It’s PPV Time! Heute startet in der glorreichen Lanxess Arena die zweite Großveranstaltung der GFCW Liga, Ultra Violence! Doch bevor es richtig losgeht und die Fans durch dieses Wahnsinns Aufgebot an sensationellen Matches von den Sesseln gerissen werden, wird der Titanthron aktiviert und die gesamte Halle schaut auf den Selbigen. Der riesige Monitor bleibt kurz schwarz, ehe ein paar Sekunden später der Schriftzug „nach der letzten Show“ zu lesen ist.
Die Show in Duisburg war wirklich sehr hart für den Mann, der zu Fuß durch die Innenstadt unterwegs ist. Er hat sein Match erfolgreich bestritten und beschließt nach den Ganzen erschreckenden Erlebnissen die Stadt Duisburg ein wenig zu erkundschaften. In einem Kampf gegen Mammut und den Clown hatte es Zereo Killer nicht leicht, doch er konnte sich mit Köpfchen durchsetzen und war mit der richtigen Aktion zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er hatte zwar „nur“ durch eine Art Abstauber gewonnen, aber wen interessierts? So ist es nun mal in einem Triple Thread Match, man muss seine Augen einfach überall haben.
Er hat sich nach dem Ende der Show umgezogen und ist nun mitten in der Innenstadt. Der Regen tropft von seiner schwarzen Jacke zu Boden. Nichtsdestotrotz will Zereo Killer seinen Sieg ein wenig feiern oder will er sich nur ein bisschen ablenken um das Geschehene vor und nach seinem Match zu vergessen? Während er ein wenig in Gedanken schwelgt, kommt er an einer Bar vorbei, die den GFCW Neuling von außen her schon zusagt. Warum noch länger überlegen und im Regen herumspazieren, wenns hier recht gemütlich zu sein scheint? Ein kurzes Nicken zur Selbstbestätigung und Zereo Killer ist schon im nächsten Moment durch die Eingangstür hindurchgegangen.
Die Bar ist ziemlich voll, sie ist anscheinend sehr beliebt. Plötzlich ein leichtes Grinsen auf den Lippen von Zereo Killer, als er durch den großen Raum blickt. Nein, er grinst nicht, weil sich gerade ein Mann sein Bier über das Hemd gekippt hat, er sieht zwei Gesichter, die er aus der GFCW bereits kennt. Sie sind sich zwar noch nie gegenüber gestanden, seit Zereo Killer wieder ins Wrestlinggeschäft eingestiegen ist, aber zumindest kennt der Mann aus Kalifornien … den anderen Wrestler aus Kalifornien!!!
Ziemlich weit hinten sitzt Lex Streetman und ist in einer Diskussion mit der bezaubernden Breanna Ouths verwickelt. Und Ouths sieht wirklich verdammt heiß aus! Zereo Killer erkennt gerade, dass das Duo gerade dabei ist, das Lokal zu verlassen. Lex hat bereits sein Bier und Ouths ihren Cocktail ausgetrunken. Irgendwie hat Zereo Killer wirklich Lust, die Beiden ein wenig näher kennen zu lernen, also beschließt er, dass er sich kurzerhand an die Bar schwingt, um ein paar Getränke zu bestellen. Lex Streetman und Breanna Ouths haben es gerade in ihre Jacken geschafft, da kommt Zereo Killer schon mit einem Kellner und diversen Getränken angetanzt. Bevor sie die Bar in Richtung Ausgang verlassen können, hat Zereo Killer schon am Tisch Platz genommen. Der Kellner schaut den GFCW Neuling an, als wolle er gerade fragen, wem welches Getränk gehört. Mit deutlichen Gesten zeigt er dem Kellner, was zu tun ist.
Zereo Killer: Der Mojito ist für die Dame, das Bierchen für den Herrn, für mich das Glas Wodka Redbull und jeweils einer bekommt einen Tequila.
Nanu? Zereo Killer in Feierlaune? Wirkt so! Etwas verdutzt schaut sich das Duo gegenseitig an, doch sie glauben wohl auch, dass ihnen Zereo Killer nichts Böses tut und setzen sich doch nochmals.
Zereo Killer: Hi ihr Beiden! Ich weiß nicht, ob ihr mich bereits kennt, ich tu es sehr wohl! Lex Streetman und die bezaubernde Breanna Ouths! Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu voreilig? Ich kam gerade in die Bar und hab euch rein zufällig gesehen! Ich dachte mir, wir könnten uns mal ein wenig unterhalten. Ich bin bis jetzt in der GFCW nur komischen Gestalten über den Weg gelaufen. Naja, bis jetzt halt!
Mit einem leichten Lächeln hebt Zereo Killer sein Glas, als wolle er auf diesen Moment anstoßen.
Ganz so schnell ist das Duo, wohnhaft in Los Angeles, dann aber doch noch nicht. Erst einmal müssen schließlich ihre schon aufgegriffenen Jacken wieder über die Stuhllehnen gehangen werden. Unter diesen kommt dann ein schnörkelloses Merchandise-Shirt des „L.A. Gyms“ bei Streetman und ein, oh la la, weißes bauchfreies Top bei Ouths zum Vorschein. Die blonde Texanerin ist auch die Erste von Beiden, welche ihren Cocktail zufrieden zur Hand nimmt und ebenfalls in die Luft stemmt. Ein amüsiertes Kichern zeigt, dass ihre kurzweilige Verwunderung schon längst wieder ad acta gelegt wurde und sie stattdessen mit einem humorvollen Augenzwinkern dem Neuankömmling entgegnet.
Ouths: „Komische Gestalten? Na bist du bei uns ja genau richtig. Und danke schön für das Getränk! Ich hoffe bloß nicht, dass du uns hier abfüllen willst?“
Der subtil erotische Blick der jungen Dame verrät ihrem Schützling offensichtlich sofort, dass er wohl besser das Gespräch wieder in die Hand nehmen sollte. Ein Räuspern, sowie der leicht tadelnde Blick Streetmans lässt Ouths allerdings nur ein amüsiertes „Ohhh“ entlocken. Zu gerne sieht sie es, wenn sie ihrem Schützling ab und dann mal ein wenig auf die Nerven geht. Es ist ja nun mal alles gut gemeint und dient nur ihrem Spaß. Streetman hingegen weiß genau, wohin das Ganze führen könnte. Die gute Ouths war schließlich kein Kind von Traurigkeit.
Nach dieser kurzen erzieherischen Maßnahme kann sich der Blondschopf nun endlich dem eigentlichen Gesprächspartner zu wenden. Für einige Augenblicke schaut er Zereo Killer nachdenklich an, solch eine Gastfreundschaft kommt schließlich äußerst selten innerhalb der GFCW vor. Auch weiß das Los Angeles Original noch recht wenig über die neuste Verpflichtung der GFCW, bis auf das bereits gezeigte in den Shows. In aller Seelenruhe umfasst seine Hand nun die Flasche Bier. Eigentlich wollte er den höchsterfreulichen Sieg über Jimmy Maxxx nur kurz feiern, schließlich ging es morgen früh wieder zurück in die USA. Aber hey, bei solch einer Nettigkeit und Zuvorkommenheit kann man auch einfach nicht nein sagen. Und irgendwie scheint der Killer vom ersten Eindruck her auch kein Schlechter zu sein.
Streetman: „Zereo Killer, mhm? Freut mich, dich kennen zu lernen. Glückwunsch zu deinem Sieg am heutigen Abend! Du scheinst ja offensichtlich den Einstand in der GFCW gut überstanden zu haben.“
Nun wird auch endlich das Bier zu den anderen beiden Getränken in die Luft gereckt und herzhaft angestoßen. Nach einem anschließenden kleinen Schluck am Gerstensaft, schiebt Streetman allerdings den Tequila dankend zurück in die Tischmitte. Kurz bildet sich ein fragender Blick auf Zereo Killers Stirn, der aber sofort wieder von Streetman geklärt wird.
Streetman: „Du musst entschuldigen, aber noch ist für mich nichts Großes gewonnen. Mein ganz wichtiges Match steht erst bei Ultra Violence an. Und du scheinst in Köln ja auch ein großes Match zu haben. Ziemlich krank das Ganze, wenn du mich fragst.“
Kopfnickend stimmt das LA Original… äääh… der GFCW Neuzugang seinem Gegenüber zu. Ein großer Schluck von Zereo Killer wird von seinem Wodka Redbull genommen und er antwortet.
Zereo Killer: Glaub mir, du hast keine Ahnung, was ich durchmache. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich so leiden musste…
Eine kurze künstlerische Verschnaufpause, ein weiterer Schluck seines Alkoholgetränkes, und er spricht weiter.
Zereo Killer: Doch ich habe nun keine Angst mehr. Ich weiß zwar immer noch nicht, wer sich dahinter versteckt, aber beim PPV ist es vorbei mit dem Katz und Maus Spiel!
Anschließend haut der GFCW Neuling aus Kalifornien mit der Faust auf den Tisch um Lex Streetman auf sein Match einzugehen, das er beim letzten War Evening bestritten hat.
Zereo Killer: Und du, du hast mir eins vorweg genommen beim War Evening! Ich werde es dir sicher bald gleich tun. Jimmy Maxxx werde ich auch noch besiegen!
Das sind wahrhaft große Worte des Killers. Ist das eine indirekte Herausforderung an die Hardcore Ikone? Wie auch immer, dieser Satz lässt alle Beteiligten am Tisch kurz auflachen. Und weil ZK gerade dabei ist, über Matches zu sprechen, geht er auf die Titelchance von Lex Streetman ein, die er beim PPV erhalten wird.
Zereo Killer: Ich bin mir sicher, dass du gute Chancen haben wirst, den Titel bei Ultra Violence zu gewinnen! Du bist schließlich das LA Original! Und außerdem hast du noch eine Waffe an deiner Seite!
Er zwinkert in Richtung Breanna Ouths. Normalerweise ist es immer sie, die beginnt zu flirten.
Ist dies vielleicht auch der Grund, warum sie wieder einmal ihr amüsiertes Kichern von sich gibt? Oder vielleicht, weil sie einfach nur diesen Abend genießt? Sei es, wie es ist, Lex Streetman scheint mit den Aussagen seines Gegenübers zumindest größtenteils konform zu gehen und nickt daher bestätigend mit seinem Haupt.
Streetman: „Beim PPV werden bestimmt so einige Sachen enden. Du wirst dieses Wirrwarr beenden können und ich werde zu sehen, dass ich ebenfalls erfolgreich aus meinem Match herausgehe.“
Ein weiterer Schluck seines Getränks findet den Weg in Streetmans Kehle, während er nebenbei kurz zu Ouths schaut und beobachtet, was sie gerade so treibt. Fast schon, wie ein kleines schüchternes Schulmädchen, umklammert sie mit ein paar Fingern den Strohhalm und saugt genussvoll den Inhalt des Glases in sich hinein. Kurz treffen sich die Blicke der Beiden blonden Personen und schon muss Ouths wieder ein wenig grinsen und unterbricht daher ihre Trinkerei.
Streetman: „Und was deine Aussage bezüglich des L.A. Originals angeht...“
Und schon wendet sich Streetmans Blick wieder demjenigen zu, der bei Ultra Violence in einem Sargmatch antritt. Das Gesicht des Amerikaners ziert nun auch ansatzweise sein so symbolisches „Streetman-Grinsen“.
Streetman: „... so wirst du mit Sicherheit doch noch ein wenig bei dem Titel mitsprechen wollen, oder? Hab schließlich gehört, dass du ebenfalls aus „L.A. Downtown“ kommst.“ Ouths: „Wirklich? Das ist ja toll! Warum besuchst du uns nicht einfach mal im „L.A. Gym“?`“
Und schon ist das amüsierte Grinsen auf Streetmans Lippen wieder gestorben. Überrascht und fast schon ungläubig schaut er nun seine Begleitung an. Doch offensichtlich scheint der Vorschlag nicht allzu schlecht bei Zereo Killer anzukommen.
ZKs Blick wandert von Streetman zu Ouths und wieder retour. Wie er erkennen kann, ist Streetman mit dieser Frage von Ouths nicht ganz einverstanden. Der Neuling aus Kalifornien ist nicht dumm, er kann Lex durchaus verstehen. Sie haben sich gerade erst kennen gelernt und Zereo Killer wird quasi in Streetmans Gym eingeladen, von Breanna Ouths! Er versucht diese etwas hektische Szenerie mit einem Lächeln zu überspielen und antwortet.
Zereo Killer: Naja mal sehen, was die Zeit bringt. Ich werde erstmal eine Weile in Deutschland verbringen und mich so richtig in die GFCW einleben.
Puh geschafft! Er atmet erleichtert durch und erkennt, dass er die Situation wieder beruhigt hat. Dann spricht er wieder weiter, was sein Match beim PPV angeht.
Zereo Killer: Ja Lex, beim PPV wird so einiges passieren. Fehden werden zu Ende gehen, Geheimnisse werden gelüftet werden, große Sieger werden gekürt und so weiter.
Er beugt sich über den Tisch und spricht weiter zu seinen beiden Gegenüber.
Zereo Killer: Ich werde hoffentlich mein Tohuwabohu beenden können. Es wird enden, auf die eine oder auf die andere Art! Es ist halt wirklich Mist, dass ich mich auf meinen Gegner nicht einstellen kann, da ich nicht weiß, wer es ist, doch die Wut treibt mich voran! Es wird ein Zereo Killer zu sehen sein, den man noch nie gesehen hat!
Sein Blick wird ernster. Das gefällt Lex Streetman denn er erkennt, dass Zereo Killer nicht nur für Späßchen zu haben ist, er kann auch anders. Ein wild entschlossener Zereo Killer ist ein gefährlicher Zereo Killer! Ouths beobachtet das Szenario mit weit aufgerissenen Augen und hört gespannt zu.
Zereo Killer: Bei Ultra Violence habe ich etwas ganz Besonderes für meinen „Freund“ geplant! Schaut euch dieses Match an, und ihr werdet Zeugen von Aktionen werden, die ihr noch nie gesehen habt!
Interessiert lauschen Lex Streetman und Breanna Ouths Zereo Killers Worte, während er sich wieder zurück lehnt. Ein entspannter Blick ist zu erkennen, also ist es wahrscheinlich wieder Zeit für einen Themenwechsel.
Zereo Killer: Was das mit dem LA Original angeht.
Der Neuling der GFCW zieht die Mundwinkel nach oben.
Zereo Killer: Dieser Titel gehört dir, und den werde und will ich dir nicht nehmen. Den hast du dir schon verdient. Ich finde schon noch einen Spitznamen, der zu mir passt! Das heißt aber nicht, dass wir nie in einem Ring aufeinandertreffen werden!
Mit diesen Sätzen klopft er Lex Streetman auf die Schulter und schaut dann zu Ouths, die bereits ihren Cocktail fertig getrunken hat.
Zereo Killer: Sex on the Beach?
Beinahe bleibt ihr der letzte Schluck des Cocktails im Halse stecken. Was hat Zereo Killer da gerade gefragt? Auch der Inhaber des LA Gyms schaut ziemlich blöd aus der Wäsche. So einen Themenwechsel hätte er nicht erwartet… und was meint er mit…
Zereo Killer: Sex on the Beach! Der Cocktail!
Streetman und auch Ouths atmen mal kräftig durch. Das hätte man auch anders verstehen können.
Und was folgt natürlich nach diesem kurzen peinlichen Moment? Klar... ein Kichern von Breanna Ouths. Sie findet den Wortwitz wohl durchaus passend und schaut dementsprechend recht amüsiert in die Runde. Auch Streetman hat sich nach diesem kurzen Schock erholt und ergreift nun abermals die Initiative.
Streetman: „Sehr nett, aber ich glaube, das müssen wir ein anderes Mal womöglich nachholen.“
Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr bestätigt den Mann aus Los Angeles in seiner Aussage und das dazugehörige Nicken lässt auch die anderen beiden Gesprächsteilnehmer wissen, dass es im wahrsten Sinne des Wortes Zeit ist.
Streetman: „Bre und ich nehmen morgen früh bereits wieder eine Maschine zurück nach Los Angeles. Dort beginnt jetzt schon wieder die Vorbereitung auf den PPV. Nach dem Match ist schließlich vor dem nächsten Match.“
Eine durchaus poetische Aussage, welche sich Streetman eigentlich für Trainingseinheiten im Gym merken müsste. Mit einem gekonnten Schwung wirft er sich nun seine schwarze Lederjacke über, während er sich von seinem Stuhl erhebt. Kurz wird die Jacke zurecht gezogen, ehe er sich mit einem selbstbewussten und gleichzeitig irgendwo anerkennenden Gesichtsausdruck nochmals Zereo Killer zuwendet.
Streetman: „Du wirst dein Match gewinnen und ich werde ebenfalls siegreich aus meinem Match hervorgehen. Ultra Violence ist wie für mich gemacht, um einen richtungsweisenden Weg einzugehen. Und der Weg dieses Jahr wird goldig werden.“
Nun gesellt sich auch Breanna Ouths zu ihrem Protegé hinzu und drückt ihm ihre Jacke, eine weiße und enganliegende Lederjacke, in die Hand. Ungewohnt gentlemanlike hilft Streetman der blonden Schönheit nun dabei in die Jacke zu kommen und nach einem verabschiedenden Nicken verlassen die Beiden den Tisch. Kaum sind sie einige Schritte vom Tisch entfernt, kann man die Stimme Streetmans erneut vernehmen, dieses Mal allerdings gedämpfter und wohl nur an Ouths gerichtet.
Streetman: „Überlass mir nächstes Mal das Reden. So hundertprozentig vertraue ich diesem Zereo Killer noch ni... Bre, was soll das???“
Gerade als er sich an seine Managerin wendet, ertappt er quasi Ouths dabei, wie sich ihren Blick nochmals flirtreich in Richtung Zereo Killer schweifen lässt. Die letzte Frage lässt sie allerdings wieder nach vorne blicken und kommentarlos, allerdings sichtbar amüsiert, aus der Bar entschwinden.
Zurück bleibt ein Zereo Killer, der Streetman und Ouths hinterher sieht. Man kann immer noch ein gewisses Nörgeln von Lex hören, aber verstehen tut mans nicht mehr. Der Killer sitzt nun alleine an seinem Tisch, erkennt, dass das Bier und der Cocktail ausgetrunken sind, aber was ist mit den Tequilas? Wurden die absichtlich stehen gelassen? Wie dem auch sei, Zereo schüttet alle drei zusammen und trinkt diesen dreifachen Tequila auf Ex aus. Er kneift seine Augen zusammen, hämmert das Glas auf den Tisch und wischt sich seinen Mund mit der Hand ab.
Zereo Killer: Bwuah… der hat gesessen!
Dann beginnt er wieder zu lachen und spricht noch mit sich selbst.
Zereo Killer: Nach dem Triple Thread Match… ein Triple Thread Tequila. The Killers Tequila sozusagen.
Er muss mit sich selbst lachen. Der GFCW Neuankömmling scheint schon ein wenig beschwipst zu sein. Doch bevor das Ganze letztendlich zu weit geht, bittet er den Kellner zu sich, um seine Rechnung zu begleichen. Nachdem er seiner Pflicht nachgekommen ist, verlässt ZK auch die Kneipe. Raus ins kühle Nass, da braucht man schon wieder ein paar warme Gedanken.
Zereo Killer: Breanna Ouths… die ist echt heiß!
Nicht nur, dass er glaubt, so etwas wie „Freunde“ gefunden zu haben, nein, dieses Gespräch hat ihn auch geholfen seine Probleme für einige Momente zu vergessen. Er ist für einen kurzen Moment in sich gekehrt und dankt den Beiden für diese nette Unterhaltung.
Zereo Killer: Vorbereitungen treffen… das sollte ich auch! Ich muss auch mit dem Training starten!
Kurz darauf geht ZK um die Ecke und somit endet dieser Rückblick.
Nach der letzten War Evening-Ausgabe
Der warmweiße Lichtkegel der staubbehangenen Deckenlampe schwebt wie in Zeitlupe pendelnd über dem Raum. Schneeflockenartig levitieren die feingliedrigen Partikel in diesem dämmrigen Licht und winden sich in der Schwerelosigkeit des Scheins. Unter der selben Strahlung, in dem dieser mikroskopische Tanz von Statten geht, hat sich auch ein Individuum positioniert, das vom hin- und herwiegenden Lampenpendel in einem Wechselspiel aus Licht und Schatten wie das perverse Abbild eines Heiligen. Die Gestalt, die sich im Zentrum dieses Heiligenscheins befindet, ist der wahnsinnige Prophet Kriss Dalmi, der Mann, der den Konsum von AstroHappy zu einer Religion erhoben hat. Umringt ist er dabei von seiner Gemeinde an willigen Helfern, eben jenen Befehlsempfängern, die vor kurzem ein Match gegen den Hamburger Rob Gossler verloren haben. Auch Claudia, der ehemalige One Night Stand des Punks, ist anwesend. Angelehnt an einer Wand und mit verschränkten Armen beobachtet sie wie schon öfters in der letzten Zeit das Treiben mit physischem und emotionalem Abstand. Obwohl sie Kriss Dalmi und seine J.W.O. trotz der in den letzten Wochen aufkommenden Zweifel noch immer als einen Verbündeten betrachtete, kamen in ihr berechtigte Zweifel an der Sinnhaftigkeit und der moralischen Richtigkeit dieses Allianz zu Tage. War es denn wirklich das, was sie wollte? Hatte Rob es wirklich verdient für diese kurze Liaison so zu leiden? Nachdenklich streicht Claudia mit der Spitze ihrer Schuhsohle über den Boden, gleichzeitig schleicht sich Skepsis in ihren grübelnden Gesichtsausdruck.
Schon eine Weile herrscht ein kollektives Schweigen im Raum. Bloß das flache Atmen der anwesenden Personen und das dezente Surren der Glühbirne ist zu hören. Claudia blickt wieder auf, sieht zu den Sektierern, die wie Statuen auf einem Foto eingefroren sind. Es ist ihr in dieser Situation vollkommen klar, dass niemand der im Raum Anwesenden sonderlich glücklich über den Fakt ist, dass die J.W.O. eine empfindliche Niederlage gegen Rob Gossler einstecken musste. Selbst nachdem der ehemalige Psychopunk nach dem offiziellen Matchende einer erneuten öffentlichen Demütigung durch die J.W.O. ausgesetzt war, als er von Hunk, Silverberg und Parn niedergeschlagen wurde.
Und so mustert der Belgrader genau diese Untergebenen, die da demütig vor ihm auf den Knien sind, mit einem steinernen Gesicht, während der schwingende Lichtkegel über ihm seine Züge immer wieder in tiefschwarze Schatten taucht, die die markanten Konturen seines kantigen Gesichts besonders hervorzuheben scheinen. Die Augen von Hunk, Silverberg und Parn sind schuldbewusst auf den Boden vor sich gerichtet, in den sie jetzt am Liebsten versinken würden. Weg von dieser Situation, weg von den unerträglichen Blicken des Propheten, die wie schon so oft zuvor einen direkten Zugang in die Seelen der Beteiligten zu finden scheinen. So auch in diesem Moment. Die starren Augen bohren und bohren und obwohl keiner der drei Versager es wagt, den eigenen Blick vom verstaubten Grund des Raums abzuwenden, spüren sie sehr wohl, dass sie unter Beobachtung stehen. Nach einer Zeit, die sich für Hunk, Silverberg und Parn wie Jahrzehnte in der Gefangenschaft dieser vernichtenden Blicke anfühlt, erhebt Kriss Dalmi seine Stimme. Der Körper des Serben jedoch, bleibt weiterhin starr, regunglos, vereist…
Kriss: „Drei Wrestler gegen Einen… Nicht irgendwelche drei Wrestler, nein! Drei, die gesegnet waren, die nicht nur durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit hätten gewinnen müssen, sondern auch durch die Einheit unter dem Banner ihrer Herrlichkeit!“
Der Serbe löst sich aus seiner Starre. Zwar wirkt es nicht so, als ob er mit seinen Blicken das gefunden hätte, was er in dem kümmerlichen Antlitz seiner Diener glaubte zu finden, nämlich eine Ursache, einen Grund für das Versagen, den herabwürdigenden Blick löst er dennoch nicht von seiner Gefolgschaft. Mit bedächtigen Schritten beginnt Kriss Dalmi seine Untertanen zu umrunden. Als er wieder vor ihnen angekommen ist, beugt er sich zu den dreien hinunter, packt das hängende Haupt von Hunk am Kinn und führt es langsam nach oben, so dass er ihm direkt in die Augen schauen kann.
Kriss: „Ihr aber habt versagt! Einen Kampf, den ihr unter solchen Umständen unmöglich hättet verlieren können, habt ihr verloren.“
Entsetzen spricht aus dem Blick von Hunk.
Kriss: „Was ist es, Hunk?“
Der Griff des Serben löst sich von Hunks Kinn und er geht hinüber zu Silverberg, um auch ihm in die Augen zu schauen, um dort reine Furcht zu finden.
Kriss: „Was ist mir dir, Silverberg? Wieso habt ihr mich enttäuscht? Warum konntet ihr bei so einer eindeutigen Konstellation den Sieg nicht davontragen? Ist es vielleicht weil ihr euch nicht genug AstroHappy in die Venen gejagt habt?“
Ein weiterer Schritt an Silverberg vorbei, hin zu Parn, dessen Kopf Kriss Dalmi ebenfalls in seine Richtung neigt.
Kriss: „Oder hat sich irgendwo in den labyrinthischen Windungen eures Geistes doch noch ein Rest Menschlichkeit versteckt, Parn? Habe ich diese willkürliche Plage des Mitgefühls und der Moral nicht aus euren Köpfen rausgerissen? Ist eure Bindung zu all diesen nichtsahnenden Schafen in ihren Molochen aus Beton und Stahl vielleicht doch nicht so leicht zu vergessen, wie ich vorerst annahm?“
Der Verderbliche kniet sich zu seinem J.W.O.-Untergebenen runter und das erste Mal seit man ihn in diesem Segment sieht, kann man erste emotionale Regungen im Gesicht von Kriss Dalmi erkennen. Es ist nicht Wut, Enttäuschung oder Hass, sondern Trauer. Es ist die verzweifelte Trauer eines komplett Geisteskranken, dessen wässrige Augen eine tiefe Überzeugung in das hehre Ziel erahnen lassen. Mit seinen beiden Händen umschließt der wahnsinnige Prophet den Nacken von Parn, welcher wie seine beiden Kollegen noch immer komplett gelähmt vor Angst ist.
Kriss: „Wollt ihr denn wie die Schafe untergehen? Wollt ihr dieses Leid teilen, wenn das reinigende Licht alle Unwürdigen vertilgen wird? Ist euch dieses alte Leben, die Nähe zu den ganzen Menschen, die der gesellschaftlichen Ordnung verschrieben sind, vielleicht doch wichtig? Wollt ihr mit ihnen in den Abgrund stürzen, wenn sie ihre in einigen Wochen ihre Ankunft feiert?“
Ein heiserer Ton entweicht der Kehle von Parn. Und auch wenn dieser Ton keinem Wort ähnelt, so ist diese Antwort nicht misszuverstehen. Nein! Sie wollen natürlich nicht untergehen, sie wollen das Heil ihrer unendlichen Macht erfahren und nicht in den Städten der Schafe verweilen, wenn sie niedergerissen werden. Auch der, der diese Männer zu diesem Glauben bewegt hat, erkennt dies und lässt von dem eingeschüchterten Parn ab. Der Serbe erhebt sich und deutet mit einer Geste bei der seine offenen Arme langsam nach oben fahren seinen Dienern an, sich ebenfalls zu erheben. Augenblicklich und in einer unnatürlich synchron wirkenden Bewegung, stehen die Junkies vom Boden auf, wobei ihre Köpfe noch immer den Boden anstarren. Kriss Dalmis skeptischer Blick ruht noch immer auf ihren Häuptern, kurz starrt er jedoch Claudia noch einmal mit einem merkwürdigen, wissenden Gesichtsausdruck an, die perplex reagiert. Dann spricht er wieder zu den Anwesenden im Raum.
Kriss: „J.W.O., Akolythen! In zwei Wochen werden wir Rob Gossler, Jimmy Maxxx und Lex Streetman im Ring begegnen! Ein weiteres Mal werden wir mit ihrer kosmischen Segnung, unter ihrem wachenden Auge der Vorsehung diesen Schafen beweisen, dass ihr frevelhafter Weg, der gepflastert von Ignoranz und seliger Sorglosigkeit ist, sie letzendlich in die Verdammung führen wird.“
Ein Video läuft, anscheinend ein Rückblick. Den das Datum zeigt den 25.5.2012. Ein weiter Blick über den Zeltplatz, zwischen AGRA Messegelände und dem Torhaus Dölitz am Stadtrand von Leipzig. An einem Zelt, steht eine in Bondage Hosen gekleidete Person, mit langen braunen Haaren. Beim näheren hinsehen, erkennt man das es die Hardcore Ikone Jimmy Maxxx ist. Er kramt gerade hastig in seiner Reisetasche im Zelt. Den er sucht noch ein passendes Oberteil, er will gleich rüber zur Halle. Die ersten Konzerte fangen heute an. In seinen Händen hält er dann ein offizielles Wave Gotik Treffen Shirt, das er sich noch geholt hat. Als sein verschwitzter Oberkörper dann bedeckt ist, den die knallende Mittagssonne treibt die Flüssigkeiten aus den Poren der Haut, ist er auf dem Weg den Zeltplatz zu verlassen. Links und Rechts immer wieder einige Leute, die vor ihren Zelten vorglühen und ihre eigenen kleinen WGT Partys feiern. Die Sonne und das Bier tun ihr übriges zu dem Zustand der Leute. Auch auf der sogenannte Flaniermeile vor den Agrahallen, sitzen viele Szenegänger, herausgeputzt bis in den letzten Winkel ihres Körpers. Vor dem Werbestand der Pall Mall Zigarettenfirma, sitzen ein paar Leute, vor sich ein Schild mit der Aufschrift Schausaufen und aus den Boxen einer Boombox läuft nervige und unpassende Saufmusik. Ansonsten sieht man alles was man so aus der Alternativen Szene kennt. Cyber´s, die mit ihren bunten Haarteilen und mit Kunstblut beschmierten Outfits schockieren. Dann die Gothic und Metal Fans, die eher ganz in schwarz, wen auch die Gothen doch eher aufwändiger als die Metal hörer, die sich weniger sorgen um ihr äußeres machen. Der Berliner läuft in Richtung des Eingangs der Agrahalle, an den Seiten sitzen viele Leute. Feiern, singen, tanzen. Alle haben Spaß. Hier und da fotografieren einige Leute die etwas aufwändigeren Outfits. Man mag sich vielleicht wundern, warum ein Wrestler bekannt im TV hier einfach so rumlaufen kann ohne belästigt zu werden? Ganz einfach, hier in Leipzig und vorallem bei Anhängern der Alternativen und Schwarzen Szene, ist man es gewohnt das bekannte Persöhnlichkeiten in Clubs und Partys auftauchen und nicht mal nen Meter von einem selbst entfernt ein Bierchen trinken. Hier geht es um das miteinander und nicht darum wer bekannter ist als die anderen. Es geht darum, zusammen diesen Event, diesen Lebensstil zu feiern.
Vor dem Konzertbereich der Agrahallen, wo die Securitys nochmal die Besucher des WGT kontrollieren, stehen einige Getränke- und Essstände. Man riecht förmlich das doch recht leckere Essen und die Leute sitzen auch hier gemütlich gemeinsam an den Bänken und Tischen die aufgestellt wurde. Und auf einem dieser Bänke, scheint Jimmy nun jemanden erkannt zu haben, den er geht geradewegs auf einen Typen zu der in einer Gruppe von feierenden Metal Fans sitzt, welche anscheinend nur hier sind um gemütlich einen zu heben.
Jimmy Maxxx:“Hey, wen haben wir den da? Ist zwar lange her das du da warst, aber ich habe dich wiedererkannt. Auch wen du dich sehr verändert hast.“
Die Person reagiert auch auf den Berliner, doch die Kameras und Mikrofone fangen seinen Gesprächspartner nicht ein.
Jimmy Maxxx:“Ja das stimmt, es ist einige Zeit vergangen. Aber du hast nix verpasst. Es läuft auch nicht so gut zurzeit….“
Ein Kopfschütteln unterstreicht die frustration des jungen Deutschen. Doch seine Aufmerksamkeit bleibt bei der Person mit der er sich hier unterhält.
Jimmy Maxxx:“Ne von dem habe ich nix mehr gehört, war für mich auch überraschend das er dich einfach so im Stich gelassen hat. Warte mal, ich hole uns mal zwei Bier und dann quatschen wir mal in ruhe ok?“
Dann geht er zu der Imbissbude direkt neben dem Tisch. Schon einige WGT Besucher stehen hier an und warten darauf bedient zu werden. Neben Jimmy geht das Gelächter weiter und auch die Unterhaltungen. Vor ihm bedient die gestresste Frau hinter dem Zapfhahn weiter die Gäste. Irgendwann ist dann auch die Hardcore Ikone an der Reihe und bestellt zwei frische und kühle Gläser voll mit Bier. Die Frau nimmt ein Glas und setzt es schräg an den Zapfhahn an, hebt den Hebel und dieses goldene Nass fließt langsam und sprudelnd in das Glas. Oben auf, bildet sich diese weiße Krone, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Frau reicht dann beide gefühlte Gläser über die Theke, der Berliner reicht ihr dafür das Geld. Langsam geht er wieder mit beiden nassen und glitschigen Gläsern in der Hand zum Tisch. Das Kondenswasser an den Seiten läuft herunter und kühl über die Finger. Er reicht dem bekannten sein Glas und setzt sich dann vorsichtig auf die Bank neben ihm, die ächzend unter ihm knarrt während er sich hinsetzt.
Jimmy Maxxx:“Weisst du, wir haben vielleicht einen neuen World Champion, doch das ändert nichts. Die GFCW ist zerrissen, wir haben einige gute Leute, welche talentierte Leute die auf dem aufstrebenden Ast stehen, fressen und wieder ausspucken. Das selbe haben sie mit mir, dir, deinem Partner und vielen anderen gemacht.“
Sein Gesprächspartner antwortet, während Jimmy sein Bier ansetzt. Das kühle Nass fließt in seinen Mund und mit klar sichtbaren Schluckbewegungen, rutscht es hinunter in seinen Magen.
Jimmy Maxxx:“Klar verstehe ich dich da, was denkst du warum so viele neben dir die GFCW verlassen haben? Die Liga stagniert, viele wollen was anderes sehen als immer die gleichen Leute an der Spitze. Und endlich wurde diese Grenze gebrochen, als Fletcher den World Title errungen hat. Doch ist es wirklich eine Veränderung? Fletcher ist nicht wie du und ich, er ist auch nur einer dieser arschleckenden Geschäftsmänner. Ein aalglatter eiskalter Haudegen, der nur Dollarzeichen in seinen Augen trägt und alles tun würde, um sich den Sponsoren, den Anzugträgern anzupassen.“
Wieder setzt der Berliner das Glas an, während neben ihm ein Feuerzeug am Feuerstein kratzt und die Funken das Gas entzünden, um so eine Zigarette in Brand zu stecken.
Jimmy Maxxx:“Ob ich Fletcher nicht respektiere? Was solln die Frage? Der Typ ist vor mir World Champion geworden, was soll man da nicht respektieren? Ich mag es nur nicht, das Typen wie Fletcher, Rickson oder Breads so große Egos haben wie unser Universum. Das sie alles geben würden nur damit ihre Namen überall stehen, sich aber einen Scheiß um die GFCW oder das Wrestling interessieren.“
Jetzt holt auch Jimmy sich eine Zigarette aus seinem Ledermantel im Underworld Design. Mit seiner Hand und seinen Finger zieht er in aller Ruhe eine Zigartte aus der Schachtel und steckt sie sich in den Mundwinkel.
Jimmy Maxxx:“Nein das denke ich nicht, das Problem mit dir un deinem Partner war, das es schwer ist in der GFCW seinen Platz oder eher gesagt seine kleine Lücke in diesem Meer aus Egos zu finden. Ich bin grade dabei, doch ihr habt es damals nicht geschafft. Was mich aber auf eine gute Idee bringt, hör mal…..“
Dann fadet die Szene aus, während Jimmy sich die Zigarette anzündet und das Bild in die Flamme zoomt.
Die Kamera fährt durch eine grell erleuchtete Sporthalle. Der Boden ist mit dunkelblauen Matten ausgelegt. Einige Sprossenwände und Weichbodenmatten zieren die Wände. Von der Decke hängen Seile und Boxsäcke. Hier und da stehen braune Kästen und Boxen. Doch Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen, die diese Geräte benutzt und doch hören wir Stöhnen und Ächzen gepaart mit dem Aufprall von Körpern auf weichen Untergrund. Die Kamera sucht und sucht aber kann zwischen den Geräten und Bänken niemanden Entdecken. Doch auf einmal sehen wir auf einer Bank ein Handtuch liegen und daneben eine kleine blaue Trinkflasche mit schwarzem Schraubverschluss. Endlich. Dahinten, hinter dem Kasten machen wir endlich die Quelle dieser Geräusche aus. Es ist der ehemalige Galaxy Champion Rob Gossler, der hier mit seinem Bruder zusammen anscheinend für dne nächsten PPV trainiert. Normans Hände sind mit runden Kissen beschuht, auf die Rob unablässig einschlägt und Tritt. Auch hier in der Halle weit weg vom Wrestlingring muss er seine schwarze Schutzmaske gegen Verletzungsgefahr tragen trotzdem zeugen die zusammen gekniffenden Augen und die blitzenden bis zum Anschlag zusammengebißenden Zähne von der enormen Anstrengung die der Hamburger seinem Körper abverlangt und auch Norman scheint, trotz Schweißperlen auf seiner Stirn, Rob bei seinen Matchvorbereitungen zu unterstützen.
Rob: Es ist nicht genug….nicht genug….nicht genug!
Immer schneller, immer härter werden die Schläge Robs auf die Kissen und Norman muss sich anstrengen der Kraft seines Bruders nicht nachzugeben. Zwischen dem Keuchen und Ächzen hört man immer wieder Rob wütend keuchen.
Rob: Ich muss es schaffen. Besser werden…schneller….schneller…..schneller……ahhhh
Plötzlich sackt Rob zusammen und hält sich die Seite. Sofort lässt Norman die Sportgeräte fallen und läuft zu seinem Bruder.
Norman: Alles in Ordnung?
Rob beißt die Zähne zusammen und richtet sich langsam wieder auf.
Rob: Ja, es geht schon…
Norman hilft besorgt seinem Bruder wieder auf die Beine.
Norman: Vielleicht sollten wir Schluss machen für heute Rob...
Wütend stößt Rob den aufhelfenden Arm seines Bruders an seinem Körper bei Seite und geht auf die Bank zu.
Rob: Kommt nicht in Frage.
Rob setzt sich hin und nimmt einen Schluck aus der Flasche. Norman setzt sich neben ihn.
Norman: Aber vielleicht war das eine Warnung deines Körpers, dass du dir ein wenig Ruhe gönnen sollst.
Rob setzt die Flasche ab und wischt sich mit dem Handtuch über das Gesicht.
Rob: Blödsinn….Seitenstiche nichts weiter. Nach ein paar Mal richtig ein und ausatmen ist das wieder weg.
Norman ist von Robs Äußerungen wenig überzeugt.
Norman: Rob, du hast in letzter Zeit einiges Abbekommen, so etwas geht nicht spurlos an dir vorüber und damit meine ich nicht nur dein Gesicht. Die ganzen Blessuren müssen auch mal ausheilen. Rob, wir haben seit vergangenem War Evening fast ununterbrochen an deiner Fitness gearbeitet. So sehr du auch versuchst es zu verheimlichen…..du hast Schmerzen und ich kann es sehen…. Du brauchst eine Pause, sonst machst du nicht mehr lange und dann ist richtig Ende für dich. Rob: Norman, ich kann jetzt nicht aufhören. Es ist Ultra Violence! Es geht um den Intercontinental Gürtel. Ich werde mit Größen wie Lex Streetman und Jimi Maxxx in einem Ring stehen. Die Jungs sind nicht erst seit Gestern in der GFCW….und außerdem muss ich mich Dalmi stellen. Er will doch nur dass ich einknicke und nicht erscheine. Nur darauf haben es er, Claudia und seine Kameraden von der J.W.O. Abgesehen. Ich darf jetzt keine Schwäche zeigen….nicht jetzt wo ich so kurz vorm Ziel bin!
Norman versucht weiterhin erregt seinen Bruder zu überzeugen.
Norman: Aber Rob, ist es das Wert? Sei doch vernünftig. Gönne dir eine Pause und greife dann wieder voll an!
Rob wird nun ebenfalls energischer.
Rob: Nein! Dalmi duldet keinen Aufschub! Ich muss es jetzt zu Ende bringen. Ich muss mich ein für alle mal ihm stellen und der GFCW beweisen, dass ich es immer noch Wert bin Champion zu sein. Norman: Aber Rob, wer stellt denn das in Frage?
Rob holt tief Luft. Die Kamera fährt nun näher an das fest entschlossene Gesicht des Hamburgers. Er antwortet ruhig bestimmt mit deutlich hörbarer unterdrückter Wut.
Rob: Ich, Norman!…..Ich und die Galaxie!… und ich muss mir und ihnen beweisen dass ich zu Recht um diesen Titel kämpfe und ich werde ihn gewinnen. Komme was wolle ich werde Champion bei ULTRA VIOLENCE 2012!
GFCW Ultra Violence 2012, Köln (Lanxess Arena), 17.06.2012
In Kooperation mit
Der "Ultra Violence 2012"-Trailer wird eingespielt. Ein Schwenk geht durch das Innere der Halle. Die Fans werden eingefangen. Sie sind in super Stimmung. Die Fans stehen entweder auf ihren Plätzen und jubeln in die Kamera oder sie jubeln im Sitzen. Eine Pyroexplosionsreihe geht vor dem Titantron hoch. Nun schaltet die Kamera zu Sven und Pete, welche am Kommentatorenpult sitzen.
Pete: Hallo liebe GFCW’ler. Herzlich Willkommen zu GFCW Ultra Violence 2012. Es wird bestimmt wieder eine grandiose Show mit vielen tollen Matches. Sven: Hallo GFCW-Fans. Ja unter anderem muss Eric Fletcher seinen frisch gewonnenen Titel gegen Aya verteidigen, aber dazu mehr in der heutigen Card:
Casket Match: Zereo Killer vs. The Voice Referee: Howard Eagle
Pete: Zereo Killer kämpft heute gegen die Stimme – The Voice.
Loser leaves GFCW-Match um den GFCW Tag Team Titel: Der Kult (Marc The Shark & Arana) (c) (w/ Sidney Youngblood) vs. Corps Nobilis (Heinrich von Sternburg & Richard von Hansa) Referee: Guido Sandmann
Sven: Welches Tag Team gewinnt den Titel und welches muss die Liga verlassen? Der Kult oder Corps Nobilis?
4 Way Dance um den vakanten GFCW Intercontinental Titel: Jimmy Maxxx vs. Lex Streetman vs. Rob Gossler vs. Kriss Dalmi Referee: Peter Cleven
Pete: Einer der vieren schafft es sicherlich heute den vakanten Intercontinental Titel sein Eigen zu nennen. Wer mag es wohl sein?
Single Match: Robert Breads vs. ??? Referee: Bob Taylor
Sven: Robert Breads kämpft ... ja gegen wen kämpft er denn? Das weiß sicherlich nur erst einmal Dynamite und wir bekommen es dann später zu erfahren.
Main Event: GFCW Heavyweight Titelmatch: Eric Fletcher (c) vs. Aya Referee: Phönix
Pete: Der Main Event bestreiten Eric Fletcher und Aya und es geht um den GFCW Heavyweight Titel. Sven: Nun aber geht die Show los mit der ersten Sequenz.
Die Lanxess Arena in Köln, kurz vor dem Start des zweiten Pay Per Views des Jahres 2012. So gut wie 20.000 Fans schreien und brüllen in der Halle für die German Fantasy Championship Wrestling Promotion, die hier heute ihr Gastspiel hat für Ultra Violance. Doch einer, der diese Stimmung noch nicht zu spüren gekriegt hat, da er in seiner Kabine sitzt und noch in seiner eigenen Welt ist, ist die Hardcore Ikone Jimmy Maxxx. Er sitzt in seiner Kabine, vor einem kleinen Fernseher. Auf diesen starrt er, mit seinen Augen weit aufgerissen. Man merkt und spürt diese Anspannung im Raum, der Schweiß läuft ihm die Stirn herrab. Immer wieder und wieder spielt er die Szene ab auf dem Bildschirm, die sein Blut kochen lässt
Noch bevor sich Streetman allerdings wieder richtig hinstellen kann, marschiert auch schon Maxxx auf ihn zu und holt zu einem weiteren Schlag aus. Mit Hilfe der Seile kann Streetman allerdings seine Beine in den Magen Jimmys rammen und ihm somit ein wenig von sich wegstoßen. Die nun gewonnenen Sekunden nutzt Lex, um wieder vollständig auf die Beine zu kommen und sich Maxxx gegenüberzustellen.
Dieser komm abermals angerauscht und zeigt eine Clothesline... aber abgetaucht von Streetman. Schnell packt er sich den verdutzten Maxxx und zeigt einen Brainbuster! Krachend landet Maxxx auf seinem Hinterkopf und ehe sich der Deutsche versieht, hat Streetman ihn schon im Ansatz zum Fisherman’s Neckbreaker... LAG ATTACK! Sofortiges Cover hinterher. 1...2...3!
Sieger des Matches durch Pinfall: Lex Streetman!!!
Dann ein lauter Knall, die von der flachen Hand kommt, die Jimmy auf den Tisch neben sich geknallt hat. Er atmet schwer und starrt auf den Boden.
Jimmy Maxxx:“Denkst du wirklich Lex, das ändert etwas? Denkst du das dieser eine Abend, vor Ultra Violance dich zu einem strahlenden Stern macht? Du weisst genauso wie ich, das du genau wie bei unserem letzten Aufeinandertreffen, mit dem letzten Rest deiner Würde und deines Lebens davongekommen bist. Ich habe dich wieder demontiert, bewiesen was du für ein überbewerteter Grünschnabel bist. Habe meinen Worten Taten folgen lassen, auch wen du am Ende den 3 Count hattest. Doch das bedeutet nichts, Bilder sind manchmal lauter als tausend Worte.“
Der Kopf des Berliners dreht sich in Richtung der Kamera vor ihm, der Schweiß tropft von seinem Kopf zu Boden und der Streß steht ihm geradezu ins Gesicht geschrieben.
Jimmy Maxxx (schreit):“Schau in meine Augen Lex! Du siehst es nicht wahr? Das hier ist der Typ, der dich heute Abend vernichten wird. Es ist GFCW Ultra Violance Lex und niemand in der GFCW erwartet diesen Event so sehr, wie die Hardcore Ikone. Ich bin der Grund, warum es überhaupt noch einen Event wie diesen gibt, ohne mich wäre diese Liga alles andere als Hardcore. Diese Nacht ist es, an der ich beweisen werde, das ich diesen Spitznamen nicht einfach nur vor Jahren gewählt habe. Sondern das ich diesen Namen verdiene. Das dieser Name mich ausgesucht hat und nicht ich ihn. Einfach weil ich anders war als viele, weil ich im Gegensatz zu dir wirklich alternativ war. Weil ich anders dachte, anders fühlte und weil ich im Gegensatz zu Leuten wie dir etwas konnte was andere nicht konnten. Ich kann Schmerzen ertragen, Schläge einstecken, ich…..“
Er senkt seine Tonlage, schaut dabei wieder mit diesem irren Blick auf den Boden. In seinen Adern pulsiert das Blut, es pumpt nur so durch seine Venen.
Jimmy Maxxx:“… Ich habe die Worte gehört, die du mit Chris McFly ausgetauscht hast. Das ich ein kleines Kind bin, ein Mann den man nicht kontrollieren kann und der niemanden respektieren würde….“
Wieder so ein total irres Gelächter der Hardcore Ikone. Er kichert, über seine eigenen Worte.
Jimmy Maxxx:“…. weisst du eigentlich, wie sehr du und dein Kumpel Chris falsch liegt? Den ich respektiere dich Lex, mehr als du denken magst. Ich hasse dich nicht einmal Lex. Wir haben uns einfach nur auseinander gelebt, auch wen ich dich immernoch als meinen Freund aus alten Tagen sehe. Es macht mich nur wütend was aus dir geworden ist Lex. Unsere verschiedenen Lebensentscheidungen zeichnen sich klar ab, in unserem Verhalten und unserem Erfolg. Ich selbst habe mich von allem losgesagt, habe meine Freunde und Bekannten im Wrestling aus meinem Leben gestrichen. Ganz einfach, für Momente wie diesen. Ich hatte es satt, nur durch schlechte oder lächerliche Neuigkeiten bekannt zu sein. Ich wollte auf meinen eigene Beinen und mit meinen eigenen zwei Händen, mir ein eigenes Vermächtnis zu schaffen. In einigen Jahren, will ich das die Leute Jimmy Maxxx sehen wollen, weil er einer oder sogar der beste Wrestler der Welt ist. Und nicht weil ich Drogen nehme oder rumjammere. Und das…. genau das….“
Der Berliner schaut wieder in die Kamera, seine Augen strahlen vor Verrückheit. Er grinst richtig fies in die Kamera und streicht wieder seine braunen Haare aus seinem Gesicht.
Jimmy Maxxx (schreit):“…das ist der Grund warum ich will, das du mir ins Gesicht schlägst Lex! Das du meine Nase brichst, mir eine Platzwunde zufügst. Lass mich spüren das ich am Leben bin und lass mich sagen und denken, das heute Abend das beste Match in der Geschichte der GFCW ist. Den wen ich heute Abend gewinne und den Intercontinental Titel in die Höhe halte, dann will ich sagen können das ich drei der besten Wrestler der Welt besiegt habe. Und nicht drei arrogante halbherzige Arschlöcher, die mehr von sich halten als sie wirklich sind. Ich will nicht von Lex The Alternativ Zuhälter Streetman, Rob nicht ganz so Punk Gossler oder…..“
Da wird Jimmy wieder ruhig und streicht mit seiner Hand über sein Gesicht. Wieder so ein kichern in sich hinein.
Jimmy Maxxx:“… Kriss Dopingopfer Dalmi. Denkst du echt, das ich die Battle Royal vergessen habe Dalmi? Als du mir meinen großen Erfolg geraubt hast, endlich mal unserem geschätzten Robert Breads eins auszuwischen. Ich hatte ihn da wo ich wollte, er hing wie ein kleines Kind in den Seilen und konnte sich endlich mal nicht mit irgendwelchen Tricks um eine Niederlage mogeln. Doch dann, kriegte ich einen Stoß in den Rücken und blickte in dieses dreckige serbische Gesicht. Junge, du bist gut. Aber da wo ich hingeschissen habe, musst du erstmal hinkommen. Mit deinem kleinen Kindergarten, mit dem Namen Junkie World Order, wirst du nicht weit kommen. Glaub es mir, ich habe es selber mit einer Gruppe versucht, den Outlawz. Die Gruppe war ein großer Fehler im nachhinein, doch egal wie scheiße wir waren, wir hätten euch gefressen und in kleinen Häufchen wieder ausgeschissen. Du bist so überheblich, das du nicht mal die Reha auf die Such für die Drogen die du vertickst wärt wärst! Ich kenne solche Typen wie dich, ihr denkt ihr wärt cooler als die Eiskappen von Alaska. Doch ich habe etwas vorbereitet um dir mal zu zeigen, wie du dich siehst und so, wie du wirklich bist Dalmi…..“
Der Deutsche stellt einen Laptop auf den Tisch. Dann drückt er auf einen Knopf und ein Video beginnt zu spielen (http://www.youtube.com/watch?v=dRnognY8srA )
Pete: „Gossler verliert sein Bewusstsein. Sein ganzes Gesicht ist blutverschmiert, nur noch eine rote Fratze!“
Das brutale Treiben des Junkies geht noch einige Zeit so weiter, bis er von der Seite ein „Das ist genug!“ hört. Kriss Dalmi lässt den Stuhl fallen und blickt in das ernste Gesicht von Claudia, die mit der übertriebenen Gewalttätigkeit ihres Bündnispartners offenbar ein Problem hat. Der Referee Phoenix macht sich nun selbst ein Bild von den Verletzungen Gosslers, gibt dann aber ziemlich schnell auch das Zeichen für das Matchende.
Sieger des Matches durch K.O.: Kriss Dalmi!!!
Und weitere erfolgreiche Szenen aus der Karriere des Serben in der GFCW. Immer wieder sieht man Dalmi mit den Armen jubeln in der Höhe oder in coolen Posen auf Promo Fotos über den Bildschirmn flimmern. Dann endet dieses kurze Video.
Jimmy Maxxx:“Siehst du, nur weil du seid einigen Wochen endlich mal die Eier wiedergefunden hast, die du vor ein paar Monaten verschluckt hast, musst du nicht denken, das du jetzt ein krasser Gangster oder Wrestler bist. Es ist nicht so, als hätte ich nicht gesehen was du drauf hast. Und wahrscheinlich, aber nur wahrscheinlich könntest du irgendwann mal dir einen Namen machen so wie ich hier in der GFCW. Doch nicht, solange du weiterhin nur diesen beschissenen Drogenficker machst aus Serbien. Wen du nicht endlich mal anfängst, dich auf deine wahren Stärken zu verlassen und dich von diesem Drogen Scheiß und diesem ganzen Gangster Image verabschiedest, wirst du nur genau so enden wie ich vor einem Jahr. Als gebrochener Mann mit einem mehr als lächerlichen Ruf, der nicht mal in den Erinnerungen der Fans bleiben wird. Also entweder, wirst du heute Abend endlich mal zu einem Mann und einem wahren Wrestler. Oder ich werde dir deine beschissene Spritze so tief in den Arsch schieben, das du denken wirst, The Cock hat dir gerade persöhnlich eine Mandel OP verpasst du kleiner Spast! Den aktuell, machst du dich genau wie Lex einfach nur zum Affen….“
Und dann startet er ein zweites Video (http://www.youtube.com/watch?v=-fvUuk1jVuU ) In diesem sieht man Dalmi eher wie er noch vor Monaten war, als total durchgeknallter Drogenjunkie. Die Szenen, wie er ein Sandwich mit Drogen und Aids verseucht hat. Oder von einem anderen Junkie einen Blowjob für Drogen angeboten bekommt. Genauso sind auch Szenen vorhanden, in dennen sein früherer Widersacher Strong Olli, den Serben mächtig in den Arsch tritt. Es sieht einfach nach dem totalen Gegenteil aus von dem ersten Video.
Als auch das zweite Video einem schwarzen PC Bildschirm weicht, steht der Berliner wieder auf. Erneut streicht er sich mit der Hand durchs Gesicht. Man merkt, das ihm der nächste Name nah geht, sein Körper ist total angespannt.
Jimmy Maxxx:“Und dann bist du da noch Rob, meine Fresse was für eine arme Drecksau du doch geworden bist. Scheiße, du hättest die nächste Hardcore Ikone werden können. Du hattest alles, die Einstellung und das Können. Du hast Matches gewonnen, Titel errungen und dich immer wieder bewiesen. Und jetzt? Jetzt rennst du mit einer Maske rum als wärst du gerade aus einem SM Swingerclub abgehaun und lässt dir von zwei Flaschen dein Leben dikieren. Scheiße, wahrscheinlich hat Dalmi die Eier in der Hose, die du einiger Zeit verloren hast. Bei dir wird es mir nicht mal Leid tun, dich aufs Krankenlager zu Pavus oder Brainpain zu schicken. Dir werde ich damit sogar noch einen Gefallen tun, du kleiner Bastard! Dich sollte man einfach von deinem Leid erlösen und dich nach Hause schicken. Was hast du eigentlich in diesem Match verloren? Was spricht den für dich als Intercontinental Champion? Und jetzt sag mir nicht, weil du ja schonmal Champion warst mit diesem Dreckstitel, den kein Schwein interessiert hat. Jeder Idiot der jemals in der GFCW war, hätte diesen Titel gewinnen können. Das Ding war nen Scheiß Wert. Außerdem, gibt es Dinge die einen Wrestler auszeichnen. Dinge die nichts mit Championtiteln und Gürteln zu tun haben. Ich habe drei Männern die Karrieren gekostet, habe drei bekannte Gesichter für immer aus der GFCW verbannt. Und du? Das einzige was du bist, ist ein weiterer Name auf dieser Liste, von daher genug mit dem gerede. Ich habe die Schnauze voll mich zu erklären, heute Abend werden andere Dinge lauter Sprechen als jeder Trashtalk. Den heute Abend, kriege ich etwas wieder, was mir schon immer gehört hat. Den Intercontinental Titel. Und wen er wieder bei mir ist, werde ich ein neues Kapitel im Leben von mir und der GFCW einläuten. Und jetzt, verpisst euch ihr Wichser, ihr lenkt mich nur ab. Das Interview ist beendet!!!“
Dann schiebt er das Kamerateam aus seiner Kabine und schleudert die Tür zu.
Mittlerweile sind die Fans hier in der Arena heiß auf die tollen Matches, die sie erwartet. Eine Kamera schwenkt durch die ausverkaufte Lanxess Arena. Viele Schilder ihrer Lieblings werden in die Höhe gestreckt und es kann auch nicht mehr allzu lange dauern, bis es mit dem ersten Match beginnt, indem es Zereo Killer mit The Voice in einem Casket Match zu tun bekommt. Doch bevor es so weit ist, zieht die Riesenleinwand ein weiteres Mal ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Halle wird verdunkelt und auf den Titanthron steht „gestern“.
Mann: So… ist das Ding an?
Mit einer Hand klopft ein Mann auf eine Art Homekamera, die er gerade in einem Auto auf den Beifahrersitz platziert hat. Als der Mann dann auf die Fahrerseite einsteigt, und man sein Gesicht erkennen kann, wird jeden GFCW Fan klar, um wen es sich handelt. Kurze, dunkle aufgestellte Haare, eine dunkle Sonnenbrille, ein weißes T-Shirt, die Oberarme verziert mit diversen Tattoos, es handelt sich um Zereo Killer.
Zereo Killer: Die Kamera habe ich nun richtig platziert, ich mach mich nun auf den Weg zur Lanxess Arena. Ich dachte mir, ich mach mal so ne Art Home Video. Dann legen wir mal los.
Gesagt, getan. Er dreht den Schlüssel um, der bereits richtig platziert wurde und ein lautes Motorengeräusch ist zu hören. Zereo Killer wirkt sehr ruhig und sieht einigermaßen zufrieden aus. Das Auto läuft, das Match gegen The Voice steht. Nun kann ihm nichts mehr in die Quere kommen! Er legt den ersten Gang ein und gibt langsam Gas. Kurze Zeit später findet er sich auf der Autobahn wieder.
Zereo Killer: Ich war gerade in Berlin, denn ich musste etwas Wichtiges erledigen, doch nun bin ich endlich auf den Weg nach Köln. Morgen findet schon mein großes Match statt, und ich bin wirklich sehr gut vorbereitet. Wer auch immer du bist, du hast dich mit dem Falschen angelegt!
Anschließend schaut er sehr entschlossen und das laute Aufheulen des Motors beim Beschleunigen ist zu hören. Das Bild wird kurz schwarz. Dann zeigt der Titanthron die Worte „Eine Stunde später“.
Immer noch befinden wir uns im Wagen von Zereo Killer. Er ist gut gelaunt, zeigt während der Fahrt ein Album von Evenescence in die Kamera. Diese CD hat er auch eingelegt, denn es läuft gerade sein Entrance Theme. Er singt lautstark mit. Einige Momente später macht er die Musik leiser, der Mann aus Kalifornien will etwas sagen.
Zereo Killer: Ich habe Hunger, Gott sei Dank kommt in zwei Kilometern eine Autobahnraststätte!
Symbolisch reibt er sich den Bauch und grinst in die Kamera. Nachdem er noch ein wenig rumalbert, erscheint auch schon die Ausfahrt zur besagten Raststätte. Als er ranfährt, fällt ZK sofort auf, dass sich hier kein einziges Auto befindet. Auch wenn diese Raststätte nicht sehr einladend auf den GFCW Neuling wirkt, denkt er sich nicht wirklich viel dabei, parkt seinen Wagen und geht in das Gebäude.
Der Eindruck von außen trügt nicht. Dunkle, marode Farben, die alles Andere als einladend wirken, eine Bedienung, die nervend ihre Zigarette tötet, als sie den Wrestler der GFCW kommen sieht. Die Jalousien sind komplett runter gelassen, obwohl die Sonne scheint und obwohl die Raststätte geöffnet hat. Die Bedienung trottet zu ZK und fragt, was er nun wolle. Naja, ein Schnitzel wäre schon nicht schlecht, und eine Cola dazu. Die Bestellung des Wrestlers wird notiert. Und siehe da, diese „nette“ Bedienung ist auch irgendwie gleichzeitig die Köchin. Während Zereo Killer die Dame filmt, wie sie genervt das Schnitzel zubereitet, wird das Bild wieder ausgefadet und nun sind die Worte „eine halbe Stunde später“ zu lesen.
Das Schnitzel ist aufgegessen, das Cola ausgetrunken, nun ist es an der Zeit zu bezahlen und anschließend diese schon beinahe unheimlich wirkende Raststätte zu verlassen. Immer noch hat sich das Bild nicht verändert, dass Zereo Killer der einzige Gast hier drin ist. Wie dem auch sei, er hat seine Rechnung bezahlt, die auch noch unverschämt teuer war. Aber das haben Raststätten nun mal so an sich, sie sind verdammt teuer! Während sich der Wrestler noch ein wenig darüber ärgert, verschwindet er aus dem Gebäude. Ein „auf Wiedersehen“ oder dergleichen braucht er sich nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die unfreundliche Dame scheint froh zu sein, dass dieser lästige Kunde die Raststätte verlassen hat und sie nun endlich wieder eine rauchen kann. Mittlerweile hat der Ärger ein wenig nachgelassen, doch als er feststellt, dass die Dame ihm zu wenig Restgeld rausgegeben hat, kommt es ihm wieder hoch! Zereo Killer will eigentlich gerade wieder umdrehen und die Dame zur Rede stellen. Doch plötzlich passiert etwas, das man so nicht erwarten konnte. Zereo Killer reißt die Augen weit heraus, der Schweiß bildet sich sofort in seinem Gesicht und die Kinnlade weit offen. Direkt vor dem Eingang der Raststätte stehen drei weiße Sportwagen im Halbkreis vor ZK. Das sind nicht iregndwelche Sportwagen, das sind… Nissan GT-R! Aus den drei Wagen steigen nun gleichzeitig, völlig synchron drei Gestalten aus. Alle mit einer schwarzen Maske und einem The Voice T-Shirt. Der Wrestler lässt die Kamera fallen. Sie liegt seitlich da, in Blickrichtung zu den drei Autos, man kann also das nun Geschehene mit verfolgen. Der Erste rennt auf den Wrestler zu. Er will Zereo Killer anspringen, doch der wird ausgekontert. Der erste Mann mit der Maske muss einen Spear Tackle einstecken. Zereo Killer befördert seinen Kontrahenten mit dem Spear auf die Windschutzscheibe! Der Zweite kommt mit einem Baseballschläger auf ZK zugerannt, wird aber mit einer heftigen Clothesline niedergestreckt. Dieser Move hat so eine Wucht, dass sein Widersache sich einmal um die eigene Achse dreht, bevor er zu Boden fällt. Der Dritte hat eine Bierflasche als Waffe. Auch dieser rennt auf den Wrestler zu, doch ein Superkick fegt auch diesen von den Beinen. Nun beschäftigt sich Zereo Killer wieder mit den zweiten, nimmt ihn zu sich hoch und kickt ihm in die Magengegend! Er zeigt eine extrem heftige Powerbomb auf die Motorhaube des zweiten weißen Nissan GT-R! Der Dritte hat sich relativ schnell vom Superkick erholt, will aber die Flucht ergreifen. ZK packt ihn am Hinterkopf und nimmt ihn noch. Er hat ihn im Ansatz zum The Big Hit! Und zieht diesen voll durch, und zwar auf die Windschutzscheibe.
Der Killer atmet tief durch, wischt sich den Schweiß von der Stirn. Er will jetzt wissen, wer sich unter den Masken befindet. Nun hat der Mann aus Kalifornien die einmalige Chance, es heraus zu finden, denn all seine Widersacher liegen vor ihm und sind fertig. Als sich Zereo Killer zum ersten bückt und die Maske runter reißen will, hört er plötzlich ein lautes Quietschen. Mit Volldampf fährt ein weiterer Nissan GT-R davon. Der Fahrer des vierten Nissan GT-R hupt nun auch noch… und Zereo Killer fällt drauf rein! Der GFCW Wrestler lässt die drei abgefertigten The Voice Anhänger liegen, steigt in seinen Wagen und verfolgt den vierten Nissan GT-R! Ein laut aufheulender Motor ist zu hören, er gibt Vollgas und versucht den Fahrer des weißen Sportwagens hinterher zu kommen… und so endet diese Szene!
Wieder geht die Kamera durch die Lanxess Arena. Vorbei an Jubelnden Fans, die begeistert verkleidet sind nach ihren Idolen oder Aussprüche der Stars auf großen Plakaten der Kamera entgegenrecken. Schließlich bleibt die Kamera vor dem Kommentatorenpullt von Pete und Sven stehen bleibt.
Pete: Willkommen zurück in der Halle hier in der Lanxess Arena zu Ultra Violence 2012! Sven: Es geht weiter mit dem Mann der der die letzten Show mal wieder mit einer ordentlichen Abreibung verlassen musste. Pete: Die Rede ist natürlich von niemand anderem als Rob Gossler und Dieser steht jetzt bei Mac am Mikro. Bitte Mac.
Und schon schaltet das Bild in den Backstagebereich wo Mac Müll am Mikro steht und in die Kamera strahlt.
Müll: Guten Abend und Willkommen zurück hier bei Ultra Violance 2012. Neben mir steht Rob Gossler, der sich bereit erklärt hat mir ein paar Fragen zu beantworten.
Neben Mac Müll erscheint nun Rob Gossler mit schwarzer Maske, in Jeansjacke, schwarzem T-Shirt und schwarzen Militärboots, neben dem gestandenen Journalisten. Freundlich grüßt er Mac und durch die Kamera die Fans in der Halle und an den Fernsehgeräten.
Rob: Guten Abend zusammen.
Müll beginnt sogleich lächelnd mit dem Interview.
Müll: Rob, du hast dich letzte Show spektakulär von deinem Manager getrennt, wie fühlst du dich jetzt ohne ihn?
Rob lächelt zufrieden und glücklich.
Rob: Ich habe mich nie besser gefühlt. Ich war so lange unter seiner Knute und immer seine Marionette ohne es zu merken. Ich habe nur gesagt was er wollte, dass ich sage und ich habe immer nur dass getan, was er wollte, dass ich für ihn tue. Jetzt wo ich ihn und seine Kontrolle ausübende Person los bin, fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich fühle mich so frei und möchte diese Freiheit zu tun und lassen zu können was ich möchte, nicht missen, für nichts und niemanden auf der Welt. Müll: Was für eine Erfahrung nimmst du aus solch einem Erlebnis mit? Rob: Mac, wenn ich eines aus dieser Geschichte gelernt habe, dann, dass ich meine Freiheit gegen nichts und niemanden auf dieser Welt mehr eintauschen werde. Ab jetzt lebe ich nur noch für mich und für das was ich will und was in MEINEN Augen gut für mich ist. Nie wieder wird jemand über mich bestimmen! Müll: Ein durchaus löblicher Vorsatz von dir Rob. Verspürst du noch Hass gegen deinen ehemaligen Manager?
Robs stimme wird nun besänftigender und auch das lodernde Feuer in seinen Augen wird nun weniger.
Rob: Nein, ich bin fertig mit ihm. Er soll mir nie wieder in die Quere kommen, dass ist alles. Ich denke er hat es nötig, jetzt erst mal seine Frieden mit sich selbst zu finden. Nach allem was er getan hat wird ihn das denke ich, schon genug beschäftigen. Müll: Nach dem letzten War Evening und der Attacke der J.W.O. gegen dich sah es ja gar nicht gut für dich aus und dein Einsatz bei Ultra Violence war zwischenzeitlich auch mehr als gefährdet. Wie kommt es dass du so schnell wieder fit geworden bist?
Rob muss über diese Worte Schmunzeln.
Rob: Ach Mac…hast du wirklich geglaubt, dass mich diese vier Verrückten stoppen können? Dalmi hat schon so oft versucht mich außer Gefecht zu setzen und alles war erfolglos. Er kann mich nicht schaffen. Er kann mich vielleicht aufhalten für einige Zeit aber wirklich stoppen kann er mich nicht. Er trägt sogar dazu bei, dass ich nach jedem noch so harten Kampf wieder aufstehe und den Kampf gegen ihn und gegen die anderen im GFCW Roster wieder aufnehme und ich werde gegen ihn bestimmt nicht in die Knie gehen. Müll: Heute Abend trittst du gegen ihn den Rückkehrer Lex Streetman und die Hardcoreikone Jimi Maxxx um den Intercontinental Titel an. Was sagst du dazu? Rob: Dies wird ein Gemetztel! Lex, Jimi und ich, wir wissen wie es ist Gold um die Hüften zu tragen und wie es ist um dieses Gold zu kämpfen. Jimi und Lex sind zu dem auch schon wesentlich länger im Geschäft als ich, dass wird alles andere als Einfach. Neben Dalmi hat Jimi schon mehrmals bewiesen dass er zu allem fähig ist. Er bezeichnet sich selbst als Hardcoreikone, was bedeutet, dass er sich ebenso wie ich mit dieser Art zu kämpfen auskennt und Dies heute Abend sicherlich auch zeigen wird. Lex wird ebenso nicht zu unterschätzen sein als Mann von der Straße ist ihm die Härte solcher Kämpfe insbesondere als German Pain Champion bewusst. Dalmi ist zwar kein Champion, doch auch ohne Titel hat er mit seiner Gruppierung der J.W.O. mehr als unter beweis herstellt in den letzten Wochen, was für ein wahnsinniger Verrückter da durch die Pforten der GFCW marschiert ist. Eines Tages wird Dye es bereuen so jemandem Türen und Tore der GFCW Geöffnet zu haben….wenn ich ihn nicht aufhalte und das werde ich. Keiner von uns kann sich sicher sein, nach diesem Abend noch in der Lage zu sein in naher Zukunft wieder in einem Wrestlingring um einen Titel kämpfen zu können. Immerhin ist es ULTRA VIOLENCE! Keine Tabus, keine Grenzen. Nur der Stärkste von uns wird diese Schlacht überleben und unsere Narben werden noch lange von diesem Abend zeugen. Alles für das Gold und nur einer wird es bekommen. Nämlich ROB GOSSLER!
Damit gibt sich Mac Müll zufrieden.
Müll: Danke Rob, dass solls gewesen sein für den Moment und ich gebe zurück zu Pete und Sven!
Wieder kehrt die Kamera an das Pullt der beiden GFCW Urgesteine zurück und Pete ergreift sogleich wieder das Wort.
Pete: Danke Mac, eine feurige Ansprache von Rob und wir dürfen gespannt sein was da heute Abend noch folgen wird. Sven: Auf jeden Fall Pete! Ich kann es selbst kaum noch erwarten! Und wir machen weiter mit Dem hier….
In der nächsten Einstellung sieht man Robert Pride Backstage auf einen silbernen Stuhl sitzen, der an die Schätze der spanischen Eroberer in Südamerika erinnert. Robert Pride sieht ernst zu Boden, die Ellenbogen sind auf seine Schenkel gelegt und die Hände verdecken noch das Gesicht während die Kamera langsam auf ihn zufährt. Er legt langsam die Hände in seinen Schoß, faltet die Hände fast wie zu einem Gebet. Ein untypischer 3-Tage-Bart ist zu erkennen. Dann streicht sich Robert Pride das Haar nach hinten und beginnt langsam zu sprechen. Robert Pride: „Ultra Violence. Diese Nacht hätte unser Triumph werden können, eine Nacht der Dominanz und der Verteidigung unserer Besitze.“ Regungslos bleibt Robert Pride auf seinen Sessel sitzen. Die Umgebung wirkt dunkel, der Hintergrund besteht aus Backsteinmauern welche die gespenstische Umgebung eines Kerkers wiedergeben. Über dem Sessel an der Wand ein satanisches Pentagram, das Markenzeichen des Robert Pride. Robert Pride: „Es hätte das zweite Buch Pride werden sollen.... geschrieben in Blut, vollführt mit prophetischer Macht. Doch stattdessen.....“ Der Innovator erhebt urplötzlich sein Kopf und sieht mit seinen Augen in die Kamera.
Die letzten Worte sind geflüstert, bevor er den Satz raus brüllt wie ein Löwe in der Steppe.
Robert Pride: „Es ist nicht so! Wir werden zu keiner Zeit in Selbstmitleid verfließen! Wir werden niemals klein beigeben und die erduldete Schande wortlos hinnehmen! Heute Nacht ist die Nacht der Wahrheit, die Nacht des Blutes, der Tränen und der Entbehrung!“
Der Innovator Of ProWrestling atmet jetzt tief durch bevor er Weiterspricht, er sucht noch nach den richtigen Worten.
Robert Pride: „Es kommt die Zeit, da werden wir das Erbe unserer Ahnen antreten. Mein vater war der Innovator des Wrestlings in Boston, Nordamerika und uns, seinen Söhnen, gebührt es das Erbe auch in Zukunft in die Welt zu tragen. Wir sind die Innovation des ProWrestling. Vom ersten Tag an, als wir in der GFCW erschienen, hielten wir das Zepter fest in der Hand. Ihr habt uns gefürchtet... und respektiert. Doch das war uns gleich, denn wichtig war uns nur die Gesetze des Wrestlings neu zu definieren und Sie für unsere Zwecke nutzbar zu machen. Wir erhielten nicht durch Gottes Gnaden die Galxy Championship beim ersten PPV des Jahres.. oh nein... wir erhielten dieses Gold weil es unsere Bestimmung war für Ruhm, Ehre und Gold zu kämpfen und wir haben unsere Ziele erreicht wie nur ein Mann jemals zuvor!“
Der selbsternannte Innovator Of ProWrestling senkte seine Stimme wieder.
Robert Pride: „Wir hätten niemals gedacht das Er es wahr machen würde... zu keiner Zeit...“
Die Stimme wirkte nun leise und verbittert.
Robert Pride: „Doch er tat es... er suspendierte mich für über 50 Tage vom Geschehen der GFCW und verbannte mich noch dazu im absoluten Mantel des Schweigens nur weil wir es wagten Robert Breads als DEN einzigen wahren unverkennbaren Helden zu nennen, den die GFCW jemals hervorgebracht hat! Wir haben seinen Namen einen Ehrenplatz in unseren Büchern gegeben, weil wir an ihm und seine Zukunft glauben und dafür wurden wir verbannt. Es sollte in Zukunft niemals mehr der Name Pride den Weg in die Cards finden, wenn es nach ihm gegangen wäre.“
Der Innovator Of ProWrestling hob seinen Kopf in Richtung Himmel und sah dann auf den Boden der Hölle. Es folgt der Blick in die Kamera.
Robert Pride: „Bisher scheint der Plan aufzugehen, denn wir stehen heute Nacht hier ohne ein Match und schwelge in Erinnerung. Doch sage wir im selben Atemzug... die Zeit der Schuld und der Demut ist vorbei. Die Zeit des Verstecken geht zu Ende, denn wir sind nicht länger gewillt die Suspendierung hinzunehmen! Gib uns wieder frei oder wir werden Dinge tun müssen von denen ihr nicht glaubt das es möglich wäre....“
Dann steht Robert Pride auf und brüllt ein letztes Mal verzweifelt in die Kamera.
Robert Pride: „GIB MIR MEIN LEBEN ZURÜCK, CLAUDE BOPOKER, DENN WIR WERDEN NICHT WEICHEN! WIR WERDEN DICH DEIN LEBEN LANG VERFOLGEN WAS IMMER DU AUCH TUN WIRST! UND WIR WERDEN ROBERT BREADS WEITERHIN ALS DEN HELDEN VEREHREN DER ER FÜR UNS IST! BEENDE MEINE SUSPENDIERUNG DENN ICH WERDE NICHT LÄNGER IM VERBROGENEN LEBEN UND SCHWEIGEN ICH WERDE DIESE GESCHICHTE ÖFFENTLICH MACHEN! WIR KEHREN IN DEN RING ZURÜCK! FRÜHER ODER SPÄTER!“
Plötzlich beginnt das Bild Feuer zu fangen und mit einem Videoeffekt verbrennt die Szene bis sie ausfadet.
Was musste denn eigentlich noch geschehen? Unzählige Male wurde er in seiner langjährigen Laufbahn drangsaliert, verhauen, öffentlich gedemütigt und in der letzten Show sogar noch entführt. Und nun sollte er in zwei Wochen bei War Evening ein Match bestreiten? ER? Jemand, dessen tatsächliche Wrestlingfähigkeiten noch von den untalentiertesten „Hinterhof-Catchern“ überboten wird???
Mac Müll reibt sich über seinen klebrigen Nacken und beäugt die Decke mit einem leidlichen Seufzen. Seine Lippen sind trocken, spröde… Und immer wieder kann man auch beim genauen Betrachten seiner Mimik ein nervöses Zucken der Augenlider erkennen. Es war ja nun nicht das erste Mal für den Hall of Famer, dass ihm in allerlei schillernden Ausführungen von den GFCW Wrestlern Gewalt angedroht wurde oder er direkt aus Versehen in die Faust des einen oder anderen Workers gelaufen ist. Bei Kandidaten wie Jimmy Maxxx war das gewisserweise schon zu einem kleinen Alltagsritual geworden aber selbst in den Ring steigen?
Kameramann: „Kopf hoch, Mac! Du schaffst das! Du musstest doch schon viel Schlimmeres durchstehen!“
Das Ligaurgestein schaut am Kameraobjektiv vorbei zu seinem Gesprächspartner aber mehr als ein sardonisches Lächeln kann Mac Müll nicht über seine Lippen bringen. Mit hängenden Schultern und baumelndem Kopf lässt sich der Interviewer schlurfend von seinem Mitarbeiter-Kumpanen begleiten. Das Ziel: die Kabine des Herausforderers, dessen Mannes, der in den Fragen auf Mac Mülls Interviewkärtchen eine riesige Beleidigung gesehen hat. Es ist die Kabine von Richard von Hansa, wie man an der golden schimmernden Plakette sehen kann, die an der Kabinentür angebracht ist… und die von Heinrich von Sternburg natürlich auch!
Kameramann: „Fass dir ein Herz, Mac!“
Der Journalist schließt seine Augen und atmet tief durch.
Mac Müll: „Mir bleibt ja wohl nichts Anderes übrig, oder?!“
Das klang zwar eher widerwillig aber wie unser allerliebster GFCW-Mitarbeiter <3 vollkommen richtig analysiert hat, muss er das jetzt machen. Also macht er das, was richtige Männer in einer solch ausweglosen Situation machen. Sie krempeln die Ärmel hoch, sie schwellen ihre Brust, sie schauen determinierten Blickes ihrem Schicksal entgegen… und klopfen an!
Schlagartig öffnet sich die Kabinentür und eine grauenhafte Monsterfratze streckt sich dem Hall of Famer entgegen. Augenblicklich schreckt Mac Müll hoch und gleichzeitig strauchelt auch der Kameramann vor Schreck ein paar Schritte nach hinten, was das Bild verwackeln lässt. Mac Müll entfährt ein angsterfüllter Schrei. Ein Ungeheuer!!!
Dann verlieren die Gurkenscheiben ihren Halt und lösen sich von den Augen, von wo sie mit einem dezenten glitschig klingenden Geräusch auf den Boden fallen.
Mac Müll: „Ri… Richard… von Hansa?“
Ja, er ist es tatsächlich! Unter der dick aufgetragenen grünlich-weißen Gurkenpaste verbirgt sich die eine Hälfte der heutigen Herausforderer auf die Tag Team Titel. Gekleidet in einem Bademantel, dessen charakteristisches Karomuster es FREILICH als Burberryprodukt ausweist, seufzt der Corpsstudent bloß genervt und winkt ab, als er wahrnimmt, dass da sein zukünftiger Gegner für die War Evening Ausgabe nach Ultra Violence steht. Das heißt natürlich, wenn er und Heinrich es am heutigen Abend schaffen, den Kult bei ihrem Titelmatch zu bezwingen.
Mac Müll will zum Sprechen ansetzen, sein Anliegen hervorbringen aber bevor er die Chance hat einen Laut aus seiner Kehle entweichen zu lassen, dreht sich der Corpsstudent auf dem Satz um und geht wieder in die Kabine. Der Mann mit dem Mikrofon hält aufgrund dieser Irritation kurz inne, will sich aber trotz der eben noch präsentierten Unlust auf dieses Gespräch nicht so leicht abwimmeln lassen. Es ist die Chance für ihn, diese Sache auf (hoffentlich) friedlicher Basis zu klären. Und so wagt das Urgestein einen vorsichtigen Tapsschritt in die Kabine der Beiden und ist bei näherer Betrachtung dieser Kabine erst einmal erstaunt.
Das Corps hat sich offensichtlich mal wieder nicht lumpen lassen und scheinbar allerlei Geld dafür ausgegeben, dass sie sich adäquat auf das große Zusammentreffen mit dem Kult vorbereiten können. Vor den Augen Mac Mülls breitet sich ein zu einer wahren Oase der Entspannung umgebauter Lockerroom auf. Umringt von tropischen Palmen, befindet sich im Zentrum des Raums ein gekachelter Whirlpool, der in der Art der Konstruktion an ein antikes, griechisches Bad erinnert. Neben diesem Becken erstreckt sich ein weißes Solarium-Oval und in einer Ecke des Raumes kann man sogar erkennen, dass eine kleine hölzerne Saunazelle installiert wurde. Zwischen all diesem zusammengepferchten Objekt-Overkill in der kleinen Kabine gibt es darüber hinaus tatsächlich sogar noch Platz für zwei nussbaumbraune Holzliegen, wo Heinrich von Sternburg mit der gleichen Gurkenmaske liegt, die auch seinen Corpsbruder ziert. Da die Verbindungsstudenten den schmächtigen Anzugträger im Moment scheinbar nicht als sonderlich störend ausgemacht haben, geht Mac Müll nun auch entschlossenen Schrittes auf Richard zu, welcher derweil auf der Liege neben Heinrich Platz genommen hat und sich mit einem betonten Seufzer zurücklehnt.
Mac Müll: „Richard, wir müssen reden!“
Keine Antwort vom Corpsstudenten, der mit geschlossenen Augen und auf dem Bauch gefalteten Händen die Ruhe genießt.
Mac Müll: „Richard?“
Mit entspanntem Gestus erhebt das inoffizielle Sprachohr von Corps Nobilis seine Stimme aber die Antwort ist nicht an Mac Müll gerichtet.
Richard: „Mein lieber Corpsbruder Heinrich, sag diesem lumpigen Sozialschmarotzer bitte, dass ich nicht gewillt bin, mit ihm eine Konversation zu führen!“ Heinrich: „Hä?“
Der Hüne nimmt die Gurkenscheiben von seinen Augen und blickt mit fragendem Gesicht zu Richard, der nun seinerseits fragend zu Heinrich schaut.
Heinrich: „Ich dachte wir sprechen nicht zu Angehörigen der Arbeiterklasse? Wie soll ich ihm dann ausrichten, dass du mit ihm keine Konversation führen willst?“
Das leuchtet irgendwie ein! Und da die Kommunikation wohl zu einem späteren Zeitpunkt zu ähnlichen Komplikationen führen würde, wirft Richard kurzerhand mal eben dieses Prinzip über den Haufen und schaut fordernd in Richtung von Mac Müll. Schnell den Interviewer abwimmeln und zur Entspannungskur zurückkehren.
Richard: „Nun gut… Also warum willst du mich sprechen, Verächtlicher?“
Der Interviewgott atmet tief ein. Es erfordert viel Mut diese Worte auszusprechen aber er muss es tun, um die Achtung vor sich selbst nicht zu verlieren, er muss da jetzt durch!
Mac Müll: „Unser Match bei der nächsten War Evening wird nicht stattfinden!!!“
Richard von Hansa glotzt den Hall of Famer ungläubig an, was in Kombination mit der Gurkenpaste im Gesicht irgendwie gruselig und witzig zugleich aussieht. Ein anschließendes Schmunzeln kann der Corpsstudent aber auch nicht unterdrücken. Mit einer gewissen Abschätzigkeit springt der Adlige von seiner Liege auf und greift in eine der Bademanteltaschen, um von dort einige zusammengefaltete Blätter herauszuholen. Diese klappt er nun sorgfältig auf und präsentiert sie dem Anzugträger stolz.
Richard: „Weißt du was das ist, impertinenter Narr? Das ist ein rechtlich bindender Vertrag, der besagt dass dieses Match auf jeden Fall stattfinden wird und solltest du nicht antreten, dann wirst du deinen Hungerlohnjob in dieser Firma verlieren! Ganz davon abgesehen, dass wir dich in dem Fall auch krankenhausreif prügeln würden…“ Mac Müll: „W… WAAAAAS????????? Aber Claude würde so etwas niemals genehmigen? Warum sollte er sowas tun???“
Das Schmunzeln Richards wird zu einem Trollface. Der Zeigefinger des Gurkenpastenträgers wandert auf den unteren Bereich der vordersten Seite und tippt anschließend auf eine Stelle an der eigentlich eine Unterschrift stehen sollte. Stattdessen sind dort aber Abdrücke von Vogelklauen aus schwarzer Tinte zu erkennen.
Richard: „Herr Booker hat das auch nicht genehmigt, das hätte dieser rückratlose Emporkömmling wahrscheinlich auch niemals getan! Wie du aber an dieser Stelle des Vertrages sehen kannst, ist das die Unterschrift des stellvertretenden Ligapräsidenten, von Mohammed, dem Fasan Gottes! Und als stellvertretender Ligapräsident ist auch seine Unterschrift rechtlich bindend, selbst wenn er bloß ein Fasan ist!“ Mac Mülls: „Da… Das kann nicht euer Ernst sein!“
Richard von Hansa nickt gespielt mitleidig, faltet das Dokument erneut zusammen und steckt es wieder in seine Manteltasche.
Richard: „Oh doch, Mac Müll! Anscheinend hat der großartige Ligapräsident im Moment nicht so viel Zeit, weshalb sein Stellvertreter einige seiner Pflichten übernehmen muss. Offenbar hat er sogar so wenig Zeit, dass er nicht mal gemerkt hat, dass ein Fasan noch immer im Amt des Stellvertreters sitzt. Freunde dich also schon mal langsam mit dem Gedanken an, dass du von mir bei der nächsten War Evening komplett zerstört wirst.“
Mit Mac Mülls derzeitiger Gesichtsfarbe könnte er womöglich ganz gut einen Vampir aus einer nicht weiter genannten Buchreihe darstellen, die die monogame Ehe propagiert. Wie paralysiert steht er da und kann nicht fassen, dass sein Schicksal in zwei Wochen tatsächlich besiegelt sein soll. Richard stellt sich bedrohlich nah vor den Interviewer und funkelt ihn mit einem kaltherzigen Lächeln an.
Richard: „Was ist denn los, du Wicht? Hat es dir die Sprache verschlagen? Bist du auf einmal nicht mehr so aufmüpfig?“
Nun erhebt sich auch Heinrich von Sternburg von seiner Liege und positioniert sich neben seinem Corpsbruder um den impliziten Drohungen von Richard von Hansa mehr Ausdruck zu verleihen, denn Mobbing von Schwächeren macht einfach soviel mehr Spaß als ein Star zu sein. Mac Müll ist umstellt und in die Ecke gedrängt, eine Fluchtmöglichkeit gibt es für den Interviewer leider nicht, denn die rettende, noch immer offene Tür befindet sich zwar vor ihm aber HINTER den Corpsbrüdern.
Richard: „Was meinst du, Heinrich? Wollen wir diesen Lump lieber schon jetzt zu Schweineschnitzeln verarbeiten?“ Eric: „Ich mag Schweineschnitzel!“ Richard: „Was?!“
Aber das Sprachrohr von Corps Nobilis schaut in die völlig falsche Richtung. Denn dieser Kommentar kam nicht von Heinrich, der ebenso erstaunt darüber ist, dass hier plötzlich so eine seltsame Aussage getroffen wurde...die allerdings komplett wahr ist, aber das nur am Rande. Auf jeden Fall realisieren die beiden nun so langsam, dass dieser Satz nicht von von Sternburg kam, also wandern ihre Blicke in eine andere Richtung, paaren sich mit Mäc Mülls verdutzer Mimik und gründen somit nun ein Trio an bedröppelten Gesichtern. Denn endlich haben sie die Herkunft des Satzes entdeckt.
Den Candy Man, den Poeten, den Hüter der Wahrheit, den GFCW Champion, oder, wenn man es ganz normal ausdrücken will, Eric ab und zu Fletcher. Der steht dort mitten im Türrahmen, das Gold um die Hüften geschnallt und bewaffnet mit einem frisch vom Cateringtisch gepflücktem Mettbrötchen und setzt eine Mimik auf, als könne er die Verwunderung über sein Auftauchen einfach überhaupt nicht verstehen.
Eric: „Was guckt ihr alle denn so? Stimmt doch oder? Aber hier, Heinrich, vielleicht schmeckt dir das auch.“
Und noch bevor irgendeiner der drei überhaupt irgendwie reagieren kann, fliegt die Hacksemmel auch schon quer durch den Raum mitten hinein in Heinrichs Gesicht. Skandal sowas! Denken sich zumindest Heinrich und Richard, wobei sich letzterer natürlich sofort herzallerliebst um seinen Partner kümmert und ihn entsetzt mit einem Blick à la „Da fuq?!“ anschaut. Diese kleine Pause nutzt der Champion nun auch gleich, um einen Schritt weiterzugehen, wörtlich, nicht metaphorisch und so tritt er nun neben Mäc Müll, klopft ihm auf die Schulter, lächelt ihn kurz an und nimmt dem Interviewer damit zumindest ein wenig die Nervosität. Dann beginnt Eric mal wirklich zu reden. Und zumindest für 5 Sekunden ist da auch noch Sarkasmus in der Stimme.
Eric: „Das wollt ich natürlich nicht....Aber egal, ich habe gehört, was du hier alles so rumgerufen hast, Richard und soll ich dir mal etwas sagen? Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir GANZ UND GAR NICHT! Wenn ihr mir ständig in die Quere kommt und nicht kapiert, dass ich meine Ruhe will, dann ist das für mich zwar nervig, aber ich halt's aus....Wenn ihr aber einem Freund von mir Stress macht, dann gibt’s Ärger. Jetzt habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Die Gute? Ich habe in der Liga nur einen Freund. Die Schlechte? Der steht neben mir!“
Kurzer Blick zu Mäc, der den Blick sofort erwidert und immer wieder erstaunt darüber wirkt, dass Fletcher ihn als Freund ansieht. Aber ok, so oft wie er das sagt, meint er es vermutlich auch wirklich so. Naja oder auch nicht, wie auch immer, im Moment ist es für Mäc jedenfalls sicherlich besser einfach nur zu nicken und dem Poeten zuzustimmen. Der hingegen klopft Mäc noch einmal kurz auf die Schulter, nimmt den Arm dann wieder weg und geht einen Schritt näher auf das Corps zu.
Eric: „Das heißt also, wenn ihr euch mit Mäc anlegt, dann legt ihr euch mit mir an! Aber soll ich euch was sagen? Das ist mir ganz recht so. Was war unser Deal? Ich helfe euch, die Tag Team Titel zu bekommen, wenn ich was tun kann. Tja, heute holt ihr euch die Titel oder fliegt aus der Liga, das heißt so oder so, unsere Zusammenarbeit ist danach beendet. Also kommt schon, legt euch ruhig mit Mäc an und gebt mir einen Grund dafür euch beiden die Hölle heiß zu machen!“
Die Münchner schauen sich verwundert an, suchen im Gesicht des jeweils Anderen eine Antwort auf die Frage, was ihren Corpsbruder Eric denn da geritten haben möge aber aus beiderlei Antlitz spricht die pure Ahnungslosigkeit. Richard von Hansa ist der erste der auf diese schockierende, unvorsehbare Wendung reagiert und dreht seinen Kopf ganz langsam zu seinem Fux und zeigt dann nacheinander mit seinen beiden Zeigefingern auf den Candy Man und den Hall of Famer neben ihm. Der komische Gesichtsausdruck vom Jurastudenten lässt erkennen, dass die von Eric ab und zu Fletcher getätigten Aussagen bei ihm irgendwie Zweifel erwecken.
Richard: „Dieser erbärmliche Hungersnotleidende und du seid Freunde?“
Wieder ein kurzer Blick von Fletcher in Richtung Interviewer, der in dieser Situation einfach das Bestmögliche macht. Nichts sagen und versuchen unsichtbar zu wirken. Der Champion regelt das schon.
Eric: „So sieht's aus. Mäc und ich....wir sind Freunde. Du, Heinrich und ich...wir sind KEINE Freunde! Nur Geschäftspartner...und das auch nur noch eine halbe Stunde. Danach kann ich liebend gerne auf euch verzichten. Es liegt an euch, mir die Chance dazu zu geben. Aber wenn ihr Mäc nicht in Ruhe lasst, dann muss ich mich doch noch einmal mit euch beschäftigen. Klar soweit?“
Es ist wissenschaftlich noch nicht ganz bewiesen, ob es eine Korrelation zwischen der Mitgliedschaft in einem Corps und dem spontanen Aggressionspotential eines Menschen gibt, doch der geneigte Zuschauer kann in diesem Moment erkennen, wie schnell sich an den Schläfen des inoffiziellen Sprachohrs Corps Nobilae ungesunde Krampfadern bilden. Schleifsteinähnliche Töne sind durch das exzessive Zähneknirschen von Richard zu hören und auch seine Haut nimmt einen erstaunlich roten Farbton an, der ansatzweise sogar noch durch die Gurkenpastenschicht zu sehen ist. Fast schon so wie bei seinem Corpsbruder Heinrich vor zwei Wochen als er auf Breanna Ouths traf. Hier hat das aber natürlich andere Gründe… Apropos Heinrich von Sternburg: dessen Aufmerksamkeitsspanne ist im Moment nicht sonderlich groß, was nun auch Richard von Hansa registriert, als er zu ihm hinüberschaut. Der Riese ist lieber damit beschäftigt, das Mettbrötchen, das nach Murphys Gesetz natürlich auf der beschmierten Seite liegt, vom Boden aufzuheben und kräftig reinzubeißen. Als Eric ab und zu Fletcher das sieht kann er ein angewidertes Zusammenziehen der Augenbrauen nicht verstecken. Richard hingegen – kurz vor der Explosion – fokussiert seine gesamte Aufmerksamkeit diesem dreisten Individuum vor sich.
Richard: „Duuu ziehst eine Freundschaft mit diesem unwürdigen Wicht dem Corps vor? Was ist aus der P1-Feierei geworden? Steilgehen und Bedürftige auslachen? Wie kannst du diesem Almosenempfänger mit Altkleideranzug als deinen Freund bezeichnen? Du bist ADELIG!!!!!“ Eric: „Ach 'nen SCHEISSDRECK BIN ICH! „Ab und zu“ Fletcher, der Dreck hat mich 20€ bei Ebay gekostet, der Titel ist wertloser als Heinrichs Mettbrötchen, das ist wenigstens lecker!“
Natürlich geht dabei Erics Zeigefinger in Richtung Heinrich, dessen Gesichtsausdruck die Aussage bestätigt. Würde Breanna Ouths etwas für Heinrich empfinden, könnte sie glatt eifersüchtig werden, so verliebt, wie von Sternburg gerade das Hack anschaut. Ihm ist die Diskussion offensichtlich egal, Eric dafür absolut nicht.
Eric: „Das Ding kann ich jederzeit wieder los werden.“
Kurzes Fingerschnippen.
Eric: „Schwupps, Eric ab und zu Fletcher ist Geschichte, Eric Fletcher ist wieder hier. Und es hat sich absolut nichts geändert, 99% der Fans werden niemals einen Unterschied merken! Ich bin kein Adeliger, ich bin ein Mann des Volkes....Scheiß auf euch!“
Offene Münder bei Corps Nobilis, d.h. Corps Nobilis minus Eric ab und… Eric Fletcher. Und da nun das Mettbrötchen keinen Halt in Heinrichs Mund hat, fällt es folglich wieder auf den Boden, wo es natürlich wieder auf der Mettseite landet. Richard von Hansa kocht. Hasserfüllt verkrümmt er seine Hände zu Krallen, so als wolle er dem Nichtmehradligen direkt an die Gurgel springen. Beide Münchner tun einen Schritt in Richtung von Eric Fletcher und Mac Müll, wobei Heinrich offenbar sehr schnell wieder das Interesse an dem Mettbrötchen verloren hat, denn er tritt vorsätzlich auf die am Boden liegende Brötchenhälfte. Eine unmissverständliche Geste, die darüber hinaus noch durch den grimmigen Gesichtsausdruck des großen Corpsstudenten transportiert wird. Gleichzeitig tritt auch Mac Müll einen Schritt zurück und merkt dabei, wie er an die Zimmerwand anstößt. Behelfsmäßig versucht er sich hinter der Statur des Hüters der Wahrheit zu verstecken.
Aber das klappt auch mehr schlecht als recht. Denn so kampfeslustig wie Eric hier auch wirkt, auf einen wirklichen Kampf noch vor seiner Titelverteidigung hat er absolut keine Lust. Und so verhält er sich ruhig. Starrt Richard nur eiskalt in die Augen, Heinrich lässt er einmal außen vor, nachdem er ja einige Zeit mit den beiden Studenten unterwegs war, ist ihm noch klarer als allen anderen, wer beim Corps das Sagen hat. Keine Kampfeshaltung vom Champion, er will das hier ruhig über die Bühne bringen, während Mäc Müll nervös über Fletchers Schulter hervorlugt.
Wieder gehen Richard und Heinrich einen weiteren Schritt auf das Zweiergespann Fletcher/Müll zu, doch der Poet macht keine Anstalten einen Millimeter zurückzuweichen. Es droht die Eskalation zwischen den beiden Fronten! Aber die Gesichtszüge von Richard von Hansa werden plötzlich wieder entspannt und der angehende Akademiker atmet tief aus. Es wirkt gleichzeitig so als sei auch seine ganze angestaute Wut mit diesem Ausatmen aus seinem Körper verflogen. Richard schaut an Eric Fletcher vorbei und fokussiert Mac Müll, welcher vorsichtig hinter dem Hüter der Wahrheit hervorlugt.
Richard: „Versteck dich ruhig hinter deinem besten Freund, Mac Müll! In zwei Wochen wird er dich auch nicht retten können. Der Vertrag für das Match steht und unser Duell WIRD stattfinden. Ich werde dich im Ring auseinandernehmen, du minderwertiger Witz eines Journalisten!“
Der Corpsstudent deutet mit einer Kopfbewegung seinem größeren Corpsbruder an, ihm aus der Kabine zu folgen.
Richard: „Auf Heinrich, genug entspannt! Wir machen uns jetzt für das Match gegen den Kult bereit!“
Ohne auch nur einen weiteren Blick an Mac Müll und Eric Fletcher zu verschwenden, drehen sich die beiden Corpsbrüder um und verschwinden aus der Lockerroom-Wellness-Oase, womit das Bild ausfadet.
Irgendwo im Backstagebereich der Lanxess Arena in Köln. In Köln der Stadt am deutschen Fluss Rhein. Eine Stadt die regelmäßig zur Karnevals Zeit in Ausnahmezustand versetzt wird. Auch heute kann man ein Stück weit von Ausnahmezustand sprechen. Die GFCW, eine Wrestling Promotion welche in Deutschland schon seid Jahren etablieren konnte, ist in der Stadt. Doch statt Karnevalsstimmung regiert hier der Sportsgeist und die Gier nach Erfolgen. Nach Erfolgen im Quadratischen Ring. Die Gladiatoren der Neuzeit werden sich heute in fünf spannenden Kämpfen bemühen ihre Spuren im Sand der Zeit zu hinterlassen. Zwei dieser Gladiatoren sehen wir nun Backstage. Die Tür zur Umkleidekabine von Lex Streetman öffnet sich. Der Leiter des „L.A. Gym’s“ sitzt auf einem Stuhl während jemand auf ihn einredet der eigentlich noch gar nicht so wirklich zum Geschehen der GFCW zu gehören scheint. Chris McFly Jr., der „Swingin’ Wrestler“, der „Renegade“ oder „Chicagos Finest“, je nach dem wie man ihn nun nennen will redet auf Lex Streetman ein.
Chris McFly Jr.: „Also 4 Way Match… 3 Gegner und sofern sie nicht die Stipulation ändern zählt der erste Pinfall oder die erste Submission. Du musst tierisch aufpassen was die anderen um dich herum tun. Rob Gossler könnte der härteste Brocken sein. Er ist meiner Meinung nach sehr stark und zu allem entschlossen. Aber er hat eine Schwachstelle. Zwar dürften die Fans ihn unterstützen, aber sein Fokus wird wohl nicht alleine darauf beschränkt sein einen von seinen 3 Gegnern zu pinnen. Ich schätze mal das er auch Kriss Dalmi im Visier hat.“
Der Chicagoer, der selbst ein mehrfacher Champion ist, findet sich heute in der Rolle des Analysten und Motivators wieder. Neben Lex auf einer Bank sitzend spricht der weit gereiste Mann die Gegner seines Freundes und einstigen Trainingspartners an. Dabei ist sein Gesicht mittlerweile mit einem dichten Bart bewachsen und unter der Basecap funkeln seine Augen wie die Augen eines Kindes das bei der Schulaufführung auf der Bühne steht. Dabei ist seine Rolle eher die eines Mannes der die Requisiten in Position bringt.
Chris McFly Jr.: „Die Junkie World Order, oder wie auch immer sie sich nennen… man was ein Haufen… ich werde wieder mit am Ring sein. Aber ich werde dich wohl nicht nur dich anfeuern, sondern auch diese armen verblendeten Seelen davon abhalten müssen in das Match einzugreifen. Du kannst dich also auf mich verlassen. Ich räum mit denen auf falls sie sich reinhängen. Aber zurück zu Dalmi. Ich kann ihn nicht wirklich einschätzen. Jemand der auf Droge ist, kann entweder extrem Stark sein und keine Schmerzen mehr fühlen, oder ist extrem aggressiv und nicht unter Kontrolle zu halten. Ich an deiner Stelle würde versuchen mich aus diesem Duell fern zu halten. Dein Hauptaugenmerk sollte auf unseren Freund Jimmy gerichteten sein.“
Ruhig gibt der Routinier seine Meinung zum anstehenden Intercontinental Titel Match preis. Man merkt, dass ihm die Rolle eines Mentors oder Trainers durchaus zu liegen scheint. Man merkt aber auch, dass er dem Namen Jimmy Maxxx’ eine besondere Bedeutung beimisst. Während er den Namen des Berliners ausspricht, merkt man wie sich unter seinem T-Shirt die Muskeln spannen. Gemeinsame Auftritte in aller Welt, Misserfolge und die großen Reden Jimmy’s haben das Bild von Maxxx in CMJ’s Kopf geprägt.
Chris McFly Jr.: „Jimmy Maxxx ist, wie ich letzte Show schon sagte, sehr talentiert. Aber sein Drang sich selbst darzustellen lässt ihn wie ein angeschlagenes Tier wirken. Er wird alles versuchen um aus diesem Match als Champion hervor zu gehen. Sein Drang es anderen gleich zu tun, wird ihn nach vorne peitschen. Er erinnert mich ein Stück weit an Darren Walker, als dieser immer wieder versuchte sich an Randy und Mir zu messen. Das macht Jimmy aber für dich auch berechenbar. Auf ihn solltest du einen großen Teil deiner Aufmerksamkeit lenken. Wenn sich die anderen Beiden neutralisieren und du die vermeintliche „Hardcore Ikone“ erneut pinnen kannst, dann Lex zweifele ich nicht daran, dass du am Ende des Abends den Intercontinental Titel um die Hüften tragen kannst.“
Kurzzeitige Stille legt sich über das vermeintliche Männergespräch der beiden Zeitgenossen. Als Männergespräch hatte es Streetman zumindest Brenna Ouths mitgeteilt, weshalb die blonde Schönheit auch nicht im Raum anwesend ist, sondern sich vermutlich woanders im Backstagebereich zuschaffen macht. Das Gespräch zwischen McFly und Streetman war offensichtlich aber kein Allerweltsgespräch, sondern viel mehr bereits mentale Vorbereitung auf das heute noch anstehende Match. Es war bei Leibe kein unbedeutender Kampf, wer würde schließlich nicht gerne der erste Intercontinental Champion nach dessen abermaliger Einführung werden?
Umso genauer hört der amerikanische Blondschopf seinem Gegenüber zu und nickt verständnisvoll mit dem Kopf. Allerdings schien es mehr ein beiläufiges Nicken zu sein, denn seine Gedanken schweifen in diesem finalen Zeitpunkt der Konzentrationsphase eh nur noch äußerst selten vom eigentlichen Match ab. Eine möglichst fehlerlose und akribische Vorbereitung ist schließlich der Schlüssel zu einer möglichst optimalen In-Ring Leistung. In aller Ruhe und Fokussierung erhebt sich Streetman daher nun von seinem Stuhl und wandert einige Schritte im Ring umher. Sein Griff geht hierbei zu einer nahegelegenen Wasserflasche auf einem Beistelltisch. Nach einem kleinen Schluck bleibt er inmitten des Raumes stehen und blickt dem „Swingin’Wrestler“ entgegen.
Streetman: „Deine Tipps sind denke ich sehr sinnvoll und werden mir bestimmt in irgendeiner Form weiterhelfen. Daran merkt man wirklich, wie weit du tatsächlich schon in deiner Kariere herumgekommen bist, Chris. Allerdings, glaube ich nicht, dass ich mir in erster Linie Jimmy als Gegner vornehmen muss. Mein härtester Gegner... werde wohl ich selbst sein!“
Interessante Aussage, die aber offensichtlich völlig ernst gemeint ist. Und noch bevor es zu einem fragenden Blick bei McFly kommen kann, untermauert Streetman seine Aussage in seiner weiterhin ruhig und sachlich klingenden Tonlage.
Streetman: „Die Stärken und Schwächen meiner Gegner sind wichtige Faktoren, welche ich vor dem Match unbedingt sammeln muss. Dies alles fällt unter die Matchvorbereitung und – planung, um mir gegebenenfalls eine passende Strategie und ein Verhaltensmuster zurechtlegen zu können... eine Taktik eben! Ohne eine sinnvolle Taktik bin ich in diesem Match aller Voraussicht nach aufgeschmissen und wohl auch nicht siegfähig. Vielleicht war dies auch genau der Punkt, weswegen ich vor knapp neun Monaten nicht siegreich war.“
Kurzer Rückblick. Bei „Brainwashed“ 2011 stand Streetman schon mal in einem 4 Way Dance auch damals ging es ebenfalls um einen Titel. Gemeinsam mit The H., Gorn und Danny Rickson kämpfte er um die GFCW Heavyweight Championship und war letzten Endes chancenlos. Genau dies wollte er heute ändern und der große Erfahrungsschatz McFlys konnte ihm vielleicht auch hierbei helfen.
Streetman: „Was ist deiner Meinung nach in solch einem Match wichtig? Die Gegner sind zwar schön und gut, aber wie verhalte ich mich am Besten, um mich möglichst gut aus der Affäre zu ziehen?“
Der „Swingin’ Wrestler“ setzt sich an einen Tisch der in der Kabine nur wenige Schritte vom Spind Streetmans entfernt steht und schaut einen Moment auf den Blonden Los Anglelino. Er scheint zu überlegen. Wieder einmal sucht der Chicagoer nach den richtigen Worten. Und gerade bei einer solchen Frage, die psychologisch für dieses Match ganz wichtig ist, muss die Antwort wohl abgewogen sein.
Chris McFly Jr.: „Was ist in solch einem Match wichtig? Ich würde ja beinahe sagen, dass es wichtig ist schlicht und ergreifend den ersten Fall zu machen.“
Beide Männer grinsen. Birgt diese simple Aussage nicht nur die Blanke Wahrheit. Die Art wie McFly die Frage beantwortete macht klar, dass es eigentlich ein Witz sein sollte, um seinen ehemaligen WWHS Weggefährten lockerer zu machen. Denn der Chicagoer weiß, dass man auch nicht zu verbissen an ein Match herangehen darf. Viel zu oft wird man vom eignen Ziel so stark geblendet, dass man vergisst, dass jeder Wrestler das hier tut um zu leben. Um seine Rechnungen zu bezahlen. Und es wird immer ein weiteres Match geben. Immer ein neues Match in einer anderen Stadt, Halle oder bei manchen sogar in einer anderen Liga.
Chris McFly Jr.: „Nein ernsthaft Lex. Meiner Meinung nach ist der Fokus das Wichtigste. Man sollte immer ganz genau vor Augen haben, was man tun will und vor allem warum man es tun will. Nimm z.B. jeden deiner Gegner mal unter die Lupe. Warum will Dalmi Champion werden? Er will irgendwie oder irgendwas beweisen was mit seinen fucking Drogen zusammen hängt. Gossler wird einfach Dalmi zerstören wollen und Jimmy will irgendwie immer ein Main Eventer sein, der er nicht ist.“
Ob diese Analyse des vermeintlichen Neulings so stimmt oder nicht, das wissen nur die von Ihm angesprochenen selbst. Woher soll McFly auch wissen, was wirklich in den Köpfen der anderen Gegner vor sich geht? Steht er doch ein wenig außen vor. Er kann schließlich noch nicht genau wissen was hier überall passiert.
Chris McFly Jr.: „Man darf nie aus den Augen verlieren warum man in ein solches Match geht. Wenn du kein Intercontinental Champion werden willst und lieber dich um den World Champion kümmern willst, dann bist du zum Beispiel in diesem Match falsch. Hier und jetzt, in Köln, in der Lanxess Arena darf es vor diesen Zuschauern nur um diesen Titel gehen. Ich habe nun wirklich schon in so vielen Matches um Titel gestanden, dass ich es wirklich so sagen kann. Wenn einem der Wrestler der Focus fehlt für das Match, dann fehlt ihm der Grund dafür überhaupt daran Teilzunehmen und seiner Profession nachzugehen. Woher dieser Focus kommt ist egal. Ich will mich immer beweisen, will vor meiner Vergangenheit in den Straßen fliehen, will nie mehr zurück in die Gosse. Und ich glaube du weißt genau, was ich damit meine.“
McFly’s Blick ist, während er diese Worte spricht, ein wenig entrückt. Kaum jemand kennt noch seine Geschichte aus der Zeit, als er als simpler Streetfighter in den Wrestling Ring stieg, um seiner Vergangenheit zu entfliehen. Und das ist auch gut so. Heute ist er nicht mehr der einstiege Straßenschläger, heute ist er ein weltweit bekannter Indie Wrestler. Wie sich die Zeiten doch ändern können.
Chris McFly Jr.: „Viele stehen sich manchmal selbst im Weg Lex. Aber bei aller Fokussierung, man muss auch akzeptieren können wenn es jemanden gibt, der einen besiegt. Auch ich habe in den letzten Monaten bitterlich lernen müssen, dass es andere Männer da draußen gibt, die mich besiegen können. Aber über Niederlagen sollten wir uns noch keine Gedanken machen. Heute zählt, dass du deinen Fokus auf das Match richtest. Du gehst da rein, wirst ein paar Ärsche kicken und dann suchen wir uns eine nette Bar wo wir ein paar Bier trinken können.“
Nur sollte er vorher die Taxifahrer fragen wohin es geht. In Köln kann man auch ganz schnell in einer Bar landen in welcher man bei einer, gar zu konservativen Weltanschauen, eventuell falsch aufgehoben ist. Falsch aufgehoben fühlt sich der Leiter des „L.A. Gyms“ in diesem Moment hier und jetzt absolut nicht. Aufmerksam, auch wenn es seins nachdenklich wirkende Mimik nicht verrät, lauscht er den Worten McFlys und im Inneren versucht er schier jedes einzelne Wort so gut es geht aufzusaugen und zu verinnerlichen. Der Fokus auf das Match... der Wille zu gewinnen. Vielleicht hatte ihm das wirklich im letzten Jahr noch gefehlt. Und heute?
Streetman: „Jeder Gürtel in dieser Liga wäre eine große Ehre für mich zu tragen und gleichzeitig birgt jedes Gold eine unterschiedliche Aufgabe mit sich. Der GFCW World Champion repräsentiert die Liga und man kann sich zurecht als einer der Besten der GFCW bezeichnen. Doch auch beim Intercontinental Title sehe ich großes Potenzial und eine Herausforderung, die der neue Titelträger zu bewältigen hat.“
Nach wenigen Schritten im Kreis landet Streetman wieder bei eben jenem Stuhl, auf dem er zu Beginn bereits gesessen hat. Mit einer Hand dreht er den Klappstuhl zu sich und setzt sich so auf das Sitzgerät, dass er seine Arme auf der Rückenlehne abstützen und McFly gleichzeitig anschauen kann.
Streetman: „Vor ungefähr genau einem Jahr wurden der Intercontinental und der German Pain Title aufgelöst und stattdessen der angeblich so viel bessere Galaxy Title eingeführt. Im neuen Glanz sollte er erstrahlen und die Traditionen der bisherigen Championship Gürtel weiterführen. Aber nun, ein Jahr später, ist der ganze Traum wieder vorbei. Das Projekt Galaxy Title war augenscheinlich nur eine Farce und mit der erneuten Einführung des Intercontinental Titles beginnt wieder eine neue Zeitrechnung, wo es darum geht, an die alten glorreichen Tage dieses Titles anzuknüpfen.“
Zwar war der Mann aus Los Angeles nie so wirklich in die Geschehnisse des Galaxy Titles involviert gewesen, doch als letzter Träger des ehrwürdigen German Pain Titles, tat es irgendwo weh zu beobachten, wie der nachfolgende Title so sehr sich beinahe selbst zerstörte und man den Versuch heute als gescheitert ansehen muss.
Streetman: „Ich will diesem Title wieder eine Reputation geben! Zeiten, wo ein Brainpain oder ein Eric Fletcher diesen Title gehalten haben, möchte ich wieder möglichst nah kommen. Der Titel soll endlich wieder etwas bedeuten und dass möchte ich durch eine erste Regentschaft von mir einleiten.“
Energisch und mitunter auch auf eine eindringliche Ebene hat sich Streetmans Stimme in der Zwischenzeit hochgeredet. Daher hält er nun einige Sekunden inne, um seinen Puls wieder ein wenig herunter zu schrauben. Dann aber haftet sein Blick in aller Ernsthaftigkeit am Gesicht McFlys, während die folgenden Worte doch wieder in fast gewohnt ruhiger und kühler Manier herüberkommen.
Streetman: „Gossler und Dalmi haben mitunter die letzte Zeit des Galaxie-Titles geprägt und dessen Geschichte gesponnen. Dumm nur, dass durch deren Rivalität der Gürtel überhaupt erst vakantiert und augenscheinlich nie mehr eingeführt wurde. Warum sollten die Beiden es also anders machen, wenn einer von ihnen Intercontinental Champion wäre? Und Jimmy Maxxx...“
Erneut kann sich das Los Angeles Original ein Grinsen nicht verkneifen. Oh ja, zu diesem Mann hatten McFly und er wirklich eine spezielle Beziehung.
Streetman: „Bei aller Liebe, das darf nicht passieren. Er mag zwar der vorletzte Halter des Gürtels gewesen sein und das Match gegen Brainpain bei Title Nights 2010 war nicht schlecht. Aber nicht einmal zwei Monate später hat es sich der gute Jimmy selbst versaut und hat als AMTIERENDER Champion die Liga verlassen. Wirklich eine sehr starke Bewerbung, um den Neuanfang des Titles einzuleiten. Ich will damit zwar nicht sagen, dass ich die einzige Wahl für diesen Title bin. Aber ich bin bereit dafür! Bereit, um mich der Herausforderung zu stellen und auch bereit, um das Schicksal dieses Gürtels mitzubestimmen!“
Zufrieden nickt der Chicagoer. Seine Worte scheinen beim Blondschopf angekommen zu sein. Denn wer immer einen Gürtel trägt, ist verantwortlich für das, was mit diesem Titel passiert. Die Verpflichtungen, die sich aus einer Titelregentschaft ergeben, die Aufgabe die durch das erringen eines solchen Titels erwächst ist etwas, was nicht viele Wrestler verstehen. Es geht nicht nur darum einen Titel in einem Match zu gewinnen. Es geht auch darum in jedem folgenden Match dem Gürtel seinen Wert zu geben und zu zeigen, dass man diesen nicht umsonst gewonnen hat. Eine Aufgabe bei der vielen Wrestlern, gerade im World Titelbereich, oft die Grenzen aufgezeigt werden.
Chris McFly Jr.: „Also um deinen Fokus mache ich mir keine Sorgen. Du scheinst mental darauf vorbereitet zu sein auf das, was dich erwartet. Der erste Teil meines Jobs ist damit zu Ende. Jetzt musst du zusehen, dass du das alles auch in den Ring bringen kannst worüber wir in den letzten Minuten gesprochen haben. Wie gesagt, ich werde dafür sorgen, dass es fair bleibt für den Fall, dass einer von Dalmis Sklaven sich in das Match reinhängen will.“
Langsam kramt der Chicagoer in seiner Jackentasche und holt eine Schachtel Zigaretten hervor. Eines seiner wenigen wirklichen Laster. Das Rauchen. Auch wenn eine Schachtel bei ihm fast eine Woche hält, so hat er dieses Laster nun mal und man kann es nicht wegdiskutieren.
Chris McFly Jr.: „Ich hoffe ich kam jetzt nicht zu besserwisserisch rüber. Bin ich doch selbst eigentlich noch gar nicht so lange im Geschäft…“
Als er dieser Worte spricht steht der „Swingin’ Wrestler“ auf und dreht sich Richtung Tür.
Chris McFly Jr.: „Aber es ist für mich irgendwie selbstverständlich mein Wissen und meine Erfahrungen zu teilen. Ob das bei meinen Jungs in Chicago bei Second City ist oder bei einem alten Weggefährten wie dir.“
Das Haupt des L.A. Natives bewegt sich abermals auf und ab und auch wenn seine Mimik, wie so häufig, recht kühl bleibt, kann man in seinen Augen doch eine große Zufriedenheit erkennen. Dieses Gespräch mit einem alten Weggefährten, der den Mann aus Los Angeles schon recht gut kennt, tat gut und steigert die Lust auf das anstehende Match noch ein Stück.
Streetman: „Jede Person kann in Leben von anderen Leuten lernen. Da macht es keinen Unterschied, wie groß oder klein die Erfahrung von jemanden ist. Ich bin dir wirklich dankbar für deine Unterstützung und sollte es heute wirklich etwas mit dem Titel werden, so wirst du einen nicht geringen Anteil an der ganzen Sache haben.“
Wahre und ehrliche Worte vom Leiter des „L.A. Gyms“. Und bevor der „Swingin’ Wrestler“ die Kabine des Blondschopfes nun endgültig verlässt, hat Streetman allerdings noch letzte Worte für seinen Gegenüber übrig.
Streetman: „Lass mir dir aber auch noch weise Worte mit auf den Weg geben, jetzt wo du mir so sehr geholfen hast.“
Ein kurzes Stirnrunzeln McFlys signalisiert die kleine Verwirrung des Indy Stars, doch diese wird schon schnell wieder aufgelöst. Ein kurzes Kopfwippen in Richtung der Zigarettenschachtel signalisiert nämlich schon die Richtung der nun folgenden Aussage.
Streetman: „Rauchen... ist für Sportler alles andere als gut. Was sollen denn die Kinder denken, wenn sie dich so sehen?“
Schnelles Grinsen von beiden Seiten und man merkt schnell, dass die Worte Streetmans eher flapsig, als ernst gemeint war. Gegen diese „Vorliebe“ McFlys kann und will er auch nichts unternehmen, schließlich ist in diesem Bereich jeder sein eigen Glückes Schmid. Mit einem verabschiedenden Nicken verlässt McFly nun endgültig den Lockerroom und lässt einen Lex Streetman zurück, welcher sich nun weiterhin auf sein Match vorbereiten kann.
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