Es ist wieder
einmal an der Zeit ein wenig Städtekunde zu betreiben. Und
so wie es vor 4 Wochen El Futuro schon gezeigt hat als er sich
die Freistadt
Christiania in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks
angesehen hat, so hat er sich wieder einen Platz gesucht in
Portugal,
wo die
European Capital Rush Tour nun halt macht. Lissabon, oder Lisboa
wie man es im Portugiesischen ausspricht, ist eine Stadt deren
ganz genaues
Alter gar nicht so leicht zu bestimmen ist, da es bereits zu
Zeiten von Gaius Julius Cesar Erwähnung in der römischen
Geschichtsschreibung
fand und damals unter dem Namen Colonia Felicitas Iulia bekannt
war. Aber lauschen wir doch den Worten von El
Futuro selbst.
El
Futuro: „Lisboa… Lissabon… eine Stadt die
Geschichte Atmet. Hier in der Hauptsstadt und dem einstigen
Königssitz Portugals beginnt
das
Finest Hour Turnier 2015. Endlich möchte ich sagen. Endlich
beginnt das worauf ich mich seid Wochen vorbereitet habe. Ein
Turnier
das
mit 12 Teilnehmern so stark und beeindruckend gespickt ist wie
schon lange kein Turnier mehr im Pro Wrestling, im Lucha Libre.“
Wir befinden
uns in einer Ruine in Lissabon. Dem Convento de Lisboa. Eine
geschichtsträchtige Touristenattraktion.
El
Futuro: „Nach der Tag Team Challenge, an der ich nicht
teilgenommen habe, da ich mich auf das konzentrieren wollte, was
nun vor mir
liegt,
beginnt das Turnier mit der Wucht eines waren Erdbebens.“
Er läuft
umher. Fährt mit der Hand über eine der Säulen die
dieser Ruine.
El
Futuro: „Ein Erdbeben, wie dieses was am ersten November
1755 diesen Ort verwüstet hat. Damals wurde ganz Europa
durchgeschüttelt
und
selbst in Luxemburg und Finnland spürte man noch die
Ausläufer dieses gewaltigen Tektonischen Ereignisses. Und so
wird auch das
Finest
Hour Turnier die GFCW durchschütteln. Viele Paarungen dieses
Turniers sind Matches die man vielleicht so nie wieder sehen
wird.
Joe
Jobber tritt gegen eines der Mitglieder des Fightclubs an.“
Er wendet sich
von der Säule ab und bewegt sich in die Mitte des einstigen
Hallenbaus. Schaut nach oben.
El
Futuro: „Zereo Killer, ein ehemaliger GFCW World
Heavyweight Champion trifft auf Robert Breads, ebenfalls ein
frührer GFCW World
Heavyweight
Champion. Ein Duell der Giganten und das bereits in der ersten
Runde.“
Der karibische
Luchador versteht sich darauf dem Match einen gewissen Hype zu
verpassen. An einer anderen Säule tritt Chris McFly Jr. In
die Szenerie.
Der Manager Schrägstrich Mentor Schrägstrich Betreuer
des Luchadores hat sich wieder optisch etwas verändert. Die
Haare
sind wieder so
kurz wie zu seinen Zeiten als Teil der Suburbs. Nur der
Stoppelbart ist geblieben von seinen letzten Auftritten.
El
Futuro: „Und ich… ich habe einen Gegner erhalten wie
er ihn aus den Tiefen der Hölle empor zu steigen scheint.
Kriss Dalmi. Der
unkontrollierbare
Drogenjunkie und der in die GFCW reichende Arm von Nicotine &
Bacteria, einer Vereinigung von Menschen welche
die
Welt schlicht und ergreifend in Flamen sehen will… eine
wahrlich gewaltige Aufgabe.“
Nun spricht
auch der Swingin’ Wrestler. Was viele vielleicht noch nicht
wissen, McFly hat sich dazu entschlossen wieder aktiv in das
Geschehen im
quadratischen Kreis einzugreifen. Doch noch nicht jetzt. Noch
nicht wieder GFCW. Aber der Pfad aus seiner persönlichen
Dunkelheit
zurück in das Scheinwerferlicht des Wrestling-Business ist
verbunden mit dem Namen Kriss Dalmi, oder Dalm1 wie man in
Berlin
mittlerweile schreibt.
CMJ:
„Ich wünschte mir wirklich dass dir diese Aufgabe
erspart bleiben würde. Ich wünschte mir ehrlich das es
zu vermeiden gewesen
wäre
das du auf den leben Alptraum aus Serbien triffst. Aber das
Schicksal hat eine Auslosung hervorgebracht die keine Gnade
kennt.
Es
tut mir leid Jay.“
Die Worte
klingen in der Ruine nach einer Endgültigkeit und zeitgleich
auch zeitlos. Die Wege des Mentor und des Schützlings
verlaufen
nicht
parallel, sie verlaufen ja noch nicht einmal in der gleichen
Promotion, also auf demselben Pfad. Aber sie werden beide die
Station mit dem Namen Dalm1 passieren müssen.
El
Futuro: „Das braucht dir nicht leid zu tun. Ich will dieses
Turnier gewinnen. Ich werde ALLES was ich habe in die Waagschalle
werfen.
Und
das weißt du auch. Dass uns das Schicksal einen solchen
Streich spielen würde, das konntest du nicht erwarten, das
konnte ich nicht
erwarten.
Aber es ist passiert. Und nun werden wir da durch gehen. Ich hier
in Lissabon, du in wenigen Wochen in Berlin.“
Die Frage
warum sich McFly wieder dazu entschlossen hat in den Ring zu
steigen, bleibt unausgesprochen. Aber man merkt an der Art wie
EL Futuro
seinen Coach und Mentor ansieht das sie in der Luft liegt.
El
Futuro: „Kriss Dalmi mag ein unbezähmbares Monster
sein. Er mag einer der gefährlichsten Wrestler ganz Europas
oder gar der ganzen
Welt
sein, ich werde ihn besiegen. Egal wie.“
Der Blick
wandert wieder über die verschiedenen Säulen und bleibt
an einem Bogen hängen.
El
Futuro: „Wir schlagen eine Brücke alter Freund. Wir
werden unsere Aufgaben schaffen und wie ein Erdbeben, wie das
Erdbeben vom
ersten
November 1755 über ganz Europa kommen. Ich heute Abend wenn
ich Kriss Dalmi aus dem Rennen um die Krone des Finest Hour
Turniers
geworfen haben werde und du wenn du am siebzehnten Mai deine
Karriere in Berlin reaktivieren wirst. Second City Wrestling
wird
als Ganzes von sich reden machen und unsere Schule, unser Name
wird eine Melodie sein bei dem das Erdbeben, das wir auslösen,
der
Rhythmus sein wird. Ich will den Sieg, dem ordne ich fast alles
unter!“
McFly
verschränkt die Arme vor der Brust. Er sieht nachdenklich
aus. Aber auch entschlossen. In seinen Augen spiegelt sich etwas
wieder
was beim Gast
des letzten PPV’s noch nicht zu sehen war. Vorfreude.
CMJ:
„Wir haben einen harten und steinigen weg vor uns. Das was
uns drohen kann, ist mit Worten für dieses Business nicht
mehr zu
beschreiben.
Deshalb ist es vor allem wichtig das du stets auch auf deinen
Rücken achtest und darauf acht gibst das du nicht verletzt
wirst.
Dieses
Match kann Karriere prägend, wenn nicht sogar Karriere
entscheidend sein.“
Nicken von El
Futuro. Die Gesichtszüge unter seiner Maske wirken hart und
schon fast steinern.
El
Futuro: „Ich bin nicht nur el Futuro, die Zukunft, ich bin
auch dein Freund. Und so wie ich es sehe stürzt du dich
selbst in den Kampf gegen
eine
Macht die eine Gewalt verkörpert die vergleichbar ist mit
dem was hier im Jahre 1147, zu Zeiten des zweiten Kreuzzuges
passiert ist.“
Wieder einmal
zeigt sich der halb puertoricanische, halb mexikanische Luchador
bewandert in Geschichte. Schließlich kann nur der in der
Zukunft auch
erfolgreich sein der auch die Vergangenheit kennt.
El
Futuro: „Ich stehe an deiner Seite, wenn es sein muss auch
in Berlin unter den Schwingen des Phoenix. Lass es mich wissen
und ich bin da
wenn
du mich brauchst.“
Sachtes
Kopfschütteln vom Swingin’ Wrestler.
CMJ:
„Hier geht es in erster Linie um dich. Auch wenn sich die
Wege des Schicksals diesen seltsamen Umstand ausgedacht haben. In
Berlin
muss
meinen eignen Kampf schlagen und meinen eigenen Weg gehen. Dort
ist Dalm1 nur ein Teil eines gewaltigen Problems. Eines Problems
bei
dem ich nicht weiß wie es verlaufen wird. Ich will nicht
dass du mir dorthin folgst. Das was dort passiert ist nicht deine
Aufgabe. Deine
Aufgabe
liegt heute Abend vor dir. Und sie erfordert all dein Können.
All dein Wissen. All dein Momentum.“
El
Futuro: „Und all deine Erfahrung.“
CMJ:
„Ja. Auch das. Lass uns gehen.“
Und so laufen
beide aus der Ruine heraus. Und es wird nicht das letzte sein was
man heute von ihnen hört und sieht.
„Ahhhhhh…“
Mit einem langgezogenen Seufzer lässt sich der Siegreiche in den quadratischen, schwarzen Ledersessel fallen und streckt demonstrativ alle
Glieder von sich, als würde er sich auf einer Liege auf einem sonnengefluteten Palmenstrand befinden und nicht bloß den Körper, sondern
auch die Seele baumeln lassen, die aber längst nicht mehr in seinem Besitz ist. Inzwischen hat sich der Kombattant eine schwarze
Trainingshose und ein ebenso schwarzes, enganliegendes Shirt übergestreift.
Zwischen seinen Fingern schickt eine glühende Zigarette blau-graue Rauchfäden in die Atmosphäre, von der er mit seinem leblos nach hinten
baumelnden Kopf einen Zug nimmt und den inhalierten Qualm an die Decke bläst.
Claude Booker betrachtet diese ausgesprochen nachlässige Selbstpräsentation seines Gegenübers mit Argwohn, denn auch wenn aus ihr die
sichtliche Erschöpfung eines geworkten Matches spricht, fordert der Ligapräsident von seinen Angestellten – oder in diesem speziellen Fall
künftigen Angestellten – ein Mindestmaß an geschäftlicher Professionalität, denn nichts anderes war das hier, nachdem es kam, wie es
kommen musste. Ein Business Meeting. Zugegebenermaßen ein Unliebsames, aber letztendlich ein Business Meeting.
Dynamite: „Würdest du die Güte besitzen, deine Zigarette auszumachen, Kriss?“
Weniger als Frage, sondern vielmehr als Aufforderung gemeint, deutet Dynamite mit seinem Zeigefinger auf die selig vor sich hinqualmende
Kippe in der Hand des Serben, welcher daraufhin seinen Kopf zu dem Besitzer der GFCW neigt und diesen erst verständnislos anstarrt,
dann aber doch Folge leistet und den Glimmstängel mit einem verständnisvollen Lächeln ausdrückt. Auf dem Dokument, das vor ihm liegt.
Jede anwesende Person in der VIP Lounge der Krakauer Tauron Arena merkt,
wie es förmlich unter der auf den ersten Blick besonnen wirkenden Mimik des Ligapräsidenten brodelt: Sicherheitschef Azrael, seine beiden
mitgebrachten Securities und natürlich Kriss Dalm1 selbst, der diesen Moment des Triumphes bis ins Kleinste auskostet. Alle sind sich im
Klaren darüber, dass allein die Tatsache, dass sie sich hier nach der Show zusammengefunden haben, ein Beleg dafür ist, dass nicht etwa Lex
Streetman versagt hat, sondern Claude Booker selbst, der sich zu dieser Abmachung breitschlagen lassen hat.
Dalm1: „Boss, diese Zigaretten sind wirklich das einzige Laster, das ich noch mit mir herumtrage, seit ich den kunterbunten
Stimmungsaufhellern und aufgekochten Traumwandlern entsagt habe. Und nicht einmal das möchtest du nach der Schlacht, die ich mir heute
Abend mit Lex Streetman im Ring geliefert habe, gönnen. Du weißt schon – „Die Zigarette danach“. Und so wie ich das sehe, habe ich es
deinem hörigen Söldner so gut besorgt, dass ich mir eben jene Zigarette danach redlich verdient habe. Genauso wie das hier!“
Mit einer flüchtigen Geste deutet der Belgrader auf das mehrseitige Schriftstück mit dem zusammengepressten Zigarettenstummel darauf,
welches Claude Booker kurz darauf in die Hand nimmt, den Kippenrest auf den Boden neben dem Glastisch hinuntergleiten lässt und es
danach wortlos anstarrt.
Er grübelt. Nicht erst seit heute, sondern schon von dem Moment an, als er das Match vor zwei Wochen angesetzt hat. War es die richtige
Entscheidung, selbst jemandem wie Kriss Dalm1 eine zweite Chance einzuräumen? Oder sollte er einfach die Reißleine ziehen, bevor er etwas
tut, das er für den Rest seines Lebens bereuen könnte? Und warum hatte er ausgerechnet bei dieser Sache ein so schlechtes Gefühl?
Dynamite: „Weiß du, Kriss…“
Er stockt. Scheint nicht sicher, ob das, was er sagen will, das Richtige, das in dieser Situation Angemessene ist.
Dynamite: „Ich hadere bis zu diesem Augenblick mit der Frage, ob ich dich diesen Vertrag unterschreiben lassen soll, statt ihn hier und jetzt zu
zerreißen und die ganze Sache abzublasen. Ich kann nicht sagen, woran es genau liegt. Nach Sichtung einiger deiner Auftritte in Berlin und
den Dingen, die du dort angerichtet hast, sprechen sogar noch mehr Fakten dagegen, dich wieder in die GFCW zu lassen. Du sagst,
du hättest dich verändert, wärst jemand anderes geworden, nachdem du dem Drogenkonsum nach eigenen Angaben abgeschworen hast.
Aber ich sah diese Veränderung nicht, Kriss. Ich sah die Videoausschnitte. Und ich sah den gleichen Irrsinn in den weit aufgerissenen Augen,
den ich noch aus deiner Zeit in der GFCW kannte. Ich sah die sadistische Freude, die es dir bereitete, Männer wie Robert Breads bis aufs
buchstäbliche Blut zu quälen. Je länger wir hier sitzen, je länger ich mir dich ansehe, komme ich zu dem Schluss, dass ich diesen Vertrag
unmöglich von dir unterschreiben lassen kann, auch wenn mir bewusst ist, dass dich das keineswegs hindern wird, dir anderweitig
Zugang zur GFCW zu verschaffen, allein um den Punkt deutlich zu machen, dass man dich nicht loswerden kann, selbst wenn man es drauf
anlegen würde.“
Er schüttelt den Kopf, stemmt die Finger seiner rechten Hand gegen die entsprechende Schläfe und legt den Arbeitsvertrag wieder auf den
Glastisch, der die beiden Akteure voneinander trennt.
Dynamite: „Es geht nicht. Ich kann dieses ungute Gefühl, das dich und alles, was mit dir zusammenhängt, einfach nicht ersticken.“
Und dann legt sich ein kollektives Schweigen über die VIP Lounge in der Tauron Arena. Das, was Dynamite andeutet, bleibt unausgesprochen.
Dalm1 ist sofort bewusst, was sein Gegenüber ihm damit sagen will.
Und reagiert überraschend entspannt auf diese Tatsache. Der rechte Mundwinkel des Serben verzieht sich zu einem Schmunzeln, dann beginnt
er kurz in seiner Hosentasche zu kramen, um von dort ein bronzenes und mit Gravuren verziertes Zippo-Feuerzeug hervorzuholen und es
neben den Vertrag auf den Tisch zu stellen. Die irritierte Miene des GFCW-Eigners trifft ein Gesicht,
das nichts als absolutes Verständnis für die soeben getroffene Entscheidung zur Schau stellt. Mit einer einladenden Geste deutet der Serbe auf
jenes Feuerzeug, mit dem er den Himmel einst rot färbte.
Dalm1: „Dann verbrenn ihn, Dynamite! Nimm den Vertrag in deine Hand und lass Realität werden, was sich schon vor zwei Wochen in
deinem Kopf ausgeformt hat. Lass Männer wie mich, die sich im Tryout befinden, unbezahlt für dich arbeiten, um sie nach verrichteten
Dingen wieder auf die Straße zu setzen, obwohl du Anderweitiges versprochen hast. Gib deiner inneren Stimme nach und zeig all deinen
Zuschauern, deiner GFCW-Galaxie, dass die Personalpolitik von Claude ‚Dynamite‘ Booker von Angst und Misstrauen beherrscht wird.
Beweise der Welt,
dass dein Wort das Gewicht einer Feder im Sturm besitzt und dass du genauso rückgratlos bist, wie dein nichtsnutziger Bruder Spawn!“
Irritation verwandelt sich in Entgeisterung, als Kriss Dalm1 sich zu ihm nach vorne lehnt und ihn mit einem Gesichtsausdruck der puren
Begeisterung anstarrt.
Dalm1: „Worauf wartest du, Dye? Verwandle dieses Schriftstück in Asche, so wie deine vollmundigen Versprechungen! Sie sollen alle
sehen, dass man dich nicht ernst nehmen kann. Weder als Promoter, noch als Geschäftsmann! ZÜND – DEN – VERTRAG – AN!“
Was soll er nun tun? Soll er seinem Instinkt folgen und es durchziehen? Die Abmachung wirklich für nichtig erklären? Kriss Dalm1 hat
einen relevanten Punkt angesprochen: Wieviel wäre sein Wort in Zukunft noch wert, wenn er den Serben jetzt nicht unter Vertrag nimmt?
Wer würde ihm in Zukunft noch Glauben schenken? Seine Integrität als Promoter wäre am Boden…
Wut steigt plötzlich in Claude Booker auf. Er hat sich von Kriss Dalm1 nach allen Regeln der Kunst vorführen lassen. Seit sie hier sitzen hat
der Serbe sein kleines perfides Spiel mit ihm getrieben, ein Spiel, das er am Ende so oder so gewinnen wird. Entweder er nimmt ihn hier
und jetzt unter Vertrag, oder er würde seinen Ruf selbst schädigen und wer könnte dann sagen, wie weit die Konsequenzen davon reichen würden.
Nicht bloß für die Außendarstellung der Liga, es könnte möglicherweise auch eine Kultur des Misstrauens innerhalb des Backstages
erschaffen, etwas, das er eigentlich immer vermeiden wollte.
Kriss Dalm1 betrachtet die an die Oberfläche schwappende Verzweiflung, die sich im Antlitz seines Gegenübers spiegelt, mit wachsender
Freude. Immer wieder schweift sein Blick dabei auch zum Sicherheitschef Azrael und seinen Mannen, als ob er prüfen wollte, ob die einen
genauso großen Spaß an dieser Situation haben wie er, aber deren Mienen sind stoisch an einen fixen Punkt in der Leere gerichtet. Sich
wieder Dynamite zuwendend, setzt der Meister der Geschmacklosigkeiten abermals ein Lächeln auf. Eines, aus dem die pure Verachtung
spricht.
Dalm1: „Du armseliger, armseliger Mensch kannst es nicht, oder? Weil dein Wort im Gegensatz zu anderen noch etwas bedeutet, weil du ein
durch und durch gerechter Mensch bist und du die Ungerechtigkeit, die dir von Männern wie deinem Bruder Al oder Robert Breads zugefügt
wurde, mit jeder Faser deines Körpers hasst. Das ist auch das, was dich von solchen halsabschneiderischen Bastarden wie Robert Stevens
oder Jimmy Burnshaw unterscheidet – du bist zu gut für dieses Geschäft, Boss!“
Spot on. Auch wenn er es sich in diesem Augenblick nicht eingestehen will, aber wahrscheinlich hatte der Serbe mit seiner Analyse recht.
Und das kotzt ihn momentan über alle Maßen an, man kann es nicht treffender ausdrücken.
Mit einem ebenso langen Seufzen, das Kriss Dalm1 erklingen lassen hat, als er sich zu Beginn dieses Treffens in den Sessel setzte, steht er
nun auch wieder auf, steckt sein Feuerzeug ein, welches offenbar nicht mehr gebraucht wird. Dann klopft er dem Ligapräsidenten
freundschaftlich auf die Schulter.
Dalm1: „Wenn du die richtige Entscheidung getroffen hast, rufe ich dich an und wir können die Details später klären. Bis dahin wünsche ich
dir noch einen angenehme Nacht!“
Und mit diesen Worten verlässt Kriss Dalm1, ein fröhliches Lied pfeifend, den Raum und überlässt ihn Claude Booker und seinem Gefolge.
Ersterer starrt mit leerem Blick auf den Vertrag mit dem Brandmal der ausgedrückten Zigarette.
Dann verteilt er ihn wutentbrannt schreiend im Zimmer.
Dynamite: „ZUM TEUFEL NOCH MAL! VERDAMMTE SCHEISSE!!!“
Ein hünenhafter Mann im
langen schwarzen Ledermantel schreitet langsam aber dennoch
zielstrebig auf das imposante Eingangstor des
Friedhofs zu. In der
Dämmerung ist er aus der Ferne nur schemenhaft zu erkennen,
doch die Glatze des Riesen ist auch in dem wenigen
Licht deutlich zu erkennen.
Das Auffälligste sind aber die rot leuchtenden Augen.
Der
Mann öffnet das laut quietschende Tor und betritt den
verlassenen Friedhof. Die Kamera schwenkt nun um und wir sehen
die
gewaltige
Erscheinung von der Seite, wie sie durch die Reihen der Gräber
schreitet. Dabei verschwindet er immer wieder mal hinter einem
ins
Blickfeld kommenden Grabstein.
Schließlich
bleibt er vor einem zunächst belanglos wirkendem Stein
stehen. Ein fast schon mickrig wirkender Grabstein, scheinbar ein
Standardprodukt
der Friedhofsverwaltung, kein liebevoll ausgewählter
Grabstein fürsorglicher Angehöriger.
Der
Hüne seufzt tief und geht dann auf ein Knie runter. Die
Kamera blickt dem Mann nun direkt über die Schulter und wir
betrachten
die
Inschrift auf dem Stein genauer.
R.I.P.
R.
M.
01.01.1969
- … (die Schrift ist
an dieser Stelle vollkommen unleserlich) …
???:
„Was ist nur aus dir geworden? Was ist aus UNS geworden?!
Sie haben uns in den Untergrund gedrängt, in die
Schattenwelt verbannt.
Dort
haben wir ein düsteres Dasein in trister Einsamkeit
gefristet, bis zum heutigen Tag. Doch damit ist es nun vorbei!“
Den
letzten Satz schreit er regelrecht heraus. Irgendwo in der Nähe
schreckt ein schlafender Vogel überrascht auf und fliegt
hastig davon.
???:
„Es wird Zeit, Zeit zurückzukehren und diesen
Armleuchtern, die mich nie respektiert haben, endlich zu zeigen
wo der Hammer hängt!
Es
kommt endlich die Zeit der Vergeltung, die Zeit der Abrechnung,
MEINE Zeit. Und ich habe mit vielen abzurechnen, mit so vielen.
Und
sie werden alle bezahlen, ALLE!“
Langsam
beruhigt er sich wieder, und das tiefe Dröhnen seiner Atmung
verebbt ein wenig, bleibt jedoch das einzige Geräusch in der
ansonsten
gespenstischen Stille.
???:
„Der eine hat mich verspottet und sich sogar geweigert,
gegen mich anzutreten. Hat mir meinen großen Triumph
einfach so genommen,
dieser
FEIGLING! Der andere wiederum meint, mich knapp überragen zu
müssen, dabei bin ich doch das größte Biest in
der GFCW.
Wieder
andere waren so vermessen, mich auf ihre Seite ziehen zu wollen,
MICH!!! NIEMAND zieht mich irgendwo hin, niemand.
… rasselnde
Atemgeräusche …
???:
„Und dann diese neuen Emporkömmlinge, sie widern mich
einfach nur an. Der eine biedert sich so abartig an, dass ich es
kaum
ertragen
kann, hat nichts vorzuweisen und will schon nach den Sternen
greifen. Aber er wird schon sehen, sie alle werden sehen.“
Langsam
und beschwerlich erhebt er sich wieder. Der volle Mond scheint
gleißend hell und irgendwo hört man einen Uhu käuzen.
Schuhu
– Schuhuuu …
???:
„Das bin ich mir selbst schuldig. … Das bin ich UNS
schuldig.“
Der
Hüne dreht sich hastig um, wobei die roten Augen bedrohlich
auflodern, und geht mit schnellen Schritten davon.
Plötzlich
wird zu einer scheinbar sehr hektischen Szene im
Backstage-Bereich geschaltet! Mehrere Security-, GFCW-Mitarbeiter
und
Referees
versuchen offensichtlich einen handfesten Streit irgendwo zu
schlichten! Die Kamera folgt den Mitarbeitern um zu zeigen was
hier los ist…
Der
Weg führt zum Parkplatz der Halle, wo in der Tat zwei Männer
mühsam voneinander getrennt werden! SEHR mühsam, denn
keiner der
beiden
kann beruhigt werden!
Jetzt
taucht Mac Müll vor der Kamera auf und meldet sich zu Wort…
Mac
Müll: „Meine Damen und Herren… Wie Sie sehen
können ist hier gerade die Hölle los… es war
eine sehr unglückliche Situation…
und
ist es immer noch!“
Mac
muss kurz unterbrechen und dreht sich um weil es wieder
hektischer hinter ihm wird…
Mac
Müll: „Was passiert ist… Lionel Jannek kam
gerade in der Halle an… und unglücklicherweise kam
auch, Sekunden später, Zereo Killer
in
der Halle an!“
Die
angesprochenen Wrestler können im Hintergrund auch nach wie
vor kaum voneinander getrennt werden…
Mac
Müll: „Das Ganze… das Ganze führte
zunächst zu harten Worten, die nicht fürs Fernsehen
geeignet sind… und dann wurden die
beiden
Männer, wie sie unschwer erkennen können,
handgreiflich…“
Inzwischen
ist auch Dynamite im Hintergrund hinzugekommen, sowie einige
Wrestler, die jetzt ebenfalls mithelfen die beiden Männer,
die sich
so
sehr hassen, zu trennen…
Mac
Müll: „Und jetzt haben alle hier große Mühe
die beiden Männer zu trennen…“
Nach
diesem Satz muss Mac Müll aus dem Bild verschwinden weil der
Brawl, samt Menschenmasse, gefährlich in seine Richtung
kommt.
Dynamite
stellt sich mutig zwischen die zwei Gruppen die versuchen Jannek
und Zereo zurückzuhalten und schreit beide an gefälligst
mit
diesem
Unsinn aufzuhören! Tatsächlich gelingt es den beiden
Gruppen endlich, die Streithähne voneinander wegzuzerren.
Doch Lionel
Jannek
wirft Zereo Killer noch ein paar sehr unschöne Worte
hinterher…
Lionel
Jannek: „Mit dir bin ich noch nicht fertig, MacKenzie!!!
Nicht solange du noch atmen kannst!!!“
Diese
Worte unterstreichen die äußerst aggressive Gemütslage
des „Übermächtigen“ aus den letzten Wochen
noch einmal richtig…
Noch
einmal wird Zereo Killer, wütend wie man ihn nie zuvor
gesehen hat, von der Kamera eingefangen, bevor die Regie endlich
wegschaltet…
Man darf davon ausgehen, dass zwischen diesen beiden Männern
das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist…
Unheimlich
wird es allerdings beim Gedanken daran, was diese beiden sich in
einen künftigen Match antun könnten, wenn solche Worte
fallen…
War
Evening, Lissabon, (Portugal,
Praça de Touros do Campo Pequeno), 01.05.2015
In
Kooperation mit
„Masquarading
of the Wicked“ von den Edge of Throns gibt sich die Ehre
und somit tauchen wir direkt in die „Stierkampfarena am
kleinen Platz“, so zumindest die Übersetzung des
inländischen Hallennamens, ein. Ein Feuerwerk an der
Entrance Rampe lässt die Halle in bunten Farben glänzen,
während sich die Pyros und Raketen ihren Weg in die Luft
bahnen. Der aufkommende Schwarzpulvergeruch legt
sich nach und nach auf die Ränge der traditionell runden
Arena, doch die portugiesische GFCW-Galaxie stört dies nicht
im Geringsten. Sie jubeln dennoch, sind absolut in Feierlaune und
scheinbar scheint aus Deutschland das gewisse „Tanz in den
Mai“-Feeling auch hier in Lissabon heute vertreten zu sein.
Ein Rundflug mit der Kamera durch den On-Air Bereich folgt und
die Hallenscheinwerfer fangen das begeisterte Publikum in allen
Ecken (wenn es sie in dieser runden Arena gäbe^^) ein.
Angeheizt vom bekannten südländischen Temperament
bringen die Fans die Halle bereits jetzt ordentlich zum Kochen
und wieder einmal können die beiden GFCW-Kommentatoren auf
ihren Plätzen ein wahres Meer an
selbstgebastelten Schildern und Plakaten im „Praca de
Touros“ erkennen. Dem Zuschauer vor dem Fernseher bietet
sich nun stattdessen der Blick auf den Titan Thron, wo zunächst
noch das bekannte GFCW-Logo zu sehen ist. Dies macht nun
allerdings Platz für einen Schriftzug, welcher heute Abend
und auch die nächsten Show definitiv das Hauptthema von „War
Evening“ sein dürfte und noch bevor Pete und Sven an
den Headsets zum Sprechen kommen, prangern die großen
Worten deutlich lesbar auf dem überdimensional großen
Bildschirm über der Rampe.
'GFCW
FINEST HOUR TOURNAMENT 2015' - 'THE JOURNEY BEGINNS TODAY!'
Pete:
„Boa noite GFCW! Boa noite Lisboa! Herrlich, ich glaube wir
werden hier noch richtige Sprachexperten, aber wie auch immer...
herzlich Willkommen zur nächsten Show von German Fantasy
Championship Wrestling und einem weiterem Halt auf unserer
„Capital Rush Tour 2015“! Nach Osteuropa vor zwei
Wochen verschlägt es uns heute ganz in den Westen unseres
Kontinents, wo wir Station in der Hauptstadt Portugals machen!
10.000 begeisterte Zuschauer haben sich hier in der
„Praça
de Touros do Campo Pequeno“ zusammengefunden, um mit uns
nun vollkommen die „Road to Finest Hour“ zu
beschreiten. Die Headline auf dem Thron dürfte schon
Nachricht genug sein, denn heute geht es endlich wieder los,
Sven!“
Sven: „Jawohl, endlich wieder, und
damit auch hallo von meiner Seite aus. Nachdem wir vor vierzehn
Tagen mit der zweiten „GFCW Mongo Tag Team Challenge“
in Krakau bereits epische Momente erleben durften, bahnen sich
heute weitere magische Erlebnisse an. Ab heute kämpfen genau
zwölf Wrestler der GFCW in insgesamt zehn Matches um eine
einzige goldene Chance... einen Spot auf die GFCW Heavyweight
Championship bei „Brainwashed 2015“! Nach dem
Pheasant Warrior 2013
und Lionel Jannek 2014 suchen wir somit zum
dritten Mal einen Turniersieger, der sich die Chance auf den ganz
großen Wurf sichern kann. Neulinge wie Rückkehrer sind
dabei... Rookies, als auch Veteranen und „Top Dogs“
der Liga. Hier und heute erwartet uns die erste Runde des
Turniers und dies wird sofort mit einem Knallermatch im Stile
eines Finales auf uns warten. Nun aber erst mal, wie ihr es
gewohnt seid, die Match Stück für Stück... dies
ist die heutige Card für „War Evening“ aus
Lissabon!“
Finest Hour-Viertelfinal-Match 1: Fight Club vs.
Joe Jobber Referee: Howard Eagle
Sven:
„Das erste Viertelfinalduell präsentiert uns sofort
ehemalige Titelträger, denn noch bei der letzten
Großveranstaltung „Doom's Night“ konnten sich
Drake Ackley und Jasper Randall gemeinsam den Intercontinental
Titel sichern – ein Novum in unserer Liga. Mittlerweile
sind sie das Gold allerdings wieder los und dies dürfte sie
mitunter noch gefährlicher machen, als sie eh schon sind.
Der Fight Club lechzt nach neuen Herausforderungen und neuen
Erfolgen... und dies schon heute!“
Pete: „Zu tun bekommen
es die beiden Kämpfer mit DEM Mann schlechthin in der
GFCW... Joe Jobber! Der größte Fanliebling aller
Zeiten schmiedete vor ein paar Wochen einen simplen Plan, den er
nun versuchen will, zu erreichen. Teilnahme am Turnier, Sieg im
Turnier, Sieg über den GFCW Heavyweight Champion, Date mit
Tammy! Schritt eins ist mit diesem Match schon mal gemacht, mal
schauen,
ob für Double J heute
Abend der Zweite gleich folgen wird oder der Fight Club, wer auch
immer von den Zwei im Match antreten wird, diesen „Masterplan“
bereits abrupt beenden wird.“
Finest
Hour-Viertelfinal-Match 2: Player vs. "The Evolutionist"
Michael Payne Referee: Guido Sandmann
Pete:
„Als Nächstes auf der Agenda steht das Match von
Player und Michael Payne. Der ehemalige Anführer der
Domination hat sich in den letzten Monaten zu einer konstanten
Kraft in unserem breiten Pool an talentierten Aktueren entwickelt
und wartet nun auf seinen nächsten Schritt in der
Entwicklungsstufe. Im Rennen um den GFCW Intercontinental Titel
hat es noch nicht geklappt, aber vielleicht kann er im Turnier
auf sich aufmerksam machen und sich für weitere Aufgaben
empfehlen.“
Sven: „Empfehlen will
sich aber auch „The Evolutionist“ und dies nunmehr
nicht nur mit mystischen Videos und Auftritten. Nachdem er über
Wochen den Fight Club verfolgt und immer wieder ablenken konnte,
steht heute die Rückkehr Paynes in den GFCW-Ring bevor.
Rückkehr? Ja, sie haben richtig gehört... vor einigen
Jahren war er bereits schon mal kurzfristig in der GFCW und heute
gibt es möglicherweise den Beginn seines zweiten Fürhlings
in unserer aller Lieblingsliga.“
Finest
Hour-Viertelfinal-Match 3: The Godlike vs. ??? Referee:
Mike Gard
Pete:
„Bleiben wir gleich bei Rückkehrern, denn mit „The
Godlike“ kehrt hier niemand geringerer als der Bruder von
Zereo Killer in die GFCW zurück. Eingefleischte Fans werden
sich noch an die Fehde der Beiden und Zereo CooL aus 2012
erinnern, wo wir wirklich einige an spannenden und vor allen
Dingen auch extremen Matches gesehen haben. Ein Sieg könnte
ihn womöglich eine längerer Beschäftigung und
vielleicht ja sogar ein Halbfinalmatch gegen seinen eigenen
Bruder einbringen. Wenn das mal nicht Motivation genug ist...“
Sven: „Vorausgesetzt,
Zereo gewinnt heute ebenfalls sein Match, aber steht auf einem
anderen Blatt Papier. Ebenso festgesetzt dürfte
wahrscheinlich auch schon Godlikes Gegner sein, doch noch haben
wir keinerlei Informationen über den einzig unbekannten
Teilnehmer in diesem Turnier. Viele Namen können nun
gerüchtet werden, zumal es auch noch viele GFCW-Akteure
gibt, die (noch) nicht in diesem Turnier vertreten sind.
Ob bereits aktiver GFCW'ler
oder großes Überraschungsauftritt... wir werden wohl
abwarten müssen, wer sich hier gegen The Godlike die Ehre
geben wird.“
Finest Hour-Viertelfinal-Match 4: Tom Hdot vs.
Lex Streetman Referee: Thorsten Baumgärtner
Sven:
„Das Turnier scheint dieses Jahr ein großes
Sammelbecken für Comebacks zu sein, denn auch das „TwoFace“
Tom Hdot feiert in seinem Match sein offizielles Singles Comeback
in der GFCW! Nachdem er mitsamt Hillary Tate in der letzten Show
bei der „Mongo Challenge“ zum ersten Mal wieder in
den Ring stieg, ist er heute zum ersten Mal wieder auf sich
alleine gestellt und kann direkt für große Furore
sorgen. Vor seiner Abwesenheit war Hdot stets ein gefährlicher
Mann im Seilgeviert, hat er diesen Killerinstinkt noch
beibehalten?“
Pete: „Diese
Gefährlichkeit wird er auch brauchen, denn sein Gegner ist
immerhin der amtierender GFCW Tag Team Champion Lex Streetman!
Unter Experten wird der ehemalige Heavyweight Champion teilweise
unter den Top 3 der Favoriten auf den Turniersieg gehandelt und
dieses Turnier wäre für ihn in der Tat ein schneller
Weg zurück in die obersten Cardregionen. Ob dies seine
Verpflichtungen im Tag Team Bereich und auch Hdot selbst
zulassen, werden wir wohl spätestens in diesem spannenden
First-Time-Ever Match sehen können.“
Finest Hour-Viertelfinal-Match 5: Kriss Dalmi vs.
El Futuro Referee: John Warden
Sven:
„Auch das folgende Match hat es so noch nie in der GFCW
gegeben, ist Kriss Dalm1 doch erst letzte Show offiziell in die
GFCW zurückgekehrt. Mit einem Sieg über Dynamites
Gegnerwahl hat sich der Serbe erneut einen Vertrag mit der Liga
gesichert und darf sofort in diesem großen Turnier
mitwirken. Als ehemaliger GFCW Intercontinental Champion mit
Sicherheit nachvollziehbar und wir können gespannt sein, ob
Dalm1 seinen guten Lauf aus der letzten Show beibehalten kann.“
Pete: „Ums Beibehalten
geht es seinem Gegenüber El Futuro wohl eher weniger, denn
der Luchadure möchte endlich beweisen, dass er auch den GANZ
großen Wurf realisieren kann. Nach bereits vergeblichen
Anläufen um die Tag Team und den Intercontinental Titel wird
Futuro mit Sicherheit alles dafür geben, in diesem Turnier
eine gute Figur abzugeben. Vielleicht kann ihm sein neuer Manager
Chris McFly Jr. ja die nötigen paar Prozent noch mitgeben,
die Futuro bisher immer gefehlt haben.“
Finest Hour-Viertelfinal-Match 6: Zereo Killer
vs. Robert Breads Referee: Bob Taylor
Pete:
„Und nun, meine Damen und Herren, schnallen sie sich an,
für DIESEN Megakampf gleich in der ersten Runde. Auf der
einen Seite ein GFCW Triple Crown Champion... Rekordhalter des
GFCW Intercontinental Titels, was die Anzahl an Titelgewinnen
angeht... ein Mann, der die letzten Jahre stets in den obersten
Riegen der GFCW zu finden war... ein absoluter Fanliebling und
ein Könner seines Fachs... Zereo Killer!“
Sven: „Auf der anderen
Seite... einer der erfolgreichsten und prägendsten Figuren
in der Geschichte der GFCW... ein ehemaliger GFCW Heavyweight
Champion... der ehemalige Präsident der Liga... der aktuelle
und frisch gekrönte Co-Sieger der „GFCW Mongo
Challenge 2015“... einer der gefährlichsten und
gleichzeitig meist gehassten Männer der Liga... Robert
Breads!“
Pete: „Definitiv ein
Match, welches man zu zwei Dritteln auch im Finale dieses
Turniers erwartet haben könnte. Sofort zu Beginn dieses
Turniers gibt es diesen Kampf und das bedeutet, dass sich gleich
ein heißer Anwärter auf den Finalsieg aus dem Turnier
verabschieden wird. PPV-Feeling im heutigen Main Event der
Show... das gibt es nur hier in der GFCW!“
Sven: „Außerdem
bei uns noch im Programm... Auftritte vom GFCW Heavyweight
Champion Jason Crutch, Lionel Jannek, dem GFCW Intercontinental
Champion Johnboy Dog und Vielen mehr!“
Pete: „Viel Spaß
also bei der heutigen Ausgabe von „War Evening“ aus
Lissabon wünschen euch Pete...“
Sven: „... und Sven! Los
geht es!“
Der Titantron macht auf sich
aufmerksam. Sämtliche Augenpaare wandern zur Riesenleinwand
und es werden Livegeschehnisse aus dem Backstagebereich gezeigt…
Man sieht einen großen, dunkelroten Wrestlingstiefel, der
gerade fachgerecht zugeschnürt wird… Plötzlich
ist eine Stimme zu hören.
…:
„Und du bist sicher, dass du heute Abend antreten willst???
Du wolltest es doch sein lassen, oder nicht?“
Eine Stimme, die den Wrestlingfans
der GFCW sehr bekannt vorkommen dürfte. Viele scheinen schon
eine leise Ahnung zu haben um wen es sich handelt. Die Kamera
fährt hoch und blickt in das Gesicht eines wild
entschlossenen Riesen. The Godlike ballt die Fäuste und
hämmert sie aneinander. Die Crowd beginnt lautstark zu
jubeln. Es ist durchaus nicht oft, dass der ältere MacKenzie
in den Ring steigt.
The Godlike:
„Bruder…“
Kameraschwenk und man erkennt
bereits Zereo Killer. Er ist bereits in voller Wrestlingmontur.
Black and White Illusion lautet heute das Thema seines
Wrestlingoutfits. Der Riese legt im Anschluss seinen rechten Arm
auf die seines Bruders.
The Godlike:
„Hast du etwa Angst, dass wir gegeneinander antreten
könnten? Dass ich dich besiegen könnte?“
Er grinst und sie schauen sich
gegenseitig in die Augen. Zereo Killer schüttelt den Kopf.
Zereo Killer:
„Nein, das würde ich mir sogar wünschen…
Wenn ich einen Geburtstagswunsch frei hätte, dann würde
ich mir wünschen, dass wir beim Finest Hour 2015 PPV im
Finale aufeinandertreffen werden… Du gegen mich und noch
eine lästige Person.“
Sie lachen miteinander und auch The
Godlike würde dieser Gedanke gefallen.
The Godlike:
„Tja, ich werde auf alle Fälle alles geben und der
Welt zeigen, dass man mit mir immer noch rechnen kann, auch wenn
ich schon etwas älter bin!“
Naja, das Alter hat in dieser Liga
echt nix zu sagen, immerhin ist ein Opa gerade GFCW
Intercontinental Champion!
Zereo Killer:
„Dein letztes Wrestlingmatch war sehr hart und es nahm kein
gutes Ende für dich…“
Erinnert sich Mr. ISGI… Und
er erinnert sich nicht gern an das Match gegen Dr. Dick zurück…
Zereo Killer:
„Außerdem bist du konditionell auch nicht mehr so gut
drauf wie einst in der WWCA… Bruder, pass wirklich auf
dich auf, dass…“
The Godlike:
„Dass was?“
Er reißt die Augen auf und ZK
weicht erschrocken zurück.
The Godlike:
„Dass mir nichts passiert? Ich kann sehr wohl auf mich
selbst aufpassen Zereo Killer!“
What? Er nennt seinen Bruder Zereo
Killer? Unstimmigkeiten zwischen dem Bruderpaar ist eindeutig zu
vernehmen.
The Godlike:
„Ich bin groß, ich bin stark, ich werde mich gegen
alles durchsetzen, was man mir in den Weg stellt!“
Sorgenvolle Mimik im Gesicht des
Triple Crown Champions ist zu erkennen…
Zereo Killer:
„Das ist auch noch sehr gefährlich, lieber Bruder…
Du weißt doch gar nicht wer dein Gegner ist… pass
bitte einfach nur auf auf dich, okay? Mehr will ich doch gar
nicht!“
Der Hüne rümpft sich die
Nase und beruhigt sich allmählich wieder.
The Godlike:
„Du kannst dir das Match gerne ansehen… Mach dir mal
lieber Sorgen um dein Match… Dein Gegner ist Niemand
Geringeres als der Mann, der dir deine erste Niederlage zufügte…“
Die Augen verformen sich zu
Schlitzen und nur ungern denkt ZK an diesen Augenblick zurück…
Zereo Killer:
„Ich bin im Gegensatz zu dir wirklich sehr gut vorbereitet.
Ich trainiere jeden Tag wie ein Verrückter und du? Das
machst du schon lange nicht mehr! Du glaubst, du kannst ab und an
mal antreten, wenn du Lust hast? Du willst dich in diesem Turnier
mit den Besten messen?“
Er klopft auf den Bauch seines
Bruders.
Zereo Killer:
„Sieh dich doch mal an! Du bist echt ziemlich dick geworden
und vernachlässigst deinen Körper! Verdammt noch mal
wie soll ich mir den keine Sorgen um dich machen?!“
Mr. #ISGI schüttelt den Kopf
und schließt seine Augen.
Zereo Killer:
„Weißt du was? Mach doch was du willst, du bist alt
genug…“
Und nun verlässt er die
Umkleide seines Bruders… Die Kamera fängt noch den
starren Blick des Glatzkopfs ein, ehe die Kamera wieder
abschaltet.
Passiert ist bis heute noch nicht
viel, aber bald geht die Chose los mit dem ersten Erstrundenmatch
des Finest Hour Turniers. Anhand der Einblendung in der rechten
oberen Ecke („Earlier today“) sieht man, dass das
Segment, das uns hier gezeigt wird (Leute mit einfachsten
Englischkenntnissen ahnen es), heute früher am Abend
stattfand. Wir befinden uns aber dennoch im Backstage-Bereich.
Der allseits beliebte
Marshmallow...nein. Der allseits beliebte Joe Jobber ist zu
sehen. Und er sieht bereit aus! So bereit, WIE NOCH NIE!
…zu sterben.
In der Tat sieht der Underdog aller
Underdogs in der GFCW im Moment gar nicht gut aus. Im Gesicht
wirkt der ewige Loser erstaunlich blass, so als hätte sich
der einzige Jobber, der keinen Rostereintrag besitzt und von dem
man demnach auch nicht weiß, wie er eigentlich aussieht,
vorher mehrere Male die Seele aus dem Leib gekotzt. Das hat er
tatsächlich auch getan, was die Kameras aber
glücklicherweise nicht einfangen konnte.
Allein der Gedanke an sein
bevorstehendes Match lässt seine Beine weich werden, obwohl
er die letzten Monate dazu genutzt hat, seinen Körper soweit
es ging zu stählen.
Überhaupt klingt die Teilnahme
am Finest Hour-Turnier so kurz vor seinem Erstrundenmatch gar
nicht mehr nach einer so guten Idee. Die Flipchart, auf der er
seinen minutiös ausgetüftelten und auf alle
Eventualitäten vorbereitende Plan gemalt hatte, um World
Champion zu werden, damit Tammy endlich auf ein Date mit ihm
geht, stand seit jenem Tag in seinem Schlafzimmer, an dem er
Kaito Uchida in einem
Dave-Meltzer-5-Sterne-Wrestling-Feuerwerk
besiegte und sich in die Herzen der Fans wrestlete. Seit diesem
Tag verinnerlichte er die sich darauf befindlichen Punkte und
rief sie sich immer und immer wieder ins Gedächtnis!
Auf dem Papier klang das nach einem
Spaziergang. Wie ein Sturm würde er durch die Reihen der
GFCW pflügen, Zereo Killer besiegen, Lex Streetman besiegen,
El Futuro besiegen und sich am Ende zum No. 1 Contender auf den
höchsten Titel der GFCW erklären lassen.
Und doch war der heutige Tag von
bösen Omen gezeichnet, was sich nicht bloß auf Joes
rumorenden Magen bezog. Oder das versehentliche Zerbrechen seines
Badspiegels, als er in seiner Dusche ausgerutscht und ihm
entgegengestürzt ist. Oder als er sein Frühstücksei
salzen wollte und dabei Salz verstreute. Oder als ihm eine
schwarze Katze über den Weg lief, als er aus der Haustür
getreten ist. Oder dass ihm ein portugiesischer Fan vor der Halle
grinsend ein Buch von Chuck Palahniuk mit dem Namen „Fight
Club“
in die Hand drückte, mit der
Anmerkung, dass es gut wäre, wenn er mal einen Blick
reinwerfen würde, was er irgendwie nicht verstand. Oder
seine versammelten Jobber-Kollegen, die in pechschwarzer
Trauerkleidung zu ihm kamen und sich von ihm unter Tränen
verabschiedeten. Was immer es auch war, das ihn in seinem
Aberglauben so beunruhigte, weitere Zeit konnte er daran nicht
mehr verschwenden, da er nun von einem Räuspern unterbrochen
wird, das hinter ihm erklingt. Jobber dreht sich um und sieht in
die eiskalten Augen des Jasper Randall. Seines Zeichens
Wortführer des Fight Club.
Jasper
Randall: „Hallo, Joe. Wie geht’s denn?“
???: „Bevor
du antwortest...“
Die Kamera zoomt heraus – und
hinter Jobber taucht Randalls Tag-Team-Partner Drake Ackley auf.
Mal wieder zieht der Club es vor, sich an sein „Opfer“
heranzuschleichen und es zu umzingeln oder zu flankieren.
Drake Ackley:
„Lass uns zunächst über die Tag-Team-Challenge
sprechen. Ja, es war weise von uns, daran teilzunehmen. Denn wir
haben viel Schmerz erfahren während dieses Matches –
und wie du dir vorstellen kannst, Joe, hat uns das gefallen.
Unsere Teilnahme war nicht mit dem Triumph belohnt worden –
aber Schwamm drüber. Es gibt wichtigeres. Es war eine
spaßige Angelegenheit.“
Joe Jobber hebt einen Finger, will
wohl etwas sagen, doch Randall lässt dies nicht zu.
Jasper
Randall: „Du hast dich sicher gefragt, was all die
vermummten Leute wollten, die für uns eingegriffen haben?
Nun, Joe, hier die Antwort: Wir können die Mitglieder des
Fight Club nicht zähmen, du verstehst? Die Mitglieder sind
unzähmbar. Und immer für eine Überraschung gut.
Wer auch immer noch daran zweifelt, dass wir alleine sind...dass
wir nur wenige sind...der hat bei der Tag-Team-Challenge mal
wieder feststellen müssen, dass er irrt. Nun dürfte
wohl auch dem letzten Bimpf klar sein, dass mit uns zu rechnen
ist. Und dass wir immer mehr werden.“
Während seines kleinen
Monologs hat Randall eine Hand auf Jobbers Schulter gepackt und
bestimmte Worte seines Textes mit einem kräftigen Druck der
Hand unterstrichen, was Joe Jobber dazu bringt zusammenzuzucken.
Gerade, als er erneut den Finger heben und antworten will, fährt
ihm Ackley dazwischen – während er ihn bedrohlich
ansieht.
Drake Ackley:
„Du warst keiner dieser Zweifler, oder? Joe?“
Jobbers Mund öffnet sich, er
will den Beiden etwas entgegen, aber die Angst lähmt seine
Zunge und noch bevor er etwas sagen kann, ist es wieder Jasper
Randall, der ihm in die Parade fährt.
Jasper
Randall: „Joe? Du warst kein Zweifler, oder?“
Wieder wird eine mögliche
Antwort unterdrückt, diesmal wieder von dem Chicagoer.
Drake Ackley:
„Nein, bist du nicht. Denn weißt du was? Du bist
einer der Auserwählten, Joe. Wir haben dir einen Vorschlag
zu unterbreiten. Wir wissen, dass du ein Kämpfer bist. Du
bist wie viele Jahre in der GFCW?“
Randall ist es wieder, der
unterbricht – und so bleibt die gestellte Frage
unbeantwortet.
Jasper
Randall: „Und wie viele Matches hast du gewonnen?“
Der verwirrte und vollkommen
eingeschüchtert wirkende Joe Jobber steht zwischen den Fight
Club Mitgliedern und kommt einfach nicht dazu, zu sprechen. Immer
wieder blickt er von einem zum anderen, folgt brav den Worten
seiner Gesprächspartner. Auf was wollen die beiden hinaus?
Wollen sie ihn schon jetzt und hier abfertigen, damit er sich die
Blamage im Match sparen kann?
Jasper
Randall: „Dennoch bist du immer noch hier, Joe. Nach all
den Jahren und so verdammt vielen Niederlagen bist du immer noch
hier, reißt dir den Arsch auf für eine Firma, die sich
einen Dreck um dich kümmert. Wann hast du deinen letzten
Titelkampf bekommen? Hast du überhaupt jemals eine Chance
auf einen Titel bekommen, Joe? Hm?“
Drake Ackley:
„Dieser Firma, Joe, sind dein Bemühen und deine
Loyalität einen Dreck wert. Die BOSSE, allen voran Claude
Booker, kümmern sie – wie so oft – nicht um die
Bedürfnisse des „kleinen Mannes“, Joe. Du wirst
verarscht. Tag für Tag. Und für dein Engagement hast du
genau was bekommen? Richtig: NICHTS!“
Randall drückt die Hand noch
fester in Joes Schulter, der daraufhin abermals zusammenzuckt und
merkt, wie auf einmal wieder sein Magen rumort. Er spürt,
wie der Traum seines Dates und der Gewinn des GFCW World
Heavyweight Titles in immer größere Ferne rückt.
Und was war das von wegen, die
Bosse würden sich nur einen Dreck um ihn scheren? Das konnte
doch gar nicht sein. Warum sonst hätte Claude Booker nach
Tagen bettelnden Telefonterrors von seiner Seite aus zugestimmt,
ihn in das Teilnehmerfeld aufzunehmen? Tatsächlich wirkt der
Jobber aller Jobber nun nachdenklich, wenn auch nach wie vor die
Furcht das beherrschende Gefühl seiner Gedankenwelt ist.
Jasper
Randall: „Und hier kommen wir ins Spiel, Joe. Du bist eine
dieser verlorenen Seelen, die wir stets bereit sind in unseren
Armen willkommen zu heißen. Du bist ein verirrter Mann, dem
geholfen werden muss. Der Fight Club bietet dir deswegen die
Möglichkeit, uns beizutreten. Nimm unseren Lebensstil an.
Begehre gegen die BOSSE auf. Begehre gegen Claude Booker auf.
Schließ dich uns an, Joe.“
Was zum?! Mit großen Augen
wechselt sein Blick zwischen Jasper und Drake hin und her, wieder
und immer wieder. Hat er da gerade richtig gehört? Joe
Jobber erhebt seine zittrige Stimme. Meinen die das ernst? Sie
wollen ihn wirklich im Fight Club dabei haben? Er wagt es kaum,
seinen Mund zu öffnen, so absurd aber auch einladend klingt
diese Idee.
Drake Ackley:
„Lass uns dir helfen, Joe. Gemeinsam setzen wir etwas in
Bewegung. Lass dich nicht länger von den Bonzen
herumschubsen. Bedenke aber eines, Joe: Die Menschen kommen von
sich aus zu uns! Sie finden UNS! Wenn der Fight Club hingegen
jemandem dieses Angebot macht, so ist es eine einmalige Sache.
Wir machen dir dieses Angebot nur einmal, also überlege gut
und reichlich! Schließe dich uns an, wir bestreiten ein
faires Match um das Weiterkommen im Finest Hour Turnier. Du hast
bis zum Anläuten des Matches Zeit, dass du uns...“
Joe Jobber:
„Nein.“
Joe erschrickt. Hat er das gerade
wirklich von sich gegeben?
Joe Jobber:
„Ich meine… ähm…“
Immer wieder schwankt sein
unterwürfiger Blick zwischen Jasper Randall und Drake Ackley
hin und her. Dann geschieht es!
Joe denkt tatsächlich nach.
Wieso kam diese Antwort wie aus der Pistole geschossen, obwohl
das ein Angebot war, welches jemand in seiner Position
keinesfalls ausschlagen konnte? Der Mann ohne Rostereintrag fasst
sich ein Herz, nimmt allen Mut zusammen und baut sich vor Jasper
Randall auf, was bei Joe trotz der gleichen Größe
beider Männer etwas lächerlich wirkt… aber es
zählt ja der Wille!
Joe Jobber:
„Ich werde dem Fight Club nicht beitreten, Jasper! Das, was
ihr hier probiert ist vergebene Liebesmüh. Ich habe keine
Ahnung, wie viele Leute ihr aus der GFCW schon für eure
kranke Sache rekrutiert habt, aber mich könnt ihr mit euren
Lügen nicht einlullen. Tammy würde mir nie verzeihen,
wenn ich mich eurer Sache verschreibe und auch ich könnte
mir vor meinem kaputten Spiegel nicht mehr in die Augen schauen.“
Mutige Worte im Angesichte einer
Vereinigung, die vor allen Dingen in der jüngsten
Vergangenheit bewiesen, wie gefährlich sie für die GFCW
sein kann. Aber der Wrestler mit dem Herzen eines Löwen, der
trotzdem unendlich viel cooler als dieser LIONT-Youtube-Schmock
ist, ist noch nicht fertig!
Joe Jobber:
„Ich weiß, dass alle Wahrscheinlichkeiten gegen
meinen Sieg sprechen, aber ich muss es trotzdem versuchen! Ich
muss beweisen, dass ich nicht dieser Kerl bin, der von allen nur
belächelt wird und auf ewig dazu verdammt ist, im Opening
Match für andere als Sprungbrett herzuhalten. NEIN, ich
werde alles geben, um euch heute zu besiegen, egal wer das am
Ende sein wird. Ich muss dieses Turnier unbedingt gewinnen. Für
mich.“
Und für das Date mit Tammy.
Aber das bleibt natürlich unausgesprochen. Man will sich ja
nicht die Blöße geben.
Joe Jobber:
„Also, wenn ihr Zwei mich jetzt entschuldigen würdet?“
Plötzlich rennt Joe Jobber mit
einem Affenzahn los und sucht das Weite, so schnell, dass die
Mitglieder des Fight Clubs nicht mal die Möglichkeiten
haben, zu reagieren. Drake Ackley und Jasper Randall sehen dem
verschwindenden Jobber hinterher. Anschließend sehen sie
sich an – und es lässt sich an ihren Blicken ablesen,
dass sie nicht „amused“ sind. Doch dann zeichnet sich
ein boshaftes Lächeln auf beiden Gesichtern ab. Sie nicken
sich zu – und verschwinden ebenso aus dem Bild, worauf es
auch langsam ausfadet.
Unmittelbar
nach dieser Werbepause geht es hier auch schon direkt
weiter mit der Action bei GFCW War Evening aus Lissabon. Auf dem
schwarzen Titantron erscheinen groß in der Mitte und
jeweils kleiner an den Seiten in lila Schrift mit weißer
Umrandung „Ryder“-Schriftzüge, während der
Mann selbst auch schon den schweren Vorhang beiseite schiebt und
auf die Entrancerampe tritt.
Ladies
and Gentlemen … Please welcome from Chicago USA …
Rrrrrrrrrrrrrrrryder!
Ryder
reckt lachend beide Fäuste in die Luft und begibt sich dann
direkt auf den Weg zum Ring, während er hier und da auf
beiden Seiten mit einzelnen Fans abklatscht. Die Fanreaktionen
scheinen sich insgesamt die Waage zu halten, während viele
Fans recht verhalten klatschen und einzelne sogar jubeln sind
auch einige 'Ryder Sucks' – Rufe zu hören.
Pete:
„Na ja, ein etwas verhaltener Empfang für Ryder, wie
ich finde.“
Sven:
„Ach er wird doch im Allgemeinen hier recht freundlich
empfangen. Vergiss mal
nicht, dass Ryder ein Neuling ist und noch nicht die ganz große
Fanbase hat wie bspw. ein Zereo Killer, ein Lionel Jannek oder
ein Jason Crutch.“
Pete:
„Ähm ja, und das wird er auch niemals haben.
Du kannst doch diesen Möchtegern-Wrestler nicht auf eine
Stufe stellen mit den Superstars der GFCW, also wirklich Sven, so
verblendet kannst selbst du nicht sein.“
Sven:
„Das tue ich doch auch gar nicht!
Aber du wirst nicht umhinkönnen und zugeben müssen,
dass es für Ryder zuletzt deutlich bergauf ging, immerhin
konnte er zuletzt einen überzeugenden Sieg gegen Berzerk
feiern.“
Pete:
„Das stimmt. Na
dann schauen wir mal, was er heute will, schließlich hat er
hier in Lissabon kein Match.“
Sven:
„Richtig,
er steht heute nicht auf der Card, aber scheinbar hat er doch
etwas zu sagen, sonst würde er ja wohl hier nicht
rauskommen, was?“
Pete:
„Mag schon sein.
Interessantes neues Outfit übrigens von ihm, wenn auch etwas
einfallslos, möchte ich meinen.“
Tatsächlich
trägt Ryder einfach nur eine schwarze Wrestlingbadehose, auf
der Rückseite prangt ein lila 'R' mit weißer
Umrandung, passend dazu schwarze Wrestlingstiefel, dazu lila
Knieschoner. Die lockigen, vor Wet-Gel triefenden, Haare fallen
auf ein graues T-Shirt, auf dem in lila Schrift 'Ryder Rulez!' zu
lesen ist.
Pete:
„RYDER RULEZ?!?
Also bitte, das ist ja wohl der größte Quatsch, den
ich seit langem gehört habe. Nur weil er mal ein Match
gewonnen hat macht der hier gleich so auf dicke Hose? Tststs …“
Nachdem
Ryder ca. zwei Drittel des Weges zum Ring zurückgelegt hat
fängt er plötzlich an zu laufen und slidet geschickt
durch das unterste Seil in den Ring, wo er sich erst einmal auf
der gegenüberliegenden Seite in die Seile fallen lässt
und euphorisch dem Publikum zujubelt. Dann steigt er auch an den
anderen drei Ringseiten jeweils mittig auf das zweite Seil und
jubelt den Zuschauern zu, während er wild den Kopf
schüttelt, dass die Haare nur so durch die Luft wirbeln,
wobei so ziemlich das halbe Wet-Gel flöten geht. Schließlich
lässt er sich ein Mikrofon reichen und geht in die
Ringmitte.
Ryder:
„LISSABON!!! WAS GEHT AB BEI EUCH? SEID IHR GUT DRAUF?“
Tatsächlich
wird es in der Halle merklich lauter und die allermeisten der
10.000 Wrestlingfans jubeln dem Athleten zu. Ganz Verwegene
halten sogar Ryder-Pappschilder in die Höhe, allerdings nur
ein oder zwei Fans, die jedoch zielsicher von den aufmerksamen
GFCW Kameramännern in Großaufnahme eingefangen werden.
Ryder:
„Es tut verdammt gut, hier in Lissabon zu sein, verdammt
gut. Ich merke schon, ihr seid super drauf und das geht so
richtig ab hier, so soll das ja auch sein, deshalb ist die GFCW
heute hier zu Gast und nicht etwa in Porto, wo die ganzen
Schnarchnasen wohnen!“
Diese
Äußerung bringt das Publikum nun wirklich dazu, so
richtig laut zu werden, schließlich sind sich die beiden
portugiesischen Städte sowie deren Einwohner nicht wirklich
wohlgesonnen. Tatsächlich, man mag es kaum glauben,
skandieren einzelne Fans daraufhin 'Ryder Rulez' –
Sprechchöre.
Sven:
„Unfassbar! Das nenne ich nun mal wirklich einen guten
Empfang.“
Ryder:
„WOW, ihr seid der Wahnsinn! Danke. Genau deshalb bin ich
heute hier in Lissabon, und nicht daheim in Chicago oder irgendwo
in Deutschland, sondern ganz genau hier! Denn hier geht heute
einiges ab, und zwar das FINEST HOUR Turnier! Das erste Match ist
schon vorbei, und es wird noch besser werden, heute geht’s
hier so richtig ab. Die Weichen für Finest Hour 2015 werden
gestellt, werd wird die Chance bekommen, neuer GFCW World
Heavyweight Champion zu werden? Heute fallen schon die ersten
Entscheidungen, wer sich das Spektakel hier entgehen lässt
der ist selber schuld, Freunde.“
Die
Fans werden langsam ungeduldig. Worauf will der Mann hinaus?
Ryder:
„Und wisst ihr was das Beste ist? Auch ich bin heute hier
in Action, ja! In wenigen Minuten trete ich gegen The Godlike an
und starte meinen Run auf den Welttitel, und ihr seid LIVE
dabei!“
Jetzt
geht doch ein Raunen durch das weite Rund, mit dieser Enthüllung
hatten wohl die wenigsten gerechnet.
Ryder:
„Ja, es ist wahr. Ich bin derjenige, der heute gegen The
Godlike antreten wird, und ich werde nicht nur gegen ihn
antreten, nein ich werde ihn schlagen, vernichtend schlagen. The
Godlike ist ein guter Wrestler, das ist unbestritten. Aber ich
bin besser, und ich habe den Spear, ich werde ihn dann
niederstrecken, wenn er am wenigsten damit rechnen und mir den
Sieg schnappen. Und dann sehen wir uns in Runde zwei wieder!“
Mit
diesen letzten Worten lässt Ryder das Mikrofon fallen und
klettert in einer Ecke aufs Toprope, wobei er einen Arm senkrecht
in die Luft streckt und sich feiern lässt. Tatsächlich
ist die Stimmung in der Arena jetzt aufgeladen und die Leute
scheinen sich auf das anstehende Match zu freuen.
Sven:
„Damit wäre das also auch gelüftet, Ryder ist
unser letzter Teilnehmer beim Finest Hour Turnier. Aber ob er
gegen The Godlike auch wirklich eine Chance hat?“
Pete:
„Eine Chance hat er sicherlich.
Wie er schon richtig erkannt hat, er kann seinen Spear praktisch
jederzeit aus dem Nichts heraus zeigen und The Godlike damit
pfählen, das ist eine mächtige Waffe.“
Sven:
„Ich bin auf jeden Fall mal so richtig gespannt, wie Ryder
sich in diesem Match schlagen kann.
Das ist für ihn die Chance, den Durchbruch zu schaffen, ein
Einzug in die zweite Runde würde ihn endgültig hier in
der GFCW etablieren.“
Pete:
„Da gebe ich dir recht, aber soweit ist es noch lange
nicht, mein lieber Sven.
Wir werden sehen, wir werden sehen.“
Ryder
ist inzwischen auf seinem Weg zurück in den
Backstagebereich, auf dem er wie schon beim Hinweg immer wieder
hier und dort mit Fans abklatscht, einige wollen sogar ein Foto
machen, worauf sich der gutaussehende muskulöse Mann gerne
einlässt. Auf der Entrancerampe angekommen streckt er noch
ein letztes Mal beide Fäuste in die Luft, bevor er wieder
hinter dem schweren, schwarzen Vorhang verschwindet.
Robert
Breads: „Ich will das, was mir rechtmäßig
zusteht, Dye.“
Wieder
steht Breads im Büro von Claude Booker, seines Zeichens
GFCW-Präsident. Erneut wirkt er aufgebracht, gereizt,
wütend... einfach nicht sonderlich gut gelaunt. Wie immer
eigentlich.
Robert
Breads: „Ich habe Jason Crutch schon besiegt! Und jetzt
habe ich ihn in der Challenge noch einmal übertroffen. Ich
habe zwei Mal bewiesen, dass ich besser bin als er. Ich will mein
verdammtes Titelmatch, und ich will dafür nicht erst ein
Turnier gewinnen und Zereo Killer nochmal platt machen, wenn es
mir JETZT schon zusteht.“
Er
jammert also noch immer. Die Arme vor der Brust verschränkt
blickt er zu Dynamite, der das Gesicht in den Handflächen
vergraben hat, während er an seinem Schreibtisch sitzt.
Langsam schüttelt er den Kopf, verzweifelt ob der
nervtötenden Penetranz von „Canada's Own“.
Claude
Booker: „Nein, Robert. Lionel Jannek steht rechtmäßig
noch ein Titelmatch zu. Du kannst es weiter fordern und fordern
und fordern, du wirst nicht...“
Robert
Breads: „Die Logik in dieser Liga zählt doch sowieso
nichts, oder?“
Erbost
wirft Breads die Arme in die Luft.
Robert
Breads: „Sollte ich nicht eigentlich ein Tag Team Title
Match noch hinter her bekommen? Hätte ich das nicht noch
verdient? Ich habe mit Marvin die Tag Team Challenge gewonnen....
aber da muss auch wieder vorher irgendwer antreten, was? Hat
derjenige auch 15 andere Teams geschlagen? Nein? Oh, wie schade.
Soll ich erst noch beweisen, dass ich einen Jimmy Maxxx schlagen
kann? Das habe ich schon. Elf Mal. Und das reicht auch nicht?
Dynamite, weißt du eigentlich, was in dieser Liga vor sich
geht?“
Der
Mann aus Toronto tritt näher an den Schreibtisch heran.
Robert
Breads: „Die GFCW regiert sich selbst. Du hast hier nichts
mehr zu sagen. Alle machen, was sie wollen, und du sitzt hier nur
und guckst zu. Du lässt die Champions rumhampeln und
aussuchen was sie machen, statt das Richtige zu tun –
nämlich dem BESTEN eine Chance auf den HÖCHSTEN Titel
zu geben!“
Mit
dem Zeigefinger deutet Breads auf Dynamite.
Robert
Breads: „Nenn' mir EINEN guten Grund, warum ich das
Titelmatch nicht bekommen sollte. Einen. Nur Einen.“
Gebetsmühlenartig
macht Dynamite weiter.
Claude
Booker: „Jason Crutch wird seinen Titel erst einmal
gegen...“
Robert
Breads: „Ach, Bullshit!“
Nun
richtig angepisst schlägt Breads mit der Faust auf den
Tisch.
Robert
Breads: „Das ist doch eine lediglich persönliche
Sache. Du willst mich nicht in einem Titelmatch sehen, weil du
mich nicht leiden kannst, und im Gegensatz zu einem Lionel
Jannek, den du von deinem Helden Jason Crutch besiegen lassen
kannst, weißt du, dass Crutch mich nicht schlagen kann. Du
hast es sogar schon GESEHEN. Du willst Robert Breads nicht als
Champion in deiner Liga, obwohl es das Richtige wäre, obwohl
es das Beste wäre, obwohl ich der Beste BIN. Das alles ist
ein riesiger Haufen Müll. Ich scheiß' auf das alles.“
Breads
tritt zwei Schritte zurück.
Robert
Breads: „Ich scheiß' auf dich, Dynamite. Ich scheiß'
auf das, was Crutch will, was Jannek will, was die Fans wollen...
ich scheiß' auf alles. Und vor allem auf dieses beschissene
Finest Hour Turnier und Zereo Killer. Ich habe nicht einmal mehr
Lust, deine Lieblinge kaputt zu treten. Weißt du was? Du
wirst sehen, was du davon hast, mich nicht wie den Superstar zu
behandeln, der ich bin. Mal gucken, wie interessant dein dummes
Turnier ohne sein Zugpferd ist.“
Der
Kanadier stampft schnaubend zur Tür.
Robert
Breads: „Ich gratuliere jetzt schon einmal dem Sieger, der
niemals ernst genommen wird, weil er Robert Breads auf dem Weg
zum Sieg nicht geschlagen hat, den „man you have to beat“.
Eure „Finest Hour“ wird nur die nächste „Average
Hour“ ohne MICH. Und das hast du dir allein zuzuschreiben!“
Die
Tür fällt ins Schloss. Es knallt. Dynamite ist allein.
Krakau, 17.04.2015
Nach der Gro Gock Mongo Challenge:
Die Kamera zeigt den Backstage
Bereich und offenbar das, was letzte Show nicht live gezeigt
wurde. Wir sehen eine Kabine in der das Licht angeknipst wird. Es
strömen zwei Teilnehmer der altbekannten Mongo Challenge in
den Lockerroom hinein. Es handelt sich mal wieder um Tom Hdot und
Hilary Tate. Genervt, wenn auch verschwitzt, bewegt sich Hdot im
Raum auf und ab, während Hilary welche ja etwas früher
unter die Dusche durfte, sich ruhig und verhalten hinsetzt. Das
Twoface verzieht beide Gesichte ob verbrannt oder gesund zu einer
grimmigen Miene. Nachdem er einige Male mit den Zähnen
geknirscht hat fängt er an zu sprechen.
Tom Hdot: „So
ist das also hm!? Tolle Hilfe, Hilary! Unglaublich. Du hast
nichts im Match geleistet. ÜBERHAUPT NICHTS!“
Kurz boxt Hdot gegen die Wand, bis
er seine Stimme höher hebt als Modern Talking in den 90ern,
um seine Freundin schlecht zu imitieren.
Tom Hdot:
„Oh, keine Angst Tom, ich bin eine Frau. Keine Angst Tom,
ich kann kämpfen. Keine Angst Tom, wir gewinnen das Match!“
Der Kieler verdreht die Augen und
setzt seinen Marsch durch den Lockerroom fort, bevor er wieder
mit männlicher Stimme auf Hilary einredet.
Tom Hdot: „Du
warst doch die Person, die den ganzen Scheiß hier viel zu
ernst genommen hat und mich getreten hat endlich aus dem Arsch zu
kommen. Und was machst du? Lässt dich wie die lästigen
Pfunde eines Boxers entledigen und lässt mich alleine im
Ring gegen das Best-Of was die aktuelle Wrestlingwelt so zu
bieten hat? Wie hätte ich das deines Erachtens nach schaffen
sollen!?“
Die Braunhaarige hebt kurz ihren
Zeigefinger und will sich erklären, doch gegen einen Hdot
welcher sich in Rage befindet lässt sich keine freie Sekunde
finden, um sich rechtfertigen zu können. Erbarmungslos
spricht Tom Hdot weiter. Und genauso großkotzig haben die
Fans ihn in Erinnerung.
Tom Hdot:
„Hey, ich hätte vielleicht wirklich gewinnen können.
Mit einem guten Partner! Aber du warst ja fast so schlecht wie
dieser Fettsack vom letzten Jahr! Ich dachte du kannst kämpfen?
Hast du deinen UFC Titel im Lotto gewonnen, oder was soll diese
verdammte Scheiße hier? Was willst du mir jetzt darauf
antworten, hm!?“
Noch einmal schlägt das
Twoface gegen die Wand, doch dieses Mal so dicht an Hilary, dass
sie kurz aufschreit und von ihrem Sitz zuckt. Langsam versucht
sie die richtigen Worte zu finden, um das Malheur begründen
zu können.
Hilary Tate:
„Das war ein Hurricanrana den ich von einem High Flyer
einstecken musste. Das war der Überraschungsmoment, es war
einfach... eine unglückliche Situation...“
Tom Hdot: „Oh
ja.“
Wütend stampft der
Norddeutsche auf und lässt erneut seinen Zorn aufsteigen.
Tom Hdot:
„Verdammt unglücklich dafür, dass du so ein
großes Maul vor diesem Match hattest! Das war mein In-Ring
Comeback und du hast versprochen es würde mich sofort an die
Spitze befördern und was ist passiert!? Ich bin wieder
einmal die Lachnummer der Liga. Wie soll man mich als
gefährlichsten Wrestler hier ernstnehmen, wenn ich andauernd
Matches verliere, weil meine Partner zu unfähig sind!?
Kannst du mir das verraten!?“
Kurz überlegt Hilary, bis sie
sich gerade aufstellt und langsam ihr Selbstbewusstsein
zurückfindet. Immerhin ist sie keine Carina Valentina, die
sich einen solchen Umgang gefallen lässt.
Hilary Tate:
„Ach ja? Du hast doch immer noch das Finest Hour Turnier!
Das ist ein Singles-Turnier da kannst du doch alleine zeigen, was
du so drauf hast? Wo ist denn dein Problem?“
Hdot zieht kurz eine Runde durch
den Raum und kratzt sich am Schädel, bevor er sich wieder
seiner Freundin und/oder Managerin gegenüberstellt und ihr
mit seinen giftgrünen Augen in die rehfarbigen Selbigen
schaut.
Tom Hdot:
„So, so. Das Finest Hour Turnier. Das hast du natürlich
klasse für mich gemanaged, Hilary. Ist ja nichts einfacheres
als das sich einen Titleshot zu verdienen, besonders wenn man
gegen einen REKORDCHAMPION antritt! In der ersten Runde!! Wie
soll ich denn bitte Lex Streetman ohne aktueller In-Ring
Erfahrung besiegen? Soll ich mir ASTRO-HAPPY spritzen oder was!?“
Langsam schnaubt Hdot aus. Die
Dame, die ihm gegenüber steht weiß nicht so recht wie
sie darauf soll, doch dies ist nicht von Bedeutung, da Tom nun
mit ruhiger, nahezu emotionaler Stimme weiterspricht.
Tom Hdot:
„Hilary, wie konnte ich mich nur so täuschen. Ich
glaube du hast leider keine Ahnung vom Business hier und erst
recht nicht vom Kampfsport, auch wenn du das hier die ganze Zeit
predigst. Ich glaube... ich glaube ich wäre ohne dich besser
dran gewesen.“
Der letzte Satz wurde ausgesprochen
und Hilary fällt alles aus dem Gesicht. Hat ihr Freund das
gerade wirklich gesagt? Er kann doch nicht wegen einem Rückschlag
die Flinte ins Korn werfen? Die Wut der Hdot gerade freien Lauf
gelassen hat scheint eins zu eins in Hilary gewandert zu sein,
denn plötzlich bricht es nur so aus ihr heraus.
Hilary Tate:
„ACH JA!? Dann komm doch alleine klar, du Versager! Jeder
Champion hätte nach einer Niederlage ohne zu zögern
weiter gemacht, aber du Loser musst deine Fehler ja immer bei
anderen suchen! Dann mal viel Glück alleine, du hast es doch
eh nicht drauf. Und ja, du hast Recht! Du wirst nämlich
nicht gegen Lex Streetman gewinnen, er ist nämlich
Championship-Material ganz im Gegensatz zu dir! Viel Spaß
noch, ich such mir am besten einen Klienten, der ringerische
Fähigkeiten hat und
nicht sofort
den Schwanz einzieht wenn es mal ernst wird! … Hey, wie
wäre es nicht mit Jason Crutch!? Immerhin hat er dich ja aus
der Challenge eliminiert, du Schwächling! Ja ganz recht, ein
Behinderter hat dich rausgeworfen wie Abfall! Wie konnte ich mich
nur mit so einer Pussy einlassen!? Bleib doch wo der Pfeffer
weckst, mit dir kann man ja eh keine Erfolge erzielen wenn du
nach jedem Rückschlag wie ein kleines Schulmädchen
weinst! Bis dann, du Lusche!“
Blitzschnell schnappt sich Hilary
Tate ihre Sporttasche, schubst Hdot unsanft aus dem Weg und tritt
mit einer feligranen Beinbewegung die Tür auf. Im
Vorbeigehen knallt sie diese dem Kieler vor der Nase zu und ist
genauso schnell verschwunden wie aus der Gro Gock Mongo
Challenge. Hdot steht bedröppelt im Raum, realisiert was
gerade geschehen ist und sackt plötzlich auf ein Knie
zusammen.
Tom Hdot:
„Nein, Moment, warte doch!“
Doch dieser Ruf kommt
natürlich längst zu spät und so bleibt Hdot
alleine im Raum zurück. Die Kamera zoomt an ihn heran und
seine beiden Hälften formen ein völlig aufgelöstes
Gesicht. Ob es die schlauste Entscheidung war seiner Managerin
einen Laufpass zu geben und das wobei er scheinbar Gefühle –
was für welche es auch immer sein mögen – für
sie entwickelt hat? Mit etwas Glück erfahren wir es noch
heute, bei GFCW War Evening!
Finest
Hour-Viertelfinal-Match 1:
Fight Club vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle
|
THE
WINNER TAKES IT ALL!
Nach
Wochen der musikalisch-künstlerischen Durststrecke, die
von Eurem supergenerischen und langweiligen NuMetal-Gesocks,
das ihr euch für eure Gimmicks ausgesucht habt (WEIL IN
DER ATTITUDE ERA WAR DAS GEIL!!!!!!!!!!!!!!!!11111 …not!),
beherrscht wurde, wird es nun endlich wieder Zeit für
gute Musik in der GFCW, denn die legendäre Schwedenband
ABBA liefert den Soundtrack für Joe Jobbers heutigen
Triumph gegen den Fight Club. „The Winner Takes It
All“: Wahrer könnten Lyrics gar nicht sein, denn
hierbei geht es um nichts anderes als den Einzug ins
Halbfinale des Finest Hour-Turniers.
Joe
Jobber taucht hinter dem Vorhang auf und wird von einer
Lawine der Jubelrufe empfangen, die ihm förmlich
entgegenrollt. Der Portugiesen stehen klar hinter dem Mann,
von dem niemand weiß, wie er aussieht, schließlich
sind die Fans immer für den Underdog und wenn man
bedenkt, dass Joe gleich gegen einen aus dem Fight Club
antreten wird, dann geht mehr „underdog“ als Joe
Jobber überhaupt nicht. Die gute Stimmung will sich aber
nicht wirklich auf den Mann ohne Rostereintrag übertragen.
Der sieht nämlich noch bleicher aus, als vor dem Match
und geht mit verschüchtert kleinen Schritten zum Ring.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, mit einem Kampfgewicht von 85
Kilogramm, aus… ich weiß immer noch nicht woher
er kommt, aber egal! Hier ist JOE JOBBEEEEEEERRRR!!!!!!“
Am
liebsten würde er jetzt durch die Crowd flüchten,
sich in den nächsten Flieger setzen und weit, weit
reisen. Dort, wo ihn der Fight Club niemals finden wird, aber
dann wird das ja nie was mit Tammy und ihm. Ihm bleibt nichts
anderes übrig, als sich den beiden Straßenkämpfern
zu stellen und so rollt er sich unspektakulär in den
Ring, eilt in seine designierte Ringecke und wartet auf
seine(n) Henker.
Das
Theme des Fight Club ertönt, in gewohnter Manier. Licht
aus, Blitzlichtgewitter an. Es geht um das Weiterkommen im
Finest Hour Turnier, und wir dürfen gespannt sein, wer
überhaupt der Gegner von Joe Jobber sein wird. Bis jetzt
war immer noch nicht klar, ob Jasper Randall oder Drake
Ackley antreten. Die beiden Fight Club Mitglieder marschieren
die Rampe hinab – und dann ist es Jasper Randall, der
das Geviert betritt. Die Antwort auf die Frage ist damit
gegeben. Drake Ackley hingegen umrundet den Ring, geht
hinüber zum Ringsprecher. Wird er die Position des
Gastkommentators übernehmen?
Referee
Howard Eagle lässt das Match dann auch endlich anläuten.
DING
DING DING
BÄÄÄÄÄÄÄÄMMMM!!!!!!
??
Während
die Kamera das Inring-Geschehen fokussiert hatte, hat sich
Drake Ackley draußen einen Klappstuhl genommen und ihm
den nahe an den Ringseilen stehenden Joe Jobber über den
Schädel gezogen.
Buhrufe
und ein Pfeifkonzert sondergleichen schallen durch die Halle.
Und Jasper Randall steht dort, mit schlaff herabhängenden
Armen und einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. Howard
Eagle und die Fans sind noch etwas geschockt, was gerade
passiert ist. Dann klettert Drake Ackley in den Ring, den
Stuhl in Händen.
Sven:
„Was...hat der Fight Club vor? Joe Jobber liegt
angeschlagen auf dem Ringboden, hält sich den
Hinterkopf.“
Jasper
Randall gibt Zeichen, Anweisungen. Drake Ackley hebt den
Stuhl... und schmettert ihn einmal quer über Joe Jobbers
Körper. Howard Eagle war zunächst nicht sicher, was
abgeht. Nun ist der Fall aber klar: Er gibt dem Timekeeper zu
verstehen, die Glocke läuten zu lassen.
DING
DING DING
Sieger
des Matches via Disqualifikation: Joe Jobber!!!
Pete:
„Joe Jobber gewinnt mal wieder ein Match! Er scheint
auf einem Höhenflug zu sein!“
Sven:
„Interessanter ist aber: Was geht in dem Fight Club
vor? Warum verzichten sie auf die großartige Chance auf
einen Einzug in die nächste Runde des Turniers...Und
jetzt hauen sie Joe Jobber hier kaputt!“
Pete:
„Erinnere dich, Sven: Der Fight Club macht ein Angebot
eines Beitritts nur einmal!“
BÄÄÄÄÄÄMMM
BÄÄÄÄÄÄMMM
BÄÄÄÄÄÄMMM
Stuhlschlag
um Stuhlschlag um Stuhlschlag prasselt auf Joe Jobber nieder.
Howard Eagle will dazwischen gehen, doch wird von Jasper
Randall einfach zur Seite geschubst, so dass dieser auf dem
Hosenboden landet. Dann hebt der New Yorker den fast
bewusstlosen Jobber hoch und schleudert ihn zwischen den
Seilen hindurch aus dem Ring. Beide Mitglieder klettern
hinterher.
RUUUMMMMSSS
Jobber
muss mit voller Wucht und mit dem Schädel voran gegen
die Ringtreppe. Dann packt sich Ackley den wehrlosen Gegner
und lässt ihn mit einem Gorilla Press auf die Guard Rail
stürzen. Randall lacht mittlerweile und tritt noch
mehrmals auf Joe Jobber ein, während die gellenden
Pfiffe der GFCW-Galaxy nicht verstummen wollen. Randall
entreißt seinem Tag-Team-Partner den Stuhl und schlägt
nun seinerseits vier, fünfmal auf Jobbers Körper
ein. Er klemmt Jobbers Kopf in den Stuhl ein und tritt
ordentlich dagegen.
Entsetzte
Blicke bei den GFCW-Fans, aber der Fight Club hat seinen
Standpunkt klar gemacht. Während sich Jasper Randall ein
Mikrofon reichen lässt, tritt Ackley mehrere Male auf
Jobbers Schädel ein, bis sich schließlich eine
Platzwunde auftut.
Jasper
Randall: „Man sagt nicht „nein“ zum Fight
Club, lieber Joe. Du hättest unser Angebot mal besser
angenommen. Verstehst du jetzt, Joe? Du dienst als Warnung an
alle anderen: Wer auch immer unser Angebot ablehnt, dem wird
dasselbe widerfahren wie ihm.“
...und
er deutet auf den blutverschmierten Joe Jobber.
Jasper
Randall: „Willkommen in der Welt des Schmerzes, Joe.
Das ist unsere Welt! Denkst du, es bedeutet mir oder Drake
irgendetwas, dass wir aus diesem lächerlichen Turnier
ausgeschieden sind? Meinst du nicht auch, Joe, dass wir
Wichtigeres zu erledigen haben, als gegen Nulpen wie Zereo
Killer, El Futuro oder Lex Streetman in den Ring zu steigen?
Unsere Ziele sind andere. Begreifst du das?“
Drake
Ackley hebt Jobber hoch und rollt ihn in den Ring zurück.
Im Moment gleicht Joe Jobber nur einem blutigen Brei.
LRLU
Im
Ring hält Randall den Gegner für seinen Partner
bereit und was folgt ist die Schlag-Kombination von Drake
Ackley. Jobber kracht endgültig zu Boden – und
bleibt dort liegen.
Jasper
Randall: „Es wird eine wahre Freude sein zu sehen, wie
du in diesem Turnier weiter auf die Nase bekommst. Sofern du
überhaupt weiter machen kannst. Joe, lass es dir eine
Lehre sein. Du willst weiter den Arschkriecher für die
BOSSE spielen? Dann mach das. Wir aber, der Fight Club...wir
haben andere Ziele. Du bleibst am besten einfach liegen und
tust das, was du immer tust: Jobben!“
Mit
diesen Worten lässt Randall das Mic fallen. Und er und
sein Tag-Team-Partner machen sich von dannen.
Sekunden
vergehen, in denen das Praça de Touros do Campo
Pequeno, beinahe in Stillschweigen verfallen ist. Vereinzelt
werden im Flüsterton Mitleidsbekundungen ausgetauscht
und sich über das brutale Vorgehen von Jasper Randall
und Drake Ackley echauffiert. Dann strömen die Helfer
aus dem Backstagebereich zum Ringareal. Sanitäter und
Securities, die zum blutübertrömten Joe Jobber
eilen und sich um ihn kümmern. Die Sorge ist in
sämtlichen Gesichtern der Crew und der GFCW-Galaxie zu
erkennen. War es das für Joe Jobber? Bedeutete dieser
hinterlistige und unnötig heftige Angriff womöglich
sein Ausscheiden aus dem Turnier oder schlimmer noch sein
Karriereende?
Pete:
„Da! Joe bewegt… und er stößt die
Helfer von sich!“
Sven:
„Da will er einmal den Tough Guy spielen, aber das ist
jetzt ganz bestimmt nicht der richtige Moment dafür.“
Joe
ist Svens Meinung offensichtlich egal. Es dauert seine Zeit,
bis er auf wackligen Beinen wieder zum Stehen kommt, aber als
es geschieht und er sich das Blut aus dem Gesicht wischt,
beginnen die Portugiesen zu klatschen. Ja, sie applaudieren
ihm, jubeln ihm zu für seine Tapferkeit, sich nach einem
solchen Angriff überhaupt noch rühren zu können.
Mit diesen Bildern eines „siegreichen“ Joe
Jobbers, der es tatsächlich eine Runde weiter im Turnier
geschafft hat, blendet die Kamera ab.
|
Wir
schalten in den Backstage-Bereich. Unter Jubelrufen der Fans in
der Halle wird McMülls Interview-Gast eingeblendet. Es ist
der GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch. Den Championgürtel
um die Hüften, gekleidet in dem neuen „I’m a
Champion“-T-Shirt, das völlig überteuert im
Fan-Shop der GFCW zu kaufen ist, in Jeans und die verspiegelte
schwarze Sonnenbrille auf der Nase stemmt der Oberpollinger die
Hände in die Hüften und wartet auf McMülls Fragen.
McMüll:
„Jason, wir haben vorhin gesehen, was der Fight Club mit
Joe Jobber angestellt hat. Eine Brutalität wurde an den Tag
gelegt, die ihresgleichen sucht. Dennoch hat sich der Fight Club
somit selbst aus dem Turnier geworfen und es wäre durchaus
möglich, dass Joe Jobber bald um deinen Championgürtel
antritt.“
Der
Anführer der Crutch-o-Maniacs zieht einen Mundwinkel zu
einem verschmitzten Lächeln hoch und wartet kurz die
Reaktionen der Fans in der Halle ab.
Jason
Crutch: „Mülli, alte Socke. Schön, dass ich
wieder bei dir stehen darf. Du hast natürlich Recht. Der
Fight Club ist irre. Brutal. Rücksichtslos. Und – und
hör ganz genau hin, Mülli – S-A-U-D-Ä-M-L-I-C-H!
Die beiden hatten die unfassbare Gelegenheit, eine Runde
weiterzukommen und gegen mich um den Championtitel anzutreten.
Und was machen die beiden? Braten Joe einen Stuhl so dermaßen
über die Birne, dass die rote Sosse meilenweit spritzt.
Junge, Junge. Joe: Ich gratuliere dir!
Du
bist eine Runde weiter! Ich weiß nicht, wie weit du es noch
bringen wirst. Der Zug ist noch nicht abgefahren, dennoch wird es
mit Sicherheit nicht einfacher, je weiter du kommst. Und nochmal
wird dein Gegner nicht so blöd sein. Joe, ich hoffe, du
wirst wieder gesund. Die Jungs vom Fight Club haben dir
ordentlich zugesetzt, ich hoffe, du kannst überhaupt wieder
antreten in der nächsten Zeit.“
Die
Fans in der Halle klatschen Beifall und lassen Joe Jobber wissen,
dass sie hinter ihm stehen.
McMüll:
„Als nächstes Match haben wir Player gegen den
Evolutionist Michael Payne. Dein Tip?“
Crutch
legt eine Hand auf McMülls Schulter und legt den Kopf leicht
schief.
Jason
Crutch: „Ich sollte als guter, braver
GFCW-Heavyweight-Champion eigentlich hier stehen und lauter nette
Dinge über jeden meiner Gegner sagen, nicht wahr? Tja.
SOLLTE. Mach ich aber nicht. Zumindest nicht über Michael
Payne. Der Typ hat ganz eindeutig einen Schatten. Ist das nicht
der, der dem Fight Club den Intercontinental-Championtitel
gekostet hat? Richtig, oder? Wieso eigentlich? Verstehst du das,
Mülli, alte Socke? Also ich nicht. Und solange ich nicht
weiß, was Payne überhaupt hier will,
halte
ich mich mit einer Meinung über ihn zurück. Mit Player
hingegen ist zu rechnen. Aber er kümmert sich ja lieber um
seinen guten Freund Savior, anstatt um das Weiterkommen. Deswegen
mein Tipp für das Match: Ein Unentschieden. Der eine weiß
gar nicht, was er überhaupt hier will und der andere will
lieber gegen Savior antreten.“
McMüll:
„Nächstes Match: Godlike...“
Jason
Crutch: „Wer?“
McMüll:
„Godlike.“
Wieder
legt der Champion den Kopf schief, guckt nachdenklich zur Decke
und schüttelt dann leicht den Kopf.
Jason
Crutch: „Kenn ich nicht. Aber ich habe irgendwie den
Eindruck, wenn ich einen Wrestler hier nicht kenne, ist er
irgendwie mit Zereo Killer verwandt. No offense, Mike. Wer ist
sein Gegner?“
McMüll:
„???“
Jason
Crutch: „Wer?“
McMüll:
„Na, „???“!“
Jason
Crutch: „Du verwirrst mich, Mülli. Sind das die selben
??? wie bei der Tag-Team-Challenge? Oder wie bei fast jedem
zweiten War Evening? Denn wenn, müssen wir alle tierisch
aufpassen. Die ??? haben schon immer überzeugt, egal, gegen
wen sie in den Ring gestiegen sind. Sie sind sozusagen immer für
eine Überraschung gut. Sie haben das Überraschungsmoment
auf ihrer Seite. Und sie lassen keine Fragen offen. Ich kann hier
keinen Tipp abgeben. Dazu hinterlassen die ??? einfach zu viele
Fragezeichen in meinem Kopf.“
Nach
dieser Antwort geht McMüll die imaginäre Liste in
seinem Kopf durch und landet sogleich bei dem nächsten
Match, während JC außerhalb der Kamera mit dem Kopf
nickend irgendjemanden zu grüßen scheint, der vorbei
geht.
McMüll:
„Tom Hdot vs Lex Streetman ist...“
Jason
Crutch: “Lex Streetman.”
McMüll:
“Hm?”
Jason
Crutch: “Gewinnt.”
McMüll:
“Ähm…wieso?”
Jason
Crutch: “Weil es gegen Tom Hdot geht. Kannst du dich an Tom
Hdots letzten Sieg erinnern? Eben. Ich auch nicht. Und Streetman
ist einfach Streetman. Der rockt sowieso.“
Der
GFCW-Heavyweight-Champion wirkt, als wäre er langsam
ungeduldig. Von außerhalb der Kamera reckt jemand eine Hand
herein, die Crutch freundlich lächelnd schüttelt.
Jason
Crutch: „Kriss Dalmi gegen El Futuro ist das nächste
Match, richtig? Ich weiß das, weils hier auf der Card
steht.“
Er
holt ein Kärtchen aus seiner Gesäßtasche. Während
McMüll etwas erstaunt dreinblickt, antwortet Crutch
sogleich.
Jason
Crutch: „Was? Was meinst du, wieso das „Card“
heißt? Also. Kriss Dalmi kenne ich. Woher? Er steht in der
Titelhistorie drin. Man hat mir hier im Lockerroom noch nichts
von ihm erzählt, ich weiß nur, dass er mal hier war
und jetzt wieder hier ist. Und: Er scheint gefährlich zu
sein. Ob es aber gegen El Futuro reicht? Geht man nach der
Sieg-Niederlagen-Bilanz des Luchas, müsste man von Dalmi
ausgehen. Doch wer weiß, ob El Futuro endlich Fuss gefasst
hat. Er brauchte Anlaufzeit.
Dann
war die Sache mit seinen alten Kumpels McFly und Streetman und so
weiter. Er hat vielleicht zwischenzeitlich den Fokus auf EINE
Sache verloren, hat sich selbst zuviel abverlangt. Sich selbst
zuviele Baustellen geöffnet. Jetzt scheint er aber seinen
Fokus wieder gefunden zu haben. Und das macht ihn eventuell
gefährlich. Mein Vote hier geht also an El Futuro.“
Wieder
grüßt der Champion jemanden außerhalb des
Bildes, während er das Kärtchen, also die Card,
zerknüllt und beiseite wirft. Bevor aber McMüll
nachhaken kann, fährt der Champion lieber selbst fort.
Jason
Crutch: „Weißt du, wenn du mich fragst: Mir ist es
egal, wer das Finest Hour Turnier gewinnt. Ich habe mir
vorgenommen, den Titel möglichst gegen jeden zu verteidigen,
der sich einen Shot verdient hat. Ich habe schon Leuten wie
Johnboy Dog oder Zereo Killer einen Shot versprochen, wenn die
Zeit gekommen ist. Robert Breads meint, Ansprüche zu
stellen. Schließlich hat er mich ja schon geschlagen. Zu
seinem Pech, BEVOR ich Champion wurde. Lionel Jannek ist sowieso
der nächste auf der Liste – die Frage ist nur: WANN!
Du siehst also, Mülli, ich wäre ein viel beschäftigter
Mann.
Von
dem Teilnehmerfeld an dem diesjährigen Turnier würde
ich aber, rein von der Sympathie, mit dem Zereo Killer gehen. Der
Mann wurde um seinen Titel betrogen, und meines Erachtens hätte
niemand hier mehr einen Chance verdient als er. Außerdem
bezeichne ich ihn als Freund. Lieber heute als morgen würde
ich den Titel gegen ihn aufs Spiel setzen. Schließlich
sollte man die Besten besiegen, um der Beste sein zu können.
Mike, ich drücke dir heute Abend die Daumen. Setze dich
durch gegen Robert Breads, alleine schon um den Leuten nicht
wieder einen Sieg dieses Großmauls zuzumuten.“
Der
Champion hat gesprochen. Ein letztes Mal wirft er seinem
Interviewer einen Blick zu, der sagt: Sonst noch was? McMüll
räuspert sich.
McMüll:
„Und du selbst, Jason? Lionel Jannek hat dir erst bei der
Tag-Team-Challenge wieder eins ausgewischt.“
Der
Oberpollinger nimmt die Sonnenbrille ab und steckt sie in seinen
T-Shirt-Kragen. Dann muss er kurz lächeln.
Jason
Crutch: „Lionel. Ich habe dich mit einem Aprilscherz
herrlich hinters Licht geführt. Das sollte dir klar machen:
Wir beide haben noch einige offene Dinge „zu besprechen“.
Wir sind noch nicht durch. Und anscheinend bin ich etwas
übermütig geworden, aber ich wollte dir nur mal einen
kleinen Denkzettel verpassen. Und was machst du? Du reagierst,
indem du dich in die Tag-Team-Challenge einmischst und damit für
meine Eliminierung sorgst. Und weißt du was? Das ist völlig
in Ordnung.“
Ein
Raunen geht durchs Publikum.
Jason
Crutch: „Ich habe dich provoziert, du hast dich
revanchiert. Gut. Ich kann damit leben. So ist das Geschäft.
Wir gehen in die nächste Runde. Und wir werden sehen, wer
den nächsten Schritt tut. Wir sind durch, oder, Mülli,
alte Socke?“
McMüll
nickt. Und entlässt seinen Interviewpartner damit. Das Bild
fadet aus.
Jedem guten Match geht eine gute Vorbereitung voraus. Und getreu
dem Motto „Never change a running system“ dürfen
wir auch dieses mal wieder einen Blick in die Kabine von El
Futuro werfen wie er sich mit seinem Mentor Chris McFly. Beide
wieder in die Unterlagen und vor einem Lap Top vertieft.
CMJ: „Neben der Tatsache das Dalm1
ein vollkommen durchgeknallter Psychopath ist, ist er leider auch
ein ziemlich guter Wrestler. Ich will dich nicht anlügen
Jay, schwerer hättest du es im Turnier höchstens noch
mit Zereo Killer, Lex Streetman oder eben Robert Breads treffen
können. Allesamt hervorragende Techniker mit gewaltigen
Movearsenalen und deshalb auch immer für Manöver gut
die man vielleicht gar nicht erwarten konnte oder kann.“
Bedächtiges Nicken. Auf einem Notizblock sind, ganz Old
School, ein paar Kritzeleien zu sehen. In Spanisch. In Englisch.
Und manche Worte auch in Deutsch.
El Futuro: „Das habe ich schon fast
befürchtet. Was empfiehlst du mir also in seinem Fall? Wie
soll ich mich auf solch ein komplexes Gesamtpaket einstellen?“
Die Hand des Chicagoers fährt durch seinen Stoppelbart. Ein
Geräusch das irgendwo zwischen einem Schaben und rascheln
von Papier liegt, gibt er dabei von sich.
CMJ: „Ganz im Ernst. Eine wirklich
einhundertprozentig richtige Strategie gibt es nicht. Ich kann
dir halt auch nicht so viel zu ihm sagen wie ich das gerne würde.
Ich habe ihn einmal letztes Jahr gewrestled in einem Tag Team
Match bei dem ich selbst eigentlich auch schon mehr in meinem
geistigen Ruhestand gewesen bin.“
El Futuro: „Das klingt jetzt nicht
besonders erbaulich. Was geben den die Datenbanken her? Angeblich
ist er ein Brawler. Gewichtsmäßig und größenmäßig
gibt es fast keine Unterschiede zu mir… der Finisher ist
ein Spear… Er benützt auch den Shining Wizard…
Und Headbutts…“
Kurzes Schweigen.
El Futuro: „Und er hat in der PCWA
den Gerasy Champion gepinnt? Wirklich?“
McFly schaut auf die Ergebnisse der letzten Zeit. Und er zieht
seine Schlüsse.
CMJ: „Wenn man den will kann man
gewissen Parallelen in den Ergebnissen feststellen. Du konntest
letztes Jahr in einem Tag Team Match Zereo Killer pinnen. Der
hier in der GFCW einen unheimlich hohen Status hat. Mike ist hier
einer der Triple Crown Champs und damit eines der höchsten
Tiere im Zirkus. Stevie van Crane ist der amtierende Undisputed
Gerasy Champion und eine echte Legende. Ihr beide habt also schon
Upsets gehabt. Wieder ein Punkt der das alles nicht gerade
einfacher macht zum analysieren.“
Hat sich beim letzten Mal CMJ noch ein wenig darüber
gewundert das man früher nicht die modernen Möglichkeiten
hatte wie heute. So schaut er diesmal selbst gebannt auf ein
Match welches seinen Weg in das weltweite Datennetz gefunden hat.
Vor allem fällt auf das Kriss Daml1 auch nicht alleine am
Ring war.
El Futuro: „Hm… dieser Diego
Alessandro Sanchéz hatte ihn eigentlich recht gut im
Griff. Ein Landsmann und ein wahrer Luchador. Ich sehe es mit
Freude das es andere hier in Europa gibt die unsere Traditionen
so hochhalten. Aber mir fällt auf das Dalm1 sehr viel
Unterstützung hatte. Diese Bleed und dieser Swatmenber #Dos
waren doch auch bei der Tag Team Challenge am Start. Und dieser
L33 scheint dein Freund zu sein von dem ich schon hörte.“
Die Augenschlitze von McFly verengen sich einen Moment.
El Futuro: „Glaubst du dass jemand
von diesem Nicotine und Bacteria Haufen heute zur Unterstützung
von diesem Junkie anwesend sein wird?“
CMJ: „Ich rechen damit. Ja. Ich
glaube dass wir mindestens einen, wenn nicht sogar beide aus
diesem Team am Ring mit dabei haben werden. Deshalb werde ich am
Ring sehr aufmerksam sein. Denn dieses Match wird wahrscheinlich
nicht nur im Ring sondern auch neben dem Ring entschieden.
Eigentlich eine Schande.“
Heftigstes Nicken von El Futuro.
El Futuro: „Si! Ich verstehe das auch
nicht, warum kommen diese PCWA Heinis hierher? Reicht es nicht
das sie dort Unheil stiften?“
Einen Moment scheint der Chicagoer zu überlegen.
CMJ: „Pro Wrestling, oder Lucha Libre
wie du es nennst, ist nicht nur eine Basis für sportliche
Wettkämpfe. Und nicht immer geht es um den Ruhm und die Ehre
wie du es kennst aus Mexico und aus der SCW. Sehr oft ist es auch
ein Sammelbecken für Gestalten die im realen Leben
gescheitert sind. Nimm mich, ich tauge auch nicht als Hausmeister
und bin wieder zurückgekehrt in den Ring.“
Der karibische Luchador unterbricht ihn.
El Futuro: „Chris, du bist geboren
worden um in den Ring zu steigen! Das ist etwas was man nicht mit
dem vergleichen kann was diese Typen… diese Pendejos
anzutreiben scheint!“
CMJ: „Bist du dir da so sicher? Ich
bin es im Bezug auf meinen nun kommenden Teil meines Lebens
nicht. Aber kommen wir wieder zu Kriss Dalm1 und zu seinen
Spießgesellen. Fakt ist, sie wollen die Welt in Flammen
sehen. Und sie beschränken sich nicht mehr nur auf Berlin.
Mag sein das ich mich ein wenig aus dem Fenster lehne…
aber… es kann sein das du heute mit diesem Match bereits
eine… eine… Herrgott ich will nicht darüber
nachdenken… ich weiß nicht ob sich Dynamite
und die anderen hier in der GFCW bewusst
sind, vielleicht ist sich Robert Breads noch nicht einmal dessen
bewusst… aber es könnte sein das du bereits heute
eine Stellvertreter-Schlacht für die Ganze GFCW schlagen
musst.“
Mit diesen Gedanken hat McFly etwas angeschnitten vor dem er
Angst hatte es so deutlich auf den Punkt zu bringen. Zum einen
weil er sich nicht sicher ist. Und zum anderen weil er nicht weiß
wie sein Schützling auf die Last, die es sein könnte,
reagiert.
Aber der scheint unbeeindruckt und zuckt nur mit den Schultern.
El Futuro: „Und wenn schon. Das ist
die GFCW. Hier können sie nicht tun und lassen was sie
wollen. Und wenn ich heute den Typen einen entscheidenden Stich
versetzen kann und damit eine Runde weiterkomme im Finest Hour
Turnier, dann soll mir das Recht sein. Du weißt das ich
dein Credo, deine Werte genauso Lebe wie du sie uns in Chi-Town
immer vorgelebt hast. Wir kämpfen um zu siegen. Und das
jeden Tag, den wir sind gekommen um zu bleiben. Und Ich werde
nicht eher ruhen bis ich ganz oben angelegt bin!“
Der Enthusiasmus des Latinos ist trotz aller nicht ganz so guten
Aussichten ungebrochen.
El Futuro: „Und wenn ich diesem
Haufen von Pestbeulen damit einen entscheidenden Schlag versetzen
kann dann? Dann. Werde. Ich. Das. Tun.“
Die Entschlossenheit spricht wieder aus seinen Augen. Und der
Stolz der eben bei so einem traditionsbewussten Mann ausgeprägt
ist wie kaum etwas anderes.
El Futuro: „Aber jetzt kommen wir
langsam mal zu dem Punkt an dem du ehrlich sein solltest zu mir.
Hat dein Entschluss wieder in den Ring zu stiegen mit dem
Gespräch zwischen dir und Robert Breads bei Doom’s
Night zu tun?“
Wieder einmal huscht ein Lächeln über das Gesicht des
Swingin’ Wrestlers.
CMJ: „Ich werde mich nachher dazu
äußern. Dann bekommst du deine Antwort. Okay?“
El Futuro: „Okay. Du schuldest sie
mir. Deshalb wirst du auch diesmal nicht drum herum kommen.“
Lassen wir die beiden alleine damit sie weiter ihre Strategie
besprechen können. Damit zurück zur Regie.
Aus
der letzten Show:
Die
Gro Gock Challenge. Die große Chance auf die ganz großen
Titel! So viele Träume Hoffnungen, zerstört in einer
Sekunde, die alles veränderte:
Der
Puppenspieler sprintet die Rampe hinunter, springt in den Ring
und geht auf Johnboy Dog los!
Er
deckt den überraschten Dog mit einigen schnellen Schlägen
ein, ehe er ihn mit einer Clothesline über das oberste Seil
befördert.
JOHNBOY
DOG IS ELIMINATED!
Ungläubig
sitzt der Hund vor dem Ring und weiß gar nicht wie ihm
widerfahren ist.
Zurück
in der Gegenwart sehen wir Mac Müll vor der Kamera , der mit
gefasster Miene die GFCW Zuschauer empfängt.
Müll:
Wir alle wurden gerade schmerzlich an den unschönen Ausgang
vom letzten War Evening erinnert als Johnboy Dog seiner
Ttielchance beraubt wurde. Doch wie kam es dazu? Warum musste
dass geschehen. Genau dass gilt es für mich heruaszufinden
und darum habe hier zu Niemand geringeren als den Puppenspieler
eingeladen der GFCW Rede und Antwort zu stehen.
Die
Kamera fährt etwas heraus und nun sehen wir wie sich Mac
Müll und der Puppenspieler auf hohen schwarzen Barhockern
gegenübersitzen. Während Mac Müll in Schlips und
Anzug professionell sich seinem Partner zuwendet, hat Dieser eine
deutlich entspanntere Haltung eingenommen. Der Puppenspieler ruht
in sich und hat die Arme entspannt in seinen Schoß gelegt.
Was soll ihm schon geschehen? Was kann ihm die Interviewlegende
schon groß anhaben. Mac Müll will die Antworten
für
die Öffentlichkeit herauslocken und es liegt ganz bei dem
Mann der Puppen selbst ob er dieser Bitte nachkommt. Doch Eines
ist jetzt schon aus seinem schadenfrohen Grinsen zu lesen: Sollte
er ihm die Antworten geben, dann nicht ohne Preis versteht sich.
Müll:
Guten Abend Puppenspieler. Wir wurden letzte Woche alle Zeuge wie
du in die Gro Gock Mongo Challenge eingegriffen hast und für
eine Eliminierung von Johnboy Dog gesorgt hast! Seither brennt
sie uns wie viele Fragen, wie Feuer unter den Nägeln. Warum
hast du dass getan?
Das
Grinsen des Puppenspielers wird breiter. Er hat Zeit und dreht
mit seinen Teller Augen noch einige Runden bevor er sich sich zu
einer Antwort hinreißen lässt. Er will eine Antwort
von ihm und nicht umgekehrt und so genießt der
Puppenspieler genüsslich jeden Moment in dem ihm diese
Aufmerksamkeit zu Teil wird.
Langsam
führt er das Mikrophon zu den Lippen.
Puppenspieler:
„Zunächst erlaube mir einen Gegenfrage mein Guter: Hat
es dich schockiert?“
Bohrend
reckt er die Augen Mac Müll entgegen, der unter dieser
plötzlichen Gegenwehr sich erst zu sammeln versucht, bevor
er antworten kann.
Müll:
„Ähm.... offen gestanden: Ja.... ein wenig schon.....“
Der
Puppenspieler wirft lachend seinen Kopf in den Nacken.
Puppenspieler:
„Ha ha, dass ist guuuut! Sehr guuut sogar! Wenn Johnboy Dog
sich nur halb so vor den Kopf gestoßen fühlt wie du
dann habe ich schon was erreicht.“
Der
Puppenspieler stützt einen Arm auf seinen Schenkel, und
lehnt sich nach vorne.
Puppenspieler:
„Ok Müll, hör zu: Johnboy Dog hat einen ganz
einfachen Fehler gemacht, ganz einfach. Johnboy Dog dachte er
könnte mich auf die Warteliste setzen während er seine
Hände nach dem Gewinn der Intercontinental Championship
schon wieder nach den Nächsten Titeln ausstreckt, gemeinsam
mit Jason, der selbst erst vor kurzem vom Pappchampion zum
Goldworldhavyweightchampion geworden ist. So teilen sie sich
schön unterienander die Titel dieser Liga auf. Ich soll mich
so
lange gedulden und warten.... warten bis der große Johnboy
Dog für mich Zeit hat, derweil bekommen Lionel Jannek und
wer weiß noch wer ein Titelmatch vor die Füße
geworfen für GARNICHTS! Aber soll ich dir was
sagen?......dass Ganze hat nur einen Haken.....
…....ICH
KANN NICHT WARTEN!
Der
Blick des Puppenspielers rückt in die Ferne und er beginnt
abermals aus fremden Welten zu zitieren.
Puppenspieler:
„In klarer kalter Nacht, in der der Regen die Sicht
verdunkelt versucht sie mir zu entkommen. Ihr Goldener Schweif in
der Ferne mir in den Augen brennt. Entflieht sie mir. Ich wache
auf und mir ist klar: Dass ist meine Chance die mir dort
entkommt! Es ist Johnboy Dog, der mir dort zu entkommen versucht.
Er will mir meine Chance nehmen, denn ich weiß dass das
Schicksal es nicht gut mit ihm meint. Also bin ich gekommen, ihn
an den Schultern zu packen und nieder zu reißen.
Erst
ist es nur ein dumpfer Schmerz an seinem Kopf und wenn dann die
verschwommene Sicht der Klarheit weicht sieht er mein Gesicht
über seines und ich sage:
Hier
bin ich.... Champ!
Ein
Grinsen huscht bei dem Gedanken über seine Lippen.
„Nanu...
hast du etwa Angst?“
HA
HA HA HA HA HA HA!
Drake
Ackley, Jasper Randall: Der Fight Club! Beide
Member sitzen im Catering Bereich an einem kleinen Tischchen und
tun sich jeder an einem Sandwich gütlich. Immer noch sind
sie stolz auf das, was sie Joe Jobber im Opener – sofern
man das einen Opener nennen kann – angetan haben. Kauen
bemerkt Jasper Randall den Kameramann und winkt ihn zu sich
heran.
Jasper
Randall: „Die Message vorhin ist rübergekommen, oder?“
Er
schluckt den Bissen hinunter, rückt sich auf dem Stuhl
Richtung Kamera.
Jasper
Randall: „Joe Jobber ist nicht wichtig. Dieses Turnier ist
nicht wichtig. Es bedeutet uns nichts. Wir gaben Joe Jobber eine
einmalige Gelegenheit. Und er hat abgelehnt. Das war seine
Strafe. Und wie wir schon sagten: So werden wir in Zukunft mit
jedem verfahren, der ein Angebot, Mitglied zu werden, ablehnt.
Wir haben jedoch noch etwas zu sagen, von daher ist es günstig,
dass du gerade da bist, Bursche.“
Ackley
nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche, die am Tisch steht.
Schweigend lässt er seinen Tag-Team-Partner reden.
Jasper
Randall: „Intercontinental-Champion waren wir schon. Doch
ein Mann hat sich dazu entschlossen, sich in das Rückmatch
im Käfig einzumischen. Dieser Mann hat sich mittlerweile als
Michael Payne geoutet. Gut, jetzt haben wir schon mal einen
Namen. Payne, was zum Teufel willst du von uns? Es ist nicht das
erste Mal, dass du denkst du müsstest mich und Drake
angreifen. Du wählst einen harten Weg, mein Freund. Wenn du
nicht so verdammt kryptisch reden würdest, würden
wir
vielleicht verstehen, was du von uns willst. Du bezeichnest dich
als die Evolution? Wovon? Wenn DU das Endprodukt dieser Evolution
bist, dann möchte ich bitte, bitte kein Teil davon sein. Du
hast nichts, Payne, was du uns geben könntest. Nichts!
Nur...“
Er
beißt ein Stück Sandwich ab. Kauend spricht er weiter.
Jasper
Randall: „...hast du dich dazu entschlossen, dich mit uns
anzulegen. Auch du hast einst ein Angebot von uns ausgeschlagen,
bist sogar in die Offensive gegangen. Du dachtest, der IC-Titel
würde uns nichts bedeuten und er wäre nur eine Last.
Was für ein Spinner bist du überhaupt? Der IC-Titel war
eine gute Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit in der
Öffentlichkeit zu bekommen und unsere
Institution...nein...unseren LEBENSSTIL den Menschen dort draußen
näher zu bringen. Und diese Möglichkeit hast du uns
kaputt gemacht. Weißt du aber, was interessant ist, Payne?“
Er
macht eine kleine Pause und wirft seinem Partner einen Blick zu.
Jasper
Randall: „Du selbst nimmst an einem Turnier teil, dessen
Sieger eine Chance auf Titelgold erhält. Ist das nicht
Ironie, Payne? Du willst uns erzählen, Titelgold bedeutet
nichts, kämpfst aber selbst um die Chance dazu? So unwichtig
kann dir die Sache also nicht sein. Hm...“
Randall
sieht auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenk.
Jasper
Randall: „Wenn ich so drüber nachdenke, ist dein
Match...das nächste auf der Card? Wie es
aussieht...vielleicht ist es Zeit für eine kleine Revanche?
Vielleicht sollten wir beide dir deine Party auch versauen, so
wie du mir und Drake das Match im Käfig versaut hast? Wie
würde dir das gefallen, Payne?“
Randall
gibt Ackley mit einem Kopfnicken die Order, aufzustehen und zu
gehen, was beide auch machen und das Segment endet abrupt.
Backstage, zurück in den Katakomben der Arena, wo gerade
eben eine Tür zurück in ihre Angeln fällt. Die
Konstruktion aus Holz bildet schlicht den Eingang zu Claude
„Dynamite“ Bookers Büro, in die ausnahmsweise
mal keine Person hineinstürmt, sondern eher merklich
betröppelt hinausschleicht. Und auch Sekunden nach Verlassen
des Raumes steht die Person noch immer vor dem Raum und wird von
uns damit natürlich genau ins Visier genommen.
Der blonde Kopf orientiert sich nachdenklich zu Boden, die
Schultern wirken ein wenig in sich zusammengefallen.
Augenscheinlich wirkt dem Anwesenden die Niederlage aus der
letzten Show noch immer nach und das Gespräch mit dem
GFCW-Chef dürfte sich mit aller höchster
Wahrscheinlichkeit auch um den Sieg Kriss Dalm1s vor vierzehn
Tagen gedreht haben. Genau dies konnte Lex Streetman nämlich
in Krakau nämlich nicht verhindern.
„Schon
damals war er für die Liga ein unkalkulierbares Risiko und
im Falle eines neuen Vertrages dürfte er dies ebenfalls
wieder sein. Wir müssen dies verhindern und genau für
diese Aufgabe halte ich dich, den Rekordchampion der Liga, für
den richtigen Mann!“
Die eindringlichen Worte Dyes vor dem Try Out Match des nunmehr
neuen alten Bekannten hängen noch immer in den Ohren des
Amerikaners, auf die er schlussendlich aber dann keine Taten
folgen lassen konnte. Der Los Angelino hatte sich selbst
enttäuscht, die GFCW-Galaxie wahrscheinlich ebenfalls im
Stich gelassen und, was womöglich in dieser Situation am
Allerschlimmsten gewesen ist, dem Vertrauen und der Wahl
Dynamites als langjähriger Veteran der Liga nicht gerecht
werden können.
Dieses Gefühl schmerzte... noch mehr, als seine persönliche
Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit, sich auch
mal wieder im Singles Bereich zu empfehlen. Über ewig und
drei Tage würde die Zusammenarbeit der Outlawz 2.0
wahrscheinlich nicht mehr halten, dazu brauchte man kein
Hellseher sein, und so wäre ein Sieg über den Serben
schon ein guter und mit Sicherheit nicht verkehrter Fingerzeig
gewesen.
Ändern konnte man den für den Kalifornier bitteren
Abend in Polen allerdings nicht mehr und so musste er seinen Kopf
schnellstmöglich wieder frei bekommen. Hier und heute bot
sich nämlich bereits die Gelegenheit, sich in In-Ring
Abwesenheit seines verletzten Partners wieder zu empfehlen, wenn
er erstmals in seiner Karriere am „Finest Hour“-Turnier
teilnimmt. Und so weit entfernt ist seine Konfrontation mit Tom
Hdot auch nicht mehr entfernt, stehen sich diese zwei Akteure
doch bald im Ring schon gegenüber.
Wenn wir allerdings ganz genau sind... naht ein Konflikt der zwei
heutigen Gegner bereits noch eher, als es ein Ringgong einleiten
würde. Wie es der Zufall nämlich so will, kreuzt um die
nächste Ecke herum das altbekannte „TwoFace“ auf
und hat den Leiter des „L.A. Gyms“ wohl schon einige
Momente aus dem Hintergrund heraus beobachtet. Die erste Reaktion
Hdots für seinen heutigen Gegner? Ein höhnisches und
mal so gar nicht ernst gemeintes Klatschen in Richtung des
Outlawz.
*KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH!*
Tom Hdot: „Applaus,
Applaus, Streetman. Großes Kino letzte Show! Es gibt ja
viele Niederlagen, die beschämend sind, aber wie schafft man
es denn bitte gegen einen Astro Happy geschädigten
Wahnsinnigen zu verlieren? Aber wer weiß, vielleicht geht’s
dir ja auch bald so, immerhin hat er dir eine Injection mitten in
den Magen verpasst...“
Der Kieler legt seinen Kopf in den Nacken und versucht seinem
zweigeteilten Gesicht eine nachdenkliche Miene aufzusetzen.
Tom Hdot: „Kriss Dalm1... Kriss
Dalm1... Ich war ja immer froh, dass ich diesen serbischen
Psychopathen nie kennenlernen, geschweige denn ertragen musste,
doch das hat sich ja dank deiner ringerischen Finesse gegessen.
Ganz schön eigennützig von dir. Wenn es um Titelgold
oder Ähnliches geht strengst du dich an, aber dem Rest der
Liga diesen kranken Irren auf den Hals zu hetzen macht dir nichts
aus, hm? Und ich dachte immer ich wäre die Person mit dem
schlechten Karma...“
Dass sich die Laune beim GFCW Triple Crown Gewinner nach Hdots
Auftritt nicht unbedingt nicht bessert, dürfte auf der Hand
liegen. So runzelt Streetman in diesem Moment noch nicht einmal
die Stirn oder reagiert äußerlich anderweitig auf die
Aussagen seines Kontrahenten. Stattdessen vergräbt er seine
Hände tief in den Taschen seiner Trainingshose (natürlich
sponsored by LAG!) und erwidert kurz und knapp die Worte, die er
sich just vor ein paar Augenblicken vom „Halbverbrannten“
anhören musste.
Lex Streetman: „Starke Worte für
Jemanden, der gerade erst wieder aus der Versenkung gekommen ist!
Aber das bei Vielen der Mund bekannterweise größer
ist, als ihr zeitgleiches Leistungsvermögen, ist in diesem
Business ja nichts Neues...“
Kurz mustern die stahlblauen Augen des Tag Team Champions das
äußere Erscheinungsbild seines Gesprächspartners,
ohne jedoch großartig eine Reaktion folgen zu lassen.
Lieber werden die Äußerungen des ehemaligen
Straßenjungens wieder ein wenig zielgerichteter und weniger
ironischer. Dies kann er bekanntlich eh besser, als irgendwelche
lustig anhauchenden Kommentare vom Stapel zu lassen, wie es
beispielsweise irgendwelche Gurkenliebhaber zu ihrem scheinbaren
Hobby gemacht haben (höhö^^).
Lex Streetman: „Mal ehrlich, Hdot...
du bist seit ein paar Wochen wieder hier und bis auf deine
Teilnahme an der Tag Team Challenge noch nicht großartig
aufgefallen. Glaubst du dann ernsthaft, dass ich oder andere
Leute deinen Worte in irgendeiner Art und Weise hohem Gewicht
gebe? Jemandem, bei dem wir noch warten, was er nach seinem
Comeback wirklich im Stande zu leisten ist?“
Tom Hdot: „Ja, sagt mir ruhig nach,
dass ich mein Potential nie nutze, bla bla bla. Fakt ist aber,
ich habe noch welches, ganz im Gegensatz zu anderen Leuten bei
denen die Luft endgültig raus zu sein scheint. Ich meine
deine Rekordchampion-Zeit ist ja längst vorbei und so etwas
wird niemand, und erst recht nicht jemand wie du ein zweites Mal
erreichen. Dein Tag Team mit Maxxx zerbricht gerade, was man auch
daran merkt dass du am Finest Hour Turnier teilnimmst. Der
Titelwechsel ist doch nur noch reine Formsache!“
Beide Gesichtshälften von Hdot beginnen zu grinsen, da er
sichtlich Freude daran hat einem Wrestler, der gemäß
der GFCW Chronologie zwar deutlich mehr erreicht hat dennoch die
Butter vom Brot zu nehmen.
Tom Hdot: „Doch auch das Finest Hour
Turnier wird dich nicht mehr retten, denn du trittst gegen mich
an. Du bist ein alter und verbrauchter Champion, während ich
frisch und genesen aus meinem – sagen wir – Urlaub
zurückgekehrt bin. Ja, die Zeit scheint dich jungen Mann
eingeholt zu haben, denn du siehst keinen Stich mehr gegen die
neue Generation des Wrestlings. Sei es nun ein verkommener Drogi
wie Dalm1 oder aber künftige Champions die wirklich etwas
auf dem Kasten haben, so wie meine Wenigkeit!“
Harter Tobak vom Rückkehrer und natürlich will Hdot
seinen Gegner genau dort treffen, wo ihn momentan viele Leute ein
wenig anzupicken scheinen. Der ehemalige Champion und
Spitzenmann, welcher zurzeit eher in der zweiten Reihe der Liga
zu finden ist... klingt fürs Erste durchaus effektiv, um
Streetmans Psyche an zu knacken. Nach außen hin wirkt der
Rekordchampion dann aber doch unbeeindruckt und schüttelt
verständnislos den Kopf.
Lex Streetman: „Die Frage, ob jemand
was „auf dem Kasten“ hat oder nicht, beantwortet sich
meiner Meinung nach im Ring... und da hast in meinen Augen noch
Nachholbedarf! Lass deinen Worten auch Taten im Ring folgen,
danach können wir uns dann weiter unterhalten. Ich für
meinen Teil habe heute wieder Etwas gut zu machen und da wirst du
mir nicht den Weg zum Ziel versperren. Solltest du es doch
versuchen... dann wirst du spüren, dass meine besten Jahren
vielleicht ja sogar noch vor mir liegen und ich meine Reise erst
wieder beginne!“
Das kurzzeitig vorhandene Lächeln bei Hdot ist verflogen und
stattdessen bohrt sich sein Blick direkt in das Gesicht
Streetmans. Dieser erwidert selbstredend den Staredown, wonach er
allerdings bereits zwei drei Schritte zurückschlendert und
sich so schon ein wenig wieder vom Ort des Geschehens wegbewegt.
Sein Widersacher scheint allerdings noch nicht ganz am Ende mit
seinem Latein zu sein und schreit dem Outlaw noch letzte Worte
hinterher.
Tom Hdot: „Trete sie doch ruhig an.
Deine Heimreise, weil du hier keinen Erfolg mehr haben wirst! Die
künftigen Geschichtsbücher der GFCW werden deinen Namen
nicht mehr beinhalten, das weißt du genau. Also sieh schon
einmal zu, dass du dir einen Behindertenparkplatz organisierst,
den wirst du nach unserem Match brauchen, du alte Schabracke!“
In seinem Weggang bleibt der Mann aus Los Angeles nach diesen
Worten nochmals kurz stehen und dreht sich doch erneut seitlich
in Richtung seines in der Mitte des Ganges stehenden Gegners.
Kurz scheint er das gerade Gesprochene aufzunehmen und
verarbeiten. Dann lässt er seinerseits ruhig und bedächtige
Worte folgen, ohne alles die nötige Anspannung in dieser
Konfrontation komplett fallen zu lassen,
Lex Streetman: „Ich werde heute das
zu Ende bringen, was ich letzte Show nicht geschafft habe... und
zwar einem Rückkehrer sein Debüt versauen! Begrabe also
besser deine leisen Turnierhoffnungen schon zu Beginn, denn für
dich wird es heute nur ein kurzes Vergnügen in Richtung
„Finest Hour“ geben. Wie schon damals, beim allseits
bekannten „Jason Crutch Invitational Match“. Du
erinnerst dich vielleicht?“
Ohne eine Antwort auf diesen Griff in die Vergangenheit zu
erwarten dreht sich das damalige Mitglied des Teams Crutchs um
und verlässt endgültig die Szenerie. Schmerzhaft
erinnert sich Tom Hdot an eine der vielen Niederlagen gegen
Crutch. Aber in diesem Fall auch gegen Streetman. Kurz will das
Twoface dem Blondschopf hinterherlaufen, doch er entschließt
sich mit geballten Fäußten und knirschenden Zähnen
stehen zu bleiben und sich lieber auf das Match vorzubereiten.
Die Szene verspricht ein spannunggeladenes Viertelfinalmatch,
doch bis dahin wechselt das Kamerabild wieder zurück in die
Halle.
Im
Backstagebereich läuft Ryder in Richtung seiner Garderobe,
um sich auf das bevorstehende Match gegen The Godlike
einzustimmen, als plötzlich …
Ryder:
„WUHU, was für ein Adrenalinschub! Nachher werde ich
dieser Meute so richtig einheizen und die Arena zum Kochen bri …“
BÄÄM!
Urplötzlich
kommt von irgendwoher ein Stahlstuhl geflogen und streckt den
völlig arglosen Ryder so brachial nieder, dass der zwischen
den an der Wand befindlichen Kabelkisten zusammenbricht und
reglos liegen bleibt.
Nein,
Moment. Der Stuhl kam nicht aus dem Nichts geflogen, er wurde als
Waffe missbraucht. Von einem riesenhaften Mann in einem schwarzen
Ledermantel, der nun schräg von hinten im Bild zu sehen ist,
so dass das Gesicht nicht zu erkennen ist. Auffällig ist
jedoch der kahl geschorene Kopf. Der Mann beugt sich zu Ryder
nieder.
???:
„Du bist ein Nichts, ein Niemand. Du hast diese Chance
nicht verdient, heute hier im Turnier antreten zu dürfen.“
Ryder
streckt hilflos den Arm in Richtung der Stimme des Mannes aus,
der ihn hinterhältig attackiert hat. Dieser greift nach dem
Arm und zieht Ryder hoch, der sich kaum auf den Beinen halten
kann.
???:
„Brauchst du Hilfe? Komm, ich werde dir helfen.“
Blitzschnell
packt der Hüne sich Ryder und hievt ihn in eine Reverse
Piledriver Position, und bevor man sich versieht kracht es erneut
und Ryder liegt abermals am Boden, diesmal vollkommen
ausgeknockt. Langsam erhebt sich die düstere Gestalt und
schreitet leise pfeifend(!) davon.
Wir sind zurück
in der Arena und hören das Lied „Showstopper“!
Dies kann nur eines bedeuten: Savior betritt die Halle! Doch er
betritt die Halle nicht alleine!
Pete:
Moment mal … Das ist doch … Azreal???
Sven:
Was zur Hölle hat der hier verloren? Der musste doch mit
Bryan zusammen die Liga verlassen!?
Pete:
Vielleicht hat Savior das gemeint, mit seinem Tweet heute Morgen,
indem es hieß „Ich habe eine große Überraschung
für dich Player. Sei auf der Hut!“
Savior hat auf
dem gesamten Weg zum Ring ein breites Grinsen im Gesicht. Im Ring
angekommen lässt sich Savior ein Mikro geben. Azreal stellt
sich hinter ihn.
Savior:
Hahaha … Ihr müsstet mal eure Gesichter sehen. Ihr
habt bestimmt alle meinen Tweet heute gelesen oder? Wenn nicht,
dann hat euch bestimmt einer der beiden Kackfratzen, die sich
Kommentatoren nennen, bereits darüber aufgeklärt. Tja…
Savior dreht
sich zu Azreal um.
Savior:
Und das ist meine große Überraschung! Azreal is back!
Und falls ihr euch jetzt fragt: „Wie ist das denn möglich?
Er musste doch die GFCW verlassen?“ Ganz einfach: Azreal
steht nicht bei der GFCW unter Vertrag … Er steht bei mir
unter Vertrag! Ganz genau! Und er steht aus nur einem einzigen
Grund bei mir unter Vertrag: Um mich zu beschützen! Er ist
als von nun an … mein Bodyguard. Und wenn ihr euch jetzt
fragt: „Wozu braucht denn der ach so große Savior
einen Bodyguard?“
Ich
sags euch: Um mich vor Player zu schützen! Normalerweise
habe ich ja keine Angst vor Player, aber irgendetwas musste ich
tun, um etwas gegen seine Wutausbrüche zu unternehmen. Ich
meine: Wir wollen ja alle nicht, dass das noch einmal passiert!
Savior zeigt auf
den Titantron, wo nun noch einmal die Ereignisse von GFCW
Brainwashed 2014 gezeigt werden.
Savior:
Player hat mich mehrere Monate meine Karriere gekostet. Und dafür
wird er bezahlen. Ganz egal, welche Matchart er für Finest
Hour geplant hat…
Doch weiter
kommt er nicht, denn auf einmal ertönt das Lied von Player!
Doch es kommt nicht etwas Player in die Halle, sondern ein
anderer alter Bekannter!
Sven:
Ist das denn möglich? Erst Azreal und jetzt … jetzt
auch noch Bryan? Was geht hier vor?
Bryan kommt in
einem fein geschnittenen Anzug in die Halle. Er wird mit
gemischten Reaktionen empfangen. Im Ring angekommen lässt er
sich ein Mikro geben.
Bryan:
Na … Freut ihr euch mich zu sehen? Nein antwortet besser
erst gar nicht. Bevor ihr fragt: Nein … ich bin, genauso
wie Azreal, nicht wieder bei der GFCW unter Vertrag. Ich stehe
bei niemandem unter Vertrag. Denn das Gegenteil ist der Fall! Ein
gewisser jemand … steht bei MIR unter Vertrag. Denn ihr
müsst wissen: ich bin ins Manager Geschäft umgestiegen.
Bringt viel Geld. Solltet ihr vielleicht auch machen. Aber genug
von mir. Ich bin heute Abend hier, um für meinen Klienten …
den Number One PLAYER … zu sprechen!
In den
Gesichtern von Azreal und Savior breitet sich nun Schockierung
aus.
Bryan:
Folgendes: Mein Klient hofft darauf, dass du dir schon einige
Freund hier gemacht hast, denn ihr beide werdet bei GFCW Finest
Hour 2015 … EIN TAG-TEAM MATCH BESTREITEN!
Savior:
Das … Das ist alles? Ein stink normales Tag-Team Match?
Bryan:
( lachend ) Nein natürlich nicht. Ich verarsch dich nur.
Mein Klient hat sich etwas ganz spezielles überlegt: Ihr
beide werdet mit 3 Partnern eurer Wahl … in einem Match
antreten, was Domination damals eingeführt hat … Und
zwar werdet ihr ein … SURVIVAL MATCH BESTREITEN!
Savior schrickt
nun zurück.
Savior:
Bitte was? Nein … Niemals!
Bryan:
Player dacht schon, dass du so darauf reagierst. Und er weiß
auch warum: Du hast keine Freund und wirst auch keine finden, die
mit dir zusammen antreten wollen. Und deswegen schlägt er
ein weiteres Match vor: One On One … Ebenfalls Survival
Match! Doch wenn du dich für Option zwei Entscheidest …
Dann wäre mein Klient nicht so erfreut … Denn dieses
Match hatten wir schon einmal und er glaubt, dass die Fans das
nicht noch einmal sehen wollen oder?
*ONE MORE TIME*
*ONE MORE TIME* *ONE MORE TIME*
Pete:
Sieht so aus, als wollten die Fans das doch!
Savior:
Du hast recht … Das hatten wir schon einmal. Aber wir
wissen auch, wer dieses Match als Sieger verlies. Also soll es …
Option 2 … One On One Survial Match sein! Doch eines
verstehe ich nicht: Player steht im Finest Hour Turnier! Falls er
es ins Finale schafft, was er natürlich nicht schaffen wird:
Will er dann 2 Matches an einem Abend bestreiten?
Bryan:
So soll es sein. Mein Klient erwartet dich dann nächste
Woche zur Vertragsunterzeichnung. Und ja! Mein Klient würde
dann 2 Matches an einem Abend bestreiten. Somit würde er
erste dich aus dem Weg räumen und dann, später am
Abend, das Finale des Finest Hour Turnier bestreiten und
natürlich auch dieses gewinnen!
Bryan will nun
den Ring verlassen. Er steht nun an den Seilen, doch er führt
das Mikro noch einmal zum Mund.
Bryan:
Ach. Noch eins: OUTTA NOWHERE!
Und auf einmal
steht Player hinter Azreal und Savior. Player dreht Azreal in
seine Richtung und…
GAME CHANGER!
Pete:
Wo kam Player denn jetzt auf einmal her.
Savior hat das
alles noch nicht so wirklich realisiert. Player steht auch schon
wieder und dreht jetzt auch Savior in seine Richtung. Doch ihm
verpasst er keinen Game Changer. Er fängt an Schläge
gegen Savior seinen Kopf auszuteilen. Er drängt ihn damit
bis in die Seile. Jetzt kommt ein Whip in die gegenüberliegenden
Seile. Savior kommt zurückgeschnellt und…
SUPER KICK!
Sven:
Was für ein heftiger Super Kick!
Pete:
Habe ich da einen Zahn fliegen sehen?
Aber Player ist
noch nicht fertig. Er geht aus dem Ring und holt einen Tisch
unter dem Ring hervor! Diesen schiebt er in den Ring. Er geht in
den Ring zurück und stellt den Tisch auf. Als nächstes
richtet er Savior auf und nimmt diesen auf die Schultern. Jetzt
geht er, mit Savior auf den Schultern in Richtung des Tisches
und…
PLAYIN
EXTINCTION DURCH DEN TISCH!
*HOLY SHIT*
*HOLY SHIT* *HOLY SHIT*
Player schaut
auf Savior hinab. Bryan geht zu Player und legt seinen Arm um
diesen.
Bryan:
Die erste der 5 Matcharten, die im Survival Match ausgetragen
werden: Ist ein Table Match!
Diese Ansage
erfreut die Fans natürlich.
Player schnappt
sich jetzt noch einmal Savior und wirft diesen aus den Ring.
Bryan:
Da dieses kleine Problem jetzt gelöst ist … Kommen
wir zu dem heutigen Abend und Player seinem heutigen Gegner:
Michael Payne! Ein Mann, von dem wir beide nicht viel wissen. Und
das brauchen wir auch nicht. Alles was wir wissen ist das: Er
steht auf Player seinem Weg zum Finest Hour Turnier Finale im
Weg! Und heute, wird er der erste sein, der auf diesem Weg fallen
wird!
Bryan reicht das
Mikro an Player weiter.
Player:
Und jetzt schickt ihn raus … Denn … IT`S PLAYTIME…
Player hält
das Mikro nach oben…
*BITCH!*
Player lässt
das Mikro fallen und er und Bryan warten auf Michael Payne.
Finest
Hour-Viertelfinal-Match 2:
Player vs. "The Evolution" Michael Payne
Referee: Guido Sandmann
|
Nachdem
Player seinen Weg in Richtung Seilgeviert vollendet hat,
wartet die GFCW-Galaxie gespannt auf seinen Gegner. „The
Evolutionist“ Michael Payne hat ja schon aufhorchen
lassen und so scheint es auch heute zu werden, als er sich
unter den Klängen seines eingängigen Themes in
Richtung Ring schiebt. Player macht sich derweil im Ring ein
wenig warm, solange bis schließlich Michael Payne den
Ring über das oberste Ringseil entert und den sich
warmmachenden Player kurz betrachtet. Der lässt nochmal
den Kopf etwas im Nacken rotieren, ehe er auf den Ringgong
wartet, der auch schließlich ertönt.
DING
DING DING
Pete:
„Und sofort geht es hier zur Sache. Player stürzt
sich sofort auf Michael Payne, der mit ihm aber in einen
Lockup geht und Player mit Leichtigkeit in die Ringecke
schubsen kann!“ Sven:
„In der Ecke hebt Player die Hände, wird dann aber
Opfer eines Kniestoßes in den Magen, gefolgt von einem
weiteren, während der Referee Michael Payne gleich mal
ermahnt, das bitte zu lassen. Dafür bekommt Guido
Sandmann gleich ein paar unschöne Worte gesagt, aber
Payne ist abgelenkt genug, um Player eine Offensive zu
ermöglichen.“
Player erkennt seine Chance und
setzt mit einigen Forearms an die Payne-Rübe nach, mit
denen er sich aus der Ecke befreien kann. Michael Payne ist
ja alles andere als klein, aber Player hat hier halt einen
sichtbaren Beweglichkeitsvorteil, den er in die Tat
umzusetzen imstande ist. Weitere Schläge folgen, ehe er
selbst Schwung holt und in die Seile läuft – und
in einen krachenden Big Boot läuft! Sofort versucht „The
Evolutionist“ daraus Kapital zu schlagen:
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2
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kickout!
Player schafft
es mit vergleichsweise wenigen Mitteln hier aus dem
Pinversuch auszukicken.
Pete:
„Scheint, als hätte Player mehr Energie als
Michael Payne denkt.“ Sven:
„Könnte daran liegen, dass er erst zwei Aktionen
gezeigt hat. Da ist dann selbst bei Player noch nicht die
Luft raus, ebensowenig wie bei...“ Pete:
„Ja...?“ Sven:
„....ach, nicht so wichtig.“
Michael Payne scheint ähnlich
zu denken: Ist ihm nämlich egal und überhaupt!
Stattdessen wird Player aufgeholfen, ihm fast die Hand
gereicht – und er in Richtung Ringseile geschleudert,
aus denen er dann mit Nachdruck zurückfedert, allerdings
unter dem ihm zugedachten Big Boot abtauchen kann. Beim
zurückfliegen gibt es einen Spear von Player – der
aber ins leere geht, weil Michael Payne ausweicht. Player ist
für einen Moment verwirrt und verliert die Orientierung
– German Suplex von Michael Payne, als habe er darauf
nur gewartet! Der steht auf, wischt sich sprichwörtlich
den Mund ab und fordert Player auf, aufzustehen, womit der
sich aber reichlich schwertut. Als Player schließlich
steht, schiebt der Evolutionist ihn mit einem Schrei sowie
reichlich Wucht in die Ringecke, wo er Player mit Schlägen
sowie Tritten eindeckt. Guido Sandmann schaut sich das einige
Zeit an, beginnt dann aber nach einer gefühlten Minute
doch mal, den Payne anzuzählen.
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4
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Michael Payne denkt auch vor
der „großen fünf“ nicht daran, von
Player abzulassen. Guido Sandmann versucht es dennoch mit
einer Ermahnung, doch die einzige Reakzion von Michael Payne
sind weitere Punches. Ergo hat Sandmann keine Wahl...
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5!
Guido Sandmann ruft etwas in
Richtung Zeitnehmer und gibt ein sehr eindeutiges Zeichen:
Disqualifikation!
Sieger des Matches
durch Disqualifikation: PLAYER!
Michael Payne schaut etwas
ungläubig in Richtung Guido Sandmann und macht
schließlich damit weiter, wo er aufgehört hat:
Player windelweich klopfen! Da gibt es links und rechts was
an den Kopf....
Sven:
„Ein guter Verlierer ist er definitiv nicht, eher ein
schlechter.“
Pete:
„Das von dir zu hören erstaunt mich
jetzt....wirklich – hey, schau mal!“
Der
verdutzte Sven – mindestens ebenso verdutzt wie die
geneigten Zuschauer – hebt den Kopf und sieht....Jasper
Randall und Drake Ackley!
Sven:
„Der Fight Club? Was wollen die denn hier?“
Offenbar
ist Sven ein wenig vergesslich, denn als der Fight Club
gemeinsam in den Ring slidet – mit den Stühlen,
die man in Händen hält! - gibt es nur ein Ziel.
Michael Payne, der sich gerade umgedreht hat und von Player
abließ, nämlich! Links ein Chairshot...baaaahm!
Und rechts ein Chairshot...baaaahm! Während Michael
Payne sich kraftlos aus dem Ring rollt, bezieht der
Evolutioner die Prügel seines Lebens, windelweich wird
er mit den Stühlen gehauen, ehe der Fight Club
irgendwann von ihm ablässt....
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Die Kabine des derzeit am längsten aktiven GFCW-Mitglieds
wird gezeigt und wer sich sowohl in den letzten Shows, als auch
den Annalen gut auskennt, weiß natürlich sofort, bei
wem wir hier aktuell zu Gast sind... richtig, bei Jimmy Maxxx!
Noch immer trägt der gebürtige Berliner eine Art
Schlinge oder Tape um seine lädierte Schulter, welche ja
nach Berichten im GFCW Forum eine Operation nach sich zog. Wie
genau diese verlaufen ist und wie genau sich der eine Teil der
Outlawz
diesbezüglich zurzeit fühlt, ist allerdings momentan
nicht wirklich ersichtlich und für die folgenden Momente
auch recht belanglos. In just diesem Moment scheint sich nämlich
die Kabinentür zu öffnen und der auf der Couch sitzende
Veteran lässt seinen Blick natürlich sofort in Richtung
des Eingangs fallen.
Dass sich beim neuen Ankömmling Jimmys Mimik direkt ein
wenig ins Genervte verzieht, ist mehr als offensichtlich,
befürchtet der Deutsche nämlich abermals ein „Besuch
von Muddi“ in Form seines eigenen Tag Team Partners. In der
Tat steht nämlich der andere Teil der Tag Team Champions
mittlerweile mitten im Raum und blickt mit einem ernsten und auch
etwas besorgten Gesichtsausdruck auf seinen derzeit verletzten
Partner. Die letzten Gespräche der beiden alteingesessenen
Ligavertreter
endeten jeweils im Streit, letzte Show verordneten sie sich sogar
eine komplette Funkstille untereinander. Wird es nun, im gefühlt
x-ten Anlauf, besser funktionieren, vor allen Dingen mit dem
Hintergrund von Jimmys unsicherer Gesundheit?
Lex Streetman: „Hey Jimmy... ich
weiß, du bist kein Fan von langen Herumgerede und
angesichts der letzten Nachrichten über dich brauchen wir
hier wohl auch kein langen Smalltalk. Wahrscheinlich wirst du
also schon denken, warum ich hier bin... wie geht es dir,
Partner? Was macht deine Schulter und vor allen Dingen, wie ist
die OP verlaufen? Ich hoffe doch, du kannst mir da gute
Nachrichten verkünden.“
Jimmy Maxxx: "Ja Ja Lex die OP ist
super gelaufen. Und keine Sorge, ich werde zum PPV Match wieder
fit sein und dort auch antreten aber davor wahrscheinlich nicht
wirklich. Also brauchst du dir auch keine Sorgen machen das ich
dir im Weg stehen könnte bis Finest Hour."
Der leise Versuch von etwas versöhnlichen Worten zu Beginn
scheint also mehr oder minder direkt wieder ins Leere zu laufen.
Natürlich ist nach den ersten Äußerungen das
Gesprächsniveau noch nicht wieder auf dem Level „Streit“
angekommen, doch die Reaktion Jimmys zeigt, dass weiterhin
zwischen den zwei Weggefährten noch nicht alles bereinigt zu
sein scheint.
Unterkriegen oder einschüchtern lässt sich der Los
Angelino von den Aussagen seines Gegenübers aber nicht. Er
scheint sich wirklich Gedanken um seinen Partner und die
kurzfristige Zukunft des Teams zu machen, denn nach der „Mongo
Challenge“ werden sich Lugosi & Mustermann wohl erst
recht wieder zu ein Hundert Prozent auf die Champions
konzentrieren. Und selbst wenn dies nicht der Fall wäre, ist
es für den Ehrenmann mit Wohnsitz Kalifornien eine
Selbstverständlichkeit in solchen Situationen nach seinem
Partner zu schauen. Ob dies allerdings nach dessen Aussagen in
der letzten Show eine gute Idee ist?
Lex Streetman: „Hör zu,
natürlich mache ich mir auch so leise Gedanken um unser Tag
Team Titelmatch bei „Finest Hour“ gegen die
Gurkeneinleger, aber dies steht tatsächlich erst an zweiter
Stelle. Mir geht es in aller erster Linie um dich selbst und ob
du wieder schnellstmöglich auf die Beine kommst! Wir Beide
haben es nämlich schon häufig genug gesagt... unseren
ganzen Konflikten und Hick-Hacks zum Trotz stehen wir noch immer
als ein Duo auf der gleichen Seite und wollen auch die Titel so
lange es geht verteidigen. Das geht aber nur zu Zweit und dazu
brauche ich nun mal einen gesunden und fitten Jimmy Maxxx.“
Jimmy Maxxx: "Hör zu Lex, lassen
wir das ok? Ich habe zurzeit weder die Lust noch die Kraft um
mich mit dir wieder zu streiten. Du wirst bei Finest Hour ein
funktionierendes Team haben keine Sorge. Aber bis dahin solltest
du vielleicht auch mal Anfangen über meine Worte
nachzudenken. Denn seid Wochen versuche ich dir zu erklären
das du und unser Team nicht mein Problem sind. Ich werde auch
heute Abend nochmal genug dazu sagen und vllt hörst und
siehst du mir ja diesesmal auch zu. Falls du nicht wieder bei
Dynamite oder Chris McFly bist und schon über unser
gemeinsames Ende sprichst."
Für einige Momente stumm bleibend blicken die stahlblauen
Augen des heutigen „Finest Hour“ Tunier-Teilnehmers
auf seinen Gesprächspartner, ehe er dann doch nicht mehr mit
einer Reaktion hinter dem Berg halten kann. Allerdings folgt
diese nicht wieder in Form eines verbalen Gegenkonters und einer
damit verbundenen möglichen erneuten Eskalation. Sie erfolgt
mehr in einer stillen, aber in ihrer Ausdrucksweise doch sehr
eindeutigen Dimension.
Ein Aufschnauben. Ein Kopfschütteln. Ein entschiedenes
Wegdrehen von Maxxx und das Verlassen der Kabine.
Ohne seinen Partner weitere Worte zu widmen oder eventuell auf
eine Reaktion von ihm zu warten, schreitet der Kalifornier wieder
aus der Kabine, wo er eigentlich gerade erst eingetreten war. Es
war ein kurzer Besuch gewesen und von einem richtigen Gespräch
(oder auch wieder Streit) kann man dieses Mal wirklich nicht
sprechen. Doch für Lex war Jimmys gefühltes erneutes
Misstrauen und Kritisieren ihm gegenüber bereits jetzt
wieder zu viel. Mit in die Hüfte gestemmten Händen
steht der Blondschopf vor Maxxxs Kabine und seufzt laut auf.
Irgendwann reißt auch beim eigentlich sehr geduldigen
Triple Crown Gewinner der berühmt berüchtigte
Gedulsfaden.
Lex Streetman: „Wie der werte Herr
will... dann sehen wir uns halt erst bei „Finest Hour“
wieder. Passt mir eigentlich sowieso viel lieber!“
Mit diesem viel aussagenden Gemurmel verschwindet Streetman aus
der Szenerie und hinterlässt das Ende einer kleinen, aber
wiedermal deutlich sprechenden Episode aus dem Hause der Tag Team
Champions. Die Outlawz 2.0, ein weiterer Schritt in Richtung
Selbstzerfleischung?
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