu Lektion 2.


Ackley haut dem jungen Stewart so dermaßen fest mit der rechten Faust in den Magen, dass sich dieser fast übergeben muss. Sofort krümmt er sich und die Luft bleibt ihm weg. Er hechelt nach Luft, sinkt auf die Knie. Ackley und der verletzte Randall stehen vor ihm. Stewart kommt wieder zu Atem, hebt den Kopf – und er sieht die beiden Fremden, wie sie ihn erwartungsvoll anstarren. Er entgegnet ihre Blicke – und er glaubt, verstanden zu haben. Das Gefühl ist toll...Dann flüstert er:


Stewart: ...Weiter!


Ackley und Randall sehen sich an – und dann prügeln sie mit aller Kraft auf ihn ein. Sie schlagen und treten ihn, treffen ihn am Kopf, auf der Brust, im Bauch, in den Eiern. Und Stewart fordert immer mehr und mehr – das Gefühl ist herrlich!


Nach einer Weile ist es wieder ruhig in der Tankstelle. Der blutende und zugeschwollene Stewart liegt am Boden – und lächelt. Er lächelt über das ganze Gesicht.


Drake Ackley: Du hast gelernt, Stewart. Du hast gelernt.

Jasper Randall: Wir haben dir die Richtung gezeigt, Stewart. Den Weg gehen musst du aber selbst. Denk an meine Worte. Und vor allem: Denk SELBER darüber nach. Ist dein Boss wirklich so gut zu dir, ist das System wirklich so gut zu dir?


Und ohne großes Aufhebens verlassen Drake Ackley und Jasper Randall den Laden, steigen in ihr Auto und fahren davon – ganz so, als wäre nichts gewesen. Wären sie aber im Laden geblieben, wären sie nicht in ihr Auto gestiegen und wären sie nicht davon gefahren, hätten sie gesehen, wie wenig später der verletzte Stewart aufgestanden ist und den Laden der Tankstelle kurz und klein geschlagen hat. Wären sie da geblieben, hätten sie gesehen, wie Stewart sein Fahrrad genommen hat und davon gefahren ist und den Laden einfach allein gelassen hat, um nie wieder zu kommen – ganz so, als wäre nichts gewesen.



Der Puppenspieler steht im Raum. Glücklich sieht er mit glasigen Augen in die Ferne als die Scheinwerfer die Schminke in seinem Gesicht glitzern lassen. Ein breites Lächeln wie in Stein gemeißelt ziert seine Züge. Der Welt enntrückt blickt er dahin mit leeren Augen. Neben ihm steht Minna. Mit Unwohlsein steht sie neben ihrem Mentor, doch wird sie von ihm im Arm gehalten und sie muss sich Mühe geben eben so zu entfinden wie er.

Doch ihm scheint seine Beiwohnerin gleichgültig angesichts solcher pracht, denn er hat nur Augen für sie.


Puppenspieler: Ist sie nicht wunderschön?


Minna weiß zunächst nicht wie sie antworten soll, jedoch weiß sie, dass sie muss und so räuspert sie sich um Zeit zu gewinnen bevor sie bereit zu einer Antwort ist. Sie stockt, kann sich dann aber doch ein winziges Lächeln nicht verkneifen.


Minna: Ja also.... es ist.... ist schön....


Der Puppenspieler zeigt sich zufrieden ohne den Blick zu wechseln. Feierlich spricht er es aus.


Puppenspieler: Ja dass ist sie... sie ist ein Meisterwerk! Lange habe ich kämpfen und arbeiten müssen, alles für diesen Moment um sie erschaffen zu können. Endlich ist es soweit. Sie ist fertig und bereit in meine Galerie aufgenommen zu werden. Nun kann ich sie endlich mein Eigen nennen


Die Kamera dreht sich und nun wird gezeigt was die Beiden dort wirklich betrachten.

Auf einem Podest, hell ausgeleuchtet, in einem Glaskasten steht der Leib von TJ Silverberg in voller Ringmontur ausgestellt. Die Arme und Beine sind gespreizt und werden durch Ketten gestreckt gehalten. Durch die Nase führt ein Ring, der mit Hilfe einer Kette den Kopf aufrecht hält. Die unterlaufenden Augen sind aufgerissen und bilden mit einem breiten toten lächeln eine groteske Mine im Gesicht des Abbildes der einztigen Zukunft der GFCW. Ausgemerkelt und morbit steht er dort da und lässt die Welt leblos grüßen.

Und vor diesem Monument seines großartigen Sieges steht der Puppenspieler und kann sein Glück offenbar kaum fassen.



Vor einigen Tagen in Chicago, Illinois, USA. Zwischen den verschiedenen Terminen welche die GFCW auf ihrer immerwährenden Tour durch den deutschsprachigen Raum und das darum benachbarte europäische Ausland absolviert, schaffen es die aktiven Wrestler auch immer wieder schnell Abstecher in ihre Heimat zu machen. In diesem Fall, desen wir nun Zeuge werden dürfen, trifft das nicht ganz zu. Denn es ist nicht direkt die Heimat des Wrestler um den es sich hierbei handelt.


Wir als Zuschauer sehen das Büro eines kleinen Fitnessstudios in Chicago. Indirekt könnte man das Gym wohl mit dem L.A. Gym von Lex Streetman vergleichen. Und wenn man ehrlich ist und in der Geschichte ein wenig sucht, wird man feststellen dass man da gar nicht so weit davon entfernt liegt. Tatsächlich handelt es sich aber um die Geschäftsräume von Second City Wrestling. Eine kleine aber feine Company bei der sich der ehemalige dreifache World Champion Chris McFly Jr, schon vor einigen Jahren einen kleinen Traum erfüllt hat. Als Wrestlingschule, Fitnessstudio, Promotion und auch ein Stück weit Agentur für die ihm nahestehenden Wrestler haben sich die drei Buchstaben „SCW“ international einen Namen gemacht.


Hinter dem Schreibtisch des vermeintlichen Hauptquartiers der SCW sitzt jedoch nicht der Chef persönlich. Seid sich Chris McFly im März diesen Jahres vom aktiven Geschehen zurückgezogen hat, trifft man ihn in dieser Schaltstelle nur noch selten an. Franklin E. Hanson, seines Zeichens ein Mann in seinen 40ern und früher selbst ein geachteter Sportagent in ganz Illinois, hat kommissarisch das Kommando über alle Aktivitäten der Truppe. Und damit auch die Verantwortung für die Bookings aller SCW Wrestler. Und manchmal muss man da auch Rede und Antwort stehen. Die grauen schulterlangen Haare sind zu einem buschigen Pferdeschwanz gebunden und seine Augen sind tief auf die Unterlagen vor ihm fixiert.


Okay, Frankie, erklär’ es mir?“


Wir hören die Stimme des relativ neuen GFCW Wrestlers El Futuro. Der Luchador ist in Chicago um mit Hanson, seinem quasi Agenten und Manager, über ein Thema zu sprechen das ihm scheinbar schwer beschäftigt.


Franklin E. Hanson: „Da gibt es nicht so viel erklären. GhOsT hat die gleichen Freiheiten wie du sie auch hast. Wie du sie dir auch herausgenommen hast. Und damit kann ich nicht viel mehr machen als über die Papiere drüber zu schauen die er mir schickt. Und wenn alles in Ordnung ist, setze ich meinen Stempel und die Unterschrift drunter und das Booking ist abgesegnet und kann über die Bühne gehen.“


Wir können El Futuro’s Gesicht nicht erkennen den die Perspektive die sich uns offenbart ist so ausgelegt das wir hinter ihm stehen. Und nur den Blick auf den sitzenden Luchador haben. Unmaskiert. Aber nur von hinten zu sehen.


El Futuro: „Ich war nur trotzdem sehr überrascht ihn in Deutschland zu sehen. Und seine Worte werden immer verrückter. Fast hatte ich das Gefühl das er besessen davon ist sich immer wieder mit mir zu messen.“


Old Frankie, so wird Franklin E. Hanson von Freunden und Angestellten sehr genannt wird, macht ein ernstes Gesicht. Die ergrauten Haare des heutigen zweiten Mannes von SCW lassen ihn in diesem Moment etwas schwächlich wirken.


Franklin E. Hanson: „Ich kann dich verstehen. Es ist schließlich nie angenehm gegen jemanden zu wrestlen den man auch noch so gut kennt. Aber was sollte ich machen? GhOsT hat sich für die Zeit des Clash of the Titans Turniers an die XAW gebunden und wenn Kevin Smash der Meinung ist damit ein bisschen Cross Promotion erreichen zu können, kann ich schlecht „Nein“ sagen. Es macht sich auch in unseren Büchern gut. Ein SCW Wrestler der als XAW Aktiver bei der GFCW antritt. Ich gebe zu es war nicht unbedingt geschickt das er ausgerechnet bei deinem Debüt als El Futuro dein Gegner war. Aber Jay, mal ganz im Ernst, wir sind auf jeden Penny angewiesen den wir im Moment verdienen können.“


Leichtes Nicken von El Futuro.


El Futuro: „Ich will mich ja auch gar nicht beschweren. Das Match verlief besser als erwartet und, hey, ich habe sofort für mein zweites Match einen Title Shoot bekommen!“


Eine Tatsache die auch dem Mann hinter den Wrestlern nicht verborgen geblieben ist und ihm auch ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.


Franklin E. Hanson: „Das freut mich für dich. Ich wünsche dir viel Erfolg. Auch hier kann ich nur sagen das wir jeden Penny gebrauchen können.“

El Futuro: „Ich finde es irgendwie deprimierend. SCW war eine aufstrebende Promotion. Und jetzt? Jetzt müssen wir überall über den Globus verteilt antreten.“


Hanson schaut von seinem Schreibtisch auf und letzt einen Notizblock neben den Laptop.


Franklin E. Hanson: „Es ist wirklich ein bisschen schade. Aber ich kann nichts dafür da zuerst Travis und dann Chris sich dazu entschließen ihre Stiefel an den Nagel zu hängen. Travis verdient nun sein Geld im MMA und Chris ist schlicht und ergreifend dem Burn Out nur um Haaresbreite entkommen.“

El Futuro: „Ich weiß. Ohne die beiden fehlt das Geld was wir benötigten um alles etwas entspannter am laufen zu halten.“


Das Gesicht von Franklin E. Hanson, das wir im Gegensatz zu dem von El Futuro sehen können, verfinstert sich ein wenig.


Franklin E. Hanson: „Das stimmt. Aber ich werde alles tun was von Management-Seite her möglich ist um SCW am leben zu erhalten. Zumal wir mit Kathy und Lisa zwei aktuell heiße Eisen in ATHENA haben.“


Ein kurzes Schweigen von beiden.


El Futuro: „Ganz ehrlich Frankie, wie ernst ist es?“


Die Anspannung ist fast fühlbar.


Franklin E. Hanson: „Wir schrieben schwarze Nullen. Aber es darf keiner ausfallen. Nirgendwo. Nicht bei ATHENA, nicht du bei der GFCW. Die Gelder die über Vermittlungsprämien und Tantiemen hereinkommen können den Wegfall von Chris nicht kompensieren. Aber sie erhalten die SCW am Leben. Und natürlich bringen sie auch unser essen auf den Tisch.“


Unbequeme Wahrheiten. Hart und ohne Beschönigung ausgesprochen.


El Futuro: „Da ist doch noch was. Komm schon Frankie ich erkenne doch an deinem Blick das noch etwas anderes nicht stimmt!“


Langsam legt Hanson die Hände aufeinander.


Franklin E. Hanson: „Es ist.. kompliziert. Nein, eigentlich ist es ganz einfach. Eivind hat sich dazu entschlossen seinen Vertrag nicht weiter zu verlängern. Er wird uns also sehr bald verlassen. Es gibt noch eine Reihe von festen Terminen, unter anderem einen in Vancouver. Aber ich fürchte wir werden ihn als GhOsT in absehbarer Zeit verlieren. Es steht noch eine festgeschriebene Anzahl an Matches aus die dann quasi noch über uns als Agentur laufen. Aber dann…“

El Futuro: „Dann fehlt der dritte Brocken der Geld in die Kassen gespült hat.“


Bedrückendes Schweigen. Keine gute Nachricht.


El Futuro: „Dann bleiben nur noch Kathy, Lisa und ich übrig um die ganze Schule, das Gym und die alte Halle am Hafen zu halten? Das sind sehr niederschmetternde Nachrichten.“

Franklin E. Hanson: „Wie gesagt Jay, ich tue was ich kann. Aber von den aktuellen Schülern ist noch niemand soweit es in einer neuen Promotion zu versuchen. Und ich will Chris nicht anbetteln das er die Gelder von seinem Privatvermögen mobilisieren soll. Aber die schwarze Null, die wir jetzt nach haben, wird immer wackeliger.“


Der Hinterkopf von El Futuro sinkt nach vorne.


El Futuro: „Wie lange Frankie?“

Franklin E. Hanson: „Maximal nächster Juni. Vielleicht July. Dann sind die Reserven weg.“

El Futuro: „Das heißt ich muss dieses Teil, den IC Title gewinnen. Koste es was es wolle.“

Franklin E. Hanson: „Es würde uns helfen. Kein Schweifel.“


Langsam richtet sich El Futuro aus dem Stuhl auf. Die Körperhaltung wirkt angespannt.


El Futuro: „Ich treffe mich jetzt mit Lisa… weißt du… wir wollten über unsere Art von… Beziehung reden… Ich fliege übermorgen zurück nach Deutschland. Ich bringe diesen Titel mit. Und ich werde dir helfen die SCW am Leben zu erhalten. Das schwöre ich. Bei allem was mir heilig ist!“


Die Worte sind ernst und mit harter Überzeugung, ja fast auch einem Hauch Verzweifelung gesprochen. Doch damit war es das und wir verlassen die Beiden. Damit weiter zu einem anderen Schauplatz.



Als die Kamera aufblendet, sieht man die zwei Backstage-Reporter Mac Müll und Tammy, wie sie sich nebeneinander auf einer schwarzen Ledercouch niedergelassen haben. Die Beiden sind umgeben von schweren, dunkelroten Samtvorhängen im Hintergrund. Zu ihrer Seite befindet sich ein aufgehangener Flatscreen, der in einer sich wiederholenden Computeranimation das War Evening zeigt. Scheinbar handelt es sich bei diesem Ort um eine Art Interview-Lounge. Mac Müll, wie immer gekleidet im sündhaft teuren Anzugzwirn von Armani spielt mit einigen Karteikärtchen in seinen Händen herum. Tammy, ein atemberaubendes, silbernes Pailettenkleid tragend, überschlägt in eleganter Manier ihre Beine und streicht sich nervös einige ihrer gewellten, blonden Strähnen zur Seite, die sich in ihr Gesicht verirrt haben. Sie versuchen zu lächeln, sie versuchen ihr patentiertes, sympatisch-professionelles Interviewer-Lächeln aufzusetzen, das man immer sieht, wenn sie bei War Evening mit den Superstars der Liga interagieren, doch es wird deutlich, dass sie etwas bedrückt.


Erinnerungen, an einen schrecklichen Tag.

Erinnerungen, an den 08.08.2014.

Erinnerungen, an den Tod ihres geschätzten Kollegen.


Ein flüchtiger, unsicherer Blick geht zu Mac Müll, der seine Kollegin beruhigend zunickt und ihr mit dem Handrücken freundschaftlich über den Oberarm streicht. Ihr Blick festigt sich und sie hebt das Mikrofon an ihren Mund. Es ist Zeit, endlich einen Strich unter diese Sache zu setzen.


Tammy: „Liebe GFCW-Fans, in den letzten Wochen haben uns über Facebook und Twitter viele Nachrichten von Fans erreicht, die sich über die grauenvolle, unmenschliche Tat von Barnes Bullet und Yung Trohf gezeigt haben, als diese Pe... Peter...“


Sie senkt den Blick, während die Betroffenheit ihren Weg in Form von salzigen Tränen nach draußen sucht. Beruhigend streichelt ihr Mac Müll über den Rücken und drückt sie an sich. Es dauert einige Sekunden, bis die Interviewerin ihre Fassung zurückerlangt hat und daraufhin fortfährt.


Tammy: „Als... die beiden unseren lieben Kollegen Peter Falk ermordet haben...“


Eine alles verschlingende Leere bildet sich in ihren Augen ab. Aber jetzt ist es raus. Sie hat es über ihre Lippen gebracht.


Tammy: „Wir... wir, die GFCW, sind genauso bestürzt wie ihr und können es fast zwei Monaten danach immer noch nicht fassen, dass Peter jetzt schon von uns gegangen ist... Und eure Nachrichten, die ihr uns habt zukommen lassen, teilen die tiefe Bestürzung, die wir alle empfinden. Eure gemeinsame Anteilnahme haben wir an Peter Falks Hinterbliebenen, seine Witwe Margaret Falk und seine Tochter Madison natürlich weitergeleitet und beide wir sollen der gesamten GFCW-Galaxie ausrichten, dass sie auch von Herzen für eure Unterstützung danken. Weil euer Feedback und euer Beileid so überwältigend waren und Peter unter euch so beliebt war, haben wir uns dazu entschlossen, euch exklusive Aufnahmen von seiner Beerdigung zu zeigen und hoffen, dass es auch dabei hilft, eure Trauer zu bewältigen. Film ab.“


Und kaum hat sie die letzten zwei Worte ausgesprochen, vergräbt sie ihr schluchzendes Gesicht in der Schulter ihres Kollegen, der seine Arme um sie legt, sie beruhigt und ihr etwas zuflüstert. Cut.


Wie ein urzeitliches Mahnmal steht die steinerne Engelsstatue auf dem massiven Marmorsockel und blickt mit sorgenvoller Miene auf die Trauergemeinde hinab. Fast könnte man denken, dass dieser Engel ihre Emotionen nachempfinden könnte. Die im Sonnenlicht leicht schimmernde Messingplakette, die an den Sockel angebracht ist, erinnert an einen Mann, der Zeit seines Lebens ein aufrichtiges Leben führte, das ihm jäh genommen wurde.


Hier ruht

Peter Michael Falk


05.07.1958-08.08.2014


Treuer Ehemann,

liebender Vater


Die in schwarz gehüllte Trauergemeinde hat sich um das rechteckige Loch in der Erde versammelt. Vor dem Kopfende des ausgehobenen Grabes steht ein Priester, richtet tröstende Worte an die Hinterbliebenen, während der Sarg, ein schlichtes Modell aus Buche, zu den bedrückenden Klängen von „Lacrimosa“ aus Mozarts Requiem in d-moll in die Grube hinabgelassen wird. Gesenkte Blicke, leises Schluchzen, bedächtiges Schweigen, und Mitten drin Margaret, die Witwe und Madison, die Halbwaise, die im Zentrum der Versammlung stehen und, sich in den Armen liegend, Abschied nehmen.


Der Chor erreicht seinen Höhepunkt und der Sarg ist abgesetzt, doch als die Sargträger von dem Grab zurücktreten und das schwermütige Klassikstück aufhört zu spielen, mengt sich unter die Stille der Beobachter ein weit entfernter Lärm. Ist das etwa... Musik? Verwirrt blickt die schwarzgekleidete Menge in die Richtung, aus der die basslastigen Klänge immer näher zu kommen scheinen.


BOOM!


Mit einem Röhren des Motors, das sich wie das Brüllen eines prähistorischen Ungetüms anhört, kommt ein glänzendes Gefährt, hell leuchtend wie der halle'sche Komet durch die Hecke geschossen, das dem Begriff „Luxuskarre“ Schimpf und Schande bereitet, so übertrieben blinged out sieht dieses Fahrzeug aus: Vergoldete Karosserie, diamantenbesetzte Platin-Spinfelgen, verchromte Front und deine Mutter mit ausgestrecktem Arsch als glänzende Kühlerfigur, weil sie es von hinten braucht! Mit 200 Sachen brettert der Cadillac, der nur noch den Namen mit dem ursprünglichen Auto gemein hat und eher wie ein Raumschiff aussieht, über den frischen Friedhofsrasen und nietet dabei sukzessive die gurkenglasförmigen Grabsteine ermordeter Gurkenwrestler wie Jay Tarven, Jay Taven, Eric Parks, Savior oder Player um, die daraufhin in hohem Bogen durch die Luft fliegen und auf dem Boden in tausende Teile zerschellen.


Die Trauernden halten kollektiv den Atem an, als das Fahrzeug nur wenige Zentimeter, bevor Margaret und Madison das Schicksal der Gurkenwrestler-Grabsteine geteilt hätten, zum Stehen kommt, daraufhin die Türen aufspringen und zusammen mit zwei heißen Bikini-Chicks jene zwei Männer dem Cadillac entsteigen, die sich für das verantwortlich zeigen, was hier gerade geschieht.


Barnes Bullet: „Sup, crackers?!“


BUUUUHHHHH!!!!!“


Sie buhen! Familie, Freunde und Bekannte buhen NIGGAHLICIOUZZ tatsächlich aus und bewerfen sie mit Rosen, die sie eigentlich gleich in das Grab werfen wollten. Nur Margeret und Madison stehen mit weit aufgerissenen Augen wie versteinert da, im Angesicht der Mörder Peter Falks, die dem Anlass entsprechend heute auf ihre extravagante Garderobe verzichtet haben und ihre extra für diesen Tag angefertigten, schwarzen Ermenegildo Zegna-Anzüge sporten, denn merke: Auch Bestattungen sind keine Ausrede, nicht fly aus dem Haus zu gehen! Und so stehen sie sich gegenüber, die verbliebenen Falks, außer Stande sich zu rühren, und die Mannen des besten Tag Teams im gesamten deutschsprachigen FW, NIGGAHLICIOUZZ, die ein blendendes Grinsen aufgesetzt haben.


Barnes Bullet: „Yo, birdshits! Wir haben mitbekommen, dass heute die Beisetzung von diesem Bitchniggah Peter Falk ist und haben uns dazu entschieden, uns ebenfalls von Peter zu verabschieden.“


Daraufhin stellt er sich ohne weitere Erklärungen breitbeinig vor dem Grab auf und beginnt, seine Hose zu öffnen.



Er will in das Grab urinieren!!!



Margaret Falk: „IHR MONSTER!!!!“


Plötzlich löst sich die Witwe aus ihrer Starre und stürmt auf Double B und YT mit einer von Zorn und Tränen gezeichneten Fratze zu. Trohf will schon seine vergoldede Ruger aus der Innentasche seines maßgeschneiderten Anzugjacketts ziehen, um das Gehirn der Angreiferin auf dem Friedhofsgrund zu verteilen, doch sein Steroide nutzender Homie hält ihn mit einer Handgeste zurück.


Margaret Falk: „WARUM HABT IHR PETER GETÖTET??? WARUM NUR, WARUM???“


Immer wieder brüllt die Hinterbliebene dem sie um beinahe um zwei Köpfe überragenden Schwarzen diese Frage entgegen und hämmert dabei wiederholt mit ihren Fäusten gegen seine stahlharten Brustmuskeln. Doch es dauert nicht lang, dann sinkt Margaret Falk auf ihre Knie, lässt ihre Arme hängen und weint weitere bittere Tränen der ohnmächtigen Wut und der verzweifelten Trauer. Sie hat keine Kraft mehr. Nicht im Angesicht dieser grausamen Unmenschen. Nicht, seitdem sie Tag für Tag die geisterhafte Stille ertragen muss, die seit Peters Ableben über ihr Haus gekommen ist. Sie vermisst ihn. Vermisst ihn so sehr... Ihren Peter.


Madison tritt an ihre Mutter heran, umschließt die Kniende von hinten und drückt sie an sich, während sie dabei über ihre Schulter gelehnt hasserfüllt auf die beiden maximalpigmentierten Profitmaximierer starrt. Auch ihre Tränen verwischen das dunkle Make-Up in ihrem Gesicht, doch sie hält ihr Schluchzen zurück. Sie will vor diesen herzlosen Verbrechern keine Schwäche zeigen.


Madison Falk: „Verschwindet! Lasst uns in Ruhe! Ihr habt diese Familie doch schon zerstört. Was wollt ihr denn noch? Seht ihr denn nicht, dass ihr schon genug angerichtet habt?!“

Barnes Bullet: „YO, SHUT DA FUQ UP, BITCH!!!!“


Das brüllt ihr der erfolgreichste Pimp aller Zeiten in einer Lautstärke und Unvermitteltheit der kleinen Madison zu, dass sich ein schlagartiges Schweigen über die vormals buhende Masse legt. Sie erstarren in Furcht vor den dunklen Neuankömmlingen und ihren lateinamerikanischen Anhängseln.


Barnes Bullet: „Listen, yo! Wir wissen, wir sind hier, um euch über etwas aufzuklären, denn sowohl ihr, als auch die ganzen Idioten im Sportsuche-Forum erliegt einem großen Irrtum! Ihr hatet uns für das, was wir getan haben und das verstehen mein Geschäftspartner und ich vollkommen, schließlich seid ihr das von Kindesbeinen an gewohnt, das zu haten, was der schwarze Mann macht. Es ist so wie Langston Hughes einst sagte, als er vor dem Lincoln Memorial zu seinen Brüdern und Schwestern sprach und sagte: 'Show a slavemaster your bloodied back and he sees your laziness. Show a slavemaster your healthy back and he sees your laziness'. Dabei seht ihr nicht, dass wir euch und der Welt in Wirklichkeit einen Gefallen getan haben, indem wir diesen fake niggah geoffed haben! Ist doch so, Trohf, oder?!“

Yung Trohf: „Ya damn right, it is. Brrrrrraaaattt!!!!“


Yung Trohfs Hände formen zwei Pistolen, mit denen er imaginär in die Menge feuert, um Double Bs Aussage zu unterstreichen. Derweil macht sich immer unruhigeres Gemurmel in der Trauergesellschaft breit. Ein Fingerschnippen und Nicken zu den mitgebrachten Latinachicks lässt diese zum Kofferraum eilen und ihn öffnen, um dort etwas zu holen, das wie eine zusammenklappbare Leinwand samt dazugehörigen Ständer aussieht. Emsig bauen die zwei Frauen das Konstrukt auf, um von ihren Arbeitgebern nicht totgeprügelt zu werden und nach wenigen Momenten erhärtet sich der Verdacht: Es handelt sich um eine Leinwand, die von einem einige Meter entfernten, tragbaren Beamer samt angeschlossenen Notebook angestrahlt wird, die auf dem Grabstein von Robert Pride abgestellt wurden und von Yung Trohf bedient wird.


Barnes Bullet: „Wir präsentieren Beweisstück A!“


Reihenweise offene Kinnladen, betretenes Raunen, Rufe der Empörung. Und eine Welt, die für Margaret und Madison in diesem Moment zusammenbricht, die unkontrolliert zu Heulen anfangen.


Barnes Bullet: „Uuuund Beweisstück B!“

Margaret Falk: „Machen sie das aus!! Bitte...“

Barnes Bullet: „Nein, Bitch! Sieh dir das mit deiner Tochter ruhig an! Seht euch an, wer dieser Peter Falk, den ihr alle so geliebt habt, wirklich war! Ein geisteskranker Kinderficker, der seine perversen jahrelang vor euch allen versteckt hat! Beweisstück C!“

Priester: „Was fällt ihnen ein?! Das hier ist eine Beerdigung. Haben sie keinen Anstan...“


Und da hat der katholische Geistliche (, der wie Peter Falk übrigens auch ein Pedobear war, just sayin'!) dank Barnes Bullets verchromter Desert Eagle auch schon keine Schädeldecke mehr. Margaret und Madison Falk sind inzwischen nur noch psychische Wracks. Sie sind zu Boden gesunken, starren in die Leere - hinab in das noch leere Grab von Yokomizo, das aber sicherlich auch schon bald gefüllt werden wird.


Barnes Bullet: „Wir machen die GFCW und die Welt zu einem besseren Ort, Bitch! Wir geben diesem Ort wieder HOFFNUNG! Wir sind die Putzkollone, die Müllmänner, die Jungs, die sich die Hände schmutzig machen, weil ihr Bleichgesichter euch zu fein für solche niederen Arbeiten seid! Also bleibt es mal wieder am schwarzen Mann hängen die Drecksarbeit zu erledigen, die erledigt werden muss, um die Welt in ein besseres Zeitalter zu führen!“

Yung Trohf: „Und wir haben gerade erst angefangen. Brrrrrraaaattt!!!!“


Trohf schießt noch wahllos in die Menge und beschert dem Ort zwei weitere Beerdigungen am heutigen Tage, dann ist Schluss mit Sperrmüll und die restliche Trauergemeinde rennt in blinder Panik davon, was gut und richtig ist, denn der Platz war sowieso viel zu sehr überfüllt, dass es fast einer unangemeldeten Demo gleicht. Das können die Gerechtigkeitsfanatiker von NIGGAHLICIOUZZ natürlich nicht zulassen und bestrafen einen der Sünder noch mit einer Kugel in der Rücken. Irgend so ein hässlicher, zu klein geratener japanischer Sumoringer, der keine Zeit hat ein anständiges Debut hinzulegen, weil er im Gegensatz zu allen anderen Anwesenden nicht Arbeitslos ist. Dann ziehen sich auch die ebenholzfarbenen Geschäftsmänner zurück, denn sie sind vielbeschäftigte Hustler, die noch an so mancher Straßenecken die Arbeitsleistung ihrer Angestellten im Mitarbeitergespräch beurteilen müssen. Und dann ist da ja auch noch ein Tag Team Title zu verteidigen!


Damit wäre die Totenruhe wieder hergestellt könnte man meinen. Könnte man, wäre da nicht ein schelmisch grinsender Schotte hinter den Bäumen versteckt, der nur auf die Gelegenheit lauerte sich unbemerkt Peter Falks aufgebahrten Leichnam zu nähren. Lüsternd reibt sich der Stalker im Duncan MacAllister Shirt die Hände, als endlich die Luft rein ist. Schnell ist er über der Leiche, lüpft den Rock und.. nein, das schauen wir uns nun wirklich nicht zu Ende an! Das ist ja pervers!




War Evening, Oldenburg (Weser-Ems-Halle), 03.10.2014


In Kooperation mit



„War Evening is on Air!“, doch dieses Mal mit einem etwas anderen Beginn, als sonst (und nein dieses Mal nicht etwa, weil Aya schon wieder die Cardvorstellung unterbricht... hoffentlich ;) ). Statt dem üblichen Geknalle und einem GFCW-Logo auf dem Titan Thron präsentiert sich der On-Air Bereich nämlich noch recht normal und ruhig. Auch „Masqurading of the Wicked“ von den Edge of Throns knallt nicht aus den Boxen, stattdessen hören wir... die deutsche Nationalhymne?!?! Richtig, auch wenn es kein Ständchen von der „Bundesblasskapelle Sankt Mittendorf“ gibt, so ertönen standesgemäß am Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland zunächst einmal die ersten Takte des „Liedes der Deutschen“. Wohlgemerkt natürlich die dritte Strophe... und nachdem sich die zehn Tausend Fans in der Halle erhoben haben, können wir auch alle mit dem gemeinschaftlichen „Rudelsingen“ beginnen. Auf drei alle gemeinsam!



Einigkeit und Recht und Freiheit

Für das deutsche Vaterland!



Da bis auf unsere österreichischen und schweizerischen (Hölerihö!) Freunde wohl jeder den Text kennen sollte, überspringen wir nun einfach mal ein paar Sekunden und nach der Hymne starten wir mit einem lauten „BOOOM!“ die wirkliche Show. Konfettiregen in schwarz-rot-gold rieselt von der Hallendecke herunter und nun geben sich schlussendlich auch endlich die Edge of Throns die Ehre. Das Logo auf dem Titan Thron weicht dann allerdings heute doch einer großen Deutschlandflagge und was hier im Ansatz so aussieht, wie eine verspätete WM-Feier, ist in Wirklichkeit einfach ein bisschen Patriotismus und Vaterlands-Pathos, den man am 03. Oktober dann wohl doch ein bisschen ausleben darf. Hier und da kommt dann in den Rängen allerdings doch wieder der Fußballfan durch und wenig später steigt die komplette Halle in frenetische „Deutschlaaaaaaand! Deutschlaaaaaand!“-Rufe ein. Ob Pete und Sven jemals schon solche eine Showeröffnung miterlebt haben? Wer weiß, wer weiß...


Pete: „Liebe GFCW-Fans, liebe Zuschauer zu Hause an den Fernsehern... herzlich Willkommen zu einer weiteren „War Evening“-Ausgabe am Tag der Deutschen Einheit! Vierundzwanzig Jahre, nachdem sich Deutschland wieder vereinigt hat, senden wir live aus der Weser-Ems-Halle in Oldenburg. Mit einer vollkommen ausverkauften Halle feiern wir heute nicht nur den heutigen Feiertag, sondern natürlich auch die Geschehnisse rund um unsere Frauen und Männer von German Fantasy Championship Wrestling! In der letzten Show vor zwei Wochen ist ordentlich etwas passiert und speziell das Ende des Main Events hat uns vom Hocker gehauen und da sind wir natürlich allesamt gespannt, wie sich dies heute weiterentwickeln wird, nicht wahr Sven?“

Sven: „Absolut, aber vorher möchte ich noch sagen... „ICH BIN EIN BERLINER!“... oder halt heute „Oldenburger“... oder allgemein ein „Deutscher“... oder auch... na ja, egal. Das Ende der letzten Show war in der Tat unterhaltsam, schockierend und bizarr zugleich. Neben den spannenden Geschehnissen rund um den GFCW Heavyweight Titel haben wir natürlich auch noch weiter Konflikte und Begegnungen mit Spannungspotenzial vorliegen, die in den folgenden Stunden voraussichtlich in die nächste Runde gehen werden. Des Weiteren erwarten uns heute fünf packende Matches mit gleich ZWEI TITELMATCHES(!). Wenn dies also nicht ansatzweise PPV-Potenzial hat, dann weiß ich auch nicht mehr. Hier ist auf jeden Fall die heutige Card für War Evening aus Oldenburg!“

Tag Team-Match:
Fight Club (Drake Ackley & Jasper Randell) vs. StarrrKidzzz (GoldenStarrr & SilverStarrr)
Referee: Howard Eagle


Sven: „Im Opener kommt es gleich zu einem doppelten In-Ring Debüt, wenn sich unsere Tag Team Division auf gleich zwei neue Duos freuen darf! Zum Einen wird der Fight Club nach einigen Vorstellungsvideos zum ersten Mal On-Air erscheinen. In ihren Einspielern haben Drake Ackley und Jasper Randell bereits angekündigt, dass sie unter Anderem zum Kämpfen hierher kommen werden und dies können sie gleich heute Abend beweisen. Vorausgesetzt, sie kommen mit ihren Gegnern klar, denn die sind doch recht schräge Vögel, wenn ihr mich fragt.“

Pete: „Ich glaube, die StarrrKidzzz mögen eher den Ausdruck „bizarr“ und genau dies scheinen die beiden Galaxie-affinen Wesen auch in der Tat zu sein. GoldenStarr und SilverStarr tauchten letzte Show auf einmal auf und so richtig viel, wissen wir über diese Zwei noch nicht. Erste Feinde scheinen sie sich auf jeden Fall schon gemach zu haben, denn mit Demon of Death hatten sie sich sofort bei ihrem ersten Auftritt in der Wolle. Ob der Demon sich auch während des Matches blicken lässt, müssen wir abwarten. Genauso natürlich, welches Team hier seinen ersten Sieg und somit einen erfolgreichen Beginn in der GFCW feiern kann.“


Singles Match:
Andre "Belzebub" Kunze vs. James C.
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Ein Priester gegen den Herbergsvater. So könnte man das nächste Match aus unserer momentan stark besetzen Rookiesektion beschreiben. Andre Kunze hat sich bisher als einer der stärkeren Neulinge erwiesen und schon einige Siege auf seinem Konto stehen. Kann Belzebub seine durchaus gute Serie weiterhin ausbauen oder muss er hier einen ersten Rückschlag gegen einen alten Bekannten im Ring einstecken? Die Zwei kennen sich nämlich bereits gut und haben die letzten Wochen häufiger einander gegenüber gestanden.“

Pete: „Erst vor sechs Wochen, bei der „Going Home“ Ausgabe zu „Brainswashed“ gab es dieses Match bereits einmal und damals konnte sich Kunze durchsetzen. James C ist aber gewillt, diese Scharte heute auszumerzen und wiederum seinen Pfad der Erleuchtung weiter zu verfolgen. Ob ihm dies heute gelingen wird oder sich Kunze auch im zweiten Anlauf durchsetzen wird, werden wir mit Spannung verfolgen. Ein intensiver Match wird uns aber mit Sicherheit erwarten.“


Singles Match:
TJ Silverberg vs. Player
Referee: Peter Cleven


Pete: „Es war mit Sicherheit einer der bittersten Momente für TJ Silverberg in seiner bisherigen GFCW-Karriere. Bei „Brainwashed“ verlor er gegen den Puppenspieler und verpflichtete sich somit, von nun an als Untertan des Spielers zu arbeiten. Dass dies nichts Gutes bedeutet, wissen wir allesamt und nachdem es in der letzten Show weder von Silverberg, noch von Püppi ein Zeichen gab, sind wir natürlich umso gespannter, wie sich TJ heute präsentieren wird. Der Puppenspieler wird wahrscheinlich mindestens ein Auge auf seine neuste „Puppe“ haben, aber gleichzeitig sollte er auch TJs heutigen Gegner nicht aus den Augen verlieren.“

Sven: „Korrekt, denn wie wir alle wissen, ist Player mit allen Wassern gewaschen. Nach seiner PPV-Niederlage hat er sich bekanntlich den GFCW-Spot von Savior „erkämpft“ und wird von nun an auf Solopfaden seinen Weg durch die Liga gehen. Vor zwei Wochen wurde er allerdings von einem mysteriösen Japaner unterbrechen, der irgendwelche mystischen Botschaften in Richtung Player verlauten ließ. Ob er heute erneut auftauchen wird und wie sich Player gegen Silverberg schlägt, werden wir im dritten Match des Abends sehen. Auch dies ist übrigens eine Art Rückmatch denn vor knapp zwei Monaten standen sich die Beiden schon mal gegenüber und damals gewann Player. Zeit also heute für eine Revanche?“



GFCW Intercontinental Titel Match:
Johnboy Dog (/w Daniel) vs. El Futuro (/w The Masked Wonder)
Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: „Kommen wir zum Co-Main Event des Abends und dort wird Johnboy Dog zum ersten Mal nach seinem Titelgewinn den Intercontinental Gürtel aufs Spiel setzen! Nach seinem PPV-Sieg über Toxic Lugosi musste der Hund vor zwei Wochen eine Niederlage gegen den Heavyweight Champion Lionel Jannek einstecken, die allerdings mehr als kontrovers war. Sein eigener Sohn, Daniel, schien dort nämlich den Referee auf eine falsche Fährte zu locken und sorgte so für eine Disqualifikation seines Vaters. Dass die Luft zwischen Vater und Sohn ein wenig aufgeheizt ist, zeigte sich auch danach und es wird spannend zu sehen sein, ob auch heute der am Ring anwesende Daniel das Zünglein an der Waage sein wird.“

Pete: „Wenn, dann wäre dies mitgleich einer großen Überraschung verbunden, denn dann würde sich El Futuro in seinem ersten zweiten GFCW-Match möglicherweise zum Champion krönen! Der mexikanisch-puerto ricanischer Luchadure feierte erste letzte Show zusammen mit dem Masked Wonder sein Debüt und konnte dort bereits eine Kleinigkeit seiner athletischen Klasse zeigen. Auch heute können wir uns von der „Zukunft“ wohl auf Lucha Libre der feinsten Sorte freuen und wer weiß, vielleicht reicht es dann ja tatsächlich dazu, die kurze Titelregenschaft JBDs zu beenden. Hier prallen auf jeden Fall zwei völlig unterschiedliche Stile aufeinander und mal schauen, wer sich am Ende dann durchsetzen kann.“


GFCW Tag Team Titel Match:
Niggahliciouz (Barnes Bullet & Yung Trohf) (c) vs. Outlawz 2.0 (Lex Streetman & Jimmy Maxxx)
Referee: Bob Taylor


Sven: „Auch im heutigen Hauptkampf geht es um Gold, denn hier suchen wir erneut das aktuell beste Tag Team der GFCW! Niggahliciouz haben durch Cleverness und Einfallsreichtum bei „Brainwashed“ ihre Titel verteidigt und sind somit weiterhin die KINGZ! Die beleidigten Leberwürste der Outlawz gaben sich allerdings mit ihrer Niederlage nicht zufrieden und forderten ein zweites Mal, von Bullet und Trohf geplättet zu werden. Die guten und niggahliziösen Samariter waren natürlich so nett und gewährten Maxxx und Streetman ein weiteres Titelmatch, welches heute stattfinden wird.“

Pete: „Sven, das ist doch schon wieder so was von.... ach, was solls. Die Tag Team Champions haben sich beim PPV den Titelerhalt ergaunert und dies wollen die Outlawz 2.0 natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Ihr gerechtfertiges Rückmatch um die Titel bekommen sie heute und somit wird das eine Fortsetzung finden, was wir bereits bei „Brainwashed“ bewundern durften.“

Sven: „Hab ich doch gesagt... wie beim PPV werden die Niggahs obsiegen und die Weißbrote von Outlawz rrrrrasierrrren! Höhö, reimt sich sogar ansatzweise. Meine Güte, ich sollte vielleicht echt mal überlegen ein Poet zu werden.“

Pete: „*seufz*... Neben den Matches wird es heute natürlich noch viele weitere Action in der Show geben. Freuen Sie sich zum Beispiel unter Anderem noch auf erwartete Auftritte vom GFCW Heavyweight Champion Lionel Jannek, Zereo Killer und womöglich seinem neuen Sohn Luke, Jason Crutch, Tom Hdot und...“

Sven: „... SUMMER NIGHTS!! <3 <3 <3“

Pete: „Ähm... ja, die ist auch dabei. Viel Spaß also bei der heutigen „War Evening“ Ausgabe wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! Hach, ich kanns kaum noch abwarten, sie endlich wieder zu sehen.“

Pete : Aber bevor es so richtig losgeht... Also eines muss ich ja noch sagen. Ich bin sehr verwundert.

Sven : Wieso das denn?

Pete : Nun Aya ist nicht da und hat uns unterbrochen.

Sven : Das Stimmt, und ich muss zugeben das es wirklich angenehm war wieder alles normal zu Moderieren.

Pete : Ja es war wirklich eine wohltat. Aber was sagst du zu der Herausforderung von Jason Crutch an Aya?

Sven : Die die wir im Vorbericht sehen konnten. Nun verständlich ist es schon aber ich glaube nicht das Aya sich darauf einlassen wird.

Pete : Meinst du wirklich das er so feige ist?

Sven : Nein, ich denke eher das er keinen Sinn daran sehen wird. Aber halt … ich höre grade wir haben einen Einspieler von Aya bekommen. Und den schauen wir uns auch gleich mal an.



Der Friedhof war alt, wie Mahnmale einer längst vergessenen Zeit ragten die verwahrlosten Kreuze und Grabsteine aus dem knie hohen Abendnebel. Moos und Flechten hatten die Einkerbungen einiger Inschriften ausgefüllt und Namen aus zwei vergangenen Jahrhunderten unter sich begraben. Langsam gleitet das Bild weiter durch den Nebel des Totenackers bis es vor einer alten Engelsgleichen Statur zum stehen kommt. Der Mond am Firmament, der immer wieder durch Wolken verdunkelt wird, ist nicht in der Lage den Steinengel zu erhellen.

Aus dem Schatten Monuments löst sich eine in schwarz gekleidete Gestalt die nach wenigen Momenten zu erkennen ist. Es ist Aya, der leicht seinen Kopf eine kreisende Bewegung machen lässt, so dass das Knacken der Wirbel im Nacken zu hören ist.

Sein Blick gleitet über den Totenacker ehe sich sein Gesicht leicht Richtung der Kamera neigt.

Der Gesichtsausdruck des Wuppertalers ist finster und passend zu jenem Ort an dem er sich befindet. Sein eines Auge, da das andere wie immer durch eine Augenklappe verdeckt ist, scheint fast zu funkeln. Dann erklingt, in einer ruhigen aber sehr ernsten Tonlage, die Stimme von ihm.


Aya : Jason, du willst mich wirklich herausfordern? Du willst das ich mich auf eines deiner kindlichen Spiele einlasse? Was glaubst du eigentlich mit wem du es zu tun hast? Ich bin kein Neuling und brauche mir keinen Namen mehr zu machen wie du es musst und zwar bei mir.

Schau Jason, das ist meine Welt, das ist die Welt der Dunkelheit in die ich dich ziehen werde um dich hier zu begraben.


Dabei gleitet der Arm von Aya einmal umher während er diese Worte spricht und die Kamera folgt der Bewegung des Wuppertalers und fängt weitere Bilder des düsteren im Nebel liegenden Totenackers ein. Während Aya für einen Moment aus dem Bild verschwunden ist, scheint dieser sich langsam vom Grabstein entfernt zu haben, und geht langsam über den Friedhof um wieder im Bild auf zu tauchen.


Aya : Es gibt Dinge auf dieser Welt Jason, die du nicht begreifen kannst oder wirst. Du bist nur ein kleiner Junge der bei Mami lebt und Wrestler spielen möchte.

Und das, mein lieber Jason, halte ich dir vor Augen, du bist kein Mann du bist ein Kind. Du bezeichnest dich als Champion, wo bist du es? Du bezeichnest dich als den Mann der GFCW doch sehe ich nur ein kleines Kind vor mir, der die richtige Führung braucht um ein Mann zu werden, denn sonst würde dich so ein kleiner Schlag nicht in Rage versetzen.

Glaube mir Jason, deine Fans, die Crutch-o-Maniacs, wie du sie nennst, werden mir dankbar sein.....


Langsam geht Aya auf ein Knie und greift mit der Hand Richtung Boden. Es dauert ein paar Augenblicke bis seine Hand wieder sichtbar wird und auf der Handfläche Erde zu sehen ist.


Aya : ….dankbar dafür, das du wiedergeboren wirst als Mann und nicht als ein Kind, wie du es jetzt bist. Wiedergeboren..... Jason.... in der World of Darkness.....


Auf den Lippen des blonden Wuppertalers zeichnet sich sein typisches arrogantes und selbstsicheres Lächeln ab während er langsam seine Hand neigt und die Erde auf dieser, wieder gen Boden fällt.


Aya : Ich werde dein kindliches Spiel mit machen Jason, denn das ist der zweite Schritt zu deiner Wiedergeburt. Wir sehen uns in München.


Und mit dem arroganten wie selbstsicheren Lächeln im Gesicht des Wuppertalers blendet das Bild ins Schwarze.


Sven : Aya geht auf Jasons Herausforderung ein. Ich bin überrascht.

Pete : Nun erklärt es zumindest wieso beide nicht in der Halle sind.

Sven : Ich bin gespannt wie die Challenge enden wird. Und wie ich grade erfahren habe werden wir im laufe des Abends eine Schaltung nach München bekommen zu der Challenge.



Kaum ist die Cardbesprechung und die erste kurze Szene zu Ende geht in der Halle das Licht aus…


Sven: *Seufz* Na das fängt ja gut an… Hat der Chef die Stromrechnung nicht bezahlt?

Pete: Nein! Da! Schau!

Sven: OOOOH!


Ein einzelnes Spotlight beginnt zu leuchten… Es wird auf den vorher aufgebauten VIP-Bereich gelenkt. Wie man jetzt sieht ist das ein etwas erhöhter, und von Metallwänden von den restlichen Fans abgetrennter, Bereich… nur zum Ring hin ist das Blickfeld offen. Und am Rand dieses Bereichs steht…


Sven: LIONEL JANNEK!!! UNSER CHAMP!!!

Pete: Na toll…


Jup. Der Champion ist da. Und als die Fans realisieren wer da steht und auf sie hinabblickt, beginnt das altbekannte Lied…


BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!


FUCK YOU JANNEK!!!” *Clap! Clap! Clapclapclap!*

FUCK YOU JANNEK!!!” *Clap! Clap! Clapclapclap!*

FUCK YOU JANNEK!!!” *Clap! Clap! Clapclapclap!*


Lionel Jannek, der „Übermächtige“, trägt heute einen besonders teuren und gutaussehenden Anzug. Er grinst nur hämisch über die Reaktionen der Fans und rückt sich seinen Titelgürtel, den er auf seiner Schulter trägt, zurecht. In seiner rechten Hand hält er ein Mikrofon... und setzt an…


Lionel Jannek: Nachdem ihr nun die Auflistung der B-Stars in der GFCW zu Ende angehört habt… Gehört das Wort nun dem einzigen S-Klasse-Star der GFCW…


Die Regie schaltet nun auf eine andere Kamera um… und diese gehört dem einzigen Kameramann, der das Glück hat in eben diesem VIP-Bereich zu stehen. Dadurch sehen wir, dass dort bereits mehrere Damen angekommen sind, viel Security für Sicherheit sorgt und vor allem, dass dort zwei bekannte Gesichter gemeinsam in einem bequemen Sofa sitzen…


Pete: Das sind doch…

Sven: MACKENZIES SOHN LUKE UND SUMMER NIGHTS!!! Schön die beiden zu sehen!

Pete: Ich ahne Schreckliches…


Die Kamera wird nun auf Jannek gerichtet, der sich nun zur Kamera umdreht und nach hinten aus dem Sichtbereich zeigt…


Lionel Jannek: Wie ihr sehen könnt habe ich hier einen netten Platz in der Arena ergattert… mit einem sehr schönen Blick auf den Ring. Also kann ich die Kämpfe, wenn ich das überhaupt will, problemlos und ungestört sehen…


Er dreht sich kurz um und blickt abwertend auf die Fans und dann zum Kommentatorentisch…


Lionel Jannek: Apropos ungestört… Bevor ich weiterrede, will ich, dass Petes Mikrofon abgeschaltet wird!

Pete: WAS??? WARUM???

Lionel Jannek: Ich dachte du hättest die Warnung vor ein paar Monaten verstanden… Aber scheinbar brauchst du einmal eine richtige Lektion! Denkst du ich weiß nicht was du in den letzten Wochen schon wieder für Worte über mich verloren hast? Jetzt habe ich genug! Du wirst kein Wort mehr über die Bildschirme verbreiten, während ich rede! Eigentlich müsste ich dir im Ring eine Lektion erteilen… aber du bist leider kein ausgebildeter Athlet… Darum bringe ich dich jetzt auf diese Weise zum Schweigen! Ab jetzt hast du während meiner Redezeit Schweigepflicht!

Pete: Das kann er nicht machen! Das ist doch- …

Sven: *grinst* Schön… Diese Stille…

Pete: … (unvernehmbare Worte)


Nachdem diese Formalität erledigt ist, dreht sich LJ wieder zur Kamera…


Lionel Jannek: Es bricht mir das Herz euch sagen zu müssen, dass ich, der GFCW World Heavyweight Champion, „The Superior“ Lionel Jannek, heute nicht im Ring antreten werde…

Sven: OCH NEIN!!!

Pete: …

Lionel Jannek: … Moment… Nein, es bricht mir nicht das Herz… Denn eine letztklassige Stadt wie Oldenburg hat mich sowieso nicht verdient!


Wie immer verspielt Jannek mit nur wenigen Worten jegliche Sympathiepunkte bei den Fans. Die Reaktionen der Fans spiegeln wider, dass dieser Mann der meistgehasste Mann der GFCW ist…


Lionel Jannek: Aber das ist nicht der einzige Grund warum ich heute nicht antreten werde… Der andere Grund ist, dass es etwas zu feiern gibt!

Sven: OH! Schon wieder etwas? Toll! Hoffentlich bin ich diesmal eingeladen!

Lionel Jannek: Nämlich das einjährige Jubiläum von Lionel Jannek in der GFCW!


Sven steht auf und applaudiert, während Pete einfach nur sein Gesicht in seinen Händen vergräbt und die Fans sich die Lunge aus dem Hals buhen… LJ selbst grinst nur selbstgefällig…


Lionel Jannek: Jawohl! Genau ein Jahr ist es her, seit ich in der GFCW mein Debüt im Ring gegeben habe und eine lebende Legende geboren wurde! Das schreit natürlich nach einer Feier! Das einjährige Jubiläum des größten Stars und des besten Athleten, den die GFCW jemals in ihrer Geschichte gehabt hat!


Neben den ohrenbetäubenden Buhrufen, kann man ganz kurz vereinzelte „J.T.K.“-Rufe von einigen Hardcore-GFCW-Fans vernehmen… Aber man hat den Eindruck, dass LJ sowieso nur den Applaus und den Jubel seiner VIP-Gäste vernimmt…


Lionel Jannek: Aber im Gegensatz zu anderen Möchtegern-Stars, weiß ich wie man feiert! Erstens: Man lässt die größten Miesepeter draußen… Zweitens: Man lässt das beste Essen auf dieser Erde kommen, Luxusgüter aus aller Welt… und Drittens: Man holt sich Damen ins Boot…


Ein kurzer Blick des „Übermächtigen“ zu seiner Schar an Frauen, die in seinem VIP-Bereich sind und ihm jauchzende Blicke zuwerfen…


Lionel Jannek: Aber nicht irgendwelche Prostituierte, die man auf dem Stadtstrich aufgegabelt hat, sondern echte Ladies, wie diese hier… Was ihr hier seht, ist das was sich jeder Versager unter euch und auf der ganzen Welt in seinen kühnsten Träumen wünscht: Wunderschöne Frauen… Freundinnen aus aller Welt, die heute nur für mich hierhergekommen sind!


DIE! DIE! DIE! DIE! DIE! DIE!“


Natürlich geht den Fans das Gelaber inzwischen gehörig auf die Nerven… Sie sind gekommen um Action zu sehen und nicht um sich beleidigen zu lassen. LJ ist das aber natürlich gleichgültig…


Lionel Jannek: Das ist eine Feier wie es sich für einen echten Star gehört!

Sven: Er kann es sich leisten! Er ist schließlich nach wie vor der bestbezahlteste Superstar der GFCW! Und es ist mehr als offensichtlich warum! Schaut nur mal auf seine Schulter! Da hängt einer der Gründe!

Pete: … (Schaut seinen Kollegen mehr als genervt an)


Alles im VIP-Bereich ist bereit zum Feiern, doch Jannek hält den Zeigefinger nach oben… Scheinbar ist er noch nicht fertig…


Lionel Jannek: Aber bevor ich endlich meine verdiente Auszeit bekomme, möchte ich vorher noch einige Worte zu einem gerade aktuellen Thema verlieren. Und dann wird bis morgen durchgefeiert, während die B-Klassen-Wrestler sich hier für ihren Billiglohn zerreißen und dann zu ihrer traurigen Existenz hinter dem Vorhang zurückkehren! Genau dieselbe traurige Existenz wie ihr alle hier in der Halle sie führt!


TURN HIS MIC OFF!!!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*

TURN HIS MIC OFF!!!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*

TURN HIS MIC OFF!!!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*


Lionel Jannek: Es wurde viel geschrieben und viel geredet… Es wird Zeit die Dinge nun endgültig klarzustellen, so wie sie sind… Habe ich von Luke MacKenzie gewusst?


Jetzt weichen die Buhrufe der atemlosen Neugier der GFCW-Fans…


Lionel Jannek: Und die Antwort… ist NEIN!


BULLSHIT“-Rufe hallen nun für einen Moment durch die Halle…


Lionel Jannek: Ich habe mir meine eigene Strategie und meine eigenen Pläne gemacht, wie ich Mike MacKenzie fertig machen würde… Von diesen Botschaften habe ich das erste Mal von Carina erfahren… und damals hab ich mich nicht groß darum gekümmert, sie waren allerhöchstens ein netter Beigeschmack zu meinen eigenen Kopfspielchen und spielten mir damit natürlich sehr schön in die Karten…

Sven: Da hört ihr es alle!!! Da hört ihr es!!!

Pete: …

Lionel Jannek: Wenige Minuten vor dem Main Event von Brainwashed… erhalte ich plötzlich einen Anruf… Normalerweise nehme ich zu diesem Zeitpunkt keine Anrufe entgegen, aber als die Person am anderen Ende davon sprach, dass sie mir den Titelgewinn garantieren könnte, da wurde ich natürlich interessiert… Erst nach dem PPV habe ich erst erfahren, was genau eigentlich hier vorgeht…


Jannek grinst geradezu diabolisch…


Lionel Jannek: Lasst mich euch eine nette kleine Geschichte erzählen… und ihr Hauptdarsteller heißt einmal mehr… Mike MacKenzie…


YOU STILL GOT IT!“

YOU STILL GOT IT!“

YOU STILL GOT IT!“

YOU STILL GOT IT!“

YOU STILL GOT IT!“

YOU STILL GOT IT!“


Lionel Jannek: Ich habe in den letzten Tagen tiefer als je zuvor in der Vergangenheit von Mike MacKenzie gegraben… und dabei kam so einiges über euren Helden ans Tageslicht… Vor Leighton… vor Vanessa… und vermutlich noch etlichen anderen zweitklassigen Frauen…

Pete: !!!

Sven: Wow! Bin ich froh, dass dein Mikro ausgeschaltet ist… das war nicht fernsehfrei…

Lionel Jannek: … gab es in Mike MacKenzies Leben eine Frau namens Emily… Was daran so interessant ist? Nun, das fängt schon mal damit an, dass euer Held zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 16 Jahre alt war… und diese Emily 4 Jahre älter als er!

Sven: TS! Und sowas hatten wir bis Brainwashed als unser Aushängeschild!

Lionel Jannek: Eines Tages stellte diese Emily fest, dass sie schwanger war… und MacKenzie? Euer so geliebter „Zereo Killer“? Der hat das getan, was er schon sein ganzes Leben lang getan hat… Er ist vor der Realität geflüchtet, er konnte der Realität nicht ins Auge blicken… und ließ sie sitzen…


Ein geschocktes Raunen geht durch die Halle… auch Carina Valentina und die Damen im VIP-Bereichen sehen etwas überrascht aus…


Lionel Jannek: 9 Monate später bekam Emily einen Sohn… Den sie ganz alleine aufzog… denn sein Vater kümmerte sich nicht im Geringsten darum, was denn aus seinem eigenen Fleisch und Blut werden würde… genauso wie heute!


Die Kameras fangen nun die Gesichter einiger sichtlich geschockten Zereo Killer-Fans ein… Das kann doch alles nicht wahr sein, was sie da hören… Auch Sven hat es die Sprache verschlagen… Pete vermutlich auch, aber das ist leider schwer festzustellen…


Lionel Jannek: Und eines Tages trat eine Frau in das Leben dieses Jungen… eine Frau namens Summer Nights… sie fand diesen gequälten Jungen und wollte, dass er bekommt was ihm zusteht… Sie nahm Kontakt zu mir auf… und was dann weiter passierte habt ihr ja alle bei Brainwashed gesehen…

und jetzt sind wir wieder in der Gegenwart!


Der Champion deutet nun auf Luke der nach wie vor mit Summer im selben Sofasessel sitzt…


Lionel Jannek: Hier sitzt nun der Mann, der Mike MacKenzies dunkle Vergangenheit ans Licht gebracht hat und verkörpert: LUKE MACKENZIE!!!


Alle Fans in der Halle sind geschockt… Nichts rührt sich mehr… Das war ein richtiger Stimmungskiller…


Lionel Jannek: Luke MacKenzie und Summer Nights… Zwei weitere, von wahrscheinlich vielen anderen, gequälten Menschen aus Mike MacKenzies Leben, die sich zu seiner eigenen Familie hinzu gesellen…


LJ spricht nun direkt in die Kamera…


Lionel Jannek: Mike MacKenzie… ich fordere dich auf… wage es noch ein einziges Mal deinen Fans, deinem Sohn oder deiner Familie in die Augen zu blicken… und ihnen zu erzählen, dass du ein guter Mensch und ich ein schlechter bin… wage es noch einmal dich hier nach wie vor als ein Vorbild hinzustellen… und wage es noch einmal den Fans auch nur einen einzigen Grund zu nennen, warum sie dich auch nur noch eine Sekunde lang weiterhin bejubeln sollen…


Tatsächlich gibt es im Moment niemanden in der Halle der Chants für den Killer anstimmt… Den Schock müssen die Fans erst einmal verdauen…


Lionel Jannek: Das wahre Leben… nein, die Realität… hat dich endlich eingeholt, Mike MacKenzie! Nicht nur deine Karriere, auch dein Leben fällt nun zusammen wie ein Kartenhaus…


LJ schüttelt enttäuscht den Kopf…


Lionel Jannek: … und alles was du tun hättest müssen… war einen Schlussstrich unter deine Karriere ziehen…

Wie ich immer sage: Jeder bekommt was er verdient!

Das trifft offensichtlich im Moment auf uns beide zu, wie nie zuvor…

Und weißt du was noch zutrifft, wie nie zuvor, Mike MacKenzie?


ICH… BIN… SUPERIOR!!!


Lionel Jannek lässt das Mikrofon nun fallen, drückt Carina den Gürtel in die Hand und nimmt in seinem eigenen Sofasessel Platz. Sofort wird er von mehreren der anwesenden Damen umgarnt… In der Halle knallt ein Feuerwerk und wie letzte Woche regnet es auch heute wieder rot-weiß-rotes und goldenes Konfetti! Die Party hat begonnen!


Sven: … Ich bin sprachlos… Geradezu geschockt… Was sagst du dazu Pete?

Pete: …

Sven: Schon in Ordnung Pete… Du musst nichts sagen… Ich verstehe schon…

Pete: !!!


Was für ein Auftakt für die Show… Wie wird Zereo Killer darauf reagieren?



Die Kamera schaltet in eine kleine, relativ leer aussehende Bar. Die meisten Barhocker sind nicht besetzt und auch sonst ist nicht gerade viel los. Die einzige Soundkulisse, welche dem Raum die Stille raubt ist eine Musikbox, die immer wieder die gleiche Tonfolge wiederholt - es läuft House, doch die Tanzfläche ist genauso verlassen wie das DJ Pult. Der Barkeeper ist gerade dabei ein paar Gläser sauber zu machen, als er von einem seiner Kunden, der sich direkt an der Bar platziert hat her gewunken wird. Mit einem Lächeln im Gesicht begibt sich der Angestellte zu diesem durstigen Herren und fragt freundlich was es denn noch sein darf.


Hunk: Noch einen Appletini für mich und mein Kollege hier gönnt sich jetzt mal ein Bier.

James: Nein, passt schon, ich nehme einen Traubensaft.


Hunk verrollt seine Augen und der Barkeeper verlässt das Bild um die Getränke zu holen.


James: Du weißt doch, dass ich keinen Alkohol trinke, Bier ist auch ein alkoholisches Getränk. Wieso versuchst du das schon wieder ? Ich hab deine Einladung nicht angenommen um Party zu machen. Du meintest ja, du müsstest unbedingt mit mir reden.


Der Barkeeper betritt wieder die Szenerie, platziert vor Hunk ein Martiniglas, mischt darin das gleichnamige Getränk mit dem Apfelsaft und stellt vor James ein Glas Traubensaft. Anschließend schreibt er die Preise für beide auf den Bierdeckel.


Hunk: Du solltest halt endlich mal wieder aus deinem Zimmer rausgehen, seit Wochen ziehst du dich dort zurück und wartest auf ein Zeichen, dass niemals kommen wird. Schon langsam hast du echt ein bisschen den Realitätsbezug verloren. Da wird nichts mehr kommen.


James kann seine Fassung halten und trinkt einen Schluck von seinem Glas.


James: Du wirfst mir Realitätsverlust vor ? Meinst du das ernst ? Ich bin der Auserwählte, der die Botschaft des Herren verbreitet und deswegen wird er mir auch bald ein Zeichen geben, was ich als nächstes tun muss. In meinem Haus Gottes ist alles dafür vorbereitet. Denkst du etwa, dass ist alles ein Hirngespinst ? Alles Einbildung ? Stellst du die Wege des Herrn in Frage ?


Hunk muss tief Luft holen, bevor er darauf antworten kann. Die Erinnerungen an den Hausmeister und dem Postbediensteten kommen ihm hoch.


Hunk: Also, ich will ja nicht sagen, dass dein Glauben falsch ist, aber... ich meine... du sollltest... du solltest vielleicht...


Händeringend sucht Hunk nach etwas, um den Satz abzuschließen ohne James auf den Schlips zu treten. Um Zeit zu gewinnen nimmt er so einen großen Schluck seines Appletinis, dass er es fast komplett leert. Dann kommt ihm die Idee, wie er den Satz problemlos beenden kann


Hunk: Trainieren ! Du vernachlässigst dein Training total, du sitzt ja nur noch rum und wartest, aber vergisst das man für Wrestling auch in Form sein muss.

James: Meine Form wird nur durch meinen Glauben verstärkt. Das Einzige, was ich tun muss ist auf ein Zeichen zu warten. Jetzt überleg mal, was du mit das, was du Glauben nennst, erreicht hast: Du bist seit Jahren hier angestellt und bist nur Kanonenfutter für jüngere Leute, wobei dich einer nach den Anderen platt macht. Würdest du dich endlich mal auf das wahre im Leben konzentrieren, könntest du vielleicht aus deiner persönlichen Hölle ausbrechen. Aber so...


James macht eine Pause und trinkt seinen Traubensaft auf Ex aus.


James: Denk lieber mal drüber nach. Ich geh mal schnell für kleine Prediger. Ach ja, kannst du mir noch einen ordern ?


Hunk nickt seinen Kollegen zu, doch als er zu seinem Glas blickt, verwandelt sich sein Gesichtsausdruck. Hat er eben noch die Ansprache belächelt, kann man seine Mimik erst als Trauer, kurz darauf aber als sauer interpretieren. Da tritt der Barmann wieder ins Bild und nimmt die beiden Gläser, gleichzeitig fragt er, ob es noch was sein soll. Wieder verändert sich die Mimik Hunks. Von außen sieht es aus, als würde er mit sich selbst diskutieren, was er nun macht.


Hunk: Noch einen Appletini und für meinen Partner nen Traubensaft..


Der Barmann nickt, doch Hunk entscheidet sich doch noch für eine Überraschung.


Hunk: Mit Vodka. Und nicht zu wenig reinkippen.


Wieder ein Nicken des Barmanns, während er noch etwas hochprozentiges in das Glas des Gläubigen schüttet. Gerade als er noch etwas Traubensaft in das Glas füllt, kommt James C. auch schon wieder zurück aus der Toilette.


James: Und hast du darüber nachgedacht ?


Hunk, der James nicht gesehen hat, schreckt hoch, als er dessen Stimme hört. Stammelt dann aber ein Ja vor sich her.


James: Na siehste! Dann sind wir uns ja einig, dass wir etwas an deinem Verhalten ändern sollten. Du solltest damit beginnen, deine Seele von allem Übel, dass du ihr über die Jahre aufgetragen hast wieder zu reinigen. Ich sehe die Schmerzen, die du durch deine begangenen Sünden auf dich geladen hast.


Hunk vertieft seinen Blick in sein Glas, dass was er gerade gestammelt hat, hat seinen Gesprächspartner scheinbar wieder auf Touren gebracht, sodass dieser munter Hunks Lebenswandel plant.


James: Und du solltest alles aufgeben, was du hast und wieder von ganz unten anfangen.


Ratschlag nach Ratschlag gibt James Hunk nun, welcher scheinbar nur auf eine Pause wartet, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.


James: Hörst du mir überhaupt zu ? Beichte deine Vergehen !


Hunk blickt nun wieder auf und stellt Augenkontakt mit James her, dann nimmt er sein Glas hoch und hält ins in James' Richtung.


Hunk: Wir sollten erstmal auf diese Entscheidung trinken. Stoß an.


Er lächelt James an, dessen Gesichtsausdruck sich unter der Sonnenbrille skeptisch verzieht. Dann lächelt er seinem gegenüber doch zu und stößt mit ihm an, ehe beide nach einem Prost ihr Glas austrinken.


James: ...


James macht den Mund auf, um was zu sagen, in seinem Gesicht sieht man ihm ein Erschrecken an. Dann springt er auf und rennt wieder in Richtung der Toilette. Der Barkeeper schaut Hunk zurechnend an, doch dieser muss bei der Aktion nur schmunzeln.



Die Sonne geht unter. Nach einem mildem angenehmen Herbsttag. Die Stadt Oldenburg wird langsam genüßlich in ein rot/orange getaucht wie es alle so lieben. Die Kamera zoomt auf einen alten roten Turm, mit in der Spitze klein weiss gemauertem wuchtigem Zwiebeldach. Die Kamera zoomt erneut auf die Strasse, wo ein großgewachsener Mann mit Gehstock, Mantel und Zylinder steht, der sich fasziniert das Gebäude anschaut. Er spricht zu sich selbst...


A.B.K.: "Hach, ich kann es fühlen! Das Feuer, die HITZE, DEN SCHMERZ. Doch wir, WIR haben es auch damals geschafft! oder? Nein nicht wir, die früheren! JAJAJA SIE nicht ich.JETZT ich! SIE damals... DOCH ICH WEISS ES ALLES!"


Kunze tritt an den Turm heran und berührt ihn sanft mit einer Hand, er springt zurück und fängt an zu zittern als er weiter spricht


A.B.K.: "Die Flammen lodern hoch,

alles zu zerschmettern unter ihrem Joch,

Lichterloh, Zerschmetternd, Fesselnd.

Doch ER hat uns dann gerettet.

Ein Vater, DER Vater sie ausgesandt,

damit haben es viele erkannt,

und doch so viele verbrannt.

DER Vater hat viele Herbergen,

nun eine davon leitet einer von uns

doch wir versuchen es zu verbergen!

Nicht immer kann ma........"


Zwei Frauen, eine blond, fast mit weissen Haaren die andere mit pechschwarzen kommen von hinten ins Bild gelaufen, nein eher gehüpft..


Zwei Frauen: "André, Bruder, Vaaateher!"


Dem selbsternanntem Belzebub durchfährt ein Ruck und sofort danach entspannt sich sein Körper ein lächeln umspielt sein Gesicht


A.B.K.: "Das hier ist der Lappan Schwestern. Ein besseres Stück Geschichte wie aus Niederen Legenden werden gibt es kaum woanders zu sehen, nun lasst uns schauen wo die Könige residierten"

A.B.K.`s Schwestern: " Au jaaaa, Tri Tra Trulalla...."


und alle drei laufen hüpfend aus dem Bild...



Die großen Schweinerfer der Halle beginnen zu flackern. Auf dem Titantron ist ein Störbild zu sehen. Die Weser-Ems-Halle färbt sich in ein tiefes, düsteres Schwarz. Eine fast schon depressive Stimmung überkommt die Fans. Die Halle ist ruhig. Man könnte wahrlich eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Der Schrei einer Krähe unterbricht das Schweigen. Das Echo des Schreis hallt durch die Arena. Das Flackern des Titantrons erlischt und ein unscharfes dunkles Bild mit vielen Kontrasten ist zu erkennen. Das Bild wird langsam scharf und ein Logo ist zu erkennen. Ein weißes Auge, das von ebenso weißen Flügeln behütet wird füllt den Titantron aus. Langsam zoomt die Kamera heraus. Das Logo ist Teil eines T-Shirts. In der Ecke eines Raums, der mit Tischen und Stühlen, Regalen und Büchern gefüllt ist, sitzt eine Gestalt. Sie hat dunkle Augen, die einem deutlich machen, dass das hier kein Spaß ist. Diese Gestalt trägt: Ein schwarzes T-Shirt mit eben jenem Logo, eine graue, zerfledderte Jeans, eine Lederjacke, welche ebenfalls sehr abgenutzt aussieht, schwarze Stiefel und bandagierte Hände bzw. Knöchel. Seine Haare sehen ungepflegt und zerfranst aus. Sein Äußeres wirkt zerstreut. Plötzlich schlägt die Gestalt ihre Augen auf und fixiert die Kamera mit einem Blick, der selbst eingefleischten Horrorfans das Blut in den Adern gefrieren lässt. Mit leiser, zaghafter Stimme setzt die Person an:


"Anscheinend habt ihr den Weg zu mir gefunden. Anscheinend ist es sicher, was euer Begehren ist. Genau so wie alle anderen auch wollt ihr mich am Boden sehen. Winselnd, Schreiend, Weinend... Oder irre ich mich? Ist da etwas Gutes in euch so genannten Fans? Ist da Etwas, dass auch den richtigen Weg vorgibt? Immer eine nette Person zu sein, aufrichtig, ein normales Leben zu führen? Vergrabt ihr euren Frust in euch selbst, um anderen nicht zu schaden? So wie ihr es angebt? So wie ihr scheint zu sein?!"


Seine Stimme wird lauter...


"Einer gequälten Seele zu helfen, ihr Mitgefühl, Liebe, Respekt gegenüber zu zeigen. Ist das zu viel verlangt?! Ist das zu viel verlangt?!!! Ich bin es satt solchen Menschen, nein solchen Geschöpfen wie euch, den (ironisch) normalen Leuten, Respekt entgegen zu bringen, den ihr weder verdient habt noch euch erarbeitet habt. Ich bin es satt, hier zu sitzen und mich zu verstecken! Ich bin es satt, dass ihr ungeschoren davon kommt! ICH HASSE DIESE GESELLSCHAFT! ICH VERACHTE SIE UND AM MEISTEN VERACHTE ICH EUCH, DIE EIN NORMALES, ANGEPASSTES LEBEN FÜHREN! IHR HEUCHLER!"

Die Person steht auf und schlägt die Kamera nieder. Das GFCW Logo erscheint wieder auf dem Titantron und das Hallenlicht wird wieder normal. In der Halle herrscht ein Stimmungsmix aus Sprachlosigkeit und vereinzelten Buh-Rufen.


Die Kamera schaltet wieder in die Bar, in der schon früher am Abend James und Hunk beim gemeinsamen Verbringen des Abends gezeigt wurden. Die Zeit ist schon fortgeschritten, doch an der Bar sitzt nur Hunk, welcher den Angestellten zu sich herwinkt.


Hunk: Noch ein Appletini, bitte.


Der Barkeeper, der früher am Abend noch gut gelaunt war, hat mittlerweile eine wütende Grimasse aufgesetzt.


Barkeeper: Das war es erstmal, bis du mal nach deinem Kumpel geschaut hast. Der ist mittlerweile seit über ner Stunde auf meinem Klo und ich will nicht wissen, welche Sauerei der da drin schon angestellt hat.


Hunk wirkt erst sauer, muss dem Barkeeper aber dann doch zustimmen.Hat er James schon wieder fast vergessen oder wieso formt sich sein Gesicht erst jetzt zu einer besorgten Mine. Mit dieser springt er auch von seinem Hocker auf und geht zu den Toiletten.

Er öffnet die Tür und tritt ein, drinnen ist alles ruhig.


Hunk: James ?


Nachdem Hunk die Stille durchbrach, findet sich diese sofort wieder ein. Er mustert den Raum gründlich und sieht dabei 2 Pissoirs und 3 Kabinen, deren Türen alle geschlossen sind. Auf dem Boden fällt dann doch etwas auf, dass zumindest für James Aufenthalt hier spricht. So liegt die Sonnenbrille, die James normalerweise immer trägt, wenn er an die Öffentlichkeit tritt, zerbrochen am Boden. Hunk mustert sie kurz und blickt, als er sich nochmal umschaut, in den Spiegel. Darin taucht ein erschrockenes, aber verzehrtes Bild von Hunk auf, dass mit Blutflecken beschmiert ist. Diese befinden sich aber nicht in Hunks Gesicht, sondern im Spiegel. Scheinbar wurde auf diesem eingeschlagen und der Übeltäter hat sich einige Schnitte an der Hand zugefügt.


Hunk: James ? Bist du hier ?


Kurze Stille, doch dann hört man leise eine schwache Antwort.


James: Hunk? Bist du das ?


Wieder erschrickt Hunk, bevor er es bejaht und James nach seinem Gesundheitszustand frägt.


James: Mir gehts nicht, der Barmann hat mir wohl was in mein Getränk gemischt... Kannst du her kommen? Ich bin in der mittleren Kabine.


Hunk muss schwer schlucken, geht aber dann schnurstracks zur Tür. Er will sie öffnen, doch von drinnen schießt eine Hand nach draussen, die ihn sofort in die Kabine zieht.


James: Dachtest du, dass du damit durchkommst.


Man hört einen dumpfen Laut, als würde gerade etwas gegen die Toilette geschlaen werden.


James: Du Mistkerl. Du hast mir also Alkohol in mein Getränk gemischt ? Denkst du das fällt mir nicht auf ?

Hunk: Aber...


Wieder ein dumpfer Laut und Hunk ist nun leise.


James: Aber eigentlich bin ich nicht sauer, ganz im Gegenteil... Mir fiel nach diesem Glas wieder viel ein.


Der dumpfe Laut wiederholt sich nochmal.


James: Und mir fiel auch wieder viel über dich ein. Und weiß du, was ich erkannt habe ? Ich konnte mein wahres Gesicht erkennen.


Wieder der dumpfe Laut und man hört Hunk aufschreien.


James: Willst du also sehen, was du geschaffen hast ?

Hunk: Was...


Wahrscheinlich knallt Hunks Kopf wieder gegen den Toilettensitz, ehe er danach gegen die Kabinentür geschubst wird, wodurch er aus der Kabine fällt. In seinrm Gesicht hat sich eine große Platzwundr gebildet - man könnte es als "crimson mask" bezeichnen. Unter Schmerzen bringt er eins seiner Augen auf und erkennt das Gesicht seines Peinigers scheinbar wieder. So reißt er nun beide Augen trotz des Blutes auf und will etwas schreien, doch da sieht man schon wie Hunks Kopf von James Fuß erwischt wird. Das führt auch direkt zum Knockout und die Kamera fadet aus ohne den unmaskierten James zu präsentieren.


Tag Team-Match:

Fight Club (Drake Ackley & Jasper Randell) vs.

StarrrKids (GoldenStarrr & SilverStarrr)

Referee: Howard Eagle


Die Halle verdunkelt sich und wird immer nur durch das vereinzelte Blitzlicht der Digi Cams der Fans erhellt. The Dust Brothers - Fight Club OST 16 https://www.youtube.com/watch?v=aXNvrv2DUMw schallt aus den Boxen und schafft eine unbehagliche Atmosphäre. Die Fans wissen noch nicht recht, wie sie reagieren sollen, als der FIGHT CLUB auf die Entrance Stage tritt. Oberkörperfrei, mit MMA-Handschuhen und roten Shorts mit schwarz-weißen Seitenstreifen. Drake Ackley und Jasper Randall sehen sich einen Moment in der Halle um, dann nicken sie sich zu und schreiten langsam die Rampe entlang. Ihre Blicke, die sie durch das Rund der Halle schweifen lassen, wirken kalt und gefühllos. Während Jasper Randall über die Treppe in den Ring tritt, springt Drake Ackley locker auf den Ringapron und klettert dann in das Geviert. Und offensichtlich haben beide noch etwas zu sagen, denn Jasper Randall lässt sich ein Mic geben.


Jasper Randall: Endlich! GFCW! Herausforderung! NEUE Herausforderungen. Wir sind endlich angekommen. Und endlich ist es soweit, ein Zeichen zu setzen. Endlich kann unser ewigwährender Durst nach Schmerzen erfüllt werden.

Drake Ackley: Sieg und Niederlage mögen oft nahe beieinander liegen, für uns hingegen spielen sie keine große Rolle. Was zählt, ist der Genuss des Kampfes und der Schmerzen an sich.

Jasper Randall: Wenn es da draußen noch etwas gibt, wonach es sich lohnt zu streben, ist es der GFCW-Tag-Team-Championtitel. Um das Angestrebte zu erreichen, muss man darum kämpfen. Und wir sind hier, um zu kämpfen. Drake, ich bin noch nicht ganz schlüssig, welche Freaks man uns hier zu unserem Debutmatch vorgesetzt hat. GoldenStarrr, SilverStarrr...habt ihr da, wo ihr herkommt, wahrscheinlich vom Mond oder von Uranus, schon einmal Schmerzen verspürt? Richtige Schmerzen?

Drake Ackley: Es ist euer erstes Match, ebenso wie es unser erstes Match hier in der GFCW ist. Was gibt es also über euch zu sagen, außer dass ihr Freaks seid? Ihr kennt doch unsere Botschaft? FUCK THE SYSTEM! GoldenStarrr, SilverStarrr. Ihr solltet auch auf das System scheissen, in dem ihr lebt. Wahrscheinlich lebt ihr irgendwo in irgendeinem SonnenSYSTEM. Das läuft sich dann wohl aufs Gleiche hinaus, oder? Wir laden euch herzlich ein in unsere Welt des Schmerzes.


Dann wird es einmal mehr dunkel im weiten Rund der Weser-Ems-Halle und die 10.000 murmeln erwartungsfroh, so wie es immer ist, wenn neue Wrestler zum ersten Mal in den Ring steigen. Das kann nur bedeuten, dass nun die anderen beiden Neuankömmlinge in der GFCW zum Ring kommen werden.


Sven: Na, auf diesen Entrance bin ich ja jetzt echt mal gespannt, nachdem wir vor zwei Wochen schon dieses komische Weltalldingsvideo mit den bizarren Klängen dazu gesehen und gehört haben.

Pete: Ja ich denke, wir werden heute Ähnliches erleben...


Kaum ausgesprochen, gibt es auch schon einen lauten Knall und der gesamte Entrancebereich in der Halle leuchtet hell in Gold und Silber auf, sowohl von der Decke als auch vom Boden sprüht es zischend Pyrofunken in Hülle und Fülle. „STARRRKIDZZZ“ erscheint auf dem Titantron, und die bereits von der letzten Show bekannte Musik setzt ein.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

* * * * STARRRKIDZZZ * * * *

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(Pyro-Show natürlich: Goldene und Silberne Funken sprühen im Entrancebereich empor und erleuchten die Finsternis)



Mystisches Video mit vielen Planeten, Milchstraßen, Galaxien und ganz ganz ganz vielen Sternen und mit sehr bizarrer Musik


Sven: Da kommen die beiden heraus getänzelt. Sieht irgendwie komisch aus, oder kommt das nur mir so vor?

Pete: Nein, die zwei scheinen ja fast schon auf Zehenspitzen zu schleichen, warum sind die denn so übervorsichtig, befürchten die etwa schon hier beim Entrance einen Angriff des Fight Clubs (Räusper)?

Sven: Hehe, sicher ist sicher, Pete. Denn mit den beiden grimmigen Burschen da im Ring ist absolut nicht zu spaßen, das sollte sogar auch den durchgeknallten StarrrKidzzz klar sein.


GoldenStarrr und SilverStarrr sind mittlerweile zentral auf der Entrancerampe angekommen und schauen sich andauernd nervös um, so als würden sie befürchten, beobachtet und verfolgt zu werden. Ständig deuten die beiden auf verschiedene Bilder des Weltalls, die abrupt auf dem Titantron erscheinen und dann genauso schnell wieder verschwinden. Dann, unmittelbar, verschwindet die vermeintliche Nervosität aus Silver's Gesichtszügen und er beginnt plötzlich diebisch und verschmitzt zu lächeln.


SilverStarrr: Naaa, halllo Ollldenburrrg. Ihrrr liiieben, nettten Ollldenburrrgiaaaner. Ihrrr seiiid sooo nettt, sooo hilllfsbereiiit, sooo freuuundlich. Ja mannn könnnte fassst schon saaagen MENSCHLICH, HEHEHE! Unnnd dennnoch seiiid Ihrrr allle VERRRLOOORRREN! Genauuu sooo wie euerrr jämmmerlicherrr Fight Club!

Sven: Schon wieder dieses „Ihr seid alle verloren und verdammt“. Was soll das denn heißen, was meinen die damit?


Das Publikum beginnt immer lautstarker, die Sternenkinder auszubuhen. Im Ring werden Drake und Jasper jetzt sichtlich ungeduldig ob der Verzögerungen, scheinbar können sie es kaum erwarten, endlich loszulegen.


Drake Ackley: Jetzt kommt endlich her, ihr Labertaschen! Dann werden wir ja sehen, wer hier jämmerlich und verloren ist (rüttelt wild entschlossen am obersten Ringseil)!


Die StarrrKidzzz tänzeln nun überhaupt nicht mehr übervorsichtig, sondern schauen sich noch kurz gegenseitig an, bevor sie rasend schnell wie zwei Berserker zum Ring rennen. Dort angekommen rollen sich beide auf die Matte, nur um dort schon mit wütenden Tritten und Schlägen der beiden Fighter empfangen zu werden. Im Ring herrscht nun ein heilloses Durcheinandner, und Howard Eagle versucht mit aller Macht, die vier Prügelknaben zu trennen, damit es hier überhaupt mal ein vernünftiges und gesittetes Wrestlingmatch geben kann. Nachdem Golden und Silver scheinbar endlos lange ultraharte Tritte und Schläge einstecken mussten können sie sich endlich loskämpfen und den Fight Club zurückdrängen. Diese wiederum weichen dann auch willig zurück und lachen höhnisch in Richtung der beiden Bizarren.


Jasper Randell: Das war's? Mehr habt Ihr nicht drauf? Pah...


Die StarrrKidzzz ringen nun erstmal nach Luft und halten sich regelrecht aneinander fest. Durch die viele Prügel sind in den Gesichtern der beiden bereits deutliche „Schrammen“ zu sehen, soll heißen die Schminke ist an vielen Stellen bereits regelrecht abgeplatzt. Silver redet derweil unentwegt auf seinen größeren Kumpanen ein, und dann scheint man sich endlich darauf geeinigt zu haben, dass GoldenStarrr das Match nun beginnen soll, denn Silver zieht sich auf den Apron zurück, während der Goldene in die Mitte des Rings marschiert, jetzt wieder mit entschlossenem Blick und finsterer Miene. SilverStarrr brüllt von der Seite lautstarke Anweisungen herein, die sein Partner scheinbar kommentarlos hinnimmt.


Drake Ackley: Oh man, das kann ja was werden... (mit diesen Worten steigt auch er durch die Seile nach draußen, während sich sein Gefährte Jasper Randall diabolisch lachend bereit macht, den Kampf zu beginnen)



DING DING DING



Sven: Los geht’s mit unserem Opener, ich bin echt mal gespannt, wer sich hier durchsetzen kann.


Jasper Randall und GoldenStarrr stehen sich im Ring gegenüber und das Match beginnt erst einmal mit ein bisschen Trash Talk. Man kann nicht genau verstehen, was Randall sagt, aber man merkt anhand seiner Gesten, dass er will, dass GoldenStarrr ihn schlägt, so fest er nur kann. GoldenStarrr wirkt etwas verwirrt und blickt erstaunt ins Publikum. Jasper bedeutet ihm, er solle nicht auf die Fans hören, er solle nicht mit den Fans reden, sondern er solle auf IHN hören. Er solle IHM zuhören. GoldenStarrr wirkt noch verwirrter, aber auch irgendwie sauer. Letztlich provoziert Jasper ihn, indem er ihm eine Wange hinhält. Letztlich hat GoldenStarrr die Schnauze voll und er verpasst seinem Gegner ein hartes linkes Ding.


Pete: WOW! Was für ein Schlag! Jasper schwankt zurück, hält sich die Wange – und lächelt? Der Typ lächelt! Erneut provoziert er seinen Gegenüber, er solle zuschlagen, so hart er nur könne.


Und wieder folgt GoldenStarr dem Wunsch. Gleiches Schauspiel – Jasper taumelt zurück und lächelt beinahe etwas krank. Doch er fällt nicht!


Sven: Was ist mit diesem Typen? Gefallen ihm die Schläge?

Pete: Natürlich! Er liebt die Schmerzen! Guck, es ist aber noch nicht vorbei! Wieder provoziert er seinen Kontrahenten, und diesmal lässt sich GoldenStarrr nicht lange bitten. Er ballt die Faust, holt aus und verpasst Jasper Randall so ein hartes rechtes Ding gegen die Schläfe, dass dieser umfällt wie ein Baum!

Sven: Doch dieser Irre grinst sich eins. Er liegt am Boden, stöhnt. Aber er grinst. GoldenStarrr hat jetzt genug und stürzt sich auf den am Boden liegenden Randall und prügelt auf ihn ein.


Starrr lässt jetzt eine unnachgiebige Salve an harten Schlägen und Tritten auf Randall niederprasseln, dass es nur so klatscht in der Arena. Jasper schafft es irgendwie, sich in eine Ringecke zu robben, so dass der Referee Golden nun anzählt.


1! … 2! … 3! … 4! …


GoldenStarrr: AAARRRGGGHHH!!!


Kochend vor Wut lässt er schließlich von seinem Gegner ab, der völlig regungslos in der Ringecke verharrt. Dann stürmt er wieder auf Jasper Randall los, um ihn zu packen, doch dieser fährt gerade noch rechtzeitig das Bein aus …


Pete: Oh, was für ein harter Kick mitten ins Gesicht!

Sven: Da platzt goldene Farbe ab, aber hallo! Da ist ja schon das halbe Gesicht zu sehen bei GoldenStarrr, so ganz „galaktisch“ scheint er dann wohl doch nicht zu sein, hehe.


GoldenStarrr taumelt, nun selbst völlig benommen, zurück in die Mitte des Ringes. Draußen auf dem Apron fuchtelt sein Partner wild kreischend und gestikulierend mit den Armen, er will jetzt wohl eingewechselt werden. Während Randall in der Ecke langsam wieder auf die Beine kommt springt GoldenStarrr mit letzer Kraft zum Wechsel. TAG! Silver stürmt auf Jasper zu … BIG BOOT von Jasper Randall, SilverStarrr kracht klatschend auf die Matte und der Figther setzt sofort nach. Cover!


EINS! …


ZWEI! …


DRE … Nein, Kick-Out!


Sven: Das wär's fast schon gewesen, aber was für ein Big Boot das auch war.


Wie ein entschlossenes Biest schaut Jasper nun drein und erhebt sich keuchend von dem Cover, um jetzt ebenfalls zu wechseln. Drake Ackley drischt sofort wie von der Tarantel gestochen auf SilverStarrr ein, dann hebt er ihn auf und verpasst ihm einen lupenreinen Body Slam! Ackley reißt martialisch die Arme nach oben und schreit seine Wut in die GFCW-Galaxie heraus. Wieder hebt er SilverStarrr auf, und dieses Mal schleudert er ihn in die Seile, woraufhin ST zurück federt … hoch gesprungener DROP KICK! Genüsslich setzt Drake zum zweiten Cover des Matches an.


EINS! …


ZWEI! …


NEIN!!!


GoldenStarrr stürmt in den Ring und unterbricht in letzter Sekunde das Cover! Das wäre es sicher gewesen! Dann stürmt er direkt weiter in die Ecke des Fight Clubs, um sich auch um Jasper Randall zu kümmern, der sich natürlich sofort auf in den Ring machen wollte, um die Kräfteverhältnisse wieder auszugleichen. Beide fallen aber vom Apron und prügeln sich draußen heftig weiter. Für eine Weile folgt die Hauptkamera den beiden, wie sie sich in Richtung Entrance-Bereich „durchschlagen“.


Pete: Ja, was ist denn mit den beiden los, wollen die nicht mehr am Match teilnehmen?

Sven: Pete, ich glaube die sind gerade in ihrer eigenen Welt und bekommen überhaupt nichts mehr mit, die haben nur noch im Kopf, sich gegenseitig auf die Fresse zu geben.


Und tatsächlich sind Jasper Randall und GS nun dabei, prügelnd ineinander verkeilt im Backstage-Bereich zu verschwinden. Währenddessen hat Drake Ackley ST erneut aufgehoben und in eine Ringecke geschleudert, wo er ihn nun mit wütenden Muay-Thai Kicks eindeckt, bis Silver erneut zusammenbricht. Sofort packt er ihn sich wieder und setzt ihn auf's Turnbuckle. Scheinbar soll jetzt eine Aktion vom obersten Seil folgen, um das Match schnell zu beenden. Und tatsächlich setzt Drake nun zu einem Suplex an, er versucht ST hochzustemmen, doch kommt ins Stocken.


Sven: Da! Es ist noch leben in SilverStarrr, er setzt sich zur Wehr.


Und wieder setzt Ackley an, und wieder stemmt sich ST dagegen. Drake schaut etwas verdutzt drein, und dann folgen Schläge von Silver in die Magengrube des Prüglers, immer wieder und wieder schlägt er zu, bis Drake in sich zusammensackt.


TORNADO DDT vom Turnbuckle!


Pete: Tolles Comeback hier von SilverStarrr! Wir erleben hier einen verbissenen und vor allem richtig harten Schlagabtausch der beiden Neulings-Teams.


Beide Wrestler liegen nun benommen im Ring und werden vom Referee angezählt.


1! … 2! … 3! … 4! … 5! … 6! … 7! …


Langsam erheben sich die beiden und kommen schließlich wieder auf die Beine. Ein astreiner Stare-Down zwischen den beiden folgt , die sich diagonal im Ring gegenüber stehen und sich lange nur gegenseitig mustern.


Pete: Was ist jetzt? Anstatt das Match fortzusetzen, fordert Ackley seinen Gegner auf, ihn zu schlagen. Genauso, wie wir es zu Beginn des Matches von seinem Partner bei GoldenStarrr gesehen haben. Wahrscheinlich waren ihm die Aktionen von den StarrrKidzzz nicht hart genug.


SilverStarrr guckt wie ein Auto, dann schlägt er vier-, fünfmal direkt in Ackleys Fresse, dass dieser zu Boden geht, doch jeden der Schläge lächelt er einfach weg! SilverStarrr wartet einen Moment ab, als sich Ackley erhebt. Dieser bedeutet seinem Kontrahenten, dass er auf eine Art stolz auf ihn sei. Doch dann verwandelt sich das zufriedene Lächeln von Drake Ackley mit einem Schlag in eine wütende Fratze. Er tickt plötzlich aus und schlägt mit allem, was er hat, auf SilverStarrr ein.


Sven: Ach du grüne Neune! Jetzt schau dir bitte diesen Gewaltausbruch an! Dieser Fight Club ist ja außer Kontrolle, so wie die hier auftreten sollte man echt überlegen, den Hardcore-Titel in der GFCW wieder einzuführen.

Pete: Hehe, gute Idee eigentlich.


Immer weiter und weiter prügelt Drake auf das Gesicht des hilflosen Silver ein, bis der so gut wie gar keine Schminke mehr im Gesicht hat und man schon deutlich sein „menschlisches“ Antlitz erkennen kann.


Pete: Sven, schau mal, da kommt Jasper Randall zurück!


Und tatsächlich kommt die eine Hälfte des Fight Clubs in diesem Moment lachend aus dem Entrancebereich zurück gelaufen und macht sich auf den Weg zum Ring. Scheinbar hat er sich seines galaktischen Widersachers endgültig entledigt. Drake wechselt seinen Partner sofort ein, um das Match flugs zu beenden. Die beiden heben den armen SilverStarrr gemeinsam auf, nur um ihn gleich darauf wieder endgültig in den Boden zu stampfen.


Sven: Scheinbar können wir gleich heute den Tag-Team-Finisher der beiden bewundern, der soll jetzt ja scheinbar folgen. Coole Sache!


Und in der Tat setzt der Fight Club nun zu Ihrem FUCK THE SYSTEM Finisher an. Eine schöne Kombination von UPPER CUTS von Drake, bevor Jasper Randall nach einem wunderschönen GERMAN SUPLEX in den Pin geht.


EINS! …


ZWEI! …


DREI! …



DING DING DING



Sieger des Matches durch Pinfall: Fight Club!!!


Sven: … Drei! Das war's, der Fight Club gewinnt hier das Debut-Match der beiden neuen Tag-Teams in der GFCW.

Pete: Das war schon eine beeindruckende Leistung der zwei Amerikaner, die hier die StarrrKidzzz im Wesentlichen beherrschen konnten. In dieser Form könnten sie schon bald in der Lage sein, ernsthaft um den Tag-Team-Titel zu kämpfen. Da müssen sich etablierte Teams wie die maximalpigmentierten Maximalpigmentierer oder auch die Outlawz 2.0 warm anziehen.

Sven: Tja, und die StarrrKidzzz? Das war ja wohl nichts heute, man muss das so sagen. Die beiden scheinen noch nicht wirklich bereit zu sein, um auf einem so hohen Level wie in der GFCW zu bestehen.

Pete: Eigenartige Bilder spielen sich hier ab. Das Match ist eigentlich vorbei, die StarrrKidzzz sind schon gar nicht mehr im Ring. Da packt Ackley seinen Partner Jasper Randall und haut ihm mit aller Wucht in die Fresse!

Sven: Jasper stolpert nach hinten. Er reibt sich die Wange, lächelt! Der Typ lächelt – er holt aus und verpasst Drake Ackley ein hartes linkes Ding an die Schläfe!

Pete: Die sind doch beide nicht ganz dicht!

Sven: Hähähä, scheinbar haben ihnen die StarrrKidzzz nicht hart genug zugeschlagen. Wie auch immer, auf alle Fälle prügeln sich die beiden jetzt!

Pete: Ist das...ist das jetzt normal oder...oder haben die Streit?

Sven: Ich denke, das ist normal. Guck. Jetzt haben sie aufgehört. Sie reiben sich ihre Verletzungen – und verlassen jetzt den Ring grinsend. Hm, sie wirken zufrieden.

Pete: Ich versteh gar nichts mehr. Hast du die Botschaft des Fight Club verstanden? Eigenartiges Debüt. Ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch von Drake Ackley und Jasper Randall erwarten können. Auf alle Fälle ist eines klar: Der Fight Club ist in der GFCW angekommen. Und so oder so: Die Tag-Team-Division darf sich warm anziehen! Ich denke, wir haben von beiden Männern viel zu erwarten.


Auch GoldenStarrr ist nun wieder am Ring aufgetaucht. Im Ring stehen jetzt Golden und SilverStarrr, die fassungslos in Richtung Entrance-Rampe schauen, wo der Fight Club gerade im Backstagebereich verschwindet. Die beiden können ihre Niederlage wohl gar nicht fassen, jetzt schlagen sie synchron die Hände über den Köpfen zusammen und laufen aufgeregt und konfus durch den Ring. Plötzlich knallen beide versehentlich aneinander und blicken sich wild entschlossen in die Augen. Dann rennen die zwei wie von der Tarantel gestochen los in Richtung Bühne und verschwinden Backstage, während War Evening in die Werbepause geht.



OLE OLE OLE OLE, MIA SAN DIE CHAMPIONS, OLE!

OLE OLE OLE OLE, MIA SAN DIE CHAMPIONS, OLE!”


Wir schalten live auf die „Wiesn“, wo Jason Crutch sich nun in Schale geworfen hat. Er trägt eine echt bayerische Lederhosn mit Hosenträgern. Darunter sein „Jason Crutch Fan T-Shirt“, das man übrigens im GFCW-Shop kaufen kann. Der Geräuschpegel ist extrem, überall hört man grölende Leute, im Hintergrund dröhnt von irgendwoher eine Cover-Version von Helene Fischers „Atemlos“ und Schausteller schreien und brüllen durcheinander.


Hinter dem selbsternannten World Champion sieht man ein Pult aufgebaut, wie es beim Fingerhakeln (oder auch beim Armdrücken) üblich ist. Um das Pult herum haben sich einige Wiesn-Besucher versammelt, die dem Schauspiel beiwohnen wollen. Offensichtlich sind auch einige GFCW-Fans da, denn man hört „Jason Crutch – Jason Crutch – Jason Crutch“-Chants.


Jason Crutch: OK, meine Crutch-o-Maniacs, euer World Champion spricht zu euch! Wie versprochen findet hier auf der Wiesn in München die “Oktoberfest-Challenge” statt. Wir befinden uns hier in einer beschaulichen kleinen Bierhüttn auf der Wiesn. Ich verrate aus strategischen Gründen jetzt nicht, wo wir sind, sonst rennen die Wahnsinnigen uns hier die Bude ein! Aber jetzt wollen wir mal sehen, ob Aya meiner “Oktoberfest-Challenge” gefolgt ist.


Die Kamera zoomt heraus und schwenkt gleichzeitig nach rechts. Dort sehen wir Aya, der von den anwesenden Fans mit Buhrufen begrüßt wird.

Wie immer ist der Wuppertaler in schwarz gekleidet. Stiefel, Lederhose und ein ärmelloses Shirt, sind nun mal der Style von ihm. Natürlich fehlt auch seine Augenklappe nicht, die eines seiner Augen bedeckt und ihn leicht an eine Art Pirat erinnern lässt.


Die beiden Männer tauschen böse Blicke aus, dann wendet sich JC wieder an die Kamera und lächelt.


Jason Crutch: Natürlich hat Aya Jason Crutchs „Oktoberfest-Challenge“ angenommen, immerhin hab ich ihn ja privat schon unter der Woche herausgefordert per Video-Botschaft. Aber was rede ich: Diese Videobotschaft habt ihr ja heute am Anfang der Show schon gesehen. Kein großes Drumherum: Aya, du Mistkerl. Du willst Aufmerksamkeit? Du hast mich attackiert und willst was von mir? Zeig mal, was du drauf hast! Hier beginnt Challenge #1, das Fingerhakeln!


Aya schaut sich leicht gelangweilt um, ja sicher er hat die Herausforderung angenommen und stellt sich Jason, aber dennoch scheint der Wuppertaler eher gelangweilt zu sein als alles andere.


Aya : Ich bin nicht hier um mir dein kindliches Gelabere an zu hören. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich auch in Oldenburg Pete und Sven zuhören können. Also los....


Sven und Pete, die diese Bilder ebenso über den Titan Tron sehen, kommentieren dann das Ganze.


Pete: HE, was soll das denn heißen?

Sven: Nun bei dir kann ich es ja verstehen Pete aber bei mir? …. Autsch.....

Pete: So das hast du nun davon. Aber nun zu Jason und Aya.

Beide Männer gehen jetzt in die Position. Man sieht am Pult mittig einen weißen Strich. Sie haken ihre Mittelfinger der rechten Hand ein, stützen sich mit der linken Hand ab. Ein Typ, der da mit ihnen am Tisch steht, zählt von 3 runter und schon geht das Hakeln los.

Sven: Es tut sich noch nichts, beide Männer strengen sich nur arg an. Sie beißen und prusten, Crutch bekommt schon einen hochroten Kopf. Dann brüllt er plötzlich und...tatsächlich! Nein! Aya stemmt sich gegen das Pult (ist das überhaupt erlaubt?) und zieht nun Jason Crutch mit einem heftigen Ruck auf seine Seite!

Pete: Es ist aus! Aya gewinnt Runde eins, das Fingerhakeln! Damit steht es 1:0 für den Wuppertaler!


Leicht hebt Aya beide Arme an und steht abfällig da, als würde er sagen wollen „Ich habe es dir doch gesagt das ich besser bin als du“. Wieder umspielt ein Schmunzeln seine Lippen, während er seinen Gegner Jason anschaut. Nach einigen Momenten dreht er sich dann zu den Fans, die eindeutig nicht davon begeistert sind, dass der Wuppertaler den Leader der Crutch-o-Maniacs besiegt hat.


Jason Crutch reibt sich die rechte Hand und zeigt uns einen verbitterten Gesichtsausdruck.


Jason Crutch: Mag sein, dass Runde eins an dich geht, Aya. Aber in der nächsten Disziplin kannst du mir nicht das Wasser reichen!


Dann wendet sich der Oberpollinger an die Kamera.


Jason Crutch: Bleibt dran, Leute. Wir sehen uns bald zur nächsten Disziplin der „Oktoberfest-Challenge“.



CUT



Die zwei Schwestern und Andre "Belzebub" Kunze laufen durch einen Park.


A.B.K.: "Hier ist es gewesen meine Lieben. Das Heiliggeisttor, eins der Wegzolltore die aus der Aldenburg diese Stadt gemacht hat. Ein König wurde dieser alte Vater, doch auch er ist nicht mehr. Bis nach Dänemark und Norwegen hat er sein Reich geschützt. Ein großer alter Vater.


Kunze senkt den Kopf, holt Luft


A.B.K.: "Nun welch ein Kanditat erwartet mich nun heute Abend? Ein junger Prediger, ein PRIESTER"


Der Belzebub spuckt auf den Boden


A.B.K.: "WIEDER! Zwei mal wurde er besiegt, aber weiterhin sagt er, er ist das Licht!


Nach diesem Satz müssen die zwei Frauen lachen


A.B.K.: "Da wo Licht ist MUSS es Schatten geben! Da wo Feuer, Wasser. Da wo Lachen Weinen! Es gibt NICHTS was er mir noch beibringen kann dieser Anfänger im Lichte. Den ICH bin ein VATER der die Flucht gewährt, doch nicht für jene die es nicht erkennen können. EIN NARR


André wird immer lauter


A.B.K.: ENTWEDER ERKENNT ER ES ODER ER MUSS...


Ein Ruck durchfährt ABK`s Körper


A.B.K.: NIEDERE WESEN

NUR SICH SELBST ERGEBEN

SICH SELBST DER NÄCHSTE

SICH SELBST VERSTECKEN

HINTERM LICHTE

ARME WICHTE

IM WEISSEM GEWANDT

ZIEHEN SIE DURCH DAS LAND

NUR UM ZU LÜGEN

ZU LÜÜÜÜGEN

ZU LÜÜÜÜÜÜÜÜGEN


Die blonde Frau fast André an den Arm, der ruckt erneut und langsam fangen sie an zu singen


alle drei: "tri tra tulalla...., Tri Tra Trulalla.....