War Evening, Campushalle (Flensburg), 01.11.2024


In Kooperation mit




Sven: „DA SIND WIR WIEDER, IHR NULPEN!“


Tatsächlich ist es einmal mehr so weit: War Evening steht an. Zwei Wochen sind vergangen, und auch wenn rechts auf der Homepage steht, es wäre Brainwashed, treffen wir uns hier in Flensburg zur drittletzten Ausgabe der beliebtesten Bi-Weekly-Show aller Zeiten vor dem großen Knaller zum Jahresende: GFCW Title Night.


Pete: „Wir haben eine Menge für euch auf Lager. Vier Matches! Darunter ein Titelmatch!“

Sven: „Wie immer einen Haufen Fragezeichen auf der Card. Also buchstäblich. WOBEI… EIN FRAGEZEICHEN IST EIN SATZZEICHEN, KEIN BUCHSTABE.“

Pete: „Ich sehe, das Germanistik-Studium hat sich ausgezahlt.“

Sven: „Ich habe nicht Germanistik studiert.“

Pete: „Sondern?“

Sven: „Deine Mutter.“

Pete: „Natürlich.“

Sven: „Ich habe meinen ABSCHLUSS in deiner Mutter gemacht.“

Pete: „Aber klar. Kommen wir zurück zur Show.“

Sven: „Bevor ich zurück zu deiner Mutter komme.“

Pete: „Halt die Klappe.“

Sven: „Zurück zur Show, Pete!“

Pete: „Du bist furchtbar.“

Sven: „Ich hätte auch gerne meine neue Lieblingskollegin Seina Sakuraba zurück, aber ich muss mich mit dir zufriedengeben. Bevor wir zur Show kommen, möchten wir uns bei unserem Sponsor bedanken!“



Pete: „Keiner hat so einen Snack-Geschmack wie Marco.“

Sven: „Das wurde demokratisch entschieden.“

Pete: „Demokratisch entschieden wir bei uns heute allerdings sonst nichts – die Entscheidungen fallen im Ring!“


Singles Match
Elias Eden vs ???


Pete: “Wer die GTCW verfolgt hat kennt ihn bereits, nun hat er sich auch in der GFCW gezeigt: Der vom Himmel gefallene Engel, Elias Eden!“

Sven: „Mithilfe von Wrestling-Matches möchte er den Weg zurück zu Gott antreten. Wer ihm dabei als Erstes in die Quere kommen wird, sehen wir heute Abend, DOCH WIR WISSEN NOCH NICHT WER SEIN GEGNER IST!“


Singles Match
Ask Skógur vs ???


Pete: “Ask bekommt es bei Title Night im Main Event mit Aiden Rotari zu tun, wenn er um den höchsten Titel der Promotion antritt. Heute Abend will er jedoch jemandem eine Chance geben: Er gibt einem Mitglied des GFCW-Förderkaders ein Singles Match!“

Sven: „Skógur hat seine Wurzeln nicht vergessen, und vergibt nun eine Chance, die er selbst damals gern gehabt hätte. Es wird ein Mitglied aus dem GFCW-Förderkader, so viel ist klar, DOCH WIR WISSEN NOCH NICHT WER SEIN GEGNER IST!“


Six Man Tag Team Match
Team Kanada (Robert Breads, Raymond “Morbeus” Douglas & Kyle Douglas) vs Team Freaks (Drake Nova Vaughn, El Metzli & Tsuki Nosagi)


Pete: “Nach dem Chaos, das die letzte War Evening beendet hat, hat Dynamite höchstpersönlich beschlossen, dass die Probleme des großen Brawls ihre Probleme im Ring beseitigen sollen.“

Sven: „Anstifter Aiden Rotari ist nicht dabei, dafür aber Drake, der sich sicherlich mit Robert Breads anlegen wird. Die Hasen haben außerdem ohne Zweifel noch die eine oder andere Rechnung mit der Douglas Dynasty offen. Denkst du, Hasen bezahlen bar oder mit Karte?“


GFCW Intercontinental Championship Match
Darragh Switzenberg
(c) vs ???


Pete: “Dynamite hat die Schnauze voll von den Sperenzchen unseres Champions. Der Deal mit dem Repräsentanten ist bei Brainwashed abgelaufen…“

Sven: „OINK! OINK! OINK!“

Pete: „…also hat Darragh heute Abend hier anzutanzen. Und nicht nur das: Er muss sogar seinen Titel verteidigen!“

Sven: „Eine große Chance vor Title Night noch einmal gehörig die Card durcheinander zu wirbeln, auf der sich Switzenberg mit Sicherheit als verteidigender Champion sieht. Ich würde das Match gerne weiter analysieren, DOCH WIR WISSEN NOCH NICHT WER SEIN GEGNER IST!“

Pete: „Außerdem am Start: Caracal Matthews! Nelson Chapman! Mike Müller! Und nicht zuletzt GFCW World Champion Aiden Rotari!“

Sven: „All das und noch viel mehr bei GFCW War Evening aus Flensburg… gesponsort von SNACKMEISTER MARCO!“



Mac Müll: „Meine Damen und Herren, begrüßen sie direkt zu Beginn der Show mit mir gemeinsam… ja… wen eigentlich?“


Die Kamera ist zu Beginn dieses Segments komplett auf Mac Müll gerichtet. Nachdem seine Ankündigung allerdings abgeschlossen ist, zoomt diese langsam heraus, um den Gast vom Hauptinterviewer und GFCW-Hall of Famer zu zeigen. Und sobald man erkennt, um wen es sich dabei handelt, wird auch nachvollziehbar, warum Müll diesen mit einer prüfenden Frage, wer genau das eigentlich sei.

Es ist einer der Bodyguards von James Corleone aus der vergangenen War Evening-Ausgabe.

Groß und stämmig, wie ein Baum steht er auch gleich dort wie angewurzelt. Er ist riesig, hat schwarze kurze Haare und scheint, abgesehen davon, dass er bedrohlich aussieht, nicht wirklich der beste Redner zu sein. Warum auch? Er muss ja nur bedrohlich aussehen.

Die Beiden stehen im Backstagebereich der Campushalle hier in Flensburg. Scheinbar befinden wir uns in einer Art Durchgang, denn hinter den Beiden sind Technikkoffer und anderweitige Utensilien zum Aufbau in der Halle und Co. positioniert.

Fragend hält Müll ihm das Mikrofon hin, denn es scheint, dass dieser Mann seinerseits um ein Gespräch gebeten hat. Ein Gespräch. Kein Interview. Aber wie gesagt, Reden kann dieser Mann wohl nicht so gut, Köpfe einhauen schon. Jedenfalls fühlt sich diese Situation sichtbar unangenehm an.


Bodyguard: „Das soll kein Interview sein, Mister Corleone lässt lediglich ausrichten, dass niemand mit ihm oder Aldo Nero sprechen wird, solange die unmittelbare Gefahr in Form von The End nicht gebannt sei.“


Seit zwei Wochen haben wir keine Antwort bekommen, ob The End den Bedingungen von Corleone und Nero zustimmen wird, um ein Match bei Title Night anzusetzen. Offenbar hat Corleone nun den nächsten drastischen Schritt in die Wege geleitet, um diesen Entscheidungsprozess zu beschleunigen. Denn wenn die GFCW Corleone und Nero will, dann muss die GFCW sich wohl kümmern, dass The End sich äußert.

Müll weiß noch immer nicht so recht, wie er auf seinen unfreiwilligen Gesprächspartner reagieren soll, doch die Notwendigkeit zu reagieren wird ihm auch direkt abgenommen.


SPEAR


Direkt gegen… oder naja… quasi sogar durch die Wand an Technikkoffern.

Man erkennt nicht direkt, wie die Landung stattfindet, aber man erkennt, dass es in jedem Falle äußerst hart ist. Die Koffer prallen zusammen auf den Beiden Personen, die da durch geprallt sind. Doch einer von denen kann sich direkt wieder aufrappeln.


The End.


Der Schlägertyp Corleones scheint sehr ungünstig gelandet zu sein. Er liegt fast regungslos, aber dennoch mit schmerzverzogenem Gesicht unter den zusammengestürzten Koffern, während sich The End über ihm erhebt…

nur um sich dann aber direkt wieder auf ihn zu stürzen. End bombardiert den Gefolgsmann seines ehemaligen Managers rigoros. Er prügelt auf ihn ein, als gäbe es kein Morgen. Schläge, Hiebe und final schmettert er den Kopf noch einmal gegen einen der Koffer. Erst dann lässt End von ihm ab, um sich wieder aufzurichten.

Und dann stoßen auch langsam einige Offizielle und Mitarbeiter der GFCW hinzu, wie auch ein Arzt, der sich direkt um den gebrochenen Mann am Boden zu kümmern scheint.

Was löblich ist, da es sich dabei ja eigentlich weder um Wrestler noch sonst irgendwie um einen Angestellter der Liga handelt.

Mit schniefender Nase und weit aufgerissenem Mund schaut End nun zu Müll, der seinerseits die Szenerie fassungslos beobachtet.

The End hat den Schlägertyp Corleones mit gewaltiger Kraft attackiert und dabei hatte er vollen Erfolg.

Müll hält End das Mikro mit offenstehendem Mund hin, damit dieser eventuell etwas sagen kann, doch…

The End bleibt abermals stumm. Er schaut geladen zu Müll, wendet sich dann aber ab, um schließlich wieder zu verschwinden.


Der Bodyguard war hier um zu verkünden, dass Corleone und Nero nicht mit sich reden lassen, da es unsicher für sie sei und wie wir nun wissen, scheint sich das bestätigt zu haben.



Vor der Show...

Es ist durchaus eine gute Weile her, dass man diese Bilder gesehen hat: Mit einem lauten, tiefen Grollen schiebt sich der hohe, schwarze Pick-Up - in selbstredend angemessener Geschwindigkeit - über den Bordstein des Parkplatzes und kommt in etwa so akkurat in der Parklücke zu stehen, wie man es bei dieser Fahrweise eben erwarten kann. Man erinnert sich an diesen Wagen. Zumindest tut das Tammy, die sofort, Mikrofon im Anschlag, in einem zügigen Schritt sich der Szenerie nähert.

Für all diejenigen, die es nicht tun, wird das Rätsel aber auch nur wenige Sekunden eines bleiben, als sich Drake Vaughn aus der Fahrertür, und Scarecrow von der Laderampe schwingt.
Demonstrativ gähnt Drake einmal und streckt sich. Er weiß um die Kameras überall. Und ist sehr darauf bedacht, sich so zu präsentieren, wie er es möchte.


Drake: „Morgen…“

Noch immer den gelangweilten spielend, reibt er sich die Augen und steckt sich erstmal eine neue Zigarette an, während neben ihm zwei schwere Sporttaschen auf den Boden plumpsen. Ein wenig ungewohnt ist der Look, Shirt und Kapuzenjacke sind einem langen, schwarzen Hemd gewichten, die oberen Knöpfe geöffnet. Die weiten Cargohosen hingegen sind geblieben.

Tammy: „Drake, wenn du einen Moment hättest…“
Drake: „Auf dem Weg Tammy. Ich hab euch alle ganz doll lieb und so weiter, aber um genau zu sein etwa 30 wichtigere Dinge zu tun.“
Scarecrow: „Als ob du dich NICHT freust schon jetzt n Mikro vor die Fresse zu kriegen.“

Lässig kickt er eine der Taschen zu Vaughn, schultert selbst die andere.

Drake: „ICH?“

Unschuldig zieht er einen Mundwinkel nach oben, stets darauf bedacht die Kippe im anderen zu behalten und angelt sich seine Tasche.

Tammy: „Drake, ich denke die Frage, die sich vielen aufgetan hat über die letzten Wochen: Weshalb, außer Robert Breads, bist du hier? Du hast davon gesprochen, du hättest…“
Drake: „...einige Dinge zu erledigen, korrekt.“

Langsam aber stetig setzt sich der Trupp in Bewegung Richtung Eingang, während einige hundert Meter weiter winkende und jubelnde Fans vor den Einlasskontrollen versammelt sind. Wie zumeist scheint die Stimmung vor War Evening grandios.

Drake: „Aber versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht hier wegen irgendeiner haarsträubenden Agenda oder weil ich die Liga retten muss oder was man sich ausmalen könnte. Ich bin nicht einmal hier, um mir wieder Gold um die Hüften zu schnallen. Zumindest erstmal nicht. Nein Tammy. Weswegen ich hier bin, ist persönlich. Und nichts weiter.“
Tammy: „Persönlich im Sinne von…?“
Drake: „Unfinished Business wie man so schön sagt. Es gibt Geschichten zwischen mir und Leuten in diesem Locker Room und außerhalb, die nicht zuende sind. Und die mich Tag für Tag, Nacht für Nacht beschäftigen. Gewinnen oder verlieren, es gibt Kämpfe, die ich bestritten haben muss, um mit dieser Liga abzuschließen.“


Ein wenig überrascht guckt die Interviewerin drein.

Tammy: „Das hört sich an, als würdest du deinen Abschied schon wieder planen?“

Geräuschvoll atmet Vaughn noch einmal Zigarettenrauch aus, bevor er den Stummel auf den Boden wirft.

Drake: „Nein. Aber ich plane auch meinen Aufenthalt nicht. Ich will nicht wissen, was morgen bringt. Ich weiß, was ich tun will. Wann ich das kann, ob ich es kann… Wird nur die Zeit zeigen.“
Tammy: „Wenn ich abschließend noch fragen darf… Also der Elefant im Raum ist ja offensichtlich: The End?“

Ihre Stimme senkt sich ein wenig, fast als würde sie sich nicht richtig trauen zu fragen, doch Drake grinst beschwichtigend.

Drake: „Was soll mit ihm sein? Tammy. Ich habe dir gesagt, es gibt Dinge, die nicht abgeschlossen sind. Aber ich muss Robert Recht geben: End und Leviathan? Tammy da ist nichts offen. Es ist ein Krieg, den wir verloren haben. Mit allen Trümpfen in unseren Händen. Nein. Aber ich sage es mal so: Ich kann heute Abend gleich drei offene Geschichten weiterspinnen. Und bei Gott, werde ich das tun. Ich bin immer noch schlauer, immer noch athletischer, immer noch gefährlicher, als das, was mir hier entgegen geworfen wird. Falls irgendjemand da draußen nur daran denkt, das Wort Ringrost zu verwenden… Dann kennt ihr Drake Vaughn nicht.“


Mit diesen Worten beschleunigt er hinter dem vorausschreitenden Scarecrow seinen Schritt. Diese implizierte Verabschiedung nimmt auch Tammy war und stoppt ab.

Tammy: „Danke für deine Zeit!“

Ohne sich umzublicken hebt Vaughn einmal grüßend die Hand, dann verschwinden er und Silas um die nächste Ecke.



Mac Müll: „GFCW Galaxy! Der vergangene War Evening hat die ersten Weichen in Richtung unseres krönenden Jahresabschlusses Title Night gestellt. Natürlich fiebern wir alle auf die großen Titelkämpfe hin…doch auch in anderen Bereichen unserer Liga werden wir auf der Road zu Title Night Spannendes erleben. Unter anderem hat uns der Förderkader neue Gesichter gebracht.“


Sieht man zu Beginn eines Videos das breit grinsende Gesicht der GFCW-Hall of Famers Mac Müll, weiß man: Der rastlose Reporter ist einer Story auf der Spur. Er würde Ereignisse niemals nur einfach so zusammenfassen, sondern nur dann, wenn er aus den Bausteinen die Brücke zu seinem nächsten Interview bauen kann.


Mac Müll: „Und eines dieser Gesichter habe ich zufällig entdeckt. Schauen wir mal, was mir Rasmus Rantanen zu seinem GFCW-Start zu sagen hat.“


Die Kamera schwenkt herum und zeigt tatsächlich einen der zwei Neuzugänge im GFCW-Förderkader. Der Kieler Rasmus Rantanen, der sich einen der begehrten Koffer mit dem Vertrag sichern konnte, steht mit einer Selbstverständlichkeit in den mausgrauen Backstagegängen als würde er schon zum Inventar gehören. Rantanen hat einen Automaten mit Getränken und Snacks anvisiert, auf den er zuläuft. Den Reporter hat er noch nicht entdeckt.


Mac Müll: „Hallo Rasmus!“


Erst durch den Zuruf entdeckt Rantanen, dass er unter Beobachtung steht. Er lässt vom Getränkeautomaten ab, den er mit gekräuselter Stirn betrachtet hatte. Der Youngster bleibt stehen und schaut Müll von oben bis unten an. Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, was Müll zu irritieren scheint. Denn es ist kein Lächeln als Teil höflicher Begrüßungsformeln, sondern da steckt etwas anderes darin. Was genau, kann der Reporter nicht deuten. Also macht er das, was er besser kann, und startet das Gespräch.


Mac Müll: „Hast du einen Mome…“


Mitten im Wort bricht Müll ab, denn unvermittelt macht Rantanen einen Schritt nach vorne und ruft mit lauter Stimme aus.


Rasmus Rantanen: „Dich muss Jesus geschickt haben.“


Von der Euphorie Rantanens überwältigt, antwortet Müll nichts auf die Aussage. Er steht da und lächelt. Dann jedoch schwindet sein Lächeln als Rantanen etwas macht, was Müll überhaupt nicht einzuordnen weiß: Er beginnt Müll abzuklopfen. Tastet in seinen Hosen- und Jackentaschen.


Mac Müll: „Was wird das?“


Der Youngster schenkt seinem „Gesprächspartner“ keine Antwort. Er klopft Müll weiter ab. Dann wird er fündig bei was auch immer er gesucht haben mag, gibt ein zufriedenes Grunzen von sich und lächelt breit.


Mac Müll: „Das ist mein Portemonnaie.“


Er trägt er mit stockender Stimme vor. Als würde er nicht verstehen, was hier gerade passiert – und so ist es ja auch. Der Mann, den er gerade interviewen wollte, zieht gerade ein braunes ledernes Portemonnaie aus der Jackentasche von Müll. Der Interviewer betrachtet den Vorgang fassungslos mit großen Augen.


Rasmus Rantanen: „Das ist dein Portemonnaie.“


Mit einer Beiläufigkeit, als wäre das hier das normalste der Welt, betrachtet Rantanen die Geldbörse und klappt sie dann. Mit den Fingerspitzen tippt er über die verschiedenen Karten und zieht dann eine blaue hervor.


Mac Müll: „Das ist meine Bankkarte.“


Kurzes Lächeln von Rantanen, dann zieht er die Augen hoch und plappert mit jovialem Tonfall nach, was Müll bereits gesagt hat.


Rasmus Rantanen: „Das ist deine Bankkarte.“


Mit der Bankkarte Mülls in der Hand wendet sich Rantanen vom Reporter ab. Das Portemonnaie, welches nun nicht mehr von größerem Interesse für ihn ist, lässt er zu Boden gleiten. Sofort schießt Mac herab und hebt es auf, drückt es an sich. Aber die Karte, die bleibt in Rantanens Hand zurück. Der Youngster wendet sich gerade wieder dem Automaten zu.


Mac Müll: „Du hast sie einfach genommen.“


Das Spiel, dass Rantanen die Worte des fassungslosen Reporters wiederholt, endet an dieser Stelle. Rasmus sagt einfach gar nichts mehr, er hat das Interesse an dem Mann verloren. Mit dem Rücken zu Mac stehend gilt seine gesamte Aufmerksamkeit dem Automaten. Die Augen fahren an den Getränken vorbei und kommen an den Snacks. Als er findet, was er gesucht hat, klopft er mit den Fingerknöcheln an die Scheibe und tippt die Nummer „25“ in das Bedienfeld des Automaten ein.


Mac Müll: „Dubai-Schokolade.“


Der Reporter war den Handbewegungen Rantanens gefolgt und hat korrekt identifiziert, was hinter Nummer 25 steckt: Dubai-Schokolade. Cremiger Foodtrend für Reiche oder jene, die auf TikTok gerne vorgeben, es zu sein. Stabile 8 Euro pro Tafel. Dem Reporter liegt eine Klage auf der Zunge, doch er würgt sie herunter wie all die Demütigungen, die ihm in seinem Leben bereits widerfahren sind. Seine Unfähigkeit, dem Verhalten Rantanens etwas entgegenzusetzen, lassen mutmaßen, er müsse mit einem gewissen Markus L. verwandt sein.


Rasmus Rantanen: „Zwei, um genau zu sein. Ich werde sie für später benötigen, nach getaner Arbeit.“


Im Plauderton führt Rantanen das aus. Dann erscheint auf dem Display, was er – mit Mac Mülls Karte – zu bezahlen hat. Ohne Zögern hält er die Karte an den Automaten. Es gibt ein kurzes Piepen, dann fließen virtuell 16 Euro von Mülls Konto an den Betreiber des Snackautomaten.


Mac Müll: „Und du hast sie mit meiner Karte bezahlt.“


Rantanen beugt sich herab und zieht die beiden Tafeln aus dem Schlitz. Verstaut sie in seiner eigenen Tasche. Und dann, beinahe schon gönnerhaft, gibt er Müll die Karte zurück.


Rasmus Rantanen: „Ich habe sie mit deiner Karte bezahlt.“


Noch immer kein Wort des Widerspruch des hündisch agierenden Reporters. Er schafft es kaum, Rantanen in die Augen zu sehen. Dieser bemerkt das und mit einem Raubtierlächeln geht er in die Hocke, um sein Gesicht genau in das Sichtfeld Macs zu schieben. Voller gespielter Unschuld stellt er eine Frage.


Rasmus Rantanen: „Und hast du ein Problem damit?“


Nun wäre es an der Zeit, für die eigenen Belange aufzustehen. Zu zeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt. Doch Mac Müll fehlen die Worte. Er verstaut schüchtern die Karte in seinem Portemonnaie und lässt beides in der Jackentasche verschwinden. Nur wispernd bringt er eine Antwort hervor.


Mac Müll: „Es…es…es gehört sich nicht.“

Rasmus Rantanen: „Und was genau wirst du nun tun? Wirst du nach 23 Jahren die Welt auf den Kopf stellen und einen Wrestler angreifen?“


Für einen klitzekleinen blitzt es in Macs Augen auf. Er strafft die Schultern. Atmet durch. Stellt sich fester hin. Doch dann, als er den Blick Rantanens sucht und dessen athletischen Körper unter der Kleidung vor sich sieht, sackt er innerlich wie äußerlich in sich zusammen. Seine stabile, selbstbewusste Antwort, die er sich eben noch zusammengelegt hatte, ist nun nur noch ein stockendes Hin und Her.


Mac Müll: „Nun, vielleicht werde ich…“


Er atmet tief durch. Schüttelt dann traurig und gedemütigt den Kopf.


Mac Müll: „Um ehrlich zu sein werde ich hier nur stehen und klagen. Und dabei weinerlich aussehen.“


Kurzes Auflachen bei Rantanen. Dessen Mundwinkel scheinen festgetackert, er kommt gar nicht mehr aus dem Lächeln heraus.


Rasmus Rantanen: „Braver Kerl.“


Er tätschelt dem viel älteren Mann verächtlich die Wange. Dieser bringt bis auf ein Seufzen keinen Widerstand zustande.


Rasmus Rantanen: „Danke, Jesus.“


Und wie schon vor zwei Wochen zieht Rantanen eine Kreuzkette hervor und drückt ihr einen Kuss auf. Die Geste erweckt noch einmal die Lebensgeister Macs und der Interviewer schafft es, seine Empörung im Mantel einer Frage rauszudrücken.


Mac Müll: „Solltest du nicht lieber mir danken?“


Rantanen wirkt ein Stück weit überrascht, wie fest plötzlich Mülls Stimme ist. Nun, wo der Reporter wieder in seinem Metier ist, und Fragen stellen kann, fühlt er sich selbstbewusster. Und noch bevor Rantanen antworten kann, schleudert Mac eine Rechtfertigung hinterher.


Mac Müll: „Jesus hat nichts mit deinem Diebstahl zu tun. DU warst es, der MEINE Karte genommen hat. Es war deine Entscheidung, kein göttliches Schicksal, denkst du nicht?“


Der Vorwurf jedoch prallt am Gesprächspartner an. Rantanen zuckt mit den Schultern und tätschelt die Kreuzkette.


Rasmus Rantanen: „Das denke ich nicht, nein.“


Er schüttelt bestimmt mit seinen Kopf und macht einen Schritt vor, um gegenüber Mac eine Erklärerhaltung einzunehmen, bei der er einen Arm auf der Schulter des Reporters ablegt.


Rasmus Rantanen: „Ich glaube, es war wieder einmal ein Geschenk des Himmels, welches meine Wege geleitet hat.“

Mac Müll: „Aber…“

Rasmus Rantanen: „Denk doch einmal genauer nach. Was gerade passiert ist.“

Mac Müll: „Ich erinnere mich sehr genau. Du hast meine Karte genommen und…“


Ein theatralisches Abwinken Rantanens bringt Müll aus dem Konzept und er verstummt mitten im Satz.


Rasmus Rantanen: „Nicht an die lächerlichen Details, Mann. An das große Ganze.“


Es bleibt gestenreicht: Rantanen malt das „große Ganze“ in die Luft vor sich und auch wenn es nur zwei Hände sind, die dort ein Himmelsfirmament aufspannen, schweigt Müll und hört zu.


Rasmus Rantanen: „Ich brauchte etwas, um diesen Automaten zu füttern, da meine eigene Karte gerade nicht…verfügbar war. Und dann kamst du um die Ecke.“


Stimmt so. Da bleibt Mac nichts übrig, außer zu nicken. Nun hat er auch eine Erklärung gefunden, warum Rantanen ihn bestohlen hat. Besser macht es das natürlich nicht.


Rasmus Rantanen: „60 Kilogramm Puddingpulver in Form gehalten durch Haarfett und einen schlechtsitzenden Anzug. Ein Männchen, das seine Widerstandsfähigkeit und Würde vor zwei Jahrzehnten vor zwanzig Jahren irgendwo in Containern verloren hat, in die er von Stärkeren getaucht wurde. Jemand, der aus Reflex „Entschuldigung“ wimmert, wenn er angerempelt wird.“


Der Reporter blickt beschämt zu Boden und korrigiert aus Unterwürfigkeit nichts an dieser Darstellung.


Rasmus Rantanen: „Ich glaube also sehr wohl, dass es Gottes Wille war, dass DU um die Ecke kamst, als ich einen Spender brauchte. Es hätte schließlich auch jemand kommen können, der sich wehrt. Jemand, der mir die Grenzen aufzeigt. Aber nein, du warst es. Als hätte Jesus mir aus dem Himmel einen Korb gereicht, aus dem ich mich nur zu bedienen brauche. Ist das nicht ein Wunder des Himmels? Und deshalb…“


Wieder führt er die Kette zum Mund.


Rasmus Rantanen: „Danke, Jesus.“


Ein weiterer Kuss. Im Hintergrund plustert Müll empört die Nasenflügel auf und schüttelt mit dem Kopf.


Mac Müll: „Das ist also deine Auffassung von Religion. Klären wir das noch einmal genauer…“


Doch just als er zur nächsten Frage übergehen will, nähern sich Schritte und ziehen die Aufmerksamkeit Beider auf sich. Und der Verursacher der Schritte kommt im nächsten Augenblick ins Bild: Es ist Mike Janus, ebenfalls Mitglied des Förderkaders. Der Blonde bleibt ohne Gruß vor Mac und Rasmus stehen.


Mike Janus: „Rasmus, komm mit.“


Rantanen zieht die Augenbrauen hoch und kräuselt die Stirn. Warum genau sollte er das tun? Noch bevor die Frage ausgesprochen ist, schiebt Janus eine Erklärung hinterher.


Mike Janus: „Krisensitzung.“


Davon sind Rantanen und Müll gleichermaßen überrascht, so dass sie sich ungeachtet ihres vorherigen Konflikts fragend anblicken.


Rasmus Rantanen: „Krisensitzung? Jetzt schon? Dies ist unser erster Abend hier.“


Auflachen bei Rantanen, doch der Blick von Janus ist ernst. Das bringt selbst den Mann mit eigentümlichen Religionsauffassung zum Schweigen.


Mike Janus: „Etwas ist passiert.“



Die Luft im Keller war schwer und feucht, das Summen der alten Heizungsrohre war das einzige Geräusch, das die bedrückende Stille durchbrach.
Der Raum lag in tiefem Schatten; das fahle Licht einer einsamen Glühbirne, die an einem langen, rostigen Draht von der Decke hing, flackerte hin und wieder und warf flüchtige, verzerrte Schatten an die schmutzigen Betonwände. Der modrige Geruch von altem Staub und feuchtem Metall hing dick in der Luft und schien sich auf die Haut zu legen.
Es war ein Ort, der Geheimnisse in jeder Ritze verbarg und ein unangenehmes Gefühl von Unheil in den Magen drückte.


Inmitten dieses trostlosen Raumes stand Nelson Chapman, seine markante Gestalt nur schwach im Licht der flackernden Birne zu erkennen. Der Schatten des Mannes wirkte im Dämmerlicht größer und bedrohlicher, während die Linien seines Gesichts von grimmiger Entschlossenheit gezeichnet waren. Das dunkle Shirt, das er trug, hing schwer an seinen Schultern, fast so, als wäre es durch die bedrückende Atmosphäre zusätzlich belastet.
Zu seinen Füßen, auf dem kalten Boden, stand der geheimnisvolle Koffer, der wie ein dunkles Geheimnis im Zentrum eines unaufgelösten Rätsels wirkte. Das glänzende Metall des Schlosses funkelte kurz im schwachen Licht und ließ erahnen, dass der Inhalt möglicherweise gefährlicher war, als man es sich vorstellen konnte.


Chapman trat einen Schritt vor, die schweren Stiefel erzeugten ein dumpfes Echo, das in der bedrückenden Stille verhallte. Sein Blick war auf die Kamera gerichtet, die kaum mehr als ein dunkles Auge im Schatten war, doch seine Stimme durchdrang die Düsternis mit einer Klarheit, die die bedrückende Schwere des Raumes beinahe durchschnitt.


"Du sagtest, Geduld sei eine Tugend, der du dich schon lange abgesprochen hast," begann er, seine Stimme tief und rau, wie das Knirschen alter Knochen. "Und das stimmt, denn schließlich weiß ich genau, WER sich unter dieser Maske befindet!"
Seine Augen verengten sich und das Flackern des Lichts verstärkte das unheimliche Glitzern in ihnen.
"Mir ist nur nicht ganz klar, WARUM!?" seine Stimme erhob sich, das Echo ließ sie für einen Moment lauter erscheinen, als ob der Raum selbst seine Worte zurückwirft.


"Du sprichst über irgendwelche versteckten Wahrheiten," fuhr er fort, seine Stimme war jetzt tiefer, beinahe ein Knurren. "Aber die Wahrheit ist, ich bin dir nichts mehr schuldig! Also kannst du das hier als meine letzte Warnung betrachten." Er machte eine kurze Pause, ließ seine Worte in die Dunkelheit sickern, während er das Gewicht seiner Drohung spürbar in den Raum hängte. "Halte dich fern von mir oder sonst..."


Chapman brach ab, seine Lippen zu einem schmalen, harten Strich zusammengepresst, während er für einen Augenblick unbewegt in die Kamera starrte. Sein Blick war ernst und entschlossen, ein Ausdruck, der keine Zweifel an seinen Absichten ließ. Er atmete schwer, als ob die stickige Luft des Heizungskellers selbst gegen ihn ankämpfen würde.
Die flackernde Glühbirne warf weiterhin ihren unsteten Schein auf das alte Mauerwerk, und für einen Moment schien es, als ob die Schatten um ihn herum dichter wurden, als ob sie auf ihn zukrochen, bereit, ihn zu verschlingen. Doch Chapmans Entschlossenheit leuchtete inmitten der Dunkelheit – eine glühende Flamme, die sich nicht so leicht ersticken ließ.



Mirkan Uysal: „Da seid ihr ja.“


Der Talent Manager belässt es bei dieser knappen „Begrüßung“ als Rasmus Rantanen und Mike Janus eintreffen. Zu einem Zusammenkommen, welches Janus vorher bedeutungsschwer als Krisentreffen tituliert hat. Da Rantanen mit der Bezeichnung wenig anzufangen weiß, sucht er mit den Blicken den Raum nach einer Erklärung ab. Und ihm fällt auf, dass die anderen zwei Männer des Förderkaders mit gehörigem Abstand zu Uysal dastehen. Fleestedt hat die Arme wie ein bockiges Kind vor sich verschränkt. Hinter ihm, fast versteckt im Schatten, steht der maskierte Homeboy. Der schweigsame Dortmunder blickt zu Boden.


Rasmus Rantanen: „Warum stehen die so abseits da?“


Er deutet erst auf Fleestedt, der seine Augen verdreht und dann zu Homeboy, von dem keine Reaktion kommt.


Mirkan Uysal: „Schau hin.“


Die feste Stimme Uysals lenkt die Aufmerksamkeit von Janus und Rantanen auf sich. Der Talent Manager hat einen kleinen Laptop vor sich auf einem provisorisch als Tisch fungierenden Stuhl aufgebaut und klickt auf ein Video, welches sich daraufhin im Media Player öffnet.


Mirkan Uysal: „Das ist am Abend des letzten War Evenings passiert. Aber ich habe heute erst das Material bekommen.“


Ein weiterer Klick und das Video beginnt zu spielen.


[Überwachungskamera]

18.10.2024

Der Winkel der Aufnahme und die körnige Bildqualität verraten: Hierbei handelt es sich um die Bilder einer stationären Überwachungskamera, nicht um professionelles Videomaterial. Zu sehen ist der Backstagebereich der Wunderino-Arena, in der die GFCW vor zwei Wochen veranstaltet hat. Genauer gesagt: Ein Gang vor den Duschen.

Erst passiert gar nichts, dann alles auf mal: Die Tür fliegt auf, weil ein Körper dagegen fällt. Oder besser gesagt dagegengeprügelt wird. Es ist der verhüllte Homeboy, der hier das Opfer ist. Hart landet er auf dem Gang mit der Überwachungskamera und nimmt schützend die Arme vors Gesicht. Aber ansonsten wehrt er sich nicht. Er lässt es einfach geschehen. Keine Konterattacke. Keine Defensive.

Als WOLLE er sich nicht wehren.

Und dann tritt sein Peiniger hindurch, der Mann, der ihn angegriffen hat.

Es ist Jakob Fleestedt.


Mike Janus: „Was zur Hölle?“


Hölle. Im Hintergrund küsst Rantanen entschuldigend das Kreuz. Janus bemerkt seinen freud’schen Versprecher.


Mike Janus: „Sorry, nicht so gemeint. Aber das da…“


Noch immer fassungslos deutet der Meister des Milestone auf den Bildschirm. Dann geht sein Blick zu Fleestedt und Homeboy. Die Zwei stehen, man mag es angesichts der Kampfbilder von eben kaum glauben, friedlich zusammen. Beinahe einträchtig.


Mike Janus: „Was ist da passiert, Jakob? Warum hast du das getan?“


Fleestedt, den man eigentlich als umgänglichen Kerl kennengelernt hat, schüttelt abwehrend mit dem Kopf. Er ist nicht bereit, eine Antwort zu geben.


Jakob Fleestedt: „Habe meine Gründe.“


Bockig schiebt der Mann aus Riesa die Oberlippe vor und verschränkt die Arme noch fester vor dem Körper.


Mirkan Uysal: „DAS ist alles, was du zu sagen hast?“


Der Talent Manager, mindestens so aufgebracht wie Janus, macht zwei große Schritte auf den Täter zu.


Mirkan Uysal: „So haben wir dich nicht kennengelernt. Was ist mir dir los, Jakob?“


Keine Antwort. Fleestedt blickt zur Seite. Vermeidet den Augenkontakt mit Uysal.


Mirkan Uysal: „Und mit dir, Homeboy? Was stimmt mit dir denn nicht?“


Homeboy steht hinter Fleestedt. Hinter seiner Maske ist keine Emotion zu erkennen, nur die leicht hängenden Schultern verraten, dass es kein selbstbewusstes Schweigen ist, sondern eine unangenehme Stille. Weil Uysal seine Antwort nicht bekommt, tritt Janus neben ihn. Redet auf den Dortmunder ein.


Mike Janus: „Warum lässt du dir das gefallen? Und warum sitzt du nun so einträchtig neben dem Typen, der dich verprügelt hat?“


Er deutet auf Fleestedt. Homeboy folgt dem Weg der Hände, blickt Jakob kurz an. Doch schüttelt dann den Kopf. Keine Antwort – keine Anzeichen der Rache an Fleestedt. Er hat es, die Bilder sind Beweis genug, mit sich machen lassen und dabei bleibt es offenbar. Im Hintergrund ist Rantanens fassungsloses Lachen zu hören. Er schiebt sich an Janus vorbei…und im Gegensatz zu Janus und Uysal ist Rasmus über den Vorfall nicht entsetzt. Vielmehr amüsiert er sich darüber.


Rasmus Rantanen: „Vielleicht lässt er das gerne mit sich machen. Vielleicht steht der drauf.“


Ohne Vorwarnung pfeffert Rantanen eine Ohrfeige in das Gesicht von Homeboy, um seine These zu überprüfen, der „lasse das gerne mit sich machen“. Aber sofort springt Homeboy los und umklammert Rantanen, die beiden brawlen sich zu Boden, ehe die Stimme Uysals den Raum zerschneidet.


Mirkan Uysal: „He! Auseinander, sofort!“


Der Talent Manager zieht Homeboy von Rantanen weg. Der Gläubige, dem das Grinsen vergangen ist, wischt sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und richtet die Kette. Uysal kommt in sein Gesicht.


Mirkan Uysal: „Hast du den Verstand verloren?“


Kleinlaut blickt Rantanen zu Boden. Sein Test ist wohl nach hinten losgegangen.


Rasmus Rantanen: „War doch nur ein Test.“


Nun ist es Janus, der angesichts der absurden Situation auflacht. Mit funkelndem Blick dreht sich Uysal zu ihm um.


Mirkan Uysal: „Und du hör auf zu lachen.“


Das bringt auch Janus zum Schweigen. Mirkan bahnt sich seinen Weg durch die Rookies, bis er genau vor Homeboy steht, der sich den Staub des Brawls vom Anzug wischt.


Mirkan Uysal: „Also Homeboy, wieder beruhigt? Nun erklär‘ dich endlich. Warum lässt du dich von Jakob attackieren und sagst niemandem was? Wieso verzeihst du Jakob und willst dann auf Rasmus losgehen?“


Er wartet drei, fünf, zehn Sekunden. Uysals Blick bohrt sich in Homeboy. Aber der macht keine Anstalten, die Frage zu beantworten, die über dieser Szene schwebt.


Mike Janus: „Keine Chance, Coach. Der sagt nichts wegen diesem Schweigegelübde.“


Wir erinnern uns: Das Video von vor zwei Wochen. Homeboy, der sich selbst auferlegt hat, Taten sprechen zu lassen. Nun hält es ihn davon ab, eine Antwort zu geben für das, was er getan hat. Wieso er Fleestedt einen viel brutaleren Angriff durchgehen lässt, aber bei Rantanens Ohrfeige ausflippt.


Mirkan Uysal: „Du wirst also nichts sagen, Homeboy? Ich fasse es nicht. Stimmt das?“


Weiter keine Antwort vom Dortmunder. Uysal verdreht die Augen, dann ist es Fleestedt, der sich wieder aus der Defensive wagt.


Jakob Fleestedt: „Deswegen sagt er nichts, ja.“


Es liegt fast etwas Triumphierendes in Fleestedts Aussage. Wie ein Bully, der damit durchkommt, weil das Opfer nichts sagt. Nur, dass er selbst eine andere Frage ebenso unbeantwortet lässt: Warum hat er Homeboy überhaupt vor zwei Wochen attackiert.


Mirkan Uysal: „Du sei besser leise, Jakob. Ich vergesse nicht, welche Seite von dir dort auf dem Video zu sehen ist.“


Der Talent Manager kann sich vor Ärger kaum beherrschen. Er blickt zwischen seinen Rookies hin und her. Erst als Janus auf Homeboy zukommt und einen brüderlichen Tonfall annimmt, entspannt sich die Situation im Raum etwas.


Mike Janus: „Aber was ich nicht verstehe, Homeboy.“


Janus legt Homeboy einen Arm auf die Schulter.


Mike Janus: „Warum haut ein so kräftiger Typ, wie du es bist, dem da…“


Er deutet auf Fleestedt, der ihn sofort böse anfunkelt.


Mike Janus: „…nicht einfach auf die Fresse, damit ihr quitt seid?“


Ohne Überlegenszeit schüttelt Homeboy mit dem Kopf. Auf entschiedene Weise. Als wäre es völlig undenkbar, Fleestedt auch nur ein Haar zu krummen. Egal, was vor zwei Wochen passiert ist.


Rasmus Rantanen: „Der Typ ist mir ein Rätsel. Was für eine Freakshow.“


Der Mann mit der Kreuzkette wirft die Arme halb amüsiert, halb fassungslos von sich und atmet durch die Nase aus. Er blickt erst zu Uysal, dann zu Janus. Aber die haben auch keine Antwort auf die zwei Fragen.


Mike Janus: „Vielleicht…“


Der Meister des Milestone legt den Kopf schief und fixiert Homeboy mit einem nachdenklichen Blick. Der Mann unter der Maske tritt einen Schritt zurück. Ihm ist es unangenehm, so betrachtet zu werden.


Mike Janus: „…hat Jakob gegen dich was in der Hand, hm? Und du kannst es nicht sagen wegen deines Schweigens.“


Es ist nicht Homeboy, der darauf reagiert, sondern Fleestedt. Mit einem breiten Grinsen.


Jakob Fleestedt: „Vielleicht habe ich das.“


Der junge Mann aus Riesa lacht das Lachen eines Mannes, der mehr weiß als der Rest im Raum. Uysal schüttelt, enttäuscht über die neue Charakternote Fleestedts, mit dem Kopf.


Mirkan Uysal: „Mir langt es jetzt.“


Ärgerlich läuft der Talent Manager auf und ab.


Mirkan Uysal: „Wenn du das mit dir machen lässt, Homeboy, dann gut. Ich mische mich nicht ein, wenn ihr die Idioten spielen wollt. Aber das ist nicht Wrestler-Like. Weder deine Zurückhaltung…“


Der Blick wandert vom Maskierten zu Fleestedt.


Mirkan Uysal: „…noch, dass sich Jakob offenbar als Bully herausgestellt hat.“


Ein trotziges Funkeln tritt in Jakobs Gesicht. Ein „Mir-doch-egal“-Blick.


Mirkan Uysal: „Vielleicht kommt ihr Beiden noch zur Besinnung, dann drücke ich ein Auge über diesen Vorfall zu. Doch bis dahin sehe ich das als Handicap für zukünftige Bewertungen eurer Gesamtleistung, wenn es darum geht, wer sich als vollwertiger GFCW-Wrestler qualifiziert. Ihr werdet diesen schlechten Eindruck im Ring ausgleichen müssen. Das ist alles, was ich zu sagen habe.“


Ohne weitere Worte stürmt Uysal aus dem Raum. Er wirft die Tür so zu, dass der Knall noch Sekunden später im Raum zu stehen scheint. Rantanen holt das Kreuz aus der Tasche und drückt ihm einen Kuss auf.


Rasmus Rantanen: „Danke, Jesus, dass du mich in so eine freakige Geschichte geworfen hast. Es ist wird einfach nicht langweilig. Und vielleicht kommen wir eurem Geheimnis…“


Taxierender Blick auf Fleestedt und Homeboy.


Rasmus Rantanen: „…noch auf den Grund.“




Der Heizungskeller war von einer unheilvollen Stille erfüllt, die von der beklemmenden Enge des Raumes verstärkt wurde. Es war derselbe Raum, in dem Nelson Chapman zuletzt gesehen wurde, doch nun wirkte er noch düsterer, fast als hätten die Schatten zugenommen und sich in den Ecken verdichtet. Die alte Glühbirne flackerte schwach, als hätte sie Mühe, das schwere Dunkel zu durchdringen, das den Raum wie eine undurchdringliche Decke bedeckte. Die Luft war feucht und stickig, gefüllt mit dem stechenden Geruch von Öl, Metall und etwas, das an verwesendes Leder erinnerte. Das Summen der Heizungsrohre klang unheilvoll und hallte in den Schächten wider, als würde der Raum selbst unruhig atmen.


Inmitten dieses bedrückenden Szenarios bewegte sich die verstörende Figur, die Chapmans Angreifer darstellt. Gekleidet in dunklen, abgetragenen Kleidern, die ihm zu groß wirkten und seine Gestalt verschleierte, schritt er langsam durch den Keller.
Sein Kopf war bedeckt von einer grotesken, entstellten Maske, die das Gesicht einer zerbrochenen Barbie-Puppe nachahmte. Die Haut der Maske war aus einem blassen, verwitterten Plastik gefertigt, mit Rissen und Schrammen, die ihr ein gruseliges und missgestaltetes Aussehen verliehen. Ein Auge war merkwürdig verdreht, während das andere leer und leblos starrte. Die Lippen der Puppe waren rissig, als wären sie von einer furchtbaren Kraft auseinandergezerrt worden, und die unnatürliche Starrheit der Züge ließ die Maske wie das groteske Abbild eines Traumas erscheinen.


Er oder besser gesagt es, bewegt sich langsam zu der Stelle, an der zuvor Chapmans geheimnisvoller Koffer gestanden hatte. Mit einer verstörenden Behutsamkeit ließ er die vernarbte Hand über den Boden gleiten, die Finger in den Staub und Schmutz eintauchend, als ob er nach einem Echo von etwas längst Vergangenen suchen würde. Die Bewegung wirkte merkwürdig mechanisch, beinahe unnatürlich, als ob sie aus purer Gewohnheit oder einem dunklen Ritual entsprang. Es schien, als ob der Raum selbst vor der Berührung dieser unheimlichen Gestalt zurückschrecken wollte, doch es gab kein Entkommen vor der kalten, unangenehmen Präsenz.


Dann richtete er sich langsam auf und wandte seinen Blick der Kamera zu. Die Maske füllte das Bild aus, und die deformierten Züge wurden bis ins Detail eingefangen – jede Risslinie, jede Verzerrung war nun in erschreckender Klarheit zu sehen. Die Augen der Maske, leere schwarze Löcher, schienen direkt in die Seele des Betrachters zu blicken. Und dann erklang seine Stimme – oder vielmehr das, was von ihr übrig war, denn sie war auf eine Weise bearbeitet, die jede menschliche Regung aus ihr vertrieben hatte. Die Worte klangen kalt und distanziert, als würden sie aus den Tiefen eines alten, rostigen Lautsprechers dringen, während im Hintergrund ein leises elektrisches Zischen zu hören war.


"Nelson," begann die verzerrte Stimme, und es war, als würde der Raum bei seinem Namen erzittern. "Du sagtest, du seist mir nichts mehr schuldig, und auf gewisse Art und Weise mag das sogar stimmen." Ein kratzendes Geräusch begleitete die Worte, als die Gestalt leicht den Kopf neigte, ein grotesker Ausdruck, der an eine Karikatur von Neugierde erinnerte. "Schließlich bewohnen wir eine teilweise sehr verzerrte Welt!" Die Betonung auf "verzerrt" hallte nach, als würde das Wort selbst im Raum widerhallen und die Umgebung noch düsterer wirken lassen.


"Aber hier geht es gar nicht um mich," fuhr er fort, seine Stimme gewann an Schärfe, "sondern um dich!" Der Finger der verstörenden Figur zeigte direkt in die Kamera, als ob er Nelson Chapman selbst durch das Objektiv hindurch anklagen würde.
"Ich trage diese Maske nämlich nicht aus dem Grund, dass ich mein Gesicht vor dir verstecken will, sondern um dir aufzuzeigen, was du bist, was du machst, und dass es endlich Veränderung geben muss!"


Eine bedrückende Stille folgte diesen Worten, als ob die Luft im Raum dicker geworden wäre, fast greifbar, voller unausgesprochener Drohungen und düsterer Vorahnungen.


"Anscheinend hast du meine letzte Warnung nicht wirklich ernst genommen..." der verzerrte Klang seiner Stimme wurde tiefer, bedrohlicher, ein leises Knurren begleitete die letzten Worte. "Somit ist die Jagd nun offiziell eröffnet!" Die letzte Silbe wurde mit einem bösartigen Schnalzen ausgesprochen, und plötzlich schnellte die Gestalt nach vorn, als würde sie die Kamera angreifen, die Maske ruckartig in die Linse drücken.


Das Bild verschwamm, als ob der Raum selbst erzitterte. Die Dunkelheit schien dichter zu werden, und der Raum scheint sich zu verengen, während die bedrohliche Präsenz der verstörenden Figur die Szenerie einnimmt. Die Jagd auf Nelson Chapman hat also begonnen – und der Heizungskeller, in dem alles startete, wirkte wie das Tor zu einem düsteren Albtraum, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.


Open Challenge Match:

Elias Eden vs. ???

Referee: Thorsten Baumgärtner


Fanfaren erklingen in der Halle. Die Halle wird dunkel. Wieder erklingen diese eindeutig himmlischen Fanfaren, als seien sie von allen Engeln des Himmels höchstselbst getrötet worden. Auf dem Titantron wird dann folgerichtig folgendes Symbol eingeblendet:




Die Fanfare verstummt. Auch das Bild auf dem Titantron ist nicht mehr. Ruhe. Dann erklingt eine sanfte und freundlichem aber dennoch kaum überhörbare Stimme:



IT IS A LONG WAAAAAY…..BACK. HOME.!“






Wie auch schon vor zwei Wochen stapft da aus dem Entrance eine hünenhafte Gestalt mit einem breiten Grinsen. Die Zähne weiß wie Schnee und mit erhabenem Gang schreitet Elias Eden durch die weltliche Arena hier in Kiel. Links und rechts schmachtende Fans. Ein Beau der sich direkt in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer begeben hat. Prinzipiell wird er auch hier im hohen Norden anständig begrüßt.


Sven: „Nun sehen wir also den schönen Elias das erste Mal im Ring. Mal sehen, ob er auch in der GFCW mithalten kann!“

Pete: „In der GTCW konnte er das durchaus, aber das hier ist sicherlich nochmal ein anderer Schnack!“


Die wenig heiligen Rockklänge seines Entrance-Themes verstummen, als sich EE ein Mic borgt und nun wohl seine Challenge erklären wird.


EE: „Hallo meine nordischen Freunde. In der letzten Show habe ich mich vorgestellt und auch schon klar gemacht, dass ich hier zum wrestlen bin. Der Weg zurück wird kein leichter sein und an die Spitze der heiligen GFCW kommt kein normaler Mann so schnell. Nun. Ich werde beweisen, dass ich eben kein normaler Mann, kein MORTAL bin….“


Sven: „Mortal wie Mortal Kombat?“

Pete: „Ich glaube er meint sterblich…oder so.“

Sven: „Ach ja. Die jungen Leute wieder.“


EE: „Nun. Ein Mann der nur voller Worte ich möchte ich nicht sein. Ein Mann voller Taten soll es sein! Zwei Wochen stand meine Herausforderung im Raum. Wer will nun gegen mich kämpfen? Gegen wen werde ich meinen ersten Sieg einfahren?“



Die Fans in der ausverkauften Campushalle toben, als Laura ankündigt, wer diese Open Challenge annimmt! Sofort werden die Lichter in Flensburg gedimmt und die markante Musik Unleashed von Killswitch Engage dröhnt aus den Lautsprecherboxen der Halle.



This innocent blood is on your hands

Deceive me

Come face to face with the final stand

Release me

It's the part of me you can't comprehend

Unleash me

You've unleashed the wild within

The wild within, yeah


Ein einzelner Scheinwerfer leuchtet auf, und mit leicht gesenktem Kopf und stampfenden Schritten betritt unser Mann aus Queens die Stage!

Die letzten Wochen seit seiner Rückkehr verliefen komplett anders als geplant, eigentlich wollte er es sein, der sein inneres Monster entfesselt und nun wird er von einem ganz persönlichen Dämon geplagt und verfolgt.

Vielleicht kommt da diese offene Herausforderung an das gesamte Roster gerade recht, um endlich in Fahrt zu kommen.

Er trägt seinen silbernen Aktenkoffer, der von seiner üblichen ominösen und mehr als mysteriösen Aura umgeben ist und in den letzten Wochen immer wieder eine Rolle gespielt hat bzw. für Spekulationen sorgte.

Weiterhin scheint niemand zu wissen, was sich in dem Koffer befindet, allerdings hütet ihn Chapman auch nach wie vor akribisch, vergangene War Evening Ausgabe wurde dieser ja sogar am Ringpfosten festgekettet!


Pete: "Wow, das ist nun wirklich überraschend! Normalerweise hätte ich gedacht, dass Nelson seinen Fokus vorerst auf andere Dinge legt, aber siehe da, der Mann will sich beweisen.”

Sven: "Naja, er findet sich aktuell in einer ziemlich schwierigen Situation wieder, einerseits sollte er seinen “Verfolger” erstmal abhängen, bevor ich sich neuen Kämpfen widmet, andererseits hat er von seinen zwei Matches noch keines für sich entscheiden können, dieser Zwang zu liefern treibt ihn hier wahrscheinlich an.”


Unser ehemaliges Model erreicht den Ring, holt erneut ein Paar Handschellen hervor und befestigt damit seinen Aktenkoffer am Ringpfosten! Den Schlüssel lässt er danach vorne in seiner Hose verschwinden.

Er rollt sich in den Ring und die Kamera zoomt auf seinen grimmigen Gesichtsausdruck.



Die Ringglocke erklingt, und die Campushalle tobt, als das Match zwischen Elias Eden, dem selbsternannten blonden Engel, und Nelson Chapman beginnt. Eden, zwei Meter groß und ein massives Kraftpaket, blickt mit einem selbstsicheren Grinsen auf seinen Kontrahenten. Chapman, nicht so groß, aber für seine kraftvollen Moves und technischen Fähigkeiten bekannt, geht vorsichtig in den Lock-up, bereit für einen ersten Test ihrer Kräfte. Doch Elias verschwendet keine Zeit. Er setzt sofort seine überlegene Stärke ein, packt Chapman und schiebt ihn unnachgiebig in die Ringecke. Thorsten Baumgärtner fordert beide auf, den Griff zu lösen. Eden lässt sich Zeit, hebt langsam die Hände und täuscht ein sauberes Brechen an – nur um dann blitzschnell einen kraftvollen Forearm gegen Chapmans Brust zu rammen!


Pete: „Huh? Das war aber nicht sehr fair von Elias! So ganz rein scheint dieser Mann nicht zu sein.“

Sven: „Das gefällt mir als Ersteindruck schon mal recht gut.“


Die Zuschauer quittieren diese Aktion mit ersten Pfiffen gegen den Mann, der angeblich aus Sacramento stammt. Dieser scheint direkt irritiert und entschuldigt sich direkt beim Publikum. Dagegen schnappt Chapman nach Luft, taumelt in die Ecke zurück, während Eden weiter Druck macht und ihn mit einem weiteren Forearm trifft, diesmal härter. Der dumpfe Aufprall hallt durch die Arena, und das Publikum stöhnt auf.

Chapman weicht einige Schritte zurück, doch Eden ist nicht bereit, die Kontrolle zu verlieren. Er packt Chapmans Arm, schleudert ihn mit einer unbarmherzigen Wucht in die gegenüberliegende Ecke und folgt ihm nach. EE rennt los, um ihm mit einem Schulterstoß den Rest zu geben – doch Chapman ist wachsam! Er hebt im letzten Moment ein Bein und trifft Eden direkt am Kinn, sodass der riesige Engel zurücktaumelt und dabei kurz die Fassung verliert.

Nelson nutzt diesen kleinen Moment und stürzt sich auf Eden, springt ab und trifft ihn mit einem Flying Forearm ins Gesicht. Eden wird leicht ins Wanken gebracht, bleibt jedoch fest stehen, als hätte ihn der Angriff kaum berührt. Chapmans Gesicht verrät Erstaunen, doch er zögert nicht lange und setzt direkt nach. Er nimmt Anlauf, prallt von den Seilen ab und rennt mit voller Wucht auf Elias zu, diesmal mit einem Running Shoulder Block. Der Treffer zeigt Wirkung: Elias wird zurückgedrängt und verliert für einen Augenblick das Gleichgewicht. Das Publikum fängt an, Chapman zuzujubeln – es sieht so aus, als könnte er vielleicht die Oberhand gewinnen.


Pete: „Die Meute hier in Kiel scheint umzuschwenken, sie feuern verstärkt Chapman an!“


Aber Elias Eden zeigt sich von alldem unbeeindruckt, kommt schnell zurück auf die Beine und fixiert Chapman mit einem eiskalten Blick. Ohne Vorwarnung packt er ihn an den Schultern und hebt ihn in die Höhe, als wäre er federleicht, nur um ihn dann mit voller Kraft für einen Belly-to-Belly Suplex auf die Matte zu werfen! Der Aufprall lässt den Ring erzittern, und Chapman windet sich vor Schmerzen auf dem Boden. Eden grinst siegessicher und breitet seine Arme aus, als würde er sein Werk bewundern. Doch er ist noch nicht fertig. Mit langsamen, bedrohlichen Schritten nähert er sich dem am Boden liegenden Chapman und zieht ihn wieder hoch.


Elias hebt Chapman in die Höhe und verpasst ihm einen brutalen Gutwrench Suplex, der ihn erneut hart auf die Matte schleudert. Das Publikum ist sprachlos angesichts von Elias‘ roher Kraft und Präzision. Der blonde Engel nutzt die kurze Verschnaufpause, um sich selbst zu sammeln und Chapman im Blick zu behalten, der sich langsam wieder auf die Beine zieht. Kaum steht er wieder, greift ihn Elias an, packt ihn am Kopf und hebt ihn mit beiden Händen hoch, als wäre er nichts weiter als ein Spielzeug. Doch in einem Anflug von Verzweiflung und Entschlossenheit tritt Chapman Elias gegen das Knie und bringt ihn damit aus dem Gleichgewicht. Eden muss loslassen, und Chapman landet auf den Füßen.


Nelson nutzt die Situation sofort aus. Er prallt erneut von den Seilen ab und springt auf Eden zu, trifft ihn diesmal mit einem Flying Knee. Elias wird davon direkt ins Gesicht getroffen und taumelt, was dem Publikum Hoffnung gibt. Nelson Chapman sieht die Chance und will sie nutzen. Er packt Elias‘ Arm und geht in einen Side Belly-to-Belly Suplex-Ansatz, um ihm ordentlich zuzusetzen. Doch Elias stemmt sich dagegen. Mit einem brutalen Ellenbogenschlag trifft Elias ihn an der Seite des Kopfes und verpasst ihm dann ein Knie in den Magen. Chapman krümmt sich vor Schmerz, und Elias wirft ihn erneut mit einem German Suplex quer durch den Ring.


Chapman kämpft sich wieder hoch, während Elias auf ihn zukommt, das Publikum vor Spannung kaum auf den Sitzen haltend. Gerade als Elias sich wieder auf ihn stürzt, gelingt es Chapman, EE zu überraschen. Mit einer schnellen Bewegung tritt er ihm gegen das Knie und verpasst ihm einen Tritt in den Magen. Elias keucht, und Nelson packt ihn diesmal entschlossen um die Hüfte und bringt einen beeindruckenden Spinebuster an! Elias kracht auf die Matte, und das Publikum flippt aus. Die Wucht dieses Moves hat die Karten neu gemischt. Nelson Chapman nutzt die Chance, um sich kurz zu erholen, während Elias benommen auf dem Boden liegt.

NC schöpft neuen Mut und richtet sich auf. Er hebt die Arme, zieht Elias hoch und hebt ihn in die Luft, um ihn für einen weiteren Belly-to-Belly Suplex durch den Ring zu werfen. Doch Chapman, der ja gut zwei Köpfe kleiner ist, hat Probleme den Move durchzuführen. Stattdessen geht Nelson noch in die Ringseile und zeigt einen Spear gegen seinen Kontrahenten. Elias wird hart in die Ringecke geschleudert und keucht. Chapman kommt danach direkt angestürmt und zeigt eine Running hip Attack! Der Mann aus Queens ist nun klar am Drücker. Eden fällt mit dem Kopf voraus auf die Matte und bleibt länger liegen, was Chapman die Gelegenheit gibt, sein großes Finale vorzubereiten.


Nelson geht langsam zur Ringecke, schaut in die Menge und steigt aufs oberste Seil, um einen Big Splash zu zeigen. Er springt vom obersten Seil ab und stürzt sich auf Elias. Doch in letzter Sekunde rollt Elias zur Seite! Chapman schlägt ohne Gnade auf die Matte auf und krümmt sich vor Schmerz.


Elias Eden sieht seine Gelegenheit und kommt wieder auf die Beine, sein Körper angespannt und voller Energie. Er geht auf Chapman zu, hebt ihn langsam hoch und verpasst ihm einen vernichtenden Powerslam. Diseer Move generiert einen ordentlich POP bei den Zuschauern. Elias grinst siegessicher und deutet auf das Publikum, dass das Ende nahe ist. Er hebt Chapman in Position für eine mächtige Powerbomb – das Publikum hält den Atem an.


Sven: „Come on, Big Boy. Hol dir deinen ersten GFCW-Sieg!“


Doch plötzlich, in einem überraschenden, letzten Anflug von Energie, gelingt es Chapman, seine Beine um Elias' Hals zu schlingen und sich aus dem Griff zu drehen. Die beiden taumeln kurz, und Chapman landet hinter Elias. Ohne zu zögern greift er nach Elias‘ Hüfte und bringt ihn in einer Bewegung auf die Matte – ein plötzlicher Roll-up!


1… 2… 3!


Laura: „Sieger des Matches…Nelson Chapman!“


Die Ringglocke läutet, und das Publikum ist völlig stunned! Nelson Chapman hat die Open Challenge von Elias Eden gewonnen, der es wiederum kann es kaum fassen. Schockiert bleibt er auf der Matte sitzen, während Chapman erschöpft, aber jubelnd, in die Ringecke fällt und seinen Sieg feiert.


Pete: „Das Publikum wurde durch dieses erste Match schon mal gut angeheizt – ein unglaubliches Match ist zu Ende, mit einem unerwarteten und dramatischen Sieg für ... “

Jedoch schafft es Pete nicht einmal seinen Satz zu beenden, da plötzlich die Lichter in der Halle erloschen! Ein Raunen ging durch die Menge, die sich verunsichert umsah, als wäre ein schwerer Schleier über die Zuschauer gefallen.


Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, vergingen, ehe die Lichter wieder aufleuchteten – und was sich ihnen darbot, ließ einen kollektiven Schauer durch die Reihen fahren: Im Ring stand DIESE groteske Gestalt.
Erneut erkennen wir diese bizarre, entstellte Maske, die das Gesicht einer verstümmelten Barbie-Puppe darstellte. Die Augen hinter der Maske schienen leer und kalt, fast so, als blickten sie ins Nichts, doch eine unheilvolle Präsenz ging von der Gestalt aus, die sich wie eine unsichtbare Hand um das Herz jedes Anwesenden legte.


Nelson Chapman, noch sichtlich erschöpft von seinem Match, erkannte seinen Angreifer aus der vergangenen War Evening Ausgabe. Ohne zu zögern, stürmte er auf die verhüllte Gestalt zu, getrieben von einem Gemisch aus Zorn und Rachegelüsten. Doch bevor er überhaupt in die Nähe des Angreifers gelangen konnte, schoss das Bein des maskierten Fremden wie ein Blitz durch die Luft und traf Chapman mit einem brutalen Running Big Boot direkt im Gesicht! Der Aufprall war so heftig, dass Nelson augenblicklich zu Boden ging und regungslos auf der Matte liegen blieb, als wäre ihm jegliche Kraft aus dem Körper gesogen worden.


Doch der Angreifer war noch nicht fertig. Ohne auch nur einen Moment zu verlieren, packte er den wehrlosen Chapman, hob ihn mit erschreckender Leichtigkeit hoch zum Suplex – doch anstatt ihn normal auf die Matte krachen zu lassen, ließ er ihn abrupt auf die Knie fallen. Der Aufprall war verheerend; Nelsons Körper krümmte sich vor Schmerz, als er in sich zusammensank, während die Zuschauer entsetzt zusahen.


Plötzlich erloschen die Lichter erneut und tauchten die Halle in undurchdringliche Dunkelheit. Ein unheimliches Schweigen legte sich über die Szenerie, während die Sekunden wieder zu einer Ewigkeit zu werden schienen. Dann, langsam, begannen die Lichter wieder zu flackern, bis sie schließlich ihre volle Helligkeit erreichten. Der Ring war jedoch leer. Weder die groteske Gestalt noch Nelson Chapmans mysteriöser Koffer, der bei der Herausforderung eine wichtige Rolle gespielt hatte, waren zu sehen.


Es war, als wäre der Angreifer mit seinem Ziel spurlos in der Dunkelheit verschwunden und hätte einen gespenstischen Hauch von Gefahr und Rätselhaftigkeit hinterlassen, der in der Halle nachhallte.




Caracal Matthews: „Hi Mike.“


Der Mann, der für gewöhnlich in einem Schweinekostüm steckt, zuckt zusammen, nachdem er aus dem Nichts eine Stimme vernommen hat, und wirbelt beinahe panisch herum, eine zweifelsohne furchtbare Strafe für etwas erwartend, von dem er noch nicht weiß, was es ist. Als er aufblickt, sieht er „Caracool Royale“ aka Caracal Matthews vor sich. Der Streamer, der vor zwei Wochen klargemacht hat, dass er nicht mehr auf eben diese Nebentätigkeit reduziert werden will, schlendert locker in Müllers Richtung. Matthews, heute nicht gebookt, trägt eine Jeans und ein schwarzes Shirt, darüber eine unauffällige Jacke. Beginnt der Wandel hin zu einem seriösen Athleten beim Outfit oder ist es Zufall?


Caracal Matthews: „Auch was?“


Auch wenn Müller noch kein Wort gesagt oder auf die Begrüßung reagiert hat, bleibt Caracal genau vor ihm stehen. Er entscheidet selbst, dass er willkommen ist. Caracool hat eine Orange in der Hand, steckt sich ein Stück in den Mund und hält den Rest Müller mit besagter Frage hin.


Mike Müller: „Ne, danke, das ist… nett und so. Aber nein.“

Caracal Matthews: „Nun gut, dann nicht. Dabei dachte ich, Schweine essen alles.“


Die Mundwinkel von Mike zucken leicht nach unten. Er ist einfach kein guter Schauspieler und kann weiterhin nicht verbergen, wie wenig ihm seine eigene Rolle gefällt.


Caracal Matthews: „Sorry, war nicht so gemeint. Nur ein doofer Spruch.“


Nachdem das letzte Stück Orange im Mund Matthews‘ verschwunden ist und durch das Kauen Stille entsteht, setzt Mike kleinlaut und beinahe vorsichtig zu einem vollständigen Satz an.


Mike Müller: „Nicht schlimm. Immerhin grunzt du nicht.“

Caracal Matthews: „Nein, nein. Fang gar nicht erst an, zu sagen, dass es schon so okay geht oder es dir nichts ausmacht. Denn genau das ist es, weshalb ich mit dir reden wollte.“


Die Augenbrauen von Müller schießen in die Höhe.


Mike Müller: „Mit mir? Nicht mit Lorenz?“

Caracal Matthews: „Genau. Mit dir.“


Der Royal Rookie, dessen Krone seit der klaren Niederlage gegen Aldo Nero mehr als nur ein paar Kratzer hat, wischt sich die Hände an der Jacke ab und blickt Müller durchdringend an. Dabei setzt er ein nicht nur ein höfliches, sondern vor allem authentisches Lächeln auf – auch die schweren letzten Wochen und sein Wunsch, sich zu ändern, haben Matthews‘ zu keinem anderen Charakter gemacht.


Caracal Matthews: „Ich habe deine letzten Kämpfe gesehen. Gegen Viggo vor dem großen Publikum. Und vor zwei Wochen gegen Nelson Chapman war ich am Bildschirm, auch wenn der Fight durch Du-weißt-schon-Was ziemlich kurz war. Aber in beiden Kämpfen habe ich etwas gespürt. Und weißt du was?“


Natürlich weiß Mike Müller nichts. Der Jon Snow unter den Wrestling-Schweinen.


Caracal Matthews: „In dir steckt was, Mike.“


Skeptisch beäugt Mike seinen Gegenüber. Wird das bloß wieder ein Witz auf seine Kosten?


Mike Müller: „Eine echte… Kampfsau oder so?“


Müller klingt beinahe verbittert.


Caracal Matthews: „Was Gutes, Brudi. Im Moment magst du noch ein Low-Level-Dude sein, aber mit genügend Erfahrung kannst du ordentlich aufsteigen. Und alles, was du tun musst, um diesen Aufstieg in richtige Bahnen zu lenken, ist…“


Der Kanadier, offenbar ohne Berührungsängste, kommt noch einen Schritt näher, bis eine gesenkte Stimme ausreichend ist, dass Müller alles verstehen kann.


Caracal Matthews: „…deine Erfahrungspunkte in den richtigen Talentbaum zu investieren und sie nicht an falscher Stelle zu verschwenden. Alles klar?“

Mike Müller: „Gar nichts ist klar. Man investiert nicht in Bäume, sondern die Börse.“


Davon wirkt Matthews ehrlich überrascht. Er hatte gedacht, jeder spricht seine Sprache. Jahre in der Streaming-Bubble haben ihre Spuren hinterlassen. Der Kanadier zieht seine Augenbrauen zusammen, während er mit ehrlicher Anstrengung beginnt, darüber nachzudenken, in welch andere Phrasen er seine Ausführungen kleiden kann.


Caracal Matthews: „Also, was ich meine: Talentierte Leute wie du lernen jeden Tag etwas dazu. Aber man kann nicht alles gleichzeitig lernen, soweit klar?“


Ein verstehendes Nicken von Müller.


Caracal Matthews: „Gut, gut, gut! Und worauf ich hinauswill ist: Du solltest deine begrenzte Zeit und Mühe vielleicht nicht darin investieren, zum perfekten Schwein zu werden, zu einer erdachter Werbefigur. Sondern eher darin, an deinen Defiziten als Wrestler zu arbeiten. Das bringt dir auf lange Zeit mehr. Und mal unter uns: Es würde sich auch besser für dich anfühlen.“

Mike Müller: „Naja, das ist ja…“


Er schluckt das Wort „klar“ herunter, vielleicht auch das Wort „selbstverständlich“, aber einmal mehr fängt er sich noch.


Mike Müller: „Darum geht es nicht.“

Caracal Matthews: „Weißt du noch, als Aiden Rotari ein Fisch war? Das war klasse.“

Mike Müller: „Naja…“

Caracal Matthews: „Aber auch wenn die Wrestlinggemeinde täglich trauert, dass sich Aiden Rotari entfischt hat und er stattdessen zu einem unerträglichen Typen geworden ist, bedeutet das nicht, dass andere Wrestler Tierrollen spielen sollten. Wenn du wirklich over kommen willst, solltest du einfach du selbst sein. Ich meine: Klar, es wird die ersten Wochen bei deinen Auftritten weniger geoinkt werden als jetzt. Vielleicht werden die Fans bei dir stiller. Eine traurige Stille, eine Leere. Und das kann sich anfühlen…als wärest du verloren. Aber wenn du sie im Ring überzeugst, werden auf lange Sicht andere Reaktionen kommen. Reaktionen, die wirklich DIR gelten. Dir, Mike Müller. Nicht einem Schweinekostüm. Reaktionen, die keine ironische Komponente in sich tragen, sondern mit denen man Sympathie zu dir ausdrückt. Ohne Hintergedanken, ohne Memes. Ist das keine Überlegung wert?“

Mike Müller: „Das… zum Überlegen braucht man Zeit, aber wenn ich jetzt spontan darauf antworten muss…“

Caracal Matthews: „Und ich weiß, worüber du grad nachdenkst. Ob deine Pigster-Identität nicht ein Anker ist, den du ausgeworfen hast und der dich an Leute hier kettet, damit du nicht alleine bist. Solange du Pigster bist, kümmern sich Lunenkind, Lorenz und Lerbitz um dich. Wenn man das „Kümmern“ nennen kann. Als Pigster bist du Switzenbergs unterwürfiger Buddy. Als Mike Müller wärest du allein. Ist es das, was deine Befürchtung ist? Allein auf weiter Flur zu sein?“

Mike Müller: „Allein habe ich es schonmal probiert und es hat nicht geklappt.“

Caracal Matthews: „Aber ich verspreche dir: Du würdest nicht allein sein, wenn du den mutigen Schritt tätest, dich zu entschweinen. Es gibt Leute, die in einer ähnlichen Situation sind und die dir helfen.“


Nun ist Mikes Interesse eindeutig geweckt. Ein Glitzern tritt in seine Augen.


Mike Müller: „Wer denn?“


Mit einem breiten Grinsen und hochgezogenen Augenbrauen blickt Matthews den erwartungsvollen Mike Müller an. Er hebt einen Finger und lässt ihn langsam durch die Luft fahren, ehe er ihn mit einem aus geschürzten Lippen produzierten Raumschiffgeräusch auf die eigene Brust einschlagen lässt.


Caracal Matthews: „Leute wie ich. Ich versuche gerade auch, mich neu zu erfinden. Mich aus Strukturen zu lösen, die mich in den letzten Jahren gefangengenommen und dadurch letztlich auch zurückgehalten haben. Und seit dem Angebot von Mirkan Uysal von vor zwei Wochen habe ich Verbündete im Förderkader. Vier talentierte Jungs, mit denen ich nun schon ein paar Mal trainiert habe. Jungs, die ich ähnlich wie du und auch so wie ich, noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Wir sind ehrlich gesagt in der Nahrungskette weit unten, das brauch‘ ich nicht zu beschönigen. Aber wenn sich sechs Wölfe zusammenschließen, bilden sie ein Rudel…egal ob es größere Wölfe gibt.“


Ganz abgeneigt zu sein scheint Mike nicht, seine volle Aufmerksamkeit ist weiterhin ganz bei Caracal.


Caracal Matthews: „Nochmal zusammengefasst. Ich kann dir anders als Lorenz oder Lerbitz nicht versprechen, irgendwelche Kontakte auszuspielen, von denen du kurzfristig profitierst. Aber mit mir und den Förderkader-Jungs, das wäre ehrliche Arbeit. Nachhaltige Entwicklung. Sechs Männer, die unten beginnen und sich gemeinsam hocharbeiten. Was sagst du?“

Mike: „Ich…“

Maximilian Lunenkind: „FALSCH!“


Wie aus dem Nichts schlängelt eine monströse Zunge sich ins Bild, gefolgt von ihrem… Besitzer? Besitzt man seine Zunge? Hängt man einfach dran? Hängt die Zunge an einem selbst dran? Who cares?


Maximilian Lunenkind: „Das Schwein sagt OINK!“


Mit einem böswilligen Grinsen kneift Lunenkind Mike in die Wangen als wäre er dessen angetrunkene Tante beim Weihnachtsessen.


Maximilian Lunenkind: „Mach OINK, Mike!“

Mike Müller: „Aber hier sind doch gar keine Fans, die mitmachen würden.“

Maximilian Lunenkind: „MACH OINK DU SAU!“

Mike Müller: „Ich will doch bloß…“

Maximilian Lunenkind: „OINK! OINK! OINK! SEI DAS SCHWEIN! OINK! OINK! OINK! THE GREAT PIGSTER! OINK! OINK! OINK!“


Mike sieht panisch zu Caracal herüber, der mit Sicherheit nun so etwas wie einen Akt der Rebellion erwartet, und es scheint einmal mehr so, als gäbe es durchaus einen Weg aus seiner aktuellen Situation, aber…

das hatte Mike auch bei Darragh schon gedacht. Und wer sagt ihm denn, dass das hier anders ist?


Mike Müller: „OINK!“


Müller dreht sich von Caracal weg, um dessen Blick nicht begegnen zu müssen. Stattdessen wendet er sich Lunenkind zu, der ihn nun am Ohr packt.


Maximilian Lunenkind: „So ist brav, ALEX PIGS. Jetzt komm mit, Lorenz will mit dir reden. Vergiss nicht zu OINKEN während wir gehen! Man weiß nie, wo eine Kamera an ist! OINK! OINK! OINK! DAS LUSTIGE WRESTLING-SCHWEIN! OINK! OINK! OINK!“



Robert Breads: "Ich sollte das Team anführen. Ich habe die Hasen besiegt."


Wir befinden uns backstage - scheinbar in der Kabine der Douglas Dynasty. Wie es scheint, hatten die zwei kein Interesse, Breads zur Pre-Match-Taktik-Besprechung in eine der von ihnen so gern besuchten lokalen Restaurants, Kneipen oder Bars einzuladen, was Breads mit Sicherheit auf die eine oder andere Weise als Respektlosigkeit auffassen wird. Das dürfte Kyle und Morbeus, die im Gegensatz zu Breads beide einen Championship Gürtel bei sich tragen, aber relativ wumpe sein. Diesen weinerlichen und verbitterten alten Mann würde niemand gern zum Essen einladen.


Morbeus: „Robert! Was versuchst DU uns gerade begreiflich zu machen? Wir sind hier die Tag Team Champions und haben übrigens die Hasen bei Brainwashed besiegt!“

Robert Breads: "Ja. Per Count-Out."

Kyle: „Streng genommen hat sogar f*in Aiden Rotari die Hasen besiegt. Daran kann ich mich sogar noch ziemlich gut erinnern, weil er mir einen der beiden entgegengeschleudert, dann einen großen Brawl angezettelt uns den Sieg gestohlen und sich dann verpisst hat. Dieser gottverdammte Penner!

Robert Breads: "SLEAZE hat die Hasen besiegt. Per Pinfall. Ich habe sie weichgeklopft."

Morbeus: „Ach, das wäre wohl kaum nötig gewesen, Breds. Die Hirne der Rabbits sind schon lange weichgekloppt. Hatten beide wohl ein schweres Leben. Traumatisierende Männer. Jahrzehntelange Pein.“

Robert Breads: "Wow, danke für die Einsicht in die Psyche von irgendwelchen GFCW-Freaks. Als ob ich nicht der führende Experte auf dem Gebiet wäre."


Wie es scheint, scheint man sich innerhalb von "Team Canada" nicht allzu einig zu sein, wer heute die Richtung vorgibt. Neutral betrachtet haben die amtierenden Champions wohl die besseren Argumente auf ihrer Seite, aber das hält Mister Robert Breads - seit kurzem Nummer drei in der vermutlich vollkommen verfälschten ewigen Punktetabelle, vielen Dank - nicht davon ab, seinen (aus seiner Sicht) rechtmäßigen Status einzufordern.


Robert Breads: "Wenn du so gut Bescheid weißt, hättet ihr ja wohl nicht bloß per Count-Out gewonnen, oder?"

Morbeus: „Mir wird die Diskussion langsam lästig. Du bist doch schon lange aus deiner Prime raus, Robert. Außerdem habe ich gegen DICH in einem absoluten Weltklasse-Match um den Intercontinental Title G-E-W-O-N-N-E-N. 1,2,3 Ding, Ding, Ding. Hat es gehießen….“

Robert Breads: "Das ist ewig her."

Morbeus: „DREI JAHRE!“

Robert Breads: „Eine Ewigkeit.“

Kyle: „Was keine drei Jahre her ist, ist MEIN Sieg gegen dich, Breads. Das war im letzten Jahr. 2023!“

Robert Breads: "Ich weiß."

Kyle: „In Toronto. Das ist deine Heimatstadt, wenn ich mich richtig erinnere.“

Robert Breads: "Habe ich nicht vergessen."

Kyle: „Hattest du an dem Tag nicht sogar Geburtstag?“
Morbeus: „Stimmt. Er wurde damals 103.“

Robert Breads: "Wir sollten nicht auf der Vergangenheit rumhacken, sondern in die Zukunft sehen, in Richtung der Hasen... und Drake."


Das scheint der eigentliche Punkt zu sein, zu dem Breads kommen will.


Robert Breads: "Wenn ihr meint euch unbedingt mit den Hasen-Freaks auseinandersetzen zu wollen und ihr ja alles besser wisst als EIN GFCW HALL OF FAMER... bitteschön. Aber was Drake angeht..."


"Canada's Own" - wobei, das könnte hier jeder sein. ROBERT BREADS atmet tief ein und schüttelt den Kopf, als würde er allein bei dem Gedanken an den Death-Match-Virtuosen und dessen Worte aus der letzten Show Kopfschmerzen bekommen.


Robert Breads: "...der ist ein NOCH VIEL GRÖSSERER FREAK. Und ich weiß, ihr habt eure Probleme mit den Hasen, aber Drake ist eindeutig der Fokus-Punkt dieses Teams, und wir müssen uns darauf konzentrieren, ihn auszuschalten."

Morbeus: „Auch gegen Drake habe ich bereits gekämpft und auch schon einen Titel an ihn verloren. Die Worte kommen mir nicht leicht über die Lippen, aber du hast da sicherlich einen Punkt…Arschnase! Der Fokus sollte auf DNV liegen. Zu mal er eventuell auch etwas washed ist. Zumindest besteht auch die Chance, dass die vielen Verletzungen, die er in seiner Karriere erlitten hat, ihn mittlerweile etwas bremsen….“

Robert Breads: "Korrekt."


Anerkennendes Nicken von Breads in Richtung seines Altersgenossen. 


Robert Breads: "Ringrost macht vor keinem Halt, solange man nicht Zereo Killer heißt. Wir sollten uns definitiv darauf fokussieren, Drake so schnell wie möglich so stark wie möglich zu attackieren, das ist der einfachste Weg zum Sieg."

Kyle: „Ehm, Ray. Du willst doch nicht etwa von den Hasen ablenken... schließlich redest du noch immer um den heißen Brei herum wenn es um das Gehimnis der Hasen geht. Weißt du da nun mehr, oder nicht?“

Robert Breads: "Eure Familien-Probleme sind ja wohl vollkommen irrelevant für dieses Match. Abgesehen davon... selbst wenn es irgendein Geheimnis gab, vielleicht wusste nur RayRay's zweite Persönlichkeit davon, oder er hat so viel gesoffen, dass er es vergessen hat, oder aber..."


Morbeus packt Breads am Kragen…


Morbeus: „Halt die Schnauze! Du bist vielleicht Hall of Famer, aber ich und Kyle halten die Titel, die DU VERGEBLICH das letzte Jahr gewinnen wolltest. Wir wissen mittlerweile ziemlich eindeutig, dass das nicht an Aiden Rotari lag.  Er ist nun World Champion! Wir werden mit dir teamen, weil du gewinnen willst und wenn die Hasen gegen uns gewinnen, haben sie einen Anspruch auf ein Titelmatch. Darauf habe ich aber mal gar keinen BOCK!

Kyle: „Hey, ihr alten weißen Stinker. Kriegt euch doch mal ein. Wir Kanadier halten doch zusammen!“


Missmutig tritt Breads einen Schritt zurück und fährt sich mit der Hand über den Hals, bevor er zu Kyle und Raymond blickt.


Robert Breads: "Verdammte... gut. Von mir aus. Okay. Der Zoomer hat Recht."


Ob das als neutrale Feststellung oder Beleidigung Richtung Kyle gemeint war, ist nicht festzustellen.


Robert Breads: "Ich habe Drake bei Title Night, und ich habe absolut keine Lust, dass meine Win-Streak gerade von ihm gebrochen wird."


Seine "Streak", die ein Match lang ist, das von seinem Partner gewonnen wurde - aber wir wollen mal nicht so sein.


Robert Breads: "Das ist endlich mal ein großer Name in einem großen Singles Match für mich, und wenn ich nicht zeige, dass ich nicht nur mithalten, sondern den auch putzen kann, dann..."


Er lässt das Ganze unausgesprochen. Allen ist klar, was er meint: Sein komplettes Verhalten der letzten Wochen wäre rückblickend enorm ungerechtfertigt, wenn er gegen Drake verliert. Man könnte ihn gar als Scharlatan bezeichnen.


Robert Breads: "Ist ja nicht so, als hätte ich nicht auch Lust, diesen Karotten-Fressern den pinken Nebel aus dem Körper zu prügeln. Eine kanadische Hand wäscht die andere, und wir bekommen alle was wir wollen. Friede sei mit uns, wenn auch nur für heute Abend. Wenn Vancouver und Toronto sich vereinen ist niemand sicher. Wir müssen uns bloß zusammenreißen, bis nach dem Match... und das kriegen wir schon hin... nicht wahr?"

Morbeus: „OOOOO CANADA! Wir werden die Wixxer heute Abend sowas von rasieren, mein Guter!“

Kyle: „Bitte versuch nicht auf coolen Gangster zu machen, Ray. Aber ja, wir hauen die drei heute Abend zu Klump!“


Mit einem Trio High-Five wendet sich die Kamera ab und die Regie übernimmt das weitere Verfahren.



James Corleone: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht überrascht sei.“


Wir befinden uns im persönlichen Backstage-Raum von Aldo Nero & James Corleone, der einst noch The End beherbergt hat. Offenbar wurde der Ex-Champion auch hier heraus verwiesen und nun sind das die Gemächer von Corleones neuem Schützling.


James Corleone: „Und ich wäre wohl auch schwer enttäuscht gewesen, wenn nichts Derartiges passiert wäre.“


Man kann bisher nur vermuten auf was Corleone hier anspielt, aber es dürfte eigentlich ziemlich klar sein. Ends Attacke auf seinen Mann von etwas früher in der Show.

Neben James Corleone stehen die drei anderen Security-Männer, denen die Worte Corleones nicht sonderlich beschwichtigend erscheinen. Aber gut, was wollen sie machen, James Corleone ist offensichtlich ihr Boss und daher müssen sie nehmen, was sie kriegen.

Und außerdem ist natürlich auch Aldo Nero in der Runde, der fast schon etwas schüchtern danebensteht. Unbeholfen könnte man sagen. Es wirkt, als würde er sich hier gern äußern wollen, doch nicht so recht wissen wie.


James Corleone: „Ihr wusstet, worauf ihr euch einlasst, ihr kennt ihn selbst. Es war klar, dass er sich nicht so leicht einschüchtern wird und es war klar, dass er den Angriff suchen wird. Meine Forderung bestand darin, dass er uns nicht angreifen kann, von euch war keine Rede. Aber dafür seid ihr da. Ihr wisst jetzt, wozu er im Stande ist und was er bereit ist zu tun. Paulie mag uns für heute verlassen haben, ihr allerdings wisst, dass jetzt noch größere Vorsicht geboten ist. Sollte er wieder auftauchen, dann schnappt ihr ihn euch, verstanden?“


Die Männer nicken nur. Die Ansage ist klar und unmissverständlich und auch, wenn man eine gewisse Sorge bei den Männern, von deren einer mit Namen Paulie dank The End fehlt, erkennen kann, wissen sie was zu tun ist.

Langsam scheint James Corleone dabei auch zu erkennen, dass auch sein Sohn ebenfalls etwas besorgt zu sein scheint.


James Corleone: „Das wäre dann erstmal alles, wartet vor der Tür auf uns.“


Die Männer nicken erneut und machen sich sogleich auf dem Weg durch die Tür hinaus, vor die Tür.

Zu Zeiten von The End waren all diese Männer nie nötig, scheinbar hat sich mehr geändert als nur der Klient von Corleone.

Dieser wiederum wendet sich nun an seinen Sohn. Er deutet auf die Couch im Hintergrund, wo er so oft und so zahlreich über Ends kommende Schlachten gesprochen hat und weist ihn daraufhin dort Platz zu nehmen. Aldo folgt. Und auch Corleone setzt sich nun neben seinen Sohn, auf dem Sessel neben der Couch.


James Corleone: „Also, sprich.“


Fast schon etwas genervt konfrontiert Mister Purple seinen Sohn. Er weiß, dass Aldo etwas auf der Seele lastet, will wohl aber ungern darüber reden. Allerdings wird er wohl nicht drum herumkommen. Aldo schreckt kurz auf, aber scheint sich auch nicht lang zurückzuhalten.


Aldo Nero: „Meinst du wirklich ich schaff das?“


Corleone verdreht die Augen so, dass Aldo möglichst wenig davon mitbekommt.


Aldo Nero: „Ich weiß. Selbstbewusstsein und so. Du glaubst an mich, also sollte auch ich an mich glauben, allerdings… scheint er ernst zu machen. Und wir reden hier nicht von irgendwem, wir reden hier von The End. Dem Typen, der die GFCW in den letzten Jahren aufgemischt hat, wie kaum ein anderer. Beim letzten Mal hat er mich mehr als eindeutig besiegt… bist du dir sicher, dass das jetzt anders sein wird?“


Corleone schnauft durch. Man merkt deutlich, dass Aldo mehr Unterstützung braucht, als es The End je getan hat. Aldo ist noch nicht so reif, wie sein Quasi-Bruder. Aber das bedeutet auch, dass er noch formbarer ist. Formbar genug, dass er nicht irgendwann auch so endet, wie The End.

Corleone gibt sich alle Mühe sein offensichtliches Desinteresse an diesem Gespräch zu überspielen, denn jetzt muss er überzeugen.


James Corleone: „Warum?“


Aldo versteht nicht. Was ist das denn für eine Antwort? Er schaut leicht fragend zu seinem Vater, der aber bereits zur Antwort auf seine eigene Frage ausholt.


James Corleone: „Warum war The End so erfolgreich?”


Naja… oder zumindest zu einer weiteren Ausformulierung seiner Frage.


James Corleone: „Du hast recht. The End war der Beste… weil ich ihm zu dem Besten erzogen haben. Und weil ich stets an seiner Seite stand, konnte er als der Beste über die GFCW regieren. Und jetzt, da ich nicht mehr an seiner Seite stehe, hat seine Regentschaft ein Ende. Er selbst sagt es oft, selbst ich habe es gesagt und sicherlich gibt es da draußen genug, die so denken, dass End mich nicht bräuchte, aber die Faktenlage spricht für sich.

Mit mir ist The End oben, ohne mich… kämpft er darum nicht ganz unten zu landen.“


James Corleone rümpft die Nase, er versucht es nun mit einer Note mehr… fürsorglich? Naja, was auch immer das bei ihm heißt.


James Corleone: „Und jetzt… stehe ich an deiner Seite. Du hast den Bonus, den The End hatte. Und abgesehen davon, hast du noch so viel mehr. Du bist jung, du bist stark und du bist voller Kraft. Du willst die Welt erobern und jeder, der sich dir in den Weg stellt, wird vernichtet. Ich sehe dieses Potenzial, ich sehe deinen Ehrgeiz, ich sehe, dass du bereit bist alles zu tun um dein Ziel zu erreichen.

Ich sehe, was in dir steckt. Und ich werde dir dabei helfen, all das zu entfachen. Du musst mir nur Vertrauen.

Vertraust du mir?“

Aldo Nero: „J… ja. Ich vertraue dir.“

James Corleone: „Na siehst du. Und wenn ich sage, dass du The End besiegen kannst, dann wirst du The End auch besiegen.“


Es wirkt schon so, als würde Corleone das so meinen. Vielleicht hofft er es aber auch nur. Allerdings kennen wir James Corleone nun lange genug um zu wissen, dass, wenn er nicht auch nur im Ansatz wirklich davon überzeugt wäre, dass Aldo End besiegen kann, er sich niemals mit ihm verbündet hätte. Dann wäre Aiden Rotari die Option gewesen.

Aber es wurde Aldo Nero.


James Corleone: „Du fragst was jetzt anders ist? Alles… ist jetzt anders. Du bist nicht mehr der orientierungslose Aldo Nero ohne Führung, du bist der gestärkte Aldo Nero mit mir an seiner Seite. Und… wie ich sehe, hat mein Bruder ebenso seinen Teil zu deiner Wandlung beigetragen. Du hast Alles. The End hat nichts. Und gemeinsam hat er keine Chance gegen uns. Keine Chance gegen dich.“


Corleones Worte scheinen Anklang zu finden. Aldos Laune bessert sich, das Selbstbewusstsein strotzt immer mehr aus ihm heraus.

Eigentlich mangelt es Aldo daran ja auch gar nicht, nur in der Gegenwart seines Onkels oder Vaters scheint er Probleme zu haben. Vielleicht kann Aldo auch einfach noch nicht wirklich glauben, dass das hier alles tatsächlich passiert.

Jedenfalls hat Corleone Erfolg damit seinen Sohn aufzubauen. Aldo schnauft ebenfalls durch und selbstbewusst richtet er sich auf, mit der Kraft, die Corleone beschrieben hat, die aus ihm herausstrahlt.

Corleone erkennt das. Er lächelt „zufrieden“ – es wirkt, als wüsste er, dass er mit Aldo Nero einen weiten Weg vor sich hat. Allerdings war The End für ihn nicht mehr tragbar. Es hieß entweder reißt er sich von The End los oder The End wird sich von ihm losreißen und das wäre keine Option. Allerdings reicht es nicht nur, sich von The End loszureißen. Er muss ihn nun komplett vernichten, um da Ruhe zu haben. Er hat alles auf die Karte Aldo Nero gesetzt und nun muss mit dieser durchziehen.

Sonst wäre alles umsonst gewesen.

Aldo Nero auf den Status Quo von The End zu bringen, in jeglichen Belangen, wird ein langer Weg. Aber Corleone ist bereit diesen zu gehen. Und Aldo Nero scheint es auch.