GFCW Tag Team Championship
Fatal-4-Way Elimination Match:
NEMESIS (Finn Rosario & Damian Rosario) vs. The Spotlight (Alex Hansen & „Revolver“ Kevin Keller) vs. Big & Quick (Lonesome Tyler & Maurice „The Conquerer“) (c) vs. MED (Ill Menit & FOAB)
Referee: Guido Sandmann


The Spotlight steht bereits im Ring.




Das ist es also. Hart und ohne jede Zurückhaltung rauscht das Theme aus den Boxen, das in den letzten 2 Jahren die wohl prägendste Gruppierung der GFCW begleitet hat. Von ihrem grandiosen Auftritt gegen den Fight Club, über die wohl größte Niederlage im Turnierfinale vor über einem Jahr, bis hin zum heutigen Tag. Title Nights 2020. Flackerndes Licht, verzerrte Bewegungen, flimmernde Leinwand, schnelle Bildwechsel, eine Hydra.

Alles scheint wie immer. Nur ein wenig… Größer. Es ist die Magie, die das größte Event des Jahres für jeden – Fan wie Wrestler – ausübt. Und nachdem man die Musik für einige Momente durch die Arena hat donnern lassen, tritt langsam Damian Rosario auf die Bühne und nur knapp einen halben Meter hinter ihm sein älterer Bruder Finn.

Und die Halle explodiert.

Pete: „Was für ein Empfang! Für die wohl unwahrscheinlichsten Fan-Lieblinge in diesem Match.“
Sven: „Damian und Finn haben quasi ihr gesamtes Leben in dieser Stadt verbracht, unterschätze das mal nicht!“

Während der jüngere der beiden Rosarios einige Schritte nach rechts auf der Rampe macht und nur ungläubig durch die Ränge blickt, peitscht Finn in der Mitte der Stage unter der gigantischen Leinwand, dem NEMESIS-Logo und dem fantastischen Empfang die Fans so richtig hoch. Ein paar Schritte geht er in Richtung des Fan-Blocks direkt an der Rampe – naja nicht direkt – Pandemie und so. Mit einem ungläubigen Grinsen starrt er in die Reihen, scheint mehrere Leute zu erkennen, allesamt in voller NEMESIS-Kluft gekleidet. Auch Damian erblickt sie jetzt und man meint fast zu erkennen, wie er kurz ungläubig die Hände vor dem Mund zusammenschlägt.

Pete: „Vor einem Jahr standen sie hier nicht gemeinsam. Es war Damian, der um den Intercontinental Titel antrat, nachdem er seinen eigenen Bruder die Wochen zuvor bekämpft hatte.“
Sven: „Und auch das war nicht von Erfolg gekrönt. Antoine Schwanenburg, Alex Ricks, Zane Levy… egal gegen wen, die beiden standen IMMER an DNVs Seite. Und selbst sind sie immer auf der letzten Etappe gescheitert. Und das hier, Pete…. Ich meine wenn nicht hier, wo denn sonst.“


Immer wieder schaltet die Kamera in die Reihen der Fans. Zu sehen sind klar noch genug Gegner der beiden. Zu hören? Das ist eine andere Sache.

Pete: „Damian und Finn begründeten ihre Aktionen in den letzten Monaten damit übergangen worden zu sein und bei aller Ablehnung gegen ihre Methoden: Kann man das wirklich leugnen?“
Sven: „In Anbetracht der Tatsache, wer sonst so als Contender im Raum stand? Nein. Aber am Ende des Tages konnten sie sich nicht klar durchsetzen Pete. Und so setzt es jetzt hier die dreifache Herausforderung.“
Laura: „Auf dem Weg zum Ring: Mit einem Gewicht von gemeinsam 214 Kilogramm...“

Mit Anlauf schießen die Beiden die Rampe hinab. Auch beim Outfit hat man sich nichts nehmen lassen an diesem Abend. Die üblichen, einfachen Kapuzenjacken, waren durch glänzende, schwarze Westen ersetzt, die fein golden auf der rechten Seite der Brust die Hydra trugen, die MMA-Shorts ebenso designt. Während Damian in den Ring rauscht und sich in der Mitte positioniert, befördert Finn mit einem schier übermächtigen Satz seine 120 Kilo aus dem Stand auf den Apron und starrt in die Hard-Cam.

Laura: „...sie sind Teil von NEMESIS! Aus HANNOVEEEEEEEEEEEEEEEEER...“

Ohrenbetäubender Jubel schwillt erneut an, während aus den Ringecken Pyrotechnik durch die Arena gefeuert in, dass blau und lila, silbern und golden erstrahlt.


Sven: „Was für ein Moment!“
Laura: „Damian. Und Finn. ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOSARIOOOOOOOOOOOOOOO!“

Noch einmal schießen die Feuerwerks-Fontänen empor. Doch alles hat ein Ende. Und so verstummt langsam die Musik und die beiden Brüder entledigen sich ihrer Westen, bereit endlich am Ziel anzukommen.



Weinerlich erklingen die ersten Worte des Liedes von M.E.D.

Auf dem Titantron erscheint das Symbol des Trinity Projects.

Darunter in goldenen Lettern…


M.E.D.


In einer in sich wiederholendem Videosequenz sehen wir die beiden

Titelgewinne der ehemaligen T’n’B.

Rechts und links vom Titantron fällt nun goldener Sprühregen auf die Bühne.

Die Ringsprecherin Laura erhebt das Mikrofon:


Meine Damen und Herren

Fans der GFCW

Anhänger der GFCW Galaxy

Freunde der Sonne

Und

Kinder des Glückes

Ja…ich sollte das sagen

In den Ring kommen jetzt die

Aktuell zweifachen

Und in nicht allzu ferner Zukunft

DREIFACHEN

Tag Team Champions

Hier dürft ihr applaudieren



Unverständnis mischt sich mit Buh-Rufen und vereinzelten MED Rufen. Laura steht im Ring und schaut verwirrt auf den Zettel den Sie in der Hand hält. Sie setzt erneut das Mikrofon an.


Zum einen haben wir den nicht ganz so edlen und ehemaligen Titanen

Dennoch den härtesten auf der Erde

Der Aktivator des Kroll-Prozesses

Ill MEEEEENIT

Dieser Betritt nun durch den goldenen Regen die Bühne. Er scheint überrascht

von der Aufmachung des Entrances. Er lässt den Kopf einmal kreisen

und richtet seinen Blick dann fokussiert in Richtung Ring. Die düstere Musik verstummt.

Laura ergebt erneut das Mikrofon. Auf Menits Gesicht machen sich Sorgenfalten breit.


Und nun meine verehrten Anwesenden.

Der zweite im Bunde der zwei glorreichen Goldsammler

Der Vater aller Bomben

Der Güldene Kämpfer


F…O…A…B



Eine neue Musik erklingt und Ill Menit lässt den Kopf sinken. Baletttänzerinnen- und Tänzer schweben in goldenen Kostümen die Halle. Sie scheinen in dem goldenen Regen zu fliegen. Als Sie den Boden erreichen tanzen Sie zu den neuen Klängen und die Zuschauer schauen fasziniert umher. Sie werden durch Glanz und Glitzer in den Bann der goldigen Atmosphäre gezogen. Mit offenen Mündern und großen Augen folgen sie den geschmeidigen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer die nun auf der Bühne Platz genommen haben. Menit schüttelt mit rollenden Augen den Kopf. Er murmelt vor sich hin und versucht sich dann wieder aufs Match zu konzentrieren. Links von der Bühne erscheint nun der FoaB in dem Goldregen. Er wirft den Kopf in den Nacken und dreht sich während der die Arme ausbreitet. Man könnte meinen das er den goldenen Regen aufsaugt. Nach elend langen dramatisch peinlichen Momenten schreitet der FoaB an die Seite von Ill Menit und klopft seinem Partner auf die Schulter. Dieser schüttelt nur weiterhin verzweifelt mit dem Kopf ohne dem FoaB auch nur anzuschauen. Jedoch dreht der FoaB seinen Partner zu sich und schaut diesen wie versteinert an. Er entledigt sich seinen doch recht glänzenden goldenen Umhangs und spricht ein paar Worte zu seinem Tag Team Partner. Dessen Blick verändert sich nun ebenfalls. Anscheinend haben die Worte des FoaB ihn überzeugt. Sie knacken beide ihren Nacken um sich dann zum Ring zu drehen. Unter den Klängen des Spandau Balletts, den Baletttänzerinnen und Tänzern und der goldenen Beleuchtung der Halle marschieren die beiden zum Ring.



Hammerfall – Hammer High erklingt und wir erkennen: Es ist Zeit für Tagteam-Action! Big and Quick sind hier gefragt und schreiten zum Ring. Wobei schreiten hier nicht ganz richtig ist, denn zumindest Tyler bewegt sich mehr auf anderthalb denn auf zwei Beinen, beißt aber sichtlich auf die Zähne, während man sich durch das Spalier an durch Glasscheiben getrennte Fans in Richtung Ring bewegt. Maurice wirkt angespannt und richtet den Blick nur auf den Ring, in dem er gleich mit seinem Partner stehen wird.


Langsam geht es voran und der skeptische Blick Maurice‘ verstärkt sich, als Tyler sich kurz am Ringrand aufstützt und nicht etwa wie sonst in den Ring flippt, sondern die Ringtreppe hinaufsteigt. Das linke Bein ist gewissermaßen komplett in Bandagen gepackt, wenn auch nicht eingegipst – klar, dann wäre er ja noch weniger mobil als er ohnehin schon ist.


Im Ring angekommen entfällt das übliche herumgefeiere und –gepose, beide klatschen ab und geben jedem eins auf die Rübe, der das hier als „Jobberentrance“ bezeichnet.


Und da stehen sie nun im Ring. Und am Ring. Finn Rosario. Damian Rosario. Maurice. Die Reste von Tyler. Alex Hansen. Kevin Keller. Father of all Bombs. Ill Menit. Und alle schielen sie auf das, was Guido Sandmann da in den Händen hält: Die GFCW Tag Team Championship. Tatsächlich wird den meisten Beteiligten vielleicht jetzt erst klar, worum es hier eigentlich geht und wie weit man gekommen ist. Jetzt muss man sich nur noch einig werden, wer anfängt.


Schließlich einigt man sich darauf, wie auch immer, dass Damian Rosario und Ill Menit hier die Dinge starten. Noch einmal kurz die Regeln: Wird ein Teammitglied eliminiert, ist auch das Team weg. Ergo kann man sich ungefähr vorstellen, was hier zu erwarten ist. Aber was erwartet Ill Menit nun? Richtig, die Ringglocke! Die draußen bleibenden Kameraden verteilen sich an den Ringpfosten und freuen sich wahrscheinlich, dass sie noch nicht ranmüssen.


DING DING DING


Gleich mal ein Headlock von Ill Menit gegen Damian Rosario, der schon in der Anfangsphase erstaunlich viele Pops bekommen hat und gleich in einen Back Suplex kontern kann. An. Satz. Los. Respekt! Ill Menit rappelt sich auf und schüttelt sich den Staub aus der Rüstung, während FOAB ihn draußen durch Klatschen zu motivieren versucht. Damian dagegen setzt sofort nach und zeigt einige Kicks gegen die Beine des Ill Menit, dem er so schon früh im Match Schaden zufügen möchte. Ill Menit weiß nicht so recht, was das soll – und wämmst Damian mit einer krachenden Clothesline von den Beinen! Ill Menit lässt sich ganz kurz feiern und schickt dann mit einem krachenden Wechsel FOAB in den Ring, während Damian am Boden mal checkt, ob sein Kopf noch auf dem Hals sitzt. Tut er. Wollten gerade noch alle irgendwie in den Ring, so ist jetzt, da der Vater aller Bomben dort ist, der Andrang doch um einiges gemäßigter. FOAB bewegt sich nicht großartig, sondern schafft durch reine Präsenz schon einigermaßen Achtung bei Damian. Der versucht es mit einem Schlag, noch einem Schlag….prallt dummerweise alles am Bombenvater ab. Der will dann mit einem Wurf nachsetzen, doch Damian ist flink und kann direkt im Anschluss seines Ausweichmanövers einen Backstabber zeigen, nach dem er einen Pinversuch wagt – aber der geht nur bis eins und niemand sah sich bemüßigt und genötigt, hier einzugreifen.


Damian setzt mit einem schnelle Vertical Suplex nach und wechselt daraufhin sofort mit Finn, der damit auch sein Debüt in diesem Match gibt. Zusammen zeigt man nochmal einen doppelten Vertical Suplex und Finn Rosario übernimmt spätestens jetzt das Kommando hier im Match, während FOAB sich kurz orientieren muss, wo er eigentlich ist. Hält sich ein wenig den Rücken, der Guteste. Finn setzt gleich mit zwei Uppercuts nach, ehe er FOAB einen Headbutt verpasst, der sich gewaschen hat. FOAB ist nun in der Ringecke von The Spotlight und tatsächlich klatscht Kevin Keller dem MED-iziner ab und kommt in den Ring, um Finn Rosario zu konfrontieren. Finn versucht gleich mal, Kellers habhaft zu werden, aber das gestaltet sich alles andere als einfach. Double K weicht aus und versucht es mit einigen Jabs, doch die prallen an Finn ab, wie eine Fliege am Visier. Finn streckt die Arme aus und schickt Keller in die Seile, senkt den Kopf….und Keller leapfroggt das einfach mal aus. Noch ehe Finn wieder hochkommt, ist Keller da und zeigt einen Swinging Neckbreaker, dem er gleich einen Elbow folgen lässt.


Kevin Keller ist on fire und klatscht geradezu euphorisch mit Maurice ab, dem er da ziemlich nahe steht. Maurice steigt über das oberste Ringseil und mustert Finn, der da etwas abwesend herumliegt, dreht sich dann zu Tyler, der die Hand reckt und auch von den Fans langsam gefordert wird.


BAHM!


Was zur Hölle?


Maurice hat gerade Tyler vom Apron gefaustschlagt!


Finn interessiert ihn im Moment nicht, Big Mo verlässt den Ring und klaubt draußen Tyler auf. Rumms! Geht es in die Ringtreppe, die Mo danach in die Hand nimmt – und Tyler damit noch ein wenig bearbeitet. Guido Sandmann hat genug gesehen!



Das scheint Maurice gerade ziemlich egal, der – unter den Blicken der verblieben Matchteilnehmer – Tyler gerade so richtig durchlässt. Im übrigen wurde hier keine Disqualifikation ausgesprochen. Noch einmal geht es in die Ringtreppe, wird der Tylerkopf auf das Kommentatorenpult gedroschen. Finn Rosario liegt zwar immenroch halb am Boden, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen, während M.E.D. das Ganze wohl ziemlich witzig finden. Eine Sorge weniger für die alten Haudegen. Mittlerweile taucht auch Security auf und versucht, Mo irgendwie von Tyler zu trennen, der im Nasser-Sack-Modus irgendwo herumliegt.


Alex Hansen wittert seine Chance gegen Finn Rosario! Denn irgendwie muss es ja weitergehen und auch Guido Sandmann scheint das so zu sehen und wendet die Augen auf das Ringgeschehen.


Einroller of Doom!


1



2



Kickout Finn, der gleich nach oben schnellt, durch einen schnellen Hansen-Dropkick aber von den Beinen geholt wird. Hansen macht jetzt ordentlich Alarm und kann eine Senton zeigen, ehe er ziemlich rasant mit Kevin Keller wechselt. Doppelter vertical Suplex gegen Finn Rosario und Kevin Keller freut sich wie ein Schnitzel! Da macht er doch glatt die Revolvergeste in Richtung Ill Menit, der auf dem Apron steht. Der deutet an, in den Ring zu wollen und reckt Finn Rosario die Hand entgegen, die jener, als er ohnehin in die Ecke gerobbt ist, kaum mehr verfehlen kann. Klatsch!


Ill Menit betritt den Ring und schüttelt sich kurz den Staub aus der Rüstung….okay, hatten wir heute schon mal. Kevin Keller überlegt derweil, ob seine Geste wohl wirklich angebracht war, geht allerdings in den Lockup mit Ill Menit. Gefällt dem nicht, aber er bugsiert Kevin in die freigewordene Ecke, wo er ihn gleich mit einer wahren Serie an krachenden Chops bearbeitet. Das KLATSCHT so richtig schön! Ill Menit bewegt sich dabei kaum, während Double K am liebsten ganz woanders wäre. Ill Menit greift sich die Schultern Kellers und wirft den einfach mal in eine ganz andere Richtung, ehe er selbst mit einem Legdrop nachsetzt. Kevin spuckt ein wenig, Ill Menit aber bleibt methodisch und wechselt mit… Damian Rosario! Ein hörbarer Pop schallt durch die Fanmenge, als der Lokalheld, so böse er mitunter sein mag, eingewechselt wird. Ill Menit hält Kevin Keller parat, so dass Damien mit einem schnellen Sidekick den Kevin gut am Kopf treffen kann und blitzschnell auf den Turnbuckle steigt.

Diving Clothesline gegen Kevin Keller und Damian ist sofort wieder auf den Beinen! Double K weiß im Moment, wie so viele heute, nicht wo er gerade ist und rappelt sich eher mühsam auf die Beine. Damian wechselt mit einem Lächeln mit dem Vater aller Bomben, schickt also FOAB in den Ring. Der zeigt gleich mal eine Clotheslinevariante und bringt Keller schnell wieder auf die Beine, nur um einen Bear Hug zu zeigen!

Keller findet das merklich nicht gut und FOAB zeigt deutlich, was ein Big Squeeze so sein kann! Kevin Keller fadet ein wenig, was Alex Hansen auf den Plan ruft, der allerdings vom Apron gezogen wird!


Da ist Big Mo gegen Alex Hansen!


Rauf-Runter gegen Hansen durch das Kommentatorenpult!


Wo ist eigentlich die Security, wenn man sie braucht? Na toll! Die liegt da einfach so herum!


Im Ring hat Guido Sandmann nur Augen für Kevin Keller, dessen Augen ihm langsam aber sicher zufallen. Alex Hansen kann ihm in dieser Situation nun auch nicht mehr helfen, aber vermutlich wäre er ohnehin zu spät gekommen.


Kevin Keller schläft ein.


The Spotlight ist raus.


ELIMINIERT VIA SUBMISSION: THE SPOTLIGHT!


Und jetzt? Jetzt steht FOAB im Ring und schaut sehr skeptisch, wer ihm als nächstes Gesellschaft leisten wird. Inzwischen hat auch Maurice den Ring betreten und sieht aus, als würde er es mit FOAB aufnehmen wollen! FOAB stellt sich vor den Riesen und konfrontiert diesen, ehe er einen Schlag ansetzt. Maurice kontert auch mit einem Schlag, ehe FOAB unter dem nächsten abtaucht und mit einem Hechtsprung mit Finn Rosario wechselt! Das Duell auf Augenhöhe kann beginnen!


Finn ist es nun, der sich vor Maurice stellt und diesem nahezu auf Augenhöhe begegnet. Es fliegen ein paar unschöne Worte, eher von Finn zu Mo als umgekehrt und doch ist es der Rosario, der den ersten Schlag wagt. Mitten ins Gesicht des Riesen, der ihn daraufhin zu greifen versucht, aber ins Leere greift. Finn setzt mit kurzen Schlägen nach, ehe er versucht, einen Neckbreaker anzusetzen, aber weggeschubst wird. Mo hat genug Masse, um das zu tun, wird dann aber vom Wechsel von Finn mit Ill Menit überrascht, vor allem, weil er sich gerade Finn Rosario gegriffen hat. So schnell hat er nicht umdisponieren können und während Finn mit einem sehr hohen Kick trifft – beachtliche Höhe kann er ja! – ist es an Ill Menit, einen krachenden Sideslam gegen Mo zu zeigen….das Cover geht allerdings nur bis zwei und auch Damian Rosario wäre zur Stelle gewesen, um zu unterbrechen.


Ill Menit ist allerdings, nun leicht am Mund blutend, trotzdem auf der Hut und richtet sich schnell wieder auf. Maurice ist ziemlich orientierungslos und wird von Ill Menit wie ein nasser Sack in die Ecke bugsiert, wo es kurze Schläge auf den langen, breiten und weiten Solarplexus hagelt. Schnell folgt der Wechsel mit den Rosarios, zunächst mit Finn, der aber gleich Damian in den Ring schickt. Beide Rosarios hängen ihre Knie heraus und Ill Menit schafft einen gewaltigen Chokeslam mit Mo auf diese beiden Knie, was dem Riesen nahezu den Garaus macht.


Gemeinsame New Order der Rosarios gegen Maurice!



1


2


3!


ELIMINIERT VIA PINFAL: BIG AND QUICK!


Damit hat es hier nur noch zwei Teams die um die Krone kämpfen. Und: Es wird definitiv neue Tagteamchampions geben, sollte sich nicht noch die Hölle auftun und beide Teams verschlucken! Damian Rosario schaut nach minimalem Jubel in Richtung M.E.D. und bekommt einen kurzen Moment Herzflattern, optisch jedenfalls.


Ill Menit, der gleich im Ring verblieben ist, als Maurice eliminiert wurde, kann das nur zu gut nachvollziehen und grinst, als er mit einem klatschen Father of all Bombs in den Ring schickt. Guido Sandmann handlet das cool, auch als er zulässt, dass sich beide Teams in voller Stärke gegenüberstehen und sich gewissermaßen Tiernamen geben.


Schließlich hauen beide Teams darauf los. Damian haut Ill Menit, Finn haut FOAB und so geht das eine gute halbe Minute, ohne dass sich eine Partei einen nennenswerten Vorteil verschaffen kann. Dann sind es doch wieder Damian und Ill Menit, die sich im Ring einfinden und Damian kann dem Menit in der Ringecke saures geben. Bahm, bahm, bahm fliegen da die Fäuste und tatsächlich klappt sogar der WhipIn in die gegenüberliegende, neutrale Ecke. Damian rauscht mit einer gewaltigen Clothesline hinterher und kann direkt einen Hairpull takedown nachsetzen, nach dem er Ill Menit in den Rücken treten und, mit etwas Verzögerung, mit Finn wechseln kann. Beide Rosarios dominieren nun Ill Menit, mit Schlägen am Boden, Kicks und sogar einen Bodyslam von Finn an Damian, der auf Ill Menit landet. Finn Rosario macht sich daraufhin zu einem weiteren New Order bereit, doch Ill Menit kann sich aus dem Ansatz befreien und einen Augenstecher landen, den Damian Rosario sofort moniert, Guido Sandmann aber nicht gesehen hat.


Ill Menit setzt mit einem Neckbreaker nach und kann dann mit FoaB wechseln, der Finn gleich mit einem Big Boot aus dem weg räumt, als der Lulatsch angestürmt kommt. Dafür versucht sich Damian an einem Inside Cradle!


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2




3…..nein!


kickout durch FoaB!


Der ist dafür blitzschnell zur Stelle!


I’m sorry fort hat….not! gegen Damian Rosario!



Ill Menit beseitigt Finn, Cover!



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2





3




!



!!!


Sieger des Matches durch Pinfall und somit neue GFCW Tag Team-Champions: M.E.D.!!!



Wir befinden uns Backstage und erblicken einen eher legereren Kaiser. Ein weißer Bademantel macht ihn fast zum Polarbären, so weiß erstrahlt er. Außerdem sehen wir den

Kaiser in einer sehr zurückgelehnten Position. Der Rücken nach hinten, die Füße nach oben. Seine Augen sind mit je einer Gurkenscheibe belegt. Ach,

Alex Ricks ist auch im Raum. Er ist allerdings nicht ganz so entspannt, denn er hält die zuvor erwähnten Füße in seinen Händen. Was auf Anhieb einen

Würgereiz hervorrufen könnte, wenn man es so liest, so muss man dazu sagen, dass die Füße des Kaisers äußerst gepflegt aussehen. Wirklich, das tun sie. Es könnte also schlimmer

kommen für den Mathematiker, der offenbar die Aufgabe hat, die Füße zu massieren. Antoine ist aber nicht zufrieden mit der Art und Weise.


Antoine: „Alex, der Tag ist noch nicht vorbei. Etwas mehr Enthusiasmus, wenn ich bitten darf.“


Man kann das Zähneknirschen von Alex fast durch die Empfangsgeräte hindurch hören. Aber er leistet Folge. Er will sein Wort nicht brechen.

Mit beiden Händen bearbeitet er nun den kaiserlichen linken Fuß (der wirklich sehr schön ist).


Antoine: „Das ist schon besser so. Warum denn nicht gleich so?“


Der Mathematiker massiert stumm weiter.


Antoine: „Alex?“

Alex: „Ja?“

Antoine: „Ich habe dich etwas gefragt.“


Alex hört das Massieren kurz auf, um zu antworten.


Antoine: „Du hörst auf, wenn ich es dir sage, Alex. Klar soweit?“


Er atmet schwer. Er atmet tief durch. Dann massiert er weiter. Antoine kann es dank der Gurkenscheiben nicht sehen, aber der Oberkörper von Alex bebt nun sichtlich.


Antoine: „Und atme gefälligst nicht so viel in meine Richtung. Unangenehm, Alex. Ganz unangenehm.“


FADE OUT



Man sieht einen jungen Mann im Fitness-Center. Es ist recht offensichtlich, dass der, eher schlanke, Brillenträger noch nicht sehr oft hier war. Aber trotzdem macht er sich voller Eifer an die Arbeit!

Doch schon das anheben einer Langhantel wird für ihn zur großen Hürde und er läuft bei seinem vergeblichen Versuch knallrot an, bevor er aufgibt…


ES IST NICHT WICHTIG, WIEVIEL DU DRÜCKEN KANNST…


Nun versucht sich der junge Mann an den Laufbändern. Doch auch hier hat er so seine Schwierigkeiten. So kommt es wie es kommen muss und das Laufband wirft ihn von der Maschine, begleitet von einem Aufschrei des Mannes…


ES IST NICHT WICHTIG, WIE SCHNELL DU LAUFEN KANNST…


Vielleicht macht er beim Seilspringen eine gute Figur? Der Anfang sieht zumindest sehr vielversprechend aus… Bis der junge Mann übermütig wird und andere Sprungtechniken ausprobieren will. Dabei verheddert er sich sehr unglücklich im Seil und stolpert aus dem Kamerabild, woraufhin ein unangenehmes Krachen und Klirren zu hören ist…


ES IST NICHT WICHTIG, DASS DU WEISST WAS DU TUST…


Unser Freund ist vollkommen außer Atem und blickt auf seine Sportuhr, die ihm zu seinem Entsetzen anzeigt, dass er erst seit knapp 10 Minuten trainiert… was eine resignierende Mimik unseres jungen Herren erzeugt…


ES IST AUCH NICHT WICHTIG, WIE LANGE DU DURCHHALTEN KANNST…


Frustriert lässt sich unser fitnessinteressierter Freund auf einen Sessel plumpsen und holt seinen Proteinriegel hervor, von dem er genüsslich einen Bissen nimmt. Der unvergleichliche Geschmack, lässt ihn den Fitness-Frust erstmal vergessen. Freundlich klopfen ihm plötzlich wildfremde Muskelmänner anerkennend auf die Schulter und mit vor Erstaunen offenem Mund, stellt er fest, dass die Damen im Raum ihm eindeutige Blicke zuwerfen…

Kein Wunder! Das ist ja schließlich auch nicht irgendein Riegel…, sondern DAS Status-Symbol unter den Fitness-Fanatikern!


DAS EINZIGE WAS ZÄHLT IST, DASS DU DABEI AM ENDE TROTZDEM EINFACH VERDAMMT GUT AUSSIEHST!




Security 1: „Tretet zur Seite! Achtung! Achtung!“

Security 2: „Vorsichtig! Vorsichtig!“

Security 3: „Weg da hinten! Weg da!“


Wir befinden uns irgendwo in einem schlecht beleuchteten Teil des Parking Lot. Wir sehen, dass sich ein halbes Dutzend Security an einem dunklen Van zu schaffen macht.

Die Umgebungsgeräusche lassen auf eine äußerst beklemmende Situation schließen. Denn wir hören Laute, die an ein tierisches Grunzen erinnern. Ein wütendes Schnauben

und Stöhnen. Irgendetwas VERDAMMT GROSSES im Inneren des Van bringt das gesamte Gefährt zum Schaukeln.


Security 4: „Ok, ich geh jetzt rein!“

Security 5: „Hast du den Taser dabei für den Fall der Fälle?“

Security 4: „Na sicher! Komm mal hier her und geh mir zur Hand!“

Security 6: „Öhm… … … Wieso ich?“

Security 4: „Weil ich einen zweiten Mann brauche. Also rein mit dir?“

Security 6: „Also, ich mache hier ja mit, aber ich geh da nicht mit dir alleine rein!“

Security 1: „Geh beiseite. Ich hab das jetzt schon ein paar Mal gemacht.“


Zwei der Sicherheitsleute gehen in das Innere des Van. Leider ist unser Kamerawinkel so ungünstig,

dass wir nicht gut sehen können. Doch als die beiden tapferen Männer

hineinsteigen, klingt das Grunzen und Stöhnen aufgeregter und gefährlicher.


Security 1: „Halt still, verdammt!“

Security 4: „ICH HAB ANGST!“

Security 1: „KOMMT NOCH EINER HER!“


Und schon machen noch zwei Männer einen beherzten Satz in das Innere. Man hört Kettenrasseln. Der Van schaukelt vor und zurück, schaukelt nach vorne und nach hinten. Die tierischen Laute lösen Unbehagen aus – und dann, nach einem mehrsekündigen Kampf im Inneren,

stolpern zwei Security mit Ketten in den Händen heraus. Beide ziehen und zerren.


Und dann verdunkelt sich die Welt!


Denn ein gewaltiger Schatten tritt heraus. Es ist Bartholomäus!


Zum ersten Mal werden wir Zeuge der Entladung des „Hünen aus der Heilanstalt“. Alle sechs Security-Männer ziehen und zerren an den Ketten, versuchen das Ungetüm in Schach zu halten. Er aber schlägt, stöhnend und brummend, wüst um sich, schlägt in alle Richtungen aus. Alle Männer müssen sich größte Mühe geben und all ihre Kraft aufwenden, um das „Geschöpf aus dem Spessart“ möglichst in Schach halten zu können. Alle rufen wild durcheinander, verzweifelt gibt einer der sechs Anweisungen. Oder versucht es zumindest. Doch in all dem Handgemenge und dem Gerufe geht es unter. Man hat größte Schwierigkeiten, Bartholomäus unter Kontrolle zu bringen. Dann tritt ein unscheinbarer, hagerer Mann fortgeschrittenen Alters ins Bild und nimmt zwei der Ketten aus den Händen der Security entgegen. Als Bartholomäus den Mann mit dem pomadigen Gesichtsausdruck erblickt, der wortlos einmal an den Ketten ruckt wie an einer Hundeleine, wird er plötzlich nicht ruhig, aber ruhiger.


Die Sicherheitsleute, die sich daraufhin sichtlich beeindruckt zeigen, halten inne, bleiben aber dennoch in gemäßigtem Abstand zu Bartholomäus. Wieder will sich „die größte Naturgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat“, ruckartig lösen. Doch noch einmal zieht Justus, der Chauffeur, an den Ketten. Und schon herrscht Ruhe.


Nach weiteren vier bis sechs Sekunden überreicht Justus die beiden Ketten wieder den Sicherheitsleuten.

Und nun wird Bartholomäus in das Innere der Halle geführt, während wir langsam ausfaden…


I Quit-Match:
„Patient Zero“ Drake Nova Vaughn vs. Zane „Purifier“ Levy
Referee: Jack Bobo

Langsam kehrt das Bild zu uns zurück und präsentiert wieder das Live-Geschehen in der Halle. Die so seltsam anmutenden, dünn besetzten Ränge. Der Ring. Sven. Pete. Vereinzelter Applaus, Rufe, Vor… Ob Vorfreude das richtige Wort ist? Atmete Zane noch vor der Show die Ruhe vor dem Sturm ein, so schienen jetzt eisige Böen aufzuziehen – was freilich wörtlich nicht sein konnte, doch das ungute Gefühl wird man nicht so wirklich los, als das Flimmern auf der Leinwand erlischt und die Halle in Dunkelheit versinkt. Ohne jeden Ton, ohne jeden weiteren Effekt, ohne jede Unruhe tauchen simple, schnörkellose Lettern auf dem Tron auf. Weiß auf Schwarz, und nichts weiter in der gesamten Arena scheint zu existieren.


Everyday we say goodbye
But never meant it
Everyday we say goodbye
Failing to realize
It might be the last time
Before the world changes
And we fall even further

Einen Moment bleiben die Zeilen unberührt stehen. Unbegleitet. Bevor sie mit einem ohrenbetäubenden, kratzenden Geräusch verschwinden und ein Wirbel aus Bildern über das Tron gejagt wird, die als Szenen aus den Auseinandersetzungen zwischen Zane Levy und Drake Vaughn zu erkennen sind. Nach nichtmal einer Sekunde verschwinden sie jedoch zusammen mit dem Geräusch, nur bevor es nach kurzer Pause erneut ebenso grässlich wie zuvor aus den Lautsprechern dringt und abermals – diesmal langsamer – von den Bildern begleitet wird. Fast meint man herausselektieren zu können, dass das Band einen Augenblick zögerte, als die Drahtschlinge um Drakes Hals gezeigt wurde. Doch erneut verschwindet alles, was zu sehen war in der Dunkelheit der Arena.

Ein drittes Mal ertönt das desaströse Geräusch, diesmal einige Sekunden länger, um anzuschwellen, abermals ruckartig zu verstummen und diesmal direkt von den ersten Tönen von „I am Machine“ ersetzt zu werden, doch die Leinwand bleibt dunkel.


I wish I knew what it was like
To care enough to carry on
I wish I knew what it was like
To find a place where I belong, but
I am machine

Gleich einem Blitzschlag in tiefster Nacht flammt ein greller, einzelner Scheinwerfer in Richtung eines der oberen Sitzblöcke auf. Und auf einer der Stufen steht, wie schon zuvor am Abend Zane Levy. Die Harre waren erneut auf wenige Millimeter exakt abrasiert, die zweiköpfige Schlange, klein und unscheinbar, war auf den Arm tätowiert, die zwei horizontalen Narben unter dem Brustkorb stachen ebenso heraus, wie die vom Scheinwerfer angestrahlten, knallend roten Augen. Letztere lagen noch halb im Schatten der Kapuze der offenen, weißen Jacke, die über seinen Schultern lag. Bis zu seinen Knien strecken sich die weißen Stiefel, die mit einem dünnen, schwarzen Stift beschrieben wurden. Mit einem gewaltigen Satz springt Levy von der Stufe ab und über das Geländer.

Mit einem rauschenden Ton entfaltet sich auf seinem Rücken eine Konstruktion von schwarz gefederten Flügeln, während Zane von einer Konstruktion am freien Fall gehindert wird und elegant auf die Bühne gleitet. Rasant, wenn man nicht permanent auf Zane starren würde könnte man es fast verpassen, enthakt ein Mitarbeiter die Sicherungen von Levys Körper, so dass der Purifier sich in der Mitte der Stage positionieren kann. Jede Sekunde einsaugend breitet er die Arme aus und legt den Kopf in den Nacken, während ein Feuerwerk aus grünlichen und weißen Scheinwerfern kunstvoll durch die Halle wandert, bis schließlich nacheinander die Federn von den Flügeln abfallen und Zane für einen Moment in dem See aus Schwarzen Federn kniend zurücklassen, bevor er sich aufrichtet und unter dem charakteristischen Schlag der Ringglocke auf den Weg zum Ring begibt.

Laura: „Das folgende Match ist ein I-Quuuuuuuit Match!“

In sich gesunken wie eh und je, doch mit gleichmäßigem Schritt nähert Zane sich dem Ring. Lächeln? Blick zu den Fans? Nicht hier. Nicht heute. Nicht jetzt.

Laura: „In diesem Match gibt es keine Pinfalls, kein Abklopfen, kein Ringrichterentscheid, keinen Count-Out und keine Disqualifikation. Die GFCW und ihre Mitarbeiter, sowie Gremien tragen keine rechtliche Verantwortung oder Haftung für die beiden Kontrahenten während und in Folge dieses Matches. Der einzige Weg zum Sieg besteht darin, den Gegner dazu zu bringen, die Worte „I Quit“ zu sagen.“

Eins, zwei, drei. Das obere Ende der Stufen war erreicht. Gedankenvoll streift Zane Levy über das oberste Ringseil, bevor er sich – den Blick zum ersten Mal richtig ins Rund wendend – mit einem Satz über die Ringecke und in die Mitte der Matte befördert.

Laura: „Zuerst: Aus Anchorage, Alaska, USA. Mit offiziellem Gewicht von 80 Kilogramm. Zane. Purifier. LEEEEEEEEEEEEEEVYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY!“

Es gibt keine Posen mehr im Ring. Es gibt kein genießen der Atmosphäre in seinem ersten Auftritt bei Title Nights. Langsam verstummt die Musik und Levy streift die Jacke ab. Nicht bevor er aus deren Taschen jedoch zwei alte bekannte zieht: Die verstärkten Handschuhe, die er sich genüsslich und sorgsam über die Hände streift, während ohne jede Umschweife Linkin Parks Forgotten die Bühne übernimmt.



Sven: „Was ein Moment für Zane Levy, aber sicherlich nicht so glorreich bzw nicht so erfüllend, wie er es gerne gehabt hätte.“
Pete: „Naja. Andererseits denke ich, dass er es vielleicht genauso wollte. Ich weiß nichtmal wo wir anfangen sollen mit den beiden. Ich versuche es erst gar nicht.“

Von Title Nights Flair keine Spur bei DNV. Völlig unbeeindruckt, oder vielleicht im Gegenteil: überwältigt, marschiert er stur über die Bühne zum Ring. Das Titantron spielt bekannte Bilder. Aus den Boxen klingt bekannte Musik. Blicke zu seinen Unterstützern – vielleicht gar alten Freunden, Menschen, mit denen er Seite an Seite stand, hier, in seiner alten Wirkungsstätte, in Hannover – gibt es nicht. Er trägt bekannte Klamotten.

Sven: „Es geht nur um eine einzige Sache für die beiden und das ist einen fast 10 Jahre alten Geist ihrer Vergangenheit zu schlagen, der jeweils sehr sehr real vor ihnen stehen wird in wenigen Augeblicken.“
Pete: „Es ist Drakes dritter Jahresabschluss, die letzten beiden konnte er erfolgreich gestalten. Vor genau einem Jahr allerdings tauchte hier bei diesem Event Zane Levy zum ersten Mal auf. Und hier sind wir.“
Sven: „Alpha und Omega. Title Nights war und wird immer besonders sein. Aber es steht zu befürchten, dass es in diesem Fall nur besonders brutal wird.“
Pete: „Es ist nicht nur ein Wrestlingmatch. Das hier ist so viel mehr. Und nach allen Wendungen und Verbindungen die über das letzte Jahr geschaffen und gelöst wurden steht heute wirklich nichts mehr zwischen diesen Beiden, als der Wunsch einander in den Staub zu drücken.“
Laura: „Sein Gegner. Aus Anchorage, Alaska, USA. Mit offiziellen 84 Kilogramm. Er ist der Rekordhalter für die längste Regentschaft eines GFCW Champions jemals, er ist der einzige Wrestler, der jemals ein Jahr mit signifikanter Matchzahl ungeschlagen beenden konnte, er ist der Mann, der in einem Jahr Antoine Schwanenburg und Alex Ricks bezwang, um an die Spitze der Liga zu gelangen. PATIENT ZERO! DRAKE! NOVA! VAUGHN!“

In seinen Händen liegt der bekannte Baseballschläger, als er achtlos die Jacke und Maske neben den Ring schleudert und schließlich in selbigen rutscht. Da standen sie nun. Und die Tore zur Hölle konnten aufgestoßen werden.

Drei kurze Anschläge der Ringglocke. Das Signal. Drake Nova Vaughn gegen Zane Levy. Eine Konfrontation die vielleicht seit einem Jahrzehnt unausweichlich war, wenngleich damals wohl noch niemand der beiden ahnte, auf welche Art und auf welcher Bühne dieser Kampf stattfinden würde – oder dass er es überhaupt tun würde.

Pete: „Sven normalerweise wäre ich froh in einer solchen Begegnung einen Mann wie Jack Bobo in den Schwarz-Weißen Streifen zu sehen, aber… Heute bringt das auch nicht viel.“
Sven: „Es bringt überhaupt nichts, alter Freund. Jack hat einen einzigen Job und der ist den Arm des Mannes zu heben, der seinen Gegner dazu bringt die Schmach auf sich zu nehmen dem anderen ins Gesicht zu sagen: Ich kann nicht mehr weiter gehen.“

Vielleicht lag die Erwartung in der Luft, dass mit dem ersten Berühren der Glocke im Ring der Krieg beginnen würde. Doch wenn dem so war, erfüllen die beiden sie nicht. Vaughns rechte Hand umklammert fest den Baseballschläger, während seine stechend blauen Augen hinüber zum Purifier wandern, der den Blick stur erwidert. Schwer sind die Blicke zu lesen, während mehrere Tausend Augenpaare auf dem Seilgeviert ruhen. Ohne den Blickkontakt zu lösen zieht Zane noch einmal die Handschuhe an. Wohl mehr ein Tick, als ein tatsächliches überprüfe des richtigen Sitzens.

Auf der anderen Seite kreist der Schläger zweimal durch die Luft. Es sind die letzten Sekunden. Sobald der erste Schlag gesetzt wurde gab es kein zurück mehr. Kein Wort. Kein zögern. Dieser fast schon wahr gewordene Alptraum würde endgültig die Sphäre der Fantasie verlassen. Und die Realität, für die hier auch offiziell niemand die Verantwortung übernehmen wollte, würde beginnen.
Ein Schritt. Mehr ist es nicht, den beide nach vorne machen. Zane wirkt überraschenderweise ein klein wenig ruhiger während man meint in DNVs Hand ein leichtes Zittern ausmachen zu können. Und dann werden die Tore zur Hölle aufgestoßen. Mit einem wilden Schwung der Waffe prescht Drake nach vorne – keine Chance Zane mit solch einem plumpen Vorstoß zu erwischen. Mit eiskalten Augen führt der die Rechte in die etwaige Position von Vaughn, der aber nichtmal daran dachte mit diesem ersten Ansturm zu treffen. Noch in derselben Bewegung des Hiebes windet er sich aus den Attacken Zanes heraus und schließt die Distanz.

Zwar folgt vom Purifier noch ein zweiter Hieb mit der Linken, doch DNV sah das ganze aus einem Kilometer kommen, fängt seinerseits mit der linken ab und rammt den Bat in Levys Magengrube. Ein leiser Ton dokumentiert den Fall des Bats, als Infinity seinen zweiten Arm und sein gesamtes Körpergewicht zur Hilfe nimmt, um seinen Feind zu Boden zu schleudern und einen widerlichen Elbow Strike über dessen Schädel zu ziehen, der gezielt fast wie eine stumpfe Klinge über die Schläfe geführt wird.

Die Hände noch immer in den Verstärkten Handschuhen führt Levy aber als hätte ihn kaum ein Windhauch berührt einen Schlag nach oben, dem Drake mit sauberen Bewegungen entgeht und seine Faust platt frontal im Gesicht seines Gegner platzieren kann.

Doch die Gefahr hier sofort in die Defensive zu geraten scheint Nova zu groß und er gibt noch vor der nächsten Gegenwehr seine dominante Position auf, rollt sich galant von seinem Gegner und richtet sich ebenso schnell auf wie dieser. Ein Roundhouse-Kick schnellt ins Leere, was die Sekundenbruchteile öffnet, die jemand von Zanes Kaliber benötigt. Klein und mit kurzer Reichweite, aber wieselflink ist die Distanz geschlossen und krachend schnellt der Handschuh an Drakes Kinn, was dessen Kopf ungesund zurückfliegen lässt.

Der Patient Zero taumelt, ein zweiter, gewaltiger Hieb in die Brust schickt ihn auf die Bretter. Tollwütig umgreift Zane grob DNVs Schädel, hämmert ihn auf die Matte. Mit einem lauten Schrei tritt Levy unkontrolliert nach. Gegen den Rücken mit einer stampfenden Bewegung, bevor er mit blankem Hass den Fuß gegen die Seite des Kopfes krachen lässt. Ohne eine Sekunde zu zögern wirbelt er herum in Richtung der Ringecke, umfasst das mittlere Pad der Turbnucke und reißt es gewaltsam aus seinem vorgesehenen Platz. Erneut wird nun der Schädel des Patient Zero umfasst und mit zwei wilden, ruckartigen Bewegungen in die stählerne Befestigung gehämmert.

Schwer atmend und mit einer Mimik die Verzweiflung, und doch rasende Wut, spiegelt schießt Levy in die Gegenüberliegende Ecke, dreht wieder um und rauscht mit maximaler Wucht mit dem Knie gegen den Hinterkopf Vaughns, dessen Kiefer daraufhin erneut hart in den Stahl gepresst wird.
Wie besessen schießt DNV jedoch sofort auf die Beine, spuckt Levy verachtend ins Gesicht, klammert seinen Gegner regelrecht und versenkt seine Zähne in dessen Kehle.

Sven: „Falls irgendjemand noch fragen hatte, wie dieses Match laufen wird, oder ob es wirklich zwischen diesen Beiden zustande kommt: Ich glaube dieser Anfang beseitigt die letzten Zweifel.“

Unter einem Lauten Aufschrei versucht der Purifier mit mehreren Hieben in die Magengegend Vaughn von sich zu lösen. Einen, zwei Hiebe kann der ehemalige World-Champion noch wegstecken, doch beim dritten Einschlag zwingen ihn die immer noch durch die Handschuhe verstärkten Schläge seines Gegners hustend auf die Knie. Der Abdruck ist deutlich am Hals Zanes zu sehen, scheint aber keine größeren Wunden hinterlassen zu haben, als ein Kratzer tun würde.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht greift er mit seiner Linken hand kurz an die Seite seiner Kehle, als wolle er das Gefühl mit seiner Hand ersticken, doch noch während diesem kurzen Wundenlecken kickt er den knienden Drake weg als wäre er ein Ball. Klatschend trifft der Wrestlingschuh auf den Magen Drakes, dessen Keuchen und Husten sich wieder intensiviert, als er zur Seite kippt.

Zane: „Na komm schon Drake! Kämpf gegen mich verdammt! Wehr dich zumindest!“

Wieder rauscht der Fuß gegen Drake, der sich aus dem Ring rollt und seinen Sturz auf den Boden nur leicht auffangen kann. Mit genervten Ausatmen quittiert sein Gegner diese Entwicklung und Zane springt leichtfüßig über das oberste Seil auf einer anderen Seite des Ring auf den Hallenboden. Ruckartig dreht er sich um, umfasst ein wenig ungelenk in den dicken Handschuhen die Ringschürze, die vom Apron hängt und wirft sie nach oben, was ihm einen guten Blick unter den Ring ermöglicht.

Pete: „Ich habe nicht das Gefühl, dass DNV eine lange Ruhepause erhält.“
Sven: „Vom Regen in die Traufe und ich verspreche dir, dass es immer schlimmer wird für ihn, wenn er keine Gegenwehr findet.“

Klappernd schleifen zwei Stühle über den Boden, einer für jede Hand von Zane. Kurz dehnt Levy seinen Nacken bevor er mit entschlossenem Gesichtsausdruck hin zum Patient Zero läuft, der sich gerade am Kommentatorenpult empor stemmt. Mit einem Aufschrei schwingt Levy einen Stuhl in Richtung von Drakes Kopf, doch der weicht aus, was den Stuhl halt auf den Tisch krachen lässt und sichtlich unangenehmen Rückstoß durch Zanes Arme feuert, der daraufhin den Stuhl sofort fallen lässt.

Pete: „Spinning Heel Kick von Vaughn!“
Sven: „Levy wankt!“

Die Gelegenheit lässt sich jemand, der ein Jahr lang durch Opportunismus an der Spitze der Liga stand natürlich nicht entgehen und DNV setzt von hinten den Dragon Suplex an.
Mit einem Ruck reißt er den hilflosen Zane über seinen Kopf, so dass der Nacken des Purifiers Bekanntschafft mit der Kante des Kommentatorentisches macht.

Aggressiv schießt Drake auf allen vieren auf sein Gegenüber zu und beginnt an den Handgelenken Zanes zu zerren.

Pete: „Er geht für die Handschuhe!“
Sven: „Smart, würde ich sagen.“

Frustrierte Schreie dringen aus Novas Mund als er zunächst den ersten, dann den zweiten Handschuh ins Publikum feuert und Levy in Folge dessen die vernichtende Wucht seiner Schläge, die schon vor Wochen NEMESIS zum Verhängnis wurde. Noch immer scheint der Schmerz vom Nacken durch den Körper Levys zu fluten, was Vaughn die Chance präsentiert ihn vom Boden auf die Beine zu zerren.

Drake: „Warum musstest du hier her kommen hm?“

Als wolle er ihn erneut suplexen, diesmal in Version des Back Suplex, hebt Drake ihn über seine Schulter, doch lässt ihn stattdessen platt mit dem Rücken auf das Pult aufschlagen. Sofort reißt er einen der Tablet Bildschirme vor Sven und Pete von Tisch und zerschmettert das Gerät auf der Stirn Zanes.

Pete: „Ja aber...“
Drake: „WARUM?“

Mit einem kehligen Lachen, fällt Zane vom Pult und versucht sich vom Boden aufzustemmen, doch scheint nicht ganz in Synch mit seinem Gleichgewichtssinn zu sein, was Drake als Aufforderung versteht mit einem Schrei einen der Stühle aufzuheben und mit einer Wucht über Levys Rücken zu schmettern, die das Stahlkonstrukt einmal in der Mitte biegt. Energisch klappt er den Stuhl auf und klemmt Zanes Kopf in diesem ein.

Drake: „Gib einfach auf Zane. Bitte. Wir gehören nichtmehr an den selben Ort.“

Das lachen von Zane wird stärker.

Zane: „Halt einfach die Fresse Drake, bitte.“

Nova presst die Lippen aufeinander und hebt den zweiten Stuhl auf, auf dem seine Augen kurz verweilen.

Sven: „Oh nein ich kann nicht wirklich gute Absichten erahnen.“
Pete: „Wie tief muss der Graben sitzen, der sich über 8 Jahre zwischen ihnen aufgetan hat. Ich hoffe ich werde es nie verstehen können.“

In einer einzigen Bewegung schwingt Drake den Stuhl über seinen Kopf, wirbelt herum und schmettert auch den zweiten Stuhl über Zanes Rücken. Und ein zweites Mal. Wie ein bessessener scheint Levy den Schmerz ignorieren zu wollen und zerrt stattdessen am Stuhl, der seinen Hals einklemmt, um dieser Gefahr Herr zu werden, doch Vaughn hat nicht den Plan sein Setup ins nichts laufen zu lassen… und stampft hart auf den Stuhl, der am Zuklappen nur von Zanes Kehle gehindert wird. Doch unerklärlicherweise gelingt es diesem direkt nach dem Tritt doch die Falle von seinem Schädel zu lösen, wenngleich er nun schwer um Luft zu kämpfen hat. Ein Fakt, auf den DNV reagiert, indem er Levy auf den Rücken dreht und primitiv mit beiden Händen dessen Kehle umschließt und zudrückt. Sofort schießen die Hände nach oben, Versuchen die Drakes zu lösen, doch der Griff ist eisern.

Sven: „Man hat den Eindruck Zanes Augen wollten aus seinem Kopf springen.“
Pete: „Kein Mensch kann das Lange aushalten.“

Doch mit der limitierten Luft, die ihm bleibt grinst Levy nur nach oben in die blauen Augen seines Gegners.

Zane: „Härter, Daddy.“

Drake: „Verarsch mich nicht! Verpiss dich einfach aus meinem Leben!“

Zanes Arm scheint zu erschlaffen, doch Vaughn löst nur den Griff und schiebt sich auf die Beine.

Sven: „Was?“
Pete: „Ein bewusstloser Mann kann nicht I Quit sagen oder?“
Sven: „Du hast einen Punkt...“
Zane: „Weißt du das witzige...“

Tief, einmal, zweimal, saugt er Sauerstoff in seine Lungen.

Zane: „...ist, dass ich die scheiße niemals loswerde, die du mir angetan hast, aber sobald du mal ein Jahr mit den Folgen deiner Taten konfrontiert bist….“

Vaughn scheint ihn nicht hören zu wollen, gabelt ihn vom Boden auf und scheint Zane wie einen Rammbock in den Stahlpfosten des Rings feuern zu wollen. Doch mit starken Bewegungen kann Levy sich aus der Situation lösen und stößt stattdessen Drake von sich der stolpert und in die Stahlstufen poltert.

Zane: „Verlierst du die nerven.“

Kurz ruhen seine Augen noch auf DNV, der sich aber schon wieder vom Boden aufkämpft, der Schulter nicht einmal Beachtung schenkt, die gerade mit dem Stahl kollidiert war. Doch kaum eine Sekunde später findet sein Griff auch auf dieser Seite des Rings den Bereich unter dem Ring, unter dem er einen langen, ledernen Gurt hervorzieht. Noch weiß Nova nichts von seinem Schicksal, während er sich von den Treppen abstemmt und wieder umdreht um sich seinem Gegner zu stellen. Schnalzen rauscht der Gurt vorwärts, schlägt in Drakes Brust ein und treibt ihn zurück.

Zane: „Ich hab dir gesagt du musst mich killen, um heute nicht zu verlieren.“

Mit aller Gewalt schlägt der Gurt auf Vaughns Rücken, begleitet von einem lauten Aufschrei und dem Versuch Drakes zu entkommen, doch Levy ist flinker.

Hallend schallt der nächste Schlag durch die Arena, kommentieren spöttisch die blutigen Striemen auf der Haut DNVs.

Drake: „Wenn...“

Mit einem Aufstöhnen muss er sich selbst unterbrechen, als Levy einen weiteren Abruck dem Rücken des Patient Zero hinzufügt.

Drake: „Wenn es sein muss….“

Die Stimme wirkt schwach, doch als Zane den nächsten Schlag ansetzt wirft Drake sich mit voller Wucht durch ihn hindurch, hinein in Levy, den er zu Boden reißt. Fast scheint auf dem Gesicht des Purifiers ein Ausdruck der Überraschung zu liegen, den DNV aber sofort mit einem Faustschlag gegen den Kopf wegwischt. Unter Zanes linkem Auge öffnet sich eine Wunde, was Nova sofort bemerkt und seine Nägel über die offene Wunder ratschen lässt.

Unter sichtlichen Mühen zerrt Drake seinen Gegner vom Boden hoch, sein Rücken erstrahlt nahezu in rot, die Striemen scheinen das gewaltige Hydra-Tattoo förmlich zu übermalen. Mit aller Kraft, die er aufbringen kann hämmert er Zane in die Absperrungen um den Ring. Der prallt Regelrecht ab, einige Zentimeter zurück in Novas Richtung und landet erneut auf den Matten neben dem Ring, die wohl absolut gar nichts tun, um diesen Aufprall abzufangen. Einige Male tritt DNV noch nach. Jeder Tritt gegen den Kopf ist gefüllt mit blanker Abneigung. Unter lauten Atemzügen starrt er auf den Mann zu seinen Füßen.

Drake: „Wenn es sein muss...“

Noch immer zeigt sich hinter ihm unheilsvoll der Bereich unter dem Ring, vor dem Vaughn in die Hocke geht und nach etwas zu suchen scheint.

Pete: „Oh weh das kann nicht bedeuten, dass es hier irgendeine Entspannung gibt.“
Sven: „Noch können beide laufen. Mach dir keine Hoffnungen auf ein glimpfliches Ende Pete.“
Pete: „Ich sags dir wie es ist Sven ich… Weiß nicht, wie ich das kommentieren soll?“
Sven: „Wem sagst du das.“

DNV ist derweil fündig geworden. Ein kleines, undurchsichtiges Säckchen liegt in seinem Griff, während sich hinter ihm Zane wieder aufrappelt möchte. Doch mit einem schwingen des Gegenstandes in seiner Hand in den Nacken seines Gegners schickt der Patient Zero ihn wieder zu Boden. Ein undefinierbares Geräusch dringt aus dem Säckchen, das Drake nun zwei, drei, viermal gegen den harten Ringapron schmettert.

Sven: „Was tut er da?“

Antwort wird vom Mann in Frage selbst gegeben. Grinsend öffnet er den Beutel und entleert seinen Inhalt auf dem Boden neben Zane.

Glasscherben.

Achtlos fällt der nun leere Beutel auf den Boden, während Zane seine Augen auf das Glas richtet und sich auf alle viere schiebt. DNV schenkt dem ganzen keine Beachtung, geht nur stoisch zwei Schritte zurück.

Pete: „Oh neinneineineinNEIN!“

SHATTERED MASKS

Ein Aufschrei dringt durch die Halle. Zwei, genauer gesagt. Einmal das kollektive Rufen, Stöhnen und Raunen des Publikums. Einmal Zanes Stimme die gellend durch das Rund dringt. Jack Bobo verzieht in angemessener Distanz das Gesicht, die Kamera fängt einige Fans ein, die in bester „Man kann weder hin- noch wegsehen“-Manier die Hände vor dem Gesicht haben, doch zwischen den Fingern hervorblicken.

Das Bild findet wieder die beiden Gegner – und Vaughn, der Levys Kopf wie eine Trophäe aus den Scherben empor zerrt.

Drake: „Ich soll dich umbringen, hm? Ich soll dich umbringen? Na komm schon Zane. Gib auf. Lauf weg.“

Wie durch ein Wunder scheinen Zanes Augen nicht getroffen worden zu sein, doch der Rest seines Gesichts ist übersäht von Schnitten und kleinen Splittern, die in der Haut stecken. Blut rinnt aus den zahlreichen dünnen Wunden.

Zane: „Ich bin nicht wie du, Drake. Ich laufe nicht weg.“

Zwei, vielleicht nahezu drei, Sekunden sieht Vaughn ausdruckslos auf Levy, bevor er ruckartig dessen Schädel erneut, und erneut, und erneut in die Scherben schmettert. Doch trotz aller Schmerzensschreie, deutet nichts daraufhin, dass Zane seine Ankündigung nicht halten würde.

Rasend vor Zorn wendet Drake sich von Levy ab, wohl um seine nächste Gräueltat zu planen, doch er kommt keinen Schritt weit, bevor er hustend und würgend zu Boden kracht. Egal wie entschlossen du bist: Es gibt gewisse Körperstellen an denen ein Treffer immer Wirkung zeigen wird. Unfähig zu stehen, aber sehrwohl fähig Drake das Leben zur Hölle zu machen zieht der noch immer kniende Zane die Faust zurück und schleppt sich ungelenk auf die Seite des Rings, die vor der Rampe liegt. Nicht ohne Ziel zeigt sich, denn auch hier wandert die Ringschürze nach oben.

Sven: „Bei allem, was heilig ist...“

Unter dem konstanten Rinnsal aus Blut, das von seinem Gesicht tropft, mit dem Schweiß vermischt das Sehen erschwert, zerrt Levy schleifend ein Brett unter dem Ring hervor. Über und über bespickt mit Stacheldraht.

Zane: „Hey Drake...“

Mit einem kurzen Ausfallschritt zur Seite, um sein Gleichgewicht zu halten, schlurft Zane zurück zu dem Platz, an dem Drake lag. Oder: Liegen sollte. Denn der Patient Zero hatte sich, hockend und somit außerhalb der Augen von Levy, eine Leiter unter dem Ring geschnappt. Und genau die rauscht nun auf Kniehöhe gegen Zane. Unter heftigen Schmerzlauten sackt er zusammen, der Griff sofort gegen das Bein. DNV aber ist erbarmunglos, hebt die Leiter über seinen Kopf und lässt sie wie die Klinge einer Guillotine wieder auf das Bein rauschen.

Drake: „Was ist denn Zane? Hm? Ich hör dich ja gar nicht. Komm schon. Schrei für mich!“

Diesmal kracht die Leiter klappernd in die Magengegend Levys. Und ein weiterer Stoß soll folgen, unter dem sich der Purifier allerdings wegrollen kann, sodass Nova erstmal den unerwarteten Aufschlag der Leiter auf dem Boden wegstecken muss. Ein wenig perplex blickt er durch die Sprossen der Leiter, die er vor sich hält, als Levy sich an der Barrikade blitzartig hochzieht und in einem Beispiel unfassbarer Athletik nur mit der Kraft des gesunden Beins abspringt und ebenfalls nur mit diesem Bein die Leiter in Drakes Gesicht tritt.

Der ungelenke Aufschlag auf dem Rücken, mit dem Zane zu kämpfen hat, dürfte jedoch leichter zu verarbeiten sein, als der Fakt, dass der zusammenprall mit der Sprosse DNVs Stirn förmlich explodieren lassen zu scheint. Levy tut, was er kann, um schnell auf die bei… das bein zu kommen und irgendwie zum taumelnden Vaughn zu kommen. Mit Erfolg.

Pete: „German Suplex und Drakes Nacken kracht auf die Leiter!“

Jetzt ist es Zane, der besessen scheint,wild darum kämpft Drake irgendwie in Richtung des Brettes zu ziehen. Mit einem Blick der trotzig wie ein kleines Kind und gefährlich wie ein Attentäter wirkt, stemmt er auf das angeschlagenen, ja fast nutzlose, Bein in den Boden – und Drake nach oben,wie zu einem Suplex.

Doch die Landung geht nach vorne. Und Drake schlägt Gesicht voran in den Stacheldraht ein.

HOLY SHIT

PLEASE DONT DIE

HOLY SHIT

PLEASE DONT DIE


Zane geht neben Drake in die Hocke.

Zane: „Ich schlage vor… du rennst noch einmal vor mir davon, hm?“
Drake: „F….Fi….“
Zane: „Was ist das hm, Drake? Ich hör dich nicht? Wie war das? Schrei für mich!“

Demonstrativ setzt Zane seinen Fuß auf den Nacken von Drake und drückt die Ferse in dessen Nacken, was mehr und mehr Widerhaken ermöglicht sich in Drakes Gesicht zu Bohren. Und der tut Zane den Gefallen nicht.

Zane: „Warum wimmerst du nicht wie der jämmerliche Abfall, der du bist, hm?“
Drake: „Make me, Zane.“

Zitternd ballt der Purifier die Fäuste zusammen.

Zane: „Und du fragst mich… DU. FRAGST. MICH. Warum ich dich nicht in Ruhe lasse?“
Drake: „Wenn du hier gewinnen willst… Dann musst du Einsehen, dass du genauso weit wie ich gehen würdest um nur zu kriegen was du willst...“

Röchelnd atmet er ein.

Zane: „Nein…. Nein...“

Er schüttelt den Kopf und wendet sich wieder dem Ring zu.

Zane: „Ich gehe weiter.“

Nun kommt die Kälte die aus Levy dringt auch bei Drake an, der versucht sich irgendwie aus dem Draht zu reißen, doch mit jeder Bewegung scheint mehr und mehr Energie von dem mittlerweile roten Draht aus Drakes Körper gesogen zu werden.

Pete: „Heilige Mutter...“

Kratzend kommt unter dem Ring ein zweites Brett zum Vorschein. Wieder über und über bespickt mit dem fatalen Draht. Gerade so reicht Zanes Armspanne um das Brett an den Seiten hochzuheben, und wenn er sichtlich die Zähne zusammenbeißt, es in die gewünschte Position zu bringen.

Sven: „NEIN!“

Mit einem gewaltigen Schwung lässt Levy das Brett fallen. Draht nach unten. Auf Drake. Der hilflos zwischen den Beiden Brettern liegt.

Pete: „Kann…. Kann das wirklich niemand stoppen?“
Sven: „Ich… Keine Ahnung, man es MUSS jemand tun.“
Zane: „Viel...Viel… weiter.“

Sein Blick wandert zur Leiter. Die Zeit scheint stillzustehen in der Halle. Fast genüsslich stellt Zane unnötig sorgfältig die Leiter auf, beobachtet dabei Vaughn, der hilflos wie ein gefangenes Tier kämpft sich aus der Falle zu befreien. Und man kann nur erahnen, wie viel dieses Match einem Mann bedeutet, der bereit ist durch solche Schmerzen zu gehen und weiterzukämpfen. Und als wäre es der erste Ton in einer unheilsvollen Melodie, trifft Levys Fuß auf der ersten Stufe auf. Schnaubend atmet er aus, umklammert fest mit beiden Händen die Leiter, als das Bein den Dienst verweigert. Doch von solche trivialen Dingen scheint sich Zane nicht aufhalten zu lassen, kämpft sich mühsamst nach oben. Sprosse für Sprosse.

Pete: „WARTE WAS?“

Das oberste Brett bewegt sich, reißt noch in widerlicher Manie an Drakes Rücken doch fällt, als er sich aus dem Draht nach oben stemmt. DNV mutet an, als wäre er einem Horrorfilm entsprungen. Von Kopf bis Oberkörper wurden von dem verhakenden Draht plump wunden in den Körper gerissen, doch Zanes aufgerissene Augen gelten wohl nicht dem Fakt, wie Drake aussieht, sondern dass er steht. Und Levy über Zwei Meter über dem Boden hängt.

Drake: „Mir wurde gesagt ich sei tief gefallen wegen dir. Have some back, Zane.“

Mit einem Ruck kippt die Leiter und Zane schlägt auf der Rampe zum Ring auf. Ein einzelner, dumpfer Laut. Keine Regung. Starr streckt Levy den Arm in die Luft, leichtes Zucken ist alles, was an Bewegung in seinem Körper steckt.

Sven: „Aus. Schluss, verdammt.“
Pete: „Sven du...hast selbst gesagt ein bewusstloser kann nicht I Quit sagen.“
Sven: „Mir doch egal.“
Pete: „Das Match muss einen Sieger haben.“

Mehr eine grausame Erinnerung an ihn selbst, als eine Erklärung.

Als würde es irgendwas bewirken, kniet Nova, noch immer zitternd vor Schmerz und Anstrengung, neben ihm und verpasst Levy wiederholt Ohrfeigen.

Drake: „Tja Zane. Und was jetzt.“

Mit glasigen Augen scheint der Purifier wieder in der Halle zu landen. Sichtlich irritiert wirkt er dennoch, scheint wie aus Instinkt in Richtung von Drake zu schlagen, nicht dass Wucht dahinter wäre.

Sven: „Weiß er überhaupt wo er ist?“
Pete: „Ich glaube nicht, dass er das muss. Sein Hass gegen Drake treibt ihn weiter.“

Zane: „… fick dich, Drake.“

Drake: „Tja.“

Seelenruhig schlendert er zurück in Richtung des Rings. Blut, Draht, Stahl zieren das Bild um den Ort, an dem Wrestling eigentlich stattfinden sollte. Doch das hier was eher eine Live-Übertragung eines Krieges. Eines Matches in dem keine Spur mehr von Wettkampf lag. Dafür aber das Gewicht von zwei Leben, die wohl nie wieder so sein würden wie vor dem Anläuten. Title Nights war die Bühne die Legenden und Karrieren erschaffen konnte oder sie nehmen. Und in diesem Fall war es letzteres. Zwischen dem Chaos um den Ring liegt, fast schon unscheinbar, Vaughns Baseballbat. Mit leisem Kratzen beginnt Drake ihn in der Mitte aufzudrehen. Es war bekannt.

Auf der Rampe robbt Levy von DNV weg, scheint dem Bat entrinnen zu wollen, bemerkt nicht, dass der nichtmal in den Händen seines Erzfeindes lag. Kraftlos sackt Zane auf der Bühne wieder auf den Boden. Fast symbolisch liegen noch einige Federn seines Entrances an dem Ort. Hinter ihm tritt Nova die Rampe hinauf. Levy war geschlagen. Lag zu Füßen Drakes. Doch der schreitet an ihm vorbei… Nein, er steigt über ihm, der Fuß findet den Kopf. Ein Blick von der Bühne. Ein zufriedenes Nicken. Das kleine Fläschchen, das in dem Bat verborgen war wird geöffnet.

Neben der Bühne sammeln sich Ersatztische, feinsäuberlich gestapelt. Und übergossen mit brennbarer Flüssigkeit. Wie viele Funken es gebraucht hat, um zu diesem Punkt zu kommen? Wohl nichtmal Drake und Zane vermögen das noch zu sagen. Ein Streichholz zu entzünden benötigt genau einen.

Drake: „Hey Zane. Hast du dir jemals gewünscht du könntest deine vergangenheit einfach…. Verbrennen? Well. Ich kanns versuchen, oder?“

Mit leeren Augen fällt das Streichholz, trifft auf den Stoff über den Tischen. Gierig greifen die Flammen das Tuch, rauschen über das Benzin, krallen sich in das Holz. Ein Sonnenwendfeuer ohne Sonnenwende. Doch ein Wendepunkt im Leben Drake Nova Vaughns und Zane Levys. Noch immer liegt Zane regungslos auf der Bühne, von wo DNV ihn aufzerrt, als wäre er der fünfte Reiter der Apokalypse.

Pete: „ich will das nicht mehr sehen, sven.“

Zane: „...wir….wir wollten immer zusammen untergehen, weiß du noch?“

Drake: „Ich erinnere mich, Zane. Und dieses Verspreche löse ich ein.“

Zane wird positioniert. Gehoben. Und Drake springt.

DARK ENLIGHTMENT PILEDRIVER

Krachend schlagen beide durch die Tische, noch immer lecken Flammen in die Halle. Nun sind endlich Mitarbeiter mit zahlreichen Feuerlöschern vor Ort, doch es war zu spät. Der Schaden war angerichtet. Unter Löschschaum und verbranntem Holz liegen regungslos Drake Vaughn und Zane Levy.

In der Halle herrscht Stille. Niemand scheint ein Wort zu sagen, als hastig medizinisches Personal herbeieilt, Tragen vor sich herschiebt. Luna Rosario sprintet die Rampe hinab, Tränen laufen über ihr Gesicht, doch Jack Bobo hält sie davon ab zu ihrem Partner zu gelangen, den er lieber ungeteilt den Ärzten überlassen will.

Doch während Zane unter panischem Winken und Rufen behandelt wird und auf die Trage verfrachtet schiebt Drake, Striemen auf dem Rücken, verbrennungen und risse am ganzen Körper sich wieder auf die Beine. Stockend, langsam, schwach, geht er auf Luna zu. Im Hintergrund wird zügig die Trage mit Zane in den Backstagebereich geschoben. Doch als Luna Drake umarmen will, schiebt dieser sie mit ausgestrecktem Arm von sich.

Drake: „Luna. Wir sind nicht fertig.“
Luna: „Was… wie weit willst du noch gehen Drake? Es ist doch egal, wer dieses Match gewinnt. Sag es einfach, gib auf, es ist egal Drake, wir brauchen dich. Ich will das das vorbei ist Drake.“

Im Vorhang kann man Finn und Damian erkennen, besorgte Blicke. Doch Vaughn wendet sich ab.

Drake: „Ich auch. Deshalb mache ich weiter.“
Luna: „Drake du kannst ihn nicht wirklich umbringen! Er wird niemals aufgeben, das weißt du!“
Drake: „Kann ich nicht?“

Drake greift sich einen der umstehenden Stühle, klappt ihn zusammen und schlurft in Richtung des Backstage-Bereichs.

Drake: „...nicht….vorbei...“

Das Bild wechselt, hin zu Sven und Pete, in deren Minen Unglaube und Ratlosigkeit liegt. Aber scheinbar lag auf ihnen auch die Verantwortung hier jetzt etwas zu sagen. Pete scheint in Richtung der Zeitnehmer zu sprechen, Sven hält die Hand aufs Ohr, als wolle er extragenau zuhören, was ihm gesagt wird.


Sven: „Pete ich… Glaube, entgegen allem, was wir uns wünschen, das Match ist nicht beendet.“
Pete: „Korrekt.“

Mehr als ein einzelnes Wort fällt nicht aus seiner Kehle. Und das Bild geht über in Szenen aus einem Backstagegang, durch den DNV sich mit dem Stuhl in der Hand schleppt, die andere Hand stützt ihn an der Wand ab, hinterlässt immer wieder rote Striemen, so wie auch der Boden eine Brotkrumenspur aus rot auf sich trug.

Drake: „Na komm schon, Zane...“

Mit einem Knall schlägt ihm eine Tür ins Gesicht. Drake stürzt. Der Blick in den Raum hinter der Tür wird freigegeben, zeigt eine umgeworfene Trage, ausgeschaltete Sanitäter. Levy wirft sich sofort auf Drake, holt aus und schlägt mit einem Gegenstand in seiner Geschlossenen Faust zu. Instinktiv reißt Nova den Arm nach oben, in den sich die Schere in Zanes Hand bohrt.

Zane: „Ich lebe noch, Drake.“

Mit einem Aufschrei reißt Vaughn den Stahl aus einem Arm und feuert einen Headbut nach oben, treibt Levy noch sich runter, worauf der durch den Gang den Rückzug antritt. Nova angelt den Stuhl vom Boden und nimmt die Verfolgung auf.

Drake: „Warum, Zane…. Warum.“

Ein Schnitt bringt uns wieder zu Zane, der in einem der Treppenbereiche gelandet zu sein scheint, die heiligen Katakomben verlässt. Vaughn hatte ihn sichtlich aus den Augen verloren und wird überrascht, als der Purifier hinter einer Ecke lauert und Vaughns Kopf überredet Bekanntschaft mit dem Treppengeländer zu machen. Klappernd fällt der Stuhl abermals auf den Boden, doch verweilt dort nicht lange, denn Zane gabelt ihn auf und schmettert ihn über Drakes Kopf. Der Patient Zero fällt flach auf die Treppe, schlägt ein weiteres Mal heftig auf. Zanes Bein scheint noch immer keine wirkliche Funktion zu haben, einige der Wunden weißen Bandagen auf. Benommen krallt Nova sich an die nächste Stufe, und die nächste, Versucht die Treppen hinauf seinem Peiniger zu entrinnen.

Belustigt schreitet Zane langsam und grinsend neben ihm her.

Zane: „Drake. Nova. Vaughn. Der große Boss. Kriecht im Staub. Dieses Bild war all die Jahre wert Drake. Jeden Tag, jede Nacht. Ich hab mich nie so lebendig gefühlt Drake.“

Hinter den beiden schießt nun auch Jack Bobo herbei. Eine zynische Erinnerung daran, dass das hier immer noch ein offizielles GFCW Match war.

Zane: „Na los.“

Er hebt Drake auf die Beine. Der scheint sofort wieder zusammensacken zu wollen, doch krallt sich an Zane fest, verhindert den Sturz.

Zane: „Wehr dich. Kämpfe, Drake. Oder willst du etwa wirklich mir unterliegen?“

Hart stößt er Vaughn gegen die Wand, doch der schnellt nach vorne und platziert einen gewaltigen Hieb in Zanes Gesicht.

Drake: „Was ist nur aus dir geworden.“
Zane: „Alles, was du immer wolltest oder?“
Drake: „Nein….nein, Zane, ich...“
Zane: „Spars dir!“

Nun treibt Zane wiederum Drake mit heftigen Schlägen zurück. Hinter den beiden scheint sich wieder das innere der Arena aufzutun, vor dem Zugang springen zwei Security-Kräfte zur Seite um den Kampf nicht zu behindern. Es war dieselbe Sektion auf der Zane und Luna sich am Beginn des Abends trafen. Es war derselbe Punkt, von dem aus Zane vor einer gefühlten Ewigkeit hinabstieg um in diese Hölle zu treten. Wie das Leben manchmal spielt.

Ein wenig unbeholfen stolpert Drake durch die Reihen der leeren Sitze, fällt schließlich, was Zane nutzt um Novas Arm zu greifen.

PEACEKEEPER

Zwischen den Sitzen ist Vaughns Gegenwehr schwer zu erkennen, doch viel scheint nicht mehr übrig zu sein. Wie ein Berserker reißt Levy am Arm seines Gegners, doch nach allem, was diese beiden durchgestanden haben muss man befürchten dass die Aussicht auf einen gebrochen Arm nichtmal ansatzweise Beweggrund ist hier eine Niederlage einzugestehen. Gerade als DNV sich wieder auf die Beine zu kämpfen scheint ist in der fast stillen Halle ein gespenstisches Knacken zu hören und Zane Levy hält plötzlich einen Arm in den Händen in dessen Gelenken nicht mehr der geringste Widerstand liegt.

Fast ein wenig überrascht von einem eigenen Erfolg wird er von dem schnellen Gegenschlag Drakes in Form von zwei schnellen Kick völlig überrascht. Ein dritter Tritt gegen den Kopf schickt Zane rückwärts, er stolpert, sein Fuß findet keinen Halt auf der Treppenstufe und brutal stürzt Zane ca. 20 reihen abwärts und kommt am Geländer zum liegen.

Den gebrochenen Arm umklammernd scheint man nun auch in Drakes Augen tränen zu sehen unter all dem Blut, den Narben.

Drake: „WAS MUSS ICH TUN VERDAMMT?“
Zane: „Du…..kannst nicht gewinnen.“

Sein Körper scheint endgültig aufgegeben zu haben. Lethargisch lehnt er sitzend am Geländer.

Zane: „Aber ich bin wirklich gespannt, wie weit du gehst, Nova.“

Zitternd, auf einem Bein, grunzend, schnaubend, verzweifelt versucht Levy noch ein weiteres Mal zurück auf die Beine zu kommen.

Zane: „Aber was frag ich. Es gab nie eine Grenze für dich. Darum geht es hier doch, verdammt. Deshalb musst du aufgehalten werden.“

Doch Nova scheint ihn nicht mehr zu hören. Und während Zane in seinem Kampf den Kopf von Drake weggedreht hat sieht er ihn nicht kommen. Mit Anlauf, dem gesunden Arm schlägt der Patient Zero mit einer Lariat ein. Problemlos wird Zane über das Geländer befördert. Als würde er über das oberste Seil fallen. Doch der rettende Boden ist scheint endlos weit weg, als Zanes Körper aus den Rängen stürzt und in die Sitzreihen unter den Beiden trifft.
Mit verzerrtem Gesicht starrt Drake hinter. War es zuvor nahezu still, so war es jetzt totenstill. Das einzige, was wohl niemand erwartet hat, war Zane Levy, der sich noch immer bewegt. Auf dem Rücken liegend hob sich zitternd sein rechter Arm in Richtung Vaughns, ein erhobener Mittelfinger und ein Grinsen bevor Levy erneut langsam ins Reich der schlafenden zu gleiten scheint.

Ein leichtes Kopfschütteln, Unglaube, Verzweiflung bei Drake. Der gesunde Arm tippt dem neben ihm stehenden Jack Bobo auf die Schulter.

Drake: „Hey Jack….“

…..

Drake: „I quit.“

DNVs Körper versagt den Dienst, er sackt neben dem Ringrichter zusammen, als ein Gongschlag die Stille durchbricht.

Sieger des Matches: Zane Levy!!!

Und noch nie erschien ein Resultat so klein verglichen mit dem, was dazu geführt hatte. Keine Musik tönt in die Halle. Kein Applaus brandet auf, kein Jubel. Niemand war dafür hier. Niemand kam für diese Bilder. Wie durch einen Schleier scheinen die Rosarios, medizinische Kräfte und offizielle zu dringen. Sven und Pete waren nicht zu hören. Zane Levys Besessenheit hatte ihn weit getragen. Drake Nova Vaughn war endgültig gefallen. Doch welcher Preis wurde gezahlt. Wie sehr mussten diese beiden von ihrer Vergangenheit gefangen gewesen sein, um bereit sein alles zu opfern.
Und doch wirkte es irgendwie, als würde man nun auch das Licht am Ende des Tunnel sehen können.

Es war vorbei.

Es war still.




Raymond „Morbeus“ Douglas läuft gedankenversunken durch die Gänge der Tui-Arena. In Kürze steht sein Match gegen Rob Gossler an. In den letzten Tagen hat er sich minutiös auf diesen Kampf vorbereitet, der ein wichtiger Wegweiser für die Zukunft in der Promotion für ihn zu sein scheint. Im Ring lief es in den ersten Shows nach Brainwashed ganz ausgezeichnet für den Kanadier, unter anderem gewann er die kaiserliche Battle-Royal. Doch in den letzten Shows musste er Rückschläge verkraften. Außerhalb des Ringes dagegen hatte er großen Erfolg mit verschiedenen Produkten, die die Morbeus Foods GmbH vertreibt – insbesondere der Verkaufsschlager „Gemüsechips“.


In seiner veganen und fair hergestellten Winterjacke Kapok Olive von ThokkThokk gehüllt, sieht er plötzlich auf einer Bank in der Arena einen Athleten, der genüsslich eine Tüte dieser Babys hier verspeist….



Das Besondere daran ist aber nicht die Tüte „Crutchips“, sondern der Typ, der sie isst.


Morbeus: „What…..the….f……..


JASON CRUTCH?!”


Tatsächlich! Dort steht er, live und in Farbe! Unser aller Lieblings-Oberpollinger! Er sieht frisch, vital und fidel aus, wie er dort steht, das „Borussia Mönchengladbach“-Käppi auf dem Kopf, in legerer Jeans, schwarzem Rollkragenpulli mit weißen „US AGAINST THE WORLD“-Lettern darauf. Und darüber trägt er eine ärmellose Softshellweste in Tiefblau. Was bei all dieser Erscheinung natürlich nicht fehlen darf, ist die schwarzverspiegelte Sonnenbrille, die einfach nicht wegzudenken ist. Es ist ein Jahr her, seit wir Jason Crutch das letzte Mal gesehen haben. Ein ganzes langes Jahr! Und in all dieser Zeit kein Lebenszeichen, kein Auftritt, nicht einmal ein Wort hat Jason Crutch von sich hören lassen. Und nun steht er einfach hier, an die Transportkisten im Backstagebereich angelehnt, als wäre er zwölf Monate lang ein Teil davon gewesen und mit ihnen ein- und ausgeladen worden. Wir sind gespannt, was der Begründer der Crutch-o-Mania nach all der Zeit zu sagen hat. Hören wir also wieder rein:


Jason Crutch: „…“


Ok. Ok. Vielleicht…wurde er jetzt einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Denn außer einem höflichen Nicken mit kauendem Mund in Richtung Morbeus kommt da gerade nicht mehr.


Morbeus: „Wat is dat denn für ne Mütz, Crutch? Wir schmeißen Stein und Bein auf die Elf vom Niederrhein? HAHA, du bist ja einer von den Ponys. Da nimmt es natürlich nicht Wunder, dass du auch noch diese furchtbar ungesunden und schlechtschmeckenden Crutchips in dich rein schauffelst. Also, du bist ja nun schon länger nicht mehr hier gewesen….es gibt da natürlich eine tolle Alternative, die Morbeus GEMÜSECHIPS! Deutlich reduzierte Kalorien, ohne Konservierungsstoffe, BIO, glutenfrei und und und. Die Kids von heute lieben diese Chips und bleiben dabei auch noch schlank! Pass mal auf….“


Also DAS verdient nun eine Antwort. Morbeus ist gerade voll in seinem Element und holt VON IRGENDWOHER HER plötzlich eine Tüte Gemüsechips, öffnet sie und hält sie JC hin! Wenn es ihm gelingen würde, Jason Crutch als Werbepartner zu gewinnen, wäre das ein riesiger Erfolg für ihn und die Morbeus Foods GmbH. Und tatsächlich, nach kurzem Zögern, fasst der ehemalige mehrfache GFCW-Heavyweight-Champion beherzt in die Tüte und steckt sich eine Handvoll in den Mund. Nun kommen sie, die ersten Worte nach über zwölf Monaten von Jason Crutch, der den Mund nur immer noch voll hat:


Jason Crutch: „Fmeckt Feiffe.“


Ok. Das war jetzt etwas enttäuschend, weil auch etwas unverständlich, aber wir glauben, das Morbeus es verstanden hat, wenn man seinen etwas verärgerten Gesichtsausdruck richtig deutet. Und Crutch? Der hat runtergeschluckt und gibt Morbeus nun einen – akustisch besser verständlichen – Tipp:


Jason Crutch: „Weißt du, du bräuchtest für diesen ungenießbaren Haufen Mist etwas für Hinterher. Etwas zum Neutralisieren. Wie wäre es mit veganer Seife zum Mundspülen oder so?“


An seiner Mimik sieht man, dass JC diesen Tipp durchaus ernst meint.


Morbeus: „Geschmäcker sind verschieden, JC…siehe dein Herz für den Bauernverein..hüstel…hüstel. Da du ja nun auch schon länger nicht mehr im Ring gesehen wurdest, solltest du aber mal überlegen, ob du dich nicht wieder in die Herzen der Fans zurückbefördern möchtest. Hey, was könnte da näherliegen als für die hippen Gemüsechips zu werben? DU als Testimonial! Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon einen tollen Werbespot, du lädst all deine Freunde und Familie zu dir nach Hause ein, ihr feiert eine rauschende Party und alle essen mit großer Freude die Gemüsechips. Hah, geil. Na, wie klingt das für dich?“


Der Oberpollinger mustert Morbeus von unten nach oben und zurück.


Jason Crutch: „…“


Ok. Interessant. Außer einem „Mampfen“ und „Knuspern“ der begehrten Crutchips ist nichts zu hören. Aber da kommt bestimmt noch was Ultrawichtiges.


Morbeus: „Och, sonst bist du doch auch nicht auf die Kauleiste gefallen….aber gut, was hast du denn schon noch zu bieten? Abgewrackt und modisch zweitklassig sitzt du auf ein paar Transportkisten und frisst deinen Dreck. Und dann schau mich an….“


Arrogant dreht sich Ray Douglas einmal mit von sich ausgestreckten Armen um die eigene Achse.


Morbeus: „Ich sehe top aus, strotze nur so vor Saft & Kraft und stehe im Co-MAIN EVENT von TITLE NIGHTS. Weißt Du noch wie man MAIN EVENT überhaupt schreibt?“


Und weil er grad so voller Elan ist, schlägt Morbeus dem Gegenüber auch gleich mal die Tüte mit den ungesunden Crutchips aus der Hand. Und diese fallen wie in Zeitlupe zu Boden. Ein entsetzter sonnenbebrillter Blick wandert von der Tüte zu Morbeus. Dann wieder zur Tüte. Dann zurück zu Morbeus. Ein Raunen geht durch die paar Fans in der TUI-Arena, die natürlich ahnen, dass das Ego eines Jason Crutch es nicht verkraftet, so behandelt zu werden. Und das Wegschlagen seiner Markenchips könnte er durchaus als Majestätsbeleidig…


KLATSCH


So schnell konnte man nun gar nicht gucken, wie JC hier ausgeholt und Morbeus eine schallende Ohrfeige verpasst hat. Die Fans feiern das natürlich, können sie es schließlich überhaupt nicht leiden, dass Morbeus seinen Lebensstil anderen aufzwingen will und es freut sie ungemein, dass er auf diese Weise das Maul gestopft bekommt. Morbeus stolpert einen Schritt zurück, fasst sich reaktionsschnell an die getroffene Wange und ist sichtlich baff, während Jason Crutch die weggeschlagene Tüte Crutchips aufhebt und einige Chips, die zerkrümelt und zerbrochen auf den mit Haaren, Staub und Straßendreck verschmutzten Betonboden gefallen sind, in die Tüte kehrt. Ungeniert nimmt er erneut eine Handvoll in den Mund.


Jason Crutch: „Fmeckt immer noch beffer alf dein Feiff.“


Und mit diesen Worten verschwindet der Anführer der Crutch-o-Maniacs, die alleine schon zufrieden sind, ihren Favoriten nach all der Zeit endlich einmal wiedergesehen zu haben, aus dem Bild und lässt den immer noch überraschten, aber stinksauren Morbeus zurück.



Der Lockerroom ist festlich geschmückt. Wo man hinschaut hängen Tannengirlanden, bunte Christbaumkugeln, Zuckerstangen und glitzernde Weihnachtssterne. Überall bieten lediglich Kerzen spärliches Licht, allerdings erhellen sie den Raum doch so sehr, dass wir alles gut erkennen können.


In der Ecke sitzt ein gewaltiger Fleischberg. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir, dass es sich um den sich immer noch in Ketten befindlichen Bartholomäus handelt, der – ob wir es glauben wollen oder nicht – übertrieben langsam und monoton, fast wie in Trance, „Lasst uns froh und munter sein“ vor sich hin summt. Die Tatsache könnte nicht surrealer sein, dass der 208 cm, 153 kg Riese, der wohl Alex Ricks, Danny Rickson und Antoine Schwanenburg in WENIGEN MINUTEN (!) und GLEICHZEITIG (!) in ihre Einzelteile zerlegen kann und wie ein wildes Tier auftritt, in der Ecke sitzt und ein Nikolauslied summt!


Wie hypnotisiert blickt er in die flackernde Flamme einer der Kerzen. Dabei spielt er immer wieder mit der Kerzenflamme. Er ist so vollends fasziniert von ihrem eintönigen Geflacker, dass er gar nicht realisiert, dass sich ja noch eine Person im Lockerroom befindet. Es ist Rufus von Greifenstein, der im Rollstuhl in der Mitte des Lockerroom sitzt. Plötzlich


KNOCK – KNOCK - KNOCK


klopft es an der Tür. Wie vom Blitz getroffen unterbricht Bartholomäus sein Lied, schreckt hoch und blickt zur Tür. Dabei flattern seine durchnässten, fettigen Haare ebenso aufgeregt mit der Kopfbewegung mit. Er richtet sich auf, wodurch die Ketten scheppern, wie nur Ketten es können. Rufus von Greifenstein hebt eine Hand.


Rufus von Greifenstein: „Ruhig.“


Und dann erklingt Bartholomäus‘ eigenartige, für seine Körpergröße fast schon ungewöhnliche Stimme unter der grässlichen Maske hervor. Dabei schwankt die Stimme, wie wir es schon einmal gehört haben, und nimmt dabei verschiedene Tonfarben und –höhen an.


Bartholomäus: „Ist er das, Papa?“


Von Greifenstein grinst.


Rufus von Greifenstein: „Ich weiß es nicht. Wir werden sehen…HEREIN!“


Die Tür öffnet sich. Und herein kommen der Herr Nikolaus und ein 200cm großer Krampus mit Rute und Sack (OK, wer glaubt, dass der Nikolaus und sein Knecht sich an die Coronaregeln halten müssen, der glaubt noch an den Weihnachtsmann!). Dabei bildet sich eine unfreiwillig komische Szene, als Bartholomäus und der Krampus wie um die Wette mit den Ketten rasseln. Bartholomäus‘ gelbe Augen leuchten beim Anblick des Herrn Nikolaus unter der Maske hervor. Und der „Hüne aus der Heilanstalt“ tritt nervös von einem Fuß auf den anderen. Nikolaus tritt in die Mitte des Raumes. Doch man sieht, dass er Angst vor Bartholomäus hat. Nikolaus holt sein goldenes Buch hervor. Er will daraus vorlesen, doch dann ergibt sich ein Problem. Wohin mit dem Bischofsstab? Nikolaus blickt Rufus an, Rufus Bartholomäus. Und der wirkt, trotz seiner unglaublichen Erscheinung, wie ein kleines, unschuldiges, eingeschüchtertes Kind.


Nikolaus: „W-willst du meinen Bischofsstab halten, Barth-Bartholomäus?“


Und nachdem er in Rufus Augen nach der Erlaubnis dafür gesucht – und sie gefunden – hat, tritt das Ungetüm nach vorne. Was beim Nikolaus dafür sorgt, dass dieser wohl reflexartig zwei Schritte zurücktritt. Lediglich der Krampus scheint keine Angst vor dem Riesen zu haben. Bartholomäus nimmt dennoch den Bischofsstab entgegen, so dass der Nikolaus die Hände frei hat und aus dem Goldenen Buche vorlesen kann.


Nikolaus: „Ich sehe, Bartholomäus, dass du einige gute Dinge vollbracht hast. Denn du w-weißt, der Nikolaus sieht alles! Und so konnte ich s-sehen, dass du Azrael, den Sicherheitsschef, mehrfach für seine unflätigen Taten bestrafen konntest. Du hast ihn…b-besiegt, v-verprügelt und in die Rente geschickt. Das war sehr artig von dir, Bartholomäus.“


Bartholomäus‘ gelbe Augen blitzen unter der Maske hervor. Und auch Rufus von Greifenstein scheint zufrieden zu sein. Aber der Nikolaus ist noch nicht fertig. Mit einem Taschentuch tupft er sich Schweiß von der Stirn. Wir sehen, dass es ihm hier reichlich unbehaglich ist…


Nikolaus: „Ich lese hier im Goldenen Buch weiter, dass du auch einige arme Kerle zerlegt hast, die dir die GFCW vorgesetzt hat. Davon sogar mehrere an einem Abend! Und das, obwohl sie alle keine Herausforderung für dich waren und obwohl du eigentlich nur mit ihnen spielen wolltest. Auch das ist…“


Ein Blickwechsel zwischen dem Nikolaus und Rufus von Greifenstein. Letzter nickt dem Nikolaus nur wortlos zu…


Nikolaus: „…sehr artig gewesen?“


Wieder tupft der Nikolaus Schweiß von der Stern, während Bartholomäus nicht stolzer sein könnte und einen Laut von sich gibt, der einem freudigen Grunzen gleichkommt.


Nikolaus: „Und ich lese hier im Goldenen Buch, dass du nicht davor zurückgeschreckt hast, dich mit Simon anzulegen. Das ist sehr artig, Bartholomäus.“


Ich sehe, dass du heute bei Title Night einen wichtigen Kampf gegen Simon hast. Und weil du so artig warst, Bartholomäus, hat der Nikolaus für dich ein Geschenk dabei, das dir dabei helfen wird, wie gegen Azrael und die N-Nulpen, auch gegen Simon siegreich zu sein. Der Krampus wird das Geschenk jetzt für dich aus dem Sack holen. Krampus, bitte.“


Der Krampus kramt in dem mitgebrachten Sack und holt…einen mit


Stacheldraht überzogenen Klappstuhl


hervor und überreicht ihn Bartholomäus. Dieser könnte nicht glücklicher sein. Zumindest lässt sich das unter der Maske hervor erahnen.


Nikolaus: „D-doch ich lese in dem Goldenen Buch auch Schlechtes über dich.“


Bartholomäus stößt den Laut eines verschreckten Tieres aus.


Nikolaus: „Hier steht, dass du Simon im Tag-Team-Match und vor zwei Wochen bei War Evening nicht…z-zerstört hast. Dein V-Vater Rufus hätte sich gewünscht, dass du Simon bereits viel früher zerstörst. Stattdessen sitzt ihr heute hier und wartet auf das Asylum Match. Ist das alles wahr?“


Rufus blickt fast vorwurfsvoll hinüber zu Bartholomäus, der sich etwas zu schämen scheint und ein dementsprechendes Grollen von sich gibt. Stumm streckt der Nikolaus vorsichtig die Hand aus, so als würde er sie in einen Käfig mit einem gefährlichen Tier stecken und einen Biss befürchten, und fordert den Bischofstab zurück. Bartholomäus will ihn zunächst gar nicht aus der Hand geben, doch ein böser Blick seines Vaters überzeugt ihn letztlich, es doch zu tun. Bartholomäus lässt die Ketten rasseln, doch dann, in Antwort zu der Frage des Nikolaus, nickt er eingeschüchtert.


Nikolaus: „Das ist aber nicht schön.


Du warst unartig, Bartholomäus!“


Und dann gibt der Fleischberg mit der Maske und den langen, nassen Haaren plötzlich Antwort.


Bartholomäus: „Aber…ich will doch nur spielen.“


Der Nikolaus aber schüttelt den Kopf.


Nikolaus: „Unartige Kinder werden bestraft. Dafür hat der Krampus die Rute für dich.“


Bartholomäus zuckt etwas zurück. Der Krampus aber hat kein Mitleid, tut zwei Schritte nach vorne und tätschelt ihn mit der Rute zweimal sacht gegen die Wade. Der völlig perplexe Bartholomäus stößt einen wilden, markerschütternden Schrei aus, holt mit aller Wucht mit dem stacheldrahtumwickelten Klappstuhl aus und


CHAIRSHOT gegen Krampus!!!


Wie vom Blitz getroffen geht der Krampus kettenrasselnd ausgeknockt zu Boden und rührt sich nicht mehr. Die Ketten verstummen abrupt. Der Nikolaus macht eine unüberlegte Bewegung, ist eigentlich im Abwehrmodus. Doch Bartholomäus versteht das als Angriff. Wutschnaubend und entsetzliche Laute von sich gebend macht er trotz seiner Körpergröße einen Satz nach vorne und hat den Nikolaus erreicht. Sofort hievt er den Hl. Mann auf seine Schultern.


Schocktherapie gegen den Nikolaus!!!


Pete: „Schocktherapie gegen den Nikolaus!!! OH MEIN GOTT, Bartholomäus vernichtet den Heiligen Mann!!! Hilft uns jemand! OH MEIN GOTT!!!“


Gerade, als Bartholomäus nachsetzen will und dem Nikolaus den Rest geben will, fährt Rufus von Greifenstein, eine Hand erhebend, dazwischen. Vor Erregung Geifer ausstoßend lächelt der Mann mit dem Monokel im Gesicht.


Rufus von Greifenstein: „Ruhig, Bartholomäus. Ruhig! Spar dir deine Aggressionen für gleich auf. Ganz ruhig.“


Der „Hüne aus der Heilanstalt“ atmet vor Adrenalin schwer. Doch tatsächlich verlangsamt sich die Atmung schnell. Breitbeinig und die Finger zu Pranken geformt, steht Bartholomäus über dem geschlagenen Krampus und dem ausgeknockten Nikolaus. Die langen Haare fallen über die Maske bis zur Brust hinab. Dann legt er plötzlich den Kopf schief und nun scheint ihm erst bewusst zu sein, welchen Schaden er angerichtet hat. Er wendet sich an Rufus.


Bartholomäus: „Hab ich ihn jetzt kaputt gemacht?“


Doch Rufus von Greifenstein wiegelt sofort ab.


Rufus von Greifenstein. „Nein, nein. Bartholomäus. Ihm geht es gut. Komm. Komm mit mir. Wir gehen bis zu deinem Spiel mit Simon woanders hin. Ich muss dir noch einige Dinge sagen.“


Rufus von Greifenstein - in einer Hand hält er zwei, drei Ketten, die mit Bartholomäus verbunden sind - rollt in Richtung Tür. Und mit einem gleichgültigen Blick auf den Nikolaus und den Krampus, die er passiert, murmelt er, eher zu sich selbst:


Rufus von Greifenstein: „Jedes Jahr das gleiche.“


Dann hält er inne. Und an Bartholomäus gewandt:


Rufus von Greifenstein: „Oh. Und vergiss dein Geschenk vom Nikolaus nicht.“


Ja, hätte er doch wirklich das Geschenk fast vergessen. Bartholomäus hebt den stacheldrahtumwickelten Klappstuhl auf und nimmt ihn mit sich. Es klebt etwas Blut daran…


Rufus von Greifenstein. „Du wirst es heute noch brauchen…“


meint Rufus von Greifenstein, das fieseste Lächeln im Gesicht, das man sich nur vorstellen kann. Und er und sein (Zieh-)Sohn ziehen von dannen und hinterlassen eine schreckliche Szenerie.


Pete: „Könnten bitte sofort Sanitäter in den Lockerroom kommen? Ich denke…der Nikolaus braucht Hilfe. Wie böse kann man nur sein? Wie abgrundtief böse kann ein Mensch nur sein? Oh Gott, oh Gott, oh Gott…“


FADE OUT



Der Titanthron beginnt ein Video abzuspielen, zu nächst nur den Text "Was 4 Stunden vor dem Einlass zu Titel Nights geschah". Dann verdunkelt sich die Halle um die Aufmerksamkeit der gesamten Crowd auf das Video zu lenken. Ein Sprecher beginnt seine Ansage in monotoner "Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker"-Manier.


Sprecher: Dies ist eine Triggerwarnung! Das hierauf folgende Ton- und Bildmaterial wird mit höchster Wahrscheinlichkeit Würgereflexe, Auftoßen und Bauchschmerzen hervor rufen.


Dann fadet die Kamera ein. In ihrem Focus sind Rob und Sid wie sie mit gekreuzten Armen vor dem Rolltor des Lieferanteneingangs der TUI-Arena stehen und in Richtung der Zufahrt schauen. Die silbernen Oetti-Pils Ettiketen der Biere in ihren Händen reflektieren das künstliche Licht der Halogenbeleuchtung. Sid nimmt die ohne hin in der Dunkelheit nutzlose Sonnenbrille von seiner Nase und beginnt ohne sich zu Rob zu drehen mit diesem zu Sprechen.


Sid: Wow! Vergiss was ich über die Beleuchtung gesagt habe! Du hattest recht! Es war wirklich die Sonnenbrille.


Sid kneift die Augen ein paar mal stark zu und wieder auf, trinkt einen tiefen Schluck aus seinem Oetti bevor er seine Arme wieder vor der Brust verkreuzt.


Sid: Übrigen's! Bist du dir sicher das ich 'nen Termin gemacht habe? Ich kann mich noch an das Ding'n mit dem Octopus und der Stripperin erinnern. Wichse! Das hat sich tief in meine Festplatte gebrannt, diese Bilder werd' ich nie wieder los! So 'ne unglaubliche Wichse!


Als ihm diese Worte von den Lippen gegangen sind klopft er sich gegen den Kopf, als wollte er seinen Denkapparat wieder zum laufen bringen, bevor er fortfährt.


Sid: Der Teil wo ich angeblich angerufen habe ist irgendwie wech. Das nächste an das ich mich erinnern kann ist dass ich auf'm Geländer der Rheinbrücke in Köln wach geworden bin. Dabei hätt' ich schwören können wir waren in Hamburg!


Rob grinst


Rob: „ja war ne irre Nacht! Als das Handy in die Toilette fiel hatte ich schon gedacht jetzt ist alles vorbei.“

Sid: Wir hatten mehr Glück als Verstand! Das könnte ich mir glatt auf die Jacke schreiben!


Dann nimmt Sid nochmal einen kräftigen Schluck aus der Oettiflasche, bevor er weiter spricht.


Sid: Ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern das wir dieser Klugscheißer Gmbh abgesagt haben. Klugscheißer Gmbh... Was für ein Name für eine Catering-Firma diese New-Age-Yuppies

haben immer die beschissensten Namen.


Rob: „Korrigiere mein Freund es heißt Klugbeißer, aber du hast recht, das macht das Produkt nicht besser.“


Nervös schaut Rob auf seine Uhr, welche er für 15€ aus dem Niedrigpreissektor bezogen hat, als würde er für so etwas prakmatisches mehr Geld als Nötig ausgeben. Mehr Geld für Uhr bedeutet schließlich weniger Geld für Bier.


Rob: „Wo ist der Kerl denn nun? ich wusste ich hätte mitfahren sollen, aber wenn ich noch einmal beim Fahren ohne Führerschein erwischt werde bin ich weg vom Fenster.“

Sid: Der wird noch schon auf tauchen!


Plötzlich ist lautes Reifenquietschen zu höhren. Um die Ecke kommt ein 12 Tonner gebrettert. Auf der Plane des LKWs steht in buntem Comic Sans "Werner Haxler - Tiernebenproduktentsorger und Discount Catering" geschrieben. Kurz vor der Rampe tritt der Fahrer in die Eisen und bleibt weniger Meter vor Rob und Sid stehen. Grinsend, fast strahlend dreht sich Sid zu Rob.


Sid: Was für'n Auftritt! Wenn der so beschiss'n kocht wie er fährt fällt unser Stunt vielleicht gar nicht auf! Außerdem bin ich mir sicher dass er ziemlich mutig bei der Wahl der Zutaten ist!

Rob: „Nur das Feinste für die Superstars!“


Dann öffnet sich die Fahrertür und rausgehüpft kommt ein runder Mann in einem dreckigen Blaumann, kratzigen Oberlippenbart und geht auf die beiden Punks zu. Bei den beiden angekommen greift er ungeniert von oben in seinen Blaumann und krazt sich das Sitzfleisch.


Werner: Haxler hier, sag mal sind se Herr Schum und Herr Gossler?


Rob klopft Werner auf die Schulter, wohl auch um einen Händedruck zu vermeiden.


Rob: Richtig mein Bester, dann zeigen sie uns mal die Köstlichkeiten .“


In Vorfreude reibt sich Gossler die Hände.


Werner: Ich hatte noch nie so wählerische Kunden! Lassen Sie mich mal kurz drauf gucken!


Werner holt einen zerknüllten Zettel aus seiner Hosentasche und versucht ihn vorsichtig zu entknüllen.


Werner: Ahh! Hier steht es:

- Soll aussehen wie dieses Tofuzeug.

- Limonaden mit Saftaroma, die Osteuropäischen.

- Discount-Option auf das Fleisch

- Discount-Option auf Grünzeug

- Brot-Option Weizen

- Geschmacksverstärker sind alle 5 Kästchen angekreuzt


Werner: Das macht dann 2.50 € pro Person wegen der Extrawünsche, 5000 Personen sind angegeben... macht summa cum laude: 12.500€...


Sid unterbricht Ihn mit einer Aufregung in der Stimme die, die eines kleinen Kindes ähnelt, das grade ein Überraschungsei bekommen hat.


Sid: Wie setzt sich das Fleisch bei Ihnen zusammen?

Werner: Wie bestellt die günstige Variante. Rind, Hähnchen, Schwein gemischt. Wie hat mein Anwalt das noch gleich formuliert? Ah! Kann spuren von Pferd, Zootieren so wie Schaben und andere Insekten enthalten. Wir haben strenge kontrollen eingerichtet und versichern das unsere Lebensmittel nicht gesundheitsschädlich siii...

Rob: „ja ja schon klar ich hoffe nicht zu streng. Wir lieben es naturbelassen.“

Werner: „Äh..schon klar.“

Rob: „ Wie alt ist denn das Fleisch?“

Werner: Äh.. naja also....“

Rob: „Ach so frisch?“


Sid kann sich nicht mehr länger beherrschen, mit einem Stiefel auf der Stoßstange und beiden Händen am Griff reißt er die Hecktür des LKWs auf. Ohne zu zögern wagt Rob es, in einen der Behälter zu schauen und stolpert würgend zurück und schließt den LKW schnellstmöglich. Worauf hin er überzeugt auf die Ladetür klopft und sich an Werner wendet. Dieser schaut ein wenig besorgt.


Werner: „Ist etwas nicht in Ordnung?“


Hustend kommt Rob wieder zu Wort.


Rob: „Doch doch alles Bestens! Du fährst jetzt davorne hin, dort wird entladen.“

Werner: „Jawoll.“


Während Werner zur Entladerampe fährt, blicken ihm Rob und Sid in Vorfreude hinterher.


Rob: „Alles Bio beim Catering, wirklich alles!“


Sid kommentiert dies nur mit einem Grinsen und einem bedächtigen Nicken.


Dann fadet die Kamera aus, der Titanthron wird schwarz.


Sprecher: Bei den Dreharbeiten sind keine Tiere zu Schaden gekommen. Unsere Partner konnten uns jedoch nicht versichern das während der Vorbereitung der Dreharbeiten keine Tiere zu schaden gekommen sind. Bei Beschwerden und Nebenwirkungen melden Sie sich nicht bei einem Punk ihren Vertrauens.


Singles Match
Robert Breads vs. Zereo Killer
Referee: Bob Taylor





WAKE ME UP flüstert eine Stimme und die Halle wird verdunkelt. Die Fans wissen ganz genau, was in wenigen Augenblicken passieren wird. Eines der meisterwarteten Matches wird das nun folgende sein! Ein großes Spotlight lenkt die Aufmerksamkeit ein Stückchen über das Zereo Killer Logo, denn dort, hoch oben,wurde eine kleine Bühne aufgebaut. Die Fans rasten aus als sie merken, dass Evanescence LIVE vor Ort ist, um den Theme Song ihres Lieblingswrestlers zu performen.


Inmitten der Band taucht auch plötzlich Zereo Killer auf, der heute mit seiner schwarz-roten Gesichtsbemalung sich zu erkennen gibt. Der Kalifornier stellt sich ganz zum Rand der Bühne und schaut zu seinen Fans herab.


In wenigen Augenblicken beginnt der Refrain, doch es bleibt still…

Ein gewaltiges Feuerwerk rund um die Entrance Stage und auf der Bühne, auf der Evanescence performt, wird entfacht. Man kann absolut nichts mehr erkennen. Nun brüllt Amy Lee WAKE ME UP ins Mikrofon und als sich das Feuerwerk wieder verflüchtigt, steht Mr. I STILL GOT IT urplötzlich auf der Auftrittsrampe und reißt die Arme in die Höhe! Er freut sich sichtlich auf dieses Match und so macht er sich nun auch auf dem Weg zum Ring, gefolgt von einem dunkelblauen Lichtkegel! Wie üblich geht MacKenzie rund um den Ring herum, das abklatschen mit den Fans muss man vorerst sein lassen – scheiß COVID – aber natürlich begrüßt er das beste Kommentatorenduo der Welt, ehe er seinen Weg über die Ringtreppe rauf auf das Top Rope sucht! Blickkontakt mit seiner Zereo Army wird hergestellt! Er schreit vor Freude, seine Fans jubeln ihm zu, die Lippen ziehen sich in die Horizontale. Double M zieht sich seinen Kapuzenpulli aus und wirf ihn hinter sich, ehe er über das oberste Seil rennt und mit einem Summersault im Ring landet! Perfekt auf den Füßen aufgekommen, wird bei Bodenkontakt ein weiteres, beeindruckendes Pyro rund um den Ring gezündet. Fast zeitgleich ist der Song von Evanescence vorbei. ZK applaudiert und bedankt sich bei der Band. Von ihr ist durch das Mikrofon noch „good luck“ zu hören, ehe die Halle wieder normal beleuchtet wird!


Wir alle freuen uns auf dieses Match. Besonders der Nordamerikaner. Wenn man in sein Gesicht sieht erkennt man, dass er es kaum erwarten kann!


Problem ist: Jemand Anderes scheint durchaus Zeit zu haben zu warten. Kommt jetzt nicht wirklich überraschend, aber nervtötend ist es dennoch dass wir nun wieder zu warten haben. An diesem Punkt glaubt auch niemand mehr wirklich daran, dass Breads hier NICHT auftaucht, nur weil er das irgendwie einmal gemacht hat, also sind alle eigentlich nur noch genervt von dieser ganzen „will they, won’t they“-Nummer, aber anscheinend besteht man in Kanada darauf jedes Mal richtig, riiiiiichtig lange zu warten, bis…


...die Musik ertönt, ohne Live-Band, einfach durch die Hallenboxen. Und Robert Breads heraus tritt, und zwar so gegenteilig zu Zereo Killer wie nur irgendwie möglich – ohne irgendeine Form von Choreo oder coolen Moves passend zur Musik, er hat… er hat ernsthaft nichtmal sein Wrestling-Gear an.


Er hat nichtmal sein Wrestling-Gear an.


Was soll das bitte werden?


Das denkt sich auch Zereo Killer, der im Ring steht und die Arme hebt als wolle er damit stumm und via Geste genau diese Frage stellen. Aber Breads krebst so in Richtung Seilgeviert, wobei man schon erkennen kann dass er ein Mikrofon in der Hand hat – juhu, wir können es kaum erwarten – und die Musik des Kanadiers verstummt als er zu Mike in den Ring tritt.


Und so tritt er nun seinem Rivalen bei Title Nights gegenüber, die größte Stage die die GFCW – COVID hin oder her – zu bieten hat, und noch während Zereo mit der Hand eine Geste macht, die Stift und Papier suggerieren soll, zieht Robert Breads aus der Tasche seines Tracksuit-Oberteils den Vertrag hervor, den er und sein Kollege im Ring unterschrieben haben um dieses Match fest zu machen.


Und zerreißt diesen mit einem angedeuteten, fast schon lustlosen Schulterzucken in der Mitte des Rings.


Pete: „Was… Darf er das? Also, klar, er zerreißt das Ding, aber… zählt das nun nicht mehr, was da stand?“

Sven: „Ich meine… man könnte ihn einfach feuern, denke ich, wenn er sich nun nicht daran hält. Oder ihm eine Strafe aufbrummen oder so oder… ich weiß es nicht.“


Robert Breads: „Ich hab’s mir anders überlegt. Es gibt heute doch kein Match, Mike. Sorry für die Umstände oder so ähnlich, schätze ich. Aber damit du nicht umsonst gekommen bist hab’ ich dir trotzdem was mitgebracht.“


Und tritt ihm mit voller Wucht zwischen die Beine.


Trotz einer zahlenmäßig durch drei geteilten Crowd kann man hier ganz deutlich spüren wie jemand so richtig, jetzt aber wirklich zum ersten Mal so RICHTIG Hass abbekommt. Natürlich auch wegen dieser Aktion, aber einfach auch wegen der Tatsache wie billig und offensichtlich dieser ganze Kram in den letzten drei Monaten war um hier zu landen, wie langweilig und uninspiriert Breads das hier alles inszeniert und vielleicht auch weil allen in diesem Moment klar wird dass man sich das hier auch alles hätte denken können, sollen oder müssen.


Tja, Pech gehabt. Dieser absolut nicht groß aufgezogene schockierende oder auch nicht so schockierende Moment wird aber von niemandem, wirklich niemandem gut gefunden, sodass nun eine ganze Halle kollektiv nicht einmal mehr unbedingt hauptsächlich hinter Zereo Killer steht – zumindest nicht in diesem Moment gerade jetzt – sondern einfach Robert Breads ausbuht.


Dieser hebt triumphierend den Arm während er zum ersten Mal seit seinem Comeback so wirklich richtige Emotionen aus dem Publikum rauskitzelt. Dann grinst er demonstrativ übertrieben breit ob dieser Tatsache.


Robert Breads: „I still got it!“


Sehr, sehr lustig. Lauter werden die Buhrufe an dem Punkt nicht mehr, aber ein „Fuck you Robert“-Chant mischt sich mit hinein. Dann schnappt sich Breads ZK, der sich so gerade wieder aufraffen will, an den Haaren und schubst ihn einfach weg von sich, verächtlich, genervt, als habe dieser schon wieder irgendwie irgendetwas falsch gemacht das nur Breads versteht. Wie dem auch sei, der Publikumslieblingsliebling wird sich geschnappt, Breads zieht ihn zu sich heran, hakt den linken Arm ein, hakt den rechten Arm ein…


RB DRIVER! DER DOUBLE UNDERHOOK PILEDRIVER!


Thanks for coming. ZK wird auf den Kopf gedonnert, der Mann aus Toronto schnappt sich beim Aufstehen danach das Mikrofon und beginnt nach einer albernen, kleinen Verbeugung in Richtung der nun auch wieder für den Killer chantenden Crowd zu sprechen.


Robert Breads: „Für alle, die heute unser Match sehen wollten: Das hätte so geendet. Dann noch den Referee dazu denken, eins, zwei, drei, fertig. Ihr müsst euch nicht bedanken, keine Sorge, ich mach’ das gerne.“


Erneut die gleiche, blöde, nicht sonderlich lustige Verbeugung.


Robert Breads: „Und wenn ihr euch beschweren wollt, tut das nicht jetzt, wo ich hier stehe – beschwert euch bei Zereo Killer. Ich meine, er hätte das Match wahrscheinlich sogar haben können, wenn er einfach mal irgendwann in den letzten Jahren eine Scheiß-Nachricht geschickt und die GFCW ein paar Euro auf den Tisch gelegt hätte – glaubt mir oder nicht, ich mach’ das für die Liga hier günstiger als ich sollte – aber das ist halt irgendwie nie passiert. Stattdessen… na, wer erinnert sich an letztes Jahr? Irgendwer? Hall of Fame? War da nicht was… stimmt, da war ja was. Da war… Junge, bleib’ doch liegen. Sorry, Leute, Sekunde.“


Und legt das Mikrofon genauso behutsam auf das oberste Seil in der Ringecke wie er danach vollkommen ohne jede Rücksicht auf Verluste Mike MacKenzie, der sich so gerade wieder in eine Position bringen will in der er sich verteidigen kann, am Hals packt, zu sich heran zieht und auf die Matte donnert.


CANADIAN CUTTER!


Sven: „Und die Crowd buht. Denen ist jetzt auch egal, ob Breads sich erklären will oder nicht, die wollen einfach dass der Typ verschwindet.“

Pete: „Ich meine, seine seltsamen Aktionen der letzten Monate mal akzeptiert, hätten wir trotzdem Zereo Killer in einem richtigen, einem guten Match sehen können. Und das hat er uns auch genommen mit seinem… was auch immer das hier ist.“

Sven: „Das Problem ist: Das hier fühlt sich nicht wie ein Abschied ein. Eher so…“

Pete: „...wie der Anfang? Der RICHTIGE Anfang?“


Robert Breads: „Also, wo war ich? Ach ja. Also, nachdem ich Dynamite vorher versicherte dem guten Mike nicht zu verraten dass er nur meine Laudatio halten durfte weil Danny Rickson ein fauler Bastard ist und keinen Bock hatte weil es ihm „ja so viel bedeute“ und „das eine totale Ehre sei“ oder irgendwie so eine dumme Scheiße die dieser nervige Wichser ständig von sich gibt hab’ ich halt „Ja“ gesagt, weil ich mich – wieder einmal, glaubt mir oder tut es nicht – wirklich gefreut habe in diese Hall of Fame zu kommen, und wenn ich dann keine Rede kriegen würde die gut war würde mir wenigstens irgendwer ordentlich in den Arsch kriechen.


Hat er aber nicht gemacht, der egozentrische, narzisstische, dämliche Pisser – und das kommt von MIR. Sogar ich hab’ das hingekriegt, ein Jahr vorher – habt ihr übrigens, die ihr mich jetzt ausbuht, alle ganz toll gefunden. Und wenn ihr es einfach geskippt habt, habt ihr trotzdem behauptet ihr habt es ganz toll gefunden. Aber nicht Zereo. Nein, nein, nein. Der muss die Laudatio für ROBERT BREADS, den er ja offenbar geiler findet als der Typ sich selbst – und glaubt mir, ich finde mich richtig, richtig geil – irgendwie so drehen und deixeln dass es um ihn und seinen blöden Scheiß-Zettel geht.“


Und nun greift er in die andere Tasche des Tracksuits – nicht ohne dem am Boden jaulenden Zereo Killer beiläufig gegen den Kopf zu treten – und holt einen zerknitterten, kleinen Zettel hervor.


Robert Breads: „How about one more match?“


Und dann blickt Breads herunter auf den Killer, der zentral in der Mitte des Rings liegt. Und man sieht richtige, echte Verachtung im Blick des Kanadiers. Er HASST diesen Typen. Er HASST Mike MacKenzie.


Robert Breads: „Das hätte nicht bis hinter dem Vorhang warten können, du selbstverliebtes Arschloch? Und wenn du nur fragst wenn auch ja überall Kameras und Blitzlicht sind: Warum dann nicht einfach offen während der Laudatio ins Mikrofon sodass es jeder mitbekommt? Was soll so ein Mist? War das clever? Witzig? Sollte das viral gehen, war das Teil von irgendeinem dummen Hashtag, irgendeine YouTube-Challenge oder sowas komplett Stupides? Sollten die Leute spekulieren? Jeder noch so dumme Idiot wusste was auf diesem Scheiß-Zettel steht ohne dass ich den je gezeigt oder erwähnt hätte, ICH wusste was da drauf steht bevor ich mir den angeguckt habe und meine Antwort, die zu jeder anderen Zeit bis dahin immer mindestens ein „Vielleicht“ bis hin zu einem „Ja“ gewesen wäre, war von diesem Zeitpunkt an fest in Stein gemeißelt.“


Er geht in die Hocke, beugt sich über Zereo Killer.


Robert Breads: „Fick dich.“


Jetzt hagelt es den Beatdown, den wohl viele schon haben kommen sehen als diese ganze Nummer hier begann, als Breads zu sprechen begann, aber jetzt kniet er über dem Killer, es hagelt Schläge gegen den Kopf, und das in einer Intensität die nichts mit dem lustlosen, halbgaren Kanadier zu tun hat den wir über die letzten Monate gesehen haben. Er hasst diesen Typen. Und so schlägt er jetzt auch auf ihn ein.


Das Publikum ist komplett auf der Gegenseite des Kanadiers, aber den interessiert das nicht so wirklich, er genießt hier keine Buhrufe oder so etwas in der Art, er schlägt einfach auf den Typen ein der ihm seinen einen Hall Of Fame Moment geklaut hat, den er nicht – wie einen Titelgewinn oder etwas ähnliches – ein zweites Mal haben wird, den man nicht mehrmals haben kann. Also serviert er ihm hier zumindest teilweise seine Rache, indem er ihm nach seinem tollen Entrance mit Promi-Live-Band und Drumherum sein halbgar hingerotztes Title Nights Dream Match, bei SEINER Show bei der er noch NIE besiegt wurde, einfach kaputt macht. Bitteschön, Zereo Killer, das hast du nun davon.


Und zum Abschluss seines Beatdowns stopft er ihm den Zettel, den Breads seit dem letzten Jahr aufgehoben hat, der ihn genug angepisst hat als dass er ihn – so wie das Stück Papier aussieht – mehrere Male in der Hand zerknüllt hat, aber immer behalten hat, in den offenen Mund.


Das Haar ruiniert, außer Atem, erhebt sich Breads von seinem Rivalen.


Robert Breads: „Keine Sorge, Mike. Ich bin noch nicht fertig. Das Schlimmste kommt noch, ich versprech’s dir – ich schwör’s dir, verdammte Scheiße. Aber heute, heute kriegst du kein Match. Einfach nur weil du es wolltest und ich es dir kaputt machen kann. Wir sehen uns nächstes Jahr. Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und fickt euch alle.“




Der Backstagebereich der geilen TUI-Arena in Hannover, gerade ist Robert Breads versus Zereo Killer vielleicht sogar einigermaßen kontrovers zuende gegangen. Zuende gegangen sind aber auch andere Dinge. Auf einer breiten Trainingsbank, wie man sie noch aus den Schulturnhallen kennt, sitzt ein überdimensionierter Haufen Elend – nämlich Maurice, der Eroberer. Die Tellergroßen Hände mit den unansehnlichen, weil heruntergekauten Nägeln, hat er rechts und links vom Kopf platziert und verbirgt darin den Blick, der viel über sein aktuelles Gemüt verraten könnte.


Die einzige Frage, die sich Maurice stellt, die sich sicher auch Tyler stellt und die sich nach diesem harten und anstrengenden Tagteam-Match jedem stellt ist: Warum?


Warum hat Maurice Tyler aus dem Ring befördert, ihn zu Boden geschlagen und in die Ringtreppe geschleudert? Warum war auch dann noch nicht Schluss, als Tyler längst eine durchaus unansehnliche Kopfwunde bekam? Fragen über Fragen und Maurice sieht nicht aus, als sei er in der nächsten Zeit in der Lage, sie zu beantworten. Endlich nimmt er die Hände weg und legt sie neben sich auf die Bank. Entgegen der ersten Erwartung sieht der Riese nicht so aus, als habe er geweint oder ähnliches getan.


Ob er für sich entscheidet, dass das keine Absicht war? Jeder in der Halle hat gesehen, WIE absichtlich die Aktionen waren. Von Tyler blieb nur mehr ein Häufchen menschlichen Elends übrig, der schließlich von den Sanitätern abtransportiert werden musste und dessen weitere Zukunft ziemlich ungewiss ist.


Na? Wie fühlst Du dich jetzt, wo dir Tyler nicht mehr im Weg ist? Gut, ihr wart nicht sehr erfolgreich, das mag sein….aber dafür bist Du endlich diesen Bremsklotz los, der bis auf seine Waden nichts hatte, was ihn irgendwie ausgezeichnet hätte!“


Die Stimme…..aber woher? Die verzerrte Stimme scheint von oben her zu kommen, doch als Maurice den Kopf hebt, ist dort niemand zu sehen. Sehr seltsam.


Maurice: „Was soll das? Wer bist du?! Komm raus, sonst….!“


Zu hören ist ein irres, fast schon infernalisches Lachen aus dem Off, das Mo richtig auf die Palme bringt. Doch ehe der sich aufregen kann, ist diese Stimme wieder da, die einem eiskaltes Wasser den Rücken hinunter schickt.


Ha, du bist süß, großer Mann! Was willst Du tun? Die Decke boxen, die Wand? So wie Du Tyler geboxt und versuchsweise erniedrigt hast? Du hast gut bewiesen, dass Du ohne ihn weitaus mehr kannst als mit ihm. Jetzt wird es an der Zeit, dass Du deinen inneren Conquerer findest und durch die GFCW marodierst!“


Hat Maurice da gerade richtig gehört? Er hat heute Bockmist gebaut – ja, genau so hätte Tyler das sicher genannt! – und soll sich gewissermaßen dafür belohnen? Hm. Man sieht durchaus, wie der große, nicht eben schlau wirkende Mann nachdenklich wird. Er kneift zumindest mal die Augen zusammen und droht der Luft mit der Faust.


Maurice: „Mo will das nicht hören! Was Mo getan hat, hat er für sich getan, für sonst niemanden! Auch nicht für Tyler oder sonst irgendwen! Einst hat ein Mann Mo versprochen, viele Titel zu gewinnen, Popos zu treten und Köpfe zu zermatschen. Mo hat Spaß daran, Popos zu treten und wird das auch weiter machen! Und wenn es der Popo des Champignons ist!“


Oh, eine Drohung an den Sieger des späteren Main Events? Oder eine Ansage an Player und Jannek? Oder vielleicht doch eher eine allgemeingültige Feststellung, ganz gleich wer am Ende des Tages das Lachen im Gesicht hat? Der Stimme scheint das jedenfalls ziemlich zu gefallen!


Das ist doch schonmal ein Anfang, Maurice. Bald schon wirst Du deinem Namen, der Eroberer, alle Ehre machen! Und niemand wird vor dir sicher sein, denn Du bist groß, stark und durchsetzungsfähig. Und lässt dir von niemandem etwas sagen, nicht einmal von Tyler, der wie ein Bruder für dich war. Wir werden uns bald wieder sprechen. Und dann wirst Du das erste Ziel auf der Agenda sehen. Jetzt aber geh nach Hause, Mo. Du hast viel Schlaf nachzuholen!“


Wie ferngesteuert wirkt Maurice nicht, doch als er ‚Hallo?‘ ruft, reagiert schon niemand mehr. Der Riese wartet noch einige Momente, ehe er sich schließlich erhebt und, noch vor dem Ende der Show, die Halle verlässt.



UNGESÜßT


FETTARM


FREI VON LAKTOSE


FREI VON MILCHEIWEIß


FREI VON ZUCKER


Ob im Müsli oder im Kaffee - für alle, die sich vegan oder milchfrei ernähren, ist der Morbeus Soja Drink eine köstliche Alternative.




AAAAAAHHHHHH


VEGGIELICIOUS!





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