Er hat überhaupt nicht gebohrt.
Ja die Zeiten, wo das noch der Werbespruch für Colgate war, sind vorbei, aber mal ernsthaft. Kennt jemand noch einen anderen Werbespruch für Zahnpasta? Natürlich nicht und wie soll man denn sonst eine Szene einleiten, wo ein paar weiß strahlende Zähne in einem Spiegel zu sehen sind, einleiten? Eben. Also nachdem das geklärt ist, zurück zur Szenerie.
Und wie gesagt, was dem Zuschauer hier geboten wird, ist erst einmal nichts anderes als ein Gebiss und gerade so noch der Mund drumherum. Ein Mund, der sich immer wieder verformt, ständig neue Mimiken darstellt, von Lächeln, über Zähneknirschen, hin zu nervösem auf-der-Lippe-herumbeißen, alles ist vertreten. So kann man diesem Schauspiel einige Sekunden beiwohnen, bis die Kamera weiter herauszoomt und man somit auch den Rest des Spiegelbilds sehen kann. Grün-braune Augen, normale unauffällige Nase, kurze leicht aufgestylte schwarze Haare, sagt einem alles nichts, aber es ist trotzdem der GFCW Champion Eric Fletcher.
Und der dreht sich nun auch weg vom Spiegel und schaut höchstpersönlich in die Kamera. Welchen Gesichtsausdruck hat er nun behalten? Den Ernsten.
Eric: …..
Kein Ton vom Champion, dessen Titel wie eh und je auf seiner Schulter ruht. Er starrt einfach in die Kamera und sagt nichts. Dann wird sein Blick fragender, verwirrter. Und er beginnt doch noch zu reden wie ein Wasserfall und zieht den Kopf dabei ruckartig hin und her, was durch zackige Handbewegungen noch unterstützt wird.
Eric: Was war denn mit Fletcher los? Wieso rastet er bei Jimmy so aus? Was war das für eine lächerliche Aktion? Wie übertrieben war das Ganze denn? Was wollte er denn damit darstellen? Wieso kommt der Typ denn nicht mit sich klar? So krass war Jimmys Rache auch nicht, oder?
Wieder eine Pause. Rückkehr des ernsten Gesichts, aber erst nachdem er den Kopf einmal gesenkt und tief durchgeatmet hat. Dann kommt wieder die Ruhe in seiner Stimme durch.
Eric: Letzte Show.....war ich schwach.....Ich habe mich besiegen lassen. Nicht von Breads, nicht von Corps Nobilis, nicht von Streetman oder Gossler. Noch nicht einmal von Maxxx......nein ich habe mich von jemand anderem besiegen lassen....
Starrer Blick in die Kamera. Natürlich, er muss jetzt absetzen, die Fans sollen ganz genau zuhören, wen der Candy Man jetzt für sein seltsames Verhalten verantwortlich macht. Dann wird das Schweigen gebrochen
Eric: Dynamite...
Wieder eine Pause, diesmal soll das Wort bei den Leuten einwirken und wenn man jetzt in die Halle schauen würde, dann hätte man mit Sicherheit auch den Beweis dafür, dass es funktioniert.
Eric: Dynamite war immer ein grandioser Chef. Ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen. Und er nichts über mich. Er war immer ein fairer Chef zu mir, während ich der vermutlich loyalste Mitarbeiter bin, den er jemals hatte. So war es all die Jahre und so hätte es auch bis in alle Ewigkeit weitergehen können, doch dann machte ich diesen einen großen Fehler. Ich brachte die Liste ins Spiel. Ich beschloss, der größte Star in der Geschichte der GFCW zu werden, etwas was Dynamite einfach nicht akzeptieren konnte. Denn wer steht dort oben? Tommi Cornelli. Bam Bam. J.T.K. Lieblinge vom Chef. Leute, die er seine Freunde nennt, Leute für die er alles tun würde....auch andere BESSERE Wrestler um ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze berauben.
Entschiedenes Nicken in die Kamera. Oh ja, Fletcher meint wirklich sich höchstpersönlich mit dieser Aussage. Auch wenn er vermutlich der einzige Mensch mit dieser Ansicht ist, er ist davon überzeugt, dass es die Wahrheit ist.
Eric: Und so begann es. Bis zum Jahresende wollte ich meine Matches gewinnen, wollte jeden einstampfen, der mir in den Weg gestellt wird und Dynamite war genauso klar, wie mir, dass ich das auch schaffen würde. Denn tief im Inneren weiß er genauso gut wie alle anderen, dass ich WIRKLICH der Beste bin. Und so sah er seine Lieblinge von der Spitze verschwinden. Ersetzt von der ewigen Randerscheinung namens Eric Fletcher. Zeit zu handeln. Und er handelte. Er gab mir einen Abend frei. „Damit ich mich erholen kann, von den harten Matches in letzter Zeit“...SCHWACHSINN! Ich sollte einfach keinen Sieg holen. Aber auch Dynamite erkannte etwas. Er kann den Fans nicht den World Champion vorenthalten. Dem Esel muss die Karotte vor die Nase gehalten werden, damit er weiter vorwärts rennt und so muss den Fans ein Grund gegeben werden, Tickets zu kaufen. Und so bekomme ich Matches. Ein Tag Team Match. Mit zwei Idioten, die mich hassen, gegen 3 der gefährlichsten Leute der ganzen Liga.
Da sind wir also. Endlich angekommen bei der letzten Show. Die Show, die einen Fletcher zeigte, der selten so am Ende war mit seinen Nerven. Einen Fletcher der das komplette Gegenteil zum aktuellen Candy Man aufzeigt, der hier in dieser Szene vor dem Spiegel und der Kamera steht.
Eric: Und so sah ich diese Matchankündigung und musste etwas erkennen. Diese Liga, meine Liga für die ich all die Jahre so viel aufgeopfert und aufgegeben haben...sie steht gegen mich. Sie will nicht, dass es mir gut geht, nein, sie will mich unterdrücken, ich soll nur weiterhin immer schön brav die Drecksarbeit machen. Und diese Erkenntnis hat mich enttäuscht. Ich wollte mich zurückziehen, mich dennoch auf das Match konzentrieren, mir sagen „Dann gewinne ich diesen Kampf eben allein, auch wenn ich mit diesen zwei Idioten zusammen kämpfen muss“....und da stand Maxxx.
So kommt also die Kurve zu seinem aktuell „besten Freund“ in der ganzen Liga. Und es ist der Anfang für seine Erklärung. Sein Ausraster lag also tatsächlich nicht nur an der Raumdekoration, wie heißt es so schön, er war „mit der Gesamtsituation unzufrieden“.
Eric: Jimmy Maxxx ist eine untalentierte Version von mir. Er versucht, der Liga zu helfen, brav seinen Dienst zu leisten, Leute zu manipulieren und er wird, genau wie ich, von so verdammt vielen dafür backstage belächelt. Ich müsste ihn doch quasi eigentlich mögen, wenn er mir so ähnlich ist. Aber nein. Denn Maxxx ist mein Gegenteil! Ich will den Spaß in der Liga, ich will den inneren Mistkerl aus den Leuten herauskitzeln, er will die Seriösität, er will den Respekt und die Ehrlichkeit der Menschen sehen, obwohl weder das eine noch das andere in einem Wrestler zu finden ist. Und dieser Weltverbesserer steht in meiner Kabine und nimmt mir auch noch die letzte Möglichkeit, meinen inneren Frieden, meine Ruhe wiederzufinden. Dieser Typ zwingt mich also dazu, die ganze Show über durch die Gänge zu trotten, mit einer Fassade von Souveränität und ungewollt all meine Probleme konfrontieren zu müssen....Meine Damen und Herren in den vergangenen zwei Wochen wurde mir etwas klar, SO darf es nicht noch einmal ablaufen, SO darf es nicht weitergehen...
Kopfschütteln, um die Aussage noch einmal physisch zu untermauern. Aber wenn nicht so, wie dann? Eine Frage, auf die es sofort eine Antwort gibt. Fast schon trotzig schnauft Fletcher durch die Nase und präsentiert sogar ein kleines dreckiges Grinsen.
Eric: Dynamite will mich also nicht an der Spitze sehen? Fein. Er wird es aber müssen. Denn von nun an lehne ich mich nicht zurück und schaue zu, was auf mich zukommt. Nein.....von jetzt an...gehe ich zum Angriff über!
Feuriger Blick in die Kamera, das Fletschen der Zähne, dann dreht er sich weg, will den Worten sofort Taten folgen lassen. Und damit fadet das Bild
nicht
aus. Denn in Fletchers Blickrichtung steht bereits jemand, der
ihn sofort wieder zum Anhalten veranlasst. Denn da kommt er, wie
der Teufel von dem Fletcher sprach. Als wäre das Schicksal,
die Ironie und der Sarkasmus an einen Ort gekommen um diese
beiden zu vereinen, in eine Art seltsames entfernter Verwandter
Verhältnis.
Normalerweise wäre es jetzt für Fletcher an der Zeit, seinen Gegenüber amüsiert anzugrinsen und sich in der nächsten Sekunde über dessen Metaphern lustig zu machen, aber der Candy Man bleibt ernst. Kein Schmunzeln, Kichern oder Gackern. Nur Augenkontakt und kompletter Fokus auf Maxxx. Keine große Rhetorik, nur klare Antworten.
Eric: Maxxx ich weiß, was der Champion für eine Rolle spielt...denn ich verrate dir mal ein Geheimnis. Ich BIN der Champion! Ich bin der GFCW World Champion, etwas was du niemals warst, also erspar es mir endlich, dass DU mir sagen willst, wie man ein echter Champion ist. Ich habe als Intercontinental Champion in der Liga schon eine größere Rolle als der World Champ gespielt, da warst du noch nicht einmal in dieser Liga!
Da wird der Poet verdammt schnell aufbrausend, aber genauso schnell kommt er auch wieder herunter und wird im Ton wieder ruhiger.
Eric: Aber ja, du hast recht...es wird Zeit etwas zu ändern. Dynamite will mir vielleicht nicht meine Matches geben, nun gut, ich hole sie mir selber. Wie gesagt, du warst niemals der World Champion...hast du immer noch vor, das zu ändern?
Und jetzt kommt doch wieder so etwas wie ein kleines Grinsen durch. Aber keineswegs veräppelnd und zum Auslachen gedacht, nein Fletcher hat anscheinend einfach einen kleinen Plan und der ist bei dieser Fragestellung verdammt offensichtlich.
Auch der
Berliner zaubert ein kurzes und kleines Lächeln in sein
Gesicht. Doch der Blick bleibt beim World Champion, man weiß
nie, was der so in seinem Kopf ausgemacht hat.
„Ein Ende finden“, genau bei dieser Phrase nickt der Champion zustimmend. Ja genau das hat er vor, während er Maxxx weiterhin anstarrt. Das Grinsen ist wieder verflogen, der Hass für seinen Gegenüber nimmt wieder Überhand, aber der Candy Man reißt sich zusammen, das kann er.
Eric: Genau das will ich Maxxx. Ich will ein Ende finden. Zumindest zwischen uns. Aber ich kann das nicht tun. Denn auch wenn du mir immer erzählst, wie schlecht ich doch als Champion bin und auch wenn all die anderen immer sagen, dass ich ein mieser Champion bin, eine Sache weiß ich. ICH bin der BESTE. ICH muss jeden besiegen können und deswegen darf ICH auch nicht derjenige sein, der sich seine Gegner sucht. Ich bin kein Schulhofschläger, kein großer fetter Zehnttklässler, der die Kinder aus der Siebten aufmischt. Ich bin der Typ, der das Sagen hat. Der Typ, der von den Übermotivierten herausgefordert wird und diesen dann zeigt, warum er der Typ ist, der das Sagen hat. Und deswegen...NUR DESWEGEN wiederhole ich nochmal meine Frage.
Er geht noch einmal in sich, atmet noch einmal tief durch, dann stellt er seine Frage. Fast zeitlupenartig, damit jedes Wort seine volle Wirkung entfalten kann.
Eric: Du......warst.......NIEMALS..............der.............WORLD............CHAMPION........hast......du......vor......das.....zu.....ändern?
Jimmy lacht
kurz dem Champion ins Gesicht. Er klopft Fletcher erst auf die
Schulter und auf den Gürtel.
Und man hat den Champion vermutlich in seiner ganzen Karriere niemals glücklicher gesehen, als in diesem Moment. Seine Augen leuchten förmlich vor Freude, sein Grinsen wäre ein Kreis, würde man ihm die Ohren abschneiden. Zufrieden reibt er sich die Hände, knackt nebenbei immer wieder mal mit den Fingerknöcheln.
Eric: Danke Maxxx. Ein weiterer Schritt in mein Paradies. Wir sehen uns bei Title Nights.
Kurzer Kommentar nur zu Jimmys Aussagen, aber es ist Fletcher wohl egal. Er hat, was er wollte. Er hat sein Match und so hält ihn nun auch nichts mehr hier. Sofort macht er sich auf den Weg, rempelt Maxxx dabei noch einmal unsanft mit der Schulter an und verlässt so das Geschehen. Kein Händeschütteln, kein „Viel Glück“, was man natürlich auch nicht erwarten konnte, aber auch wenn es kein offizielles Zeichen gab, noch nicht einmal eine wirkliche Annahme...das Match steht!
Die Kamera schaltet in den Backstage-Bereich. Es wird die Kabinentür von Rob Gossler gezeigt. Es klopft ein Kendo-Stick, der in einer Hand gehalten wird. Nach einer relativ langen Wartezeit wird die Tür von einem recht verschlafenden Rob Gossler geöffnet. Mit rauher heiserer Stimme begrüßt er seinen Gegenüber.
Rob: Oh Moin du bist es!...
Müde
streicht sich Rob durchs zerfurchte Gesicht und schüttet
sich einen großen Schluck seiner Bierdose in den Rachen,
dann fällt er gegen den Türrahmen, kann sich aber
gerade noch abstützen. Mit kleinen Auglein hält er den
Blick auf seinen, für ihn überraschenden Besucher…der
ihm wohl in einer sehr unpassenden Lage beiwohnt.
Rob: Was kann ich für dich tun? Savan: Was geht denn mit dir ab?
Verlegen kratzt sich Rob bei dieser forschen Frage des Osteuropäers im Nacken ehe er sich um eine Antwort bemüht.
Rob: Ach naja…Matchvorbereitungen… Savan: Matchvorbereitung? Im Bett?
Rob ist verwundert.
Rob: Im Bett? Nein, das hab ich hier nicht. Savan: Naja wie auch immer hältst du mir heute den Rücken frei bei meinen Match?
Da beginnt Rob zu lachen.
Rob: Ha Ha, der alte Rob dir wieder den Rücken frei halten was?
Freundschaftlich klopft er seinem Tag Team Partner auf die Schulter.
Rob: Aber sicher mach ich das…da hab ich ja Übung drinnen ha ha.
Savan nimmt seine Kapuze ab. Rob Gossler siehst Savan das erste Mal geschminkt.
Savan: Das ist ja super. Ich bin als nächstes dran mit meinen Match. Ich spüre, dass heute im Ring das Chaos ausbrechen wird.
Rob zieht verwundert die Augenbrauen hoch als er Savans bemaltes Gesicht sieht…
Rob: So wie du aussiehst ist es wohl schon losgebrochen…aber hat was, nicht übel.
Rob nimmt Savan in den Arm und zieht ihn bei Seite. Nachdem er sich noch einen Schluck hinter Binde gekippt hat, dass ihm das Bier in kleinen Rinnsalen aus den Mundwinkeln läuft, raunt er Savan seine Zustimmung und Pläne zu.
Rob: Kein Problem ich helf doch gern wenn es darum geht den Fasanspinnern eins auszuwischen he he..den Dicken mal wieder zur Weißglut treiben.
Ich würd dir dann anbieten, dass ich und das Bier dich heute zum Ring begleiten. Abschließend klopft er Savan auf die Brust.
Rob: Dass wird super! Savan: Ok, ich gehe dann mal zum Ring ich zähle auf dich.
Ein zustimmendes Zwinkern vom Alkoholiker. Savan verlässt Rob Gossler und geht zum Ring. Die Kamera schaltet weg.
- - -
19.10.2012, Gütersloh
Im Ring zeigt Savan gleich einen Spear gegen Pheasant Warrior und der trifft sein Ziel. Der Hardcore Wrestler erhebt sich wieder und er wackelt ein wenig. Er geht dann in die Richtung wo die Glasplatte ist und holt sie in den Ring. Er stellt zwei Stühle auf und legt die Glasplatte auf. Er setzt zum Savan Slam an. Der Maskierte befreit sich mit Ellenbogen Stößen gegen Kopf von Der Mann aus der Ukraine. Savan zeigt einen Superkick und der Pheasant Warrior wankt hin und her. Der Extremnist nutzt die Chance befördert seinen Gegner gegen den Stuhl der in der Ringecke eingeklemmt ist .Der Stuhl fällt aus dem Ring. Savan fängt zu grinsen und zeigt den Savan Slam durch die Glasplatte. Der Harcore Wrestler kann nicht gleich seinen Gegner pinnen oder nachsetzen und erst mal durch atmen.
Sven: Der Meister der Extreme hat wieder zugeschlagen. Pete: Ja das muss das Ende sein.
Savan hat Schnitte im Gesicht. Pheasant Warrior blutet am Hinterkopf.Der Ukrainer krabbelt zu seinen Gegner rüber und versucht zu pinnen. Der Referee zählt: 1… 2… Kickout! Der Kickout erfolgt im allerletzten Moment. Das reizt Savan noch mehr und er verfällt in Raserei. Der Pheasant Warrior zieht sich am Seil hoch und zeigt eine neue Form von seinen Brocken Wings direkt am Boden. Savan bricht den Halt nach kurzer Zeit. Er dreht sich auf den Rücken und hält dabei die Hand des Pheasant Warriors fest das er sich mir drehen muss. Der Mann aus der Ukraine setzt den Savan Lock an. Er dreht sich leicht auf die Seite und so wird der Griff ultrahart. Der maskierte Mann fühlt sich hilflos. Er versucht zu befreien oder ins Seil zu kommen. Er schafft es aber nicht. Er klopft ab eindeutig ab.
- - -
Kaum ist die Einspielung der Wiederholung auf dem Bildschirm im Backstagebereich gestoppt, hört man ein ärgerliches Schnaufen einer offensichtlich männlichen Person. Der Ursprung kann aber im ersten Moment nicht ausgemacht werden. Vielmehr gelangt ein freundliches und altbekanntes Gesicht in den Fokus der Kamera – die bezaubernde Tammy hat ihren gewohnten Interviewplatz eingenommen und darf offenbar einen Gesprächspartner präsentieren. Als das Bild umschwenkt, sehen wir auch schon die Identität des Mannes oder vielmehr: Der Männer.
Denn Tammy gegenüber stehen sowohl der maskierte Pheasant Warriors, als auch Mr. Rodgers, der als Quelle des Schnaufens ausgemacht werden kann. Das Sprachrohr und sein Klient wirken nicht unbedingt bester Laune, symbolisieren Tammy aber mit einem knappen Nicken, dass es an dieser Stelle losgehen kannt.
Tammy: „Wir haben es eben nochmal in der Rückschau gesehen, ihr Beiden. Savan konnte dir die erste Niederlage in einem Wrestlingmatch beibringen...“
Ihre Frage ist noch nichtmal gestellt, da winkt Mr. Rodgers schon genervt ab und bringt die Interviewerin zum Verstummen.
Mr. Rodgers: „Nein.“
Fragend zieht Tammy eine Augenbraue hoch.
Tammy: „Wie nein? Das Ergebnis war doch eindeutig.“
Als ob Rodgers der Lehrer wäre, der eine dumme Schülerin korrigieren muss, lacht der voluminöse Anwalt auf.
Mr. Rodgers: „Dein Fehler war es, das Wort Wrestlingmatch zu benutzen, Tammy. Doch was wir sahen war kein Wrestlingmatch. Das war die alberne Fantasie eines Mannes, der sich in einem fairen Wettkampf nicht beweisen kann und auf regellose Prügeleien zurückgreifen muss.“
Die Mimik Mr. Rodgers' scheint „Diskussion beendet“ aussagen zu wollen, doch Tammy wäre nicht Tammy, wenn sie auf ihre liebenswert naive Weise nicht noch nachhaken könnte.
Tammy: „Aber die Matchansetzung kam ja nicht aus dem Nichts! Man wusste ja, was auf einen zukommt. Und als Wrestler ist es ja nicht unwahrscheinlich, solchen Matcharten häufiger ausgesetzt zu sein...“
Wer nun erwartet, dass Mr. Rodgers ihr direkt wieder ins Wort fällt, liegt falsch. Es ist nun stattdessen der maskierte Krieger selbst, der das Wort ergreift.
Pheasant Warrior: „No soy perfecto, Tammy. Auch ich bin nicht perfekt. Hast du Pablos Geschichte vorhin so aufmerksam gelauscht, wie ich es tat? Eine Niederlage ist kein Untergang, keine Wende in der Erfolgskurve. Menschen wissen seit Jahrtausenden, dass man aus Fehler lernen kann und an ihnen wächst. Und ich bin mir sicher, dass ich es tun werde.“
Der Guatemalteke verschränkt die Arme vor der Brust und wendet sich frontal der Kamera zu.
Pheasant Warrior: „Savan, du magst meine Serie gebrochen haben. Du magst heute die Chance haben, mir meine Belohnung für die letzten Monate noch zu entziehen. Doch sei dir gewiss, dass ich die gleichen Fehler noch einmal wiederholen werde. Heute beginnt für uns beide im Ring wieder alles bei Null, dein Sieg von vor zwei Wochen ist nichts mehr als eine verblassende Erinnerung. Und ist werde sie...endgültig wegwischen“
Passend zur Aussage vollführt er eine Geste in die Kamera. Offenbar gehen der Krieger und sein Manager davon aus, dass Tammy an dieser Stelle mit keiner weiteren Frage lauert und bereiten schon ihren Abgang vor. Doch die Stimme der Interviewerin lässt das Gespann noch einmal innehalten.
Tammy: „Was ist an den Gerüchten um eine mögliche Verbindung von Rob Gossler zur Gro Gock Gang dran?“
Langsam, ganz langsam dreht sich Mr. Rodgers auf dem Absatz um. Seine Mundwinkel ziert das fälscheste mögliche Lächeln, als er vor Tammy stehenbleibt.
Mr. Rodgers: „Was hast du gefragt?“ Tammy: „Ob die Vorwürfe stimmen, die Zereo Killer in den Raum geworfen hat. Steckt ihr mit Rob Gossler unter einer Decke?“
Das Sprachrohr der Gro Gock Gang hält sich vor Lachen den Bauch, wirkt aber dennoch zu keiner Sekunde amüsiert. Abermals wirkt er wie der Belehrer eines dummen Mädchens.
Mr. Rodgers: „Tammy...denkst du wirklich, dass ich, der Pheasant Warrior oder der Swagmaster in irgendeiner Form mit einer gescheiterten Existenz kooperieren würden? Ich weiß nicht, in welcher Welt du die letzten Wochen du gelebt hast, aber wenn eine Sache doch klar sein sollte, dann ist es, dass ein Mitglied der Gro Gock Gang keine Unterstützung braucht. Schon garnicht von Rob Gossler und Konsorten.“
Er legt seinem Mandanten eine Hand auf die Schulter.
Mr. Rodgers: „Und spätestens bei Title Nights, wenn Rob Gossler seinen Titelverlust beweinen wird, ist es wohl eindeutig klar, wer auf welcher Seite steht. Und nun entschuldige uns, Tammy.“
Das Duo macht sich abermals zum Gehen bereit.
Mr. Rodgers: „Der Krieger muss einen Fehlstand berichtigen.“
An dieser Stelle schaltet die Kamera ab. Es folgt ein letzter Spot für das bevorstehende Match zwischen Savan und dem Fasanenkrieger.
Pete: „Der No. 1 Contender auf den Intercontinental-Titel ist gefunden! Die Weichen für Title Nights werden weiter gestellt, bald muss man nur noch an kleinen Stellschrauben drehen und wir haben eine würdige Show, die ans letzte Jahr anschließen kann.“ Sven: „Das dürfte ja auch nicht schwer sein.“ Pete: „SVEN! Sei nicht so negativ! So langsam, ganz langsam, beginne ich, mich heute von dir genervt zu fühlen, mein Freund. Da traue ich mich ja garnicht zu sagen, was als Nächstes ansteht.“
Der gute Sven belässt es an dieser Stelle dabei, skeptisch seine Augen zusammenzukneifen und Pete anzugucken.
Pete: „Denn wir schalten einmal zu Tammy. Die Gute hält schließlich seit Beginn der Show Wache am Halleneingang. Denn wir warten hier noch auf eine ganz bestimmte Person...“
Nun will Sven offenbar doch etwas sagen, setzt schon an – und wird vom Szenenwechsel abgewürgt. Statt Pete sehen wir nun die ebenso nachnamenslose Tammy, die mit ihrem Mikrofon in gewohnter Manier im Backstagebereich steht und sich schon wieder lächelnd ihres Lebens bzw. ihrer Position als Interviewerin freut.
Tammy: „Hallo GFCW-Fans. Ich bin noch immer in Lauerposition am Halleneingang und probiere für euch rauszufinden, ob Dean Welkey heute der Aufforderung Danny Ricksons folgt und sich für eine Konfrontation im Ring blicken lässt.“
Die Antwort auf die Frage gibt sie sogleich, als sie sich umblickt und mit dem Schultern zuckt.
Tammy: „Doch leider sieht es so aus, als ob Welkey die Chance nicht wahrnimmt und heute nicht einmal in der Halle anwesend ist! Ich habe ihn am Haupteingang nicht gesehen und auch andere Leute, die ich gefragt habe, wissen nichts Genaueres. Also scheint die erwartete Mikrofonschlacht wohl auszufallen...“
Auch sie scheint nicht über diese Entscheidung des „Swagmasters“ zufrieden zu sein.
Tammy: „Bei twitter ist die ganze Sache derzeit noch das trending topic, aber auch das kann Welkey offenbar nicht beeinflussen...“
Sie verstummt an dieser Stelle.
Ihr Blick wendet sich zur Seite, die Kamera folgt fast unmittelbar. Dort tritt ein Mann ins Bild. Kaum haben ihn die Fans in der Halle erkannt, lassen sie sich auch schon lautstark vernehmen. Er geht mit seinen breiten Schultern, der Lederjacke und der Sonnenbrille auf der Nase auf die Interviewerin und ihren Kameramann zu – Danny Rickson. Ein kurzer Blickwechsel zwischen dem Rückkehrer und der Interviewerin an, dann ergrreift schlussendlich Tammy das Wort.
Tammy: „Scheint so, als ob deine Herausforderung für heute ignoriert wird, Danny. Zeit für ein Interview stattdessen?“
Hach., diese Tammy ist aber eine ganz Geschickte. Nutzt sie die Situation eiskalt aus um sich ein Interview zu sichern. Der Engländer wirkt aber trotz der Enttäuschung, dass Welkey heute einfach nicht auftaucht, nicht ärgerlich darüber. Dennoch schüttelt er mit einem bitteren Lächeln den Kopf.
Danny Rickson: „Nein, Tammy. Ich habe andere Wege um sowas zu bewältigen. Und ich denke, das wird heute auch noch erfahren...“
Und damit verabschiedet sich der Engländer auch schon wieder. Die Kamera verfolgt ihn noch ein Stück, dann zeigt sie eine enttäuschte Tammy und es wird an dieser Stelle abgeschaltet.
Im abendrötlichen Schein der untergehenden Sonne sehen wir eine Skyline mit vielen Hochhäusern und modernen Gebäuden. Genauer gesagt ist es einer der größten Metropolen der USA, in der wir uns jetzt befinden und wo so langsam aber sicher das aufregende Abendleben beginnt. Ein laues Lüftchen weht durch die Straßen, aber es sind definitiv keine Ausläufer des Hurrikans von der Westküste denn wir befinden uns genau an der anderen Seite des Landes, ganz nah am Pazifik. Während die Bewohner in New York oder Pittsburgh wohl einen der Schocks ihres Lebens verdauen mussten, läuft der Alltag hier in Los Angeles nahtlos weiter, so als wäre nie irgendetwas passiert. Und so schrecklich diese Tatsache einem vielleicht auch anmutet, so ist es möglicherweise auch nur menschlich genau so weiterzumachen, als wäre nichts gewesen und sich stattdessen mit seinen eigenen Problemen zu befassen. Welche ironische Parallelität zu dem Grund, warum wir uns überhaupt in der Stadt der Engel befinden...
Leicht abgeschottet vom ganzen Verkehrslärm und dem hektischen Berufsleben der verschiedenen Avenues bietet sich in den Gassen und kleinen Nebengängen der Hochhäuser ein vollkommen anderes Bild. Die einzigen Geräusche kommen wenn überhaupt von einem herumstreunenden Hund oder einem Obdachlosen, der zwischen Mülltonnen und leeren Pappkartons nach etwas Brauchbarem sucht. In einem kleinen Hinterhof, welcher ummauert ist von kahlen und hohen Backsteinwänden, spendet eine einzelne kleine Wandlampe Licht für den Fall, dass das Tageslicht endgültig verschwindet und Platz macht für die Dunkelheit der Nacht. Noch hat unser Protagonist jedoch genügend Durchblick, dass er den verstaubten Boden ohne künstliches Licht sehen kann. Darüber hinaus sind es auch eher seine Worte, denen wir Gehör schenken sollten und die sich nun ihren Weg in die Freiheit bahnen.
???: „German Pain Champion... 289 Tage lang... der am längsten amtierende Träger dieses Titels und noch dazu der Allerletzte, der dieses Gold bis heute tragen durfte. Gewonnen und verloren gegen Pavus Maximus im bisher einzigen Sadistic Madness Match der GFCW-Geschichte. Und auch wenn es bitter war, nicht der erste Galaxie Champion zu werden, so ging mein Weg damals weiter...“
Glasklar, wer hier bei seinen Gedankengängen beobachtet wird. Die schwarze Lederjacke ist bis zum Kinn hoch zugezogen und mit den Unterarmen auf seinen Knien abgestützt sitzt Lex Streetman auf einer alten abgestellten Kiste in diesem Hof direkt unter der Lampe. Seine Augen fallen genau auf den vor ihm befindlichen Fleck Erde und noch bevor wir uns fragen können, warum er die Fakten zu seinem ersten Titelrun in der GFCW aufzählt, erhallt seine Stimmt abermals in die immer kälter werdende Abendsidylle.
Streetman: „Tag Team Champion... 32 Tage lang...die drittkürzeste Tag Team Titelregentschaft in der Geschichte der GFCW. Gewonnen und verloren gegen Corps Nobilis... so unnötig, wie ärgerlich. Doch auch hier darf es kein Verzweifeln oder Verzagen geben. Weiter geht es und die Richtung ist ganz klar vorgegeben...“
Mit einem kleinen Ruck erhebt sich der Leiter des „L.A. Gyms“ von seiner alternativen Sitzgelegenheit und bewegt sich einige Schritte in die Mitte des Hofs. Unter dem knarrenden Schritten des Lehm- und Sandbodens richtet sich sein Blick plötzlich steil nach oben in den sich immer dunkler färbenden Himmel. Ganz leicht ist noch das Abendrot zu erkennen, doch hier und da lucken bereits die ersten Sterne hervor und kündigen somit die hereinbrechende Nacht an.
Genau über unserem Ort des Geschehens haben sich ebenfalls schon zwei Sterne hervorgetan, welche in hellster Kraft und vollkommen makellos auf die Erde herabscheinen. Einige Augenblicke verharrt der Blick Streetmans, in dem sich die beiden funkelnden Sterne in seinen Augen wiederspiegeln, auf den beiden Himmelskörpern, ehe ein Grinsen in seinem Gesicht entsteht und das nachfolgende Geschehen am Besten beschreibt. Genau zwischen den beiden Sternen erscheint nun nämlich ein weiterer dritter Stern mit einer deutlich anderen Scheinweise. Das Licht, welches von ihm ausgeht ist bei Weitem nicht so stark, wird allerdings durch ein blinkähnlichen Reflex immer etwas schwächer und dann wieder um so stärker. Auch dieses Schauspiel des Himmels schaut sich der Blondschopf einige Momente zufrieden an, ehe sich sein Kopf senkt.
Streetman: „Dies dort oben...“
Mit seiner rechten Hand deutet er nochmals auf das Sternenspektakel über ihm.
Streetman: „... ist genau die Konstellation, die meinen kommenden Weg in der GFCW beschreibt. In meinem knapp 2 1/2 Jahren konnte ich mich bis jetzt mit dem Tag Team Titel und dem zweiwichtigsten Einzeltitel der Liga schmücken. In den Geschichtsbüchern sind diese Taten ebenfalls leuchtend und anerkennend festgehalten. Dieses Puzzle ist aber noch nicht komplett denn der vielleicht wichtigste Part fehlt mir noch. Vor rund einem Jahr war ich bereits nach dran, aber vielleicht doch noch nicht so weit, wie ich womöglich gedacht hab. Hier und heute fühle und weiß ich auch, dass es an der Zeit ist, das noch fehlende Stück am Himmel zu komplettieren und dann endlich im uneingeschränkten Spotlight zu stehen.“
So hell scheinen die Sterne über seinem Haupt dann allerdings doch nicht. Gut also, dass die immer größer werdende Dunkelheit von der kleinen Wandlampe zumindest ein wenig ausgeglichen wird. Dennoch liegt das Gesicht Streetmans, wie auch sein restlicher Körper, fast schon komplett im Dunkeln, weswegen der Los Angelino nun einige Schritte in Richtung der künstlichen Lichtquelle tätigt.
Streetman: „Statistiken sind meistens langweilig und spiegeln nur bedingt die aktuelle Lage einer Sache wieder. Dennoch darf ich euch einen Fakt präsentieren, der mehr ist als eine pure Darstellung von Zahlen und Symbolen. Es ist ein Beweis dafür, dass all diejenigen, die in mir den schon mal zitierten „ewigen Upper Midcarder“ sehen, sich vielleicht nochmals einen Besseren belehren lassen sollten. Denn wie erklärt ihr ewigen Kritiker euch dann Folgendes?“
Fast schon herausfordernd und ein wenig provokativ stellt sich der Suburb nun in die Mitte des Lichtkreises und verschränkt die Arme vor der Brust. Denn Kopf leicht schief nach vorne gerichtet bildet sich nicht nur das „Streetman-Grinsen“ auf seinen Lippen. Abermals, wie schon in der letzten Show, spürt man plötzlich ein Selbstbewusstsein und Sicherheit beim Amerikaner, die man so vielleicht noch nie gesehen hat. Ein schieres Feuer ist tief in seinen Augen zu erkennen und auch die Stimmlage hat wenig mit dem „netten und lieben“ Streetman der frühen Vergangenheit zu tun.
Streetman: „Ende März bin ich nach einer kleinen Pause zurückgekehrt und habe seitdem eine Vielzahl an Matches bestritten. Bis jetzt bin ich seitdem nicht mehr gepinnt worden! Eine interessante Statistik, die bestimmt so nicht auf deiner Liste steht, oder Eric?“
Ein leichtes Zucken mit der Augenbraue gibt den Verweis auf den aktuellen World Champion, der den Blondschopf ja nicht nur in diesem Jahr nicht pinnen konnte.
Streetman: „Noch drei Shows mit der Heutigen sind es bis zum krönenden Jahresabschluss bei „Title Nights“. Wäre doch nett, wenn man solch eine „Unbesiegbarkeitsstatistik“ für 2012 halten könnte. Für das heutige Match gegen Maxxx und Fletcher stehen die Chance denke ich auch nicht so schlecht. Die Suburbs sind schließlich nicht so leicht zu knacken... und wer weiß, was mich danach erwartet. Vielleicht erbarmt sich der große Candy Man ja doch noch und steigt mit mir in den Ring. Lange wirst du dich davor auf jeden Fall nicht drücken können, denn spätestens nach unserem Sieg gegen dich wird die ganze GFCW-Galaxie wissen, worum es mir geht. Ich will dich, Eric Fletcher! Ich will den World Title! Ich will... die GFCW Triple Crown!“
Genauso stark wie das Funkeln der nun aber Hunderten Sterne am Himmel blitzt es aus den Augen Streetmans und die letzten seiner Worte sprühen nur so vor Entschlossenheit und Wille. Mit einer letzten Vergewisserung, dass sich zu „seinen“ drei Sternen nun viele mehr dazugesellt haben, entflieht der ehemalige Straßenjunge dem behellten Bereich und tritt in die dunkle Welt der Nebengassen Los Angeles’ ein. Unser Blick geht somit auf die Wandlampe zurück, welche allerdings nun auch wie von Geisterhand abgeschaltet wird und eine komplett dunkle Szenerie hinterlässt. Lediglich die Sterne über der Stadt spenden ein wenig Licht und gerade drei von ihnen stechen aus dem Lichtermeer besonders hervor.
Die Kamera schaltet in den Caterinbereich der GFCW, der exklusiv nur für Angestellte und Mitarbeiter der GFCW oder der Show sind. Dort sitzt verloren an einem abgelegenen Tisch Rob Gossler. Schwach dringt Licht von der Straßenlaterne in die Kantine und bescheint sein erschöpft gesenktes Haupt. Die Diskussion vorhin in der Halle scheint ihn doch sehr angestrengt zu haben. Langsam erhebt er ein Haupt und richtet seinen müden Blick auf die Bierdose, die vor ihm steht. Rob muss sich anstrengen um ein scharfes Bild vor Augen zu bekommen.
Rob: …Wer das Bier hat erfunden…war ein kluger Mann….
Da breitet sich auf seinem Gesicht ein Lächeln aus und er fängt heiser an zu lachen und schüttet daraufhin noch einen Schluck in sich hinein. Da bemerkt er, dass jemand hinter ihm steht. Doch anstatt sich umzudrehen hebt Rob seine Bierdose erneut ohne die Person hinter sich auch nur anzusehen.
Rob: Hol mir doch bitte noch ein neues Bier.
Als er merkt, dass ihm niemand die leere Bierdose aus der Hand nimmt dreht er sich überrascht um und blickt in das grinsende Gesicht von Tammy.
Tammy: Zeit für ein kurzes Interview?!
Erschrocken fährt Rob zurück und wäre fast vom dünnen Klappstuhl gefallen, hätte er sich in letzter Sekunde nicht abfangen können.
Rob: Ach du meine Güte, musstest du dich denn so anschleichen. Tammy: Sonst wärst du mir doch weg gelaufen..hi hi.
Rob stammelt verdutzt.
Rob: Äh…ja…natürlich… Tammy: Also bereit für ein kleines Interview?
Rob reagiert darauf mit einem wenig begeisterten Seufzen und schiebt Tammy mit der Stiefelspitze einen leeren Stuhl neben sich zu.
Rob: Na schön aber nur wenn es nicht um die Ansprache von vorhin geht. Es ist alles gesagt und getan ich habe dem nichts hinzu zu fügen.
Eine leichte Enttäuschung kann die attraktive Frau nicht verbergen, dennoch nimmt sie neben dem Alkoholisten Platz und setzt wieder ihr typisches Interviewlächeln auf.
Tammy: Na gut Robbie...dann lassen wir halt diese Fragen weg…
Und schon muss Tammy angestrengt in ihrem Notizblock blättern bis sie endlich die richtigen Fragen herausgekramt hat, denn darauf war sie wahrscheinlich nicht vorbereitet. Rob verdreht derweil immer noch über den, für ihn peinlichen Spitznamen, die Augen.
Tammy: Nagut dann fangen wir halt anders an… Wirst du heute in das Match deines Tag Team Partners Savan gegen den Phasenat Warriors eingreifen?
Bei dieser Frage muss Rob verschmitzt grinsen.
Rob: Wenn es Rogers nicht tut, werde ich es auch nicht tun…vorrausgesetzt ich werde nicht vom Bier festgehalten…aber dieses Risiko besteht immer…mehr sage ich dazu nicht…
Schmunzelnd deutet Rob dabei süffisant auf die leere Bierdose, die nun ihren Platz auf dem kleinen Tischchen wiedergefunden hat.
Tammy: Ok Rob…du hast ja nun auch noch ein Match heute Abend gegen Robert Breads, gegen den du damals nur ein Unentschieden erreichen konntest, da das Match vorzeitig abgebrochen wurde… wie fühlst du dich dabei?
Rob klopft lächelnd mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte während er sich Tammy zugewandt hat.
Rob: Das letzte Mal war kein richtiges Match mehr, da wir unterbrochen wurden durch meine damaligen Stablekollegen..(bah)…bitte erinnere mich blos da nicht dran…der absolute Tiefpunkt meiner bisherigen Karriere..da ist vom Hausmeister durch die Arena gesquasht zu werden noch angenehmer als noch mal mit Denen sunne Nummer abzuziehen wirklich…
Tammy nimmt Dies ohne weiteres zur Kenntnis…dieses Kapitel ist für alle GFCW Fans wirklich nicht weiter erwähnenswert ob man Rob nun mag oder nicht…
Tammy: Hast du Angst heute Abend gegen Robert Breads in den Ring zu steigen? Immerhin ist er weit aus erfolgreicher bisher gewesen als du und verfügt über mehr Erfahrung hier in der GFCW.
Rob reagiert darauf mit Unverständnis und beugt sich etwas nach vorne um seinen folgenden Worten mehr Ausdruck für Tammy zu verleihen.
Rob: Und das besagt was?! Robert Breads ist ein kanadisches Großmaul wenn er so mächtig wäre wie sein gigantisches Mundwerk, dann wäre er heute noch Chef der GFCW aber irgendwie scheint er dass ja vergeigt zu haben außerdem war er in letzter Zeit auch nicht hundertprozentig auf dem Damm…ich mach mir da keine großen Sorgen…ich habe Respekt vor diesem albern vor sich hin plappernden Kanadier aber seine Tiraden und Witze über mich und die anderen Wrestler und Mitarbeiter in der GFCW sind für mich nur heiße Luft die mir am Arsch vorbeizieht.
Da lehnt sich Rob kurz lachend zurück, ehe er sich wieder etwas vorbeugt, jetzt jedoch deutlich entspannter mit Tammy spricht, während er mit ausgestreckter Hand auf die Tür deutet.
Rob: Tammy ich sag dir jetzt mal was!...Wenn ich da raus gehe mich vor Breads und ich alles geben werde um ihn in die Knie zu zwingen, dann werde ich am Ende erschöpft auf der Matte liegen…und weißt du was?
Nun erscheint wieder ein größeres Lächeln auf dem Gesicht des Hamburgers…
Rob:…dann werden die Fans wissen dass ich es getan habe und sie werden mir ein Mal mehr Respekt zollen und nicht nur sie.. auch Breads wird mir Respekt zollen…ich weiß er würde es niemals offen zeigen oder zugeben, doch hinter seiner versteinerten Maske aus Gefühlslosigkeit wird er mir insgeheim den Resepkt zollen den ich verdiene, wenn er mich jubelnd auf der Ringecke sehen muss!…
Rob steht auf und greift nach seinem IC - Gürtel, der neben ihm auf dem Tisch liegt.
Rob: Und nun entschuldige mich bitte, wir müssen noch zur Politur.
Er klopft verdeutlichend auf den Gürtel und verlässt dann ohne ein weiteres Wort die Kabine. Tammy wendet sich, wenn auch leicht verdutzt wieder an die Zuschauer in der Halle und zu Hause vor den Bildschirmen.
Tammy: Auf Wiedersehen Rob und damit heißt es auch für mich auf Wiedersehen und ich gebe ab an meine charmanten Kollegen Pete und Sven.
Und mit einer routiniert lächelnden Tammy verdunkelt sich langsam die Kamera wieder und schaltet schließlich ab.
Kassel ist plötzlich in großer Aufruhr, denn der Titantron springt an und ein bekanntes EKELHAFTES Geräusch und eine bekannte Unmusik ballert aus den Hallenboxen. Die Crowd reagiert sofort und Buhrufe und Pfiffe erfüllen die Rothenbach-Halle. It’s junkietime!
Kriss Dalmi betritt die Bühne und wieder einmal sieht der Serbe so asozial aus, wie man es sonst von ihm gewohnt ist. Ein ärmelloses Bandshirt der Punker von „Agent Orange“, schwarze Jeans, die mehr Fetzen als Hose sind und nicht minder ramponierte Stiefel sind die Tracht der Wahl für den Mann aus Belgrad. Etwas, das bei diesem Aufzug wohl ebenfalls als modisches Accessoire durchgeht ist der Verband an der Stirn des Junkies, eine Konsequenz, des Big Boots, den er von Strong Olli einstecken musste. So geht er schnurstracks zum Seilgeviert ohne Trolling, ohne Beachtung des Publikums, ohne Nichts…
„You fucked up!“ „Olli! Olli! Olli!“ „You fucked up!“ „Olli! Olli! Olli!“ „You fucked up!“ „Olli! Olli! Olli!“
Dafür scheint der gemeine, anwesende GFCW-Fan heute ein großes Interesse daran zu haben, den ehemaligen Gründer der Junkie World Order ordentlich zu trollen und man sieht es dem Mann, der einst das Ende der Welt heraufbeschwören wollte, an, dass es ihn massiv stört!
Als er das Seilgeviert erreicht hat, rollt er sich unspektakulär rein, lässt sich ein Mikrofon geben und wartet, bis seine Einmarschmusik verklingt. Noch immer sind die Trollchants der Fans zu hören. Ja, sie haben richtig Spaß an der Tatsache, dass Kriss Dalmi vom rückkehrenden Sondershausener Superstar Strong Olli in Gütersloh nach allen Regeln der Kunst vorgeführt wurde.
Kriss: „Wie ich sehe habt ihr enorm viel Spaß! Lacht! Ja, lacht nur! Lacht über die Demütigung, die mir Strong Olli vor zwei Wochen zugefügt hat! Lacht darüber, dass ich erneut von meiner Herrin im Stich gelassen wurde! LACHT BIS IHR ALLE AN EUREM LACHEN ERSTICKT!!!!!“
Der pure Hass spricht aus Kriss Dalmi, sein Gesicht ist nur noch eine zornige Fratze. Mit gefletschten Zähnen und Luft ein- und auszischend dreht er mehrere Runden im Ring…
Kriss: „Ein Fehlschlag nach dem anderen begleitet meine Vita! Das große Ereignis, die allumfassende Umwälzung ist nicht eingetreten, die J.W.O. hat sich darauf aufgelöst und das Dinosaurierei, das ich fand, entpuppte sich nicht als göttliches Geschenk, sondern als großer Schwindel! Aber nicht nur das, das Ei war nicht bloß eine simple Fälschung. Nein, es brachte auch noch den Mann zurück, den ich im Frühjahr dieses Jahres bei Doom’s Night aus der Liga verbannt hatte. Alles, was ich bis dahin getan hatte, ist somit hinfällig! Das AstroHappy-Baguette, die Sucht Mias, meine Falle für Olli in der Rehaklinik, der Raub von Ollis Vertrag, ALLES WURDE ZUNICHTE GEMACHT!!!! JAHRE DER PLANUNG UM DIESEN EKELHAFTEN OLLI LOSZUWERDEN, IN DIE KANALISATION GESPÜLT!!!!!!!!!“
„You fucked up!“ „You fucked up!“ „You fucked up!“
Es ist wahre Schadenfreude, die man auf den Gesichtern der GFCW-Galaxie sieht. Nervös läuft er auf und ab, sucht einen Punkt in der Halle, den er fixieren kann, doch überall sind bloß die grinsenden und lachenden Gesichter der GFCW-Fans! Weg ist die Furcht vor seinem wahnsinnigen Gelächter, weg ist das Unbehagen, das seine rauschinduzierten Predigten über das Ende der Welt hervorriefen! Das was ein Twitterfan mit dem verdächtigen Twitternamen @MK_PureWrestling schon seit Monaten auf der Social Media-Plattform propagierte, was er von Anfang an wusste, ist nun Wirklichkeit geworden. Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen: Kriss Dalmi, die absolute Witzfigur! Und es frisst an dem ehemaligen Sektenführer, er kann es kaum aushalten!
Kriss: „Zwei Wochen saß ich herum, habe gegrübelt, bin es wieder und immer wieder in einem Kopf durchgegangen, habe im AstroHappy-Rausch gar die Mächte gefragt, die im unendlichen Sternenhimmel thronen, doch ich kam zu keinem Ergebnis. Ich habe keinen Fehler erkannt! Es gab keine Alternative, es war der einzige, der logischste Weg das Dinosaurierei auszubrüten!“
Die GFCW Crowd kommt nun richtig in Fahrt. Gemeinsam Stimmen sie das Trolololol-Lied an, was den Serben nur noch mehr mit Zähnen knirschen lässt. Er kann sich nicht mehr beherrschen und brüllt los!
Kriss: „ICH WILL ANTWORTEN!!! UND ICH WILL SIE VON DEM MANN, DER MICH VOR DER GANZEN WELT BLOSSGESTELLT HAT!!!!! STRONG OLLI, DU KOMMST JETZT SOFORT HERAUS ODER ICH WERDE DICH UND MIA SO VOLL MIT ASTROHAPPY PUMPEN, BIS IHR VERGESST, WER IHR SEID!!!!!!!“
man hört
megadeth mit Symphonie of Destruction und es ist die Musik von
Olli und sofort starten OLLIOLLIOLLI Rufe in der Halle. Es kommt
nun olli in die Halle und Mia ist bei ihm an der Hand.
Kriss Dalmi kann es nicht glauben! Mit riesigen Augen starrt er seinen Erzfeind zornig an, ist kurz davor dem Riesen trotz des eklatanten Größen- und Massenunterschiedes sofort an die Kehle zu springen. Zähnefletschend presst er die folgenden Worte raus.
Kriss: „Wie, Olli, WIE????? Wie hast du es geschafft, die Illusion perfekt zu machen? Wie konntest du wissen, dass ich aus der Nervenheilanstalt flüchten und wo ich anschließend landen würde… Moment mal… Natürlich! Mein Rausch, mein Alptraum, du hast zusätzlich noch etwas in die Drogen getan! HAST DU ETWA AUCH DAS GEPLANT?????“
Kriss Dalmi ist kurz vor der Explosion.
Olli: Ja
dalmi! Denn als du mich abhängig gemachst hast habe ich
einen entzug gemacht und habe mich mit meinem therapeuten dort
über astroHAPPY unterhalten. Und er sagte mir viel dinge wie
die droge wirkt und wie sich ein Konsument verhalten wird!
DAS WAR’S!!!
Der Serbe prügelt auf den wesentlich größeren Strong Olli ein und Mia weicht erschrocken einige Schritte zurück. Schlag, um Schlag, um Schlag. Wie ein Besessener kloppt er auf den Sondershausener Superstar ein, doch der zeigt sich wenig beeindruckt. Mit einer massiven LARIATOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO schickt er den geisteskranken Junkie krachend auf die Bretter.
Dann wartet
olli bis dalmi wieder auf den beinen ist und gibt ihm dann einen
Superkick! Dlami fällt auf die Matte und olli hebt ihn hoch
und wirft ihn aus dem Ring. Dann feiert er kurz mit den Fans und
nimmt dann wieder das Mikrofon in die hand während dalmi wie
ein geschlagener hund in den backstagebereich verschwindet und
die Fans ihn dabei übel auslachen.
Er
geht vor ihr auf die knie.
Die Kamera schaltet in den Backstage-Bereich. Sie zeigt Tammy, die ihren Interviewpartner begrüßt.
Tammy: Hier ist mein nächster Interviewgast. Savan!
Savan tritt vor die Kamera.
Tammy: Das war ja eine richtig geile Geschichte im Ring. Ist schön, dass du zum Wrestling gekommen bist. Savan: Ja ich liebe Wrestling. Ich liebe die Fans und ich liebe alles was mit dem GFCW-Universum zu tun hat. Tammy: Das merkt man richtig. Wie sieht deine Zukunft aus in der GFCW? Savan: Ich werde wieder mehr Zeit mit Rob Gossler verbringen. Tammy: Das heißt also wir werden dich wieder mehr im Tag Team Bereich sehen? Savan: Ja genau! Hardcore wird nie sterben. Es wird wieder eine Wiedervereinigung geben von Hardcore Madness! Tammy: Hört sich sehr viel versprechend an. Also Tag Team Titel das nächste Ziel? Savan: Ja oder ein Single Titel. Tammy: Das ist dann erst mal alles für heute. Bye Savan! Savan: Bye Tammy!
Als sich Savan verabschiedet hat, schaltet die Kamera weg.
Sven: Savan weiß genau was er will. Er hat ein genaues Ziel für seine Zukunft. Pete: Ja, eine Wiedervereinigung von Hardcore Madness steht bevor. Das ist super.
Das Logo der Suburbs erscheint auf dem Großbildschirm doch es erklingt nicht Bad Religions “Streets of America” sondern Frank Sinatra’s “Bad, Bad Leroy Brown”. Und damit ist klart das Chris McFly Jr. zum Ring kommt. Der Chicagoer macht einen betrübten Eindruck und er stoppt auf dem Entrance und schaut in die Menge der Fragen der Gesichter. In nahezu jedem steht die Frage sichtbar geschrieben. Warum?
Weeeeeeeeeeeeeeeeeeeell…
the
south side of Chicago
Er zögert nicht lange und läuft direkt zum Ring. Fast so als wenn er vor etwas davon laufen würde. Oder direkt in etwas hinein. Die Wahrheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Am Ring angekommen reicht man ihm ein Mikro und er zögert nicht lange zwischen dem zweiten und dritten seil hindurch zusteigen. In der Ringmitte schaut er noch einmal in die fragende Menge.
Now
Leroy more than trouble
Als sein Solotheme endet beginnt er zu sprechen. Seine Worte sind noch zaghaft als wenn die Stimme belegt wäre.
Chris McFly Jr.: „Als ich am 01. Juni diesen Jahres als Backstage Besucher bei War Evening zu Gast war, konnte ich noch nicht ahnen wo die Reise hingehen würde. Doch bereits unmittelbar nach dem Match zwischen Braden Walker und Robert Breads kam der damalige alleinige Chef der GFCW Dynamite auf mich zu. Er kam auf mich zu und fragte mich ob ich mir vorstellen könnte einen meiner berühmten One Night Only Auftritte ein weiteres Mal in der GFCW zu absolvieren. Er bat mich darum, nach Title Nights 2010, damals an der Seite der Outlaws, gegen Robert Breads in den Ring zu steigen. Das ganze sollte geheim gehalten werden bis zum Event selbst und erst beim Entrance sollte das Geheimnis des Mystery Opponents gelöst werden. Chris McFly Jr. sollte gegen Canada’s Own antreten.“
Er setzt kurz ab und lässt das gesagte wirken. Noch gibt es keine Buhrufe.
Chris McFly Jr.: „Doch was soll ich sagen, die Gerüchte kamen bereits auf das ich es sein könnte der gegen Breads antritt kaum das die Show vorbei war. Der Effekt wäre nutzlos gewesen. Ich war unsicher ob ich es wirklich tun sollte oder nicht? Sollte ich wirklich nach wenigen Wochen Pause wieder in den Ring steigen und gegen einen der gefährlichsten Männer der letzten Jahre innerhalb der GFCW? Ich weiß dass sich das viele von euch nicht vorstellen können, doch ich habe sehr stark gezweifelt. Nicht nur Robert Breads hat eine Niederlagenserie verkraften müssen, sondern auch ich.“
Er läuft ein paar Schritte im Ring auf und ab. Er hebt seine Hand und fast wirkt es so als wolle er die richtigen Worte aus der Luft greifen.
Chris McFly Jr.: „Diejenigen unter euch Fans, die sich auch mehr ansehen als nur die GFCW könnten davon gehört haben. Kennen die Namen Aziruf, Marvin Percio, Rick Kernen, Valkos Heritage und Caleb Yuma. Diejenigen unter euch die diese Namen kennen, wissen von welchen Matches ich spreche, wissen um was es dabei ging. Und viel wichtiger, was ich dabei alles verloren habe. Der Renegade, der Swingin’ Wrestler, dreimal um sein Gold erleichtert in kurzer Zeit. Alles was ich mir erarbeitet hatte war verschwunden. Aber der Reiz des Angebotes gegen einen der interessantesten Wrestler des Business zu kämpfen war groß. Sehr groß. Der PPV kam und ich war auf dem Weg in meine Kabine als mich Jimmy Maxxx zur rede stellte.“
Ein Name der immer wieder in McFly Umfeld auftauchte. Jimmy Maxxx.
Chris McFly Jr.: „Der Jimmy Maxxx der auch heute mein Gegner sein wird in einem Tag Team Match, wenn ich mich mit meinem Tag Team Partner wieder zusammenschließen werde. Seine Worte, in denen er mich einmal mehr auf ein Podest hob, auf das ich nicht gehöre, machten mir klar das ich eine meiner besten Entscheidungen getroffen hatte, als ich mein zweites Ringgear anzog und nicht mein Standard Outfit. Ich sprach schnell mit Dynamite und innerhalb von wenigen Minuten war alles geregelt. Robert Breads, zu diesem Zeitpunkt meilenweit entfernt von seiner besten Form, würde gegen den Cavaliere kämpfen und nicht gegen Chris McFly Jr. Glaubt es oder glaubt es nicht, neben meiner eigenen Bedenken habt ihr es hauptsächlich Jimmy Maxxx’ Heldenverehrung zu verdanken das ich unter einer schwarzen Maske antrat und nicht als das was ich eigentlich bin, der „Swinigin’ Wrestler“ oder der „Renegade“.
Eine ganz neue Sicht der Dinge. Doch ob diese Erklärung wirklich reichen wird. Wieder geht er ein paar schritte sucht die Kamera an welcher ein rotes Licht leuchtet und im Signalisiert das sie überträgt.
Chris McFly Jr.: „Im Match selbst passierte es das ich mich in der Maske sehr wohl fühlte. Ich konnte zeigen was ich kann, ich konnte auch unfaire Aktionen zeigen, und konnte jemand anderes sein. Jemand der ich nicht sein konnte wenn ich als McFly in den Ring gestiegen wäre. Dazu kommt das Robert Breads wirklich die Hölle auf Erden von einem Wrestler ist. Ihn regulär zu besiegen ist schwer. Sehr schwer. Habe ich schaffte es an diesem einen Abend. Ultra Violence kann wohl als eine der schlimmsten Niederlagen in der Geschichte es Wrestlers mit Namen Robert Breads gezählt werden. Und ich will ehrlich sein, ich war enttäuscht. Ich war enttäuscht von dem was ich im Ring gesehen hatte?“
Ein erstes Raunen geht durch die Menge. Die Zuschauer sind gespannt auf das was wohl noch kommen mag.
Chris McFly Jr.: „Sollte das wirklich der Beste Wrestler sein den diese Liga zu bieten hat? Der nur durch einen Zufall nicht Champion geworden war? Ich sprach mit Dynamite ein weiteres mal. Ich ignorierte die Signale meines Körpers die schon deutlich zu hören und zu fühlen waren. Die Suburbs wurden bald geboren. Und der Cavaliere war ein Teil des GFCW Rosters. Ich hatte gefallen gefunden in dieser Maske mehr tun zu können als mir sonst möglich war. Sie gab mir eine nicht gekannte Freiheit. Ich behielt Robert Breads im Auge. Und es sollte kommen wie es kommen sollte. Ich spürte dass er die Niederlage nicht ertragen konnte. Sie fraß ihn auf. Robert, ich habe in deinen Augen schon beim Tag Team Match der Suburbs gesehen das es in dir arbeitet. Deine Blicke waren als wenn du nicht glauben konntest was du gerade gesehen hast. Und du bist angesprungen wie ein kleiner Fisch an der Angel. Und ich konnte es wirklich nicht erwarten dass du nach dem Rematch schreist. Ja es ist wahr, ich habe ein Stück weit ein Mindgame mit dir gespielt. Aber ich weiß das es ein Fehler war die Maske solange auf zu lassen.“
Mit jedem Wort das seinen Mund verlässt wird die Stimme fester. Sein Auftreten sicherer. Seine Augen wandern in die Menge und diese hört ihm zu.
Chris McFly Jr.: „Die Idee war nicht dich zu demütigen. Die Idee war es als gesunder Mann gegen dich zu wrestlen um zu sehen ob du wieder da warst wo dich einst alle sahen, Robert. Ich wollte dich on top of your game! Einfach für den Spaß. Es gibt einige Parallelen zwischen uns Robert und das weißt du auch, und damit meine ich nicht nur die PCWA und den Brawlin’ Rumble.“
Die oft beschriebenen Sidejobs. Viele Wrestler sidn nicht nur in einer einzigen Promotion aktiv. Auch ein Robert Breads kämpft manchmal abseits der gewohnten Pfade.
Chris McFly Jr.: „Das Rematch kam, nur wenige Minuten vorher wurde ich Tag Team Champion. Aber mein Knie war schwach. Ich hatte die Grenze meines eignen Körpers überschritten und musste in dem Rematch gegen Roberts Breads alles fressen was ich vorher ihm zu fressen gab. Ich hatte mich verschätzt. War übermütig und wurde von meiner eignen Selbstsicherheit überrumpelt. Robert Breads besiegte seine Niederlagen Serie. Besiegte den Cavaliere und fand zurück in seine Erfolgsspur während Lex und ich nicht im Stande waren unsere Erfolgsspur zu halten. Am Ende des Jahres 2012 werde ich im meinem Resümee stehen haben, das ich in vier Titel Matches nicht stark genug war. Das ich in vier Titel Matches nicht genug geben konnte um siegreich zu sein.“
Immerhin vier Titelmatches in vier verschiednen Promotions. Das sollte man mal beiläufig erwähnen.
Chris McFly Jr.: „Aber was nützt es wenn ich nun hier rumjammere das ich nicht stark genug war? Robert Breads ist irgendwo da draußen in der Halle und wartet darauf dass ich ihm das sage was er hören will. Er hat sich nicht damit zufrieden gegeben mich zu enttarnen. Er schreit nach einer Vergeltung und verspricht das er alles geben wird, sollten wir uns wieder in einem Ring begegnen...“
Plötzlich wird McFly
unterbrochen – wenig überraschend von „Einer
Gegen Alle“ von Samsas Traum. Robert Breads will
schließlich alles geben, sollten er und der „Renegade“
sich wieder im Ring begegnen. Nur muss er den Mann aus Chicago
erstmal dazu kriegen, ein Match abzunehmen. Und so viel Chris
auch spricht, zusagen will er nicht.
Die Ganze Zeit hat McFly den Worten von Canada’s Own zugehört. Doch er hat dabei keine Mine verzogen.
Chris McFly Jr:.: „Hat dir eigentlich schon mal einer gesagt wie überheblich du bist? Um dir gleich mal ein paar deiner Argumente zu nehmen. Auf das Rückmatch um die Titel verzichten Lex und ich dankend. Denn Lex hat andere Ziele und ich stehe ihm dabei nicht im Weg. Das Dynamite nichts mehr tun kann liegt eher an Fernandez denn an dir und was soll ich beweisen? Das ich ein guter Wrestler bin? Robert du überschützt dich ständig und glaubst das sich alles um dich dreht! Ein Dämon wurde geweckt wie mir scheint. Ein Dämon der nach seiner Rache schreit. Doch werde ich ihm geben was er will? Werde ich mich darauf einlassen? Und wenn ja, wer würde mit Robert Breads in den Ring Steigen? Chris McFly Jr. oder El Negro Cavaliere als mein Alter Ego? Eine Frage die ich noch nicht beantworten kann, noch nicht beantworten will und heute, hier in diesem Ring noch nicht beantworten werde! Denn ich bin jemand der sich von Match zu Match bewegt. Frei interpretiert nach einer alten Fußballweisheit: Nach dem Match ist vor dem Match! Und heute zählen Eric Fletcher und Jimmy Maxxx.!“
Boom. Und schon ist die ganze Brisanz dahin. Alles was Breads gesagt hat interessiert den Chicagoer scheinbar nur bedingt. Langsam geht McFly an Robert Breads vorbei und schaut ihm dabei in die augen. Die Muskeln beider Athleten sind gespannt, Fäuste sind geballt und Fans schreien förmlich nach dem Match.
Chris McFly Jr.: „Robert du wirst dich also weitere zwei Wochen gedulden müssen bis du deine Antwort hast. Bist du endlich weißt was dich erwarten wird. Oder ob du vielleicht einem Traum hinterher jagst. Einem Traum der nie wahr werden wird. Einem Traum Robert, bei dem du dir sehr gut überlegen solltest ob du ihn zu ende träumen willst oder nicht?“
McFly verlässt den Ring und in diesem bleibt ein Robert Breads mit geballter Faust stehen. Chris McFly hingegen geht davon. Er rennt ebenso wenig wie Breads vorher.
Wir sind wieder backstage und wir sehen wieder eine Person, die man heute schon einmal erblicken durfte und weil's so schön ist auch gleich noch eine Andere. Das weiß ich zwar nicht mit Sicherheit, davon gehe ich aber mal ganz fest aus. Denn wenn man keine Idee für eine gute Szene hat, dann bringt man eben ein Interview mit Mäc Müll, das klappt ja immer. Und der steht auch einfach immer parat.
So eben auch hier, wie immer im schicken Anzug und blablabla Aussehensbeschreibungen, die niemanden interessieren. Genauso uninteressant könnte man hier jetzt noch weiter einleiten, am Ende ist es doch eh nur eine Frage, die den lesenden Zuschauer in diesem Moment interessiert und die Antwort darauf lautet....
Der Candy Man, Eric Fletcher.
Mäc Müll: Meine Damen und Herren, neben mir hat sich nun der amtierende GFCW World Champion Eric Fletcher für ein kurzes Interview eingefunden....Also hallo Eric, lass mich gleich mit der ersten Frage beginnen. Wir haben heute bereits gesehen, dass du die Herausforderung von Jimmy Maxxx endgültig angenommen hast und ihr nun bei Title Nights tatsächlich erneut aufeinander treffen werdet. Inwieweit wird das eure Teamarbeit heute beeinflussen? Eric: Sie wird dadurch besser.
Überraschung im Gesicht Mäcs. Mit so einer schnellen und vor allem mit DIESER Antwort hat der Hall of Famer mit Sicherheit nicht gerechnet. Aber Fletcher steht gelassen neben ihm, verzieht keine Miene, sondern wartet einfach nur einen kleinen Moment, bevor er noch ein wenig genauer wird.
Eric: Pass auf Mac. Jimmy und ich...wir mögen uns nicht. Nett formuliert. Das war aber schon immer so. Ich konnte ihn noch nie leiden, er mich auch noch nie, soweit ich weiß. Von demher ändert sich zwischen uns absolut nichts. ABER bis vorhin wollte Maxxx immer noch dieses Match gegen mich und keiner weiß, was der Typ dafür noch getan hätte. Wer weiß, vielleicht hätte er mir heute im Match eine reingehauen, nur damit ich mein Match und meine innere Ruhe verliere. Das kann er sich jetzt sparen.
Da muss der Interviewer aber doch nachhaken. Ist immerhin ein bisschen sehr blauäugig, was der Champion da denkt.
Mäc Müll: Bist du dir da sicher? Es kann doch auch gut sein, dass er sich dennoch einen kleinen Vorteil für euer Match verschaffen will. Außerdem dürfte er auch großes Misstrauen dir gegenüber haben...und bei allem Respekt, so ganz unbegründet wäre das nicht.
Der Candy Man zieht eine Augenbraue hoch, schaut seinen „Kumpel“ fragend an. „So ganz unbegründet wäre das nicht“? Was zum Geier soll das denn heißen?!
Eric: „So ganz unbegründet wäre das nicht“? Was zum Geier soll das denn heißen?! Pass auf Mäc. Nichts ist mir wichtiger als mein Platz an der Spitze, als diese Rangliste. NICHTS! Also werde ich alles dafür tun, dass ich heute diesen Sieg einfahre und die Liste nach oben klettere, JA ich werde dafür auch nett zu Jimmy sein. Denn egal für wie fies mich die Leute immer halten...ich bin niemand, der die Leute hinterrücks angreift, das können die Pfeifen machen, die in wirklichen Matches nichts gebacken bekommen. Und was Maxxx angeht? Pff komm schon, er ist doch jetzt der geläuterte Mann. Der Priester unter den Wrestlern. Im Leben würde der doch keine böse Aktion zeigen. Nein, da mache ich mir keine Sorgen...der wird sich zusammenreißen......oder er wird es bei Title Nights bitterlich bereuen. Mäc Müll: Ah, ja bleiben wir doch gleich bei diesem Thema. Ihr habt euch nun also auf ein Match geeinigt und wie wir alle vorhin hören konnten, ist es sogar ein I Quit-Match. Interessanterweise hast du bei dieser Herausforderung aber nicht eine Sekunde gezögert. Wie kommt das? Unterschätzt du da nicht die Gefahren dieses Matches?
Wieder eine entspannte Reaktion vom Poeten. Beruhigendes Kopfschütteln, das komplette Gegenteil zur letzten Show. Er ist wieder die Souveränität in Person.
Eric: Hätte er diese Sonderregel nicht gefordert, hätte ich es getan.
Und das sagt er mit einer Ruhe in der Stimme und einem starren Blick, das man nicht einmal eine Sekunde daran zweifeln könnte, dass er diese Aussage wortwörtlich so meint.
Eric: Eine Sache hat mich bei Brainwashed gewurmt. Nicht, dass ich am Ende nur durch Count Out siegte, oder dass es am Ende doch so knapp war und ich ihn nicht komplett zerstörte. Nein, ich konnte ihn nicht zur Aufgabe zwingen. DAS hat mich gestört. Natürlich, ich bin und war auch nie der größte Submission-Künstler....aber in 60 Minuten gelingt mir nicht ein wirklicher Griff? Das stört vielleicht niemanden sonst in der Liga...aber im Gegensatz zu den Anderen KANN ICH WRESTLEN!...also gibt es eigentlich nur eine Erklärung. Maxxx ist genauso ein zäher Mistkerl wie ich. So hart zu knacken wie das härteste Kampfschwein der Liga....
Bei dieser Folgerung rücken Fletchers Mundwinkel allmählich immer weiter nach außen und bilden so ein kleines Grinsen. Der Junge freut sich auf das Match, soviel ist schonmal sicher.
Eric: Und das kann einfach nicht sein. Es DARF nur einen ZÄHESTEN Typen in dieser Liga geben und dieses Match? Dieses Match ist einfach die perfekte Gelegenheit dafür, herauszufinden, wer dieser zäheste Typ nun ist. Denn nur wenn ich diese Gewissheit über Maxxx habe...nur dann kann ich mich endlich wirklich auf meine anderen Gegner konzentrieren und da gibt es noch genug....denn wie gesagt. Von jetzt an, gehe ich zum Angriff über!
Wieder der feurige Blick in die Kamera. Der Candy Man meint es ernst, so viel ist mal sicher. Und diese kleine Mimik sollte auch bei den Suburbs schon so einige Alarmglocken läuten. Aber bevor Fletcher wirklich irgendwen angreifen kann, hakt Mäc lieber noch einmal nach.
Mäc Müll: Schön, dass du das noch einmal ansprichst, genau darauf wollte ich nun nämlich zu sprechen kommen. Du hast ja vorhin durchaus auch harte Worte an Dynamite gerichtet. Wie soll es da nun zwischen euch weitergehen? Dein „Angriff“, betrifft dieser auch in irgendeiner Weise den Präsidenten der GFCW?
Entschiedenes Kopfschütteln vom Champion. Da kann er gleich die Leute beruhigen, die sich bereits wieder Sorgen um Booker machten. SO groß ist Fletchers Hass noch lange nicht, dass er Booker angreift.
Eric: Nein, keine Panik. Ich habe es Maxxx schon gesagt. ICH bin KEIN Schulhofschläger, kein Typ, der die Schwächeren schikaniert. Klar, ich mache mir jederzeit einen Spaß daraus, Leute zu verarschen und sie zu provozieren, aber nein. Wenn ich kämpfen will, dann gegen Typen die zumindest ansatzweise eine Chance gegen mich haben, auch wenn solche verdammt schwer zu finden sind. Dynamite kriegt schon oft genug von den Idioten, die ER bezahlt, auf die Fresse...ich muss nicht auf ihn einprügeln. Alles was ich machen werde, ist dem Rest der Liga weiter aufzeigen, wie lächerlich er im Vergleich zu mir ist und so klettere ich weiter die Rangliste nach oben. Und das sehen zu müssen Mäcci...das ist für Dynamite schlimmer, als jede Schelle, die ich ihm geben könnte. Wenn er sehen muss, dass diese ewige Randerscheinung Stück für Stück seine Lieblinge vom Thron stößt, einfach nur weil er absolut JEDEN aus der Liga fertig machen kann.
Jeden? Da
muss doch nachgehakt werden. Allerdings nicht von Mäc Müll.
Eine Stimme ertönt von irgendwo her.
Eric: 1. Ja Dynamite ist mein Vorgesetzter, deswegen werde ich auch immer brav aufpassen, wie weit ich gehen kann. Aber hey...kucke mal einer kuck, da ist ja etwas Goldenes auf meiner Schulter.
Fingerzeig auf den World Title....
Eric: ICH bin der GFCW World Champion, das Zugpferd der Liga, also ALLES kann Booker auch nicht mit mir machen, wenn ich plötzlich weg bin, dann merkt man das. Egal wie nebensächlich ich für alle bin. Weiter im Text? Weiter im Text! Ja ich kann jeden fertig machen, aber das heißt leider nicht, dass ich unbesiegbar bin. Ja stimmt, Leute haben mich besiegt, weil sie an diesen Abenden besser waren. Aber soll ich euch etwas verraten? Es gab andere Abende, da war ICH wieder besser. Es gibt genau eine Person in der GFCW-Geschichte, die einen Sieg gegen mich hat, ohne dass ich mich mit einem revanchieren konnte...und das ist Mandrake. Und nun überlegt doch mal, wer nach unserem Unentschieden im Hell in a Cell in der Versenkung verschwand und wer heute hier steht, als GFCW World Champion. Genau...moralischer Sieger: Eric Fletcher!
Zur Verdeutlichung gleich noch einmal der Daumen auf die eigene Brust. Eric ist der Boss und das soll jeder begreifen. Dann weicht der Daumen, dem Zeige- und Mittelfinger, die mit einem verächtlichen Grinsen auf Thundersteel gerichtet werden.
Eric: Und euch? Euch würde ich keine Chance gegen mich geben, wenn ihr wirklich was mit Donner und Stahl anfangen könntet.
Thunder muss
schmunzeln.
Eric: Oh....mein....Gott, so spät haben wir's schon!
Schlag aufs Handgelenk, der Arm wandert zurück nach unten, der andere zurück an den Titelgürtel auf der Schulter.
Eric: Passt auf, wir wissen alle, wie das hier läuft. Mäc ist ein Interviewer, der keinen Streit will, ihr beide seid ein Tag Team, dass überhaupt nicht vor hat, großartig als Einzelkämpfer durchzustarten und ich habe auf meiner Liste auch noch genug andere Namen, die ich lebend gerne in den Boden rammen würde und ganz ehrlich Leute? Zwei davon stehen mir heute noch gegenüber und da würde ich mich gerne noch drauf vorbereiten...und ihr könntet sicherlich auch noch etwas machen. Also habt ihr mir noch etwas zu sagen oder kann ich mich auf mein Match konzentrieren?
Thunder und
der Lord of Steel schauen sich an. Ja, Eric möchte die
beiden loswerden und das as fast as possible.
Was für ein Match Robert Breads gegen Rob Gossler eben doch war! Die Fans sind noch immer von der Leistung der Wrestler begeistert und sorgen dementsprechend für kochende Stimmung in der Halle. Man blickt schon gespannt zum Entrance um den kommenden Auftritt nicht zu verpassen, doch statt eines Auftrittes von dort, steht Sven einfach vom Kommentatorenpult auf. Er setzt seine Kopfhörer ab, lächelt Pete herablassend an und begibt sich in den Ring. Der unbeliebtere der beiden Moderatoren wird von den Zuschauern nicht unbedingt wohlwollend empfangen, doch sein Selbstbewusstsein leidet darunter nicht. Der Kommentator bekommt von Laura ein Mikrofon gereicht und richtet sich seine Krawatte. Ein Schwiegersohnlächeln erfüllt die Kamera.
Sven: „Hallo Kassel! Vielen Dank für den warmen Empfang von euch, das freut mich doch. Natürlich würde ich auch gerne eine freundliche Ansage machen, die euch zum Jubeln bringt. Also habe ich Pete gefragt, was da wohl das Ideale wäre. Und er meinte, ich soll die städtischen Sportvereine loben. Und das würde ich ja auch gerne machen...“
Die leicht zu überzeugenden Fans jubeln Sven tatsächlich kurzzeitig zu.
Sven: „Doch leider kenne ich nur Fußballvereine im Profibereich und kann mich daher leider nicht an den Namen eures Clubs erinnern.“
Und so schnell kann sich die Stimmung wieder ändern – Sven wird von einem Großteil ausgepfiffen. Ein Fan in den vorderen Reihen hebt ein „Hessen Kassel“-Shirt in die Luft und wird dabei von der Kamera eingefangen.
Sven: „Doch ich kann euch sicherlich mit anderen Dingen überzeugen. Denn nun geht es wieder um die Zukunft von vier jungen Männern, die euch schon bekannt vorkommen dürften, wenn ihr in den letzten Wochen nicht in Kass...hinter dem Mond gelebt habt!“
Auf dem Titantron wird ein Satz eingeblendet:
Gro Gock Talent Search 2012 – Die Finalisten
Und schon ertönt eine fröhliche Musik aus den Boxen, welche von einem generischen Video auf dem Tron begleitet wird. Zu diesen Klängen treten die vier Finalisten der Talentsuche des Jahres auf die Rampe. Diesmal bekommen sie nicht einen eigenen Entrance, sondern sind als Gruppe auf dem Weg zum Ring. Natürlich verhalten sie sich dabei dennoch individuell. Rex Falcone schreitet voran und schüttelt einigen Herren und Damen im Publikum die Hände, nimmt sich Zeit für etwas Smalltalk und lächelt dabei souverän wie ein Politiker. V Vlad Kepicic hat leider keine Hand zum Handeschütteln frei, weil er eine große Serbienflagge trägt und sie stolz hin und her schwenkt. Anscheinend würde er auch gerne die Nationalhymne anstimmen, doch die Musik macht leider jede patriotische Stimmung kaputt. Auch der Musikgeschmack von Just Freddie wurde offenbar nicht unbedingt getroffen. Deswegen dreht der Engländer seinen iPod auf volle Lautstärke und feiert dann zu den Klängen von Culture Beats „Mr. Vain“. Zudem nimmt er ab und zu einen Schluck des Getränks mit dem roten Bullen und legt einen beschwingten Solotanz hin. Für Garrison Gaeta kommt der Auftritt hingegen wohl etwas zu früh! Während seine Kollegen schon fast im Ring sind, stolpert er mit Spiegel und Haarspraydose durch den Vorhang. Fast hysterisch kreischt er eine ihm folgende Maskenbildnerin an, noch etwas von der Créme aufzutragen, die seine Haut so zum Glänzen bringt. Als dies erledigt ist, wird sein Gesicht noch abgepudert. Darauf folgend entleert er geschätzt die halbe Haarspraydose auf sein Haupt. Ein finaler Blick in den Spiegel: Nicht perfekt – aber so kann man sich sehen lassen. Der Italiener folgt daraufhin den anderen Finalisten in den Ring.
Sven: „Herzlich Willkommen, Jungs! Bald ist es schon soweit und der Erste von euch muss die Koffer packen. Wir haben schon gesehen, dass ihr im Laufe der Woche hart bei den Tag-Team Champions trainiert habt. Körperlich scheint ihr den Anforderungen also gewachsen zu sein, die wir an Superstars in der GFCW stellen!“
Für diejeniger, die erst jetzt einschalten, wird in einem kurzen Spot erneut das Training im Corpshaus gezeigt.
Der Kommentatoren lässt seinen Blick über die Gesichter der vier Finalisten schweifen. Sie wirken mehr oder weniger gespannt.
Sven: „Ihr müsst sagen, was euch ausmacht. Was euch besser als alle anderen Wrestler macht! Das wollen die Leute hören – das verkauft Tickets. Und das ist auch eure heutige Challenge. Ein Mic, 3 verbale Feinde, eine Minute Zeit zu sagen, was euch besser macht, Jungs!“
Es gibt durchaus verhaltenen Applaus nach der Ansetzung dieser Challenge. Und offenbar geht es auch schon direkt los. Sven bekommt eine Art Schale mit vier Kugeln gereicht. Jeder der Finalisten zieht nun eine jener Kugeln und öffnet diese dann. Zum Vorschein kommen Nummern von 1 bis 4.
Sven: „Ich sehe, Freddie, du hast die Nummer 1 gezogen! Also los, deine Minute läuft!“
Der „King of Starlight“ hat das Mikrofon noch nichtmal in der Hand, da lässt er schon ein langgezogenes „YEAAAAAAAAH“ erklingen. Dann blickt er auf seine drei Kontrahenten, nimmt einen Schluck von seinem Drink und bricht in Gelächter aus.
Just Freddie: „Ich soll also sagen, was an euch scheiße ist, was? Wow, das ist ja eine schwere Aufgabe. In etwa so wie besoffene Bitches auf dem Weiberklo zu klären und dann durch das Fenster zu verschwinden, wenn es zu heikel wird und der Freund des Ische verwundert an die Tür klopft und sich fragt, warum das Nachschminken so lange dauert.“
Diese Vorstellung findet Freddie offenbar so geil, dass er seinen Arm in die Luft reißt und erstmal feiert.
Just Freddie: „Okay, fangen wir mal beim Russen da an...“
Diese Bezeichnung bringt den stolzen Serben Kepicic natürlich auf die Palme, doch Sven kann ihn davon abhalten, Freddie an dieser Stelle zu unterbrechen.
Just Freddie: „Ich will ja nichts sagen, aber in meinen Kreisen nennt man Opfer wie dich MOF – Mann ohne Freunde. Du hast doch sicher keine Homies. Oder fährst du so auf dein Land ab? Du bist peinlich, Alter! Ich will nichts sagen, aber wenn ich einmal richtig motherfucking feiern gehe, dann hat das mehr Style als deine ganze motherfucking Existenz, Partner!“
Nun wendet er sich Gaeta zu.
Just Freddie: „Und wo wir bei Style sind, komme ich zur einzigen Diva des Contests. Gary, im Ernst, ich will dich nicht fronten, aber mit dem Öl in deinem Haar könnte man Kriege beenden!“
Die Kamera fängt gerade noch rechtzeitig Gaeta ein, wie er wild protestierend seine Frisur richtet und angewidert auf Just Freddie deutet.
Just Freddie: „Und du, Rex Falcone, willst du wissen, was an dir scheiße ist? Lass und doch lieber fragen, was an dir NICHT Scheiße ist! Du Bonze, du anzutragendes Stück Müll, bist doch sicherlich eine dieser Personen, die bei Hauspartys wütend vor ihrem Fernseher sitzen und um Punkt 22 Uhr die Polizei rufen, weil...-“
Tja – weiter kommt Freddie leider nicht, da er an dieser Stelle sein Redezeit von einer Minute überspannt hat und das Mikrofon abgestellt wird. Dennoch feiert sich Freddie für seinen Auftritt. Währenddessen bringt sich Vlad Kepicic schon in Position.
Vlad Kepicic: „Ich muss es mir nicht bieten lassen, mich von einem zuckenden Idioten vorwerfen zu lassen, dass ich keine „Homies“ habe! Ehrlich gesagt bin ich auch ganz stolz darauf, dass ich keine sogenannten „Homies“ habe. Denn mir stehen stattdessen treue Freunde zur Seite, denn so nennt man im schönen Serbien noch Menschen, denen man lebenslang vertrauen kann! Mein Land ist eine wunderbare Gesellschaft voller respektvoller Personen mit ganz individuellen Charakterzügen. Hilfsbereitschaft, Familiensinn und Respekt werden bei uns gaaaaanz groß geschrieben!“
Stolz blickt er auf die Flagge.
Vlad Kepicic: „Im schönen Serbien wäre kein Platz für missratene Idioten wie euch drei, denn inmitten einer intakten Gemeinschaft besteht nicht die Chance, dass ihr euch so fehlentwickelt! Statt uns in überfüllten Discotheken zum Affen zu machen, sitzen wir im Familienkreis zusammen und führen niveauvolle Unterhaltungen. Wir biedern uns auch nicht wie Rex Falcone bei Menschen an, sondern wissen von vornherein zu überzeugen, Italiener!“
Es ist ein „Unverschämtheit“-Ruf von Falcone zu vernehmen. Dann wendet sich der Serbe dem letzten in der Runde zu – Gaeta.
Vlad Kepicic: „Und zu dir...was soll ich da sagen? Bei uns in Serbien verdienen wir unser Geld als echte Männer mit ehrlicher Arbeit! Und nicht damit, weiblicher zu sein als unsere Frauen! Alleine schon der Fakt, dass du...-“
Und aus ist das Mikro! Auch Kepicic hat die Zeit falsch eingeschätzt und wird unsanft abgewürgt. Schon ergreift Falcone das Mikrofon – er kann es nicht erwarten, ein paar Sachen klarzustellen.
Rex Falcone: „Anbiedern? Vlad Kepicic, ich muss mich wohl verhört haben. Anscheinend ist in Serbien Menschenkenntnis nicht unbedingt verbreitet. Denn ich habe für mich und die Zuschauer nur ein gutes Geschäft erkannt und dann steht es mir doch wohl zu, sie davon zu unterrichten! Denn im Gegensatz zu dir habe ich wirklich etwas zu bieten und kann nicht auf Nationalstolz und Fahnenschwenken reduziert werden!“
Kurz richtet sich Falcone seine Krawatte.
Rex Falcone: „Just Freddie. Du bist jetzt Mitte zwanzig, verdammt, bald bist du dreißig! Und du führst dich wie ein pubertierender Junge auf - das nennt man Midlife-Crisis! Sag mal – schämst du dich nicht? Was wirst du nur von dir denken, wenn du in einigen Jahren, hoffentlich geläutert, die Szenen von dir in der Discothek nochmal anguckst. Dir wird die Röte in Gesicht steigen!“
Der Italiener schüttelt enttäuscht mit dem Kopf und deutet auf Freddie. Dabei geht sein Blick ins Publikum.
Rex Falcone: „Sagt mal, schämt der sich nicht?“
Und nun schon fokussiert er Gaeta, der gerade völlig verzweifelt bemerkt, dass seine Haarspraydose leer ist – eine wahre Katastrophe, da sich ein unbändiges Haar aus seiner Position begeben hat!
Rex Falcone: „Und schämen kannst auch du dich, Garrison Gaeta! Du magst in einer Parallelgesellschaft von albernen Moderedakteuren ein Star sein, doch in Wirklichkeit bist du doch nur ein Spielball für diese Leute. Sie können kreativ mit dir sein und dich als das verkleiden, was dir gefällt! Sei es ein Kind, ein Mann von Welt oder ein Obdachloser – für das Geld würdest du dich auch als Steingolem verkleiden! Dein Geld verdienst du mit Modeshows? Woooow...“
Ironisch winkt er ab.
Rex Falcone: „Applaus für dich und deine Kollegen – ihr könnte ja auch alle laufen!“
Falcones Wutrede könnte wohl noch ewig weitergehen – wäre da keine Beschränkung auf eine Minute. Also ist sein Mikrofon an dieser Stelle wohl wieder aus und Gaeta darf den Abschluss der Rededuelle machen. Er nimmt das Mikrofon und wischt den Griff zunächst an seinem Hemd ab.
Garrison Gaeta: „Tolle Rede, Falcone. Du willst also den Vertrag, du willst zu Shows in der ganzen Welt antreten? Was glaubst du denn, wie viele Leute würden für dich dann da sein?“
Fragend kratzt er sich am Kinn.
Garrison Gaeta: „Kommt drauf an. Hast du einen Vier- oder Fünfsitzer? Du hast Glück, Rex, normalerweise kriegen Unbekannte von mir keine Antwort, aber du kommst mir irgendwie bekannt vor. Lass mich kurz mal überlegen...ich weiß! Bist du nicht dieser Typ, der mir an der Tür mit seinem Gerede auch Staubsauger verkaufen will?“
Während Gaeta lächelnd zu Freddie rübergeht, schüttelt Falcone wütend mit dem Kopf.
Garrison Gaeta: „Freddie, der „King of Starlight“? Wow, du musst ja ein Held sein, wenn du der König deiner Disco bist. Doch sag mal, wieviel gehen denn da so hin?“
Freddie will direkt antworten, doch Gaeta gibt die Antwort einfach selbst, indem er drei Finger in die Kamera hebt.
Garrison Gaeta: „DREI? Und dann erzählst du davon, dass du Frauen verführst. Doch du hast sicher keine Frauen um den Finger gewickelt, Frauen haben dir höchstens undurchsichtige Folie um Gesicht gewickelt und damit du es auch verstehst: Ja, ich habe dich als hässlich betitelt. Denn ich bin das Gesicht von Modezeitschriften und alles was du rausbekommst ist „Aber ich bin King in der Discooooo!““
Er lacht seinen Kontrahenten aus und wendet sich dann der letzten Person auf der Liste zu – Vlad Kepicic. Der Serbe blickt Gaeta emotionslos an.
Garrison Gaeta: „Und du bist also Serbe, wie du ständig betonst. Und Serbien ist ja soooo geil. doch was sagst du denn im Endeffekt? Das sich in Serbien so manch normaler Mensch versteckt Wow! Das hätte ich ja nie gedacht, ist ja übertriiiiieeeeben krass! Doch tut mir Leid, ich war erst einmal in Serbien, denn ansonsten laufe ich lieber in Weltstädten wie Mailand und Madrid über die Straßen. Und das eine Mal in Serbien hat mir schon gelangt. Oh Gott, diese schrecklichen Erinnerungen.“
Der Italiener wirkt wirklich geschockt, als er an dieses traumatische Ereignis zurückdenkt.
Garrison Gaeta: „Hässliche Menschen. Überall. Auf den Straßen, hinter Fensterscheiden. Überall...hässliche...Serben...“
Die letzten Wörter kriegt er kaum hervor, er ist von der Erinnerung so angeekelt, dass er würgen muss. Während Sven etwas perplex auf Gaeta blickt, läuft dieser vornübergebeugt durch den Ring und muss sich anscheinend jeden Augenblick übergeben. Dann greift er zur Serbienflagge...und spuckt in sie!
Der lauteste Schrei der Show dürfte an dieser Stelle von Kepicic kommen. Von dieser Schändung seiner Flagge aufgebraucht, stürmt er direkt auf Gaeta zu und wirft diesem mit einem Shoulderblock um. Während Sven für Ruhe und Ordnung sorgen will, lässt Kepicic die Fäuste fliegen und schlägt auf den am Boden liegenden Gaeta ein, der sich die Hände vors Gesicht hält und sich irgendwie schützen will. Die Situation scheint aus den Fugen zu geraten, denn Garrison gelingt es, Kepicic im Liegen mit einem Beinfeger zu Fall zu bringen. Das streitende Duo rollt brawlend über den Boden und reißt so auch Freddie um, der nur allzu gerne seine Beteiligung in diesem Kampf startet. Schon kämpfen drei Männer am Boden mit den Fäusten und auch Falcone hält sich in diesem Augenblick nicht mehr zurück und lässt die Fäuste fliegen.
Sven: „Finalisten...was macht ihr? Finalisten!? STAAAAAAAAAHHHHHP!!!“
Doch Svens Aufforderung ist hoffnungslos, der Brawl findet ungehemmt statt. Zwischenzeitlich kommen die Leute wieder auf die Beine, doch ein Sieger ist nicht auszumachen. Hektisch winkt Sven in Richtung der Rampe, von wo sich Security-Mitglieder aufmachen. Zu Acht stürmen sie in den Ring um die Streithähne zu trennen – das gelingt mehr oder weniger, denn immer wieder gelingt es einer Person, sich fortzureißen und das Chaos erneut zu starten.
Mit diesem wilden Kampf schaltet die Kamera an dieser Stelle ab.
Das Bild fadet langsam ein. Man sieht zuerst ein paar geschnürte Wrestling Boots. Langsam geht die Kamera immer höher, zuerst kommt die ¾ Cargo Hose, dann ein T-Shirt mit dem Suburbs-Logo zum Vorschein und spätestens als man McFly’s Gesicht sieht und er die Maske seines Alter Egos seitlich vor sich hält und dieses skeptisch betrachtet ist klar um wen es geht. Um den Renegade. Und während die Maske über seiner Hand ruht beginnt er zu sprechen, zum dritten Mal heute Abend.
Chris McFly Jr.: „Schon interessant was solch eine Maske alles bewirken kann, nicht wahr? Man setzt sie auf um sich zu verstecken und die halbe Wrestlingwelt mutmaßt was wohl der Träger diese Maske wohl vorhat. Die Wirkung meiner Maske ist nun wohl bekannt, isn’t it? Ansonsten fragt Robert Breads, der kann euch dazu ein wenig etwas erzählen.“
Immerhin hat sie ihm einen der gefährlichsten Gegner der GFCW als Jäger beschert und McFly hat heute schon den Weg mit ihm gekreuzt.
Chris McFly Jr.: „Eigentlich habe ich zu diesem Thema doch schon einiges Gesagt. Doch es ist noch nicht alles gesagt was heute gesagt werden muss. Passend zu der Tatsache das ich heute meine Beweggründe für das Tragen meiner Maske dem Publikum und natürlich Robert Breads dargelegt habe, bekomme ich ein Match, ein Tag Team Match in dem ein Mann mein Gegner sein wird, der mit seinem Verhalten nicht unwesentlich zu meiner Entscheidung diese Maske zu tragen, beigetragen hat. Jimmy Maxxx. Nun, Jimmy, jetzt bekommst du doch ein Stück weit das was du wolltest. Obwohl ich vor ein paar Shows noch sagte das ich nie gegen dich antreten will, kommt nun ein Tag Team Match zwischen den Suburbs auf der einen und Eric Fletcher und seinem vermeintlichen Contender, Jimmy Maxxx auf der anderen Seite zu Stande. Wrestling ist doch immer noch wirklich spannend und immer wieder neu und faszinierend. Denn was ich heute als Fakt akzeptieren muss, kann morgen schon überholt sein…“
Nachdenklich schaut er die Maske an während er nun deutlich erkennbar vor einer Sponsoren Wand zu erkennen ist, denn die Kamera hat etwas zurück gezoomt.
Chris McFly Jr.: „Mit Fernandez ist ein neuer Mann in der Entscheidungsposition bei dem ich mich nicht auf die Vereinbarungen berufen kann die ich mit Dynamite getroffen habe. Neuer Boss, neues Spiel. Wohlmöglich kann es in nicht all zu ferner Zukunft sogar zum Singles Match zwischen dem stets wankelmütigem St. Jimmy und mir möglich. Der Wrestling Tiger gegen den Renegade oder die Hardcore Ikone gegen den Swingin’ Wrestler. Wer weiß, die Zukunft beginnt immer genau jetzt. Aber lassen wir die Philosophie und kommen wir auf die Gegenwart zu sprechen. Und die Gegenwart ist nicht ganz so wie ich mir das vorstelle. Und du Jimmy bist daran ein Stück weit mit schuld! Aber ich will mich nicht beklagen, ich will mir nicht selbst vorwerfen müssen ich hätte mich zu sehr durch deine Heldenverehrung in die Ecke gedrängt gefühlt. Mich ödet es nicht nur an immer und immer wieder nennt Jimmy verschiedene Namen um sich selbst in deren nähe zu positionieren? Sagte er wirklich letzte Show in einem Interview mit MacMüll das er sich selbst in einer Riege sehe mit Lex Streetman, Eric Fletcher, mit Robert Breads und auch mit mir? Zog er wirklich diese Art von Vergleich mit seinen Worten heran? Nun scheinbar schon, doch dabei könnte die Wahrheit nicht weiter entfernt sein. Denn es sind Vergleiche die hinken.“
Kopfschütteln vom ehemaligen Streetfighter aus Chicago.
Chris McFly Jr.: „Jimmy vergleicht Zitrusfrüchte mit einander. Aber eine Orange bleibt eine Orange. Süß, saftig und immer orange. Und eine Zitrone bleibt eine Zitrone. Immer mit einem bitteren Geschmack versehen, auch wenn sie genauso Gesund ist wie eine Orange. Oder der Vergleich eines Diskuswerfers mit einem Sprinter. Beides sind Leichtathleten. Doch der eine ist ein Athlet der sich über Kraft und Technik definiert während der andere sich über Geschwindigkeit versucht durchzusetzen. Jimmy ist die Zitrone oder der Sprinter. Immer verbitternd und immer nur für kurze Zwischensprints gut. Mit der Code of Honour Series hat sich Jimmy daran versucht in einer Disziplin die nicht die seine ist. Er wollte wollte wohl zeigen dass er es im Ring drauf hat? Aber was ist dabei herausgekommen? Nichts was überzeugt. Ein Moonsault in einem Match das durch Mattenwrestling geprägt sein soll? Jimmy ich bitte dich! Du bist mal wieder an den hohen Zielen deiner selbst gescheitert. Und im Moment bist du weiter den je davon entfernt ein World Champion zu sein als jemals zuvor. Und heute nach gebe ich dir wonach dir giert. STF, Clover Leaf, Ankle Lock, name it, du willst Wrestling? Hold for Hold? Dann mach dich auf eine Lehrstunde gefasst.“
Wieder zeigt sich der Renegade knallhart in seiner Einschätzung. Die Beiden werden niemals Beste Freunde werden. Niemals. Viel zu oft wurde das Tischtuch schon zerschnitten und die Episoden die sich in einem Leben außerhalb der GFCW abgespielt haben, haben beim Chicagoer nur noch ein mitleidiges Lächeln hervorgebracht.
Chris McFly Jr.: „Aber jetzt zu Eric Fletcher. Der überragende Mann der letzten Wochen. Der World Champion der Liga. Das Aushängeschild. Der Anführer des Rudels als Top Mann an der Spitze der GFCW. Der Mann der so furchtbar unzufrieden ist weil ihm die Fans nicht den Respekt geben den Er will, den er einfordert. Immer wieder die ständigen Vergleiche mit den Champs der Vergangenheit und das Bedürfnis in der ewigen Tabelle der GFCW endgültig an der Spitze zu stehen und endgültig der größte aller Zeiten zu sein. Ein sehr armer Mensch wie mir scheint. Habe ich sie noch einst gelobt Mr. Fletcher das sie wenigstens verstanden haben worum es in diesem Business geht und das sie einem Jimmy Maxxx überlegen sind, so muss ich nun feststellen das ich mich geirrt habe. Sie sind verblendet davon der Allerbeste sein zu wollen. Dabei sehen sie die Tatsachen vor ihren Augen nicht. Sie haben mich besiegt. Davor habe ich durchaus ein wenig Achtung aber nicht den großen Respekt den sie sich wünschen. Meinen Respekt kriegen sie erst wenn sie auch den letzten Mann in den Reihen der GFCW gepinnt haben den sie noch nie pinnen konnten. Meinen Tag Team Partner Lex Streetman. Solange sie nicht bewiesen haben dass sie jeden ausnahmslos jeden im Roster besiegen können, sind sie nicht besser als jeder andere Champion vorher. Und selbst wenn sie den Mumm hätten und das Talent sich endgültig in die Ewige Liste als Ewige Nummer Eins zu platzieren und dabei Lex Streetman besiegen, so bleibt doch immer noch die ganz simple Tatsache das nicht die Championship den Träger definiert, sondern der Träger die Championship. Eine Lektion die sie scheinbar nicht verstanden haben.“
Es mag für die Aktiven der GFCW schon fast arrogant wirken wenn ein McFly, welcher eigentlich ein „Neuling“ in den Reigen dieser Liga sein sollte, über die Bedeutung von Titeln und deren Trägern spricht. Doch sind wir mal ehrlich, ein dreifacher World, dreifacher Tag Team und zweifacher Hardcore Champion weiß wohl wie der Haase läuft. Die Bilanzen der letzten Jahre sprechen für sich, sprechen für ihn und seine Geschichte.
Chris McFly Jr.: „Und nun haben wir es also mit den beiden Wrestlern im Ring zu tun von denen man mutmaßt das sie einander wieder bei Titel Nights im Ring einander bekämpfen werden. Ein Team welches keines ist, getrieben von unterschiedlichen Begierden die sie nicht voran bringen. Und ihr beide trefft auf ein eingespieltes Team. The Suburbs. Wir brauchen keine Titel um zu zeigen dass wir eines der besten Tag Teams der letzten Jahre sind. Wir sind wieder fitt und wir sind wieder da! Und wenn die Zeit reif ist, Lex Streetman sich von Eric Fletcher das Große Gold geholt hat und ich mit Robert Breads durch bin, werden wir uns den Tag Team Titeln wieder zuwenden. You better count on it!“
Aber das spielt heute wohl keine Geige, oder etwa doch?
Chris McFly Jr.: „Bis dahin wird es Zeit das die GFCW das volle Potenzial von einem Team kennen lernt das sich blind versteht und zu allem ist! Fletcher, Maxxx seid bereit für den Tanz eures Lebens!“
Und damit schließt sich seine Hand und die Maske verschwindet darin. Mit einer Entschlossenheit die an Wagemut grenzt tritt er der Kamera entgegen. Und wenige Sekunden Später fadet das Bild aus.
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