Eine
angebrannte Zigarette im Mundwinkel schlurft sie über den
Parkplatz. An den Armen finden sich noch Bandagen, teilweise sind
die Verbrennungen auch offen zu sehen und auch unter dem
schulterfreien Oberteil zeichnen sich Wundabdeckungen ab. Sie
sieht geschunden aus, doch der Gang wirkt schon wieder
einigermaßen gerade. Das Ultraviolence Match gegen Aiden
Rotari hat seine Spuren hinterlassen, doch Luna Rosario steht
wieder. Wenn auch als Verliererin.
Doch eine eventuelle
Niedergeschlagenheit oder Wut über diese Niederlage ist im
Moment nicht zu sehen. Ein Monat, der zumindest diese Wunde
geheilt hat? Oder der Fokus auf etwas komplett anderem. Oder:
Jemand komplett anderem. Denn dort, worauf sie zusteuert, sitzt,
mit angezogenen Beinen und einer Schwarz-Blauen Jacke Zane Levy.
Der Purifier hebt den Kopf und schießt auf die
Beine. Die Augen zucken, der Kopf schießt nach links und
rechts. Doch außer Luna ist niemand zu sehen. Sie atmet den
Rauch aus.
Luna:
„Was? Denkst du, ich komme her, um dich
anzugreifen?“
Zane:
„Wäre nicht das erste Mal oder?“
Er
knurrt förmlich, doch seine Körperhaltung ist ein wenig
in sich gesunken. An sich nichts ungewöhnlichen, und doch:
Die letzten zwei Wochen scheinen an ihm genagt zu haben.
Luna:
„Ich hab dir nichts getan.“
Die
knirschenden Schritte verstummen, als sie etwa 3-4 Meter von Levy
entfernt ist. Mit einem erschöpften Stöhnen, lässt
sie sich auf den Boden in den Schneidersitz sinken. Ein wenig
entspannt, aber nicht beruhigt, tut Levy es ihr gleich.
Zane:
„Das ist eine witzige Art über das zu reden, was ihr
vor zwei Wochen getan habt.“
Luna:
„Ich hab gar nichts gemacht.“
Verächtlich
lacht Zane auf.
Zane:
„Das ist wohl wahr.“
Mit
hochgezogenen Augenbrauen stoppt Rosario den Zug an ihrer Kippe
und stößt hastig den Rauch in die Abendluft.
Luna:
„Ich habe dir gesagt, ich stehe zu Leviathan. Ich habe dich
nicht angegriffen. Und ich habe oft genug versucht dich zu
erreichen.“
Zane:
„Ihr habt mich aus dem Haus geworfen.“
Luna:
„SILAS wollte dich nicht mehr dort haben. Du hast dich
sofort verpisst. Die Hälfte deines Krams zurück
gelassen. Und dann 36 Anrufe und 8 Nachrichten von mir
ignoriert.“
Sie
nimmt einen schnellen Zug und ohne wirklich Blickkontakt
aufzunehmen redet sie schnell aber ruhig weiter.
Luna:
„Und ja, ich hab das gezählt, um es dir reinwürgen
zu können. Ich weiß nicht, was du von mir erwartest?
Ich habe wirklich versucht mit dir zu Sprechen. Aber alles, was
du tun konntest war mir Türen vor der Nase zuschlagen,
abhauen und mich ghosten. Also jammer jetzt nicht rum.“ Zane:
„Jammern?“
Er
wirkt fast schon regelrecht perplex.
Zane:
„Jammern tut man über verlorene Feuerzeuge, Luna. Ihr
habt mich an den Straßenrand geworfen und verrecken
lassen.“
Sein
Ton ist scharf und anklagend. Doch dieses Spiel kann auch Luna
spielen und über dem Ausdrücken ihrer Fluppe feuert sie
zurück.
Luna:
„Vielleicht ist die Welt auch nicht schwarz oder weiß,
Zane.“
Belehrend
kommt die simple Aussage bei Levy an, der gefrustet Kontra
gibt.
Zane:
„Wo soll denn dieser wunderbare graue Mittelweg zwischen
einen Freund zusammenschlagen und es nicht tun sein? Ihn ein
bisschen Zusammenschlagen? Nur so ne kleine gebrochene Nase auf
dem Weg zur Party?“ Luna:
„Hast du den Arsch offen?“
Ihr
fehlt jegliches Verständnis für Levys Verhalten in
dieser Szene. Der jedoch denkt nicht daran einzulenken.
Zane:
„Dann erklär es mir, Luna. Erklär mir, wie ich es
deuten soll, dass du NICHTS gegen diesen Angriff unternommen
hast?“
Luna:
„Ich war im Krankenhaus, bitte, danke.“ Zane:
„Als ob du nichts davon wusstest.“ Luna:
„Kannst du deine Paranoia mal sein lassen? Ich wusste
darüber nicht mehr als, oh keine Ahnung, n paar Zehntausend
Zuschauer, die alle sehen wie du seit MONATEN End provozierst.
Und jetzt bin ICH Schuld, wenn ich dir DAUERND sage, dass ich im
Zweifel auf Leviathans Seite stehe. Und by the way nichtmal DA
war, als sie dich attackiert haben. Wenn du das hier beenden
willst, bitte. Das ist deine Wahl. Ich kann nicht mehr tun, als
dir zwei Wochen hinterherrennen und dir anbieten für dich da
zu sein und das zu klären. WAS END UND SILAS ÜBRIGENS
AUCH LIEBER WÄRE VERDAMMT. Du absoluter Vollidiot.“
Ein
wenig entnervt schüttelt Zane den Kopf.
Zane:
„Ich bin mir sicher die beiden sterben nur bei dem Gedanken
mich nicht mehr in den Arm nehmen zu können.“ Luna:
„Wenn du dich so verhältst, dann mit Sicherheit
nicht.“
Sie
verschränkt die Arme.
Luna:
„Was denkst du dir bei der ganzen Nummer nur? Warum würdest
du das hier alles aufgeben?“
Es
war nicht provokant. Es war kein Vorwurf. Es war eine aufrichtige
Frage. Ein letzter Versuch an Zane heranzukommen. Ein wenig
hilflos, fast verzweifelt, fährt sich Zane übers
Gesicht. Er atmet weit aus.
Zane:
„Ich wollte doch nur, dass alles wieder ist wie…
Naja. Vor End. Tag ein tag aus, dreht sich unser Leben um einen
Mann, der nur sein Ego streichelt und sich an seiner Autorität
aufgeilt. Und statt ihm zu zeigen, was er für ein
erbärmlicher Mensch ist… Bieten wir ihm an mit ja und
amen all das für ihn zu ermöglichen und fressen die
Reste? Nichts hier ist mehr wie früher. Nichts. Ich bin
bereit das aufzugeben, damit ich ich bleiben kann. Leviathan so
wie aktuell ist ein Albtraum, luna. Ich kann so nicht
leben.“ Luna:
„Was meinst du an früher? Von wann und was redest
du?“
Erneut.
Kein Unterton. Die Fragen sind direkt. Ihre Aufmerksamkeit hoch.
Zane:
„Die Familie, die wir hatten. Die wir waren.“
Ein
tiefer Atemzug. Ein. Aus. Ein leichtes Lächeln bei Luna.
Luna:
„Die sind wir doch immer noch?“ Zane:
„Eine Familie aus Dienern für den König?“
Spöttisch
bringt er Ends Spitznamen ins Spiel.
Luna:
„Zane, du musst so doch nicht Leben. Die GFCW ist EIN TEIL.
Sie ist ein Ort, an dem wir gelandet sind, weil wir hier Leute
erreichen können. Ihnen ein Vorbild geben. Und an dem wir
kämpfen können. Weil das ist, was wir tun wollen. Und
wenn wir all das unter The End tun können, das ist er kein
Problem. Und wir haben so viel Zeit außerhalb dieser Liga.
End muss nicht bei uns wohnen. Er muss nicht deine Wäsche
mit Waschen. Du musst nicht mit ihm abends vor dem Fernseher
sitzen.“
Klatschend
landen die Hände wieder vor Zanes Gesicht. Ein frustriertes
„Ahhhhhhhh“ dringt gedämpft aus seiner
Kehle.
Zane:
„Wie naiv bist du eigentlich?“
Luna:
„Ich weiß nicht. Frag doch mal Silas, ob er sich nur
einbildet endlich eine Rolle für sich und ein
Selbstbewusstsein gefunden zu haben. Frag doch Drake, ob er sich
nur einbildet, dass er sich wünscht, End führt den
laden. Bilde ICH mir nur ein, mich hier immer noch
wohlzufühlen.“ Zane:
„JA.“
Er
schreit regelrecht.
Zane:
„Ja. Ja. Und ja. Der Typ brainwashed euch. Alle.“ Luna:
„Ah. Dann hab ich mir das IC Titel Match, dass du bekommen
hast wegen THE END, auch nur eingebildet. Du hintergehst ihn. Und
er reicht dir danach deine goldene Gelegenheit auf dem Tablett
an. Bilde ich mir das ein?“
zane
war nicht Drake. Er rang nach Worten. Sein Kopf scheint fast zu
platzen, doch nichts kommt durch die Zusammengepressten Lippen.
Keine Idee dringt aus den geballten Fäusten.
Zane:
„Darum geht es doch nicht.“ Luna:
Worum denn dann? Du magst ihn nicht? Fine. Ich kann deine
Sympathie nicht steuern.“ Zane:
„Das sind doch alles nur Spielchen von ihm.“ Luna:
„Du kannst nicht aus deiner Haut. Man Zane. Wir wären
alle für dich da. Aber du willst es nicht.“ Zane:
„Verdammt nein. Will ich nicht. Nicht so. Ich hab die
Schnauze voll verlassen zu werden und danach für jemanden
Befehle auszuführen, die BULLSHIT SIND.“
Er
springt auf und feuert mit seiner ganzen gesammelten Wut in die
Scheibe des Autos neben ihm. Klirrend geht sie zu Bruch und die
Alarmanlage schallt los.
Levy kneift die Augen zusammen.
Blut rinnt über seine Hand, tränen über sein
Gesicht.
Zane:
„Die Sache, war besiegelt, als Drake uns sitzen ließ.
Irgendwann is die End Nummer durch und ihr versteht, warum ich
damals zur Army bin. An irgendwas klammern. Das ist genau das,
was ihr jetzt tut. The End. Muss. Aufgehalten werden.“ Luna:
„Er ist einer von uns.“ Zane:
„Tja. Davon weiß er wohl nichts.“
Luna
rappelt sich auf.
Luna:
„Und jetzt? Hast du nicht groß getönt, du bist
Leviathan gegenüber Loyal?“ Zane:
„Das war bevor Scarecrow mich attackiert hat.“ Luna:
„Ich geb dich noch nicht auf.“
Sie
wendet sich um und beginnt sich zu entfernen.
Luna:
„Viel Glück heute Abend.“
Levy
bleibt zurück. Vom Himmel beginnen Tropfen zu fallen. Ein
guter Tag für Regen.
Tag
Team-Match:
Team
Grün (Kyd Flawless & Kyle Douglas) vs. Team Pink
(TSEizn Ra(re)BBits) /w El Metzli & Tsuji Nosagi)
Referee:
Peter Cleven
Laura:
Meine Damen und Herren, kommen wir nun zum ersten Kampf des
Abends. Im Rahmen des Road to Royal Rookie 2022 begrüßen
wir als erstes aus dem Dojo von Dragan Douglas… KYD
FLAWLESS UND KYLE DOUGLAS…KYD & KYLE.
Der
Entrance ist Gold und Schwarz gehüllt. Auf dem Titantron
ist eine sternenklare Nacht zu sehen. Sternschnuppen huschen
durch das Standbild. Plötzlich setzt musikalisch
folgender Sound ein:
Aus
dem Entrance stürmt der bunt gekleidete Kyd Flawless mit
grüner Haarpracht in das Jadestadion von Wilhelmshaven.
Seine Wrestlingstiefel sind in dunkelblau gehalten und tragen
ein Abbild der Milchstraße drauf. Seine Tights sind in
Batikfarben, ein Mix aus rot, orange und blau. Sein
Oberkörper ist nicht bedeckt, sodass die etwas magere
aber athletische Figur ins Auge sticht. Kyd hat sich, sein
Gesicht wieder mit einem überdimensionierten Blitz
verziert. Passend zum Team Grün ist dieser nun auch in
der Jade-Farbe. Auf dem Titantron erscheint nun das Logo des
Catchers:
Hinter
ihm kommen Coach Dragan und…ROSFORD WILLIAMS aus dem
Entrance! Der Coach geht gewohnt gemächlich zum Ring.
Knapp drei Zentner Lebendgewicht lassen sich nicht rasend
schnell fortbewegen. Er trägt allerdings als Zeichen
seines Teams eine grüne Baseballkappe. Der Flip Tripper
Williams hat seine Rolle im Team ebenfalls gerne angenommen
und trägt dezent ein grünes Stirnband. Freudig
hüpft er hinter Flawless her.
Sven:
„Da sehen wir also Team Grün. Allerdings fehlt
doch noch einer? Kyle Douglas ist nirgends zu sehen.“
Pete:
„Vor zwei Wochen kam er noch gemeinsam mit FLawless
raus. Wir haben aber bisher keine Informationen was mit ihm
ist. Wird Rosford Williams nun für Douglas kämpfen?
Team
Grün steht mittlerweile im Ring. Dragan schaut nervös
in Richtung Entrance, Schweißperlen sind auf der Stirn
des Kroaten deutlich sichtbar. Macht der Junge wieder einen
Alleingang?
Auf
dem Titantron im Jadestadion schaltet die Kamera nun in den
Backstagebereich und ein Staff-Member öffnet für
den Kameramann eine Umkleidekabinentüre.
Bevor
ein Blick in die provisorische Umkleidekabine möglich
ist, ist folgendes Geräusch schon zu
vernehmen:
BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
Die
Kamera fängt nun Kyle Douglas ein, der auf einer
Holzbank sitzt und sich seinen Kopf rasiert! Die roten
Locken, die ihn sofort an seinen bekannten Onkel erinnern,
liegen bereits fast vollständig auf dem Boden. Missmutig
schaut Kyle dabei in die Kamera. Nun setzt er gerade den
Rasierapparat zu seiner letzten Bahn an, die ihn vollständig
zum Glatzenmann machen wird…
Kyle:
„Ich bin kein Anhängsel und auch für meine
Herkunft kann ich nichts. Ich will meine Familie nicht
leugnen, aber in Zukunft bin ich nicht einfach der NEFFE oder
Junior oder was auch immer. Ich bin. Kyle. Douglas.
Ungeschlagener Ringer Champion. Ich werde die GFCW erobern.
Zuerst mit Kyd Flawless und Dragan und dann alleine. THE
FUTURE IS MINE!“
Douglas
legt den Rasierapparat ab. Nun greift er in die neben ihm
liegende Sporttasche und zieht einen Kopfschutz hervor. Der
Kopfschutz sieht schon etwas lädiert bzw, gebraucht aus.
Vermutlich war er schon öft in Benutzung.
Kyle:
„Mit diesem Helm habe ich all meine Siege auf der Matte
erzwungen. 31 Siege. 0 Niederlagen. Keiner wird mich
schlagen….“
Währenddessen
Douglas aufsteht und die Umkleide in Richtung Innenraum
verlässt, setzt folgende Musik ein:
Auf
dem Titantron ist folgendes Logo eingeblendet:
31-0
Aus
dem Entrance kommt nun Kyle Douglas, der ohne Haare und
Kopfbedeckung doch etwas ungewöhnlich aussieht. Auf dem
Weg zum Ring pusht er sich selbst auf, indem er sich
irgendetwas unverständliches zuruuft.
Die
Zuschauer in Wilhelmshaven nehmen die Transformation zur
Kenntnis. So richtug beleibt hat sich das dritte Mitglied von
Team grün aber in den letzten Wochen nicht machen können
und daher überwiegen ganz klar die Buhrufe.
Im
Ring grinst Dragan über beide Backen. Douglas ist doch
aufgetaucht und er muss vorerst! eine weitere mittelschwere
Katastrophe nicht verhindern.
Pete:
„Der Ringeranzug des Kanadiers ist heute komplett in
grün. Scheinbar hat das Kraftpaket nun in den letzten
beiden Wochen dazugelernt. Sein Look ist auf jeden Fall
einzigartig.“
Sven:
„Das stimmt. Aber er ist in meinen Augen noch immer ein
Amateur. Nur Amateure tragen einen Kopfschutz. Er hat
meinetwegen 31 Kämpfe gewonnen, aber was zählt das
jetzt hier noch in der GFCW? Außerdem sieht das
ziemlich trottelig aus. Ich mein er ist zwar nicht der
hässlichste Mann unter der Sonne, aber so ein Ungetüm
auf dem Kopf schmeichelt wirklich keinem Menschen.“
Douglas
ist im Ring und schlägt mit Flawless und Williams ab.
Team Grün ist bereit für das Match!
Laura:
Als ihre Gegner dürfen wir zwei Mitglieder des
Performance Centers der GFCW begrüßen. Zum Ring
kommen gehoppelt Tsuki Nōsagi und El Metztli , die
TSEizn Ra(re)BBits…
Auf
dem Titantron mummeln zwei süße kleine
Hoppelhäschen friedlich und vergnügt auf einer
Wiese. Eine Wiese voller Blumen in allen erdenklichen Farben.
Der rosafarben Himmel wird durch ein paar weiße
flauschige Wolken und einem Regenbogen der besonderen Art
bedeckt.
Die
Häschen hoppeln lächelnd und mit bunt kreiselnden
Augen auf den Vordergrund zu. Sie stupsen mit ihren Näschen
an die imaginäre Scheibe.
PAFF
Eine
rosafarbene Wolke verzieht sich nach kurzer Zeit. Die schöne
grüne Wiese und die dunklen Blumen sind verbrannt und
der Hintergrund brennt. Das Gesicht des einen Hasen ist
angemalt. Blut verschmiert der Mund. Der andere trägt
eine Totenkopfhasenmaske. Grinsend und mit schwarzen Augen
blicken sie nach vorn.
PAFF
Auf
der Rampe vor dem Titantron entsteht eine rosafarbene Wolke.
Nach kurzer Zeit treten zwei Figuren aus ihr hinaus.
El
Metztli und Tsuki Nōsagi.
TSEizn
Ra(re)BBits
El
Metztli trägt eine weiße Jeans und rosa Boots.
Sein Oberkörper ist mit mexikanischen Totenkopf Tattoos
verziert. Sein Gesicht versteckt er unter einer Luchadore
Maske die an einen verrückten Hasen erinnert. Die Augen
groß. Ein Kreisel der sich ineinander dreht. Die
Mundwinkel des Hasen zeigen nach oben und nach unten. Tsuki
Nōsagi trägt eine weiße kurze Wreslting Short
und rosa kniehohe Wrestlingboots. Seine Haare sind weiß
und sein Gesicht ist in der unteren Hälfte bemalt. Ein
blutiger Hasenmund ziert sein Antlitz. Die schmalen Augen
sind Blut unterlaufen. Am Ring angekommen betreten sie von
beiden Seiten den Ringapron. Sie schauen sich an. Neigen ihre
Köpfe nach links und betreten anschließend den
Ring. Seite an Seite schauen sie zurück zum Titantron.
HAHAHAHHAAA…
Die
vier Kontrahenten stehen im Ring. Während Kyle Douglas
direkt voran geht und Kyd klar macht das er beginnen wird,
sprechen sich die Rabbits ab. Anscheinend wird Tsuki Nōsagi
als erster der Hoppelhäschen im Ring stehen. Peter
Cleven weist die Gegner nochmal auf die Regeln des Kampfes
hin. Kyle Douglas hat jedoch andere Pläne und greift
seinen Gegner noch vor dem Gong an. Wild treibt er Tsuki
Nōsagi in die Ringecke und deckt ihn mit Schlägen
und Tritten ein. Der Japaner blockt die Angriffe so gut er
kann. Peter Cleven holt das nach was eigentlich vor dem Kampf
ertönen soll.
DINGDINGDING
Offiziell
im Ring: Kyle Douglas und Tsuki Nōsagi
Das
Match ist offiziell gestartet. Tsuki Nōsagi kann sich
des Angriffes von Kyle Douglas kaum entziehen. Immer wieder
drängt der Neffe von Morbeus ihn in die Ringecke zurück.
In der Ringecke der Rabbits feuert EL Metztli seinen Partner
an. Als Kyle Douglas Anlauf nimmt um den Hasen mit einer
Clotheline in die Ringecke zu hämmern weicht dieser
gekonnt aus indem er sich unter den Angriff abrollt. Mit
einem Dropkick in den Rücken von Kyle beginnt der
Japaner mit dem Gegenangriff. Ansatz zum Back Suplex. Kyle
Douglas kontert mit einem harten Ellbogenschlag gegen Tsuki
Nōsagi. Dieser taumelt nach dem dritten Schlag zurück
in dir Ringmitte.
Pete:
Das geht ja gut los. Man sieht das Kyle das Wrestling im Blut
hat.
Sven:
Aber auch der japanische Hase scheint sein Handwerk zu
verstehen.
Kyle
setzt erneut zur Clotheline an. Wieder weicht der Japaner
aus. Beiden nehmen kein Tempo raus sodass Tsuki Nōsagi
und Kyle Douglas ein Feuerwerk von leichten Angriffen sowie
Kontern auspacken. Der Japaner rollt sich geschickt ab und
umgreift dabei Kyles Beine sodass dieser ins Straucheln
gerät. Ansatz zum Leg Lock aus dem Kyle sich aber durch
eine Drehung herauswindet. Sitzend verteilt Kyle ein paar
Schläge die Nōsagi in Reverse Totengräber
Manier ausweicht. Er schnellt zurück.
HEADBUTT
VON TSUKI NOSAGI GEGEN DIE BRUST VON KYLE DOUGLAS
Dieser
verzieht das Gesicht vor Schmerzen und schnappt nach Luft.
Pete:
WOW…harter Move. Unerwartet im Sitzen.
Sven:
Genau auf den Solarplexus. Da bleibt Kyle die Luft weg.
Sofort
ist der Japaner auf den Beinen.
LOW
DROPKICK GEGEN KYLE DOUGLAS
Pete:
Hör mal. Die Fans jubeln. Nicht für den Japaner.
Nicht gegen Douglas. Einfach weil es bisher ein schnelles
intensives Match ist.
Sven:
Ja. Zwei beziehungsweise Vier Neulinge die zeigen wollen was
sie drauf haben.
Pete:
Und bisher zeigen sie etwas.
Der
Japaner nutzt seine Chance und setzt zum Cover an. Peter
Cleven ist unten.
ONEEEE
T….KICKOUT
VON KYLE DOUGLAS
Tsuki
Nōsagi ärgert sich nicht sondern nutzt die Chance
und wechselt seinen Partner ein.
Offiziell
im Ring: Kyle Douglas und El Metztli.
Der
Luchadore betritt den Ring und zieht Kyle Douglas auf die
Beine. Dieser denkt jedoch nicht daran sich weiter bearbeiten
zu lassen und greift den Luchadore durch die Maske in die
Augen. El Metzli versucht mit kleinen Trippelschritten nun
von Kyle wegzukommen, doch der Schwergewichtschampion zieht
den Mexikaner zu sich und verteilt einen knallenden
Handkantenschlag gegen die Brust seines Gegners. Die
Zuschauer jaulen laut auf.
Douglas
schnappt sich dann seinen Gegner und wirft ihn mit einem
Belly-to-Belly Suplex einmal quer durch den Ring. Dann
richtet er kurz seinen Kopfschutz. Weiter geht’s. Der
heranfliegende Legdrop geht allerdings ins Leere, EL Metzli
ist mit einem Satz wieder aufgestanden, springt auf das
zweite Seil, stößt sich von diesem ab und streckt
Kyle mit einem Moonsault auf die Matte.
Sven:
„Hier geht es direkt hoch her. Die Zuschauer sind
direkt im Match und applaudieren dem Matador.“
Metzli
versucht das Cover, aber Kyle wirft seinen deutlich
leichteren Gegner von ihm runter. Kyle öffnet nun die
Lasche seiner Maske. Wird er nun einen Gang höher
schalten wollen?
Pete:
„Kyd Flawless klatscht von hinten seinem Partner auf
den Rücken – und wechselt sich nun selbst ein!
Ganz optimal ist die Abstimmung noch nicht bei Team Grün!“
El
Metzli vs. Kyd Flawless
Kyd
springt wie ein Floh durch den Ring. Kyle tauscht sich über
das Manöver noch kurz mit Dragan aus. Lautstark.
Währenddessen kreisen Kyd und El Metzli im Ring umher.
Die Zuschauer feuern die beiden Youngsters an. Nun gehen
beide aufeinander los. Kyd versucht EL Metzli zu packen,
doch der kontert mit einem Arm Drag gegen Kyd. Kyd rollt sich
aus dem Arm Drag raus und hat nun El Metzli am Haken. Doch
Lucha lässt sich nicht lange bitten und rollt sich
ebenfalls wieder aus dem Griff raus und hat dabei Flawless am
Arm. Metzli tritt Flawless zu Boden, Elbowdrop – doch
ins Leere. Kyd springt wieder hoch, doch MEtzli hat ihn schon
in den Headlock gepackt.
El
Metzli schraubt am Kopf seines Gegner herum, doch das
wallende Nackenhaar des US-Amerikaners ist hier das Symbol,
dass Kyd alles probiert sich zu befreien. Kyd löst den
Griff und stößt MEtzli in die Ringseile, der
springt aber über den wartenden Kyd einfach drüber
weg und geht mit Schmackes in die gegenüberliegenden
Ringseile. Kommt zurückgefedert und Shoulderblock gegen
Kyd!
Kyd
rappelt sich schnell auf, rennt in die Seile und Clothesline,
doch Metzli duckt sich weg.
Kyd
ist wieder in den Seilen und weicht dann El Metzlis Flying
Dropkick aus. Wieder geht Flawless in die Seile und erwischt
dieses Mal seinen Kontrahenten mit einem FLYING HEAD SCISSOR!
Tsuki Nōsagi nutzt die Chance und sieht das sein
Partner in Schwierigkeiten gerät und wechselt sich
selbst ein.
Sven:
„Junge, junge. Was ein Tempo.“
Applaus
von den Rängen im Stadion. Auch Kyle Douglas nickt am
Seitenrand anerkennend. El Metzli muss sich sammeln.
Kyd
Flawless bläst direkt zur nächsten Attacke. Er Geht
wieder in die Seile, und trifft den gerade aufstehenden El
Metztli mit einem HIGH KNEE LIFT an der Stirn. El Metzli
rollt sich raus auf den Apron. Kyd fängt weiter Feuer
und auch Rosford Williams stachelt ihn von draußen
weiter an!
Pete:
„Team Grün ist am Drücker. Kyle Douglas,
Dragan und Rosford peitschen den Jungen nach vorne.“
Kyd
sprintet wieder in die gegenüberliegenden Seile und
fliegt mit einem Standing Moonsault über das dritte Seil
auf El Metzli heran….es haut den Luchadore der Rabbits
förmlich aus den Latschen. Er bleibt benommen liegen da
er hart gegen die Ringtreppe geknallt ist.
Sven:
„WAAAAHNNNSINNS-AKTION!“
Im
Ring steht nun Tsuki Nōsagi Dieser erwartet Kyd Flawless
der weiter Tempo macht. Wilde Schläge zwischen den
beiden Leichtgewichten. Immer wieder Kontern die beiden sich
durch artistische Manöver aus und halten das Publikum so
auf trab. Tsuki Nōsagi kann in Folge der Abläufe
eine erfolgreiche Suplex Aktion anbringen sodass Kyd in die
defensive gerät. Der Japaner setzt nach und lässt
weitere Suplessen folgen.
Pete:
Technisch allererste Sahne von den beiden.
Sven:
Auf jeden fall. Schön anzusehen.
Pete:
Man sieht aber das sie alle schon gut Pusten aufgrund des
Tempos.
Tsuki
Nōsagi geht weiter nach und nimmt Kyd in einen Leg Lock
der ersten Güte. Kyd schreit auf und versucht sich zu
befreien. Peter Cleven checkt die Lage. Flawless muss sich
aber nicht weiter anstrengen da Kyle Douglas angeflogen kommt
und den Leg Lock löst. Tsuki Nōsagi rollt sich
abwehrend zur Seite. Kyd zieht sich an den Seilen hoch und
steht nun neben Kyle. Peter Cleven ermahnt Kyle das er wieder
raus soll. Der stört sich jedoch nicht dran.
Die
beiden stehen dem Japaner der Rabbits gegenüber. Dieser
erkennt das er gegen zwei vermutlich unterlegen sein wird. El
Metztli liegt weiterhin ausgeknockt an der Ringtreppe.
Pete:
Jetzt wird es eng für den Japaner.
Sven: Ja.
Das sieht nicht gut aus
Kyd und Kyle stürmen beide
auf Tsuki Nōsagi zu.
Den Angriffen hat er nichts entgegenzusetzen. Kyle packt sich
den Japaner.
GERMAN
SUPLEX GEGEN NOSAGI
GERMAN
SUPLEX GEGEN NOSAGI
BELLY
TO BELLY SUPLEX GEGEN NOSAGI
Kyle
feiert sich selbst und wird dann von Peter Cleven aus den
Ring gedrängt. In der Zwischenzeit ist Kyd Flawless aufs
dritte Seil gestiegen. Tsuki Nōsagi liegt benommen in
der Ringmitte.
STARSCREAM
VON KYD GEGEN NOSAGI
Pete:
WAAAAAAAAAAAAHNSINN!!!!
Sven:
Der Junge kann was.
Er
täumt sich auf und hält sich den Magen. Kyle nutzt
das und wechselt sich ein. Sofort das Cover
ONEEEEE
TWOOOOOO
THREEEEEEE
Sieger
des Matches durch Pinfall: Kyd & Kyle!!!
Die
beiden Sieger feiern sich. Kyle posiert vor den Fans und
zeigt an das er der größte ist. Kyd will gemeinsam
mit ihm Jubeln, wird jedoch links liegen gelassen. Nach
kurzer Zeit klatscht er doch mit Kyle ab. Harmonisch sieht
das jedoch nicht aus.
Pete:
Knapper Sieg am Ende.
Sven:
Verdient würde ich dazu sagen. Pete:
Die Rabbits haben sich aber gut geschlagen.
Tsuki
Nōsagi rollt sich aus dem Ring und kümmert sich um
seinen Partner während Kyd, Kyle und ihr Anhang jubelnd
die Arena verlassen. Auch die Rabbits verlassen unter Beifall
die Arena.
Gekleidet
in einem
neuen Kriss Dalmi T-Shirt, welches seit kurzer Zeit im GFCW
Fanshop erhältlich ist, und auf schwarzem Untergrund mit
giftgrünen Linien, die das Herunterfließen einer
Flüssigkeit darstellen, das Gesicht des Serben in den
Landesfarben präsentiert, sitzt Mykru mit angewinkelten und
aufgeschürften, was dank der hochgerutschten olivgrünen
Bermudashorts wunderbar zu erkennen ist, Knien auf dem Boden
dieses Raumes und hat die Arme auf eben diesen Knien abgelegt,
wodurch sie ebenso zu rasten scheinen wie auch seine Mimik, die
ein weiteres Mal darin besteht, durch den leicht geöffneten
Mund zu machen und Glubschaugen zu machen in Richtung des
Oregono, der zusammen mit ihm eine Hälfte des sich hier
gebildeten Sitzkreises formiert. Allein sind die beiden also
nicht. Neben Thomas sitzt außerdem Ellis Diehl. Er weicht
seinem „Mentor“ also auch weiterhin nicht von der
Seite und schaut diesen auch gespannt an.
Und
tatsächlich ist auch Scarecrow dabei. Ob die Abneigung aus
letzter Show verflogen ist, ist schwer zu sagen. Doch wie er hier
sitzt, locker im Schneidersitz, eine Leviathan-Jacke offen über
den Schultern, mit entspanntem Gesicht, wirkt es doch, als wäre
seine komplette Blockadehaltung Schnee von gestern. Seine
Entscheidung? Oder hat ihm jemand ins Gewissen geredet? Wie auch
immer…
Camden scheint
zufrieden, dass sich hier alle eingefunden haben, ist allerdings
offensichtlich schon längst über eben diesen Ausdruck
der Freude hinweg. Als die Kamera in diese Kabine schaltet, hat
sie nämlich nur gerade so eine Sprechpause des Hobbybäckers
erwischt, dessen obligatorische Muffins bereits gar nicht mehr
erwähnt werden müssen, was wir hiermit aber trotzdem
getan haben. Natürlich stehen sie im Hintergrund. Darum soll
es hier aber nicht gehen. Der Menteeor lebt seine Rolle. Er nickt
in die Runde.
Thomas:
„Deswegen wünsch‘ ich euch einfach, dass ihr den
Abend heute und bei Stranded genießt, habt Spaß, habt
Freude und macht euch keinen Kopp. Jungs, es gab ‘n kleines
Experiment vor ‘n paar Jahren. ‘N Forscher hatte ‘ne
Gruppe Probanden und ging mit denen in ‘nen Raum mit ‘nem
langen Holzbalken aufm Boden.“
Raupenartig
schieben sich Mykrus Füße nach vorn, finden Halt auf
dem Boden und schleifen den Rest des Körpers hinterher, was
noch einmal wiederholt wird, sodass er im Blickfeld seines
Teamkapitäns landet und diesen von der Seite anglotzen kann,
was die Hoffnung weckt, dass Camdens Geschichte auf reges
Interesse stößt. Camden schaut ihn zumindest lächelnd
an, scheint sich ein wenig darüber zu freuen, dass er
zumindest auf 2 offene Ohren trifft und fährt fort.
Thomas:
„Die Leute wurden dann gefragt, wer über den Balken
rüberlau…“
Herausgestreckt
wird die Zunge des Sonderbaren präsentiert, während
Mykru weiterhin mit deutlich zu wenigen Blinzelbewegungen zu
Camden schaut. Dessen Lächeln wandelt sich in Stirnrunzeln.
Leicht verstört beginnt er sich zögerlich wegzudrehen
und sich lieber auf Diehl und Scarecrow zu konzentrieren.
Letzterer kann sich ein grinsen kaum verkneifen. Ein ehrliches,
aufrichtiges Lächeln. Er hat sichtlich Sympathien für
Mykru übrig. Was so etwa niemanden überraschen dürfte.
Thomas:
Ööööhhhhm…wer rüberlaufen würde.
Freilich, haben alle gema…“
Langsam beginnt
sich ein Rinnsal aus Blut zu bilden, der Mykrus Mundwinkel
entlang zu seinem Kinn verläuft als Reaktion auf das Beißen
auf seine Zunge, womit er zuvor als Reaktion auf Camdens
fortgeführte Ansprache begonnen hatte. Beendet wird der Biss
nicht. Natürlich bleibt das von Thomas nicht unbemerkt, er
dreht den Kopf wieder zu seinem Spezialfall. Die Verstörung
in seinem Blick ist klar zu erkennen. Er schüttelt fragend
den Kopf. Zögerlich will er wieder ansetzen, doch außer
einem „Öööhm“ kommt zunächst
nichts.
Beendet wird der
Biss nicht.
Ein
wenig ungläubig und ungeduldig schüttelt Scarecrow den
Kopf.
Scarecrow: „Thomas.
Du sollst aufhören zu reden, du Holzkopf.“
Beendet wird der
Biss.
Voller
Erkenntnis wirft Thomas den Kopf, fast schon erleichtert kommt
ein langgezogenes, helles „Aaaaah“ aus seinen
Lungen.
Scarecrow: „Sicher,
dass die Mentorrolle für dich geeignet ist, wenn du Leute so
schlecht verstehst?“
Ellis:
„Ja, also was auch immer.“
Diehl
unterbricht die leicht aufkommende Spannung.
Ellis:
„Wichtig ist, dass wir hier und heute direkt schon mal
zeigen können, dass unser Team das beste und stärkste
Team ist!“
Er
ballt die Faust des Sieges.
Ellis:
„Als einziges Team sind wir mit zwei Matches heute
vertreten und wenn wir direkt zeigen, wie gut wir alle
zusammenarbei...“
Scarecrow:
„Wir habens verstanden, Ellis.“
Da
ist er wieder. Der Scarecrow, der gar keinen Bock auf die
Mätzchen hat.
Scarecrow:
„Das worauf wir hier hinarbeiten, ist jeder für sich.
Dass es uns hilft uns nicht nur anzupissen, hab ich gerafft,
sonst wäre ich nicht hier. Selbes für Mykru.“
Er
nickt dem Neuling zu. Ellis blickt zu Camden, dann zu Silas. Er
lässt sich nicht beirren, sondern unterstreicht Scarecrows
Worte ungefragt.
Ellis:
„Leute im Match zu haben, denen man vertrauen kann, kann
enorm wichtig sein! Wir haben nicht viel Zeit das aufzubauen aber
ich für meinen Teil...“
Argwöhnisch
blickt er Mykru an, seinen Partner am heutigen Abend.
Ellis:
„Werde auf jeden Fall alles dafür tun, dass wir ein
gutes Ergebnis erzielen und auf einander bauen können.
Zusammen haben wir in dem Match mehr Chancen und wenn wir dann
tatsächlich die letzten im Ring sein sollten, können
wir es dann immer noch unter uns ausmachen. Aber so lange noch
andere Wrestler im Ring sind, außer uns, sollten wir so gut
zusammenarbeiten, wie es nur geht.“
Scarecrow:
„Weil die anderen das auch machen werden, ich weiß.
Deshalb bin ich hier. Hallo. Hörst du mir zu?“
Aufgerissen kann
man die weit geöffneten Augen, mit denen Mykru die Ansprache
seines heutigen Partners verfolgt, beinahe nennen, stehen die
Lider schließlich noch weiter auseinander als die Lippen
des halboffenen Mundes, der der Atmung dient, selbst wenn er
ohnehin nicht spricht sondern den Blickkontakt lediglich nach
einigen Sekunden insoweit ergänzt, als dass er seine beiden
Hände vor sich hält, die einzelnen Finger wegspreizt
und wie zwei Zahnräder ineinander fahren lässt um in
seiner „Sprache“ Zusammenarbeit und Zusammenhalt zu
symbolisieren. Gezeigt wird diese Geste dabei nicht nur dem
ehemaligen Brainpain sondern im Anschluss und nach einer etwas
ruckelnden Drehung zum Leviathanmietglied auch noch Silas,
woraufhin die ineinandergewundenen Hände zu einer
Doppelfaust gebunden und energisch zusammengedrückt werden
um Scarecrow für den Abend noch einmal viel Erfolg zu
wünschen.
Als Antwort tippt Scarecrow sich wie an
eine Unsichtbare Kappe, erwidert den Wunsch.
Der
Team“kapitän“ schaut sich das Ganze amüsiert
aus dem Hintergrund an, doch er hält sich zurück. Es
sind die Matches der „Rookies“…also kann er
sich einen Muffin gönnen.
Scarecrow:
„Aber Thomas, nur damit hier kein falscher Eindruck bei dir
ankommt. Ich brauche dich nicht. Was ich brauche, sind Ellis und
Mykru. Und ich brauche sie genau so lange, bis der Rest
eliminiert ist. Was du tust, ist mir egal, wie Alex sagen würde.
Meine Loyalität gilt Leviathan. Sie gilt The End. Sie gilt
keinem anderen Make-Shift Team und schon gar nicht dir. Also
können wir das hier bitte beenden, damit ich nicht mehr so
tun muss, als würde ich dich oder Ellis mögen?“
Naja. Im
Gegensatz zu letzter Show, muss das wohl gut genug sein. Das
hätte sehr viel schlechter laufen können. Zufrieden
nickt Camden. Das Lächeln in seinem Gesicht ist ehrlich, als
er seine drei Schützlinge noch einmal der Reihe nach
anschaut.
Thomas:
„Also, Jungs. Ich seh schon, ihr habt das Feuer in den
Augen, na dann…“
Schnappend
öffnet Mykru den Deckel eines Sturmfeuerzeugs, dass er bis
gerade noch in der Kniehosentasche seiner Cargo-Shorts versteckte
und präsentiert nach einer schnellen Drehung des Rads eine
kleine Stichflamme, was Camden zunächst ein weiteres
Schmunzeln abbringt.
Thomas:
„Klar, Mykru, du hast auch das Feuer.“
Beendet ist
Mykrus Vorhaben damit allerdings nicht, nähert er das
Feuerzeug doch mit langsamen Tempo weiter seinem eigenen Körper
an, was in seinem Team für Stirnrunzeln und wachsende
Verunsicherung führt.
Thomas:
„Öhmmm…Mykru?“
Beendet wird der
Weg des Feuerzeugs nicht.
Thomas:
„Mykru? Lass das!“
Entzündet
beginnt das Dalmi T-Shirt, welches Mykru nach wie vor am Körper
trägt, am unteren Saum erst zu kokeln, dann tatsächlich
zu brennen und sich langsam aber sicher nach oben hin
auszubreiten…wenn Diehl ihn nicht mit einem Glas Wasser
beschütten würde.
Ellis:
„Man Mykru, ich weiß du brennst darauf mit mir gleich
im Ring zu stehen, aber du musst das nicht so wörtlich
nehmen.“
Kurzes
Grinsen von Ellis, Mykru blickt hingegen nur leicht irre
zurück.
Scarecrow: „Sag
mir bitte, dass du dich nur so dumm stellst, Ellis.“
Ellis:
„Ja, eh, also wie dem auch sei, hauptsache im Match selbst
bist du gleich auch on fire! Los geht’s!“
Die
Musik des Champions läuft. Doch er erscheint nicht in der
Halle, zumindest nicht sofort. Erst nach einer ganzen Weile gibt
sich Desmond Briggs die Ehre. Er wirkt immer noch nicht glücklich
und scheint das Gespräch mit seinen Stable Kollegen vom
Protokoll nicht vergessen zu haben. Die Fans werden vom New
Yorker nicht beachtet. Langsam slidet er in den Ring. Er lässt
sich ein Mikrofon geben:
„Cut
my fucking Music!!!“
Der
Tontechniker folgt seinem Aufruf und stoppt die Musik sofort.
Desmond lässt sich ein Mikro geben und überlegt,
wiegelt ab, scheint mit sich zu hadern. Seine Lippen zittern, als
er zu sprechen beginnt.
Desmond
Briggs: „ Ich wurde Opfer eines schändlichen Angriffs.
Ihr alle habt die Szenen der letzten Show gesehen oder? Ihr
konntet sehen der amtierende Intercontinental Champion attackiert
wurde, nachdem er einen klaren Sieg über Zane Levy erzielen
konnte! Solltet ihr euch nicht erinnern können, kann ich
euch gerne noch einmal das Video zeigen!“
Das
Video zeigt die Szenen aus der letzten Show, die keine allzu
große Bestürzung bei den Fans auslöst. Eher im
Gegenteil, aber das ignoriert Desmond gekonnt.
Desmond
Briggs: „Wisst ihr, ich kam in diese Liga um dem ganzen
Einhalt zu gebieten. Ich kam in diese Liga um zu zeigen dass man
mit Fairness… Mit Sportgeist… Mit dem Willen zu
arbeiten… Alles in dieser Liga erreichen kann. Viele
sagten mir, das ist ein Kampf gegen Windmühlen sei. Sie
sagten Fairness Und Sportgeist würden in diesem Ort nicht
existieren. Stärkere Fressen die Schwachen. Jeder sei sich
selbst der nächste! Ich habe daran geglaubt, dass sich etwas
ändern könnte meiner akribischen Arbeit. Mit dem Ziel
etwas zu verändern. Doch soll ich euch was sagen? Ich glaube
mittlerweile, dass sie alle Recht hatten!“
Er
überlegt sehr lange, bevor er weiterspricht.
Desmond
Briggs: „ Dies war der Grund warum ich mich dem Protokoll
angeschlossen habe. Einer Fraktion, die aus respektablen Leuten
besteht die bereits alles in dieser Liga erlebt haben. Der „Dank“
eurerseits habe ich bereits spüren dürfen.“
Er
sieht zu den Fans in der ersten Reihe.
Desmond
Briggs: „ Ich wollte euch an meinem Erfolg teilhaben
lassen. Eine Geschichte, die wir gemeinsam gegangen wären
und Und wo ich euch immer also ein Teil dieser Geschichte erwähnt
hätte. Ich kann nicht sagen, dass mich euer „Dank“
nicht berührt hätte. Seit diesem Tag habt ihr mich nur
noch enttäuscht! Ich, Desmond Briggs, kündigte letztes
Jahr bei Title Night An 2022 alle zu übertrumpfen! Timo
Schiller! Wo ist der geile Macker? Hinter mir! Wo steht Thomas
Camden? Vor mir? Nur weil er diesen abgehalfterten Besserwisser
Lionel Jannek geschlagen hat? No Way Bitches! Was ist mit Aiden?
Nun, Aiden hat sich entschieden und durfte sich dem Protokoll
anschließen und von daher ist kein böses Blut mehr
zwischen uns…zumindest momentan nicht…“
Die
letzten Worte wurden vom Intercontinental Champion geflüstert,
konnten aber trotzdem noch klar verstanden werden.
Desmond
Briggs: „Kommen wir zum letzten der Namen im Bunde, die
2021 den Weg hierher gefunden haben. The End…der von allen
gelobte The End…Talent hat der Junge auf jeden Fall, dass
muss man ihm lassen. Doch was ist aus ihm geworden? Er ist
Stableleader von Leviathan, bis der rechtmäßige
Anführer zurückkehrt. Ist meine Meinung…“
Der
New Yorker zuckt mit den Achseln.
Desmond
Briggs: „Doch was sonst? Wo ist das Gold?“
Provokant
deutet Desmond auf das schimmernde Stück Metall um seine
Hüften und lächelt arrogant in Richtung des Curtain.
Desmond
Briggs: „Um meine Hüften geschnallt, The End! Nicht um
deine! Und das wird auch so bleiben! Ich habe das Gold und du
kannst deine kleinen fiesen Spielchen und mich attackieren so oft
du willst, aber am Ende wird Desmond Briggs immer
triumphieren…denn…“
Viele
Worte wurden gesprochen, die meisten davon gegen ihn. Lange genug
hat er sich jetzt Zeit gelassen, doch nun ist Schluss. Nun ist es
Zeit, für The End.
Fokussiert
und konzentriert tritt der Rohdiamant des Jahres 2021 auf die
Stage und das zu aller Verwunderung diesmal sogar… allein.
Kein
James Corleone, kein Leviathan. Nur
The End.
Er
bleibt auf der Stage stehen, bewaffnet mit einem Mikro, gekleidet
in dunkler schwarzer Jeans und einem Kreator-T-Shirt.
Das
Publikum hier im Stadion begrüßt The End wenig
wohlwollend. Er saugt den Heat förmlich ein für einige
Sekunden, bevor er schließlich selbst ansetzt zu sprechen.
The
End: „Weißt du Desmond, mir ist nicht ganz klar, was
genau du gerade willst. Willst du Anerkennung für deine
angeblich so grandiosen Taten oder Mitleid, weil sich darum
keiner schert? Du magst Siege errungen haben, den Titel um deine
Hüfte tragen, ein Mitglied des Protokolls sein und dennoch,
interessiert sich niemand für dich. Wie wir in jüngster
Vergangenheit gesehen haben, nicht mal deine eigenen
Stablekollegen. Und anstatt etwas daran zu ändern, kommst du
hier heraus und heulst rum.“
Desmond
Briggs wirkt nicht glücklich darüber, dass ihn sein
Gegner unterbricht. Er hat die Worte vom Hamburger gehört
und knirscht sichtbar mit den Zähnen.
Desmond
Briggs: „Klasse, dass du dich dieses Mal wenigstens in die
Halle traust, während ich bereit bin und des nicht von
hinten versuchst um mich zu attackieren, Homie! Wo war ich eben
stehengeblieben?“
Der
New Yorker überlegt angestrengt und grinst dann breit.
Desmond
Briggs: „Ach ja, ich weiß es wieder. Warum ich
triumphieren werde…weil ich bereit bin, The End! Ich bin
der Worker, der zur Zeit der heißeste Scheiß in der
Liga ist. Nicht Ask, nicht Thomas…Desmond Briggs ist da
Hot Shit Baby! Kriss Dalmi steht genauso hinter mir wie ein
Antoine Schwanenburg! Das sage ich aus voller Überzeugung.
Sie mögen in der Card über mir stehen, aber das
Trendbarometer zeigt klar, dass der Raw Black Diamond auf dem Weg
nach oben ist!“
The
End: „Siehst du Desmond, da haben wir es wieder. Du redest
und redest und redest, weil diese Worte so gut klingen. Aber wo
bleiben die Taten?“
The
End macht eine Pause. Ihm ist natürlich durchaus bewusst,
dass Desmond sehr wohl Taten folgen lässt, er hat sowohl
Scarecrow vor einigen Wochen wie auch Zane Levy bei der
vergangenen Ausgabe War Evening besiegt.
The
End: „Oder… lass es mich anders formulieren. Wo
bleibt die Bedeutung in deinen Taten.
Du
bist Champion, du gewinnst Matches und doch, musst du dich hier
herausstellen, um uns allen immer wieder zu erklären, was du
alles getan hast und zu was für einem krassen Typen es dich
macht. Du denkst du bist der heiße Scheiß? Du bist
nicht mal lauwarm, Junge. Das Einzige was du hier bisher erreicht
hast, ist, dass dir der Titel und der Platz beim Protokoll
geschenkt wurde. Währenddessen bin ICH der Rohdiamant des
Jahres 2021. Und damit habe ich OFFIZIELL bewiesen, dass ich
besser bin als Timo, als Aiden, als Thomas, als… du.“
End
läuft nun einige Schritte auf der Stage, stets mit strengem
Blick in Richtung Ring.
The
End: „War Evening. Vor zwei Wochen. Du hast Zane Levy, den
Verräter, besiegt. Aber ICH war es, der den Abend erhobenen
Hauptes verlassen hat, während du blutend im Dreck gelegen
hast. Weil, ICH nicht nur rede und sage, dass dich fertig machen
werde. Nein, weil ICH in den Ring komme und dir den Kopf von den
Schultern trete.
Ultra
Violence. Du, magst das Match – offiziell – gewonnen
haben. Der einzige Grund dafür ist allerdings, dass mir der
Verräter aus den eigenen Reihen den Dolch in den Rücken
gestoßen hat. Meine Niederlage hatte mehr Bedeutung als
dein Sieg.
Alles
was du sagst, Desmond, sind Leere Worte. Alles was du tust, Leere
Taten.
Und
deshalb wird es Zeit, dass ich den GFCW Intercontinental
Championship, aus diesem Vakuum befreie.“
Desmond
Briggs: „Mir ist das scheißegal, was du so von dir
gibst! Weißt du, was mich wütend gemacht hat? Die
Tatsache, dass du es wirklich gewagt hast die Hand gegen mich in
dieser Form zu erheben! Du hast etwas gewagt und stiefelst hier
raus, als hättest du nichts getan. Als könnte dich kein
Wässerchen trüben, Motherfucker! Aber du hast etwas
getan…weißt du was?“
The
End lauscht den Ausführungen Desmonds, aber an dieser Stelle
enthält er sich einer Antwort. Er blickt konzentriert zum
Champion, da ihn scheinbar schon zu interessieren scheint, was er
denn getan hat. Ein angespanntes Schniefen ist alles, was der
King of Anarchy von sich gibt.
Desmond
zieht den Moment in eine nervige Länge.
Desmond
Briggs: „Du hast mich attackiert und glaubst, dass dies
keine Konsequenzen hat! Bist du wirklich so blöd, dass du
das glaubst? Ab jetzt trägst du eine Zielscheibe vor der
Brust und ich werde dafür sorgen, dass du diese Zielscheibe
immer wieder fühlen wirst! Sie wird tonnenschwer auf dir
liegen, bis ich keine Lust mehr habe mich mit dir zu befassen!“
The
End: „Leere Worte, Desmond. Leere
Worte.”
Desmond
lächelt gespielt mit, während er The End zunickt.
Desmond
Briggs: „Leere Worte? Oh my man…ich merke schon,
dass du davon redest, dass ich nur rede, aber was tust? Ich
werde dir heute etwas zukommen lassen, End! Ein Zeichen! Ein ganz
besonderes Zeichen! Du musst nur darauf achten. Du wirst schon
bald merken, dass es ein Fehler war meinen Zorn auf sich zu
ziehen.“
The
End scheint nun zum ersten Mal so etwas wie ein Lächeln auf
den Lippen zu haben. Er schenkt den „leeren Worten“
von Briggs keinen Glauben.
The
End: „Sag, was du denkst und nicht tun wirst. Ich will dir
auch etwas sagen. Ich bekomme, was ich will. Das war schon immer
so. Und ich sage das nicht nur, ich kämpfe so lange, bis es
so ist. Und ich will diesen Titel. Und ich werde alles tun, um
ihn endlich zu bekommen. Und wenn ich dich dafür jede Woche
aufs Neue zerstören muss, werde ich das tun. Was auch immer
du vorhast, du wirst daran nichts ändern können.“
Desmond
Briggs: „Ich werde dir zeigen, dass du mit mir nicht so
umgehen kannst! Heute Abend…Heute Abend…“
Der
Raw Black Diamond lässt das Mikrofon fallen und nickt
wissend The End zu. Mit dieser Geste geben wir ab zum nächsten
Video.
Tag Team-Match:
Team Blau (Mykru & Ellis Diehl) vs.
Team Rot (Viggo Constantine & Fabian Ikari)
Referee:
Jack Bobo
Entfernt ertönen sanfte Klänge, bevor der wummernde
Bass diesen Einmarsch und damit auch dieses Match eröffnet,
indem er Mykru, befreit vom T-Shirt und den vernarbten aber
durchtrainierten Oberkörper darunter präsentierend,
in dessen dreckigen Cargo-Shorts und mit einem leicht
geöffneten und Tropfen daraus herausfallenden Mund
heraustreibt, bevor ihm die Stimmen der Tanxugueiras folgen
und ihn so auf die Rampe schicken gemeinsam mit einer
brennenden Fackel, die er in seiner rechten Hand hinter sich
her trägt, wenngleich der Effekt aufgrund des
verbliebenen Tageslichts nicht allzu beeindruckend erscheint.
Ailaralalá
Ailaralalaa
Ailaralala
Ailaralalala
Ailaralalaa
Ailaralalaa
Ailaralalaa
Spuckend schleudert
Mykru die Flüssigkeit aus seinem Mund gegen die
plötzlich gehobene Fackel und erzeugt somit einen
Feuerball vor sich, der sich allerdings direkt nach oben hin
in die unendlichen Weiten des Stadions verzieht, während
der Sonderbare selbst lethargisch seinen Weg entlang der
Rampe weitergeht und die Fackel nun lediglich hinter sich her
über den Boden schleift, was bei der Metallrampe
keinerlei Schaden verursacht, weswegen die Fackel letztlich
auch dort abgelegt und direkt von Crewmitarbeitern gelöscht
wird, als der Mann ohne bekannte Herkunft den Ring erreicht
und mit einem plötzlichen Satz aus dem Stand auf die
Ringkante springt, das oberste Seil greift und nach einem
weiteren Sprung im Ring steht, woraufhin er wieder in die
Lethargie verfällt und mit offenen Augen und Mund seine
Runde durch den Ring dreht.
Ghost von Envoi schallt
es den Lautsprechern des Stadions und dazu passend gibt es
ein kleines Feuerwerkchen. Es dauert nicht lang, bis Ellis
Diehl auf der Stage erscheint. Er sieht fokussiert aus aber
lässt seinen Blick durch das Jadestadion schweifen, es
ist schließlich sein erster Open Air Auftritt.
Pete:
„Nachdem Ellis Diehl zuletzt keine Erfolge zu verbuchen
hatte, erhofft er sich nun natürlich mit Team Camden und
seinem neuen Partner heute eine Steigerung.“
Sven:
„So langsam muss der junge Potsdamer zeigen, warum er
einst von Niander auserwählt wurde.“
Er macht sich nun also
auf den Weg zum Ring und klatscht links und rechts mit ein
paar Zuschauern ab. Er freut sich auf jeden Fall, dass er
hier und heute auftreten darf.
Im Ring angekommen,
rollt er sich auch prompt in diesen hinein. In der Mitte wird
sich positioniert und er hebt die Arme nach oben und die Fans
jubeln ein wenig. Er macht noch ein paar Dehnübungen und
scheint bereit für das Match zu sein.
Auch wenn er pro forma
Kriss Dalmi zugeteilt ist, so macht spätestens das
Erklingen der Musik klar, wem Viggo Constantine wirklich
Treue schwört.
Der Mann tritt mit dem
gewohnt entrückten Lächeln auf die Rampe und
blickt, ohne etwas Bestimmtes zu fokussieren, im Stadion
umher. Wieder einmal ist auffällig, dass ein silberner
Streifen wie eine Schärpe um seinen Oberkörper
gemalt ist. Ein besonderes Merkmal, dessen Zweck wir noch
immer nicht kennen.
Langsam und zielstrebig
läuft der junge Mann Richtung Geviert und macht nicht
den Eindruck, dass er weiß, dass ihm ein Kampf
bevorsteht. Vielmehr wirkt es wie ein Spaziergang am
Nachmittag. Im Ring angekommen, gönnt er sich einen
weiteren Blick durch die Reihen, dann hockt er sich für
einige Dehnübungen hin und wartet auf den Startschuss.
Sven:
“Was zum...”
Würde die Regie in
diesem Augenblick nun Svens Gesicht einfangen, zeichnete sich
darauf nun blankes Entsetzen ab. Und auch seinem grünen
Kollegen scheinen die Worte im Halse stecken zu bleiben. Das
gesamte Jadestadion ist eingefangen von einem wilden und
nervös flackernden Farbenspiel, das sich zu den
wummernden Bässen der Eurobeat-Monstrosität namens
“INTERNET OVERDOSE” bewegt.
Pete:
“Zweifelsohne gehört dieser
menschenrechtsverletztende Angriff auf alle Sinne zu Viggo
Constantines Tag Team Partner Fabian Ikari. Doch dieser
scheint nicht aufzutauchen. Ob er einen Rückzieher
gemacht hat?”
Sven:
“Ich würde es ihm anraten. Allein dieser Auftritt
macht mich nämlich richtig WÜTEND!”
In der Tat scheint
Fabian Ikari noch nicht wie angedacht die Bühne betreten
zu haben. Erst nach einigen Momenten der allgemeinen
Ratlosigkeit am Veranstaltungsort lugt hinter einer der
massiven LED-Aufbauten, die die hoch oben angebrachte
Videoleinwand flankieren, ganz langsam ein Kopf und dann ganz
plötzlich der dazugehörige Restkörper hervor,
als Ikari scheinbar von hinten in den Vordergrund der Bühne
geschubst wird.
Den
nicht-japanisch seienden, jungen Burschen mit dem japanischen
Nachnamen konnte man bisher – wenn man es überhaupt
tat – bisher nur in weiten Klamotten sehen. Hier,
gekleidet in einer Wrestlingleggings in verschiedenen,
ineinanderübergehenden neonfarben und Kanji-Prints, den
farblich passenden Stiefeln, wird erst überhaupt
deutlich wie wenig Kriss Dalmis Protegé überhaupt
in eine Wrestlingliga passt. Zwar zeigt der Oberkörper
Definition, jedoch scheint es signifikant an Muskelmasse zu
fehlenden. Von den Teilnehmenden in diesem Match scheint der
Mann daher der am wenigsten “breit gebaute” zu
sein.
Den
Blick unsicher durch das Stadion und die sich darin
befindliche Crowd schweifen lassend, schlurft Fabian Ikari
ein paar zaghafte Schritte nach vorne, bevor von hinten
abermals einen schwungvollen Schubser abbekommt, der –
wie könnte es auch anders sein – von seinem Mentor
Kriss Dalmi höchstpersönlich ausgeführt wurde.
So wie Vieh, das zur Schlachtbank geführt werden soll,
treibt der Serbe den jungen Mann vor sich her und scheint ihm
dabei allerlei “motivierende” Worte zuzubrüllen.
Am Ring angekommen, scheint es auch erst diverse
Gewaltandrohungen zu benötigen, bevor Ikari die
Ringtreppe hinaufschreitet.
Auf dem Apron
angekommen, wird er von einem zuversichtlich lächelnden
Viggo Constantine in Empfang genommen, der ihm etwas
zuflüstert. Anscheinend, um ihn darüber zu
informieren, dass er selbst das Match starten wird.
Als die Musik
verstummt, untersucht der Ringrichter noch mal alle
Matchbeteiligten nach illegalen Gegenständen. Nachdem er
festgestellt hat, dass dies nicht der Fall ist, gibt er dem
Zeitnehmer das Zeichen die Ringglocke zu läuten.
*DING
DING DING*
Pete:
“Und es geht los. Auf Seiten von Team Rot wird Viggo
Constantine das Match starten, bei Team Blau ist es Ellis
Diehl. Bei der letzten War Evening-Ausgabe durfte Viggo
Constantine bereits gegen den ehemaligen Brainpain und zeigte
trotz Niederlage eine respektable Performance. Diesmal steht
er erneut gegen einen ehemaligen Brainpain im Ring.
Vielleicht gelingt ihm gegen ihn ja jetzt der Sieg.”
Sven:
“Ein ganz anderes Kaliber, Pete. Vor zwei Wochen war es
trotz einer ordentlichen Leistung von Constantine ein
absolutes Missmatch. Der Erfahrungsschatz dieser beiden
Männer ist eher vergleichbar. Von daher halte ich dieses
Match für offener als noch bei der letzten Ausgabe.
Obwohl.... Da ist ja noch Fabian Ikari... Ich nehme meine
letzte Aussage zurück.”
Nach diesem knackig
kurzen Analyse des nachnamenlosen Kommentatorenduos geht es
dann tatsächlich auch los. Ellis Diehl scheint nach all
den Niederlagen, die er in den vergangenen Monaten einstecken
musste und dem Verlust des Statuses als “Wunderkind des
Protokolls” nun “all business” zu sein und
zwingt dem auch im Ring unheimlich lächelnden Viggo
Constantine den Lock-Up. Beide Männer kämpfen in
der Mitte erst um ihre Ringposition und einmal schafft es
Ellis Diehl sogar, seinen Kontrahenten in eine der
“neutralen” Ringecken zu drücken. Ein
Auflösen der Situation durch Ringrichter Jack Bobo
später, befinden sich beide Wrestler jedoch wieder im
Zentrum des Squared Circles, wo Ellis Diehl es schafft,
seinen Gegner auf die Matte zu befördern und dort mit
diversen Haltegriffen in Schach zu halten. Viggo Constantine
ist aber natürlich (zumindest noch) nicht auf den Kopf
gefallen und als Technikspezialist ist auch er sich bewusst,
welche Holds wie auf klassische Weise zu kontern sind, um
sich in einer solch früheren Situation nicht die
wrestlerische Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Hammerlocks,
Headlocks, Armtraps, Leglocks – wie zwei sich windende
und miteinander verknotete Oktopoden versucht der eine dem
anderen einen Techniknasenspitze auf der Matte voraus zu
sein.
Pete:
“Es sieht nicht so als, als ob einer der Männer
hier einen klaren Vorteil erringen kann.”
Sven:
“Ein Zeugnis der guten Arbeit, die Breads und sein Team
in den letzten Wochen geleistet hab... DOUBLE PIN ATTEMPT!
ONE...”
Und beide Männer
lösen sich endlich voneinander und schnellen auf ihre
Füße zurück. Von der Crowd im Jadestadion
gibt es für diese Zurschaustellung technischer Finesse
anerkennenden Applaus. Auch Viggo Constantine scheint dieses
kleine Scharmützel genossen zu haben. Ellis Diehl
verzieht hingegen keine Miene und scheint kein Interesse mehr
daran zu haben sich noch weiter mit dem Jünger von Holly
Hutcherson im Mattenwrestling zu messen. Und so wechselt er
Mykru ein, das neuste Mitglied von Team Camden.
Pete:
“Mykru betritt nun den Ring und auch Viggo Constantine
scheint seinen Tag Team Partner einwechseln zu wollen.
Aber... aber der will nicht?”
Tatsächlich
scheint Fabian Ikari mit der Entscheidung zu hadern, ob er in
die ihm von Viggo Constantine gereichte Hand einschlagen oder
doch lieber fluchtartig die Halle verlassen soll. Der Brite
lächelt seinen Partner optimistisch an, so als wolle er
ihm vermitteln, dass schon alles gut werden würde. Ein
Blick zu Kriss Dalmi hingegen scheint ihm die Konsequenzen
einer Fahnenflucht vermitteln. Bereits einmal ist er dem Tod
durch Dalmi bereits entgangen. Ein weiteres Mal will Fabian
Ikari augenscheinlich nicht sein Schicksal herausfordern und
so schlägt er in die Hand von Viggo Constantine ein und
steigt zögerlich durch die Ringseile.
Sven:
“Endlich geht es weiter. Der Tag ist offiziell und nun
stehen sich Fabian Ikari und Mykru gegenüber und...
starren sich an...”
Anscheinend trifft nun
doch nicht der vom blauen Kommentator erhoffte Tritt aufs
Gaspedal. Denn dort ist auf der einen Seite der sichtlich
eingeschüchterte und körperlich deutlich
unterlegene Fabian Ikari auf der einen Seite und der schwer
atmende und seinen Gegner wie ein Raubtier anstarrende Mykru
entgegen.
Sven:
“Das gibt’s ja gar nicht! Fabian Ikari will
wirklich fliehen!”
Dem im Internet
großgewordenen Rookie wird es zuviel. Er rollt sich
unter dem Bottom Rope hindurch aus dem Ring und steuer die
Entrancerampe an...
...würde ihm sich
da nicht ein gewisser Serbe in den Weg stellen, am Hals
packen und wuchtig wieder zurück in den Ring schmeißen.
Direkt vor die Füße von Mykru. Das schweigsame
Mitglied von Team Camden zögert nicht lang, packt sich
Ikari und zerrt diesen mühelos auf die Beine. Ein
HEADBUTT lässt den jungen Burschen aus dem Internet nach
hinten taumeln. Ein klatschender FOREARM SHOT ans Kinn zwingt
ihn die Seile, von wo aus er die die entgegensetzten Seile
gewhipped wird...
Pete:
“DISCUSS ELBOW von Mykru! Fabian Ikari geht zu Boden
wie ein nasser Sack! Das Cover...”
ONE
TWO
KICK
OUT!
Sven:
“Das war knapper als es in dieser Phase des Kampfes
sein dürfte. Wenn Team Camden es schafft, Fabian Ikari
von Viggo Constantine zu isolieren, dann dürften sie ein
leichtes Spiel haben.”
Und genau das scheint
nun auch der Plan zu sein. Ohne Umschweife steht Mykru wieder
auf, schnappt sich Ikari am Fußgelenk daran in “seine”
Ringecke. Dann wirft er seinen Opponenten geradezu in die
Turnbuckle Pads und macht sich nach getanem Tag mit Ellis
Diehl offenbar nich mal mehr die Mühe, den schon aus dem
letzten Loch pfeifenden Fabian Ikari mit Offensivaktionen in
Schach zu halten.
Diehl übernimmt
und verpasst dem wehrlosen Ikari einige Punches in die
Magengrube während Kriss Dalmi im Hintergrund Zeter und
Mordio schreit. Ein Headlock zum Zwecke der Repositionierung
später, verpasst Diehl dem gepeinigten Mitglied von Team
Rot einen RUSSIAN LEG SWEEP! Abermals wird das frühe
Ende des Matches durch einen Pinversuch forciert.
ONE
TWO
T...
KICK OUT!
Einmal mehr kann Fabian
Ikari das Unheil in letzter Sekunde abwenden. Frust
entwickelt sich beim ehemaligen Brainpain Nr. 2 dadurch
nicht, da er weiß, dass er das schwache Glied in Dalmis
Kader bloß lange genug bearbeiten muss, um hier einen
einfachen Sieg für die Aufbesserung seiner Statistik
abzustauben. Erneut wird Fabian Ikari in die eigenen Ecke
gedrängt wo der nächste Tag mit Mykru folgt.
Pete.
“Fliegender Wechsel bei Thomas Camdens Mentees. Und
hier wird auch noch mal direkt der Unterschied in der
Methodik von Ellis Diehl und Mykru deutlich. Zwar sind beide
auf den Sieg fokussiert, Mykru geht jedoch deutlich
aggressiver als sein Partner vor.”
Dies
drückt sich durch brutale FOOT STOMPS aus, die er dem
schmächtigen Fabian Ikari wieder und wieder gegen Brust,
Schultern und Kopf verpasst – je nachdem, was welches
Körperteil er nun gerade zu treffen bekommt.
Pete:
“Mykru sprintet in die Seile..... … HESITATION
DROPKICK GEGEN FABIAN IKARI!”
Es scheint, als ob die
Lichter von Fabian Ikari nun endgültig ausgeblasen
worden sind. Dies nimmt Mykru dann auch direkt zum Anlass, im
Ikari wieder gen Ringmitte zu ziehen und erneut ein Cover zu
versuchen. Ringrichter Jack Bobo ist zur Stelle...
ONE
TWO
THRE...
Pete:
“VIGGO CONSTANTINE!”
Da kam in allerletzter
Sekunde der Save vom Briten, der sich auf Mykru mit einem
Overhead Double Axe Handle in dessen Nacken gestürzt hat
und so das verfrühte Ausscheiden seines Teams verhindert
hat. Das sieht der Unparteiische natürlich überhaupt
nicht gerne, der deshalb sofort einschreitet und Viggo
Constantine wild gestikulierend in die eigene Ringecke
zurücktreibt... ohne dabei sehen zu können, was
sich sonst noch im Ring abspielt.
Sven:
“Kriss Dalmi, dieser gerissene Mistkerl!”
Eben jener Kriss Dalmi
hat die Ablenkung des Referees spontan genutzt, um Ellis
Diehl am Fußgelenk vom Apron zu reißen, welcher
durch einen unglücklichen Sturz zu allem Pech mit dem
Kopf auch noch gegen eben jenen Apron knallt. Der Belgrader
ist aber freilich noch nicht fertig mit seinem Werk. Ein
flugser Kontrollblick rüber zum nach wie vor mit Viggo
Constantine diskutierenden Jack Bobo, dann regnen weitere
brutale Closed Fist Punches auf den Schädel von Ellis
Diehl ein. Dies bleibt Mykru natürlich nicht verborgen.
Er will den Unparteiischen darauf aufmerksam, kann oder will
es jedoch nicht verbalisieren. Und so tippt er den Schiri an.
Doller. Noch doller. Bis Jack Bobo endlich genervt herumfährt
und Mykru ihm gestisch klarmachen kann, was da hinter seinem
Rücken geschieht.
Oder auch nicht. Denn
als sie sich dorthin umdrehen, wo eben gerade noch Kriss
Dalmi Ellis Diehl bearbeitet hat, ist dort niemand mehr.
Friedlich wie der Dalai Lama steht der Meister der
Geschmacklosigkeiten an der angrenzenden Ringecke und zuckt
ratlos mit den Schultern.
Mykru will sich nun
wieder seiner eigentlichen Aufgabe widmen, der endgültigen
Zermürbung des Fabian Ikari, doch dieser hat inzwischen,
wenn auch im Schneckentempo, schwerfällig kriechend die
eigene Ringecke erreicht.
Pete:
“Viggo Constantine tagged sich selbst ein und entert
den Ring!”
Prompt reagiert der
Schweigsame und stürmt mit einem Grunzen selbst auf den
Repräsentanten der Wohnwagengemeinschaft zu.
CALF
KICK VON CONSTANTINE!
Mykru und Viggo
Constantine knallen auf den Ringboden auf. Sofort schnellen
beide Wrestler aber wieder zurück auf die Beine und
einmal mehr ergreift Mykru dabei die Initiative.
NOCH
EIN CALF KICK!
Wieder geht der
Schweigsame getroffen zu Boden und kehrt zusammen mit seinem
Gegner augenblicklich in den Stand zurück. Diesmal
scheint er dem Mitglied von Holly Hutchersons Gemeinschaft
jedoch einen Schritt voraus zu sein: ein FOREARM SMASH wird
am Kinn von Viggo Constantine zielsicher plaziert. Dann wird
der Londoner mittels Irish Whip in die Ropes geschleudert...
…das sollte es
zumindest werden, aber hier haben sich die bisherigen Main
Roster-Auftritte des Verkünders der Lehren seines wahren
Mentors anscheinend bezahlt gemacht. Der Brite nimmt den
Schwung über die Seile mit und kommt mit einer
katzenartigen Eleganz auf dem Apron zum Stehen. Über
dieses ungewollte Ergebnis seiner Irish Whip kurzzeitig
verdutzt, nutzt Viggo Constantine eben jene Sekunde der
Verwunderung und macht einen mächtigen Satz aus dem
Stand auf das oberste Ringseil.
Pete:
“SPRINGBOARD DRAGONRANA VON CONSTANTINE! Was für
eine Aktion!!”
Der spektakuläre
Move geht durch und löst ein Raunen in der Crowd aus.
Manche in der GFCW-Galaxie applaudieren sogar begeistert,
trotz Zugehörigkeit zu Holly Hutchersons Gemeinschaft.
Auf der Brust von Mykru hockend, schnappt sich Constantine
beide Beine von Mykru und versucht das Cover. Jack Bobo zählt
an.
ONE
TWO
TH...
KICK OUT!
Sven:
“Äußerst knapper Count. Da hat wirklich
nicht mehr viel gefehlt. Man merkt, dass Mykru hier
vollkommen überrumpelt von Viggo Constantines Aktion
war.”
Eben jener Viggo
Constantine hievt sich zurück auf die Beine, greift nach
dem Hals von Mykru und zerrt ihn daran zurück in eine
stehende Position...
TOE
KICK in die Magengrube von Constantine!
Anscheinend hat wohl
auch bei dem Wohnwagenbewohner eine Sekunde der Unachtsamkeit
gereicht, sodass der non-verbale Teil von Team Camden die
Situation zu seinen Gunsten drehen konnte. Zügig wird
der Kopf des nach vorn gebeugten Constantines in einen Side
Headlock genommen. Dann springt Mykru in die Luft.
TORNADO
DDT!
Mit dem jugendlichen
Gesicht voran knallt Viggo Constantine in die Ringmatte. Und
Mykru lässt keine Zeit verstreichen. Ohne Umschweife
wird das Bein eingehakt.
ONE
TWO
KICK
OUT!
Kopfschüttelnd und
nun doch sichtlich frustriert, richtet sich Mykru wieder auf
und tritt auf den sich ebenfalls aufrichtenden Jünger
Holly Hutchersons ein, sodass dieser liegenbleibt. Sein Blick
schweift zu den jeweiligen Ringecken. Sowohl Ellis Diehl, als
auch Fabian Ikari scheinen nun endlich wieder Teil dieses
Matches zu sein. Dann scheint dem schweigsamen Mitglied von
Team Camden eine Idee gekommen zu sein.
IRISH
WHIP!
IN
DIE GEGNERISCHE RINGECKE!
Pete.
“Was zur Hölle?! Hat Mykru vergessen, mit wem er
hier eigentlich ein Team bildet?!”
Sven:
“Nein, sieh doch!”
Viggo Constantine
kracht gegen die Bucklepads seiner Ringecke und macht durch
die Wucht der ausgeführtem Irish Whip mit seinen
herumfahrenden Armen unweigerlich Kontakt mit Fabian Ikari
und es passiert das, was der ob seiner Erschöpfung
geistig abwesende Ikari mit schockgeweiteten Augen
realisiert: Jack Bobo wertet dies als Tag und er ist nun in
der Tat der aktive Mann seines Teams.
Pete:
“Mykru wartet gar nicht erst darauf, dass Fabian Ikari
den Ring betritt. Er zerrt ihn einfach ins Seilgeviert
hinein.”
Sven:
“Taktisch sehr beeindruckend von Mykru! Er hat darauf
gewartet, dass Fabian Ikari, der der klare Schwachpunkt des
gegnerischen Teams ist, wieder für einen Tag verfügbar
ist, um ihn weiter bearbeiten zu können.”
Und eben jenes will
Mykru nun auch tun. Ein Spinkick in die Magengrube des
schmächtigen Ikaris lässt diesen mit dem Oberkörper
vornüber stehen. Dann holt Mykru selbst Schwung in den
Seilen, läuft auf Ikari zu und springt vor ihm in die
Luft.
BLANK!
MYKRUS CURB STOMP!
Der Weeaboo kracht mit
dem Gesicht voran in die Ringmatte und scheint nun endgültig
das Bewusstsein verloren zu haben. Unverzüglich versucht
Mykru nun den Sack mit einem Cover endgültig zuzumachen.
ONE
Pete:
“Da ist Viggo Constantine!”
TWO
Sven:
“CHOPINS RACHE! Der Superkick von Ellis Diehl!
Constantine schafft es nicht mehr!!”
THREE!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Team Blau, Mykru und Ellis Diehl!
The
End: „Ich brauch dich heute nicht da draußen, du
weißt, was du zu tun hast?“
James
Corleone: „Aber selbstverständlich. Es läuft
alles nach Plan.“
Mit
diesen Worten verabschiedet sich James Corleone, der am heutigen
Tag wohl einige Alleingänge zu absolvieren hat. Und das mit
gutem Grund. Oder? Nunja, man weiß es nicht so genau, aber
wird das wohl noch herausfinden.
Gegenwärtig
bedeutet das allerdings, dass nun lediglich The End und Scarecrow
anwesend sind, hier im Backstagebereich des Jadestadions. Nach
Ends Worten an Desmond Briggs heute, wirkt dieser mehr als
zufrieden. Und abgesehen davon, gibt es noch einen anderen Grund
für seine übertriebene Zufriedenheit.
The
End: „Ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt. Das war
ich schon immer, aber vor zwei Wochen, hast du mir noch einmal
mehr bewiesen, aus welchem Eisen du geschnitzt bist. Scarecrow…
Silas, ich bin stolz auf dich.“
Gemeint
sind damit natürlich Scarecrows Taten gegen Zane Levy von
vor zwei Wochen. Und man merkt, dass End das nicht nur sagt, um
Silas zu belohnen und weiterhin hörig zu machen. Es scheinen
tatsächlich ernste Absichten dahinter zu stecken.
Und
Scarecrow? Der leuchtet förmlich vor Stolz. Wenn er jetzt
schon so ein Lob kriegt… Wie würde das aussehen, wenn
er nachher gewinnt? Oder gar bei Stranded??? Er traf seine
eigenen Entscheidungen. Und fand auch noch Anerkennung dafür.
Oder? Waren es seine Entscheidungen? War es Anerkennung?
Jedenfalls scheint er das zu denken. Er kommt aus dem zufriedenen
Gesichtsausdruck gar nicht mehr raus.
Scarecrow:
„Das… tut gut das zu hören. Danke für das,
was du hier tust, End.“
Er
seufzt.
Scarecrow: „Ich weiß
ehrlich gesagt nicht mehr ob der Familien-Bumms von uns noch ne
Zukunft gehabt hätte. Also versteh mich nicht falsch…
ich bin super froh Drake und Luna zu haben.“
Zane
wird bewusst aus der Liste gestrichen.
Scarecrow:
„Aber Leviathan muss keine Familie sein. Leviathan muss
eine Waffe sein.“
Er schlägt sich in die
Faust, abermals in dieser Szene stolz auf sich selbst über
die Worte die er gefunden hat.
Scarecrow:
„...oder so. Ich hab das Gefühl, so wie du die Dinge
machst kommen wir weiter. Wenn wir unter Drake Rückschläge
erlitten hatten war die Stimmung irgendwie immer so...Im Keller.
Du und Corleone ihr macht einfach weiter. Das zieht mich selbst
auch hoch.“
Tief atmet er ein und aus. Der
Mantel hebt und senkt sich. Scarecrow war, von der Maske mal
abgesehen, die noch neben ihm liegt, fertig für seinen
Entrance.
Scarecrow: „Was
machen wir jetzt mit Zane?“
Da ist er. Der
Elefant im Raum.
The
End: „Wenn Zane klug ist, hat er verstanden, was wir ihm
sagen wollten. Wenn nicht… „
Er lässt
das unausgesprochene in der Luft hängen.
Scarecrow:
„Erfährt er von der anderen Seite wie Leviathan Dinge
regelt. Verstanden.“
Sein Blick verfinstert
sich. Und wieder schaut The End stolz zu seinem größten
Befürworter aus Leviathan… nunja, nach James Corleone
zumindest. Und bei dieser nonverbalen Reaktion, belässt es
The End auch erstmal, was die Causa Zane Levy angeht. Die Zeichen
sind klar, Zane bekommt seine letzte Chance das Kriegsbeil nicht
ganz auszugraben. Und wenn er sie nicht nutzt, sieht es mehr als
übel aus für ihn.
The
End: „Davon mal ganz abgesehen… diese Royal
Rookie-Geschichte… „
Oho?
Könnte jetzt sogar Scarecrow unter Beschuss von The End
kommen?
The
End: „Ich gedenke mir schnellstmöglich den
Intercontinental Championship von Desmond Briggs zu holen. Das
ist längst überflüssig und wenn die Sache mit Zane
geklärt ist, sollte dem auch nichts mehr im Wege stehen.
Jedenfalls… sobald ich Champion bin und du diese Battle
Royale gewonnen hast… denke ich, steht einem fairen Match
zwischen uns nichts mehr im Wege. Das hast du dir verdient.“
Die
Betonung liegt auf fair. Jedenfalls scheinen die anerkennende
Worte Ends nicht aufzuhören. So langsam könnte man doch
wieder zweifeln, ob das immer noch Ernst ist oder ob End Silas
weiter an sich binden will, aber so wirklich durchschauen kann
man End hierbei nicht. Scarecrow scheinen die Worte aber
tatsächlich zu stärken.
Scarecrow:
„Holy…. Ähm. Danke. Wow. Denke ich mal.
Aber…“
Aaaaber? Fest sieht Silas zu
seinem Anführer, der neugierig zurückblickt.
Scarecrow:
„Es gibt einen Grund, dass du der Anführer bist. Und
ich hintergehe diese Hierarchie nicht.“
Ergeben
nickt er. Was er damit genau sagen will? Eine gute
Frage!
Scarecrow: „Ich mach
mich dann mal auf den Weg… Wo bleibt Luna eigentlich?“
Wortlos
klopft The End Silas einmal mehr auf die Schulter und begibt sich
schließlich auf, den Raum zu verlassen.
Er
hat heute noch etwas vor.
Maximilian
Lunenkind: „Pööööööööööh!“
Wir befinden uns im
Backstage-Bereich. Wir befinden uns an dem Ort, an dem niemand
gern sein möchte – nämlich in unmittelbarer Nähe
zu Maximilian Lunenkind, dem Comebacker der Stunde.
Gelegentlich hat jedoch
jemand dieses Pech.
In diesem Fall ist es…
Maximilian
Lunenkind: „Krasses MANDALA auf deinem SCHÄDEL, du
BLEISTIFTMINE! Auf der anderen Seite ist ja noch Platz…
vielleicht… für eine Flagge… vom besten Land
der Welt…“
ZISCHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
HHHHHHHHHHHHHHHH KNACK SCHLÜRP
„Ahhhhhh.“
Zufrieden
setzt Luna Rosario die Dose wieder ab. Hier ist sie also. Da will
man sich einfach nur was zu trinken angeln von der absolut
makellosen, wenn auch nicht sehr aserbaidschanischen,
Verpflegung, die Backstage für alle bereitsteht. Und schon
kommt jemand in hässlichen Klamotten an und mit einem ganzen
Baumarktsortiment locker und will dir was verkaufen. Ein bisschen
Frankfurt Main Bahnhof Stimmung.
Fehlt nur noch das
Betteln. Zunächst scheint sie den zweifelsohne künftigen
Hall of Famer aggressiv ignorieren zu wollen und dreht sich weg.
Doch in einem ihrer dümmeren Momente, beschließt the
Serpents Child dann doch, stehen zu bleiben und den eben
erwähnten, tätowierten, Schädel zu drehen.
Luna:
„Wenn ich ganz ehrlich bin, Matthias… Muhammed…
Äh ne, hier, dings, Michael… Whatever. Hab ich nicht
gerade die Intention mir eine aserbaidschanische Flagge auf den
Schädel klatschen zu lassen. Auch wenn ich dann immer noch
besser aussehen würde, als du. Aber danke für den
Vorschlag.“
Maximilian
Lunenkind: „BLASPEHMIE!“
Hörbar
seufzt Luna auf.
Luna:
„Glückwunsch Sherlock, du hast meine ganze
Persönlichkeit verstanden. Vielleicht wäre ne Karriere
als Tiefenpsychologe für schwer erziehbare Kinder was, oh
WARTE. Das BIST du ja mittlerweile sogar. Sag Liam nen schönen
Gruß, ich kann ihn gerne ein drittes Mal plätten. Ich
hab jedenfalls besseres zu tun, als mir deine scheiße
anzutun, im Gegensatz zu dir gescheitertem Mongo hab ich noch ne
Karriere.“
Sie wendet
sich erneut ab.
Luna:
„Aserbaidschan ey, schiebs dir sonst wo hin.“
Lunenkind bekommt krassere
Schnappatmung als Gossler im Öttinger-Entzug. Auf eine
extrem beschissen aussehende Art und Weise plustert sich der
frühere Erzfeind von Mohammed, dem Fasan Gottes, zu seiner
gleichermaßen vollen wie erbärmlichen Größe
auf, um einen verbalen Gegenangriff zu starten der in die Analen
von überhaupt nichts eingehen wird, bis er es sich anders
überlegt.
Mit einem Mal lässt er
alle Luft entweichen, richtet seinen unendlich hässlichen
Anzug und glotzt Luna an als wäre sie ein rundes Viereck.
Maximilian
Lunenkind: „Du bist die Hüterin der Vogelscheuche,
oder?“
Und
schwupp, wieder stoppt sie. Mädl lern es. Lauf weg. Lass ihn
alleine rumspacken.
Himmelarschunddreimalvonaserbaidschanischenoffiziellengekauft.
Luna: „Wenn man
ignoriert, dass ich Silas weder trainiert habe, noch der Anführer
von Leviathan bin, noch seine Mutter und auch sonst er sein
eigenes Ding machen kann… Ich denke die Antwort auf das,
was du wissen willst ist ja.“
Maximilian
Lunenkind: „Du musst mir die Schwachstelle der
Vogelscheuche verraten! Wenn du es nicht tust, wird Flip Trip #3
bestimmt gegen Scarecrow verlieren, weil er eine peinliche Gurke
ist.“
Das
Vertrauen von Lunenkind in sein eigenes Team scheint also nicht
unbedingt ausgeprägt zu sein – und die Mühe,
Spencers Namen zu lernen, statt ihn einfach „Flip Trip #3“
zu nennen, hat er sich wohl auch noch nicht gemacht.
Luna:
„Du hast heute einen deiner helleren Tage, oder?“
Maximilian
Lunenkind: „Und ich muss ihm den Sieg klar machen, damit er
mir weiter hilft Aserbaidschan… es sei denn… ich
ersetze ihn!“
Eine metaphorische Glühbirne
geht über dem Spatzenhirn des komplett abgefuckten
Vollmongos an. Eine, die zu 98% durchgebrannt ist, aber sie geht
an.
Maximilian
Lunenkind: „Wir können tauschen! Ich verrate dir alle
Schwächen von Flip Trip #3… und dafür trittst du
der guten Sache bei!“
Mit einem genervten
Zungeschnalzen kratzt Luna sich am Kopf und wendet sich
tatsächlich noch einmal zu Lunenkind um. WIE FUCKING DUMM
MUSS MAN SEIN. Mit hochgezogener Augenbraue blickt sie das Genie
der GFCW an. Selbst er kann diesen Blick als sanfte, aber
bestimmte, Ablehnung des Angebots deuten. Und, Geschäftsmann
wie er ist, lenkt er in Richtung eines Kompromisses.
Maximilian
Lunenkind: „Schon gut, schon gut, das mit dem Tattoo der
Flagge können wir lassen.“
Beschwichtigend hebt
Lunenkind die Zunge.
Maximilian
Lunenkind: „Das Red Bull-Logo würde es auch tun. Oder
Max Verstappen. Von mir aus auch Sebastian Vettel als Weltmeister
oder Timo Werner in Leipzig. Ich bin da nicht so wählerisch
wie die Mineralwassermönche aus Spremberg.“
Verächtlich rotzt der
Wahnsinnige beim Gedanken an diese abartigen Mutanten auf den
Boden vor Lunas Zehen, ehe er sich grinsend und mit
ausgebreiteten Armen vor ihr aufbaut. Und spätestens jetzt
hat Luna den Faden verloren. Mit einer Mischung aus vollkommenem
Ekel, einer gewissen Ammüssiertheit und sehr, sehr viel
Fragezeichen in den Augen sieht sie ihre Gegenüber an.
Maximilian
Lunenkind: „Komm in deine neue Heimat, Herrin der
Vogelscheuche! Komm nach Aserbaidschan!“
Kurz
bleibt das Starren erhalten. Dann blinzelt Luna zwei- dreimal,
als wäre Lunenkind nur ihr Sleep Paralasys Demon und würde
gleich wieder verschwinden. Doch er ist so real, wie es nur geht.
Das muss sie auch einsehen und streckt demonstrativ den rechten
Arm von sich und lässt die Red Bull Dose genüsslich
los, so dass sie zu Boden klatscht und die Überteuerte Pisse
eines rechten österreichischen Milliardärs sich über
den Boden ergießt.
Mit einem Aufschrei des
Schmerzes, der blanken, ungezügelten Verzweiflung, dem
Leiden von 1000 Seelen aus Ebensovielen Höllen stürzt
sich Lunenkind zu Boden und versucht mit seiner schier
unendlichen Zunge zu verhindern, dass das Erzeugnis der neuen
Herren Aserbaidschans verschwendet wird.
Luna:
„Ich brauche keine neue Heimat, meiner gehts eigentlich
ganz gut.“
Sie geht in
die Hocke und begutachtet Lunenkind wie ein Tier im Zoo.
Luna:
„Leviathan.“
Mit
einem Hauchen geht das Wort von den Lippen. Als wäre es ein
Zauberspruch, der diese Szene ungeschehen macht. Doch alles, was
es in Real Life tut, ist, dass der Dude, der Red Bull vom Boden
schlabbert auch noch auf die Idee kommt weiterzureden. Er hebt
den Kopf.
Maximilian
Lunenkind: „Nie gehört. Wo liegt das? In der Nähe
von Wuppertal, oder?“
Entnervt
atmet Rosario aus. Sie scheint endlich einzusehen, dass sie schon
vor fünf Minuten sich hätte verpissen sollen.
Luna:
„Ich weiß nicht, wie dumm du wirklich bist, aber zum
Mitschreiben: Ich weiß gut genug, wie man Spencer besiegt.
Danke. Wenn Silas Tipps bräuchte, würde er sie von mir
kriegen. Spencer wird das tun, was er, wie du erkannt hast, immer
tut. Verlieren. Ohne deine Hilfe. Aserbaidschan wird ihm da auch
nichts bringen.“
Lunenkind
schnellt erbost auf die Beine.
Maximilian
Lunenkind: „DAS WERDEN WIR JA NOCH SEHEN, DU
FARBDRUCKERPATRONE!“
Sichtlich wütend springt
er in die Luft und sieht dabei dumm aus. Surprise.
Maximilian
Lunenkind: „Du hast dich mit der falschen ehrwürdigen
Republik angelegt… du wirst den Zorn von Aserbaidschan zu
spüren bekommen! Ich mache dich tzüschisch fertig!“
Mit
diesen Worten hüpft er von dannen, nicht, ohne dabei „ICH
WETTE SCHWANENBURG IST ARMENIER!“ zu schreien.
Schief
glotzend bleibt Rosario zurück.
Luna:
„What the FUCK ist gerade passiert...“
Vignette
Es
dampft und zischt wie wild, überall sieht man alte Rohre und
rostige Leitungen, die sich an den Wänden und an der Decke
entlangschlängeln wie die von vielen gehassten Kriechtiere.
Große, kleine und mittlere Rohre, aus denen hier und da aus
undichten Ventilen oder auch gröberen Lecks giftig-grüner
Dampf austritt. Der Raum, der eher wie ein langgezogener Gang
ist, wirkt düster und wenig beleuchtet. Eine kaputte
Deckenleuchte zuckt immer wieder unkontrolliert auf.
…
Es
ist eine gruselige Atmosphäre. Scheinbar ist das irgendein
großer Heizungskeller. Ob hier im Jadestadion darf wohl
bezweifelt werden, so baufällig und düster ist es hier
nicht. Scheinbar wurde das Video irgendwo anders aufgenommen.
…
Und
jetzt hören wir… Schritte. Ja, das sind Schritte!
Schritte, die näher kommen. Irgendwo tropft es gleichmäßig
in eine Pfütze auf dem Boden. Tropf… Tropf…
Tropf… …
…
Und
dann tauchen am hinteren Ende des Ganges zwei dunkle Schatten
auf. Zwei Gestalten, die natürlich bisher überhaupt
nicht zu erkennen sind. Einer riesengroß und breit, der
andere viel kleiner und schmaler, so dass er fast wie ein Kind
wirkt neben dem Giganten. Und sie kommen näher. Die Schatten
kommen immer näher, und es wird immer klarer, dass der eine
ein Riese ist, der andere ein normalgroßer Mann und kein
Kind. Doch als die beiden kurz davor sind, ins Licht zu treten,
das Licht der funzelnden Deckenleuchte, mehr schlecht als recht,
bleiben sie stehen. Die gestalten sind jetzt ganz nah, doch man
kann noch keine Details oder die Gesichter sehen.
…
???:
„Ähm, entschuldigen Sie, h-hihihi. Darf ich mich
einmal kurz vorstellen: Mein Name ist… Percival Addams.
Aber Sie dürfen mich Percy nennen, hihihi.“
Sven:
„Was zum… das ist Percy Addams! Percy Addams ist
zurück?!“
Pete:
„Scheinbar. Aber er ist nicht allein, sondern hat einen
Giganten im Schlepptau!“
Addams
tritt jetzt aus dem Schatten ins Funzellicht, das aber doch hell
genug ist, so dass man ihn gut erkennen kann. Die braune
Lederjacke, die Basecap mit dem Schirm lässig nach hinten,
und natürlich das Wiesel hafte Grinsen.
Percy
Addams: „Ja ja, ich bin wieder da, gekommen, um die
Weltherrschaft an mich zu reißen. Wieder einmal. Na gut,
vielleicht nicht die Weltherrschaft, aber zumindest doch die
Herrschaft in der GFCW. Einmal war ich schon ganz nah dran, als
ich der berüchtigte Commishioner aller Zeiten war, hihihi.
Doch mein damaliger Schützling hat mich bitter im Stich
gelassen, diese Enttäuschung. Doch das… wird mir
diesmal… nicht passieren.“
Das
Wiesel reibt sich diabolisch die Hände.
Percy
Addams: „Denn dieses Mal habe ich einen Wrestler unter
meine Fittiche genommen, den die GFCW Galaxy so noch nicht
gesehen hat. Einen Koloss!“
Die
Kamera schwenkt jetzt etwas mehr auf den Giganten, der aber im
Schatten bleibt. Dennoch erkennen wir die mehr als hünenhafte
Gestalt, die muskulösen Arme, die riesigen Hände, die
mehr Bärenpranken sind, den gigantischen Kopf. Dann geht die
Kamera auf Addams in Großaufnahme zurück.
Percy
Addams: „Bei der kommenden War Evening werde ich meine
neueste Entdeckung enthüllen, dann wird ein neues ZEITALTER
in der GFCW anbrechen, hihihi. Also: Seid gespaaah-hannt!“
Fade
Out
Antoine
Schwanenburg ist genervt. Die Kamera fängt sein genervtes
Gesicht wunderbar herrlich in der Nahaufnahme ein und wir können
vielleicht sogar ein zuckendes Augenlid erahnen. Die Kamera fährt
ein bisschen heraus und wir sehen dann auch, was für diesen
Zustand sorgt. Er blickt auf sein Smartphone. Beim Lesen bewegt
er ein wenig die Lippen, aber nicht so, als dass wir es irgendwie
an ihnen ablesen könnten, was er liest. Fakt ist: Was da
steht nervt ihn mal so richtig. Ein Kopfschütteln wird
eingeworfen, ungläubiges seufzen kommt dazu. Dann hat er
genug.
Antoine:
„AMÈLIE!“
Der
Hauptherausforderer auf den Titel brüllt und Amélie
kommt schon ins Bild. Sie stand also nicht so weit von ihm
entfernt, als dass er so hätte brüllen müssen.
Aber ein bisschen Wut sprudelt aus ihm heraus.
Antoine:
„Was zur HÖLLE ist das?“
Amélie
„Was meinst du?“
Sie
wirkt ein wenig eingeschüchtert vom doch stark aufbrausenden
Antoine, aber behält ihre Fassung. Außerdem scheint
sie tatsächlich ahnungslos zu sein, was sie nicht sein
sollte, wenn man sich Antoine anschaut. Antoine hat diesen
typischen Blick, den man hat, wenn vom Partner wieder mal ein
nasses Handtuch auf dem Boden liegen gelassen wurde und man ihn
dann zur Rede stellt, auf das Handtuch zeigt und fragt, was das
ist. Nur halt in sehr wütend. Amélie schnappt sich
das Smartphone und murmelt den Text.
Amélie:
„Im Café de Klep in Venlo soll nur einen Tag nach
dem War Evening mutmaßlich ein Treffen zwischen Amélie
und Holly stattgefunden haben. Bestätigen konnten wir das
nicht abschließend. Was wir definitiv bestätigen
konnten ist, dass Amélie dort war und sich ausgiebig mit
einer anderen Person unterhalten hat. Die Beschreibungen des
Mannes passen auf die von Holly Hutcherson, aber nichtsdestotrotz
konnten wir es nicht final bestätigen, dass es tatsächlich
er gewesen ist.
…
Damit
Amélie Schwanenburg IHRE Ziele erreichen kann, ist es von
elementarer Wichtigkeit, dass Antoine Schwanenburg an der Spitze
der Liga steht. Bei Stranded hat er die Chance, Keek Hathaway
diesen Titel streitig zu machen, aber das ist ihr nicht genug.
Sie will die Absicherung haben, die Holly potentiell zu bieten
scheint. Das ist das, was im Cafe De Klep mutmaßlich
zwischen den Beiden besprochen wurde. Für sie wäre es
ein Sieg auf allen Ebenen. Amélie bekommt das fehlende
Puzzlestück, welches ihr noch größeren Einfluss
verschafft, Holly bekäme den Untergang von Keek Hathaway und
sicherlich einen „Gefallen“ von einer dann sehr
mächtigen Person. Win-Win, oder?“
(Anmerkung:
Den kompletten Artikel gibt es im Forum)
Amélie
legt das Smartphone zur Seite, ihr Ehemann schaut sie erwartend
und vorwurfsvoll an, während sie nach den richtigen Worten
sucht.
Amélie:
„Also ganz ehrlich Antoine, das meiste, was in diesem
Artikel steht hat sich die Tolnai wie so oft komplett aus den
Fingern gesogen. Die sucht doch Stories da, wo keine sind.
Sommerloch. Sonst hat die nichts zu berichten, also kommt die mit
sowas.“
Betroffenes,
vielleicht auch leicht schuldiges Lächeln von Amélie
Amélie:
„Du brauchst dir da keine Gedanken zu machen.“
Damit
ist Antoine nicht zufrieden.
Antoine:
„Das... MEISTE hat sie sich aus den Fingern gesaugt, hm?
Dann erleuchte mich mal, was in diesem Text stimmt denn?“
Amélie:
„Nun ja, ich war an dem Tag in dem Café. Aber ich
sagte ja auch, dass ich dort ein Meeting habe. Das ist also
nichts Neues.“
Das
will Antoine genauer wissen.
Antoine:
„Meeting? Mit Holly?“
Er
ist noch immer sehr sauer, das kann man ihm gut ablesen.
Amélie:
„Das war ein Meeting über Auslandsvermarktung und
solche Sachen.“
Sie
weicht aus.
Antoine:
„Das war nicht die Frage. Hast du dich da mit Holly
getroffen?“
Amélie:
„Nein.“
Das
kam schnell. Wenn es eine Lüge war, dann sehr gut und
eiskalt. Antoine scheint es daher auch zu glauben, schüttelt
aber dennoch den Kopf. Der Artikel gefällt ihm gar nicht.
Amélie:
„Aber jetzt mal vollkommen unabhängig davon, Antoine.
Wäre es wirklich so schlimm, wenn du Unterstützung
hättest?“
Antoine
fällt fast vom Glauben ab.
Antoine:
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, Amélie. Das KANN
nicht dein Ernst sein! Ich sagte doch ausdrücklich, dass ich
fair und ehrlich gegen Keek antreten wi..“
Amélie
fährt ihm in die Parade.
Amélie:
„Ja, ich sage ja auch nicht, dass du da sofort einen Plan
schmieden sollst. Mir geht es nur darum mögliche Optionen
durchzugeh...“
Und
jetzt anders herum.
Antoine:
„Amélie, lass den Mist, das sage ich jetzt ein
einziges Mal. Ich werde mich auf nichts dergleichen einlassen.
Ich will von keinem möglichen Plan wissen. Das ist MEIN
Match gegen Keek. Ich werde ihn besiegen und zwar alleine.“
Amélie:
„Ich will doch nur dein Bestes.“
Antoine:
„Mein Bestes... oder DEIN Bestes?“
Er
zeigt auf das Smartphone, spielt natürlich auf den Artikel
an.
Amélie:
„Ich sagte doch, dass das alles Unsinn ist, was dort
geschrieben ist. Das ist der typische Sensationsartikel den die
Tolnai alle paar Wochen wegen den Klicks raus hauen muss, damit
die noch irgendwie relevant bleibt. Du kannst mir glauben, wenn
ich dir sage, dass ihre Mutmaßungen alle komplett falsch
sind.“
Sichtlich
hat Antoine keinen Bock mehr auf die Geschichte.
Antoine:
„Das ist mein Match, Amélie. Damit das klar ist.“
Mit
Zorn in den Augen und Nachdruck in der Stimme.
Antoine:
„Mir ist es komplett egal, was da in dem Artikel jetzt
stimmt und was nicht. Aber das ist MEIN Match. Ich werde es
bestreiten. Alleine. Und damit ist jetzt alles gesagt und
Schluss.“
Amélie:
„Nur für den Notf...“
Antoine:
„Schluss!“
Amélie
ist nicht zufrieden mit der Abfuhr aber noch weniger zufrieden
ist Antoine. Der hat auch erst mal genug und verlässt die
Kabine. Die Tür knallt und die Szene fadet.
Singles Match:
Team Gelb (mit Liam Spencer) vs. Team Blau
(mit Scarecrow)
Referee:
Karo Herzog
ZACK
Licht
aus. Naja.
Zumindest
die Scheinwerfer. Von Dunkelheit kann in dem offenen
Stadion, unter freiem Himmel, an einem Sommerabend, nicht die
Rede sein. Dennoch ist klar, was das erlöschen der
Lichter bedeutet. Und der Mann, den es ankündigt, ist
unbeliebt genug um augenblicklich ein Konzert aus Pfiffen und
Buhrufen hervorzurufen.
Keines allerdings,
das laut genug ist, um die tiefen ersten Töne von
Whitechapels „Doom Woods“ zurückzudrängen,
als die Lichter Bühne und Ring in ein tiefes Rot
tauchen, das von dem abendlichen Dämmerlicht irgendwie
ganz passend unterstützt wird. Die Bilder des sterbenden
Waldes, der Kadaver und der verängstigten Tiere ziehen
über die Leinwand.
Laura:
„Aus Haifa, Israel. Mit einem Gewicht von 91 Kilogramm.
THIS. IS...“
Vor
dem Vorhang ziehen Nebelschwaden auf, die nur langsam in die
freie Luft entschwinden und die übliche, unheilvolle
Silhouette taucht vage in ihnen auf. Der Körper durch
den Mantel unförmig. Der Schädel durch die Maske
spitz zulaufend. Das Auge als erstes zu erkennen. Leuchtend
Rot.
Aufrecht,
langsam, tritt Scarecrow aus dem Nebel. Der Ledermantel hängt
in Fetzen an ihm herab. Die Maske, zerbrochen, offenbart ein
Auge. Den Lederhandschuh an der rechten ziert ein Leviathan
Logo. Zwischen den Fingern liegt der Griff einer Machete, die
Scarecrow neben sich herabhängen lässt, so dass die
Spitze über den Boden klappert. Die linke wird von
Klauen geschmückt, während Scarecrow sich langsam
auf den Weg zum Ring macht.
Und hinter ihm, schiebt
sich noch ein zweiter Schatten durch den Nebel. Und aus ihm
hervor bricht Luna Rosario. In ihren Händen: Eine
gigantische Flagge mit dem Leviathan Logo, die sie stolz, und
mich reichlich Trashtalk in die erste Reihe, schwenkt.
Sven:
„Okay ich bin mal so fieß und sage: Scarecrows
Karriere hält bisher nicht im Ansatz mit seinem Entrance
mit.“ Pete:
„Fieß, aber nicht ganz unwahr. Aber, Sven. Wenn
ich ein Szenario erfinden müsste, in dem Scarecrow
seiner Karriere endlich den Kickstart verpasst. Dann ist es
genau das in dem er jetzt gerade ist.“ Sven:
„Willst du das ausführen?“ Pete:
„Gerne. Er hat die Rookie Battle Royal bei
Stranded.“ Sven: „Eine
riesen Gelegenheit.“ Pete:
„Er hat im Team Mykru, was vermutlich die einzige Art
„Mensch“…“ Sven:
„Optimistisch.“ Pete:
„...ist, mit der ich Scarecrow in diesem Szenario
auskommen sehe. Er hat einen Stable Leader, der ihm Tonnen
als Selbstbewusstsein schenkt. Und er hat einen anderen
Rookie als Gegner. Was bei einem Sieg MASSIVES Momentum in
Richtung stranded gibt.“ Sven:
„Und eben diesen Rookie hat die Frau, die mit ihm am
Ring steht schon mal besiegt.“ Pete:
„Und eben dieser Rookie hat wohl keinen Rückhalt
mit am Ring.“ Sven:
„Ich sehe was du meinst.“
Flammen
schießen aus den Ringpfosten.
THE
DEVIL IS ALIVE
Scarecrow
war bereit.
Die
frische Luft im Jadestadion von Wilhelmshaven scheint beinahe
ein wenig zu vibrieren, als der Song durch das Rund wummert.
Die Scheinwerfer beleuchten die Stage in knalligem Gelb, als
vier Männer hervortreten.
Vorab
– in einigem Abstand zu seinen restlichen Kollegen, als
wolle er sich von ihnen distanzieren – marschiert Liam
Spencer alias „Buzzkill“ mit gewohnt grimmiger
und freudloser Miene vorweg. Hinter ihm folgt Caracal
Matthews mit deutlich besserer Laune, der die anwesenden
Mitglieder der GFCW-Galaxie offenkundig zu Jubelrufen für
den Vertreter seines Royal Rookie Teams animieren möchte.
Der
Dritte im Bunde, Neuling Vasilis Rizou, geht ein wenig
langsamer und schaut sich auf dem Weg zum Ring mehr als
einmal gründlich um. Ein wenig steht ihm der Mund offen,
ist dies doch sein erster Auftritt vor so einer großen
Crowd – auch wenn es für ein eigenes Match noch
nicht gereicht hat.
Der/das
Letzte ist dann Comebacker (und Trapper) des Jahres,
Maximilian Lunenkind. Für den heutigen Anlass hat er
sich zu seinem üblichen Anzug eine widerliche,
senffarbene Krawatte stehen lassen, die wohl den Team-Spirit
signalisieren soll, welchen er zu vermitteln gedenkt.
Seine
drei „Untergebenen“ haben sich da für die
schlichtere und effektivere Variante entschieden, denn sie
alle – selbst der Griesgram Spencer – tragen ein
gelbes Shirt aus der GFCW-Merchandise-Abteilung.
Selbstverständlich hat jedes Team dort seinen eigenen
Artikel, für all jene, die bei Stranded ihre Favoriten
auch mit ihrer Geldbörse unterstützen wollen.
Während
Spencer über die Treppe den Ring entert – nicht
ohne Luna Rosario einen selbst für seine eigenen
Verhältnisse besonders wütenden Blick zukommen zu
lassen, welchen selbige bloß mit einem unterkühlten
Lächeln und einem kurzen zynischen Winken erwidert –
stellen Rizou und Matthews sich nahe des Ringpfostens an den
Apron, tatsächlich auf der Seite ihres Kumpanens.
Buzzkill
wirkt gar ein wenig verunsichert über den Zuspruch, als
er einen kurzen Blick auf die beiden erhascht, während
der Grieche ihm „Ich glaube echt, du… ähm…
also vielleicht könntest du sogar echt nicht verlieren!“
zuruft – und lügen kann der Gute ja nicht, also
scheint zumindest ein Funken Hoffnung wahrlich in seinen
Kameraden zu existieren. Er darf sie nicht enttäuschen.
Er darf… sich eigentlich nicht unter Druck setzen
lassen. Er darf…
Maximilian
Lunenkind: „PLATZ DA!“
Der
komplett verstrahlte Obermongo aus dem Hause „Relikt
aus der Vergangenheit das man dort hätte belassen
sollen“ drängelt sich mit der Eleganz einer
Pferdewurst zwischen seinen beiden zu betreuenden Wrestlern
hindurch zum Ringrand. Auf absolut beschissen aussehende Art
und Weise hebt er das Bein, in etwa so wie ein Hund zum
Pinkeln, und fischt aus seinem Hosenbein eine Red Bull Dose,
welche er sorgfältig und akkurat so positioniert, dass
das Logo der Firma auf der Hard Cam zu sehen sein dürfte.
Das
bringt ihm ein genervtes Seufzen von Luna Rosario und eine
Nachfrage von Caracal ein, ob er die Dose nach dem Match
trinken dürfe, doch Lunenkind ignoriert beides als wären
sie Muskelmiller Segmente.
Maximilian
Lunenkind: „Okay, jetzt könnt ihr anfangen.
REFEREEEEEEEEEEE! STARTE, DU HUND!“
Irritiert
über diesen Anfall von plötzlichem GFCW’ismus,
aber nicht unbedingt überrascht, lässt er die
Glocke läuten. Und es geht los.
Pete:
„Blitzstart!“
Sven:
„Buzzkill stürmt sofort los, wie schon gegen Luna!
Keine Pause!“
Pete:
„Und Scarecrow… ah, da ist jemand vorbereitet.
Sehr gut gemacht.“
Klar
hat sich Scarecrow vor diesem Match mit Luna Rosario
unterhalten, schließlich hat sie Spencer ja schon in
One on One Action besiegt. Und als Buzzkill im Vollsprint
durch den Ring stürmt, in den Augen die Wildheit eines
Prädators, der keine Sekunde länger warten will,
seine gesamten Ängste und Befürchtungen in
Aggression gebündelt auf seinen Gegner loszulassen,
rollt sich Silas einfach aus dem Ring.
Unter
den lauten Buhrufen von Matthews und Rizou sowie einer Art
erzürntem Blöken von Lunenkind tritt Luna an
Scarecrow heran und nickt ihm bestätigend zu – und
schon hat Spencer die Möglichkeit verloren, das Momentum
früh und schnell an sich zu reißen. Jetzt
muss
Scarecrow nur noch…
Sven:
„WAS SOLL DENN DAS?!“
Auf
einmal zucken sowohl Luna als auch Scarecrow zusammen. Von
der Seite ist auf einmal der geistig eindeutig hochgradig
eingeschränkte Spinner namens „Maximilian L.“
an Luna Rosario herangetreten, hat eine zweite Red Bull Dose
– die er Gott weiß wo mit einem mal „ausgegraben“
hat – geöffnet und kippt sie nun über ihrem
Kopf aus. Luna und ihre mitgebrachte Leviathan-Flagge werden
in süßem Energy Drink geduscht.
Maximilian
Lunenkind: „SPÜRST DU SCHON WIE DU
ASERBAIDSCHANISCHER WIRST? SCHLIESS DICH MIR AN, UND WIR…“
Backfist!
Ohne
Rücksicht auf Verluste zieht Scarecrow dem Coach des
gelben Teams eine Rückhand mitten ins Gesicht. Lunenkind
ist kein Teil des Matches, also bedeutet ein Angriff gegen
ihn auch keine DQ – lediglich, dass er jaulend wie ein
Elfbar-süchtiger Koalabär nach hinten umkippt,
dabei den Rest der Red Bull Dose auf dem Hallenboden
verschüttet und seine Team-Mates sofort zur Stelle sind,
um einzugreifen.
Caracal
springt sogleich auf den Apron und moonsaultet von dort herab
neben Lunenkind auf die Matte, um zu checken, ob er soweit
okay ist. Rizou hingegen holt einmal tief Luft, nimmt seinen
Mut zusammen und tritt vor Scarecrow und die ziemlich wütende
Luna Rosario. Demonstrativ hebt er die Fäuste, als er
zum weiblichen Leviathan-Mitglied schaut, auch wenn die
Unsicherheit, die seine Körpersprache vermittelt, weiter
klar sichtbar ist. Genervt dreht sich Rosario ihm zu und…
SUICIDE
DIVE!
Pete:
„Seit wann springt Buzzkill denn Dives?!“
Sven:
„Seit heute, wie es scheint. In jedem Match bringt er
irgendeine neue Aktion mit hinein, und jetzt räumt er
einmal komplett alle ab – Scarecrow, Luna und sogar
seinen Partner Rizou!“
Ohne
Rücksicht auf Verluste hat der Brite seinen Körper
mit vollem Tempo durch die Seile auf alle Beistehenden nieder
hageln lassen, und es tatsächlich geschafft, sie von den
Beinen zu holen.
Das
Publikum jubelt ob dieser spektakulären Aktion. Das ist
schließlich das, was Buzzkill seit jeher ausmacht –
keine Sekunde des Zögerns, des Wartens, oder des
Abtastens. All Action, All The Time.
Das
aktuelle Projekt der Breads’schen Wrestler-Pipeline
blickt beinahe ein wenig ungläubig ob dieser
Unterstützung von den Rängen umher, dann reißt
er sich am Riemen und schnappt sich Scarecrow. Der ist zwar
ein Stück größer und schwerer, aber trotzdem
noch anhebbar, und ächzend schiebt Spencer Silas in den
Ring zurück, um anschließend hinterher zu steigen.
Pete:
„Scarecrow hat natürlich bemerkt, was hier
passiert ist, aber so beknackt es auch klingt –
Lunenkind hat Spencer hier geholfen.“
Sven:
„Wollte Buzzkill das denn so?“
Pete:
„Nun, indirekt hat er es schon mehr oder weniger
verlangt… die Frage ist wohl eher, ob es überhaupt
Lunenkinds Intention war, Buzzkill zu helfen.“
Sven:
„Auf jeden Fall wuchtet Silas sich gerade wieder auf
die Füße.“
Und
darauf hat Buzzkill natürlich nur gewartet.
Flying
Knee Strike!
Mit
einem beeindruckenden Satz nach vorne springt Buzzkill
Scarecrow entgegen – doch der kann im letzten
Augenblick einen entscheidenden Schritt rückwärts
machen und dabei gleichzeitig den rechten Arm ausfahren.
Spinning
Back Fist!
Der
in der Luft befindliche Liam Spencer bekommt von Scarecrow
die Faust genauso ins Gesicht gedonnert wie Lunenkind zuvor,
bloß dass hier auch noch der eigene Schwung, den Liam
hat, die Aktion schlimmer macht. Übel angeknockt fällt
Buzzkill wie ein nasser Sack plump auf die Matte.
Doch
genauso wie sein Temperament und seine Ungeduld seine größte
Schwäche sind, so sind sie eben auch eine Stärke –
und stolpernd kämpft er sich sogleich wieder so gut es
geht auf die Beine. Er wankt leicht und seine Augen sind
glasig, doch er steht wieder.
Scarecrow
ist allerdings schneller da, als Liam lieb sein kann. Der
aktuelle Liebling von Robert Breads, dem Mann, dessen Vision
des PC Silas verschmäht hat – hier würde es
sich anbieten, ein Zeichen zu setzen. Also tut Scarecrow das
auch.
Spinning
Heel Kick!
Da
hat der gute Silas wohl mehr als nur ein wenig von seiner
Mentorin gelernt. Der Kick mäht Spencer erbarmungslos
um, und sogleich setzt Scarecrow das Cover an.
Eins…
Zwei…
Kick-Out!
Pete:
„Woah, das war knapp. Silas wirkt enttäuscht,
macht aber direkt weiter. Er lässt sich keine Zeit und
geht in die Ringecke. Da baut er sich auf und… nun,
doch, jetzt wartet er.“
Sven:
„Aber nur, um seinem Opfer den Todesstoß
versetzen zu können. Buzzkill beißt die Zähne
weiter zusammen und denkt nicht eine Sekunde darüber
nach, nicht sofort und so schnell er kann wieder aufzustehen…
aber vielleicht sollte er das.“
Pete:
„Zu spät. Er steht wieder.“
Spear!
KNEE
STRIKE!
Scarecrow
sprintet mit beträchtlichem Speed los und senkt den
Kopf, um Spencer über den Haufen zu spearen, doch der
kriegt noch irgendwie das linke Knie nach oben und ballert es
seinem Gegner direkt unter das Kinn.
Reg-
und scheinbar besinnungslos kippt Scarecrow zur Seite weg und
regt sich nicht. Buzzkill hingegen schreit auf, will sofort
das Cover nachsetzen, aber hält sich nun auch das Knie –
klar hat es Silas schlimmer erwischt, aber trotzdem sind da
fast einhundert Kilo Power in sein Knie gerasselt. Fluchend
uns jaulend hopst Spencer auf dem rechten Bein herüber.
Dann
muss er Scarecrow, der auf dem Bauch liegt, auch noch drehen.
Er stemmt sich gegen ihn, und tatsächlich: Er kann das
Leviathan-Mitglied auf den Rücken drehen. Der Referee
ist da.
Eins…
Zwei…
Kick-Out!
Pete:
„Stark! Scarecrow ist noch nicht fertig. Das war ein
Wirkungstreffer, keine Frage, aber eben doch kein Knock-Out.“
Sven:
„Buzzkill sieht überhaupt nicht glücklich
aus. Aber das hält ihn nicht auf. Er hat Scarecrow mit
beiden Händen am Schädel fest umklammert und zieht
ihn mit sich nach oben, auf die Knie… und dann tritt
er einen Schritt zurück…“
BUZZSAW
KICK!
Weggeduckt
von Scarecrow! Das wäre der sichere Knockout für
Silas gewesen, doch er hat den Tritt kommen sehen – was
sonst würde jemand wie Buzzkill aus dieser Position
heraus abfeuern wollen? Der Schwung von Spencer lässt
ihn herum wirbeln, und es genügt, um Scarecrow den
Moment zu geben, nach vorne zu preschen.
Running
Neckbreaker!
Der
Israeli lässt den Striker Liam Spencer hier mit
klassischen Wrestling Moves ziemlich alt aussehen. Silas
setzt allerdings nicht direkt nach, als Spencer mit dem
Nacken auf die Matte donnert, und pinnt sofort. Stattdessen
scheint er sich einen Moment lang zu sammeln, ganz
offensichtlich noch immer nicht ganz im „Hier und
Jetzt“ nach diesem Knie von Buzzkill. Doch man merkt
eben, wie Scarecrow mehr und mehr zum Vollblut-Wrestler wird
– in solch einer Situation sind die Instinkte wichtig,
und die scheint Silas mittlerweile zu haben.
Vielleicht
hat er noch keinen Auto-Piloten wie ein Ricks, ein
Schwanenburg oder ein Jannek, der ihm erlaubt, mit
traumwandlerischer Sicherheit einen Move an den anderen zu
reihen, aber im Vergleich zu Liam Spencer hat Scarecrow den
Wrestling-Aspekt absolut down.
Kurz
atmet das Leviathan-Mitglied noch einmal durch, dann macht er
sich daran, Spencer an seinem Arm zu sich heranzureißen,
während er aufsteht. Er hakt die Extremität ein und
ohne Umschweife will er diese Situation nutzen, um das Match
für sich zu entscheiden.
Coming
Of War!
Scarecrow
reißt Spencer in die Luft, um ihm seinen Finisher zu
verpassen. Doch in der Luft zappelt Buzzkill los, tritt und
schlägt um sich, um sich aus dem Hold und dem daraus
folgenden Aufprall zu befreien und dem Untergang zu entgehen.
Aber
Scarecrow lässt nicht locker. Buzzkill hat eine halbe
Sekunde zu spät damit angefangen, sich zu wehren.
Der
Move geht durch!
Spencer
klatscht auf die Matte und das beinahe animalische Zappeln
verschwindet. Der Einzige, der sich jetzt noch regt, ist
Silas, der sich auf Buzzkill legt, um einen weiteren Sieg von
Leviathan über Liam Spencer klarzumachen.
Eins…
Zwei…
Drei!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Scarecrow!!!
Schwanenburgunder.
Jetzt noch überlegener im
Geschmack.
Noch siegreicher im Abgang.
Schwanenburgunder.
Der edle Tropfen des Erfolges.
Schwanenburgunder.
Jetzt in der kaiserlichen Edition
aus Bio-Reben.
Schwanenburgunder, der kaiserliche.
Probieren Sie ihn jetzt.
Schwanenburgunder.
So genießt bloß ein
Kaiser.
Schwanenburgunder.
Mit einem Blick,
der noch immer wirkt, als wäre er mitten im Kampf, tritt
Scarecrow durch den Vorhang. Erschöpft tappst er die drei
Stufen hinab und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Ein
Mitarbeiter reicht ihm ein Handtuch und eine Wasserflasche, die
er dankbar, aber nicht dankend, annimmt. Schnaufend wischt er
sich über das Gesicht und legt das Handtuch in den Nacken.
Nun scheint sein Puls langsam herunterzufahren. Der Modus der
Anspannung des Matches versiegt langsam. Aufgabe erledigt. Er war
auf einem guten Weg. Leicht lächelt er und blickt durch
das Areal. Bis sein Blick am anderen Ende des Bereichs hinter der
Bühne hängen bleibt.
Dort wartet
nicht Leviathan. Dort wartet auch kein heimtückischer
Angriff. Dort wartet ein freundschaftlicher präsentierter
Muffin mit Goldglasur. Eine ausgestreckte Armlänge dahinter:
Ein grinsender Thomas Camden, der auf Silas zugeht.
Thomas:
„Starkes Match, kleine Siegerprämie gefällig?“
Ohne
zu antworten nimmt Scarecrow einen Schluck aus der Wasserflasche,
die er anschließend sorgfältig schließt und
neben sich stellt. Noch einmal atmet er tief durch, doch dann
schiebt sich ein Grinsen unter die Tattoos und die roten Augen.
Scarecrow: „Du weißt,
dass das Wort Prämie bedeutet, dass ich dafür gewinnen
muss? Die Dinger stehen in rauen Mengen in unserer Umkleide,
Thomas.“
Dennoch nimmt
er den Muffin an und beißt ein großes Stück
heraus. Schmunzelnd nimmt Camden die Hand wieder zurück.
Genüsslich schmatzend, redet Silas brav mit vollem Mund.
Scarecrow: „Ich war n
Idiot vorhin, Thomas. Das Match, der ganze Stress in Leviathan.
Mir ging n bisschen die Düse. Ich seh ja ein, dass wir hier
einfach zusammenarbeiten sollten. Ich muss nicht best buddies mit
euch werden.“
Noch
einmal beißt er ab.
Thomas nickt
Scarecrow zu, dann aber auch noch den beiden Männern neben
sich. Team Blau ist komplett vor Ort.
Thomas:
„Edler Abend, Jungs…verdammt edler Abend. Kann so
weitergehn.“
Geöffnet
sind die Augen Mykrus mit denen er das Geschehen beobachtet ohne
einen Ton zu sagen, doch immerhin bringt einen ausgestreckten
Daumen hoch und drückt diesem, samt eingefahrenen Fingern,
in Richtung Diehls, dann Camdens, dann Scarecrows.
Die Messlatte
für die anderen Teams bei Straded war alles andere als
einfach zu überqueren.