Es ist wieder einmal an der Zeit ein wenig Städtekunde zu betreiben. Und so wie es vor 4 Wochen El Futuro schon gezeigt hat als er sich

die Freistadt Christiania in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks angesehen hat, so hat er sich wieder einen Platz gesucht in Portugal,

wo die European Capital Rush Tour nun halt macht. Lissabon, oder Lisboa wie man es im Portugiesischen ausspricht, ist eine Stadt deren

ganz genaues Alter gar nicht so leicht zu bestimmen ist, da es bereits zu Zeiten von Gaius Julius Cesar Erwähnung in der römischen

Geschichtsschreibung fand und damals unter dem Namen Colonia Felicitas Iulia bekannt war. Aber lauschen wir doch den Worten von El

Futuro selbst.


El Futuro: „Lisboa… Lissabon… eine Stadt die Geschichte Atmet. Hier in der Hauptsstadt und dem einstigen Königssitz Portugals beginnt

das Finest Hour Turnier 2015. Endlich möchte ich sagen. Endlich beginnt das worauf ich mich seid Wochen vorbereitet habe. Ein Turnier

das mit 12 Teilnehmern so stark und beeindruckend gespickt ist wie schon lange kein Turnier mehr im Pro Wrestling, im Lucha Libre.“


Wir befinden uns in einer Ruine in Lissabon. Dem Convento de Lisboa. Eine geschichtsträchtige Touristenattraktion.


El Futuro: „Nach der Tag Team Challenge, an der ich nicht teilgenommen habe, da ich mich auf das konzentrieren wollte, was nun vor mir

liegt, beginnt das Turnier mit der Wucht eines waren Erdbebens.“


Er läuft umher. Fährt mit der Hand über eine der Säulen die dieser Ruine.


El Futuro: „Ein Erdbeben, wie dieses was am ersten November 1755 diesen Ort verwüstet hat. Damals wurde ganz Europa durchgeschüttelt

und selbst in Luxemburg und Finnland spürte man noch die Ausläufer dieses gewaltigen Tektonischen Ereignisses. Und so wird auch das

Finest Hour Turnier die GFCW durchschütteln. Viele Paarungen dieses Turniers sind Matches die man vielleicht so nie wieder sehen wird.

Joe Jobber tritt gegen eines der Mitglieder des Fightclubs an.“


Er wendet sich von der Säule ab und bewegt sich in die Mitte des einstigen Hallenbaus. Schaut nach oben.


El Futuro: „Zereo Killer, ein ehemaliger GFCW World Heavyweight Champion trifft auf Robert Breads, ebenfalls ein frührer GFCW World

Heavyweight Champion. Ein Duell der Giganten und das bereits in der ersten Runde.“


Der karibische Luchador versteht sich darauf dem Match einen gewissen Hype zu verpassen. An einer anderen Säule tritt Chris McFly Jr. In

die Szenerie. Der Manager Schrägstrich Mentor Schrägstrich Betreuer des Luchadores hat sich wieder optisch etwas verändert. Die Haare

sind wieder so kurz wie zu seinen Zeiten als Teil der Suburbs. Nur der Stoppelbart ist geblieben von seinen letzten Auftritten.


El Futuro: „Und ich… ich habe einen Gegner erhalten wie er ihn aus den Tiefen der Hölle empor zu steigen scheint. Kriss Dalmi. Der

unkontrollierbare Drogenjunkie und der in die GFCW reichende Arm von Nicotine & Bacteria, einer Vereinigung von Menschen welche

die Welt schlicht und ergreifend in Flamen sehen will… eine wahrlich gewaltige Aufgabe.“


Nun spricht auch der Swingin’ Wrestler. Was viele vielleicht noch nicht wissen, McFly hat sich dazu entschlossen wieder aktiv in das

Geschehen im quadratischen Kreis einzugreifen. Doch noch nicht jetzt. Noch nicht wieder GFCW. Aber der Pfad aus seiner persönlichen

Dunkelheit zurück in das Scheinwerferlicht des Wrestling-Business ist verbunden mit dem Namen Kriss Dalmi, oder Dalm1 wie man in

Berlin mittlerweile schreibt.


CMJ: „Ich wünschte mir wirklich dass dir diese Aufgabe erspart bleiben würde. Ich wünschte mir ehrlich das es zu vermeiden gewesen

wäre das du auf den leben Alptraum aus Serbien triffst. Aber das Schicksal hat eine Auslosung hervorgebracht die keine Gnade kennt.

Es tut mir leid Jay.“


Die Worte klingen in der Ruine nach einer Endgültigkeit und zeitgleich auch zeitlos. Die Wege des Mentor und des Schützlings verlaufen

nicht parallel, sie verlaufen ja noch nicht einmal in der gleichen Promotion, also auf demselben Pfad. Aber sie werden beide die Station mit dem Namen Dalm1 passieren müssen.


El Futuro: „Das braucht dir nicht leid zu tun. Ich will dieses Turnier gewinnen. Ich werde ALLES was ich habe in die Waagschalle werfen.

Und das weißt du auch. Dass uns das Schicksal einen solchen Streich spielen würde, das konntest du nicht erwarten, das konnte ich nicht

erwarten. Aber es ist passiert. Und nun werden wir da durch gehen. Ich hier in Lissabon, du in wenigen Wochen in Berlin.“


Die Frage warum sich McFly wieder dazu entschlossen hat in den Ring zu steigen, bleibt unausgesprochen. Aber man merkt an der Art wie

EL Futuro seinen Coach und Mentor ansieht das sie in der Luft liegt.


El Futuro: „Kriss Dalmi mag ein unbezähmbares Monster sein. Er mag einer der gefährlichsten Wrestler ganz Europas oder gar der ganzen

Welt sein, ich werde ihn besiegen. Egal wie.“


Der Blick wandert wieder über die verschiedenen Säulen und bleibt an einem Bogen hängen.


El Futuro: „Wir schlagen eine Brücke alter Freund. Wir werden unsere Aufgaben schaffen und wie ein Erdbeben, wie das Erdbeben vom

ersten November 1755 über ganz Europa kommen. Ich heute Abend wenn ich Kriss Dalmi aus dem Rennen um die Krone des Finest Hour

Turniers geworfen haben werde und du wenn du am siebzehnten Mai deine Karriere in Berlin reaktivieren wirst. Second City Wrestling

wird als Ganzes von sich reden machen und unsere Schule, unser Name wird eine Melodie sein bei dem das Erdbeben, das wir auslösen,

der Rhythmus sein wird. Ich will den Sieg, dem ordne ich fast alles unter!“


McFly verschränkt die Arme vor der Brust. Er sieht nachdenklich aus. Aber auch entschlossen. In seinen Augen spiegelt sich etwas wieder

was beim Gast des letzten PPV’s noch nicht zu sehen war. Vorfreude.


CMJ: „Wir haben einen harten und steinigen weg vor uns. Das was uns drohen kann, ist mit Worten für dieses Business nicht mehr zu

beschreiben. Deshalb ist es vor allem wichtig das du stets auch auf deinen Rücken achtest und darauf acht gibst das du nicht verletzt wirst.

Dieses Match kann Karriere prägend, wenn nicht sogar Karriere entscheidend sein.“


Nicken von El Futuro. Die Gesichtszüge unter seiner Maske wirken hart und schon fast steinern.


El Futuro: „Ich bin nicht nur el Futuro, die Zukunft, ich bin auch dein Freund. Und so wie ich es sehe stürzt du dich selbst in den Kampf gegen

eine Macht die eine Gewalt verkörpert die vergleichbar ist mit dem was hier im Jahre 1147, zu Zeiten des zweiten Kreuzzuges passiert ist.“


Wieder einmal zeigt sich der halb puertoricanische, halb mexikanische Luchador bewandert in Geschichte. Schließlich kann nur der in der

Zukunft auch erfolgreich sein der auch die Vergangenheit kennt.


El Futuro: „Ich stehe an deiner Seite, wenn es sein muss auch in Berlin unter den Schwingen des Phoenix. Lass es mich wissen und ich bin da

wenn du mich brauchst.“


Sachtes Kopfschütteln vom Swingin’ Wrestler.


CMJ: „Hier geht es in erster Linie um dich. Auch wenn sich die Wege des Schicksals diesen seltsamen Umstand ausgedacht haben. In Berlin

muss meinen eignen Kampf schlagen und meinen eigenen Weg gehen. Dort ist Dalm1 nur ein Teil eines gewaltigen Problems. Eines Problems

bei dem ich nicht weiß wie es verlaufen wird. Ich will nicht dass du mir dorthin folgst. Das was dort passiert ist nicht deine Aufgabe. Deine

Aufgabe liegt heute Abend vor dir. Und sie erfordert all dein Können. All dein Wissen. All dein Momentum.“

El Futuro: „Und all deine Erfahrung.“

CMJ: „Ja. Auch das. Lass uns gehen.“


Und so laufen beide aus der Ruine heraus. Und es wird nicht das letzte sein was man heute von ihnen hört und sieht.



Ahhhhhh…“

Mit einem langgezogenen Seufzer lässt sich der Siegreiche in den quadratischen, schwarzen Ledersessel fallen und streckt demonstrativ alle
 Glieder von sich, als würde er sich auf einer Liege auf einem sonnengefluteten Palmenstrand befinden und nicht bloß den Körper, sondern 
auch die Seele baumeln lassen, die aber längst nicht mehr in seinem Besitz ist. Inzwischen hat sich der Kombattant eine schwarze 
Trainingshose und ein ebenso schwarzes, enganliegendes Shirt übergestreift. 
Zwischen seinen Fingern schickt eine glühende Zigarette blau-graue Rauchfäden in die Atmosphäre, von der er mit seinem leblos nach hinten
 baumelnden Kopf einen Zug nimmt und den inhalierten Qualm an die Decke bläst.

Claude Booker betrachtet diese ausgesprochen nachlässige Selbstpräsentation seines Gegenübers mit Argwohn, denn auch wenn aus ihr die
 sichtliche Erschöpfung eines geworkten Matches spricht, fordert der Ligapräsident von seinen Angestellten – oder in diesem speziellen Fall
 künftigen Angestellten – ein Mindestmaß an geschäftlicher Professionalität, denn nichts anderes war das hier, nachdem es kam, wie es
 kommen musste. Ein Business Meeting. Zugegebenermaßen ein Unliebsames, aber letztendlich ein Business Meeting.

Dynamite: „Würdest du die Güte besitzen, deine Zigarette auszumachen, Kriss?“

Weniger als Frage, sondern vielmehr als Aufforderung gemeint, deutet Dynamite mit seinem Zeigefinger auf die selig vor sich hinqualmende
 Kippe in der Hand des Serben, welcher daraufhin seinen Kopf zu dem Besitzer der GFCW neigt und diesen erst verständnislos anstarrt, 
dann aber doch Folge leistet und den Glimmstängel mit einem verständnisvollen Lächeln ausdrückt. Auf dem Dokument, das vor ihm liegt. 
Jede anwesende Person in der VIP Lounge der Krakauer Tauron Arena merkt,
wie es förmlich unter der auf den ersten Blick besonnen wirkenden Mimik des Ligapräsidenten brodelt: Sicherheitschef Azrael, seine beiden
 mitgebrachten Securities und natürlich Kriss Dalm1 selbst, der diesen Moment des Triumphes bis ins Kleinste auskostet. Alle sind sich im
 Klaren darüber, dass allein die Tatsache, dass sie sich hier nach der Show zusammengefunden haben, ein Beleg dafür ist, dass nicht etwa Lex
 Streetman versagt hat, sondern Claude Booker selbst, der sich zu dieser Abmachung breitschlagen lassen hat.

Dalm1: „Boss, diese Zigaretten sind wirklich das einzige Laster, das ich noch mit mir herumtrage, seit ich den kunterbunten 
Stimmungsaufhellern und aufgekochten Traumwandlern entsagt habe. Und nicht einmal das möchtest du nach der Schlacht, die ich mir heute
 Abend mit Lex Streetman im Ring geliefert habe, gönnen. Du weißt schon – „Die Zigarette danach“. Und so wie ich das sehe, habe ich es
 deinem hörigen Söldner so gut besorgt, dass ich mir eben jene Zigarette danach redlich verdient habe. Genauso wie das hier!“

Mit einer flüchtigen Geste deutet der Belgrader auf das mehrseitige Schriftstück mit dem zusammengepressten Zigarettenstummel darauf,
 welches Claude Booker kurz darauf in die Hand nimmt, den Kippenrest auf den Boden neben dem Glastisch hinuntergleiten lässt und es
 danach wortlos anstarrt.

Er grübelt. Nicht erst seit heute, sondern schon von dem Moment an, als er das Match vor zwei Wochen angesetzt hat. War es die richtige
 Entscheidung, selbst jemandem wie Kriss Dalm1 eine zweite Chance einzuräumen? Oder sollte er einfach die Reißleine ziehen, bevor er etwas
 tut, das er für den Rest seines Lebens bereuen könnte? Und warum hatte er ausgerechnet bei dieser Sache ein so schlechtes Gefühl?

Dynamite: „Weiß du, Kriss…“

Er stockt. Scheint nicht sicher, ob das, was er sagen will, das Richtige, das in dieser Situation Angemessene ist.

Dynamite: „Ich hadere bis zu diesem Augenblick mit der Frage, ob ich dich diesen Vertrag unterschreiben lassen soll, statt ihn hier und jetzt zu
 zerreißen und die ganze Sache abzublasen. Ich kann nicht sagen, woran es genau liegt. Nach Sichtung einiger deiner Auftritte in Berlin und 
den Dingen, die du dort angerichtet hast, sprechen sogar noch mehr Fakten dagegen, dich wieder in die GFCW zu lassen. Du sagst, 
du hättest dich verändert, wärst jemand anderes geworden, nachdem du dem Drogenkonsum nach eigenen Angaben abgeschworen hast. 
Aber ich sah diese Veränderung nicht, Kriss. Ich sah die Videoausschnitte. Und ich sah den gleichen Irrsinn in den weit aufgerissenen Augen,
 den ich noch aus deiner Zeit in der GFCW kannte. Ich sah die sadistische Freude, die es dir bereitete, Männer wie Robert Breads bis aufs
 buchstäbliche Blut zu quälen. Je länger wir hier sitzen, je länger ich mir dich ansehe, komme ich zu dem Schluss, dass ich diesen Vertrag
 unmöglich von dir unterschreiben lassen kann, auch wenn mir bewusst ist, dass dich das keineswegs hindern wird, dir anderweitig 
Zugang zur GFCW zu verschaffen, allein um den Punkt deutlich zu machen, dass man dich nicht loswerden kann, selbst wenn man es drauf
 anlegen würde.“

Er schüttelt den Kopf, stemmt die Finger seiner rechten Hand gegen die entsprechende Schläfe und legt den Arbeitsvertrag wieder auf den
 Glastisch, der die beiden Akteure voneinander trennt.

Dynamite: „Es geht nicht. Ich kann dieses ungute Gefühl, das dich und alles, was mit dir zusammenhängt, einfach nicht ersticken.“

Und dann legt sich ein kollektives Schweigen über die VIP Lounge in der Tauron Arena. Das, was Dynamite andeutet, bleibt unausgesprochen.
 Dalm1 ist sofort bewusst, was sein Gegenüber ihm damit sagen will.
Und reagiert überraschend entspannt auf diese Tatsache. Der rechte Mundwinkel des Serben verzieht sich zu einem Schmunzeln, dann beginnt
 er kurz in seiner Hosentasche zu kramen, um von dort ein bronzenes und mit Gravuren verziertes Zippo-Feuerzeug hervorzuholen und es
 neben den Vertrag auf den Tisch zu stellen. Die irritierte Miene des GFCW-Eigners trifft ein Gesicht, 
das nichts als absolutes Verständnis für die soeben getroffene Entscheidung zur Schau stellt. Mit einer einladenden Geste deutet der Serbe auf
 jenes Feuerzeug, mit dem er den Himmel einst rot färbte.

Dalm1: „Dann verbrenn ihn, Dynamite! Nimm den Vertrag in deine Hand und lass Realität werden, was sich schon vor zwei Wochen in 
deinem Kopf ausgeformt hat. Lass Männer wie mich, die sich im Tryout befinden, unbezahlt für dich arbeiten, um sie nach verrichteten 
Dingen wieder auf die Straße zu setzen, obwohl du Anderweitiges versprochen hast. Gib deiner inneren Stimme nach und zeig all deinen
 Zuschauern, deiner GFCW-Galaxie, dass die Personalpolitik von Claude ‚Dynamite‘ Booker von Angst und Misstrauen beherrscht wird.
 Beweise der Welt, 
dass dein Wort das Gewicht einer Feder im Sturm besitzt und dass du genauso rückgratlos bist, wie dein nichtsnutziger Bruder Spawn!“

Irritation verwandelt sich in Entgeisterung, als Kriss Dalm1 sich zu ihm nach vorne lehnt und ihn mit einem Gesichtsausdruck der puren
 Begeisterung anstarrt.

Dalm1: „Worauf wartest du, Dye? Verwandle dieses Schriftstück in Asche, so wie deine vollmundigen Versprechungen! Sie sollen alle 
sehen, dass man dich nicht ernst nehmen kann. Weder als Promoter, noch als Geschäftsmann! ZÜND – DEN – VERTRAG – AN!“

Was soll er nun tun? Soll er seinem Instinkt folgen und es durchziehen? Die Abmachung wirklich für nichtig erklären? Kriss Dalm1 hat 
einen relevanten Punkt angesprochen: Wieviel wäre sein Wort in Zukunft noch wert, wenn er den Serben jetzt nicht unter Vertrag nimmt? 
Wer würde ihm in Zukunft noch Glauben schenken? Seine Integrität als Promoter wäre am Boden…

Wut steigt plötzlich in Claude Booker auf. Er hat sich von Kriss Dalm1 nach allen Regeln der Kunst vorführen lassen. Seit sie hier sitzen hat 
der Serbe sein kleines perfides Spiel mit ihm getrieben, ein Spiel, das er am Ende so oder so gewinnen wird. Entweder er nimmt ihn hier
 und jetzt unter Vertrag, oder er würde seinen Ruf selbst schädigen und wer könnte dann sagen, wie weit die Konsequenzen davon reichen würden. 
Nicht bloß für die Außendarstellung der Liga, es könnte möglicherweise auch eine Kultur des Misstrauens innerhalb des Backstages 
erschaffen, etwas, das er eigentlich immer vermeiden wollte.

Kriss Dalm1 betrachtet die an die Oberfläche schwappende Verzweiflung, die sich im Antlitz seines Gegenübers spiegelt, mit wachsender
 Freude. Immer wieder schweift sein Blick dabei auch zum Sicherheitschef Azrael und seinen Mannen, als ob er prüfen wollte, ob die einen
 genauso großen Spaß an dieser Situation haben wie er, aber deren Mienen sind stoisch an einen fixen Punkt in der Leere gerichtet. Sich 
wieder Dynamite zuwendend, setzt der Meister der Geschmacklosigkeiten abermals ein Lächeln auf. Eines, aus dem die pure Verachtung
 spricht.

Dalm1: „Du armseliger, armseliger Mensch kannst es nicht, oder? Weil dein Wort im Gegensatz zu anderen noch etwas bedeutet, weil du ein
 durch und durch gerechter Mensch bist und du die Ungerechtigkeit, die dir von Männern wie deinem Bruder Al oder Robert Breads zugefügt
 wurde, mit jeder Faser deines Körpers hasst. Das ist auch das, was dich von solchen halsabschneiderischen Bastarden wie Robert Stevens
 oder Jimmy Burnshaw unterscheidet – du bist zu gut für dieses Geschäft, Boss!“

Spot on. Auch wenn er es sich in diesem Augenblick nicht eingestehen will, aber wahrscheinlich hatte der Serbe mit seiner Analyse recht. 
Und das kotzt ihn momentan über alle Maßen an, man kann es nicht treffender ausdrücken.
Mit einem ebenso langen Seufzen, das Kriss Dalm1 erklingen lassen hat, als er sich zu Beginn dieses Treffens in den Sessel setzte, steht er 
nun auch wieder auf, steckt sein Feuerzeug ein, welches offenbar nicht mehr gebraucht wird. Dann klopft er dem Ligapräsidenten
 freundschaftlich auf die Schulter.

Dalm1: „Wenn du die richtige Entscheidung getroffen hast, rufe ich dich an und wir können die Details später klären. Bis dahin wünsche ich 
dir noch einen angenehme Nacht!“

Und mit diesen Worten verlässt Kriss Dalm1, ein fröhliches Lied pfeifend, den Raum und überlässt ihn Claude Booker und seinem Gefolge.
 Ersterer starrt mit leerem Blick auf den Vertrag mit dem Brandmal der ausgedrückten Zigarette. 
Dann verteilt er ihn wutentbrannt schreiend im Zimmer.

Dynamite: „ZUM TEUFEL NOCH MAL! VERDAMMTE SCHEISSE!!!“


Ein hünenhafter Mann im langen schwarzen Ledermantel schreitet langsam aber dennoch zielstrebig auf das imposante Eingangstor des

Friedhofs zu. In der Dämmerung ist er aus der Ferne nur schemenhaft zu erkennen, doch die Glatze des Riesen ist auch in dem wenigen

Licht deutlich zu erkennen. Das Auffälligste sind aber die rot leuchtenden Augen.


Der Mann öffnet das laut quietschende Tor und betritt den verlassenen Friedhof. Die Kamera schwenkt nun um und wir sehen die

gewaltige Erscheinung von der Seite, wie sie durch die Reihen der Gräber schreitet. Dabei verschwindet er immer wieder mal hinter einem

ins Blickfeld kommenden Grabstein.


Schließlich bleibt er vor einem zunächst belanglos wirkendem Stein stehen. Ein fast schon mickrig wirkender Grabstein, scheinbar ein

Standardprodukt der Friedhofsverwaltung, kein liebevoll ausgewählter Grabstein fürsorglicher Angehöriger.


Der Hüne seufzt tief und geht dann auf ein Knie runter. Die Kamera blickt dem Mann nun direkt über die Schulter und wir betrachten

die Inschrift auf dem Stein genauer.




R.I.P.


R. M.


01.01.1969 - … (die Schrift ist an dieser Stelle vollkommen unleserlich)



???: „Was ist nur aus dir geworden? Was ist aus UNS geworden?! Sie haben uns in den Untergrund gedrängt, in die Schattenwelt verbannt.

Dort haben wir ein düsteres Dasein in trister Einsamkeit gefristet, bis zum heutigen Tag. Doch damit ist es nun vorbei!“


Den letzten Satz schreit er regelrecht heraus. Irgendwo in der Nähe schreckt ein schlafender Vogel überrascht auf und fliegt hastig davon.


???: „Es wird Zeit, Zeit zurückzukehren und diesen Armleuchtern, die mich nie respektiert haben, endlich zu zeigen wo der Hammer hängt!

Es kommt endlich die Zeit der Vergeltung, die Zeit der Abrechnung, MEINE Zeit. Und ich habe mit vielen abzurechnen, mit so vielen.

Und sie werden alle bezahlen, ALLE!“


Langsam beruhigt er sich wieder, und das tiefe Dröhnen seiner Atmung verebbt ein wenig, bleibt jedoch das einzige Geräusch in der

ansonsten gespenstischen Stille.


???: „Der eine hat mich verspottet und sich sogar geweigert, gegen mich anzutreten. Hat mir meinen großen Triumph einfach so genommen,

dieser FEIGLING! Der andere wiederum meint, mich knapp überragen zu müssen, dabei bin ich doch das größte Biest in der GFCW.

Wieder andere waren so vermessen, mich auf ihre Seite ziehen zu wollen, MICH!!! NIEMAND zieht mich irgendwo hin, niemand.


rasselnde Atemgeräusche …


???: „Und dann diese neuen Emporkömmlinge, sie widern mich einfach nur an. Der eine biedert sich so abartig an, dass ich es kaum

ertragen kann, hat nichts vorzuweisen und will schon nach den Sternen greifen. Aber er wird schon sehen, sie alle werden sehen.“


Langsam und beschwerlich erhebt er sich wieder. Der volle Mond scheint gleißend hell und irgendwo hört man einen Uhu käuzen.

Schuhu – Schuhuuu …


???: „Das bin ich mir selbst schuldig. … Das bin ich UNS schuldig.“


Der Hüne dreht sich hastig um, wobei die roten Augen bedrohlich auflodern, und geht mit schnellen Schritten davon.


Plötzlich wird zu einer scheinbar sehr hektischen Szene im Backstage-Bereich geschaltet! Mehrere Security-, GFCW-Mitarbeiter und

Referees versuchen offensichtlich einen handfesten Streit irgendwo zu schlichten! Die Kamera folgt den Mitarbeitern um zu zeigen was hier los ist…

Der Weg führt zum Parkplatz der Halle, wo in der Tat zwei Männer mühsam voneinander getrennt werden! SEHR mühsam, denn keiner der

beiden kann beruhigt werden!

Jetzt taucht Mac Müll vor der Kamera auf und meldet sich zu Wort…


Mac Müll: „Meine Damen und Herren… Wie Sie sehen können ist hier gerade die Hölle los… es war eine sehr unglückliche Situation…

und ist es immer noch!“


Mac muss kurz unterbrechen und dreht sich um weil es wieder hektischer hinter ihm wird…


Mac Müll: „Was passiert ist… Lionel Jannek kam gerade in der Halle an… und unglücklicherweise kam auch, Sekunden später, Zereo Killer

in der Halle an!“


Die angesprochenen Wrestler können im Hintergrund auch nach wie vor kaum voneinander getrennt werden…


Mac Müll: „Das Ganze… das Ganze führte zunächst zu harten Worten, die nicht fürs Fernsehen geeignet sind… und dann wurden die

beiden Männer, wie sie unschwer erkennen können, handgreiflich…“


Inzwischen ist auch Dynamite im Hintergrund hinzugekommen, sowie einige Wrestler, die jetzt ebenfalls mithelfen die beiden Männer, die sich

so sehr hassen, zu trennen…


Mac Müll: „Und jetzt haben alle hier große Mühe die beiden Männer zu trennen…“


Nach diesem Satz muss Mac Müll aus dem Bild verschwinden weil der Brawl, samt Menschenmasse, gefährlich in seine Richtung kommt.

Dynamite stellt sich mutig zwischen die zwei Gruppen die versuchen Jannek und Zereo zurückzuhalten und schreit beide an gefälligst mit

diesem Unsinn aufzuhören! Tatsächlich gelingt es den beiden Gruppen endlich, die Streithähne voneinander wegzuzerren. Doch Lionel

Jannek wirft Zereo Killer noch ein paar sehr unschöne Worte hinterher…


Lionel Jannek: „Mit dir bin ich noch nicht fertig, MacKenzie!!! Nicht solange du noch atmen kannst!!!“


Diese Worte unterstreichen die äußerst aggressive Gemütslage des „Übermächtigen“ aus den letzten Wochen noch einmal richtig…

Noch einmal wird Zereo Killer, wütend wie man ihn nie zuvor gesehen hat, von der Kamera eingefangen, bevor die Regie endlich

wegschaltet… Man darf davon ausgehen, dass zwischen diesen beiden Männern das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist…

Unheimlich wird es allerdings beim Gedanken daran, was diese beiden sich in einen künftigen Match antun könnten, wenn solche Worte fallen…




War Evening, Lissabon, (Portugal, Praça de Touros do Campo Pequeno), 01.05.2015


In Kooperation mit



Masquarading of the Wicked“ von den Edge of Throns gibt sich die Ehre und somit tauchen wir direkt in die „Stierkampfarena am kleinen Platz“, so zumindest die Übersetzung des inländischen Hallennamens, ein. Ein Feuerwerk an der Entrance Rampe lässt die Halle in bunten Farben glänzen, während sich die Pyros und Raketen ihren Weg in die Luft bahnen. Der aufkommende Schwarzpulvergeruch legt

sich nach und nach auf die Ränge der traditionell runden Arena, doch die portugiesische GFCW-Galaxie stört dies nicht im Geringsten. Sie jubeln dennoch, sind absolut in Feierlaune und scheinbar scheint aus Deutschland das gewisse „Tanz in den Mai“-Feeling auch hier in Lissabon heute vertreten zu sein.

Ein Rundflug mit der Kamera durch den On-Air Bereich folgt und die Hallenscheinwerfer fangen das begeisterte Publikum in allen Ecken (wenn es sie in dieser runden Arena gäbe^^) ein. Angeheizt vom bekannten südländischen Temperament bringen die Fans die Halle bereits jetzt ordentlich zum Kochen und wieder einmal können die beiden GFCW-Kommentatoren auf ihren Plätzen ein wahres Meer an

selbstgebastelten Schildern und Plakaten im „Praca de Touros“ erkennen. Dem Zuschauer vor dem Fernseher bietet sich nun stattdessen der Blick auf den Titan Thron, wo zunächst noch das bekannte GFCW-Logo zu sehen ist. Dies macht nun allerdings Platz für einen Schriftzug, welcher heute Abend und auch die nächsten Show definitiv das Hauptthema von „War Evening“ sein dürfte und noch bevor Pete und Sven an den Headsets zum Sprechen kommen, prangern die großen Worten deutlich lesbar auf dem überdimensional großen Bildschirm über der Rampe.


'GFCW FINEST HOUR TOURNAMENT 2015'
-
'THE JOURNEY BEGINNS TODAY!'



Pete: „Boa noite GFCW! Boa noite Lisboa! Herrlich, ich glaube wir werden hier noch richtige Sprachexperten, aber wie auch immer... herzlich Willkommen zur nächsten Show von German Fantasy Championship Wrestling und einem weiterem Halt auf unserer „Capital Rush Tour 2015“! Nach Osteuropa vor zwei Wochen verschlägt es uns heute ganz in den Westen unseres Kontinents, wo wir Station in der Hauptstadt Portugals machen! 10.000 begeisterte Zuschauer haben sich hier in der

Praça de Touros do Campo Pequeno“ zusammengefunden, um mit uns nun vollkommen die „Road to Finest Hour“ zu beschreiten. Die Headline auf dem Thron dürfte schon Nachricht genug sein, denn heute geht es endlich wieder los, Sven!“

Sven: „Jawohl, endlich wieder, und damit auch hallo von meiner Seite aus. Nachdem wir vor vierzehn Tagen mit der zweiten „GFCW Mongo Tag Team Challenge“ in Krakau bereits epische Momente erleben durften, bahnen sich heute weitere magische Erlebnisse an. Ab heute kämpfen genau zwölf Wrestler der GFCW in insgesamt zehn Matches um eine einzige goldene Chance... einen Spot auf die GFCW Heavyweight Championship bei „Brainwashed 2015“! Nach dem Pheasant Warrior 2013

und Lionel Jannek 2014 suchen wir somit zum dritten Mal einen Turniersieger, der sich die Chance auf den ganz großen Wurf sichern kann. Neulinge wie Rückkehrer sind dabei... Rookies, als auch Veteranen und „Top Dogs“ der Liga. Hier und heute erwartet uns die erste Runde des Turniers und dies wird sofort mit einem Knallermatch im Stile eines Finales auf uns warten. Nun aber erst mal, wie ihr es gewohnt seid, die Match Stück für Stück... dies ist die heutige Card für „War Evening“ aus Lissabon!“


Finest Hour-Viertelfinal-Match 1:
Fight Club vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle


Sven: „Das erste Viertelfinalduell präsentiert uns sofort ehemalige Titelträger, denn noch bei der letzten Großveranstaltung „Doom's Night“ konnten sich Drake Ackley und Jasper Randall gemeinsam den Intercontinental Titel sichern – ein Novum in unserer Liga. Mittlerweile sind sie das Gold allerdings wieder los und dies dürfte sie mitunter noch gefährlicher machen, als sie eh schon sind. Der Fight Club lechzt nach neuen Herausforderungen und neuen Erfolgen... und dies schon heute!“

Pete: „Zu tun bekommen es die beiden Kämpfer mit DEM Mann schlechthin in der GFCW... Joe Jobber! Der größte Fanliebling aller Zeiten schmiedete vor ein paar Wochen einen simplen Plan, den er nun versuchen will, zu erreichen. Teilnahme am Turnier, Sieg im Turnier, Sieg über den GFCW Heavyweight Champion, Date mit Tammy! Schritt eins ist mit diesem Match schon mal gemacht, mal schauen,

ob für Double J heute Abend der Zweite gleich folgen wird oder der Fight Club, wer auch immer von den Zwei im Match antreten wird, diesen „Masterplan“ bereits abrupt beenden wird.“


Finest Hour-Viertelfinal-Match 2:
Player vs. "The Evolutionist" Michael Payne
Referee: Guido Sandmann


Pete: „Als Nächstes auf der Agenda steht das Match von Player und Michael Payne. Der ehemalige Anführer der Domination hat sich in den letzten Monaten zu einer konstanten Kraft in unserem breiten Pool an talentierten Aktueren entwickelt und wartet nun auf seinen nächsten Schritt in der Entwicklungsstufe. Im Rennen um den GFCW Intercontinental Titel hat es noch nicht geklappt, aber vielleicht kann er im Turnier auf sich aufmerksam machen und sich für weitere Aufgaben empfehlen.“

Sven: „Empfehlen will sich aber auch „The Evolutionist“ und dies nunmehr nicht nur mit mystischen Videos und Auftritten. Nachdem er über Wochen den Fight Club verfolgt und immer wieder ablenken konnte, steht heute die Rückkehr Paynes in den GFCW-Ring bevor. Rückkehr? Ja, sie haben richtig gehört... vor einigen Jahren war er bereits schon mal kurzfristig in der GFCW und heute gibt es möglicherweise den Beginn seines zweiten Fürhlings in unserer aller Lieblingsliga.“


Finest Hour-Viertelfinal-Match 3:
The Godlike vs. ???
Referee: Mike Gard


Pete: „Bleiben wir gleich bei Rückkehrern, denn mit „The Godlike“ kehrt hier niemand geringerer als der Bruder von Zereo Killer in die GFCW zurück. Eingefleischte Fans werden sich noch an die Fehde der Beiden und Zereo CooL aus 2012 erinnern, wo wir wirklich einige an spannenden und vor allen Dingen auch extremen Matches gesehen haben. Ein Sieg könnte ihn womöglich eine längerer Beschäftigung und vielleicht ja sogar ein Halbfinalmatch gegen seinen eigenen Bruder einbringen. Wenn das mal nicht Motivation genug ist...“

Sven: „Vorausgesetzt, Zereo gewinnt heute ebenfalls sein Match, aber steht auf einem anderen Blatt Papier. Ebenso festgesetzt dürfte wahrscheinlich auch schon Godlikes Gegner sein, doch noch haben wir keinerlei Informationen über den einzig unbekannten Teilnehmer in diesem Turnier. Viele Namen können nun gerüchtet werden, zumal es auch noch viele GFCW-Akteure gibt, die (noch) nicht in diesem Turnier vertreten sind.

Ob bereits aktiver GFCW'ler oder großes Überraschungsauftritt... wir werden wohl abwarten müssen, wer sich hier gegen The Godlike die Ehre geben wird.“

Finest Hour-Viertelfinal-Match 4:
Tom Hdot vs. Lex Streetman
Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: „Das Turnier scheint dieses Jahr ein großes Sammelbecken für Comebacks zu sein, denn auch das „TwoFace“ Tom Hdot feiert in seinem Match sein offizielles Singles Comeback in der GFCW! Nachdem er mitsamt Hillary Tate in der letzten Show bei der „Mongo Challenge“ zum ersten Mal wieder in den Ring stieg, ist er heute zum ersten Mal wieder auf sich alleine gestellt und kann direkt für große Furore sorgen. Vor seiner Abwesenheit war Hdot stets ein gefährlicher Mann im Seilgeviert, hat er diesen Killerinstinkt noch beibehalten?“

Pete: „Diese Gefährlichkeit wird er auch brauchen, denn sein Gegner ist immerhin der amtierender GFCW Tag Team Champion Lex Streetman! Unter Experten wird der ehemalige Heavyweight Champion teilweise unter den Top 3 der Favoriten auf den Turniersieg gehandelt und dieses Turnier wäre für ihn in der Tat ein schneller Weg zurück in die obersten Cardregionen. Ob dies seine Verpflichtungen im Tag Team Bereich und auch Hdot selbst zulassen, werden wir wohl spätestens in diesem spannenden First-Time-Ever Match sehen können.“


Finest Hour-Viertelfinal-Match 5:
Kriss Dalmi vs. El Futuro
Referee: John Warden


Sven: „Auch das folgende Match hat es so noch nie in der GFCW gegeben, ist Kriss Dalm1 doch erst letzte Show offiziell in die GFCW zurückgekehrt. Mit einem Sieg über Dynamites Gegnerwahl hat sich der Serbe erneut einen Vertrag mit der Liga gesichert und darf sofort in diesem großen Turnier mitwirken. Als ehemaliger GFCW Intercontinental Champion mit Sicherheit nachvollziehbar und wir können gespannt sein, ob Dalm1 seinen guten Lauf aus der letzten Show beibehalten kann.“

Pete: „Ums Beibehalten geht es seinem Gegenüber El Futuro wohl eher weniger, denn der Luchadure möchte endlich beweisen, dass er auch den GANZ großen Wurf realisieren kann. Nach bereits vergeblichen Anläufen um die Tag Team und den Intercontinental Titel wird Futuro mit Sicherheit alles dafür geben, in diesem Turnier eine gute Figur abzugeben. Vielleicht kann ihm sein neuer Manager Chris McFly Jr. ja die nötigen paar Prozent noch mitgeben, die Futuro bisher immer gefehlt haben.“


Finest Hour-Viertelfinal-Match 6:
Zereo Killer vs. Robert Breads
Referee: Bob Taylor


Pete: „Und nun, meine Damen und Herren, schnallen sie sich an, für DIESEN Megakampf gleich in der ersten Runde. Auf der einen Seite ein GFCW Triple Crown Champion... Rekordhalter des GFCW Intercontinental Titels, was die Anzahl an Titelgewinnen angeht... ein Mann, der die letzten Jahre stets in den obersten Riegen der GFCW zu finden war... ein absoluter Fanliebling und ein Könner seines Fachs... Zereo Killer!“

Sven: „Auf der anderen Seite... einer der erfolgreichsten und prägendsten Figuren in der Geschichte der GFCW... ein ehemaliger GFCW Heavyweight Champion... der ehemalige Präsident der Liga... der aktuelle und frisch gekrönte Co-Sieger der „GFCW Mongo Challenge 2015“... einer der gefährlichsten und gleichzeitig meist gehassten Männer der Liga... Robert Breads!“

Pete: „Definitiv ein Match, welches man zu zwei Dritteln auch im Finale dieses Turniers erwartet haben könnte. Sofort zu Beginn dieses Turniers gibt es diesen Kampf und das bedeutet, dass sich gleich ein heißer Anwärter auf den Finalsieg aus dem Turnier verabschieden wird. PPV-Feeling im heutigen Main Event der Show... das gibt es nur hier in der GFCW!“

Sven: „Außerdem bei uns noch im Programm... Auftritte vom GFCW Heavyweight Champion Jason Crutch, Lionel Jannek, dem GFCW Intercontinental Champion Johnboy Dog und Vielen mehr!“

Pete: „Viel Spaß also bei der heutigen Ausgabe von „War Evening“ aus Lissabon wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! Los geht es!“



Der Titantron macht auf sich aufmerksam. Sämtliche Augenpaare wandern zur Riesenleinwand und es werden Livegeschehnisse aus dem Backstagebereich gezeigt… Man sieht einen großen, dunkelroten Wrestlingstiefel, der gerade fachgerecht zugeschnürt wird… Plötzlich ist eine Stimme zu hören.


…: „Und du bist sicher, dass du heute Abend antreten willst??? Du wolltest es doch sein lassen, oder nicht?“


Eine Stimme, die den Wrestlingfans der GFCW sehr bekannt vorkommen dürfte. Viele scheinen schon eine leise Ahnung zu haben um wen es sich handelt. Die Kamera fährt hoch und blickt in das Gesicht eines wild entschlossenen Riesen. The Godlike ballt die Fäuste und hämmert sie aneinander. Die Crowd beginnt lautstark zu jubeln. Es ist durchaus nicht oft, dass der ältere MacKenzie in den Ring steigt.


The Godlike: „Bruder…“


Kameraschwenk und man erkennt bereits Zereo Killer. Er ist bereits in voller Wrestlingmontur. Black and White Illusion lautet heute das Thema seines Wrestlingoutfits. Der Riese legt im Anschluss seinen rechten Arm auf die seines Bruders.


The Godlike: „Hast du etwa Angst, dass wir gegeneinander antreten könnten? Dass ich dich besiegen könnte?“


Er grinst und sie schauen sich gegenseitig in die Augen. Zereo Killer schüttelt den Kopf.


Zereo Killer: „Nein, das würde ich mir sogar wünschen… Wenn ich einen Geburtstagswunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass wir beim Finest Hour 2015 PPV im Finale aufeinandertreffen werden… Du gegen mich und noch eine lästige Person.“


Sie lachen miteinander und auch The Godlike würde dieser Gedanke gefallen.


The Godlike: „Tja, ich werde auf alle Fälle alles geben und der Welt zeigen, dass man mit mir immer noch rechnen kann, auch wenn ich schon etwas älter bin!“


Naja, das Alter hat in dieser Liga echt nix zu sagen, immerhin ist ein Opa gerade GFCW Intercontinental Champion!


Zereo Killer: „Dein letztes Wrestlingmatch war sehr hart und es nahm kein gutes Ende für dich…“


Erinnert sich Mr. ISGI… Und er erinnert sich nicht gern an das Match gegen Dr. Dick zurück…


Zereo Killer: „Außerdem bist du konditionell auch nicht mehr so gut drauf wie einst in der WWCA… Bruder, pass wirklich auf dich auf, dass…“

The Godlike: „Dass was?“


Er reißt die Augen auf und ZK weicht erschrocken zurück.


The Godlike: „Dass mir nichts passiert? Ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen Zereo Killer!“


What? Er nennt seinen Bruder Zereo Killer? Unstimmigkeiten zwischen dem Bruderpaar ist eindeutig zu vernehmen.


The Godlike: „Ich bin groß, ich bin stark, ich werde mich gegen alles durchsetzen, was man mir in den Weg stellt!“


Sorgenvolle Mimik im Gesicht des Triple Crown Champions ist zu erkennen…


Zereo Killer: „Das ist auch noch sehr gefährlich, lieber Bruder… Du weißt doch gar nicht wer dein Gegner ist… pass bitte einfach nur auf auf dich, okay? Mehr will ich doch gar nicht!“


Der Hüne rümpft sich die Nase und beruhigt sich allmählich wieder.


The Godlike: „Du kannst dir das Match gerne ansehen… Mach dir mal lieber Sorgen um dein Match… Dein Gegner ist Niemand Geringeres als der Mann, der dir deine erste Niederlage zufügte…“


Die Augen verformen sich zu Schlitzen und nur ungern denkt ZK an diesen Augenblick zurück…


Zereo Killer: „Ich bin im Gegensatz zu dir wirklich sehr gut vorbereitet. Ich trainiere jeden Tag wie ein Verrückter und du? Das machst du schon lange nicht mehr! Du glaubst, du kannst ab und an mal antreten, wenn du Lust hast? Du willst dich in diesem Turnier mit den Besten messen?“


Er klopft auf den Bauch seines Bruders.


Zereo Killer: „Sieh dich doch mal an! Du bist echt ziemlich dick geworden und vernachlässigst deinen Körper! Verdammt noch mal wie soll ich mir den keine Sorgen um dich machen?!“


Mr. #ISGI schüttelt den Kopf und schließt seine Augen.


Zereo Killer: „Weißt du was? Mach doch was du willst, du bist alt genug…“


Und nun verlässt er die Umkleide seines Bruders… Die Kamera fängt noch den starren Blick des Glatzkopfs ein, ehe die Kamera wieder abschaltet.



Passiert ist bis heute noch nicht viel, aber bald geht die Chose los mit dem ersten Erstrundenmatch des Finest Hour Turniers. Anhand der Einblendung in der rechten oberen Ecke („Earlier today“) sieht man, dass das Segment, das uns hier gezeigt wird (Leute mit einfachsten Englischkenntnissen ahnen es), heute früher am Abend stattfand. Wir befinden uns aber dennoch im Backstage-Bereich.


Der allseits beliebte Marshmallow...nein. Der allseits beliebte Joe Jobber ist zu sehen. Und er sieht bereit aus! So bereit, WIE NOCH NIE!


…zu sterben.


In der Tat sieht der Underdog aller Underdogs in der GFCW im Moment gar nicht gut aus. Im Gesicht wirkt der ewige Loser erstaunlich blass, so als hätte sich der einzige Jobber, der keinen Rostereintrag besitzt und von dem man demnach auch nicht weiß, wie er eigentlich aussieht, vorher mehrere Male die Seele aus dem Leib gekotzt. Das hat er tatsächlich auch getan, was die Kameras aber glücklicherweise nicht einfangen konnte.

Allein der Gedanke an sein bevorstehendes Match lässt seine Beine weich werden, obwohl er die letzten Monate dazu genutzt hat, seinen Körper soweit es ging zu stählen.


Überhaupt klingt die Teilnahme am Finest Hour-Turnier so kurz vor seinem Erstrundenmatch gar nicht mehr nach einer so guten Idee. Die Flipchart, auf der er seinen minutiös ausgetüftelten und auf alle Eventualitäten vorbereitende Plan gemalt hatte, um World Champion zu werden, damit Tammy endlich auf ein Date mit ihm geht, stand seit jenem Tag in seinem Schlafzimmer, an dem er Kaito Uchida in einem

Dave-Meltzer-5-Sterne-Wrestling-Feuerwerk besiegte und sich in die Herzen der Fans wrestlete. Seit diesem Tag verinnerlichte er die sich darauf befindlichen Punkte und rief sie sich immer und immer wieder ins Gedächtnis!



Auf dem Papier klang das nach einem Spaziergang. Wie ein Sturm würde er durch die Reihen der GFCW pflügen, Zereo Killer besiegen, Lex Streetman besiegen, El Futuro besiegen und sich am Ende zum No. 1 Contender auf den höchsten Titel der GFCW erklären lassen.


Und doch war der heutige Tag von bösen Omen gezeichnet, was sich nicht bloß auf Joes rumorenden Magen bezog. Oder das versehentliche Zerbrechen seines Badspiegels, als er in seiner Dusche ausgerutscht und ihm entgegengestürzt ist. Oder als er sein Frühstücksei salzen wollte und dabei Salz verstreute. Oder als ihm eine schwarze Katze über den Weg lief, als er aus der Haustür getreten ist. Oder dass ihm ein portugiesischer Fan vor der Halle grinsend ein Buch von Chuck Palahniuk mit dem Namen „Fight Club“

in die Hand drückte, mit der Anmerkung, dass es gut wäre, wenn er mal einen Blick reinwerfen würde, was er irgendwie nicht verstand. Oder seine versammelten Jobber-Kollegen, die in pechschwarzer Trauerkleidung zu ihm kamen und sich von ihm unter Tränen verabschiedeten. Was immer es auch war, das ihn in seinem Aberglauben so beunruhigte, weitere Zeit konnte er daran nicht mehr verschwenden, da er nun von einem Räuspern unterbrochen wird, das hinter ihm erklingt. Jobber dreht sich um und sieht in die eiskalten Augen des Jasper Randall. Seines Zeichens Wortführer des Fight Club.


Jasper Randall: „Hallo, Joe. Wie geht’s denn?“


???: „Bevor du antwortest...“


Die Kamera zoomt heraus – und hinter Jobber taucht Randalls Tag-Team-Partner Drake Ackley auf. Mal wieder zieht der Club es vor, sich an sein „Opfer“ heranzuschleichen und es zu umzingeln oder zu flankieren.


Drake Ackley: „Lass uns zunächst über die Tag-Team-Challenge sprechen. Ja, es war weise von uns, daran teilzunehmen. Denn wir haben viel Schmerz erfahren während dieses Matches – und wie du dir vorstellen kannst, Joe, hat uns das gefallen. Unsere Teilnahme war nicht mit dem Triumph belohnt worden – aber Schwamm drüber. Es gibt wichtigeres. Es war eine spaßige Angelegenheit.“


Joe Jobber hebt einen Finger, will wohl etwas sagen, doch Randall lässt dies nicht zu.


Jasper Randall: „Du hast dich sicher gefragt, was all die vermummten Leute wollten, die für uns eingegriffen haben? Nun, Joe, hier die Antwort: Wir können die Mitglieder des Fight Club nicht zähmen, du verstehst? Die Mitglieder sind unzähmbar. Und immer für eine Überraschung gut. Wer auch immer noch daran zweifelt, dass wir alleine sind...dass wir nur wenige sind...der hat bei der Tag-Team-Challenge mal wieder feststellen müssen, dass er irrt. Nun dürfte wohl auch dem letzten Bimpf klar sein, dass mit uns zu rechnen ist. Und dass wir immer mehr werden.“


Während seines kleinen Monologs hat Randall eine Hand auf Jobbers Schulter gepackt und bestimmte Worte seines Textes mit einem kräftigen Druck der Hand unterstrichen, was Joe Jobber dazu bringt zusammenzuzucken. Gerade, als er erneut den Finger heben und antworten will, fährt ihm Ackley dazwischen – während er ihn bedrohlich ansieht.


Drake Ackley: „Du warst keiner dieser Zweifler, oder? Joe?“


Jobbers Mund öffnet sich, er will den Beiden etwas entgegen, aber die Angst lähmt seine Zunge und noch bevor er etwas sagen kann, ist es wieder Jasper Randall, der ihm in die Parade fährt.


Jasper Randall: „Joe? Du warst kein Zweifler, oder?“


Wieder wird eine mögliche Antwort unterdrückt, diesmal wieder von dem Chicagoer.


Drake Ackley: „Nein, bist du nicht. Denn weißt du was? Du bist einer der Auserwählten, Joe. Wir haben dir einen Vorschlag zu unterbreiten. Wir wissen, dass du ein Kämpfer bist. Du bist wie viele Jahre in der GFCW?“


Randall ist es wieder, der unterbricht – und so bleibt die gestellte Frage unbeantwortet.


Jasper Randall: „Und wie viele Matches hast du gewonnen?“


Der verwirrte und vollkommen eingeschüchtert wirkende Joe Jobber steht zwischen den Fight Club Mitgliedern und kommt einfach nicht dazu, zu sprechen. Immer wieder blickt er von einem zum anderen, folgt brav den Worten seiner Gesprächspartner. Auf was wollen die beiden hinaus? Wollen sie ihn schon jetzt und hier abfertigen, damit er sich die Blamage im Match sparen kann?


Jasper Randall: „Dennoch bist du immer noch hier, Joe. Nach all den Jahren und so verdammt vielen Niederlagen bist du immer noch hier, reißt dir den Arsch auf für eine Firma, die sich einen Dreck um dich kümmert. Wann hast du deinen letzten Titelkampf bekommen? Hast du überhaupt jemals eine Chance auf einen Titel bekommen, Joe? Hm?“


Drake Ackley: „Dieser Firma, Joe, sind dein Bemühen und deine Loyalität einen Dreck wert. Die BOSSE, allen voran Claude Booker, kümmern sie – wie so oft – nicht um die Bedürfnisse des „kleinen Mannes“, Joe. Du wirst verarscht. Tag für Tag. Und für dein Engagement hast du genau was bekommen? Richtig: NICHTS!“


Randall drückt die Hand noch fester in Joes Schulter, der daraufhin abermals zusammenzuckt und merkt, wie auf einmal wieder sein Magen rumort. Er spürt, wie der Traum seines Dates und der Gewinn des GFCW World Heavyweight Titles in immer größere Ferne rückt.

Und was war das von wegen, die Bosse würden sich nur einen Dreck um ihn scheren? Das konnte doch gar nicht sein. Warum sonst hätte Claude Booker nach Tagen bettelnden Telefonterrors von seiner Seite aus zugestimmt, ihn in das Teilnehmerfeld aufzunehmen? Tatsächlich wirkt der Jobber aller Jobber nun nachdenklich, wenn auch nach wie vor die Furcht das beherrschende Gefühl seiner Gedankenwelt ist.


Jasper Randall: „Und hier kommen wir ins Spiel, Joe. Du bist eine dieser verlorenen Seelen, die wir stets bereit sind in unseren Armen willkommen zu heißen. Du bist ein verirrter Mann, dem geholfen werden muss. Der Fight Club bietet dir deswegen die Möglichkeit, uns beizutreten. Nimm unseren Lebensstil an. Begehre gegen die BOSSE auf. Begehre gegen Claude Booker auf. Schließ dich uns an, Joe.“


Was zum?! Mit großen Augen wechselt sein Blick zwischen Jasper und Drake hin und her, wieder und immer wieder. Hat er da gerade richtig gehört? Joe Jobber erhebt seine zittrige Stimme. Meinen die das ernst? Sie wollen ihn wirklich im Fight Club dabei haben? Er wagt es kaum, seinen Mund zu öffnen, so absurd aber auch einladend klingt diese Idee.


Drake Ackley: „Lass uns dir helfen, Joe. Gemeinsam setzen wir etwas in Bewegung. Lass dich nicht länger von den Bonzen herumschubsen. Bedenke aber eines, Joe: Die Menschen kommen von sich aus zu uns! Sie finden UNS! Wenn der Fight Club hingegen jemandem dieses Angebot macht, so ist es eine einmalige Sache. Wir machen dir dieses Angebot nur einmal, also überlege gut und reichlich! Schließe dich uns an, wir bestreiten ein faires Match um das Weiterkommen im Finest Hour Turnier. Du hast bis zum Anläuten des Matches Zeit, dass du uns...“


Joe Jobber: „Nein.“


Joe erschrickt. Hat er das gerade wirklich von sich gegeben?


Joe Jobber: „Ich meine… ähm…“


Immer wieder schwankt sein unterwürfiger Blick zwischen Jasper Randall und Drake Ackley hin und her. Dann geschieht es!


Joe denkt tatsächlich nach. Wieso kam diese Antwort wie aus der Pistole geschossen, obwohl das ein Angebot war, welches jemand in seiner Position keinesfalls ausschlagen konnte? Der Mann ohne Rostereintrag fasst sich ein Herz, nimmt allen Mut zusammen und baut sich vor Jasper Randall auf, was bei Joe trotz der gleichen Größe beider Männer etwas lächerlich wirkt… aber es zählt ja der Wille!


Joe Jobber: „Ich werde dem Fight Club nicht beitreten, Jasper! Das, was ihr hier probiert ist vergebene Liebesmüh. Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute ihr aus der GFCW schon für eure kranke Sache rekrutiert habt, aber mich könnt ihr mit euren Lügen nicht einlullen. Tammy würde mir nie verzeihen, wenn ich mich eurer Sache verschreibe und auch ich könnte mir vor meinem kaputten Spiegel nicht mehr in die Augen schauen.“


Mutige Worte im Angesichte einer Vereinigung, die vor allen Dingen in der jüngsten Vergangenheit bewiesen, wie gefährlich sie für die GFCW sein kann. Aber der Wrestler mit dem Herzen eines Löwen, der trotzdem unendlich viel cooler als dieser LIONT-Youtube-Schmock ist, ist noch nicht fertig!


Joe Jobber: „Ich weiß, dass alle Wahrscheinlichkeiten gegen meinen Sieg sprechen, aber ich muss es trotzdem versuchen! Ich muss beweisen, dass ich nicht dieser Kerl bin, der von allen nur belächelt wird und auf ewig dazu verdammt ist, im Opening Match für andere als Sprungbrett herzuhalten. NEIN, ich werde alles geben, um euch heute zu besiegen, egal wer das am Ende sein wird. Ich muss dieses Turnier unbedingt gewinnen. Für mich.“


Und für das Date mit Tammy. Aber das bleibt natürlich unausgesprochen. Man will sich ja nicht die Blöße geben.


Joe Jobber: „Also, wenn ihr Zwei mich jetzt entschuldigen würdet?“


Plötzlich rennt Joe Jobber mit einem Affenzahn los und sucht das Weite, so schnell, dass die Mitglieder des Fight Clubs nicht mal die Möglichkeiten haben, zu reagieren. Drake Ackley und Jasper Randall sehen dem verschwindenden Jobber hinterher. Anschließend sehen sie sich an – und es lässt sich an ihren Blicken ablesen, dass sie nicht „amused“ sind. Doch dann zeichnet sich ein boshaftes Lächeln auf beiden Gesichtern ab. Sie nicken sich zu – und verschwinden ebenso aus dem Bild, worauf es auch langsam ausfadet.



Unmittelbar nach dieser Werbepause geht es hier auch schon direkt weiter mit der Action bei GFCW War Evening aus Lissabon. Auf dem schwarzen Titantron erscheinen groß in der Mitte und jeweils kleiner an den Seiten in lila Schrift mit weißer Umrandung „Ryder“-Schriftzüge, während der Mann selbst auch schon den schweren Vorhang beiseite schiebt und auf die Entrancerampe tritt.



Ladies and Gentlemen … Please welcome from Chicago USA … Rrrrrrrrrrrrrrrryder!



Ryder reckt lachend beide Fäuste in die Luft und begibt sich dann direkt auf den Weg zum Ring, während er hier und da auf beiden Seiten mit einzelnen Fans abklatscht. Die Fanreaktionen scheinen sich insgesamt die Waage zu halten, während viele Fans recht verhalten klatschen und einzelne sogar jubeln sind auch einige 'Ryder Sucks' – Rufe zu hören.


Pete: „Na ja, ein etwas verhaltener Empfang für Ryder, wie ich finde.“

Sven: „Ach er wird doch im Allgemeinen hier recht freundlich empfangen. Vergiss mal nicht, dass Ryder ein Neuling ist und noch nicht die ganz große Fanbase hat wie bspw. ein Zereo Killer, ein Lionel Jannek oder ein Jason Crutch.“

Pete: „Ähm ja, und das wird er auch niemals haben. Du kannst doch diesen Möchtegern-Wrestler nicht auf eine Stufe stellen mit den Superstars der GFCW, also wirklich Sven, so verblendet kannst selbst du nicht sein.“

Sven: „Das tue ich doch auch gar nicht! Aber du wirst nicht umhinkönnen und zugeben müssen, dass es für Ryder zuletzt deutlich bergauf ging, immerhin konnte er zuletzt einen überzeugenden Sieg gegen Berzerk feiern.“

Pete: „Das stimmt. Na dann schauen wir mal, was er heute will, schließlich hat er hier in Lissabon kein Match.“

Sven: „Richtig, er steht heute nicht auf der Card, aber scheinbar hat er doch etwas zu sagen, sonst würde er ja wohl hier nicht rauskommen, was?“

Pete: „Mag schon sein. Interessantes neues Outfit übrigens von ihm, wenn auch etwas einfallslos, möchte ich meinen.“


Tatsächlich trägt Ryder einfach nur eine schwarze Wrestlingbadehose, auf der Rückseite prangt ein lila 'R' mit weißer Umrandung, passend dazu schwarze Wrestlingstiefel, dazu lila Knieschoner. Die lockigen, vor Wet-Gel triefenden, Haare fallen auf ein graues T-Shirt, auf dem in lila Schrift 'Ryder Rulez!' zu lesen ist.


Pete: „RYDER RULEZ?!? Also bitte, das ist ja wohl der größte Quatsch, den ich seit langem gehört habe. Nur weil er mal ein Match gewonnen hat macht der hier gleich so auf dicke Hose? Tststs …“


Nachdem Ryder ca. zwei Drittel des Weges zum Ring zurückgelegt hat fängt er plötzlich an zu laufen und slidet geschickt durch das unterste Seil in den Ring, wo er sich erst einmal auf der gegenüberliegenden Seite in die Seile fallen lässt und euphorisch dem Publikum zujubelt. Dann steigt er auch an den anderen drei Ringseiten jeweils mittig auf das zweite Seil und jubelt den Zuschauern zu, während er wild den Kopf schüttelt, dass die Haare nur so durch die Luft wirbeln, wobei so ziemlich das halbe Wet-Gel flöten geht. Schließlich lässt er sich ein Mikrofon reichen und geht in die Ringmitte.


Ryder: „LISSABON!!! WAS GEHT AB BEI EUCH? SEID IHR GUT DRAUF?“


Tatsächlich wird es in der Halle merklich lauter und die allermeisten der 10.000 Wrestlingfans jubeln dem Athleten zu. Ganz Verwegene halten sogar Ryder-Pappschilder in die Höhe, allerdings nur ein oder zwei Fans, die jedoch zielsicher von den aufmerksamen GFCW Kameramännern in Großaufnahme eingefangen werden.


Ryder: „Es tut verdammt gut, hier in Lissabon zu sein, verdammt gut. Ich merke schon, ihr seid super drauf und das geht so richtig ab hier, so soll das ja auch sein, deshalb ist die GFCW heute hier zu Gast und nicht etwa in Porto, wo die ganzen Schnarchnasen wohnen!“


Diese Äußerung bringt das Publikum nun wirklich dazu, so richtig laut zu werden, schließlich sind sich die beiden portugiesischen Städte sowie deren Einwohner nicht wirklich wohlgesonnen. Tatsächlich, man mag es kaum glauben, skandieren einzelne Fans daraufhin 'Ryder Rulez' – Sprechchöre.


Sven: „Unfassbar! Das nenne ich nun mal wirklich einen guten Empfang.“


Ryder: „WOW, ihr seid der Wahnsinn! Danke. Genau deshalb bin ich heute hier in Lissabon, und nicht daheim in Chicago oder irgendwo in Deutschland, sondern ganz genau hier! Denn hier geht heute einiges ab, und zwar das FINEST HOUR Turnier! Das erste Match ist schon vorbei, und es wird noch besser werden, heute geht’s hier so richtig ab. Die Weichen für Finest Hour 2015 werden gestellt, werd wird die Chance bekommen, neuer GFCW World Heavyweight Champion zu werden? Heute fallen schon die ersten Entscheidungen, wer sich das Spektakel hier entgehen lässt der ist selber schuld, Freunde.“


Die Fans werden langsam ungeduldig. Worauf will der Mann hinaus?


Ryder: „Und wisst ihr was das Beste ist? Auch ich bin heute hier in Action, ja! In wenigen Minuten trete ich gegen The Godlike an und starte meinen Run auf den Welttitel, und ihr seid LIVE dabei!“


Jetzt geht doch ein Raunen durch das weite Rund, mit dieser Enthüllung hatten wohl die wenigsten gerechnet.


Ryder: „Ja, es ist wahr. Ich bin derjenige, der heute gegen The Godlike antreten wird, und ich werde nicht nur gegen ihn antreten, nein ich werde ihn schlagen, vernichtend schlagen. The Godlike ist ein guter Wrestler, das ist unbestritten. Aber ich bin besser, und ich habe den Spear, ich werde ihn dann niederstrecken, wenn er am wenigsten damit rechnen und mir den Sieg schnappen. Und dann sehen wir uns in Runde zwei wieder!“


Mit diesen letzten Worten lässt Ryder das Mikrofon fallen und klettert in einer Ecke aufs Toprope, wobei er einen Arm senkrecht in die Luft streckt und sich feiern lässt. Tatsächlich ist die Stimmung in der Arena jetzt aufgeladen und die Leute scheinen sich auf das anstehende Match zu freuen.


Sven: „Damit wäre das also auch gelüftet, Ryder ist unser letzter Teilnehmer beim Finest Hour Turnier. Aber ob er gegen The Godlike auch wirklich eine Chance hat?“

Pete: „Eine Chance hat er sicherlich. Wie er schon richtig erkannt hat, er kann seinen Spear praktisch jederzeit aus dem Nichts heraus zeigen und The Godlike damit pfählen, das ist eine mächtige Waffe.“

Sven: „Ich bin auf jeden Fall mal so richtig gespannt, wie Ryder sich in diesem Match schlagen kann. Das ist für ihn die Chance, den Durchbruch zu schaffen, ein Einzug in die zweite Runde würde ihn endgültig hier in der GFCW etablieren.“

Pete: „Da gebe ich dir recht, aber soweit ist es noch lange nicht, mein lieber Sven. Wir werden sehen, wir werden sehen.“


Ryder ist inzwischen auf seinem Weg zurück in den Backstagebereich, auf dem er wie schon beim Hinweg immer wieder hier und dort mit Fans abklatscht, einige wollen sogar ein Foto machen, worauf sich der gutaussehende muskulöse Mann gerne einlässt. Auf der Entrancerampe angekommen streckt er noch ein letztes Mal beide Fäuste in die Luft, bevor er wieder hinter dem schweren, schwarzen Vorhang verschwindet.



Robert Breads: „Ich will das, was mir rechtmäßig zusteht, Dye.“


Wieder steht Breads im Büro von Claude Booker, seines Zeichens GFCW-Präsident. Erneut wirkt er aufgebracht, gereizt, wütend... einfach nicht sonderlich gut gelaunt. Wie immer eigentlich.


Robert Breads: „Ich habe Jason Crutch schon besiegt! Und jetzt habe ich ihn in der Challenge noch einmal übertroffen. Ich habe zwei Mal bewiesen, dass ich besser bin als er. Ich will mein verdammtes Titelmatch, und ich will dafür nicht erst ein Turnier gewinnen und Zereo Killer nochmal platt machen, wenn es mir JETZT schon zusteht.“


Er jammert also noch immer. Die Arme vor der Brust verschränkt blickt er zu Dynamite, der das Gesicht in den Handflächen vergraben hat, während er an seinem Schreibtisch sitzt. Langsam schüttelt er den Kopf, verzweifelt ob der nervtötenden Penetranz von „Canada's Own“.


Claude Booker: „Nein, Robert. Lionel Jannek steht rechtmäßig noch ein Titelmatch zu. Du kannst es weiter fordern und fordern und fordern, du wirst nicht...“

Robert Breads: „Die Logik in dieser Liga zählt doch sowieso nichts, oder?“


Erbost wirft Breads die Arme in die Luft.


Robert Breads: „Sollte ich nicht eigentlich ein Tag Team Title Match noch hinter her bekommen? Hätte ich das nicht noch verdient? Ich habe mit Marvin die Tag Team Challenge gewonnen.... aber da muss auch wieder vorher irgendwer antreten, was? Hat derjenige auch 15 andere Teams geschlagen? Nein? Oh, wie schade. Soll ich erst noch beweisen, dass ich einen Jimmy Maxxx schlagen kann? Das habe ich schon. Elf Mal. Und das reicht auch nicht? Dynamite, weißt du eigentlich, was in dieser Liga vor sich geht?“


Der Mann aus Toronto tritt näher an den Schreibtisch heran.


Robert Breads: „Die GFCW regiert sich selbst. Du hast hier nichts mehr zu sagen. Alle machen, was sie wollen, und du sitzt hier nur und guckst zu. Du lässt die Champions rumhampeln und aussuchen was sie machen, statt das Richtige zu tun – nämlich dem BESTEN eine Chance auf den HÖCHSTEN Titel zu geben!“


Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf Dynamite.


Robert Breads: „Nenn' mir EINEN guten Grund, warum ich das Titelmatch nicht bekommen sollte. Einen. Nur Einen.“


Gebetsmühlenartig macht Dynamite weiter.


Claude Booker: „Jason Crutch wird seinen Titel erst einmal gegen...“

Robert Breads: „Ach, Bullshit!“


Nun richtig angepisst schlägt Breads mit der Faust auf den Tisch.


Robert Breads: „Das ist doch eine lediglich persönliche Sache. Du willst mich nicht in einem Titelmatch sehen, weil du mich nicht leiden kannst, und im Gegensatz zu einem Lionel Jannek, den du von deinem Helden Jason Crutch besiegen lassen kannst, weißt du, dass Crutch mich nicht schlagen kann. Du hast es sogar schon GESEHEN. Du willst Robert Breads nicht als Champion in deiner Liga, obwohl es das Richtige wäre, obwohl es das Beste wäre, obwohl ich der Beste BIN. Das alles ist ein riesiger Haufen Müll. Ich scheiß' auf das alles.“


Breads tritt zwei Schritte zurück.


Robert Breads: „Ich scheiß' auf dich, Dynamite. Ich scheiß' auf das, was Crutch will, was Jannek will, was die Fans wollen... ich scheiß' auf alles. Und vor allem auf dieses beschissene Finest Hour Turnier und Zereo Killer. Ich habe nicht einmal mehr Lust, deine Lieblinge kaputt zu treten. Weißt du was? Du wirst sehen, was du davon hast, mich nicht wie den Superstar zu behandeln, der ich bin. Mal gucken, wie interessant dein dummes Turnier ohne sein Zugpferd ist.“


Der Kanadier stampft schnaubend zur Tür.


Robert Breads: „Ich gratuliere jetzt schon einmal dem Sieger, der niemals ernst genommen wird, weil er Robert Breads auf dem Weg zum Sieg nicht geschlagen hat, den „man you have to beat“. Eure „Finest Hour“ wird nur die nächste „Average Hour“ ohne MICH. Und das hast du dir allein zuzuschreiben!“


Die Tür fällt ins Schloss. Es knallt. Dynamite ist allein.



Krakau, 17.04.2015

Nach der Gro Gock Mongo Challenge:


Die Kamera zeigt den Backstage Bereich und offenbar das, was letzte Show nicht live gezeigt wurde. Wir sehen eine Kabine in der das Licht angeknipst wird. Es strömen zwei Teilnehmer der altbekannten Mongo Challenge in den Lockerroom hinein. Es handelt sich mal wieder um Tom Hdot und Hilary Tate. Genervt, wenn auch verschwitzt, bewegt sich Hdot im Raum auf und ab, während Hilary welche ja etwas früher unter die Dusche durfte, sich ruhig und verhalten hinsetzt. Das Twoface verzieht beide Gesichte ob verbrannt oder gesund zu einer grimmigen Miene. Nachdem er einige Male mit den Zähnen geknirscht hat fängt er an zu sprechen.


Tom Hdot: „So ist das also hm!? Tolle Hilfe, Hilary! Unglaublich. Du hast nichts im Match geleistet. ÜBERHAUPT NICHTS!“


Kurz boxt Hdot gegen die Wand, bis er seine Stimme höher hebt als Modern Talking in den 90ern, um seine Freundin schlecht zu imitieren.


Tom Hdot: „Oh, keine Angst Tom, ich bin eine Frau. Keine Angst Tom, ich kann kämpfen. Keine Angst Tom, wir gewinnen das Match!“


Der Kieler verdreht die Augen und setzt seinen Marsch durch den Lockerroom fort, bevor er wieder mit männlicher Stimme auf Hilary einredet.


Tom Hdot: „Du warst doch die Person, die den ganzen Scheiß hier viel zu ernst genommen hat und mich getreten hat endlich aus dem Arsch zu kommen. Und was machst du? Lässt dich wie die lästigen Pfunde eines Boxers entledigen und lässt mich alleine im Ring gegen das Best-Of was die aktuelle Wrestlingwelt so zu bieten hat? Wie hätte ich das deines Erachtens nach schaffen sollen!?“


Die Braunhaarige hebt kurz ihren Zeigefinger und will sich erklären, doch gegen einen Hdot welcher sich in Rage befindet lässt sich keine freie Sekunde finden, um sich rechtfertigen zu können. Erbarmungslos spricht Tom Hdot weiter. Und genauso großkotzig haben die Fans ihn in Erinnerung.


Tom Hdot: „Hey, ich hätte vielleicht wirklich gewinnen können. Mit einem guten Partner! Aber du warst ja fast so schlecht wie dieser Fettsack vom letzten Jahr! Ich dachte du kannst kämpfen? Hast du deinen UFC Titel im Lotto gewonnen, oder was soll diese verdammte Scheiße hier? Was willst du mir jetzt darauf antworten, hm!?“


Noch einmal schlägt das Twoface gegen die Wand, doch dieses Mal so dicht an Hilary, dass sie kurz aufschreit und von ihrem Sitz zuckt. Langsam versucht sie die richtigen Worte zu finden, um das Malheur begründen zu können.


Hilary Tate: „Das war ein Hurricanrana den ich von einem High Flyer einstecken musste. Das war der Überraschungsmoment, es war einfach... eine unglückliche Situation...“


Tom Hdot: „Oh ja.“


Wütend stampft der Norddeutsche auf und lässt erneut seinen Zorn aufsteigen.


Tom Hdot: „Verdammt unglücklich dafür, dass du so ein großes Maul vor diesem Match hattest! Das war mein In-Ring Comeback und du hast versprochen es würde mich sofort an die Spitze befördern und was ist passiert!? Ich bin wieder einmal die Lachnummer der Liga. Wie soll man mich als gefährlichsten Wrestler hier ernstnehmen, wenn ich andauernd Matches verliere, weil meine Partner zu unfähig sind!? Kannst du mir das verraten!?“


Kurz überlegt Hilary, bis sie sich gerade aufstellt und langsam ihr Selbstbewusstsein zurückfindet. Immerhin ist sie keine Carina Valentina, die sich einen solchen Umgang gefallen lässt.


Hilary Tate: „Ach ja? Du hast doch immer noch das Finest Hour Turnier! Das ist ein Singles-Turnier da kannst du doch alleine zeigen, was du so drauf hast? Wo ist denn dein Problem?“


Hdot zieht kurz eine Runde durch den Raum und kratzt sich am Schädel, bevor er sich wieder seiner Freundin und/oder Managerin gegenüberstellt und ihr mit seinen giftgrünen Augen in die rehfarbigen Selbigen schaut.


Tom Hdot: „So, so. Das Finest Hour Turnier. Das hast du natürlich klasse für mich gemanaged, Hilary. Ist ja nichts einfacheres als das sich einen Titleshot zu verdienen, besonders wenn man gegen einen REKORDCHAMPION antritt! In der ersten Runde!! Wie soll ich denn bitte Lex Streetman ohne aktueller In-Ring Erfahrung besiegen? Soll ich mir ASTRO-HAPPY spritzen oder was!?“


Langsam schnaubt Hdot aus. Die Dame, die ihm gegenüber steht weiß nicht so recht wie sie darauf soll, doch dies ist nicht von Bedeutung, da Tom nun mit ruhiger, nahezu emotionaler Stimme weiterspricht.


Tom Hdot: „Hilary, wie konnte ich mich nur so täuschen. Ich glaube du hast leider keine Ahnung vom Business hier und erst recht nicht vom Kampfsport, auch wenn du das hier die ganze Zeit predigst. Ich glaube... ich glaube ich wäre ohne dich besser dran gewesen.“


Der letzte Satz wurde ausgesprochen und Hilary fällt alles aus dem Gesicht. Hat ihr Freund das gerade wirklich gesagt? Er kann doch nicht wegen einem Rückschlag die Flinte ins Korn werfen? Die Wut der Hdot gerade freien Lauf gelassen hat scheint eins zu eins in Hilary gewandert zu sein, denn plötzlich bricht es nur so aus ihr heraus.


Hilary Tate: „ACH JA!? Dann komm doch alleine klar, du Versager! Jeder Champion hätte nach einer Niederlage ohne zu zögern weiter gemacht, aber du Loser musst deine Fehler ja immer bei anderen suchen! Dann mal viel Glück alleine, du hast es doch eh nicht drauf. Und ja, du hast Recht! Du wirst nämlich nicht gegen Lex Streetman gewinnen, er ist nämlich Championship-Material ganz im Gegensatz zu dir! Viel Spaß noch, ich such mir am besten einen Klienten, der ringerische Fähigkeiten hat und

nicht sofort den Schwanz einzieht wenn es mal ernst wird! … Hey, wie wäre es nicht mit Jason Crutch!? Immerhin hat er dich ja aus der Challenge eliminiert, du Schwächling! Ja ganz recht, ein Behinderter hat dich rausgeworfen wie Abfall! Wie konnte ich mich nur mit so einer Pussy einlassen!? Bleib doch wo der Pfeffer weckst, mit dir kann man ja eh keine Erfolge erzielen wenn du nach jedem Rückschlag wie ein kleines Schulmädchen weinst! Bis dann, du Lusche!“


Blitzschnell schnappt sich Hilary Tate ihre Sporttasche, schubst Hdot unsanft aus dem Weg und tritt mit einer feligranen Beinbewegung die Tür auf. Im Vorbeigehen knallt sie diese dem Kieler vor der Nase zu und ist genauso schnell verschwunden wie aus der Gro Gock Mongo Challenge. Hdot steht bedröppelt im Raum, realisiert was gerade geschehen ist und sackt plötzlich auf ein Knie zusammen.


Tom Hdot: „Nein, Moment, warte doch!“


Doch dieser Ruf kommt natürlich längst zu spät und so bleibt Hdot alleine im Raum zurück. Die Kamera zoomt an ihn heran und seine beiden Hälften formen ein völlig aufgelöstes Gesicht. Ob es die schlauste Entscheidung war seiner Managerin einen Laufpass zu geben und das wobei er scheinbar Gefühle – was für welche es auch immer sein mögen – für sie entwickelt hat? Mit etwas Glück erfahren wir es noch heute, bei GFCW War Evening!


Finest Hour-Viertelfinal-Match 1:

Fight Club vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle


THE WINNER TAKES IT ALL!


Nach Wochen der musikalisch-künstlerischen Durststrecke, die von Eurem supergenerischen und langweiligen NuMetal-Gesocks, das ihr euch für eure Gimmicks ausgesucht habt (WEIL IN DER ATTITUDE ERA WAR DAS GEIL!!!!!!!!!!!!!!!!11111 …not!), beherrscht wurde, wird es nun endlich wieder Zeit für gute Musik in der GFCW, denn die legendäre Schwedenband ABBA liefert den Soundtrack für Joe Jobbers heutigen Triumph gegen den Fight Club. „The Winner Takes It All“: Wahrer könnten Lyrics gar nicht sein, denn hierbei geht es um nichts anderes als den Einzug ins Halbfinale des Finest Hour-Turniers.


Joe Jobber taucht hinter dem Vorhang auf und wird von einer Lawine der Jubelrufe empfangen, die ihm förmlich entgegenrollt. Der Portugiesen stehen klar hinter dem Mann, von dem niemand weiß, wie er aussieht, schließlich sind die Fans immer für den Underdog und wenn man bedenkt, dass Joe gleich gegen einen aus dem Fight Club antreten wird, dann geht mehr „underdog“ als Joe Jobber überhaupt nicht. Die gute Stimmung will sich aber nicht wirklich auf den Mann ohne Rostereintrag übertragen. Der sieht nämlich noch bleicher aus, als vor dem Match und geht mit verschüchtert kleinen Schritten zum Ring.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring, mit einem Kampfgewicht von 85 Kilogramm, aus… ich weiß immer noch nicht woher er kommt, aber egal! Hier ist JOE JOBBEEEEEEERRRR!!!!!!“


Am liebsten würde er jetzt durch die Crowd flüchten, sich in den nächsten Flieger setzen und weit, weit reisen. Dort, wo ihn der Fight Club niemals finden wird, aber dann wird das ja nie was mit Tammy und ihm. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich den beiden Straßenkämpfern zu stellen und so rollt er sich unspektakulär in den Ring, eilt in seine designierte Ringecke und wartet auf seine(n) Henker.


Das Theme des Fight Club ertönt, in gewohnter Manier. Licht aus, Blitzlichtgewitter an. Es geht um das Weiterkommen im Finest Hour Turnier, und wir dürfen gespannt sein, wer überhaupt der Gegner von Joe Jobber sein wird. Bis jetzt war immer noch nicht klar, ob Jasper Randall oder Drake Ackley antreten. Die beiden Fight Club Mitglieder marschieren die Rampe hinab – und dann ist es Jasper Randall, der das Geviert betritt. Die Antwort auf die Frage ist damit gegeben. Drake Ackley hingegen umrundet den Ring, geht hinüber zum Ringsprecher. Wird er die Position des Gastkommentators übernehmen?


Referee Howard Eagle lässt das Match dann auch endlich anläuten.


DING DING DING



BÄÄÄÄÄÄÄÄMMMM!!!!!!





??


Während die Kamera das Inring-Geschehen fokussiert hatte, hat sich Drake Ackley draußen einen Klappstuhl genommen und ihm den nahe an den Ringseilen stehenden Joe Jobber über den Schädel gezogen.


Buhrufe und ein Pfeifkonzert sondergleichen schallen durch die Halle. Und Jasper Randall steht dort, mit schlaff herabhängenden Armen und einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. Howard Eagle und die Fans sind noch etwas geschockt, was gerade passiert ist. Dann klettert Drake Ackley in den Ring, den Stuhl in Händen.


Sven: „Was...hat der Fight Club vor? Joe Jobber liegt angeschlagen auf dem Ringboden, hält sich den Hinterkopf.“


Jasper Randall gibt Zeichen, Anweisungen. Drake Ackley hebt den Stuhl... und schmettert ihn einmal quer über Joe Jobbers Körper. Howard Eagle war zunächst nicht sicher, was abgeht. Nun ist der Fall aber klar: Er gibt dem Timekeeper zu verstehen, die Glocke läuten zu lassen.


DING DING DING


Sieger des Matches via Disqualifikation: Joe Jobber!!!


Pete: „Joe Jobber gewinnt mal wieder ein Match! Er scheint auf einem Höhenflug zu sein!“

Sven: „Interessanter ist aber: Was geht in dem Fight Club vor? Warum verzichten sie auf die großartige Chance auf einen Einzug in die nächste Runde des Turniers...Und jetzt hauen sie Joe Jobber hier kaputt!“

Pete: „Erinnere dich, Sven: Der Fight Club macht ein Angebot eines Beitritts nur einmal!“



BÄÄÄÄÄÄMMM


BÄÄÄÄÄÄMMM


BÄÄÄÄÄÄMMM



Stuhlschlag um Stuhlschlag um Stuhlschlag prasselt auf Joe Jobber nieder. Howard Eagle will dazwischen gehen, doch wird von Jasper Randall einfach zur Seite geschubst, so dass dieser auf dem Hosenboden landet. Dann hebt der New Yorker den fast bewusstlosen Jobber hoch und schleudert ihn zwischen den Seilen hindurch aus dem Ring. Beide Mitglieder klettern hinterher.



RUUUMMMMSSS



Jobber muss mit voller Wucht und mit dem Schädel voran gegen die Ringtreppe. Dann packt sich Ackley den wehrlosen Gegner und lässt ihn mit einem Gorilla Press auf die Guard Rail stürzen. Randall lacht mittlerweile und tritt noch mehrmals auf Joe Jobber ein, während die gellenden Pfiffe der GFCW-Galaxy nicht verstummen wollen. Randall entreißt seinem Tag-Team-Partner den Stuhl und schlägt nun seinerseits vier, fünfmal auf Jobbers Körper ein. Er klemmt Jobbers Kopf in den Stuhl ein und tritt ordentlich dagegen.


Entsetzte Blicke bei den GFCW-Fans, aber der Fight Club hat seinen Standpunkt klar gemacht. Während sich Jasper Randall ein Mikrofon reichen lässt, tritt Ackley mehrere Male auf Jobbers Schädel ein, bis sich schließlich eine Platzwunde auftut.


Jasper Randall: „Man sagt nicht „nein“ zum Fight Club, lieber Joe. Du hättest unser Angebot mal besser angenommen. Verstehst du jetzt, Joe? Du dienst als Warnung an alle anderen: Wer auch immer unser Angebot ablehnt, dem wird dasselbe widerfahren wie ihm.“


...und er deutet auf den blutverschmierten Joe Jobber.


Jasper Randall: „Willkommen in der Welt des Schmerzes, Joe. Das ist unsere Welt! Denkst du, es bedeutet mir oder Drake irgendetwas, dass wir aus diesem lächerlichen Turnier ausgeschieden sind? Meinst du nicht auch, Joe, dass wir Wichtigeres zu erledigen haben, als gegen Nulpen wie Zereo Killer, El Futuro oder Lex Streetman in den Ring zu steigen? Unsere Ziele sind andere. Begreifst du das?“


Drake Ackley hebt Jobber hoch und rollt ihn in den Ring zurück. Im Moment gleicht Joe Jobber nur einem blutigen Brei.



LRLU



Im Ring hält Randall den Gegner für seinen Partner bereit und was folgt ist die Schlag-Kombination von Drake Ackley. Jobber kracht endgültig zu Boden – und bleibt dort liegen.


Jasper Randall: „Es wird eine wahre Freude sein zu sehen, wie du in diesem Turnier weiter auf die Nase bekommst. Sofern du überhaupt weiter machen kannst. Joe, lass es dir eine Lehre sein. Du willst weiter den Arschkriecher für die BOSSE spielen? Dann mach das. Wir aber, der Fight Club...wir haben andere Ziele. Du bleibst am besten einfach liegen und tust das, was du immer tust: Jobben!“


Mit diesen Worten lässt Randall das Mic fallen. Und er und sein Tag-Team-Partner machen sich von dannen.


Sekunden vergehen, in denen das Praça de Touros do Campo Pequeno, beinahe in Stillschweigen verfallen ist. Vereinzelt werden im Flüsterton Mitleidsbekundungen ausgetauscht und sich über das brutale Vorgehen von Jasper Randall und Drake Ackley echauffiert. Dann strömen die Helfer aus dem Backstagebereich zum Ringareal. Sanitäter und Securities, die zum blutübertrömten Joe Jobber eilen und sich um ihn kümmern. Die Sorge ist in sämtlichen Gesichtern der Crew und der GFCW-Galaxie zu erkennen. War es das für Joe Jobber? Bedeutete dieser hinterlistige und unnötig heftige Angriff womöglich sein Ausscheiden aus dem Turnier oder schlimmer noch sein Karriereende?


Pete: „Da! Joe bewegt… und er stößt die Helfer von sich!“

Sven: „Da will er einmal den Tough Guy spielen, aber das ist jetzt ganz bestimmt nicht der richtige Moment dafür.“


Joe ist Svens Meinung offensichtlich egal. Es dauert seine Zeit, bis er auf wackligen Beinen wieder zum Stehen kommt, aber als es geschieht und er sich das Blut aus dem Gesicht wischt, beginnen die Portugiesen zu klatschen. Ja, sie applaudieren ihm, jubeln ihm zu für seine Tapferkeit, sich nach einem solchen Angriff überhaupt noch rühren zu können. Mit diesen Bildern eines „siegreichen“ Joe Jobbers, der es tatsächlich eine Runde weiter im Turnier geschafft hat, blendet die Kamera ab.




Wir schalten in den Backstage-Bereich. Unter Jubelrufen der Fans in der Halle wird McMülls Interview-Gast eingeblendet. Es ist der GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch. Den Championgürtel um die Hüften, gekleidet in dem neuen „I’m a Champion“-T-Shirt, das völlig überteuert im Fan-Shop der GFCW zu kaufen ist, in Jeans und die verspiegelte schwarze Sonnenbrille auf der Nase stemmt der Oberpollinger die Hände in die Hüften und wartet auf McMülls Fragen.


McMüll: „Jason, wir haben vorhin gesehen, was der Fight Club mit Joe Jobber angestellt hat. Eine Brutalität wurde an den Tag gelegt, die ihresgleichen sucht. Dennoch hat sich der Fight Club somit selbst aus dem Turnier geworfen und es wäre durchaus möglich, dass Joe Jobber bald um deinen Championgürtel antritt.“


Der Anführer der Crutch-o-Maniacs zieht einen Mundwinkel zu einem verschmitzten Lächeln hoch und wartet kurz die Reaktionen der Fans in der Halle ab.


Jason Crutch: „Mülli, alte Socke. Schön, dass ich wieder bei dir stehen darf. Du hast natürlich Recht. Der Fight Club ist irre. Brutal. Rücksichtslos. Und – und hör ganz genau hin, Mülli – S-A-U-D-Ä-M-L-I-C-H! Die beiden hatten die unfassbare Gelegenheit, eine Runde weiterzukommen und gegen mich um den Championtitel anzutreten. Und was machen die beiden? Braten Joe einen Stuhl so dermaßen über die Birne, dass die rote Sosse meilenweit spritzt. Junge, Junge. Joe: Ich gratuliere dir!

Du bist eine Runde weiter! Ich weiß nicht, wie weit du es noch bringen wirst. Der Zug ist noch nicht abgefahren, dennoch wird es mit Sicherheit nicht einfacher, je weiter du kommst. Und nochmal wird dein Gegner nicht so blöd sein. Joe, ich hoffe, du wirst wieder gesund. Die Jungs vom Fight Club haben dir ordentlich zugesetzt, ich hoffe, du kannst überhaupt wieder antreten in der nächsten Zeit.“


Die Fans in der Halle klatschen Beifall und lassen Joe Jobber wissen, dass sie hinter ihm stehen.


McMüll: „Als nächstes Match haben wir Player gegen den Evolutionist Michael Payne. Dein Tip?“


Crutch legt eine Hand auf McMülls Schulter und legt den Kopf leicht schief.


Jason Crutch: „Ich sollte als guter, braver GFCW-Heavyweight-Champion eigentlich hier stehen und lauter nette Dinge über jeden meiner Gegner sagen, nicht wahr? Tja. SOLLTE. Mach ich aber nicht. Zumindest nicht über Michael Payne. Der Typ hat ganz eindeutig einen Schatten. Ist das nicht der, der dem Fight Club den Intercontinental-Championtitel gekostet hat? Richtig, oder? Wieso eigentlich? Verstehst du das, Mülli, alte Socke? Also ich nicht. Und solange ich nicht weiß, was Payne überhaupt hier will,

halte ich mich mit einer Meinung über ihn zurück. Mit Player hingegen ist zu rechnen. Aber er kümmert sich ja lieber um seinen guten Freund Savior, anstatt um das Weiterkommen. Deswegen mein Tipp für das Match: Ein Unentschieden. Der eine weiß gar nicht, was er überhaupt hier will und der andere will lieber gegen Savior antreten.“

McMüll: „Nächstes Match: Godlike...“

Jason Crutch: „Wer?“

McMüll: „Godlike.“


Wieder legt der Champion den Kopf schief, guckt nachdenklich zur Decke und schüttelt dann leicht den Kopf.


Jason Crutch: „Kenn ich nicht. Aber ich habe irgendwie den Eindruck, wenn ich einen Wrestler hier nicht kenne, ist er irgendwie mit Zereo Killer verwandt. No offense, Mike. Wer ist sein Gegner?“

McMüll: „???“

Jason Crutch: „Wer?“

McMüll: „Na, „???“!“

Jason Crutch: „Du verwirrst mich, Mülli. Sind das die selben ??? wie bei der Tag-Team-Challenge? Oder wie bei fast jedem zweiten War Evening? Denn wenn, müssen wir alle tierisch aufpassen. Die ??? haben schon immer überzeugt, egal, gegen wen sie in den Ring gestiegen sind. Sie sind sozusagen immer für eine Überraschung gut. Sie haben das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Und sie lassen keine Fragen offen. Ich kann hier keinen Tipp abgeben. Dazu hinterlassen die ??? einfach zu viele Fragezeichen in meinem Kopf.“


Nach dieser Antwort geht McMüll die imaginäre Liste in seinem Kopf durch und landet sogleich bei dem nächsten Match, während JC außerhalb der Kamera mit dem Kopf nickend irgendjemanden zu grüßen scheint, der vorbei geht.


McMüll: „Tom Hdot vs Lex Streetman ist...“

Jason Crutch: “Lex Streetman.”

McMüll: “Hm?”

Jason Crutch: “Gewinnt.”

McMüll: “Ähm…wieso?”

Jason Crutch: “Weil es gegen Tom Hdot geht. Kannst du dich an Tom Hdots letzten Sieg erinnern? Eben. Ich auch nicht. Und Streetman ist einfach Streetman. Der rockt sowieso.“


Der GFCW-Heavyweight-Champion wirkt, als wäre er langsam ungeduldig. Von außerhalb der Kamera reckt jemand eine Hand herein, die Crutch freundlich lächelnd schüttelt.


Jason Crutch: „Kriss Dalmi gegen El Futuro ist das nächste Match, richtig? Ich weiß das, weils hier auf der Card steht.“


Er holt ein Kärtchen aus seiner Gesäßtasche. Während McMüll etwas erstaunt dreinblickt, antwortet Crutch sogleich.


Jason Crutch: „Was? Was meinst du, wieso das „Card“ heißt? Also. Kriss Dalmi kenne ich. Woher? Er steht in der Titelhistorie drin. Man hat mir hier im Lockerroom noch nichts von ihm erzählt, ich weiß nur, dass er mal hier war und jetzt wieder hier ist. Und: Er scheint gefährlich zu sein. Ob es aber gegen El Futuro reicht? Geht man nach der Sieg-Niederlagen-Bilanz des Luchas, müsste man von Dalmi ausgehen. Doch wer weiß, ob El Futuro endlich Fuss gefasst hat. Er brauchte Anlaufzeit.

Dann war die Sache mit seinen alten Kumpels McFly und Streetman und so weiter. Er hat vielleicht zwischenzeitlich den Fokus auf EINE Sache verloren, hat sich selbst zuviel abverlangt. Sich selbst zuviele Baustellen geöffnet. Jetzt scheint er aber seinen Fokus wieder gefunden zu haben. Und das macht ihn eventuell gefährlich. Mein Vote hier geht also an El Futuro.“


Wieder grüßt der Champion jemanden außerhalb des Bildes, während er das Kärtchen, also die Card, zerknüllt und beiseite wirft. Bevor aber McMüll nachhaken kann, fährt der Champion lieber selbst fort.


Jason Crutch: „Weißt du, wenn du mich fragst: Mir ist es egal, wer das Finest Hour Turnier gewinnt. Ich habe mir vorgenommen, den Titel möglichst gegen jeden zu verteidigen, der sich einen Shot verdient hat. Ich habe schon Leuten wie Johnboy Dog oder Zereo Killer einen Shot versprochen, wenn die Zeit gekommen ist. Robert Breads meint, Ansprüche zu stellen. Schließlich hat er mich ja schon geschlagen. Zu seinem Pech, BEVOR ich Champion wurde. Lionel Jannek ist sowieso der nächste auf der Liste – die Frage ist nur: WANN! Du siehst also, Mülli, ich wäre ein viel beschäftigter Mann.


Von dem Teilnehmerfeld an dem diesjährigen Turnier würde ich aber, rein von der Sympathie, mit dem Zereo Killer gehen. Der Mann wurde um seinen Titel betrogen, und meines Erachtens hätte niemand hier mehr einen Chance verdient als er. Außerdem bezeichne ich ihn als Freund. Lieber heute als morgen würde ich den Titel gegen ihn aufs Spiel setzen. Schließlich sollte man die Besten besiegen, um der Beste sein zu können. Mike, ich drücke dir heute Abend die Daumen. Setze dich durch gegen Robert Breads, alleine schon um den Leuten nicht wieder einen Sieg dieses Großmauls zuzumuten.“


Der Champion hat gesprochen. Ein letztes Mal wirft er seinem Interviewer einen Blick zu, der sagt: Sonst noch was? McMüll räuspert sich.


McMüll: „Und du selbst, Jason? Lionel Jannek hat dir erst bei der Tag-Team-Challenge wieder eins ausgewischt.“


Der Oberpollinger nimmt die Sonnenbrille ab und steckt sie in seinen T-Shirt-Kragen. Dann muss er kurz lächeln.


Jason Crutch: „Lionel. Ich habe dich mit einem Aprilscherz herrlich hinters Licht geführt. Das sollte dir klar machen: Wir beide haben noch einige offene Dinge „zu besprechen“. Wir sind noch nicht durch. Und anscheinend bin ich etwas übermütig geworden, aber ich wollte dir nur mal einen kleinen Denkzettel verpassen. Und was machst du? Du reagierst, indem du dich in die Tag-Team-Challenge einmischst und damit für meine Eliminierung sorgst. Und weißt du was? Das ist völlig in Ordnung.“


Ein Raunen geht durchs Publikum.


Jason Crutch: „Ich habe dich provoziert, du hast dich revanchiert. Gut. Ich kann damit leben. So ist das Geschäft. Wir gehen in die nächste Runde. Und wir werden sehen, wer den nächsten Schritt tut. Wir sind durch, oder, Mülli, alte Socke?“


McMüll nickt. Und entlässt seinen Interviewpartner damit. Das Bild fadet aus.



Jedem guten Match geht eine gute Vorbereitung voraus. Und getreu dem Motto „Never change a running system“ dürfen wir auch dieses mal wieder einen Blick in die Kabine von El Futuro werfen wie er sich mit seinem Mentor Chris McFly. Beide wieder in die Unterlagen und vor einem Lap Top vertieft.


CMJ: „Neben der Tatsache das Dalm1 ein vollkommen durchgeknallter Psychopath ist, ist er leider auch ein ziemlich guter Wrestler. Ich will dich nicht anlügen Jay, schwerer hättest du es im Turnier höchstens noch mit Zereo Killer, Lex Streetman oder eben Robert Breads treffen können. Allesamt hervorragende Techniker mit gewaltigen Movearsenalen und deshalb auch immer für Manöver gut die man vielleicht gar nicht erwarten konnte oder kann.“


Bedächtiges Nicken. Auf einem Notizblock sind, ganz Old School, ein paar Kritzeleien zu sehen. In Spanisch. In Englisch. Und manche Worte auch in Deutsch.


El Futuro: „Das habe ich schon fast befürchtet. Was empfiehlst du mir also in seinem Fall? Wie soll ich mich auf solch ein komplexes Gesamtpaket einstellen?“


Die Hand des Chicagoers fährt durch seinen Stoppelbart. Ein Geräusch das irgendwo zwischen einem Schaben und rascheln von Papier liegt, gibt er dabei von sich.


CMJ: „Ganz im Ernst. Eine wirklich einhundertprozentig richtige Strategie gibt es nicht. Ich kann dir halt auch nicht so viel zu ihm sagen wie ich das gerne würde. Ich habe ihn einmal letztes Jahr gewrestled in einem Tag Team Match bei dem ich selbst eigentlich auch schon mehr in meinem geistigen Ruhestand gewesen bin.“

El Futuro: „Das klingt jetzt nicht besonders erbaulich. Was geben den die Datenbanken her? Angeblich ist er ein Brawler. Gewichtsmäßig und größenmäßig gibt es fast keine Unterschiede zu mir… der Finisher ist ein Spear… Er benützt auch den Shining Wizard… Und Headbutts…


Kurzes Schweigen.


El Futuro: „Und er hat in der PCWA den Gerasy Champion gepinnt? Wirklich?“


McFly schaut auf die Ergebnisse der letzten Zeit. Und er zieht seine Schlüsse.


CMJ: „Wenn man den will kann man gewissen Parallelen in den Ergebnissen feststellen. Du konntest letztes Jahr in einem Tag Team Match Zereo Killer pinnen. Der hier in der GFCW einen unheimlich hohen Status hat. Mike ist hier einer der Triple Crown Champs und damit eines der höchsten Tiere im Zirkus. Stevie van Crane ist der amtierende Undisputed Gerasy Champion und eine echte Legende. Ihr beide habt also schon Upsets gehabt. Wieder ein Punkt der das alles nicht gerade einfacher macht zum analysieren.“


Hat sich beim letzten Mal CMJ noch ein wenig darüber gewundert das man früher nicht die modernen Möglichkeiten hatte wie heute. So schaut er diesmal selbst gebannt auf ein Match welches seinen Weg in das weltweite Datennetz gefunden hat. Vor allem fällt auf das Kriss Daml1 auch nicht alleine am Ring war.


El Futuro: „Hm… dieser Diego Alessandro Sanchéz hatte ihn eigentlich recht gut im Griff. Ein Landsmann und ein wahrer Luchador. Ich sehe es mit Freude das es andere hier in Europa gibt die unsere Traditionen so hochhalten. Aber mir fällt auf das Dalm1 sehr viel Unterstützung hatte. Diese Bleed und dieser Swatmenber #Dos waren doch auch bei der Tag Team Challenge am Start. Und dieser L33 scheint dein Freund zu sein von dem ich schon hörte.“


Die Augenschlitze von McFly verengen sich einen Moment.


El Futuro: „Glaubst du dass jemand von diesem Nicotine und Bacteria Haufen heute zur Unterstützung von diesem Junkie anwesend sein wird?“

CMJ: „Ich rechen damit. Ja. Ich glaube dass wir mindestens einen, wenn nicht sogar beide aus diesem Team am Ring mit dabei haben werden. Deshalb werde ich am Ring sehr aufmerksam sein. Denn dieses Match wird wahrscheinlich nicht nur im Ring sondern auch neben dem Ring entschieden. Eigentlich eine Schande.“


Heftigstes Nicken von El Futuro.


El Futuro: „Si! Ich verstehe das auch nicht, warum kommen diese PCWA Heinis hierher? Reicht es nicht das sie dort Unheil stiften?“


Einen Moment scheint der Chicagoer zu überlegen.


CMJ: „Pro Wrestling, oder Lucha Libre wie du es nennst, ist nicht nur eine Basis für sportliche Wettkämpfe. Und nicht immer geht es um den Ruhm und die Ehre wie du es kennst aus Mexico und aus der SCW. Sehr oft ist es auch ein Sammelbecken für Gestalten die im realen Leben gescheitert sind. Nimm mich, ich tauge auch nicht als Hausmeister und bin wieder zurückgekehrt in den Ring.“


Der karibische Luchador unterbricht ihn.


El Futuro: „Chris, du bist geboren worden um in den Ring zu steigen! Das ist etwas was man nicht mit dem vergleichen kann was diese Typen… diese Pendejos anzutreiben scheint!“

CMJ: „Bist du dir da so sicher? Ich bin es im Bezug auf meinen nun kommenden Teil meines Lebens nicht. Aber kommen wir wieder zu Kriss Dalm1 und zu seinen Spießgesellen. Fakt ist, sie wollen die Welt in Flammen sehen. Und sie beschränken sich nicht mehr nur auf Berlin. Mag sein das ich mich ein wenig aus dem Fenster lehne… aber… es kann sein das du heute mit diesem Match bereits eine… eine… Herrgott ich will nicht darüber nachdenken… ich weiß nicht ob sich Dynamite

und die anderen hier in der GFCW bewusst sind, vielleicht ist sich Robert Breads noch nicht einmal dessen bewusst… aber es könnte sein das du bereits heute eine Stellvertreter-Schlacht für die Ganze GFCW schlagen musst.“


Mit diesen Gedanken hat McFly etwas angeschnitten vor dem er Angst hatte es so deutlich auf den Punkt zu bringen. Zum einen weil er sich nicht sicher ist. Und zum anderen weil er nicht weiß wie sein Schützling auf die Last, die es sein könnte, reagiert.

Aber der scheint unbeeindruckt und zuckt nur mit den Schultern.


El Futuro: „Und wenn schon. Das ist die GFCW. Hier können sie nicht tun und lassen was sie wollen. Und wenn ich heute den Typen einen entscheidenden Stich versetzen kann und damit eine Runde weiterkomme im Finest Hour Turnier, dann soll mir das Recht sein. Du weißt das ich dein Credo, deine Werte genauso Lebe wie du sie uns in Chi-Town immer vorgelebt hast. Wir kämpfen um zu siegen. Und das jeden Tag, den wir sind gekommen um zu bleiben. Und Ich werde nicht eher ruhen bis ich ganz oben angelegt bin!“


Der Enthusiasmus des Latinos ist trotz aller nicht ganz so guten Aussichten ungebrochen.


El Futuro: „Und wenn ich diesem Haufen von Pestbeulen damit einen entscheidenden Schlag versetzen kann dann? Dann. Werde. Ich. Das. Tun.“


Die Entschlossenheit spricht wieder aus seinen Augen. Und der Stolz der eben bei so einem traditionsbewussten Mann ausgeprägt ist wie kaum etwas anderes.


El Futuro: „Aber jetzt kommen wir langsam mal zu dem Punkt an dem du ehrlich sein solltest zu mir. Hat dein Entschluss wieder in den Ring zu stiegen mit dem Gespräch zwischen dir und Robert Breads bei Doom’s Night zu tun?“


Wieder einmal huscht ein Lächeln über das Gesicht des Swingin’ Wrestlers.


CMJ: „Ich werde mich nachher dazu äußern. Dann bekommst du deine Antwort. Okay?“

El Futuro: „Okay. Du schuldest sie mir. Deshalb wirst du auch diesmal nicht drum herum kommen.“


Lassen wir die beiden alleine damit sie weiter ihre Strategie besprechen können. Damit zurück zur Regie.



Aus der letzten Show:


Die Gro Gock Challenge. Die große Chance auf die ganz großen Titel! So viele Träume Hoffnungen, zerstört in einer Sekunde, die alles veränderte:


Der Puppenspieler sprintet die Rampe hinunter, springt in den Ring und geht auf Johnboy Dog los!


Er deckt den überraschten Dog mit einigen schnellen Schlägen ein, ehe er ihn mit einer Clothesline über das oberste Seil befördert.



JOHNBOY DOG IS ELIMINATED!


Ungläubig sitzt der Hund vor dem Ring und weiß gar nicht wie ihm widerfahren ist.


Zurück in der Gegenwart sehen wir Mac Müll vor der Kamera , der mit gefasster Miene die GFCW Zuschauer empfängt.


Müll: Wir alle wurden gerade schmerzlich an den unschönen Ausgang vom letzten War Evening erinnert als Johnboy Dog seiner Ttielchance beraubt wurde. Doch wie kam es dazu? Warum musste dass geschehen. Genau dass gilt es für mich heruaszufinden und darum habe hier zu Niemand geringeren als den Puppenspieler eingeladen der GFCW Rede und Antwort zu stehen.


Die Kamera fährt etwas heraus und nun sehen wir wie sich Mac Müll und der Puppenspieler auf hohen schwarzen Barhockern gegenübersitzen. Während Mac Müll in Schlips und Anzug professionell sich seinem Partner zuwendet, hat Dieser eine deutlich entspanntere Haltung eingenommen. Der Puppenspieler ruht in sich und hat die Arme entspannt in seinen Schoß gelegt. Was soll ihm schon geschehen? Was kann ihm die Interviewlegende schon groß anhaben. Mac Müll will die Antworten

für die Öffentlichkeit herauslocken und es liegt ganz bei dem Mann der Puppen selbst ob er dieser Bitte nachkommt. Doch Eines ist jetzt schon aus seinem schadenfrohen Grinsen zu lesen: Sollte er ihm die Antworten geben, dann nicht ohne Preis versteht sich.


Müll: Guten Abend Puppenspieler. Wir wurden letzte Woche alle Zeuge wie du in die Gro Gock Mongo Challenge eingegriffen hast und für eine Eliminierung von Johnboy Dog gesorgt hast! Seither brennt sie uns wie viele Fragen, wie Feuer unter den Nägeln. Warum hast du dass getan?


Das Grinsen des Puppenspielers wird breiter. Er hat Zeit und dreht mit seinen Teller Augen noch einige Runden bevor er sich sich zu einer Antwort hinreißen lässt. Er will eine Antwort von ihm und nicht umgekehrt und so genießt der Puppenspieler genüsslich jeden Moment in dem ihm diese Aufmerksamkeit zu Teil wird.

Langsam führt er das Mikrophon zu den Lippen.


Puppenspieler: „Zunächst erlaube mir einen Gegenfrage mein Guter: Hat es dich schockiert?“


Bohrend reckt er die Augen Mac Müll entgegen, der unter dieser plötzlichen Gegenwehr sich erst zu sammeln versucht, bevor er antworten kann.


Müll: „Ähm.... offen gestanden: Ja.... ein wenig schon.....“


Der Puppenspieler wirft lachend seinen Kopf in den Nacken.


Puppenspieler: „Ha ha, dass ist guuuut! Sehr guuut sogar! Wenn Johnboy Dog sich nur halb so vor den Kopf gestoßen fühlt wie du dann habe ich schon was erreicht.“


Der Puppenspieler stützt einen Arm auf seinen Schenkel, und lehnt sich nach vorne.


Puppenspieler: „Ok Müll, hör zu: Johnboy Dog hat einen ganz einfachen Fehler gemacht, ganz einfach. Johnboy Dog dachte er könnte mich auf die Warteliste setzen während er seine Hände nach dem Gewinn der Intercontinental Championship schon wieder nach den Nächsten Titeln ausstreckt, gemeinsam mit Jason, der selbst erst vor kurzem vom Pappchampion zum Goldworldhavyweightchampion geworden ist. So teilen sie sich schön unterienander die Titel dieser Liga auf. Ich soll mich

so lange gedulden und warten.... warten bis der große Johnboy Dog für mich Zeit hat, derweil bekommen Lionel Jannek und wer weiß noch wer ein Titelmatch vor die Füße geworfen für GARNICHTS! Aber soll ich dir was sagen?......dass Ganze hat nur einen Haken.....


....ICH KANN NICHT WARTEN!


Der Blick des Puppenspielers rückt in die Ferne und er beginnt abermals aus fremden Welten zu zitieren.


Puppenspieler: „In klarer kalter Nacht, in der der Regen die Sicht verdunkelt versucht sie mir zu entkommen. Ihr Goldener Schweif in der Ferne mir in den Augen brennt. Entflieht sie mir. Ich wache auf und mir ist klar: Dass ist meine Chance die mir dort entkommt! Es ist Johnboy Dog, der mir dort zu entkommen versucht. Er will mir meine Chance nehmen, denn ich weiß dass das Schicksal es nicht gut mit ihm meint. Also bin ich gekommen, ihn an den Schultern zu packen und nieder zu reißen.

Erst ist es nur ein dumpfer Schmerz an seinem Kopf und wenn dann die verschwommene Sicht der Klarheit weicht sieht er mein Gesicht über seines und ich sage:


Hier bin ich.... Champ!


Ein Grinsen huscht bei dem Gedanken über seine Lippen.


Nanu... hast du etwa Angst?“


HA HA HA HA HA HA HA!



Drake Ackley, Jasper Randall: Der Fight Club! Beide Member sitzen im Catering Bereich an einem kleinen Tischchen und tun sich jeder an einem Sandwich gütlich. Immer noch sind sie stolz auf das, was sie Joe Jobber im Opener – sofern man das einen Opener nennen kann – angetan haben. Kauen bemerkt Jasper Randall den Kameramann und winkt ihn zu sich heran.


Jasper Randall: „Die Message vorhin ist rübergekommen, oder?“


Er schluckt den Bissen hinunter, rückt sich auf dem Stuhl Richtung Kamera.


Jasper Randall: „Joe Jobber ist nicht wichtig. Dieses Turnier ist nicht wichtig. Es bedeutet uns nichts. Wir gaben Joe Jobber eine einmalige Gelegenheit. Und er hat abgelehnt. Das war seine Strafe. Und wie wir schon sagten: So werden wir in Zukunft mit jedem verfahren, der ein Angebot, Mitglied zu werden, ablehnt. Wir haben jedoch noch etwas zu sagen, von daher ist es günstig, dass du gerade da bist, Bursche.“


Ackley nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche, die am Tisch steht. Schweigend lässt er seinen Tag-Team-Partner reden.


Jasper Randall: „Intercontinental-Champion waren wir schon. Doch ein Mann hat sich dazu entschlossen, sich in das Rückmatch im Käfig einzumischen. Dieser Mann hat sich mittlerweile als Michael Payne geoutet. Gut, jetzt haben wir schon mal einen Namen. Payne, was zum Teufel willst du von uns? Es ist nicht das erste Mal, dass du denkst du müsstest mich und Drake angreifen. Du wählst einen harten Weg, mein Freund. Wenn du nicht so verdammt kryptisch reden würdest, würden

wir vielleicht verstehen, was du von uns willst. Du bezeichnest dich als die Evolution? Wovon? Wenn DU das Endprodukt dieser Evolution bist, dann möchte ich bitte, bitte kein Teil davon sein. Du hast nichts, Payne, was du uns geben könntest. Nichts! Nur...“


Er beißt ein Stück Sandwich ab. Kauend spricht er weiter.


Jasper Randall: „...hast du dich dazu entschlossen, dich mit uns anzulegen. Auch du hast einst ein Angebot von uns ausgeschlagen, bist sogar in die Offensive gegangen. Du dachtest, der IC-Titel würde uns nichts bedeuten und er wäre nur eine Last. Was für ein Spinner bist du überhaupt? Der IC-Titel war eine gute Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu bekommen und unsere Institution...nein...unseren LEBENSSTIL den Menschen dort draußen näher zu bringen. Und diese Möglichkeit hast du uns kaputt gemacht. Weißt du aber, was interessant ist, Payne?“


Er macht eine kleine Pause und wirft seinem Partner einen Blick zu.


Jasper Randall: „Du selbst nimmst an einem Turnier teil, dessen Sieger eine Chance auf Titelgold erhält. Ist das nicht Ironie, Payne? Du willst uns erzählen, Titelgold bedeutet nichts, kämpfst aber selbst um die Chance dazu? So unwichtig kann dir die Sache also nicht sein. Hm...“


Randall sieht auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenk.


Jasper Randall: „Wenn ich so drüber nachdenke, ist dein Match...das nächste auf der Card? Wie es aussieht...vielleicht ist es Zeit für eine kleine Revanche? Vielleicht sollten wir beide dir deine Party auch versauen, so wie du mir und Drake das Match im Käfig versaut hast? Wie würde dir das gefallen, Payne?“


Randall gibt Ackley mit einem Kopfnicken die Order, aufzustehen und zu gehen, was beide auch machen und das Segment endet abrupt.



Backstage, zurück in den Katakomben der Arena, wo gerade eben eine Tür zurück in ihre Angeln fällt. Die Konstruktion aus Holz bildet schlicht den Eingang zu Claude „Dynamite“ Bookers Büro, in die ausnahmsweise mal keine Person hineinstürmt, sondern eher merklich betröppelt hinausschleicht. Und auch Sekunden nach Verlassen des Raumes steht die Person noch immer vor dem Raum und wird von uns damit natürlich genau ins Visier genommen.


Der blonde Kopf orientiert sich nachdenklich zu Boden, die Schultern wirken ein wenig in sich zusammengefallen. Augenscheinlich wirkt dem Anwesenden die Niederlage aus der letzten Show noch immer nach und das Gespräch mit dem GFCW-Chef dürfte sich mit aller höchster Wahrscheinlichkeit auch um den Sieg Kriss Dalm1s vor vierzehn Tagen gedreht haben. Genau dies konnte Lex Streetman nämlich in Krakau nämlich nicht verhindern.



Schon damals war er für die Liga ein unkalkulierbares Risiko und im Falle eines neuen Vertrages dürfte er dies ebenfalls wieder sein. Wir müssen dies verhindern und genau für diese Aufgabe halte ich dich, den Rekordchampion der Liga, für den richtigen Mann!“



Die eindringlichen Worte Dyes vor dem Try Out Match des nunmehr neuen alten Bekannten hängen noch immer in den Ohren des Amerikaners, auf die er schlussendlich aber dann keine Taten folgen lassen konnte. Der Los Angelino hatte sich selbst enttäuscht, die GFCW-Galaxie wahrscheinlich ebenfalls im Stich gelassen und, was womöglich in dieser Situation am Allerschlimmsten gewesen ist, dem Vertrauen und der Wahl Dynamites als langjähriger Veteran der Liga nicht gerecht werden können.

Dieses Gefühl schmerzte... noch mehr, als seine persönliche Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit, sich auch mal wieder im Singles Bereich zu empfehlen. Über ewig und drei Tage würde die Zusammenarbeit der Outlawz 2.0 wahrscheinlich nicht mehr halten, dazu brauchte man kein Hellseher sein, und so wäre ein Sieg über den Serben schon ein guter und mit Sicherheit nicht verkehrter Fingerzeig gewesen.


Ändern konnte man den für den Kalifornier bitteren Abend in Polen allerdings nicht mehr und so musste er seinen Kopf schnellstmöglich wieder frei bekommen. Hier und heute bot sich nämlich bereits die Gelegenheit, sich in In-Ring Abwesenheit seines verletzten Partners wieder zu empfehlen, wenn er erstmals in seiner Karriere am „Finest Hour“-Turnier teilnimmt. Und so weit entfernt ist seine Konfrontation mit Tom Hdot auch nicht mehr entfernt, stehen sich diese zwei Akteure doch bald im Ring schon gegenüber.

Wenn wir allerdings ganz genau sind... naht ein Konflikt der zwei heutigen Gegner bereits noch eher, als es ein Ringgong einleiten würde. Wie es der Zufall nämlich so will, kreuzt um die nächste Ecke herum das altbekannte „TwoFace“ auf und hat den Leiter des „L.A. Gyms“ wohl schon einige Momente aus dem Hintergrund heraus beobachtet. Die erste Reaktion Hdots für seinen heutigen Gegner? Ein höhnisches und mal so gar nicht ernst gemeintes Klatschen in Richtung des Outlawz.



*KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH!*



Tom Hdot: „Applaus, Applaus, Streetman. Großes Kino letzte Show! Es gibt ja viele Niederlagen, die beschämend sind, aber wie schafft man es denn bitte gegen einen Astro Happy geschädigten Wahnsinnigen zu verlieren? Aber wer weiß, vielleicht geht’s dir ja auch bald so, immerhin hat er dir eine Injection mitten in den Magen verpasst...“


Der Kieler legt seinen Kopf in den Nacken und versucht seinem zweigeteilten Gesicht eine nachdenkliche Miene aufzusetzen.


Tom Hdot: „Kriss Dalm1... Kriss Dalm1... Ich war ja immer froh, dass ich diesen serbischen Psychopathen nie kennenlernen, geschweige denn ertragen musste, doch das hat sich ja dank deiner ringerischen Finesse gegessen. Ganz schön eigennützig von dir. Wenn es um Titelgold oder Ähnliches geht strengst du dich an, aber dem Rest der Liga diesen kranken Irren auf den Hals zu hetzen macht dir nichts aus, hm? Und ich dachte immer ich wäre die Person mit dem schlechten Karma...“


Dass sich die Laune beim GFCW Triple Crown Gewinner nach Hdots Auftritt nicht unbedingt nicht bessert, dürfte auf der Hand liegen. So runzelt Streetman in diesem Moment noch nicht einmal die Stirn oder reagiert äußerlich anderweitig auf die Aussagen seines Kontrahenten. Stattdessen vergräbt er seine Hände tief in den Taschen seiner Trainingshose (natürlich sponsored by LAG!) und erwidert kurz und knapp die Worte, die er sich just vor ein paar Augenblicken vom „Halbverbrannten“ anhören musste.


Lex Streetman: „Starke Worte für Jemanden, der gerade erst wieder aus der Versenkung gekommen ist! Aber das bei Vielen der Mund bekannterweise größer ist, als ihr zeitgleiches Leistungsvermögen, ist in diesem Business ja nichts Neues...“


Kurz mustern die stahlblauen Augen des Tag Team Champions das äußere Erscheinungsbild seines Gesprächspartners, ohne jedoch großartig eine Reaktion folgen zu lassen. Lieber werden die Äußerungen des ehemaligen Straßenjungens wieder ein wenig zielgerichteter und weniger ironischer. Dies kann er bekanntlich eh besser, als irgendwelche lustig anhauchenden Kommentare vom Stapel zu lassen, wie es beispielsweise irgendwelche Gurkenliebhaber zu ihrem scheinbaren Hobby gemacht haben (höhö^^).


Lex Streetman: „Mal ehrlich, Hdot... du bist seit ein paar Wochen wieder hier und bis auf deine Teilnahme an der Tag Team Challenge noch nicht großartig aufgefallen. Glaubst du dann ernsthaft, dass ich oder andere Leute deinen Worte in irgendeiner Art und Weise hohem Gewicht gebe? Jemandem, bei dem wir noch warten, was er nach seinem Comeback wirklich im Stande zu leisten ist?“

Tom Hdot: „Ja, sagt mir ruhig nach, dass ich mein Potential nie nutze, bla bla bla. Fakt ist aber, ich habe noch welches, ganz im Gegensatz zu anderen Leuten bei denen die Luft endgültig raus zu sein scheint. Ich meine deine Rekordchampion-Zeit ist ja längst vorbei und so etwas wird niemand, und erst recht nicht jemand wie du ein zweites Mal erreichen. Dein Tag Team mit Maxxx zerbricht gerade, was man auch daran merkt dass du am Finest Hour Turnier teilnimmst. Der Titelwechsel ist doch nur noch reine Formsache!“


Beide Gesichtshälften von Hdot beginnen zu grinsen, da er sichtlich Freude daran hat einem Wrestler, der gemäß der GFCW Chronologie zwar deutlich mehr erreicht hat dennoch die Butter vom Brot zu nehmen.


Tom Hdot: „Doch auch das Finest Hour Turnier wird dich nicht mehr retten, denn du trittst gegen mich an. Du bist ein alter und verbrauchter Champion, während ich frisch und genesen aus meinem – sagen wir – Urlaub zurückgekehrt bin. Ja, die Zeit scheint dich jungen Mann eingeholt zu haben, denn du siehst keinen Stich mehr gegen die neue Generation des Wrestlings. Sei es nun ein verkommener Drogi wie Dalm1 oder aber künftige Champions die wirklich etwas auf dem Kasten haben, so wie meine Wenigkeit!“


Harter Tobak vom Rückkehrer und natürlich will Hdot seinen Gegner genau dort treffen, wo ihn momentan viele Leute ein wenig anzupicken scheinen. Der ehemalige Champion und Spitzenmann, welcher zurzeit eher in der zweiten Reihe der Liga zu finden ist... klingt fürs Erste durchaus effektiv, um Streetmans Psyche an zu knacken. Nach außen hin wirkt der Rekordchampion dann aber doch unbeeindruckt und schüttelt verständnislos den Kopf.


Lex Streetman: „Die Frage, ob jemand was „auf dem Kasten“ hat oder nicht, beantwortet sich meiner Meinung nach im Ring... und da hast in meinen Augen noch Nachholbedarf! Lass deinen Worten auch Taten im Ring folgen, danach können wir uns dann weiter unterhalten. Ich für meinen Teil habe heute wieder Etwas gut zu machen und da wirst du mir nicht den Weg zum Ziel versperren. Solltest du es doch versuchen... dann wirst du spüren, dass meine besten Jahren vielleicht ja sogar noch vor mir liegen und ich meine Reise erst wieder beginne!“


Das kurzzeitig vorhandene Lächeln bei Hdot ist verflogen und stattdessen bohrt sich sein Blick direkt in das Gesicht Streetmans. Dieser erwidert selbstredend den Staredown, wonach er allerdings bereits zwei drei Schritte zurückschlendert und sich so schon ein wenig wieder vom Ort des Geschehens wegbewegt. Sein Widersacher scheint allerdings noch nicht ganz am Ende mit seinem Latein zu sein und schreit dem Outlaw noch letzte Worte hinterher.


Tom Hdot: „Trete sie doch ruhig an. Deine Heimreise, weil du hier keinen Erfolg mehr haben wirst! Die künftigen Geschichtsbücher der GFCW werden deinen Namen nicht mehr beinhalten, das weißt du genau. Also sieh schon einmal zu, dass du dir einen Behindertenparkplatz organisierst, den wirst du nach unserem Match brauchen, du alte Schabracke!“


In seinem Weggang bleibt der Mann aus Los Angeles nach diesen Worten nochmals kurz stehen und dreht sich doch erneut seitlich in Richtung seines in der Mitte des Ganges stehenden Gegners. Kurz scheint er das gerade Gesprochene aufzunehmen und verarbeiten. Dann lässt er seinerseits ruhig und bedächtige Worte folgen, ohne alles die nötige Anspannung in dieser Konfrontation komplett fallen zu lassen,


Lex Streetman: „Ich werde heute das zu Ende bringen, was ich letzte Show nicht geschafft habe... und zwar einem Rückkehrer sein Debüt versauen! Begrabe also besser deine leisen Turnierhoffnungen schon zu Beginn, denn für dich wird es heute nur ein kurzes Vergnügen in Richtung „Finest Hour“ geben. Wie schon damals, beim allseits bekannten „Jason Crutch Invitational Match“. Du erinnerst dich vielleicht?“


Ohne eine Antwort auf diesen Griff in die Vergangenheit zu erwarten dreht sich das damalige Mitglied des Teams Crutchs um und verlässt endgültig die Szenerie. Schmerzhaft erinnert sich Tom Hdot an eine der vielen Niederlagen gegen Crutch. Aber in diesem Fall auch gegen Streetman. Kurz will das Twoface dem Blondschopf hinterherlaufen, doch er entschließt sich mit geballten Fäußten und knirschenden Zähnen stehen zu bleiben und sich lieber auf das Match vorzubereiten. Die Szene verspricht ein spannunggeladenes Viertelfinalmatch, doch bis dahin wechselt das Kamerabild wieder zurück in die Halle.



Im Backstagebereich läuft Ryder in Richtung seiner Garderobe, um sich auf das bevorstehende Match gegen The Godlike einzustimmen, als plötzlich …


Ryder: „WUHU, was für ein Adrenalinschub! Nachher werde ich dieser Meute so richtig einheizen und die Arena zum Kochen bri …“



BÄÄM!


Urplötzlich kommt von irgendwoher ein Stahlstuhl geflogen und streckt den völlig arglosen Ryder so brachial nieder, dass der zwischen den an der Wand befindlichen Kabelkisten zusammenbricht und reglos liegen bleibt.


Nein, Moment. Der Stuhl kam nicht aus dem Nichts geflogen, er wurde als Waffe missbraucht. Von einem riesenhaften Mann in einem schwarzen Ledermantel, der nun schräg von hinten im Bild zu sehen ist, so dass das Gesicht nicht zu erkennen ist. Auffällig ist jedoch der kahl geschorene Kopf. Der Mann beugt sich zu Ryder nieder.


???: „Du bist ein Nichts, ein Niemand. Du hast diese Chance nicht verdient, heute hier im Turnier antreten zu dürfen.“


Ryder streckt hilflos den Arm in Richtung der Stimme des Mannes aus, der ihn hinterhältig attackiert hat. Dieser greift nach dem Arm und zieht Ryder hoch, der sich kaum auf den Beinen halten kann.


???: „Brauchst du Hilfe? Komm, ich werde dir helfen.“


Blitzschnell packt der Hüne sich Ryder und hievt ihn in eine Reverse Piledriver Position, und bevor man sich versieht kracht es erneut und Ryder liegt abermals am Boden, diesmal vollkommen ausgeknockt. Langsam erhebt sich die düstere Gestalt und schreitet leise pfeifend(!) davon.



Wir sind zurück in der Arena und hören das Lied „Showstopper“! Dies kann nur eines bedeuten: Savior betritt die Halle! Doch er betritt die Halle nicht alleine!


Pete: Moment mal … Das ist doch … Azreal???

Sven: Was zur Hölle hat der hier verloren? Der musste doch mit Bryan zusammen die Liga verlassen!?

Pete: Vielleicht hat Savior das gemeint, mit seinem Tweet heute Morgen, indem es hieß „Ich habe eine große Überraschung für dich Player. Sei auf der Hut!“


Savior hat auf dem gesamten Weg zum Ring ein breites Grinsen im Gesicht. Im Ring angekommen lässt sich Savior ein Mikro geben. Azreal stellt sich hinter ihn.


Savior: Hahaha … Ihr müsstet mal eure Gesichter sehen. Ihr habt bestimmt alle meinen Tweet heute gelesen oder? Wenn nicht, dann hat euch bestimmt einer der beiden Kackfratzen, die sich Kommentatoren nennen, bereits darüber aufgeklärt. Tja…


Savior dreht sich zu Azreal um.


Savior: Und das ist meine große Überraschung! Azreal is back! Und falls ihr euch jetzt fragt: „Wie ist das denn möglich? Er musste doch die GFCW verlassen?“ Ganz einfach: Azreal steht nicht bei der GFCW unter Vertrag … Er steht bei mir unter Vertrag! Ganz genau! Und er steht aus nur einem einzigen Grund bei mir unter Vertrag: Um mich zu beschützen! Er ist als von nun an … mein Bodyguard. Und wenn ihr euch jetzt fragt: „Wozu braucht denn der ach so große Savior einen Bodyguard?“

Ich sags euch: Um mich vor Player zu schützen! Normalerweise habe ich ja keine Angst vor Player, aber irgendetwas musste ich tun, um etwas gegen seine Wutausbrüche zu unternehmen. Ich meine: Wir wollen ja alle nicht, dass das noch einmal passiert!


Savior zeigt auf den Titantron, wo nun noch einmal die Ereignisse von GFCW Brainwashed 2014 gezeigt werden.


Savior: Player hat mich mehrere Monate meine Karriere gekostet. Und dafür wird er bezahlen. Ganz egal, welche Matchart er für Finest Hour geplant hat…


Doch weiter kommt er nicht, denn auf einmal ertönt das Lied von Player! Doch es kommt nicht etwas Player in die Halle, sondern ein anderer alter Bekannter!


Sven: Ist das denn möglich? Erst Azreal und jetzt … jetzt auch noch Bryan? Was geht hier vor?


Bryan kommt in einem fein geschnittenen Anzug in die Halle. Er wird mit gemischten Reaktionen empfangen. Im Ring angekommen lässt er sich ein Mikro geben.


Bryan: Na … Freut ihr euch mich zu sehen? Nein antwortet besser erst gar nicht. Bevor ihr fragt: Nein … ich bin, genauso wie Azreal, nicht wieder bei der GFCW unter Vertrag. Ich stehe bei niemandem unter Vertrag. Denn das Gegenteil ist der Fall! Ein gewisser jemand … steht bei MIR unter Vertrag. Denn ihr müsst wissen: ich bin ins Manager Geschäft umgestiegen. Bringt viel Geld. Solltet ihr vielleicht auch machen. Aber genug von mir. Ich bin heute Abend hier, um für meinen Klienten … den Number One PLAYER … zu sprechen!


In den Gesichtern von Azreal und Savior breitet sich nun Schockierung aus.


Bryan: Folgendes: Mein Klient hofft darauf, dass du dir schon einige Freund hier gemacht hast, denn ihr beide werdet bei GFCW Finest Hour 2015 … EIN TAG-TEAM MATCH BESTREITEN!

Savior: Das … Das ist alles? Ein stink normales Tag-Team Match?

Bryan: ( lachend ) Nein natürlich nicht. Ich verarsch dich nur. Mein Klient hat sich etwas ganz spezielles überlegt: Ihr beide werdet mit 3 Partnern eurer Wahl … in einem Match antreten, was Domination damals eingeführt hat … Und zwar werdet ihr ein … SURVIVAL MATCH BESTREITEN!


Savior schrickt nun zurück.


Savior: Bitte was? Nein … Niemals!

Bryan: Player dacht schon, dass du so darauf reagierst. Und er weiß auch warum: Du hast keine Freund und wirst auch keine finden, die mit dir zusammen antreten wollen. Und deswegen schlägt er ein weiteres Match vor: One On One … Ebenfalls Survival Match! Doch wenn du dich für Option zwei Entscheidest … Dann wäre mein Klient nicht so erfreut … Denn dieses Match hatten wir schon einmal und er glaubt, dass die Fans das nicht noch einmal sehen wollen oder?


*ONE MORE TIME* *ONE MORE TIME* *ONE MORE TIME*


Pete: Sieht so aus, als wollten die Fans das doch!


Savior: Du hast recht … Das hatten wir schon einmal. Aber wir wissen auch, wer dieses Match als Sieger verlies. Also soll es … Option 2 … One On One Survial Match sein! Doch eines verstehe ich nicht: Player steht im Finest Hour Turnier! Falls er es ins Finale schafft, was er natürlich nicht schaffen wird: Will er dann 2 Matches an einem Abend bestreiten?

Bryan: So soll es sein. Mein Klient erwartet dich dann nächste Woche zur Vertragsunterzeichnung. Und ja! Mein Klient würde dann 2 Matches an einem Abend bestreiten. Somit würde er erste dich aus dem Weg räumen und dann, später am Abend, das Finale des Finest Hour Turnier bestreiten und natürlich auch dieses gewinnen!


Bryan will nun den Ring verlassen. Er steht nun an den Seilen, doch er führt das Mikro noch einmal zum Mund.


Bryan: Ach. Noch eins: OUTTA NOWHERE!


Und auf einmal steht Player hinter Azreal und Savior. Player dreht Azreal in seine Richtung und…


GAME CHANGER!


Pete: Wo kam Player denn jetzt auf einmal her.


Savior hat das alles noch nicht so wirklich realisiert. Player steht auch schon wieder und dreht jetzt auch Savior in seine Richtung. Doch ihm verpasst er keinen Game Changer. Er fängt an Schläge gegen Savior seinen Kopf auszuteilen. Er drängt ihn damit bis in die Seile. Jetzt kommt ein Whip in die gegenüberliegenden Seile. Savior kommt zurückgeschnellt und…


SUPER KICK!


Sven: Was für ein heftiger Super Kick!

Pete: Habe ich da einen Zahn fliegen sehen?


Aber Player ist noch nicht fertig. Er geht aus dem Ring und holt einen Tisch unter dem Ring hervor! Diesen schiebt er in den Ring. Er geht in den Ring zurück und stellt den Tisch auf. Als nächstes richtet er Savior auf und nimmt diesen auf die Schultern. Jetzt geht er, mit Savior auf den Schultern in Richtung des Tisches und…


PLAYIN EXTINCTION DURCH DEN TISCH!


*HOLY SHIT* *HOLY SHIT* *HOLY SHIT*


Player schaut auf Savior hinab. Bryan geht zu Player und legt seinen Arm um diesen.


Bryan: Die erste der 5 Matcharten, die im Survival Match ausgetragen werden: Ist ein Table Match!


Diese Ansage erfreut die Fans natürlich.


Player schnappt sich jetzt noch einmal Savior und wirft diesen aus den Ring.


Bryan: Da dieses kleine Problem jetzt gelöst ist … Kommen wir zu dem heutigen Abend und Player seinem heutigen Gegner: Michael Payne! Ein Mann, von dem wir beide nicht viel wissen. Und das brauchen wir auch nicht. Alles was wir wissen ist das: Er steht auf Player seinem Weg zum Finest Hour Turnier Finale im Weg! Und heute, wird er der erste sein, der auf diesem Weg fallen wird!


Bryan reicht das Mikro an Player weiter.


Player: Und jetzt schickt ihn raus … Denn … IT`S PLAYTIME…


Player hält das Mikro nach oben…


*BITCH!*


Player lässt das Mikro fallen und er und Bryan warten auf Michael Payne.


Finest Hour-Viertelfinal-Match 2:

Player vs. "The Evolution" Michael Payne
Referee: Guido Sandmann


Nachdem Player seinen Weg in Richtung Seilgeviert vollendet hat, wartet die GFCW-Galaxie gespannt auf seinen Gegner. „The Evolutionist“ Michael Payne hat ja schon aufhorchen lassen und so scheint es auch heute zu werden, als er sich unter den Klängen seines eingängigen Themes in Richtung Ring schiebt. Player macht sich derweil im Ring ein wenig warm, solange bis schließlich Michael Payne den Ring über das oberste Ringseil entert und den sich warmmachenden Player kurz betrachtet. Der lässt nochmal den Kopf etwas im Nacken rotieren, ehe er auf den Ringgong wartet, der auch schließlich ertönt.

DING DING DING


Pete: „Und sofort geht es hier zur Sache. Player stürzt sich sofort auf Michael Payne, der mit ihm aber in einen Lockup geht und Player mit Leichtigkeit in die Ringecke schubsen kann!“
Sven: „In der Ecke hebt Player die Hände, wird dann aber Opfer eines Kniestoßes in den Magen, gefolgt von einem weiteren, während der Referee Michael Payne gleich mal ermahnt, das bitte zu lassen. Dafür bekommt Guido Sandmann gleich ein paar unschöne Worte gesagt, aber Payne ist abgelenkt genug, um Player eine Offensive zu ermöglichen.“


Player erkennt seine Chance und setzt mit einigen Forearms an die Payne-Rübe nach, mit denen er sich aus der Ecke befreien kann. Michael Payne ist ja alles andere als klein, aber Player hat hier halt einen sichtbaren Beweglichkeitsvorteil, den er in die Tat umzusetzen imstande ist. Weitere Schläge folgen, ehe er selbst Schwung holt und in die Seile läuft – und in einen krachenden Big Boot läuft! Sofort versucht „The Evolutionist“ daraus Kapital zu schlagen:

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1

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2

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kickout!

Player schafft es mit vergleichsweise wenigen Mitteln hier aus dem Pinversuch auszukicken.


Pete: „Scheint, als hätte Player mehr Energie als Michael Payne denkt.“
Sven: „Könnte daran liegen, dass er erst zwei Aktionen gezeigt hat. Da ist dann selbst bei Player noch nicht die Luft raus, ebensowenig wie bei...“
Pete: „Ja...?“
Sven: „....ach, nicht so wichtig.“


Michael Payne scheint ähnlich zu denken: Ist ihm nämlich egal und überhaupt! Stattdessen wird Player aufgeholfen, ihm fast die Hand gereicht – und er in Richtung Ringseile geschleudert, aus denen er dann mit Nachdruck zurückfedert, allerdings unter dem ihm zugedachten Big Boot abtauchen kann. Beim zurückfliegen gibt es einen Spear von Player – der aber ins leere geht, weil Michael Payne ausweicht. Player ist für einen Moment verwirrt und verliert die Orientierung – German Suplex von Michael Payne, als habe er darauf nur gewartet! Der steht auf, wischt sich sprichwörtlich den Mund ab und fordert Player auf, aufzustehen, womit der sich aber reichlich schwertut. Als Player schließlich steht, schiebt der Evolutionist ihn mit einem Schrei sowie reichlich Wucht in die Ringecke, wo er Player mit Schlägen sowie Tritten eindeckt. Guido Sandmann schaut sich das einige Zeit an, beginnt dann aber nach einer gefühlten Minute doch mal, den Payne anzuzählen.

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1

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3

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Michael Payne denkt auch vor der „großen fünf“ nicht daran, von Player abzulassen. Guido Sandmann versucht es dennoch mit einer Ermahnung, doch die einzige Reakzion von Michael Payne sind weitere Punches. Ergo hat Sandmann keine Wahl...


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5!


Guido Sandmann ruft etwas in Richtung Zeitnehmer und gibt ein sehr eindeutiges Zeichen: Disqualifikation!

Sieger des Matches durch Disqualifikation: PLAYER!


Michael Payne schaut etwas ungläubig in Richtung Guido Sandmann und macht schließlich damit weiter, wo er aufgehört hat: Player windelweich klopfen! Da gibt es links und rechts was an den Kopf....


Sven: „Ein guter Verlierer ist er definitiv nicht, eher ein schlechter.“

Pete: „Das von dir zu hören erstaunt mich jetzt....wirklich – hey, schau mal!“

Der verdutzte Sven – mindestens ebenso verdutzt wie die geneigten Zuschauer – hebt den Kopf und sieht....Jasper Randall und Drake Ackley!

Sven: „Der Fight Club? Was wollen die denn hier?“

Offenbar ist Sven ein wenig vergesslich, denn als der Fight Club gemeinsam in den Ring slidet – mit den Stühlen, die man in Händen hält! - gibt es nur ein Ziel. Michael Payne, der sich gerade umgedreht hat und von Player abließ, nämlich! Links ein Chairshot...baaaahm! Und rechts ein Chairshot...baaaahm! Während Michael Payne sich kraftlos aus dem Ring rollt, bezieht der Evolutioner die Prügel seines Lebens, windelweich wird er mit den Stühlen gehauen, ehe der Fight Club irgendwann von ihm ablässt....




Die Kabine des derzeit am längsten aktiven GFCW-Mitglieds wird gezeigt und wer sich sowohl in den letzten Shows, als auch den Annalen gut auskennt, weiß natürlich sofort, bei wem wir hier aktuell zu Gast sind... richtig, bei Jimmy Maxxx! Noch immer trägt der gebürtige Berliner eine Art Schlinge oder Tape um seine lädierte Schulter, welche ja nach Berichten im GFCW Forum eine Operation nach sich zog. Wie genau diese verlaufen ist und wie genau sich der eine Teil der Outlawz

diesbezüglich zurzeit fühlt, ist allerdings momentan nicht wirklich ersichtlich und für die folgenden Momente auch recht belanglos. In just diesem Moment scheint sich nämlich die Kabinentür zu öffnen und der auf der Couch sitzende Veteran lässt seinen Blick natürlich sofort in Richtung des Eingangs fallen.


Dass sich beim neuen Ankömmling Jimmys Mimik direkt ein wenig ins Genervte verzieht, ist mehr als offensichtlich, befürchtet der Deutsche nämlich abermals ein „Besuch von Muddi“ in Form seines eigenen Tag Team Partners. In der Tat steht nämlich der andere Teil der Tag Team Champions mittlerweile mitten im Raum und blickt mit einem ernsten und auch etwas besorgten Gesichtsausdruck auf seinen derzeit verletzten Partner. Die letzten Gespräche der beiden alteingesessenen Ligavertreter

endeten jeweils im Streit, letzte Show verordneten sie sich sogar eine komplette Funkstille untereinander. Wird es nun, im gefühlt x-ten Anlauf, besser funktionieren, vor allen Dingen mit dem Hintergrund von Jimmys unsicherer Gesundheit?


Lex Streetman: „Hey Jimmy... ich weiß, du bist kein Fan von langen Herumgerede und angesichts der letzten Nachrichten über dich brauchen wir hier wohl auch kein langen Smalltalk. Wahrscheinlich wirst du also schon denken, warum ich hier bin... wie geht es dir, Partner? Was macht deine Schulter und vor allen Dingen, wie ist die OP verlaufen? Ich hoffe doch, du kannst mir da gute Nachrichten verkünden.“

Jimmy Maxxx: "Ja Ja Lex die OP ist super gelaufen. Und keine Sorge, ich werde zum PPV Match wieder fit sein und dort auch antreten aber davor wahrscheinlich nicht wirklich. Also brauchst du dir auch keine Sorgen machen das ich dir im Weg stehen könnte bis Finest Hour."


Der leise Versuch von etwas versöhnlichen Worten zu Beginn scheint also mehr oder minder direkt wieder ins Leere zu laufen. Natürlich ist nach den ersten Äußerungen das Gesprächsniveau noch nicht wieder auf dem Level „Streit“ angekommen, doch die Reaktion Jimmys zeigt, dass weiterhin zwischen den zwei Weggefährten noch nicht alles bereinigt zu sein scheint.


Unterkriegen oder einschüchtern lässt sich der Los Angelino von den Aussagen seines Gegenübers aber nicht. Er scheint sich wirklich Gedanken um seinen Partner und die kurzfristige Zukunft des Teams zu machen, denn nach der „Mongo Challenge“ werden sich Lugosi & Mustermann wohl erst recht wieder zu ein Hundert Prozent auf die Champions konzentrieren. Und selbst wenn dies nicht der Fall wäre, ist es für den Ehrenmann mit Wohnsitz Kalifornien eine Selbstverständlichkeit in solchen Situationen nach seinem Partner zu schauen. Ob dies allerdings nach dessen Aussagen in der letzten Show eine gute Idee ist?


Lex Streetman: „Hör zu, natürlich mache ich mir auch so leise Gedanken um unser Tag Team Titelmatch bei „Finest Hour“ gegen die Gurkeneinleger, aber dies steht tatsächlich erst an zweiter Stelle. Mir geht es in aller erster Linie um dich selbst und ob du wieder schnellstmöglich auf die Beine kommst! Wir Beide haben es nämlich schon häufig genug gesagt... unseren ganzen Konflikten und Hick-Hacks zum Trotz stehen wir noch immer als ein Duo auf der gleichen Seite und wollen auch die Titel so lange es geht verteidigen. Das geht aber nur zu Zweit und dazu brauche ich nun mal einen gesunden und fitten Jimmy Maxxx.“

Jimmy Maxxx: "Hör zu Lex, lassen wir das ok? Ich habe zurzeit weder die Lust noch die Kraft um mich mit dir wieder zu streiten. Du wirst bei Finest Hour ein funktionierendes Team haben keine Sorge. Aber bis dahin solltest du vielleicht auch mal Anfangen über meine Worte nachzudenken. Denn seid Wochen versuche ich dir zu erklären das du und unser Team nicht mein Problem sind. Ich werde auch heute Abend nochmal genug dazu sagen und vllt hörst und siehst du mir ja diesesmal auch zu. Falls du nicht wieder bei Dynamite oder Chris McFly bist und schon über unser gemeinsames Ende sprichst."


Für einige Momente stumm bleibend blicken die stahlblauen Augen des heutigen „Finest Hour“ Tunier-Teilnehmers auf seinen Gesprächspartner, ehe er dann doch nicht mehr mit einer Reaktion hinter dem Berg halten kann. Allerdings folgt diese nicht wieder in Form eines verbalen Gegenkonters und einer damit verbundenen möglichen erneuten Eskalation. Sie erfolgt mehr in einer stillen, aber in ihrer Ausdrucksweise doch sehr eindeutigen Dimension.


Ein Aufschnauben. Ein Kopfschütteln. Ein entschiedenes Wegdrehen von Maxxx und das Verlassen der Kabine.


Ohne seinen Partner weitere Worte zu widmen oder eventuell auf eine Reaktion von ihm zu warten, schreitet der Kalifornier wieder aus der Kabine, wo er eigentlich gerade erst eingetreten war. Es war ein kurzer Besuch gewesen und von einem richtigen Gespräch (oder auch wieder Streit) kann man dieses Mal wirklich nicht sprechen. Doch für Lex war Jimmys gefühltes erneutes Misstrauen und Kritisieren ihm gegenüber bereits jetzt wieder zu viel. Mit in die Hüfte gestemmten Händen steht der Blondschopf vor Maxxxs Kabine und seufzt laut auf. Irgendwann reißt auch beim eigentlich sehr geduldigen Triple Crown Gewinner der berühmt berüchtigte Gedulsfaden.


Lex Streetman: „Wie der werte Herr will... dann sehen wir uns halt erst bei „Finest Hour“ wieder. Passt mir eigentlich sowieso viel lieber!“


Mit diesem viel aussagenden Gemurmel verschwindet Streetman aus der Szenerie und hinterlässt das Ende einer kleinen, aber wiedermal deutlich sprechenden Episode aus dem Hause der Tag Team Champions. Die Outlawz 2.0, ein weiterer Schritt in Richtung Selbstzerfleischung?