War
Evening,Wien
(Österreich, Wiener Stadthalle), 03.03.2018
In
Kooperation mit
Einmal mehr begrüßt
uns Zico Chains 'Mercury Gift' und die Österreicher sind
absolut aus dem Häusschen. Als das allseits beliebte GFCW
Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Ein
Pyrofeuerwerk auf der Rampe, die Hallenscheinwerfer verwandeln
die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich
selbst. Die erste Ausgabe in Österreich seit 2014 war ein
voller Erfolg und jetzt geht es in der Hauptstadt weiter.
Fantastische 10500 Fans haben sich hier eingefunden, um die
vierte Ausgabe des War Evenings in diesem Jahr zu genießen.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS WIIIIIIIEN!!"
Sven:
"Wien ist eine tolle Stadt, eine absolute Augenweide und
immer wieder toll, hier zu sein."
Pete:
"Absolut! Die heutige Card verspricht auch eine Augenweide
zu werden."
Sven:
"Die Fans hier jedenfalls sind absolut heiß und wollen
mit einem Knall die vorerst letzte Ausgabe aus Österreich
beenden, bevor wir unsere sieben Sachen packen und die Schweiz
besuchen, um die DACH-Tournee abzuschließen."
Pete:
"Absolut! Die Card ist picke-packe voll, Potential für
einen Knall gibt es auch hier!"
Singles
Match: Drake Infinity vs. Parn Referee: Henry Phoenix Jr.
Pete:
"Ein Debütant, Sven! Was kannst du mir über ihn
sagen?"
Sven:
"Ich denke, dass hier ein glückliches Händchen bei
der Verpflichtung bewiesen wurde. Aus den eisigen weiten Alaskas
kommt er, da dürfte er sich hier und heute pudelwohl fühlen.
Sein Mindset passt einfach in die Liga und ich bin sehr gespannt,
welche Ansätze er hier zeigt."
Pete:
"Mit 24 Jahren zählt er jedenfalls zu der jüngeren
Riege und ist vielleicht noch grün hinter den Ohren, doch
wenn man seinen Worten glauben schenken darf, dann weiß er,
wie man kämpft."
Sven:
"Ich habe mir das die letzten Tage mal etwas genauer
angesehen und recherchiert und ich muss sagen, dass das nicht nur
heiße Luft ist. Er hat Potential, so viel steht fest.
Pete:
"Ja, das stimmt wohl! Kommen wir zum nächsten
Tagesordnungspunkt."
Singles
Match: Mike Defiant vs Shinya "The X-Fighter"
Kensuke Referee: Mike Gard
Pete:
"Der Mann aus Texas bekommt es heute mit Shinya zu tun,
nachdem er sich zuvor Joe Jobber entledigte."
Sven:
"Mike zeigte dort gute Ansätze, aber es bleibt
abzuwarten, wie er sich gegen einen Mann wie Kensike schlagen
wird. Das ist auf jeden Fall mal ein anderes Kaliber."
Pete:
"Nicht nur die Aufgabe im Ring wird ungleich schwerer, Sake
ist eine gute Strippenzieherin und hat sicherlich einen perfiden
Plan ausgeheckt."
Sven:
"Mike muss sich jedenfalls warm anziehen, denn
Anfängerfehler wird Kensuke definitiv hart bestrafen.""
Pete:
"Und wenn wir schon über Sake und Co quatschen:"
Singles
Match: Daniel (/w Lonesome Tyler) vs. Kaito Tokugawa (/w
Shinya Kensuke und Sake) Referee: Mike Kontrak
Pete:
"Ein Teil der Tag-Team Champions muss nun also gegen einen
Teil von vermeintlichen Herausforderern ran."
Sven:
"Ein Teil ist gut, Pete. Wenn Sake am Ring ist, wird sie
alles in ihrer Macht stehende tun hier mehr als nur auf dem
Papier zu stehen, so viel ist sicher. Eine tolle Frau."
Pete:
"Daniel hat mit Tyler jedoch auch Rückendeckung. Ich
freue mich auf jeden Fall Daniel mal wieder in Singles-Action zu
sehen. Ich hoffe, das hat er nicht verlernt."
Sven:
"Ach Quatsch. Daniel ist ein Top-Profi und ich würde
ihn hier auch als Favorit sehen. Wenn da halt nicht Sake wäre..."
Pete:
"Dann machen wir mal weiter, Wien bekommt hier ein ganz heiß
serviertes Match, denn JAY BEE DEE IS BACK!
Non
Title-Singles Match: Michael Payne vs Johnboy Dog Referee:
Jo Dardano
Sven:
"Das kommt dann doch sehr überraschend. Avanciert der
alte Mann hier zu Mr. ISGI 2.0?"
Pete:
"Ich hoffe doch sehr, dass er es noch drauf hat! Johnboy
kann es im Ring einfach nicht sein lassen, das gefällt mir!
Außerdem gefällt mir, dass er direkt einem der
absoluten Top-Stars an die Wade springt. Der IC-Champ ist
sicherlich kein leichter Gegner."
Sven:
"Im Gegenteil sogar. Ich schätze JBD sehr, aber hier
dürfte Payne doch schon sehr favorisiert sein. Wenn für
Johnboy alles gut läuft, könnte es zwar ganz
interessant werden, aber wir reden hier immernoch von Michael
Fucking Payne."
Pete:
"JBD macht jedenfalls keine halben Sachen! Ich bin mir
sicher, dass er für Wien noch einmal ganz tief in die
Trickkiste greift. Aber ich hoffe auch, dass dies nicht nur eine
einmalige Sache für die Hauptstädter war, sondern dass
wir ihn nun wieder öfters bewundern dürfen."
Sven:
"Weißt du worauf ich hoffe?"
Pete:
"Auf einen guten MAIN EVENT natürlich!"
Non
Title-Singles Match: Frank Bobo vs Antoine "Brainpain"
Schwanenburg Referee: Guido Sandmann
Sven:
"Man man man, worauf hat sich Frank hier nur wieder
eingelassen."
Pete:
"Schwanenburg verkündete vor zwei Wochen, dass Frank
lieber nicht antreten solle, ansonsten könne er für
nichts garantieren. Wer Frank aber kennt der weiß... der
Mann schreckt vor gar nichts zurück."
Sven:
"Fluch und Segen. Heute wird es wohl eher Fluch sein. Frank
hat sicherlich Fortschritte gemacht, aber gegen Antoine
Schwanenburg anzutreten grenzt fast schon an Wahnsinn. Der Mann
ist das Novum der Liga schon so lange, dass man fast vergisst,
wer vor ihm Champion war. Für die Unwissenden: Das war
übrigens Johnboy Dog, der seitdem schon mehrfach sein
In-Ring Comeback geben konnte. Eine wahnsinnig lange Zeit heißt
das übersetzt."
Pete:
"Aber wenn es einen gibt, der sich davon nicht beeindrucken
lässt, dann ja wohl Frank. Er will Alex imponieren, der ihm
die Aufgabe ja mehr oder weniger gestellt hat. Aber ich bin auf
deiner Seite: Wenn alles normal läuft, ist diese Formel
unlösbar für den Trucker."
Sven:
"Wann läuft es bei Frank denn schon mal normal ab? Ich
bin sehr gespannt, vor allem, ob Antoine seine Drohung wirklich
wahr macht. Vielleicht täuschen wir uns auch tatsächlich
alle und Frank tritt tatsächlich nicht an."
Pete:
"Bei aller Liebe, das kann ich mir kaum vorstellen. Das wird
sich Frank nicht nehmen lassen. Der ist so heiß sich zu
beweisen..."
Sven:
"... dass er sich eigentlich nur verbrennen kann. Aber na
ja, die Zeit wird es ja dann zeigen. Man darf gespannt sein."
Pete:
"Das darf man! Und damit verabschieden sich Sven..."
Sven:
"... und Pete."
Pete:
"von der Ringside und wir wünschen eine tolle Show! Bis
später!"
Die Kamera schaltet direkt auf
Frank und Jack, wie sie Backstage durch die Katakomben laufen.
Sie wirken zwar nicht gehetzt, allerdings sieht das auch nicht
nach Sonntagsspaziergang aus. Beide tragen jeweils eine
Sporttasche auf ihrem Rücken, wobei man sich bei Frank schon
fragen kann, was da eigentlich drin ist, denn seine
Straßenklamotten sind ja auch schließlich seine
Ringbekleidung. Frank wirkt konzentriert, Jack sieht besorgt aus.
Jack: "Frank,
ich sag' es dir ein letztes Mal: Lass das scheiß Match
einfach sein. Tu tust damit niemandem einen gefallen, man!"
Frank lässt sich davon nicht
beeindrucken und geht einfach weiter den Gang entlang. Dann
stellt sich Jack jedoch demonstrativ vor ihn, sodass er nicht
weiter kann. Da Frank hier nicht antwortet, ist diese Diskussion
wohl nicht die erste dieser Art zwischen den Beiden.
Jack: "Du
weißt ja nicht, auf was du dich da einlässt!"
Frank: "Das
weiß ich sehr wohl! Jack, man, ich kann meine eigenen
Entscheidungen treffen, ok? Ich weiß gegen wen ich antrete.
Ich weiß, was Andy vor hat. Aber ich ziehe jetzt einfach
mein Ding durch, ne? Wenn der Truck einmal ins rollen gekommen
ist, gibt es keine Bremsen mehr."
Frank macht einen Schritt um Jack
herum, allerdings stoppt der ältere Bruder den jüngeren
erneut.
Jack: "Ich
ziehe hier die Bremse für dich, Bruder."
Frank: "Jack,
lass' mich einfach in Ruhe, ja? Das ist heute mein größtes
Singles-Match überhaupt und egal was du sagst oder alle
anderen sagen... ich werde da sein, wenn die Glocke läutet!
Ich muss das durchziehen."
Jack: "Du
musst gar nichts, Junge."
Der Beschützerinstinkt von
Jack ist groß, allerdings lässt dies Frank auch
weiterhin kalt.
Frank: "Wenn
ich gegen Alex bei Doom's Night antreten will, dann muss ich das
machen, ne? Ich weiß, dass ich wahrscheinlich nicht
gewinne. Und wahrscheinlich fährt Andy Schlitten mit mir.
Aber ich will dabei so gut aussehen, wie ich kann, ne? Ich will
Alex zeigen, dass ich auch mit den Großen mithalten kann
und dass ich würdig genug bin, gegen ihn in Zürich
anzutreten!"
Mit großen Augen schaut Frank
seinen Bruder an und geht dann weiter. Diesmal lässt Jack
dies auch zu, geht aber mit.
Jack: "Selbst
ein Esel ist nicht so stur wie du."
Frank lacht laut, für ihn war
das eher ein neckischer Witz, als eine Beleidigung.
Jack: "Das
war nicht komisch, man."
Aber Frank lacht weiter. Es ist
beeindruckend, wie wenig er sich von der Bedrohung Schwanenburgs
ansehen lässt. Wenn er Angst oder Ehrfurcht hat, dann weiß
er es gut zu verbergen.
Frank: "Jack,
is' ja ganz schön, dass du dich so um mich sorgst, aber ich
hab' hier in der Liga immer noch nicht meinen Platz gefunden, ne?
Ich habe keine andere Wahl, als die Extra-Meile zu fahren. Wenn
ich heute Abend im Graben liegen sollte, dann wird mich das nur
besser machen. Wenn eine Straße schwer zu befahren ist,
dann weiß man manchmal erst beim zweiten Mal, wie es geht
ohne den Truck in Mitleidenschaft zu ziehen. Wird schon
irgendwie, ne?"
Jack bleibt stehen und Frank geht
alleine weiter. Der ältere Trucker schaut ihm nur
resignierend nach.
Jack: "Wenn
es denn noch ein zweites Mal geben wird... ich muss eine andere
Lösung finden."
Und
damit fadet die Szene langsam aus.
Stille
in der Halle. Dann setzt es ein, das Theme dass es in der GFCW
vermutlich noch nicht gab – und vielleicht auch gar nicht
geben wird, wenn das hier vorbei ist. Der Ring ist beleuchtet,
ein Hochstuhl – eher ein Hocker – steht dort, während
langsam die weiteren Takte herunter gespielt werden und die Fans
sich wundern, wer hier wohl gleich zum Ring kommt. Immerhin gab
es weder eine Ankündigung, noch irgendetwas anderes in der
Richtung. Wobei….gab es doch, aber eben nicht in dieser
Form. Johnboy Dog soll zum Ring kommen, ja. Aber was ist das für
ein Theme? Und warum wird es jetzt gespielt, zu diesem nahezu
unmöglichen Zeitpunkt, OBWOHL jedem klar sein mag, wie
flexibel die GFCW mittlerweile geworden ist, wenn sogar Kodis in
der GFCWmitwirken? Der Blick der GFCW-Galaxy richtet sich auf die
Rampe, auf der ER jeden Moment erscheinen wird. Und dann ist es
soweit: Er ist – wieder – da. So scheint es. Doch der
Anzug, den JBD da trägt, ist so gar nich sportlich.
Nadelstreifen, auch das noch. Und mit diesem blauen
Nadelstreifenazug schiebt er sich nun tatsächlich in
Richtung Ring und schaut so ernst drein, wie es in der GFCW nur
ein alter Hund kann. Richtige Bösewichte gibt es ja eh nicht
mehr, so dass schon ein normaler Gesichtsausdruck bar jeder
Emotion als ‚böse‘ zu gelten hat.
Der
Ring wird schließlich erreicht. JBD hat bis hierhin mit
keinem Fan abgeklatscht und auch das Entgegennehmen des
Mikrofones durch den Zeitnehmer, der heute Mike heißt,
erfolgt ohne ein zusätzliches Lächeln. Im Ring
angekommen – natürlich über die Ringtreppe
geentert – folgt schließlich ein Blick ins Weite
rund.
„Jay-Bee-Dee!“
Chants.
Sie sind unüberhörbar, aber sie scheinen nicht
durchzudringen. Der Blick bleibt ernst, doch vorerst kommt der
Oldtimer nicht dazu, auch nur ein einziges Wort zu sagen.
„One
more Match!“
Ein
neuer Chant in diesen Tagen. Sicher hat man den mal irgendwann
irgendwo gehört….aber ist es wirklich schon so, dass
man JBD als Parttimer sehen will? Als jemand, der eigentlich
schon im Ruhestand ist? Und ist er nicht just für diese Show
gebucht?
„You still
got it!“
Tatsächlich
soll er heute gegen Michael Payne antreten. Einen Mann, der nie
sein Freund war und vermutlich auch nie sein wird. Aber eben auch
nicht zum persönlichen Nemesis taugt, weil er die gleichen
Probleme mit dem Intercontinental Title geerbt hat, die auch JBD
schon bemängelte. Und versuchte, etwas daran zu ändern. Ohne
Erfolg.
Schließlich folgt ein Räuspern, das
geradezu gespenstische Stille in der Halle auslöst. Ein
Räuspern des Mannes, der da nun im Ring steht, und etwas
sagen will. Die Fans scheinen zu überlegen – und
lassen ihn.
Johnboy Dog:
„Danke. Danke für den unglaublichen warmen Empfang,
der mich in der Tat ziemlich bewegt hat. Danke für die
Chance, mich noch einmal hier zeigen und, später, beweisen
zu können.“
Ein
tiefes Luftholen folgt. So wie er klingt, wird das eine der
letzten Ansagen der Karriere sein. Manch ein Fan realisiert das
und skandiert ‚Don’t!‘ Und das ziemlich
fortwährend. Es gibt einen ‚netten‘ Blick vom
Altmeister, der daraufhin seine Rede fortsetzt.
Johnboy
Dog: „Bei Title Nights wurden zwei alte Recken mit Rickson
und Tommy Cornelli in die GFCW-Hall of Fame aufgenommen.
Hochverdient, muss ich zugeben – und das tue ich gerne!
Nur…..die Jungs sind gefühlte fünfzehn bis
zwanzig Jahre jünger als ich! Das hat mir, besonders im
Nachgang von Title Nights, vor Augen geführt, wie lange ich
meiner Leidenschaft schon nachgehe. Als ich das erste Mal im Ring
stand, hat Danny Rickson noch in die Hosen geschissen! Und im
Gegensatz zu ihm, bin ich immernoch dabei. Schon
irgendwie….seltsam.“
Für
die kleine Anekdote über Ricksons Windelfüllung erntet
der Hund ein herzliches Lachen von den Rängen und wer genau
hinsieht, erkennt auch im langsam versteinerten Gesicht des
Mittfünfzigers ein leichtes Schmunzeln. Aber wenn er sich
optisch so weiterentwickelt, sieht er in fünf Jahren aus wie
ein Roboter.
Johnboy Dog:
„Bei Title Nights war es auch ich, der seinen
Commissionerposten auf’s Spiel setzte und gegen Steve Steel
verlor. Ich denke, jeder hat das Match gesehen und wird sich
denken können, wie ich mich danach gefühlt habe….zumal
ich das Match unter regulären Umständen niemals
verloren habe! Und darauf werde ich auch ewig
beharren….nur…“
Wieder
ein tiefes Luftholen. Wieder das leise Raunen in der Menge, als
ob sich das Publikum auszumalen gedenkt, was als nächstes
folgen mag.
Johnboy Dog:
„….es ist nun einmal passiert. Ich kann es nicht
ändern. Ich habe, seit ich in der GFCW bin, jede Niederlage
mit Fassung und Würde getragen und werde auch daran nichts
ändern. Niederlagen gehören dazu und um mehrfacher
Titelträger eines einzelnen Titels zu werden, musst du ihn
schließlich zwischenzeitlich auch einmal verloren haben.
Ein zehnfacher Champ hat den Titel mindestens neun mal
verloren!“
Wieder
applaudiert das Publikum, denn die Weisheit hat einen durchaus
wahren Hintergrund. Warum genau der Altmeister hier ist, hat er
aber immernoch nicht wirklich verraten. Vielleicht ja
jetzt?
Johnboy Dog: „Als
ich vor gut vier Jahren in die GFCW zurückkehrte, hatte ich
ein ganz anderes Feuer als bei meinem ersten Erscheinen hier. Ich
war motiviert und fokussiert und wurde zurecht dreifacher
Intercontinental Champion, holte den Heavyweight Title –
endlich! – und wurde letztes Jahr Commissioner in der GFCW,
eine Rolle die ich – das kann man überall lesen –
sehr, sehr gut ausgefüllt habe. Eigentlich könnte ich
satt sein und mich zur Ruhe setzen, mir sagen dass ich noch
zwanzig Jahre habe und diese mit meiner Familie verbringen
will.“
Wieder folgt der
Blick ins Rund. Da mag durchaus etwas Wahres dran sein, fürwahr.
Doch der Blick des Hundes, bisher ohnehin nicht sehr fröhlich,
wird ernst. Sehr ernst. Und daran ändert auch auch nichts,
als er weiterspricht.
Johnboy
Dog: „Der Fakt aber ist: Diese Familie gibt es nicht! Sie
ist zerbrochen an den Eitelkeiten eines alten Mannes und an der
Vielweiberei. Sie ist zerbrochen an der Untreue der Dame des
Hauses und an vielen Bösen Worten der Söhne des Mannes.
Das ist keine Familie mehr, das ist Murks! Und lässt mich
denken, dass ich ohnehin nichts zu verlieren habe. Habe ich auch
nicht. Meine Reputation ist eh im Arsch und auch wenn ich Michael
Payne in mancherlei Hinsicht recht gebe….in dieser nicht!
Es mangelt dem IC-Titel nicht an Herausforderern, sondern es
scheitert an der Art, wie er repräsentiert wird! Da ist kein
stolzer IC-Champion, der sich freut, dass er den Titel hat! Da
ist einer, der ihn als Last, ja als Bürde zu empfinden
scheint, wenn man ihn so liest! Und jener wird bei Doom’s
Night gegen einen weiteren antreten, dem dieser Titel nichts
bedeutet….wohin mit dir, GFCW?“
Was zum?!?! …
Plötzlich
dröhnt und hämmert es lautstark aus den Hallenboxen
heraus, AC/DC!!! Alle in der Halle, auch der Hund, drehen sich
überrascht zur Entrancestage um. Und da sehen wir jetzt das
New Breed-Logo auf dem Titantron prangen!
???:
„Ach Johnboy, was für eine rührende Rede.“
Der
amtierende Commissioner taucht hinter dem Vorhang auf und betritt
die Stage. Er trägt seine etwas zerschlissene Lederjacke.
Percy Addams:
„Was sülzt du hier so herum? Und was setzt du hier für
Ammenmärchen in die Welt, von wegen deine Niederlage bei
Title Nights wäre nicht fair gewesen?! Jeder, wirklich jeder
hier in der GFCW weiß, dass ich niemals mit unfairen Tricks
arbeite! Aber da sieht man wieder mal, dass du einfach nicht
loslassen kannst, ts. Du kannst es einfach nicht lassen, hier
weiter dein Unwesen zu treiben, dabei sind die Leute es satt,
keiner will dich mehr sehen, JBD. Sie rufen nur One-more-match
aus Mitleid, aus Mitleid, Mann! Dass dir das nicht selbst
peinlich ist. Na ja, du siehst es halt nicht, du siehst es gar
nicht, du denkst, du bist immer noch ein guter Wrestler in der
Blüte seiner Jahre, aber du bist ein Rentner! Vielmehr noch,
du bist ein Pflegefall, van Konop!“
Johnboy
Dog schnauft. Und begibt sich ans oberste Ringseil um sich
darüber zu lehnen. Am liebsten würde er sich vermutlich
Percival greifen und zu Mus verarbeiten, aber das wäre eines
JBDs wohl unwürdig. Außerdem muss er ja noch etwas
Kraft für später sparen, wenn es gegen Michael Payne
geht, den Mann mit der wohl härtesten Gangart in der
GFCW.
Johnboy Dog: „Natürlich
arbeitet Percival Addams niemals mit unsauberen Tricks, natürlich
nicht! Durch einen solchen Trick bist du doch erst in die Lage
gekommen, hier Bestimmen zu dürfen? Ist es nicht so? Und ist
es nicht so, dass du diese Macht mehr ausnutzt, als sie ein Jimmy
Maxxx oder vor allem ein Johnboy Dog jemals ausnutzen könnten
und würden? Habe ich mich zum vielfachen Champion gemacht?
NEIN! Habe ich gezeigt, dass ich jedem eine faire Chance gebe?
JA! Und was hast Du seit Title Nights getan? Sag’s mir,
sag’s mir kleiner Mann!“
Addams rauft
sich regelrecht die Haare ob dieser unverfrorenen Behauptung des
Hundes.
Percy Addams:
„Nenn mich nicht Percival, verdammt! Und wie kannst du es
wagen! Alle hier wissen doch noch, wie du Heavyweight Champion
warst, jeder hier weiß das noch! Was das für eine
Schande für die GFCW, ach was fürs ganze Wrestling war!
Keiner konnte das nur einen Tag länger mit ansehen. Und mit
dem Commissionerposten war es doch das gleiche! Aber egal jetzt.
Du brauchst gar nicht in der Vergangenheit schwelgen, mein lieber
Freund, die Tage sind für dich vorbei, aber endgültig.
Du willst wissen, was ich seit Title Nights gemacht habe, hä?!
Das sag ich dir: Ich musste erst mal deinen Müll raus
bringen, hinter dir her räumen, oja! Diese Liga war fast
pleite, so einen Schuldenberg hast du hinterlassen.
Wahrscheinlich hast du einiges an Geld für dich und deinen
verlogenen Hundeklan abgezogen, so wird‘s gewesen sein. Ich
werde dem noch auf den Grund gehen und einen
Untersuchungsausschuss einsetzen, das versprech ich dir! Und wenn
deine dunklen Machenschaften ans Tageslicht gekommen sind wirst
du so was von gefeuert! Aber noch kann ich dir nichts nachweisen,
daher darfst du fürs Erste deinen Job behalten. Doch ich
werde mir ganz genau überlegen, wie ich dich in Zukunft
einsetze. Mh, ich glaube Backstage wird noch eine
Toilettenreinigungskraft gebraucht, hihihi.“
Ein Grinsen
von Percy, wenngleich mit einer ernsten Note hinterlegt –
und ein angedeutetes Lächeln des alten Hundes runden das
Ganze ab.
Johnboy Dog:
„Glaubst Du wirklich, was Du da sagst? Du und die GFCW
sanieren? Die GFCW steht ziemlich gut dar, aber du musstest ja
fünf neue Limousinen, drei Sonnenstudios und zwei Tonnen
Selbstbräuner kaufen, damit DEIN Client sich gut fühlt!
Und was hat er davon? Jede Menge! Er wird hier seinen Weg machen,
davon bin ich überzeugt, aber DICH braucht er nicht davon.
Ich habe nichtmal mein eigen Fleisch und Blut bevorzugt und die
Zeit hat mir recht gegeben. Und nun? Du reitest die GFCW in die
größte Krise seit Menschengedenken und jeder den ich
treffe, nörgelt über dich. Ich will mich ja nicht
selbst beweihräuchern, aber als ich Commissioner war, wurde
hier LEISER gejammert. Aber ehe du fragst, was ich hier will: DU
bist rausgekommen und hast mir Dinge an den Kopf geworfen. Also?
Was genau willst Du jetzt, Kampfzwerg?“
Percy hat
sich jetzt auch wieder gefangen und lächelt süffisant
in Johnboy‘s Richtung.
Percy Addams:
„Ich, ich will nichts. Also nichts bestimmtes, zumindest
nicht für den Augenblick. Ich wollte mich dir nur mal in
Erinnerung rufen, Johnboy. Nicht, dass du mich noch vergisst,
hihi. Wir werden in Zukunft wieder öfter miteinander zu tun
haben, da bin ich mir sicher. Ich bin noch nicht fertig mit dir,
mein Lieber. Aber bis dahin, lass dich schön feiern.“
JBD
starrt mit offenem Mund in Richtung Rampe und macht kurz
Anstalten, Addams auf jeden Fall folgen zu wollen. Dann aber
besinnt er sich eines besseren, entert eine der Ringecke und
lässt sich tatsächlich noch ein wenig feiern.
Backstage im Lockerroom steht der
Intercontinental Champion mit seinem Gürtel über der
Schulter, einem Bier in der Hand und einigen blauen Flecken von
der letzten Show neben MacMüll. Dieser hat fordernd sein
Mikrofon in Richtung des Champions.
MacMüll: „Payne,
erstmal danke das du Zeit hast für ein paar Worte. In der
letzten Show ging es ziemlich ab zwischen dir und Don Sheen. Dein
Kommentar zu der Attacke nach eurer Konfrontation?“
Der Amerikaner setzt das Bier ab.
Michael
Payne: „Ich kann es nicht verschweigen, das Sheen mir
einige Treffer verpasst hat. Ich spüre sie immernoch und
versuche mich gerade mit einem kühlen Bier etwas mehr auf
das Match heute Abend und nicht die Schmerzen zu konzentrieren.“
Mac Müll: „Warum
meinst du kam es zu dieser Explosion?“
Michael
Payne: „Don Sheen ist zu Recht ein geradliniger und
überheblich selbstbewusster Wrestler. Ich habe auch kein
Problem mit seiner Arroganz oder seinem sehr stark ausgeprägten
Selbstbewusstsein. Sondern das Wort Überheblich das ich
benutzte! Der Junge hat wirklich alles um ein Champion zu sein
und wer weiß, vielleicht ist bei Dooms Night seine Zeit
gekommen und ich bin mometan nicht der richtige für den Job
als Champion. Aber Show für Show zu behaupten ich hätte
diesem Titel geschadet, während ich lange Zeit der einzige
war der diese Flagge stolz getragen hat. Das ist etwas das ich
einfach nicht so hinnehmen kann.“
Wieder ein kurzer Schluck vom Bier.
Michael
Payne: „Ich glaube das Sheen kein Problem mit mir hat,
sondern mit sich selbst. Er hat gegen einen Typen verloren, über
den er sich selbst Meilenweit eingestuft hatte. Er hat viele
Chancen verpasst oder hergegeben nur für eine Möglichkeit
zum Ego berreichern. Sheen hätte schon mehrfacher Champion
sein können. Aber seine Selbstverliebtheit steht ihm im Weg.
Er ist mehr bedacht darauf, anderen zu zeigen was für ein
geiler Typ er sei, anstatt einfach fokusiert zu bleiben.“
Er zuckt mit den Schultern, da er
selbst dieses Verhalten nicht nachvollziehen kann.
Michael
Payne: „Das Ding ist, ich wollte schon seit ich Jagd auf
diesen Titel hier gemacht habe das dies wieder zum Kern des Fokus
anderer Wrestler wird. Ich wollte das dieser Titel wieder für
harte Arbeit steht, die belohnt wird. Und wenn Sheen das tut und
am Ende der momentan bessere Mann für diesen Job ist dann
kann ich damit leben. Aber was ich nicht leiden kann, sind diese
hohlen Phrasen Show für Show ich hätte dem Gürtel
geschadet Ich habe es satt mich mit Sheen über den selben
Müll wieder und wieder zu unterhalten. Denn seien wir
ehrlich, das machen schon genug Wrestler hier. Als hätte man
einen DVD Player auf Repeat geschaltet.“
Ein Kopfschütteln mit Seufzen.
Michael
Payne: „Habe ich diesem Gürtel geschadet? Gewiss
nicht, ich habe ihn aus der Versenkung geholt. Ist es meine
Schuld das keiner diesen Gürtel als einen Erfolg sieht? Das
niemand in der GFCW nach mehr als einem Jahr aktiv hier keinen
Abschluss sucht für seine Anfangsphase? Ich hätte
dieses Ding hier von mir aus auch jede Show verteidigt! Kein Ding
wäre das gewesen, ich habe mich niemals vor einem Titelmatch
gedrückt oder abgelehnt so wie andere. Sogar kurz vor Title
Nights habe ich bereits einmal gegen Don Sheen verteidigt! Also
frage ich mich, wieso er da darauf kommt ICH sei hier das
Problem?“
MacMüll: „Du trittts
ja heute Abend gegen Johnboy Dog an, was kannst du uns zu diesem
Aufeinandertreffen sagen?“
Michael
Payne: „Ich kann nur sagen, wie sehr ich mich auf dieses
Ding heute freue! Nicht nur das ich hier in Wien antreten darf
vor grandiosen Fans. Sondern auch gegen einen Mann den ich mehr
als nur schätze! Johnboy Dog ist ein Veteran und ein Mann
von Ehre, der ohne schmutzige Tricks auskommt. Vor gut einem Jahr
hatte er mir sogar ein World Title Match angeboten, welches ich
abgeschlagen habe. Ich glaube dieses Vertrauen kann ich ihm heute
Abend mit einer Performance die uns beide als Ringexperten
bestätigt zurückgeben.“
Mac Müll: „Nun war
JBD eine ganze Zeit lang der Commissioner der GFCW. Deine Meinung
dazu?“
Michael
Payne: „Ich finde es schade was bei Title Nights passiert
ist. Ohne Jonhboy Dog würde ich vielleicht heute nicht hier
als Champion stehen. Ich weiß nicht ob ich unter Percy
Adams die gleichen Chance gehabt hätte. Heute Abend wird
nicht nur sehr sportlich sondern auch etwas emotional. Ich fühle
mich auf der Seite des Hundes und ich möchte heute Abend
alles geben. Um ihn zu ehren und auch um Don Sheen´s Worten
etwas die Kraft zu nehmen und selbstbewusster in das Match beim
Pay Per View zu gehen!“
Singles
Match:
Drake
Infinity vs. Parn
Referee: Henry Phoenix Jr.
Nun
ertönt Parn´s Theme Song und Parn macht sich auf
den Weg zum Ring.
Pete:
„Während Parn sich bereit macht Sven, werfen wir
einen kurzen Blick auf seinen Gegner, den heute debütierenden
Drake Infinity. Unser neuestes Roster-Mitglied hat letzte
Show mit beeindruckenden Worten seine Anwesenheit deutlich
gemacht. Was erwarten wir von ihm?“
Sven:
„Ich vermute mal, dass er keine zu großen
Probleme mit Parn haben wird. Aber abgesehen davon ist das
eine gute Frage. Wir wissen nichts über diesen Mann und
ich bin sehr gespannt wie er hier heute auftritt. Ich habe
ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass wir irgendetwas
anderes als eine Flut an Aggression geliefert bekommen, wenn
ich mein erstes Bild von ihm hier mal so einwerfe.“
Parns
Musik verstummt.
Pete:
„Über seine Motivation und seine Person haben wir
sicherlich genug Zeit zu philosophieren. Jetzt geht es
erstmal um dieses Match und ich bin ganz bei dir Sven, ich
erwarte einen hochaggressiven Debütanten.“
Das
Licht erlischt und in der Halle herrscht Ruhe; vereinzelt
gespannte Rufe. Die Zuschauer wissen sichtlich nicht, was sie
im Vorfeld von Infinity halten sollen.
Dunkelblaue
Scheinwerfer schweifen durch die Halle, während auf der
Leinwand Infinitys Logo im Wechsel mit den chaotischen
Bildern seiner ersten Videobotschaft erscheint. Rauchschwaden
ziehen sich über die Bühne und um den Ring herum.
Sven:
„Pete darauf waren wir gespannt, aber ich bin ehrlich…
Ich kann ihn nirgends sehen.“
Auch
die Zuschauer in der Halle suchen noch vergeblich, bis der
Rauch sich langsam zurückzieht und zu erkennen ist, dass
Infinity schon lange am Ring ist: Er sitzt, in einem langen
weißen Mantel, an die Ringabsperrung gelehnt auf dem
Boden. Ein Bein angewinkelt und den Kopf leicht gesenkt dreht
Infinity eine Strähne zwischen den Fingern während
er Parn im Ring anstarrt.
Laura:
„Meine Damen und Herren: Aus Anchorage, Alaska in den
Vereinigten Staaten von Amerika, mit offiziellem Gewicht von
98 kg und einer Größe von 1,86m Drake Infinity.“
Drake
stützt kurz sein grinsendes Gesicht in seine linke Hand
bevor er mit beiden Armen hinter sich greift und sich an der
Absperrung auf die Füße zieht, um schließlich
langsam über die Treppe den Ring zu betreten.
Seine
Musik verstummt und er reicht einem Mitglied der Ringcrew den
Mantel. Infinitys Ringgear besteht aus hohen schwarzen
Wrestlingstiefeln und knielangen, dunkelgrauen MMA-Shorts mit
silbernen Streifen an den Seiten. Nun sieht man zum ersten
Mal die gewaltige vierköpfige Hydra, welche in Silber
und Blau auf seinen Rücken tätowiert ist.
Ding
Ding Ding
Infinity
macht keine Anstalten zuerst zuzuschlagen, wartet einige
Sekunden. Parn versucht mit einer schnellen Bewegung seinen
Gegner zu greifen, doch Infinity kann zurückweichen,
duckt sich unter einer Rechten hinweg und rollt sich flink
aus dem Ring. Er entfernt sich einen Schritt und starrt Parn
im Ring an. Nach einigen Sekunden dehnt er seinen Nacken und
rutscht zurück in den Ring.
Parn
wagt einen weiteren Versuch auf den Erstschlag, greift nach
Infinity und setzt diesmal mit einem weiteren Ansturm nach,
der Infinity jedoch zu weit in die Ecke drängt, so dass
Parn den Griff lösen muss. Infinity rollt sich erneut
aus dem Ring.
Buhrufe
und „Boring“ Chants keimen auf, doch Infinity
lässt sich nicht irritieren, starrt seinen Kontrahenten
wieder an, wie ein Chirurg, der nach dem optimalen Schnitt
sucht. Schließlich schlittert er wieder in den Ring.
Parn versucht ihn sofort mit einem Tritt zu begrüßen,
doch schon im Rutschen dreht Infinity seinen Körper zur
Seite. Parns Tritt findet nur den Ringboden und bringt ihn
für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Gleichgewicht.
Wieselflink schießt Infinity auf die Beine und gerade
als Parn beginnt sich zu drehen,um sich neu zu orientieren,
tritt Infinity ihm mit einem vorwärts geführten
Tritt das Standbein unter dem Körper weg.
Fast
noch während sein Gegner fällt, springt Infinity
athletisch wohl gut einen Meter hoch ab und kracht mit einem
Knee Drop auf Parn nieder.
Ebenfalls
nur Sekunden nach diesem Einschlag findet Parn sich aggressiv
auf die Beide gezogen wieder und mit einem lauten Schrei
seitens Infinity via Falcon Arrow auf die Matte gehämmert.
Drake lässt ein verächtliches Schnauben hören
und drückt Parn einige Sekunden die Luft ab, bevor er
aufsteht und sich die Haare aus dem Gesicht streicht. Parn
rappelt sich hustend wieder auf.
Doch
offenbar war Infinitys erster Tritt stärker und
gezielter als zunächst vermutet und Parns Knie hat
Probleme das Gewicht des Kämpfers zu tragen. Mit einem
angewiderten Kopfschütteln kommentiert Infinity die
gezeigte Schwäche und streckt Parn mit einem dumpfen
Laut nieder, ausgelöst durch einen Dropkick gegen die
Schläfe des auf einem Knie ruhenden Parns.
Infinity
lässt sich ein Mikro in den Ring reichen, während
Parn benommen liegen bleibt.
Drake:
„Was genau soll das? Wo ist der Sinn dieser
Hinrichtung? Was ist der Sinn der Praxis neuen Leuten
weltweit im Kampfsport schwache Gegner vorzusetzen? Es war
klar, dass Parn mir nicht die Stirn bieten kann und dennoch
schickt ihr ihn hier raus.“
Infinity
vergewissert sich, dass Parn noch am Boden liegt und ruft
weiter in Richtung Backstagebereich.
Drake:
„Alles nur für die Show. Damit ich gut aussehe und
ihr mich vermarkten könnt. Und ihr alle...“
Er
wendet sich an das Publikum.
Drake:
„Springt darauf an. Wie antike Bürger auf
Hinrichtungen in Arenen. Kompensiert euren Alltag damit. In
euren verdammten Käfigen und greift gierig nach diesem
saftigen Stück Fleisch, sich einfach mal primitiv
auskotzen zu können. Über Alkohol, Titten oder
Schlägereien. Ihr seid so wenig Mensch in eurem Leben,
dass ihr euch nur noch als Tiere wiederfindet. Entweder als
Brüllaffen oder als Elstern, die einfach nur auf alles
stürzen was glitzert. Aber dafür bin ich ja hier…
Beenden wir diese Farce erstmal.“
Er
wirft das Mikro aus dem Ring und richtet seine Aufmerksamkeit
auf Parn, der in der Ecke wieder auf den Beinen steht. Doch
Infinity hat ein wenig zu lange gebraucht, und Parn schnellt
frontal auf ihn zu.
Sven:
„FLATLINER! Und wie heftig. Infinity wusste genau, dass
Parn wieder auf den Beinen war und nutzt dessen gesamtes
Momentum gegen ihn. Parn ist kalt ausgeknockt.“
Infinity
leckt sich über die Unterlippe und starrt dabei grinsend
auf Parn zu seinen Füßen und die einzelnen
Blutstropfen die von dessen Nase sickern. Das Grinsen wird zu
einem Lachen. Infinity stützt sich in einem wahren
Lachkrampf gegen die Ringecke.
Drake:
„Oh Man.“
Er
wischt sich kurz über das Gesicht, wirft die Haare aus
diesem in den Nacken und dreht Parn verächtlich mit dem
Fuß um. Infinity breitet die Arme aus und streckt die
Daumen nach oben, bevor er ins Publikum brüllt:
Drake:
„NA? WAS SAGT DAS PUBLIKUM? BEGNADIGEN WIR IHN?“
Ein
Pfeifkonzert schallt ihm entgegen.
Drake:
„OH ICH WEIß DASS DAS MIR GILT ABER MEINE FRAGE
WAR EINE ANDERE. Also Parn sieht aus als ob du ihnen nicht
gefallen hast.“
Infinity
beugt sich über Parn, spuckt ihm ins Gesicht und gibt
ihm das Thumbs Down Zeichen, bevor er sich neben ihn setzt.
Eine Sekunde sieht er ihn mitleidig an, bevor er ihn in einer
schnellen Bewegung auf den Bauch dreht und ins Crossface
nimmt. Unter Schreien und einem schwachen Abklopfen endet das
Match.
Ohne
auf eine Ansage zu warten oder seinen Arm heben zu lassen
macht sich Infinity auf den Weg zurück zur Bühne.
Drake:
„Das ist nicht seine Schuld, und nicht wofür ich
hier bin. Aber es ist ein erster Warnschuss.“
Neulich im
Lockerroom...da sitzt Drake Ackley auf ner Bank, nach vorne
gebeugt, in Zivilklamotten - was bei ihm heißt ne
anthrazitfarbene Cargohose und Sweatshirt - vor dem TV und guckt
sich die Show an. Da eilt McMüll herbei auf ein Wort.
McMüll:
„Drake, entschuldige. Darf man fragen, was du hier machst?
Immerhin hast du doch gar kein Match.“
Ackley kaut
Kaugummi und guckt zu McMüll auf, ohne von seiner Bank
aufzustehen. Der Blick ist grimmig, so wie so oft.
Drake
Ackley: „Das frage ich mich allerdings auch. Aber die Leute
sagen, dadurch würde man das Kollegenklima festigen oder so
ähnlich. Kann ich aber eigentlich nicht behaupten. Deswegen
mag ich die Typen, denen ich alle zwei Wochen aufs Maul haue,
auch nicht mehr.“
McMüll:
„Hast du dir gerade den Kampf Infinity gegen Parn
angesehen?“
Ackley guckt
wieder auf den Schirm, wo derzeit das GFCW-Logo zu sehen ist.
Drake
Ackley: „Ja. Und was soll ich sagen? Der Typ heißt so
wie ich und will auch n harter Kerl sein. ist er aber nicht.
Eigentlich sollte ich ja jetzt total sauer sein, weil hier noch
ein Drake rumläuft. Irgendwie erwartet man das von mir. Ich
kann das aber nicht verstehen. Ich treff ihn irgendwann sowieso
im Ring, dann hau ich die Eingeweide aus ihm raus, wie ich das
nun mal mache und gut ist. Hast du das Match vor zwei Wochen
gesehen? Da hab ich die Tag-Team-Champions auch im Alleingang
zerlegt. Ich kann sowas, weil ich hier der Badass
bin. Verstehst du das, McMüll?“
Der Hall of
Famer nickt zustimmend, schweigt aber. Denn so ganz hat er das
jetzt nicht verstanden mit dieser Badass-Nummer. Und da scheint
er nicht alleine zu sein. Aber egal. Er scheint auch nicht die
Einschätzung Drakes zu teilen, dass er die Tag-Champions
dominiert hätte.
McMüll:
„Bei allem Respekt, Drake. Aber ihr habt das Match
verloren. Der Fight Club 2.0...“
Jetzt springt
Ackley auf und baut sich vor McMüll auf. Er bläst vor
Wut, aber sprechen tut er völlig ruhig und gefasst.
Drake
Ackley: „Es gibt keinen Fight Club 2.0. Dieser Schmalhans
hat sich diesen Bullshit einfallen lassen. Es gab nie einen FC
2.0 und es wird nie einen geben, weil der Fight Club einzigartig
ist. Dieser Schmalspurhengst hat es versaut, ok? Hätte er
meine Anweisungen befolgt, hätten wir dieses f*** Match
nicht verloren. Ich habe Kodi Kane gewarnt. Ich habe ihm Chancen
gegeben. Ich habe ihn mehrmals, hörst du, McMüll,
MEHRMALS, gewarnt und ihn vieles durchgehen lassen. Dinge, für
die ich manch anderem vor ihm schon längst den Kopf
abgebissen hätte. Sollte er mir auch nur noch ein einziges
Mal zu nahe kommen, werde ich ihn in seine Einzelteile zerlegen.“
Wie auf
Stichwort taucht der King of Cute- & Sweetness auf und
lächelt freundlich zu McMüll und noch verschmitzter zu
Drake Ackley...
Drake schüttelt
den Kopf, was der Kölner mit einem noch breiteren Lächeln
quittiert.
Kodi
Kane: „Hey McMüll und Hey mein Drakeylein...wie gehts
wie stehts?"
McMüll:
„Ich, ähm...ich sollte euch besser alleine lassen.“
Kodi
Kane: „Bleib ruhig, McMüll. Das Match in der letzten
Show war leider nicht ganz so gut gelaufen wie wir Beide uns das
vorgestellt haben. Wir hätten dieses Match gewinnen können,
aber leider haben wir es verhauen. Wir hätten den Sieg
geschafft, doch leider ging es nicht. Es tut mir leid Drake, dass
wir dieses Match nicht gewonnen haben und deshalb habe ich hier
eine kleine Entschuldigung für dich..."
Kodi Kane reicht
dem ehemaligen Fight Club Member ein gerahmtes Foto, welches
scheinbar mit Fotoshop bearbeitet wurde. Man sieht Drake und Kodi
gemeinsam feiern. Er will Ihm das Bild geben...
Und da plötzlich
schießt Drake, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen,
mit einem Kopfstoß nach vorne und trifft Kane genau an der
Augenbraue. Sofort platzt es auf und Blut schießt heraus.
Ackley packt Kane am Nacken und pfeffert ihn mit Schmackes gegen
die Spinde. Er öffnet eine Spindtür, klemmt Kodis Kopf
darin ein und donnert die Tür zweimal, dreimal, viermal,
fünfmal, sechsmal dagegen. Aber Ackley ist noch nicht
fertig. Er hievt den Paradiesvogel hoch und schleudert ihn gegen
die Wand. Einmal, zweimal, dreimal. Dann packt er die Bank und
wirft sie auf ihn. Der Chicagoer ist völlig außer
sich, greift sich den wehrlosen Kodi Kane ein weiteres Mal und
wirft ihn gegen die Tür zum Lockerroom. Dann stiefelt er ihn
einige Male, ehe er ihn ein weiteres Mal hochstellt.
LRLU
gegen Kane!!!
Der
Paradiesvogel geht zu Boden und liegt dort blutend und schwer
atmend auf dem Rücken. Ackley geht in die Hocke. Auch er ist
völlig außer Atem, scheint sich aber beruhigt zu
haben. Dann kaut er weiter Kaugummi – und lässt uns
nochmal an seiner Reibeisenstimme teilhaben:
Drake
Ackley: „Ich habe dich mehrfach gewarnt, du aufgepimpter
Schwachmat. Du hast die Grenze überschritten. Jetzt ist
Schluss. Du verehrst mich, Kodi? Willst mir nahe sein, huh? Weißt
du was? Bei Dooms Night DARFST du mir nahe sein. Du musst nur
Manns genug – hehehe – sein, und dich mit mir in den
Ring wagen. Dort werde ich dich Stück - für Stück
- für Stück zerlegen. Was hältst du davon? Und
jetzt gut Nacht!“
Noch ein letzter Punch gegen die Schläfe schickt Kodi Kane
ins Reich der Träume. Und Mr. Chewing Gum zieht ab.
Backstage haben
sich Shinya Kensuke und Sake in den Interviewbereich begeben, um
ein Statement abzugeben. Man versucht, Präsenz und Stärke
vor dem Match gegen Mike Defiant zu zeigen, das man eigentlich
nicht gewollt hat. Mac Müll, der Hauptsprecher bei GFCW
Interviews steht schon parat, um das Gespräch zu führen,
wird aber unsanft durch Kensuke aus dem Bild geschupst. Mit einer
Geste deuten die Japaner an, dass Mac Müll’s Dienste
hier nicht gefragt sind. Dann positioniert sich Sake stolz vor
der Kamera und präsentiert Shinya Kensuke.
Sake:
„Okay. Dass ihr Fans der so genannten GFCW Galaxy
rassistische Idioten seid wusste ich schon. Aber dass ihr auch
taub seid ...“
Genervt wandern
die Augen von einem Ort zum anderen, bleiben dann bei Shinya’s
muskulösem Körperbau hängen. Mit der Handfläche
streicht sie über den Bauch bis zum Brustkorb.
Sake:
„Fürst Tokugawa verkündete bereits, dass es kein
Match gegen Mike Defiant geben wird. Jetzt wird Shinya Kensuke
bestimmt, um gegen Mike Defiant anzutreten. Warum? Ist Tokugawa
für euch nur ein Typ, der durch die Gegend läuft und
Vorschläge unterbreitet?“
Sake hebt
fassungslos die Schultern an. Die Ansagen waren doch klar. Warum
will man den Dragons also unbedingt ein Match aufzwingen, das sie
gar nicht bestreiten wollen? Ihr Blick geht zu Shinya Kensuke,
der offenbar auch noch etwas zu der Sache zu sagen hat.
Shinya
Kensuke: „Mike Defiant. Monster? Oder nicht Monster? In
Japan kennen wir unsere Dämonen und unsere Dämonen
kennen uns. Niemand wird verneinen, wer er wirklich ist. Man lebt
in der Gestalt und in der Rolle, die einen die Götter
zuweisen und wehrt sich nicht dagegen. Du schon. Du bist krank.
Ein jämmerliches Kind, von einer Nervenkrankheit gequält.
Es ist eine Schande, wie man dich behandelt. Einen Psycho würde
man im alten Japan hinrichten und von seinem Leid erlösen
aber du ... du lebst ... und lebst ... und es wird dir sogar
erlaubt, vor laufender Kamera der Welt zu zeigen wie sehr du
leiden musst. Wie krank du bist. Und damit niemand deine Schande
erkennt, trägst du diese Maske. Ein jämmerliches
dasein. Es ist nicht die Existenz eines Pro-Wrestlers.“
Der X-Fighter
sieht wieder zu Sake, die derweil seinen Worten lauschte und
verspielt lächelt.
Sake:
„Du konntest in deinem ersten Match schon diesen Kodi nicht
besiegen und musstest gegen namenlose Opfer deinen ersten Sieg
einfahren. Warum glaubst du, Mike, dass dein Match gegen Shinya
Kensuke besser verlaufen wird? Weil du ein Monster bist, das kein
Monster sein will?“
Shinya
Kensuke: „Dein Problem ist, dass die Monstersache dir nicht
aus dem Kopf geht. Du bist wie besessen davon, deine Ketten zu
sprengen, dass du dich nicht auf das aktuelle Geschehen
konzentrieren kannst. Du bist unfähig deine Energie auf den
Augenblick zu konzentrieren. Auf den Moment, der über Sieg
oder Niederlage entscheiden wird. Ich hingegen bin der X-Fighter.
Der Begründer des X-Fighting Strong Style. Ich bin der
Nachfahre eines großen Samurai, auf den Kampf fokussiert.
Heute Abend wird der X-Fighter dir zeigen, welche Quallitäten
ein professioneller Kämpfer wirklich hat. Heute Nacht werde
ich dich in das jämmerliche Asylum zurückbefördern,
aus dem du gekommen bist.“
Als alles gesagt
wurde, was Shinya Kensuke zu seinem bevorstehenden Match gegen
Mike Defiant zu sagen hatte und im Backstagebereich schon die
Einzugsmusik von Mike Defiant zu hören ist, macht Shinya
Kensuke sich auf den Weg. Er läuft direkt auf den
Bühnenbereich zu, gefolgt von Sake.
Im
Eingangsbereich wird es etwas eng. Zahlreiches Bühnenpersonal
regelt hinter den großen schwarzen Umhang die Show. Man
achtet unter anderem darauf, dass die Musik passend eingespielt
und das Feuerwerk richtig getimed ist. Auch medizinisches
Personal ist hier anzutreffen.
Drake Infinity,
auf dem Rückweg in den Backstagebereich, quetscht sich durch
die Menge der Menschen, etwas unvorsichtig vorbei an Shinya
Kensuke. Irgendwie geht das schon.
Plötzlich
hört Kensuke Sake aufschreien. Es war weniger der Schrei
einer erschrockenen Frau als viel mehr der eines wütenden
Mädchens, das gegen die Autorität der Eltern angehen
will. Ein kurzer Wortwechsel der Japaner in der Landessprache
bringt Aufklärung. Nur nicht dem Zuschauer und anderen
Anwesenden.
Im nächsten
Moment greift The X-Fighter Drake Infinity auch schon mit einem
Superkick von hinten an und drückt ihn gegen einen
Backstagekoffer. Sake hat unterdessen einen Plastikmülleimer
mit Kabelresten gefunden, haut Inifinty den Mülleimer auf
den Rücken. Shinya greift nach den Kabelsalat in der
Mülltonne und peitscht Drake aus, wie einen Untergebenen,
der sich strafbar machte.
Knallrote
Striemen ziehen sich über Infinitys Rücken, während
er schwer atmend über dem Koffer liegen bleibt.
Shinya
Kensuke: „Fass Sake nie wieder an, Gaijin!“
Der X-Fighter
richtet seinen Zeigefinger warnend auf Drake Infinity und
verharrt in seiner Position. Als keine weitere Gegenwehr kommt
und einer der Anwesenden Ärzte sich zu Infinity kniet, geht
Shinya durch den schwarzen Umhang zur Eingangsbühne. Sein
Match würde in wenigen Sekunden beginnen und er war schon in
der richtigen Stimmung für das Monster.
Wir befinden uns
Backstage und wir sehen den aktuellen GFCW Heavyweight Champion
Antoine Schwanenburg. Er scheint in Gedanken versunken, sein
Ringgear trägt er bereits, obwohl es bis zum Main Event noch
einige Zeit ist. Einzig seine Handgelenke sind noch nicht getaped
und so schauen wir gespannt zu, wie der mittlerweile seit 244
Tagen mit Gold geschmückte Behüter von Kultur in fast
schon in hypnotisch wirkender Manier das Tape ein ums andere Mal
um sein Handgelenk wickelt. Doch lange dauert es nicht, bis diese
ruhige Idylle gebrochen wird, denn es klopft an der Tür.
Drei mal und
zwar exakt drei mal in exakt gleichen Abständen und exakt
gleicher Stärke. Antoine weiß natürlich sofort,
um wem es sich da handelt und seine 'Vermutung' wir bestätigt,
nachdem die schwere Metalltüre sich öffnet. Es ist
natürlich der Mathematiker und Freund des Champions... Alex
Ricks. Antoine blickt kurz herüber zu seinem Freund,
unterbricht seine Tätigkeit aber nicht und konzentriert sich
auch schnell wieder auf eben diese, ehe er ihn dann in monotoner
Stimme begrüßt.
Antoine:
"Alex, ich grüße dich. Was du auch sagen
möchtest, spare es dir lieber, denn ich möchte mich
jetzt einzig und allein auf das konzentrieren, was du dir ja
schließlich gewünscht hast. Das hast du doch, nicht
wahr?"
Dann beendet er
das tapen dann doch und dreht seinen Körper zu Alex hin.
Antoine:
"Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber du
solltest mich gut genug kennen um zu wissen, dass das nachher
folgende nicht überraschend kommen wird. Und ich hoffe sehr
für dich, dass dies
kein Akt der Respektlosigkeit von dir war, sondern einfach eine
für dich ungewohnte Art und Weise zu sagen, dass Frank aus
dem Weg geräumt gehört."
Der Behüter steht von der Holzbank auf und stellt sich
direkt vor Alex.
Antoine: "Und weil ich dein Freund
bin, werde ich ihn aus dem Weg räumen. Ich tue dies aber
nicht nur für dich, nein, das tue ich nicht. Ich tue das
auch für Jason Crutch... ich tue das auch für Steve
Steel... und ich tue dies auch für Percy Addams. Es reicht
mir endgültig und ab heute werden Leichen meinen Weg
pflastern."
Kurzer Schockmoment.
Antoine: "Natürlich nur im
übertragenen Sinne."
Den ein oder anderen mag der letzte Satz dann zumindest
ansatzweise beruhigen, Ricks aber kennt seinen Partner. Was er
sagt, das WILL er auch sagen. Und diese Gewissheit über die
Ernsthaftigkeit der Aussagen des Champions bereiten ihm Sorgen.
Langsam löst sich Ricks aus seiner Starre, nimmt die rechte
Hand hinter dem Rücken hervor, reibt sich das Kinn, während
er seinen Freund nachdenklich anschaut.
Keine Reaktion des Champions. Nur Starren.
Ricks nickt verstehend. Er weiß, wie arg die Situation ist,
langsam nimmt er die Hand wieder herunter, wieder hinter den
Rücken.
Alex: „Dieser Kampf war nie als
Angriff auf dich gedacht, Antoine. Und auch nie als Angriff auf
Frank Bobo.“
Keine Reaktion des Champions.
Alex: „Ich helfe Frank Bobo dabei,
sich zu verbessern. Ich habe nie gedacht, dass er dich besiegen
kann...doch ich bin mir sicher, dass er selbst in einer
Niederlage gegen dich mehr lernen kann als in einem Sieg gegenden
Rest der Liga. So weit stehen wir nämlich über dem Rest
von German Fantasy Championship Wrestling.“
Weiterhin keine Reaktion. Kein Ton, nur weiteres Starren. Das
sind alles hohle Phrasen, für Antoine steht fest: Alex
denkt, der Champ steht eine Stufe unter ihm.
Alex: „Ich weiß, wie sehr dich
Jason Crutch und Steve Steele beschäftigen und ich wollte
dir eine kleine Pause gönnen. Einen Kampf in dem du eben
keine 100% geben musst. In dem es nicht um alles geht. Ja, einen
Kampf nicht mit vollem Ernst zu bestreiten, ist vielleicht
komplementär zu deinem Handeln, aber es könnte dich ein
wenig auf andere Gedanken bringen.“
Jetzt will Ricks das Ganze auch noch so drehen, als hätte er
das Ganze für Antoine getan? Die Stimmung des Kölners
wird dadurch definitiv nicht besser, eher im Gegenteil. Sein
Blick verfinstert sich weiter. Die Augenbrauen ziehen sich
zusammen. Kaum merklich, er ist ein Meister darin, gute Miene zum
bösen Spiel zu machen, aber wie gesagt...Alex kennt ihn.
Alex: „Ich werde dich nicht weiter
stören, Antoine. Wir können nach dem Kampf reden.“
Der Mathematiker hofft weiter auf irgendeine Reaktion seines
Partners, aber aus dieser Richtung kommt heute einfach nichts.
Ricks wartet einige Sekunden, schaut besorgt auf Schwanenburg,
der ihn aber nur weiter mit eiskalten Augen straft. Resignierend
senkt Ricks den Kopf, dreht sich zur Tür, geht wieder aus
der Kabine, doch mit der Klinke in der Hand verharrt er doch noch
einmal. Blick zur Tür, Stimme klar, aber weiterhin ruhig.
Alex: „Ich hoffe, du tust nichts
Unnötiges. Frank Bobo war dein Freund.“
Die Kamera schwenkt sofort zu Antoine, fängt seine Reaktion
ein, doch die bleibt aus. Bedeuten ihm diese Worte irgendetwas?
Es scheint nicht danach. Dann wird man aus der Leere an
Reaktionen gerissen. Die Klinke wird nach unten gedrückt, da
gibt es dann doch eine Reaktion von Antoine.
Antoine: "Ach und Alex... dem Kampf
bleibst du selbstredend fern, ja? Der Rest ist dann nur eine
logische Konsequenz."
Der Mathematiker zögert kurz, doch drückt die Klinke
dann durch und verschwindet aus dem Raum.
Kaum kann er die Tür von außen schließen, da
braust schon der Trucker heran. Nicht der dickliche und
sympathische, sondern der sehr aufgebrachte ältere Bruder.
Und es dauert auch nicht, bis das Ganze hier handgreiflich wird,
denn Jack drückt Alex an die Wand, lässt aber auch
schnell locker, sodass Alex sich nicht wehren braucht. Eines ist
auf jeden Fall schon klar: Jack ist hier nicht um einen Kaffee
mit dem Freiburger zu trinken.
Jack: "Alter, ich glaube du spinnst!"
Das wird so laut ausgesprochen, dass sicherlich Antoine das auch
noch in seiner Kabine hört.
Jack: "Was um Himmels Willen fällt
dir Mistkerl ein, Frank diesem Aasgeier vor die Füße
zu werfen?!"
Er zeigt auf die Tür mit der Plakette... Antoine
Schwanenburg
Jack: "Frank schaut zu dir auf man! Er
vertraut dir! Und du lieferst ihn so aus? Selbst ohne die
Ansprache von Andy vor zwei Wochen hätte ich dir genau sagen
können, was passiert! UND DU KANNST MIR NICHT SAGEN, DASS DU
MIT EINEM ANDEREM ERGEBNIS GERECHNET HAST!"
Noch immer ist Ricks gegen die Wand gedrängt.
Beschwichtigend hebt er die Hände, schiebt sie zwischen Jack
und sich, bringt sie langsam in das Sichtfeld des Truckers, legt
sie auf dessen Brust und schiebt ihn einige Zentimeter von sich
weg. Keine Provokation, einfach nur, damit er selber wieder Raum
zum Atmen hat. Er presst die Lippen zusammen, sein Blick geht
nach unten. Dieser Ausdruck in Ricks' Gesicht, es sieht
tatsächlich nach Reue aus. Er spricht langsam, ruhig,
versucht die Situation zu beruhigen.
Alex: „Ich bin ehrlich, Jack Bobo.
Ich habe nicht erwartet, dass dein Bruder Antoine besiegen wird.
Aber ich habe ihm einen guten Kampf zugetraut. Ich habe ihm
zugetraut, dass die Möglichkeit, gegen den Träger des
GFCW Titels anzutreten, ihn dazu motiviert, noch mehr an sich zu
arbeiten. Und ich habe Antoine die Vernunft zugetraut, zu
erkennen, wenn er überlegen ist.“
Nichts davon klingt sonderlich überzeugend. In der
Grundannahme ist das vielleicht alles schön und gut, die
Realität sieht seit zwei Wochen allerdings komplett anders
aus. Aber Ricks will weiter für Ruhe sorgen.
Alex: „Antoine ist professionell. Er
tut, was er für einen Sieg tun muss. Nicht mehr. Darauf
vertraue ich, Jack Bobo. Ich weiß...ich habe ihn vor zwei
Wochen gehört...ich habe ihn auch vor zwei Minuten
gehört...aber ich weiß, dass er und dein Bruder
Freunde waren. Und ich hoffe für deinen Bruder, dass Antoine
dies auch etwas bedeutet...auch für uns.“
Die letzten drei Worte wurden nur noch gemurmelt und man musste
schon ganz genau hinhören, doch sie fielen. Ganz sicher
taten sie dies, um es einmal mit Schwanenburgs Rhetorik zu
formulieren. In all dieser Sorge um Frank Bobo schwebt also noch
einmal deutlich mehr mit. Jack jedoch nimmt sich rein gar nichts
von dem an, was sein gegenüber gerade sprach. Heiße
Luft, das ist alles.
Jack: "Alex, du weißt wie Frank
ist. Wenn er diese Aufgabe von dir gestellt bekommt, dann wird er
ALLES daran setzen, sie nach deinen Wünschen umzusetzen.
Wenn Andy ihn da hat, wo er ihn gerne haben will, dann wird Frank
das eben nicht erkennen. Er geht All-In, seien seine Chancen auch
nur unter einem Prozent. Dein Match gegen ihn sprach doch Bände!"
Er spricht auf die Situation gegen Ende hin an, als Frank
überhaupt keine Chance hatte, dem Limes zu entkommen und
dennoch nicht aufgab. Erst, als Jack das Match unterbrach um
seinen Bruder zu schützen, löste Alex den Griff und
Frank kam mit einem blauen Auge davon.
Jack: "Und wenn du glaubst, dass Andy
in irgendeiner Weise so locker lässt, wie du, dann kennst du
ihn nicht. Es spielt keine Rolle, ob das Match dann zu Ende ist,
oder nicht. Wenn er will, kann er sicherlich ein angenehmer Dude
sein, aber seit Wochen und Monaten brodelt dieser Vulkan und vor
zwei Wochen... brach er aus. Heute wird es Asche regnen, man."
Der Trucker klatsch die flachen Hände zueinander, fast schon
in asiatischer Manier und seine Stimme wird deutlich ruhiger.
Jack: "Tu einmal in deinem Leben das
Richtige, geh zu dem Dickkopf und rede ihm das Match aus.
Vielleicht hast du mehr Erfolg, als ich. Ich bitte dich, Alex,
wirklich! Das wird für keinen von uns gut enden!"
Ricks Kopf sinkt immer weiter, er denkt nach. Er geht alles im
Kopf durch, alle Möglichkeiten, die er noch hat, um das
drohende Unheil abzuwenden. Ihm ist klar, dass diese ganze Chose
seine Schuld ist. Und das gibt er auch zu.
Alex: „Ich weiß, dass diese
Situation meine Schuld ist, Jack Bobo. Die Ansetzung steht, daran
kann ich nichts ändern. Aber ich werde versuchen,
sicherzustellen, dass es bei diesem Kampf bleibt. Kümmere du
dich um deinen Bruder...ich kümmere mich um meinen Teil. Ich
tue, was ich kann, ok?“
Die Friedenspfeife wird herumgereicht. Diese besteht in diesem
Fall aus 4 Fingern, einem Daumen (oder 5 Fingern, je nachdem wen
man fragt) und ist fest am Ende Ricks' rechter Körperhälfte
angebracht. Natürlich, die Fronten sind verhärtet, aber
Ricks will eine Sache verdeutlichen...er ist nicht der Böse
in dieser Geschichte. So ganz zufrieden scheint Jack zwar nicht
zu sein, aber das ist auch so ziemlich alles, was er tun konnte
und so ganz unerfolgreich war es ja auch nicht. Er nickt kurz
bestätigend, ehe er sich langsam wieder auf die Socken
macht. Das Bild fadet langsam aus.
Singles
Match:
Mike
Defiant vs. Shinya „The X-Fighter“ Kensuke
Referee: Mike Gard
Das
Match wird angeläutet und Mike Defiant beginnt
unerwartet schnell mit starken Brawls Shinya Kensuke unter
Druck zu setzen. Das ziellose Einprügeln auf den
X-Fighter bringt ihn in Bedrägnis, er wird in die Zeile
gedrückt, kann aber den ersten Konter ansetzen, als
Defiant versucht ihn mit einem running Clotheline aus dem
Ring zu werfen. Doch die Aktion misslingt, da Shinya Defiant
mit einem Wurf über die Schulter aus dem Ring befördert,
wo er schon von Sake erwartet wird.
Hier
geht alles Hand in Hand. Während Mike Defiant sich
umgehend in den Ring bewegen will, wird er von Sake
abgelenkt, was Shinya Kensuke die Gelegenheit gibt zu einem
Springboard Bodycross nach draußen. Kaum auf Defiant
gelandet hagelt es schon Faustschläge mitten ins
Gesicht, während Mike Gard die Akteure anzählt.
Sake beleidigt unterdessen das Publikum nach Leibeskräften.
Als Sake durch einen Fan in Bedrängnis gerät,
begibt sich Shinya dazu und es kommt zu einem Wortwechsel
zwischen Shinya / Sake und den Fans, was Defiant ermöglicht
nach Luft zu schnappen. Wenige Sekunden später ist Mike
wieder da und schlägt mit den Fäusten hart auf
Kensukes Kopf ein und rollt ihn wieder in den Ring, bevor der
Ringrichter bei 10 ankommt. Damit wird das Match dann im Ring
fortgesetzt.
Auch
im Ring behält Mike die Kontrolle. Er hebt Shinya
mühelos auf und zeigt einen Side Slam. um anschließend
mit einem Slash nachzusetzen. Das Cover wird gezeigt 1 ... 2
... nein, ein problemloser kickout! Shinya ringt nach Luft,
Defiant blufft den Referee an gefälligst schneller zu
zählen. Hilft alles nichts, das Match geht weiter. Als
Mike Defiant sich wieder seinem Gegner zuwendet, reagiert
dieser sehr schnell und bringt Mike Defiant in den
Armbreaker, ein Finish, den sonst Tokugawa nutzt.
Mike
Defiant kämpft gegen den Schmerz an der Schulter an,
liegt aber zu sehr in der Ringmitte und kann nichts
unternehmen. Es bleibt ihm nichts weiter über, als
abzuklopfen.
Sieger
des Matches durch Aufgabe: Shinya „The X-Fighter“
Kensuke!!!
Wir
befinden uns im Korridor und sehen, wie Jason Crutch gerade mit
einem Staff-Mitglied palavert. Die beiden lachen und amüsieren
sich. Man kennt sich, man mag sich, man hängt zusammen ab.
Dass Crutch heute kein Match hat, erkennt man daran, dass er noch
zivil trägt und nicht in Vorbereitungen steckt. Als JC und
der Typ vom Staff gerade laut loslachen – wer gerade nen
guten Spruch gebracht hat, lässt sich nur erahnen –
kommt plötzlich jemand daher, der nicht gerade spaßig
aufgelegt ist.
Steve
Steel: „WAS GIBT‘S DENN DA SO BLÖD ZU LACHEN,
HÄ?!“
Der
blonde Hüne Steel kommt mit Riesenschritten angestampft,
direkt auf die beiden Spaßvögel zu. Er läuft den
armen GFCW-Mitarbeiter dabei regelrecht über den Haufen, so
dass dieser lieber Reißaus nimmt.
Steve
Steel: „Soso, Jason Quatsch! Was
treibst du hier, hä?! Versuchst du, das Personal gegen uns
aufzuhetzen?! Das würde dir ähnlich sehen, pah!“
Der
Oberpollinger rückt sich die Sonnenbrille zurecht.
Jason
Crutch: „Gut, dass ich das Teil hier aufhab. Denn das Licht
spiegelt sich auf der Schmiere, die du da am Körper trägst,
immens und leuchtet greller als die Sonne. Am besten gehst du mir
auch aus selbiger, sonst bricht hier gleich die Hölle los.“
Steve
Steel: „DU FRECHER LÜMMEL!!! Ich wusste es, dass du zu
nichts zu gebrauchen bist! Was für ein Fehler von Percy, dir
eine Chance zu geben!“
???:
„Tststs, sowas von undankbar, Jason. Habe ich mich etwa in
dir getäuscht?“
Das
ist natürlich die unverkennliche Stimme von Percy Addams.
Der Commissioner kommt angeschlurft und gesellt sich zu seinen
beiden Angestellten. Natürlich trägt er wieder seine
braune Lederjacke und die schwarze Basecap verkehrt herum.
Percy
Addams: „Halte dich ein bisschen zurück, Jason, ja?
Ansonsten ist das hier ein Fall für das von mir neu
eingeführte Gleichstellungsbüro. Es geht nicht, dass
Steve hier so von dir diskriminiert wird, nur weil er ein
bisschen muskulöser ist als andere, oder weil er ein
bisschen mehr Body Lotion nimmt! Nicht unter meiner Rigide!“
Der
Oberpollinger blickt abwechselnd von Addams zu Steel. Er sieht
aus, als überlege er gerade, ob er in die Offensive gehen
solle oder nicht. Er lässt es aber.
Jason
Crutch: „Addams, in dem Licht von Steel siehst du um 50
Kilo leichter aus. Aber halten wir uns nicht mit Querelen auf.
Ihr beide wisst genau, dass du, Steel, mir oder diesem
Durchschnitts-Champ in einem Singlematch nicht das Wasser reichen
könnt. Du suchst dein Heil in einem Triple Threat Match,
deswegen habt ihr diese ganze Triple Threat Chose überhaupt
erst eingeleitet.“
Percy
Addams: „Keine Chance? Also, das ist doch … Steel
hier ist der beste Wrestler im aktuellen Roster, daran besteht
doch kein Zweifel! Wieso sollte er keine … Also,
vielleicht habe ich mich wirklich in dir getäuscht, Jason.
Hm. Na ja, nun ist es wie es ist, du stehst im Titelmatch. Und
kein Wörtchen der Dankbarkeit, dass ich dir diese Chance
verschafft habe. Das hast du wohl nicht nötig, was? Na ja,
schon bald werden auch die Fans dein wahres Gesicht erkennen, da
bin ich mir ganz sicher.“
Jason
Crutch lächelt sein strahlendstes Lächeln. Perlweiß!
Jason
Crutch: „Nett, Addams. Wirklich
nett. Doch halte mich nicht für blöd. Jedermann weiß,
dass ihr einen Plan in der Hinterhand habt. Denkst du echt, wir
wären so verblödet nicht zu wissen, dass da ein
Masterplan dahintersteckt? Steel kann in einem Triple Threat, wo
noch dazu alles erlaubt ist, einfacher Champion werden als in
jedem anderen Match, ob Käfigmatch, Hell in a Cell oder Rage
in a Cage. Triple Threat means anything goes, richtig? Ich würde
mich nicht wundern, wenn plötzlich die Demon Knights zum
Ring gerannt kommen...“
Percy
Addams setzt einen entrüsteten Gesichtsausdruck auf.
Percy
Addams: „Wie kannst du es nur wagen? Pfui, schäm dich,
Jason! Ich bin immer fair und ein Ehrenmann des Sports gewesen,
das wissen alle. Wie kannst du mir da nur unterstellen, ich würde
mit hinterhältigen Tricks arbeiten?!“
Da!
War das ein Zwinkern von Addams in Richtung Steel?! Man konnte es
nicht so richtig erkennen, aber es sah doch fast so aus, als
hätte der Commissioner dem Hünen zugezwinkert, und der
hat kurz, für ein Sekündchen geschmunzelt! Mh, sehr
verdächtig …
Percy
Addams: Weißt du was, Crutch? Ich werde dir und allen
ehrbaren Wrestlingfans da draußen ein für alle Mal
beweisen, dass ich ein fairer Commissioner bin, und nicht so
einer wie dieser Johnboy Dog früher! Und obwohl ich schon so
gütig war, dir die Chance auf den Championtitel bei Dooms
Night zu geben, gebe ich dir und Schwanenburg die Gelegenheit,
die Stipulation auch noch festzulegen. Ich gebe sie euch ALLEN!
Auch dir, Steve. In der nächsten Show gibt es eine
Beat-the-clock-Challenge. Der Sieger darf die Stipulation für
den PPV festsetzen. Ist das nicht ein tolles Angebot? Da kann
sich dann nun wirklich niemand mehr beschweren, ha!“
Crutch
legt den Kopf schief und verschränkt die Arme vor der Brust.
Er mustert die beiden Gurken vor sich und denkt nach. Dann:
Jason
Crutch: „Weißt du was, Addams? Ich trau dir nicht.
Und deinem Ölgötzen da auch nicht. Ihr seid beide
genauso schmierig wie die Pampe, die sich Steel auf den Körper
klatscht. Aber ich beiße an. Wir haben es in der Hand,
okay. Jeder für sich. Und auch wenn ich da wieder ein
abgekartetes Spiel wittere, so beiße ich an. Es gilt also.
Gegen wen soll es gehen?“
Percy
lächelt verschmitzt.
Percy
Addams: „Oh, also das kann ich jetzt noch nicht sagen,
Jason, schließlich ist mir das ja gerade erst spontan
eingefallen. Ich werde mir was überlegen, in der nächsten
Show erfahrt ihr dann alle mehr, hihihi. Ein bisschen Geduld
musst du schon mitbringen.“
JC lächelt.
So, als würde er sagen: „Sowas dachte ich mir schon“.
Er schweigt aber, nickt nur ein paar Mal bestätigend. Crutch
zeigt mit dem Finger auf Steve Steel – und behält ihn
auch da, selbst als er abzieht.
Singles
Match:
Daniel
(/w Lonesome Tyler) vs. Kaito Tokugawa (/w Sake, Shinya „The
X-Fighter“ Kensuke)
Referee: Mike Kontrak
Das altbekannte Theme bringt uns die
amtierenden Tagteam-Champions – Challenges passt aber
auch ganz gut alleine auf Daniel, der sich auf den Weg zum
Ring macht und dort auf Tyler wartet, der schließlich
folgt. Natürlich haben beide ihre Belts dabei, doch hat
Tyler seinen über der Schulter, während Daniel das
Ding stylisch um die Hüften trägt. DING DING
DING
Daniel und Kaito stehen sich im Ring gegenüber,
während Sake gut aussieht und Shinya darauf aus scheint,
außerhalb des Ringes ein wenig krach zu machen und
einigen Fans komische Handzeichen zu machen. Mike Kontrak
bedeutet den beiden im Ring befindlichen schließlich,
dass sie durchaus aufeinander zugehen können, zumal das
hier ja ein Match ist. Im übrigen, wie der Ansager
verlauten ließ, mit einem recht üppigen Zeitlimit
von zehn Minuten.
Als wenn es das hier bräuchte –
scheint zumindest Daniel zu finden und stürmt gleich mal
auf Kaito zu. Der allerdings weicht aus und zeigt einen
Waistlock, den Daniel wiederum in einen Waistlock kontert.
Vor Körperlicher Nähe hat also schonmal keiner der
beiden Angst, wenngleich Kaito das bessere Ende für sich
hat, denn er zeigt einen Flic Flac, nachdem er Daniel mit
einem Wurf losgeworden ist. Dann geht es gleich wieder in
Kampfpose, während Daniel sich erstmal wieder aufrappeln
muss. Kaito setzt schnell mit einigen Kicks nach und schickt
Daniel dann in die Seile. Leap Frog und Daniel federt zurück,
wird aber mit einem krachenden Kick an den Oberkörper
erwischt. Kaito sieht das nur als einen Schritt zum Sieg und
spart sich den Pinversuch. Offenbar will er Daniel zermürben
und das klappt schon in den ersten Sekunden des Matches ganz
gut.
Kaito nimmt nun Daniels Arm in einen Hold und
versucht, den herumzudrehen. Daniel schreit, aber das sorgt
nicht für weniger Schmerzen. Stattdessen versucht sich
Daniel durch flips und flops herauszuwinden, was aber noch
nicht klappt. Schließlich aber kann er doch eine art
Fireman’s Carry gegen Kaito zeigen und schnell
aufstehen, um den mit einem sehr tiefen Dropkick zu Boden zu
bringen, von dem er gerade hochwollte, also Kaito. Daniel
legt nach, zeigt Bodyslam, Bodyslam und einen kleinen Elbow,
ehe er Kaito aufhilft und den in die Seite schickt. Der aber
kann kontern und schickt Daniel von sich, ehe er den Ring
verlässt um sich mit Shinya und dem Mädel zu
beraten. Daniel sieht das aus dem Augenwinkel und nimmt
Anlauf – Sprung durch’s Seil! Zack, den
japanischen Dreier gesprengt! Auch wenn da nun vier am Boden
liegen und Mike Kontrak zu zählen anfängt.
Unbemerkt schleicht sich noch Tyler in den Ring und Mike’s
Gesicht ist unbezahlbar, als Tyler an ihm vorbeirennt, auf
dem obersten Seil landet – ein Könner halt –
und auf alle vier (!) nach draußen segelt! Nicht einmal
auf seinen Bruder nimmt er Rücksicht, bleibt dann aber
auch erstmal liegen.
Wahnsinnige Action hier, von der
man sich offenkundig erst einmal erholen muss. Daniel
erreicht als erster wieder den Ring und steht langsam auf,
dicht gefolgt von Kaito, der versucht, sich hintenrum
anzuschleichen. Backstabber! Doch Daniel kann sich am Seil
festhalten, so dass Kaito wie ein Käfer auf dem Rücken
landet.
Standing Moonsault gegen Kaito und
cover!
1
2
kickout!
Daniel
rauft sich etwas frustriert die Haare, während Kaito
nach Luft schnappt. Offenbar hat ihn Daniel nicht wirklich
optimal getroffen, so dass er auch noch ein wenig
liegenbleibt. Daniel schaut sich um und steht schließlich
auf, um Kaito’s Beine in die Hand zu nehmen. Das klingt
zwar etwas obszön, ist aber letztlich nur der
Wegbereiter für das Katapult, das folgen soll –
und wie es folgt! Daniel wämmst Kaito mit voller Möhre
auf den obersten Turnbuckle und will umgehend mit einem Kick
nachsetzen – aber Kaito kontert!
Einroller!
1
2
kickout!
Daniel schnellt wie von der Tarantel gestochen nach
oben – DDT!
Nun liegen beide erst einmal am
Boden und auch hier scheint Daniel wieder der erste, der auf
die Beine kommt, von Tyler am Apron vehement und mit allem
vorhandenen Enthusiasmus angefeuert. Daniel steht schließlich
und wartet nur darauf, dass Kaito auf die Beine kommt, der –
in den Augen des neutralen Betrachters – erstaunlich
fertig zu sein scheint. Und er tut Daniel den
Gefallen….
HAZARD!
Und Daniel versucht,
zu Kaito zu robben!
DING DING DING
Je nu?
Alles schaut sich etwas bedröppelt an, bis auf Mike
Kontrak, der vielsagend auf die Uhr deutet.
Laura:
„Meine Damen und Herren….dieses Match endet in
einem Tiiiime Limit Draaaaw….“
Ach
so ist das. Hm. Kann man wohl nix machen. Daniel’s
Theme wird trotzdem einfach mal gespielt, während er
sich mit seinem Bruder auf den Rückweg in Richtung
Backstagebereich macht.
Die
Halle wird abgedunkelt und die Videoleinwand wir gestartet. Es
ist nichts zu sehen und zu hören. Keine Einblendung, keine
Einzugsmusik kündigt den oder die Superstars des kommenden
Spektakels an. Man hört nur Geräusche. Scharben,
Schritte. Das Öffnen einer Bierflasche mit einem Zischen.
Weitere undefinierbare Geräusche folgen. Dann wird der Raum
heller. Hat jemand den Lichtschalter oder wenigstens eine
Lichtquelle gefunden?
Das
aufkommende Licht erlaubt dem Zuschauer einen Einblick in die
Kulisse. Die hölzerne Wand im Hintergrund könnte aus
einer Zeit stammen, die dem modernen Menschen als Wilder Westen
bekannt ist und erzählt eine eigene kleine Geschichte.
Zahlreiche Steckbriefe sind an der Wand befestigt, Profile von
Wrestlern, Showplakate, Werbung für Independent Wrestling
aber auch Werbebanner für eine Wrestlingschule mit der
Abkürzung WWHS.
Das
Bild schwenkt weiter und man sieht ein uraltes Sofa im Raum
stehen, direkt hinter einem noch älteren Holztisch. Ein Mann
sitzt im Sofa. Er trägt ein schwarzes Biker Kopftuch über
die blonden Haare, einen ungepflegten 3 Tagebart, ein Megadeth T
Shirt, eine dunkle Jeans, dazu passende Western Boots und eine
Weste, die an eine Bikerkutte erinnert. Im Moment, da die Kamera
den Mann aufzeichnet, trinkt er ein Schluck Bier. Dann tritt eine
weitere Person in das Bild, identisch gekleidet wie ein Tag Team
Bruder. Der Unterschied ist nur, dass die weitere Person keine
Haare auf den Kopf hat, dafür aber einen Kinn / Schnauzer
Bart trägt sowie zahlreiche Stoppeln im Gesicht. Auch er hat
eine Flasche Bier in der Hand und grüßt die Zuschauer
mit dem Zweifinger weg von der Stirn Zeichen.
Es
folgt eine Einblendung, ein roter Untergrund mit Draht oben und
unten. Die Informationseinblendung ist wie folgt beschriftet:
Übertragung
aus Dallas, Texas. Cold Heart Outlaws [ ‚Cold Heart‘
Randy Walker & ‚Outlaw‘ Darren Walker]
Darren
Walker sieht zu einem Fernseher, wo er sich zuvor eine Promo
ansah. Das Logo auf dem Fernseher verrät den Fans, dass es
sich hierbei um eine GFCW Angelegenheit handeln muss. Der Outlaw
wirkt nicht mehr so ungestüm und wild wie noch vor einigen
Jahren. Er scheint besonnener, überlegter. Er sieht mit
einem sehr ruhigen und bedächtigen Blick in die Kamera. So
haben ihn die Fans vor laufender Kamera eigentlich noch nie
gesehen.
Darren
Walker: „Es ist sehr lange her, als unser Tag Team in
Deutschland ihr erstes Match bestritt. Vor 20 Jahren, in
Frankfurt, starteten Randy und ich in einer kleinen Liga in
Hessen, die seinerzeit der Wrestlinglegende ‚Mr. Champion‘
Lex Slater gehörte, unter dem Namen Cold Heart Outlaws
unsere Karriere.“
Randy
Walker: „Das war eine große Sache für uns, wir
holten uns in der EWF unseren ersten Tag Team Champion Titel und
dominierten die Tag Teams der Liga eine lange Zeit. Nahezu 9
Monate waren das, glaube ich.“
Darren
Walker: „Yeah, 9 Monate in etwa. Und wir hatten viel Spaß,
ich erinnere mich noch an die Crazy Bumps, die wir einsteckten
und austeilten, nur um uns als Young Lions einen Namen zu machen.
Mein Bruder Randy riet mir immer zur Vorsicht, sagte stets, ich
sollte einen besonnenen Wrestlingstil fahren, doch ich hab nie
auf in gehört.“
Randy
Walker: „Yeah, ich erinnere mich noch daran, als wir gegen
diese Jungs aus Hamburg antraten ... die ... die ... verdammt, es
ist so lange her, ich habs vergessen. Jedenfalls hattest du den
verrückten Einfall, die Tough Fighters beim Einzug
anzugreifen. Wir kletterten also auf das Gerüst hoch ... so
6 Meter über den Boden ...“
Darren
Walker: „Es waren 10 Meter. Wir sind bis ganz nach oben
geklettert.“
Randy
Walker: „Echt jetzt? 10 Meter? Kein Wunder, dass ich noch
heute sämtliche Knochen bei dem Bump spüren kann.“
Der
texanische Wolf wendet den Blick von der Kamera ab und sieht
seinen jüngeren Bruder an. Es folgte eine Gestikulierung,
die wohl nur Brüder verstehen würden.
Randy
Walker: „Okay, mögen es 5 Meter gewesen sein. Der
Punkt ist doch der, wir sprangen auf ihren drauf, fuhren volles
Risiko und kassierten eine Menge Bumbs, weil wir hungrig waren
und Tag Team Titel halten wollten. Und wir hielten eine Menge Tag
Team Titel.“
Darren
Walker: „Yeah. Vor 10 Jahren war da diese Sache in der NWA.
Ein Tag Team League Match. Eine Serie. Jedes Team musste einmal
gegeneinander antreten und um die Punkte der League kämpfen.
5 der besten Teams waren dabei, einer der Teams waren die Cold
Heart Outlaws. Wir gewannen diese League und holten uns
anschließend die Tag Team Titel und hielten sie ... wie
lange? Auch 9 Monate oder?“
Auch
der ältere Walker erinnert sich an diese Zeit, zeigt mit dem
Zeigefinger in die Kamera, um seine Ausführung zu
unterstreichen. Dabei betont er den folgenden Satz sehr
prägnant.
Randy
Walker: „Longest reign in NWA History. Es war übrigens
dieselbe NWA, in der wir Kerle wie Lex Streetman oder Chris McFly
Jr. kennenlernten. Wie klein doch die Welt ist ...“
Darren
Walker: „Du schweifst schon wieder ab, Bro!“
Mit
zusammengekniffener Stirn sieht Randy Walker zu seinem Bruder
rüber, richtet die Bierflasche auf ihn.
Randy
Walker: „Damn, das war sonst mein Spruch, Alter? Was ist
mit dir los? Klaust du jetzt meine Sprüche, nur weil wir zum
ersten Mal seit 20 Jahren dieselbe Kleidung als Tag Team tragen?
Ich finde unser altes blutrotes Leggins Zeug mit zig Emblems
beschissen. Und deine langen Haare damals ...“
Darren
Walker: „Als wenn du in Badehose mit der Glatze besser
ausgesehen hast, Bro. Manche Sachen ändern sich nie.“
Randy
Walker wendet sich ein wenig genervt von seinem Bruder ab und
sieht durch den Raum, bevor er sich wieder den Fans und der
Kamera zuwendet.
Randy
Walker: „Ja, deine große Klappe zum Beispiel ... aber
du hast Recht. Wir schweifen ab. Der Punkt ist der, dass wir in
der GFCW noch eine Rechnung offen haben und diese Rechnung heißt
GFCW World Tag Team Championship!“
Mit
eisernen Blicken starren sich die Walker Brüder jetzt an.
Bislang ging es in der Szene um Spaß, ab jetzt geht es um
ein ernstes Thema, ein Ziel. Das Showplakat einer War Evening
Ausgabe aus dem Jahr 2014, wird hier eingeblendet.
Darren
Walker: „Im Jahr 2014 haben wir an dieser beschissenen
Mongo Challenge mit all diesen kranken Typen teilgenommen, wo
niemand so genau wusste, aus welchen Rattenlöchern sie
gekrochen kamen. Da waren echt kranke Viecher im Match ... und so
was von schrägen Vögeln ... möchte gern Monster,
ein Gruselkabinett. Leute, die sich verkleideten und so was von
surreal waren ... ich kann das nicht anders beschreiben, in
meinen Augen haben die Deppen für den Event das Arkahm
Asylum freigelassen. Stellt euch mal vor, wenn dieser Kaktus und
der Gummibaum die scheiß Mongo Challenge gewonnen hätten.
Was für ein Tag Team Titelkampf hätte das bei Doom
Night 2014 gegeben? Eines das als ... Blödel-Match des
Jahrhunderts in die Geschichte eingegangen wäre ...“
Randy
Walker: „Du schweifst ab, Darren. Das Match ist vorbei und
deine Version der Geschichte wurde nicht Realität. Der Punkt
ist doch der, dass wir diese Challenge gewannen und uns in der
Folge auch den GFCW Tag Team Titel sichern konnte. Einen Titel,
den wir übrigens nie verloren haben ...“
Der
Outlaw nimmt sich einen weiteren Schluck aus der Flasche und
wischt sich mit dem Handrücken den Mund ab. Ein angenehmes
Gefühl durchreist den Körper, das mit einem angenehmen
Seufzen unterstrichen wird. Es folgt eine weitere Einblendung.
Darren
Walker: „Yeah. Du hattest wieder mal ein Problem mit deinem
Nacken und musstest dich einer Notoperation unterziehen, die dich
fast deine Karriere gekostet hätte. Ich war damals so
frustriert, dass ich gar nicht mehr zu den GFCW Shows angereist
bin und mich lieber in verborgenen Indy Ligen präsentierte.
Mehr oder weniger erfolgreich.“
Randy
Walker: „Eher weniger ... aber zurück zur Sache. Das
ist verdammt richtig, ich wurde durch eine Nackenverletzung
ausser Gefecht gesetzt, aber das nur am Rande. Ich finde, unsere
Geschichte macht uns zu sowas wie Tag Team Legenden. 20
Jahre Cold Heart Outlaws verdient Respekt.“
Darren
Walker: „20 Jahre Cold Heart Outlaws. 20
Jahre Tag Team Action. 20 Jahre voller Höhen und Tiefen,
Siege und Niederlagen und ... Tag Team Championships in
zahlreichen Ligen. Du sagst es, Bruder. Alles im Ring, alles im
Wrestling, dreht sich um Respekt. Verdienste. Titelregentschaften
und Podeste, auf denen man von den Fans gehievt wird. Der Punkt,
auf den wir eigentlich hinaus wollen ... Daniel ... Lonesome
Tyler. Animals with Attitude. Wir haben von eurer Herausforderung
gehört und haben uns eure Statements angesehen.“
Randy
Walker: „Ich denke, dass was ihr da redet, ist großer
Bullshit! Das ganze Zeug von wegen Feiglinge ... niemanden, den
es mehr zu besiegen gibt ... diese große Challenge ... das
sagt doch über euch nur eines aus: dass ihr es einfach nicht
mehr drauf habt! Ihr mögt ja 15 Jahren lang. oder waren es
gar mehr, als Tag Team bestanden haben, aber ihr habt es einfach
nicht mehr drauf, als Tag Team zu überzeugen. Eure Sprüche
von wegen längste Regentschaft in der GFCW Geschichte ...
größtes Tag Team aller Zeiten ... die Gürtel nie
verlieren, das sagt nur über euch aus, dass ihr wirklich
große, epische Tag Team Schlachten aus den Weg geht.“
Darren
Walker: „Vermutlich kennen die Animals with Attitude nicht
mal die Bedeutung einer epischen Tag Team Schlacht, Bro? Ich
meine, wenn sie jemals epische Tag Team Kämpfe gezeigt
hätten, dann hätten sie auch die Titel an ein wirklich
herausragendes Team verloren und sich die Mühe machen
müssen, sie zurückzuholen. Nein, Bro, ich glaube nicht,
dass die Animals wirklich die Art von Tag Team sind, die bereit
sind, diesen Schritt zu gehen.“
Randy
Walker: „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden, Bro.
Durch ein Match. Der Punkt ist doch der: die Cold Heart Outlaws
haben den GFCW Tag Team Titel nie in ein Match verloren, die
Animal haben die Tag Team Gürtel nie in ein Match verloren.
Die Cold Heart Outlaws sind seit 20 Jahren als Team im Geschäft,
die Animals with Attitude sind seit 15 Jahren als Tag Team dabei.
Beide Teams beanspruchen für sich, zu den besten Tag Teams
aller Zeiten zu gehören und beide Teams sind sich im Ring
noch nie begegnet. Zu was macht uns das?“
Darren
Walker: „Sag’s mir, Bro?“
Randy
Walker: „Das macht uns zu zwei Tag Team Legenden, die bei
GFCW Dooms Night in einem Legendary Tag Team Legend Match um die
GFCW Tag Team Titles im Ring kämpfen sollten, um aus uns,
für die Fans, das beste rauszuholen. Es sollte eine epische
Tag Team Schlacht sein, die ihres Gleichen sucht und das Jahr
2018 soll als das Jahr der Tag Team Legenden in Erinnerung
bleiben.“
Darren
Walker: „Yeah.“
Randy
Walker: „Glaubt es oder nicht. Die Cold Heart Outlaws
kommen zurück nach Deutschland, um die amtierenden GFCW Tag
Team Champions zum Match des Jahres herauszufordern und wir sind
durstig. Wir wollen den Fans zeigen, dass wir auch nach 20 Jahren
Tag Team Wrestling nichts von unserem Handwerk verlernt haben.
Tyler, Daniel. Ihr sucht nach einer großen Herausforderung?
Bro’s WIR SIND eine große Herausforderung! Wir
fordern unser vertraglich garantiertes Rückmatch um die Tag
Team Titel ein und werden nicht ruhen, bis wir unsere Ziele
erreichen!“
Darren
Walker: „Ich setze noch einen drauf, Bruder. Ich behaupte,
dass wir uns im Jahr 2018 die GFCW Tag Team Titel zum zweiten Mal
sichern können und ein neues, großartiges Kapitel in
der Tag Team Geschichte aufschlagen werden. Deswegen sage ich ...
Retire Feud! Wenn die Outlaws 2018 nicht die Tag Team Titel
Gürtel erringen können, werden wir nach 20 Jahren in
den Ruhestand gehen! Titel oder Rücktritt! 2018! Das Jahr
des Ruhmes oder des Untergangs! Lasst uns Tag Team Legenden
Geschichte schreiben, Bro’s!“
Darren
Walker stößt die Flasche mit seinem Bruder an, es
folgt ein lautes Klong und dann wird das Bier gesoffen.
Drake Infinity tritt gerade, offensichtlich noch angeschlagen,
aus einem Behandlungsraum des medizinischen Personals wieder auf
den Gang, Mit schmerzverzerrtem Gesicht, streckt er einmal den
Rücken durch. Offensichtlich macht sich die rasche Bewegung
nun im Kopf bemerkbar, denn er bleibt kurz stehen und greift sich
benommen an die Schläfe.
Drake: „Verdammte Hure. Aber gut was
fällt mir auch ein sie anzurempeln und mich nicht sofort auf
Knien zu entschuldigen.“
Er bewegt sich in raschen Tempo über den Gang und auf seine
Kabine zu, als sein Blick auf einen Monitor fällt, welcher
das Livebild überträgt. Als er kurz innehält,
ertönt japanisches Gerede vom anderen Ende des Flures. Age
of the rising Dragon sind nicht zu sehen, doch Infinitys
nachdenklicher Blick schweift in die Richtung aus der die Stimmen
ertönen und scheint direkt durch die Wände durch auf
die Japaner zu fallen und dort zu ruhen.
Kurz kratzt er sich nachdenklich am Kinn, bevor er mit einem
wachsenden Grinsen seine Kabine betritt und die Tür hinter
sich schließt. Dumpf dringt seine Stimme nach draußen.
Drake: „Luna? Ich bin´s.“
… „Ja.“ … „Ja.“ …
„Richtig.“
Er lacht kurz auf.
Drake: „Manchmal bist du mir echt
unheimlich.“ … „Richtig, such das mal zusammen
und ich brauche außerdem noch...“
Er scheint seine Stimme zu senken oder sich weiter von der Tür
zu entfernen doch das Telefonat ist nicht weiter zu hören.