Finsternis ziert das Bild, als die ersten Klänge einsetzen, doch diese währt nicht lang. Schon zeichnet sich eine seltsame Grimasse in der Mitte des Bildes ab. Ein Gesicht tritt langsam in den Vordergrund, die Grimasse wird klarer zu erkennen und entpuppt sich...als Maske.


The Faceless: Die Nacht um Geschichte zu schreiben....All or Nothing.


Das gesichtslose Gesicht verschwindet wieder in der Dunkelheit aus der es gekommen ist, wird zeitgleich aber bereits auch überdeckt vom Körper einer weiteren Person, die von der Seite eingeblendet wird. Die kurzen Haare, das arrogante Grinsen, auch wenn alles in diesem Video in Schwarz-Weiß gehalten wird, gerade aufgrund des dunklen Grundtons stechen die perlweißen Zähne hervor, als er seinen Mund öffnet...


Player: "Die letzten 3 Jahre bei Title Nights waren nur ein Vorgeschmack. Denn Heute kommt der Tag an dem ich mein Meisterwerk abliefern indem ich Zereo Killer seine Legacy ein für Alle Mal zerschlage. Nach dem heutigen Abend bleibe ich der letzte und einzig wahre Unbesiegte Superstar auf der Große Bühne... Title Nights!"


Wieder fadet er aus, während sich die letzten beiden Worte im hohlen Raum ausbreiten und durch einen Schriftzug in der Mitte des Bildes überdeckt werden



TITLE NIGHTS



Dann wird das Bild quasi geteilt. Links sehen wir Drake Ackley von der Hüfte aufwärts, wie er sich zur Kamera dreht, als würde er auf einer sich drehenden Platte stehen. Von rechts dreht sich Alex Ricks zur Kamera. Ackley hat den Kopf nach unten geneigt, die Kapuze des hellgrauen Fight Club Hoodies ins Gesicht gezogen. Ricks starrt mit leerem Blick direkt in die Linse. Als sie frontal zur Kamera stehen, hören die Drehungen auf. Begleitet von einem lauten Schrei reißt Ackley die Kapuze vom Kopf und wirft den Kopf in den Nacken, gleichzeitig schlägt er klatschend eine Faust in die offene Handfläche. Ricks auf der anderen Seite legt den Kopf schief, fokussiert weiterhin die Kamera und setzt ein verstörendes Lächeln auf. Dann fallen simultan zwei Sätze


Drake: „Alex Ricks, heute lass ich dich bluten!" / Alex: „Drake Ackley, heute wirst du bluten.“


Die beiden faden aus, werden zu Silhouetten, während sich in der Mitte des Bildes eine weitere Figur breit macht. Die Breiteste der Liga, wenn es nach ihr geht. Mittig steht er vor der Kamera, präsentiert den durchtrainierten Oberkörper, der selbst in Schwaz-Weiß-Technik noch glänzt und strahlt und eine perfekte Bräunung erahnen lässt. Doch was zählt, sind die fallenden Worte.


Steve Steel: „Alter Mann...dein Ende ist breit gebaut, braun gebrannt, macht Hundert Kilo Hantelbank.“


Er lässt die Muskeln spielen, doch da wird sein gestählter Körper bereits vom Kleidungsstück der nächsten Person überdeckt...dem Comissioner persönlich. Sein Gesicht überdeckt das gesamte Bild, so wie seine Präsenz die Liga überdeckt. Er hat das Sagen.


Johnboy Dog: „Das ist nicht der Anfang vom Ende. Es ist die Rückkehr zur Ewigkeit!“


So verblasst sein Gesicht wieder, doch wird schon bald ersetzt. Wir sehen Jason Crutch von der Hüfte aufwärts, gekleidet in der hellblau-weißen Collegejacke mit dem "DON SHEENS BITCH"-Aufdruck, wenngleich auch hier das blau nur zu einem blassen grau reicht. Er dreht sich zur Kamera, als würde er auf einer sich drehenden Platte stehen. Als er zentral in die Kamera blickt, hält die Platte an. Entschlossen sagt er:


Jason Crutch: „BOSS...heute Abend kündigst du!"


Und dann ein Rauschen, die Musik stoppt abrupt, das Bild kriselt, Ameisenkrieg, Störgeräusche aus den Boxen. Schnell wird das Bild abgeschalten.


Aber keine technischen Probleme. Nein...es gehört alles dazu.


Jasper Randall, der No 1 Contender auf den GFCW-Heavyweight-Championtitel ist zu sehen. Er trägt den mausgrauen Fight Club Hoodie und steht mit dem Rücken zur Kamera. Auch er dreht sich langsam zur Kamera, bis er zentral davorsteht. Die Kapuze ist auf dem leicht gesenkten Kopf, so dass man nur seinen Mund sieht. Er hebt den Kopf etwas, nun blitzen auch die, durch den Filter bedingten, eisgrauen statt eisblauen kalten Augen unter der Kapuze hervor. Jasper Randall breitet die Arme aus und raunt mit seiner rauen, kühlen Stimme:


Jasper Randall: „Antoine Schwanenburg. Deine Zeit ist abgelaufen. Heute beginnt meine Ära. Eine Ära der Anarchie."


Dann wird das Bild schwarz. Eine Sekunde vergeht. Zwei Sekunden vergehen. Drei Sekunden vergehen. Dann betritt eine Person von der Seite das Bild. Und aus dem Off ertönt leise wieder der Chor des anfänglichen Videos. Als die Musik ihren Höhepunkt erreicht, dreht sich die Person zur Kamera. Und genau eine Sache in diesem Video ist nicht schwarz-grau-weiß...die goldene GFCW World Championship auf seiner Schulter.


Antoine Schwanenburg: „Kultur ist der Sieg der Überzeugung, über das Chaos ist meiner.“


Und die Kamera zoomt auf den Titel, während die letzten Klänge der Melodie langsam verstummen und das Bild schließlich ausfadet, um ein neues Szenario zu präsentieren...





GFCW Title Nights 2017, Berlin (Mercedes Benz-Arena), 10.12.2017


In Kooperation mit



Pete: WILLKOMMEN! Zu TITLE NIGHTS 2017!!!


Die Stimme des Kommentators schallt durch die Boxen, wird aber schon bald vom tosenden Lärm eines krachenden Feuerwerks übertönt. In sämtlichen Farben des Spektrums wird die Mercedes-Benz in einen leuchtenden Glanz gehüllt, zu dem die Fans jubeln als würde sie sich darüber freuen, bei der größten Wrestling Show des Jahres dabei sein zu können!


Die Kamera schwenkt durch die Halle, fängt die unzähligen begeisterten Fans ein, zeigt T-Shirts, Titelgürtel, Plakate, zeigt alles, womit der moderne GFCW Fan seinen Liebling unterstützt. Title Nights BABAYYY!


Und dann zeigt man Pete und Sven hinter dem Kommentatorenpult.


Sven: „GFCW Galaxy, willkommen zum großen Abschluss des Jahres! Und meine Güte, die Show hat eigentlich noch nicht einmal begonnen, aber was bitteschön haben wir hier schon alles erlebt? Zwei neue Namen wurden in den elitären Kreis der GFCW Hall of Fame aufgenommen!“

Pete: „Ganz recht und wenn das auch nur das geringste Anzeichen dafür ist, was für ein Niveau uns im Laufe des Abends noch erwartet...dann wird das Show des Jahrhunderts!“

Sven: „Zu schade, dass wir danach in die Winterpause gehen, aber die hat sich nach dem heutigen Abend absolut jeder verdient! Aber nicht verzagen, liebe GFCW Galaxy am 19. Januar 2018 kehren wir zurück und beginnen die große D-A-CH-Tournee! Die erste Show des Jahres findet in der knapp 7000 Zuschauer fassenden BROSE-Arena in Bamberg statt und wir wissen alle...die erste Show des Jahres ist immer etwas Besonderes!“

Pete: „Auf jeden Fall, aber weißt du was noch besonderer ist? Title Nights! Und wir sind live dabei! Also lass uns keine weitere Zeit vergeuden...LASST UNS BEGINNEN!“

Sven: „YES!!!“



Rückblick, irgendwann innerhalb der letzten zwei Wochen.1


Wir sehen McMüll. Hall of Famer. Der investigativste (tolles, erfundenes Wort) Journalist, den diese Welt je gesehen hat. Immer gut gekleidet, mit Fliege oder Krawatte. Immer sehr gediegen, sehr gepflegt. Der Hall of Famer steht, ein dicker Wintermantel um die Schultern gehängt und eine Wollmütze auf dem Kopf, des Nachts vor einem unscheinbaren Gebäude, an dessen Frontseite ein pinkfarbenes Reklameschild in regelmäßigen Abständen blinkt. „THE INSIDE“ – so lautet wohl der Name dieses Etablissements. Anhand dem Stadtlärm und den umstehenden Gebäuden kann man erahnen, dass wir uns in einer Stadt befinden. McMüll, dem sanft vereinzelte Schneeflocken auf die Mütze und die Schultern rieseln, guckt frontal in die Kamera.


McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy, ich bin dieser Tage im Außendienst unterwegs. Title Nights steht in weniger als zwei Wochen vor der Tür. Und im Main Event geht es um nicht weniger als den GFCW-Heavyweight-Championtitel zwischen Antoine Schwanenburg und seinem Herausforderer Jasper Randall.“


McMüll setzt eine fragende Miene auf und vollführt eine Geste, wie nur ein Journalist sie vollführen würde.


McMüll: „Aber wer ist dieser Jasper Randall überhaupt? Schon so lange in der GFCW aktiv wissen wir aber dennoch eigentlich gar nichts über diesen Mann, der bei Title Nights den größten aller Titel erringen könnte. Deswegen habe ich, McMüll, es mir zur Aufgabe gemacht, zu recherchieren. Ich habe mit Leuten telefoniert, ich habe im Internet geforscht und mich mit Menschen getroffen. Nun stehe ich hier...“


...er geht einen Schritt beiseite, macht eine ausladende Geste zu dem „THE INSIDE“ hinüber...


McMüll: „...vor einem, wie ich herausgefunden habe, DER Treffpunkte des Fight Club. Begleitet mich also gemeinsam in die Welt eines der größten Organisationen dieser Welt bei der Ergründung der Frage: Wer ist Jasper Randall?“



CUT



Im Inneren der Kneipe, die größer ist, als die äußere Fassade vermuten lässt, weil das Gebäude sehr lang zu sein scheint, sieht es aus wie in Tausend anderen Kneipen auch. Billardtische, Dartscheiben, zwei Theken links und rechts des weitläufigen Raumes. In der Third-Person-Perspektive begleiten wir also McMüll, der von den Gästen etwas argwöhnisch beäugt wird, während er seine Wollmütze absetzt und sich den Schnee von den Schultern kehrt. McMüll blickt sich um, ebenso wie der Kameramann. Wir sehen hier Gestalten aller „Sorten“. Es handelt sich also nicht um eine reine Biker-Kneipe. Es handelt sich nicht um einen reinen Studententreff. Hier finden sich alle Kleidungstypen, von Lack&Leder-Bekleideten über Pullunder-, Pullover- und Hemden-Typen mit oder ohne Sakkos. In Zimmerlautstärke dröhnt rockige Underground-Musik aus den an mehreren Stellen der Decke und Wänden hängenden Boxen. Immer noch liegen zweifelnde Blicke auf McMüll, der nun den Mantel abnimmt und ihm einer dritten Person aushändigt, die ihn neben dem Kameramann noch begleitet hat. Die GFCW-Dreierdelegation geht hinüber an eine der Theken, an der mehrere Personen aller Gesellschaftsschichten auf stereotypischen Barhockern sitzen. Hinter der Theke? Ein stämmiger, vollbärtiger Mann im Holzfällerhemd, der gerade einen dicken 0,5-Liter-Glaskrug mit einem Abspültuch sauberwischt. In feinem akzentfreiem Englisch spricht McMüll den Barkeeper an.


Der Einfachheit halber und der besseren Lesbarkeit zuliebe könnt ihr, liebe GFCW-Galaxy, die folgenden Passagen aber in Deutsch lesen. Auf dem Fernsehschirm werden McMüll und sämtliche Protagonisten deutsch untertitelt.


McMüll: „Guten Abend, Sir. Ich...bin verabredet mit...“


Barkeeper: „Dort drüben...“


Grimmig und mit einer kaum merklichen Kopfbewegung bedeutet der barsche Mann hinter der Theke in eine bestimmte Richtung. Auffällig, ein Queue in der Hand, lehnt ein dürrer Mann mittleren Alters, gekleidet in einem halb aufgeknöpften orangekariert farbenem Hemd, dunkler Stoffhose und abgelatschten Turnschuhen an der Bretterwand. Der gute Mann spielt eine Partie mit sich allein. McMüll zeigt auf den Mann und setzt einen fragenden Blick in Richtung des Barkeepers auf, der nur stumm nickt. Gespräch beendet...McMüll und sein Team gehen hinüber zu dem dürren Herren.


McMüll: „Guten Abend, Sir. Ich glaube, wir sind verabredet.“


Der Mann starrt ihn unter dichten Augenbrauen an. McMüll stechen aber sofort die Narben in seinem Gesicht und das noch nicht ganz verheilte Veilchen ins Auge. Der geschundene Typ reibt mit der Kreide schweigend die Spitze des Queues und lässt McMüll zunächst mal stehen. Die 14 haut er in die linke, hintere Ecke. Erst jetzt sieht McMüll die aufgeriebenen Fingerknöchel.


Dürrer Mann: „So so. Ne Reportage also? Ja, wir haben telefoniert. Komm mit.“


Er stellt den Queue beiseite. Das GFCW-Team folgt dem Mann in ein abgedunkeltes Hinterzimmer. Er macht das Licht an, öffnet eine Tür und macht auch dort in dem Gang, wo eine Treppe nach unten führt, das Licht an.


Dürrer Mann: „Dort unten findest du vielleicht deine Antworten.“


McMüll blickt etwas unbehaglich in den abgedunkelten Keller hinunter – und dann wieder zu dem dürren Kerl mit den Kampfspuren im Gesicht.


McMüll: „Du bist auch oft dort unten?“


Der dürre Kerl lehnt im Türrahmen, hat die Arme verschränkt, zuckt fast gleichgültig mit den Schultern. Seine Augen wirken unfassbar müde.


Dürrer Mann: „Schon wieder drei, vier Tage her.“

McMüll: „Was ist es, was speziell dich daran reizt, ein Mitglied des Fight Club zu sein?“


Der dürre Kerl schnalzt mehrmals mit der Zunge im Mund, so, als würde er damit Essensreste zwischen seinen Zähnen hervorpuhlen wollen. Es dauert eine Weile, bis die Antwort kommt.


Dürrer Mann: „Du fühlst wieder.“


...heißt es dann nur.


McMüll: „Was soll das heißen?“

Dürrer Mann: „Ich war tot. Verstehst du? Tot. Mein Leben, meine Frau, meine Kinder. All das, war tot.“

McMüll: „Oh, das tut mir leid.“


Er wollte dem Kerl nicht zu nahe treten. Doch der wiegelt fast gleichzeitig ab.


Dürrer Mann: „Muss es nicht, wieso? Mit ‚tot‘ meine ich nicht, dass sie irgendwo in Gräbern verfaulen. Ich meine damit, dass sie für mich einfach an Bedeutung verloren haben. Meine Frau hat mich drei Jahre lang betrogen, mein Sohn hat mir gesagt, er hasst mich und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Er will ein Leben mit seiner Mutter und seinem ‚Stiefvater‘. Ts. ‚Stiefvater‘. Der Typ ist einfach nur ein Wichser, der im Fields-Tower arbeitet. Aktien und so weiter, ya know? Ein Wichtigtuer. Ich war der Schlampe nicht mehr gut genug. Sie hat also meinen Sohn mitgenommen, meinen Hund, meine Karre. Lange saß ich auf der Straße. Drogen, Alkohol, das ganze Programm.“


Er unterbricht sich, schnalzt wieder n paar Mal mit der Zunge. Dann blickt er auf, und die eben noch kalten, toten Augen leuchten förmlich auf und strahlen. Plötzlich verschwindet die Wut in seiner Stimme, als hätte er „das Licht“ gesehen...


Dürrer Mann: „Und dann traf ich Jasper Randall. Er hat mir den Weg in ein neues Leben gezeigt. In ein Leben, wo man wieder fühlt, wo man sich selbst findet, wo man wieder lernt, was etwas bedeutet. Die Leere ist verschwunden, als er aufgetaucht ist. Seine Vision, oh Mann...der Mann hat eine Vision, ya know? Niemand sonst hat sie, nicht in dieser Form.“


Dann hält er inne und deutet mit einem Schulterzucken die Kellertreppe hinab.


Dürrer Mann: „Dort unten, Mann, erleuchtet sich auch deine Welt. Die Menschen, die du heute an diesem Abend dort unten treffen wirst, können dir mehr von Jasper Randall erzählen. Was er ist. Wofür er steht. Was er ihnen ermöglicht hat. All die Menschen dort unten waren leere, verlorene Seelen mit Schicksalen, die nun bedeutungslos sind. Denn nun finden sie sich in den Armen des Jasper Randall wieder, der sie wie ziellos umherirrende Schäfchen aufgenommen hat und ins Trockene geführt hat. Geh runter. Geh runter und lerne.“


McMüll sieht das Leuchten in den Augen des Typen. Dann guckt er nach unten, die Treppe hinab. Er zögert. Doch dann schreitet er hinab. Hinab – hinab in eine Welt, die Jasper Randall aufgebaut hat...


TO BE CONTINUED...



Er hält die Hände an den Körper unter der Jacke gepresst und sieht sich immer wieder um. Er erwartet jederzeit Diebe oder anderes Gesindel, die Ihm seine Papiertüte abnehmen wollen. Dabei ist Niemand auf der Straße, die er wie seine Westentasche kennt. Er ist hier aufgewachsen und kennt diese Gegend. Ein heruntergekommenes Fleckchen Erde, wo einst Eltern mit Ihren Kindern im Haus gelebt haben. Früher war die Straße begrünt und große Bäume wuchsen am Straßenrand. Mittlerweile ist die Straße aufgesprungen und weist Risse auf. Bäume sind verdorrt und es wurden keine neuen Bäume bepflanzt. The Faceless geht die letzten Meter schnellen Schrittes und betritt vorsichtig seine Veranda. The Faceless, bekleidet in einem schwarzen Adidas Trainingsanzug, einem weißen Adidas Windbreaker und schwarzen Adidas Superstars sowie einer weiß grauen Luchador Maske, stöst die Tür vorsichtig auf und schaltet das Licht ein.


So geht er vorsichtig in seinem Haus umher und sucht alle Bereiche ab. Zufrieden geht er in sein Ankleidezimmer und stellt die Papiertüte auf einen kleinen Beistelltisch. Er zieht den Windbreaker aus und auch die Trainingsjacke. Er hängt diese in den Schrank und schließt die Schiebtür, wo sein Blick an der Papiertüte hängen bleibt. Sollte er sie Heute schon vernichten? Er würde sich damit eine große Last von den Schultern nehmen. Der Inhalt wird gefürchtet und fasziniert Ihn sogleich. Die Angst überwiegt bei dem Gegenstand, wie allen ja bekannt sein sollte.


Stimme: „Willst du wirklich den Inhalt verbrennen? Das Einzige was uns Beide verbindet?"

The Faceless: „Wer zur Hölle?"


Der Kopf des gesichtlosen Texaners richtet sich in die dunkle Ecke, wo die Stimme hergekommen ist. Er macht einen Schritt auf die Ecke zu, doch die Stimme lässt Ihn sofort stehen bleiben.


Stimme: „Komm Hierher und ich werde dich so verprügeln, dass du kein Match bei Title Nights bestreiten kannst! Du magst Willensstärker sein als Ich, aber ich habe den Vorteil auf meiner Seite, dass du nicht wissen kannst ob ich nicht in irgendeiner Form bewaffnet bin...oder nicht vielleicht doch den größeren Willen habe..."


Ein guter Einwand der Stimme, die gepresst aus der dunklen Ecke gekommen ist. The Faceless geht langsam ein paar Schritte zurück ohne die Ecke aus den Augen zu lassen.


The Faceless: „Wer bist du?"


Zunächst herrscht einige Zeit Stille in der Ecke, doch dann erklingt ein schrilles, kurzes und wahnsinniges Lachen, welches dem Zuschauer das Mark gefrieren lässt.


Stimme: „Ich bin der einzige Freund, den du wahrscheinlich hast. Ich bin derjenige, der dich besser versteht als alle Anderen. Ich kann deinen Schmerz nachvollziehen, den du dein ganzes Leben in deinem Körper in dir hattest. Ich kann die Wut auf deinen eigenen Bruder...Pardon...Halbbruder...nachvollziehen. Ich verstehe wieso du besser sein willst als er..."


The Faceless weiß zunächst nicht was er antworten soll. So verschränkt er die Are vor der Brust und sieht unverändert in die dunkle Ecke.


The Faceless: „Meinen Schmerz kannst du nachvollziehen? Das kann Niemand! Niemand kann verstehen, wie es sich anfühlt keinen Vater zu haben, während mein Bruder alles hatte! Mein Vater wollte mich nicht anerkennen und hat es nie getan! Ich hoffe, dass er vor dem Flugzeugabsturz seiner Frau von mir erzählt hat. Ich hoffe, dass er mich wenigstens in diesem Moment anerkannt hat! Also erzähle du mir nicht, dass du meinen Schmerz verstehen kannst!"


The Faceless brüllt in die Ecke, wo zuächst keine Reaktion erfolgt. Wieder wird die Ecke gefilmt, als dann doch nach einigen langen Sekunden die Stimme wieder spricht.


Stimme: „Ich weiß wie du dich fühlst. Glaub es oder nicht, aber ich bin dein einziger Freund, was dein Seelenleben betrifft! Egal was du sagst...ich weiß wie es in die aussieht..."

The Faceless: „Du scheinst mir nicht zu zuhüren..."

Stimme: „Ich weiß, dass du den Gegenstand mehr fürchtest als die Krankheit, welcher deiner Mutter erlegen ist..."


Jetzt ist der Texaner überrascht und zugleich wächst eine gewisse Unsicherheit in Ihm. Woher kann der Fremde sowas wissen? Er hat Niemandem von der Angst erzählt die gleiche Krankheit wie seine Mutter zu bekommen....und doch hat er Recht damit, dass er den Inhalt der Papiertüte mehr fürchtet. Die Augen richten sich kurz auf die Papiertüte, während aus der Ecke ein triumphierendes Lachen erklingt.


Stimme: „Wird es nicht Zeit diesen Weg einzuschlagen? Du fürchtest dich davor, doch es ist deine Bestimmung Ihn zu benutzen. Er ist dein Eigentum und du wirst Ihn brauchen. Willst du nicht wissen wie es sich anfühlt? Kannst du dich nicht an das letzte Mal erinnern?"


Und ob The Faceless sich daran erinnern kann. Ein Frösteln lässt Ihn sich kurz schütteln, als er an diese Zeit denken muss. Er konnte Dinge damals nicht verhindern die Geschehen sind. Er war gefangen und kam nicht von der Stelle. Eine dunkel Zeit in seinem Leben. Doch diese Zeit ist vorbei und er blickt einer rosigen Zukunft entgegen. Keiner kann es sehen, doch als der Gedanke sich auf die letzten Monate in der GFCW Galaxie richtet, lächelt The Faceless unter der Maske.


The Faceless: „Ich brauche das nicht, denn ich weiß das ich ohne diese Angst besser leben kann! Ich bin in der GFCW um endlich den Sprung nach oben zu schaffen. Ich habe ein eindrucksvolles Jahr in der GFCW hinter mir und bin noch nicht am Ende angekommen. Ich werde es mir selbst beweisen, dass ich bei Title Nights mehr bin als nur eine Randerscheinung. Ich werde mir den Titel holen und das neue Jahr als Champion beginnen!"


Aus der Ecke ist zunächst kein Ton zu hören, was eine gewisse Spannung beim Zuschauer hinterlässt. Doch dann erklingt die Stimme erneut...


Stimme: „Du wirst diesen Gegenstand benutzen oder ich treibe dich in den Wahnsinn zurück...du kannst dich sicherlich noch an die Wochen in der Anstalt erinnern, oder? Du warst zwar nicht Jahrelang da wie dein Halbbruder, aber du warst immerhin einige Monate da, oder? Dahin treibe ich dich, wenn du Ihn nicht benutzt!"

The Faceless: „Versuche es ruhig! Steve Steel hat es probiert und nicht geschafft und da wirst du auch kein Hindernis für mich sein..."


Als The Faceless diese Worte gesprochen hat, hat er sich schnellen Schrittes in die Ecke begeben, doch als er dort ankommt ist die Ecke leer? Die Tür fällt ins Schloss, was den Texaner veranlasst zur Tür zu stürmen und diese aufzureißen. Doch auch da ist nichts. Er geht zur Haustür und reißt diese auf, doch auch da ist Niemand mehr zu sehen, geschweige denn Jemand auf der Straße...


The Faceless: „Ich werde bereit sein, wenn du in der Nähe bist! Du wirst es nicht schaffen!!!"


Die letzten Worte wurden gebrüllt, sodass Ihn die Person verstehen kann egal wo sie ist. The Faceless wirft die Tür ins Schloss und Kamera fadet aus.




???: „Ladies and Gentleman!“


Diese Worte schallen durch die Mercedes-Benz-Arena. Und die Arena betritt nun kein geringerer, als der von dem man diese Worte sonst hören würde: BRYAN!


*BOOOOOH*


Pete: „Jetzt schaue sich das einer an! Bryan ist zurück und das am wichtigsten Abend des GFCW Jahres!“


Bryan läuft schnurstracks zum Ring und positioniert sich in dessen Mitte…


Bryan: „Ladies and Gentleman … Sie werden gleich Zeuge von Wrestling und Zerstörung in seiner reinsten und rohesten Form. Gleich betreten diesen Ring zwei Männer, die hier die letzten Jahre Geschichte geschrieben haben! Beide haben diesen Ring, an diesem Abend, Title Nights, noch nie als Verlierer verlassen! Beide Männer sind beim größten und wichtigsten Event des Jahres noch Ungeschlagen! Auf der einen Seite … „Mr. I Still Got It“ … Zereo Killer!“


*YEEEAAAH*


Bryan: „Ein Mann der immer wieder mit seinem Talent in diesem Ring überzeugen kann, aber auch sonst das ist, was man als „Komplettpaket“ bezeichnet! Können im Ring, Charisma, Connection zu den Fans, Saubere Mic-Arbeit! All das hat er! Doch es gibt eine Sache die er nicht hat: RESPEKT!“


Bryan setzt kurz das Mikro ab und schaut sich in den weiten der Arena um…


Bryan: „Zereo Killer redet immer darüber wie wichtig es ist Respekt voreinander in diesem Business zu haben, doch selber, glaube ich, weiß er nicht einmal wie dieses Wort überhaupt geschrieben wird! Denn wüsste er es, dann hätte er nicht so eine Respektlose und Feige Aktion wie vor 6 Wochen abgezogen und mir aufgelauert um mich dann mitten im Ring vor den Augen der ganzen Welt lächerlich zu machen!“


*YEEEAAAH*


Bryan: „Das ihr das feiert war klar! Denn ihr, die „GFCW-Galaxy“ feiert doch auch nur diejenigen die ganz oben stehen ihr kleinen Erfolgsfans! Aber das ist eine andere Geschichte … Zere Killer hat diese Feige Aktion durchgezogen, weil ich ihn als Pussy bezeichnet habe …“


Bryan setzt das Mikro kurz ab und sieht nachdenklich aus, dann aber setzt er wieder eine ernste Miene auf, die schon fast wütend rüberkommt…


Bryan: „Doch durch deine Aktion hast du mir bewiesen, dass ich richtig lag, denn nur eine PUSSY vergreift sich an wehrlosen Managern und greift sie sich von Hinten um sie dann völlig wehrlos vor allen vorzuführen. Und das nur weil etwas gesagt wurde was dir vielleicht nicht gepasst hat. ACHTUNG … SHOOT: Wenn dir jemand etwas gesagt wird was dir nicht passt, dann bist du im falschen Business mein Freund! Denn in unserem Business bekommt man fast jeden Tag Sachen vor den Kopf geschmissen, die einem nicht gefallen, aber damit muss man Leben können und wenn nicht dann werden die Dinge halt im Ring geklärt, ONE ON ONE, und nicht durch Feige Hinterrücks Attacken!!!“


*BOOOOOH*


*YEEEAAAH*


Gemischte Reaktionen auf das Gesagte gehen durch das Publikum…


Bryan: „Und jetzt habe ich nur noch eines zu sagen, zu dir Zereo Killer: Heute Abend ist der Abend an dem deinem Dasein ein Ende bereitet wird. Heute Abend wird deine Legacy in Schutt und Asche gelegt! Und es ist mir nun eine Ehre den Mann anzukündigen, der dir heute deine Grenzen aufzeigen wird! : ER IST „THE MAN“! ER IST DER KÖNIG DER GFCW. ER IST EIN OUTLAW! ER HAT DEN RÜCKEN IN V-FORM! ER GIBT EINEN FICK AUF DAS GESAMTE ROSTER UND HOLT SICH … HEUTE … ZEREO SEINEN RÜCKEN! LADIES AND GENTLEMAN … PPPPPLLLLLAAAAAYYYYYEEEEERRRRR“


*BOOOOOH*


Doch ehe hier die Musik von Player anfängt wird die gesamte Entrance Bühne erleuchtet und auf der Bühne stehen 50 Cent und Chris Brown!


50 Cent: „BERLIN! We are her tonight to play a man to the ring who is going to kick ass tonight! It is my Honor to introduce to you … „THE MAN“!“


Und nach diesen Worten ertönt nun endlich Player`s Entrance Song, live vorgetragen von 50 Cent und Chris Brown!



I came in the world cryin' and fussin'
Nigga, we ain't have nothin'

Every ghetto I know the same
We trying to make a little change

Preacher man come around talkin'
I don't wanna hear it, keep walkin'

I'mma put the powder in the pot
Whip it 'till I'm pullin' off a lot

Imagine when I pull it off the lot
New shit come without a top

Once I'm on I ain't never gon' stop
Bitch, I'm on, I ain't never gon' stop


I'm the man, I'm the man, I'm the man
I'm the man, I'm the man, I'm the man


Normalerweise würde nach diesem Part des Songs nun Player die Arena betreten, doch es erscheint niemand!


Der Song ist nun fast beim Refrain und es ist immer noch kein Player in Sicht. Das Publikum wird schon ungeduldig… Doch kaum setzt der Refrain ein wird ein Spotlight auf das Ende der Entrance Rampe geworfen und aus dem Boden nach oben kommt nun Player gefahren!


*BOOOOOH*


Player, gekleidet in seinen Standard Wrestling Klamotten, die am heutigen Abend in Gold-Weiß erstrahlen, steht mit Blick auf den Boden gerichtet wie angewurzelt da. Sein schwarzes T-Shirt trägt die Aufschrift „4-0 … Incoming“ vorne und Hinten „2014 A.B.K. – 2015/16 Rider – 2017 Zereo Killer“.


Nachdem der Refrain durch ist macht sich Player nun auf den Weg in den Ring.


Im Ring angekommen stellt er sich direkt in eine Ecke, richtet den Blick zur Stage und wartet auf seinen Gegner…



No DQ-Match:

Player (/w Bryan) vs. Zereo Killer

Referee: Howard Eagle

Das Match der Ungeschlagenen bei Title Nights kann nun bald losgehen. Einer befindet sich schon im Ring, sein Manager außerhalb. Auch wenn man es ihm ansieht, dass er ein wenig nervös zu sein scheint so weiß er ganz genau, dass sich sein Klient perfekt auf das Match vorbereitet hat.


Die YOU STILL GOT IT – CHANTS verbreiten sich bereits wie ein Lauffeuer durch die Arena, was dem Player absolut missfällt. Wie ein wildes Tier rennt er durch den Ring, starrt in die Crowd, schreit sogar den ein oder anderen Fan an, als plötzlich das Licht ausgeht.


Laute Jubelrufe, nichts Anderes ist mehr zu hören. Ohrenbetäubender Lärm, doch die Halle bleib komplett verdunkelt.



Das Publikum wirkt bereits extrem verunsichert. Unnatürlich lange bleibt es komplett dunkel. Man kann nicht mal die eigene Hand erkennen…

Plötzlich hört man ein leises Zischen. Woher kommt das? Bedrohliche Klänge erklingen aus den Boxen, doch es bleibt dunkel…




WAKE ME UP




Wird durch einen Schallwandler geflüstert… Die Fans beginnen langsam wieder zu jubeln. Scheint sich doch alles zu „normalisieren“ und wir bekommen einen besonderen Zereo Killer Auftritt passend zu Title Nights!?




WAKE ME UP




Dieses Mal etwas lauter… allerdings bleibt die Halle immer noch verdunkelt. Man hört nichts vom Entrance Theme von Zereo Killer. Das Getuschel unter den Zuschauern geht weiter. Wie sich Player oder Bryan fühlen… das wissen wir nicht. Es ist weiterhin stockdunkel…




I WOKE UP!


+


Wie aus dem Nichts wird aus allen vier Ringecken ein riesiges Pyro entfacht und…


Pete: „What the Hell?!?!“

Sven: „Ach du lieber Gott!“


Dank des Pyros ist endlich etwas zu sehen und… Player erschrickt ein wenig und stolpert nach hinten. Im Ring sind mindestens 40 Leute, die sich wie Zereo Killer verkleidet haben! Player geht ein paar Schritte zurück und… nunja… viel Platz zum Bewegen hat er nicht! Er dreht sich um… weitere Zereo Killer – Imitatoren!


Die Halle wird wieder normal beleuchtet und das Publikum kommt aus dem Durchdrehen nicht mehr raus.


Pete: „Ich zähle 42 Zereo Killer!“

Sven: „Wie unfair ist denn bitte das?“

Pete: „Bunt durchgemischt! Jedes Kostüm hatte man im Laufe der letzten fünf Jahre mal gesehen.“

Sven: „Ja, ob man es nun will oder nicht!“

Pete: „Was für eine geniale Idee!“

Sven: „Was für eine unfaire Idee!“


Egal wo sich Player hindreht, er sieht überall das Gesicht von Zereo Killer. Er versucht bei denen durchzukommen, doch es gibt kein Entrinnen. Jeder Versuch wird von mehreren MacKenzie-Double abgewendet und er wird wieder zurück in die Mitte geschubst.


Mit einem Fingerzeig deuten die Fans auf die Auftrittsrampe…


Pete: „Ach du mein eGüte!“


Es kommen weitere Zereo Killer – Double die Rampe runter und verteilen sich rund um das Geviert! Es sind so viele Leute, dass sie gar nicht alle Platz haben, also bleiben sie auch auf der Rampe stehen… Die Zereos, die sich außerhalb des Vierecks befinden, tragen allesamt eine Kapuzenjacke. Die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen und sie bleiben mit gesenktem Kopf stehen…


Sven: „Ist der Echte überhaupt dabei? Oder kneift er und will Player lediglich ein bisschen einschüchtern.“

Pete: „Also ich glaub bei Player funktioniert das Ganze nur ein bisschen, aber sieh dir mal Bryan an! Der fühlt sich absolut unwohl zwischen den ganzen Zereos.“


Simultan erheben die Zereos außerhalb des Ringse die linke Hand, in denen sie ein Mikrofon halten… Dieses wird fallen gelassen. Ein lautes Ploppen ist zu hören.


Player dreht sich im Kreis, weiß nicht, wo er hinsehen soll.


Sven: „Da!!!!!!!!!!!“


Plötzlich, wie aus dem Nichts! Player wird quasi der Boden unter den Füßen weggezogen! Zereo Killer befand sich die ganze Zeit unterhalb des Ringes! Er zieht seinen Gegner in das Loch!!!


Die Zereos bleiben unbeeindruckt im Ring stehen, starren in das Loch. Die Zereos außerhalb gehen ein wenig zur Seite, sodass der Weg zur On Stage frei bleibt.


Pete: „Was zum Teufel sind denn das für Kopfspielchen?“

Sven: „Ist das Match überhaupt schon gestartet?“

Pete: „Hab noch nix davon mitgekriegt, nein.“


Man kann Player schreien hören, doch man sieht noch nichts von den beiden Akteuren dieses Matches… Die Kamera fängt in der Zwischenzeit die unterschiedlichen Zereo-Gesichter im und am Ring ein… als sich dann doch plötzlich etwas tut.


Der scheinbar echte Zereo Killer kommt unter dem Ring hervorgekrochen und… er zieht Player am rechten Bein auch raus.


Player versucht sofort sich loszustrampeln und es scheint ihm zu gelingen. Ein Kick trifft den Magen und Player krabbelt ein bisschen zurück, bis er den Ringrand spürt. Er schaut nach hinten… Egal wo er hinsieht, er wird von tausenden Zereo-Gesichtern angestarrt. Am Mattenrand zieht er sich wieder hoch, rennt auf Zereo Killer zu und… dieser duckt sich und zeigt einen Back Bodydrop!


Howard Eagle schaut auch verdutzt aus der Wäsche. MacKenzie macht das Zeichen, dass dieser das Match nun starten soll… und das macht er jetzt auch!




DING DING DING!!!




Pete: „Endlich! Title Nights, die wichtigste Show des Jahres, hat nun endlich begonnen, so richtig begonnen!“

Sven: „Ja, aber sowas von unfair, das muss man schon sagen!“

Pete: „Was redest du für ne Scheiße? Er hat nen bleibenden Eindruck bei seinen Gegnern und seinen Fans hinterlassen.“

Sven: „Mit einem bitteren Nachgeschmack, weil…“

Pete: „Warum? Es ist ein NO DQ Match!“

Sven: „Aber kein EGAL WO ICH HINBLICK DA STEHT EIN ZEREO KILLER – Match!“


Player ist wieder auf den Beinen, hält sich aber das Kreuz. Er blickt zurück… der Ring immer noch vollgestopft von den ZK’s… der einzige Weg, der sich ihm offenbart, ist in Richtung Backstagebereich. Die ZK’s machen den Weg dorthin frei und… Player nutzt die Gunst der Sekunde. Der Original-Zereo, der als Einzigster das Black & White Illusion Kostüm trägt, nimmt die Verfolgung auf…


Es wird in den Backstagebereich geschalten…


Ein aufgeregter Player ist bereits zu sehen… Endlich – aus seiner Sicht zumindest – ist kein einziger Zereo Killer zu sehen. Er schaut sich um, sieht einen Feuerlöscher.


Wenige Augenblicke später kommt der Mann aus Kalifornien durch den Vorhang und… Player ist sofort da! Ein Schlag mit dem Feuerlöscher!!! Voll daneben, ZK kann sich wegducken, dreht sich um und…


Sven: „Player versucht das Zereo-Feuer zu löschen!“

Pete: „Hahahaha, sehr witzig du Idiot!“


MacKenzie zeigt sich vom Feuerlöscher ziemlich benommen und sieht für den Augenblick nichts.


Player: „Ist es das was du wolltest? Ist das witzig, wenn man nichts sieht!!!“


Nun nimmt er Anlauf und rammt seinem Gegner den Feuerlöscher gegen die Stirn!!! Wie vom Blitz getroffen fällt Mike zu Boden und die schwarz-weiße Gesichtsfarbe wird durch ein quillendes Rot ersetzt… es hat sich bereits jetzt eine Platzwunde an der Stirn geöffnet! Die Fans sind geschockt, damit hatten sie nicht gerechnet.


Player: „Lieber wäre ich blind, als diese Zereo-Gestalten ansehen zu müssen!“


Nun kommt auch endlich Howard Eagle zum Ort des Geschehens und verweist Player daraufhin, dass das Match nur im Ring beendet werden kann. Der Unparteiische wird vom Deutschen zur Seite gestoßen und er zieht den mächtig angeschlagenen Zereo Killer zu sich hoch.


Er schultert diesen, schaut sich um und… sieht diese Tische, die an die Mauer gelehnt sind. Player rennt mit hoher Geschwindigkeit auf die beiden Tische zu…




RUNNING POWERSLAM DURCH DIE TISCHE!!!




Eine sehr harte Aktion. Player steht auf, beginnt zu lachen. Trotz des ziemlich heftigen Ablenkungsmanövers ist es nun er, der das Heft eindeutig in der Hand hat. Die blutrote Farbe ist nun schon tonangebend im Gesicht von MacKenzie…


Player schaut sich um findet eine Leiter. Er baut diese auf und… findet eine zweite Leiter, die er genau gegenüber aufstellt… Doch er ist noch nicht fertig.


Sven: „Was hat er denn vor?“

Pete: „Eine… Glas…platte…“

Sven: „Ach du scheiße! Er findet eine schmale Glasplatte! Glaubst du, war diese für dieses Match vorherbestimmt?“

Pete. „Scherzkeks. Natürlich nicht.“


Player versucht die Glasplatte zwischen den Sprossen der Leitern, die er aufgebaut hat, einzuklemmen. Und das funktioniert tatsächlich! Nun dreht er sich zu Zereo Killer und zieht diesen hoch. Er will MacKenzie auf die Glasplatte legen… doch das lässt er nicht zu. Er wehrt sich mit Ellbogenstößen und kann mit weiteren harten Faustschlägen kontern… Mike hämmert den Schädel gegen die Glasplatte, mehrmals… dann ist es der Deutsche selbst, der sich auf der Ablage befindet... Zereo Killer erklimmt blitzschnell die Leiter… steigt ganz rauf und…


Pete: „Er wird doch nicht…“

Sven: „ACH DU HEILIGE SCHEISSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!“




SHOOTING STAR STOMP VON DER LEITER DURCH DIE GLASPLATTE!!!




Aber Player konnte ausweichen!


Sven: „Ist der bescheuert?!?!? Zum Glück ist Player nochmal runtergekommen!“

Pete: „Aber MacKenzie landete auf den Beinen, er kann direkt weitermachen…“


Player und Zereo Killer stehen sich gegenüber. Hat sich ZK ein wenig beim Knöchel verletzt… Er geht auf seinen Gegner zu, will eine Clothesline zeigen, doch Player duckt sich weg! Er stößt eine der beiden Leitern um. MacKenzie dreht sich um…




GAME CHANGER AUF DIE LEITER!!!!!!!!!!




Pete: „Was für ein harter Aufprall für Zereo Killer! Game Changer auf die Leiter… oh mein Gott!“

Sven: „Ich kann es auch nicht glauben! Das Match ist grademal ein paar Minuten alt und sie haben sich schon gegenseitig vollkommen zerstört.“


Instinktiv dreht Player mit einem schmerzverzerrten Gesicht seinen Gegner um und legt sich auf ihm drauf… er will einen Pinfall ansetzen, scheint im Augenblick aber vergessen haben, dass sie sich nicht im Ring befinden…


MacKenzie liegt leblos auf der mitgenommenen Leiter. Player hält sich das Kreuz, dieser Aufprall war natürlich auch für ihn kein leichtes Zuckerschlecken… doch er kann sich auf die Beine kämpfen und hilft nun Mr. #ISGI hochzukommen.

Er nimmt Mike in den Schwitzkasten und humpelt in Richtung Vorhang…


Kurz bleibt er stehen… was wird ihn wohl wieder im Ring erwarten? Ihm sind die unzähligen Zereos eingefallen… Überlegt er es sich anders? Geht’s doch nicht zum Ring…


Er hat zu lange überlegt. Der Kalifornier kann sich aus dem Schwitzkasten rauswinden, greift blitzschnell in seine Hosentasche und bringt einen Schlagring zum Vorschein.


Pete: „Ach du meine Güte!“

Sven: „So einer ist er also! Ich wusste es schon immer, dass er ein unfairer Spieler ist!!! Und ich meinte mit Spieler nicht den Player.“

Pete: „No Dq, du Vollpfosten!“


Player dreht sich um und kassiert einen Schlag mit dem Schlagring auf die Stirn!!! Er torkelt zurück, sie entfernen sich wieder vom Vorhang, der zum Ring führen würde… Zereo Killer rennt auf Player zu und… Ein weiterer Treffer auf der Stirn mit dem Schlagring aus vollem Lauf!


Player geht zu Boden, auch bei ihm öffnet sich nun eine Platzwunde! ZK fällt auch zu Boden. Zu sehr ist er noch von diesem Game Changer angeschlagen… Sie liegen beide im Backstagebereich nebeneinander auf dem Boden… Die Kamera fängt ein, was die Beiden schon gemacht haben… Ein Feuerlöscher, zwei Leitern, eine Glasplatte, kleinere Blutlachen… und die Show hat erst begonnen!


Sie bleiben lange nebeneinander liegen, dann ist es aber MacKenzie, der sich versucht wieder aufzurappeln… Er krabbelt zu Player… und haut ihn nochmal eine mit dem Foreign Object rein! Der Schlagring wird entfernt und weit weg geworfen… Mithilfe der Treppen, die sich neben ihm befinden, versucht er, wieder auf die Beine zu kommen… und zieht Player gleich mal zu ihm… Er steigt mit Player die Treppen hoch und sie gehen durch die Tür… der Kameramann eilt hinterher…


Plötzlicher Szenenwechsel.


Die Kameras in der Arena werden eingeschaltet. Es werden die Fans gezeigt, die bei dem Match schlicht und einfach nur ausrasten. Was auch aufgefallen ist… die Zereos im und am Ring sind alle verschwunden. Plötzlich, mit einem Fingerzeig deutet ein erster Fan in eine Ecke der Arena.


Etwas links oberhalb der aufgebauten On Stage Arena sieht man plötzlich Zereo Killer und Player… MacKenzie prügelt auf seinen Gegner ein.


Sven: „Oh Gott, ich weiß genau, wo sie sich befinden.“

Pete: „Wo denn?“


Wieder ein Kamerawechsel. Der Kameramann, der die beiden Profiwrestler verfolgt hat, hat es auch über die Treppen samt Arbeitsgerät geschafft. Sie befinden sich in einem kleinen Raum, der, egal wo man hinsieht, von tausenden Knöpfe, Schalter und Hebel bedeckt ist. Ein GFCW Mitarbeiter befindet sich auch an Ort und Stelle, der wird aber just in diesem Augenblick vom blutenden Zereo Killer verschickt.


Sven: „Die befinden sich bei Olaf! Der Mann, der für die Einzugsmusiken und für die Pyrotechnik verantwortlich ist!“


Zereo Killer macht Krach und will das Publikum hören! Sie jubeln zurück. Zereo Killer hämmert den Schädel von Player gegen mehrere verschiedene Knöpfe! Mit jedem „Treffer“ wird irgendwo am Ring ein Feuerwerk ausgelöst!


Pete: „Ach du heilige Scheiße! Alle werden auf Zereo Killer sauer sein, wenn das Pyro jetzt schon verbraucht wird.“

Sven: „Das ist sein kleinstes Problem! Player wehrt sich mit einem Ellbow und trifft Zereo Killer genau an der Nase!“


MacKenzie torkelt zurück. Player schüttelt den Kopf, wischt sich das Blut so gut es geht von der Stirn! Er stürmt humpelnd auf Zereo Killer zu und… die Clothesline geht ins Leere! Der Kalifornier spürt weiß, dass er nicht weiter zurück kann. Die Systeme und Computer, welche das Pyro steuern, befinden sich genau hinter ihm… Player rennt nun richtig auf Zereo Killer zu… MacKenzie duckt sich abermals…


Die Fans reißt es von den Sitzen!!!


Pete: „ACH DU VERDAMMTE HEILIGE SCHEISSE!!!“


Bryan rennt vom Ring weg und läuft zur On Stage!!! Er geht auf die Knie und schüttelt vehement den Kopf!!!




BACK BODYDROP VON ZEREO KILLER!!! PLAYER FLIEGT ÜBER DIE SCHALTSYSTEME DRÜBER, STÜRZT AB UND LANDET NEBEN DER AUFTRITTSRAMPE!!! ER KRACHT DURCH DIE HALBE EINRICHTUNG!!!!!!!!




In der Halle ist es mucksmäuschenstill geworden.



Doch dann erhebt sich Zereo Killer, steigt auf die Systeme und blickt nach unten auf sein angerichtetes Werk… Er fasst sich ein Herz… Er scheint noch nicht fertig zu sein…


Zereo Killer: „THE END IS HERE!!!“


Er nimmt Anlauf und…


Sven: „Nein oder?“




SWANTONBOMB ÜBER DIE SCHALTSYSTEME HINWEG! ER LANDET AUF PLAYER!!!! DER REST DER AUFBAUTEN AUF DER LINKEN SEITE DER AUFTRITTSRAMPE STÜRZT IN SICH ZUSAMMEN!!!




HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!





Sven: „Sind die Beiden komplett bescheuert? Jetzt mal ernsthaft… sie zerstören die halbe Einrichtung, die die GFCW Mitarbeiter mühevoll in stundenlanger Arbeit aufgebaut haben, damit der PPV auch optisch was hermacht.“

Pete: „Ich… ich weiß nicht was ich sagen soll…“


Bryan versucht seinen Schützling aus den Trümmern rauszuziehen, doch er schafft es nicht… zumindest nicht alleine. Viele Rettungssanitäter nähern sich dem Ort des Geschehens. Es dauert ziemlich lange, bis sämtliche Trümmer von den beiden Athleten entfernt sind. Zwei Tragen sind auch schon hergerichtet und sie werden separat an diese geschnallt… Bryan, der natürlich bei Player bleibt, wird schon wegtransportiert… dicht hinter ihnen auch Zereo Killer…


Das Match…


Pete: „War dies das Ende des Matches…?“

Sven: „Na klar, was solls denn sonst sein?“

Pete: „Haben wir eigentlich besprochen, dass mit diesem Match eine Ära zu Ende geht? Die Ära des Howard Eagle?“

Sven: „Ach stimmt, das hatten wir ganz vergessen! Neben all diesen ganzen Strapazen, die uns die Beiden hier aufgetischt hatten… Mit Howard Eagle verlässt uns ein ganz Großer in der GFCW…“

Pete: „Nur leider, dass das Matchende eines Howard Eagles unwürdig ist…“

Sven: „Vielleicht kommen wir später nochmal dazu uns zu äußern!? Aber nun müssen wir uns mal den Ort der Zerstörung ansehen… Mensch Gott, was haben die sich hier wohl geleistet?“

Pete: „Schier unglaublich…“


Es ist merklich ruhig in der Halle geworden. Haben sich die Beiden hier ernsthaft verletzt? Wäre auch kein Wunder wenn man bedenkt, was da gerade passiert ist…




Wen hat man eigentlich in den letzten Wochen noch vermisst? Richtig! Tyler. Und Daniel. Und die GFCW-Tagteam-Titel. Aber wo stecken die eigentlich? Hier sind Aufnahmen, die vielleicht zeigen, wo sie stecken….aber am Anfang bleibt das Bild dunkel. Wird man hier veräppelt? Vielleicht, doch dann taucht ein Funken auf, ein Streichholz wird benutzt um eine Kerze anzuzünden und schließlich sieht man die beiden AwA-Mitglieder im Halbdunkel. Gut sind beide zu erkennen; Daniel an den leicht rötlichen Haaren, Tyler am Stoppelbart, der diesmal nur ihn, nicht aber den Bruder ziert.

„Title Nights. Jahreshöhepunkt. Der Moment, auf den die ganze GFCW hinarbeitet. Die großartigsten Fehden werden hier beendet, aber auch manche für das kommende Jahr eingeläutet!“

Das war eindeutig Daniel, der da gesprochen hat, aber Tyler ist bemüht, ihm da in Nichts nachzustehen.

Tyler: „In den letzten Wochen haben wir trainiert wie die blöden! Haben uns reingehängt und dafür vielleicht manches Mal die GFCW-Galaxy im Stich gelassen. Aber das hat einen Grund!“

Die Kamera schwenkt wieder zu Daniel, der im Dunkeln richtig unheimlich wirkt. So bei Licht besehen schaut der Legendensohn ja eher harmlos aus.

Daniel: „Wie ihr alle wisst, war ich Mitglied des Fight Club. Und tief, ganz tief im Innern, bleibt man das für alle Zeit! Wer mich zuletzt gesehen hat, der weiß das! Ich habe viel von den beiden, besonders Drake gelernt, weil man immer von den Besten lernen soll! Das habe ich verinnerlicht und erst von meinem Vater, dann vom Fight Club gelernt!“

Die Kamera schwenkt leicht in den Hintergrund, wo Tyler ansatzlos in die Luft springt – sicher über einen Meter hoch. Es folgt der Schwenk auf die wirklich beeindruckenden Waden des vierunddreißigjährigen, ehe Daniel weiterspricht.

Daniel: „Seht ihr diese massiven Beinmuskeln? Tyler kann in jeder Ecke des Ringes stehen und eine andere Erreichen. Sie sind wie Sprungfedern oder wie ein Katapult, das jederzeit für Entlastung sorgen kann. Uns wurde in den letzten Wochen öfter zugetragen, wir würden die Demon Knights nicht ernst nehmen. Würden die GFCW nicht ernst nehmen.“

Daniel sieht nachdenklich zu Tyler und fährt sich mit der Hand durch die Bartstoppeln. Dann bricht es aus ihm heraus.

„SEIT FAST DREI JAHREN REISSE ICH MIR MEINEN VERDAMMTEN ARSCH FÜR DIE GFCW AUF!!“

Ein Schnaufen, dann wird Daniel leiser.

Daniel: „Und was passiert? Nichts davon wird honoriert! Ich war Intercontinental Champion, aber JEDER, wirklich JEDER hat danach gesagt, das sei nur wegen Dad! Das stinkt mir! Und auch die Tagteam-Titel haben wir uns reell erarbeitet! Tyler hat verdammt hart gearbeitet, aber was passiert? Wieder ist man der Meinung, wir hätten diesen Titel zugeschustert bekommen! Niemand sieht und respektiert, wie hart wir dafür gearbeitet haben!“

Daniel schnauft erneut aus, während Tyler sich langsam aus dem Hinter- in den Vordergrund schiebt, den Kopf leicht gen Boden gesenkt, so dass es nahezu unmöglich ist, in sein Gesicht zu sehen, das die Spuren aus fast zwanzig Jahren Wrestling trägt. Tyler spricht leise, aber dennoch gut verständlich.

Tyler: „Ich habe lange überlegt, ob ich das noch will. Leistung bringen, die dann ohnehin nicht anerkannt wird, weil Du der Sohn eines großartigen Vaters bist. Aber es ist dieses Feuer in mir, das lodert! Und das verdammt noch mal hinauswill. Deshalb liefere ich, wann immer ich im Ring stehe, ab! Deshalb brenne ich ein Feuerwerk ab und versuche, das Bestmögliche aus mir rauszuholen! Aber das wird nicht gewürdigt.“

Daniel ist es, der wieder das Wort übernimmt und im Gegensatz zu seinem Bruder in die Kamera blickt, so ernst hat man den jungen Mann selten gesehen!

Daniel: „Deshalb werden wir ein Exempel statuieren! Und den Demon Knights ein für alle Mal die Grenzen aufzeigen, den Unterschied zwischen gut und sehr gut definieren! Und eine Ära des Tagteam-Wrestlings in der GFCW prägen!“

Auch Tyler hebt wieder den Kopf, legt seinem Bruder den Arm über die Schulter und sieht ziemlich stolz aus.

Tyler: „Die Animals with Attitude werden dieses Gold hier…“ zeigt auf die Tagteamtitel; „….nie mehr abgeben! Es wird viele kläglich scheiternde wie die Demon Knights oder auch Big Rig geben, aber niemanden, der uns auf Dauer bezwingen kann! Holla-he!“


Das letzte scheint etwas wie ein Kampfruf gewesen zu sein, denn Daniel wiederholt diesen noch mal und beide heben schließlich analog die Tagteam-Titel in die Höhe, um noch einmal zu demonstrieren, um was es heute, bei Title Nights 2017, geht!



Der Kraftraum in der mittlerweile schon ganz gut frequentierten Mercedes-Benz-Arena in Berlin. Die meisten Aktiven befinden sich in ihren Umkleiden. Manche geben vielleicht noch Interviews oder sind auf Konfrontationskurs mit einigen Groupies.

Und Johnboy Dog?

Der Commissioner der GFCW hat sich mit einem Tanktop und einer dunklen Jogginghose in den Kraftraum der Arena verzogen und stimmt dort einige Gewichte. Es klonkt und klankt hier herum, jedesmal wenn die schweren Scheiben nach oben und wiederum nach unten wandern. Die Kamera scheint den Routinier dagegen nicht zu stören, es ist als gehöre sie zum täglichen Leben dazu – was ja auch stimmt.

Schließlich aber scheinen es für den Moment genug an Gewichten zu sein und mit einem Seufzen langt der Mittfünfziger nach dem Absenken der Stange nach dem Handtuch. Unter dem Tanktop zeichnen sich immernoch reichlich Muskeln ab, wenngleich der Oldtimer nicht mehr so definiert ist wie früher – kein Wunder, in den Jungbrunnen ist auch ein Johnboy Dog nicht gefallen. Schließlich erhebt er sich und nippt an der Flasche, in der sich mit Sicherheit ein Elektrolytgetränk verbirgt. Die Bierflaschen bleiben Michael Payne überlassen, der erfahrene JBD macht das lieber professionell.

„Hier ist er also, der Tag aller Tage am Ort aller Orte. Title Nights. Berlin.“

JBD nimmt einen weiteren Schluck aus der Plastikflasche und schaut seitlich an der Kamera vorbei, die sogleich mitschwenkt. An dem Flipchart unweit des Gerätes hängen Bilder. JBD’s Söhne, der Rest der Familie…und ja, auch Michelle findet sich hier noch. Eben jene Michelle die in zwanzigsiebzehn für viel Unmut gesorgt hat und den alten Hund allein ließ.

„Zweitausendsiebzehn war ein interessantes, ein spannendes Jahr. Hier wie dort. Ich bin als Champion in’s Jahr gegangen, aber scheinbar hat die GFCW-Galaxie das bereits wieder vergessen. Anders ist es nicht zu erklären, dass man mich in meinem Kampf gegen Steve Steel als Außenseiter sieht. Natürlich ist Steve nicht zu unterschätzen. Er hat Muskeln, so langsam bekommt er auch Routine. Und er hat Percival Addams. Nicht zu unterschätzen, der kleine, dicke Mann.“

JBD beginnt, sich die Handgelenke zu tapen. Das hat man bei ihm mittlerweile ziemlich oft gesehen, so dass es vermutlich niemanden mehr verwundert. Und dennoch hat das etwas ruhiges, in sich gekehrtes. Für den Moment schweigt er auch und die Kamera scheint sich nicht sicher, ob es sich lohnt, draufzubleiben. Aber Sekunden später erweist sich dieser Umstand als richtig.

„Berlin war lange Jahre meine Heimat, viele wissen das. In der FWF habe ich hier über fünf Jahre die Knochen hingehalten, damals mein Comeback gegeben. Und ich bin danach meistens am Ball geblieben, wenn der Körper es zuließ. Doch was, wenn eben dieser Körper irgendwann sagt, ich will nicht mehr? Jeder hat meine lädierte Schulter gesehen und gesagt „Nun isses vorbei“. Und ich bin doch immernoch dazu. Würde ich mich nicht fit fühlen, würde ich nicht gegen Steve Steel, dieses Paket aus reinen Muskeln, in den Ring steigen und um meinen Posten kämpfen. Immerhin kämpfe ich darum und schenke nicht einfach kampflos her. Das wäre nicht ich.“

Es folgt ein weiterer Blick auf den Flipchart, das Bild der Söhne wird eingefangen.

„Auch Tyler und Daniel sind heute in der Bringschuld. Ich habe die Kritik in den sozialen Netzwerken gelesen und zur Kenntnis genommen, aber ich weiß, dass sie auch so heute alles tun werden, Title Nights als Champions zu verlassen und dem Tagteam-Titel eine Würde zu verleihen, die Seiner gebührt.“

JBD schnauft. Immerhin hat er heute wohl einen der wenigen Tage, an denen er nicht pausenlos rot anlaufen muss, weil ihm Menschen auf den Sack gehen, obwohl es unnötig erscheint.

„Meine Aufgabe wird sein, das Beste herauszuholen. Ich würde sogar, da bin ich ehrlich, eine Verletzung in Kauf nehmen, um gegen Steel zu gewinnen. Und danach…..danach meine fünf Minuten mit Percival Addams zu bekommen, dessen dreckige und fistelige Lache ich nicht mehr hören und sehen will! Wenn ich mit Steel und dann mit Percy fertig bin, hilft auch kein Rick Murk mehr, kein Rider. Dann ist Polen offen und ich werde Addams die härtesten fünf Minuten seines jämmerlichen Lebens geben! Und dann…..dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, ja sogar gigantisch, dass Addams keinen Fuß mehr in MEINEN RING setzen kann! Weil ich ihm die Fähigkeit nehmen werde, dies zu tun! Das klingt brutal…und ja, das ist es! Denn ich habe die Schnauze voll von dem ewig gleichen Geleier! Und dann? Dann wird die GFCW ein großartiges 2018 erleben!“

JBD wirkt zuversichtlicher, erhebt sich schließlich und schafft es, den eigenen Bizeps zu küssen, auch wenn die Wunde dabei mitten in die Kamera gehalten wird.

„An mir hält alles….aber hält auch der Käfig dem stand, was passieren wird? Heute ist nicht der Anfang vom Ende….nein. Heute ist der Anfang meiner persönlichen Ewigkeit!“

Sekunden später ist JBD aus dem Bild verschwunden und die Kamera fadet aus.



Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.



Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.


Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."


Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.


Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."



Pete: „Nun geht’s weiter im Programm. Als nächstes erwartet uns das Tag Team Title Match zwischen den Demon Knights und den Animals with Attitude… Das wird mit Sicherheit eine spannende Auseinandersetzung, denn…

Sven: „Moment mal.“

Pete: „Was ist los, Sven?“

Sven: „Ich krieg grad was aufs Ohr…“

Pete: „Ach Gottchen… hab ich das richtig verstanden?“

Sven: „Ja! Das Match muss fürs Erste ein bisschen nach hinten verschoben werden, es tut sich etwas Wichtiges im Backstagebereich!“


Sven deutet auf den Titantron und dieser macht auch schon auf sich aufmerksam. Eine kleine Aufschrift links unten im Eck zeigt, dass sich die folgenden Bilder grade LIVE abspielen!



No DQ-Match:

Player (/w Bryan) vs. Zereo Killer

Referee: Howard Eagle


Wir sehen einen Krankenwagen, der gerade die Halle verlassen will… Die hinteren Türen werden aufgestoßen und Zereo Killer und Player prügeln sich anschließend auf offener Straße!!!


Pete: „Ich glaubs nicht!!!“

Sven: „Ähm… was geht denn hier ab!?! Ich traue meinen Augen nicht!“


Blutüberströmt, absolut am Ende ihrer Kräfte, sie werden nur noch von ihrem gegenseitigen Hass angetrieben… doch das reicht, dass sie nicht ins Krankenhaus müssen! Player und Zereo Killer prügeln sich vor der Halle!


Player: „Wir bringen das heute zu Ende!“


Hört man den Deutschen schreien und sie stolpern in Richtung Mercedes Benz Arena zurück…


Player whipped Zereo Killer gegen eine der zahlreichen Eingangstür dieser großen Arena. MacKenzie kracht volle Kanne dagegen, torkelt ein bis zwei Schritte benommen auf seinem Gegner zu. Player nimmt Anlauf und…




SPEAR!!! SPEAR!!! SPEAR!!! DURCH DIE TÜR DER EINGANGSHALLE!!!!!!!!!




Pete: „Verdammter Mist, ich glaubs nicht, echt nicht!!!“

Sven: „Muss die GFCW für den Schaden an der Halle gradestehen?!“


Im Hintergrund sieht man Bryan, der hektisch dahergerannt kommt… Er versucht auf Player einzureden, dass das heute keine gute Idee mehr ist. Er ist verletzt, sein Gegner ist verletzt, wie soll das nur weitergehen?


Player ist wild entschlossen, dass das Match heute zu Ende gehen muss. Es muss eine Entscheidung her.


Der Deutsche humpelt auf die Kamera zu, die direkt auf ihn strahlt.


Player: „Ich… ich prügle Zereo Killer zurück in den Ring. Gnade euch Gott, wenn ich keinen Referee krieg, damit wir das Match beenden können!“


Pete: „Ich bin… ich weiß nicht was ich sagen soll?!?!“

Sven: „Ist dieser Player eigentlich irre?“

Pete: „Die Beiden werfen den ganzen Showplan durcheinander…“

Sven: „Sieh dir das an! Player prügelt den Killer in Richtung Ring! Dort waren sie heute schonmal. Sie kämpfen sich grade durch die Katakomben, wo sie zuvor schon für Zerstörung gesorgt haben.“

Pete: „Nunja, Player ist Derjenige, der die Initiative ergreift… Zereo Killer muss Nehmerqualitäten beweisen!“


Die Fans springen auf, als sie Zereo Killer in Richtung On Stage stolpern sehen. Auf allen Vieren krabbelt er auf der Auftrittsrampe in Richtung des Ringes! Die YOU STILL GOT IT – CHANTS werden immer lauter…


Player humpelt hinterher. Sein wild entschlossener Blick treibt ihn allerdings voran! Er hat irgendwo einen Stuhl aufgegabelt. Mit diesem geht er auf Zereo Killer los und hämmert diesen auf den Rücken! Ein lauter Aufschrei lässt uns nur erahnen, wie groß die Schmerzen sein müssen.


Ein weiterer Stuhlschlag trifft die Rückenpartie und MacKenzie kann sich nicht mehr auf den Knien halten… Er bricht zusammen und liegt fast regungslos da… Der Stuhl wird in die Zuschauermenge geworfen, auch nicht ungefährlich! Aber Player schert sich einen Dreck um die Leute. Er wird ausgebuht, dennoch kann niemand verhindern, dass er sich ein Mikrofon schnappt.


Player: „Das…“


Bryan ist hinter ihm. Der Manager hat sich ein Handtuch besorgt, sodass Player sich das Blut aus sein Sichtfeld wischen kann.


Player. „Das soll euer Held sein? Das soll Derjenige sein, der Title Nights bisher niemals als Verlierer verlassen hat?“


MacKenzie hört diese Worte. Schwach öffnet er seine Augen, versucht sich aufzurappeln… Er ist wieder auf den Knien, fällt aber schon wieder fast nach vorn und… kann sich aber noch mit seinen Händen abstützen…


Player: „Ich will einen Referee, sonst prügel ich ihn solange, bis ihm nicht mal mehr seine eigene Tochter erkennt!!!“


Er wartet kurz, atmet tief ein und aus wie ein wildes Tier… doch es tut sich nichts… Das Mikrofon wird wutentbrannt auf den Hallenboden geworfen. Seine Aufmerksamkeit gehört Zereo Killer… Er rennt auf ihn zu und…




PLAY STRIKE!!! PLAY STRIKE!!! PLAY STRIKE!!! VOLL DURCHGEZOGEN!!!




Das Blut spritzt, leicht überspitzt gesagt, Fontänen mäßig aus Zereo Killers Mund… Das laute Buhen der Fans wird durch den Punt Kick im Keim erstickt…


Wie ein Verrückter verlangt Player nach dem Mikrofon… Bryan eilt hinterher und gibt es ihn…


Player: „Wenn kein Ringrichter kommt… mach ich weiter… und weiter… und weiter… und weiter…“


Wieder schaut er sich um und… es kommt keiner!


Der Deutsche humpelt in den Ring und entert diesen…


Sven: „Für Zereo Killer gibt’s keine guten Nachrichten, dafür aber für den Ring selbst… das Loch, aus dem ZK gekrochen ist, wurde repariert!“

Pete: „Aber wer repariert Zereo Killer?“

Sven: „Was zur Hölle hat denn Player vor?“


Player bearbeitet eine Ringecke… Er entfernt die Polsterungen, löst die Seile, sodass lediglich der Pfosten noch drangemacht ist. Das dauert natürlich, aber er hat alle Zeit der Welt, denn Zereo Killer befindet sich im Land der Träume…


Plötzlich tut sich was auf der Auftrittsrampe.


Pete: „Azrael, unser Security Chef, befindet sich auf der Rampe! Mit ein paar Sicherheitsleuten! Das ist die richtige Entscheidung… jemand muss was dagegen tun, damit der Irre nicht den Ring auseinandernimmt, damit die Show wieder normal weitergehen kann…“


Bryan: „Das ist nicht das, was mein Klient wollte! Er will einen Ringrichter!!!“


Player hat derweil den Ringpfosten gelöst und diesen ins Geviert gelegt.


Azrael und seine Gefolgsleute nähern sich den beiden GFCW Superstars… Plötzlich geht der Titantron an…


Die Fans beginnen zu jubeln… es ist… tatsächlich… Er ist es!!! Man sieht, wie Howard Eagle sich sein privates T-Shirt in bester Hulk Hogan Manier zerreißt und drunter ein Referee-Shirt zu sehen ist!!!


Howard Eagle: „Das war mein letztes Match, und das bringen wir jetzt zu Ende!!!“


Großer Jubel bei den Fans, ein teuflisches Grinsen im Gesicht von Player, der sich Zereo Killer bereits schnappt und bereit ist, dem Ganzen ein Ende zu setzen…“



Pete: „Ich glaubs nicht! Er kommt nochmal zurück!“

Sven: „DAS, mein lieber Freund, ist die richtige Lösung! Nicht Azrael! Zumindest nicht in diesem Falle!“


Während Pete und Sven heftig miteinander diskutieren, rastet das Publikum aus, als Howard Eagle tatsächlich zurückgerannt kommt und sich durch die Security-Barrikade zwängt! Er entert vorsichtig den Ring, oder zumindest das, was vom Ring übrig geblieben ist! Ein bisschen stößt er die losen Ringseile zur Seite… und… er läutet das Match nochmal an!


Der Zeitnehmer wartet einen Augenblick… doch dann zuckt er mit den Achseln und…




DING DING DING!!!“




Wahnsinnig großer Jubel bricht aus, denn das Match geht nun weiter! Unter großen Schmerzen zieht Player Zereo Killer zu sich hoch und schultert diesen… Ein diabolisches Lachen ist zu erkennen…





Sven: „Oh mein Gott!!!“

Pete: „ZEREO KILLER HINRICHTUNG!!!“




PLAYIN EXTINCTION!!!


NEIN!!!!!



Pete: „Irgendwie schafft es MacKenzie auf den Beinen zu landen!!!“

Sven: „Harter Schlag in den Nackenbereich!“

Pete: „Zereo Killer steht hinter seinen Gegner!“

Sven: „Player wird geschultert, aber mit allerallerletzter Kraft und…“




THE BIG HIT 2.0 AUF DEN RINGPFOSTEN!!!!!!!!!!!!




Sven: „Oh mein Gott!!“

Pete: „PLAYER HINRICHTUNG!!!!“



Ein Raunen geht durch die Zuschauerreihen… es bleibt ruhig, als sie sehen, dass sich keiner nach dieser Aktion bewegt… Howard Eagle checkt beide Kontrahenten… kämpft mit sich selbst… war es ein Fehler, das Match nochmals anzuläuten?!?! Doch dann… ein Zucken im rechten Arm des Killers… Seine Fans treiben ihn mit seinen Sprechchören voran…




YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!


YOU STILL GOT IT!!!




Er hats drauf! Vor allem in diesem Moment beweist er seine Nehmerqualitäten. Mit den letzten Kräften wird Player auf den Rücken gelegt… Aber der Pinnfall ist somit noch nicht geschafft… Ganz schwach hebt er seinen Kopf… Sein Ziel liegt direkt vor ihm, blutüberströmt – genau wie er selbst… Er hebt den rechten Arm, macht einen halben Krabbelschritt vorwärts… und lässt seinen rechten Arm fallen.. Der Arm landet auf der Brust von Player… ein Pinnversuch?


Howard Eagle macht das, was er am Besten kann… ein letztes Mal…




ONEEEEEEEEEE




…………………




TWOOOOOOOOOOOOOOO




………………………..




THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEE




DING DING DING!!!!!!!!!!!!!!




Dass das Match hier zu Ende ist war kein großes Geheimnis. Zereo Killers Musik ertönt… Doch keiner der Kontrahenten kann sich bewegen, Zereo Killer schafft es nicht, seinen Sieg auszukosten. Er bleibt der Title Nights Ungeschlagene. Er hat das Match allerdings nicht gewonnen… sondern er hat überlebt!



Und mit Howard Eagle, der nochmals vollsten Einsatz zeigte, verabschiedet sich heute ein ganz Großer der GFCW!




Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht.

Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum

Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken.

Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.


Er sieht eine Coca Cola Zero Dose.

Mit einem Zisch wird diese geöffnet.


WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“


Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.


WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“


Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.




ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?




Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild.

Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.


DAS IST ZEREO COLA!!!


0% ZUCKER,

ZEREO GESCHMACK!!!




Tag Team-Title Match:

Demon Knights (Rider McKnight & Rick Murk) vs. Animals with Attitudes (Daniel & Lonesome Tyler) (c)

Referee: Peter Cleven


Evanescence „Bring me to Life“ schallt aus den Boxen und die GFCW-Galaxie weiß, was das bedeutet: Rider ist auf dem Weg zum Ring! Und weil es hier um die Tagteamtitel geht, ist er nicht alleine, sondern hat Ricky Murk dabei, der ausgesprochen fit und fokussiert aussieht! Und ohne großes Tamtam geht es in Richtung Ring. Murk macht nichts, während Rider einige böse Worte an vereinzelte Fans richtet. Dann aber ist der Ring erreicht und man macht sich ein wenig fit, bis es Zeit für die amtierenden Tagteam-Champions wird.

Es folgt eine kurze Pause, in der sich die Demon Knights schon einmal warmmachen. Und ein vollkommen neues und irgendwie doch altes Theme erklingt. Offenbar sind nun auch die AwA auf dem Retro-trip….



Sehr retro, was die beiden da machen – und auch das Outfit erinnert eher an die Achtziger! Tanktops und Sportshorts sind es, die neben normalen Turnschuhen die beiden Legendensöhne zieren. Doch beide sind fokussiert und auch Tyler hüpft nicht etwa zum Ring, sondern klatscht mit so vielen Fans ab, wie nur eben möglich. Im Ring angekommen sind die Turnbuckles an der Reihe und werden beklettert, um noch ein wenig mit den Titeln zu posen. Dann aber zeigt Peter Cleven an, dass er starten will. Los geht’s!

DING DING DING

Und damit geht es auch schon in den Ring! Kurze Beratung bei den Demon Knights und schließlich ist es Rider, der das Match startet. Bei der AwA ist es Tyler, der sich zuerst in den Ring traut. Kurz umkreisen sich die Beiden, ehe es Rider ist, der den ersten Vorstoß wagt und Tyler in den Tie-up nötigt. Ab geht es in die Ringecke für Tyler, dem seine unfassbare Beinmuskulatur hier nicht wirklich etwas nützt. Rider hebt die Arme, provoziert die Fans ein wenig und kickt schließlich in den Bauch des ältesten Legendensohnes. Der zuckt zusammen, sackt herab und wird das Opfer einiger harter Stomps. Schließlich geht der Referee dazwischen und ermahnt Rider hier. Der macht einen Moment lang Pause, hilft Tyler dann unsanft hoch und befördert ihn in die eigene Ecke, wo das Klatschen des Tags mit dem DoD deutlich hörbar ist. Der junge Ricky Murk betritt den Ring und nachdem Rider Tyler in die Seile geschickt hat, wird jener bei der Rückkehr mit einem krachenden Big Boot begrüßt. Rider verlässt den Ring und Murk covert….






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...kickout!

Pete: „Guter Auftakt hier von den Herausforderern. Die Animals müssen hier wirklich alles reinlegen.“
Sven: „Bleibt abzuwarten, ob das reicht. Bisher war das nämlich nichts.“


Schnell ist Tyler wieder auf den Beinen, wird aber sofort mit einer harten Clothesline auf den Boden der Tatsachen zurück geschickt. Etwas hilflos schaut er da zu seinem Bruder. Daniel dagegen versucht, die Fans zu animieren, die sich auch nicht lange bitten lassen. Schnell wird für Tyler gechantet, als Murk einen Sleeperhold ansetzt. Tyler ist da recht nah am Seil und erreicht es nach kurzem Gezerre. Murk wird angezählt, nutzt aber die vier Sekunden gut aus.

Mit einem Ruck landet Tyler auf der Matte und bekommt von Murk einen krachenden Legdrpp eingeschenkt. Am linken Arm wird Tyler in die Ringecke der Heels gezogen, wo Murk recht schnell mit Rider wechselt. Der kommt in den Ring und zeigt einen Double DDT unter tatkräftiger Mithilfe des ausgewechselten Ricky Murk.


Daniel feuert indessen immernoch die Fans im weiten Rund an. Die sind auch weiter mit Elan bei der Sache, doch Tyler muss ein einen Vertical Suplex von Rider fressen! Daniel untermalt seine Anfeuerung nun mit wildem Rumgehopse. Rider versucht, Daniel zu provozieren, der auch gleich in den Ring stürmt und vom Referee zurückgehalten wird. Ebendiesem entgeht dadurch das Würgen am Seil, das Murk gegen Tyler zelebriert. Als das Streifenhörnchen sich umdreht, liegt Tyler am Boden und Murk macht auf unschuldig. Rider aber sieht sofort seine Chance und nimmt Tyler hoch - ein Death Valley Driver soll folgen, doch Tyler kann sich nahe der neutralen Ecke am Ringseil festhalten! Rider zieht und zieht, doch irgendwie schafft es Tyler mit den brachialen Beinmuskeln das Ganze in eine Headscissors zu drehen!

Pete: „Wahnsinns-Aktion von Tyler!“
Sven: „Einen Rider in der Form muss man erstmal zu Boden bringen.“


Beide liegen nun am Boden. Tyler rührt sich und auch Rider zuckt vor sich hin, ist schließlich aber der Erste, der steht. Leicht gebeugt geht er auf Tyler zu…..


SMALL PACKAGE!!!




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kickout von Rider!


Tyler schaut sehnsüchtig in die Ecke, in der Daniel immernoch lautstarkes Interesse an einem Wechsel bekundet. Und beginnt, dorthin zu robben. Auch die Fans klatschen nun rhythmisch, um das Prozedere zu beschleunigen. Rider allerdings ist auch schon wieder auf den Beinen und hält Tyler am Fuß fest! Und versucht auch gleich, ihn in die eigene Ecke zu zerren. Doch Rider macht die Rechnung ohne Tyler’s beeindruckende Beinmuskulatur! Der wehrt sich, indem er die Beine kurz anzieht und Rider dann förmlich in die Ringecke schießt, was jenen zum loslassen bringt – allerdings ist Tyler selbst damit seiner Ecke nun auch nicht wirklich näher gekommen. Nun aber geht es wieder in die Richtung und Daniel wird auf dem Apron fast verrückt! Auch Rider erreicht seine Ecke – und taggt Ricky Murk ein!

Sven: „Der Wechsel war wichtig! Das kann jetzt entscheidend sein!“
Pete: „Tatsächlich legt Murk auch gleich los wie die Feuerwehr! Man will hier nichts anbrennen lassen.“

Der Hüne stürmt auch sogleich – sofern ein Hüne eben stürmen kann – in den Ring und versucht, Tyler zu erhaschen, aber der hat es geschafft! Daniel kommt in den Ring und legt los! Unter der Clothesline von Ricky Murk taucht er ab und federt in die Seile, zeigt einen Shoulderblock gegen Murk….doch der zeigt, wie nicht anders zu erwarten, keine große Reaktion. Daniel bleibt jedoch am Ball und federt wieder in die Seile, um einen Dropkick zu zeigen, der zumindest dafür sorgt, dass Murk auch in die Seile federt und erst einmal da hängen bleibt. Daniel bleibt on Fire und holt erneut Anlauf, will einen Dropkick gegen Murk zeigen, der diesen sicher über das Oberste Seil bringen würde – aber der Routinier kontert mit einem Very Big Boot! Danach geht er jedoch erstmal auf die Knie, anstatt zu covern. Daniel’s kurze Offensive hat ihm wohl doch ein wenig zugesetzt. Daniel selbst regt sich und versucht, aufzustehen – nun ist aber Murk wieder hellwach und setzt einen Sleeperhold an! Zumindest sieht der Hold, den er da zeigt, so aus. Daniel windet sich ein wenig, hat allerdings für den Moment keine Chance, dort herauszukommen. Jetzt sind wieder die Fans gefragt, die freilich auch mit Engagement vor sich hin chanten und Daniel in der Tat anfeuern! Der ruckt etwas mit den Beinen und versucht, sich nach oben hin zu befreien, doch Murk ist nicht blöd und verstärkt den Hold ein wenig durch einen Griff ins Seil, was zunächst unbemerkt bleibt. Daniel schreit, so gut das eben geht, wenn man gefühlt den Hals zerquetscht bekommt, doch viel hilft das auch nicht. Tyler hopst mittlerweile wie Daniel zuvor auf dem Apron herum und versucht, dem Bruder die Energie zu geben, zu wechseln. Aber die Übertragung funktioniert im Moment noch nicht.

Dann aber scheint der Bann zu brechen und Daniel kommt etwas in die Höhe! Elbow gegen Murk, noch einer….und noch einer, so dass Murk schließlich loslassen muss! Daniel rast in die Seile und versucht, Schwung zu holen – und taucht diesmal unter dem Big Boot von Murk weg!

ROUNDHOUSE KICK!


Murk taumelt, fällt aber wie schon zuvor nicht. Dafür erreicht ihn Rider, der auch gleich wechselt – und auf Daniel zustürzt! Doch der schafft es ebenso in letzter Sekunde, Tyler in’s Rennen zu schicken, der gleich loslegt! Uppercut gegen Rider, Uppercut gegen Murk, der aus dem Ring kippt und auch Rider wird mit einer Clothesline hinterhergeschickt! Tyler schaut nach draußen, wo die beiden Kontrahenten gerade dabei sind, sich zu sammeln – und holt Schwung!


SUICIDE DIVE!!!


BEIDE ERWISCHT!

Auch Daniel ist im Ring mittlerweile wieder auf den Beinen und der Referee hat den Überblick schon längst verloren. Was liegt also für Daniel näher?
Auch er holt Schwung….

SUICIDE DIVE!!!


ALLE DREI ERWISCHT!

Tyler ist hier der Kollateralschaden, den es in Kauf zu nehmen gilt – was Daniel auch tut! Der Ex-Fightclubberer schnappt sich Rider und versucht ihn in die Ringabsperrung zu befördern, aber der kann kontern und Daniel seinerseits in die Barrikade schicken! Auch Tyler hat es mit Murk nicht leicht, der zu einem Chokeslam ansetzt, aus dessen Ansatz sich Tyler allerdings mit einem bösen Kick in die Kronjuwelen befreien kann. Inzwischen ist Peter Cleven mit dem Zählen bei sieben angekommen und von Daniel kommt keine wirkliche Reaktion, auch Rider bewegt sich nur langsam, rollt sich aber immerhin in den Ring. Cleven jedoch zählt unbarmherzig weiter….






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10!

Sven: „Wie jetzt….“
Pete: „Bei auszählen wechselt der Titel nicht, nein?“
Sven: „Nicht, dass ich wüsste.“

Peter Cleven bedeutet dem Zeitnehmer, dass es das war!


Sieger des Matches durch Countout: THE DEMON KNIGHTS, aber weiterhin GFCW Tag Team Champions: Animal with Attitude!!!

Rider und Murk sind zwar Sieger, aber nicht so wie man das gerne gehabt hätte! Murk für seinen Teil rastet aus und grabscht nach Tyler, der diesmal keine Chance hat…

CHOKESLAM GEGEN TYLER!

Rider hat sich inzwischen einen Stuhl besorgt und Daniel damit erneut niedergestreckt! Der Stuhl fliegt zur Seite und Rider setzt zum Skyliner an!

SKYLINER GEGEN DANIEL!

Murk und Rider schnaufen, geben sich die Bro-Faust und weichen schließlich der Security aus, die sich auf den Weg macht, um das Chaos etwas zu regulieren. Daniel und Tyler bleiben allerdings noch eine Weile liegen.




Rückblick, irgendwann innerhalb der letzten zwei Wochen


Der Keller ist nicht gerade gut ausgeleuchtet. Er unterscheidet sich nicht großartig von dem „Fight Club Keller“, den wir neulich erst im Zuge der Fehde des Fight Club gegen Big Rig sehen durften. Oder von jedem anderen „Fight Club Keller“, in den die GFCW bereits eintreten durfte. Die Underground-Rock-Musik ist hier aber deutlich lauter. Verstörende Töne könnte man es eher nennen als Rock-Musik, von der man normal erwarten kann, dass sie weiß, welches Thema, welchen Rhythmus sie bezwecken will. Erste Gestalten sind zu sehen. Doch sie unterscheiden sich nicht von den Personen, die oben im „THE INSIDE“ zu sehen waren. Große, kleine, dicke, dünne, glatzköpfige, bärtige und langhaarige Männer aller Altersklassen. Auf den ersten Blick erhascht die Kamera knapp ein Dutzend dieser Männer. Oben ohne, in Jogginghosen, in Hemd und Sakko, im Holzfällerhemd...es ist eine kunterbunte Mischung von Männern verschiedenster Gesellschaftsschichten. Sie lehnen an einer Theke, an der ebenso Bier, Spirituosen oder Soda ausgeschenkt wird. Manche hocken auf Transportkisten und lassen die Füße baumeln. Einige haben blaue Augen, Schwielen an den Händen, Kratzer im Gesicht. Einer der Männer, oberkörperfrei, barfuß und nur mit Jogginghose, hat gar blutige Fingerknöchel, die ihm ein anderer Herr gerade verbindet. Als McMüll und das Kamerateam hereintritt, wenden sich einige der Augenpaare zu ihnen herüber. Aber nicht lange. Schon bald gehen alle wieder ihrer momentanen Beschäftigung nach. Ehe der Hall of Famer sich an die „Gesellschaft“ wendet, empfängt ihn schon ein fein gekleideter Mann Mitte Fünfzig mit breiten Schultern: Schnurrweißer Vollbart, für dieses Alter fast ungewohnt, dichte Augenbrauen. Nein, es ist nicht Santa Claus, selbst wenn er so aussieht.


Santa Claus“: „Guten Abend, Sir. Das GFCW-Team, richtig? Uns wurde ja schon gesagt, dass heute jemand von euch vorbei kommt.“


Der Herr ist freundlich, schüttelt die Hände jedes der drei Herrschaften. Er wirkt so fremd in dieser „Welt des Fight Club“. Wie ein Goldkörnchen in einem Haufen Scheiße. McMüll ist überrascht, fühlt sich richtiggehend überrumpelt.


Santa Claus“: „Wie soll es denn ablaufen, Gentlemen?“


McMüll: „Ich bin hier, um die Frage zu ergründen: Wer ist Jasper Randall? Was umgibt ihn? Was zeichnet ihn aus? Was zum Beispiel treibt dich hier in den Fight Club?“


Der Mann mit dem weißen Rauschebart lächelt. Verdammt. Wie konnte ER nur hier hin geraten, mag man denken. Was macht er in dieser brutalen rauen Abgeschiedenheit, dieser „Welt des Schmerzes“?


Santa Claus“: „Das sind viele Fragen auf einmal. Jeder dieser Männer hier...“


Wie abgesprochen halten alle Anwesenden mit ihren Tätigkeiten inne, wenden sich dem GFCW-Team zu, während Mr. Rauschebart mit einer ausladenden Geste auf sie weist. Geschickt fährt der Kameramann über alle anzutreffenden Männer und zeigt uns nochmal in Großaufnahme, mit wem man es hier zu tun hat...


Santa Claus“: „...hat seine eigenen Beweggründe, wieso er hier ist. Jeder für sich verdankt Jasper Randall alles. Sie alle waren verloren, sahen keinen Sinn mehr in dem, was sie draußen taten in der Zeit VOR dem Fight Club.“


McMüll: „Und du? Wieso bist du hier? Wie hast du Jasper Randall getroffen?“


Santa“ lächelt wieder dieses Lächeln.


Santa Claus“: „Er war plötzlich da. Ich saß lange im Knast.“


Schocker! „Santa“ scheint etwas, nun ja, einzuknicken. Das Lächeln verschwindet. Wunden werden gerade aufgerissen.


Santa Claus“: „Ich habe Dinge in meinem Leben getan, auf die ich nicht stolz bin. Menschen verletzt. Menschen betrogen. Die Schuld habe ich mit ins Gefängnis genommen. Doch selbst all die Jahre im Knast konnten die Schuld nicht verbüßen. Nicht für mich. Im Gegenteil. Im Gefängnis habe ich viel nachgedacht. Ich kam raus und wusste nicht wohin. Gedanken, mein Leben zu beenden, verfolgten mich jeden Tag, bis in den Schlaf. Und dann...dann traf ich Jasper Randall.“


Und da ist es wieder. Das freundliche Lächeln. Die Augen leuchten bei der bloßen Erwähnung des Namens „Jasper Randall“.


Santa Claus“: „Er hat mir die Welt des Fight Club gezeigt. Er hat mir einen Weg gezeigt, meine Gedanken an den Suizid zu verdrängen. Er hat mir Wege gezeigt, wie ich zurück finde in ein Leben, das für mich lebenswert ist. Ein Leben, das mir die Schuld aus meinem alten Leben endgültig genommen hat. Die Gemeinschaft des Fight Club ist wie eine Bruderschaft, verstehst du? Wenn ich hier unten bin, wenn ich dort in den ‚Kreis‘ steige und gegen einen Mann antrete, den ich womöglich noch nie zuvor gesehen habe, fühle ich Schmerzen. Und gleichzeitig Erleichterung. Aber all das ist besser als ständig diese Schuld an meine Taten meines alten Lebens zu ertragen. Und das alles, all das hat nur ein Mann ermöglicht: Jasper Randall! Ich bin ihm zu ewigem Dank verpflichtet!“


Fast schon wie ein Prediger spricht er von dem No 1 Contender auf den GFCW-Heavyweight-Championtitel. „Santa Claus“ starrt wirr lächelnd mit leuchtenden Augen ins Leere. Ist das noch derselbe liebenswerte Mann, der das GFCW-Team vor wenigen Momenten so freundlich empfangen hat? McMüll wird es unwohl...


TO BE CONTINUED



Im Backstage-Bereich sehen wir Drake Ackley, der sich, wie schon vor einigen Wochen, am Sandsack aufwärmt. Er ist schon leicht ins Schwitzen geraten, drischt energisch auf das Trainingsutensil ein. Er ist fokussiert – und wird plötzlich gestört, wie schon vor einigen Wochen. Doch dieses Mal ist es nicht Christian Klain, der ihn unterbricht, sondern die liebreizende Tammy. Höflich und fast schon etwas zögerlich tritt sie nach vorne.


Tammy: „Drake. Drake, auf ein Wort?“


Mr. Chewing-Gum unterbricht sich sogar. Er versucht die Atmung zu beruhigen. Aber es gibt keine verbale Zustimmung, kein Nicken. Nicht mal ein bestätigendes Grunzen, dass er mit einem Interview einverstanden ist. Aber: Er hält inne und blickt, nachdem sich die Atmung abgeflacht hat, erwartungsvoll auf Tammy. Das sollte dem zierlichen Persönchen als Zustimmung reichen.


Tammy: „Drake, die letzten Wochen waren ja äußerst aufreibend. Was zwischen dir und Alex Ricks vorgefallen ist, war intensiv und teilweise echt brutal. Ricks hat dich zum Bluten gebracht, und später du Ricks. Würdest du denn der Behauptung zustimmen, dass man damit zuvor nie hätte rechnen können, seid ihr euch beide doch in zwei Jahren fast nie über den Weg gelaufen.“

Drake Ackley: „Alex Ricks und ich waren nie Freunde, werden es niemals sein. Wir sind uns im Grunde nie begegnet, weil wir beide eben das wissen.“

Tammy: „Manche würden aber sagen, und zu diesen Personen zähle ich mich auch, dass ihr euch gar nicht so unähnlich seid. Ihr seid introvertiert, aber fokussiert. Kühl und stoisch, aber im Ring explosiv. Würdest du das denn abstreiten?“


Er überlegt, kann deswegen nicht direkt antworten. Er öffnet den Klettverschluss eines Handschuhs, schließt ihn aber sogleich wieder. Dann scheint er sich wohl doch eine eigene Meinung gebildet zu haben zu Tammys Unterstellung.


Drake Ackley: „Das kann sein. Ich möchte das gar nicht abstreiten. Aber bei all diesen Eigenschaften, die Alex Ricks und mich offenkundig verbinden mögen, so unterschiedlich sind wir auch. Alex Ricks nämlich scheint nicht klar zu sein, worauf er sich da eingelassen hat, als er mich vor einigen Wochen auf die Verletztenliste geprügelt hat. Als er und Antoine Schwanenburg sich entschlossen, mich in eine Falle zu locken und mich blutig zu prügeln. Als wir uns beharkt haben, ging es zunächst um andere Dinge. Doch Alex Ricks hat es an diesem Tag auf eine persönliche Schiene gehoben.“


Mr. Chewing-Gum tut ebendies. Er holt ein Blatt Kaugummi hervor und schiebt es sich in den Mund.


Drake Ackley: „Alex Ricks kann noch so oft der Meinung sein, ICH hätte diese Sache hier begonnen: Er war es, der das ERSTE BLUT vergossen hat. Meine Attacke auf ihn war lediglich eine Reaktion auf seine Attacke. Quid pro quo, Tammy. Und dann wurde uns beiden klar – ihm und mir -, dass diese Geschichte beendet werden muss. Heute Abend. In diesem Ring. Er gegen mich. Zwei Männer, die einfach herausfinden müssen, wer der Bessere ist. Alex Ricks gibt sich stoisch, als würde er keine Gefühle an sich heranlassen. Kühl und berechnend. Aber insgeheim weiß er selbst, dass er gehasst hat, als ich IHN auf die Verletztenliste geprügelt habe. Weil wir beide Kämpfer sind und es nicht ertragen können, nicht kämpfen zu können.“

Tammy: „In der letzten War Evening habt ihr beide nochmal eure ‚Muskeln spielen lassen‘, um nicht zu sagen – denn das wäre nicht ladylike – eure ‚Schwänze verglichen‘. Alex Ricks hat dabei seinen Gegner Mr. Sleepwalker mit einem einzigen gezielten Schlag zum Bluten gebracht. Die GFCW-Galaxy sah dich geschockt. Sprachlos. Richtig?“


Ackley guckt grimmig. Gewagt, ihm diese Frage zu stellen. Aber Tammy nimmt es locker. In gewisser Weise freut sie sich sogar, kann sie vielleicht doch irgendwann in die Fußstapfen ihres großen Vorbilds McMüll treten, wenn sie unangenehme Fragen stellt bzw. Thesen ausposaunt.


Drake Ackley: „Pf, na und?“


Mehr fällt ihm nicht ein?


Drake Ackley: „Möglich, dass Alex Ricks derlei Fähigkeiten besitzt – und evtl. hat er mir dort etwas voraus. Aber ich habe es dort schon gesagt: Was nützt ihm all dies, wenn ich ihm dieses Vorteils beraube, mich sofort auf ihn stürze, ihn malträtiere und ihn diesen einen Schlag gar nicht anbringen lasse – weil er schon blutend im Ring liegt und ich als Sieger über ihm triumphiere?“

Tammy: „Wäre das denn wirklich möglich?“


Jetzt sieht er sie provokant an.


Drake Ackley: „Du wärst überrascht, was in diesem Match alles möglich sein wird.“

Tammy: „Du hast dich sehr verändert, Drake. Sprichst viel mehr, scheinst dich von Jasper Randall emanzipiert zu haben. Wie kommt all das? Ist das der neue Drake Ackley?“


Ackley kaut energisch auf dem Kaugummi herum. In dem Gesicht dieses Mannes lässt sich nichts ablesen. Einfach nichts. Stattdessen gönnt er uns nochmal eine Kostprobe seiner rauen Reibeisenstimme.


Drake Ackley: „Alex Ricks, Tammy. Alex Ricks hat mich geschaffen. Ich bin sein Produkt. Es begann vor einigen Wochen mit der Attacke, die mich auf die Verletztenliste geschafft hat. Noch niemals zuvor benötigte ich ärztliche Betreuung. Siehst du all diese Narben an meinem Körper, in meinem Gesicht? Diese Narben wurden nicht von ärztlichen Händen genäht. Diese Zeit zuhause im Krankenstand hat mich viel nachdenken lassen. Ich wäre fast verrückt geworden. Ich habe die Zeit herbeigesehnt, in der ich zurückkomme und meine blutige Rache an Alex Ricks vollziehen kann. Und heute stehen wir hier an diesem Punkt, Alex Ricks und ich, um diese Sache zwischen ihm und mir zu beenden. Zwei Kämpfer. Einer gewinnt, einer verliert. Es ist tatsächlich so einfach.


Ich bin sein Produkt, Tammy. Und entweder wird das Monster seinen Frankenstein zerreißen. Oder der Frankenstein muss sein eigenes Werk zerstören. Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten. Und heute Abend werden wir sehen, welche dieser Möglichkeiten eintreten wird.“


Tammy weiß, dass es keiner weiteren Fragen bedarf. Und sie wagt es auch gar nicht, noch mehr nachzubohren. Die Ader an Ackleys Stirn pocht und pocht, als möchte sie sich den Weg freisprengen. Das ist ein Zeichen, besser Abstand zu halten. Als Tammy Ackley verlässt, malträtiert dieser weiter den Sandsack. Und man kann nur erahnen, wen er sich vorstellt, vor sich zu haben...