Dunkle Gewitter werfen ihre Last an
Wasser auf die Erde, tauchen sowohl den Zirkus als auch den
Friedhof in Wasser. Doch das Karussell dreht sich weiter. Die
Musik spielt gegen den Sturm an und die Massen zücken ihre
Regenschirme damit ihre Zuckerwatte nicht nass wird. Donner lässt
die Menschen erzittern. Die Straßen lehren sich. Der
Friedhof wird schlammig und unzugänglich vor dem Wasser
flieht hier niemand, weil hier nie jemand war, der sich für
die Vergangenen interessiert. Nicht vorstellbar, dass hier noch
etwas lebt. Alles liegt ruhig da und lässt den Regen über
sich ergehen. Jedes Grab bis auf eines welches sich mit seinem
Dasein noch nicht abgefunden zu haben scheint und unablässig
Erde zu Tage fördert, bis eine Hand schließlich aus
der Erde ins Freie greift und so werden wir Zeuge einer Geburt
der Erde. Aus der Erde erhebt sich was noch nicht zu Ruhen wagt
und schließlich lässt die Erde ihn wieder Frei und
perlt an seinem stählernen Körper ab. Die
Wiederauferstehung ist vollendet. Die Wiederauferstehung des
Puppenspielers. Noch schüttelt er sich die letzten
Dreckräste aus dem Körper, streicht seinen Anzug glatt
und richtet sein Genick. Es knackt und knartscht in den Knochen
doch dann fühlt er sich gut. Elegant streicht er sich durchs
Haar.
„Genug
geruht. Es ist Zeit wieder ans Werk zu gehen.....oh....fast hätte
ich es vergessen. Ich darf doch Darling?“
Er greift hinter sich in das Grab
und entreißt einer knöchigen Hand seinen Zylinder und
seinen Spazierstock.
„Bedaure
aber ohne fühle ich mich einfach nicht als Mann.“
Voller Tatendrang verlässt er
den Ort des Geschehens in Richtung lichtspielendem Zirkus.
„Es
wird Zeit dass ich in der GFCW hole was ich will. Aber um dass zu
erreichen muss ich Rekrutieren. Rekrutieren was niemand sich
traut zu rekrutieren. Wirklich NETTE Leute.“
Lachend stolziert er davon.
DER
PUPPENSPIELER
Hast
du etwa Angst?
War
Evening, Potsdam
(Metropolis-Halle),
03.03.2017
In
Kooperation mit
Ein Feuerwerk der extrafeinen Sorte lässt die Entrance Rampe
am heutigen Abend lichterloh und farbenfroh erscheinen und damit
tauchen wir ein in die wunderbare Welt der GFCW! Unter den
Klängen der Edge of Throns mit „Masquarading of the
Wicked“ blicken wir aus der Vogelperspektive in den On-Air
Bereich der Halle, in der mal wieder eine fabelhafte Stimmung
vorherrscht. Auf dem Rundflug der Hallenkamera durch die
Zuschauerränge kommt die prächtige Atmosphäre der
GFCW-Galaxie noch besser zur Geltung, als ein schieres Meer aus
Plakaten und Schildern, die entweder für Lieblinge oder
gegen die Bösewichte der Liga sind, dem Objektiv entgegen
gereckt werden. Zeitgleich sausen Spotlights der
Hallenscheinwerfer kreuz und quer durch die Halle, ehe in dieser
völligen Exstase die Kamera einen Schnitt vollführt und
zu einem etwas besonneneren Fleckchen schaltet.
Die Rede ist hierbei natürlich vom Kommentatorenpult, wo die
zwei Herren der Headsets zwar ebenfalls schon nicht mehr den
offiziellen Start der Show abwarten können, dies aber
naturgemäß etwas sachlicher ausdrücken können
als das Publikum. So grinsen und nicken die zwei Veteranen
lediglich zur Begrüßung in die Kamera vor ihnen und
lassen ihre Blicke noch einmal durch das Rund schweifen. Auf dem
Titan Thron hat sich in der Zwischenzeit standardmäßig
auch das Logo unserer aller Lieblingsliga breit gemacht, sodass
nunmehr alles zur traditionellen Eröffnung eines War
Evenings angerichtet wäre. Fehlt nur noch ein kurzer Schluck
aus dem bereitgestellten Wasserglas... und schon legen wir los!
Pete: „Einen schönen guten
Abend, meine Damen und Herren und liebe GFCW-Galaxie zu einer
neuen Ausgabe von „GFCW War Evening“! Mit großen
Schritten bewegen wir uns bereits auf unser erstes großes
Highlights des Jahres zu, denn in nicht einmal einem Monat findet
mit „GFCW Doom's Night 2017“ die erste
Großveranstaltung des Jahres statt. Bis dahin sind es also
noch zwei Shows, wo sich unsere Stars der Szene präsentieren
können, um vielleicht doch noch auf die Card dieses großen
Abends zu kommen. Eine Chance dazu haben sie auch heute wieder,
denn wir sind wieder einmal in der Metropolis-Halle in Potsdam
Gast, wo sich drei Tausend begeisterte Fans eingefunden, um mit
uns zusammen einen hoffentlich spannenden und intensiven Abend zu
erleben.“
Sven: „Und dieses Abend werden wir
alle mit Sicherheit auch bekommen. „Hallo“ damit auch
von meiner Seite aus und wir können gespannt sein, wie sich
die Ereignisse der letzten Wochen auf die heutige Show auswirken
werden. Der „Fighting“ GFCW Heavyweight Champion und
General Manager in Personalunion hat vor zwei Wochen seinen Titel
zum bereits zweiten Mal erfolgreich verteidigen können und
wir sind gespannt, ob auch heute wieder Jemand die Chance
erhält, des Traum des Hundes innerhalb von zehn Minuten zu
beenden. Außerdem erwarten uns fünf interessante und
mitunter auch wegweisende Matches, die wir euch allen natürlich
nicht vorenthalten wollen. Meine Damen und Herren... wir
präsentieren die heutige Match-Card für die „War
Evening“-Ausgabe aus Potsdam!“
Singles Match: Baron Rhodes vs. Wolff Referee:
Jo Dardano
Pete:
„Eine weitere Welle an Rookies hat uns in den letzten
Wochen erreicht und von denen werden heute zwei Debütanten
zum ersten Mal in einen GFCW-Ring steigen. Zum Einen haben wir
mit dem „Lawmaker“ Baron Rhodes jemanden, der sich
bereits in der letzten Show vorgestellt hat und zur ominösen
neuen Gruppierung der „Regulators“ gehört. Ihm
gegenüber wird heute Abend ein Mann namens Wolff stehen, der
sich in einem kurzen Einspieler über unser Homepage
ebenfalls vorgestellt hat und wohl auch drauf brennen wird,
seinen Einstand mit einem Sieg krönen zu können.
Welchem der beiden Neulinge dies am Ende gelingen wird, werden
wir bereits im Eröffnungskampf des heutigen Abends sehen
können.“
Non
Title-Singles Match: Michael Payne vs. Daniel Referee: Mike
Gard
Sven: „Vor nicht einmal
drei Monaten standen sie bei der „Blood Brothers
Connection“ noch auf der selben Seite, heute allerdings
werden sie sich im Ring gegenüber stehen. Seit dem Ende der
Gruppierung haben Michael Payne und der amtierende GFCW
Intercontinental Champion Daniel allerdings unterschiedliche
Entwicklungen durchgenommen. Dass sie sich mittlerweile auch
nicht mehr wirklich riechen können, zeigte sich bereits in
einer Begegnung backstage vor zwei Wochen und so wundert es
nicht, dass sich der Hüne aus Detroit und das „Fight
Club“-Mitglied heute in diesem Non Title-Match gegenüber
stehen werden. Kann Payne mit einem Sieg womöglich
zukünftige Titelambitionen stellen oder wird Daniel seine
Ansicht untermauern, dass er in der damaligen BBC-Hierarchie über
seinem heutigen Gegner stand?“
Singles
Match: Alex Ricks vs. Antoine Schwanenburg Referee: Peter
Cleven
Pete:
„Apropos Fight Club... dieser musste in der letzten Show
eine bittere Niederlage einstecken, als Jaspar Randall gegen Alex
Ricks verlor. Viel Grund zum Jubeln gab es für den
Mathematiker allerdings nicht, denn nach Ansichten von General
Manager JBD ist Ricks noch immer nicht „bereit“, um
gegen Cyrus Achaemid in den Ring zu steigen. Als weiterer
Prüfstein soll daher heute Antoine Schwanenburg herhalten
und wer weiß... vielleicht kommt Ricks mit einem weiteren
Sieg ja einen zusätzlichen Schritt an den Mann heran, der
ihm in der ersten Show des Jahres womöglich den GFCW
Heavyweight Titel gekostet hat.“
Singles Match: (Falls Don Sheen gewinnt, darf er
beim GFCW Intercontinental Match bei GFCW Dooms Night 2017
mitmachen.) Jason Crutch vs. Don Sheen Referee: Bob Taylor
Sven: „Ein Match,
welches wir bereits sicher für „Doom's Night 2017“
festhalten können, ist ein GFCW Intercontinental Titelmatch
zwischen dem Champion Daniel und dem ehemaligen Titelträger
Jason Crutch. Aus Sicht des „Rich Guys“ Don Sheen
fehlt in diesem Match allerdings eindeutig eine Person, nämlich
er selbst. Um sich diese Chance zu verdienen, setzte Johnboy Dog
vergangene Show ein Match zwischen Crutch und Sheen an und sollte
Letzterer heute gewinnen, wird das Titelmatch in gut einem Monat
zu einem Triple Threat Match umgewandelt. Daniel wird daher wohl
ein besonderes Auge auf diesem Match haben und vielleicht werden
wir ihn im Laufe des Kampfes ja auch am Ring sehen...“
Singles Match: Zereo Killer vs. Ryder Referee:
Howard Eagle
Pete:
„Das Jahr 2017 läuft bisher überhaupt nicht so,
wie es sich der Modellathlet Ryder vorgestellt hat. Alles sollte
eigentlich besser werden, stattdessen hagelte es bis jetzt trotz
bemerkenswerter Leistungen Niederlagen gegen Johnboy Dog und
Zereo Killer. Speziell die Niederlage gegen Mike MacKenzie im
ersten Kampf des Jahres scheint noch immer zu schmerzen und so
forderte Ryder vergangene Show den Rückkehrer zu einem
weiteren und dieses Mal finalen Match ihrer kleinen Privatfehde
heraus. Somit heißt es heute im Hauptkampf des Abends
erneut... Zereo Killer VS Ryder. Wer kann diese kleine Serie, in
der es zurzeit 1:1 steht, für sich entscheiden? Der Veteran
oder der aufstrebende Jungspund? Wir werden es sehen... am Ende
der Show!“
Sven: „So sieht es aus,
aber neben den bereits erwähnten Akteure werden sich auch
die anderen Superstars der Liga heute präsentieren und ihre
persönlichen Angelegenheiten bezüglich „Doom's
Night“ klären. Freut euch somit zusätzlich auf
Auftritte von den GFCW Tag Team Champions Jaspar Randall und
Drake Ackley alias dem Fight Club, dem bereits erwähnten
GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog, den Truckern von BIG RIG
und Vielen mehr!“
Pete: „Viel Spaß
also mit der heutigen Show wünschen euch Pete...“
Sven: „... und Sven!
Legen wir los!“
Klopf Klopf
So klingt es normalerweise, wenn
jemand eine Tür klopft und das ändert sich auch nicht,
wenn ein Mathematiker das Ganze beim Büro des Commissioners
versucht. Auch das folgende „Herein“ des Champions
ist nicht gerade überraschend. Was in diesem Moment jedoch
anders ist, ist die Reaktion des Freiburgers. Denn obwohl Alex
Ricks die Türklinke bereits in der Hand hält und sie
nur noch nach unten drücken müsste, so bleibt eben
diese Reaktion aus. Auch als die Stimme Johnboy Dogs ihn noch
einmal lautstärker hereinbittet.
Stattdessen geht Ricks' Blick
jedoch weg von der Tür und hinein in den Gang zu seiner
Rechten. Und seine Hand rutscht langsam von der Klinke.
Stattdessen dreht er sich komplett in den Gang, schlägt
seine Hände hinter seinem Rücken ineinander.
Alex:
„Interessant. Wegen dir bin ich hier.“
Übertrieben überrascht
hält sich Schwanenburg eine Hand vor dem leicht geöffneten
Mund, aus welchem ein 'Oh!' Laut entfläucht.
Antoine:
"Natürlich bist du das."
Dem Mann, der die Zukunft war,
liegt aber ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Er geht
auf Ricks zu, nur um auf den Schriftzug über der Tür zu
tippen. JOHNBOY DOG prangert in großen Lettern auf dieser.
Antoine:
"Sehe ich etwa so alt aus, dass du uns miteinander
verwechseln könntest?"
Er erwartet die Reaktion des
Mathematikers ab. Nichts. Sinn für Humor kann Schwanenburg
an Ort und Stelle nicht diagnostizieren.
Antoine:
"Nun, verzeihe mir diesen kleinen Jux. Ricks, es ist mir ein
Fest dich hier anzutreffen. Um vollkommen ehrlich zu sein, hatte
ich mir einen kleinen Plausch mit dir erhofft. Wie auch du,
analysiere ich ebenso gerne meine Kontrahenten."
Er verschrenkt die Arme und wandert
nachdenklich und nahezu in Zeitlupe nach links und wieder nach
rechts. Er blickt auf den Boden, kurz in Ricks' Augen, wieder auf
den Boden, wieder Augenkontakt.
Antoine:
"Weißt du, es ist nicht gerade mühelos sich in
dich hinein zu versetzen. Ich meine, ich habe mein Bestes gegeben
und ein Antoine Schwanenburg schafft dies dann auch, aber meine
liebe Güte, verehrtester Ricks, muss diese künstliche
Zerdenkerei denn unbedingt sein? Was ich damit sagen will... du
weißt schon, dass ich ebenso wie auch du, eine eigene
Kabine beziehe?"
Erneut tippt er auf den JOHNBOY DOG
Schriftzug.
Antoine: "Auf
welcher ebenfalls mein Name prangert? Nun, nicht halb so
prunkvoll, aber du verstehst meinen Punkt. Du hättest
einfach mal freundlich anklopfen können, hättest du
machen können. Aber, mein Freund, da du mich an eben diesem
Ort hier erwartest, ich weiß, dass du dies tust, muss dann
diesen unnötigen Weg auf mich nehmen, um mein Gespräch
mit dir zu bekommen. Aber, als höflicher Mensch, der ich
nuneinmal bin... Was kann ich für dich tun, Mann der unnötig
langwierigen Methoden?"
Da plätschert ein ganzer
Redefluss auf den Mathematiker ein und er steht einfach nur da,
wie er eben im Normalfall steht. Ruhig, unaufgeregt, aufmerksam.
Verzieht keine Miene, folgt Schwanenburgs Hand mit seinen Augen,
wann immer sein Gegenüber auf etwas deutet und nickt
schlussendlich bedächtig. Dann einmal einatmen. Langsam
ausatmen. Er nimmt sich die Zeit, immerhin ist er nun am Zug.
Blick gen Boden aber die Worte richten sich an seinen heutigen
Gegner.
Alex: „Ich
sagte nicht, dass ich dich hier erwartete...ich sagte, dass ich
wegen dir hier bin.“
Dann der Blick in Schwanenburgs
Gesicht. Für einen Moment. Dann nimmt aber auch Ricks die
rechte Hand hinter seinem Rücken hervor und deutet auf das
Namensschild, dessen Anordnung sich seit Gesprächsbeginn
nicht geändert hat. JOHNBOY DOG. Immer noch.
Alex: „Ich
wollte zu Johnboy Dog und ihn fragen, wohin seine Scharade mit
mir führen soll und warum mein heutiger Gegner nicht Cyrus
Achaemid sondern Antoine Schwanenburg heißt. Nun stehst du
mir aber hier gegenüber, also wer weiß. Womöglich
kannst du mir diese Frage ja auch beantworten, Antoine.“
Die Hand wandert wieder hinter den
Rücken, der Blick wieder gen Boden. Was bleibt, ist die
monotone Melodie in seiner Stimme. Wobei das Wort „Melodie“
für dieses sture Metronom an Aussagesätzen eigentlich
das falsche Wort ist.
Alex: „Du
hast es ja gerade gesagt...ich analysiere meine Gegner. Das ist
richtig. Und das habe ich selbstverständlich auch bei dir
getan. Tiefgründig und ausführlich. Ich habe mir dein
Auftreten angeschaut, deine Kämpfe. Ich habe mir alles
notiert und ich bin zu einem Schluss gekommen.“
Der Blick geht zu Schwanenburg. Das
erste Mal, dass er wirklich den Augenkontakt sucht. Das kommt
immer wieder mal vor in seinen Gesprächen. Die Sensation
spielt sich wenige Zentimeter weiter südlich ab. Ein
Lächeln?! Keine Fratze, kein dämonisches Grinsen...ein
ehrlicher Anflug von einem Lächeln.
Alex: „Du
bist der mit Abstand intelligenteste Mensch gegen den ich bisher
kämpfen musste. Also frage ich dich, Antoine...wieso kämpfe
ich noch immer nicht gegen Cyrus Achaemid?“
Das Lächeln ist verschwunden.
Zurück ist der kühle, abgeklärte Blick des
Mathematikers. Er versteht keinen Spaß, wenn es um den
Perser geht...und diese ganze Geschichte mit dem Commissioner
nervt ihn umso mehr. Aber er wartet auf eine Antwort. Antoine
runzelt die Stirn.
Antoine: "Es
schmeichelt mich sehr, aber zum Nostradamus macht mich das alles
dennoch nicht. Um es mal in einer Sprache zu sagen, die du nur
allzu gut verstehst: Cyrus Achaemid ist mir egal."
Er mimt die Haltung des
Mathematikers.
Antoine:
"Dass du dir die Zeit genommen hast, alle zwei Matches
bisher zu analyiseren ehrt dich natürlich sehr, dafür
könnte man dir glatt einen Nobelpreis verleihen, so viel
Aufwand war das. Wenn du dir tatsächlich dadurch einen
Nutzen für dich erhoffst, bist du nicht halb so intelligent,
wie du es mir zusprichst... und damit schließlich und
endlich, völlig und vollkommen uninteressant für den
Mann, der die Zukunft war."
Eine abwertende Handbewegung von
Schwanenburg. Er dreht sich um und möchte das Weite suchen.
Wirklich eine gelungene Kopie des Mathematikers. Fehlt eigentlich
nur noch, dass er für einen abschließenden Satz noch
einmal stehen bleibt. Diese Aufgabe nimmt ihm aber der Freiburger
persönlich ab. Fast schon beiläufig fallen die Worte
aus seinem Mund und platschen auf den Boden der Tatsachen.
Alex: „Ich
meinte eher deine Kämpfe gegen Gegner wie Jimmy Maxxx oder
J.T.K..“
Damit hat er ihn. Schlagartig
bleibt der Mann, der die Zukunft war, stehen. Rührt sich
keinen Millimeter. Was hat Ricks da gerade gesagt? Der
Mathematiker geht einen Schritt nach vorn auf seinen heutigen
Gegner zu. Noch einen. In Zeitlumpentempo stellt er sich
orthog...senkrecht zum Kölner. Schaut ihn von der Seite aus
an. Lässt ihm alle Zeit der Welt, über den letzten Satz
nachzudenken. Dann fährt er fort.
Alex: „Ich
weiß, wer du bist. Und wenn ich heute schon nicht gegen
Cyrus antreten darf, dann lass dir eines gesagt sein...es ist mir
eine Freude und eine Ehre, gegen dich antreten zu dürfen.“
Tatsächlich wirkt der
Mathematiker aufrichtig wie selten zuvor. Wie noch nie ist man
fast geneigt zu sagen. Dann ist Ricks diesmal derjenige, der sich
von seinem Gegenüber abwendet. Die Köpfe auf gleicher
Höhe und die Blicke in entgegengesetzte Richtungen. So
stehen die beiden nebeneinander. Sehen sich nicht, hören
sich aber. Zumindest hört Schwanenburg Ricks...bei dem
sämtliche Empathie wieder verschwunden zu sein scheint.
Alex: „Um
endlich Cyrus zu bekommen, werde ich dich aber trotzdem später
aus dem Weg räumen.“
Schwanenburgs ernste Mine schlägt
in ein recht breites Grinsen aus. Ein leichtes Nicken bestätigt
sein gutes Gefühl.
Antoine: "Es
überrascht mich wenig, dass gerade du derjenige welche bist,
welcher seine Hausaufgaben anständig erledigt. Plötzlich
hast du mein Interesse wieder gewonnen."
Antoine deutet ganz leicht einen
Blick über seine Schulter, um den Hauch von Reaktion zu
erhaschen, welche es allerdings von Ricks nicht gibt.
Schwanenburg beißt leicht auf seine Lippen, man merkt, dass
die Neugier nun doch schwer an ihm nagt. Schwäche zeigen
will er allerdings nun auch nicht, indem er sich umdreht.
Antoine: "Um mich allerdings 'aus dem
Weg zu räumen'... Bedarf es weit mehr als ein wenig
Recherche. Ich bin die Recherche selbst, du verstehst? Sicher
tust du das, ganz sicher. Deine Träume an dieses Match
gebunden zu bekommen ist Unglück für dich, doch es ist
nunmal wie es ist."
Er geht einen Schritt nach vorne,
einen weiteren. Für den abschließenden Satz bleibt er
dann aber noch einmal stehen.
Antoine:
"Das Ende aller Hoffnungen für dich."
Die
Kamera fängt die Gesichter von Azreal und Savior ein. Wie es
scheint schauen sie jemanden an, der aber noch nicht im Bild ist…
Savior:
Die letzten Shows über haben wir einige Probleme mit diesem
neuen Tag Team gehabt: Dying Breed. Vor zwei Wochen ist sogar ein
Brawl zwischen uns Vieren ausgebrochen, nur weil die beiden
Grünschnäbel nicht damit klar gekommen sind, dass Tony
sein Match klar und deutlich gegen Azreal verloren hat!
Azreal:
Ganz genau. Und wenn das weiter so geht, können wir nicht
für die Sicherheit der beiden garantieren! Diese Sache
zwischen uns Vieren hat als Spaß für uns beide
angefangen. Doch jetzt ist es purer Ernst!
Die
Kamera fährt nun heraus und man sieht das die beiden sich im
Büro des Commissioners, JBD, befinden! Dieser steht mit
verschränkten Armen neben den beiden und hört gespannt
zu.
Savior:
Du wirst dich fragen was das ganze jetzt damit zu tun hat, dass
wir hier bei dir sind. Nunja. Wir wollen von dir eine Lösung
für dieses … nennen wir es … „Grünschnabel
Problem“!
Azreal:
Die beste Lösung wäre natürlich wenn du den beiden
anordnest soweit wie möglich von uns entfernt zu bleiben.
Denn dann wird den beiden auch nichts Schlimmes passieren. Wäre
doch tragisch wenn zwei Neulinge gleich in ihrem ersten Monat auf
die Verletzten Liste gesetzt werden müssten, oder?
JBD,
bisher ziemlich still, schüttelt leicht den Kopf, ändert
aber ans einer Haltung nichts nennenswertes. Wer die Meinung JBDs
zu gewissen Individuen kennt, wird wissen, warum.
Johnboy
Dog: „Halten wir fest: Ihr steht hier allen Ernstes und
erzählt mir, dass The Dying Breed in der GFCW nichts
verloren haben, weil sie gegen EUCH versagt haben?“
Kurz
kratzt sich der alte Hund am Kinn. Ja, das scheinen die Jungs
wirklich so sagen zu wollen. Seltsam.
Johnboy
Dog: „So läuft der Hase nicht, Großer. Nachdem
ihr sie einige Male beschissen habt, haben die eigentlich schon
das Recht auf ein ordentliches, ja faires Match.“
Gerade
will er noch etwas sagen, doch da betreten die beiden Dying Breed
Mitglieder das Bild.
Ilaj
Callas: „Pfff.., glaubst du wirklich, dass diese zwei
Dummköpfe überhaupt wissen wie man „fair“
schreibt? Geschweige denn die Bedeutung kennen?“
Die
Anspannung zwischen den beiden Teams ist fast greifbar und
deswegen überrascht es auch nicht, dass Savior und Callas
direkt Schritte aufeinander zu machen und nun Kopf an Kopf
stehen.
Johnboy
Dog: „Hey!“
Die
Ansage ist recht deutlich, wirkt aber nur am Rande.
Johnboy
Dog: „Jungs, ich kann verstehen, dass ihr euch die Köppe
einschlagen wollt! Aber NICHT HIER! Ihr könnt das gerne fair
and square anderswo klären, aber nicht an diesem kostbaren
Ort! Anderenfalls....“
schnauft
der Hund, bringt den Satz aber dann doch nicht zuende. Aber auch
der Satzanfang zeigt schon Wirkung.
Tony
schnappt sich seinen Partner beim Arm und zieht ihn ein Wenig von
Savior weg und legt den Arm um ihn, damit dieser nicht nochmal
„abhaut“.
Tony
Beck: „Ich hätte da eine Idee! Wie wäre es mit
einem Steel Cage Match während der nächsten War Evening
Ausgabe? Und damit alles noch sauberer abläuft, werden die
jeweiligen Tag Team Partner vom Ring verbannt.“
Es
arbeitet im Hundekopf, wie man sieht – und der Finger legt
sich ans Kinn, während er sich die vier Aktiven ganz genau
anschaut, als wolle er durch sie hindurchsehen und herausfinden,
ob die für eine solche Matchart überhaupt tauglich
sind. Aber warum eigentlich nicht?
Johnboy
Dog: „Eigentlich bin ich ja derjenige, der selbst
Vorschläge macht. Meist solche, die die GFCW-Galaxie
ziemlich absurd findet. Aber in dem Fall muss ich Dir, Tony,
eindeutig recht geben! Ihr müsst euch nur einigen, wer gegen
wen antritt!“
meint
JBD und ist ziemlich zufrieden mit dem was er da gerade
angeleiert hat.
Savior
und Azreal schauen sich an und flüstern sich gegenseitig
etwas ins Ohr des anderen. Sie nicken sich einander zu.
Savior:
Wer von uns Antritt, werdet ihr in zwei Wochen erfahren!
Und
nach diesem kurzen Satz verschwinden die beiden Domination
Mitglieder auch schon.
Dig
deep down from Planet X, yeah Thirteen ghosts in the devil's
head Step right up and feel the fire Hardcore love of the
never dead
Call me the American nightmare Call me the
American dream Call me your soul corrupted Call me
everything you need
„The
Great American Nightmare“ ballert nun aus den Boxen der
Halle und lässt diese mit neuem Leben erfüllen. Die
Fans freuen sich nun auf den „Real American Nightmare“
Michael Payne, der in seinem Ledermantel und Bierflasche auf die
Bühne tritt und die Faus in die Luft hebt.
Die
Fans jubeln ihm zu, freue sich das er anscheinend nach dem
Zwischenfall mit Player wieder besser gelaunt und voll motiviert
ist. Er nimmt einen kräftigen Schluck, während er die
Rampe herrab geht und sich dem Ring nähert.
Er
betritt den Ring, versucht dabei keinen Schluck des leckeren
Bieres zu verschütten und lässt sich in die andere Hand
ein Mikrofon reichen.
Michael
Payne: „Hallo Potsdam! Mensch, was für eine geile
Stimmung hier heute, da hat man richtig Bock auf nenn guten
Fight. Nachdem man natürlich dieses wunderbare deutsche Bier
genossen hat...“
er
grinst und nimmt noch einen kräftigen Schluck, bevor er
seinen Mantel abnimmt und man seine tätowierten und
muskulösen Arme sieht.
Michael
Payne: „Wie jeder von euch weiß, habe ich in der
letzten Show eine Niederlage einstecken müssen. Savior
konnte mich schlagen, hat mich mitten im Ring geschultert. Das
ist ein Fakt den ich mir eingestehen muss.“
Das
Buhen geht los als er über Savior spricht einem von Players
Handlangern.
Michael
Payne: „Ich hatte das Match so gut wie im Sack, als ich
mich habe von Bryans und Players Kopfspielchen ablenken lassen.
Diese Aussage von Bryan, das Player kommt wann er will und tut
was er will bliebt einfach in meinem Kopf stecken. Und das
kostete mir das Match...“
Seine
Stimmung wird zusehenst etwas ernster, er nimmt noch einen
Schluck vom Bier und stellt die Flasche weg.
Michael
Payne: „Glaubt mir ich war bereit für Player, ich war
bereit für die ganze Domination. Aber ich habe mich zu sehr
ablenken lassen, habe den Kopf vom eigentlichen Ziel gelassen.
Und das war das Match gegen Savior der diese nachlässigkeit
von mir gnadenlos genutzt hat. Zurecht!“
Er
geht durch den Ring, wirkt etwas angepisst-
Michael
Payne: „Ich habe einen ersten Geschmack bekommen davon, wie
Player seine Geschäfte erledigt. Wie er seine Gegner angeht
für ein großes Match. Und es hat mir eines bewiesen,
der einzige der mich beim PPV besiegen kann ich selbst bin. Wenn
ich wieder zulasse das mein Kopf sich zu sehr in diese Geschichte
reinsteigert. Egal ob Sieg oder Niederlage beim PPV, ich habe
bereits gewonnen Player. Und weißt du warum? Weil ich der
Mann in diesem Aufeinanderteffen bin. So oder so, hast du bereits
jetzt bewiesen wie du nur mit solchen Taktiken erfolgreich sein
kannst. Wie du nur gewinnen kannst, mit Tricks und deinen
Männern. Darum habe ich ja gesagt, bring deine Männer
mit zum PPV! Bring sie alle mit, ohne DQ und lass sie ruhig
angreifen! Denn ich werde erst untergehen wenn alle deine Männer
es versucht haben und ihr mich erst zu vielen niedergeprügelt
habt. Erst dann wirst du überhaupt die Chance haben, mich
pinnen zu können.“
Jetzt
hebt er die Hand und deutet mit dem Finger zur Kamera.
Michael
Payne: „Und das selbe gilt auch für dich Player. Ich
werde heute Abend meinen Worten Kraft verleihen, das du dem Fight
Club entwachsen bist und das ihr endgültig diesen
Weiberklatsch Club beenden solltet. Niemand glaubt euch diesen
Mist mehr von der Ehre des Fight Club. Ihr seid nichts weiter
mehr als nur noch Schlägertypen der GFCW! Ich bin auch bei
dir auf jeden Trick und jede kleine Regelbiegung deinerseits oder
deiner „Freunde“ vorbereitet. Ich weiß das ich
mich heute auf einen richtigen Fight vorbereiten muss. Du bist
nicht umsonst der GFCW Intercontinental Champion.“
Dann
nimmt er die Hand wieder runter und wirkt sehr wütend und
kocht innerlich, seine Adern drücken sich an die Haut und
man sieht seine Muskeln sehr deutlich.
Michael
Payne: „Aber eine Sache möchte ich dir und der ganzen
GFCW jetzt mal klarmachen. Ich habe es satt ok? Ich habe es satt
diesen Must wegen Jimmy Maxxx zu hören. Ich habe es satt das
jeder denkt, nur weil ich meine Gegner respektiere und hier für
einen sauberen Fight bin Mann gegen Mann das ich weich geworden
bin, mich gerne hinten anstelle und mich verprügeln lasse.
Ich war ein GFCW Superstar auch bevor ich mit Maxxx
zusammengearbeitet habe. Ich war ein Tag Team Wrestler und habe
viele Matches bestritten gehabt ohne BBC und seine Hilfe. Also
hiermit durchbreche ich ein für alle mal dieses Band. Ich
bin nicht Jimmy Maxxx, ich bin Michael Payne. Und ich bin hier
für einen verdammten Fight!!!“
Die
Kamera schaltet um in den Backstage Bereich. Dort sehen wir Wolff
in seiner Kabine. Er sitzt auf einem Klappstuhl und starrt vor
sich hin. In seiner rechten Hand hält er einen
Baseballschläger. In der anderen eine Käsereibe. Sein
Blick wechselt nun von links nach rechts und von rechts nach
links.
Wolff:
„Schön euch wieder zu haben. Endlich seid ihr wieder
bei mir. Wir sind vereint. Doch nein. Nicht Heute. Aber bald.
Sehr bald. Ich verändere den Lauf der Dinge. Regeln sind für
Menschen ohne Kraft und Überzeugung. Ihren Untergang haben
sie festgehalten auf einem weißen Stück Papier. Ihre
Freiheit selbst eingeschränkt. Jetzt sind sie nur noch
Zirkusaffen die nur das tun was ihnen Erlaubt wird. Aber ich
nicht. Ich bin frei wie ein Vogel. Ich kann hin wo immer ich
will. Ich lebe jetzt in Feindesland und gestalte es nach meinen
Vorstellungen. Fortschritt kann es nur mit Anarchie geben. Und
dieser Fortschritt, eine Welt ohne Regeln und ohne Herrscher,
wird heute beginnen. Nicht unbedingt im Ring. Ich schau mal was
sich ergibt.“
Die Kamera
schaltet wieder in die Halle.
Backstage
sitzt Baron Rhodes, mit der Fernbedienung in der Hand, auf einem
bequemen Ledersofa und betrachtet alte Hardcore Kämpfe am HD
Fernsehen. Der Raum ist nicht sehr groß, nur spärlich
mit modernen IKEA Möbeln ausgestattet und der Boden wird von
einem dunkelblauen Teppich bedeckt. Vor dem Lawmaker steht ein
Glastisch, auf dem einige Hefte liegen. Amerikanisch Wrestling
Magazine, speziell aus der Hardcore Szene der Jahre 2000 bis
2010. Einige der Magazine sind aufgeschlagen, Matchberichte sind
erkennbar und auf dem Fernseher scheint einer der beschriebenen
Kämpfe zu laufen.
Aufmerksam
verfolgt Rhodes, wie zwei ihm völlig unbekannten
Protagonisten mit einem Barbedwire bat aufeinander einprügeln,
um im Anschluss ein DDT auf einen Stuhl zu zeigen. Das Blut ist
überall auf Gesicht, Kleidung und den Armen verteilt und
lässt die Wrestler wie Statisten schlecht inszenierter
Splatter Filme wirken. Rhodes wendet sein Gesicht nicht ab, im
Gegenteil. Er scheint mit zunehmender Betrachtung ein gewisses
Interesse an dieses Scharmützel zu entwickeln.
Baron
Rhodes: „In dieser Art der Matchführung bist du also
ein Spezialist, Wolf. Sehr interessant. Für Sportler ...
Wrestler ... eine sehr brutale Vorgehensweise, die an den
Schlachten auf den Straßen erinnert, die ohne jede Regel
ausgeführt werden. Diese Hardcore Fights werden ohne Regeln
bestritten, eine Tatsache, die mir sehr entgegenkommt, doch
leider trifft das nicht auf unser Match zu, das in wenigen
Minuten starten wird. Wir werden unser Match nach guter alter
Tradition des Wrestlings bestreiten, als Neulinge im
Eröffnungskampf. Obwohl du 13 Jahre Erfahrung im Ring hast,
und ohne weiteres einen Main Event bestreiten könntest,
musst du dich mit einem Rookie wie mich befassen, einem Neuling,
der noch nie zuvor im Ring gestanden hat. Das muss furchtbar
deprimierend für eine Ikone sein, jemanden der sich selbst
als Mr. Hardcore bezeichnet, oder?“
Der
Lawmaker greift nach einem Heft und beginnt darin zu blättern.
An interessanten Stellen gleitet sein Zeigefinger über die
entsprechenden Passagen. Der Lawmaker liest Berichte, studiert
Statistiken und schnüffelt in einigen Biographien, die sich
scheinbar mit Wolf befassen. Darin gibt es einige Dinge zu
entdecken, die sehr bemerkenswert sind. Anschließend nimmt
Rhodes sein Handy auf und betrachtet aktuelle YouTube
Aufzeichnungen, auf denen Wolfs aktuelle Verfassung sehr deutlich
wird. Auch das Gespräch mit Mark Reager ist auf YouTube zu
finden, was Baron Rhodes besonders interessiert, als sein Name
ins Spiel kommt.
Baron
Rhodes: „Ein Tag Team bestehend aus Wolf und den Lawmaker?
Interessanter Gedanke. Als was würde man uns bezeichnen? Als
The Hardcore Scum vielleicht? Das ganze Gespräch wirkt so,
als sei dein früheres Leben eine Art Ruddelbumsen mit einer
ordentlichen Portion Selbstlobpreisung gewesen. Fünf Kerle
prügeln einen Gegner zusammen und hauen sich auf die
Schulter, weil sie es so geil hinbekommen haben. Ist es das,
wovon dieser Reager da redet? Ist es das, was die Fans sehen
wollen? Ich denke nicht.“
Der
Lawmaker hebt den Kopf an, die Kamerastellung wechselt und greift
sich Baron Rhodes in der Großaufnahme. Nachdenklich streift
sich Rhodes durch den 3 Tagebart, nimmt seinen Stetson vom Kopf
und legt ihn neben sich ab. Dann greift er zur Flasche Lightbear
(0% Alkohol) und zischt die Flasche weg. Jeder Extremist im Ring
trinkt nun mal Bier, das steht so in den Magazinen. Da kann
Rhodes doch wohl nicht ablehnen, oder?
Baron
Rhodes: „In den meisten Berichten wirst du als eine Art
Raubtier beschrieben, das wohlüberlegt und gezielt seinen
Gegner zerfleischt. Du überlegst deine nächsten
Schritte gut, nimmst dir sogar im Match die Zeit deine Situation
abzuschätzen, so, als könne man dir nichts anhaben. Du
stehst auf Kopfspiele, bedienst dich sogar der Philosophie von
Edgar Allan Poe, um dich in Szene zu setzen, damit deine Feinde
mehr Achtung vor dir haben, dir den Respekt zollen, der dir
zusteht. Und du erwartest mit deinem Erscheinen hier in der GFCW
dieselbe Wirkung? Wirklich?“
Der
Lawmaker lehnt sich im Sofa zurück, überschlägt
die Beine und wird wieder in voller Person gezeigt. Mit den
Fingern tippelt der Lawmaker eine Melodie und sieht teilnahmslos
in den Fokus der Kamera.
Baron
Rhodes: „Ich frage mich, was du tun wirst, wenn die Fäuste
fliegen und ich dir die Zähne ausschlage? Wenn ich so lange
und hart auf dich Einprügel, dass du keine Zeit hast darüber
nachzudenken, wie dir geschieht. Kann ich dich damit aus der
Reserve locken, indem ich dein Rhythmus damit komplett zerstöre?
Dir keine Ruhe gönne, keine Zeit dich zu erholen und keine
Sekunde, um über dein Schicksal nachzudenken? Wäre es
möglich, dass die Jagd nach dir so einfach ist?“
Abschließend
kramt Baron Rhodes ein Steckbrief aus einer Mappe vor. Auf dem
Dokument sieht man ein Phantombild, das Wolf sehr ähnlich
ist. Darunter eine Prämie: 1.000€, vermutlich exakt die
Summe, die Baron Rhode für ein siegreiches Match in der GFCW
einstreichen würde. Das Dokument flattert vor der Linse der
Kamera zu Boden, die Einstellung zoomt den Steckbrief näher
heran und die Mundharmonika Melodie aus dem Film Spiel mir das
Lied vom Tod wird ebenfalls eingespielt. Es folgt eine
Ankündigung, in großen Buchstaben, über den
ganzen Bildschirm.
TONIGHT
FOR THE FIRST TIME EVER:
„Mr.
Hardcore“ Wolf vs. „The Lawmaker“ Baron Rhodes
Coming
NOW!
Singles Match: Baron Rhodes vs. Wolff
Referee:
Jo Dardano
|
DING
DING DING
Es
ist also soweit, sowohl für Baron Rhodes, als auch Wolff
steht das erste Match an! Beide zeigen eine leichte
Anspannung, im ersten Match will man natürlich nicht
direkt den Kürzeren ziehen. Die Herren sind motiviert,
beäugen sich aber dennoch. Sie umkreisen sich leicht, um
mögliche Schwachstellen untereinander auszumachen. Wolff
ist dann der Erste, welcher einen Verusch unternimmt. Er will
Baron zu fassen bekommen, aber dieser kann mit seiner Kraft
kontern und Wolff muss zurückweichen. Rhodes grinst, er
ist erfreut darüber, dass Wolff es nicht geschafft hat,
ihn gepackt zu bekommen. Weiterhin beäugen sie sich,
Baron will die Offensive nicht starten und Wolff ist nach dem
letzten Versuch auch etwas defensiver eingestellt. Wolff geht
dann in die Ringseile um ein paar Dehnübungen zu machen.
Rhodes blickt ins Rund der Arena und zuckt mit den Schultern,
während er Wolff verhöhnt.
Sven:
"Ein extrem langsamer Start der beiden Kontrahenten,
Pete!"
Pete:
"Ja, verständlicherweise will hier niemand einen
Fehler machen und damit wohlmöglich die Lawine zum
Rollen bringen."
Erneut
versucht Wolff Rhodes in einen Grapple zu bekommen, aber der
Kräfteunterschied ist einfach zu enorm. Mit Leichtigkeit
kann Rhodes Wolff wegdrücken. Wolff will es jetzt aber
wissen. Aller Guter Dinge ist ja bekanntlich drei, erneut
geht er auf Rhodes los. Das Ziel ist aber diesmal nicht ein
Grapple an die Hüften, sondern ein paar Etagen tiefer.
Er packt sich das Bein seines Gegners und versucht ihn zu
Boden zu ringen. Rhodes hat ganz offensichtlich nicht mit
einer Attacke gegen das Bein gerechnet, seine Defensive hat
er wohl absichtlich offen gelassen. Er wollte wie zuvor auch
seinen Kraftvorteil ausspielen, doch Wolff schafft es, ihn zu
überrumpeln. Rhodes geht zu Boden und fällt auf den
Bauch. Er kann sich noch schnell auf den Rücken drehen,
doch Wolff ist sofort zur Stelle und schafft es in die Full
Mount Position zu kommen. Der Hardcore Spezialist versucht
nun mit einigen Ellbows gegen den Kopf von Rhodes sich einen
Vorteil zu verschaffen, doch Rhodes kann das Ganze gut mit
seinen Armen blocken. Baron wird das Ganze jetzt auch zu bunt
und mit seiner ganzen Kraft kann er Wolff von sich
herunterschleudern.
Pete:
"Wolffs Offensive war bislang relativ erfolglos!"
Sven:
"Aber absolut logisch, dass er den Kampf auf den Boden
verlegen will."
Baron
kann aufstehen und seine Mine ist finsterer geworden. Wolff
hingegen wirkt sehr fokussiert. Diesmal ist Baron derjenige,
der Offensive zeigen will, es kommt zum Kräftemessen der
Beiden.
Pete:
"Ein leichtes für den Riesen aus Detroit!"
Natürlich
hat Rhodes deutliche Vorteile, doch Wolff kämpft
verbittert. Er versucht aus dem Kräftemessen heraus
einige Low Kicks zu zeigen, um den Hünen ins Wanken zu
bringen. Doch es gelingt nicht ganz. Wobei es schon eine
Wirkung hat, er egalisiert damit den Kraftvorteil von Rhodes.
Rhodes will noch einmal alles geben um Wolff in die Ecke zu
drängen, doch Wolff stoppt nicht mit seinen Kicks gegen
die Wade. Und es gelingt ihm gar Rhodes auf ein Bein zu
drängen! Mit dem Linken muss er nun Knien und Wolff
wittert hier seinen großen Vorteil. Doch bevor Wolff
eine Aktion starten kann, war es das mit der Geduld von
Rhodes. Mit voller Kraft kann er Wolff in die Seile
schleudern. Er hält sich an den Seilen fest und schnauft
kurz durch, doch da kommt der Riese angelaufen. Er will eine
Clothesline zeigen, doch Wolff zieht das oberste Seil
herunter!
Sven:
"Unsanfte Landung für den Mann aus Detroit!"
Rhodes
kommt auf dem kalten Hallenboden auf und Wolff will schnell
hinterher. Er gleitet aus dem Ring und zieht Rhodes an seinen
Haaren wieder auf Kniehöhe. Beide schauen sich kurz in
die Augen, doch Wolff schleudert Rhodes kurzerhand gegen die
Stahltreppe. Mit vollem Schwung und lautem Knall kommt er mit
dem Kopf zu erst am Stahl auf und sackt wieder zu Boden. Jo
Dardano gefällt das alles überhaupt gar nicht und
nachdem seine Versuche fehlgschulgen, die Beiden in den Ring
zu ordern, beginnt der Count.
1....
2....
Wolff
geht Rhodes hinterher und tritt einige Male auf ihn ein.
Rhodes versucht sich in Sicherheit zu kriechen, doch das hat
natürlich keinen Erfolg. Jo Dardano wird nun immer
lauter, er will, dass die Beiden in den Ring kommen. Wolff
schaut den Ref kurz an und Rhodes kann einen halben Meter in
Richtung Ringmitte kriechen.
3....
4....
Wolff
tut Dardano dann auch endlich den Gefallen, den Ring wieder
zu betreten. Er kan sich noch eine Standpauke anhören.
Die Zeit nutzt Rhodes natürlich um wieder auf die Beide
zu kommen. Er hält sich mit einer Hand am Apron fest und
Wolff sieht seine Felle davonschwimmen. Sein Vorteil scheint
quasi wieder weg. Er gleitet erneut aus dem Ring, doch Rhodes
zieht einen Stuhl hervor! Wolff macht einen Schritt zurück,
damit hat er ganz offensichtlich nicht gerechnet und der Ref
bekommt hier beinahe einen Herzinfarkt. "Fat Man"
Joe Dardano verlässt jetzt auch das Seilgeviert und will
Rhodes von seinem Foreign Object trennen. Rhodes gibt es
widerwillig ab und der Fat Man entsorgt den Stuhl. Wolff hat
nur darauf gewartet, dass der Ref von Rhodes weg geht und er
kann einen Dropkick zeigen! Damit haut es Rhodes wieder auf
den Hallenboden. Wolff klatscht kalt mit einem Fan ab, ehe er
wieder fokussiert zu Rhode herüber geht. Dardano beginnt
den Count erneut.
1...
2....
3....
Wolff
will Rhodes in den Ring befördern. Leichter gesagt, als
getan, 130kg totes Gewicht sind nicht ganz einfach zu heben.
Rhodes allerdings ist auch noch lange nicht geschlagen und so
beginnt er sich zu wehren.
4....
5....
6....
Ein
paar Schläge in die Magegengegend von Wolff, bis er ihn
schließlich gegen den Apron schmettern kann. Wolff hält
sich den Rücken und muss ablassen. Rhodes will nun in
den Ring hinein und das schafft er auch.
7....
8....
Aber
auch Wolff ist zur Stelle und zurück im Ring. Baron hat
nur darauf gewartet und greift sich seinen Gegner. Er setzt
zum Falcon Arrow an! Wolff versucht sich verzweifelt zu
wehren.... und er schafft es, ihn zu blocken! Aber Rhodes
will hier jetzt ernst machen. Ein zweites Mal setzt er zum
Falcon Arrow an. Wolff will wieder blocken und stemmt sich
mit allem, was er hat dagegen. Es ist hier nicht leicht für
Rhodes, doch er siegt schlussendlich doch!
Pete:
"Falcon Arrow sitzt!"
Sven:
"War es das für Wolff?"
Rhodes
pinnt ihn natürlich sofort und Dardano geht zu Boden.
1....
2....
aber
Kick Out! Rhodes kann es nicht glauben und diskutiert mit
Dardano. Aber der Fat Man signalisiert deutlich, dass es nur
eine Zwei war. Erneut geht Rhodes zum Cover über.
1....
2....
aber
Kick Out! Wenn Wolff das erste mal auskickt, schafft er es
auch ein zweites Mal. Rhodes will Wolff hier nun eher
zermürben. Erneutes Cover.
1....
Aber
Wolff zeigt einen Inside-Craddle! Er rollt ihn ein, ist das
der Sieg?
1...
2....
2
½...
KICK
OUT! Gerade so schafft Rhodes den Kick Out! Rhodes steht so
schnell er kann auf und taumelt leicht, jetzt ein School-Boy
von Rhodes! Dardano geht wieder zu Boden.
1...
2....
Aber
Rhodes will hier noch nicht das Handtuch werfen, er kommt
erneut aus dem Pin heraus. Wolff will jetzt schluss machen.
Er federt sich in die Seile, nimmt Anlauf und.....
BIG
BOOT VON RHODES!
Sven:
"Rhodes hat Wolff abgefangen und Wolff dreht sich einmal
um seine eigene Achse!"
Rhodes
zeigt, dass hier jetzt Schluss ist. Er blickt auf Wolff
hinunter und nickt bestimmt. Einige verhöhnende Worte
später und er zieht ihn auf Augenhöhe. Mit seiner
Kraft gelingt es ihm leicht, jetzt ist Zeit für seinen
Finisher. Er zieht Wolff hoch und lässt ihn ein wenig
zappeln, dann aber schlussendlich...
END
OF THE ROADS!
Das
war es vor Wolff, möchte man meinen! Baron blickt kurz
hinunter zu seinem Gegner, der völlig weggetreten ist
und will zum Pin ansetzten. Er entscheidet sich dann aber
dagegen.
Pete:
"Pinne ihn doch!"
Sven:
"Was hat er hier vor?"
Wolff
liegt regunslos am Boden, Baron verlässt den Ring. Jo
Dardano beginnt den Count Out.
1....
2....
3....
Sven:
"Will er sich hier etwa auszählen lassen?"
Baron
geht langsam um den Ring herum, aber nicht hinein.
4...
5...
6...
Pete:
"Keine Ahnung, was er hier vorhat!"
7...
8....
Letzte
Chance für Baron. In Wolff kommt almählich wieder
Leben, doch Baron blickt ihn nur starr an. Er will nicht
zurück in den Ring.
9....
UND
10! AUS, DAS MATCH IST AUS! JOE DARDANO LÄUTET AB!
Sieger
des Matches durch Count-out: Wolff!
|
Baron
Rhodes läuft ein paar Schritte die Rampe hoch, in Richtung
Ausgang. Der Lawmaker wischt sich prüfend die Lippe ab. Die
schmerzende Stelle enthält nichts, als eine winzige
Verdickung. Nicht ein Kratzer, kein Anzeichen von Blut. Gar
nichts. Sein Körper fühlt sich an, als habe er eine
einfache Trainingseinheit durchlaufen.
Die
Fans schimpfen, besonders die Wolff Fans, den Rhodes ist neu im
Geschäft und dürfte nach dem Match keine neuen Freunde
gewonnen haben. Rhodes sieht zurück zum Ring, wo
offensichtlich Wortfetzen zwischen den Ringrichter und Wolff
fliegen. Einige Sätze gehen auch in Rhodes Richtung, doch
ohne Mikrofon sind sie kaum zu verstehen.
Plötzlich
wird Rhodes an der Schulter gepackt und von einem Fan angebrüllt,
der in Reichweite ist. Der Lawmaker schubst ihn zurück und
geht zum nächsten Kameramann, der die Szene frei am Ring
filmt und sieht direkt in das Bild, das jetzt auf der großen
Leinwand gezeigt wird, so dass jeder Baron Rhodes hören und
sehen kann.
Baron
Rhodes: „Wolff? Wolff! Sieh der Tatsache endlich ins
Gesicht, Mann! Ich bin gekommen, um eine Schlacht zu schlagen,
einer Fährte zu folgen und das wilde Tier zu erlegen. Deine
Fährte zu finden war einfach. Sie stinkt nach Alkohol,
Tränen und ist voller Untreue deinen Fans gegenüber.
Sieh dich an, Mann! Dein Körper ist in einem erbärmlichen
Zustand, deine Seele wartet nur darauf, von Satan genommen zu
werden! Das Match gegen dich zu beenden bringt mir keine Ehre und
der wilden Meute keine Freude. Wo ist der wohl überlegende
Mann aus alten Zeiten geblieben, der auf seine Feinde lauerte, in
Ruhe seinen nächsten Zug durchdachte, um gnadenlos wie eine
tödliche Schlange zuzuschlagen? Huh? Wo? Wenn ich dich sehe,
sehe ich nicht den Mann, der das Burning Tables Match bei Bloody
X-Mas 20002 um den FWF X-mas Titel gewann, ein Match das unter
Hardcore Fans legendär ist und für das man dich
bewunderte, nein, alles was ich hier sehe ist ein totes Stück
Fleisch, das es nicht wert ist überhaupt mit einem Alpha
Tier in den Ring zu steigen. Du bist nur noch wehrlose Opfer, das
sein Zenit lange überschritten hat.“
Die
meisten Wrestler würden das Statement wütend mit Schaum
vor dem Mund rüber bringen. Nicht aber der Lawmaker, denn er
spricht mehr knurrend, wie ein Raubtier, ruhig und gelassen, aber
mit dem gewissen Etwas in den Augen, dass jeder Sportler wohl als
‚das Auge des Tigers’ kennt. Rhodes lässt hier
nicht seinen Frust über das Match raus, nein, er scheint
ganz gezielt zu provozieren.
Wolff
schnappt sich ein Micro und geht einige Schritte hin und her.
Sein Blick ist ernst und zu Baron Rhodes gerichtet. Er führt
das Micro zu seinem Mund, überlegt kurz, lächelt und
setzt es wieder ab. Nun dreht er einige Runde im Ring und
überlegt seine Worte. Er geht zu einem Tope Rope und setzt
sich in die Ecke. Wieder schaut er zu Baron Rhodes und diesmal
spricht.
Wolff:
„Baron … Lawmaker … Tier. So viele Namen die
du dir selber gibst. So viele Illusionen die du dir selbst
geschaffen hast. Du willst ein Tier sein das aufspürt, jagt
und erlegt? Ein Tier kennt keine Regeln. Sobald es eine Fährte
hat und sein Opfer aufspürt schlägt es zu. Du je doch
kennst nur den Kampf im Schutze der Regeln. Vom Töten und
auffressen verstehst du nichts. Ich hingegen schon. Viele Jahre
habe ich mein Bedürfnis, aufzufressen und mit den Resten zu
spielen, erfolgreich unterdrückt. Wecke nicht die Dämonen
in mir. Du kannst sie nicht begreifen und beherrschen. Das Blut
im Ring … die Waffe in meiner Hand … die
ängstlichen Blicke meiner Gegner … DAS IST MEIN ZU
HAUSE! Ich lade dich ein. Schau dir mein Heim an. Setz dich hin
und genieße die Atmosphäre. Aber fühle dich nicht
sicher und geborgen. In meinem Haus ist kein Platz für
„Lawmaker“. Hier gibt es keine Regeln. Nur mich.
Niemand sonst.“
Wolff
steht aus der Ecke auf und verlässt den Ring. Er und Baron
starren sich kurz an.
Wolff:
„Quote the Raven … NEVERMORE!“
Nach
diesem Spruch schmeißt er das Micro weg und klettert über
die Absperrung. Er verschwindet aus der Halle durch die Fanmenge
während Baron über Stage die Arena verlässt.
Eine
Lagebesprechung – ja, die muss auch mal sein. Ob im
Fußball, im Krieg, unter Freunden oder im Wrestling. Unter
Freunden oder im Wrestling – könnte theoretisch ein
Synonym sein. Bei manchen. Nicht bei allen. Ob es sich bei den
drei Genossen, die in diesem Segment beisammensitzen, um beides
handelt, muss jeder selbst entscheiden. Denn wir sehen hier drei
Menschen wie folgt beisammen:
Jasper Randall,
das inoffizielle Sprachrohr des Fight Club, sitzt auf einer der
Staff-Kisten irgendwo in den Tiefen des Backstage-Bereichs.
Gekleidet ist er in einer dunklen Cargohose und in einem
mausgrauen Hoodie.
Drake Ackley vom
Fight Club, auch bekannt als Mr. Chewing-Gum, lehnt gegen die
Betonwand, die Arme vor der Brust verschränkt, grimmig
guckend – das kann er neben Kaugummikauen am besten - trägt
ebenso den obligatorischen mausgrauen Hoodie und eine tiefgraue
zerschnittene Jeans.
Und das Dreieck
des Terrors wird vervollständigt vom amtierenden
Intercontinental-Champion Daniel, der Jasper gegenüber
ebenso auf einer Box hockt. Und ob es nun Zufall ist oder nicht –
das „Dreieck des Terrors“ versperrt den Durchgang.
Das muss jetzt gerade ein Staff-Member feststellen, der
eigentlich hier vorbei will. Bevor er das aber darf, erntet er
äußerst böse Blicke von Jasper und Daniel, die
mit ihren linken Beinen – gespreizt gegen die Box des
jeweils anderen Gegenübersitzenden – den Weg VOLLENDS
versperren. Das Staff-Member, ohnehin vollgeladen mit einer
Kiste, in der sich mit Sicherheit absolut wichtige Utensilien
befinden, ohne die die Show gar nicht erst weitergehen kann,
guckt komisch, will da durch. Nach bösen Blicken und
herabwürdigenden Sprüchen, die wir gerade nicht hören
können, darf das Staff-Member tatsächlich passieren.
Die drei können
ziemlich relaxt sein, immerhin halten sie zwei der drei Titel der
GFCW. Sie sind mit Erfolg gesegnet, konnten in der letzten Zeit
Erfolge verzeichnen. Wir schalten mitten in eine für
Fight-Club-Verhältnisse humane Unterhaltung hinein, die man
akustisch gar nicht wirklich wahrnimmt. Hier wird sich einfach
nur unterhalten – so scheint es. Und Gottseidank können
sie ihre Unterhaltung fortsetzen, nachdem das Staff-Member sie so
rüde unterbrochen hatte. Als wir aber in hörbarere Nähe
kommen, bekommt man doch den ein oder anderen Wortfetzen mit…
Jasper
Randall: „…keine Probleme. Michael Payne war schon
immer ein undankbarer Mistkerl. Er hat nie zu schätzen
gewusst, was Jimmy Maxxx für uns alle getan hat. Auch wenn
wir für uns selbst gestanden sind und das immer noch tun
können, so hat Jimmy Maxxx den Nemesis Claude Booker
ausgebootet und dafür gesorgt, dass wir die Anerkennung
bekommen haben, die sonst niemand gewillt war, uns entgegenkommen
zu lassen. Wie also gesagt, Daniel, und das weißt du ja
schließlich selbst, wird Michael Payne heute Abend gar
keine Probleme für dich darstellen. Du kennst ihn, wir
kennen ihn. Du bist Intercontinental-Champion. Was ist er schon?“
Daniel hebt eine
Braue und schaut – ganz im Stile Drake Ackley's
kaugummikauend – zu Jasper, der ihn da angesprochen hat,
nachdem Daniel den Namen Payne hatte fallen lassen. Kurz danach
huscht ein Grinsen über seine Miene, das eine feine
Zahnlücke oben rechts freigibt. Daniel hat also nicht nur
Federn, sondern auch Zähne gelassen! Einen zumindest. Aua!
Daniel:
„Was er ist? Payne ist Müll, Abschaum. Jemand, den man
nachts in der Gosse findet und der sich daran labt, ein OPFER zu
sein! Ein OPFER, verstehste? Und heute Abend, da wird er ein
Opfer. Ein Opfer seiner maßlosen Selbstunterschätzung.
Kriechen wird er und am Ende des Kampfes über den Ringboden
robben wie ein kleines Kind, das justamente seinen Lolli verloren
hat! Ich werde ihm, oh ja das werde ich...die Abreibung seines
jämmerlichen Lebens verpassen! Ein Arschfick ist eine
Wohltat dagegen!“
Mag es nun
Zufall sein oder bewusst – das Dreieck des Terrors
versperrt den Durchgang. Immer noch! Daniels und Jaspers Beine
sind immer noch gegen die Sitz-Box des jeweils anderen gelehnt.
Und während sie sich hier so schön entspannt
unterhalten, rempelt plötzlich wieder jemand gegen ihre
Beine. Zuerst folgt ein Augenrollen. Der wievielte Typ rempelt
sie hier heute schon an und stört ihre Lagebesprechung?? Es
ist doch wirklich zum Kotzen!! Nicht mal als IC-Champ und
Rekord-Tag-Team-Champions hat man seine Ruhe!!! Nach dem total
verständlichen Augenrollen folgt der Schwenk hoch ins
Gesicht des Typen, der hier die Frechheit besitzt, hier
durchzuwollen. Und dann gibt es aus heiterem Himmel weit
aufgerissene Augen, und sowohl Daniel als auch Jasper stehen
ruckartig auf, fast wie in Synchron. Und der eigentlich im
Hintergrund an der Wand stehende und kaugummikauende Drake Ackley
geht ins „Achtung“.
Die Kamera fährt
hoch und wir sehen, dass derjenige, der jetzt wirklich genau hier
vorbei will, niemand geringeres als MICHAEL PAYNE ist!!!
Michael
Payne: „Der Fight Club....“
sagt er, während
sein Blick durch seine angespannten Gesichtsmuskeln über
alle drei Persönlichkeiten wandert.
Michael
Payne: „Was macht ihr schon wieder hier? Könnt ihr
euch wiedermal nicht entscheiden ob ihr euch gegenseitig abfeiern
oder an den Hals springen sollt?“
Jasper Randall
ballt die Fäuste, lockert sie aber gleich. Denn obwohl ihm
durchaus bewusst ist, dass Michael Payne ein absoluter Hüne
ist, so geht er doch davon aus, dass er hier keinen Angriff
versuchen wird, schließlich würde es doch drei gegen
einen heißen – und das Risiko würde selbst Payne
nicht eingehen. Selbst Drake Ackley ist wieder in die
Arme-Verschränken-Position zurückgegangen und kaut
wieder weiter Kaugummi – obwohl jetzt dann doch in einer
niedrigeren Frequenz und mit deutlich zueren Augen.
Jasper
Randall: „Michael Payne, was für eine Ehre!!“
Oh mein Gott!
Was für eine euphorische Stimmlage von Jasper Randall, so,
wie wir ihn noch nie gehört haben! Man fühlt sich fast
wie auf einem fremden Planeten! Doch selbst jeder Blinde mit
Krückstock (Anm. von Markus: Oh mein Gott, ich hoffe, ich
trete damit niemandem zu nahe und hoffe, das ist politisch
korrekt! Anm. von Dan: Im Kontext zum obigen Arschfick sollte das
klargehen ;)) sieht, dass das absolut ironisch gemeint ist.
Spätestens, als man sieht, dass Jasper übertrieben die
Arme ausbreitet, als wolle er Payne umarmen. Dann aber lässt
er die Geste und auch seine Mimik verfinstert sich. Als sich dann
aber auch noch seine Tonlage ändert und in den Bass
übergeht, weiß man, dass er wieder ernst macht.
Jasper
Randall: „Payne. Du kannst hier deinen Scheiß
vorspielen, deinen „Die BBC war einfach nur Kacke und Jimmy
Maxxx stand mir sowieso nur im Weg“-Mist. Aber mich und den
Fight Club täuschst du nicht. In meinen Augen bist und
bleibst du ein mieser, undankbarer Tunichtgut, der den Namen vom
Fight Club und von Jimmy Maxxx nur ausgenutzt hat, um sich darin
hochzuarbeiten.“
Er guckt Payne
abfällig von oben bis unten an, und selbst Drake Ackley
überkommt ein leichter Schmunzler.
Jasper
Randall: „Was warst du vor der Blood Brothers Connection,
huh? Du warst ein Niemand. Die BBC hat dich erst auf die
Landkarte der GFCW gebracht. Und wie dankst du es Jimmy? Du
fällst ihm in den Rücken, du Mistkerl! Die BBC
existiert nicht mehr. Gut. In Ordnung für mich. Aber: Der
Fight Club existiert weiter! Und am liebsten hätte ich
selbst die größte Lust, dir heute persönlich den
Hintern von einer Ringecke in die andere zu prügeln.“
Und Jasper geht
schon bedrohlich nahe an Michael Payne heran, wohlwissend, dass
er Daniel und Drake im Rücken hat, die sich bestätigend
in seinen Rücken stellen. Jasper mustert Payne ein letztes
Mal von unten bis oben – und bleibt dann letztlich an den
bedrohlichen Augen desselbigen haften. Plötzlich zuckt
Randall – und weicht zwei Schritte zurück, in sicheren
Abstand. Dann ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht des
Fight Clubberers.
Jasper
Randall: „Aber nein. Es sollte nun mal nicht sein, du bist
schon gebooked und ich habe heute LEIDER frei.“
…was für
eine Ausrede, mag man denken…
Jasper
Randall: „Deine Bestrafung, Michael, wird dir Daniel heute
verabreichen! Im Namen des Fight Club und der gesamten Blood
Brothers Connection wirst du heute Abend deine Bestrafung
erfahren!“
Michael
Payne:“... Jetzt mal ehrlich, wer soll euch diesen
Zusammenhalt hier glauben? Hm?!? Jede zweite Show streitet ihr
euch darum, wer hier der neue Anführer ist seitdem Jimmy weg
ist. Wann wollt ihr euch endlich eingestehen, das ihr euch
genauso wenig untereinander riechen könnt, wir mich wenn ihr
hier vor euch stehe. Ja heute Abend da geht es Rund zwischen
Daniel und mir und zu seinem Glück heute erstmal ohne den
Titel. Denn wie peinlich wäre es, wenn ich den Überbleibsel
der BBC nicht nur besiege und meine Theorie bestätige das
ihr diesen Mist hier endlich auflösen solltet. Sondern auch
noch ihm den Titel abgenommen hätte?“
Jetzt
ist es Daniel, der nach vorn auf den größeren Michael
Payne zutritt und mit einem alles andere als freundlichen Blick
den Hünen fixiert.
Daniel:
„Jetzt hör mal gut zu, Pusteblume in XXL! Natürlich
wirst du gleich sagen, dass ich nur auf dicke Hose mache, aber
hör mir wie gesagt mal zu! Seit Maxxx weg ist, jammern alle
und wollen sich VON UNTEN nach oben arbeiten! Du, Zereo Killer,
Schwanenburg. Und wir? Ich? Wir SIND oben! Wo der Fight Club ist,
ist oben! Und ich werde dir und deinen drei Fans nachher
beweisen, wie groß die Diskrepanz zwischen deinem UNTEN und
meinem OBEN ist, klar? Ich werde dich nicht einfach nur besiegen,
nein nein! Die GFCW erlebt heute die ZERSTÖRUNG von Michael
Payne!“
Der
unfreundliche Blick bleibt auf Payne haften, während man im
Hintergrund ein Lächeln von Jasper Randall zu erahnen
glaubt.
Michael
Payne: "Nein Daniel... ich werde ganz bestimmt nicht
behaupten das du auf dicke Hose machst. Du bist zurecht einer der
gefährlichsten Männer der GFCW momentan! Aber genau das
ist doch das Problem hier Daniel, du brauchst den Fight Club
nicht mehr. Du brauchst die BBC nicht mehr! Und das wissen die
anderen auch, genau darum verbieten sie dir ständig den Mund
und wollen das du im Hintergrund verschwindest damit sie in
deinem Glanz stehen können."
Der strenge
Blick geht zu Jasper und Dracke.
Michael
Payne: "Klar sind die beiden da die Tag Team Champions aber,
ist ja nicht so als mussten sie dafür viel tun seid der
Sache mit Maxxx. Immer standen sie in irgendwelchen
Massenmatches, mit dir oder mit. Mussten sie kaum verteidigen,
während du Daniel dir diesen Titel bis zum Schluss hart
erarbeitet hast. Einen Titel den ich auch irgendwann halten
werde, sobald die richtige Zeit dafür da ist. Und heute
Abend da werde ich zeigen, das du Daniel und Ich erstklassige
eigenständige Wrestler sind. Ohne BBC oder Fight Club."
Es werden noch äußerst böse Blicke gewechselt.
Gerade Drake und Jasper haben Paynes Worte nicht gefallen. Dann
bleibt es aber bei einem intensiven Staredown zwischen Michael
Payne und Daniel und man erwartet schon, dass hier doch noch
Handgreiflichkeiten zustande kommen. Dann ist es aber doch
tatsächlich Jasper Randall, der ein stummes Zeichen gibt –
und die anderen beiden verstehen. Letztlich lässt man
Michael Payne vorbei – denn wie sie schon sagten: Alles
Weitere würde sich sowieso gleich im Ring klären…
Gewitzt und doch
leicht außer Puste hetzt der untersetzte, etwas rundliche
Mann durch den Backstagebereich. Sein Ziel scheint zumindest für
ihn recht klar; auf den Betrachter wirkt er beinahe, als sei er
auf der Flucht vor jemandem. Percy Addams ist gerade nicht nach
blödem Lachen, stattdessen wirkt er einigermaßen
ernst. Zumindest im Vergleich zu den Szenen, in welchen man ihn
sonst so gesehen hat bisher.
Schließlich
erreicht er die Tür, die er an einem anderen Ort auch schon
einmal erreicht hat, die aber irgendwie auch immer gleich
aussieht: Die Bürotür des heiligen Raumes des
Commissioners, der auf den wohlfeilen Namen Johnboy Dog hört.
Kurz, vier mal lang, zweimal kurz – das ist der Code, den
man klopfen sollte, wenn man es eilig hat. Woher Addams auch
immer den Code hat – das scheint zu wirken.
Innen:
„Herein!“
So schnell war
wohl bisher noch niemand im Allerheiligsten des, in Abwesenheit
Dynamites, mächtigsten Mannes der GFCW. Wobei man sich schon
fragen mag, wo Dynamite steckt. Nicht, dass der sich nicht auch
vorher schon rar gemacht hätte...
Percy Addams,
der natürlich durchaus so etwas wie Respekt vor
Autoritätspersonen hat – leider nicht allzuviel davon
– schiebt die Türe vorsichtig auf...und sieht einen
Johnboy Dog mit freiem Oberkörper, der gerade nichts
besseres zu tun hat als...sich von seiner Vorzimmerdame den
Rücken massieren zu lassen! Vorzimmerdame...tzs! Da brat mir
doch einer nen Storch! Ein eindeutiger Blick des Hundes in ihre
Richtung veranlasst sie allerdings, langsam aber sicher das Weite
zu suchen – nicht, ohne Percy noch sehr nett die Hand an
die Wange zu legen. Dann ist sie verschwunden und lässt
einen irritierten Manager zurück, der erst einmal seine
Sprache suchen muss, während seine Gesichtsfarbe sich nicht
zwischen knallrot und dunkelorange entscheiden kann.
Schließlich
bietet JBD mit einladender Geste dem bedauernswerten Mr. Addams
einen Stuhl an und denkt gar nicht daran, das abgelegte Hemd
wieder über den – für einen Mittfünfziger –
ansehnlichen Oberkörper zu streifen.
Johnboy
Dog: „Womit kann ich heute dienen, Mr. Addams? Die
Tatsache, dass ich Ryder eine Chance verschaffen wollte, kam bei
der Presse nicht gut an. Aber er hat ja ohnehin sein Rematch
gegen Zereo Killer. Was also führt Sie her?“
Gespannt schaut
der Commish auf sein Gegenüber und ist gespannt, was Mr.
Addams zu erzählen hat! Der holt erstmal sein Stofftuch
hervor und … na ja, wischt sich natürlich die
Schweißperlen von der Stirn.
Percy
Addams: „Ähm, j-ja, vielen Dank noch mal, dass Sie das
Match meines Mandanten gegen Rider angesetzt haben. Und dann auch
noch im Main Event! So kann es weitergehen für meinen
Schützling. Ich glaube, Rider sollte bald ein neues
Titelmatch bekommen, und zwar gegen den Intercontinental-Champion
Daniel! Das hätte er sich absolut verdient! A-aber deswegen
bin ich heute nicht hier. Es geht heute um etwas anderes. Um
jemand anderen. Ich, ähm, habe da noch ein weiteres Eisen im
Feuer, hihi.“
Der
Commissioner der GFCW, mittlerweile wieder ein angezogener
solcher – wozu solche Kameraschwenks gut sind! - runzelt
die Stirn, als er versucht, aus dem Addam'schen Gestammel schlau
zu werden. Schließlich aber glaubt er, verstanden zu haben
was Addams von ihm will.
Johnboy
Dog: „Ich fasse mal eben zusammen: Das Ding mit Ryder war
okay, er soll gegen Daniel ran und da ist 'noch jemand'?“
fragt
er und wirft Addams einen reichlich fragenden Blick zu.
Percy
Addams: „Das mit Daniel ist Zukunftsmusik. Heute hat Ryder
ja bereits ein Match auf der Card. Doch ich habe noch einen
weiteren Wrestler unter meine Fittiche genommen, den ich der
GFCW-Galaxie gerne präsentieren würde! Und was würde
besser passen, ihn mit einem großen Match vorzustellen?
Vielleicht sogar gegen den Commissioner höchstselbst?!“
Der scheint
überrascht über diese doch sehr offensive Anfrage
seitens des großen Mr. Addams, zu dem er aber trotzdem
keinen größeren Draht aufgebaut bekommt. Aber
vielleicht kommt das ja noch.
Johnboy
Dog: „Wissen Sie, Mr. Addams....grundsätzlich bin ich
ja keiner Sache abgeneigt und gehe keiner Herausforderung aus dem
Weg. Vielleicht möchten Sie mir andeuten, gegen wen ich
antreten soll, damit ich einordnen kann, ob ich das gut finden
würde? Und dann entscheiden kann, ob es der GFCW-Galaxie
gefallen mag?“
Herausfordernd
bleibt der Blick auf dem Manager, während JBD sich eine
Flasche mit Elektrolytgetränk schnappt und trinkt.
Percy
Addams: „Das will ich jetzt noch nicht sagen. Ein bisschen
Überraschung sollte doch auch im Spiel sein oder? Aber
lassen Sie mich Ihnen versichern, dass es sich um einen Gegner
handelt, der Ihnen würdig ist.“
Der Hund
verschluckt sich beinahe bei der Aussage, die Mr. Addams da
tätigt – und schaut wenig begeistert, denn mit dieser
Antwort hätte er nicht wirklich gerechnet. So wie er Percy
bisher kennengelernt hat, hätte er doch eher offene Worte
erwartet! Dementsprechend verfinstert sich die Miene des
GFCW-Heavyweight-Champions auch.
Johnboy
Dog: „Es tut mir ja sehr leid, das sagen zu müssen,
werter Mr. Addams, aber so kommen wir nicht ins Geschäft. Es
gibt schon genug
Geheimniskrämer
in der GFCW und sie erweisen ihrem...kommenden Mandanten damit
gerade einen Bärendienst, wissen Sie? Oder anders gesagt:
Raus!“
Percy Addams
zuckt bei diesen harschen Worten zusammen. Doch dann tupft er
sich noch einmal die verschwitzte Stirn und … verlässt
tatsächlich ohne weitere Umschweife das Büro des
Commissioners! Der hat sich nach dem kurzen emotionalen Ausbruch
wieder beruhigt und lehnt sich letztlich nicht unzufrieden
zurück.
Non Title-Singles Match: Michael Payne
vs. Daniel
Referee:
Mike Gard
|
*DING DING
DING!*
Das Match
geht los, aber zunächst folgt lediglich ein lang
anhaltender Staredown zwischen den beiden ehemaligen
Verbündeten. Die Abneigung, welche mittlerweile zwischen
beiden Seiten vorherrscht, ist deutlich zu spüren und
speziell Daniel scheint die Konfrontation aus der letzten
Show noch nicht vergessen zu sein. So ist es auch der IC
Champion, welcher nach einigen Momenten zuerst nach vorne
prescht, doch Payne steht dem in Nichts nach und es kommt
dann doch schließlich zu einem Lock-Up. Dieser hält
aber nicht lange Bestand, zu groß sind dafür die
kraftmäßigen Vorteile bei Payne. Und zu groß
ist hierfür auch die Abgezockheit des FC-Mitglieds, der
sich direkt in die Seile rettet und nach Referee Mike Gard
brüllt.
Pete:
„Das Match ist keine zwei Minuten alt und schon
gestikuliert Daniel wild in Richtung Referee. Zuversicht und
Mut gegen solch einen Hünen sieht wahrlich anders aus.“
Sven:
„Quatsch mit Soße, lass den Jungen doch erst mal
in das Match reinkommen!“
Den
Oberkörper als Schutz zwischen dem zweiten und dritten
Seil nach außen gestreckt deutet Daniel noch immer auf
Payne, welcher von Gard mittlerweile regelkonform von den
Seile weggeleitet wird. Dem „Real American Nightmare“
gefällt dies natürlich nicht wirklich und so brummt
er ein wenig unverständlich in Richtung den
Unparteiischen. Genau auf diese Chance hat Daniel allerdings
nur gewartet...
Einen
Bruchteil einer Sekunde ist Paynes Aufmerksamkeit nicht bei
Daniel und schon schießt dieser aus den Seilen heraus
und hämmert seinem Gegner einen harten Forearm gegen den
Schädel! Sofort fokussiert sich Payne wieder auf seinen
Kontrahenten, doch dieser setzt mit weiteren Schlägen
nach. Eine Schlagsalve später lässt der Titelträger
von MP ab und lässt diesen kurz wieder zu sich
blicken... Dropkick von Daniel!
Sven:
„Was zum...?!“
Pete:
„Keine Reaktion bei Payne! Der Dropkick verpufft quasi
vollkommen am Oberkörper.“
In der Tat
zuckt der neuerliche Bierliebhaber noch nicht einmal
großartig nach dieser Aktion, was Daniel zunächst
ein wenig zu erstaunen scheint, dann aber schnell mit
zusätzlichem Hass erfüllt. Mit Vollsprint schwingt
sich JBDs Sohn in die Seile, springt bereits an den Ropes ab
und trifft haargenau mit einem Running Forearm... aber wieder
bleibt Payne stehen, rudert lediglich ein wenig mit den
Armen. Jetzt wird es dem Fight Cluber endgültig zu viel
und beinahe speiht der Junge bereits Blut und Galle vor Wut.
Wieder rennt er in die Seile, dieses Mal mit einem
bedrohlichen Schrei untermalt. Doch auch Payne kann schreien
und dies deutlich lauter und effizienter...
Shoulderblock!!!
Wie von
einem Rammbock getroffen knallt Daniel bei seinem eigenen
Angriffsversuch auf den Boden und rollt sich affektmäßig
aus dem Ring. Payne auf der anderen Seite breitet im
Adrenalinrausch seine Pranken von sich weg und präsentiert
sich in eindrucksvoller Pose der GFCW-Galaxie. Dieser gehen
natürlich steil darauf und lassen erste Chants für
den ehemaligen Erzengel durch die Halle fliegen.
Diese
Reaktion bekommt zwar auch der Jungspund außerhalb des
Rings mit, doch momentan scheint ihm diese dann doch am
Allerwertesten vorbeizugehen. Kurz schüttelt er sich
nach dieser Kollision durch, ehe er – auch durch die
Aufforderungen des Referees – zumindest wieder den Weg
auf den Apron sucht. Sofort gesellt sich auch Payne wieder zu
ihm hin und will sich von innerhalb des Circle den Opponenten
schnappen. Auf solch eine Gelegenheit hat der Champion aber
offensichtlich gewartet, denn noch bevor Payne richtig
zupacken hat, schnappt sich Daniel dessen Nacken und lässt
Micheals Kopf per Slingshot unliebsame Bekanntschaft mit dem
Seil machen.
Sven:
„Was sage ich, Pete? Lass Daniel erstmal in das Match
finden und dann wird er die richtigen Antworten auf Payne
parat haben.“
Pete:
„Du nennst solch eine Aktion tatsächlich „richtige
Antwort“? Meine Güte...“
Ein wenig
nach Luft röchelnd torkelt Payne zurück in die
Ringmitte und hält sich noch die schmerzende
Hals-/Nackenpartie. Wenig später dürfte es nun aber
auch woanders im Körper schmerzen, denn schon rauscht
Daniel von außerhalb des Rings wieder heran und lässt
den Hünen mit einem Chopblock gegen das linke Knie auf
eben dieses hinunterfallen. Weitere Stomps gegen das Knie
lassen Payne zusätzlich zusammenzucken, ehe Daniel sein
eigenes Bein kurz neu justiert und dann wieder abfeuert...
satter Kick an die Schläfe gegen den knieenden Payne.
Und Snap DDT direkt hinterher!
Micheal
Payne ist zum ersten Mal in diesem Match „gefällt“
worden und dies verbucht Daniel direkt bereits als indirekten
Erfolg für sich. In seiner immer noch grundaggressiven
Haltung hat er für das Publikum zwei drei eindeutige
Gesten über, dass er der Champion ist und dies momentan
an Payne auch mehr als deutlich macht. Ein satter Tritt in
die Rippengegend unterstreicht diese Ansichtweise auch
weiter, woraufhin Payne nun ein wenig mehr in Richtung der
Seile gedrängt wird. Direkt im Anschluss erhöht
sich der Unmut der Fans gegenüber Daniel noch ein wenig,
als sich dieser auf den Seilen abstützt und gleichzeitig
seine rechte Fußsohle tief auf die Paynes Kehle drückt.
Pete:
„Oh come on! Das sind jetzt aber wirklich alle
dreckigen Register, die Daniel hier mal wieder aus dem Hut
zieht. Da muss man doch etwas gegen machen.“
Sven:
„Tut der Referee doch auch, er zählt Daniel an.
Was soll er denn sonst machen, ist doch alles im akzeptablen
Bereich. Das ist nun mal die Vorgehensweise des Fight Clubs
und diese hat sie so erfolgreich in der GFCW gemacht. Das
dürfte doch wirklich nicht neu sein, oder?“
Rechtzeitig
vor dem Five-Count löst Daniel natürlich den
Würgegriff und entfernt sich „fairerweise“
ein wenig von den Seilen. Stattdessen greift er sich den Kopf
seines Gegners und zieht den gesamten Körper Stück
für Stück wieder in die Vertikale. Diesen Plan hat
er allerdings ohne Payne gemacht, welcher sich im Aufstehen
aus dem Griff lösen und Daniel stattdessen mit einem
heftigen Stoß nach hinten buchsieren kann. Fast
verliert der Intercontinental Champion sein Gleichgewicht,
kann sich aber noch auf den Füßen halten. Die
größere Gefahr lautet nun aber direkt vor ihm,
denn plötzlich ist der „Real American Nightsmare“
auf den Beinen, stürmt auf Daniel los und...
Drop Toe
Hold von Daniel!!!
Die
Wendigkeit des schmächtigeren Daniels siegt hier
allerdings und schon liegt Payne erneut auf dem Boden.
Blitzschnell greift sich JBDs Sohn das bereits vorher
bearbeitete Bein und malträtiert es weiter. Etliche
Stomps landen in der Kniekehle des bauchlings liegenden
„Nightmares“, ehe Daniel in die Luft springt und
zum Abschluss mit einem Leg Drop genau auf der gleichen
Körperstelle landet. Dies lässt im Antlitz Paynes
dann zumindest für kurze Zeit eine schmerzverzerrte
Reaktion erfolgen und ansatzweise könnten wir hier und
jetzt eine Art Schwachstelle beim Hünen ausgemacht
haben.
Daniel für
seinen Teil hat zumindest nicht vor, es darauf bereits ruhen
zu lassen, weswegen er sich kurzerhand die Beine seines
Gegners abermals schnappt. Hier und da erklingen in der Halle
nun die weltberühmten „Whooooo“-Rufe, denn
nach einem kurzen Eindreher hat Daniel Payne nicht nur auf
den Rücken gedreht, sondern auch gleichzeitig einen
Figure Four Leglock angesetzt, um weiter den Druck auf das
Knie zu erhöhen!
„Whoooooooo!“
Wie gesagt,
der Nature Boy ist in gewisser Weise „in da house“.
Micheal Payne wird es weniger freuen, hat er momentan denn
große Probleme sich in diesem Hold zu behaupten. Zwar
reicht seine Reichweite der Arme aus, um Daniel Körper
in Schlagweite zu bekommen, doch dieser kann jeglichen
Schwingern erfolgreich ausweichen und stattdessen mit
gezielten Schlägen gegen das Knie den Druck noch weiter
erhöhen. Ein schnelles Entkommen scheint es für MP
also nicht zu geben und so muss er sich auf eine Taktik
verlassen, um hier das Match nicht aus der Hand zu geben.
Pete:
„Schau dir Payne jetzt an! Mit all seiner Kraft in den
Oberarmen versucht er sich Stück für Stück am
Boden entlang zu ziehen und so die Seile des Ring zu
erreichen! Meine Güte, was für ein Kraftakt!“
Sven:
„Unfassbar, aber das muss auch eigentlich verdammt viel
Kraft kosten. Denn wie gesagt, momentan bugisert er sich nur
dank seiner Arme in Richtung Ropes.“
Anstrengend
oder nicht, den Fans gefällt es auf jeden Fall, dass ihr
Liebling in diesem Match offensichtlich einen Weg aus der
misslichen Lage findet und den Seilen bereits ganz nah ist.
Die Anstrengung ist Payne allerdings deutlich anzumerken und
so wundert es nicht, dass er quasi mit der letzten temporären
Kraft seine Fingerspitzen um die Seile legen kann. Für
Mike Gard reicht dies aber voll aus und prompt erklärt
er einem sichtlich angesäuerten Daniel, dass sich dessen
Leglock verabschieden muss.
Dieser
Aufforderung kommt der IC Champion natürlich nur ungern
nach, doch auch er kann momentan zwei Sekunden Durchschnaufen
gut gebrauchen. Mehr als diese Nuancen an Pause lässt er
aber auch nicht zu und stampft direkt wieder zu seinem Gegner
hin, um sich ein weiteres Mal dessen Beine zu greifen. Payne
versucht sich gerade an den Seilen nach oben zu ziehen, muss
aber mit ansehen, wie Daniel nun wieder seine Füße
greift. Noch ist aber etwas Sprit im Tank von Payne enthalten
und so kann er mit beiden Beinen seinen Kontrahenten von sich
wegdrücken, sodass ein überraschter Daniel nach
hinten fällt und eine unfreiwillige Rolle rückwärts
vollführt.
Lange hält
dies den Fight Cluber allerdings nicht auf und schon beim
nächsten Versuch stampft Daniel mit wieder deutlich mehr
Wut auf Payne zu und...
Uppercut
von Payne!!!
Pete:
„Meiomei!“
Sven:
„Heidewitzka, das sah echt schmerzhaft aus.“
Noch auf den
Knie feuert Payne mit seiner mächtigen Hand einen
deftigen Schlag in Richtung Daniel ab, der den
Hundesprössling wieder nach hinten und dieses Mal
seinerseits auf die Knie fallen lässt. Dies gibt dem
ehemaligen Erzengel endlich die Zeit wieder festen Boden
unter seine Füße zu bringen und auch wenn das Knie
vielleicht ein wenig bearbeitet wurde... es scheint fürs
Erste seinen Dienst noch zu erfüllen.
Kaum hat
sich nämlich auch Daniel wieder erhoben, schreitet Payne
bereits voller Tatendrang auf ihn zu und streckt ihn mit
einer Clothesline zu Boden! Schnell ist Daniel zwar wieder
auf den Beinen, doch dies hilft ihm garnichts... denn auch
eine zweite Clothesline trifft sein Ziel und der Champion
schaut sich wieder die Halledecke von unten aus an. Das
zweite Aufstehen dauert bereits etwas länger, weswegen
Payne im erneuten Adrenalinrausch nachhilft und seinen
Kontrahenten wieder aufstellt. Kurze Umklammerung und...
Overhead
Belly to Belly Suplex!!!
Krachend
gehen Beide zu Boden und Payne bleibt direkt zum Cover
liegen.
„Eins...
.
.
.
...zwei...
.
.
kickout!“
Daniel ist
noch im Spiel, aber Payne legt augenscheinlich jetzt erst so
richtig los. Sofort nach dem Pinversuch zieht er den Gegner
wieder nach oben und greift sich sein Handgelenk. Whip-in...
aber Daniel zeigt einen Reversal! Jetzt muss Michael selbst
in die Seile und Daniel wartet bereits auf das
Zurückfedern... Running Clothesline von Payne!!!
Eine
Paradeaktion nach der Nächsten wird von Payne nun
offensichtlich abgefeuert und Daniel scheint darauf zurzeit
nicht wirklich eine Antwort parat zu haben. Noch bevor er
nach dieser Clothesline seine Orientierung wieder gewonnen
hat, wird er von Payne erneut auf die Reise geschickt und
landet Augenblicke später in der Ringecke. Hart knallt
Daniels Rücken hierbei gegen das Ringpolster und schon
das alleine dürfte genug weh tun. Noch schmerzhafter
dürfte es aber jetzt werden, denn der menschgewordene
Schnellzug mit Namen Micheal Payne nimmt Anlauf und lässt
wenig später den Ring erzittern.
Pete:
„Wow, was für ein Running Splash in die Ringecke,
das dürfte Daniel endgültig die Luft geraubt
haben!“
Sven:
„Ich gebe es nicht gerne zu, aber du könntest
Recht haben. Daniel dürfte erst einmal platt wie eine
Flunder sein...“
Entsprechend
leblos torkelt Daniel nun auch nach vorne und kann von Glück
reden, dass er hierbei von Payne aufgefangen wird. Wobei
Glück natürlich immer relativ zu sehen ist... denn
der folgende Military Press wird mit Sicherheit keine
Zufriedenheit beim Champion ausstrahlen. Schon gar nicht,
wenn er wenig später einfach losgelassen wird, auf die
Schultern Paynes fällt und dann...
Samoan
Drop!!!
...brutal zu
Boden fällt. Erneutes Cover!
„Eins...
.
.
.
...zwei...
.
.
.
.
...kickout!!“
Nearfall von
Payne!
Pete:
„Beinahe der Sieg für Payne, der mittlerweile das
Geschehen komplett im Griff hat und seinen Gegner momentan
keinerlei Chance lässt. Da muss sich Daniel in den
nächsten Minuten etwas einfallen lassen, sonst folgt auf
seinen großen Sieg in der letzten Show eine krachende
Niederlage am heutigen Abend!“
Genau diese
Niederlage soll von ihren Weg nehmen, denn Payne deutet an,
dass er jetzt „Schicht im Schacht“ machen will.
Kurz holt er sich dafür noch die Bestätigung bei
der GFCW-Galaxie ab, die er natürlich auch prompt
bekommt. Daniel seinerseits krabbelt derweil zu den Seilen
und versucht sich mit den Ropes und der Ringschürze
zusammen wieder auf die Beine zu hieven. Teilweise sieht es
so aus, als fällt er beinahe zwischen Apron und
Ringschürze hindurch aus dem Ring heraus, so fertig
scheint der Fighter zurzeit zu sein. Armer Junge, könnte
man jetzt beinahe sagen... wenn er nicht unbedingt vom Fight
Club wäre.
Payne ist es
selbstredend komplett schnuppe, ob sein Gegner fertig ist
oder nicht. Entschlossenen Weges bewegt sich der „Real
American Nightmare“ auf Daniel zu und greift ihn sich
wenig später mit seinen Pranken. Mit einem Ruck will er
ihn nun nach oben ziehen und zerrt ihn somit auch wieder
teilweise unter der Ringschürze hervor. Und genau dies
ist letzten Endes vielleicht doch keine gute Idee gewesen...
*KRACH!*
Pete:
„Was um alles in der Welt?!“
Sven:
„Haha genial, der gute alte Kendostick!“
In der Tat
konnte sich Daniel unter dem Ring das Cane greifen und damit
Payne einen üblen Treffer auf den Kopf verpassen.
Überrascht von dieser Attacke bricht der Bierliebhaber
natürlich nach hinten weg, während sich Daniel
sofort außerhalb des Rings in Sicherheit rollen kann.
Referee Mike Gard bleibt natürlich keine andere Wahl,
als das Match abzubrechen und sofort nach Michael Payne zu
schauen.
Sieger
des Matches durch Disqualifikation: Michael Payne!!!
Das
Durchchecken kann sich der Referee allerdings schnell sparen,
denn nach den ersten Schrecksekunden ist Payne sofort wieder
Herr der Sinne und blickt mit wutentbrannter Fratze aus dem
Ring heraus. Dort hat Daniel sofort fürs Erste
Fersengeld gegeben und befindet sich bereits im
Sicherheitsabstand auf der Entrance Rampe. Von dort blickt er
nun ein wenig grinsend in den Ring zurück und deutet
immer wieder symbolisch auf den Kendo Stick, den er immer
noch in Händen hält.
Pete:
„Was für ein billiges Entkommen vom
Intercontinental Champion! Gerade, als er seine letzten Dämme
dahinschwinden sieht, greift er zur letzten Möglichkeit
und lässt sich hier ganz einfach disqualifizieren. Das
ist eines Champions absolut nicht würdig!“
Sven:
„Es ist einfach clever, Punkt! Es ging hier weder um
den Titel, noch um irgendetwas anderes Großes und wenn
du merkst, es ist heute nicht dein Tag, warum soll er dies
nicht so machen. In der nächsten Show läuft es
vielleicht direkt anders und Daniel zerstört Payne dann
innerhalb weniger Minuten.“
Mit der
rechten Hand noch immer leicht den Kopf haltend, blickt Payne
im Ring noch immer seinem Gegner hinterher, welcher nun
bereits zufrieden hinter dem Vorhang im Backstagebereich
verschwindet. Dies war mit Sicherheit nicht das Ergebnis, was
sich der Hüne aus Detroit gewünscht hat. Aber wer
weiß... vielleicht bekommt er in naher Zukunft ja noch
eine weitere Chance, den job dann zu vollenden.
|
Die Kamera
schaltet nochmals Backstage. Dort sind einige Angestellte der
GFCW zu sehen. Sie stehen schockiert hinter Wolff. Dieser hat
gerade den Referee Jo Dardano mit der rechten Hand am Kragen
gepackt. In der linken hält er seine Käsereibe fest.
Wolffs Blick schaut ihn belustigt hat.
Wolff:
„Zittern? Beten? Tränen im Gesicht? Schau dich an.
Ohne den Schutz deiner Regeln bist du einfach nur ein Häufchen
Elend. Vorhin war deine Welt noch in Ordnung. Du konntest dich
frei … ha ha … eingeengt in deiner Welt bewegen.
Sie wurde beschützt durch Regeln. Ich habe sie gesehen. Ich
habe versucht auch darin zu leben. Es hat mich krankgemacht. Wie
ertragt ihr das nur? Ihr nennt das Leben und Freiheit? Ich werde
dir … Baron Rhodes … jeden anderen Angestellten …
jeden weiteren Wrestler … meine Freiheit zeigen. Und ihr
werdet begreifen, dass es gut war. Dass es Zeit wurde das ich
hier erscheine und euch meine Welt zeigte. Der Fortschritt die
GFCW übernimmt und die reine Anarchie herrscht.“
Wolff führt
die Käsereibe zu Jo`s Gesicht. Er schwengt sie hin und her.
Dardanos Augen folgen ihr ängstlich. Schweiß fließt
von seiner Stirn. Er zittert. Mit einem Ruck zieht Wolff die
Käsereibe von oben nach unten und sofort fließt Blut.
Wolffs Blut. Er fügte sich den Cut damit zu.
Wolff:
„Und genau das bedeutet Leben und Freiheit. Das Adrenalin,
was in solchen Momenten strömt, macht einen erst lebendig.
Der Schmerz lässt einen erstmal die Schönheit des
Kampfes begreifen. Und das Blut schenkt einem die Farbe des
Erfolges. Ich lebe und liebe Adrenalin, Schmerz und Blut. Versuch
es. Folge mir. Lass mich dir die Augen öffnen.“
Wolff drückt
Jo die blutige Käsereibe in die Hand und lässt ihn dann
los. Als er sich umdreht machen die Menschen drum herum sofort
eine Gasse für ihn. Wolff geht blutüberströmt
durch und verlässt lachend den Backstage Bereich.
Vor der Kulisse
eines malerischen Strandes in praller Sonne stellt sich ein neuer
Anwärter auf einen begehrten Platz im GFCW Roster vor.
Ein breites
messerscharfes Zahnpastalächeln. Eine schwarz gerahmte
Sonnenbrille im perfekt rasierten Gesicht. Die roten Haare
palmenartig hochgestylt. Perfekt in Form, dass sie kein Orkan
dieser Erde umwehen könnte. Der Oberkörper ist
aufgepumpt, dass die Oberarme fast zu platzen scheinen. Eingeölt,
komplett rasiert. Kein Haar am Körper,der stählernen
Brust, die fast unter dem Tanktop herauszuplatzen droht. Er
spannt die Muskeln noch einmal durch ehe er sich an die Kamera
wendet.
„Ich
bin „Sunglasses“ Johnny Ace und ich bewerbe mich mit
diesem Video um ein Tryoutmatch bei der GFCW. Aber glaubt nicht
meinen Worten. Seht euch lieber an was ich zu bieten habe, uhh
jaaaaa!“
Demonstrativ
macht er einige Liegestütz, dass ihm der Schweiß den
Busen hinabrinnt.
„Näher
ranzoomen hast du verstanden. Seht genau hin. Sind dass nicht
super Muskeln? Uhhhh jaaaaa“
Nach einigen
weiteren Bildern, die unseren jungen Recken beim Sport zeigen wie
er Gewichte stemmt, pumpt und das Letzte aus sich herausholt,
dabei immer von Stöhnen und Ächzen begleitet, welches
den Zuschauer zwischen Erotik und sportlichem Fanatismus wanken
lässt, wird ihm spätestens beim Anblick des nur in
Unterwäsche und Sonnenbrille bekleideten Sunglass vor einem
großen Standspielgel bewusst: Dieser Mann liebt seinen
Körper und wir alle sollen seine Schönheit bezeugen.
Das Spannen der Muskeln, wie das Fett aus seinen Poren läuft.
Das Blut die Kraft in die Adern Pumpt, die Hantel immer wieder
auf und ab sinken lässt.
„YEAH!
Ich bin „Sunglasses“ Johnny Ace ein Ästhet...aber
auch ein Mann.“
Dass wird
sogleich unter Beweis gestellt als er zwei Damen samt Bierkrüge
in die Höhe stemmt wie Gewichte. Anschließend dürfen
die Damen das Bier aus den Humpen direkt in seinen Schlund
kippen, welches er mit einem Schluck in den Magen befördert.
„Wow,
dass war ein neuer Rekord Johnny,“ bemerkt die Blonde Dame
auf dem rechten Arm.
Frenetisch
brüllt er es mit hoch rotem Kopf heraus und stemmt die Damen
noch ein weiteres mal nach oben.
„JAAAAAAA!“
Zum Schluss noch
einmal das Zahnpastalächeln des Neulings, während er
sich genüsslich über das Kinn streichelt.
Wir
befinden uns in der Halle – und dort im Ring stehen zwei
Barhocker und McMüll, seines Zeichens Hall of Famer. So
recht wissen wir noch nicht, was uns bevorsteht, denn all das
wirkt ziemlich kurzfristig angelegt. Selbst Sven und Pete wissen
wohl nichts davon.
McMüll:
„Liebe GFCW-Galaxy! Ich möchte Sie alle herzlich
begrüßen zu einem äußerst knapp angesetzten
Interview-Segment. Unser Commissioner Johnboy Dog hat
verständlicherweise im Moment genug andere Dinge zu tun, so
dass Sie diesmal mit mir vorlieb nehmen müssen, als mit
einem weiteren Dogs Inn. Und da ich der Haus-und-Hof-Interviewer
von meinem Gast bin, war es ihm und mir wichtig, dass auch nicht
Player oder Bryan innerhalb ihrer Playtime dieses Interview
führen. Lange Rede: Begrüßen Sie gemeinsam mit
mir: JASON CRUTCH!“
Aufbrandender
Jubel. Auf der Entrance Stage erscheint auch ohne große
Umschweife unter seiner Entrance Theme von Clement Marfo and the
Frontline und US AGAINST THE WORLD der Begründer der
Crutch-o-Mania. Crutch lächelt erneut nicht, aber er lässt
sich hier und da zu einem beiläufigen Winken in die Crowd
herab. Einmal mehr sehen wir, dass die vergangenen Wochen für
ihn nicht einfach waren. Irgendwie wirkt es, als hätte der
sonst so heitere Crutch sein Lächeln verloren. Aber das ging
ja vor ihm schon vielen so.
Ein
Händeschütteln zwischen ihm und McMüll, dann
nehmen beide Platz. Die einsetzenden „JA-SON! JA-SON!
JA-SON“-Rufe ignorieren vorerst beide, denn es ist der Hall
of Famer, der sogleich sein Mikrofon nimmt und ein weiteres an JC
weiterreicht.
McMüll:
„Jason, die letzten Wochen sind für dich sichtlich
nicht einfach. Ein oder mehrere Stalker machen dir das Leben
schwer, bringen Dinge aus deinem Privatleben an die
Öffentlichkeit, die du so eigentlich nicht an die
Öffentlichkeit bringen wolltest. Wieso eigentlich nicht?“
Jason
Crutch: „Mülli, alte Socke. Ich habe in diesem Ring
seelisch oft genug meine Hosen heruntergelassen. Ich habe während
der Phase, als ich noch in therapeutischer Behandlung bei Dr.
Sigmund F. Reuth war, genügend Dinge getan und tun müssen,
für die ich mich eigentlich hätte schämen müssen.
Ich bin hier an Ort und Stelle weinend zusammengebrochen, als ein
mieser Österreicher meinen Pappgürtel verbrannte. Ich
wurde – vorerst – von meinem besten Freund verraten,
mittlerweile wissen wir ja alle, dass all das einen Grund hatte.
Ich wurde von einer meiner damaligen Ex-Freundinnen, Hilary Tate
mit Namen, vor den Augen all dieser Crutch-o-Maniacs gedemütigt.
Ich habe Titel gewonnen, und ich habe Titel verloren. Ich stand
hier im Ring, mit Tränen in den Augen, und ich habe mich mit
Mike MacKenzie vertragen. Ich habe Dutzende Dinge getan, die aus
meinem Innersten herauskamen und die mehr als nur privat waren.“
Er
stockt, blickt in die Runde. Jedes einzelne Beispiel, das er
gerade angeführt hat, hatte er bildlich vor seinem geistigen
Auge. Und auch die Fans können sich noch sehr genau an all
diese Dinge erinnern. Oh ja, Crutch hat wirklich viel von seinem
tiefsten Inneren preisgegeben. Und während er spricht, hat
ihm nicht nur McMüll intensiv zugehört. Das große
„aber“ scheint aber noch zu fehlen...
Jason
Crutch. „ABER all diese Dinge, die ans Tageslicht kamen,
und für die ich mich aber nicht schäme, hatten mehr
oder weniger nur mit mir zu tun und sind passiert, weil ich es
zuließ! Was aber in den letzten Wochen alles an die
Öffentlichkeit geriet, fällt nicht unter diese
Kategorie. Die Leute konnten meine intimsten Momente sehen. Einen
Heiratsantrag an meine Zukünftige, den Hauskauf...und noch
etwas, weit Schlimmeres…Was…was soll noch kommen,
hä? Wann ist es genug? Ich selbst will entscheiden, was und
wieviel ich von Jason Crutch preisgebe. Hier geht es aber längst
schon nicht mehr nur um mich...“
McMüll:
„Jason, du hast es angesprochen. Den Heiratsantrag an deine
Zukünftige. Wir konnten in der letzten Show sehen, um wen es
sich handelt. Im Internet kursieren Gerüchte. Kannst du
diese Gerüchte bestätigen?“
Crutch
blickt zu Boden, schüttelt etwas den Kopf, ein ironisches
Schmunzeln umkommt ihn.
Jason
Crutch: „Im Internet kursiert viel, Mülli, alte Socke.
Huuuh, handelt es sich um die Schwester von dem oder dem. Ist es
Hilary Tate? Huuuh, ist es die Frau von Zereo Killer, ist es die
Tochter von Johnboy Dog, ist es die Nichte von Claude Booker, ist
es die Cousine von J.T.K...Du sieht, Mülli, welcher Mist im
Internet geschrieben wird. Denn nichts davon ist wahr und kann
ich hundertprozentig dementieren.“
McMüll
lächelt etwas schräg, versucht die Schärfe
rauszunehmen. Er kennt Crutch tatsächlich etwas besser als
manch anderer, versucht Crutch „mitzunehmen“, ihm
selbst ein Lächeln zu entlocken.
McMüll:
„Ich meinte nicht diese Gerüchte, Jason. Es hieß
auch, es würde sich um eine gewisse Anna handeln. Du
weißt...? Die Vorzimmerdame von Dr. Reuths Praxis...“
Ein
Raunen geht durch das Rund – denn einige findige
Wrestling-Fans haben natürlich nachgeforscht. Und
tatsächlich sind einige darauf gestoßen, dass es sich
um Anna handeln könnte. Auf dem Video in der letzten Show
war zwar ihre Haarpracht unter einer Wollmütze verborgen,
doch die Wrestling-Community war sich auch größtenteils
einig. Crutch verzieht keine Miene. Dann lächelt er doch –
leicht, kaum merklich.
Jason
Crutch: „Weißt du, Mülli, alte Socke...wir
wollten da kein großes Aufhebens darum machen. Und es...“
Er
unterbricht sich, muss nochmal lächeln, fährt sich mit
der Hand über den Mund.
Jason
Crutch: „Das ist alles nichts, was ich hier breittreten
wollte. Es ist nicht einfach für mich und Anna, was da
derzeit passiert. Wir gehen einkaufen, wir gehen ins Schwimmbad,
wir gehen auf Veranstaltungen...und überall musst du
fürchten, dass du gefilmt wirst. Das nimmt überhand.
Und dass es hier in den Shows breitgetreten wird, macht es nicht
einfacher. Und es macht mich verdammt wütend...Ich kann mich
nicht mehr auf das Wesentliche fokussieren, es...“
McMüll:
„Es ist also Anna?“
Wie
aus der Pistole geschossen, ohne eine Miene zu verziehen. Direkt
auf den Punkt. Crutch ist überrascht, guckt McMüll mit
großen Augen an, stockt...Dann:
Jason
Crutch: „Ja, es ist Anna.“
Freudiger
Applaus bei einigen Fans. Ja, die Crutch-o-Maniacs erinnern sich
mit Freude an das Vorzimmermädchen von Dr. Reuth. Gab es
immer mal wieder Segmente aus Reuths Praxis, war dort immer schon
ein Flirten, ein Knistern zu spüren gewesen. Und nun
scheinen sich beide wohl näher gekommen zu sein. McMüll
lächelt zufrieden, denn es freut ihn, dass er diese
Offenbarung aus seinem Interviewgast hervorgelockt hat.
Jason
Crutch: „Siehst du, ich fühle mich da wie Spiderman.
Wie er verstecke auch ich mich jeden Freitag und viermal im Jahr
jeden Sonntag hinter einer Art Maske. Niemand soll viel von
meinem Privatleben erfahren, weil ich meine Liebsten schützen
will. Zuvor war ich alleine, Mülli, alte Socke. Ich war ein
stolzer, zufriedener Single. Jetzt aber ist das anders. Und ich
habe gesehen, was innerhalb der GFCW alles passieren kann, wenn
du zu viel von deinem Privatleben preisgibst. Es gibt einige
Verrückte, die das gegen dich verwenden. Sieh dir Zereo
Killer an, der sein Privatleben im Gegensatz zu mir gerne
breittritt. Und was ihm schon alles zugestoßen ist...! Das
bin nicht ich. Doch...“
Wieder
unterbricht er sich. Er blickt sich etwas erschrocken um und
guckt auf den Titan Tron hinter sich, beinahe so, als würde
er fürchten müssen, dass ein neues, brisantes Detail
seines Lebens an die Öffentlichkeit kommt. Aber da ist
nichts, und so widmet er sich wieder McMüll.
Jason
Crutch: „...doch nun passiert es trotzdem, ohne mein Zutun.
Tun diese Mistkerle es nur für den Erfolg? Für den
Ruhm? Für das Geld? Es gibt einige Fragen, die ich habe. Und
ich kann sie niemandem stellen, weil ich nicht weiß, wer
diese Person oder diese Personen sind. Ich sitze hier und bin
völlig machtlos. Dem armen Tropf Jerry
von der Regie kann ich keinen Vorwurf machen, weil er nur seinen
Job macht. Und auch rechtlich kann ich nichts gegen die GFCW
unternehmen. Ich kann nicht verhindern, dass all diese Dinge
öffentlich werden. Würde ich all das wollen, wäre
es auch kein Problem für mich. Aber es ist nun mal MEIN
Privatleben. Und ich möchte immer noch Herr darüber
sein, was ich mit den Crutch-o-Maniacs teilen möchte und was
nicht.“
Wieder
ein nervöser Blick über die Schulter auf den Titan
Tron. Mitleid. Das ist alles, was man in diesem Moment für
Jason Crutch empfinden kann, denn seine Hilfosigkeit ist
greifbar. Aber McMüll wäre kein Journalist, würde
er nicht das nächste Thema suchen. Er muss die Zeit nutzen,
soviel aus Crutch herauszupressen, wie es nur irgendwie möglich
ist...
McMüll:
„Du sagst es, Jason, all diese Dinge über dein
Privatleben...ich sehe auch, dass du dich ständig umsiehst.
Es scheint dich zu verfolgen, es...“
Jason
Crutch: „Ich WERDE verfolgt, Mülli, alte Socke. Das
ist kein Spaß mehr.“
McMüll:
„Oh ja, ich...ich meine, diese Angst, ständig
beobachtet zu werden, diese Sorge, dass neue Details öffentlich
gemacht werden, es wirkt sich auch auf deine Arbeit im Ring aus.
Du wirkst aggressiv. Manch einer möchte sagen, ZU
fokussiert. Du bist auf Ilay Callas beispielsweise mit einem
Suicide Dive gesprungen, wobei noch nicht mal klar war, ob er
verletzt war oder nicht. Du...“
Jason
Crutch: „Zunächst: Er war NICHT verletzt. Okay? Wollen
wir das nicht größer machen, als es ist. Es ist
schließlich nichts passiert. Aber was würdest du tun,
Mülli, alte Socke? Ich...werde...verfolgt! Auf Schritt und
Tritt. Und ich weiß nicht, von wem. Ich...“
Der
Blick über die Schulter auf den Titan Tron, ein Zögern.
Dann wieder an McMüll gewandt, dem diese Reaktionen zuvor
schon aufgefallen waren. Man mag schon fast vermuten, dass man
selbst in McMülls Gesichtszügen ablesen vermag, dass er
sich Sorgen um Jason Crutch macht. So verfolgt zu werden, damit
müsse man wohl selbst erst mal umgehen können. Doch
schon wendet sich JC wieder ihm zu.
Jason
Crutch: „Ich kann an nichts anderes denken. Ich weiß
nicht, wie weit dieser Typ oder diese Typen noch gehen. Ich werde
aber den Teufel tun und mich zuhause verschanzen. Dass es sich
auf meine Arbeit auswirkt, will ich auch nicht bestreiten. Anna
selbst merkt, dass ich mich verändert habe. Und sie hasst
diesen neuen Jason Crutch. Und ich mag ihn auch nicht besonders“
McMüll:
„Mit Blick auf dein heutiges Match gegen Don Sheen. Ich
meine, du hast es selbst in der Hand, dass dein Rematch um den
IC-Titel bei Dooms Night ein Single Match gegen Daniel bleibt.
Verlierst du aber, wird Don Sheen geaddet.“
Crutch
schüttelt schon während der letzten Worte den Kopf.
Jason
Crutch: „Völlig unabhängig davon, Mülli,
alte Socke. JBD hat diese Stipulation hinzugefügt, und mir
ist es einerlei. Dennoch werde ich alles daran setzen, dass es
bei einem One-on-One bleibt. Ja, ich mag derzeit eine ziemlich
kurze Hutschnur haben. Deswegen sollte man mich derzeit besser
ignorieren und in Ruhe lassen. Es wäre das Beste für
alle Beteiligten. Ich will Daniel alleine in die Finger kriegen,
denn da ist ordentlich Beef mit drin. Ich will den
Intercontinental-Championtitel zurückhaben, selbst wenn das
alleine meine derzeitigen Probleme wohl nicht lindern wird. Ein
normales Leben wird auch mit diesem Gürtel derzeit nicht
möglich, solange ich nicht weiß, wer...“
Plötzlich,
auf dem Titan Tron. Also doch...JC dreht sich um, springt vom
Barhocker hoch und harrt, was dort zu sehen ist. Doch es ist Don
Sheens Entrance Theme. Sein heutiger Gegner tritt auf die Stage.
Entspannt steht er da. Mit einem Mikro in der Hand verweilt er in
seiner blau-grauen Collegejacke auf der Bühne. Mac Müll
und Jason Crutch blicken gebannt auf den jungen Erdinger, der
sich inzwischen auf den Weg zum Ring macht. Die Buhrufe sind
unvermeidbar, als der Rich Guy den Ring entert. Er steigt noch
kurz auf die Ringecken um sich den Zuschauern in voller Pracht zu
präsentieren. Dann geht er wieder hinab und bleibt, ohne Mac
Müll zu beachten, direkt vor JC stehen und blickt diesen
direkt an. Dann führt er lächelnd den Schallwandler zum
Mund und beginnt zu sprechen.
Don
Sheen: „Mimimimi. Das ist alles was ich backstage gehört
habe. Und ganz ehrlich. Ich hab die Schnauze voll von deinem
Rumgeheule! Du wirkst etwas desorientiert Jason. Nimmt dich so
eine lachhafte Geschichte wirklich so heftig mit? Von mir aus
könnte jemand alles aus meinem Leben filmen. Und das würde
ein Hollywoodfilm werden. Nur weil du so eine armselige Gestalt
bist privat und im Ring, brauchst du dich jetzt nicht so
aufführen! Du bist halt ein Celebrity, Jason. Und damit
solltest du auch klarkommen anstatt dich aufzuführen wie ein
Zehnjähriger der seinen Lutscher nicht bekommt.“
Der
Oberpollinger ballt richtig die Fäuste, wendet sich kurz vom
Rich Guy ab. Die Wut steht ihm wie ins Gesicht geschrieben. Man
sieht ihm an, dass er dem arroganten Erdinger am Liebsten die
Zähne den Hals hinunterschlagen würde. Doch diesem
scheint das egal zu sein, denn er redet munter weiter, wechselt
aber kurz das Thema.
Don
Sheen: „Warte mal kurz Jason, ich komm gleich wieder zu
dir. Hast ja bisschen Zeit oder?“
Dann
dreht er Crutch demonstrativ den Rücken zu und geht hinüber
zu Mac Müll, der nach wie vor auf seinem Hocker sitzt, aber
in der ganzen Szenerie etwas fehl am Platze wirkt. Kurzerhand
greift Sheen in seine Hosentasche und holt einen gelben Schein
hinaus.
Don
Sheen: „Also Mülli, du weißt was ich hier von
dir erwarte. Nebenbei. Du könntest mir auch mal wieder einen
Besuch abstatten. Habe dich schon lange nicht mehr gesehen. Aber
jetzt mach ne Fliege und gönn dir ein bisschen Ruhe. Wird
anstrengend genug gewesen sein mit so jemandem wie ihm zu
sprechen.“
Wortlos
erhebt sich der Interviewer vom Hocker, schiebt den gelben Schein
in die Brusttasche und macht sich dann aus dem Staub. Damit liegt
der Fokus wieder auf den beiden Superstars die heute aufeinander
treffen werden. Der Rich Guy dreht sich wieder zu Jason um und
nimmt den Blickkontakt mit ihm wieder auf.
Don
Sheen: „Sorry für dieses kurze Intermezzo, aber dafür
braucht der gute Mülli seine Zeit nicht mit dir
verschwinden. Aber der eigentliche Grund, weswegen ich hier raus
komme, ist unser heutiges Match. Also Mr Oberpolling. Wenn du
wirklich denkst dass du dein One on One mit dem Champion haben
wirst, bist du wirklich noch dämlicher als du aussiehst. Du
wirst heute Abend genauso untergehen, wie beim PPV! Jason, jemand
wie du ist kein Championship Material. Warum du überhaupt
schon Titel geholt hast, frage ich mich bis heute. Du bist
einfach ein armseliger Tropf und nicht mehr. Sieht man ja genug
an deinem Privatleben, von dem was ich bisher mitbekommen habe.
Crutchy. Ich gehe heute siegreich aus unserem Match und ich gehe
auch bei Dooms Night siegreich aus dem Match. Mit dem
Intercontinental-Championtitel um meine Hüften! Ach und kurz
nebenbei. Viel Glück mit deiner Verlobten. Hätte mich
auch gewundert wenn du ne heißere abgekriegt hast.
Vielleicht ergibt ja mal in eurem Fall Minus und Minus wieder
Plus. Aber das bezweifle ich. Viel Spaß in 20 Jahren mit
nem Gesichtsgulasch“
Jason
Crutch: „GENUG!“
JC
hat die Schnauze voll und brüllt regelrecht in das Mic.
Jason
Crutch: „Was würde mich daran hindern, dir hier und
sofort aufs Maul zu hauen, du Mistkerl? Noch ein weiteres Wort
von dir und ich vergesse mich vollends! Du kommst hier raus und
unterbrichst diesen Moment, der ohnehin schwierig genug für
mich ist. Du kannst mich beschimpfen, du kannst mich lächerlich
machen und über mich herziehen. Aber wenn du meine Liebsten
da mithineinziehst, dann garantiere ich für überhaupt
nichts mehr!“
Dann
hält er aber plötzlich inne, beißt sich auf die
Unterlippe, senkt das Mikrofon und atmet tief durch. Und dann
verlässt er plötzlich den Ring – sogar unter
leichten Buhrufen, denn die Fans hätten sich schon erhofft,
dass es hier noch körperlich wird. Auf dem Rückweg in
den Backstage hält Crutch auf der Bühne oben nochmal
an, wendet sich Don Sheen, der fies grinsend im Ring steht,
nochmal zu.
Jason
Crutch: „Bevor das aber passieren kann, Sheen, gehe ich
lieber. Denn später bekomme ich dich sowieso in die Finger.
Und ich verspreche dir eins: Du hast einen Jason Crutch geweckt,
den du lieber schlafen gelassen hättest…Wir sehen uns
nachher…“
Damit
geht er endgültig. Zurück bleibt im Ring der Rich Guy,
der immer noch ein grässliches Grinsen im Gesicht hat und
wohl zufrieden zu sein scheint.
Im
Backstagebereich ärgert sich Ryder über das verlorene
Match gegen den GFCW Heavyweight Champion aus der letzten War
Evening Ausgabe. Seine große Chance ist für den
Augenblick dahin, und das wurmt ihn. Ryder sieht grimmig aus und
scheint tief in Gedanken versunken zu sein, wie er hier so durch
die Gänge streift. Schon wieder eine Niederlage, Fuck! So
kann es einfach nicht weitergehen, so DARF es nicht weitergehen.
Plötzlich wird Ryder während seiner Selbstreflexion
durch ein Räuspern unterbrochen.
Genervt
dreht sich der Mann der tausend Namenswechsel in die Richtung des
Geräuschs. Am Klang der Stimme konnte der geneigte GFCW
Zuseher bereits erahnen, wer sich hier Ryder verbal in den Weg
stellen wird… und ja, wir haben alle Recht behalten!
Ein
genervter Blick wird Zereo Killer entgegengeworfen, der noch weit
entfernt von seinen Ringklamotten zu sein scheint. Normalerweise
ist er einer Derjenigen, die als erster in der Halle sind und als
letzter den Ort der Show verlässt, doch hier in Potsdam ist
es dieses Mal anders. Mr. #ISGI scheint erst angekommen zu sein,
hat seinen Rucksack geschultert, indem sich wohl seine
Wrestlingklamotten befindet.
Zereo
Killer: „Ich hab dir bereits ne ganze Weile lang zugehört…“
Sagt
er in Richtung seines unfreiwilligen Gesprächspartners.
MacKenzie legt den Kopf leicht schief und versucht ein wenig
durch Ryder durchzudringen um ein Gespräch zu starten, doch
dieser wendet sich im Prinzip nur von ihm ab, will nicht
angesprochen werden. Das hindert jedoch seinen kommenden Gegner
im Main Event, wie bei der letzten Show gefordert und offenbar
bewilligt, ganz und gar nicht einfach weiter zu quatschen.
Zereo
Killer: „Du hast wahnsinniges Talent, doch du scheinst bei
der letzten Show einiges falsch gemacht zu haben.“
Das
kann er doch nicht ernst meinen, oder?! Nun ist es doch an der
Zeit sich in Richtung des Kaliforniers zu drehen. Die wütenden
Blicke Ryders sollten ZK wie der Blitz treffen.
Zereo
Killer: „Ich forderte in der vergangenen Show Player zu
einem Match gegen Ende des Jahres heraus und was passierte dann?!
Dein kleiner neuer Manager kam raus und sagte, dass Ryder auf ein
Rematch gegen Zereo Killer versessen sei!?! Verdammt nochmal mein
Freund, das war der absolut falsche Zeitpunkt deiner
Versessenheit freien Lauf zu lassen, verstehst du!?“
Nun
ballt sein Gegenüber die Fäuste. Immer noch lässt
sich der Mann von der amerikanischen Westküste nicht davon
abbringen weiter zu quatschen.
Zereo
Killer: „Du hast super trainiert, ja! Du hast an dir
gearbeitet, ja! Du hättest das Zeug zum neuen GFCW
Heavyweight Champion, ja verdammt! Doch du hast dich zum falschen
Zeitpunkt auf den Falschen konzentriert! Du hast dich in der
vergangenen Show auf mich fokussiert anstatt dich akribisch auf
das Titelmatch gegen Johnboy Dog vorzubereiten… und genau
deshalb hast du verloren!“
Ryder:
„Ich bin nicht dein Freund, MacKenzie! Ganz im Gegenteil,
ich kann dich nicht leiden, so sieht es aus! Ich brauche keine
Belehrungen von Mr. I still got it, warum ich mein Match gegen
Johnboy verloren habe! Du hast doch selbst dein letztes Match
verloren! Was willst du also?!“
ZK
will natürlich sofort dagegen argumentieren, doch Ryder
lässt ihn gar nicht zu Wort kommen und unterbricht ihn
sofort, als dieser das Wort ergreifen will!
Ryder:
„Heute ist unser großes Rückmatch! Und da werde
ich dir beweisen, dass ich dich doch besiegen kann! Nicht nur
dir, der ganzen GFCW-Galaxie!“
Double
M macht ein bis zwei Schritte zurück. Dieser neue, extrem
aggressive Ryder gefällt ihn nicht wirklich… doch
auch Mike macht deutlich, dass er für den Kampf bereit sei.
Zereo
Killer: „Tja, wenigstens hast du dieses Mal deinen Fokus
sofort auf den Richtigen gelegt… nicht dass es nach der
Show wieder Kritiken in diversen Foren gibt!“
Sehr
provokant, doch es wirkt! Ryder ist schon fast am Ausflippen und
Mike macht sich langsam aber sicher aus dem Staub.
Ryder:
„HALT’S MAUL, KILLER! ES REICHT ENDGÜLTIG! Was
interessieren mich irgendwelche bepissten Internetseiten?! Die
sollen alle die Fress …“
Percy
Addams: „Na na, beruhig dich, Rider! Genug jetzt!“
Plötzlich
springt Percy Addams dazu, und Ryder scheint jetzt auch wieder
ein bisschen herunter zu kommen. Völlig außer Atem
blicken die Beiden dem Killer hinterher, welcher sich nun letzten
Endes tatsächlich verdünnisiert hat.
Gut,
dass der nun weg ist! Sie müssen sich auf das Match
vorbereiten!
Singles
Match: Alex
Ricks vs. Antoine Schwanenburg
Referee:
Peter Cleven
|
Dunkelheit.
Alle Lichter abgestellt.
Kein Bild auf der Leinwand.
Ein leises, tiefes Pfeifen aus
der Ferne der Lautsprecher.
Erneut in einem höheren
Ton.
Lauter.
Ein aufbrandender Synthesizer.
Pulsschläge.
Musik setzt sein.
Ein einzelner Scheinwerfer in
Richtung Eingangsbereich.
(© Sergey
Nivens - Fotolia)
Alex Ricks.
Mitten im Lichtkegel.
Die Fans jubeln.
Es ist ihm egal.
Er will nur kämpfen.
Er geht zum Ring.
Konzentriert.
Selbstbewusst.
Laura kündigt ihn an.
Es ist ihm egal.
Antoine Schwanenburg wartet.
Es ist ihm egal.
Er betritt den Ring.
Er bleibt in seiner Ecke.
Er geht in die Knie.
Er stützt die Hand auf den
Boden.
Er schaut zu seinem Gegner.
Das Licht geht an.
Die Musik klingt aus.
Alex Ricks ist bereit.
Pete: Da
sind wir also wieder mit Match Drei am heutigen Abend. Alex
Ricks vs Antoine Schwanenburg. Und Sven, ich muss sagen, seit
dem Gespräch der beiden vorhin kann ich dieses Match
kaum erwarten. Ricks hat Schwanenburg ja in den höchsten
Tönen gelobt...für Mathematiker-Verhältnisse.
Sven: Da
sagst du was. Was sagte Alex gleich noch? Dieses Match ist
ihm eine „Ehre“? Das klingt schon verdammt
sonderbar. Aber was mich hier noch mehr interessiert, ist
Antoine Schwanenburg. Wer zum Henker ist er? Ricks weiß
es ja offensichtlich, aber ich stehe absolut auf dem
Schlauch.
Pete: Ich
kann dir auch nicht weiterhelfen. Seit Wochen kommt es mir so
vor, als hätte ich ihn schon einmal gesehen, aber ich
kann dir nicht sagen woher. Auch sein Schlusssatz in Richtung
Seine Art im Ring...irgendwie kommt mir das alles bekannt
vor.
Sven: Na,
vielleicht sehen wir jetzt ja auch noch ein bisschen mehr.
Die Fans sind jedenfalls heiß...und da läutet
Peter Cleven das Match in diesem Moment auch an.
Pete: Und
beide gehen in Kampfstellung. Aber bewegen sich nicht. Die
schauen sich nur an. Und sie warten darauf, dass der Gegner
den ersten Schritt macht. Hmm...Ricks meinte ja, Schwanenburg
ist der vermutlich intelligenteste Gegner, den er je hatte.
Wenn wir jetzt zwei Konterwrestler gegeneinander sehen,
könnte das aber wirklich verdammt langsam und taktisch
werden.
Sven: Das
passt aber nicht zur Agenda des Mathematikers. Er ist ja
immer noch auf der Jagd nach dem Match gegen Cyrus. Er MUSS
hier den aggressiven Part einnehmen, wenn er Johnboy Dog
endlich von sich überzeugen will. Siehst du, da ist er
auch schon derjenige, der den ersten Schritt geht.
Pete:
Alles aber seeeehr zögerlich und abwartend. Ich glaube
wirklich, Ricks wirkt heute ein wenig fokussierter als
zuletzt. Vor allem im Vergleich zur letzten Show, wo er so
aggressiv wie noch nie auftrat.
Sven: Hmm
Antoine können wir irgendwie noch nicht einschätzen.
Das einzige, wirkliche Match, dass wir bisher von ihm gesehen
haben, war das Triple Threat. Und in so einem Kampf gelten
ohnehin andere Regeln. Hier zeigt er auf jeden Fall eine
ähnliche taktische Seite wie auch sein Gegner.
Pete:
Jetzt aber der Lock up. Die Kräfteverhältnisse
wirken ausgeglichen. Gut, Ricks hat eigentlich nie einen
wirklichen Kräftevorteil gegenüber irgendwem. Und
auch Schwanenburg wirkt nicht gerade wie der kräftigste
Wrestler der GFCW. Ricks wechselt den Griff lei...
Sven:
LIMES?!
Pete: Was
zur Hölle?! Ricks springt hoch zu einem Flying Peruvian
Necktie! Und der sitzt?!
Sven:
Nein, Schwanenburg reagiert geistesgegenwärtig und dreht
sich in die Bewegung! Und kontert mit einer Art Powerbomb!
Jackknife Cover sofort!
1
2
Pete:
Ricks pusht sich heraus. Dreht die Beine. Omoplata! Was
bitteschön ist denn hier los?
Sven:
Schwanenburg mit einer Vorwärtsrolle, windet seinen Arm
heraus. Und setzt sofort zu einem Kneebar an. Hier folgt
Konter auf Konter auf Konter!
Pete:
Auch Ricks bleibt nicht lange im Hintertreffen, stemmt das
angegriffene Bein in die Matte, fixiert Antoines Beine...und
setzt einen Sharpshooter an.
Sven:
Will er zumindest, aber auch Schwanenburg bleibt aufmerksam,
nutzt den Schwung seiner Beine und schleudert Ricks im hohen
Bogen zur Seite. Der rollt sich ab, beide wieder im Stand,
wollen sofort wieder los, sehen ihren Gegenüber...und
treten lieber erst einmal einen Schritt zurück. Klingt
so, als bräuchten auch die Fans erst einmal eine kleine
Verschnaufpause nach dieser Achterbahnfahrt. Aber es hat
ihnen gefallen.
Pete:
Eine beeindruckende Konterserie vom Mathematiker und dem
Mann, der die Zukunft war. Sie nicken sich sogar zu,
gegenseitige Respektsbekundung. Hmm, Alex hatte mit seiner
Einschätzung vielleicht wirklich Recht. Aber es geht
weiter.
Sven:
Erneuter Lockup? Nein, Schwanenburg täuscht nur an,
kickt Ricks in den Magen. Dann Schläge gegen den Kopf.
Clothesline!
Pete:
Aber Ricks duckt sich durch, läuft in die Seile, federt
zurück. Schwanenburg dreht sich um...und zeigt einen
Spinning Wheel Kick! Cover
1
2
Sven:
Reicht nicht. Er zieht Ricks wieder auf die Beine, schleudert
ihn in die Seile, Ricks hält Schwanenburgs Arm fest,
reißt ihn zu sich.
Pete:
Clothesline vom Mathematiker.
Sven:
Geduckt von Antoine! Er steht hinter Ricks, setzt einen
Sleeper Hold an!
Pete:
Alex hält ihn am Kopf fest, lässt sich auf die
Matte fallen, Jawbreaker! Und ein Legsweep. Jetzt das Cover
vom Freiburger
1
2
Sven:
Auch Schwanenburg befreit sich. Rollt sich zu den Seilen.
Aber Ricks ist schon wieder zur Stelle.
Pete: Und
wird ausgehoben. Von Schwanenburg über die Seile
geschickt. Aber Ricks hält sich am obersten Seil fest,
kommt auf der Ringkante zum Stehen! Schlag von Schwanenburg,
wird von Alex geblockt. Der trifft selbst. Antoine geht einen
Schritt zurück. Enzuigiri!
Sven: Und
Ricks fällt von der Kante vor den Ring. Wieder Beifall
von den Fans, das ist von beiden ein technisches Fest bisher.
Scheint Antoine aber nicht sonderlich zu interessieren, er
winkt nur ab und geht seinem Gegner hinterher.
Pete:
Beide vor dem Ring, Ricks kommt wieder auf die Beine, wenn
auch langsam. Schwanenburg ist schon zur Stelle. Schnappt
sich den Arm, mit dem sich der Mathematiker von der Kante
abstützt und schleudert Ricks gegen die Treppe.
Sven: Das
hat ordentlich gescheppert. Aber was soll's, alles was recht
ist und Antoine zum Sieg verhilft. Er rollt Ricks zurück
in den Ring...hmm sieht aber so aus als will sich der
Mathematiker auf der anderen Seite gleich wieder
herausrollen.
Pete: Den
Plan kann er sich abschminken, Schwanenburg ist schon zur
Stelle und bekommt ihn zu pac
Sven:
Inside Cradle!
1
2
Pete:
Schwanenburg rollt durch! Schultert Ricks!
1
2
3
Das
war's!
Sven:
Noch nicht! Ricks bekommt im letzten Moment die Schulter
hoch! Das zeigt auch der Ringrichter!
Pete:
Wahnsinn! Die Fans waren kurz geschockt! Und auch
Schwanenburg ist fassungslos. Schaut den Ringrichter an und
diskutiert mit ihm.
Sven:
Crucifix Pin von Ricks! Er packt Antoine!
1
2
3
Das
war's!
Pete: Das
war's wirklich! Ricks hat Schwanenburg überrascht! Und
die Glocke läutet!
Sieger des
Matches durch Pinfall: Alex Ricks!!!
|
Sven:
Schau dir Antoine an! Der kann das Ganze nicht fassen! Aber es
ist, wie es ist. Dieses Match ist vorbei!
Pete:
Schwanenburg kann wirklich nicht glauben, dass er dieses Match
hier so plötzlich aus der Hand gegeben hat. Kopfschüttelnd
sitzt er da im Ring und schaut Ricks an. Aber ihm kann er keine
Vorwürfe machen. Er war zumindest heute wohl der Clevere der
beiden.
Sven:
Das Match könnte Antoine noch eine Weile verfolgen. Selbst
jetzt den Weg die Rampe hinauf schüttelt er noch den Kopf
und verarbeitet wohl, was da gerade passiert ist.
Pete:
Oh und Ricks schlägt den anderen Weg ein. Sven, nimm Haltung
an.
Ricks geht zu
den Kommentatoren. Man kennt das Bild. Spulen wir zwei Wochen
zurück. Die Situation, bis auf Ricks' Gegner, identisch. Und
diesmal ist von Cyrus nichts zu sehen. Doch was Ricks hier vor
hat, ist trotzdem eindeutig. Er steht einfach nur am Pult und
streckt den Arm in Richtung Zeitnehmer. Ohne überhaupt
dorthin zu schauen. Schon bekommt er, was er will. Ein Mikrofon.
Er umgreift es, rollt sich zurück in den Ring, stellt sich
in die Mitte und schaut zur Rampe. Kein Vergleich zu vor zwei
Wochen. Da war er erschöpft, konnte kaum noch
stehen...heute? Es waren temporeiche Minuten, aber es lief
glimpflich ab. Er ist frisch. Und entschlossen.
Alex:
„Johnboy Dog, wie lange willst du noch Ballwerfen spielen?“
Er wirkt
genervt, vor allem das Wörtchen „NOCH“ kommt ihm
mit einer ordentlichen Ladung Wut im Bauch entgegen. Der neue
Commissioner geht ihm sichtlich unter die Haut. Einfach nur, weil
er ihn unterschätzt.
Alex:
„Gegen wen auch immer du mich kämpfen lassen willst,
es ist mir egal. Nenne einen Namen und ich besiege ihn...egal
wie...aber, das will ich nicht, Johnboy Dog. Ich bin nicht dein
Spielzeug. Du behauptest, du hältst viel von mir. Beweise
es. Gib...mir...endlich...Cyrus.“
Jeder andere
würde diese Aufforderung voller Inbrunst ins Mikrofon
brüllen. Doch nicht der Mathematiker. Er ist das Gegenteil.
Er wird leiser. Flüstert den Namen des Neulings beinahe. Nur
das zischende S liegt noch Sekunden später wie der Laut
einer Schlange in der Luft. Nach dem aufbrausenden Start ist
diese emotionslose Kälte zurück. Diese bedrohliche Ruhe
in seiner Stimme. Doch die Fans jubeln trotzdem. Ihnen gefällt
diese etwas offenere Art des Mathematikers anscheinend. Dann
wechseln die Reaktion jedoch. Denn in den Boxen gibt es ein
Knacken.
Es ist
allerdings nicht die Musik auf die Ricks nun gehofft hat. Aus den
Boxen der Halle spielt „Amazing“ von Kanye West und
augenblicklich wird bewusst, dass es nicht der Commissioner der
GFCW ist, der Ricks nun Gesellschaft leistet. Es ist Cyrus
Achaemid, der persische Widersacher des Mathematikers. Doch seine
Körpersprache drückt keinerlei Aggression aus. Mit
einem einzigen Handschwung signalisiert Cyrus den Cut seiner
Musik.
Cyrus:
„Guten Abend GFCW UNIVERSE. Nein, nicht Galaxy. UNIVERSE.
Habt ihr sie noch alle?“
Er setzt kurz
für eine Pause ein.
Cyrus:
„Und guten Abend Alex Ricks. Ich habe dich und dein Match
beobachtet und eigentlich nur darauf gewartet dass du erneut, so
wie letzte Show, unseren Commissioner John Boy Dog herausrufen
wirst. Und diesmal komme ich aus dem Backstagebereich dieser
zweitklassigen Show um auszudrücken was ich bisher nicht
ausgedrückt habe. Ein Übereinstimmen meiner Meinung mit
deiner. Ja, auch ich bin reichlich angenervt von unserem
Commissioner und seiner ständigen Ablehnung deiner
Fähigkeiten. Auch ich will das Match gegen dich. Und es wird
Zeit dass wir es endlich bekommen.“
Cyrus bewegt
sich nun in den Ring während sein Blick keine Sekunde von
Ricks abstreift.
Cyrus:
„Also Ricks. Ich stehe nun hier im Ring, once in a
lifetime, als ein Verbündeter von dir. Lass uns schauen was
das Gimmick des Mathematikers und der Meister der Kampfkünste
gemeinsam bewirken können. Zwei Stimmen sollten den
Commissioner überreden, meinst du nicht?“
Ricks behält
seinen Gegenüber ständig im Blick, mustert, prüft
ihn. Keine Regung vom Perser. Kein anstehender Angriff. Langsam
führt der Mathematiker das Mikro wieder zum Mund, lässt
seinen hoffentlich baldigen Gegner nicht aus den Augen.
Alex:
„Was du willst...ist mir egal.“
Was die Fans
mittlerweile sogar zusammen mit Ricks rufen. So weit ist es schon
gekommen, dass sich seine Catchphrases in der GFCW etablieren.
Aber wie Cyrus' Wünsche so sind auch die Fans dem Freiburger
im Normalfall egal. Er konzentriert sich weiter auf den Löwen.
Alex:
„ICH will diesen Kampf. Also komm, Johnboy Dog...worauf
wartest du noch? Wen soll ich noch besiegen? Denn weißt
du...langsam werde ich ungeduldig.“
Ein kalter Wind
ausgehend von Ricks' Stimme weht in Richtung Rampe. Vorbei an
Cyrus, der mit Alex' Blicken aber ohnehin schon genug gestraft
ist. Dann heizt sich die Stimmung aber wieder auf. „I want
it all“ schallt aus den Boxen und ein tüchtiger Pop
signalisiert, dass es hier zu einer Art Finale kommen wird, das
die GFCW-Galaxie (!) so vielleicht erwartet hatte – aber
nie im Leben so früh! Der Commish, mit dem bekannten hellen
Hemd und der unvermeidlichen Jeans ausgestattet, ist mit einem
Schallwandler bewaffnet und erscheint schließlich auf der
Rampe, wo er sich erst einmal umsieht und die Atmosphäre in
sich aufsaugt. Das dauert eine kleine Weile, doch so plötzlich
wie das Theme gestartet ist, endet es auch schon. Jerry scheint
seine Arbeit ordentlich zu machen.
Johnboy
Dog: „Ricks....du hast Recht! Am liebsten würde ich
dich jede Nacht kämpfen sehen und dabei zusehen, wie du dich
langsam Stufe um Stufe hocharbeitest. Aber du hast natürlich
Recht: Die höchste Stufe hast du zwar noch nicht erreicht,
aber....du bist besser als das hier!“
Eine kleine
Andeutung auf das Match gegen Schwanenburg. Denn es ist klar,
dass es in der GFCW – so sehr man Schwanenburg auch mögen
kann – und so interessant dieses Match in seiner Art auch
war, das ist nicht der momentane Anspruch des Mathematikers. Das
ist auch JBD alles andere als entgangen.
Johnboy
Dog: „Seit Wochen, eigentlich seit Cyrus da ist, liegst du
mir und der GFCW-Galaxie in den Ohren, dass du Cyrus willst.
Jetzt, hier, gleich, später – irgendwann. Und ich muss
zugeben: Es war falsch, dich schützen zu wollen, denn du
bist dein perfekter Selbstschutz! Das hast du in den letzten
Wochen hinlänglich bewiesen!“
Soso?
Ziemlich neue Worte, die der Commissioner da in Richtung Ricks
feuert, aber sie klingen ehrlich.
Johnboy
Dog: „Nun zu dir, Cyrus... Deine Attacke auf Ricks war, wie
man so schön sagt, ein Einstand mit Impact. Das hat nicht
nur mich beeindruckt und doch....irgendetwas fehlte. Vielleicht
war es das faire Sich-Messen? Nun....ich will nicht lange um den
heißen Brei herumreden....“
JBD
dreht den Schallwandler ein wenig und wirft einen Blick in die
Menge, die durchaus so etwas wie Begeisterung auszustrahlen
scheint. Das gibt ihm Recht, findet er – und so sind die
folgenden Worte auch recht locker gewählt. Viel muss er da
ja gar nicht mehr tun.
Johnboy
Dog: „Alex Ricks ist das größte Talent, über
das die GFCW im Moment verfügt – und du, mein Freund,
hast jede noch so kleine Prüfung mit Bravour bestanden. Aber
weißt du was? Damit habe ich gerechnet. Ich weiß, was
du kannst, Alex. Ich habe dich nie unterschätzt. Ich wollte
dich nie unten halten. Aber ich wollte dich ein wenig kitzeln,
weißt du? Ich kenne dein Talent, aber deine taktische Art
hat dir schon einige Male den Sieg gekostet. Nur deswegen habe
ich dir diese Matches gegeben. Ich wollte deine aggressive Seite
kitzeln. Wollte verschiedene Seiten von dir sehen. Und weißt
du was? Was ich da gesehen habe, gefällt mir verdammt gut.
Ich bin ehrlich, ich habe nicht mit dieser Hartnäckigkeit
mit gegenüber gerechnet, die du unter Beweis gestellt hast.
Das zeigt mir aber umso mehr, dass du bereit bist, Alex! Und
deshalb, um dir, Cyrus, der GFCW-Galaxie, aber auch meinem
Streben danach, immer das Beste aufzubieten, zu entsprechen,
wirst du bei Doom's Night gegen Cyrus antreten! Spätestens
dann wird die GFCW wissen, wie stark der Mathematiker wirklich
ist – oder aber ob Dinge passieren, mit denen wir heute
noch nicht rechnen.“
Noch einmal
folgt der Blick zu den beiden Aktiven, wartend auf mögliche
Einwände, die vermutlich aber nicht kommen werden. Oder?
Nein. Das Match
steht. Ricks hat, was er will. Und Cyrus erst recht. Sie haben
die Ansprache des Commissioners gehört, liefern sich dabei
einen Staredown. Cyrus grinst vor Zuversicht, Ricks nickt einfach
nur zustimmend mit starrer Miene. Er hat verstanden. Alles war
ein Test. Bei Doom's Night folgt ein weiterer.
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