GFCW
Tag Team Championship Fatal-4-Way Elimination
Match: NEMESIS (Finn Rosario & Damian Rosario) vs. The
Spotlight (Alex Hansen & „Revolver“ Kevin
Keller) vs. Big & Quick (Lonesome Tyler & Maurice
„The Conquerer“) (c) vs. MED (Ill Menit &
FOAB) Referee: Guido Sandmann
The
Spotlight steht bereits im Ring.
Das
ist es also. Hart und ohne jede Zurückhaltung rauscht
das Theme aus den Boxen, das in den letzten 2 Jahren die wohl
prägendste Gruppierung der GFCW begleitet hat. Von ihrem
grandiosen Auftritt gegen den Fight Club, über die wohl
größte Niederlage im Turnierfinale vor über
einem Jahr, bis hin zum heutigen Tag. Title Nights 2020.
Flackerndes Licht, verzerrte Bewegungen, flimmernde Leinwand,
schnelle Bildwechsel, eine Hydra.
Alles scheint wie
immer. Nur ein wenig… Größer. Es ist die
Magie, die das größte Event des Jahres für
jeden – Fan wie Wrestler – ausübt. Und
nachdem man die Musik für einige Momente durch die Arena
hat donnern lassen, tritt langsam Damian Rosario auf die
Bühne und nur knapp einen halben Meter hinter ihm sein
älterer Bruder Finn.
Und die Halle explodiert.
Pete: „Was für
ein Empfang! Für die wohl unwahrscheinlichsten
Fan-Lieblinge in diesem Match.“ Sven:
„Damian und Finn haben quasi ihr gesamtes Leben in
dieser Stadt verbracht, unterschätze das mal
nicht!“
Während
der jüngere der beiden Rosarios einige Schritte nach
rechts auf der Rampe macht und nur ungläubig durch die
Ränge blickt, peitscht Finn in der Mitte der Stage unter
der gigantischen Leinwand, dem NEMESIS-Logo und dem
fantastischen Empfang die Fans so richtig hoch. Ein paar
Schritte geht er in Richtung des Fan-Blocks direkt an der
Rampe – naja nicht direkt – Pandemie und so. Mit
einem ungläubigen Grinsen starrt er in die Reihen,
scheint mehrere Leute zu erkennen, allesamt in voller
NEMESIS-Kluft gekleidet. Auch Damian erblickt sie jetzt und
man meint fast zu erkennen, wie er kurz ungläubig die
Hände vor dem Mund zusammenschlägt.
Pete:
„Vor einem Jahr standen sie hier nicht gemeinsam. Es
war Damian, der um den Intercontinental Titel antrat, nachdem
er seinen eigenen Bruder die Wochen zuvor bekämpft
hatte.“ Sven: „Und
auch das war nicht von Erfolg gekrönt. Antoine
Schwanenburg, Alex Ricks, Zane Levy… egal gegen wen,
die beiden standen IMMER an DNVs Seite. Und selbst sind sie
immer auf der letzten Etappe gescheitert. Und das hier,
Pete…. Ich meine wenn nicht hier, wo denn
sonst.“
Immer
wieder schaltet die Kamera in die Reihen der Fans. Zu sehen
sind klar noch genug Gegner der beiden. Zu hören? Das
ist eine andere Sache.
Pete:
„Damian und Finn begründeten ihre Aktionen in den
letzten Monaten damit übergangen worden zu sein und bei
aller Ablehnung gegen ihre Methoden: Kann man das wirklich
leugnen?“ Sven:
„In Anbetracht der Tatsache, wer sonst so als Contender
im Raum stand? Nein. Aber am Ende des Tages konnten sie sich
nicht klar durchsetzen Pete. Und so setzt es jetzt hier die
dreifache Herausforderung.“ Laura:
„Auf dem Weg zum Ring: Mit einem Gewicht von gemeinsam
214 Kilogramm...“
Mit
Anlauf schießen die Beiden die Rampe hinab. Auch beim
Outfit hat man sich nichts nehmen lassen an diesem Abend. Die
üblichen, einfachen Kapuzenjacken, waren durch
glänzende, schwarze Westen ersetzt, die fein golden auf
der rechten Seite der Brust die Hydra trugen, die MMA-Shorts
ebenso designt. Während Damian in den Ring rauscht und
sich in der Mitte positioniert, befördert Finn mit einem
schier übermächtigen Satz seine 120 Kilo aus dem
Stand auf den Apron und starrt in die Hard-Cam.
Laura:
„...sie sind Teil von NEMESIS! Aus
HANNOVEEEEEEEEEEEEEEEEER...“
Ohrenbetäubender
Jubel schwillt erneut an, während aus den Ringecken
Pyrotechnik durch die Arena gefeuert in, dass blau und lila,
silbern und golden erstrahlt.
Sven:
„Was für ein Moment!“ Laura:
„Damian. Und Finn.
ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOSARIOOOOOOOOOOOOOOO!“
Noch
einmal schießen die Feuerwerks-Fontänen empor.
Doch alles hat ein Ende. Und so verstummt langsam die Musik
und die beiden Brüder entledigen sich ihrer Westen,
bereit endlich am Ziel anzukommen.
Weinerlich
erklingen die ersten Worte des Liedes von M.E.D.
Auf dem
Titantron erscheint das Symbol des Trinity Projects.
Darunter in
goldenen Lettern…
M.E.D.
In einer in
sich wiederholendem Videosequenz sehen wir die beiden
Titelgewinne
der ehemaligen T’n’B.
Rechts und
links vom Titantron fällt nun goldener Sprühregen
auf die Bühne.
Die
Ringsprecherin Laura erhebt das Mikrofon:
Meine
Damen und Herren
Fans
der GFCW
Anhänger
der GFCW Galaxy
Freunde
der Sonne
Und
Kinder
des Glückes
Ja…ich
sollte das sagen
In
den Ring kommen jetzt die
Aktuell
zweifachen
Und
in nicht allzu ferner Zukunft
DREIFACHEN
Tag
Team Champions
Hier
dürft ihr applaudieren
Unverständnis
mischt sich mit Buh-Rufen und vereinzelten MED Rufen. Laura
steht im Ring und schaut verwirrt auf den Zettel den Sie in
der Hand hält. Sie setzt erneut das Mikrofon an.
Zum
einen haben wir den nicht ganz so edlen und ehemaligen
Titanen
Dennoch
den härtesten auf der Erde
Der
Aktivator des Kroll-Prozesses
Ill
MEEEEENIT
Dieser
Betritt nun durch den goldenen Regen die Bühne. Er
scheint überrascht
von der
Aufmachung des Entrances. Er lässt den Kopf einmal
kreisen
und richtet
seinen Blick dann fokussiert in Richtung Ring. Die düstere
Musik verstummt.
Laura
ergebt erneut das Mikrofon. Auf Menits Gesicht machen sich
Sorgenfalten breit.
Und
nun meine verehrten Anwesenden.
Der
zweite im Bunde der zwei glorreichen Goldsammler
Der
Vater aller Bomben
Der
Güldene Kämpfer
F…O…A…B
Eine neue
Musik erklingt und Ill Menit lässt den Kopf sinken.
Baletttänzerinnen- und Tänzer schweben in goldenen
Kostümen die Halle. Sie scheinen in dem goldenen Regen
zu fliegen. Als Sie den Boden erreichen tanzen Sie zu den
neuen Klängen und die Zuschauer schauen fasziniert
umher. Sie werden durch Glanz und Glitzer in den Bann der
goldigen Atmosphäre gezogen. Mit offenen Mündern
und großen Augen folgen sie den geschmeidigen
Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer die nun auf
der Bühne Platz genommen haben. Menit schüttelt mit
rollenden Augen den Kopf. Er murmelt vor sich hin und
versucht sich dann wieder aufs Match zu konzentrieren. Links
von der Bühne erscheint nun der FoaB in dem Goldregen.
Er wirft den Kopf in den Nacken und dreht sich während
der die Arme ausbreitet. Man könnte meinen das er den
goldenen Regen aufsaugt. Nach elend langen dramatisch
peinlichen Momenten schreitet der FoaB an die Seite von Ill
Menit und klopft seinem Partner auf die Schulter. Dieser
schüttelt nur weiterhin verzweifelt mit dem Kopf ohne
dem FoaB auch nur anzuschauen. Jedoch dreht der FoaB seinen
Partner zu sich und schaut diesen wie versteinert an. Er
entledigt sich seinen doch recht glänzenden goldenen
Umhangs und spricht ein paar Worte zu seinem Tag Team
Partner. Dessen Blick verändert sich nun ebenfalls.
Anscheinend haben die Worte des FoaB ihn überzeugt. Sie
knacken beide ihren Nacken um sich dann zum Ring zu drehen.
Unter den Klängen des Spandau Balletts, den
Baletttänzerinnen und Tänzern und der goldenen
Beleuchtung der Halle marschieren die beiden zum Ring.
Hammerfall – Hammer High
erklingt und wir erkennen: Es ist Zeit für
Tagteam-Action! Big and Quick sind hier gefragt und schreiten
zum Ring. Wobei schreiten hier nicht ganz richtig ist, denn
zumindest Tyler bewegt sich mehr auf anderthalb denn auf zwei
Beinen, beißt aber sichtlich auf die Zähne,
während man sich durch das Spalier an durch Glasscheiben
getrennte Fans in Richtung Ring bewegt. Maurice wirkt
angespannt und richtet den Blick nur auf den Ring, in dem er
gleich mit seinem Partner stehen wird.
Langsam
geht es voran und der skeptische Blick Maurice‘
verstärkt sich, als Tyler sich kurz am Ringrand
aufstützt und nicht etwa wie sonst in den Ring flippt,
sondern die Ringtreppe hinaufsteigt. Das linke Bein ist
gewissermaßen komplett in Bandagen gepackt, wenn auch
nicht eingegipst – klar, dann wäre er ja noch
weniger mobil als er ohnehin schon ist.
Im
Ring angekommen entfällt das übliche herumgefeiere
und –gepose, beide klatschen ab und geben jedem eins
auf die Rübe, der das hier als „Jobberentrance“
bezeichnet.
Und da stehen sie
nun im Ring. Und am Ring. Finn Rosario. Damian Rosario.
Maurice. Die Reste von Tyler. Alex Hansen. Kevin Keller.
Father of all Bombs. Ill Menit. Und alle schielen sie auf
das, was Guido Sandmann da in den Händen hält: Die
GFCW Tag Team Championship. Tatsächlich wird den meisten
Beteiligten vielleicht jetzt erst klar, worum es hier
eigentlich geht und wie weit man gekommen ist. Jetzt muss man
sich nur noch einig werden, wer anfängt.
Schließlich
einigt man sich darauf, wie auch immer, dass Damian Rosario
und Ill Menit hier die Dinge starten. Noch einmal kurz die
Regeln: Wird ein Teammitglied eliminiert, ist auch das Team
weg. Ergo kann man sich ungefähr vorstellen, was hier zu
erwarten ist. Aber was erwartet Ill Menit nun? Richtig, die
Ringglocke! Die draußen bleibenden Kameraden verteilen
sich an den Ringpfosten und freuen sich wahrscheinlich, dass
sie noch nicht ranmüssen.
DING DING DING
Gleich mal ein
Headlock von Ill Menit gegen Damian Rosario, der schon in der
Anfangsphase erstaunlich viele Pops bekommen hat und gleich
in einen Back Suplex kontern kann. An. Satz. Los. Respekt!
Ill Menit rappelt sich auf und schüttelt sich den Staub
aus der Rüstung, während FOAB ihn draußen
durch Klatschen zu motivieren versucht. Damian dagegen setzt
sofort nach und zeigt einige Kicks gegen die Beine des Ill
Menit, dem er so schon früh im Match Schaden zufügen
möchte. Ill Menit weiß nicht so recht, was das
soll – und wämmst Damian mit einer krachenden
Clothesline von den Beinen! Ill Menit lässt sich ganz
kurz feiern und schickt dann mit einem krachenden Wechsel
FOAB in den Ring, während Damian am Boden mal checkt, ob
sein Kopf noch auf dem Hals sitzt. Tut er. Wollten gerade
noch alle irgendwie in den Ring, so ist jetzt, da der Vater
aller Bomben dort ist, der Andrang doch um einiges
gemäßigter. FOAB bewegt sich nicht großartig,
sondern schafft durch reine Präsenz schon einigermaßen
Achtung bei Damian. Der versucht es mit einem Schlag, noch
einem Schlag….prallt dummerweise alles am Bombenvater
ab. Der will dann mit einem Wurf nachsetzen, doch Damian ist
flink und kann direkt im Anschluss seines Ausweichmanövers
einen Backstabber zeigen, nach dem er einen Pinversuch wagt –
aber der geht nur bis eins und niemand sah sich bemüßigt
und genötigt, hier einzugreifen.
Damian setzt
mit einem schnelle Vertical Suplex nach und wechselt
daraufhin sofort mit Finn, der damit auch sein Debüt in
diesem Match gibt. Zusammen zeigt man nochmal einen doppelten
Vertical Suplex und Finn Rosario übernimmt spätestens
jetzt das Kommando hier im Match, während FOAB sich kurz
orientieren muss, wo er eigentlich ist. Hält sich ein
wenig den Rücken, der Guteste. Finn setzt gleich mit
zwei Uppercuts nach, ehe er FOAB einen Headbutt verpasst, der
sich gewaschen hat. FOAB ist nun in der Ringecke von The
Spotlight und tatsächlich klatscht Kevin Keller dem
MED-iziner ab und kommt in den Ring, um Finn Rosario zu
konfrontieren. Finn versucht gleich mal, Kellers habhaft zu
werden, aber das gestaltet sich alles andere als einfach.
Double K weicht aus und versucht es mit einigen Jabs, doch
die prallen an Finn ab, wie eine Fliege am Visier. Finn
streckt die Arme aus und schickt Keller in die Seile, senkt
den Kopf….und Keller leapfroggt das einfach mal aus.
Noch ehe Finn wieder hochkommt, ist Keller da und zeigt einen
Swinging Neckbreaker, dem er gleich einen Elbow folgen lässt.
Kevin Keller
ist on fire und klatscht geradezu euphorisch mit Maurice ab,
dem er da ziemlich nahe steht. Maurice steigt über das
oberste Ringseil und mustert Finn, der da etwas abwesend
herumliegt, dreht sich dann zu Tyler, der die Hand reckt und
auch von den Fans langsam gefordert wird.
BAHM!
Was zur Hölle?
Maurice hat
gerade Tyler vom Apron gefaustschlagt!
Finn
interessiert ihn im Moment nicht, Big Mo verlässt den
Ring und klaubt draußen Tyler auf. Rumms! Geht es in
die Ringtreppe, die Mo danach in die Hand nimmt – und
Tyler damit noch ein wenig bearbeitet. Guido Sandmann hat
genug gesehen!
Das
scheint Maurice gerade ziemlich egal, der – unter den
Blicken der verblieben Matchteilnehmer – Tyler gerade
so richtig durchlässt. Im übrigen wurde hier keine
Disqualifikation ausgesprochen. Noch einmal geht es in die
Ringtreppe, wird der Tylerkopf auf das Kommentatorenpult
gedroschen. Finn Rosario liegt zwar immenroch halb am Boden,
kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen, während
M.E.D. das Ganze wohl ziemlich witzig finden. Eine Sorge
weniger für die alten Haudegen. Mittlerweile taucht auch
Security auf und versucht, Mo irgendwie von Tyler zu trennen,
der im Nasser-Sack-Modus irgendwo herumliegt.
Alex Hansen
wittert seine Chance gegen Finn Rosario! Denn irgendwie muss
es ja weitergehen und auch Guido Sandmann scheint das so zu
sehen und wendet die Augen auf das Ringgeschehen.
Einroller of Doom!
1
2
Kickout Finn, der
gleich nach oben schnellt, durch einen schnellen
Hansen-Dropkick aber von den Beinen geholt wird. Hansen macht
jetzt ordentlich Alarm und kann eine Senton zeigen, ehe er
ziemlich rasant mit Kevin Keller wechselt. Doppelter vertical
Suplex gegen Finn Rosario und Kevin Keller freut sich wie ein
Schnitzel! Da macht er doch glatt die Revolvergeste in
Richtung Ill Menit, der auf dem Apron steht. Der deutet an,
in den Ring zu wollen und reckt Finn Rosario die Hand
entgegen, die jener, als er ohnehin in die Ecke gerobbt ist,
kaum mehr verfehlen kann. Klatsch!
Ill Menit
betritt den Ring und schüttelt sich kurz den Staub aus
der Rüstung….okay, hatten wir heute schon mal.
Kevin Keller überlegt derweil, ob seine Geste wohl
wirklich angebracht war, geht allerdings in den Lockup mit
Ill Menit. Gefällt dem nicht, aber er bugsiert Kevin in
die freigewordene Ecke, wo er ihn gleich mit einer wahren
Serie an krachenden Chops bearbeitet. Das KLATSCHT so richtig
schön! Ill Menit bewegt sich dabei kaum, während
Double K am liebsten ganz woanders wäre. Ill Menit
greift sich die Schultern Kellers und wirft den einfach mal
in eine ganz andere Richtung, ehe er selbst mit einem Legdrop
nachsetzt. Kevin spuckt ein wenig, Ill Menit aber bleibt
methodisch und wechselt mit… Damian Rosario! Ein
hörbarer Pop schallt durch die Fanmenge, als der
Lokalheld, so böse er mitunter sein mag, eingewechselt
wird. Ill Menit hält Kevin Keller parat, so dass Damien
mit einem schnellen Sidekick den Kevin gut am Kopf treffen
kann und blitzschnell auf den Turnbuckle steigt.
Diving
Clothesline gegen Kevin Keller und Damian ist sofort wieder
auf den Beinen! Double K weiß im Moment, wie so viele
heute, nicht wo er gerade ist und rappelt sich eher mühsam
auf die Beine. Damian wechselt mit einem Lächeln mit dem
Vater aller Bomben, schickt also FOAB in den Ring. Der zeigt
gleich mal eine Clotheslinevariante und bringt Keller schnell
wieder auf die Beine, nur um einen Bear Hug zu zeigen!
Keller findet das
merklich nicht gut und FOAB zeigt deutlich, was ein Big
Squeeze so sein kann! Kevin Keller fadet ein wenig, was Alex
Hansen auf den Plan ruft, der allerdings vom Apron gezogen
wird!
Da ist Big Mo
gegen Alex Hansen!
Rauf-Runter gegen
Hansen durch das Kommentatorenpult!
Wo ist
eigentlich die Security, wenn man sie braucht? Na toll! Die
liegt da einfach so herum!
Im Ring hat
Guido Sandmann nur Augen für Kevin Keller, dessen Augen
ihm langsam aber sicher zufallen. Alex Hansen kann ihm in
dieser Situation nun auch nicht mehr helfen, aber vermutlich
wäre er ohnehin zu spät gekommen.
Kevin Keller
schläft ein.
The Spotlight
ist raus.
ELIMINIERT VIA
SUBMISSION: THE SPOTLIGHT!
Und jetzt?
Jetzt steht FOAB im Ring und schaut sehr skeptisch, wer ihm
als nächstes Gesellschaft leisten wird. Inzwischen hat
auch Maurice den Ring betreten und sieht aus, als würde
er es mit FOAB aufnehmen wollen! FOAB stellt sich vor den
Riesen und konfrontiert diesen, ehe er einen Schlag ansetzt.
Maurice kontert auch mit einem Schlag, ehe FOAB unter dem
nächsten abtaucht und mit einem Hechtsprung mit Finn
Rosario wechselt! Das Duell auf Augenhöhe kann beginnen!
Finn ist es
nun, der sich vor Maurice stellt und diesem nahezu auf
Augenhöhe begegnet. Es fliegen ein paar unschöne
Worte, eher von Finn zu Mo als umgekehrt und doch ist es der
Rosario, der den ersten Schlag wagt. Mitten ins Gesicht des
Riesen, der ihn daraufhin zu greifen versucht, aber ins Leere
greift. Finn setzt mit kurzen Schlägen nach, ehe er
versucht, einen Neckbreaker anzusetzen, aber weggeschubst
wird. Mo hat genug Masse, um das zu tun, wird dann aber vom
Wechsel von Finn mit Ill Menit überrascht, vor allem,
weil er sich gerade Finn Rosario gegriffen hat. So schnell
hat er nicht umdisponieren können und während Finn
mit einem sehr hohen Kick trifft – beachtliche Höhe
kann er ja! – ist es an Ill Menit, einen krachenden
Sideslam gegen Mo zu zeigen….das Cover geht allerdings
nur bis zwei und auch Damian Rosario wäre zur Stelle
gewesen, um zu unterbrechen.
Ill Menit ist
allerdings, nun leicht am Mund blutend, trotzdem auf der Hut
und richtet sich schnell wieder auf. Maurice ist ziemlich
orientierungslos und wird von Ill Menit wie ein nasser Sack
in die Ecke bugsiert, wo es kurze Schläge auf den
langen, breiten und weiten Solarplexus hagelt. Schnell folgt
der Wechsel mit den Rosarios, zunächst mit Finn, der
aber gleich Damian in den Ring schickt. Beide Rosarios hängen
ihre Knie heraus und Ill Menit schafft einen gewaltigen
Chokeslam mit Mo auf diese beiden Knie, was dem Riesen nahezu
den Garaus macht.
Gemeinsame New
Order der Rosarios gegen Maurice!
1
2
3!
ELIMINIERT VIA
PINFAL: BIG AND QUICK!
Damit hat es
hier nur noch zwei Teams die um die Krone kämpfen. Und:
Es wird definitiv neue Tagteamchampions geben, sollte sich
nicht noch die Hölle auftun und beide Teams
verschlucken! Damian Rosario schaut nach minimalem Jubel in
Richtung M.E.D. und bekommt einen kurzen Moment Herzflattern,
optisch jedenfalls.
Ill Menit, der
gleich im Ring verblieben ist, als Maurice eliminiert wurde,
kann das nur zu gut nachvollziehen und grinst, als er mit
einem klatschen Father of all Bombs in den Ring schickt.
Guido Sandmann handlet das cool, auch als er zulässt,
dass sich beide Teams in voller Stärke gegenüberstehen
und sich gewissermaßen Tiernamen geben.
Schließlich
hauen beide Teams darauf los. Damian haut Ill Menit, Finn
haut FOAB und so geht das eine gute halbe Minute, ohne dass
sich eine Partei einen nennenswerten Vorteil verschaffen
kann. Dann sind es doch wieder Damian und Ill Menit, die sich
im Ring einfinden und Damian kann dem Menit in der Ringecke
saures geben. Bahm, bahm, bahm fliegen da die Fäuste und
tatsächlich klappt sogar der WhipIn in die
gegenüberliegende, neutrale Ecke. Damian rauscht mit
einer gewaltigen Clothesline hinterher und kann direkt einen
Hairpull takedown nachsetzen, nach dem er Ill Menit in den
Rücken treten und, mit etwas Verzögerung, mit Finn
wechseln kann. Beide Rosarios dominieren nun Ill Menit, mit
Schlägen am Boden, Kicks und sogar einen Bodyslam von
Finn an Damian, der auf Ill Menit landet. Finn Rosario macht
sich daraufhin zu einem weiteren New Order bereit, doch Ill
Menit kann sich aus dem Ansatz befreien und einen
Augenstecher landen, den Damian Rosario sofort moniert, Guido
Sandmann aber nicht gesehen hat.
Ill Menit
setzt mit einem Neckbreaker nach und kann dann mit FoaB
wechseln, der Finn gleich mit einem Big Boot aus dem weg
räumt, als der Lulatsch angestürmt kommt. Dafür
versucht sich Damian an einem Inside Cradle!
1
2
3…..nein!
kickout durch
FoaB!
Der ist dafür
blitzschnell zur Stelle!
I’m sorry
fort hat….not! gegen Damian Rosario!
Ill Menit
beseitigt Finn, Cover!
1
2
3
!
!!!
Sieger des
Matches durch Pinfall und somit neue GFCW Tag Team-Champions:
M.E.D.!!!
Wir befinden uns Backstage und
erblicken einen eher legereren Kaiser. Ein weißer
Bademantel macht ihn fast zum Polarbären, so weiß
erstrahlt er. Außerdem sehen wir den
Kaiser in einer sehr
zurückgelehnten Position. Der Rücken nach hinten, die
Füße nach oben. Seine Augen sind mit je einer
Gurkenscheibe belegt. Ach,
Alex Ricks ist auch im Raum. Er ist
allerdings nicht ganz so entspannt, denn er hält die zuvor
erwähnten Füße in seinen Händen. Was auf
Anhieb einen
Würgereiz hervorrufen könnte,
wenn man es so liest, so muss man dazu sagen, dass die Füße
des Kaisers äußerst gepflegt aussehen. Wirklich, das
tun sie. Es könnte also schlimmer
kommen für den Mathematiker,
der offenbar die Aufgabe hat, die Füße zu massieren.
Antoine ist aber nicht zufrieden mit der Art und Weise.
Antoine:
„Alex, der Tag ist noch nicht vorbei. Etwas mehr
Enthusiasmus, wenn ich bitten darf.“
Man kann das Zähneknirschen
von Alex fast durch die Empfangsgeräte hindurch hören.
Aber er leistet Folge. Er will sein Wort nicht brechen.
Mit beiden Händen bearbeitet
er nun den kaiserlichen linken Fuß (der wirklich sehr schön
ist).
Antoine: „Das
ist schon besser so. Warum denn nicht gleich so?“
Der Mathematiker massiert stumm
weiter.
Antoine:
„Alex?“
Alex: „Ja?“
Antoine: „Ich
habe dich etwas gefragt.“
Alex hört das Massieren kurz
auf, um zu antworten.
Antoine: „Du
hörst auf, wenn ich es dir sage, Alex. Klar soweit?“
Er atmet schwer. Er atmet tief
durch. Dann massiert er weiter. Antoine kann es dank der
Gurkenscheiben nicht sehen, aber der Oberkörper von Alex
bebt nun sichtlich.
Antoine: „Und
atme gefälligst nicht so viel in meine Richtung. Unangenehm,
Alex. Ganz unangenehm.“
FADE OUT
Man sieht einen
jungen Mann im Fitness-Center. Es ist recht offensichtlich, dass
der, eher schlanke, Brillenträger noch nicht sehr oft hier
war. Aber trotzdem macht er sich voller Eifer an die Arbeit!
Doch schon das
anheben einer Langhantel wird für ihn zur großen Hürde
und er läuft bei seinem vergeblichen Versuch knallrot an,
bevor er aufgibt…
ES
IST NICHT WICHTIG, WIEVIEL DU DRÜCKEN KANNST…
Nun versucht
sich der junge Mann an den Laufbändern. Doch auch hier hat
er so seine Schwierigkeiten. So kommt es wie es kommen muss und
das Laufband wirft ihn von der Maschine, begleitet von einem
Aufschrei des Mannes…
ES
IST NICHT WICHTIG, WIE SCHNELL DU LAUFEN KANNST…
Vielleicht macht
er beim Seilspringen eine gute Figur? Der Anfang sieht zumindest
sehr vielversprechend aus… Bis der junge Mann übermütig
wird und andere Sprungtechniken ausprobieren will. Dabei
verheddert er sich sehr unglücklich im Seil und stolpert aus
dem Kamerabild, woraufhin ein unangenehmes Krachen und Klirren zu
hören ist…
ES
IST NICHT WICHTIG, DASS DU WEISST WAS DU TUST…
Unser Freund ist
vollkommen außer Atem und blickt auf seine Sportuhr, die
ihm zu seinem Entsetzen anzeigt, dass er erst seit knapp 10
Minuten trainiert… was eine resignierende Mimik unseres
jungen Herren erzeugt…
ES
IST AUCH NICHT WICHTIG, WIE LANGE DU DURCHHALTEN KANNST…
Frustriert lässt
sich unser fitnessinteressierter Freund auf einen Sessel plumpsen
und holt seinen Proteinriegel hervor, von dem er genüsslich
einen Bissen nimmt. Der unvergleichliche Geschmack, lässt
ihn den Fitness-Frust erstmal vergessen. Freundlich klopfen ihm
plötzlich wildfremde Muskelmänner anerkennend auf die
Schulter und mit vor Erstaunen offenem Mund, stellt er fest, dass
die Damen im Raum ihm eindeutige Blicke zuwerfen…
Kein Wunder! Das
ist ja schließlich auch nicht irgendein Riegel…,
sondern DAS Status-Symbol unter den Fitness-Fanatikern!
DAS
EINZIGE WAS ZÄHLT IST, DASS DU DABEI AM ENDE TROTZDEM
EINFACH VERDAMMT GUT AUSSIEHST!
Security
1: „Tretet zur Seite! Achtung! Achtung!“
Security
2: „Vorsichtig! Vorsichtig!“
Security
3: „Weg da hinten! Weg da!“
Wir
befinden uns irgendwo in einem schlecht beleuchteten Teil des
Parking Lot. Wir sehen, dass sich ein halbes Dutzend Security an
einem dunklen Van zu schaffen macht.
Die
Umgebungsgeräusche lassen auf eine äußerst
beklemmende Situation schließen. Denn wir hören Laute,
die an ein tierisches Grunzen erinnern. Ein wütendes
Schnauben
und
Stöhnen. Irgendetwas VERDAMMT GROSSES im Inneren des Van
bringt das gesamte Gefährt zum Schaukeln.
Security
4: „Ok, ich geh jetzt rein!“
Security
5: „Hast du den Taser dabei für den Fall der Fälle?“
Security
4: „Na sicher! Komm mal hier her und geh mir zur Hand!“
Security
6: „Öhm… … … Wieso ich?“
Security
4: „Weil ich einen zweiten Mann brauche. Also rein mit
dir?“
Security
6: „Also, ich mache hier ja mit, aber ich geh da nicht mit
dir alleine rein!“
Security
1: „Geh beiseite. Ich hab das jetzt schon ein paar Mal
gemacht.“
Zwei
der Sicherheitsleute gehen in das Innere des Van. Leider ist
unser Kamerawinkel so ungünstig,
dass
wir nicht gut sehen können. Doch als die beiden tapferen
Männer
hineinsteigen,
klingt das Grunzen und Stöhnen aufgeregter und gefährlicher.
Security
1: „Halt still, verdammt!“
Security
4: „ICH HAB ANGST!“
Security
1: „KOMMT NOCH EINER HER!“
Und
schon machen noch zwei Männer einen beherzten Satz in das
Innere. Man hört Kettenrasseln. Der Van schaukelt vor und
zurück, schaukelt nach vorne und nach hinten. Die tierischen
Laute lösen Unbehagen aus – und dann, nach einem
mehrsekündigen Kampf im Inneren,
stolpern
zwei Security mit Ketten in den Händen heraus. Beide ziehen
und zerren.
Und
dann verdunkelt sich die Welt!
Denn
ein gewaltiger Schatten tritt heraus. Es ist Bartholomäus!
Zum
ersten Mal werden wir Zeuge der Entladung des „Hünen
aus der Heilanstalt“. Alle sechs Security-Männer
ziehen und zerren an den Ketten, versuchen das Ungetüm in
Schach zu halten. Er aber schlägt, stöhnend und
brummend, wüst um sich, schlägt in alle Richtungen aus.
Alle Männer müssen sich größte Mühe
geben und all ihre Kraft aufwenden, um das „Geschöpf
aus dem Spessart“ möglichst in Schach halten zu
können. Alle rufen wild durcheinander, verzweifelt gibt
einer der sechs Anweisungen. Oder versucht es zumindest. Doch in
all dem Handgemenge und dem Gerufe geht es unter. Man hat größte
Schwierigkeiten, Bartholomäus unter Kontrolle zu bringen.
Dann tritt ein unscheinbarer, hagerer Mann fortgeschrittenen
Alters ins Bild und nimmt zwei der Ketten aus den Händen der
Security entgegen. Als Bartholomäus den Mann
mit dem pomadigen Gesichtsausdruck erblickt, der wortlos einmal
an den Ketten ruckt wie an einer Hundeleine, wird er plötzlich
nicht ruhig, aber ruhiger.
Die
Sicherheitsleute, die sich daraufhin sichtlich beeindruckt
zeigen, halten inne, bleiben aber dennoch in gemäßigtem
Abstand zu Bartholomäus. Wieder will sich „die größte
Naturgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat“, ruckartig
lösen. Doch noch einmal zieht Justus, der Chauffeur, an den
Ketten. Und schon herrscht Ruhe.
Nach
weiteren vier bis sechs Sekunden überreicht Justus die
beiden Ketten wieder den Sicherheitsleuten.
Und
nun wird Bartholomäus in das Innere der Halle geführt,
während wir langsam ausfaden…
I
Quit-Match: „Patient Zero“ Drake Nova Vaughn
vs. Zane „Purifier“ Levy Referee: Jack Bobo
Langsam
kehrt das Bild zu uns zurück und präsentiert wieder
das Live-Geschehen in der Halle. Die so seltsam anmutenden,
dünn besetzten Ränge. Der Ring. Sven. Pete.
Vereinzelter Applaus, Rufe, Vor… Ob Vorfreude das
richtige Wort ist? Atmete Zane noch vor der Show die Ruhe vor
dem Sturm ein, so schienen jetzt eisige Böen aufzuziehen
– was freilich wörtlich nicht sein konnte, doch
das ungute Gefühl wird man nicht so wirklich los, als
das Flimmern auf der Leinwand erlischt und die Halle in
Dunkelheit versinkt. Ohne jeden Ton, ohne jeden weiteren
Effekt, ohne jede Unruhe tauchen simple, schnörkellose
Lettern auf dem Tron auf. Weiß auf Schwarz, und nichts
weiter in der gesamten Arena scheint zu existieren.
Everyday we say
goodbye But never meant it Everyday we say
goodbye Failing to realize It might be the last
time Before the world changes And we fall even further
Einen
Moment bleiben die Zeilen unberührt stehen. Unbegleitet.
Bevor sie mit einem ohrenbetäubenden, kratzenden
Geräusch verschwinden und ein Wirbel aus Bildern über
das Tron gejagt wird, die als Szenen aus den
Auseinandersetzungen zwischen Zane Levy und Drake Vaughn zu
erkennen sind. Nach nichtmal einer Sekunde verschwinden sie
jedoch zusammen mit dem Geräusch, nur bevor es nach
kurzer Pause erneut ebenso grässlich wie zuvor aus den
Lautsprechern dringt und abermals – diesmal langsamer –
von den Bildern begleitet wird. Fast meint man
herausselektieren zu können, dass das Band einen
Augenblick zögerte, als die Drahtschlinge um Drakes Hals
gezeigt wurde. Doch erneut verschwindet alles, was zu sehen
war in der Dunkelheit der Arena.
Ein drittes Mal
ertönt das desaströse Geräusch, diesmal einige
Sekunden länger, um anzuschwellen, abermals ruckartig zu
verstummen und diesmal direkt von den ersten Tönen von
„I am Machine“ ersetzt zu werden, doch die
Leinwand bleibt dunkel.
I
wish I knew what it was like To care enough to carry on I
wish I knew what it was like To find a place where I
belong, but I am machine
Gleich
einem Blitzschlag in tiefster Nacht flammt ein greller,
einzelner Scheinwerfer in Richtung eines der oberen
Sitzblöcke auf. Und auf einer der Stufen steht, wie
schon zuvor am Abend Zane Levy. Die Harre waren erneut auf
wenige Millimeter exakt abrasiert, die zweiköpfige
Schlange, klein und unscheinbar, war auf den Arm tätowiert,
die zwei horizontalen Narben unter dem Brustkorb stachen
ebenso heraus, wie die vom Scheinwerfer angestrahlten,
knallend roten Augen. Letztere lagen noch halb im Schatten
der Kapuze der offenen, weißen Jacke, die über
seinen Schultern lag. Bis zu seinen Knien strecken sich die
weißen Stiefel, die mit einem dünnen, schwarzen
Stift beschrieben wurden. Mit einem gewaltigen Satz springt
Levy von der Stufe ab und über das Geländer.
Mit
einem rauschenden Ton entfaltet sich auf seinem Rücken
eine Konstruktion von schwarz gefederten Flügeln,
während Zane von einer Konstruktion am freien Fall
gehindert wird und elegant auf die Bühne gleitet.
Rasant, wenn man nicht permanent auf Zane starren würde
könnte man es fast verpassen, enthakt ein Mitarbeiter
die Sicherungen von Levys Körper, so dass der Purifier
sich in der Mitte der Stage positionieren kann. Jede Sekunde
einsaugend breitet er die Arme aus und legt den Kopf in den
Nacken, während ein Feuerwerk aus grünlichen und
weißen Scheinwerfern kunstvoll durch die Halle wandert,
bis schließlich nacheinander die Federn von den Flügeln
abfallen und Zane für einen Moment in dem See aus
Schwarzen Federn kniend zurücklassen, bevor er sich
aufrichtet und unter dem charakteristischen Schlag der
Ringglocke auf den Weg zum Ring begibt.
Laura:
„Das folgende Match ist ein I-Quuuuuuuit Match!“
In
sich gesunken wie eh und je, doch mit gleichmäßigem
Schritt nähert Zane sich dem Ring. Lächeln? Blick
zu den Fans? Nicht hier. Nicht heute. Nicht jetzt.
Laura:
„In diesem Match gibt es keine Pinfalls, kein
Abklopfen, kein Ringrichterentscheid, keinen Count-Out und
keine Disqualifikation. Die GFCW und ihre Mitarbeiter, sowie
Gremien tragen keine rechtliche Verantwortung oder Haftung
für die beiden Kontrahenten während und in Folge
dieses Matches. Der einzige Weg zum Sieg besteht darin, den
Gegner dazu zu bringen, die Worte „I Quit“ zu
sagen.“
Eins, zwei,
drei. Das obere Ende der Stufen war erreicht. Gedankenvoll
streift Zane Levy über das oberste Ringseil, bevor er
sich – den Blick zum ersten Mal richtig ins Rund
wendend – mit einem Satz über die Ringecke und in
die Mitte der Matte befördert.
Laura:
„Zuerst: Aus Anchorage, Alaska, USA. Mit offiziellem
Gewicht von 80 Kilogramm. Zane. Purifier.
LEEEEEEEEEEEEEEVYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY!“
Es
gibt keine Posen mehr im Ring. Es gibt kein genießen
der Atmosphäre in seinem ersten Auftritt bei Title
Nights. Langsam verstummt die Musik und Levy streift die
Jacke ab. Nicht bevor er aus deren Taschen jedoch zwei alte
bekannte zieht: Die verstärkten Handschuhe, die er sich
genüsslich und sorgsam über die Hände streift,
während ohne jede Umschweife Linkin Parks Forgotten die
Bühne übernimmt.
Sven:
„Was ein Moment für Zane Levy, aber sicherlich
nicht so glorreich bzw nicht so erfüllend, wie er es
gerne gehabt hätte.“ Pete:
„Naja. Andererseits denke ich, dass er es vielleicht
genauso wollte. Ich weiß nichtmal wo wir anfangen
sollen mit den beiden. Ich versuche es erst gar nicht.“
Von
Title Nights Flair keine Spur bei DNV. Völlig
unbeeindruckt, oder vielleicht im Gegenteil: überwältigt,
marschiert er stur über die Bühne zum Ring. Das
Titantron spielt bekannte Bilder. Aus den Boxen klingt
bekannte Musik. Blicke zu seinen Unterstützern –
vielleicht gar alten Freunden, Menschen, mit denen er Seite
an Seite stand, hier, in seiner alten Wirkungsstätte, in
Hannover – gibt es nicht. Er trägt bekannte
Klamotten.
Sven: „Es
geht nur um eine einzige Sache für die beiden und das
ist einen fast 10 Jahre alten Geist ihrer Vergangenheit zu
schlagen, der jeweils sehr sehr real vor ihnen stehen wird in
wenigen Augeblicken.“ Pete:
„Es ist Drakes dritter Jahresabschluss, die letzten
beiden konnte er erfolgreich gestalten. Vor genau einem Jahr
allerdings tauchte hier bei diesem Event Zane Levy zum ersten
Mal auf. Und hier sind wir.“ Sven:
„Alpha und Omega. Title Nights war und wird immer
besonders sein. Aber es steht zu befürchten, dass es in
diesem Fall nur besonders brutal wird.“ Pete:
„Es ist nicht nur ein Wrestlingmatch. Das hier ist so
viel mehr. Und nach allen Wendungen und Verbindungen die über
das letzte Jahr geschaffen und gelöst wurden steht heute
wirklich nichts mehr zwischen diesen Beiden, als der Wunsch
einander in den Staub zu drücken.“ Laura:
„Sein Gegner. Aus Anchorage, Alaska, USA. Mit
offiziellen 84 Kilogramm. Er ist der Rekordhalter für
die längste Regentschaft eines GFCW Champions jemals, er
ist der einzige Wrestler, der jemals ein Jahr mit
signifikanter Matchzahl ungeschlagen beenden konnte, er ist
der Mann, der in einem Jahr Antoine Schwanenburg und Alex
Ricks bezwang, um an die Spitze der Liga zu gelangen. PATIENT
ZERO! DRAKE! NOVA! VAUGHN!“
In
seinen Händen liegt der bekannte Baseballschläger,
als er achtlos die Jacke und Maske neben den Ring schleudert
und schließlich in selbigen rutscht. Da standen sie
nun. Und die Tore zur Hölle konnten aufgestoßen
werden.
Drei kurze Anschläge der Ringglocke. Das
Signal. Drake Nova Vaughn gegen Zane Levy. Eine Konfrontation
die vielleicht seit einem Jahrzehnt unausweichlich war,
wenngleich damals wohl noch niemand der beiden ahnte, auf
welche Art und auf welcher Bühne dieser Kampf
stattfinden würde – oder dass er es überhaupt
tun würde.
Pete:
„Sven normalerweise wäre ich froh in einer solchen
Begegnung einen Mann wie Jack Bobo in den Schwarz-Weißen
Streifen zu sehen, aber… Heute bringt das auch nicht
viel.“ Sven:
„Es bringt überhaupt nichts, alter Freund. Jack
hat einen einzigen Job und der ist den Arm des Mannes zu
heben, der seinen Gegner dazu bringt die Schmach auf sich zu
nehmen dem anderen ins Gesicht zu sagen: Ich kann nicht mehr
weiter gehen.“
Vielleicht
lag die Erwartung in der Luft, dass mit dem ersten Berühren
der Glocke im Ring der Krieg beginnen würde. Doch wenn
dem so war, erfüllen die beiden sie nicht. Vaughns
rechte Hand umklammert fest den Baseballschläger,
während seine stechend blauen Augen hinüber zum
Purifier wandern, der den Blick stur erwidert. Schwer sind
die Blicke zu lesen, während mehrere Tausend Augenpaare
auf dem Seilgeviert ruhen. Ohne den Blickkontakt zu lösen
zieht Zane noch einmal die Handschuhe an. Wohl mehr ein Tick,
als ein tatsächliches überprüfe des richtigen
Sitzens.
Auf der anderen Seite kreist der Schläger
zweimal durch die Luft. Es sind die letzten Sekunden. Sobald
der erste Schlag gesetzt wurde gab es kein zurück mehr.
Kein Wort. Kein zögern. Dieser fast schon wahr gewordene
Alptraum würde endgültig die Sphäre der
Fantasie verlassen. Und die Realität, für die hier
auch offiziell niemand die Verantwortung übernehmen
wollte, würde beginnen. Ein Schritt. Mehr ist es
nicht, den beide nach vorne machen. Zane wirkt
überraschenderweise ein klein wenig ruhiger während
man meint in DNVs Hand ein leichtes Zittern ausmachen zu
können. Und dann werden die Tore zur Hölle
aufgestoßen. Mit einem wilden Schwung der Waffe prescht
Drake nach vorne – keine Chance Zane mit solch einem
plumpen Vorstoß zu erwischen. Mit eiskalten Augen führt
der die Rechte in die etwaige Position von Vaughn, der aber
nichtmal daran dachte mit diesem ersten Ansturm zu treffen.
Noch in derselben Bewegung des Hiebes windet er sich aus den
Attacken Zanes heraus und schließt die Distanz.
Zwar
folgt vom Purifier noch ein zweiter Hieb mit der Linken, doch
DNV sah das ganze aus einem Kilometer kommen, fängt
seinerseits mit der linken ab und rammt den Bat in Levys
Magengrube. Ein leiser Ton dokumentiert den Fall des Bats,
als Infinity seinen zweiten Arm und sein gesamtes
Körpergewicht zur Hilfe nimmt, um seinen Feind zu Boden
zu schleudern und einen widerlichen Elbow Strike über
dessen Schädel zu ziehen, der gezielt fast wie eine
stumpfe Klinge über die Schläfe geführt wird.
Die Hände noch immer in den Verstärkten
Handschuhen führt Levy aber als hätte ihn kaum ein
Windhauch berührt einen Schlag nach oben, dem Drake mit
sauberen Bewegungen entgeht und seine Faust platt frontal im
Gesicht seines Gegner platzieren kann.
Doch die
Gefahr hier sofort in die Defensive zu geraten scheint Nova
zu groß und er gibt noch vor der nächsten
Gegenwehr seine dominante Position auf, rollt sich galant von
seinem Gegner und richtet sich ebenso schnell auf wie dieser.
Ein Roundhouse-Kick schnellt ins Leere, was die
Sekundenbruchteile öffnet, die jemand von Zanes Kaliber
benötigt. Klein und mit kurzer Reichweite, aber
wieselflink ist die Distanz geschlossen und krachend schnellt
der Handschuh an Drakes Kinn, was dessen Kopf ungesund
zurückfliegen lässt.
Der Patient Zero
taumelt, ein zweiter, gewaltiger Hieb in die Brust schickt
ihn auf die Bretter. Tollwütig umgreift Zane grob DNVs
Schädel, hämmert ihn auf die Matte. Mit einem
lauten Schrei tritt Levy unkontrolliert nach. Gegen den
Rücken mit einer stampfenden Bewegung, bevor er mit
blankem Hass den Fuß gegen die Seite des Kopfes krachen
lässt. Ohne eine Sekunde zu zögern wirbelt er herum
in Richtung der Ringecke, umfasst das mittlere Pad der
Turbnucke und reißt es gewaltsam aus seinem
vorgesehenen Platz. Erneut wird nun der Schädel des
Patient Zero umfasst und mit zwei wilden, ruckartigen
Bewegungen in die stählerne Befestigung gehämmert.
Schwer atmend und mit einer Mimik die Verzweiflung,
und doch rasende Wut, spiegelt schießt Levy in die
Gegenüberliegende Ecke, dreht wieder um und rauscht mit
maximaler Wucht mit dem Knie gegen den Hinterkopf Vaughns,
dessen Kiefer daraufhin erneut hart in den Stahl gepresst
wird. Wie besessen schießt DNV jedoch sofort auf
die Beine, spuckt Levy verachtend ins Gesicht, klammert
seinen Gegner regelrecht und versenkt seine Zähne in
dessen Kehle.
Sven:
„Falls irgendjemand noch fragen hatte, wie dieses Match
laufen wird, oder ob es wirklich zwischen diesen Beiden
zustande kommt: Ich glaube dieser Anfang beseitigt die
letzten Zweifel.“
Unter
einem Lauten Aufschrei versucht der Purifier mit mehreren
Hieben in die Magengegend Vaughn von sich zu lösen.
Einen, zwei Hiebe kann der ehemalige World-Champion noch
wegstecken, doch beim dritten Einschlag zwingen ihn die immer
noch durch die Handschuhe verstärkten Schläge
seines Gegners hustend auf die Knie. Der Abdruck ist deutlich
am Hals Zanes zu sehen, scheint aber keine größeren
Wunden hinterlassen zu haben, als ein Kratzer tun würde.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht greift er mit seiner
Linken hand kurz an die Seite seiner Kehle, als wolle er das
Gefühl mit seiner Hand ersticken, doch noch während
diesem kurzen Wundenlecken kickt er den knienden Drake weg
als wäre er ein Ball. Klatschend trifft der
Wrestlingschuh auf den Magen Drakes, dessen Keuchen und
Husten sich wieder intensiviert, als er zur Seite
kippt.
Zane: „Na
komm schon Drake! Kämpf gegen mich verdammt! Wehr dich
zumindest!“
Wieder
rauscht der Fuß gegen Drake, der sich aus dem Ring
rollt und seinen Sturz auf den Boden nur leicht auffangen
kann. Mit genervten Ausatmen quittiert sein Gegner diese
Entwicklung und Zane springt leichtfüßig über
das oberste Seil auf einer anderen Seite des Ring auf den
Hallenboden. Ruckartig dreht er sich um, umfasst ein wenig
ungelenk in den dicken Handschuhen die Ringschürze, die
vom Apron hängt und wirft sie nach oben, was ihm einen
guten Blick unter den Ring ermöglicht.
Pete:
„Ich habe nicht das Gefühl, dass DNV eine lange
Ruhepause erhält.“ Sven:
„Vom Regen in die Traufe und ich verspreche dir, dass
es immer schlimmer wird für ihn, wenn er keine Gegenwehr
findet.“
Klappernd
schleifen zwei Stühle über den Boden, einer für
jede Hand von Zane. Kurz dehnt Levy seinen Nacken bevor er
mit entschlossenem Gesichtsausdruck hin zum Patient Zero
läuft, der sich gerade am Kommentatorenpult empor
stemmt. Mit einem Aufschrei schwingt Levy einen Stuhl in
Richtung von Drakes Kopf, doch der weicht aus, was den Stuhl
halt auf den Tisch krachen lässt und sichtlich
unangenehmen Rückstoß durch Zanes Arme feuert, der
daraufhin den Stuhl sofort fallen lässt.
Pete:
„Spinning Heel Kick von Vaughn!“ Sven:
„Levy wankt!“
Die
Gelegenheit lässt sich jemand, der ein Jahr lang durch
Opportunismus an der Spitze der Liga stand natürlich
nicht entgehen und DNV setzt von hinten den Dragon Suplex an.
Mit einem Ruck reißt er den hilflosen Zane über
seinen Kopf, so dass der Nacken des Purifiers Bekanntschafft
mit der Kante des Kommentatorentisches macht.
Aggressiv
schießt Drake auf allen vieren auf sein Gegenüber
zu und beginnt an den Handgelenken Zanes zu zerren.
Pete:
„Er geht für die Handschuhe!“ Sven:
„Smart, würde ich sagen.“
Frustrierte
Schreie dringen aus Novas Mund als er zunächst den
ersten, dann den zweiten Handschuh ins Publikum feuert und
Levy in Folge dessen die vernichtende Wucht seiner Schläge,
die schon vor Wochen NEMESIS zum Verhängnis wurde. Noch
immer scheint der Schmerz vom Nacken durch den Körper
Levys zu fluten, was Vaughn die Chance präsentiert ihn
vom Boden auf die Beine zu zerren.
Drake:
„Warum musstest du hier her kommen hm?“
Als
wolle er ihn erneut suplexen, diesmal in Version des Back
Suplex, hebt Drake ihn über seine Schulter, doch lässt
ihn stattdessen platt mit dem Rücken auf das Pult
aufschlagen. Sofort reißt er einen der Tablet
Bildschirme vor Sven und Pete von Tisch und zerschmettert das
Gerät auf der Stirn Zanes.
Pete:
„Ja aber...“ Drake:
„WARUM?“
Mit
einem kehligen Lachen, fällt Zane vom Pult und versucht
sich vom Boden aufzustemmen, doch scheint nicht ganz in Synch
mit seinem Gleichgewichtssinn zu sein, was Drake als
Aufforderung versteht mit einem Schrei einen der Stühle
aufzuheben und mit einer Wucht über Levys Rücken zu
schmettern, die das Stahlkonstrukt einmal in der Mitte biegt.
Energisch klappt er den Stuhl auf und klemmt Zanes Kopf in
diesem ein.
Drake: „Gib
einfach auf Zane. Bitte. Wir gehören nichtmehr an den
selben Ort.“
Das
lachen von Zane wird stärker.
Zane:
„Halt einfach die Fresse Drake, bitte.“
Nova
presst die Lippen aufeinander und hebt den zweiten Stuhl auf,
auf dem seine Augen kurz verweilen.
Sven:
„Oh nein ich kann nicht wirklich gute Absichten
erahnen.“ Pete:
„Wie tief muss der Graben sitzen, der sich über 8
Jahre zwischen ihnen aufgetan hat. Ich hoffe ich werde es nie
verstehen können.“
In
einer einzigen Bewegung schwingt Drake den Stuhl über
seinen Kopf, wirbelt herum und schmettert auch den zweiten
Stuhl über Zanes Rücken. Und ein zweites Mal. Wie
ein bessessener scheint Levy den Schmerz ignorieren zu wollen
und zerrt stattdessen am Stuhl, der seinen Hals einklemmt, um
dieser Gefahr Herr zu werden, doch Vaughn hat nicht den Plan
sein Setup ins nichts laufen zu lassen… und stampft
hart auf den Stuhl, der am Zuklappen nur von Zanes Kehle
gehindert wird. Doch unerklärlicherweise gelingt es
diesem direkt nach dem Tritt doch die Falle von seinem
Schädel zu lösen, wenngleich er nun schwer um Luft
zu kämpfen hat. Ein Fakt, auf den DNV reagiert, indem er
Levy auf den Rücken dreht und primitiv mit beiden Händen
dessen Kehle umschließt und zudrückt. Sofort
schießen die Hände nach oben, Versuchen die Drakes
zu lösen, doch der Griff ist eisern.
Sven:
„Man hat den Eindruck Zanes Augen wollten aus seinem
Kopf springen.“ Pete:
„Kein Mensch kann das Lange aushalten.“
Doch
mit der limitierten Luft, die ihm bleibt grinst Levy nur nach
oben in die blauen Augen seines Gegners.
Zanes Arm
scheint zu erschlaffen, doch Vaughn löst nur den Griff
und schiebt sich auf die Beine.
Sven:
„Was?“ Pete:
„Ein bewusstloser Mann kann nicht I Quit sagen
oder?“ Sven:
„Du hast einen Punkt...“ Zane:
„Weißt du das witzige...“
Tief,
einmal, zweimal, saugt er Sauerstoff in seine Lungen.
Zane:
„...ist, dass ich die scheiße niemals loswerde,
die du mir angetan hast, aber sobald du mal ein Jahr mit den
Folgen deiner Taten konfrontiert bist….“
Vaughn
scheint ihn nicht hören zu wollen, gabelt ihn vom Boden
auf und scheint Zane wie einen Rammbock in den Stahlpfosten
des Rings feuern zu wollen. Doch mit starken Bewegungen kann
Levy sich aus der Situation lösen und stößt
stattdessen Drake von sich der stolpert und in die
Stahlstufen poltert.
Zane:
„Verlierst du die nerven.“
Kurz
ruhen seine Augen noch auf DNV, der sich aber schon wieder
vom Boden aufkämpft, der Schulter nicht einmal Beachtung
schenkt, die gerade mit dem Stahl kollidiert war. Doch kaum
eine Sekunde später findet sein Griff auch auf dieser
Seite des Rings den Bereich unter dem Ring, unter dem er
einen langen, ledernen Gurt hervorzieht. Noch weiß Nova
nichts von seinem Schicksal, während er sich von den
Treppen abstemmt und wieder umdreht um sich seinem Gegner zu
stellen. Schnalzen rauscht der Gurt vorwärts, schlägt
in Drakes Brust ein und treibt ihn zurück.
Zane:
„Ich hab dir gesagt du musst mich killen, um heute
nicht zu verlieren.“
Mit
aller Gewalt schlägt der Gurt auf Vaughns Rücken,
begleitet von einem lauten Aufschrei und dem Versuch Drakes
zu entkommen, doch Levy ist flinker.
Hallend schallt
der nächste Schlag durch die Arena, kommentieren
spöttisch die blutigen Striemen auf der Haut DNVs.
Drake: „Wenn...“
Mit
einem Aufstöhnen muss er sich selbst unterbrechen, als
Levy einen weiteren Abruck dem Rücken des Patient Zero
hinzufügt.
Drake:
„Wenn es sein muss….“
Die
Stimme wirkt schwach, doch als Zane den nächsten Schlag
ansetzt wirft Drake sich mit voller Wucht durch ihn hindurch,
hinein in Levy, den er zu Boden reißt. Fast scheint auf
dem Gesicht des Purifiers ein Ausdruck der Überraschung
zu liegen, den DNV aber sofort mit einem Faustschlag gegen
den Kopf wegwischt. Unter Zanes linkem Auge öffnet sich
eine Wunde, was Nova sofort bemerkt und seine Nägel über
die offene Wunder ratschen lässt.
Unter
sichtlichen Mühen zerrt Drake seinen Gegner vom Boden
hoch, sein Rücken erstrahlt nahezu in rot, die Striemen
scheinen das gewaltige Hydra-Tattoo förmlich zu
übermalen. Mit aller Kraft, die er aufbringen kann
hämmert er Zane in die Absperrungen um den Ring. Der
prallt Regelrecht ab, einige Zentimeter zurück in Novas
Richtung und landet erneut auf den Matten neben dem Ring, die
wohl absolut gar nichts tun, um diesen Aufprall abzufangen.
Einige Male tritt DNV noch nach. Jeder Tritt gegen den Kopf
ist gefüllt mit blanker Abneigung. Unter lauten
Atemzügen starrt er auf den Mann zu seinen
Füßen.
Drake:
„Wenn es sein muss...“
Noch
immer zeigt sich hinter ihm unheilsvoll der Bereich unter dem
Ring, vor dem Vaughn in die Hocke geht und nach etwas zu
suchen scheint.
Pete:
„Oh weh das kann nicht bedeuten, dass es hier
irgendeine Entspannung gibt.“ Sven:
„Noch können beide laufen. Mach dir keine
Hoffnungen auf ein glimpfliches Ende Pete.“ Pete:
„Ich sags dir wie es ist Sven ich… Weiß
nicht, wie ich das kommentieren soll?“ Sven:
„Wem sagst du das.“
DNV
ist derweil fündig geworden. Ein kleines,
undurchsichtiges Säckchen liegt in seinem Griff, während
sich hinter ihm Zane wieder aufrappelt möchte. Doch mit
einem schwingen des Gegenstandes in seiner Hand in den Nacken
seines Gegners schickt der Patient Zero ihn wieder zu Boden.
Ein undefinierbares Geräusch dringt aus dem Säckchen,
das Drake nun zwei, drei, viermal gegen den harten Ringapron
schmettert.
Sven: „Was
tut er da?“
Antwort
wird vom Mann in Frage selbst gegeben. Grinsend öffnet
er den Beutel und entleert seinen Inhalt auf dem Boden neben
Zane.
Glasscherben.
Achtlos fällt der nun
leere Beutel auf den Boden, während Zane seine Augen auf
das Glas richtet und sich auf alle viere schiebt. DNV schenkt
dem ganzen keine Beachtung, geht nur stoisch zwei Schritte
zurück.
Pete: „Oh
neinneineineinNEIN!“
SHATTERED
MASKS
Ein
Aufschrei dringt durch die Halle. Zwei, genauer gesagt.
Einmal das kollektive Rufen, Stöhnen und Raunen des
Publikums. Einmal Zanes Stimme die gellend durch das Rund
dringt. Jack Bobo verzieht in angemessener Distanz das
Gesicht, die Kamera fängt einige Fans ein, die in bester
„Man kann weder hin- noch wegsehen“-Manier die
Hände vor dem Gesicht haben, doch zwischen den Fingern
hervorblicken.
Das Bild findet wieder die beiden
Gegner – und Vaughn, der Levys Kopf wie eine Trophäe
aus den Scherben empor zerrt.
Drake:
„Ich soll dich umbringen, hm? Ich soll dich umbringen?
Na komm schon Zane. Gib auf. Lauf weg.“
Wie
durch ein Wunder scheinen Zanes Augen nicht getroffen worden
zu sein, doch der Rest seines Gesichts ist übersäht
von Schnitten und kleinen Splittern, die in der Haut stecken.
Blut rinnt aus den zahlreichen dünnen Wunden.
Zane:
„Ich bin nicht wie du, Drake. Ich laufe nicht
weg.“
Zwei,
vielleicht nahezu drei, Sekunden sieht Vaughn ausdruckslos
auf Levy, bevor er ruckartig dessen Schädel erneut, und
erneut, und erneut in die Scherben schmettert. Doch trotz
aller Schmerzensschreie, deutet nichts daraufhin, dass Zane
seine Ankündigung nicht halten würde.
Rasend
vor Zorn wendet Drake sich von Levy ab, wohl um seine nächste
Gräueltat zu planen, doch er kommt keinen Schritt weit,
bevor er hustend und würgend zu Boden kracht. Egal wie
entschlossen du bist: Es gibt gewisse Körperstellen an
denen ein Treffer immer Wirkung zeigen wird. Unfähig zu
stehen, aber sehrwohl fähig Drake das Leben zur Hölle
zu machen zieht der noch immer kniende Zane die Faust zurück
und schleppt sich ungelenk auf die Seite des Rings, die vor
der Rampe liegt. Nicht ohne Ziel zeigt sich, denn auch hier
wandert die Ringschürze nach oben.
Sven:
„Bei allem, was heilig ist...“
Unter
dem konstanten Rinnsal aus Blut, das von seinem Gesicht
tropft, mit dem Schweiß vermischt das Sehen erschwert,
zerrt Levy schleifend ein Brett unter dem Ring hervor. Über
und über bespickt mit Stacheldraht.
Zane:
„Hey Drake...“
Mit
einem kurzen Ausfallschritt zur Seite, um sein Gleichgewicht
zu halten, schlurft Zane zurück zu dem Platz, an dem
Drake lag. Oder: Liegen sollte. Denn der Patient Zero hatte
sich, hockend und somit außerhalb der Augen von Levy,
eine Leiter unter dem Ring geschnappt. Und genau die rauscht
nun auf Kniehöhe gegen Zane. Unter heftigen
Schmerzlauten sackt er zusammen, der Griff sofort gegen das
Bein. DNV aber ist erbarmunglos, hebt die Leiter über
seinen Kopf und lässt sie wie die Klinge einer
Guillotine wieder auf das Bein rauschen.
Drake:
„Was ist denn Zane? Hm? Ich hör dich ja gar nicht.
Komm schon. Schrei für mich!“
Diesmal
kracht die Leiter klappernd in die Magengegend Levys. Und ein
weiterer Stoß soll folgen, unter dem sich der Purifier
allerdings wegrollen kann, sodass Nova erstmal den
unerwarteten Aufschlag der Leiter auf dem Boden wegstecken
muss. Ein wenig perplex blickt er durch die Sprossen der
Leiter, die er vor sich hält, als Levy sich an der
Barrikade blitzartig hochzieht und in einem Beispiel
unfassbarer Athletik nur mit der Kraft des gesunden Beins
abspringt und ebenfalls nur mit diesem Bein die Leiter in
Drakes Gesicht tritt.
Der ungelenke Aufschlag auf dem
Rücken, mit dem Zane zu kämpfen hat, dürfte
jedoch leichter zu verarbeiten sein, als der Fakt, dass der
zusammenprall mit der Sprosse DNVs Stirn förmlich
explodieren lassen zu scheint. Levy tut, was er kann, um
schnell auf die bei… das bein zu kommen und irgendwie
zum taumelnden Vaughn zu kommen. Mit Erfolg.
Pete:
„German Suplex und Drakes Nacken kracht auf die
Leiter!“
Jetzt ist
es Zane, der besessen scheint,wild darum kämpft Drake
irgendwie in Richtung des Brettes zu ziehen. Mit einem Blick
der trotzig wie ein kleines Kind und gefährlich wie ein
Attentäter wirkt, stemmt er auf das angeschlagenen, ja
fast nutzlose, Bein in den Boden – und Drake nach
oben,wie zu einem Suplex.
Doch die Landung geht nach
vorne. Und Drake schlägt Gesicht voran in den
Stacheldraht ein.
HOLY
SHIT
PLEASE DONT DIE
HOLY SHIT
PLEASE
DONT DIE
Zane
geht neben Drake in die Hocke.
Zane:
„Ich schlage vor… du rennst noch einmal vor mir
davon, hm?“ Drake:
„F….Fi….“ Zane:
„Was ist das hm, Drake? Ich hör dich nicht? Wie
war das? Schrei für mich!“
Demonstrativ
setzt Zane seinen Fuß auf den Nacken von Drake und
drückt die Ferse in dessen Nacken, was mehr und mehr
Widerhaken ermöglicht sich in Drakes Gesicht zu Bohren.
Und der tut Zane den Gefallen nicht.
Zane:
„Warum wimmerst du nicht wie der jämmerliche
Abfall, der du bist, hm?“ Drake:
„Make me, Zane.“
Zitternd
ballt der Purifier die Fäuste zusammen.
Zane:
„Und du fragst mich… DU. FRAGST. MICH. Warum ich
dich nicht in Ruhe lasse?“ Drake:
„Wenn du hier gewinnen willst… Dann musst du
Einsehen, dass du genauso weit wie ich gehen würdest um
nur zu kriegen was du willst...“
Röchelnd
atmet er ein.
Zane:
„Nein…. Nein...“
Er
schüttelt den Kopf und wendet sich wieder dem Ring
zu.
Zane: „Ich gehe
weiter.“
Nun kommt
die Kälte die aus Levy dringt auch bei Drake an, der
versucht sich irgendwie aus dem Draht zu reißen, doch
mit jeder Bewegung scheint mehr und mehr Energie von dem
mittlerweile roten Draht aus Drakes Körper gesogen zu
werden.
Pete: „Heilige
Mutter...“
Kratzend
kommt unter dem Ring ein zweites Brett zum Vorschein. Wieder
über und über bespickt mit dem fatalen Draht.
Gerade so reicht Zanes Armspanne um das Brett an den Seiten
hochzuheben, und wenn er sichtlich die Zähne
zusammenbeißt, es in die gewünschte Position zu
bringen.
Sven:
„NEIN!“
Mit
einem gewaltigen Schwung lässt Levy das Brett fallen.
Draht nach unten. Auf Drake. Der hilflos zwischen den Beiden
Brettern liegt.
Pete:
„Kann…. Kann das wirklich niemand
stoppen?“ Sven:
„Ich… Keine Ahnung, man es MUSS jemand
tun.“ Zane:
„Viel...Viel… weiter.“
Sein
Blick wandert zur Leiter. Die Zeit scheint stillzustehen in
der Halle. Fast genüsslich stellt Zane unnötig
sorgfältig die Leiter auf, beobachtet dabei Vaughn, der
hilflos wie ein gefangenes Tier kämpft sich aus der
Falle zu befreien. Und man kann nur erahnen, wie viel dieses
Match einem Mann bedeutet, der bereit ist durch solche
Schmerzen zu gehen und weiterzukämpfen. Und als wäre
es der erste Ton in einer unheilsvollen Melodie, trifft Levys
Fuß auf der ersten Stufe auf. Schnaubend atmet er aus,
umklammert fest mit beiden Händen die Leiter, als das
Bein den Dienst verweigert. Doch von solche trivialen Dingen
scheint sich Zane nicht aufhalten zu lassen, kämpft sich
mühsamst nach oben. Sprosse für Sprosse.
Pete:
„WARTE WAS?“
Das
oberste Brett bewegt sich, reißt noch in widerlicher
Manie an Drakes Rücken doch fällt, als er sich aus
dem Draht nach oben stemmt. DNV mutet an, als wäre er
einem Horrorfilm entsprungen. Von Kopf bis Oberkörper
wurden von dem verhakenden Draht plump wunden in den Körper
gerissen, doch Zanes aufgerissene Augen gelten wohl nicht dem
Fakt, wie Drake aussieht, sondern dass er steht. Und Levy
über Zwei Meter über dem Boden hängt.
Drake:
„Mir wurde gesagt ich sei tief gefallen wegen dir. Have
some back, Zane.“
Mit
einem Ruck kippt die Leiter und Zane schlägt auf der
Rampe zum Ring auf. Ein einzelner, dumpfer Laut. Keine
Regung. Starr streckt Levy den Arm in die Luft, leichtes
Zucken ist alles, was an Bewegung in seinem Körper
steckt.
Sven: „Aus.
Schluss, verdammt.“ Pete:
„Sven du...hast selbst gesagt ein bewusstloser kann
nicht I Quit sagen.“ Sven:
„Mir doch egal.“ Pete:
„Das Match muss einen Sieger haben.“
Mehr
eine grausame Erinnerung an ihn selbst, als eine Erklärung.
Als würde es irgendwas bewirken, kniet Nova,
noch immer zitternd vor Schmerz und Anstrengung, neben ihm
und verpasst Levy wiederholt Ohrfeigen.
Drake:
„Tja Zane. Und was jetzt.“
Mit
glasigen Augen scheint der Purifier wieder in der Halle zu
landen. Sichtlich irritiert wirkt er dennoch, scheint wie aus
Instinkt in Richtung von Drake zu schlagen, nicht dass Wucht
dahinter wäre.
Sven:
„Weiß er überhaupt wo er ist?“ Pete:
„Ich glaube nicht, dass er das muss. Sein Hass gegen
Drake treibt ihn weiter.“
Zane:
„… fick dich, Drake.“ Drake:
„Tja.“
Seelenruhig
schlendert er zurück in Richtung des Rings. Blut, Draht,
Stahl zieren das Bild um den Ort, an dem Wrestling eigentlich
stattfinden sollte. Doch das hier was eher eine
Live-Übertragung eines Krieges. Eines Matches in dem
keine Spur mehr von Wettkampf lag. Dafür aber das
Gewicht von zwei Leben, die wohl nie wieder so sein würden
wie vor dem Anläuten. Title Nights war die Bühne
die Legenden und Karrieren erschaffen konnte oder sie nehmen.
Und in diesem Fall war es letzteres. Zwischen dem Chaos um
den Ring liegt, fast schon unscheinbar, Vaughns Baseballbat.
Mit leisem Kratzen beginnt Drake ihn in der Mitte
aufzudrehen. Es war bekannt.
Auf der Rampe robbt Levy
von DNV weg, scheint dem Bat entrinnen zu wollen, bemerkt
nicht, dass der nichtmal in den Händen seines Erzfeindes
lag. Kraftlos sackt Zane auf der Bühne wieder auf den
Boden. Fast symbolisch liegen noch einige Federn seines
Entrances an dem Ort. Hinter ihm tritt Nova die Rampe hinauf.
Levy war geschlagen. Lag zu Füßen Drakes. Doch der
schreitet an ihm vorbei… Nein, er steigt über
ihm, der Fuß findet den Kopf. Ein Blick von der Bühne.
Ein zufriedenes Nicken. Das kleine Fläschchen, das in
dem Bat verborgen war wird geöffnet.
Neben der
Bühne sammeln sich Ersatztische, feinsäuberlich
gestapelt. Und übergossen mit brennbarer Flüssigkeit.
Wie viele Funken es gebraucht hat, um zu diesem Punkt zu
kommen? Wohl nichtmal Drake und Zane vermögen das noch
zu sagen. Ein Streichholz zu entzünden benötigt
genau einen.
Drake: „Hey
Zane. Hast du dir jemals gewünscht du könntest
deine vergangenheit einfach…. Verbrennen? Well. Ich
kanns versuchen, oder?“
Mit
leeren Augen fällt das Streichholz, trifft auf den Stoff
über den Tischen. Gierig greifen die Flammen das Tuch,
rauschen über das Benzin, krallen sich in das Holz. Ein
Sonnenwendfeuer ohne Sonnenwende. Doch ein Wendepunkt im
Leben Drake Nova Vaughns und Zane Levys. Noch immer liegt
Zane regungslos auf der Bühne, von wo DNV ihn aufzerrt,
als wäre er der fünfte Reiter der Apokalypse.
Pete: „ich will
das nicht mehr sehen, sven.“
Zane:
„...wir….wir wollten immer zusammen untergehen,
weiß du noch?“ Drake:
„Ich erinnere mich, Zane. Und dieses Verspreche löse
ich ein.“
Zane wird
positioniert. Gehoben. Und Drake springt.
DARK
ENLIGHTMENT PILEDRIVER
Krachend
schlagen beide durch die Tische, noch immer lecken Flammen in
die Halle. Nun sind endlich Mitarbeiter mit zahlreichen
Feuerlöschern vor Ort, doch es war zu spät. Der
Schaden war angerichtet. Unter Löschschaum und
verbranntem Holz liegen regungslos Drake Vaughn und Zane
Levy.
In der Halle herrscht Stille. Niemand scheint
ein Wort zu sagen, als hastig medizinisches Personal
herbeieilt, Tragen vor sich herschiebt. Luna Rosario sprintet
die Rampe hinab, Tränen laufen über ihr Gesicht,
doch Jack Bobo hält sie davon ab zu ihrem Partner zu
gelangen, den er lieber ungeteilt den Ärzten überlassen
will.
Doch während Zane unter panischem Winken
und Rufen behandelt wird und auf die Trage verfrachtet
schiebt Drake, Striemen auf dem Rücken, verbrennungen
und risse am ganzen Körper sich wieder auf die Beine.
Stockend, langsam, schwach, geht er auf Luna zu. Im
Hintergrund wird zügig die Trage mit Zane in den
Backstagebereich geschoben. Doch als Luna Drake umarmen will,
schiebt dieser sie mit ausgestrecktem Arm von sich.
Drake:
„Luna. Wir sind nicht fertig.“ Luna:
„Was… wie weit willst du noch gehen Drake? Es
ist doch egal, wer dieses Match gewinnt. Sag es einfach, gib
auf, es ist egal Drake, wir brauchen dich. Ich will das das
vorbei ist Drake.“
Im
Vorhang kann man Finn und Damian erkennen, besorgte Blicke.
Doch Vaughn wendet sich ab.
Drake:
„Ich auch. Deshalb mache ich weiter.“ Luna:
„Drake du kannst ihn nicht wirklich umbringen! Er wird
niemals aufgeben, das weißt du!“ Drake:
„Kann ich nicht?“
Drake
greift sich einen der umstehenden Stühle, klappt ihn
zusammen und schlurft in Richtung des Backstage-Bereichs.
Drake:
„...nicht….vorbei...“
Das
Bild wechselt, hin zu Sven und Pete, in deren Minen Unglaube
und Ratlosigkeit liegt. Aber scheinbar lag auf ihnen auch die
Verantwortung hier jetzt etwas zu sagen. Pete scheint in
Richtung der Zeitnehmer zu sprechen, Sven hält die Hand
aufs Ohr, als wolle er extragenau zuhören, was ihm
gesagt wird.
Sven:
„Pete ich… Glaube, entgegen allem, was wir uns
wünschen, das Match ist nicht beendet.“ Pete:
„Korrekt.“
Mehr
als ein einzelnes Wort fällt nicht aus seiner Kehle. Und
das Bild geht über in Szenen aus einem Backstagegang,
durch den DNV sich mit dem Stuhl in der Hand schleppt, die
andere Hand stützt ihn an der Wand ab, hinterlässt
immer wieder rote Striemen, so wie auch der Boden eine
Brotkrumenspur aus rot auf sich trug.
Drake:
„Na komm schon, Zane...“
Mit
einem Knall schlägt ihm eine Tür ins Gesicht. Drake
stürzt. Der Blick in den Raum hinter der Tür wird
freigegeben, zeigt eine umgeworfene Trage, ausgeschaltete
Sanitäter. Levy wirft sich sofort auf Drake, holt aus
und schlägt mit einem Gegenstand in seiner Geschlossenen
Faust zu. Instinktiv reißt Nova den Arm nach oben, in
den sich die Schere in Zanes Hand bohrt.
Zane:
„Ich lebe noch, Drake.“
Mit
einem Aufschrei reißt Vaughn den Stahl aus einem Arm
und feuert einen Headbut nach oben, treibt Levy noch sich
runter, worauf der durch den Gang den Rückzug antritt.
Nova angelt den Stuhl vom Boden und nimmt die Verfolgung auf.
Drake: „Warum,
Zane…. Warum.“
Ein
Schnitt bringt uns wieder zu Zane, der in einem der
Treppenbereiche gelandet zu sein scheint, die heiligen
Katakomben verlässt. Vaughn hatte ihn sichtlich aus den
Augen verloren und wird überrascht, als der Purifier
hinter einer Ecke lauert und Vaughns Kopf überredet
Bekanntschaft mit dem Treppengeländer zu machen.
Klappernd fällt der Stuhl abermals auf den Boden, doch
verweilt dort nicht lange, denn Zane gabelt ihn auf und
schmettert ihn über Drakes Kopf. Der Patient Zero fällt
flach auf die Treppe, schlägt ein weiteres Mal heftig
auf. Zanes Bein scheint noch immer keine wirkliche Funktion
zu haben, einige der Wunden weißen Bandagen auf.
Benommen krallt Nova sich an die nächste Stufe, und die
nächste, Versucht die Treppen hinauf seinem Peiniger zu
entrinnen.
Belustigt schreitet Zane langsam und
grinsend neben ihm her.
Zane:
„Drake. Nova. Vaughn. Der große Boss. Kriecht im
Staub. Dieses Bild war all die Jahre wert Drake. Jeden Tag,
jede Nacht. Ich hab mich nie so lebendig gefühlt
Drake.“
Hinter den
beiden schießt nun auch Jack Bobo herbei. Eine zynische
Erinnerung daran, dass das hier immer noch ein offizielles
GFCW Match war.
Zane:
„Na los.“
Er
hebt Drake auf die Beine. Der scheint sofort wieder
zusammensacken zu wollen, doch krallt sich an Zane fest,
verhindert den Sturz.
Zane:
„Wehr dich. Kämpfe, Drake. Oder willst du etwa
wirklich mir unterliegen?“
Hart
stößt er Vaughn gegen die Wand, doch der schnellt
nach vorne und platziert einen gewaltigen Hieb in Zanes
Gesicht.
Drake: „Was
ist nur aus dir geworden.“ Zane:
„Alles, was du immer wolltest oder?“ Drake:
„Nein….nein, Zane, ich...“ Zane:
„Spars dir!“
Nun
treibt Zane wiederum Drake mit heftigen Schlägen zurück.
Hinter den beiden scheint sich wieder das innere der Arena
aufzutun, vor dem Zugang springen zwei Security-Kräfte
zur Seite um den Kampf nicht zu behindern. Es war dieselbe
Sektion auf der Zane und Luna sich am Beginn des Abends
trafen. Es war derselbe Punkt, von dem aus Zane vor einer
gefühlten Ewigkeit hinabstieg um in diese Hölle zu
treten. Wie das Leben manchmal spielt.
Ein wenig
unbeholfen stolpert Drake durch die Reihen der leeren Sitze,
fällt schließlich, was Zane nutzt um Novas Arm zu
greifen.
PEACEKEEPER
Zwischen
den Sitzen ist Vaughns Gegenwehr schwer zu erkennen, doch
viel scheint nicht mehr übrig zu sein. Wie ein Berserker
reißt Levy am Arm seines Gegners, doch nach allem, was
diese beiden durchgestanden haben muss man befürchten
dass die Aussicht auf einen gebrochen Arm nichtmal
ansatzweise Beweggrund ist hier eine Niederlage
einzugestehen. Gerade als DNV sich wieder auf die Beine zu
kämpfen scheint ist in der fast stillen Halle ein
gespenstisches Knacken zu hören und Zane Levy hält
plötzlich einen Arm in den Händen in dessen
Gelenken nicht mehr der geringste Widerstand liegt.
Fast
ein wenig überrascht von einem eigenen Erfolg wird er
von dem schnellen Gegenschlag Drakes in Form von zwei
schnellen Kick völlig überrascht. Ein dritter Tritt
gegen den Kopf schickt Zane rückwärts, er stolpert,
sein Fuß findet keinen Halt auf der Treppenstufe und
brutal stürzt Zane ca. 20 reihen abwärts und kommt
am Geländer zum liegen.
Den gebrochenen Arm
umklammernd scheint man nun auch in Drakes Augen tränen
zu sehen unter all dem Blut, den Narben.
Drake:
„WAS MUSS ICH TUN VERDAMMT?“ Zane:
„Du…..kannst nicht gewinnen.“
Sein
Körper scheint endgültig aufgegeben zu haben.
Lethargisch lehnt er sitzend am Geländer.
Zane:
„Aber ich bin wirklich gespannt, wie weit du gehst,
Nova.“
Zitternd,
auf einem Bein, grunzend, schnaubend, verzweifelt versucht
Levy noch ein weiteres Mal zurück auf die Beine zu
kommen.
Zane: „Aber
was frag ich. Es gab nie eine Grenze für dich. Darum
geht es hier doch, verdammt. Deshalb musst du aufgehalten
werden.“
Doch Nova
scheint ihn nicht mehr zu hören. Und während Zane
in seinem Kampf den Kopf von Drake weggedreht hat sieht er
ihn nicht kommen. Mit Anlauf, dem gesunden Arm schlägt
der Patient Zero mit einer Lariat ein. Problemlos wird Zane
über das Geländer befördert. Als würde er
über das oberste Seil fallen. Doch der rettende Boden
ist scheint endlos weit weg, als Zanes Körper aus den
Rängen stürzt und in die Sitzreihen unter den
Beiden trifft. Mit verzerrtem Gesicht starrt Drake
hinter. War es zuvor nahezu still, so war es jetzt
totenstill. Das einzige, was wohl niemand erwartet hat, war
Zane Levy, der sich noch immer bewegt. Auf dem Rücken
liegend hob sich zitternd sein rechter Arm in Richtung
Vaughns, ein erhobener Mittelfinger und ein Grinsen bevor
Levy erneut langsam ins Reich der schlafenden zu gleiten
scheint.
Ein leichtes Kopfschütteln, Unglaube,
Verzweiflung bei Drake. Der gesunde Arm tippt dem neben ihm
stehenden Jack Bobo auf die Schulter.
Drake:
„Hey Jack….“
…..
Drake:
„I quit.“
DNVs
Körper versagt den Dienst, er sackt neben dem
Ringrichter zusammen, als ein Gongschlag die Stille
durchbricht. Sieger
des Matches: Zane Levy!!!
Und
noch nie erschien ein Resultat so klein verglichen mit dem,
was dazu geführt hatte. Keine Musik tönt in die
Halle. Kein Applaus brandet auf, kein Jubel. Niemand war
dafür hier. Niemand kam für diese Bilder. Wie durch
einen Schleier scheinen die Rosarios, medizinische Kräfte
und offizielle zu dringen. Sven und Pete waren nicht zu
hören. Zane Levys Besessenheit hatte ihn weit getragen.
Drake Nova Vaughn war endgültig gefallen. Doch welcher
Preis wurde gezahlt. Wie sehr mussten diese beiden von ihrer
Vergangenheit gefangen gewesen sein, um bereit sein alles zu
opfern. Und doch wirkte es irgendwie, als würde man
nun auch das Licht am Ende des Tunnel sehen können.
Es
war vorbei.
Es war still.
Raymond
„Morbeus“ Douglas läuft gedankenversunken durch
die Gänge der Tui-Arena. In Kürze steht sein Match
gegen Rob Gossler an. In den letzten Tagen hat er sich minutiös
auf diesen Kampf vorbereitet, der ein wichtiger Wegweiser für
die Zukunft in der Promotion für ihn zu sein scheint. Im
Ring lief es in den ersten Shows nach Brainwashed ganz
ausgezeichnet für den Kanadier, unter anderem gewann er die
kaiserliche Battle-Royal. Doch in den letzten Shows musste er
Rückschläge verkraften. Außerhalb des Ringes
dagegen hatte er großen Erfolg mit verschiedenen Produkten,
die die Morbeus Foods GmbH vertreibt – insbesondere der
Verkaufsschlager „Gemüsechips“.
In seiner
veganen und fair hergestellten Winterjacke Kapok Olive von
ThokkThokk gehüllt, sieht er plötzlich auf einer Bank
in der Arena einen Athleten, der genüsslich eine Tüte
dieser Babys hier verspeist….
Das Besondere
daran ist aber nicht die Tüte „Crutchips“,
sondern der Typ, der sie isst.
Morbeus:
„What…..the….f……..
JASON
CRUTCH?!”
Tatsächlich!
Dort steht er, live und in Farbe! Unser aller
Lieblings-Oberpollinger! Er sieht frisch, vital und fidel aus,
wie er dort steht, das „Borussia Mönchengladbach“-Käppi
auf dem Kopf, in legerer Jeans, schwarzem Rollkragenpulli mit
weißen „US AGAINST THE WORLD“-Lettern darauf.
Und darüber trägt er eine ärmellose Softshellweste
in Tiefblau. Was bei all dieser Erscheinung natürlich nicht
fehlen darf, ist die schwarzverspiegelte Sonnenbrille, die
einfach nicht wegzudenken ist. Es ist ein Jahr her, seit wir
Jason Crutch das letzte Mal gesehen haben. Ein ganzes langes
Jahr! Und in all dieser Zeit kein Lebenszeichen, kein Auftritt,
nicht einmal ein Wort hat Jason Crutch von sich hören
lassen. Und nun steht er einfach hier, an die Transportkisten im
Backstagebereich angelehnt, als wäre er zwölf Monate
lang ein Teil davon gewesen und mit ihnen ein- und ausgeladen
worden. Wir sind gespannt, was der Begründer der
Crutch-o-Mania nach all der Zeit zu sagen hat. Hören wir
also wieder rein:
Jason
Crutch: „…“
Ok. Ok.
Vielleicht…wurde er jetzt einfach auf dem falschen Fuß
erwischt. Denn außer einem höflichen Nicken mit
kauendem Mund in Richtung Morbeus kommt da gerade nicht mehr.
Morbeus:
„Wat is dat denn für ne Mütz, Crutch? Wir
schmeißen Stein und Bein auf die Elf vom Niederrhein? HAHA,
du bist ja einer von den Ponys. Da nimmt es natürlich nicht
Wunder, dass du auch noch diese furchtbar ungesunden und
schlechtschmeckenden Crutchips in dich rein schauffelst. Also, du
bist ja nun schon länger nicht mehr hier gewesen….es
gibt da natürlich eine tolle Alternative, die Morbeus
GEMÜSECHIPS! Deutlich reduzierte Kalorien, ohne
Konservierungsstoffe, BIO, glutenfrei und und und. Die Kids von
heute lieben diese Chips und bleiben dabei auch noch schlank!
Pass mal auf….“
Also DAS
verdient nun eine Antwort. Morbeus ist gerade voll in seinem
Element und holt VON IRGENDWOHER HER plötzlich eine Tüte
Gemüsechips, öffnet sie und hält sie JC hin! Wenn
es ihm gelingen würde, Jason Crutch als Werbepartner zu
gewinnen, wäre das ein riesiger Erfolg für ihn und die
Morbeus Foods GmbH. Und tatsächlich, nach kurzem Zögern,
fasst der ehemalige mehrfache GFCW-Heavyweight-Champion beherzt
in die Tüte und steckt sich eine Handvoll in den Mund. Nun
kommen sie, die ersten Worte nach über zwölf Monaten
von Jason Crutch, der den Mund nur immer noch voll hat:
Jason
Crutch: „Fmeckt Feiffe.“
Ok. Das war
jetzt etwas enttäuschend, weil auch etwas unverständlich,
aber wir glauben, das Morbeus es verstanden hat, wenn man seinen
etwas verärgerten Gesichtsausdruck richtig deutet. Und
Crutch? Der hat runtergeschluckt und gibt Morbeus nun einen –
akustisch besser verständlichen – Tipp:
Jason
Crutch: „Weißt du, du bräuchtest für diesen
ungenießbaren Haufen Mist etwas für Hinterher. Etwas
zum Neutralisieren. Wie wäre es mit veganer Seife zum
Mundspülen oder so?“
An seiner Mimik
sieht man, dass JC diesen Tipp durchaus ernst meint.
Morbeus:
„Geschmäcker sind verschieden, JC…siehe dein
Herz für den Bauernverein..hüstel…hüstel.
Da du ja nun auch schon länger nicht mehr im Ring gesehen
wurdest, solltest du aber mal überlegen, ob du dich nicht
wieder in die Herzen der Fans zurückbefördern möchtest.
Hey, was könnte da näherliegen als für die hippen
Gemüsechips zu werben? DU als Testimonial! Ich sehe vor
meinem geistigen Auge schon einen tollen Werbespot, du lädst
all deine Freunde und Familie zu dir nach Hause ein, ihr feiert
eine rauschende Party und alle essen mit großer Freude die
Gemüsechips. Hah, geil. Na, wie klingt das für dich?“
Der
Oberpollinger mustert Morbeus von unten nach oben und zurück.
Jason
Crutch: „…“
Ok.
Interessant. Außer einem „Mampfen“ und
„Knuspern“ der begehrten Crutchips ist nichts zu
hören. Aber da kommt bestimmt noch was Ultrawichtiges.
Morbeus:
„Och, sonst bist du doch auch nicht auf die Kauleiste
gefallen….aber gut, was hast du denn schon noch zu bieten?
Abgewrackt und modisch zweitklassig sitzt du auf ein paar
Transportkisten und frisst deinen Dreck. Und dann schau mich
an….“
Arrogant
dreht sich Ray Douglas einmal mit von sich ausgestreckten Armen
um die eigene Achse.
Morbeus:
„Ich sehe top aus, strotze nur so vor Saft & Kraft und
stehe im Co-MAIN EVENT von TITLE NIGHTS. Weißt Du noch wie
man MAIN EVENT überhaupt schreibt?“
Und
weil er grad so voller Elan ist, schlägt Morbeus dem
Gegenüber auch gleich mal die Tüte mit den ungesunden
Crutchips aus der Hand. Und diese fallen wie in Zeitlupe zu
Boden. Ein entsetzter sonnenbebrillter Blick wandert von der Tüte
zu Morbeus. Dann wieder zur Tüte. Dann zurück zu
Morbeus. Ein Raunen geht durch die paar Fans in der TUI-Arena,
die natürlich ahnen, dass das Ego eines Jason Crutch es
nicht verkraftet, so behandelt zu werden. Und das Wegschlagen
seiner Markenchips könnte er durchaus als Majestätsbeleidig…
KLATSCH
So
schnell konnte man nun gar nicht gucken, wie JC hier ausgeholt
und Morbeus eine schallende Ohrfeige verpasst hat. Die Fans
feiern das natürlich, können sie es schließlich
überhaupt nicht leiden, dass Morbeus seinen Lebensstil
anderen aufzwingen will und es freut sie ungemein, dass er auf
diese Weise das Maul gestopft bekommt. Morbeus stolpert einen
Schritt zurück, fasst sich reaktionsschnell an die
getroffene Wange und ist sichtlich baff, während Jason
Crutch die weggeschlagene Tüte Crutchips aufhebt und einige
Chips, die zerkrümelt und zerbrochen auf den mit Haaren,
Staub und Straßendreck verschmutzten Betonboden gefallen
sind, in die Tüte kehrt. Ungeniert nimmt er erneut eine
Handvoll in den Mund.
Jason
Crutch: „Fmeckt immer noch beffer alf dein Feiff.“
Und
mit diesen Worten verschwindet der Anführer der
Crutch-o-Maniacs, die alleine schon zufrieden sind, ihren
Favoriten nach all der Zeit endlich einmal wiedergesehen zu
haben, aus dem Bild und lässt den immer noch überraschten,
aber stinksauren Morbeus zurück.
Der
Lockerroom ist festlich geschmückt. Wo man hinschaut hängen
Tannengirlanden, bunte Christbaumkugeln, Zuckerstangen und
glitzernde Weihnachtssterne. Überall bieten lediglich Kerzen
spärliches Licht, allerdings erhellen sie den Raum doch so
sehr, dass wir alles gut erkennen können.
In
der Ecke sitzt ein gewaltiger Fleischberg. Bei genauerem Hinsehen
erkennen wir, dass es sich um den sich immer noch in Ketten
befindlichen Bartholomäus handelt, der – ob wir es
glauben wollen oder nicht – übertrieben langsam und
monoton, fast wie in Trance, „Lasst uns froh und munter
sein“ vor sich hin summt. Die Tatsache könnte nicht
surrealer sein, dass der 208 cm, 153 kg Riese, der wohl Alex
Ricks, Danny Rickson und Antoine Schwanenburg in WENIGEN MINUTEN
(!) und GLEICHZEITIG (!) in ihre Einzelteile zerlegen kann und
wie ein wildes Tier auftritt, in der Ecke sitzt und ein
Nikolauslied summt!
Wie
hypnotisiert blickt er in die flackernde Flamme einer der Kerzen.
Dabei spielt er immer wieder mit der Kerzenflamme. Er ist so
vollends fasziniert von ihrem eintönigen Geflacker, dass er
gar nicht realisiert, dass sich ja noch eine Person im Lockerroom
befindet. Es ist Rufus von Greifenstein, der im Rollstuhl in der
Mitte des Lockerroom sitzt. Plötzlich
KNOCK
– KNOCK - KNOCK
klopft
es an der Tür. Wie vom Blitz getroffen unterbricht
Bartholomäus sein Lied, schreckt hoch und blickt zur Tür.
Dabei flattern seine durchnässten, fettigen Haare ebenso
aufgeregt mit der Kopfbewegung mit. Er richtet sich auf, wodurch
die Ketten scheppern, wie nur Ketten es können. Rufus von
Greifenstein hebt eine Hand.
Rufus
von Greifenstein: „Ruhig.“
Und
dann erklingt Bartholomäus‘ eigenartige, für
seine Körpergröße fast schon ungewöhnliche
Stimme unter der grässlichen Maske hervor. Dabei schwankt
die Stimme, wie wir es schon einmal gehört haben, und nimmt
dabei verschiedene Tonfarben und –höhen an.
Bartholomäus:
„Ist er das, Papa?“
Von
Greifenstein grinst.
Rufus
von Greifenstein: „Ich weiß es nicht. Wir werden
sehen…HEREIN!“
Die
Tür öffnet sich. Und herein kommen der Herr Nikolaus
und ein 200cm großer Krampus mit Rute und Sack (OK, wer
glaubt, dass der Nikolaus und sein Knecht sich an die
Coronaregeln halten müssen, der glaubt noch an den
Weihnachtsmann!). Dabei bildet sich eine unfreiwillig komische
Szene, als Bartholomäus und der Krampus wie um die Wette mit
den Ketten rasseln. Bartholomäus‘ gelbe Augen leuchten
beim Anblick des Herrn Nikolaus unter der Maske hervor. Und der
„Hüne aus der Heilanstalt“ tritt nervös von
einem Fuß auf den anderen. Nikolaus tritt in die Mitte des
Raumes. Doch man sieht, dass er Angst vor Bartholomäus hat.
Nikolaus holt sein goldenes Buch hervor. Er will daraus vorlesen,
doch dann ergibt sich ein Problem. Wohin mit dem Bischofsstab?
Nikolaus blickt Rufus an, Rufus Bartholomäus. Und der wirkt,
trotz seiner unglaublichen Erscheinung, wie ein kleines,
unschuldiges, eingeschüchtertes Kind.
Nikolaus:
„W-willst du meinen Bischofsstab halten,
Barth-Bartholomäus?“
Und
nachdem er in Rufus Augen nach der Erlaubnis dafür gesucht –
und sie gefunden – hat, tritt das Ungetüm nach vorne.
Was beim Nikolaus dafür sorgt, dass dieser wohl reflexartig
zwei Schritte zurücktritt. Lediglich der Krampus scheint
keine Angst vor dem Riesen zu haben. Bartholomäus nimmt
dennoch den Bischofsstab entgegen, so dass der Nikolaus die Hände
frei hat und aus dem Goldenen Buche vorlesen kann.
Nikolaus:
„Ich sehe, Bartholomäus, dass du einige gute Dinge
vollbracht hast. Denn du w-weißt, der Nikolaus sieht alles!
Und so konnte ich s-sehen, dass du Azrael, den Sicherheitsschef,
mehrfach für seine unflätigen Taten bestrafen konntest.
Du hast ihn…b-besiegt, v-verprügelt und in die Rente
geschickt. Das war sehr artig von dir, Bartholomäus.“
Bartholomäus‘
gelbe Augen blitzen unter der Maske hervor. Und auch Rufus von
Greifenstein scheint zufrieden zu sein. Aber der Nikolaus ist
noch nicht fertig. Mit einem Taschentuch tupft er sich Schweiß
von der Stirn. Wir sehen, dass es ihm hier reichlich unbehaglich
ist…
Nikolaus:
„Ich lese hier im Goldenen Buch weiter, dass du auch einige
arme Kerle zerlegt hast, die dir die GFCW vorgesetzt hat. Davon
sogar mehrere an einem Abend! Und das, obwohl sie alle keine
Herausforderung für dich waren und obwohl du eigentlich nur
mit ihnen spielen wolltest. Auch das ist…“
Ein
Blickwechsel zwischen dem Nikolaus und Rufus von Greifenstein.
Letzter nickt dem Nikolaus nur wortlos zu…
Nikolaus:
„…sehr artig gewesen?“
Wieder
tupft der Nikolaus Schweiß von der Stern, während
Bartholomäus nicht stolzer sein könnte und einen Laut
von sich gibt, der einem freudigen Grunzen gleichkommt.
Nikolaus:
„Und ich lese hier im Goldenen Buch, dass du nicht davor
zurückgeschreckt hast, dich mit Simon anzulegen. Das ist
sehr artig, Bartholomäus.“
Ich
sehe, dass du heute bei Title Night einen wichtigen Kampf gegen
Simon hast. Und weil du so artig warst, Bartholomäus, hat
der Nikolaus für dich ein Geschenk dabei, das dir dabei
helfen wird, wie gegen Azrael und die N-Nulpen, auch gegen Simon
siegreich zu sein. Der Krampus wird das Geschenk jetzt für
dich aus dem Sack holen. Krampus, bitte.“
Der
Krampus kramt in dem mitgebrachten Sack und holt…einen mit
Stacheldraht
überzogenen Klappstuhl
hervor
und überreicht ihn Bartholomäus. Dieser könnte
nicht glücklicher sein. Zumindest lässt sich das unter
der Maske hervor erahnen.
Nikolaus:
„D-doch ich lese in dem Goldenen Buch auch Schlechtes über
dich.“
Bartholomäus
stößt den Laut eines verschreckten Tieres aus.
Nikolaus:
„Hier steht, dass du Simon im Tag-Team-Match und vor zwei
Wochen bei War Evening nicht…z-zerstört hast. Dein
V-Vater Rufus hätte sich gewünscht, dass du Simon
bereits viel früher zerstörst. Stattdessen sitzt ihr
heute hier und wartet auf das Asylum Match. Ist das alles wahr?“
Rufus
blickt fast vorwurfsvoll hinüber zu Bartholomäus, der
sich etwas zu schämen scheint und ein dementsprechendes
Grollen von sich gibt. Stumm streckt der Nikolaus vorsichtig die
Hand aus, so als würde er sie in einen Käfig mit einem
gefährlichen Tier stecken und einen Biss befürchten,
und fordert den Bischofstab zurück. Bartholomäus will
ihn zunächst gar nicht aus der Hand geben, doch ein böser
Blick seines Vaters überzeugt ihn letztlich, es doch zu tun.
Bartholomäus lässt die Ketten rasseln, doch dann, in
Antwort zu der Frage des Nikolaus, nickt er eingeschüchtert.
Nikolaus:
„Das ist aber nicht schön.
Du
warst unartig, Bartholomäus!“
Und
dann gibt der Fleischberg mit der Maske und den langen, nassen
Haaren plötzlich Antwort.
Bartholomäus:
„Aber…ich will doch nur spielen.“
Der
Nikolaus aber schüttelt den Kopf.
Nikolaus:
„Unartige Kinder werden bestraft. Dafür hat der
Krampus die Rute für dich.“
Bartholomäus
zuckt etwas zurück. Der Krampus aber hat kein Mitleid, tut
zwei Schritte nach vorne und tätschelt ihn mit der Rute
zweimal sacht gegen die Wade. Der völlig perplexe
Bartholomäus stößt einen wilden,
markerschütternden Schrei aus, holt mit aller Wucht mit dem
stacheldrahtumwickelten Klappstuhl aus und
CHAIRSHOT
gegen Krampus!!!
Wie
vom Blitz getroffen geht der Krampus kettenrasselnd ausgeknockt
zu Boden und rührt sich nicht mehr. Die Ketten verstummen
abrupt. Der Nikolaus macht eine unüberlegte Bewegung, ist
eigentlich im Abwehrmodus. Doch Bartholomäus versteht das
als Angriff. Wutschnaubend und entsetzliche Laute von sich gebend
macht er trotz seiner Körpergröße einen Satz nach
vorne und hat den Nikolaus erreicht. Sofort hievt er den Hl. Mann
auf seine Schultern.
Schocktherapie
gegen den Nikolaus!!!
Pete:
„Schocktherapie gegen den Nikolaus!!! OH MEIN GOTT,
Bartholomäus vernichtet den Heiligen Mann!!! Hilft uns
jemand! OH MEIN GOTT!!!“
Gerade,
als Bartholomäus nachsetzen will und dem Nikolaus den Rest
geben will, fährt Rufus von Greifenstein, eine Hand
erhebend, dazwischen. Vor Erregung Geifer ausstoßend
lächelt der Mann mit dem Monokel im Gesicht.
Rufus
von Greifenstein: „Ruhig, Bartholomäus. Ruhig! Spar
dir deine Aggressionen für gleich auf. Ganz ruhig.“
Der
„Hüne aus der Heilanstalt“ atmet vor Adrenalin
schwer. Doch tatsächlich verlangsamt sich die Atmung
schnell. Breitbeinig und die Finger zu Pranken geformt, steht
Bartholomäus über dem geschlagenen Krampus und dem
ausgeknockten Nikolaus. Die langen Haare fallen über die
Maske bis zur Brust hinab. Dann legt er plötzlich den Kopf
schief und nun scheint ihm erst bewusst zu sein, welchen Schaden
er angerichtet hat. Er wendet sich an Rufus.
Bartholomäus:
„Hab ich ihn jetzt kaputt gemacht?“
Doch
Rufus von Greifenstein wiegelt sofort ab.
Rufus
von Greifenstein. „Nein, nein. Bartholomäus. Ihm geht
es gut. Komm. Komm mit mir. Wir gehen bis zu deinem Spiel mit
Simon woanders hin. Ich muss dir noch einige Dinge sagen.“
Rufus
von Greifenstein - in einer Hand hält er zwei, drei Ketten,
die mit Bartholomäus verbunden sind - rollt in Richtung Tür.
Und mit einem gleichgültigen Blick auf den Nikolaus und den
Krampus, die er passiert, murmelt er, eher zu sich selbst:
Rufus
von Greifenstein: „Jedes Jahr das gleiche.“
Dann
hält er inne. Und an Bartholomäus gewandt:
Rufus
von Greifenstein: „Oh. Und vergiss dein Geschenk vom
Nikolaus nicht.“
Ja,
hätte er doch wirklich das Geschenk fast vergessen.
Bartholomäus hebt den stacheldrahtumwickelten Klappstuhl auf
und nimmt ihn mit sich. Es klebt etwas Blut daran…
Rufus
von Greifenstein. „Du wirst es heute noch brauchen…“
…meint
Rufus von Greifenstein, das fieseste Lächeln im Gesicht, das
man sich nur vorstellen kann. Und er und sein (Zieh-)Sohn ziehen
von dannen und hinterlassen eine schreckliche Szenerie.
Pete:
„Könnten bitte sofort Sanitäter in den Lockerroom
kommen? Ich denke…der Nikolaus braucht Hilfe. Wie böse
kann man nur sein? Wie abgrundtief böse kann ein Mensch nur
sein? Oh Gott, oh Gott, oh Gott…“
FADE
OUT
Der Titanthron
beginnt ein Video abzuspielen, zu nächst nur den Text "Was
4 Stunden vor dem Einlass zu Titel Nights geschah". Dann
verdunkelt sich die Halle um die Aufmerksamkeit der gesamten
Crowd auf das Video zu lenken. Ein Sprecher beginnt seine Ansage
in monotoner "Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker"-Manier.
Sprecher:
Dies ist eine Triggerwarnung! Das hierauf folgende Ton- und
Bildmaterial wird mit höchster Wahrscheinlichkeit
Würgereflexe, Auftoßen und Bauchschmerzen hervor
rufen.
Dann fadet die
Kamera ein. In ihrem Focus sind Rob und Sid wie sie mit
gekreuzten Armen vor dem Rolltor des Lieferanteneingangs der
TUI-Arena stehen und in Richtung der Zufahrt schauen. Die
silbernen Oetti-Pils Ettiketen der Biere in ihren Händen
reflektieren das künstliche Licht der Halogenbeleuchtung.
Sid nimmt die ohne hin in der Dunkelheit nutzlose Sonnenbrille
von seiner Nase und beginnt ohne sich zu Rob zu drehen mit diesem
zu Sprechen.
Sid:
Wow! Vergiss was ich über die Beleuchtung gesagt habe! Du
hattest recht! Es war wirklich die Sonnenbrille.
Sid kneift die
Augen ein paar mal stark zu und wieder auf, trinkt einen tiefen
Schluck aus seinem Oetti bevor er seine Arme wieder vor der Brust
verkreuzt.
Sid:
Übrigen's! Bist du dir sicher das ich 'nen Termin gemacht
habe? Ich kann mich noch an das Ding'n mit dem Octopus und der
Stripperin erinnern. Wichse! Das hat sich tief in meine
Festplatte gebrannt, diese Bilder werd' ich nie wieder los! So
'ne unglaubliche Wichse!
Als ihm diese
Worte von den Lippen gegangen sind klopft er sich gegen den Kopf,
als wollte er seinen Denkapparat wieder zum laufen bringen, bevor
er fortfährt.
Sid:
Der Teil wo ich angeblich angerufen habe ist irgendwie wech. Das
nächste an das ich mich erinnern kann ist dass ich auf'm
Geländer der Rheinbrücke in Köln wach geworden
bin. Dabei hätt' ich schwören können wir waren in
Hamburg!
Rob grinst
Rob:
„ja war ne irre Nacht! Als das Handy in die Toilette fiel
hatte ich schon gedacht jetzt ist alles vorbei.“
Sid:
Wir hatten mehr Glück als Verstand! Das könnte ich mir
glatt auf die Jacke schreiben!
Dann nimmt Sid
nochmal einen kräftigen Schluck aus der Oettiflasche, bevor
er weiter spricht.
Sid:
Ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern das wir dieser
Klugscheißer Gmbh abgesagt haben. Klugscheißer
Gmbh... Was für ein Name für eine Catering-Firma diese
New-Age-Yuppies
haben immer die
beschissensten Namen.
Rob:
„Korrigiere mein Freund es heißt Klugbeißer,
aber du hast recht, das macht das Produkt nicht besser.“
Nervös
schaut Rob auf seine Uhr, welche er für 15€ aus dem
Niedrigpreissektor bezogen hat, als würde er für so
etwas prakmatisches mehr Geld als Nötig ausgeben. Mehr Geld
für Uhr bedeutet schließlich weniger Geld für
Bier.
Rob:
„Wo ist der Kerl denn nun? ich wusste ich hätte
mitfahren sollen, aber wenn ich noch einmal beim Fahren ohne
Führerschein erwischt werde bin ich weg vom Fenster.“
Sid:
Der wird noch schon auf tauchen!
Plötzlich
ist lautes Reifenquietschen zu höhren. Um die Ecke kommt ein
12 Tonner gebrettert. Auf der Plane des LKWs steht in buntem
Comic Sans "Werner Haxler - Tiernebenproduktentsorger und
Discount Catering" geschrieben. Kurz vor der Rampe tritt der
Fahrer in die Eisen und bleibt weniger Meter vor Rob und Sid
stehen. Grinsend, fast strahlend dreht sich Sid zu Rob.
Sid:
Was für'n Auftritt! Wenn der so beschiss'n kocht wie er
fährt fällt unser Stunt vielleicht gar nicht auf!
Außerdem bin ich mir sicher dass er ziemlich mutig bei der
Wahl der Zutaten ist!
Rob:
„Nur das Feinste für die Superstars!“
Dann öffnet
sich die Fahrertür und rausgehüpft kommt ein runder
Mann in einem dreckigen Blaumann, kratzigen Oberlippenbart und
geht auf die beiden Punks zu. Bei den beiden angekommen greift er
ungeniert von oben in seinen Blaumann und krazt sich das
Sitzfleisch.
Werner:
Haxler hier, sag mal sind se Herr Schum und Herr Gossler?
Rob klopft
Werner auf die Schulter, wohl auch um einen Händedruck zu
vermeiden.
Rob:
Richtig mein Bester, dann zeigen sie uns mal die Köstlichkeiten
.“
In Vorfreude
reibt sich Gossler die Hände.
Werner:
Ich hatte noch nie so wählerische Kunden! Lassen Sie mich
mal kurz drauf gucken!
Werner holt
einen zerknüllten Zettel aus seiner Hosentasche und versucht
ihn vorsichtig zu entknüllen.
Werner:
Ahh! Hier steht es:
- Soll aussehen
wie dieses Tofuzeug.
- Limonaden mit
Saftaroma, die Osteuropäischen.
-
Discount-Option auf das Fleisch
-
Discount-Option auf Grünzeug
- Brot-Option
Weizen
-
Geschmacksverstärker sind alle 5 Kästchen angekreuzt
Werner:
Das macht dann 2.50 € pro Person wegen der Extrawünsche,
5000 Personen sind angegeben... macht summa cum laude: 12.500€...
Sid unterbricht
Ihn mit einer Aufregung in der Stimme die, die eines kleinen
Kindes ähnelt, das grade ein Überraschungsei bekommen
hat.
Sid:
Wie setzt sich das Fleisch bei Ihnen zusammen?
Werner:
Wie bestellt die günstige Variante. Rind, Hähnchen,
Schwein gemischt. Wie hat mein Anwalt das noch gleich formuliert?
Ah! Kann spuren von Pferd, Zootieren so wie Schaben und andere
Insekten enthalten. Wir haben strenge kontrollen eingerichtet und
versichern das unsere Lebensmittel nicht gesundheitsschädlich
siii...
Rob:
„ja ja schon klar ich hoffe nicht zu streng. Wir lieben es
naturbelassen.“
Werner:
„Äh..schon klar.“
Rob:
„ Wie alt ist denn das Fleisch?“
Werner:
Äh.. naja also....“
Rob:
„Ach so frisch?“
Sid
kann sich nicht mehr länger beherrschen,
mit einem Stiefel auf der Stoßstange und beiden Händen
am Griff reißt er die Hecktür des LKWs auf. Ohne zu
zögern wagt Rob es, in
einen der Behälter zu schauen und stolpert würgend
zurück und schließt den LKW schnellstmöglich.
Worauf
hin er überzeugt auf die
Ladetür klopft und sich an Werner wendet. Dieser schaut ein
wenig besorgt.
Werner:
„Ist etwas nicht in Ordnung?“
Hustend kommt
Rob wieder zu Wort.
Rob:
„Doch doch alles Bestens! Du fährst jetzt davorne hin,
dort wird entladen.“
Werner:
„Jawoll.“
Während
Werner zur Entladerampe fährt, blicken ihm Rob und Sid in
Vorfreude hinterher.
Rob:
„Alles Bio beim Catering, wirklich alles!“
Sid
kommentiert dies nur mit einem Grinsen und einem bedächtigen
Nicken.
Dann
fadet die Kamera aus, der Titanthron wird schwarz.
Sprecher:
Bei den Dreharbeiten sind keine Tiere zu Schaden gekommen. Unsere
Partner konnten uns jedoch nicht versichern das während der
Vorbereitung der Dreharbeiten keine Tiere zu schaden gekommen
sind. Bei Beschwerden
und Nebenwirkungen melden Sie sich nicht bei einem Punk ihren
Vertrauens.
Singles
Match Robert Breads vs. Zereo Killer Referee: Bob
Taylor
WAKE
ME UP flüstert eine Stimme und die Halle wird
verdunkelt. Die Fans wissen ganz genau, was in wenigen
Augenblicken passieren wird. Eines der meisterwarteten
Matches wird das nun folgende sein! Ein großes
Spotlight lenkt die Aufmerksamkeit ein Stückchen über
das Zereo Killer Logo, denn dort, hoch oben,wurde eine kleine
Bühne aufgebaut. Die Fans rasten aus als sie merken,
dass Evanescence LIVE vor Ort ist, um den Theme Song ihres
Lieblingswrestlers zu performen.
Inmitten
der Band taucht auch plötzlich Zereo Killer auf, der
heute mit seiner schwarz-roten Gesichtsbemalung sich zu
erkennen gibt. Der Kalifornier stellt sich ganz zum Rand der
Bühne und schaut zu seinen Fans herab.
In
wenigen Augenblicken beginnt der Refrain, doch es bleibt
still…
Ein
gewaltiges Feuerwerk rund um die Entrance Stage und auf der
Bühne, auf der Evanescence performt, wird entfacht. Man
kann absolut nichts mehr erkennen. Nun brüllt Amy Lee
WAKE ME UP ins Mikrofon und als sich das Feuerwerk wieder
verflüchtigt, steht Mr. I STILL GOT IT urplötzlich
auf der Auftrittsrampe und reißt die Arme in die Höhe!
Er freut sich sichtlich auf dieses Match und so macht er sich
nun auch auf dem Weg zum Ring, gefolgt von einem dunkelblauen
Lichtkegel! Wie üblich geht MacKenzie rund um den Ring
herum, das abklatschen mit den Fans muss man vorerst sein
lassen – scheiß COVID – aber natürlich
begrüßt er das beste Kommentatorenduo der Welt,
ehe er seinen Weg über die Ringtreppe rauf auf das Top
Rope sucht! Blickkontakt mit seiner Zereo Army wird
hergestellt! Er schreit vor Freude, seine Fans jubeln ihm zu,
die Lippen ziehen sich in die Horizontale. Double M zieht
sich seinen Kapuzenpulli aus und wirf ihn hinter sich, ehe er
über das oberste Seil rennt und mit einem Summersault im
Ring landet! Perfekt auf den Füßen aufgekommen,
wird bei Bodenkontakt ein weiteres, beeindruckendes Pyro rund
um den Ring gezündet. Fast zeitgleich ist der Song von
Evanescence vorbei. ZK applaudiert und bedankt sich bei der
Band. Von ihr ist durch das Mikrofon noch „good luck“
zu hören, ehe die Halle wieder normal beleuchtet wird!
Wir
alle freuen uns auf dieses Match. Besonders der
Nordamerikaner. Wenn man in sein Gesicht sieht erkennt man,
dass er es kaum erwarten kann!
Problem
ist: Jemand Anderes scheint durchaus Zeit zu haben zu warten.
Kommt jetzt nicht wirklich überraschend, aber nervtötend
ist es dennoch dass wir nun wieder zu warten haben. An diesem
Punkt glaubt auch niemand mehr wirklich daran, dass Breads
hier NICHT auftaucht, nur weil er das irgendwie einmal
gemacht hat, also sind alle eigentlich nur noch genervt von
dieser ganzen „will they, won’t they“-Nummer,
aber anscheinend besteht man in Kanada darauf jedes Mal
richtig, riiiiiichtig lange zu warten, bis…
...die
Musik ertönt, ohne Live-Band, einfach durch die
Hallenboxen. Und Robert Breads heraus tritt, und zwar so
gegenteilig zu Zereo Killer wie nur irgendwie möglich –
ohne irgendeine Form von Choreo oder coolen Moves passend zur
Musik, er hat… er hat ernsthaft nichtmal sein
Wrestling-Gear an.
Er
hat nichtmal sein Wrestling-Gear an.
Was
soll das bitte werden?
Das
denkt sich auch Zereo Killer, der im Ring steht und die Arme
hebt als wolle er damit stumm und via Geste genau diese Frage
stellen. Aber Breads krebst so in Richtung Seilgeviert, wobei
man schon erkennen kann dass er ein Mikrofon in der Hand hat
– juhu, wir können es kaum erwarten – und
die Musik des Kanadiers verstummt als er zu Mike in den Ring
tritt.
Und
so tritt er nun seinem Rivalen bei Title Nights gegenüber,
die größte Stage die die GFCW – COVID hin
oder her – zu bieten hat, und noch während Zereo
mit der Hand eine Geste macht, die Stift und Papier
suggerieren soll, zieht Robert Breads aus der Tasche seines
Tracksuit-Oberteils den Vertrag hervor, den er und sein
Kollege im Ring unterschrieben haben um dieses Match fest zu
machen.
Und
zerreißt diesen mit einem angedeuteten, fast schon
lustlosen Schulterzucken in der Mitte des Rings.
Pete:
„Was… Darf er das? Also, klar, er zerreißt
das Ding, aber… zählt das nun nicht mehr, was da
stand?“
Sven:
„Ich meine… man könnte ihn einfach feuern,
denke ich, wenn er sich nun nicht daran hält. Oder ihm
eine Strafe aufbrummen oder so oder… ich weiß es
nicht.“
Robert
Breads: „Ich hab’s mir anders überlegt. Es
gibt heute doch kein Match, Mike. Sorry für die Umstände
oder so ähnlich, schätze ich. Aber damit du nicht
umsonst gekommen bist hab’ ich dir trotzdem was
mitgebracht.“
Und
tritt ihm mit voller Wucht zwischen die Beine.
Trotz
einer zahlenmäßig durch drei geteilten Crowd kann
man hier ganz deutlich spüren wie jemand so richtig,
jetzt aber wirklich zum ersten Mal so RICHTIG Hass abbekommt.
Natürlich auch wegen dieser Aktion, aber einfach auch
wegen der Tatsache wie billig und offensichtlich dieser ganze
Kram in den letzten drei Monaten war um hier zu landen, wie
langweilig und uninspiriert Breads das hier alles inszeniert
und vielleicht auch weil allen in diesem Moment klar wird
dass man sich das hier auch alles hätte denken können,
sollen oder müssen.
Tja,
Pech gehabt. Dieser absolut nicht groß aufgezogene
schockierende oder auch nicht so schockierende Moment wird
aber von niemandem, wirklich niemandem gut gefunden, sodass
nun eine ganze Halle kollektiv nicht einmal mehr unbedingt
hauptsächlich hinter Zereo Killer steht –
zumindest nicht in diesem Moment gerade jetzt – sondern
einfach Robert Breads ausbuht.
Dieser
hebt triumphierend den Arm während er zum ersten Mal
seit seinem Comeback so wirklich richtige Emotionen aus dem
Publikum rauskitzelt. Dann grinst er demonstrativ übertrieben
breit ob dieser Tatsache.
Robert
Breads: „I still got it!“
Sehr,
sehr lustig. Lauter werden die Buhrufe an dem Punkt nicht
mehr, aber ein „Fuck you Robert“-Chant mischt
sich mit hinein. Dann schnappt sich Breads ZK, der sich so
gerade wieder aufraffen will, an den Haaren und schubst ihn
einfach weg von sich, verächtlich, genervt, als habe
dieser schon wieder irgendwie irgendetwas falsch gemacht das
nur Breads versteht. Wie dem auch sei, der
Publikumslieblingsliebling wird sich geschnappt, Breads zieht
ihn zu sich heran, hakt den linken Arm ein, hakt den rechten
Arm ein…
RB
DRIVER! DER DOUBLE UNDERHOOK PILEDRIVER!
Thanks
for coming. ZK wird auf den Kopf gedonnert, der Mann aus
Toronto schnappt sich beim Aufstehen danach das Mikrofon und
beginnt nach einer albernen, kleinen Verbeugung in Richtung
der nun auch wieder für den Killer chantenden Crowd zu
sprechen.
Robert
Breads: „Für alle, die heute unser Match sehen
wollten: Das hätte so geendet. Dann noch den Referee
dazu denken, eins, zwei, drei, fertig. Ihr müsst euch
nicht bedanken, keine Sorge, ich mach’ das gerne.“
Erneut
die gleiche, blöde, nicht sonderlich lustige Verbeugung.
Robert
Breads: „Und wenn ihr euch beschweren wollt, tut das
nicht jetzt, wo ich hier stehe – beschwert euch bei
Zereo Killer. Ich meine, er hätte das Match
wahrscheinlich sogar haben können, wenn er einfach mal
irgendwann in den letzten Jahren eine Scheiß-Nachricht
geschickt und die GFCW ein paar Euro auf den Tisch gelegt
hätte – glaubt mir oder nicht, ich mach’ das
für die Liga hier günstiger als ich sollte –
aber das ist halt irgendwie nie passiert. Stattdessen…
na, wer erinnert sich an letztes Jahr? Irgendwer? Hall of
Fame? War da nicht was… stimmt, da war ja was. Da war…
Junge, bleib’ doch liegen. Sorry, Leute, Sekunde.“
Und
legt das Mikrofon genauso behutsam auf das oberste Seil in
der Ringecke wie er danach vollkommen ohne jede Rücksicht
auf Verluste Mike MacKenzie, der sich so gerade wieder in
eine Position bringen will in der er sich verteidigen kann,
am Hals packt, zu sich heran zieht und auf die Matte donnert.
CANADIAN
CUTTER!
Sven:
„Und die Crowd buht. Denen
ist jetzt auch egal, ob Breads sich erklären will oder
nicht, die wollen einfach dass der Typ verschwindet.“
Pete:
„Ich meine, seine seltsamen Aktionen der letzten Monate
mal akzeptiert, hätten wir trotzdem Zereo Killer in
einem richtigen, einem guten Match sehen können. Und das
hat er uns auch genommen mit seinem… was auch immer
das hier ist.“
Sven:
„Das Problem ist: Das hier fühlt sich nicht wie
ein Abschied ein. Eher so…“
Pete:
„...wie der Anfang? Der RICHTIGE Anfang?“
Robert
Breads: „Also, wo war ich? Ach ja. Also, nachdem ich
Dynamite vorher versicherte dem guten Mike nicht zu verraten
dass er nur meine Laudatio halten durfte weil Danny Rickson
ein fauler Bastard ist und keinen Bock hatte weil es ihm „ja
so viel bedeute“ und „das eine totale Ehre sei“
oder irgendwie so eine dumme Scheiße die dieser nervige
Wichser ständig von sich gibt hab’ ich halt „Ja“
gesagt, weil ich mich – wieder einmal, glaubt mir oder
tut es nicht – wirklich gefreut habe in diese Hall of
Fame zu kommen, und wenn ich dann keine Rede kriegen würde
die gut war würde mir wenigstens irgendwer ordentlich in
den Arsch kriechen.
Hat
er aber nicht gemacht, der egozentrische, narzisstische,
dämliche Pisser – und das kommt von MIR. Sogar ich
hab’ das hingekriegt, ein Jahr vorher – habt ihr
übrigens, die ihr mich jetzt ausbuht, alle ganz toll
gefunden. Und wenn ihr es einfach geskippt habt, habt ihr
trotzdem behauptet ihr habt es ganz toll gefunden. Aber nicht
Zereo. Nein, nein, nein. Der muss die Laudatio für
ROBERT BREADS, den er ja offenbar geiler findet als der Typ
sich selbst – und glaubt mir, ich finde mich richtig,
richtig geil – irgendwie so drehen und deixeln dass es
um ihn und seinen blöden Scheiß-Zettel geht.“
Und
nun greift er in die andere Tasche des Tracksuits –
nicht ohne dem am Boden jaulenden Zereo Killer beiläufig
gegen den Kopf zu treten – und holt einen
zerknitterten, kleinen Zettel hervor.
Robert
Breads: „How about one more match?“
Und
dann blickt Breads herunter auf den Killer, der zentral in
der Mitte des Rings liegt. Und man sieht richtige, echte
Verachtung im Blick des Kanadiers. Er HASST diesen Typen. Er
HASST Mike MacKenzie.
Robert
Breads: „Das hätte nicht bis hinter dem Vorhang
warten können, du selbstverliebtes Arschloch? Und wenn
du nur fragst wenn auch ja überall Kameras und
Blitzlicht sind: Warum dann nicht einfach offen während
der Laudatio ins Mikrofon sodass es jeder mitbekommt? Was
soll so ein Mist? War das clever? Witzig? Sollte das viral
gehen, war das Teil von irgendeinem dummen Hashtag,
irgendeine YouTube-Challenge oder sowas komplett Stupides?
Sollten die Leute spekulieren? Jeder noch so dumme Idiot
wusste was auf diesem Scheiß-Zettel steht ohne dass ich
den je gezeigt oder erwähnt hätte, ICH wusste was
da drauf steht bevor ich mir den angeguckt habe und meine
Antwort, die zu jeder anderen Zeit bis dahin immer mindestens
ein „Vielleicht“ bis hin zu einem „Ja“
gewesen wäre, war von diesem Zeitpunkt an fest in Stein
gemeißelt.“
Er
geht in die Hocke, beugt sich über Zereo Killer.
Robert
Breads: „Fick dich.“
Jetzt
hagelt es den Beatdown, den wohl viele schon haben kommen
sehen als diese ganze Nummer hier begann, als Breads zu
sprechen begann, aber jetzt kniet er über dem Killer, es
hagelt Schläge gegen den Kopf, und das in einer
Intensität die nichts mit dem lustlosen, halbgaren
Kanadier zu tun hat den wir über die letzten Monate
gesehen haben. Er hasst diesen Typen. Und so schlägt er
jetzt auch auf ihn ein.
Das
Publikum ist komplett auf der Gegenseite des Kanadiers, aber
den interessiert das nicht so wirklich, er genießt hier
keine Buhrufe oder so etwas in der Art, er schlägt
einfach auf den Typen ein der ihm seinen einen Hall Of Fame
Moment geklaut hat, den er nicht – wie einen
Titelgewinn oder etwas ähnliches – ein zweites Mal
haben wird, den man nicht mehrmals haben kann. Also serviert
er ihm hier zumindest teilweise seine Rache, indem er ihm
nach seinem tollen Entrance mit Promi-Live-Band und Drumherum
sein halbgar hingerotztes Title Nights Dream Match, bei
SEINER Show bei der er noch NIE besiegt wurde, einfach kaputt
macht. Bitteschön, Zereo Killer, das hast du nun davon.
Und
zum Abschluss seines Beatdowns stopft er ihm den Zettel, den
Breads seit dem letzten Jahr aufgehoben hat, der ihn genug
angepisst hat als dass er ihn – so wie das Stück
Papier aussieht – mehrere Male in der Hand zerknüllt
hat, aber immer behalten hat, in den offenen Mund.
Das
Haar ruiniert, außer Atem, erhebt sich Breads von
seinem Rivalen.
Robert
Breads: „Keine Sorge, Mike. Ich bin noch nicht fertig.
Das Schlimmste kommt noch, ich versprech’s dir –
ich schwör’s dir, verdammte Scheiße. Aber
heute, heute kriegst du kein Match. Einfach nur weil du es
wolltest und ich es dir kaputt machen kann. Wir sehen uns
nächstes Jahr. Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und
fickt euch alle.“
Der
Backstagebereich der geilen TUI-Arena in Hannover, gerade ist
Robert Breads versus Zereo Killer vielleicht sogar einigermaßen
kontrovers zuende gegangen. Zuende gegangen sind aber auch andere
Dinge. Auf einer breiten Trainingsbank, wie man sie noch aus den
Schulturnhallen kennt, sitzt ein überdimensionierter Haufen
Elend – nämlich Maurice, der Eroberer. Die
Tellergroßen Hände mit den unansehnlichen, weil
heruntergekauten Nägeln, hat er rechts und links vom Kopf
platziert und verbirgt darin den Blick, der viel über sein
aktuelles Gemüt verraten könnte.
Die einzige
Frage, die sich Maurice stellt, die sich sicher auch Tyler stellt
und die sich nach diesem harten und anstrengenden Tagteam-Match
jedem stellt ist: Warum?
Warum hat
Maurice Tyler aus dem Ring befördert, ihn zu Boden
geschlagen und in die Ringtreppe geschleudert? Warum war auch
dann noch nicht Schluss, als Tyler längst eine durchaus
unansehnliche Kopfwunde bekam? Fragen über Fragen und
Maurice sieht nicht aus, als sei er in der nächsten Zeit in
der Lage, sie zu beantworten. Endlich nimmt er die Hände weg
und legt sie neben sich auf die Bank. Entgegen der ersten
Erwartung sieht der Riese nicht so aus, als habe er geweint oder
ähnliches getan.
Ob er für
sich entscheidet, dass das keine Absicht war? Jeder in der Halle
hat gesehen, WIE absichtlich die Aktionen waren. Von Tyler blieb
nur mehr ein Häufchen menschlichen Elends übrig, der
schließlich von den Sanitätern abtransportiert werden
musste und dessen weitere Zukunft ziemlich ungewiss ist.
„Na?
Wie fühlst Du dich jetzt, wo dir Tyler nicht mehr im Weg
ist? Gut, ihr wart nicht sehr erfolgreich, das mag sein….aber
dafür bist Du endlich diesen Bremsklotz los, der bis auf
seine Waden nichts hatte, was ihn irgendwie ausgezeichnet hätte!“
Die
Stimme…..aber woher? Die verzerrte Stimme scheint von oben
her zu kommen, doch als Maurice den Kopf hebt, ist dort niemand
zu sehen. Sehr seltsam.
Maurice:
„Was soll das? Wer bist du?! Komm raus, sonst….!“
Zu
hören ist ein irres, fast schon infernalisches Lachen aus
dem Off, das Mo richtig auf die Palme bringt. Doch ehe der sich
aufregen kann, ist diese Stimme wieder da, die einem eiskaltes
Wasser den Rücken hinunter schickt.
„Ha,
du bist süß, großer Mann! Was willst Du tun? Die
Decke boxen, die Wand? So wie Du Tyler geboxt und versuchsweise
erniedrigt hast? Du hast gut bewiesen, dass Du ohne ihn weitaus
mehr kannst als mit ihm. Jetzt wird es an der Zeit, dass Du
deinen inneren Conquerer findest und durch die GFCW marodierst!“
Hat
Maurice da gerade richtig gehört? Er hat heute Bockmist
gebaut – ja, genau so hätte Tyler das sicher genannt!
– und soll sich gewissermaßen dafür belohnen?
Hm. Man sieht durchaus, wie der große, nicht eben schlau
wirkende Mann nachdenklich wird. Er kneift zumindest mal die
Augen zusammen und droht der Luft mit der Faust.
Maurice: „Mo will das nicht
hören! Was Mo getan hat, hat er für sich getan, für
sonst niemanden! Auch nicht für Tyler oder sonst irgendwen!
Einst hat ein Mann Mo versprochen, viele Titel zu gewinnen, Popos
zu treten und Köpfe zu zermatschen. Mo hat Spaß daran,
Popos zu treten und wird das auch weiter machen! Und wenn es der
Popo des Champignons ist!“
Oh,
eine Drohung an den Sieger des späteren Main Events? Oder
eine Ansage an Player und Jannek? Oder vielleicht doch eher eine
allgemeingültige Feststellung, ganz gleich wer am Ende des
Tages das Lachen im Gesicht hat? Der Stimme scheint das
jedenfalls ziemlich zu gefallen!
„Das
ist doch schonmal ein Anfang, Maurice. Bald schon wirst Du deinem
Namen, der Eroberer, alle Ehre machen! Und niemand wird vor dir
sicher sein, denn Du bist groß, stark und
durchsetzungsfähig. Und lässt dir von niemandem etwas
sagen, nicht einmal von Tyler, der wie ein Bruder für dich
war. Wir werden uns bald wieder sprechen. Und dann wirst Du das
erste Ziel auf der Agenda sehen. Jetzt aber geh nach Hause, Mo.
Du hast viel Schlaf nachzuholen!“
Wie
ferngesteuert wirkt Maurice nicht, doch als er ‚Hallo?‘
ruft, reagiert schon niemand mehr. Der Riese wartet noch einige
Momente, ehe er sich schließlich erhebt und, noch vor dem
Ende der Show, die Halle verlässt.
UNGESÜßT
FETTARM
FREI
VON LAKTOSE
FREI
VON MILCHEIWEIß
FREI
VON ZUCKER
Ob
im Müsli oder im Kaffee - für alle, die sich vegan
oder milchfrei ernähren, ist der Morbeus Soja Drink
eine köstliche Alternative.