War Evening, Düsseldorf (Mitsubishi Electric Halle), 01.09.2017
In Kooperation mit
„Masqurading of the Wicked“ von den Edge of Throns schallt durch die Boxen der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle und die Fans wissen Bescheid: War Evening Time! Das allseits bekannte und beliebte Intro der GFCW wird auf dem Titan Tron eingespielt und die Hallenscheinwerfer fahren scheinbar unkontrolliert und wahllos durch die Zuschauerränge. Pyrofeuerwerk auf der Entrance Rampe wird in die Lüfte geschossen und explodiert eben dort oben in vielen verschiedenen Farben und Kreationen. Der Nebel verzieht sich und die Fans sind heiß auf die Show.
Die Düsseldorfer können sich heute auf drei Matches freuen, von denen eins mehr verspricht, als das nächste.
Pete: „GFCW-GALAXY, in der vergangenen Show durften wir das DSI Invitational bestaunen und zum ersten Mal gab es dort gleich zwei Survivor! Wir dürfen heute also neben den anstehenden Matches nicht nur drei Matches bestaunen, sondern uns auf sehr interessante Reaktionen der Teilnehmer freien. Sven: „Absolut, Pete. Was war das für eine Ausgabe vor zwei Wochen und es wird schwer werden, dies zu wiederholen, aber ich bin guter Dinge. Dies ist die Go Home Show vor dem PPV und im Morgenurin hatte ich, dass das ein oder andere Match für den PPV heute noch angesetzt wird. Man darf sich also freuen.“ Pete: „... Ja, das können wir wohl. Beginnen wir doch direkt mal mit dem ersten Match, Sven."
Singles
Match:
Sven: „Eine interessante Ansetzungen haben wir da bekommen. Zwischen Steel und Faceless knallt es ja quasi wöchentlich und Woche für Woche spitzte sich diese Rivalität weiter zu. Vor vier Wochen warf Steel seinem Rivalen vor, nichts ohne Cassius zu sein, doch wie dieser sich im Ring schlägt, dürfen wir heute bestaunen. " Pete: "Der Mann trat ja bislang eher im Hintergrund auf, wir dürfen wirklich gespannt sein, was er im Squared Circle auf die Beine stellen kann. Kommen wir zum zweiten Match:"
Pete: "Player hat sich im DSI fantastisch geschlagen und fast gelang ihm sogar der Sieg für sein Team." Sven: "Er war die letzte Bastion seines Teams und musste sich am Ende den beiden Siegern geschlagen geben. Player hat sich hier sicherlich Revenge auf die Fahnen geschrieben, alleine steht er in der Regel ohnehin besser da, als im Team." Pete: „Man darf auch gespannt sein, was der Puppenspieler in der Hinterhand hat. Das wird eine sehr interessante Geschichte werden." Sven: "Absolut, den Puppenspieler darf man definitiv nicht vergessen, aber zusammen sind Crutch und Sheen in bestechender Form und geben ein besseres Team ab, als man im Vorfeld gedacht hat." Pete: "Das bringt uns auch zum Main Event am heutigen Tage:"
Three On Two
Handicap Match:
Sven: "Vor zwei Wochen musste Antoine in einem Handicap Match gegen die Trucker bestehen und Alex gegen Paynekiller. Für beide lief es nicht optimal und so hat sich unser Comissioner gedacht, dass er heute vielleicht ähnliches auf die Beine stellen kann." Pete: "Man muss kein Prophet sein um vorherzusehen, dass sich Ricksenburg hier ungerecht behandelt fühlt, aber die Herren sind auch nicht Champions ohne Grund. Wenn es zwei Leute gibt, die eine solche Herausforderung bestehen können, dann wahrscheinlich sie." Sven: "Das ist wahr. Wie wir sie kennen, haben sie auch noch das ein oder andere Ass im Ärmel. So oder so, auch das wird eine sehr interessante Geschichte werden. In zwei Wochen dürfen wir Antoine gegen Johnboy im Main Event von Brainwashed bestaunen und heute gibt es einen kleinen Vorgeschmack darauf." Pete: "Auf jeden Fall. Es wird sehr interessant zu sehen sein, wie sich die beiden Streithähne in dem Match begegnen werden. Vielleicht gehen sie sich auch komplett aus dem Weg, um nichts über mögliche Pläne zu offenbaren." Sven: "Das glaube ich nicht, Pete. Antoine und Johnboy kennen sich seit sieben Jahren und studieren sich seit je her. Ich glaube nicht, dass man heute neue Tricks erwarten kann, das würde man sich viel mehr aufsparen." Pete: "Das stimmt natürlich. Die Trucker sind jetzt im Übrigen zum dritten Mal hintereinander in einem Handicap Match untergebracht. In beiden Kämpfen gab es Count Out Siege. Ob aller guten Dinge drei sind und viel mehr, werden wir in Kürze erleben! Sven.." Sven: ".. Und Pete." Pete: "Wünschen viel Spaß beim Zuschauen!"
„I
want it all“
- ja, wie immer will er alles und wenn dieses Theme ertönt
ist es klar: Johnboy Dog alias JBD ist auf dem Weg zum Ring! Und
das diesmal ganz offenkundig allein, denn der Commissioner der
GFCW erscheint ohne seine neue (alte?) Security auf der Stage und
macht sich ohne große
Hektik auf den Weg zum Ring.
Auf dem Weg zum Ring wird mit einigen der dort sitzenden Fans abgeklatscht, ehe der alte Haudegen schließlich den Ring erreicht und den, wie gehabt, über die Ringtreppe entert. Als er sich dort vor den Fans verneigt, gibt es einen satten Pop, dann greift der Routinier zum im Ring liegenden Schallwandler. Das Helle Sakko über dem weißen Hemd und die dazu passende dunkle Jeans stehen ihm wunderbar, muss man einfach mal so sagen!
Johnboy
Dog: „Letzte
Show!“
Johnboy
Dog: „Letzte
Show haben wir gesehen, wozu Jason Crutch und der Puppenspieler
in der Lage sind! Wir erleben gerade eine neue Seite an meinem
alten Freund Jason Crutch, was mich dazu bringt, zu verkünden,
dass wir nach Alex Ricks vs Zereo Killer vs Michael Payne um den
Intercontinental Titel ein weiteres, feststehendes Match für
Brainwashed haben! Denn Jason Crutch wird hier abschließend
auf den Puppenspieler treffen!“
Johnboy
Dog: „Ich
weiß,
dass Ihr das liebt! Und ich liebe es auch! Und um diesen Event zu
etwas besonderem zu machen...nun, ich hole mal etwas weiter
aus.“
Die GFCW-Tag-Team-Champions entern in der nun verdunkelten die nun vernebelte Entrance Stage. Buhrufe werden laut, als sich Jasper Randall und Drake Ackley fast im Schneckentempo die Rampe hinabbewegen und in den Ring steigen. Als das Licht wieder angeht und der FC sich provokant gegenüber Johnboy Dog postiert, sieht man erst, dass Randall ein Mikrofon in der Hand hält. Als die Entrance Theme verstummt, legt der New Yorker auch gleich los:
Jasper Randall: „Lass mich raten, John: Der Fight Club wird bei Brainwashed seine GFCW-Tag-Team-Championtitel in einem Kampf gegen das gesamte GFCW-Roster verteidigen. Sollte der FC ausgezählt oder disqualifiziert werden, verlieren sie den Gürtel. Die restlichen Wrestler des Rosters dürfen aber alle möglichen Gegenstände benutzen, die sie in die Finger bekommen. So oder so ähnlich?“
Buhrufe bei den Fans, die diese offensichtliche Ironie natürlich verstanden haben. Ob Randall es ernst meint, wer weiß das schon?
Jasper Randall: „Um mal bei der Realität zu bleiben, JBD: Du erzählst hier von dem Angriff des Fight Club auf euch. Aber was ist mit dem Angriff deiner Brut auf uns? Und siehst du, JBD, das ist das Problem in unserer heutigen Gesellschaft: Begehrst du gegen das System auf, wird schnell mal der ein oder andere Fakt unter den Teppich gekehrt. Und nur Halbwahrheiten dringen ans Tageslicht. Davon kann der großartigste Präsident, den mein Land, die Vereinigten Staaten von Amerika, jemals an seiner Spitze hatte, DONALD TRUMP, ein Lied singen! Du aber wirst dich nicht verstecken können, Johnboy Dog. Denn ich bin hier. Zum Glück. Denn ich erinnere die Leute gerne an die Szenen, als ihr Drake und mich feige angegriffen habt, während wir ein völlig freundschaftliches Gespräch mit Schwanenburg und Ricks geführt haben.“
Die Aufmerksamkeit wandert zum Mittelalten Herrn im Ring, der während der Jasperworte so ein wenig das Lächeln verloren zu haben scheint. Ohne Zweifel: Der Fight Clubberer hat mit dem, was er da sagt, ja nicht ganz unrecht. So wandert der alte Hund einige Schritte durch den Ring und wirkt doch ein wenig nachdenklicher als zuvor. Verdammt! Hat er sich da wirklich vom Fight Club in eine Art Moralfalle locken lassen? Und was, wenn es eine Moralfalle ist, aus der es keinen Ausweg mehr gibt? Aber so weit sind wir ja noch nicht. Immerhin scheint er seine Sprache wiedergefunden zu haben, was ja auch nicht das Allerverkehrteste ist.
Randall knirscht mit den Zähnen, formt die Augen etwas zu Schlitzen. Zu der Anschuldigung, JBDs und Tylers Karriere beenden zu wollen, äußert er sich lieber mal nicht...
Jasper Randall: „Was wir für geschäftliche Gespräche mit wem auch immer führen, hat dich nicht zu interessieren, John. Das obliegt, entgegen sonst allem, nicht deiner Befugnis. Dennoch bin ich aber sehr gespannt, welches Team zu diesmal aus dem Hut zauberst? Wer soll es werden, huh? Einmal mehr Big Rig? Man sieht, was für ein Auge für Talente du hast, indem du ausgerechnet diese beiden minderbemittelten, unfähigen Hinterwäldler an deine Seite holst. Geht dir die Muffe, John, dass du dir Bodyguards zulegst? Hast du dir etwa einen Feind zuviel gemacht? Was ist, John? Lass uns zu Potte kommen. Wo ist denn jetzt das Team, das uns diese Gürtel hier endgültig entreißen soll?“
Der
Unmut, den Jasper dort errichtet, ist nicht zur Gänze
unberechtigt. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass
Herausforderungen für den Fight Club recht kurzfristig aus
dem Boden ploppen. Aber JBD wirkt cool und in sich ruhend, indem
er einfach nur zur Stage deutet, wo sich –
ohne jedes Theme und somit ohne Chance auf einen richtigen Pop –
die beiden Söhne
des alten Herren breit machen. Tyler steht links, Daniel rechts
daneben, mit Amy in der Rechten, bereit für alle möglichen
Schandtaten. Aber der alte Mann im Ring hebt die Hand, bedeutet
der Alternativsecurity, wenn man sie so nennen möchte,
dort stehen zu bleiben.
Das Sprachrohr des Fight Club musste seinem Tag-Team-Partner gar an die Schulter fassen und ihn etwas zurückhalten, denn er und Daniel haben schon arg böse Blicke ausgetauscht, so dass man glauben konnte, hier entwickelt sich mehr. Doch Randall hat wohl im Moment gar kein Interesse an einer körperlichen Auseinandersetzung. Liegt das nur an der 3:2-Unterzahl-Situation?
Jasper Randall: „Na schön, Leute. John, Gratulation, damit hätte ich nicht gerechnet. Dass du uns ausgerechnet deine Brut vor die Nase setzt - der du ja offensichtlich nicht genug zutraust, sonst hättest du dir nicht die beiden Brummifahrer an die Seite geholt – ist eine Überraschung. Jeder hier würde jetzt erwarten, dass ich davon rede, wie wir Tyler und Daniel zerstören. Wie wir ihren das Rückgrat brechen, ihre zerschmetterten Körper ins Krankenhaus prügeln und niemand mehr etwas von ihnen hört. Gerade dir, Daniel, habe ich deine Vernichtung angekündigt. Aber nein.“
Tatsächlich etwas Verwunderung bei den Fans, vor allem aber auch bei Drake. Der geht aber sofort wieder in unkontrolliertes wütendes Schnauben über.
Jasper Randall: „Vielmehr werden wir euch bei Brainwashed einfach nur...besiegen! Wir besiegen euch durch Aufgabe oder Submission. Denn wir wollen euch nicht mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, als ihr verdient. Und was ist eine größere Erniedrigung, als vom Fight Club verprügelt zu werden? Richtig: Vom Fight Club ignoriert zu werden! Daniel, die Zeit deiner Vernichtung ist noch nicht gekommen. Nicht an der Seite deines Bruders. Bei Brainwashed strafen wir dich einfach mit Gleichgültigkeit!“
Die
beiden jungen Männer auf der Stage schauen sich an,
schütteln den Kopf – und grinsen. Aber es wird
spannend sein zu sehen, ob der Fight Club Daniel wirklich mit
Gleichgültigkeit strafen wird, denn im Moment wirkt es eher
so, als sei dem Mittzwanziger alles gleichgültig. Und
vielleicht ist es ja auch so, und dennoch schnappt er sich noch
ein letztes Mal den Schallwandler.
Mit dieser Ankündigung drehen die Brüder ab – und sind weg!
Auf
den Gängen der Mitsubishi Electric Halle ist wieder einiges
los, man sieht diverse GFCW Mitarbeiter, wobei die Produzenten
und Offiziellen eher im hektischen Schritt unterwegs sind,
schlendern die Wrestler deutlich entspannter umher.
Wir befinden uns in der Kabine des unheilvollen Duo, welches auch auf den Namen Ricksenburg hört. Das sieht verdächtig nach Lagebesprechung und Brainstorming vor dem kommenden Main Event aus. Der Mathematiker sitzt, hat die Hände ineinander gefaltet und beobachtet den Behüter von Kultur, wie er grinsend vor einem imaginärem Reißbrett steht. Fast wird man dazu hingerissen in den Augen des Freiburgers die Frage zu lesen: 'Hey Brain, was wollen wir denn heute Abend machen?', woraufhin der Wahlkölner antworten würde: 'Genau das Selbe, wie jeden Abend, Pinky, wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen!', doch für dieses Szenario fehlt das Hamsterrad. Diesem Ärgernis zum Trotze dreht sich Antoine zu seinem Partner um und hält kurz inne. Ein kurzes, aber bestätigendes Nicken und er ergreift das Wort.
Antoine: "Ein Lückenloser Plan."
Mal wieder, wenn es nach Schwanenburg geht.
Antoine: "Johnboy wird seine eigene Medizin, welche er nachher verabreicht bekommt, nicht vertragen können, nein, das wird er nicht. Die Uhr tickt unerbittlich gegen ihn und diese Aktionen voller Frust sind nur die letzten Zuckungen eines Mannes, der außer der Hoffnung selbst nichts mehr verlieren kann. Und selbst diese, wird er verlieren, ja, das wird er. Dass sowohl du, als auch ich, vor zwei Wochen in ein Handicap Match gesteckt wurden, war ja bereits eine Farce sondergleichen, aber dass er dies in dieser Woche erneut aus dem Hut zaubert, setzt dem Ganzen die Krone auf."
Eine geballte Faust wird erhoben.
Antoine: "Wie viele Fehltritte muss sich dieser Lump eigentlich noch erlauben, bis schließlich der letzte Mensch auf der Welt erkennt, dass dieser Mann keine Position in dieser Form verdient."
Mögen sich wohl auch viele Amerikaner denken.
Antoine: "In zwei Wochen müssen wir Beide unsere Titel verteidigen, er will uns mürbe machen, aber heute steht Gegenschlag auf der Karte."
Andächtig lauscht der Mathematiker den Worten seines Gegners. Hört aufmerksam zu, nickt an den geeigneten Stellen. Klar, er weiß genau, wovon Schwanenburg redet, er erlebte das Gleiche. Bei den letzten Worten seines Partners mag man aber vielleicht sogar ein kleines Zucken der Mundwinkel bei Alex vernehmen. Dann beginnt er, sich langsam die Handflächen zu reiben. Vorfreude?
Alex: „Johnboy Dog überschätzt sich. Natürlich, vor zwei Wochen gelang ihm ein kurzer Erfolg. Nach und nach bekam er seine Vergeltung, immer begleitet von dem Element der Überraschung. Aber heute wurde er übermütig...zugegeben...Frank der Trucker und Jack Bobo sind ein starkes Bündnis. Sie sind talentiert. Sie steigern Johnboy Dogs Wert enorm. Und ja, Johnboy Dogs jahrelanger Erfolg ist auch nicht völlig unbegründet...Aber wir Antoine...“
Nun steht er auf, tritt einen Schritt an seinen Partner heran. Brust an Brust stehen sie sich nahezu gegenüber. Der ausgestreckte rechte Zeigefinger deutet dabei konstant auf seinen einzigen Freund in der Liga (und womöglich in der Welt).
Alex: „zusammen wir wertvoller als alles, was diese Liga jemals gesehen hat. Dieser Kampf heute Abend, das wird ein Handicap, durchaus...aber wenn wir gemeinsam auftreten, dann ist der Mengenvorteil auf unserer Seite.“ Antoine: "Und wir wären nicht wir, wenn wir nicht durchaus die ein oder andere Option hätten, nicht wahr?" ???: „Ich habe gehört hier möchte jemand Johnboy Dog verprügeln?“
Die Köpfe der beiden Tag Team Partner drehen sich. So ruhig wie es nur Wrestler können, die sich ins Bild schleichen wollen, hat sich ein Wrestler ins Bild geschlichen – einer, der hier eigentlich gar nichts zu suchen hat, weil er nicht einmal in der GFCW unter Vertrag steht. Einer, der bei einer anderen Liga vor nicht allzu kurzer Zeit bereits einmal gegen JBD antrat und gewann. Einer, der… ach, ihr wisst es wahrscheinlich ja schon.
Robert Breads: „Ein Plan der sich für mich prinzipiell immer gut anhört.“
Der kanadische Ex-GFCW World Champion verschränkt müde lächelnd die Arme vor der Brust. Nachdem er vor zwei Wochen ja bereits bei der zirka fünfstündigen Zereo Killer-Super-Gedächtnis-Party anwesend war, war klar gewesen dass er mindestens noch einmal dieses Jahr in die GFCW zurück kehren würde – aber so früh nun schon?
Mit durchaus vorhandenem Interesse an seinen beiden Gesprächspartnern – eine Sache die bei Breads selten gegeben ist – wendet er sich dann an selbige.
Robert Breads: „Ich bin sicher, dass der Mann, der sich in der Lage dazu fühlt mich problemlos zu schlagen...“
Ein kurzes Augenzwinkern Richtung Schwanenburg.
Robert Breads: „...und der Mann, der mit dem Mann teamt, der sich in der Lage dazu fühlt mich problemlos zu schlagen...“
Gleiches in Richtung von Ricks.
Robert Breads: „...sich dazu in der Lage fühlen sollten problemlos diese drei Clowns von denen ich mir ganz sicher keine Namen merken werde dem Erdboden gleich zu machen. Ich wollte bloß fragen ob ihr… Hilfe braucht.“
„Canada‘s Own“ überlegt einen Moment, dann schüttelt er den Kopf.
Robert Breads: „Oder lasst es mich anders formulieren… ob ihr… Unterstützung möchtet. Ich kenne da jemanden der jemanden kennt der unheimlich gerne Johnboy Dog auf die Fresse geben würde. Die anderen zwei kennt dieser jemand zwar nicht, aber er ist sich sehr, sehr sicher dass sie es sowieso auch verdient haben. Nur so eine Überlegung wenn… dieser jemand ohnehin schonmal hier ist.“
Der Behüter von Kultur sieht weniger überrascht aus, als er vielleicht sollte. Er scheint nicht überrascht von dem Angebot zu sein, er scheint auch nicht überrascht zu sein, dass Robert überhaupt hier ist. Fast könnte man denken, dass dies eine der zuvor angesprochenen Optionen ist.
Antoine: "Hmmmmm, Johnboy Dog steckt Ricksenburg in ein Handicap Match, zwei Shows hintereinander und aus heiterem Himmel ergibt sich eine Möglichkeit, diese Ungerechtigkeit auszugleichen?"
Er tippt sich nachdenkend auf die Lippen.
Antoine: "Eine Lösung, die wir einfach präsentieren können, als hätten wir tatsächlich die Macht dies über den Kopf des Comissioners hinweg zu entscheiden, da dieser dies unmöglich verbieten kann. Also theoretisch, ja, theoretisch könnte er dies wohl, aber in der Praxis ist wäre er viel zu stolz, als dass er es machen könnte. Tief in ihm nagt die Schmach sicherlich hart, die Schmach der Niederlage gegen dich, Robert, wie würde er dastehen, wenn er die einmalige Gelegenheit in den Wind schießt, dies zu revidieren und außerdem den Fans, der GFCW-Galaxy, die Aussicht auf einen Kampf mit dem FANTASTISCHEN Robert Breads nimmt? Ich weiß ja nicht, Robert, was sagst du, Alex?"
Süffisant grinsend blickt er seinen Partner und Freund an. Jetzt sind schon 4 Augen auf den Mann gerichtet, der es am Liebsten hat, wenn er niemanden anschauen muss. Aber diese Möglichkeit ist hier eher nicht gegeben. Wenn er also schon schauen muss, dann macht er es aber auch so leer wie nur möglich, mustert den möglicherweise sechsten Mann im heutigen Match.
Sonderlich nervös wirkt der allerdings nicht hinsichtlich Ricks' prüfenden Blickes. Der erste Check ist dann auch schon überstanden und mit einer langsamen Drehung schaut der Mathematiker zu seinem Partner und zuckt nur kurz mit der linken Schulter. Klar, auf der Rechten liegt ja noch Gold, das soll es auch schön ruhig haben.
Alex: „Das Spielchen, dass ihr beide miteinander spielt, Antoine...es ist mir egal. Das ist deine Angelegenheit. Ich werde nur sicherstellen, dass Robert Breads hier heute Abend auch wirklich unsere Gegner attackiert und nicht dich.“
Kein kurzer Schwenk in Richtung Kanadier. Der wird zwar thematisiert, dass er aber tatsächlich anwesend ist, ignoriert der Freiburger an dieser Stelle. Soll Breads recht sein. Der interessiert sich für den Mathematiker auch nicht sonderlich.
Alex: „Warum also nicht. Wenn wir zwei schon von größerem Wert als Johnboy Dog und Big Rig sind, dann werden wir es mit Robert Breads erst recht sein. Zumindest wenn er nicht komplett ins Negative gehen will.“
Damit schwenkt der Blick dann doch noch einmal zurück zum früheren GFCW'ler. Und Ricks wirkt ernster. Runzelt die Stirn, verformt die Augenbrauen annähernd zu einem V. Mit scharfem Blick nimmt er Breads noch einmal ins Visier.
Alex: „Lass uns also einfach Johnboy Dog und Big Rig heute besiegen, Robert Breads. Das will Antoine, das will ich und das willst auch du. Denn wenn du daran denkst, Antoine zu hintergehen, dann werde ich mich mit dir befassen. Und ich weiß, DAS willst du nicht.“
Der Behüter von Kultur reißt die Augen weit auf, mit dieser Reaktion seines Freundes und Partners hatte er nicht gerechnet. Er legt ihm eine Hand auf die Schulter, als Zeichen der Beruhigung, doch der Kanadier selbst hat eine Antwort darauf.
Robert Breads: „Keine Sorge, ich hintergehe hier niemanden. Ich hintergehe grundsätzlich niemanden.“
Beschwichtigend hebt er beide Hände.
Robert Breads: „Wenn ich hier Stress anfangen wollen würde würde ich es einfach sagen, direkt in eure Gesichter, und ihr könntet euch darauf vorbereiten, euer Bestes geben, bis zum Umfallen kämpfen und dann verlieren. Also keine Panik – wenn ich je vor haben sollte Antoine hier anzugehen… werde ich das in einem Match tun. Mit Ankündigung. Für heute Abend...“
Lächelnd breitet der Kanadier die Arme aus – schwer zu beurteilen ob er das ernst meint oder es bloß eine sarkastische Geste ist.
Robert Breads: „...bin ich der beste Freund den ihr euch wünschen könnt. Denn eine Sache ist sicher: Seit den Tagen eines gewissen Jimmy Maxxx gehen mir Dummschwätzer die nur sinnlosen Müll reden auf die Nerven. Und wenn Johnboy Dog neben einem sehr, sehr dummen Namen… und das sage ich Anwesenheit von Menschen die sich „Gehirnschmerz“ oder „Brote“ schimpfen… noch eine weitere definierende Eigenschaft hat dann ist es die uninteressanten, sinnbefreiten und überaus einschläfernden Mist zu erzählen.“
Ungläubiges Kopfschütteln bei Breads.
Robert Breads: „Irgendwer muss mir mal die Geschichte erzählen wie es dazu kommen konnte dass er World Champion wurde. Da muss ja seit meinem Abgang einiges schief gelaufen sein...“
Eine seltsame Dynamik ergibt sich unter den Sechsen, während Robert und Antoine ein wenig so wirken, wie alte Schulfreunde, die sich nach vielen Jahren wieder sehen und auszumachen versuchen, wer nun das teurere Auto und die hübschere Frau hat, so scheint sich Alex in der eher flapsigen Umgebung fremd zu fühlen. Das kennt er so nicht aus seinen einzelnen Unterredungen mit seinem Freund und Partner so nicht.
Antoine: "Also ist es amtlich. Johnboy wird somit seine eigene Medizin verabreicht bekommen und kann rein gar nichts dagegen unternehmen und wird sie dennoch runterwürgen müssen. Ach, ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht, ich liebe es. Ich danke dir Robert, dass du rein zufällig und ungeladenen auf die Bühne getreten bist, vielleicht revanchiere ich mich in Kürze dafür. Vorausgesetzt, es läuft wirklich alles nach Plan."
Ein Lächeln liegt auf den Lippen von 66,6% der Beteiligten. Bei den fehlenden 33,3% ist es schwer auszumachen, ob er dem Braten nicht traut, ob er generell keine Meinung darüber hat, oder ob es ihm schlichtweg nicht passt, dass ein Dritter vorübergehend der elitären Verbindung, die sich Ricksenburg nennt, beitritt. Wenn man noch ein wenig länger versucht in die leeren Augen des Mathematikers zu starren, fallen einem sicherlich noch zig andere Optionen ein, doch für den Moment soll es das gewesen sein und die Szene fadet langsam aus.
Wir schalten Backstage zu Mac Müll der sich neben Michael Payne befindet und diesen anscheinend zum Konflikt mit Zereo Killer und Alex Ricks befragen möchte.
MacMüll: „Payne, immernoch sind deine Worte und Argumente gegenüber Zereo Killer sehr harsch und kritisch. Viele Leute hinterfragen dies weiterhin, magst du dazu etwas sagen?“
Der Mann aus Detroit, der sich in seiner Umkleide befindet und locker auf einem Stuhl sitzt und die Show genießt, grinst etwas hämisch.
Michael Payne: „Ich weiß das viele da draußen immernoch der Meinung sind, Michael Payne würde Zereo Killer verabscheuen. Das ist aber weit von der Wahrheit entfernt. Ich respektiere Zereo Killer, er ist ein Rekordchampion und ein Mann der für GFCW steht....“
Er unterbricht kurz seinen Satz, überlegt die richtigen Worte.
Michael Payne: „Das was ich so verabscheue und für das mir einfach das Verständnis fehlt, ist das Verhalten von Zereo Killer in der letzten Zeit. Ich meine, ich habe Tapes studiert wo dieser Kerl seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt hat um zu beweisen das er Championship Material ist. Und jetzt? Jetzt stellt er sich in den Ring und sagt „Ich bin Zereo Killer und darum kriege ich ein Titelmatch“ oder feiert sich selbst weil er seid 100. Episoden hier in der Liga auftaucht. Ja und? Ich kenne Typen die waren das doppelte oder dreifache hier in der Liga und haben daraus nicht so ein Drama gemacht. Die haben sich egal ob es das zehnte oder hundertste Match war den Arsch aufgerissen und sich jeden Sieg und jede Championship hart verdient. Er jedoch, lebt nur noch von diesem Mythos Zereo Killer. Würde mich nicht wundern, wenn dieser Kerl so eitel und von sich selbst überzeugt ist, das die GFCW ihm extra diesem „You Still got It“ und allen anderen Zereo Army Mist vom Audiotape einspielen lassen müssen, damit die Zuschauer denken er wäre immernoch genauso großartig wie er es in seinem aufgeblasenen Schädel noch ist.“ MacMüll: „Das klingt trotzdem alles sehr Vorwurfsvoll, findest du es nicht überzogen reagiert?“ Michael Payne: „Überzogen? Vorwurfsvoll? Ha....“
er lacht kurz und schüttelt mit dem Kopf.
Michael Payne: „Ist mich dem Verrat beziehungsweise einer Attacke zu bezichtigen nicht Vorwurfsvoll? Ist es nicht überzogen seinen Urlaub abzubrechen um sich einfach in fremde Angelegenheiten einzumischen? Erkläre mir das bitte erstmal Mac! Zereo Killer hat nichts aber auch gar nichts verloren in diesem Match. Der einzige Grund das er überhaupt noch in selbigem steht ist, das ich im Gegensatz zu ihm keine Sonderbehandlung verlange. Ich stelle mich dieser Herausforderung, egal wieviele da im Ring stehen. Umso mehr ich bezwungen habe umso mehr habe ich bewiesen das ich am Ende verdient den Championship in meinem Besitz haben werde. Das ist mein Ziel nichts weiter, ich brauche dafür keine Show abziehen und irgendeine Rolle zu spielen. Warum habe ich wohl meine düstese Seite abgelegt und kämpfe unter meinem bürgerlichen Namen und Hintergrund? Weil ich zeigen möchte das man diesen ganzen Mist nicht braucht. Am Ende zählt nur wer der bessere im Ring war nichr mehr oder weniger. Mac Müll: „Und das wäre ja momentan noch Alex Ricks. Was ist deine aktuelle Meinung zu ihm?“ Michael Payne: „Diese hat sich nicht sonderlich verändert. Außerdem finde ich ihn für einen Champion sehr bedeckt und zurückgezogen. Aber ich habe es ja bereits gesagt, in meinen Augen scherrt sich Ricks einen Dreck um den Titel. Er steht lieber neben dem, den er wirklich in den Ring haben will. Und das ist Schwanenburg! Bis auf ein paar miese Spiele kam von Ricks nichts, er ist auf dem verlorenen Posten in dieser Sache und wenn ich mich nicht noch um Zereo Killer kümmern müsstem wäre die ganze Sache noch klarer!“ Mac Müll: „Und heute Abend? Du stehst nicht auf der Matchcard. Was wirst du heute Abend tun?“ Michael Payne: „Nichts ärgert mich mehr, als heute Abend so kurz vor Brainwashed hier nur rumzusitzen und nichts zu tun.... abzuwarten. Ich weiß aber das es viele Zweifler gibt, die meine Meinung nicht teilen. Die Dinge ander sehen. Ich heiße das Willkommen, das heißt ich werde hier sitzen in meiner Kabine und warten. Warten bis jemand kommt und die Eier in der Hose hat, mir seine Meinung ins Gesicht zu sagen....“
In diesen Teil der Mitsubishi Electric Hall wagt sich an dem heutigen Tag eigentlich niemand. Wieso auch? In diesem Teil der Mitsubishi Electric Hall fühlt sich nur ein Mann wohl und nennt es für den heutigen Tag sein Zuhause: Der Puppenspieler! Zahlreiche vor Wachs triefende Kerzen sind überall am Boden verteilt und spenden dem abgedunkelten Raum nur spärlich Licht. Eine Art Altar mit mystischen Zeichen und Ornamenten verziert ist aufgebaut. Abstruse, teilweise grässliche Puppen hängen an Fäden von der Decke, sitzen auf Kisten und Kästen, alle unterschiedlichen Aussehens. Eine angsteinflößende, schaurige Hintergrundmelodie ertönt aus einer Anlage, die man gar nicht ersehen kann. Ja, wahrlich: Hier kann sich nur der Puppenspieler zuhause fühlen! Wer es wagt, hier vorzudringen, muss schon eine geringe Hemmschwelle haben. Und dieser Jemand ist niemand Geringeres als der Begründer der Crutch-o-Mania: Jason Crutch! Der Oberpollinger, bereits gekleidet in seinem Ringgear – die schwarze Wrestlingleggins mit den roten „JASON“ und „CRUTCH“-Lettern an den Beinen soll es heute sein, und die obligatorische „DON SHEENS BITCH“-College-Jacke fehlt natürlich auch nicht – steht inmitten des Raumes, sichtlich angewidert – und etwas eingeschüchtert. Von dem Herrn dieser Räumlichkeit fehlt aber jegliche Spur.
Jason Crutch: „PUPPENSPIELER! PUPPENSPIELER, BIST DU DA?“
Keine Antwort. JC tut einige vorsichtige Schritte, sieht sich interessiert um. Zögernd nimmt er eine der Puppen in die Hand, begutachtet sie, legt sie dann wieder beiseite. Dann fällt sein Blick auf eine andere Puppe – eine Puppe, die ihm verdammt bekannt vorkommt. Als er sie vorsichtig in die Hand nimmt fällt ihm auf, dass sie eine hellblau-weiße Weste trägt. Als er sie umdreht und die Lettern „DON SHEENS BITCH“ darauf liest, fällt sie ihm vor Schreck aus der Hand auf den Boden. Den Schauer, der ihm über den Rücken läuft, kann er nicht ignorieren.
Des Puppenspielers eiskalte, monotone Stimme ertönt hinter Crutch , der sich erschrocken umdreht.
Puppenspieler: „ Guten Abend Jason? Hat sich Jason Crutch ohne seinen Meister zu weit in den Wald gewagt und sucht nach seinem Weg nach Hause oder was erwartest du zu finden?
Crutch versucht verzweifelt sich nicht anmerken zu lassen, dass er beinahe starr vor Angst ist. Aber nicht mal er kann es verbergen, was dem Puppenspieler ein überlegenes Grinsen ins Gesicht zaubert. Er vermag das Gesicht des zylinderbehuteten Mannes nicht zu sehen, da der Hut und die beklommene Umgebung einen Schatten in die Fratze zaubern. Lediglich die weißen Zähne blitzen im Dunkeln auf und die Umrisse seiner beeindruckenden Erscheinung sind zu erahnen.
Jason Crutch: „Der Don weiß nicht, dass ich hier bin. Dieses eine Mal nicht. Beim letzten Mal hast du mich aufgesucht. Jetzt bin ich es, der deine Gegenwart sucht. Ich musste es einfach. Irgendetwas...hat mich hier her getrieben.“
Der Puppenspieler lächelt schief als hätte er alles in einer diabolischen Vorsehung bereits erwartet.
Puppenspieler: „Es treibt dich an, ergreift Besitz von dir und zieht dich zu sich wie das Licht die Motten. Irgendwas oder irgendwer hat auch von der Motte Jason Crutch Besitz ergriffen nur wer oder was ist zu soetwas nur fähig?“
Jason Crutch hat die Anspielung verstanden. Kaum merklich fällt sein Blick auf die zu seinen Füßen liegende JC-Puppe. Kann das wahr sein? Gefasst sieht er wieder auf und hofft darauf, dass sich seine Augen schnellstens an das schummrige Licht gewöhnen, damit er möglichst schnell sein Gegenüber besser erahnen kann – denn noch hält sich der Puppenspieler im Dunkeln verborgen.
Jason Crutch: „Jetzt...ist es also amtlich, Puppenspieler. Johnboy Dog hat es vorhin verkündet, auf meine Bitte hin: Bei Brainwashed treffen wir aufeinander. Dort soll es endgültig besiegelt sein. Das, was dich und mich verbindet, sofern es überhaupt je eine Verbindung gab – und wenn es sie gab, wusste ich nicht davon -, wird dort endgültig getrennt. Und du und ich können wieder unserer Wege gehen.“ Puppenspieler: „So sehr du es auch hoffst nichts wird dich mehr aus meinen Fäden lassen Crutch!“
Während dieser Worte tritt nun erstmals die imposante Gestalt des Puppenspieler aus dem Schatten heraus in das schummrige Licht der zahlreichenden Kerzen. JC weicht einige Schritte zur Seite, lässt den Illustren gewähren. Lässt ihn gewähren, wie dieser die JC-Puppe aufhebt, sie in die Hand nimmt und streichelt wie nur ein Vater sein Neugeborenes streicheln könnte. Crutch beobachtet angewidert, vermag kaum zu sprechen. Wie eine Schlinge zieht sich das beklemmende Bild seines Gegenübers um seinen Hals. Doch dann findet er doch Worte:
Jason Crutch: „Du hast dich bei Finest Hour eingemischt. Du hast mir die Möglichkeit genommen, mich des Don zu entledigen. Ich müsste nicht in dieser Situation sein, Puppenspieler. Meine Anna und ich könnten frei sein. Meine Schulden getilgt. Stattdessen ist zwar mein Haus und mein Auto bezahlt, aber so tilge ich nun eine weitaus tiefere Schuld. Die gegenüber dem Don. Und du bist dafür verantwortlich!“
Der Puppenspieler beißt zornig auf die weißen Zähne hinter den schwarzen Lippen wobei das rote Zahnfleisch hervortritt.
Puppenspieler: „Glaubst du immer noch alles kontrollieren zu können?! Dann hättest du wissen müssen was passiert! Du trittst in einem Match gegen den Puppenspieler an und glaubst wirklich dass ich mich an kleingeistigen Regeln störe um dich zu holen?! Wenn du deinen Gegner besiegen willst, besiege ihn richtig und so frage ich dich: Bin ich wirklich verantwortlich für dein Versagen oder ist es dein eigenes Unvermögen?
Wieder streichelt der Puppenspieler die Jason Crutch Puppe, wiegt sie in den Händen wie ein Neugeborenes. Jason Crutch begutachtet den Puppenspieler, die Umgebung. Ist alles gesagt? Und dann sieht er es. Wieso eigentlich erst jetzt? Wieso ist es ihm nicht schon vorher ins Auge gefallen? War er geblendet? Oder wollte der Puppenspieler bewusst, dass er es erst jetzt sieht? Es ist klein und unscheinbar, aber in JCs Augen größer als dieser ganze Raum. Ein schlichtes Polaroid-Foto, selten in der heutigen Zeit, aber es passt zum Puppenspieler. Es liegt auf dem Altar. Ein Foto, das in der Tat ein ECHTES Neugeborenes zeigt.
Es ist SEIN Neugeborenes!
Das dürfte jedem unwissenden Fan klar werden, als er Crutchs Reaktion sieht, denn Crutch reißt die Augen auf. Er blendet alles aus, vergisst sich völlig, stürzt nach vorne, packt den überraschten Puppenspieler am Revers, zieht sich nahe an den Riesen heran, fletscht die Zähne:
Jason Crutch: „DU!!! WOHER HAST DU DAS??? SPRICH, ODER ICH REISSE DIR DEIN HERZ HERAUS, DU ABSCHAUM AUS DER HÖLLE!!!!“
Der Puppenspieler – er lächelt! Die Bedrohung durch Crutch scheint er nicht ernst zu nehmen, die Spucke aus Crutchs Mund, die ihm während dieser gebrüllten Worte ins weiß geschminkte Gesicht spritzt, scheint ihm nichts auszumachen. Er weicht zurück, der eiserne Griff an seinem Revers zieht sich enger und enger – die JC-Puppe hält er in Händen. Dann, kaum merklich mit einer Hand, ein Wisch über die Puppe. Wenn man nicht genau hingesehen hätte, hätte man die Geste fast übersehen.
Mit einem Mal lässt Crutch ab vom Puppenspieler. Der Oberpollinger beißt die Zähne zusammen, hält sich krampfhaft den Bauch, bricht zusammen, sackt auf die Knie. Ein lauter Schmerzensschrei! Die zusammengekniffenen Augen, die Hände, die den arg schmerzenden Bauch halten, das Zischen zwischen den zusammengepressten Zähnen zeugen davon, dass Crutch unsägliche Schmerzen hat. Der Puppenspieler erhebt sich, streichelt die Crutch-Puppe, lacht, als er den realen JC zu seinen Füßen kauernd sieht.
Lächelnd bückt sich der Puppenspieler zu seinem Erzfeind herunter.
Puppenspieler: „Was soll ich sagen? Der Kleine ist mir ans Herz gewachsen und so konnte eine liebreizende Persönlichkeit nicht umhin mir dieses bescheidene Foto zukommen zu lassen. Aber das soll nicht deine Sorge sein. Bündel lieber deine Kräfte für dein Match gegen Player, du wirst sie brauchen.
Dann erhebt sich der Mann der Puppen und verschwindet lachend aus dem Bild, während die Kamera auf dem leidenden Jason Crutch bleibt.
Wir schalten in den Backstagebereich, bzw. genauer gesagt in die Interviewzone hier in der Daihatsu-Arena in Wuppertal. Ein scheinbar schnell und lieblos hingeklatschtes Provisorium in einer der tristen Umkleidekabinen. Vor einer Sitzbank wurde flugs ein großes GFCW-Banner an die Wand gepinnt, das muss reichen. Scheinbar investiert die Liga aktuell so viel in die Gehälter ihrer Superstars, dass kaum noch was für eine vernünftige Ausstattung der Hallen übrig bleibt. Das lässt zumindest ein kürzlich im Internet aufgetauchtes Dokument vermuten, in dem die aktuellen GFCW-Gehälter geleaked wurden. Mac Müll steht auch schon bereit, im feinen Anzug und mit einem GFCW-Mikro bewaffnet.
Mac Müll: „Come on in here, folks! Meine sehr verehrten Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir meinen langjährigen, engen Freund “The Bronzed Adonis“ Steve Steel und seinen fulminanten Manager, Percy Addams! Immer hereinspaziert, Gentlemen!“
Und tatsächlich stürmen die beiden soeben herzlich begrüßten just in diesem Moment in die Kabine und platzieren sich rechts und links von Mac Müll. Steel trägt heute einfach nur eine grüne Wrestling-Badehose sowie riesige Schweißbänder, die fast den gesamten Unterarm abdecken. Der Manager hat einen lila Anzug an und hat natürlich auch Faceless‘ Koffer dabei, den er erstmal genüsslich präsentiert.
Steve Steel: „GOTT ZUM GRUSSE, MAC, MEIN LIEBER FREUND! WEISST DU WAS, MEIN FREUND?! ICH BIN UNFASSBAR AUFGEPUMPT HEUTE, ICH WERDE DIESEN KOMISCHEN CASSIUS GLEICHMAL STUECKCHENWEISE ZERGLIEDERN, DAS VERSPRECHE ICH BEI ALLEM WAS MIR HEILIG IST, MAC! ICH MEINE, WAS ZUM …“ Mac Müll: „Verflixt noch einmal, Steve, ich hatte dir doch schon mal gesagt, dass du mir nicht so ins Ohr schreien sollst! Da kriegt man ja Tinnitus.“ Steve Steel: „Jaaa doch, maaan! Jetzt unterbrich mich nicht, die Leute sollen das hier hören! Cassius ist ein Wurm, ein widerliches Anhängsel von diesem erbärmlichen Kleinkind Faceless, der ist ja nicht mal ein richtiger Wrestler. Cassius gehört in den Knast, verdammt noch mal! Da hat Faceless ihn doch auch hergeholt, diesen Verrückten! Ein Knacki ist das! Was macht Dynamite da eigentlich?! Oder JBD? Wieso stellen die so jemanden ein, der ist doch gemeingefährlich! Pah, dann muss halt Steve Steel mal wieder höchstpersönlich ran, ich werde die Sache selbst in die Hand nehmen, Mac, und dieses Ungeheuer ein für alle Male fertig machen! Keine Sorge! Ich schaff das schon! Und weißt du auch warum, Mac Müll? Hä? Weißt du’s? Na, weißt du es?!“ Mac Müll: „Ähm … weil du dir gerade eben ne Dose Spinat reingepfiffen hast vielleicht?“ Steve Steel: „Was zum … JA MAN, DAS STIMMT JA! ICH HABE MIR SOGAR ZWEI DOSEN VON UNCLE BOB’S ULTRA MEGA AMERICAN MADE SPINAT REINGEZOGEN, UND JETZT BIN ICH SOWAS VON GEFLASHT, ICH KANN’S MIT JEDEM AUFNEHMEN! MIT JEDEM! MEINETWEGEN KANN DIESER FACELESS GLEICH AUCH SCHON MITMACHEN, DIE SCHAFFE ICH AUCH BEIDE!“
Schwere Stiefelschritte erklingen und hallen von den Wänden wider, als tatsächlich The Faceless und Cassius in der Szene auftauchen. Wie gewohnt trägt Cassius seine Leatherface Maske und den braunen Ledermantel, den er trotz Wärme zugeknöpft hat. The Faceless trägt ein schwarzes Under Armour Shirt, welches die Muskeln betont, eine blaue Jeans und schwarze Stiefel. Dieses Mal hat er lediglich eine schwarze Sturmhaube auf dem Kopf, als wolle er gerade zu einer G20 Demo. Beide Personen sehen lediglich stumm Steve Steel und Percy Addams. Erst nach einigen stillen Sekunden, wo man die Elektrizität zwischen den Parteien spüren kann, spricht The Faceless.
The Faceless: „Steve du wirst es nie lernen, oder? Du klopfst dumme Sprüche, hohle Phrasen und davon ist nichts aussagekräftig. Du redest davon, dass du ein ach so toller Wrestler bist. Doch bisher habe ich davon wirklich wenig mitbekommen. Du hast gegen mich bereits eine Niederlage kassiert und wirst auch in dieser Show eine Niederlage gegen Cassius kassieren. Anschließend werden wir uns bezüglich meines Koffers nochmal unterhalten müssen, aber Heute Abend steht lediglich die Prügel auf dem Plan die dir Cassius zufügen wird."
Cassius geht einen Schritt nach vorne, wird aber von The Faceless am Ärmel festgehalten und dieser redet einige Sekunden auf Ihn ein. Cassius geht zurück und The Faceless spricht weiter.
The Faceless: „Heute Abend wirst du sehen, dass du ein Niemand bist. Ein Niemand, welcher in dem Ring der GFCW einfach nichts verloren hat." Percy Addams: „Genug jetzt, Ihr Murmeln! (Hihihi). Was stört ihr hier unser Interview? Eine bodenlose Frechheit ist das! Seht Ihr denn nicht, dass die Zuschauer diesem braungebrannten Hünen hier gebannt an den Lippen hängen?!“ Steve Steel: „WEISST DU WAS, FACELESS?! WEISST DU WAS, HÄ?! DU BIST DER GRUND, WARUM ES MIT DIESER LIGA BERGAB GEHT! DU UND KEIN ANDERER! ICH MEINE WAS SOLL DIESER AUFTRITT HIER? WILLST DU WIEDER WEGEN DEINEM BLOEDEN KOFFER RUMJAMMERN?! DEN HASTE JA IMMER NOCH NICHT WIEDER, ACH JA! HEHEHEHEHE, LANGSAM WIRD’S ECHT LÄCHERLICH! DIE LEUTE HALTEN DICH DOCH SCHON FUER DEN GROESSTEN SCHWAECHLING, WEIL DU ES EINFACH NICHT GEBACKEN KRIEGST!“ Percy Addams: „Aber wirklich, pfui Spinne! Den armen Steve Steel einfach hinterrücks mit einem Brecheisen zu attackieren, was zu Geier sollte das, hä?! Du hättest ihn ernsthaft verletzten können, stell dir das mal vor!“ Steve Steel: „Lass gut sein, Percy. Das war doch nichts, das bisschen Gekitzel! Jeder da draußen in der GFCW-Galaxie hat gesehen, wie easy ich das weggesteckt habe, Faceless! Jaa, wie ich den Spieß sogar umgedreht habe! UND DICH UND DIESEN CASSIUS HEMMUNGSLOS IN DIE FLUCHT GESCHLAGEN HABE, JAAA!!!“ Mac Müll: „ … (tststs)“
Unter der Maske erklingt ein kaltes und bedrohliches Lachen. Steve Steel spricht wieder den Koffer an, obwohl er dieses Mal nicht vorhatte darüber zu sprechen.
The Faceless: „Zum Einen solltest du deinen schwulen Manager Perdy Addams an die Leine legen, bevor ich Cassius auf Ihn losgehen und Ihn in Grund und Boden stampfen lasse! Ich habe nicht vor mich mit diesem zweitklassigen Schmierenkomödianten zu unterhalten! Er hat nicht mal was zu sagen, was mich interessieren könnte..."
Für einige Sekunden unterbricht The Faceless und sieht zu Percy. Dieser scheint den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden zu haben und macht einen Schritt zurück, was von The Faceless als Zustimmung verstanden wird.
The Faceless: „Zum Anderen wollte ich nicht über den Koffer sprechen, aber wenn du schon damit anfängst. Es wird so langsam Zeit eine endgültige Entscheidung zu suchen und welche Bühne würde sich da besser anbieten als der kommende PPV? Du wirst dafür bezahlen, dass du ihn entwendet hast!"
Der blonde Hüne schmunzelt und streicht sich dabei genüsslich über die lange Mähne. Dann nimmt er eine gespielte Denker-Pose ein und streicht sich langsam übers Kinn.
Steve Steel: „Oh man, oh man, diese Koffergeschichte brennt dir echt unter den Nägeln, hä? Vielleicht hätte ich das Ding doch mal aufbrechen sollen, da muss ja echt brisantes Material drin sein, wenn …“ The Faceless: „Versuche den Koffer zu öffnen, dann wirst du es mit deinem Leben bezahlen! Glaubst du ich habe den Koffer nur mit einem Zahlencode gesichert? In dem Koffer befindet sich eine Sprengfalle, die ausgelöst wird wenn man nicht den richigen Druckpunkt am Koffer drückt! Also sei lieber vorsichtig mit dem Koffer!"
The Faceless grinst unter der Maske, was keiner sehen kann. Es befindet sich keine Sprengfalle am Koffer, doch das soll Steve Steel nicht wissen. Er darf diesen Koffer einfach nicht öffnen.
Steve Steel: „Ok ok, jetzt beruhige dich wieder, Mann! Pass auf, Hänfling, ich schlag dir folgendes vor: Das Match heute soll entscheiden, ha! Wenn Cassius gewinnt, bekommst du den Koffer zurück. Und wenn ich gewinne, darf ich das Ding behalten und du händigst mir obendrein den Schlüssel aus! Was sagste dazu, hä?!“
The Faceless schüttelt sofort den Kopf und sieht ernst zu Steve. So leicht wird er es diesem Oldschool Idioten nicht machen.
The Faceless: „Nein, Steve. So leicht kommst du MIR nicht davon! Ich will dich im Ring und will das Ganze wie bereits gesagt auf der großen Bühne klären! Brainwashed ist die richtige Bühne für deine endgültige Vernichtung. Du gehörst mir und das werde ich dir bei Brainwashed klar machen, dass du gegen mich keine Chance hast!"
Der Hüne Steel wird jetzt wieder richtig wütend, ob dieser Unverfrorenheit von Faceless. Unter der Bräunungscreme läuft er dunkelrot an.
Steve Steel: „WAAAS?! DU WIDERSPRICHST?! ICH BIETE DIR HIER EINE PRIMA LOESUNG AN, UND DU LEHNST AB?! ARGH, DU WICHTEL! DU FORDERST EIN MATCH GEGEN MICH? BEI BRAINWASHED?! VERGISS ES! PAH! … Entweder heute oder gar nicht, so! Sei doch einmal schlau, Faceless, Cassius hat doch eh bessere Chancen gegen mich, der hat immerhin noch ein paar Muskeln. Natürlich nicht solche Muskeln, hehe!“
Heftiges, stupides Rumgepose und Muskelgeprotze
The Faceless applaudiert höhnisch Steve Steel.
The Faceless: „Du bist letztlich das schwächste Glied in der Kette der GFCW Galaxie. Wenn ich dich fertig gemacht habe, dann ist es besser das du deine mickrige Karriere beendest und dir einen sicheren Job suchst. Ich werde dich vernichten und mir meinen Koffer zurückholen." Steve Steel: „SCHLUSS JETZT!!! Es reicht, Ihr … Wir sehen uns im Ring! Argh! Komm, Percy!“
The Faceless sieht Steve nach, dann richtet sich sein Blick auf Cassius. Dieser steht mit verschränkten Armen vor Ihm und hält den Kopf fragend schief.
The Faceless: „Wenn er nicht will, dann werden wir Ihm zu dem Match bei Brainwashed wohl zwingen müssen. Ich habe auch eine Idee wie wir das Ganze bewerkstelligen können. Komm jetzt..."
The Faceless und Cassius verschwinden ebenfalls, während Mac Müll unbeachtet zurückbleibt.
Semesterferien. Doch für ihn nicht. Er nutzt die Zeit. Ist am Ort, an dem er sich womöglich am Wohlsten fühlt. Sein Vorlesungssaal. Er steht im perfekten Winkel vor der fixen Kamera, die jede Vorlesung aufzeichnet, um sie für die etwas weniger motivierten Studenten auch daheim verfügbar zu machen. Und alles, was aufgezeichnet wird, ist das Relevante.
Das Dozentenpult samt Mikrofon. Sein schwarzes Notizbuch ruht darauf. Die Intercontinental Championship liegt dahinter. Strahlt wie eh und je. Hinter ihm die übergroße Tafel, die vor allem zwei Namen präsentiert. Doch für diesen ersten Moment liegt der Fokus nicht auf dem Notizbuch. Nicht auf der Tafel. Nur auf ihm und seinem emotionslosen Gesicht, welches er frontal der Linse präsentiert. Alex Ricks wendet sich an das Volk...und sein Ein-Mann-Auditorium.
Alex: „Meine Damen und Herren, am 17. September 2017, bei Brainwashed, werde ich meinen GFCW Intercontinental Titel verteidigen. Gegen Zereo Killer. Und gegen Michael Payne.“
Womit das Augenmerk der Zuschauer auch wieder auf die beiden Namen auf der Tafel gelenkt wird. Genau diese Namen sind es schließlich, die auch dort in großen, weißen Lettern stehen.
Alex: „Viel ist zwischen uns dreien geschehen in den letzten Wochen und einiges wird noch geschehen. Doch inmitten all dieser Dinge, die geschehen sind und geschehen werden, verbreiten sich mehr und mehr falsche Auffassungen und Informationen. Meine Damen und Herren, ich spreche hiermit zu euch, um euch aufzuklären.“
Dabei lehnt er sich ein wenig über das Pult, um noch näher an die Kamera heranzukommen. Wenn diese nicht automatisch zoomen kann, so muss er eben manuell ran. Dann drückt er sich aber weg, weg vom Pult und hin zur Tafel hinter ihm. Mit schnellen Schritten geht er die zwei Meter und schlägt dann mit der flachen Hand, begleitet von einem dumpfen Knall, direkt unter den Namen Zereo Killer.
Alex: „Zereo Killer. Der Mann der 1000 Gesichter, wie er sich selbst nennt. Und wie auch Zereo Killer und Michael Payne, so sind es auch tausende weitere Gesichter, die mich verteufeln. Die mir Feigheit vorwerfen. Die sich freuen, dass ich für meine Überheblichkeit bestraft wurde und nun bei Brainwashed meinen Titel gegen zwei Herausforderer verteidigen muss. Es sind Gesichter, die insgeheim hoffen, dass mir vielleicht eine Lektion erteilt wurde und ich mich ändern werde. Doch ihr solltet wissen, meine Damen und Herren...Menschen ändern sich nicht.“
Diese Behauptung wird für's Erste in den Raum gestellt. Doch der Mathematiker wäre nicht der Mathematiker, wenn er nicht jede seiner Thesen mit einer Argumentation untermauern würde.
Alex: „Zereo Killer, du sagst, du seist der Mann der 1000 Gesichter...weil du dich schminkst. Manchmal malst du dich blau an, manchmal malst du dich rot an, so wie es Fünfjährige bei der Kirmes tun. Tu, was dir gefällt, Zereo Killer, wie du aussiehst...ist mir egal. Doch ob grün, gelb, pink oder weiß, Zereo Killer ist immer der gleiche Zereo Killer.“
Das darf einmal ganz stark bezweifelt werden. Zumindest wenn man an sein vergangenes Jahr denkt.
Alex: „Du bist Emotion, Zereo Killer. Alles was du tust, tust du, weil dein Herz es dir sagt. Jeden deiner Auftritte widmest du jemandem, du zählst sogar, wie oft du auftrittst. Und ja, selbst dein vergangenes Jahr, selbst als du dich von allen abgewandt hast, selbst dann war jede einzelne Aktion geführt von Emotionen. Du hast dich nicht mehr bemalt. Warum? Nicht, weil es dir nicht gefiel. Du wolltest eine Reaktion von den Zuschauern. Du nutztest eine andere Musik. Warum? Weil du die Zuschauer aufregen wolltest. Alles, was du tatest, tatest du, um deine Wut, deine Emotionen herauszulassen. Und lenktest dich dabei so sehr von deiner eigentlichen Aufgabe ab, dass du beide deiner Titel verloren hast.“
Der Blick weicht für keine Sekunde von der Kamera. Spricht er zu den Zuschauern oder direkt zu seinem Gegner? Gut, er will jeden Menschen bilden, er spricht zu allen gleichzeitig, aber eigentlich ja nur zu seinem einzigen Zuhörer. Zu wem auch immer er spricht...Alex Ricks fährt fort.
Alex: „Aber warum erkläre ich all das, Zereo Killer? Ich will etwas verdeutlichen. Ich werde mich nicht ändern. Du hast dich nie geändert. Du bist kein Mann der 1000 Gesichter. Jeder Mensch hat ein Gesicht. Menschen ändern sich nicht. Menschen haben einen festen Wert, für den sie stehen. Einen Wert, der sie definiert. Zereo Killer, du bist Emotion.“
Diese Aussage mag sogar stimmen. Kein anderer Wrestler in der GFCW Geschichte hat sein Privatleben je so öffentlich geführt wie Zereo Killer. Das muss schließlich irgendworin begründet liegen.
Alex: „Es sind Werte von bestimmter Mächtigkeit. Manche gehen ins Negative, manche ins Positive. Zereo Killer ist Emotion, der Puppenspieler ist Chaos, The Faceless ist Geheimnis, Antoine ist Kultur, Alex Ricks ist Intelligenz.“
Ein kleiner aber feiner Überblick. Sollte man widersprechen oder zustimmen?
Alex: „Meine Damen und Herren, nimmt man eine Dezimalskala, so lässt sich bestimmen, wie ausgeprägt manch ein Wert ist. Eine Einstufung als 1 ist bei weitem nicht so stark wie eine Einstufung als 9. Zereo Killer, entscheide selbst, wie stark deine Emotion wirklich ist. So wie ich dich einschätze gibst du dir eine 10. Das ist deine Stärke. Deine Emotion. Doch das ist deine Schwäche. Deine Beschränktheit.“
Es sind solche Formulierungen, die den Zuschauer wieder und wieder daran zweifeln lassen, ob Ricks wirklich intelligent oder nicht einfach nur verwirrt ist.
Alex: „Emotion ist beschränkt. Emotion hat Grenzen. Irgendwann kann dein Puls nicht weiter steigen. Doch Intelligenz, Zereo Killer, Intelligenz ist grenzenlos und fortwährend. Intelligenz ist das Zentrum des Universums. Intelligenz ist endlos. Intelligenz ist die Kreiszahl. Intelligenz ist Pi. Intelligenz ist Alex Ricks.“
Er ändert sich wirklich nicht. Übertrieben selbstbewusst wie eh und je. Doch um seine Intelligenz zu untermauern, nimmt er plötzlich ein Stück Kreide in die Hand, wandert ans linke Ende der Tafel und beginnt zu schreiben.
3. . . .
Währenddessen spricht er weiter.
Alex: „Alle Antworten auf alle Fragen die du jemals hattest, hast, haben wirst...Pi enthält die Antwort. Pi ist eine Naturkonstante. So wie ich. So wie Ricksenburg. Verändere alles in der Welt, Zereo Killer, ändere das Vorzeichen und -1 ist größer als -9. Die 10 ist algebraisch. Emotion ist endlich. Schau hinter die Fassade, hinter das Komma und die 10 ist verschwunden. Doch Pi endet niemals. Pi ist transzendent. Es geht weiter und weiter und weiter.“
Sagt er und schreibt eine Ziffer nach der nächsten auf die Tafel.
Alex: „Zereo Killer, deine Emotion ist verschwunden, sobald dein Herz aufhört zu schlagen. Steve Steels Kraft ist verschwunden, wenn er aufhört, zu trainieren. Doch Kultur und Intelligenz. Antoine und ich, wir sind ewig. Wir sind unendlich. Wir sind die Naturkonstanten. Wir sind die Eulersche Zahl und wir sind Pi....Michael Payne.“
Harter Themenwechsel. Aber kaum ist Ricks mit seiner Zahlenreihe unter dem Namen seines zweiten Gegners angekommen, bricht er seine Schreibwut ab und hämmert mit der Kreide auf die Tafel. Er atmet kurz durch. Mit dem Rücken zur Kamera sieht man nur, wie sich seine Schultern heben und senken. Nur langsam dreht er sich wieder zur Kamera. Wirkt ernst und entschlossen. Und kalt.
Alex: „Michael Payne. Rebellion. Michael Payne ist im Widerstand. Immer und stetig. Er wollte nicht mit Zereo Killer arbeiten, er wollte sich durch die Liga kämpfen, er wollte mit Jimmy Maxxx German Fantasy Championship Wrestling revolutionieren. Viele Namen hat er sich in seinen vielen Jahren gegeben. Doch der Passendste für ihn ist nicht der Real American Nightmare. Der Passendste war der Evolutionist. Michael Payne kämpft jeden Tag für seine persönliche Entwicklung. Doch die Evolution ist die Entwicklung des Besseren. Der Stärkere setzt sich durch.“
Er setzt sich wieder in Bewegung. Weg von der Tafel zurück zum Pult. Die Arme werden abgestützt, die Kamera weiterhin fokussiert.
Alex: „Das ist Evolution, Michael Payne. Niederes Leben verschwindet. Überlegenes Leben besteht...Ich sprach bei dir von fehlender Konstanz, Michael Payne. Seitdem werde ich belächelt, da mir diese Konstanz angeblich fehlt, nachdem ich gegen dich und Zereo Killer verloren habe. Doch ich habe es gesagt. Ich bin Pi. Ich bin endlos. Und ich bestehe...“
Er verzieht keine Miene. Nickt sich selbst bestätigend zu, in aller Ruhe. Er wirkt hoch konzentriert. Jedes Wort ist mit Bedacht gewählt.
Alex: „Mein erster Kampf für German Fantasy Championship Wrestling war gegen Ettore Boye. Er ist längst verschwunden. Größe gegen Intelligenz. Die Intelligenz besteht. Monatelang beschäftigte ich mich mit Don Sheen und bei Title Nights hieß es Geld gegen Intelligenz. Die Intelligenz besteht. Zugegeben, Michael Payne, bei Brainwashed konnte Jasper Randall mich besiegen und den Sieg für die Blood Brothers Connection holen, doch diese Niederlage ist längst wieder vergolten und ich ging einen nächsten Schritt, während er dort steht, wo er schon vor 12 Monaten war. Gewalt gegen Intelligenz und die Intelligenz besteht.“
Er ändert nichts an seiner Haltung. All diese Namen und selbst erstellte Fakten, sie folgen einfach einer nach dem anderen.
Alex: „Wie sehr war Cyrus Achaemid doch davon überzeugt, dass seine genetischen Vorteile ihn zu einem besseren Kämpfer machen, doch seit seinem Kampf gegen mich wurde er nie wieder gesehen. Genetik verschwindet, doch Intelligenz besteht. Und so oft trafen Daniel und ich aufeinander. Mal siegte er, mal siegte ich. Doch nun stehe ich hier mit dem Intercontinental Titel. Das große Talent gegen die Intelligenz...und die Intelligenz besteht.“
Einmal mehr fällt dabei der goldene Gürtel vor dem Mathematiker auf. Wie er dort auf dem Pult ruht und einfach nur strahlt. Genau um dieses Gold wird es bei Brainwashed gehen. Und Ricks wird alles daran setzen, dass auch dort die Intelligenz bestehen bleibt.
Alex: „Bei Brainwashed heißt es Emotion gegen Rebellion gegen Intelligenz. Es wird auch heißen Erfahrung gegen Kultur. Und wenn Ricksenburg auf den Fight Club und die Animals with Attitude trifft, dann wird es heißen Menge gegen Gewalt gegen Weisheit. Und das Ergebnis wird immer auf unserer Seite sein. Kultur und Intelligenz, das sind die Größen, die die Ewigkeit überdauern. Wir sind das e und das Pi. Wir sind die Naturkonstanten. Antoine und ich, wir werden bestehen.“
Weiter blickt er starr in die Kamera. Dann wandert sein Blick nach unten auf das Gold vor ihm. Mit der flachen Hand streicht er einmal sanft über das verzierte Edelmetall. Befreit es von nicht angefallenem Staub. Ein weiteres Nicken seinerseits. Dann greift er nach vorn. Schnappt sich die Kamera, nimmt sie aus dem Gestell und hält sie sich stattdessen direkt vor das Gesicht. Starrt direkt in die Seelen der Zuschauer und sagt...
Alex: „Das ist nur eine logische Konsequenz.“
Dann lässt er die Kamera achtlos aus der Hand auf das Pult fallen. Ein dumpfer Knall, ein kurzer Wackler und das letzte Bild zeigt den leeren Vorlesungssaal. Mit einem einzigen Zuhörer.
Antoine Schwanenburg, der mitten in den Reihen sitzt und grinst.
CUT
Im Lockerroom – auf einem Massagetisch windet sich in Embryostellung Jason Crutch, seine Arme sind eng umschlungen um seinen Bauch. Der „Fluch des Puppenspieler“ – oder wie soll man das bezeichnen? Kann das möglich sein? Was hat der Illustre nur mit dem Begründer der Crutch-o-Mania angestellt, dass er sich immer noch in diesem Zustand befindet? Oder ist das Einbildung, weil JC selbst an diesen Hokuspokus glaubt? Wie ist all das möglich? Wie lässt es sich erklären? Wie hätte es sich verhindern lassen können? Ein Mann hat die Antwort auf zumindest die letzte Frage: Don Sheen! Der Erdinger steht an Jason Crutchs Seite. Nicht aber, um seine Schmerzen zu lindern. Der Rich Guy steht mit einem breiten Grinsen und einer Wasserflasche in der Hand, neben dem Massagetisch. Das Funkeln in seinen Augen spiegelt ganz klar SEINEN Sieg beim Don Sheen Invitational wieder. Schnell nimmt er einen Schluck aus seiner Flasche ehe er dem liegenden Jason grob auf die Schulter klopft. Mit einem verdammt sarkastischen Unterton faucht er seinen Angestellten an.
Don Sheen: „Man Man Man, Jason. Was ist denn das mit dir? Hast du schon wieder deine Tage oder was? Oder glaubst du wirklich an diesen Müll, den dir ein Verrückter verklickert hat? Am Ende ist es doch ganz alleine deine Schuld wenn du dich in Püppis Reich begibst. Und jetzt flackst du hier rum, wie der faule Sack der du bist und jammerst die ganze Zeit? Reiß dich mal zusammen! Was ist das denn mit dir?“
Nach seinem kurzen Monolog bedient sich der Don ein weiteres Mal seines Wassers. Der Oberpollinger, der die Augen kaum öffnen kann, stößt einen tiefen Seufzer aus unter zusammengepressten Zähnen. Kaum in der Lage zu sprechen, tut er es dann aber doch...
Jason Crutch: „Du...nnnnggg...machst dir keine Vorstellung, verdammt! Ich weiß nicht, wie er...nnnnggg...das macht, aber irgendetwas...arrgh! Ich musste es tun, verstehst du nicht? Und ich weiß nicht einmal, wieso ich ihn konfrontieren musste. Nnnnggg...Er hat dieses Bild, Don. Von meinem Sohn. Wie konnte er...arrgh...nur davon wissen? Und wie kommt er an ein Foto von ihm?“
Kopfschütteld nimmt Sheen einen weiteren großen Schluck aus der Flasche. Er scheint heute einen sau trockenen Hals zu haben!
Don Sheen: „Wie er an ein Foto von ihm kommt?“
Der Rich Guy stößt ein lautes Lachen aus, ehe er weiterspricht.
Don Sheen: „Dein Gedächtnis reicht aber schon über gestern Mittag hinaus oder? Dein Privatleben ist ungefähr so öffentlich wie das der Big Brother Leute. Du erinnerst dich schon noch daran, was ich alles von dir ans Licht bringen konnte, oder? Und jetzt sei mal nicht so ein Lappen. Alter, wenn du Luchador wärst, würde man dich El Lappino nennen. Also kraul deine Eierstöcke, gib dir ein Tampon oder irgendetwas, aber bitte. Bitte, hör auf so zu jammern! Das ist ja unerträglich.“
Der Oberpollinger kämpft mit sich selbst, die Stirn voller Schweißperlen, sein Blick fällt auf die Wasserflasche des Don. Wie gut wäre jetzt ein kühlender Schluck?
Jason Crutch: „Don, Wasser. Könnte ich vielleicht einen Schluck...“
Doch dieser fährt ihm gleich wieder über den Mund, bevor er überhaupt seine Frage fertig stellen konnte.
Don Sheen: „Tja. Erst der eigenen Nase nachgehen und dann rumheulen, wenn es schief geht. Siehst du Jason, wenn du dich einfach an mich gehalten hättest, an meine transzendente Gestalt, dann hättest du dieses Schlammassel jetzt nicht. Wenn du dich auf mich verlässt, kommen schließlich nur großartige Dinge raus, oder? Erinnere dich doch an das Invitational zurück, als ich das Team Puppenspieler so gut wie alleine geschlagen habe. Und trotzdem ziehst du wieder auf eigene Faust los. Du siehst ja was rauskommt. Nur Probleme mit dir.“ Jason Crutch: „Nnnnggg...bitte nicht jetzt, Don. Mein Zustand ist schon schlimm genug.“
Die Krämpfe scheinen immer schlimmer zu werden. Und als wäre das und der ununterbrochen quasselnde Don Sheen nicht schon schlimm genug, kommt auch noch der ungebetenste Gast herein, der zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist...Player und sein Manager Bryan betreten das Bild! Beide haben ein sarkastisches Lächeln aufgesetzt…
Bryan: „Armer Jason! Geht es uns heute nicht so gut? Ach Mensch. Das ist echt Schade. Wirklich! Ausgerechnet heute, wo du gegen „THE MAN“ antreten sollst! Zufall ich glaube nicht! Aber hey: Wer soll es dir verübeln? Immerhin ist dein Gegner der Mann, von dem du vor über drei Jahren noch behauptet hast, er wäre nur ein weiterer Namenloser, der sowieso nur einen kurzen Run in der GFCW haben wird. Und jetzt drei Jahre später ist Player einer der Namenhaftesten Superstars im ganzen Roster! Ich hätte auch Magengrummeln wenn ich bei etwas falsch liegen würde, Haha. Player hat in den letzten drei Jahren einiges durchgemacht und steht jetzt, als ungeschlagener Superstar bei Title Nights, ganz weit oben auf der Nahrungskette der GFCW! Und ich würde sogar behaupten, in der Zeit von eurem ersten und bisher letzten Aufeinander treffen, welches du gewonnen hast Jason – das darf man ja mal kurz erwähnen – ist er an dir in der Nahrungskette vorbeigezogen, während du immer weiter nach unten gerutscht bist. Sieh dich doch nur Mal an: Du bist ein Schatten deiner selbst! Und genau aus diesem Grund haben mein Klient und ich ein Angebot für dich: Das Match an sich heute Abend: Fällt flach! Denn du wirst wegen Nichtantritts ausgezählt, während Player im Ring seinen Arm nach oben gestreckt bekommt und als Sieger ernannt wird! Alles was du tun musst: Eingestehen, dass Player der bessere Mann ist!“
Der Oberpollinger, auf dem Massagetisch liegend, die Magenkrämpfe immer schlimmer werdend. Das zweifelhafte Angebot von Bryan...so sehr es ihn schmerzt, aber in seinem Zustand...ist da ein Antreten überhaupt möglich? Und so...
Jason Crutch: „Ehrlich gesagt...arrgh...ich glaube sogar, das wäre das Beste. Ich kann...“
Doch wieder ist es Don Sheen, der das Gestöhne von Crutch unterbricht.
Don Sheen: „DAS WIRD NICHT GESCHEHEN! Jason mag zwar eine Pussy sein, aber das wird ihn nicht daran hindern dir deine Grenzen aufzuzeigen, Playboy. Dass das nicht allzu schwer ist, habe ich ja bei der letzten Show am eigenen Leib erfahren, als ich dich, wie einen Jobber erledigt habe. Und ein angeschlagener, rumheulender Jason Crutch ist trotzdem noch besser als du, vor allem wenn ich bei ihm in der Ecke stehe!“
Bryan will das Wort erheben, aber Player hält einen Arm vor ihn und stellt sich genau vor den Don…
Player: „Weißt du, Mr. Wannabe Richie Rich, wenn mit mir der Boden gewischt werden würde, so wie ich es vor zwei Wochen mit deinem gesamten Team gemacht habe, dann hätte ich auch Gedächtnislücken! Denn ein Game Changer von yours truly und es heißt: Lights Out!“ Jason Crutch: „Arrgh...könntet ihr bitte alle mal die Klappe halten und mir einen Doktor...“ Don Sheen: „Was hast du gerade gesagt? Du mit uns den Boden aufgewischt? Habe ich gesehen, als ich triumphierend die Arena verlassen habe. Du bist genauso, wie deine anderen Affen, untergangen. Du wirst gegen El Lappino heute Abend chancenlos sein. Der kriegt jetzt nen guten Magenbitter von mir, darf sich paar Bilder von Kätzchen anschauen, dann ist er tippitoppi fit für heute Abend. Wir sehen uns am Ring!“
Bryan und Player schauen sich kurz an, ehe Bryan noch einmal das Wort an den Don richtet…
Bryan: „Für einen der dieses Match gewonnen hat, obwohl er andere für sich die Arbeit machen lässt, und eigentlich der schlechteste in seinem gesamten Team war spuckst du ganz schön große Töne, Don! Aber nun gut. Sei es wie es sei. Player gegen Jason Crutch findet statt. Aber ich warne dich Don: Weine ja nicht rum, wenn dein kleiner Freund hier noch mehr neben der Spur ist, als ohnehin schon! Wir sehen uns am Ring!“
Bryan dreht sich danach sofort um und verlässt das Bild. Player hält aber noch kurz inne, schaut dann den Don…
Player: „Wenn ich mit Jason fertig bin… Hätte ich nichts dagegen dich auch noch im Ring begrüßen zu dürfen.“
Player zeigt mit seinem Zeigefinger eine eins.
Player: „Only One: Lights Out.“
Dann gibt es ein kurzes zwinkern Richtung Don, ehe auch Player das Bild verlässt.
Sheen wirkt leicht gelangweilt, trinkt noch einen weiteren großen Schluck, so dass die Flasche komplett leer ist, wendet sich dann aber Crutch wieder zu.
Don Sheen: „Mach dir keine Sorgen. Du hast mich am Ring, etwas anderes als ein Sieg ist keine Option!
Das sind ja wahrlich tolle Aussichten...
Noch einmal
erklingt „I want it all“ aus den Boxen und wieder ist
es Johnboy Dog, der im Ring steht. Ja, genauer gesagt fadet das
Theme gerade aus und JBD steht dort, beinahe wirkt es, als habe
man ihn nach seinem ersten Segment dort festgenagelt. Und
vielleicht fühlt er sich ja auch so. Dem Ring so verbunden,
dass er gar nicht anders kann, als ewig in ihm zu
verweilen.
Wenn es nach den Reaktionen der Zuschauer geht, dann am Liebsten nicht, doch wie man den Behüter von Kultur kennt, schlägt dieser keine Einladung zu einem Tänzchen aus und die Kameras blicken gespannt gen Entrance Stage, wo sich aber doch überraschend wenig tut. Die Kamera schaltet zurück zum Comissioner, welcher allerdings sein Pokerface aufgesetzt hat und sich nichts anmerken lässt. Dann aber passiert schlussendlich doch etwas.
Und da ist er, der Champion. Im Glanze erstrahlt nicht nur er, sondern auch der Titel, welcher zuvor dem Mann im Ring gehörte. Wie fast immer in seinem Ring Gear gekleidet, jedoch mit modischer Brille auf der Nase, mustert er seinen auf den Hüften ruhenden Titel noch einmal ganz genau, ehe er dann auch seinen Staatsfeind Nummer Eins im Ring mustert. Dort, wo er steht, steht er seiner Meinung nach auch gut und scheint nicht daran zu denken, in den Ring zu steigen.
Antoine: "Weißt du, Johnny, weißt du, was ich am wenigsten an dir vermissen werde?"
Eine kurze Pause, er richtet seine Brille, doch sein Blick weicht nicht vom ehemaligen Champion ab.
Antoine: "Diese lästigen und anstrengenden Unterredungen mit dir. Ich, World Heavyweight Champion der GFCW, ich, Antoine Schwanenburg, würde meine Zeit herzlichst gerne sinnvoller verbringen, als dir tagaus, tagein deine Grenzen aufzeigen zu müssen. Selten in meinem Leben habe ich so einen sturen, von Unvernunft getränkten Menschen gesehen, wie ich ihn nun im Ring erblicken muss. Die Zeit ist reif, ja, Johnboy, das ist sie wahrlich."
Nachdenklich geht er ein paar Schritte auf und ab.
Antoine:" Die Zeit ist reif. Die Zeit ist reif für mich, die Zeit ist reif für dich. Die prachtvollen Früchte des Erfolges, diese da so oben, so weit oben am Baume des Erfolges hängen, ja, genau diese werde ich pflücken, denn schließlich und schlussendlich bin ich derjenige, der sie gepflanzt hat. Und jetzt sind sie letztlich reif für mich. Wenn ich hineinbeiße, in die saftige Frucht des Erfolges, so prall und schmackhaft, ja, dann wird auch für dich die Zeit reif sein."
Er deutet nach oben, auf einem imaginären Baum.
Antoine: "Dort oben, ganz weit, siehst du es? Nein?"
Seine Hand wandert von ganz oben, bis hinab zum Boden.
Antoine: "Du siehst deine Frucht nicht, weil sie hier unten liegt. Fallobst. Überreif. Diese Frucht wird niemanden mehr sättigen können, nein, dieses Obst wird niemandem mehr das Wasser im Munde zusammen laufen lassen können. Diese Frucht wird nichts weiter sein, als ein Festmahl für die Insekten am Boden. Ein Festmahl deshalb, weil sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht erahnen können, dass es noch bessere Dinge gibt, als diese alte, gammlige Frucht. Weil sie niemals so weit oben, nach ganz oben kommen, um die wahrhaftig schmackhaften Früchte kosten zu können. Ja, Johnboy, die Zeit, sie ist mehr als reif."
Diese Worte bleiben erstmal im Raume stehen, denn JBD höchstselbst greift sich mit der Hand an den alles andere als imaginären Dreitagebart, der ihm sogar recht gut steht. Wahrscheinlich würde er ohne Rasur in Kürze wie der Weihnachtsmann aussehen und den Kindern Geschenke bringen. Ungefähr so stellt ihn der Behüter von Kultur ja gerade auch dar. Und die Rolle scheint JBD ungewohnt gut zu gefallen. So zögert er nicht etwa mit der Antwort und Reaktion, sondern stakst schließlich ganz gemütlich zum Ringseil um sich auf das Oberste zu lehnen und schließlich die Dinge zu äußern, die er zu äußern glaubt. Äußern zu müssen glaubt. So.
Johnboy Dog:
„Eigentlich mag ich dich ja, Brainpain. Du bist mir deshalb
sympathisch, weil hinter deinen Aussagen was steckt. Immerhin
steckt hinter deinen Floskeln mehr als die Einzeller in ihren
Ghettoblocks zu erfassen wissen. Und das imponiert mir ein wenig.
Ja, eigentlich sogar sehr. Aber im Ring? Da gibt es viele, die
dich schlagen können. Mich zum Beispiel oder auch Robert
Breads. Robert Breads kann mich nicht clean besiegen und daraus
könnte ich die Schlussfolgerung ableiten, dass auch Du das
nicht kannst. WENN du mich allerdings schlägst, werter
Behüter von Kultur, dann hast Du auch eine Chance, mit
Breads das gleiche zu schaffen. Und ob das nun beim Brawlin'
Rumble passiert....ich weiß es nicht! Aber die Hürden,
die du vor dir hast, sind hoch. Doch vorher gibt es eine
andere....mich!“
Johnboy Dog: „Ich werde dir bei Brainwashed das Ass-Kicking deines Lebens verpassen! Im Gegensatz zu Dir verspreche ich nichts, was sich nicht mit etwas Aufwand halten lässt – und was ich nicht halten kann. Ich kann keinen Fünf-Sterne-Klassiker versprechen. Ich verspreche auch nicht, dir die Seele aus dem Leib zu prügeln, auch wenn Teile von mir sich das sicher ganz doll wünschen würden!“
Wieder wandert der Hund einige Schritte durch den Ring, ehe er am Ausgangspunkt, dem obersten Ringseil, stehenbleibt.
Johnboy Dog: „Ich werde auch nach Brainwashed Commissioner der GFCW sein, also solltest Du dir gut überlegen, was Du dort tust. Damit du aber nicht chancenlos bist und um das Match auf ein höheres Level zu heben, würde ich DICH die Stipulation für das Match wählen lassen – es gibt keine Form von Match, die ich noch nicht bestritten habe!“
Der Behüter von Kultur wagt sich dann doch ein paar Schritte die Stage hinab.
Antoine: "Grandios Johnny, wie generös unser Comissioner heute doch wieder ist und andere Leute seinen Job machen lässt. Dir gefallen meine Floskeln also?"
Weitere schritte zum Ring. Er bleibt kurz stehen und die beiden Herren mustern sich, ehe Johnboy tatsächlich einen Schritt nach hinten macht. Antoine rollt sich in den Ring hinein. Jetzt stehen sie sich genau gegenüber, die Männer, welche in 14 Tagen den Main Event des zweitletzten PPV des Jahres bestreiten werden. Die Antipathie zwischen den Beiden brodelt mittlerweile seit Januar, doch niemals standen sie sich in der Zeit Eins gegen Eins im Ring. Die Spannung, die in der Luft liegt, kriegen nicht nur die Zuschauer in der Arena deutlich zu spüren, sondern auch die an den heimischen TV Geräten. Die nahezu exakt gleich großen Männer stehen nun so nahe voreinander, dass kaum ein Blatt zwischen sie passen würde, doch emotionslose Blicke oder auch Pokerface von Beiden. Dann ist es Antoine, der sich in eine der Ringecken begibt.
Antoine: "Hier ist eine weitere für dich, mein Freund."
Er tippt auf den Turnbuckle.
Antoine: "DAS!"
Das kennen wir ja bereits, er wandert um JBD herum zum nächsten Turnbuckle.
Antoine: "IST!"
Und hinter dem Rücken des Comissioners zur Nummer Drei. Dieser dreht sich allerdings nicht um, sondern bleibt weiter starr auf seiner Position.
Antoine: "MEIN!"
Auf zum letzten Turnbuckle, er tippt fast schon zärtlich auf diesen doch anstatt etwas ins Mikrophon zu brüllen, nimmt er seine Position von gerade eben ein. Nun stehen sie sich wieder unmittelbar gegenüber. Langsam Antoine das Mikrophon und flüster hinein.
Antoine: "Königreich..."
Wahrlich ein Moment für die Ewigkeit, doch lange andauern sollte er nicht, denn es steht noch eine Entscheidung seitens des Champions aus. Er geht einen Schritt zurück.
Antoine: "Um genau dies ein für alle Mal zu beweisen, zu beweisen, dass du nicht mehr in der Lage bist im Ring zu regieren, werden wir es auf genau diese Art besiegeln. Diese Vier Ecken sind meine, von heute, bis ans Ende aller Tage, deshalb wähle ich ein Strap-Match. Du wirst nicht fliehen können und keine andere Wahl haben, als mir in die Augen zu sehen, wenn ich die vierte und letzte Ringecke berühre und die Road to Title Nights als Champion und König antreten werde. Du hättest deine Aktien verkaufen sollen, als sie noch soetwas wie Wert hatten, Johnny. Du willst also nach dieser Schlacht auch weiterhin Comissioner bleiben? Nun, vermutlich wird es auch das Einzige sein, wozu du zumindest körperlich überhaupt noch in der Lage sein wirst. Na ja, seien wir ehrlich, viel hast du in dieser Position ohnehin nicht geleistet und lässt ohnehin andere deinen Job verrichten. Aus diesem Grunde wird sich an deiner Matchansetzung im Main Event auch noch etwas ändern, die Gerüchte hast du ja sicherlich auch bereits vernommen."
Antoine streicht sich kurz durch den Bart um Johnboy zu zeigen, wie ein richtiger Bart aussieht.
Antoine: "Heute ist der Anfang vom Ende für dich. Genieße deine beiden letzten Matches, danach kannst du mir vom Büro aus zujubeln, wenn ich deine unter anderem Söhne mit einem Best Of deiner Lieblingsmetaphern von mir zu Grabe tragen werde. Von dort kannst du dann auch stillschweigend beobachten, wie ich Dinge schaffe, die du niemals geschafft hast, wie zum Beispiel den GFCW World Heavyweight Championship auf ein neues Prestige-Level zu tragen oder auch... Robert Breads zu schlagen. Das ist einfach der Lauf, Johnny."
Wenn es nach
dem Behüter von Kultur ginge, wäre das Szenario nun
wohl beendet, aber der alte Hund ihm gegenüber scheint kaum
die Absicht zu haben, seinen Kontrahenten bei Brainwashed einfach
so ziehen zu lassen – auch wenn es hier und heute wohl eher
nicht körperlich wird. Antoine: "Oh, damit lockst du mich nicht aus der Reserve, wahrlich nicht. Wenn es bei Brainwashed Kultur gegen Erfahrung heißt, werde ich dir zeigen, das Kultur in der Tat alles überdauern wird. Wie die größten von Menschenhand geschaffenen Bauwerke, wird mein Name auf ewig wären und ebenso wundervoll, wie die Pyramiden von Gizeh einen großen Schatten auf alles dahinter befindliche werfen. Dich selbstredend mit eingeschlossen. Belassen wir es dabei und ich gebe dir heute einen Vorgeschmack auf das, was dich in zwei Wochen erwarten wird, denn spätestens dann wirst du dich fühlen, wie die unzähligen Sklaven, die sterben mussten, um die besagten Pyramiden zu errichten."
JBD schüttelt im Ring den Kopf und winkt ab, ehe er – um den Heavyweight Champion herum – den Ring und damit die nähere Umgebung einfach mal verlässt. Das Mikrofon hat er vorher ordentlich im Ring abgelegt und macht einen Bogen um den einen Teil von Schwanenburgunder, allerdings keinen allzu großen. Die Worte, die er ihm entgegenwirft hört man, versteht sie aber nicht. Ist halt doof, so ohne Mikro. Aber schließlich hat er es geschafft: Hoch auf die Stage und verschwunden ist er – und lässt Schwanenburg einsam zurück.
Im Backstage-Bereich bleibt oftmals Zeit für Aufgaben, die kurzfristig anfallen. Manchmal werden die GFCW-Wrestler zu schnellen Fotoshoots gebeten, manchmal steht eine spontane Skype-Konferenz mit Fans an. Im Falle von Mike MacKenzie, besser bekannt als Zereo Killer, ist plötzlich Manuel, der Typ vom Merchandising-Trupp angekommen, hat ihm einen Karton der neuen Zereo Killer T-Shirts in die Hand gedrückt und einen weißen Marker. „Da, unterschreib. Für ne Charity-Aktion! Werden versteigert.“ Zereo Killer tut, was er immer tut: Er erfüllt die Wünsche seiner Fans. Noch lieber tut er das, wenn es für einen guten Zweck ist. Und so hat sich der Meister des Slacklines, von der Aktion dann doch kurzzeitig überwältigt, spontan beholfen: Ein Klappstuhl an eine der Staff-Kisten herangezogen, die T-Shirts sorgfältig ausgebreitet und losgelegt. Sind ja bloß an die hundert Stück. Lange kann er noch nicht hier sitzen, denn der Stapel der nicht-unterschriebenen Shirts ist noch ziemlich hoch. Und wahrscheinlich würde es schneller gehen, wenn er nicht plötzlich rüde unterbrochen worden wäre von einer Person, bei der es immer noch verwundert, dass sie sich seit ihrer Zeit in der GFCW nicht schon viel häufiger über den Weg gelaufen sind...
Jasper Randall: „Sieh dir das an, Drake. So kennen wir den Zereo Killer.“
Das Sprachrohr des Fight Club tritt ins Bild, gefolgt von seinem Kumpel Drake Ackley. Mr. Chewing Gum himself postiert sich, die Arme verschränkt, hinter dem Los Angelino und guckt ihm fast neugierig über die Schulter, während sich Randall ebenso einen Stuhl heranzieht und gegenüber von Zereo Killer Platz nimmt. Würde Zereo Killer durch die Maske hindurch nicht so misstrauisch gucken, könnte man fast meinen, hier treffen sich drei alte Kumpels, die sich zweimal die Woche im Biergarten treffen...
Jasper Randall: „Immer für seine Fans da, immer am Autogramme schreiben. Mein Ding ist es nicht. Ich hasse es sogar. Aus voller Inbrunst. Ich scheiße auf jeden einzelnen Fan dort draußen. Weißt du, ZK, ich unterschreibe keine Autogrammkarten. Ich nehme an keinen Charity-Aktionen teil. Ich bin laut meinem GFCW-Vertrag dazu verpflichtet, tue es aber nicht. Ich zahle lieber die Vertragsstrafe. Sie können zum Teufel gehen mit ihren Verträgen, die verdammten BOSSE. Fuck the system, ya know? Aber ich glaube, das interessiert dich nicht. Ich sehe es dir an, viel mehr interessiert dich, was in aller Welt ausgerechnet Drake Ackley und ich von dir möchten.“
Langsam und vorsichtig legt MacKenzie seinen Stift zur Seite und bereitet sich geistig darauf vor einen Ambush kassieren zu müssen… Unsicher beugt er seinen Schädel von Jaspar Randall zu Drake Ackley, schaut das beste Tag Team der GFCW Geschichte abwechselnd an… dann nickt er mit dem Kopf.
Zereo Killer: „Verdammt nochmal, ja! Genau das habe ich mich gefragt. Was zum Teufel wollt ihr zwei schrägen Vögel von mir?“
Er versucht etwas mehr Druck in seine Stimme zu bekommen um die Unsicherheit zu unterdrücken.
Zereo Killer: „Wir haben nichts miteinander zu tun, ihr interessiert mich auch nicht. Was könnt ihr von mir wollen?“
Theatralisch breitet er die Arme aus um dieser Frage noch etwas mehr Deutlichkeit zu verleihen.
Randall wischt mit dem Unterarm den Stapel der noch nicht unterschriebenen Shirts vorsichtig beiseite, damit er ein Bein auf die Kiste legen kann. Fast überlegen verschränkt er die Finger beider Hände ineinander und legt sie in seinen Schoß.
Jasper Randall: „Zereo Killer, du glaubst es kaum, aber ich habe die letzten WarEvening-Ausgaben gesehen. Ich habe gesehen, wie Johnboy Dog, Alex Ricks und Michael Payne mit dir umgehen. Das hat eine Legende wie du nicht verdient.“
Er malt mit den Händen „Reklameschilder“ in die Luft.
Jasper Randall: „‘Zereo Killer, vierfacher Intercontinental-Champion! Zereo Killer, ehemaliger Tag-Team-Champion! Zereo Killer, zweifacher Heavyweight-Champion! Zereo Killer, Rekordhalter beim PCWA Brawlin‘ Rumble! Zereo Killer, Triple Crown Champion der GFCW! Zereo Killer, der erste, der den Heavyweight- und Intercontinental-Championtitel der GFCW gleichzeitig gehalten hat‘!“
Dann, die Hände wieder im Schoß, an ZK gewandt:
Jasper Randall: „Habe ich was vergessen?“
MacKenzie nickt und antwortet keck.
Zereo Killer: „Ja, sämtliche Awards, die ich in der GFCW abgestaubt habe! Dann wärs das in der GFCW, aber vorher hatte ich auch schon sehr viel gewonnen…“
Für einige Sekunden funkeln seine Augen, als er sich an die Anfangszeit seiner Karriere vor 15 Jahren erinnert. Doch dieser Moment der Glückseligkeit wird direkt wieder unterbrochen als ZK die Augen öffnet und die Tag Team Bedrohung vor ihm sieht… sie scheinen allerdings nicht feindlich gesinnt zu sein, aber…
Zereo Killer: „Ich trau euch nicht. Was wollt ihr?“
Der New Yorker lächelt entspannt.
Jasper Randall: „Niemand in der Geschichte der GFCW kann mehr Erfolge aufweisen als du, man. Du solltest 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr jederzeit im Office der BOSSE anrufen können und sagen können: ‚Hey, ich will ein Titelmatch. Und zwar sofort.‘ Wer verkauft die Tickets hier? Player? Killian Sullivan? Alex Ricks??? Wohl kaum! Die Tickets hier verkauft nur ein Mann!“
Und ohne seinen Namen auszusprechen deutet er auf Zereo Killer, der den Kopf etwas schieflegt. An Randalls Gesicht kann man nun nicht ablesen, ob ihn diese Reaktion zufriedenstellt – und ob sein Standpunkt angekommen ist. Deswegen nimmt er das Bein von der Kiste, legt stattdessen seine Unterarme darauf ab und beugt sich über die Kiste hinweg näher zu Zereo Killer heran. Die Tonlage der Reibeisenstimme wird leiser, aber eindringlicher. Ein strenger Blick soll dem Gesagten zusätzlich mehr Ausdruck verleihen:
Jasper Randall: „Johnboy Dog und Dynamite sollten dankbar sein, dass du der GFCW nicht schon längst den Rücken gekehrt hast, denn du bist die goldene Henne hier. Du kackst die goldenen Eier! Und dann behandeln er, Alex Ricks und Michael Payne dich wie den letzten Dreck, indem sie dich in ein lächerliches No 1 Contender Match gegen Michael Payne stecken? Eine Farce dieses unwürdigen Intercontinental-Champions später endet das Ding unentschieden. Anstatt dir jetzt den Spot zu geben, steckt dich Johnboy Dog in ein weiteres Match, noch dazu AN DER SEITE von Payne. Wozu? Um dich endgültig zu demütigen? Nein, mein Freund. So springt man nicht mit dem Gesicht dieses Unternehmens um. Zu deinem Glück...“
Er lehnt sich im Stuhl zurück, bringt ihn dadurch ins Kippen und verschränkt relaxt die Arme im Genick.
Jasper Randall: „...bin ich hier, hab das Elend erkannt und biete dir eine Lösung aus dieser Misere an.“
Für einige Momente scheint der Mann von der amerikanischen Westküste über diese Worte nachzudenken. Nunja, dass er ein weiteres Mal mit Michael Payne an seiner Seite kämpfen musste war kein passendes Geschenk zu seiner 100. War Evening Ausgabe, das scheint schon zu stimmen. Doch warum schmiert Jaspar Randall Zereo Killer so sehr Honig ums Maul?!
Auch wenn er im Gedanken schon damit rechnet, dass bei seinem Lösungsvorschlag nichts Gutes dabei rauskommen kann, fragt er dennoch mal nach.
Zereo Killer: „Ach ja?“
Er rückt ein bisschen von seinem T-Shirt-Stapel zurück um sich etwas Distanz zum Fight Club zu verschaffen.
Randall lacht auf. Überlegen, selbstsicher. Der GFCW-Tag-Team-Champion beugt sich wieder nach vorne, sieht Zereo Killer in die Augen, sucht Bestätigung darin. Oder...irgendwas anderes? Dann spricht er wieder. Deutlich, leise, aber eindringlich:
Jasper Randall: „Drake und ich, wir können bei Brainwashed dafür sorgen, dass der Gerechtigkeit genüge getan wird. Der Fight Club bietet dir die Lösung des Problems an, wir rücken die Dinge ins rechte Licht. Wir sind uns einig: Alex Ricks und sein Partner, Antoine Schwanenburg, sind mit ihrem Gerede über ‚Intelligenz und Kultur‘ wie ein Krebsgeschwür. Was diese Liga braucht ist Härte und Rücksichtslosigkeit, keine weintrinkenden und schachspielenden Großkotze. Und einen verdienten Träger des Intercontinental-Championtitels! Alex Ricks ist kein würdiger Titelträger. Nur ein Mann kann diesem Titel zu altem Glanz verhelfen: Und dieser Mann sitzt mir gegenüber! ZK: Drake und ich bringen alles ins Lot. Gemeinsam entthronen wir Alex Ricks, holen das Gold auf deine Seite. Danach?“
Er zuckt mit den Schultern, geht auf Abstand und zaubert eine gleichgültige Schnute in sein Gesicht.
Jasper Randall: „Gehen wir getrennte Wege. Du? Und wir? Seien wir ehrlich. Wir haben nichts gemein, nicht mal unsere Fürze riechen ähnlich. Aber: Für diese eine Nacht: Brainwashed! Du und wir: Eine Einheit! Wir entthronen Ricks und holen das Gold zu dir, wo es hingehört.“
Er steht auf...
Jasper Randall: „Wie hört sich das für dich an, Killer?“
Nicht nur Randall steht auf, auch der Gefragte erhebt sich von seinem Stuhl und nähert sich seinen Kontrahenten… Er… lächelt.
Zereo Killer: „Hm… das hört sich nach einem verlockenden Angebot an…“
Er beginnt ein wenig zu lachen… und es scheint ansteckend zu sein. Nicht die Art eines Lachens, nachdem man einen guten Witz gehört hat… sondern ein diabolisches Lachen wenn man daran denkt, was in Zukunft geschehen wird… was bei Brainwashed mit Alex Ricks und Michael Payne geschehen wird…
Zereo Killer: „Wisst ihr was?! Das hört sich wirklich gut an… oder?“
Der Fight Club beginnt mit dem Kopf zu nicken, auch Zereo Killer…
Zereo Killer: „Nur für diese eine Nacht, oder? Danach gehen wir getrennte Wege?“
Abermals dieses Nicken, MacKenzie scheint alles richtig verstanden zu haben.
Zereo Killer: „Wisst ihr was? Ich lege noch einen drauf! Wenn ihr das für mich tut, dann bin ich euch etwas schuldig, okay?“
Nun ist es der Fight Club, der nicht versteht… die Fragezeichen stehen ihnen ins Gesicht geschrieben.
Zereo Killer: „Wenn ihr mir helft, dass ich den Titel gewinne… dann helfe ich euch auch einmal bei einer Titelverteidigung, wenn ihr mich braucht, okay?! Wie hört sich das an?!“
Was für ein Gegenangebot! Konnte man damit rechnen? Nein, überhaupt nicht! Die Fans in der Halle sind auch sprachlos! Hat MacKenzie seine Rede bei seinem hundertsten Auftritt schon wieder vergessen? Wird er erneut von der Titelgier übermannt?!?
Randall freut sich über diese Entscheidung. Er lässt die Zähne blitzen. Ackley nimmt es eher gleichgültig hin, wie es Mr. Chewing-Gum nun mal immer so macht.
Zereo Killer: „Na dann scheint wohl alles klar zu sein!“
Der Kalifornier streckt die Hand aus. Er nickt euphorisch mit dem Kopf, blickt hauptsächlich Jaspar Randall in die Augen, dem Sprachrohr des Teams. Dieser geht auf MacKenzie zu, schaut auf seinen Arm, schaut ihm in die Augen und… er will den Handshake erwidern…
…
Doch plötzlich zieht Zereo Killer die Hand zurück und streckt beiden Fight Club Mitgliedern den Mittelfinger entgegen! Den Tag Team Champions entgleisen sämtliche Gesichtszüge – selbst Ackley, dem diese Beleidigung mal so gar nicht gefällt und sogar die Arme „entschränkt“.
Zereo Killer: „Das könnt ihr vergessen! Ich scheiß auf das was ihr mir anbietet! Ich bin Zereo Killer, ich habs immer noch drauf! Ich schaff das alles ganz allein!“
Die Mittelfinger sind immer noch in deren Gesichter ausgestreckt. Ackley und Randall fletschen mit den Zähnen, attackieren ZK aber (noch?) nicht. Sie wirken wie paralysiert, sind ein wenig geschockt, hatten gedacht, dass alles schon unter Dach und Fach ist, aber Pustekuchen!
Zereo Killer: „Ich freue mich auf die Herausforderung beim PPV und werde es ohne eure Hilfe schaffen! Ich brauche keinen Fight Club an meiner Seite! Ich werde bei meinem Titel Match zeigen, dass ich mein eigener Fight Club bin! Und nun verpisst euch, denn…“
MacKenzie setzt sich wieder zu seinem Stapel voller T-Shirts… sein Blick wendet sich von den Champions ab… ist er denn lebensmüde?“
Zereo Killer: „Ich muss noch diese Shirts unterschreiben…“
Sein Blick richtet sich doch noch einmal zu seinen unfreiwilligen Gesprächspartnern.
Zereo Killer: „Denn ich liebe es für meine Fans da zu sein. Ich liebe es die Fans glücklich zu machen!“
Und Randall? Ackley? Ein Angriff? Nein! Dieser kommt nicht, entgegen der Erwartungen wohl aller GFCW-Fans, die dieses Segment natürlich über den Titan Tron verfolgen können – wobei: Ein fragender Blick von Ackley in Richtung seines Tag-Team-Partners war dort wohl schon zu erkennen. Und ein kaum merkliches Kopfschütteln vonseiten Randalls. Dann:
Jasper Randall: „Na schön, ZK. Ich akzeptiere dein ‚nein‘.“
WAS?
Jasper Randall: „VORERST. Aber vergiss eines nicht: Der Fight Club macht ein und dasselbe Angebot kein zweites Mal. Viel Glück auf deiner Jagd nach dem Intercontinental-Championtitel. Zereo Killer...“
Und mit dieser unterschwelligen Drohung verlassen die zweifachen GFCW-Tag-Team-Champions die Szenerie, ehe das Bild ausfadet.
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