Die
Kamera schaltet jetzt direkt auf das Kommentatorenpult, und
wir sehen zwei freudig erregte Kommentatoten, die noch
schnell ihre Notizen ordnen.
Pete:
„Meine sehr verehrten Damen und Herren, it’s Main
Event-Time! Nein, quatsch natürlich, soweit sind wir
noch lange nicht! Aber so fühlt es sich hier gerade an,
denn das Match, das nun folgt, hat absoluten Main
Event-Charakter!“
Sven:
„Aber sowas von, mein verwehrter Herr Kollege! Denn es
geht immerhin um den Commissionerposten unserer aller
Lieblingsliga, der hier auf dem Spiel steht!“
Pete:
„Und zwar in einem Steel Cage, Sven! Ist das nicht der
Hammer?! Wir hatten ewig kein Steel Cage-Match mehr, und für
dieses Aufeinandertreffen bietet es sich einfach an! Denn wie
wir ja alle wissen schreckt die neu formierte New Breed vor
gar nichts zurück, um ihre Ziele zu erreichen. Die
setzen sogar Taser ein, das ist verdammt gefährlich! Es
sind bereits Fälle bekannt, in denen so ein Tasereinsatz
tödlich geendet hat!“
Sven:
„Das stimmt. Daher hat Johnboy Dog sich The New Breed
ja auch heftig zur Brust genommen und diesen Lümmeln so
richtig die Leviten gelesen!“
Pete:
„Na ja, er hat sich provozieren lassen, Sven! Percy
Addams hat ihn da sehr schön aus der Reserve gelockt.
JBD hätte sich niemals auf dieses Match einlassen
sollen, bzw. seinen Commissionerposten aufs Spiel setzen
sollen! Wir kennen doch die Breed mittlerweile. Die werden
sich irgendwas ausdenken, damit Steel gewinnt!“
Sven:
„Quatsch, das sind allesamt faire Sportsmänner,
Pete! Der bessere Mann wird gewinnen, dann sehen wir ja, wer
der neue oder alte Commissioner ist.“
Pete:
„Faire Sportsmänner, dass ich nicht lache! Na ja,
wenigstens ist das Ganze ein Cage-Match, so kann wenigstens
keiner von den Demon Knights eingreifen. Das haben diese
Fieslinge bestimmt vor, gar nicht auszudenken, wenn JBD mit
dem Taser attackiert werden würde.“
In
diesem Moment werden die beiden jäh unterbrochen, denn
Steel’s Entrancemusik wird abgespielt. Black Ice von
AC/DC hämmert aus den Hallenboxen, und gleichzeitig wird
nun der Stahlkäfig heruntergelassen, was die Fans zu
regelrechten Jubelstürmen veranlasst.
Pete:
„Da kommt der Cage runter, juhu!“
Die
Kamera bleibt für einige Augenblicke auf dem Cage,
während die bunten Scheinwerfer wie wild durch die
Hallen fahren. Dann wird auf die Stage geschaltet, wo just in
diesem Moment Percy Addams und Steve Steel erscheinen.
Natürlich nicht einfach irgendwie, nein. Natürlich
tänzeln die beiden megacool daher und grinsen blöd.
Percy
Addams: „Berliiiiin, was geht?!“
BUUUH!!!
BUUUH!!! BUUUH!!!
YEAH!!!
YEAH!!! YEAH!!!
Steve
Steel: „Harr-Harr, Ihr seid doch nur neidisch, neidisch
auf meine gigantösen Muskeln, ha!“
[wildes,
gigantöses Herumgepose auf der Entrancestage; es braucht
sicherlich nicht weiter erwähnt werden, dass Steel sich
vor der Show noch eine Jahreskarte fürs Sonnenstudio
zugelegt hat und sich mit zwei kompletten Flaschen Öl
übergossen hat, dementsprechend sieht er natürlich
auch aus]
Percy
Addams: „Was für ein herzlicher Empfang, danke
vielen Dank! Ist doch auch verständlich, dass sie
neidisch sind, wer ist denn bitteschön nicht?! Schaut
euch diesen Astralkörper an, ein bronzener Adonis!“
Steve
Steel: „Ho-Ho-Ho, köstlich Percy!“
Das
Duo macht sich schließlich Marke obercool auf den Weg
zum Seilgeviert, natürlich nicht ohne sich hier und da
mit einem Zereo Killer-Fanboy anzulegen. Allerdings gibt es
auch fast genauso viele Fans, die New Breed oder
Steel-Plakate hochhalten und mit den beiden anklatschen
wollen. Scheinbar erfreut sich das Duo mittlerweile doch
einiger Beliebtheit bei den GFCW-Fans, zumindest bei denen,
die auf Finsterlinge stehen. Addams und Steel nehmen das
natürlich freudig an und freuen sich über den
Zuspruch. Mittlerweile ist der Cage auch komplett unten und
als die beiden am Ring ankommen rüttelt Steel erstmal
wie wild am Stahl, so als wollte er die Standfestigkeit des
Käfigs prüfen.
Pete:
„Also eins muss man schon sagen, Steel sieht wirklich
beeindruckend aus, das ist ja fast schon ein unmenschlicher
Look! Er könnte locker auch in einem neuen He-Man Film
mitspielen, in der Titelrolle natürlich. Da müsste
nichts mit Computertechnik nachbearbeitet werden.“
Sven:
„Absolut, Herr Kollege! So ein Film ist übrigens
geplant, Pete!“
Pete:
„Waaas?! Das war nur so daher gesagt von mir! Wie
geplant?“
Sven:
„Ja, die GFCW-Studios sind da gerade in Verhandlungen
mit Mattel. Ist aber noch die ganz frühe Phase der
Verhandlungen, aber ich finde es cool, dass sowas angegangen
wird!“
Pete:
„Na, da können wir ja mal gespannt sein auf das
nächste Jahr! So, jetzt steht aber dieses Match hier auf
dem Programm, und … ähm was zum … H-hallo
Mr. Steel.“
Während
die beiden so ins Gespräch vertieft waren ist der blonde
Hüne zum Pult gekommen und schnappt sich jetzt das
Headset von Pete.
Steve
Steel: „Ladies and Gentlemen, it’s Showtime! Sie
haben heute die große Ehre live dabei zu sein, wenn in
der GFCW eine neue Ära eingeleitet wird, die Ära
der New Breed, hehehe!”
Pete:
„Unverschämtheit, geben Sie mir mein Headset
zurück, also was soll denn das?!“
Steve
Steel: „Vorsicht, Bürschchen!“
Achtlos
wirft er das Headset auf den Tisch und geht dann in Richtung
Cageeingang. Im Seilgeviert angekommen wird natürlich
noch mal rumgeposed, dann richtet Steve den Arm in Richtung
Stage und macht die berüchtigte „Komm,
komm“-Geste.
Michael
Cruncher: „Mmmmmeine sehr verehrten Damen und Herren,
es ist Zeit für unser drittes Match am heutigen Abend!
Ein Steel Cage-Match um den Commissionerposten der GFCW! Es
steht viel auf dem Spiel, die Geschicke der ganzen Liga! Es
treten an … aus Tampa, Florida … mit einem
Kampfgewicht von 135 kg … ‘Sledgehammerrrrr’
Steve Steeeeeal!!!!!“
BUUH!!! BUUH!!! BUUH!!!
Michael
Cruncher: „Und sein Gegner … aus Tulsa, Oklahoma
… mit einem Kampfgewicht von 110 kg … der
amtierende Commissioner der GCFW … Johnboooooy
Dog!!!!!“
YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!!
Michael
Cruncher: „Das Match kann entschieden werden durch
Pinfall oder Submission! Oder aber, indem man den Käfig
verlässt und als erster Wrestler den Hallenboden
berührt! Und jetzt … viel Spaß mit dem
Match und … good fight everybody!!!“
DING
… DING … DING
Ein
weiterer Offizieller der GFCW schließt noch schnell die
Käfigtür und verriegelt sie mit einer großen,
schweren Eisenkette. Der Stahlkoloss, der für dieses
Match extra angefertigt worden ist, umschließt den Ring
genau passend, so dass man zwar noch auf dem Apron stehen
kann, dann aber sofort der blanke Stahl kommt. Die Wände
sind gefühlte 5 Meter hoch und aus speziellem Stahldraht
gefertigt, vielleicht auch aus Titanium, so wie in dem Film
Deep Blue Sea. Ultra-elastisch, stahlhart,
unzerstörbar! Ein Dach oder so gibt es natürlich
nicht, der Käfig ist oben offen.
Pete:
„Und los geht’s, Leute! Bob Taylor hat das
Kommando gegeben, sein letztes Match in der GFCW anzuläuten!“
Sven:
„Stimmt, das kommt ja auch noch dazu! Der langjährige
Referee beendet seine aktive Karriere nach diesem Match,
immerhin ist er ja auch schon 46 Jahre alt!“
Pete:
„Also in diesem Alter stehen manche noch im
Wrestlingring, Sven! Das ist doch kein Alter um aufzuhören!“
Sven:
„Man sieht ja, wie das dann endet. JBD ist doch hier
wirklich in keiner Verfassung mehr, ein Steel Cage-Match zu
bestreiten, Pete. Ich meine, Steel ist zwar auch schon 40 und
wahrlich kein Jungspund mehr, aber die paar Jahre machen doch
einen ziemlichen Unterschied aus, das sieht man ja auch an
der Physis der beiden, die ist wohl kaum zu vergleichen.
Steel ist ein Koloss in der Blüte seiner Pracht, und
Johnboy … na ja.“
Pete:
„Unsinn! Unser Commissioner sieht hier absolut fit aus,
Sven! Also wirklich!“
Das
Gelabere der beiden Kommentatoren interessiert die beiden
Kontrahenten im Ring nicht das Mindeste. Die beiden umkreisen
sich zunächst einmal, während Steel immer wieder
höhnische Gesten in Richtung JBD ablässt, die
dieser aber vollkommen ignoriert. Überhaupt wirkt der
Commissioner hier sehr konzentriert und aufgeräumt. Und
dann stürmt Steel auf JBD los, es kommt zu einem ersten
Lockup. Obwohl Steel der größere und kräftigere
ist, kann JBD die Oberhand gewinnen und zu einem ersten Move
ansetzen.
WRISTLOCK!
Steel
stöhnt laut auf und tänzelt vor Schmerzen auf der
Stelle herum, was JBD nur dazu animiert, den Griff noch
fester anzusetzen.
Steve
Steel: „AUUUUU!!! Nein bitte, bitte … I-ich war
noch nicht bereit! Können wir noch mal neu anfangen?!“
Der
amtierende Commissioner glaubt dem Schurken natürlich
kein Wort, und auch Bob Taylor hat nur ein müdes Lächeln
für Steel übrig. Erneut intensiviert Johnboy Dog
seinen Wristlock und verdreht Steel’s Arm schließlich
so übel auf dessen Rücken, dass der Hüne vor
Schmerzen in die Knie gehen muss. Das erlaubt es JBD, einen
weiteren Move anzusetzen.
SIDE
HEADLOCK!!!
Sofort
greift der gewiefte Fuchs um und bearbeitet jetzt den Kopf
von Steel. Die Kamera zoomt nah heran, und durch die Maschen
des Käfigs sehen wir den schmerzverzerrten
Gesichtsausdruck von Steel. Er ist bereits so am Schwitzen,
als ob das Match bereits 10 Minuten laufen würde, daher
ist es gerade mal eine Minute.
J-B-D!!! J-B-D!!! J-B-D!!!
Let’s
go Steel!!! Let’s go Steel!!! Let’s go Steel!!!
Auch
Steel wird hier angefeuert, und tatsächlich, der 2
Meter-Mann kann sich langsam wieder hoch kämpfen!
Zunächst auf ein Knie, dann steht der Hüne doch
tatsächlich wieder! Was für ein Spirit hier!
ELLBOGEN
IN DIE MAGENGRUBE VON JBD!!!
So
heftig, dass JBD regelrecht ein bisschen in die Luft fliegt!
EIN
WEITERER ELLBOGEN!!!
UND
NOCH EINER!!!
NOCH
EINER!!!
NOCH
EINER!!!
Jetzt
muss der Hund den Griff tatsächlich lösen, und
geistesgegenwärtig rennt Steel sofort in die Seile, um
Schwung zu holen, während JBD sich den schmerzenden
Magen hält.
RUNNING
BIG BOOT!!!
.
.
.
NEIN!!!
Ausgewichen von JBD!
Steel
braucht eine Sekunde, um sich umzudrehen …
SUPERKICK!!!
THE GAME’S OVER!!!
Direkt an die Schläfe von Steve Steel!
Der
erfahrene Commissionerschrägstrichwrestler covert
sofort.
EINS!
.
.
.
ZWEI!
.
.
.
DREI!!!
.
.
.
NEIN!!!!!
.
.
.
KICK
OUT!
Pete:
„Oh man, ich dachte Steel wäre KO nach diesem
Hammerkick von JBD! Doch er kann sich irgendwie befreien!“
Sven:
„Wahnsinn, das war der Finisher von JBD!!! Und der
bringt hier nicht die Entscheidung!“
Pete:
„Der kam viel zu früh, Steel ist noch lange nicht
geschwächt genug, Sven!“
Man
kann deutlich erkennen, dass Steel gerade nur so halb weiß,
wo er hier ist und vielleicht auch wer er überhaupt ist,
so durcheinander ist er noch. Wutschnaufend zieht JBD ihn
hoch, um sofort weiter zu machen.
HEADBUTT!!!
Krachend
plumpst der Hüne Steel wieder auf die Bretter, die die
Welt bedeuten, und JBD verliert keine Sekunde, ihn wieder
hochzuziehen.
HEADBUTT!!!
Diesmal
noch heftiger ausgeführt. Steve hält sich vor
Schmerzen den Kopf und versucht irgendwie, in eine der
Ringecken zu kriechen. Doch der Commissioner ist jetzt
richtig im Beastmode, sein Gesicht ist nur noch eine wütende
Fratze. Scheinbar haben ihm die letzten Wochen, in denen er
von Steel und seiner New Breed teilweise regelrecht
vorgeführt wurde, doch ganz schön zugesetzt. Der
alte Hund setzt nach und zieht Steel erneut in die
Senkrechte. Dann packt er ihn am Nacken und schleudert ihn
mit voller Wucht frontal gegen den Stahlkäfig, dass es
nur so scheppert in der Arena.
Pete:
„Uii, das hat aber gesessen! Steel ist genau mit der
Stirn dagegen geknallt!“
Steel
prallt von dem elastischen Stahl (oder dem Titanium, wer
weiß) ab und torkelt in Richtung Ringmitte zurück,
wo JBD ihn schon erwartet.
SHORT
ARM CLOTHESLINE!!!
Und
das Cover!
EINS!
.
.
.
ZWEI!
.
.
.
DRE…?!
.
.
.
NEIN,
KICK OUT!
In
allerletzter Sekunde kann ‘Sledgehammer‘ Steel
(aufmerksame Zuschauer haben den neuen Spitznamen schon
längst erspäht) seinen rechten Arm nach oben
reißen.
Sven:
„Puh, das war knapp!“
Pete:
„Allerdings! Sieh mal, da hat sich ein Cut an Steel’s
Auge geöffnet!“
Tatsächlich,
Steel’s Gesicht ist mittlerweile blutüberströmt.
Und jetzt verreibt er das Blut auch noch in den Haaren, als
er sich schmerzerfüllt den dröhnenden Kopf hält,
was natürlich richtig auffällig ist bei den
wasserstoffblondierten Haaren und gemeingefährlich
aussieht.
Steve
Steel: „Stopp! Stopp, ich brauch‘ ne Pause,
Boss!“
Der
gebürtige Italiener, auch wenn er das nicht gerne hören
will, untermalt seine ungewöhnliche Bitte mit
ausladenden Gesten, aber auch dieses Mal scheint sich der
Commissioner in keinster Weise einlullen zu lassen. Er
schüttelt nur entschlossen mit dem Kopf und packt sich
Steel erneut, der daraufhin fast schon ängstlich
winselt. Und erneut schleudert Johnboy Steve Steel gegen den
Stahl, dieses Mal so heftig, dass Steve zwischen Seile und
Käfig fällt und eingequetscht auf dem Apron liegen
bleibt. Doch der Hund setzt sofort nach und attackiert den am
Boden liegenden Steel mit derben Tritten in die Seite. Fast
an die 10 Tritte kann JBD anbringen, bevor Bob Taylor seinen
Chef endlich zurück halten kann. Widerwillig lässt
dieser schließlich von seinem Opfer ab. Und ein Opfer
ist Steve Steel hier bisher ganz klar, er konnte noch keine
einzige wirkliche Aktion in diesem Match anbringen und musste
bisher nur einstecken. Jetzt klettert der Bösewicht
langsam über sie Seile und versucht, sich irgendwie
wieder an selbigen hochzuziehen. JBD will derweil erneut auf
seinen Gegner losgehen, doch Bob Taylor hält ihn zurück.
Der Referee will wohl erstmal nach Steel sehen, schließlich
sieht der schon ganz schön mitgenommen aus, mit dem
ganzen Blut aus der Platzwunde.
Bob
Taylor: „Alles ok, Mann?! Das sieht übel aus, soll
ich den Kampf abbrechen? Können Sie weitermachen?“
Steve
Steel: „Ohhh, I-ich kann nichts mehr sehen! Ich glaube,
ich erblinde! Hilfe!“
Und
tatsächlich, scheinbar erblindet taumelt Steve Steel
jetzt durch den Ring, die Arme weit nach vorne ausgestreckt,
um sich den Weg zu ertasten. Der Commissioner steht nur
ungläubig da, kann das Trauerspiel scheinbar nicht
fassen. Oder hat sich Steel hier tatsächlich ernsthaft
verletzt. Schließlich ist JBD der amtierende Chef,
sowas darf er nicht einfach übergehen. Stirnrunzelt geht
JBD auf den Hünen zu, der wiederrum gerade auf ihn
zugetaumelt kommt.
Pete:
„Was zum … ?!“
FINGER
POKE!!!!!
MITTEN
IN DIE AUGEN VON JOHNBOY DOG!!!
Steve
Steel: „HA-HA-HA, REINGEFALLN!!!“
FINGER
POKE!!!
FACE
RAKE!!!
Bob
Taylor: „Es reicht, sofort aufhören!“
Der
Ref versucht verzweifelt, den jetzt wieder absolut
beweglichen und gar nicht mehr hilflosen Steve Steel vom
Commissioner wegzureißen, doch das ist Steel völlig
egal. Inzwischen torkelt JBD Richtung Ringseile, um sich
irgendwie Schutz zu suchen.
BACK
RAKE!!!
UND
NOCH EINMAL!!!
Vor
Schmerzen bäumt Johnboy Dog sich auf.
BIG
BOOT!!!
Krachend
geht JBD zu Boden, und Steel setzt zum Cover an.
EINS!
.
.
.
Zwei!
.
.
.
KICK
OUT!
Waaas?!
Percy Addams kann es nicht fassen, dass das noch nicht
gereicht hat. Ach ja, Percy Addams, der umtriebige Manager
ist ja auch noch da. Bisher hat er sich unauffällig am
Kommentatorentisch herumgetrieben, doch jetzt wird das flinke
Wiesel aktiv. Lautstark feuert er Steve Steel an, dass dieser
nicht nachlassen soll.
Pete:
„Was … was macht Steel denn jetzt?!“
Sven:
„Er versucht, aus dem Käfig zu klettern, Pete! JBD
liegt immer noch reglos da, eine gute Möglichkeit für
Steel, das könnte er schaffen!“
Langsam
und behäbig macht der Hüne sich daran, den
Stahldraht hinauf zu klettern, was ziemlich schwierig ist,
denn es sind keinerlei Aussparungen für die Füße
oder so angebracht. Vorsichtig zieht der Riese sich nach
oben, und als er zwei Drittel bereits geschafft hat, springt
JBD plötzlich hoch. JBD lebt! Der alte Hund ist zwar
auch kein Leichtgewicht, doch er schafft es deutlich
schneller, nach oben zu klettern. Gerade als Steel oben
angekommen ist und schon halb über die Kante geklettert
ist, holt er ihn ein. Wie ein Berserker drischt der Hund
jetzt auf den Stahlharten ein, beide sitzen jetzt oben auf
der Stahlkonstruktion, welche die Wände zusammenhält.
Sven:
„Was für ein Schlagabtausch, hau zurück,
Steve!“
Und
das macht dieser jetzt auch, ein munteres Hin- und
Hergepunche beginnt.
YEAH!!!
BUUUH!!!
YEAH!!!
BUUUH!!!
YEAH!!!
BUUUH!!!
YEAH!!!
BUUUH!!!
YEAH!!!
BUUUH!!!
YEAH!!!
YEAH!!!
YEAH!!!
YEAH!!!
Pete:
„Da, Steel schlingert! Er wird doch nicht … vom
Käfig herunterstürzen?! Oh nein!“
Tatsächlich,
Steel kann sich nach den letzten Schlägen von JBD nicht
mehr halten, er taumelt und wird jede Sekunde nach draußen
fallen.
Sven:
„Das überlebt er nicht!“
Pete:
„Was zum … Johnboy hält ihn fest! Warum
macht er das denn?!“
Sven:
„Na ist doch klar, Pete! Wenn Steel nach draußen
fällt, dann gewinnt er das Match. Auch wenn er dann
vielleicht tot ist, hehe. Doch das kann JBD nicht riskieren!“
Pete:
„ER WIRD DOCH NICHT … ?!?!?!“
DOCH
ER WIRD! Anstatt, dass er nach draußen fällt,
schubst JBD Steel einfach nach drinnen, der Hüne fällt
von ganz oben in den Ring hinab!
KRACH!!!
Auf
Bob Taylor!!! Steve Steel ist tatsächlich in den Ring
hinab gefallen, und Bob Taylor, der Unglückselige, stand
mitten im Weg und hat die 135 kg voll abbekommen. Wie ein
dünner Ast knickt der Referee zusammen und bleibt reglos
liegen, auch Steel liegt blutverschmiert auf der Matte. Die
Kamera zoomt nacheinander auf alle Beteiligten. Wir sehen
einen fassungslosen Percy Addams, wir sehen einen von sich
selbst geschockten Johnboy Dog, der wohl gerade überlegt,
ob er da nicht einen Ticken zu weit gegangen ist. Was ist mit
Bob Taylor, was ist mit Steve Steel? Geht es den beiden gut?!
Diese Gedanken gehen dem Commissioner wohl gerade durch den
Kopf.
Pete:
„Das sieht nicht gut aus, Sven! Taylor und Steel sind
ernsthaft verletzt, wir brauchen hier einen Krankenwagen,
schnellstmöglich!“
Sven:
„Was macht JBD denn da? Schau mal, Pete, er macht
Anstalten, in den Ring zurück zu klettern! Was soll das
denn?! Er könnte das Match doch jetzt locker gewinnen!
Er müsste nur nach draußen klettern, es ist doch
keiner da, der ihn aufhalten kann!“
Unfassbar,
der Commissioner klettert zurück in den Ring. Scheinbar
ist seine Sorge um die beiden GFCW-Angestellten größer
als der Wille, das Match zu gewinnen. Das ist wahre Fairness
und Sportsmannsgeist, Respekt Johnboy Dog! Als der alte hund
schon wieder fast unten angekommen ist …
Unfassbar,
irgendwo hat Addams einen Taser hergeholt, weiß Gott
woher, und von außen hat er JBD damit attackiert, durch
den Stahldraht des Käfigs! Der Hund zuckt und zuckt und
zuckt, so als klebe er durch den Stromschlag am Stahl fest,
und dann fällt er endlich runter, direkt neben Taylor
und Steel. Auch auf dem Boden zuckt er noch weiter. Die
Kamera zoomt jetzt direkt auf Addams, der sich sein Werk
anschaut und dann den Taser beiseite schmeißt. Und dann
… macht Percy Addams sich daran, den Käfig empor
zu klettern!
Sven:
„Whaaaaat?! Mr. Addams will hier noch weiter
eingreifen! Wie cool ist das denn?!“
Pete:
„Was soll denn das, warum kommt denn kein neuer Referee
raus?! Dem muss sofort Einhalt geboten werden!“
Unter
tosendem Jubel und auch Buhrufen der Zuschauer klettert der
schmächtige Manager oben über die Kante und macht
sich dann daran, in den Ring hinab zu klettern. Schließlich
springt er auf die Matte, und die Zuschauer hält es
jetzt nicht mehr auf ihren Plätzen. Jeder spürt,
dass jetzt die Entscheidung des Matches ansteht. Addams holt
etwas aus seiner Tasche … es ist ein Totschläger!
Pete:
„Oh nein … er wird doch nicht …“
Langsam
zieht Addams JBD hoch, der sich kaum auf den Beinen halten
kann.
BÄNG!!!
PUNCH
MIT DEM TOTSCHLÄGER AN DIE SCHLÄFE!!!!!
Sven:
„Das war’s ein für alle Mal, die Karriere
von JBD ist vorbei!“
Pete:
„Ich weine gleich! Das kann doch alles nicht sein! Sieh
mal, wie dieser dreckige Mistkerl lacht!“
Addams
zieht Steve Steel jetzt auf Johnboy Dog, so dass dieser ihn
covert. Dann holt er wieder etwas aus seiner Tasche.
Sven:
„Das ist … Riechsalz! Hehe, clever!“
Der
Manager hält es Bob Taylor unter die Nase, und
tatsächlich kommt dieser wieder zu sich. Zumindest kann
er sich irgendwie wieder ein bisschen bewegen, ganz da ist er
natürlich nicht. Doch er erkennt, dass da ein Wrestler
den anderen covert. Also zählt er mit letzter Kraft.
EINS!
.
.
.
ZWEI!
.
.
.
DREI!
.
.
.
DING
DING DING!!!
Michael
Cruncher: Ihr Sieger des Matches durch Pinfall: Steeeeve
Steeeeeel!“
Sofort
wird der Käfig nach oben gefahren und medizinisches
Personal strömt herbei, um sich um die Verletzen zu
kümmern. Sowohl Steel, Johnboy Dog als auch Bob Taylor
werden im Ring betreut, auf der Stage sieht man bereits, wie
Tragen herbeigeschafft werden. In all dem Trubel steht Percy
Addams wie verloren da, niemand scheint ihn zu beachten. Der
Manager schaut zunächst ein bisschen geschockt drein
über seine eigene Courage, aber dann lächelt er
still in sich hinein. Er hat es geschafft, er ist neuer
Commissioner der GFCW. Er hat getan, was getan werden musste,
und jetzt ist er endlich am Ziel.
Pete:
„Ich hasse ihn, ich hasse ihn so sehr!!!“
Sven:
„Mein lieber Pete, ich habe das Gefühl, Percy
Addams wird ein großer Commissioner werden, wart’s
mal ab.“
Und
mit diesen Bildern fadet das Match aus.
Wir befinden uns
Backstage. Der Raum ist in seichtem Licht gehüllt, ein
prunkvoller Sessel steht in der Mitte. Der Sessel ist Leer und
aus dem Off ertönt eine Stimme.
Antoine
Schwanenburg: "Die Sumerer. Die alten Ägypter. Das
Römische Reich. Das Griechenland der Antike. Azteken, Maya,
Inka. Sogenannte Hochkulturen. Unerreicht in ihren Epochen."
Dann tritt
Antoine ins Bild. Er hält ein verhältnismäßig
großes Buch in der Hand und setzt sich. Er trägt einen
hellgrauen Strickpullover, der Bart ist perfekt gepflegt, die
modische Brille sitzt perfekt.
Antoine:
"Allesamt überstanden sie den Test der Zeit nicht. Am
Ende wurde jede einzelne dieser Hochkulturen zu Grabe getragen
und eine andere übernahm. Keine Einzige war so gut, dass sie
ewig hätte wären können. Keine."
Jetzt blickt er
ins Buch.
Antoine:
"Die große Bibliothek zu Alexandria? Zerstört.
Der Koloss von Rhodos? Zerstört. Die Zeusstatue von Olympia?
Zerstört."
Mit ernster Mine
nun wieder in die Kamera.
Antoine:
"Hochkulturen steigen auf, sie erschaffen großartiges,
einzigartiges, doch zum Schluss bleibt nichts weiter, als immer
weiter verblassende Erinnerungen. ICH jedoch, ANTOINE
SCHWANENBURG, die Hochkultur der GFCW..."
Er setzt kurz ab
und holt Luft.
Antoine:
"Ich währe ewig."
Dann wieder
folgt der Blick ins Buch. Er blättert einige Seiten.
Antoine:
"Geschichte lehrt uns, dass sich Geschichte wiederholt.
Beispiele habe ich selbst zuvor genannt. Hochkulturen kommen,
Hochkulturen gehen. Ich allerdings, werde die Ausnahme der Regel
sein, bis ans Ende aller Zeiten der GFCW WORLD Heavyweight
Champion sein und als 'Der Ewige' in die Annalen der Geschichte
eingehen!"
Einige Seiten
blättert er weiter nach vorne.
Antoine:
"Doch die Geschichte aufhalten, sich zu wiederholen, das
vermag selbst mir nicht zu gelingen, nein, das tut es nicht. Ich
werde gar dafür sorgen, dass sich die Geschichte wiederholen
wird. Eine... Andere allerdings."
Er wirft das
Buch auf den Boden.
Antoine:
"So wie eine Hochkultur auf die nächste folgte, so
folgt in der GFCW eine Chaos-Regentschaft auf die nächste.
Unzählige Beispiele könnte ich hier nennen, denn sie
geben sich allesamt die Klinke in die Hand. Während die
Hochkulturen der Antike nach der Weiterentwicklung und Kultur
strebten und am Ende beim Versuch fielen, strebten Leute wie
Rebel called Hate oder Jimmy Maxxx nach dem Chaos, nach Anarchie
und zum Schluss war es genau das, was sie schließlich und
folglich zu Fall brachte."
Der Behüter
von Kultur setzt seine Brille ab.
Antoine:
"Das Chaos kommt und das Chaos geht. Ich, die Hochkultur der
GFCW, ich werde nicht zulassen, dass sich das Chaos noch einmal
schafft, an die Spitze zu setzen, das werde ich mit aller Macht
vermeiden. Jasper Randall, du willst Anarchie, eine Welt ohne
Regeln und Normen? Weißt du, welche Welt ich dir, lieber
Jasper, schenken werde?"
Mit immer
bedrohlicher werdendem Ton und Mimik scheint er der Kamera immer
näher zu kommen.
Antoine:
"Die absolute Leere werde ich dir schenken. Die
Bedeutungslosigkeit ist das, was dir am Ende dieser Nacht noch
bleiben wird. Wenn ich schließlich und schlussendlich über
dich triumphiert habe, wird sich das Chaos in deinem Kopf in ein
großes, schwarzes Loch wandeln. Wenn am Ende dieser Nacht
meine Musik ertönen wird, ich meinen Titel in die Höhe
in den Berliner Nachthimmel recken werde, dann, ja dann Jasper,
wird die Leere kommen, um dich aufzunehmen."
Ein ungewohnt
aggressiver Ton, den Antoine hier an den Tag legt.
Antoine:
"Wenn du am Ende allmählich wieder zu Kräften
kommen wirst, noch nicht ganz wissend, was überhaupt mit dir
geschehen ist, schmerzerfüllt in das Rund der Halle blickst,
dich jedes Einzelne dieser Gesichter abstößt und
verachtet, schließlich in Meines blickst, welches dir durch
das Lächeln die letzte Bestätigung deiner Niederlage
gibt, wirst du ganz langsam realisieren, dass Chaos und Anarchie
nicht der Weg der Champions ist."
Fast schon auf
Knopfdruck nimmt er wieder die beruhigende, in sich ruhende Pose
ein, lehnt sich tief in den Sessel hinein und auch seine Stimme
wirkt wieder deutlich angenehmer.
Antoine:
"Das wird der Moment sein, in jenem du alles ausblenden
wirst. Die Fans wirst du langsam ausblenden, auf dass du sie
weder siehst, noch hörst. Alles um dich herum wird schwarz,
bis am Ende nur noch meine Silhouette für dich sichtbar sein
wird. Wie die Hochkultur ihren größten Erfolg
präsentiert. Du wirst versuchen sie mit letzter Kraft zu
greifen, doch auch sie wird dann für dich verschwinden. Und
du bist letzendlich alleine. In dieser schwarzen Leere. Versuchst
zu kämpfen. Dich zu befreien. Doch schaffen... das kannst du
nicht, nein, nicht du. Die Klauen der Leere werden dich so fest
in ihrem Bann haben, dass selbst du am Ende dieser Nacht erkennen
wirst..."
Antoine steht
aus dem Sessel auf. Ruhig und gediegen, so wie seine Stimme auch
zuletzt war und geht noch einmal ganz nah an die Kamera heran, um
zu flüstern.
Antoine:
"Dass du ein Niemand bist."
Und langsam
verlässt Antoine den Raum. Die Hochkultur der GFCW wird den
Test der Zeit überstehen, während sich das Chaos in
eine große Leere verwandeln wird. Damit fadet das Bild
langsam aus.
First Blood-Match:
Alex Ricks vs. Drake Ackley
Referee:
Mike Kontrak
Pete:
„Da kommt ja fast schon Wehmut auf. Denn mit dem
folgenden Match erreichen wir so ungefähr die Hälfte
von Title Nights.“
Sven:
„Für Wehmut ist kein Platz, Pete! Title Nights
2017, die größte Show, die die Wrestlingwelt
jemals gesehen hat. Und was uns noch bevor steht...!? Guck
nur, Pete, wie heiß die Menge ist!“
Und
wie auf Kommando schwenkt die Kamera durch die Halle. Die
Leute sind tatsächlich völlig heiß. Player
und Zereo Killer haben gute Vorarbeit geleistet und sie
hervorragend angeheizt. Das Tag-Team-Titelmatch, Johnboy Dog
vs Steve im Steel Cage. Und jetzt der nächste
Schritt...Laura steht im Ring bereit.
Laura:
„Das folgende Match ist ein FIRST BLOOD MAAAATCH!“
Das
Licht geht aus, das Spotlight geht auf die Bühne, Nebel
wabert über die Entrance Stage, als die ersten Klänge
der Fight Club Theme einsetzen. Ohne großes Aufhebens
erscheint Drake Ackley auf der Stage, die Kapuze des
mausgrauen Hoodies ins Gesicht gezogen. Er hält nur kurz
inne, hebt aber nicht einmal den Kopf. Die Stätte, an
der es geschehen soll. Alex Ricks oder er. Eine andere
Möglichkeit gibt es nicht.
Laura:
„Zuerst, auf dem Weg zum Ring, aus Chicago, Illinois,
mit einem Gewicht von 100 Kilogramm: DRAKE ACKLEEEEEY!“
Mr.
Chewing-Gum geht forschen Schrittes die Rampe entlang, entert
das Geviert. Im Spotlight, zentral im Ring, reißt er
die Kapuze in den Nacken. Das Licht geht an. Ackley klettert
auf das Toprope, schreit ins Publikum, breitet die Arme aus,
deutet dann auf sich, schreit nochmal ins Publikum, klopft
dann energisch auf den Ringpost. Dann springt er locker von
den Seilen. Er entledigt sich seines Hoodies, lässt den
Nacken knacken, lockert die Handgelenke – und wartet
auf seinen Gegner...
Pete:
Eieiei Sven, diese Anspannung hier bei den beiden...wir haben
ja heute schon so einige heftige Matches gesehen und da
kommen auch noch einige...aber ich weiß nicht, ob es in
der GFCW zwei Wrestler gibt, die in ihrem Fokus
einschüchternder wirken.
Sven: Da
magst du recht haben. Das ist aber auch gerade das Problem,
dass die beiden haben. Sie werden ihren Gegner nicht
einschüchtern können, denn der ist jeweils genauso
wahnsinnig.
Pete:
Wahnsinnig, ja, ich glaube, das dürfte für das
Match eine gute Beschreibung werden.
Sven: Und
hart.
Aber fair? Wer weiß,
kommt drauf an, welcher Fernsehsender die GFCW PPV's
eigentlich ausstrahlt...und wie fähig Mike Kontrak ist.
Zumindest legt der aber einen perfekt souveränen Start
hin, indem er sich zwischen den tödlichen Giftblicken
Ackleys und Ricks' stellt, überlebt, und sich bei beiden
erkundigt, ob die Schlacht beginnen darf...
Sie darf.
Und das tut sie mit einem
Glocken der Ringglocke, einem einen Schritt nach vorne
gehenden Ackley und einem sich aus dem Ring rollenden Ricks,
was auch gleich für eine erste Verwunderung bei seinem
Gegner sorgt. Kopfspielchen?
Pete:
Ricks ist bereit für das Match und rollt sich sofort
raus? Was hat er sich denn hier schon wieder ausgedacht?
Sven:
Nach den letzten Wochen ging ich auch eher davon aus, dass er
sich hier sofort auf Ackley schmeißen wird.
Aber weit gefehlt. Ricks steht
vor dem Ring, starrt nur kurz durch die Seile auf Ackley, der
ihn genau mustert. Das auffordernde Zu-sich-Winken spart sich
der Fight Clubber, er beobachtet nur. Mittlerweile kennt er
den Mathematiker gut genug, um sich nicht auf dessen
Spielchen einzulassen und nicht unüberlegt zu handeln.
Auch wenn er im Normalfall dennoch der Impulsivere der beiden
sein dürfte.
Dann wechselt Ricks'
Blickrichtung und die Ringschürze flattert durch die
Luft. Für eine Sekunde entflieht Alex' Oberkörper
dem Blickfeld seines Gegners, dann präsentiert er sich
Ackley wieder. Mit einem Kendo-Stick in der Hand. Und die
Fans sind sofort voll da.
Pete:
Alles klar, Alex will hier wohl überhaupt keine Zeit
vergeuden sondern gleich richtig zur Sache ge...
Sven: Was
zum...
Es bleibt keine Zeit, sich über
das Auftauchen des Schlagstocks zu freuen. Sofort muss man
sich wieder wundern. Auch Ackley bleibt nur ein Stirnrunzeln
übrig, als sein Gegner dessen Waffe nimmt und sie durch
die Seile wirft, um den Kendo Stick Ackley quasi vor die Füße
zu legen. Prüfend schaut der Amerikaner nach unten,
tatsächlich, das Holz ist real. Der Blick geht wieder
hoch, doch da ist Ricks bereits zum zweiten Mal hinter der
Schürze verschwunden, nur um kurz darauf erneut
aufzutauchen...mit einem weiteren Kendo-Stick. Und die Fans
begreifen...genauso wie Pete und Sven, die auch was zu sagen
haben, aber das ignorieren wir diesmal einfach.
Konzentrieren wir uns lieber
darauf, dass Ackley den Anflug eines Schmunzelns zeigt,
zumindest einen Mundwinkel...und auch den Schlagstock hebt,
während Alex die Ringtreppe hinauf und zurück in
den Ring geht.
Eine Minute ist vergangen und
beide stehen wieder in der identischen Position, wie zu
Beginn...nur sind sie diesmal noch schwerer bewaffnet als sie
es allein durch ihre Fäuste wären. Und diesmal geht
Ricks einen Schritt nach vorn, hält den Stock wie ein
Schwert, zieht damit eine Linie über die Ringmatte.
Diese Sprache versteht jeder. Vor allem Ackley. Überkreuzt
er diese Linie...gibt es kein Zurück.
Ricks ist bereit.
Die Fans erst recht.
Mike Kontrak stellt sich auf
das Schlimmste ein.
Und Ackley?
Steht Ricks gegenüber und
in bester Lehrer-mit-Lineal-Manier wippt er den Schlagstock
hin und her und haut ihn sich wieder und wieder in die flache
linke Hand, während er abwechselnd Ricks und dann den
Kendo Stick begutachtet. Dann hält er das Holz fest. Mit
beiden Händen.
Und zerbricht den Stock mit
seinem Knie?!
Achtlos schleudert er den Stock
hinter sich die Rampe hinauf, setzt schlagartig eine
aggressive Miene auf und da kommt Ricks ihm entgegengestürmt.
Spear von Ackley!
Ricks' Stock fliegt in hohem
Bogen durch den Ring und er selber krachend auf die Matte.
Ackley wechselt sofort in die Full Mount und legt mit Ground
and Pound los, direkt ins Gesicht von Ricks, der isst zwei,
drei harte Treffer, bekommt beim Vierten Drakes Arm zu
greifen, schießt die eigene Hüfte hoch und zeigt
einen Sweep aus dem Bilderbuch, um nun selbst in Ackleys
Guard zu sitzen und selbst mit einigen Schlägen
auszuteilen. Ackley nimmt die Hände schützend vor
sein Gesicht, bringt sein Knie gegen Rücks Hüfte,
schiebt sich auf der Matte selbst ein Stückchen weiter
nach hinten, kriegt sein Bein komplett vor Ricks und dann 1.
ein saftiger Tritt gegen Ricks' Kinn und 2. ein kräftiger
Stoß gegen dessen Brustkorb, um genug Platz zu
schaffen, um sich selbst wieder aufzurichten.
Ricks wurde gut erwischt,
wackelt ein wenig zurück auf die Beine, während
Ackley im Aufstehen schon den typischen
Footballer-Bewegungsablauf kopiert und aus der
Tripod-Stellung nach vorn schießt, um Ricks mit einem
weiteren Takedown von den Beinen zu holen.
Diesmal konnte Ricks den
Angriff aber timen, wirft seine eigenen Beine nach hinten,
presst seinen Oberkörper auf den abtauchenden Ackley.
Sprawl nennt man so etwas in Fachkreisen. Ackley schiebt sich
zurück nach oben, doch Ricks hat die Hände fest in
Ackley Nacken, presst ihn nach unten und holt zu einem
saftigen Knie aus.
Ackley kann gerade so seine
Arme in die Schussbahn werfen und den Einschlag abblocken.
Ricks versucht es wieder, erneut geblockt. Ackley windet
sich, wirbelt umher, Ricks muss sich neu positionieren,
bietet Ackley minimalen Raum, um selbst in die Offensive zu
gehen...und Ackley macht darin breit. Kurze aber harte
Hakenschläge in Ricks' Nieren- und Lebergegend. Der
Thai-Clinch wird locker. Noch eine ruckartige Bewegung des
Fight Clubbers und er ist frei. Den Schwung nimmt er gleich
mit, dreht sich durch...
Spinning Back Elbow von Ackley!
Pete:
Verdammt, jetzt geht es hier aber ab!
Sven:
Erst eine Minute lang Spannungsaufbau und jetzt gibt es hier
keine Rücksicht auf Verluste!
Der einzig relevante Verlust
ist hier aber auch nur der von Blut. Und davon ist zumindest
aktuell noch keine Spur. Der Mathematiker wankt durch den
Ring, schwer getroffen. Dass er nach diesem Treffer an der
Schläfe nicht zu Boden gegangen ist, darf schon als
Wunder angesehen werden, doch Ackley hat ganz andere
Intentionen als seinen Gegner zu verehren. Viel lieber packt
er Ricks an der Schulter, dreht ihn zu sich herum und feuert
einen Haymaker ab, der Ricks auf die Matte schickt. Das sind
Treffer, die ein Pferd niederstrecken, da kann es einem
Mathematiker nicht anders gehen.
Ackley schaut sich seinen
Gegner an, ihm gefällt die Position, er schaut sich kurz
um, geht in die Seile, nimmt Schwung, springt hoch und zeigt
einen hochgesprungenen Knee Drop gegen die Stirn des
Freiburgers. Ricks Oberkörper schnellt hoch, er hält
sich den Kopf, während Ackley sich bereits für den
nächsten Angriff bereit macht. Also nimmt er wieder
Anlauf in den Seilen, kommt zurück, diesmal frontal zum
sitzenden Ricks.
Running Knee Strike von Ackley!
Und Ricks wurde überfahren.
Das Knie hat ihn erwischt, Ackley hat ihn umgerannt und so
rot seine Stirn von den Treffern auch ist...sie ist noch
nicht blutgefärbt.
Sven:
Tja, das hat Ricks nun von seinen großen Ankündigungen.
Wenn man sich mit dem Fight Club anlegt, dann ist es eben
nicht damit getan, dass man tolle Reden schwingt.
Pete:
Ackley hat hier wirklich vollends die Kontrolle über das
Match. Ich weiß nicht, ob das jeder so erwartet hätte.
Eine Überraschung darf man
es allerdings auch definitiv nicht nennen. Nicht, wenn man
Drake Ackley und sein Talent kennt. Er steht an den Seilen,
den Rücken zu Ricks. Er schnauft kurz durch, der
Adrenalinrausch des erst zu ruhigen und dann überhasteten
Starts klingt allmählich ab. Die Fans feiern das
bisherige Geschehen. Aber sie sind hier, um Blut zu sehen.
Ackley ist hier, um Blut zu sehen. Und zwar beim
Mathematiker.
Mit diesem Hintergedanken dreht
er sich wieder zu seinem Gegenüber, der sich immerhin
schon einmal auf die Seite drehen und eine Hand auf die Matte
aufstützen konnte. Zu mehr reicht es aber nicht, bis
Drake ihn erreicht hat. Doch der Fight Clubber kann mit Ricks
am Boden gerade nichts anfangen, packt ihn am Arm und zerrt
ihn wieder auf die Beine. Er hält Ricks am Arm fest,
stößt ihn von sich weg, reißt ihn wieder
heran...
Knee Strike von Ackley!
Wieder in bester Position gegen
die runde Zielscheibe ganz oben an Ricks' Körper. Das,
was früher einmal ein Kopf war. Ricks will zu Boden,
doch Ackley lässt ihn nicht. Stellt sich dazwischen,
sodass Alex im Zusammensacken nur gegen den Mann aus Chicago
fällt. Der stößt ihn wieder weg, zerrt ihn
erneut heran und wieder...
Knee Strike!
Weiter und weiter wird der Kopf
des einst klügsten Kopfes bearbeitet, aber mit jedem
Treffer dürften etliche Gehirnzellen abgetötet
werden. Nur das Blut will noch nicht aus ihm herauslaufen,
während er nahezu leblos gegen Ackleys Brust gelehnt an
dessen Griff festhängt.
Pete: Das
ist ja Wahnsinn, Ackley führt Ricks hier komplett vor.
Sven: Das
ist eben der Unterschied zwischen wirklichem Kämpfen und
dem „Studieren“ von Kämpfen!
Mike Kontrak schaut sich das
Ganze aufmerksam aus der Entfernung an, aber noch sah er für
sich keinen Grund, hier einzugreifen. Außer dem
Abwinken des Matches hat er hier auch im Grunde nie die
Aufgabe, einzugreifen. Es gibt keine Regeln. Es gibt nur zwei
sich bekriegende Männer und irgendwann einen Tropfen
Blut. Und wenn der bisherige Matchverlauf irgendein Indiz
ist, dann wird dieser Tropfen aus dem Körper des
Freiburgers laufen.
Ackley hält ihn in diesem
Moment am Leben beziehungsweise in der Vertikalen. Dann
schleudert er Ricks in eine Ringecke, rennt hinterher,
Running Uppercut von Ackley!
Ricks wankt nach vorn, Ackley
schleudert ihn direkt in die gegenüberliegende Ecke,
gleicher Ablauf, gleiches Spiel,
Running Uppercut!
Ricks torkelt nach vorn, Ackley
schleudert ihn in die gegenüberliegende Ecke, gleicher
Ablauf, gleiches Spiel,
High Kick von Ricks!
Und Ackley wird in vollem Lauf
erwischt, stürzt durch die Seile, kann sich nirgends
halten und geht vor dem Ring zu Boden, während Ricks im
Ring kollabiert.
Pete: Ein
Lebenszeichen von Ricks!
Sven: Da
war Ackley zum ersten Mal unvorsichtig!
Von Unvorsicht kann dabei
allerdings keine Rede sein. Wer erwartet schon einen Konter
von einem leblosen Gegner? Doch Ackley zahlt nun den Preis
dafür. Kontrak beugt sich durch die Seile nach draußen,
schaut auf Ackley, erkundigt sich nach dessen Zustand. Der
Sturz sah böse aus. Unkontrolliert. Wie es eben ist,
wenn man auf der Autobahn plötzlich mit voller Wucht in
die Seite gerammt wird. Da lässt sich nicht viel tun zur
Schadensbegrenzung.
Ricks liegt im Ring, sortiert
langsam, gaaaanz langsam seine Gedanken, seine flachen Hände
mutieren allmählich zu Fäusten, kratzen dabei über
die Matte. Schleppend richtet er sich wieder auf, während
er so stark schnauft, dass mir gerade keine Metapher
einfällt, wie sehr er schnauft. Es wirkt bedrohlich,
beängstigend, wie er sich quälend aufrichtet. Den
Blick konstant auf Ackley gerichtet, der sich vor dem Ring
auch wieder auf den Weg hinauf die Evolutionstreppe in den
aufrechten Gang macht. Nahezu zeitgleich sind sie wirklich
wieder senkrecht zur Matte, jetzt schaut auch Ackley wieder
zur Seite.
Staredown.
Und vier Augen die eine
gemeinsame Botschaft vermitteln.
Jetzt
geht
es
los
Nur der Augenkontakt für
einen Moment, dann stürzt Ackley nach vorn, rutscht in
den Ring, packt Ricks direkt an den Beinen, zerrt ihn auf die
Matte, hangelt sich an dessen Körper entlang zum Kopf
des Mathematikers, zeigt wieder einige Schläge aus der
Side Control, Ricks sweept ihn, ist in der Oberlage, wilde
Schläge von ihm, erneuter Sweep, Schläge von
Ackley, Sweep und Schläge von Ricks.
Beide rollen quer durch den
Ring, die Oberlage wechselt im Sekundentakt. Vergessen ist,
dass Ricks hier gerade noch eine Geschichte zu
Nahtoderfahrungen erzählen konnte, beide sind sich
komplett ebenbürtig. Ricks ist o...nicht mehr, schon ist
Ackley wieder im Angriffsmodus. Beide wehren den Großteil
der gegnerischen Angriffe ab, zu wild ist das Geschehen, um
einen echten Wirkungstreffer ins Ziel bringen zu können.
Sie haken sich gegenseitig beim
Gegner ein, blockieren sich, neutralisieren sich vollkommen.
So gehen sie beide auf die Knie. So stehen sie beide auf.
Sind im Clinch, ringen um die Underhooks, natürlich
nicht, ohne hier und da mit Rabbit Punches oder Shoulder
Blocks zu punkten. Treffer die den Gegner eher weiter
verärgern und pushen als ihm zu schaden. Und plötzlich
hat Ackley die Double Underhooks.
Belly to Belly Suplex von
Ackley!
Wird abgeblockt. Ricks hakt
seine Beine bei seinem Gegner ein, der kann ihn nicht
aushebeln. Im Gegenzug hakt sich Alex in Drakes Griff ein,
umklammert dessen Oberarme, bringt die eigenen Hände
zusammen, wirft sich selbst seitlich nach hinten...
Takedown von Ricks!
Direkt in die Full Mount!
Und Ricks holt aus. Ackley ist
fest auf die Matte gepinnt. Ricks starrt ihn an, umgreift
Ackleys Kopf, zieht ihn ein wenig zu sich hoch und dann...
Ellbogenschlag von Ricks!
Geblockt von Ackley! Er kann
den Arm freistraucheln und damit den Einschlag abdämpfen.
Es bleibt ein harter Treffer gegen die Schläfe,
zumindest ist es aber kein Cut durch einen scharfen Ellbogen.
Pete:
Puh, das war knapp für Ackley. Das erinnerte doch schon
stark an das Szenario, mit dem Mr. Sleepwalker vor zwei
Wochen verletzt wurde.
Sven: Da
hätte Ricks vielleicht nicht so direkt zeigen sollen,
was er mit Ackley vor hat. Aber auch dann hätte Drake
immer die Übersicht, sich hier zu verteidigen.
Fürs Erste nutzt Ackley
jedenfalls die Überraschung seines Gegners, dass sich
der Chicagoer hier doch noch einmal wehren konnte und wirft
Ricks mit einem plötzlichen Hüftschwung von sich
herunter. Alex rollt sich ab, Ackley kommt wieder auf die
Beine, schaut zur Seite
Running Big Boot von Ricks!
Und Ackley stürzt erneut
durch die Seile nach draußen. Das Match hat beiden
schon ordentlich Kraft gekostet. Zu Beginn wäre Ackley
wohl noch mit Leichtigkeit ausgewichen oder Ricks' Angriff
wäre noch schneller gekommen, doch man sieht beiden die
Erschöpfung in jedem Atemzug an. Ackley schleift sich
zur Fanabsperrung, will sich mit Hilfe der Bande wieder auf
die Beine ziehen. Der Mathematiker hat unterdessen den Ring
verlassen, Maß genommen, Anlauf genommen und stürmt
zu einem Running Knee heran! Wie schon Ackley zuvor.
Aber Ackley weicht aus!
Ricks knallt gegen die Bande,
stürzt darüber und liegt nun inmitten der
Fanreihen, sich windend, das Knie haltend und Opfer diverser
spontaner Selfies werdend. Ackley ist diesseits der
Absperrung, schüttelt sich kurz durch, sammelt seine
Gedanken. Schwein gehabt, sagt man dazu. Aber Drake will
mehr. Er will Blut. So steht er wieder wieder auf, orientiert
sich neu, geht zur Absperrung, greift über diese und
zerrt Ricks an den Haaren hoch. Der Ansatz einem Suplex, aber
nein. Ricks hält mit Uppercuts dagegen, dann ein rechter
Haken mit dem er Ackley wegstößt. Der torkelt
einige Schritte zurück, spuckt auf den Boden, geht
wieder auf Ricks zu und schon setzt es einen Ellbogenschlag
gegen die Schläfe.
Ackley sackt kurz zusammen,
Ricks will zurück über die Absperrung, doch da hält
ihn ein Fan zurück! Er hält ihm seinen Klappstuhl
hin!
Pete: Das
gibt’s doch nicht! Die beiden bekriegen sich hier mit
allem, was sie haben und dieser Fan will anscheinend noch
mehr?!
Sven: Sie
sind hier um Blut zu sehen, Pete. Wenn es mit Armen und
Beinen bisher nicht geklappt hat, dann muss es wohl ein Stuhl
sein!
Ricks wirkt überrascht,
hätte wohl so früh vor Weihnachten noch mit keinem
Geschenk gerechnet. Vor allem jetzt, wo Schwanenburg ihn auch
nicht mehr mag. Aber er nimmt den Stuhl an, Ackley wackelt
sich wieder zurück in den Stand, die Fans werden noch
einmal lauter. So ein Klappstuhl kann dieses ganze Geschehen
noch einmal auf eine ganz andere Ebene hieven.
Ricks schaut auf den Stuhl,
dann auf Ackley, dann auf den Stuhl...und lässt ihn
fallen! Stattdessen stürzt er sich wieder zur
Absperrung, steigt darüber, kriegt im ersten Moment aber
direkt einen Uppercut von Ackley zu spüren. Ricks hängt
mehr oder minder auf der Absperrung, was Ackley dazu bringt,
den Kopf seines Gegners zu packen und ihn per DDT auf die
dünnen Matten vor dem Ring zu schicken.
Pete: Ich
glaube, das ist das erste wirkliche Wrestlingmanöver in
diesem Match.
Sven: Was
hast du auch erwartet? Das hier ist kein Match, das ist ein
Kampf!
Das ist ein Unterschied von
einer ganzen Sprache! Aber wen interessieren schon Svens
seltsame Kommentare, wenn man stattdessen auch Mike Kontrak
dabei zusehen kann, wie dieser prüft, ob Ricks' Blut
noch komplett in dessen Körper ist...und das ist es.
Noch. Aber Ackley wird sich weiterhin ins Zeug legen, um
dieses „noch“ in ein „nicht“
umzuändern. So geht er nun zu Ricks, zieht diesen hoch
und schleudert ihn gegen die Fanabsperrung. Theoretisch.
Praktisch blockt Ricks aber schon im Ansatz und reißt
Ackley zu sich
und Ackley knallt gegen den
Ringpfosten.
Dort bleibt er auch für
einen Moment, während Ricks Anlauf nimmt und erneut mit
einem Big Boot heranstürmt.
Volltreffer!
Ein Gong geht durch die Halle,
doch der kommt bisher nur vom Ringpfosten, noch nicht von der
Glocke, denn auch Ackley bleibt bisher nur bei …,
Schweiß und … (echte Wrestler weinen nicht).
Doch auch wenn der Treffer voll gesessen hat, allzu clever
war die Aktion aus Ricks Sicht dann doch nicht. Immerhin war
sein Knie schon vorher angeschlagen. Nun noch gegen einen
stoßgedämpften Stahlpfosten zu rennen, hilft nur
wenig im Heilungsprozess. Den größeren Schade hat
aber dennoch definitiv sein Gegner. Und so beugt sich Ricks
mit schmerzverzerrtem Gesicht nach vorn, um seinen Gegner auf
die Beine zu hieven, doch der nimmt seine Kraft zusammen und
stürzt sich nach vorn.
Shouldertackle gegen Ricks
Nicht nur wird er quasi in die
Ecke der Fanabsperrung getragen, er wird dort eingequetscht.
Aufgespießt. Die Luft wird aus Ricks' Lungen gepresst
und kommt in einem keuchenden „Uff“ aus dem Mund
des Mathematikers, dann ein erneuter Uppercut des Fight
Clubbers, bevor er den Kopf Ricks' umklammert und
Bekanntschaft mit Drakes Knie machen lässt.
Aber Ricks blockt den Kniestoß
mit seinen Unterarmen und reißt ruckartig den Kopf
hoch. Trifft Ackley voll am Kinn! Drake tritt einen Schritt
zurück, aber Ricks fährt seinen Arm aus, packt
seinen Gegner im Nacken und rammt ihn mit voller Wucht
frontal in die Fanabsperrung!
Pete: Oh
verdammt! Mittlerweile ist hier auch überhaupt keine
Technik mehr im Spiel. Hier geht es nur noch um Schmerzen.
Sven: Und
davon teilen beide mehr als genug aus.
Es bleibt nur die Frage offen,
wer mehr davon ertragen kann beziehungsweise wessen Haut mehr
ertragen kann. Vielleicht geht es sogar um einen Werbevertrag
für Hautcreme? Anti-Akne-Ackley? Rein-dank-Ricks? Hmm,
vielleicht eher für Kondome.
Doch über solche Dinge
macht sich von den Zuschauern in diesem Moment niemand
Gedanken. Die leben im Moment. Genauer in diesem Moment, in
dem Kontrak versichert, dass Ackleys Stirn auch durch diesen
Aufprall nicht aufgeplatzt ist.
Kraftlos liegt er dort in der
Ecke, Ricks hockt neben ihm, schwer atmend. Wieder greift er
Ackley, zerrt ihn nach oben, hebt ihn an...
Snake Eyes von Ricks
Wird nichts, schon beim
Ausheben erwischt Ackley in mit einem Schlag gegen das
Gesicht. Ricks beugt sich wieder nach vorn und einmal mehr,
wie schon das gesamte Match über DER Treffer...
Knee Strike von Ackley!
Ricks taumelt zurück, noch
immer vorn über gebeugt. Zeit für den nächsten
Streich.
Running Knee Stri
Flapjack von Ricks!
Auf die Stahltreppe!
Ein Raunen geht durch die
Halle, Mike Kontrak ist sofort zur Stelle und er verneint
alle, die sagen „DAS MUSS ES GEWESEN SEIN!“ Nein,
verdammt, das war es noch nicht!
Die Fans wollen es noch nicht
so ganz glauben, Pete und Sven ringen um Worte außerhalb
des Umkreises von „Oh mein Gott!“ und
„Wahnsinn!“, aber ihnen fallen keine ein.
Pete: Oh
mein Gott, das ist ja Wahnsinn!
Sven:
Anders kann ich das auch nicht nennen!
Trotz allgemeiner
Schockiertheit, Ackleys Haut hält genauso wie Ricks'
Stirn bislang jeden der zahllosen Kniestöße
überstanden hat. Doch Drakes Lage verspricht nichts
Gutes. Er liegt dort, der Kopf auf der Treppe. Vor einigen
Wochen war Ricks in dieser Position. Blutend. Ackley stand
triumphierend über ihn.
Nun liegt Ackley dort und Ricks
steht auf der Ringkante. Nimmt Maß, plant, was
vermutlich in einem Curb Stomp enden soll und damit auch das
Match beenden wird. Doch dann entscheidet er sich um. Denn er
sieht den Ringpfosten.
Pete:
Warte...nein...neeeeeiiiin, er wird doch nicht?
Sven: Ich
fürchte...es waren von Ricks doch nicht nur leere Worte.
Sein
Blick verheißt nichts Gutes. Er wirkt manisch. Aber
entschlossen. Er sieht den Ringpfosten...und Ackley...und die
Entscheidung steht.
Jetzt geht es schnell. Ricks
steigt durch die Seile zurück in den Ring, geht zur
Ecke, klettert das erste Ringseil hinauf, das zweite, das
dritte. Stand er jemals auf dem obersten Ringseil? Man darf
es bezweifeln. Aber jetzt ist er dort. Nimmt Maß. Diese
Aktion bringt mehr als nur Blut. Die Fans sind unruhig,
geschockt, wollen ihn aufhalten. Doch zu spät. Alex
Ricks hebt ab.
Curb Stomp vom Top Rope!
Aber Ackley rollt sich weg!
Ein lauter Schrei schallt durch
die Halle. Ricks knallt ungebremst mit vollem Gewicht mit
seinem rechten Bein auf die Ringtreppe, sein Knie gibt nach,
knickt ein. Mike Kontrak ist zur Stelle. Kein
Blut...natürlich...aber trotzdem Kampfabbruch? Nein,
Ricks verneint, schüttelt den Kopf zum Jubel der vorher
für einen Moment so stillen Fans.
Aber nun will er wieder weiter
kämpfen, obwohl er körperlich am Ende ist?
Zumindest geht es seinem Gegner diesmal nicht besser. Ja,
Ackley konnte sich aus der Schussbahn rollen, aber geht es
ihm deswegen besser? Mitnichten. Mehrmals ist er nun schon
mit voller Wucht mit dem unnachgiebigen Stahl kollidiert.
Irgendwie schleift er sich zur Ringschürze, zieht sich
mit ihrer Hilfe irgendwie hoch und rollt sich zurück in
den Ring, wo er einmal durchschnauft.
Beide liegen sie nun am Boden.
Völlig am Ende. Ein Kampf, der beiden alles abverlangt.
Aber sie bewegen sich. Kontrak wuselt zwischen ihnen hin und
her, weiß nicht, ob er nun vor dem Ring bleiben oder
wieder in diesen hineingehen soll, deswegen hat er sich mehr
oder minder auf der Ringkante festgesetzt, bis sich die
beiden auf einen Schauplatz einigen können...und diese
Einigung ist der Ring. Dort soll es enden. Zumindest schleppt
sich Ricks zur Ringtreppe. Hinkend. Aber er kann gehen.
Irgendwie. Mit stechenden Schmerzen bei jedem Schritt. Aber
er ist auf der Ringkante. Und da kommt Drake Ackley!
Spear von Ackley durch die
Ringseile!
Ricks wird voll erwischt,
Ackley fliegt wie ein Pfeil durch die Seile, doch Ricks
reagiert blitzschnell, schlingt seinen Arm um Drakes Hals!
Guillotine Choke von Ricks!
So ineinander verhakt knallen
sie auf die dünnen Hallenmatten! Wieder schreit Ricks
vor Schmerzen auf, aber der Wahnsinn hat ihn gepackt. Trotz
des Aufpralls lässt er den Griff nicht locker. Er beugt
sich nach vorn, er spannt seinen Arm an, egal, dass es hier
keine Submission gibt...er will Ackley würgen. Doch von
dem kommt gar keine Gegenwehr!
Kontrak konnte gar nicht so
schnell reagieren, wie der Spear beide vor den Ring
geschossen hat, doch jetzt ist er zur Stelle, beugt sich vor,
schaut auf Ackley...und lässt das Match abläuten!
Pete:
Schau, Sven, Schau! Ricks kontert Ackleys Spear in einen DDT
und Drake schlägt so heftig auf, dass sich eine
Platzwunde auf seiner Stirn öffnet!
Sven: Das
gibt es nicht! Diese Aktion war wirklich Alles oder
Nichts!...und es sollte sich nicht auszahlen!
Im Moment als die Glocke
läutet, hat Ricks bereits den Choke gelöst und sich
daran gemacht, sich unter dem Körper Ackleys
herauszuschleifen, und sich wieder aufzurichten. Drake liegt
geschlagen am Boden. Das Blut läuft aus seiner Stirn.
Langsam fährt er mit den Fingern an seinem Gesicht
entlang, führt sie sich vor Augen. Tatsächlich.
Blut. Resignierend fallen die Finger wieder auf die Matte.
Sieger des
Matches: Alex Ricks!!!
Ricks steht vor ihm...wieder
einigermaßen aufrecht. Er könnte lächeln, er
könnte zufrieden sein, doch er ist nichts. Er ist starr.
Er blickt nur auf Ackley. Er bewegt sich nicht. Das
realisiert auch Drake. Diese Füße seines Gegners
sind noch immer in seinem Blickfeld. Und so dreht Ackley
allmählich seinen Körper in eine Richtung, die es
ihm ermöglicht, das Gesicht des Mathematikers zu sehen.
Doch dabei sieht er noch deutlich mehr...
Alex Ricks hält ihm die
Hand hin.
Pete:
Wow.
Die Fans sind begeistert. Eine
verdammt faire Geste nach diesem Kampf. Konnte man davon
ausgehen? Mit Sicherheit nicht. Und doch geschieht es. Alex
Ricks reicht seinem am Boden liegenden Gegner die Hand.
Ackley zögert. Die Hand noch immer vor seinem Kopf, das
Blut gerade genügend weggewischt, um den skeptischen
Blick zu offenbaren. Doch dann richtet er sich minimal
auf...und streckt die Hand aus.
Ein Handschlag zwischen Ackley
und Ricks!
Und Alex hilft seinem Gegner
wieder auf die Beine, zieht ihn zu sich hoch. Ackley bricht
beinahe zusammen, doch er hält sich wacker. Und für
einen Moment schauen sie sich an. Kein Lächeln, kein
Lob, eine wortlose Respektbekundung.
Dann lässt Ackley los und
geht die Rampe zum Jubel der Fans hinauf. Sanitäter
kommen auf ihn zugerannt, um ihn zu behandeln, doch er stößt
sie nur weg. Er war noch nie jemand, der zum Arzt geht.
Sven: Ein
beeindruckendes Ende. Diese beiden...das sind wahre Kämpfer,
wie sie im Buche stehen.
Wenige
Augenblicke sind es noch bis seine größter Kampf
bevorsteht. Die schwarzen Boots werden geschnürt und The
Faceless erhebt sich von dem Stuhl in seiner Kabine. Er trägt
eine Sturmmaske und schwarze schlichte Wrestlinghosen. Er beginnt
sich zu lockern. Sein Körper zittert vor Nervosität und
er ist bereits mit den Gedanken beim Match. Die Tür wird
geöffnet und Cassius betritt die Kabine. In seiner Hand
befindet sich der Koffer, welcher von Ihm auf den Tisch gestellt
wird. Er öffnet Ihn und will gerade hinein greifen, doch die
Hand von The Faceless hält Ihn zurück. Die Blicke des
maskierten Paares treffen sich und The Faceless schüttelt
den Kopf.
The
Faceless: „Wir werden den Inhalt endgültig vernichten,
Cassius. Ich muss den Teufel endgültig vertreiben und das
kann ich nur, wenn ich sein Zeichen vernichte. Du weißt zu
was Er mit dem Gegenstand fähig wäre. Es würde
eine zügellose Gewalt entfachen., da bin ich mir sicher. Er
bezeichnet sich als Freund, aber ist der größte Feind.
Hätte ich damals die Wahrheit sagen sollen, Cassius? Hätte
ich die Liga darüber informieren sollen?"
Ein stummer
Cassius blickt Ihn an und dann lässt er sich das erste Mal
zu einer Gefühlsregung hinreißen. Ein Schulterzucken
ist die einzige Regung die The Faceless von Ihm erwarten kann.
Der Blick von Cassius ist auf den offenen Koffer gerichtet. The
Faceless lässt den Arm von Cassius los und dreht Ihm den
Rücken zu.
The
Faceless: „Es ist zu spät, denn der Kampf hat erneut
begonnen....doch das ist erstmal egal...du wirst auf mich
aufpassen und Heute werden wir uns den Intercontinental Title
holen!"
Der
Texaner zieht den rechten Ellbogenschutz hoch und geht mit einem
Nicken aus der Kabine. Cassius sieht wieder in den geöffneten
Koffer. Er überlegt einige Sekunden und zieht die braune
Papiertüte hervor. Er stopft sie in die Tasche seines
abgewetzten Ledermantels und folgt The Faceless auf den Gang.
Alex
Ricks entgleisen sämtliche Gesichtszüge, als er den
Fight Club auf der Rampe sieht! Sie nähern sich dem
Ring, der Champion hat von MacKenzie sofort abgelassen…
Drake Ackley und Jasper Randall wollen…
DOUBLE
RUNNING CLOTHESLINE GEGEN DEN FIGHT CLUB VON MICHAEL PAYNE!!!
Er
kann sich selbst kaum auf den Beinen halten, sein Knöchel
ist absolut angeschlagen… Im Prinzip hat er aber Alex
Ricks gerettet… ob er das weiß?!?!
BASEBALL
SLIDE VON ALEX RICKS GEGEN MICHAEL PAYNE!!!!!
Wie
dem auch sei. Der Champ bedankt sich ganz artig bei seinem
Retter und widmet sich nun erneut Zereo Killer! Nun gibt’s
keine Show mehr, das Bein wird angehoben, der Figur Four
Leglock wird nicht nur angesetzt, sondern voll durchgezogen!
Sven:
„Was für Schmerzen muss denn dieser Kerl haben!
Wird Zereo Killer nun tatsächlich aufgeben müssen!?!?“
Pete:
„Das wäre unglaublich. Er hat in seiner gesamten
GFCW Karriere noch nie durch Aufgabe verloren!“
Sven:
„ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!! ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!!“
Pete:
„Beruhig dich du Idiot! Er klopft nicht zur Aufgabe,
sondern versucht so den Schmerz zu lindern…
Alex
Ricks brüllt Zereo Killer an, dass er aufgeben soll!!!
Im Hintergrund kommt Payne wieder auf die Beine und rollt
sich in den Ring zurück… Alex Ricks ist absolut
auf den Kalifornier fokussiert, sodass er den Hünen
nicht kommen sieht!
BIG
SPLASH GEGEN ALEX RICKS, DER DEN FIGUR FOUR LEGLOCK GEGEN
ZEREO KILLER ANSETZT!!!
Michael
Payne bleibt auf Alex Ricks liegen!!!
Sven:
„Nein, oder?“
Pete:
„Kanns das sein?!?!“
ONEEEEEEEE
Pete:
„Was für ein genialer Schachzug!“
TWOOOOOOOOOOO
Sven:
„Payne trickst alle aus!!!!!!!!!!!!!!!“
THREEEEEEEEEEEEEEE
DING
DING DING!!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall und somit neuer GFCW
Intercontinental Champion: Michael Payne!!!
The Faceless: „Ich muss mich
zunächst bei meinem Arbeitgeber und bei euch
entschuldigen, dass ich letzte Show nicht anwesend war. Bei
mir in Texas wurde eingebrochen und ich musste da erstmal
einige Dinge klären. Doch dafür bin ich ab nächster
Show wieder mit 100% bei euch. Heute kann ich leider nicht in
den Ring steigen, da ich mir ne fette Grippe eingefangen habe
und noch nicht wirklich fit bin. Doch ich wollte es mir
dieses Mal nicht nehmen lassen zu euch in die Halle zu kommen
und wenigstens einmal kurz Hallo zu sagen. Doch das ist nicht
der einzige Grund warum ich Hier herausgekommen bin..."
The
Faceless unterbricht sich kurz und sieht direkt zur Rampe,
während er für einige Sekunden einen kleinen
Spannungsbogen aufbaut.
The
Faceless: „Seitdem ich in der GFCW bin habe ich die
Matches in der Liga verfolgt. Ich habe die Geschichten
verfolgt die sich zwischen den Kollegen abgespielt hat. Ich
sah mir die Titelmatches an und war immer beeindruckt. Doch
seit einigen Wochen bin ich enttäuscht. Ich bin
enttäuscht von dem amtierenden GFCW Intercontinental
Champion Michael Payne!"
Die Fans
jubeln großteils als Sie den Namen hören und
Michael Payne Chants werden sogleich angestimmt, doch von The
Faceless im Keim erstickt als der weiterspricht.
The
Faceless: „Michael du hast das Gold gewonnen und mich
mit deinem Sieg überrascht. Doch seitdem kam wenig von
dir...bis zur letzten Show...du hast eine offene
Herausforderung ausgesprochen und wartest auf deinen Gegner,
der bisher nicht aufgetaucht ist oder nicht auftauchen
wollte. Du willst beweisen, dass du ein würdiger
Champion bist und in einem Atemzug mit Zereo Killer genannt
werden kannst. Dafür brauchst du Gegner, die du in
tollen Matches schlagen kannst..."
The
Faceless geht auf die vordersten Seile zu und lehnt sich cool
auf das oberste Seil während sein Blick starr auf die
Rampe gerichtet ist, als hätte er Rontgenaugen und
könnte in den Backstage blicken.
The
Faceless: „...du hast gesucht und du hast gefunden,
Payne! Hiermit nehme ICH deine Herausforderung an!"
Sofort
lässt Faceless locker und kurz scheint es so, als sei er
ausgeknocked, doch er fängt sich wieder. Frank hat
sprichwörtlich den dicksten Schädel der Liga, da
kann ihm höchstens sein Bruder konkurrieren, der diese
Aktion abfeiert. Cassius klatscht auf die Ringmatte, um
Faceless irgendwie anzufeuern. Frank will diesen Moment
nutzen. Er steht auf, schnappt sich Faceless, der vermutlich
Sternchen zählt und zeigt an, dass er es beenden will.
Er stellt sich hinter Faceless, hakt einen Arm ein und will
loslegen.
MISS
PIGGY!
Der
gefürchtete Half-Nelson Suplex vom Trucker, so einige
Siege hatte er schon beschert, aber Faceless hat so viel
Körperkontrolle, dass er auf den Füßen
landet! Das bekommt Frank zwar mit, aber schaltet nicht
schnell genug. Faceless steht hinter dem Trucker, ein Tritt
in die Kniekehle folgt und...
DRAGON
BREATH!
Nicht
minder gefürchtet ist der Aufgabegriff des Mannes aus
Texas. Frank windet und windet sich, doch er klopft nahezu
sofort ab. Das ist der Sieg für Faceless!
SIEGER
DES MATCHES DURCH SUBMISSION: THE FACELESS!
Mike
Kontrak hebt die Hand des Maskierten und Cassius entert den
Ring, um zu gratulieren. Jack kümmert sich derweil um
seinen Bruder.
The Faceless: „Dann ist es
offiziell...Michael Payne vs The Faceless bei Title Nights!
Ich freue mich, dass wir Beide ein Match bestreiten werden
das alles in den Schatten stellt...."
The Faceless streckt die Hand entgegen, welche skeptisch von
Michael Payne beäugt wird.
Michael Payne: „Gehst du mir dann endlich aus den
Augen? Damit ich mich aufs Match konzentrieren kann? Nächste
Show ist genug Zeit zum quatschen!“
Er nimmt die Hand.
The Faceless: „Wir werden sehen was zwischen uns bei
TItle Nights passieren wird. Eine solche Nacht ist immer für
Überraschungen gut, also warten wir ab. Bis dahin
wünsche ich dir viel Glück."
Nachdem die Videoaufnahmen ausblenden, sieht man den
Intercontinental Champion in einer Art privatem Büro sitzen,
umgeben von Elektronikartikeln, schwarz gestrichenen Wänden
und ein paar Old School Bandpostern von Black Sabbath, Manowar
oder auch Metallica. Er sitzt auf einem dieser drehbaren
Bürostühlen und reibt sich das Kinn, während er
weggedreht vom Schreibtisch in Richtung der Kamera blickt.
Michael Payne: „....
viel Glück. Du wünschst mir viel Glück Faceless?
Mir?“
Er räuspert sich, schmunzelt und greift nach
einer Flasche Bier die neben dem Bild stand das die Kamera
einfängt.
Michael Payne: „Letzte
War Evening, da saß ich zwar vor einem motivierten
Faceless. Aber auch gegenüber von einem Wrestler mit vielen
Worten und versprechen, die eher nach einem naiven kleinen Jungen
wirkten der blind in seinen Abgrund und seine eigene Zerstörung
läuft als jemanden dem bewusst ist auf was er geradewegs
zugeht. Faceless, dir wird bei unserem Match das wahrscheinlich
wenn dieses Video hier spielt kurz bevor steht, eine riesige
Überraschung bevorstehen.“
Jetzt sogar ein Lächeln auf den Lippen des
großen Amerikaners.
Michael Payne: „Du hast
keine Ahnung was dir bevorsteht oder? Was du ausgelöst hast
mit deinen überheblichen Worten die du mit schwachen Taten
bisher gestützt hast. Dein Verhalten hat mich nur noch mehr
bestätigt und ermuntert darin an dir ein Exempel abzuliefern
wie wichtig es ist Intercontnental Champion zu sein. Wie wichtig
es ist, sich mit Taten in der GFCW durchzusetzen.“
Kurz blickt er auf den Boden und dann wieder zur
Kamera. Er nimmt einen Schluck vom Bier.
Michael Payne: „Und
darum, ruhe ich mich aus und sammele alle Kräfte die ich
habe. Denn am zehnten Dezember 2017, da werde ich in den Ring
steigen und nicht dich sehen Faceless. Sondern ich werde die
Mercedes Benz Arena um mich herum sehen. Fünfzehntausend
jubelnde GFCW Fans bei Title Nights 2017! Und dann werde ich quer
durch den Ring sprinten und dir den Kopf abreißen. Nicht
weil ich dich hasse Faceless oh nein, ich habe keinen einzigen
richtigen negativen Gedanken über dich. Sondern weil dies
mein Moment ist, egal ob ich nun gegen dich oder einen Typen wie
Robert Breads in den Ring gestiegen wäre. Dieser Abend wird
meiner sein!“
Er leert die Flasche und steht auf. Er hebt den
Gürtel neben sich auf und hält ihn in die Kamera.
Michael Payne: „Weißt
du was dein Untergang sein wird Faceless? Das du genau das nicht
tust, nicht fühlst. Das es für dich nur eine weitere
Show ist. Das du wahrscheinlich vor unserem Match noch zwanzig
mal zu sehen sein und dir den Mund taub fasseln wirst. Mit deinen
Storys über den Koffer und deine seltsame Geschichte bis zu
diesem Punkt. Dabei sind alle Worte bereits gesprochen, es gibt
nichts mehr zu sagen. Sondern etwas zu tun!“
Der Mann grinst, legt sich den Gürtel über
seine massive Schulter.
Michael Payne: „Es geht
dabei nicht nur um den IC Title, auch wenn dieser der Mittelpunkt
des Matches und meiner Gedanken ist. Sondern auch darum das wir
harte Konkurrenz haben Faceless. Viele Matches, wie Zereo Killer
gegen Player, Don Sheen vs Jason Crutch oder Jasper Randall vs
Schwanenburg! Alles Matches, die es uns schwer machen werden
dieses Match in den Fokus zu befördern. Ich weiß nicht
ob du mit deiner Motivation dafür bereit bist Faceless denn
ich bin es.“
Er legt den Gürtel wieder weg.
Michael Payne: „Denn
eines ist sicher. Ich könnte es mir nicht wirklich
eingestehen gegen dich, in dieser Lage und deiner Verfassung
diesen Titel zu verlieren. Dieses monumental wichtige Match. Aber
ich bin für jede Möglichkeit bereit. Wenn du es
schaffst dir einmal im Jahr 2017 wirklich den Arsch aufzureißen
und abzuliefern, dann hast du auch meinen Respekt verdient und
diesen Titel. Ansonsten wird dies eine sehr einseitige
Geschichte.... ohne Happy End für dich!“
Rückblick,
irgendwann innerhalb der letzten zwei Wochen
Nochmal
befinden wir uns bei McMülls Dokumentation „Wer ist
Jasper Randall?“. Der Hall of Famer sitzt an einem Tisch.
Ihm gegenüber sitzt ein junger Mann, der wohl gerade die
„20“ erst überschritten haben dürfte. Die
Fluppe hängt im Mundwinkel. Die kurzen gestylten Haare, die
zahlreichen Ohrringe an beiden Ohren, die Ringe an den Fingern
und Daumen, das punkige T-Shirt und die Baggy-Pants lassen
schließen, dass er nicht unbedingt aus den oberen
Gesellschaftsschichten kommt. Oder...ist dies nur ein Vorurteil?
Seine Fingerknöchel sind abgerieben und an einer Stelle
aufgeplatzt. Auch sein Gesicht lässt darauf schließen,
dass er schon den ein oder anderen Kampf im Fight Club hinter
sich hat...Diese Szene startet direkt mit dem Interview. Wie man
es gewohnt es, mit deutschen Untertiteln.
McMüll:
„Wie lange bist du schon im Fight Club, Brandon? Du siehst
aus wie einer der Jüngsten hier.“
Der
Kerl fläzt sich in den Stuhl, den einen Arm über die
Rückenlehne gehängt, in der Hand des anderen Arms hält
er die Zigarette und spielt abwechselnd mit dem Feuerzeug und dem
Aschenbecher am Tisch. Er wirkt nervös, denn er zuckt
permanent in hohem Tempo mit dem linken Knie. Noch einmal zieht
er an der Kippe, und während er den Rauch ausbläst
antwortet er:
Brandon:
„Vier Jahre.“
McMüll:
„Was waren deine Beweggründe?“
Der
junge Mann überlegt einen Moment, während sein Knie
immer wieder zuckt. Auffällig ist, dass er keinerlei
Blickkontakt zu McMüll sucht. Er wirkt eher abwesend, als
würde ihn diese Situation, diese Fragerei hier nerven. Er
spricht sehr leise, räuspert sich, dann kaut er zwischendrin
noch an den Nägeln. Doch es gibt scheinbar einen Grund, dass
er sich dann doch den Fragen des McMüll stellen will.
Brandon:
„Es lief zuhause nicht. Mein Dad, pf...im Grunde ist er nie
da. Meine Mam...kümmert sich um meine kleine Schwester. Ja,
meine kleine Schwester ist ihr Goldstück. Ich...existiere
nicht. Ich bin nur der ungewünschte Sohn, den niemand haben
wollte. Mit dem alles schief gelaufen ist. Schlechte Noten, aus
der Schule rausgeworfen worden.“
Wieder
kaut er an den Nägeln.
Brandon:
„Kein Job. Pf, ich war ja nur das Problemkind. Sie wollten
mich nie, werden mich nie wollen. Da...ist einfach niemand.“
McMüll:
„Hast du keine Freunde? Oder eine Freundin?“
Das
Knie zuckt, immer und immer und immer wieder. Er zieht an der
Zigarette, schüttelt den Kopf. Er sieht McMüll nicht
an, starrt vor sich auf den Tisch.
Brandon:
„Da ist niemand.“
McMüll:
„Niemand, der dich hätte auffangen können? Der
dir Halt gab oder gibt?“
Brandon:
„Da war niemand. Als ich von der Schule geflogen bin, gab’s
zuhause natürlich Stress. Ich hing mit ein paar Typen rum,
Jungs und Mädels in meinem Alter. Wir haben Koks geschnupft
und Gras geraucht. Das war eigentlich ne ganz coole Clique.“
McMüll:
„Aber sie haben dir nicht über deine Probleme
hinweghelfen können?“
McMüll
versteht, worauf das hinausläuft. Ein verirrtes Kind,
verlassen, verloren, verzweifelt.
Brandon:
„Es war ne coole Zeit, aber es war nicht das, was ich
wollte. Ich stand alleine da. Und dann kam er.“
McMüll:
„Jasper Randall.“
Er
antwortet nicht, aber McMüll braucht auch keine Antwort,
denn er weiß, dass er Recht hat. Und dann überkommt
Brandon ein leichtes Lächeln. Das Knie zuckt nicht mehr, die
Fingernägel werden nicht mehr gekaut. Plötzlich
verlässt Brandon seine fläzende Position. Er beugt sich
am Tisch sitzend nach vorne, legt die Hände auf den Tisch
und unterstreicht seine folgenden Worte mit Gesten. Die
Begeisterung in seiner nun laut und deutlich sprechenden Stimme
ist ergreifend.
Brandon:
„Diese Aura...Ich weiß nicht, ob das jemand verstehen
kann, der noch nie mit ihm zu tun hatte oder mit ihm gesprochen
hat.“
McMüll
hat es – und er muss schlucken. Denn er kennt es...
Brandon:
„Er hat mir die Tore des Fight Club geöffnet. Er hat
mich hier hergebracht. Das hier ist mein wahres Zuhause. Die
Message, die mir Jasper Randall eingetrichtert hat, ist so klar.
Manche Leute wollen es nicht verstehen. Aber die Welt, wie man
sie uns weismachen will, existiert so nicht. Doch die Welt, die
mir Jasper Randall gezeigt hat, die existiert! Das ist wahr! Wenn
ich hier gegen die anderen Leute antrete, zähle ich etwas!
Wenn ich hier mit einer blutenden Nase hinausgehe, mit Schrammen
an den Händen und nem blauen Auge, dann weiß ich, was
ich getan habe. Und ob ich gewinne oder verliere, ich werde mit
offenen Armen empfangen. Dieses Gefühl...hatte ich zuvor
nicht.“
McMüll:
„Wir würdest du Jasper Randall beschreiben?“
Brandon
überlegt einen Moment, zieht an der Zigarette. Das Zucken
des Knies ist immer noch weg. Die Fluppe wird im Aschenbecher
ausgedrückt. Und dann sagt er mit fester Stimme und voller
Überzeugung.
Brandon:
„Er ist mein Erlöser.“
McMüll:
„Dein...Erlöser?“
Brandon:
„Ja.“
Der
junge Mann ist erleichtert. Und McMüll überkommt
Unbehagen...
TO
BE CONTINUED
GFCW Intercontinental Title Match:
The Faceless (/w Cassius) vs. Michael
Payne (c)
Referee:
Jo Dardano
Die Musik des Herausforderers
erklingt. Secrets - Ready for Repair (Captain Midnite Remix)
und das Licht in der Halle wird gedimmt und grünes
Laserlicht erleuchtet die Wänder der Halle während
ein einziger Spot auf die Mitte der Entrance Rampe
beleuchtet.
The Faceless betritt die Rampe
und stellt sich mit ausgebreiteten Armen in den Spot, während
sein Bodyguard Cassius kurz dahinter steht. Der Gesichtslose
wird von einem Feuerregen in Empfang genommen. Als der
Feuerregen aufhört senkt The Faceless die Arme und
einige Raketen in gelb und grün werden abgefeuert.
Anschließend gehen Er und sein Bodyguard in Richtung
Ring. Die Hände der Fans, die sich nach Ihm strecken,
werden ignoriert. Man merkt wie konzentriert der Texaner ist.
Er slidet in den Ring und zieht provisorisch an den Seilen,
während er auf seine Gegner wartet.
Die
Mercedes-Benz Arena ist voller Elektrizität, als endlich
das Intercontinental Championship Match angekündigt
wird. Und sofort hört man Real American Nightmare von
Rob Zombie und die Fans jubeln. Nicht unbedingt alle aber ein
ganzer Teil der Halle explodiert förmlich als sich der
Champion ankündigt.
Michael Payne kommt langsam
auf die Bühne und begutachtet erstmal diese kochende
Halle und die Atmosphäre. Mit dem Finger deutet er ins
Rund der Fans und bittet sie ihn mit ihrer Energie
anzustacheln. Aber auch er wirkt vollgepumpt mit Spannung.
Er bleibt in der Mitte der Bühne stehen am
Ansatz zur Rampe. Nun deutet er auf das Title Nights Logo und
eine Pyro geht los!
Dann geht er mit Spannung in den
Muskeln und Aufregung im Gedanken die Rampe runter zum
Ring.
Ringsprecher: „Meine
Damen und Herren auf dem Weg zum Ring, aus Detroit Michigan.
Der amtierende GFCW Intercontinental Champion. Michael
Payne!“
Dieser geht gerade die Treppe
hoch und wirft den Mantel von den Schultern. Er betritt den
Ring und blickt nochmal in diese beeindruckende Runde der
Mercedes-Benz Arena. Dann gibt er den Gürtel an den
Referee.
Sven: „Jo
Dardano bittet beide Kontrahenten in die Mitte des Rings, wo
es letzte Instruktionen zu geben scheint. Beide nicken und
sind einverstanden. Also kann das Match endlich losgehen!"
Pete:
„Die Glocke wird geläutet und das Match
beginnt!!!"
Michael
Payne und The Faceless lassen es gemächlich angehen und
es startet mit einem Lock Up, welcher keinen klaren Vorteil
für eine Seite bringt. Sie lösen den Griff und
versuchen es erneut mit einem Lock Up, welcher das gleiche
Ergebnis mit sich bringt. The Faceless will einen Faustschlag
anbringen, doch Michael Payne fängt den Schlag ab.
Seinerseits versucht der Champion mit der rechten Faust einen
Schlag anzubringen, doch auch The Faceless kann den Schlag
abfangen!
Sven:
„Beide sehen sich überrascht an und lösen
auch dieses Geschehen auf. The Faceless bringt ein paar Chops
an und treibt Michael ein paar Schritte zurück! Doch der
Mann aus Detroit wirkt unbeeindruckt! Sofort setzt er mit
einem Forearm nach!"
Pete:
„The Faceless wird ein paar Schritte
zurückgetrieben...Running Clotheline...The Faceless
taucht ab, packt Ihn sofort anschließend am Kopf und es
setzt einen Neckbreaker!!!"
The
Faceless setzt sofort nach, als Michael Payne wieder auf die
Beine begibt. Er schlägt einige kurze Jabs an den Kopf
des Champions und setzt mit einem schnellen Drop Kick gegen
den Oberkörper nach! Michael Payne wird lediglich gegen
die Seile befordert und mit einer schnellen Clotheline über
das dritte Seil nach draußen geschickt.
Sven:
„The Faceless springt mit einem Springboard Plancha
nach draußen...Michael Payne weicht aus...The Faceless
landet mit dem Oberkörper hart gegen die
Zuschauerabsperrung!!!"
Pete:
„Ruft die Sanitäter! The Faceless wird sich schwer
verletzt haben..."
Sven:
„Ihm scheint es gut zu gehen, Pete. Er wird von Jo
Dardano kurz gefragt und schüttelt den Kopf. Das nimmt
Michael Payne als Zeichen dafür Ihn wieder in den Ring
zu rollen und die Action wieder dahin zu verlagern..."
Michael
Payne zieht The Faceless hoch und schickt Ihn sofort mit
einem Running Powerslam auf die Bretter! Michael Payne zieht
Ihn wieder hoch und lässt die Aktion nochmal folgen.
Dieses Mal bleibt Michael gleich auf The Faceless liegen und
hakt das Bein ein.
...1...
...2...
...Kick
Out!!!...
Pete:
„The Faceless entkommt diesem Versuch doch ziemlich
schnell. Michael Payne scheint davon auch nicht überrascht
und setzt mit einigen Mounted Punches nach."
Sven:
„Michael Payne kann dem Herausforderer damit weiterhin
zusetzen. The Faceless versucht zwar aus der Umklammerung zu
entkommen, doch Michael ist einfach zu verbissen..."
Michael
Payne kommt wieder auf die Füße und schickt The
Faceless mit einem Whip In in die Ringecke. Er läuft
selbst hinterher und will einen Big Splash into Corner
zeigen, doch The Faceless weicht aus! Hart wird die Luft aus
den Lungen von Payne gepresst. The Faceless dreht Michael um
und zeigt einen Kick in den Magen und schickt Ihn per Whip in
die gegenüberliegende Ecke!
Pete:
„Michael Payne wird mit einem Splash erwischt und
torkelt aus der Ringecke! Sofort ist The Faceless hinter Ihm
und zeigt einen German Suplex gegen den Champ!"
Sven:
„Obwohl The Faceless um einiges kleiner ist, bringen
beide Männer fast das Gleiche auf die Waage. Da kann man
nicht wirklich von einem Kraftvorteil sprechen. The Faceless
bleibt in der Brücke..."
...1...
...2...
...Kick
OUT!...
Pete:
„Michael Payne schafft den Kick Out! Was für ein
Matchverlauf bisher! Gutes solides Wrestling von beiden
Seiten bisher!"
Sven:
„Gebe ich dir Recht, Pete. Wir haben genug
Stipulationen für einen Abend, da tut auch mal ein
klassisches Match gut..."
The
Faceless begibt sich auf das zweite Seil und springt mit
einem Knee Drop herunter, doch Michael Payne weicht einfach
aus. Zeitgleich kommen die Gegner wieder auf die Beine. The
Faceless wird mit einer Running Clotheline des Champions
erwischt und ist damit wieder in der Defensive. The Faceless
wird mit einem Snap Suplex weiter bearbeitet. Michael Payne
lässt sich kurz feiern und geht dann auf The Faceless
zu, welcher Ihn sofort mit einem Einroller überraschen
kann!
...1...
...2...
...3...
Sven:
„Kick Out! In der letzten Milisekunde schafft Michael
Payne den Kick Out und kann damit die Schulter hochziehen!
The Faceless wirkt allerdings nicht überrascht und zieht
Michael Payne wieder nach oben..."
Pete:
„...seinerseits überrascht er The Faceless mit
einem Einroller!!! Doch der kommt schnell aus dem
Coverversuch heraus. Beide kommen zeitgleich hoch und The
Faceless bringt einige Schläge an. Er schickt Michael
ins Seil und taucht für einen Back Body Drop ab, doch
der Champion hält sich am Seil fest und nimmt den
Schwung weg. Er kickt Ihm gegen den Kopf und lässt einen
schnellen Swinging Neckbreaker folgen! Guter Move!"
Sven:
„Michael Payne hat das Heft in der Hand und lässt
einen schnellen Elbow Drop folgen. Sofort rollt er den Mann
aus Texas ein..."
...1...
...2...
...Kick Out...
The Faceless wird wieder auf
die Beine gebracht und ins Seil geschickt. Michael Payne
läuft auf Ihn zu und zeigt den Traumatic
Halluzination!!! Die Fans rasten richtig aus und The Faceless
wird hart auf die Matte geschickt! Er rollt sofort The
Faceless ein...
...1...
...2...
...3...
Sven:
„Damit haben wir einen Sieger, oder? Nein! Der Fuß
von The Faceless ist auf dem Seil, was sowol Jo Dardaon als
auch Michael Payne bemerkt haben. Michael Payne schlägt
enttäsucht mit der Faust auf die Matte und kommt wieder
auf die Füße."
Pete:
„The Faceless beweist Biss und das gefällt mir.
Michael holt Ihn wieder hoch und schickt Ihn nochmals ins
Seil...The Faceless nutzt den Schwung zu einem Superkick!
Damit hat Michael Payne nicht gerechnet und so muss der Champ
hart auf die Matte!"
Der Texaner lässt
anschließend nicht nach und lässt einen schnellen
Tiger Feint Kick folgen, da Michael ziemlich schnell wieder
auf die Beine gekommen ist. Er begibt sich auf den Apron und
wartet bis Michael wieder hochkommt. Dann springt er mit
einer Springboard Clotheline gegen Michael, doch der kann Ihn
mit einem zweiten Traumatic Halluzination überraschen!
Doch auch die Clotheline hat Michael erwischt.
Pete:
„Beide werden jetzt von Jo Dardano angezählt! Die
Aktion war überraschend für beide Seiten. Doch da
rührt sich The Faceless zuerst...aber auch Michael zeigt
Regung..."
Sven:
„Beide können vor der 9 wieder aufstehen und es
gibt einen Schlagabtausch! Faustschläge wechseln Hin und
Her...Kick in den Magen...The Faceless hebt Michael Payne
aus...Crucifix Powerbomb!!! Der Ring erzittert unter der Last
und The Faceless reißt triumphierend die Arme nach
oben!"
Er covert allerdings nicht,
sondern erklimmt erneut das Top Rope und springt mit einem
Five Star Frog Splash auf den Champion herunter! Die Fans
rasten richtig aus und The Faceless covert den Champion
sofort...
...1...
...2...
...Kick Out...!!!
The Faceless kann es nicht
fassen und sieht fragend zu Jo Dardano, welcher Ihm klar
macht das Michael Payne rechtzeitig aus dem Pinfall heraus
kam. The Faceless springt auf die Beine und lässt einige
Kicks folgen, sodass Michael Payne am Boden bleibt.
Anschließend setzt er seinen Dragon Breath an!!!
Sven:
„Michael Payne ist in dem Griff gefangen und schafft es
nicht sich zu befreien! Unglaublich wie sehr er sich
anstrengt aus dem Griff zu entkommen..."
Pete:
„...und er schafft es ins Seil!!! Das glaube ich nicht,
Sven! Er schafft es sich ins Seil zu retten und The Faceless
kann es nicht fassen! Er löst den Griff widerwillig und
blickt fragend zu Cassius, welcher auf seinen Mantel deutet
und die braune Papiertüte hervorholt."
Sven:
„The Faceless schüttelt den Kopf und scheint mit
Cassius zu reden. Dieser deutet immer wieder auf die Tüte,
doch The Faceless bleibt bei seiner Meinung. Die Tüte
wird von Cassius wieder weg gesteckt..."
Pete:
„Michael Payne ist wieder auf den Beinen, was The
Faceless nicht bermerkt hat und es gibt den Spinal Surgery!!!
Sofort folgt der Pinfall...und The Faceless schafft den Kick
Out nicht mehr!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall und weiterhin GFCW Intercontinental
Champion: Michael Payne!!!
Wir
stehen im Interview-Bereich, genauer gesagt stehen wir bei
McMüll. Der fleißige GFCW-Angestellte ist heute mal
wieder sehr beschäftigt. Und wer wohl sonst außer ihm
soll schon den Gast interviewen, der jetzt ins Bild tritt?
McMüll:
„Liebe GFCW-Galaxy, hier bei mir steht Jason Crutch.“
Der
Oberpollinger trägt heute die blaue Wrestling-Leggins mit
den „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die verspiegelte
Sonnenbrille fehlt immer noch, die hellblauweiße
Collegejacke mit „DON SHEENS BITCH“-Aufdruck ist
hingegen noch aktuell. Denn noch ist er Angestellter des Don.
Jason wirkt gefasst und fokussiert. Sein obligatorisches Lächeln
fehlt, die Hände sind nur in die Hüften gestemmt und er
nickt McMüll knapp zu. Dann aber tritt noch jemand ins Bild.
Es ist seine Verlobte Anna.
McMüll:
„Hallo Jason, hallo Anna. Wir
alle wissen mittlerweile, worum es geht. Die Geschichte zwischen
dem Don und dir begleitet uns schon das ganze Jahr über.
Unglaublich! Lass uns an deinen Gedanken in diesem Moment so kurz
vor dem für dich so wichtigen Match teilhaben.“
Jason
Crutch: „Mülli. Alte Socke. Dies heute Abend ist nicht
gleichzusetzen mit jedem anderen Abend in der GFCW. Ich habe
womöglich ein- oder zweimal vor einem Match gesagt: ‚Das
ist das wichtigste Match meiner Karriere‘. Sicherlich werde
ich das gesagt haben, als es bereits bei Title Nights 2014 um
meine Karriere ging. Aber damals war ich krank. Ich wusste nicht,
was ich tat.“
Er
lächelt verschmitzt. Und das meint er tatsächlich
ernst...dieses Lächeln.
Jason
Crutch: „Womöglich habe ich auch bei Dooms Night 2015
vom ‚wichtigsten Abend meines Lebens‘ gesprochen, als
ich im Main Event gegen Lionel Jannek erstmals den
GFCW-Heavyweight-Championtitel errungen habe. Vielleicht ist es
sogar möglich, dass ich bei Title Nights im selben Jahr
davon gesprochen habe, dass dies ‚das wichtigste Match
meiner gesamten Karriere‘ sei, als ich im wohl größten
Match in der Title Nights History gegen Zereo Killer um den
GFCW-Heavyweight-Championtitel antrat. Auch zwischen Zereo Killer
und mir ist damals viel passiert. Auch unsere Geschichte zog sich
über beinahe ein Jahr. Doch sie war durchwachsen von
Missverständnissen.
Doch
was Don Sheen mir und meiner Familie angetan hat, ist damit nicht
zu vergleichen. Mülli, alte Socke, der heutige Abend, und
das sage ich voller Überzeugung, ist DER WICHTIGSTE ABEND
MEINER KARRIERE.“
Anna
sieht nicht zuversichtlich drein. Sie wirkt besorgt, traurig,
unentschlossen. Doch vielleicht ist das auch egal. Denn es ist
ihr Verlobter, der vor Energie während der letzten Worte
geradezu überschäumt.
McMüll:
„Was ist deine Funktion, Anna?“
Schüchtern
ist sie schon. Es ist nicht unbedingt ihres, hier vorm Mikrofon
zu stehen. Sie lässt uns aber dennoch an ihrer süßen
Stimme teilhaben.
Anna:
„Ich bin heute natürlich an der Seite von Jason,
McMüll. Aber nicht am Ring. Ich werde in der ersten Reihe
sitzen. Ich will immerhin dabei sein für den Fall,
dass...nun ja...“
Jason
Crutch: „...dass es mein letztes Match ist, wollte sie
sagen.“
Anna:
„Jason...“
McMüll
guckt etwas unbehaglich. Er wollte jetzt hier keinen Zwist
reinbringen. Aber Crutch wiegelt mit klarer Stimme und einer
eindeutigen Geste ab:
Jason
Crutch: „Nein, nein. Schon gut! Ich weiß, was auf dem
Spiel steht. Ich weiß, dass nach heute Abend alles vorbei
sein kann. Meine Karriere, mein Leben, so wie ich es kenne. Aber
ich weiß auch, dass ich alles tun werde, dass es dazu nicht
kommt.“
Fast
schon ein mitleidiger Blick seiner Anna zu ihm hinauf...
McMüll:
„Jason, wie die Wrestlingwelt weiß, sieht es mit
deiner PPV-Bilanz überhaupt nicht gut aus. Dein letztes
PPV-Match hast du doch tatsächlich bei Brainwashed 2015 (!)
gewonnen. Das ist weit über zwei Jahre her. Unglaublich
eigentlich. Was macht dich zuversichtlich, dass diese
Negativ-Streak heute reißen wird? Was geschieht denn,
Jason, wenn es wirklich so weit kommt und du auch heute sieglos
bleiben wirst? Don Sheen bringt dich tatsächlich dazu, die
magischen Worte zu sagen...deine Karriere wäre schlagartig
vorbei und du müsstest sie mit dieser schrecklichen Bilanz
beenden...“
Und
fast schon mit Gleichgültigkeit in der Stimme, als wäre
es selbstverständlich und käme ihm überhaupt nicht
nahe, antwortet er:
Jason
Crutch: „Dann gehen Anna und ich nachhause. Simple as that.
Ohne Murren, ohne Zetern. Hey, dann stehe ich immerhin auch in
den Geschichtsbüchern mit dieser negativen Streak, das ist
doch auch was, oder?“
Crutch
lächelt dieses Lächeln. Dieses erzwungene Lächeln,
das Fröhlichkeit ausstrahlen soll, es aber einfach nicht
tut. Das ist nicht der Crutch, den man kennt und liebt. Schon gar
nicht, wenn er dann noch dazu nachdenklich wird:
Jason
Crutch: „Ich blicke auf eine illustre Karriere zurück,
und mag sie noch so kurz gewesen sein. Ich bin ein ehemaliger
GFCW-Heavyweight-Champion. Ich habe zweimal das JCI gewonnen,
darf mich ehemaliger Intercontinental-Champion nennen. Ich bin im
Ring gestanden mit den Größten der Großen, wie
Lex Streetman, Zereo Killer, Robert Breads oder Johnboy Dog.
Ich
habe gewonnen, ich habe verloren. Ich wurde belächelt, ich
wurde bejubelt. Es gibt nichts, womit ich hadere oder was ich
bereue. Mülli, alte Socke, sollte der Fall eintreten, dass
Don Sheen mich, mit welchen Mitteln auch immer, dazu bringt ‚Ich
kündige!‘ zu schreien...dann werde ich niemandem oder
irgendetwas eine Träne nachweinen. Ich habe die GFCW gelebt,
ich habe die GFCW geatmet. Ich habe mir für diese Liga und
für die zahlreichen Crutch-o-Maniacs den Arsch aufgerissen.
Und sie alle dort draußen respektieren das, weil sie
wissen, dass ich in jeder Sekunde, die ich in diesem Ring
gestanden bin, 100% echt war und mich von niemandem habe
verbiegen lassen.
Verdammt,
Mülli, ich würde es vermissen. Es würde mir
fehlen, als würde man mir einen Arm amputieren. Die GFCW ist
ein Teil von mir geworden. Und ich bin ein Teil der GFCW
geworden. Ich weiß, dass eine schwere Zeit folgen wird für
mich, weil...ich nichts anderes kann.“
Den
letzten Nebensatz fügt er beinahe kleinlaut hinzu.
Nachdenklich. Und er sagt „wird“ – und nicht
den Konjunktiv „würde“...Und Anna hat beinahe
Tränen in den Augen vor Rührung. Dann wirft JC den Kopf
in den Nacken, schließt die Augen und atmet tief durch die
Nase ein, fast so, als würde er all die Atmosphäre, all
die „GFCW-Luft“ ein letztes Mal (?) einsaugen wollen.
Dann atmet er tief aus, öffnet die Augen und guckt McMüll
entschlossen an.
Jason
Crutch: „Aber noch ist es nicht soweit. Wir wollen den Tag
nicht vor dem Abend loben, oder? Genug der Rührseligkeiten.
Genug der Sentimentalitäten. Genug von dem Gerede, Mülli,
alte Socke.“
Das
klingt eher nach dem echten Crutch, wie seine Anhänger ihn
lieben. Denn er spricht intensiv und lächelt dieses Jason
Crutch Lächeln: Fies, etwas überheblich, von sich
selbst überzeugt, aber doch freundlich.
Jason
Crutch: „Geredet wurde Weiß-Gott genug. Don Sheen,
ich hoffe du hast dich gut vorbereitet. Denn ich werde nicht
zurückstecken. Ich werde mich nicht zurückhalten. Ich
werde alles in meiner Macht stehende tun, um diese leidige
PPV-Streak zu beenden und dir alles heimzuzahlen, was du mir und
meinen Liebsten angetan hast. Ich kann nicht versprechen, als
Sieger aus dem Ring zu klettern. Ich kann nur versprechen, mein
bestmögliches zu geben, um dich zur Aufgabe zu zwingen. Und
du wirst einen Höllenritt durchmachen, BOSS. Denn du trittst
nicht nur gegen mich an, sondern auch gegen Tausende und
Abertausende Crutch-o-Maniacs! US AGAINST THE WORLD, Sheen.
Kannst du damit umgehen?“
Energisch
schnaubt er in die Kamera, guckt verbissen. Die Augen von Anna
leuchten, als sie den Vater ihres Kindes so sieht. Vielleicht
besteht Hoffnung...
Jason
Crutch: „Es wird Zeit, die ‚Fesseln‘
abzustreifen, BOSS. Dieses Zeug hier...“
Und
zum Jubelgetöse der Crutch-o-Maniacs zieht er wütend
die „DON SHEENS BITCH“-Collegejacke aus und
schleudert sie zu Boden. Mit der linken Hand holt er plötzlich
seine altbekannte schwarze Jacke mit dem „US AGAINST THE
WORLD“-Aufdruck hervor und zieht sie an. Ein
ohrenbetäubender Lärm seiner Anhänger...
Jason
Crutch: „...habe ich lange genug mit mir herumgeschleppt.
Guess who’s
back, bay-bay?!“
Crutch
guckt sich um, tastet sich selbst ab, so, als würde er etwas
suchen. Und dann findet er es. Und der Jubel in der Halle wird
noch lauter, als Jason Crutch seine altbekannte schwarz
verspiegelte Sonnenbrille – es muss eine neue sein, die
„alte“ hatte ihm ja der Don zerstört -
hervorholt und sie aufsetzt. Dann blickt er nochmal in die
Kamera.
Jason
Crutch: „Sheen. Ich habe einen Traum.“
Mh.
Jason
Crutch: „Heute endet es. Ein für alle mal. So. Oder
so. Und wenn ich dich geschlagen habe, Sheen, wenn dies geschieht
und die Ringglocke läutet, dann werden wir den Tag erleben,
an dem alle Crutch-o-Maniacs ihre Hände halten können
und ich sagen kann: Endlich frei, endlich frei!!! Danke Gott,
Allmächtiger, ich bin endlich frei!!!“
Und
er schreit es hinaus voller Glückseligkeit, Anna lächelt,
McMüll bekommt Gänsehaut und ihr, ihr bekommt beim
Lesen auch Gänsehaut. Jason Crutch ist angestachelt und
heiß, seine Fans sind angestachelt und heiß. Crutch
ist übermotiviert, verharrt noch eine Weile, lässt die
Begeisterungsstürme ob seiner Ansprache über sich
ergießen, und erst dann, erst DANN, verschwindet er aus dem
Bild und wir faden aus.
Wir
schalten in den Backstage-Bereich. Tammy steht bei Drake Ackley
im Lockerroom. Der Fight Clubberer sitzt vor einem Wandspiegel,
er selbst hat sich die Massageliege direkt vor den Spiegel
gerückt. In der Hand hält er Nadel und Faden. Die
Sanitäter hat er zuvor verstoßen. Jetzt sitzt er hier
und näht – wie immer in seinem Leben – seine
Cuts selber.
Tammy:
„Drake. Drake, darf man stören?“
Ackley
raunt nur irgendetwas, worauf Tammy näher an ihn herantritt.
Tammy:
„Du hast also das First Blood Match gegen Alex Ricks
verloren, Drake. Wie sieht es denn jetzt in dir drin aus?“
Er
ist verschwitzt und abgekämpft. Er hat sich den Kampf mit
Ricks geliefert, den er von sich selbst erwartet hat. Mürrisch
guckt er in den Spiegel und näht weiter ohne großartig
das Gesicht zu verziehen. Was für ein Rambo, dieser Mann!
Drake
Ackley: „Es gibt nichts, was ich mir vorwerfen kann. Ich
habe genau das getan, was ich von mir selbst, aber auch von Alex
Ricks erwartet habe: Den bestmöglichen Kampf abliefern, der
mir und ihm möglich ist. Wir beide wollten diesen Kampf. Wir
wussten, dass es keinen Weg darum herum gab. Da lag dieser Stein
in unser beider Weg, und der musste beiseitegeschafft werden.
Sonst hätten er und ich uns für immer gefragt: Wer ist
der härtere Hund? Wer kann den anderen schlagen? Jetzt haben
wir eine Antwort darauf.“
Die
hübsche Interviewerin legt einen skeptischen Blick auf. Und
hakt auch ebenso skeptisch nach:
Tammy:
„So einfach akzeptierst du diese Niederlage? Man hätte
meinen können, dir gehe es hier um viel mehr.“
Der
Fight Clubberer dreht den Kopf zu ihr herum, was Tammy im ersten
Augenblick angewidert wegsehen lässt. Ackley sieht sie aus
ernsten Augen an:
Drake
Ackley: „Was habe ich zuvor einmal gesagt? Es ging immer
nur einfach darum, dass dort Alex Ricks steht, der mich in den
Verletztenstand geprügelt hat. Und auf der anderen Seite
stehe ich, der ihn in den Verletztenstand geprügelt hat.
Zwei Männer steigen in den Ring, einer verlässt ihn als
Sieger. Es war vor dem Match genauso simpel. Und das ist es auch
nach dem Match noch.“
Er
stiert wieder in den Spiegel, schweigt für einen Moment,
denkt scheinbar nach, setzt dann aber fort:
Drake
Ackley: „Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde,
es sei mir völlig egal, dass ich verloren habe. Aber: Ich
habe schon oft in meinem Leben verloren. Nicht nur im Kampf, auch
im Leben selbst. Und ich habe mich immer wieder aufgerichtet. So
werde ich es auch diesmal tun. Es gibt nichts ehrlicheres, als
einen Kampf bis aufs erste Blut. Und den haben Alex Ricks und ich
geführt. Er hat gewonnen, ich habe verloren. Das ist Fakt.“
Tammy:
„Hast du Respekt für Alex Ricks errungen? Das, was
nach dem Match passiert ist, könnte man so interpretieren.“
Ein
süffisantes Lächeln überkommt ihn. Ihn! Drake
Ackley! Er näht dann aber weiter.
Drake
Ackley: „Es ging nicht um Respekt. Das war nicht das
Problem. Ich sage es nochmal: Es ging nur um ihn und mich und wer
den anderen schlägt. Alles andere war Beiwerk. Wir beide
wussten und wissen das. Ende der Geschichte.“
Tammy:
„Wie geht es weiter für dich. Das Jahr 2017 ist rum,
Title Nights neigt sich dem Ende. Was dürfen wir von Drake
Ackley im Jahr 2018 erwarten?“
Wieder
scheint Mr. Chewing Gum etwas nachzudenken, während er den
letzten Stich vollführt und den Faden mit einer Schere
durchschneidet. Und dann, nur knapp:
Drake
Ackley: „Ich denke, ich werde nachhause gehen und viel
Kaugummi kauen. Aber jetzt bin ich müde, habe viel geredet,
mir wird der Mund trocken. 2018, Tammy? Huh. 2018 beginnt meine
Geschichte erst richtig.“
Die
Kamera zoomt heran. Die vernähte Wunde sieht gut und sauber
aus. Es sollte gesagt sein, was noch zu sagen war. Das weiß
auch die Regie – und Tammy. Das Bild fadet aus.