GFCW Title Nights 2017 (Pre-Show), Berlin (Mercedes Benz-Arena), 10.12.2017


In Kooperation mit




Pete: GFCW Galaxy, Willkommen zu TITLE NIGHTS 2017!


Wir sind da! Berlin! Mercedes-Benz-Arena! 17.500 begeisterte Zuschauer, die in diesen Minuten minütlich in die Halle strömen und im Moment des wirklichen Show-Beginns, und auch schon zur Hall of Fame-Zeremonie, restlos jeden Platz in dieser Halle besetzen werden. Alle Plätze, bis auf die 4 im Bild in einer kleinen Kommentatorenkabine oberhalb der Fanränge. Denn diese 4 Stühle gehören zu Tammy, Mäc Müll, Pete und Sven, die sich aber zumindest zur Begrüßung daraus erhoben haben, einen netten Gruß in Richtung Kamera schicken und sich dann wieder setzen. Mäc Müll sogar ganz der Gentleman und hilft Tammy dabei, indem er den Stuhl fest hält. Es sind diese kleinen Feinheiten, die ihn zu so einer respektierten Person im Backstagebereich machen.


Pete: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW Galaxy, willkommen zur Pre-Show zu GFCW Title Nights 2017 und Leute, ich weiß nicht, wie es euch geht...aber ich habe richtig Bock. Ich kann es nicht mehr abwarten!“

Sven: „Pete, ich stimme dir ja nicht oft zu, aber das kann ich so unterschreiben. Die Vorfreude ist schier grenzenlos. Es geht um so unglaublich viel. Alle Titel stehen auf dem Spiel, die Karriere von Jason Crutch, der Posten des Commissioners und natürlich auch noch die Frage, wer bleibt bei Title Nights unbesiegt?“

Tammy: „Ich kann kaum glauben, dass wir endlich hier sind bei der größten Show des Jahres. Aber schaut euch um. Die Fans strömen in die Halle und ich glaube, denen geht es genauso wie uns. Die GFCW Galaxy will den Ringgong hören!“

Pete: „Kann man es ihnen verübeln? Aber das ist ja noch nicht einmal alles. Denn vorher werden mit Danny Rickson und Tommy Cornelli zwei weitere absolute Legenden dieser Liga wohlverdient in die Hall of Fame aufgenommen. Und da fällt doch auf, dass wir ja hier selbst einen Teil dieses elitären Kreis bei uns sitzen haben. Mäc Müll!“

Mäc Müll: „Ha, danke für die Ankündigung, Pete. Selbstverständlich, auch wenn heute natürlich die Matches im Vordergrund stehen werden, um Fehden zu beenden, die teilweise seit einem Jahr vor sich herbrodeln...natürlich geht es heute Abend auch darum, zwei weitere verdiente Champions und Legenden in die GFCW Hall of Fame aufzunehmen.“

Tammy: „Robert Breads und Claude Booker persönlich werden Danny Rickson und Tommy Cornelli später feierlich ankündigen und mit Sicherheit die ein oder andere Anekdote aus der Vergangenheit dieser beiden Ausnahmetalente erzählen, aber auch wir haben uns hier noch ein wenig schlau gemacht, um nur noch einmal die Bedeutung dieser beiden Wrestler fürdie GFCW zu betonen.“

Sven: „Ganz recht, ich habe die Karten hier. Danny Rickson und Tommy Cornelli. Es gibt nahezu NICHTS, was die beiden nicht erreicht haben. Beides ehemalige Intercontinental Champions, World Champions, Tommy Cornelli sogar einer von nur Zwei dreifachen Champions! Tag Team Titel, German Pain Titel, European Titel und das ist alles nur das gewonnene Gold. Den riesigen Einfluss, den sie auf die GFCW hatten, kann man hier gar nicht in Worte fassen.“

Pete: „Aber man kann die Fans später vermutlich als Indikator nehmen. Wenn ich nur an den Empfang denke, den Cornelli vor zwei Wochen bei War Evening erhielt...ich bin sicher, diese zwei Legenden werden auch heute gebührend empfangen. Aber lasst uns weiter schauen. Denn nach der Hall of Fame Zeremonie startet erst die eigentliche Title Nights! Also lasst uns einen Blick auf die Card werfen.“


No DQ-Match:
Player (/w Bryan) vs. Zereo Killer
Referee: Howard Eagle

Sven: „Und da geht es gleich richtig gut los. Zereo Killer, der schon mit mindestens einem Fuß selbst ein zukünftiger Hall of Famer ist trifft auf Player, der hier seine Chance wittert, einen riesigen Schritt in seiner Entwicklung zu nehmen und sich an der Spitze der Liga zu etablieren. Mäc Müll, du hast vor allem mit Zereo Killer immer wieder so deine Begegnungen, wie schätzt du das Match ein?“

Mäc Müll: „Ich weiß nur, dass es Wahnsinn wird. Ich sage nur vier Buchstaben. N. O. D. Q.“

Tammy: „Ich verstehe gut, was du meinst. Pete, Sven, ich glaube, ihr könnt euch heute Abend schon früh von eurem Kommentatorenpult verabschieden. Ich will mir gar nicht ausmalen, was sich Zereo Killer für waghalsige Manöver ausgedacht hat.“

Mäc Müll: „In den vergangenen Wochen hatte ich oft mit Zereo Killer gesprochen und es wirkte manchmal so, als ob er Player ein wenig unterschätzte. Aber der hat alles daran gelegt, einen Eindruck bei seinem Gegner zu hinterlassen. Und ich bin mir sicher, dass Zereo iller heute hochmotiviert in dieses Match gehen wird. Immerhin geht es um die unbesiegte Serie!“

Pete: „Ich glaube, über die Motivation von Zereo Killer müssen wir uns absolut keine Gedanken machen. Dieses Video hat uns vorhin erreicht. Seht selbst, wie motiviert Zereo Killer ist...“



Kalifornien…


Zu dieser Jahreszeit ein ungewohnt schönes Wetter an der Westküste Amerikas. Eine sanfte Brise weht durch die Straßen, Sonnenstrahlen bahnen sich langsam ihren Weg durch die kleinen Wolken am Himmel und lassen vor allem den Besitzer dieses schönen Anwesens ein Grinsen ins Gesicht zaubern.


Fröhlich gestimmt stemmt Zereo Killer seine Hände in die Hüften, schaut sich um.


Zereo Killer: „Es freut mich wahnsinnig, dass ihr alle hier seid. Es ist mir ein großes Anliegen und gleichzeitig eine Ehre, dass ich euch einladen durfte.“


MacKenzies Blick wandert zu seiner rechten. Dort, auf der dunklen Ledercouch sitzt ein junger Mann, der eine Cappie verkehrt rum aufgesetzt hat. Der Amerikaner hilft dem Jungen hoch und drückt ihn an sich ran…


Zereo Killer: „Momo… wie lange ist es nun schon her, dass wir uns gesehen haben?“


Der junge Mann kratzt sich am Kopf und scheint sich dieser Sachlage nicht ganz sicher.


Momo: „Puh… drei bis vier Jahre bestimmt, oder?“


Wer den Mann mit dem Schildcappie nicht erkennt, dem kann auf die Sprünge geholfen werden. Er ist ein wenig erwachsener geworden. Der Junge, der er einst war, ist Vergangenheit. Aus Maurice „Momo“ Wiese ist ein junger Mann geworden!


Zereo Killer: „Fünf Jahre! Mein Lieber, es sind bereits fünf Jahre vergangen, als du mir das Slacklinen beigebracht hattest! Das waren verdammt anstrengende Monate, aber ich hatte selten so viel Spaß in meinem Leben als während dieser Trainingszeit mit dir.“


Ja, nun erinnern sich auch wieder Andere. Maurice Wiese, genannt „Momo“, war der erste Slackline Weltmeister, und das gerademal mit 15! MacKenzie wurde auf den talentierten Sportler via Youtube aufmerksam und er versuchte mit ihm Kontakt aufzunehmen… und was nach deren gemeinsamen Training rausgekommen ist, konnte man in den vergangenen fünf Jahren im GFCW Ring sehr gut beobachten.


Zereo Killer: „Ich kann mich noch an unser Gespräch erinnern, als wir am Canyon saßen… Ich wollte etwas Besonderes, ich wollte etwas, was es im Wrestlingring noch niemals zuvor gegeben hat. Dieser Sport…“


Er zeigt demonstrativ auf das spezielle Slacklining-Seil, das im großzügigen Wohnzimmer ausgebreitet auf dem Boden liegt. Dann wendet sich sein Blick zum ersten Slackline-Weltmeister.


Zereo Killer: „Dein Sport… hat mir genau diese Chance ermöglicht! Aber das Training war sehr hart, vor allem für dich, denn du musstest sehr viel Geduld mit mir beweisen.“


Ja, die Lippen ziehen sich in die Horizontale und „Momo“ bejaht diese Behauptung sofort.


Maurice „Momo“ Wiese: „Ja, ich weiß noch genau wie böse du mich angekuckt hast, als du im Park bei deinen ersten Versuchen auf dem Seil zu laufen ausgerutscht und auf deinen Kronjuwelen gelandet bist…“


Gelächter macht sich im nordamerikanischen Hause MacKenzies breit… Ja, das war definitiv eine Szene, an die sich ein damals 16jähriger natürlich auch noch heute dran erinnern kann. Plötzlich wird die Mimik des aus Hofheim stammenden Deutschen ernster.


Maurice „Momo“ Wiese: „… und dennoch hast du auch in dieser Situation gezeigt, was dich schon immer ausgemacht hat… du hast dir den Mund abgewischt, bist wieder aufgestanden, hast weitergemacht! Du hast niemals aufgegeben! Ich sah die Entschlossenheit in deinen Augen und dachte, das könnte was mit dir werden. Und ich hatte Recht!“


Sie umarmen sich…


Zereo Killer: „Danke… vielen lieben Dank für diese netten Worte! Aber wie gesagt, ohne dich hätte ich das niemals schaffen können…“


Plötzlich wandert sein Blick zu seiner linken.

Auf der anderen Seite der Couch sitzt ebenfalls ein Mann. Eine komplett andere Generation als Maurice „Momo“ Wiese. Er wirkt sehr alt, klapprig und ist blind.


Zereo Killer: „Tsiang Tao… ich kann es immer noch nicht glauben, was ich alles dank deiner Hilfe gelernt habe. Du hast mir vieles gezeigt, wie ich meine innere Ruhe finde, wie ich mich fokussieren kann… so wie niemals zuvor! Dank dir habe ich Techniken gelernt, die ich gekonnt in meinen Matches umzusetzen wusste…“


An seiner Stimmlage, die deutlich zum Ende seines letzten Satzes abnahm, merkt man sofort, dass etwas nicht stimmt. Zereo Killer wäre mit dem Gesagten eigentlich noch nicht fertig, aber Tsiang Tao, der Lehrmeister aus dem fernen Osten von Mike MacKenzie, unterbricht ihn.


Tsiang Tao: „Du bist also traurig und enttäuscht, dass du trotz meines Unterrichts dein Match nicht gewonnen hast? Ich kann es zwar nicht sehen, aber ich fühle deine Enttäuschung… und das tut mir Leid.“


Ja, in Japan war dieser alte Mann ein eisenharter Lehrer, doch der Schüler hat all seine Lektionen gelernt und er selbst sieht seine Schüler wie seine eigenen Kinder…


Tsiang Tao: „Du hast alle Hürden überstanden, die es in meiner Schule zu überstehen gibt. Ich kann dir zwar nichts mehr im Unterricht oder in einer Kampfkunst lehren, doch merke dir eins mein Sohn…“


MacKenzie nähert sich dem alten Mann, auch Momo hört sehr gespannt zu.


Tsiang Tao: „Oftmals muss man einen Schritt zurückgehen um zwei Schritte nach vorne zu gelangen!“


Diesen Satz scheint Zereo Killer direkt mit einem entschlossenen Blick in die Tat umsetzen zu wollen.


Zereo Killer: „Title Nights steht vor der Tür. Zwei Ungeschlagene betreten dieses Event, einer wird weiterhin ungeschlagen bleiben!“

Tsiang Tao: „Gut so! Du legst deinen Fokus auf die richtigen Dinge, und zwar Schritt für Schritt! Blende sämtliches Titelgold aus, blende diese TNT-Trophy aus, die du und Claude Dynamite Booker nun doch nicht eingeführt habt! Konzentriere und fokussiere dich auf deinen kommenden Gegner und du wirst gewinnen!“


Ja, diese Geschichte mit der TNT-Trophy hängt auch noch ein wenig in der Luft… Die Trophy wurde angekündigt, aber dann ist sie wieder verschwunden. Aufmerksame GFCW-Fans, die das Forum der Liga verfolgen, kennen die Geschichte.


Tsiang Tao: „Konzentriere dich auf deinen Gegner und ich weiß, dass du gewinnen wirst, mein Sohn!“


Nun folgt auch eine herzliche Umarmung für den alten Mann, der Zereo Killer noch ein Stückchen mehr zu dem gemacht hat, was er heute ist.


Zereo Killer: „Erfolge sind wichtig, Siege sind wichtig, Errungenschaften und Auszeichnungen sind wichtig… aber eine Niederlage einzugestehen, einzusehen, dass man Fehler gemacht hat, dann wieder aufzustehen… das ist genauso wichtig!“


Tsiang Tao und Momo stimmen dem GFCW Superstar vollkommen zu.


Nun breitet Zereo Killer seine Arme aus…


Zereo Killer: „… und ohne dich… und dich… wüsste ich absolut nicht, wo ich heute wohlmöglich stehen würde!“


Ins Bild kommen nun Leighton Meester und seine Tochter Lara.


Zereo Killer: „Ich liebe euch von ganzem Herzen und ihr gebt mir die Kraft, dass ich das all die Jahre machen kann!“


Seine Tochter blickt zu ihm hoch. Mit ihrer süßen Stimme sagt sie zu ihrem Vater.


Lara: „Solange du ein bisschen auf dich aufpasst und immer wieder gesund nachhause kommst, ist alles in Ordnung!“


Auch seine Schauspielerfreundin hat einige Worte für Mr. #ISGI übrig.


Leighton Meester: „Wir haben schon so viel miteinander durchgestanden, wir werden weiterhin immer auf deiner Seite sein!“


Mit einem überaus glücklich und zufriedenen Zereo Killer geht diese Szene zu Ende…



Doch an einer anderen Stelle geht es weiter…


Der Schauplatz hat sich geändert, genauso wie das Wetter. Grausiger Nieselregen sucht diese Szenerie heim...


Passend…


Wir befinden uns auf dem Forest Lawn Memorial Friedhof in Los Angeles Kalifornien.


Trotz des Regens, trotz der eiseskälte, hat Mike MacKenzie weder einen Regenmantel angezogen, noch einen Schirm bei sich. Er kniet vor dem Grabe seiner Frau.








Stille…



Sind es Regentropfen oder seine Tränen, die sich den Weg durch das Gesicht bahnen?

Er spricht mit zittriger Stimme.


Zereo Killer: „… und ich weiß genau, dass du auch an mich geglaubt hättest!“


Er küsst den rechten Zeige- und Mittelfinger. Im Anschluss berührt er das Grab seiner Vanessa.


Zereo Killer: „Du… du fehlst uns…“


Sein Kopf senkt sich…


Zereo Killer: „… sehr sogar…“



Schritte…


Auch wenn es Leighton sichtlich schwer fällt. Sie hat sich ein Herz gefasst und ist zusammen mit Lara ebenfalls am Forest Lawn Memorial eingetroffen… Wortlos nähern sie sich Mike… Beide legen Trost spendend jeweils ein Hand auf eine Schulter…


Zereo Killer: „Wie du siehst habe ich Unterstützung…“


Er streichelt die Hand von Meester.


Zereo Killer: „Wir beide passen auf Lara auf…“


Nun die Hand seiner Tochter.


Zereo Killer: „… und Lara passt gleichzeitig auf mich auf!“


Langsam erhebt sich der trauernde Wittwer. Seinen Blick kann er nur sehr schwer vom Grab losreißen.


Zereo Killer: „Die Trauer ist an diesem Ort so nah wie sonst nirgendwo…“


Dieser Schmerz in seinem Herzen, es zieht sich zusammen, er kann kaum atmen, ihm fällt es schwer vernünftig zu sprechen.


Zereo Killer: „Und dennoch…“


Nun hält er die Hände seiner beiden Begleiterinnen.


Zereo Killer: „Gibt es mir auch wieder Kraft, wenn ich hier bei dir bin.“


Seine Lippen verformen sich kurzzeitig zu einem Lächeln.


Zereo Killer: „Vanessa…“


Die Sehnsucht nach seiner Frau ist in jedem seiner Worte zu hören.


Zereo Killer: „Irgendwann sehen wir uns wieder…“


Mit einem Handkuss verabschiedet er sich von Vanessa und geht gemeinsam mit Lara und Leighton weg von diesem traurigen Ort. Stattdessen geht es zurück in die Halle.


Tammy: „Zereo Killer versammelt die ihm wichtigen Personen um sich. Da bekommt man wirklich den Eindruck, er bereitet sich auf das letzte Gefecht vor. Da kann man als Player-Fan nur hoffen, dass auch er sich bestens auf dieses Match vorbereitet hat.“

Sven: „Davon darf man ausgehen. Es ist das größte Match seiner Karriere. Er weiß, dass ihm ein Sieg über Zereo Killer alle Türen und Tore öffnet. Und ich glaube...er hat noch ein Ass im Ärmel.“

Tammy: „Carlos Santiago?“

Sven: „Genau der. Man darf gespannt sein, ob Bryans neuer Schützling irgendwie in dieses Match eingreifen wird. Möglichkeiten wird es geben. Andererseits ist das eben Players große Chancen, es sich und der Welt zu beweisen, wozu er im Stande ist.“

Pete: „Es bleibt wohl abzuwarten. Aber kommen wir von einem möglichen kurzzeitigen Handicap Match zum einzigen wirklichen Multi-Men-Match am heutigen Abend. Es geht um die GFCW Tag Team Championship...“


Tag Team-Title Match:
Demon Knights (Rider McKnight & Rick Murk) vs. Animals with Attitudes (Daniel & Lonesome Tyler) ©
Referee: Peter Cleven


Mäc Müll: „Ich glaube, da erwartet uns ein sehr interessantes Duell. Die Animals with Attitude konnten bei Brainwashed die gesamte GFCW Galaxy schocken und begeistern, als die dem Fight Club endgültig die GFCW Tag Team Titel abnehmen konnten und sie kennen sich vielleicht besser als jedes andere Team in dieser Liga. Aber die Demon Knights? Auch die sind schon seit Jahren eine feste Einheit.“

Tammy: „Ja und sie lassen sich immer etwas Neues einfallen, dabei scheuen sie auch vor schmutzigen Attacken nicht zurück. Zu Beginn des Jahres waren es noch die maskierten Angriffe auf Zereo Killer und nun scheinen sie immer noch irgendwo einen Taser versteckt zu haben. Die Daniel und Tyler müssen tierisch aufpassen, die Demon Knights sind vielleicht gefährlicher als je zuvor.“

Pete: „Dieses Match ist ja auch im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Show von großer Bedeutung. Immerhin haben wir hier heute am Abend zwei Fronten, die sich gegenüber stehen. Die New Breed und der van Konop-Klan. Natürlich stehen hier die Tag Team Titel im Vordergrund...aber es wird in diesem Match auch darum gehen, ein erstes Zeichen zu setzen und dem jeweiligen Verbündeten doch den letzten Schub Motivation mitzugeben.“

Sven: „Als ob Steve Steel Extra-Motivation nötig hat. Selbst im Schlaf hat er mehr Adrenalin im Körper als wir vier nach einem Fallschirmsprung gemeinsam haben könnten. Aber wenn wir schon von ihm sprechen, dann lasst und dieses Match doch ein wenig genauer betrachten.“


Steel Cage-Match:
Comissioner Position on the line

Steve Steel vs. Johnboy Dog

Referee: Bob Taylor


Pete: „Aber bevor wir uns dazu äußern, darf der Commissioner gerne selbst ein paar Worte verlieren. In den vergangenen Wochen waren er und auch der GFCW World Champion Antoine Schwanenburg zu diversen Promo-Terminen unterwegs und einen Zusammenschnitt dieser Auftritte sehen wir jetzt.“


Wir befinden uns in einem recht gemütlich wirkenden Raum, hinter dem großen Pult können wir neben JBD und Antoine Schwanenburg noch einen weiteren Mann erkennen, der wohl die Reihenfolge der Fragen festlegt. Etwa zwei Hände voll Journalisten haben sich hier eingefunden. Es gibt einen Schnitt und es startet direkt mit einer Frage an den Comissioner.


Peter Panski: "Johnboy, in den letzten Wochen und Monaten hatten Sie mit einem jungen und aufstrebenden Wrestler zu tun, gegen den Sie ja auch schließlich am Sonntag antreten werden. Wie sehen Sie ihre Chancen gegen Steel und was halten Sie im Allgemeinen von ihm?"
Johnboy Dog: „Nun, ich denke wir haben alle gesehen, was Steve kann. Er ist ein sehr kräftiger junger Mann, der über Muskeln verfügt, die Herkules ziemlich blass aussehen ließen. Allerdings fehlt das, was er an Muskeln zuviel hat, an anderer Stelle. Haben Sie Steve Steel schonmal erlebt, wie er den Begriff Ringübersicht definiert? Den gibt es nicht! Von daher rechne ich mir da durchaus Chancen aus, denn wie jeder weiß, bin ich der erfahrenste im Roster. Eine Garantie für einen Sieg ist das nicht, aber ich würde mich in kein Duell begeben, in dem ich von vornherein keine Chance habe.“

Peter Panski: "Anschließende Frage... sagen wir mal... Was wäre wenn? Johnboy Dog verliert gegen Steve Steel. War es das dann für den alten Hund?"

Johnboy: „Wissen Sie, ich bin jetzt seit gut vierzig Jahren aktiv. Und ich habe in meinem Leben nur ein mal meine Karriere auf’s Spiel gesetzt: Letztes Jahr zu Title Nights. Wir wissen, wie das ausgegangen ist. Allerdings ist auch bekannt, dass mein Vertrag als Aktiver nicht endlos läuft. Sollte ich gegen Steve Steel tatsächlich verlieren, so wird klar, dass ich nicht einfach so weitermachen kann. Dann muss ich in mich gehen und schauen, was ich noch tun kann. Versprechen werde ich nichts. Ausschließen auch nicht.“


Der dritte Mann am Pult zeigt auf einen der Journalisten und ruft ihn auf.


Jerome Bieler: "Da möchte ich auch ansetzen, allerdings leite ich die Frage ungefähr so mal an den Champion weiter. Steel gewinnt und Addams ist Comissioner, ist Steve Steel eine Gefahr für Antoine Schwanenburg?"

Antoine: "Dass Sie direkt davon ausgehen, dass ich meinen Titel verteidigen werde, macht sie zwar sympathisch, allerdings auch gleichzeitig dumm, na ja, was sie dann auch wieder unsympathisch werden lässt. Aber lassen wir das. Ich möchte zu erst mal über meinen Gegner reden, den Sie fahrlässig vergessen haben. So sehr ich es auch hasse, dies zu sagen, aber Jasper Randall ist definitiv eine Herausforderung für mich. Wissen Sie, ich bin seit einem halben Jahr an der Spitze dieser Liga, vertrete sie auf Terminen wie diesen tagaus tagein. Die Vorstellung allein, dass ein Mann wie Jasper Randall diese Arbeiten ab dem Jahr 2018 übernehmen soll, gibt mir die Kraft, die ich brauche, um auch nach Title Nights an der Spitze der Promotion zu stehen. Jasper Randall ist kein Mann, dem man eine solche Verantwortung übertragen darf. Ihm sollte man nicht mal die Verantwortung für einen Hamster geben, also werde ich mit allem, was ich habe, versuchen dies zu verhindern."


Er nimmt seine modische Brille ab und säubert diese, während er die eigentliche Frage beantwortet.


Antoine: "Aber nachdem ich Jasper geschlagen habe... sicherlich ist Steel eine Gefahr. Alleine nicht unbedingt, denn wie Johnboy bereits sagte, hat er gravierende Schwächen, welche ein gewiefter Schachspieler wie ich ohne Probleme auszunutzen weiß. Doch in der Masse liegt hier die Gefahr, aber dieser bin ich mir bewusst. Ein Steve Steel unter einer Percy Addams Regentschaft wird nicht mehr oder weniger eine Gefahr für mich sein, wie alle anderen auch. Ich bin hier, um ewig an der Spitze zu stehen."


Der dritte Mann am Pult ruft den nächsten Mann auf.


Graziano Natocelli: "Eine Frage an Beide... unabhängig von Sieg und Niederlage, gibt es feste Pläne für 2018?"
Johnboy Dog: „Mh…..vielleicht schon. Wir haben die GFCW abseits der Kameras in ein sehr gutes Fahrwasser gebracht und haben einige Projekte im Auge, das ist das, was ich mit der GFCW anstrebe, unabhängig von meiner Rolle vor der Kamera. Was mich angeht, werde ich halt versuchen, mehr Zeit mit den Kids zu verbringen. Daniel und Tyler brauchen meinen Advise nicht mehr, von daher ist zumindest was das angeht, Kapazität frei.“

Antoine: "Der GFCW World Heavyweight Championship ist und wird immer mein Fokus bleiben."

Graziano Natocelli: "Eine Folgefrage an Johnboy: Sie erwähnten Tyler und Daniel. Zufrieden m it der Entwicklung der Beiden?"
Johnboy: „Puh….ich hatte ja fast gehofft, dass eine solche Frage kommt. Oder eben nicht kommt. Die Jungs tragen die Gürtel sicher nicht umsonst und gerade Tyler hat in den letzten Wochen viel durchgemacht. Ich als Opa auch. Allerdings kann das trotzdem keine Entschuldigung für’s Fehlen sein und ich erwarte, dass da jetzt zu Title Nights eine Explosion kommt. Die Demon Knights erleben den achten Frühling ihrer GFCW-Karriere, da müssen die Jungens hellwach sein! Ich bin aber zuversichtlich, dass das gelingen kann!“


Cut auf die nächste PK. Hier sieht es insgesamt etwas größer und professioneller aus, auch sind mehr Journalisten anwesend. Ansonsten wie zuvor: Der Comissioner, der GFCW Heavyweight Champion und ein Organisator.


Hans Dreher: "Johnboy, vor kurzem gab es ein Statement zu lesen, indem weitere Veränderungen hinter den Kulissen angekündigt wurden. Speziell im Referee-Bereich. Wie zu hören war, hatten Sie da auch ihre Finger im Spiel, möchten Sie dazu einen kurzen Kommentar abgeben?
Johnboy: „Wir haben ja im letzten Jahr schon angefangen, da etwas zu ändern und es wurde gut aufgenommen. Es gibt ein, zwei Positionen, die ich selbst noch infrage stellen würde, aber soweit ist das doch schon ganz gut. Mit Bob Taylor und Howard Eagle verlassen natürlich zwei Urgesteine die GFCW, aber sie sind ja nicht ganz weg und werden sicher noch einen gebührenden Abschied bekommen, das haben sie einfach verdient. Phoenix Jr ist sicher einer der besseren jungen Refs und nachdem ja auch Jo Dardano und Mike Kontrak nicht sehr jung sind, war es mir wichtig, auch mal junge Menschen an das Amt des Unparteiischen heranzuführen. Zudem stößt mit Jack Bobo ja ein ehemaliger Tagteam-Champion hinzu, der den Jungs sicher den einen oder anderen Kniff zeigen kann. Mike und Jo sollten das auch, aber Mike versteht man oft nicht und Fatty ist leider zu oft mit Futtern beschäftigt.“

Hans Dreher: "Folgefrage an Antoine... Jack Bobo leitet ein Match von Antoine Schwanenburg. Irgendeine Form von Geschichte scheint es ja zu geben, würde Sie das beeinflussen? Und beeinflusst ein Referee im Allgemeinen Ihre Herangehensweise? Ich spreche hier zum Beispiel von Tommy Cornelli, der ja den Main Event führen wird."

Antoine: "Nein, im Prinzip beeinflusst es mich nicht. Ich bin im Ring ein absoluter Profi und kann alles ausblenden. Davon abgesehen ist es nicht so, dass Jack und ich Erzfeinde sind. Wir hatten eine gute Zeit, aber Dinge ändern sich und man geht weiter. So sehe ich das jedenfalls. Was Tommy angeht... um ehrlich zu sein bereitet mir das generell schon ein bisschen Bauchschmerzen. Ich hätte es logischerweise besser gefunden, wenn ein bewährter Referee wie Sandmann mein Match leitet, denn ich weiß, dass ihm im Chaos das Heft nicht aus der Hand gleitet. Jasper wird natürlich versuchen Chaos anzurichten, da kann man nur hoffen, dass es Cornelli ähnlich gut gelingen wird. Ringübersicht sollte er ja genug haben."

Cut auf die nächste PK. Hier sieht es ganz ähnlich aus, auch wenn vielleicht weniger Journalisten da sind.


Piet Krings: "An den Comissioner... Die Geschichte zwischen Johnboy Dog und Zereo Killer ist ja hinlänglich bekannt. Schielen Sie auch auf ein Match wie dieses? Und gibt es noch ein Wort zur Title Nights Trophy? Zereo Killer hatte sich vor kurzem ja noch einmal dazu geäußert."

Johnboy Dog: „Sicher eine der spannendsten Auseinandersetzungen in diesem Jahr, wie ich finde. Stand im Prinzip lange fest, wurde dann aber jetzt erst festgemacht. Ich möchte aber zu dieser Trophy noch was klarstellen: Ich hätte erwartet, dass man Dinge erklärt. Das ist damals nicht passiert, schade. Ansonsten zeigen hier zwei Top-Athleten ihr Können und werden sicher das Dach abreißen! Das haben die GFCW-Fans aber auch verdient!“
Piet Krings: "Und bei Ihnen, Antoine?"

Antoine: "Ich konzentriere mich primär auf mein Match an diesem Abend. Ob Zereo Killer gewinnen wird, ob Player gewinnen wird... vielleicht schaue ich mir das Match im Nachhinein an, mein Fokus liegt natürlich auf die Vorbereitung für den Main Event. Um die nächste Frage vorwegzunehmen: ich mache mir keine Gedanken darüber, ob der Sieger zum Hauptherausforderer mutiert oder nicht, denn ich werde jeden schlagen können, wenn die Zeit gekommen ist."


Ein weiterer Name wird aufgerufen.


Olaf Olafson: "Da möchte ich gerne anschließen, Herr Schwanenburg. Im nächsten Jahr werden Sie ja gar erst 30. Lange genug Zeit also um Rekorde zu sammeln. Schielen sie denn überhaupt auf solche? Ist die Rekordregentschaft von Lex Streetman ein Ziel, welches Sie gerne erreichen möchten?"

Antoine: "Nun, ja und nein. Natürlich möchte ich dies erreichen, allerdings nicht um des Rekordes Willen. Ich mache mir nichts aus Zahlen, die in Büchern stehen, denn am Ende des Tages wird dies nichts sein, was mir persönlich irgendeine Form von Bestätigung bringt. Das interessiert eher Presse und Fans. Ich möchte an der Spitze stehen, so lange wie es nur irgendwie möglich ist und durch gute Leistungen und Kontinuität ein Erbe erschaffen, an jenes niemals jemand heranreichen wird. Meine Taten sollen das sein, worüber sich in vielen Jahren unterhalten werden soll, nicht irgendwelche Zahlen."


Ein letzter Name wird aufgerufen.


Carsten Draisine: "Zum Schluss noch etwas emotionales an den Comissioner. Natürlich rede ich von Jason Crutch. Sie sind gut befreundet, sehr gut sogar, möchte man fast sagen. Ich möchte es eigentlich gar nicht aussprechen... aber die Karriere von Jason steht auf dem Spiel. Abschied von JC?"
Johnboy: "Die Fehde mit dem Don hat das Jahr 2017 sicher geprägt und für viele Highlights gesorgt! So oft wie Jason betont hat, dass es zuende sei, habe ich keine guten Gedanken dabei, verstehe ihn aber vollkommen. Es wäre schade für die GFCW, gäbe es hier einen Sieger, der sich dann was neues suchen muss….ihr versteht schon.“


Damit folgt der Cut auf das Kompetenzteam und wir sind wieder live.


Mäc Müll: „Da haben meine Kollegen einige interessante Fragen an Johnboy Dog und Antoine Schwanenburg gestellt und die Antworten des Comissioners zum Thema Steve Steel bieten viel Spielraum für Spekulationen. Ich meine, dass Steel den kräftemäßigen Vorteil hat, daran dürfte niemand zweifeln.“

Sven: „Wer den Bizeps nicht ehrt, ist den Trizeps nicht wert. Entschuldigung, der musste sein, das wurde gewünscht.“

Mäc Müll: „Ääääähm, jaaaa...wie auch immer...in einem Kräftemessen wird Johnboy Dog das Nachsehen haben. Aber er sprach die taktische Komponente an und ja, mit all seiner Erfahrung, ich glaube, dieses Match wird auch für Steve Steel so einige unschöne Überraschungen bereit halten.“

Tammy: „Der Comissioner hat in seiner Karriere schon alles mitgemacht, natürlich auch schon so einige Steel Cage Matches. Für Steve Steel ist das hier allerdings eine Premiere, auch wenn man das bei seinem Namen vielleicht nicht glauben mag. Wenn man sich aber mal vor Augen führt, was hier auf dem Spiel steht...dann verblasst die Frage, was sich bei Kraft und Taktik durchsetzt, komplett.“

Pete: „Sollte Johnboy Dog dieses Match für sich entscheiden, bekommt er ein Match gegen den vermeintlichen Strippenzieher hinter Steve Steel, Percival Addams, persönlich und das kann für den Manager mit dem markanten Lachen nur böse ausgehen...ABER...falls Steve Steel heute Abend wirklich gewinnen sollte, beschützt er damit nicht nur seinen Manager, nein, er befördert diesen damit sogar zum neuen Comissioner der GFCW.“

Sven: „Und schickt gleichzeitig Johnboy Dog in die Rente? Ich weiß, man hört diese Frage nicht gern und doch taucht sie quasi zu jedem PPV-Match des alten Hundes auf. Wird dies Johnboy Dogs letztes Match? Und irgendwann wird man im Nachhinein tatsächlich die Antwort „Ja“ hören. Es ist gerade vielleicht noch schwer vorzustellen, aber Leute, Hand aufs Herz...wie grandios wäre es, wenn Steve Steel derjenige welche ist, der Johnboy Dog endgültig von der Ringkante kickt?“

Mäc Müll: „Uff...wir alle wissen, was du für ein großer Fan von Steve Steel bist, Sven, aber der Gedanke an eine GFCW ohne Johnboy Dog? Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin. Er ist ein...nein...DAS Urgestein dieser Liga. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es hier ohne ihn wäre.“

Pete: „Na jetzt malen wir den Teufel mal nicht an die Wand, davon sind wir ja zum Glück noch entfernt. Aber wenn schon das Wort „ohne“ fällt...Glaubt ihr wirklich, dass der Käfig und Johnboy Dogs Ankündigung sicherstellen wird, dass dieses Match OHNE Eingriffe abläuft?“

Tammy: „Gute Frage. Darf man der New Breed trauen? Ich glaube nicht. Aber die Ankündigung und die Regeln sind eindeutig. Dieses Match heißt ausschließlich Steve Steel gegen Johnboy Dog. Und ich glaube, Steel ist hier in einer ähnlichen Position wie Player vorhin. Das hier ist SEINE Chance, ein Zeichen in der Liga zu setzen. Und ich glaube, diese will er allein nutzen.“

Sven: „Aber warum wird hier nur Steels Integrität bezweifelt. Auch JBD hat Verbündete in dieser Liga, nicht zuletzt seine Familie. Wer weiß, ob die einfach tatenlos zusehen, während im Ring die Karriere des alten Hundes endet. Eine Garantie, dass sich JBD an seine eigenen Regeln hält, gibt es nicht...das hat man in der Vergangenheit oft genug gesehen.“

Mäc Müll: „Das sagst du so, doch am Ende des Tages waren die Entscheidungen des Comissioners immer zum Wohle der Liga. Und ich vertraue ihm deutlich mehr als der New Breed. Aber gut, dann kommen wir doch zu einem Match, wo man sich nicht fragen muss, wie weit die Regeln ausgereizt werden. Hier gibt es von vornherein nur eine. Wer blutet...verliert.“


First Blood-Match:

Alex Ricks vs. Drake Ackley
Referee: Mike Kontrak


Pete: „Und auch hier erreichte uns eine ganz spezielle Botschaft zu diesem Match, die wir auch euch selbstverständlich nicht vorenthalten möchten. Film ab.“


???: „Nur der Schmerz, den der Kampf mit sich bringt, kann mich erlösen. Nur das Gefühl, wenn Knochen auf Knochen treffen...wenn Äderchen platzen...der brennende Schmerz eines Treffers am Auge...diese Gefühle sind das einzige, was dich noch fühlen lässt und die Leere vergessen lässt. Das sind die Gefühle, die wie ein heilendes Licht auf mein Leben wirken.“


Diese Stimme...sie kommt einem bekannt vor. Doch ohne Bild ist manch einer Stimme immer ein weniger schwieriger zuzuordnen. Natürlich, sie ist vertraut. Und jedem Fan liegt es auf der Zunge. Gerade in den letzten Wochen hat er doch erstmals so wirklich das Mikrofon auch selber benutzt, anstatt seinen Partner das Reden zu überlassen. Doch wenn man so komplett ins kalte Wasser geschmissen wird und einfach nur einen schwarzen Bildschirm und eben diese Worte präsentiert bekommt, dann bleibt die Ideenlampe der Erleuchtung über dem eigenen Kopf eben noch ein wenig finster. Energiesparlampen. Die entwickeln immer erst mit der Zeit ihre ganze Kraft.


Und zur allgemeinen Verwirrung mischt sich nun sogar noch eine weitere, zweite Stimme ein. Und bei dieser ist es eigentlich offensichtlich. So kalt, so klar, wie ein Polarwind, der durch die Straßen zieht und dir auf dem Heimweg vom Weihnachtsmarkt wieder jegliche Vorweihnachtsstimmung raubt und durch eisiges Frösteln ersetzt. So ist diese Stimme. Monoton und gefährlich. Ein Grund für Gänsehaut.


Stimme: „Deine ersten Worte, Drake Ackley...und der Fight Club dominierte...“



Und dann ertönt eine Melodie...Crescendo. Mit jeder Sekunde wird sie lauter. Das leise Streichorchester eröffnet die Szenerie. Begleitet das Video, das sich nun langsam auf der Leinwand ausbreitet.


Drake Ackley. Er steht im Ring. Welche Halle, welche Show, es ist egal. In all den Jahren hat sich seine Vorbereitung vor einem Match kaum gewandelt. Es könnte sein Debüt, sein erster Titelkampf, eine Schlacht aus 2014, 2016 oder ein Match gegen Parn...er würde genau SO aussehen. Seine Mimik ist ausdruckslos. Konzentriert aber kein Zeichen von Emotionen.


Dann Trommelschläge – und seine Augenbrauen formen ein V. Der Kopf senkt sich, der Blick eines Wolfes kurz vor dem Angriff.


Die Rückkehr der Streicher...es ist die Ruhe vor dem Sturm. Ackley verflechtet die Finger, formt beide Hände zu einer Kugel. Dank der Handschuhe massiver als normal. Eine menschliche Abrissbirne. Er lässt die Handgelenke kreisen, letzte Lockerungsübungen. Die Nackenmuskulatur wird ein letztes Mal aufgewärmt, der Kopf nach links und rechts gerüttelt...


Ein Einschlag – die Anspannung steigt...doch die Streicher senken den Puls wieder. Bis sie für einen Moment ausbleiben. Und das Bild schwarz wird.


Dann beginnt das Orchester – und mit ihm...Drake Ackleys Pfad der Zerstörung.


Die Bilder werden wild zusammengewürfelt.

Schnelle Schnitte.


- Eine Clothesline gegen GoldenStarrr -

- Uppercuts gegen SilverStarrr -

- Eli Colson: Opfer des LRLU –

- Club Soda gegen Player -

- High Kick gegen Johnboy Dog -

- Ground and Pound ins Gesicht von Michael Payne -

- Max Mustermann wird gegen den Ringpfosten geschleudert -

- Powerslam gegen Toxic Lugosi -

- Uppercuts gegen Robert Breads -

- LRLU gegen Barnes Bullet -

- eine Barrage an Kicks gegen Frazier Malone -

- LRLU gegen Jason Crutch -

– ein Powerslam gegen Don Sheen -

– ein Spear gegen Rider McKnight -

Punches gegen den Demon of Death -

- die Schlacht im Käfig gegen Big Rig -


Und zum Schluss

.

.

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ein Angriff auf Alex Ricks...


Wie das Finale eines imposanten Feuerwerks prasseln die Eindrücke auf den Zuschauer ein, einer nach dem anderen und man hat keine Ahnung, worauf man sich konzentrieren soll, während die Musik immer weiter an Intensität gewinnt...


Dann kommt das Finale. Die Musik nimmt an Tempo noch einmal zu und dann eine letzte Harmonie aus Ton und Bild...


Schlag – Drake Ackley nach seinem ersten Sieg

Schlag – Drake Ackley nach seinem ersten PPV-Sieg

Schlag – Drake Ackley nach dem Sieg der Intercontinental Championship

Schlag – Drake Ackley nach dem Sieg der Tag Team Championship

Schlag – Drake Ackley nach der Titelverteidigung gegen die Demon Knigts

Schlag – Drake Ackley nach dem erneuten Gewinn der Tag Team Championship

Schlag – Drake Ackley nach dem finalen Sieg über Big Rig

Schlag – Drake Ackley triumphierend hinabblickend auf Alex Ricks vor ihm


Stille – Alex Ricks...


Aus der Stirn blutend, auf die Ringtreppe abgestützt. Mit seinen Kräften am Ende. Und das Bild bleibt stur drauf. Alex Ricks, erschöpft, am Boden, am Ende...doch das Ausbleiben der Musik sorgt für die Rückkehr der emotionsfremdesten Stimme der GFCW...


Stimme: „Drake Ackley, niemand warnt dich, weil man dich unterschätzt. Ich weiß, wie gut du bist. Ich weiß, was du kannst. Aber...was weißt du?“



Und während die ersten Silben der Stimme erklangen, mischte sich allmählich ein weiteres Lied in die Tonspur. Doch von Bedeutung blieben die Worte. Und das Bild – der Fokus auf Ricks' blutendes Gesicht...bis es langsam ausfadet...und die Musik einen Moment der Ruhe hat, nach einigen Sekunden.


So wechselt das Video einmal mehr. Zeigt eine aus heutiger Sicht unbedeutende Szene. Eine gewöhnliche Begegnung. Jason Crutch und Alex Ricks. Nur, dass dieses Aufeinandertreffen auf Alex' erste Niederlage folgte. Doch zu hören ist nichts, zu sehen ist nur der Handschlag. Eine Respektbekundung des Mathematikers damals. Wechsel zu einem Match gegen Daniel, inklusive sofortigem Lösen eines Crossfaces als Daniel das Ringseil erreicht. Wechsel zu einem Szenario mit Don Sheen. Ricks auf der Treppe der LMU, Sheen kippt ihm eine Cola über den Kopf. Und ein müdes maues Lächeln ist alles, was die brodelnde Musik mit Tönen untermalt...


!!!!CA N I SCREAM!!!!


Ein Klappstuhl fliegt gegen die Wand – Der Tisch in der Kabine ist umgeschmissen – Die Regalböden der Garderobe liegen zerbrochen am Boden – Ricks feuert eine Wasserflasche gegen die Wand, die darauf in 1000 Scherben zerspringt – Der Fight Club greift ihn im Vorlesungssaal an, er schleudert ein Opfer gegen die Wand – sein zweiter Angreifer ist im Rear Naked Choke, windet sich, ist chancenlos – sein drittes Opfer liegt bewusstlos in Ricks' Kabine an die Wand gelehnt – wieder ist seine Kabine zerstört, Blutspuren an der Wand – Cyrus ist bewusstlos im Limes gefangen – und dann...das Massaker an Drake Ackley. Das Szenario, dass der GFCW Galaxy nur als Standbild zugemutet wurde. Und dieses Standbild präsentiert sich auch hier. Alex Ricks...wie ein Trophäensammler mit einem Fuß auf Drake Ackleys leblosem Körper.


Genau dieses letzte Bild verschwimmt, verdunkelt sich. Die Musik klingt aus.


Stimme: „Der Fight Club besiegt jeden seiner Gegner...aber Drake Ackley...niemand will Alex Ricks als Gegner.“


Schwarzbild, das nicht schwarz bleibt. Konturen zeichnen sich in der Mitte ab. Die Umrandung eines Oberkörpers. In einem komplett abgedunkelten Raum, doch das menschliche Auge gewöhnt sich faszinierend schnell an Dunkelheit, wenn man nur seine Konzentration steuert. So macht man eben doch mit der Zeit ein Gesicht aus und diese zwei winzigen weißen Kreise mit dunkelbraunem Mittelpunkt sind das Medium des totenstarren Blicks des Mathematikers.


Alex: „Erlösung wartet...“


Pete: „Puh...Meinungen?“

Tammy: „In der GFCW gibt es unzählige zähe Kämpfer, die regelmäßig bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen und trotzdem...ich kann mir keine zwei Wrestler vorstellen, zu denen dieses Match besser passen würde. Auch wenn Ricks in seiner Anfangszeit in keinster Weise den Eindruck erweckte, ein gefährlicher Kämpfer zu sein...aber ich glaube, in den letzten Monaten haben wir alle gesehen, was hinter dem Mathematiker steckt. Und über die Kämpfernatur von Drake Ackley gibt es, glaube ich, keine zwei Meinungen.“

Sven: „Drake Ackley ist Teil des dominantesten Tag Teams der GFCW-Geschichte...und er ist der kämpferische Teil. Er lebt für den Kampf und er wird in diesem Match jede Sekunde genießen. Das Video hat gezeigt, was Drake Ackley für eine Kämpfernatur ist. Auch wenn Alex behauptet, dass niemand ihn als Gegner will, ich glaube, heute wird er einsehen, dass es eher umgekehrt stimmt. Leg dich nicht mit Drake Ackley an.“

Mäc Müll: „Die Intensität dieser Fehde ist erschreckend. Wenn wir die Card einmal aus der Ferne betrachten, ist dies das Match, in dem es bei Weitem um das Wenigste geht. Man könnte fast sagen, es ist ein Schulhofstreit um die Frage „wer hat angefangen?“...aber was sich daraus entwickelt hat, ist ein Match, welches...ich denke...nicht durch großartige Technik bestechen wird sondern vielmehr durch simple Härte.“

Pete: „Was eigentlich im kompletten Kontrast zu dem Alex Ricks steht, den wir nun seit knapp zwei Jahren kennen. Aber ich stimme dir völlig zu, Mäc. Nach allem, was wir von den beiden in den letzten Wochen und Monaten geboten bekommen haben, kann ich heute Abend eigentlich nur eines erwarten. Ein knallhartes Duell auf Augenhöhe. Bis jemand blutet.“

Tammy: „Und ich für meinen Teil hoffe, dass die beiden diese Angelegenheit damit auch endgültig klären. Seit Wochen gibt es in ihrem Umfeld heftige Attacken. Und wenn man Alex glauben mag, dann lässt sich schließlich alles auf die Einmischung des Fight Clubs bei Brainwashed zurückführen. Dort wurde ja bekanntlich ein neuer Intercontinental Champion gekrönt.


GFCW Intercontinental Title Match:
The Faceless (/w Cassius) vs. Michael Payne (c)

Referee: Jo Dardano


Pete: „Michael Payne konnte bei Brainwashed Zereo Killer und Alex Ricks besiegen und sich damit zum neuen GFCW Intercontinental Champion krönen. Sein Ziel war klar, er wollte den Titel wieder zu neuem Ruhm verhelfen und sich als Fighting Champion etablieren. Doch aus was für Gründen auch immer...es wollte sich zunächst kein Herausforderer finden. BIS er dann The Faceless begegnete.“


Sven: „Nach Wochen des Suchens nahm The Faceless schließlich die offene Herausforderung an und auch wenn die Vorgeschichte dieser beiden nicht so weitreichend ist wie bei manch anderen Matches...dieses Duell braucht keine Vorgeschichte.“


Mäc Müll: „Zwei entschlossene Männer und ein goldener Gürtel, was will man mehr? Ich hatte ja in den letzten Wochen viele Gespräche mit Michael Payne und jedes Mal wurde mir aufs Neue verdeutlicht, wie sehr er an diesem Titel hängt und entschlossen ist, das Gold gegen jede Herausforderung zu verteidigen. Dass diese Herausforderung ausgerechnet The Faceless ist...damit hat er aber vermutlich nicht gerechnet.“


Pete: „Er ist das vielleicht größte Mysterium dieser Liga. So viele offene Fragen ranken sich um den Maskenmann und begleiten ihn auf Schritt und Tritt. Ich bin mir sicher, dass auch heute wieder das ein oder andere Puzzleteil zum Gesamtbild The Faceless hinzugefügt wird. Es bleibt nur die Frage offen...ist eines dieser Puzzleteile golden?“

Sven: „So golden wie der Inhalt von Don Sheens Geldspeicher womöglich und damit wären wir auch schon beim Co-Main Event des heutigen Abends und mein Gott, was bitte erwartet uns da für ein Match?“


I quit-Match:
Crutchs Career on the line

Jason Crutch vs. Don Sheen
Referee: Guido Sandmann

Tammy: „Es ist der größte Einsatz, den ein Wrestler ins Spiel bringen kann. Der Anführer der Crutch-O-Maniacs Jason Crutch setzt hier tatsächlich seine Karriere aufs Spiel, um sich endgültig für das gesamte vergangene Jahr bei seinem „Boss“ Don Sheen zu revanchieren. Um die Pay-Per-View-Negativserie Jasons geht es hier schon lange nicht mehr...diese Fehde könnte unmöglich noch persönlicher sein. Aber du kannst zu Jason vermutlich noch mehr sagen, oder, Mülli?...Alte Socke?“

Mäc Müll: „Oh ja, Jason Crutch und mich verbindet so einiges und wenn ich jede unserer Begegnungen aufzählen würde, dann sitze ich zur nächsten Title Nights noch hier. Selten, ich will sagen NIE, ist ihm ein Gegner so unter die Haut gegangen, wie es Don Sheen geschafft hat. Der Rich Guy hat ihn zu Boden gebracht und sich noch demonstrativ draufgestellt. Aber trotz allem ließ sich Jason Crutch niemals unterkriegen und er bekommt hier nun endlich seine Chance, Sheen alles heimzuzahlen, was der ihm angetan hat.“

Pete: „Nur, zu welchem Preis. Der Lohn wäre riesig. Endlich wieder ein Sieg bei einer Großveranstaltung für ihn und das auf der größten Bühne des GFCW-Jahres. Ein Sieg über einen unglaublich talentierten Gegner und endlich wieder die Freiheit, abends in Frieden zu Bett zu gehen. Und trotz allem wäre der Verlust größer. Jason Crutch bestreitet am heutigen Abend womöglich das letzte Match seiner GFCW Karriere. Im Gegensatz zu Johnboy Dog..gibt es hier kein Wenn und Aber.“

Sven: „Es ist vielleicht der Abend, an dem zwei der größten Publikumslieblinge der GFCW ihr letztes Match für diese Liga bestreiten...auch wenn ich persönlich andere Lieblinge habe, kalt lässt mich das auch nicht. Und auch wenn hier für Crutch alles auf dem Spiel steht...man braucht noch nicht einmal für eine Sekunde hoffen, dass Sheen vielleicht im entscheidenden Moment Gnade zeigt. Sein Ziel ist klar. Er will den Namen Jason Crutch endgültig aus der GFCW streichen.“

Mäc Müll: „Auch wenn ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen kann, was passieren muss, dass Jason tatsächlich die Worte „Ich kündige“ sagt. Nach all den Jahren, die ich ihn nun kenne, hat er sich niemals vor einer Herausforderung gescheut und egal, wie schwer es war, er gab nie auf. Gerade das vergangene Jahr ist dafür doch der beste Beweis. Er gibt niemals auf.“

Tammy: „Nur trifft er heute auf das vielleicht größte Selbstvertrauen der Liga. Nennt es, wie ihr wollt. Selbstvertrauen, Arroganz, Überheblichkeit, Ignoranz. Aber Fakt ist, Don Sheen ist von sich überzeugt wie vielleicht kein Zweiter in dieser Liga. Er weiß genau, was er will und was er kann und er wird vor nichts zurückschrecken. Ob Sieg oder Niederlage, aber auf Jason Crutch wartet heute das härteste Match seiner Karriere.“

Pete: „Und trotz allem was auf dem Spiel steht, ist das noch nicht einmal der Main Event. Denn der kommt jetzt...“


GFCW Heavyweight Title Match:

Jasper Randall vs. Antoine "Brainpain" Schwanenburg (c)
Special Guest Referee: "Wild Thing" Tommy Cornelli


Mäc Müll: „Was bekommen wir da für einen Jahresabschluss geboten. Die beiden derzeit wohl größten Namen in der GFCW im Kampf um das ganz große Gold und als wäre das noch nicht genug, setzte Johnboy Dog vor zwei Wochen sogar noch einen drauf und benannte den Neu-Hall of Famer Tommy Cornelli zum Ringrichter für dieses Match. Ich weiß nicht, wie es euch geht...aber ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich nur diese drei Namen lese.“

Sven: „Das ist die absolute Creme de la Creme der GFCW...plus Tommy Cornelli und Antoine Schwanenburg. Jasper Randall ist die größtmögliche Herausforderung, die der Champion haben kann, das hat Schwanenburg ja selber vorhin im Video so festgehalten. Wir werden heute den Anbruch einer neuen Ära erleben, davon bin ich überzeugt. Und Tammy kann mir da mit Sicherheit beipflichten. Sie kennt Jaspers Qualitäten.“

Tammy: „Jasper Randall ist ohne Frage einer der gefährlichsten Gegner, die es in der GFCW gibt. DER Gefährlichste vielleicht, denn er vereint alle Qualitäten. Er ist schnell, technisch, brutal, rücksichtslos und gerissen. Er ist das komplette Paket...wenn auch ein Verabscheuungswürdiges.“

Pete: „Doch er trifft mit Antoine Schwanenburg auf einen Mann, der ihm quasi in Nichts nachsteht. Er mag nicht das gleiche Ausmaß an Rücksichtslosigkeit zeigen, doch wenn es um eine taktische Kampfweise geht, macht Antoine Schwanenburg niemand etwas vor. Jasper mag ein Monster im Ring sein, Antoine ist ein Künstler. Und ich kann absolut nicht einschätzen, wer sich letztlich durchsetzen wird. Mäc, du hattest dich ja in den letzten Wochen noch einmal genauer mit der Akte Jasper Randall befasst...kannst du noch etwas zu dem vermeintlichen Anführer des Fight Clubs sagen?“

Mäc Müll: „Ich habe in den letzten Wochen mit mehreren Leuten über ihn gesprochen und das Fazit ist deutlich. Jasper Randall fasziniert. Fast kann man sagen, ihn umgibt eine besondere Aura. Und gerade das kann heute noch eine ganz besondere Rolle spielen. Tommy Cornelli ist der Special Guest Referee, aber er ist kein ausgebildeter Ringrichter. Jasper Randall WIRD versuchen, ihn irgendwie für seine Seite gewinnen zu können und die Unparteilichkeit aufzulösen...doch ich will mir nicht vorstellen, dass er damit Erfolg haben wird.“

Sven: „Dem Ruf Jasper Randalls folgen alle irgendwann...aber du sprichst einen guten Punkt an, Mäc. Wie unparteiisch wird Tommy Cornelli dieses Match leiten? Vor zwei Wochen machte er klar, dass er niemanden bevorzugen wird...aber bleibt es das gesamte Match über wirklich so? Ich glaube, da hilft einfach nur Abwarten und Zusehen. Und wisst ihr was? Ich habe richtig Bock drauf!“

Pete: „Ich glaube, so geht es jedem von uns. Und wisst ihr was? Wir müssen nicht mehr warten! Die Halle ist voll, die Vorbereitungen sind abgeschlossen...und ich habe gerade das Zeichen bekommen. Liebe GFCW Galaxy! Es ist angerichtet! Willkommen...zu Title Nights 2017!“


Und das Expertenquartett verschwindet. Stattdessen ein Video. Tommy Cornellis Karriere im Schnelldurchlauf. Erfolg um Erfolg um Erfolg. Die Titelgewinne, die wichtigen Matches. Alles wird noch einmal für jeweils Sekunden beleuchtet.



Und mit Ende des Videos ertönt plötzlich folgende Stimme durch die Boxen.


"You waited long enough! Here it is! The Dynamite!"


Die Halle verdunkelt sich plötzlich und eine riesige Explosion detoniert vor dem Titantron, welche die ganze Halle durchschallt. Claude "Dynamite" Booker kommt in einem kompletten weißen Dress, wobei Teile des Jacketts im Scheinwerferlicht glitzern, in die Halle und wird von den Fans bejubelt.


Die Wrestler der GFCW und ein Großteil der Crew hat sich mittlerweile auf der Rampe eingefunden. Selbst die vier Experten sind rechtzeitig angekommen.


Die Musik von Steve Lukather mit "Tumescent" ertönt. Eine Jubelarie ist von den Fans zu hören und laute "Claude"-Chants füllen die Halle. Dynamite stellt sich vor dem Titantron, worauf eine Filmsequenz immer wieder abläuft, wo ein Bündel Dynamitstangen zu sehen ist. An diesen Bündel ist ein Docht zu sehen, welcher langsam herunterbrennt. Dann explodiert das Bündel Dynamit und Schrift erscheint auf dem Titantron. Nacheinander sind die Worte "Claude", "Booker" und "Dynamite" zu sehen. Danach erscheint Zusammenschnitte von Backstageszenen und Ausschnitte von Matches von Dynamite. Immer wieder sind die explodierenden Dynamitstangen zu sehen und die Schriftzüge. Dynamite lächelt in die Menge hinein und geht dann die Rampe hinunter und versucht mit sovielen Fans wie möglich abzuklatschen. Die sanften Klänge seiner Titelmusik begleiten den Chef der GFCW zum Ring. Dynamite geht nun in den festlich geschmückten Ring und stellt sich hinter dem dort aufgebauten Pult. Die Musik verstummt langsam.


Dynamite: „Hallo Berlin, seid ihr gut drauf?!“


Ein Jubeln, „Jaaaaaa“-Rufe sowie „Yes“-Rufe sind zu vernehmen.


Dynamite: Herzlich Willkommen zur Pre-Show von GFCW Title Nights 2017, dem großen PPV, wovon die ganze Wrestlingwelt spricht.


Wieder bricht ein starker Jubel aus.


Dynamite: „Dieses Mal nehmen wir zwei ehemalige Wrestler der GFCW in die GFCW Hall of Fame auf und ich bin einer der beiden Laudatoren, der die Ehre hat einen der beiden großen Stars in die Hall of Fame einzuführen.“


Dynamite legt eine kurze Pause ein.


Dynamite: „Die Person, über die ich jetzt rede, war stets ein zuverlässiger, zuvorkommender und freundlicher Mensch und ein großartiger Wrestler. Er ist 1,92 m groß und kommt gebürtig aus Houston, Texas. Er ist der Sohn einer amerikanischen Mutter und eines italienischen Vaters. Der Beginn seiner Wrestlingkarriere waren diverse texanischen Independent-Ligen,wo er sich einen Namen erarbeitet hatte. Anschließend kam er nach Deutschland um in der CEW Fuß zu fassen. Er gewann dort den CEW German Title und war Bestandteil einer wichtigen Fehde. Nach dem Ende der CEW gab er ein paar Gastauftritte in anderen deutschen Wrestlingligen, bevor er hier zu uns zur GFCW kam. Er war dreifacher GFCW Heavyweight Champion, GFCW Tag Team Champion zusammen mit Steve Fog sowie GFCW Intercontinental Champion. Er hatte Fehden u.a. gegen seinen ehemaligen Tag Team-Partner Steve Fog. Ironman, Bam Bam, J.T.K. und Fireball Hikari und noch einige mehr. Im Jahre 2005 zu GFCW Dooms Night am 24.04.2005 begann seine Karriere hier in der GFCW und genau vier Jahre später in der War Evening-Sendung am 24.04.2009 hatte er sein letztes Match in der GFCW. Meine Damen und Herren, liebe GFCW'ler, liebe Zuschauer hier in der Halle und zuhause – bitte begrüßt mit einem großen Jubel und Applaus den neuen Hall of Famer „Wild Thing“ Tommy Cornelli!!!“



Die Halle scheint förmlich zu explodieren, der Jubel und die Sprechchöre der Fans übertönen fast die Musik. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht betritt Tommy Cornelli die Halle. Er bleibt einen Augenblick stehen und saugt die Atmosphäre auf, der Jubel wird noch lauter. Tommy hat sich für den besonderen Anlass schick gemacht, er trägt einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd, die beiden oberen Knöpfe sind offen. Seine langen Haare hat er zu einem Pferdeschwanz gebunden.


Die GFCW macht ihm Platz, wie Moses spaltet er die Wrestler und Crew in eine linke und rechte Hälfte an Applaus spendenden Personen.


Langsam macht Tommy sich auf den Weg zum Ring. Unterwegs klatscht er bei den Fans ab und posiert für Selfies mit den Fans. Am Ring angekommen, geht er die Ringtreppe hoch nickt Dynamite grinsend zu. Tommy putzt sich die Schuhe ab, dann steigt er in den Ring. Dort angekommen, steigt er nacheinander auf alle vier Ringecken, reißt beide Arme hoch und lässt sich von den Fans feiern. Dann springt er zurück in den Ring, geht zu Dynamite und beide schütteln sich die Hände. Dann lässt Tommy sich ein Mikro geben, aber die „Wild Thing“-Sprechchöre lassen ihn kaum zu Wort kommen.


Tommy: „Wow… Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist wirklich eine Riesenehre, hier und heute als einer der ersten Wrestler in die GFCW Hall of Fame aufgenommen zu werden. Ich habe in unzähligen Ländern im Ring gestanden, egal, ob in meinem Heimatland, in Mexiko oder Japan – hier in der GFCW und ihren tollen Fans war es am schönsten!“


Applaus wird laut in der Halle, auch Dynamite klatscht. Als es wieder ruhiger in der Halle wird, fährt Tommy fort.


Tommy: „Meine Zeit in der GFCW werde ich nie vergessen. Der erste Tag Team Titel mit meinem Partner und guten Freund Steve Fog, die drei Heavyweight Titel, Rekord-Champion… und nicht zu vergessen: die großartigen Fans!“


Jubel wird laut in der Halle, „Tommy“-Sprechchöre setzen ein, die Tommy mit einem breiten Grinsen quittiert.


Tommy: „Ob ihr es glaubt oder nicht, aber nach all‘ den Jahren erreichen mich noch immer jede Menge Briefe und Autogrammwünsche auf meiner Ranch, die ich natürlich gerne beantworte. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich freue, noch mal in diesem Ring zu stehen. Und wenn mein verdammtes Knie nicht im Arsch wäre, dann wäre ich im Main Event nicht der Special Referee, sondern würde um den Titel kämpfen!“


Unter lautem Jubel umarmen sich Tommy und Dynamite lange, dann reißt Dynamite Tommys Arm nach oben. Tommy winkt den Fans zu und verlässt langsam, mit einem Tränchen im Auge, die Halle.


Dann wird die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Videoleinwand gelenkt, auf der noch einmal ein Highlightvideo zur zweiten Aufnahme am heutigen Abend gezeigt wird. Die zahlreichen Höhepunkte der Karriere des Danny Rickson. Und dann...


WHAT A TIME TO BE ALIVE


GFCW Hall Of Fame, Teil 2. Nachdem Tommy Cornelli nun offiziell Teil der wichtigsten Ruhmeshalle des Wrestlings ist, wird es Zeit, die andere Hälfte dieser Zeremonie zu beginnen. Und dafür brauchen wir erst unseren Laudator. Und der heißt nicht Sven, auch wenn er hier gerade für einen Moment in Nahaufnahme gezeigt wird, wie er mit sich selbst redet...so ganz ohne Headset.


Sven: „GFCW Title Nights und Robert Breads ist da… irgendwie dann doch ein vertrautes Gefühl.“


Auch wenn es „nur“ die Pre-Show ist, hat das GFCW-Urgestein am Kommentar damit wohl nicht ganz Unrecht. Während „Big Rings“ von Drake und Future durch die Halle dröhnt, schreitet der PCWA-Wrestler aus Toronto auf die Stage. Er ist am heutigen Abend ungewöhnlich fein gekleidet, und wenn Robert Breads sich fein kleidet kann das nur bedeuten, dass etwas sehr, sehr Wichtiges ansteht.


Schnellen Schrittes geht er auf das Seilgeviert zu und entert selbiges rasch, ehe er einen Blick ins Publikum wirft und sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen kann, von dem schwer zu deuten ist, ob es unterschwellig glücklich oder herablassend ist. Vielleicht ein wenig von beidem.


Während er seine Position hinter dem Rednerpult das im Ring aufgebaut wurde einnimmt verstummt die Musik. Der Kanadier räuspert sich während er darauf wartet dass es still wird – aber so wirklich still wird es noch nicht.


DANNY RICKSON!“


DANNY RICKSON!“


DANNY RICKSON!“


Die Zuschauer rufen bereits jetzt nach dem Mann, der hier gleich Teil der Hall of Fame werden soll.


Robert Breads: „Geduld, meine Freunde, Geduld.“


Mit der linken Hand montiert Breads noch kurz etwas am Mikrofon, dann beugt er sich vor und beginnt laut und deutlich zu sprechen, um die letzten Ausläufer der Chants zu übertönen.


Robert Breads: „Also… Title Nights, hm?“


Kurze Pause.


Robert Breads: „Irgendwie passend. Denn für die, die es nicht wissen: Ich bin als Laudator für den guten Danny Rickson… oder wie ihn einige ältere Fans vielleicht noch kennen: Demon… nicht nur ausgewählt worden, weil ich gerade zufällig in der Gegend rumstand. Denn Danny und ich haben… Historie. Aber darum soll es hier nicht unbedingt gehen. Es soll vielmehr darum gehen, welchen Wert Danny für die Historie dieser Liga hatte, denn der ist nicht zu überschätzen, auch wenn es dem einen oder anderen vielleicht nicht bewusst ist.“


Jubel brandet auf, und es starten erneut vereinzelte Chants, doch Breads fährt zügig fort.


Robert Breads: „Danny Rickson war mein Gegner. Er trat gegen mich an, im Main Event der 10th Anniversary Show. Danny Rickson war mein Partner. Dann war er wieder mein Gegner und genau hier, bei Title Nights, vor vier Jahren, traten wir beide im Main Event gegeneinander an, und er besiegte mich, er warf mich damit aus der Liga, und vier Jahre später kann ich zurückblicken und sagen: Das ist die einzige Niederlage, auf die ich jemals stolz war. Denn durch die Zeit, die ich mit Danny verbrachte, im Ring und außerhalb des Rings, habe ich vieles erst richtig verstanden, vieles gelernt und wurde besser. Ohne Danny Rickson wäre Robert Breads heute nicht so erfolgreich wie er es ist. Und ohne Danny Rickson wäre die GFCW nicht da wo sie jetzt ist. Das ist ein Fakt.“


Tatsächlich wird der Mann aus Toronto fast schon ein wenig emotional als er weitermacht.


Robert Breads: „Versteht mich nicht falsch, er war erfolgreich. Sehr erfolgreich. Er holte so ziemlich alles an Titeln was man sich holen konnte, inklusive dem ganz, ganz großen Titel. Er gewann alles was wichtig war. Und dennoch… war es nicht das was ihn so großartig machte. Sicherlich trug das seinen Teil dazu bei. Aber es war eigentlich fast egal, ob er gerade einen Titel hielt oder nicht, ob er gerade Wrestler war oder Co-Comissioner von Fireball Hikari, denn er hatte es.“


Das lässt Robert kurz so im Raum stehen, ehe er fortfährt.


Robert Breads: „Dieses berüchtigte „es“, von dem keiner so genau weiß, was es nun ist, wie man es definieren soll, das man nicht beschreiben kann – er hatte es. Und bei Gott, er hatte eine ganze Menge davon. Es gab vielleicht nie wieder einen Wrestler, der die Aufmerksamkeit so auf sich zog ohne das überhaupt zu wollen, einfach durch seine Art, sein Wesen, wie er sich gab, wie er sprach, wie er wrestlete. Wenn Danny Rickson eine Promo hielt, dann hörte man zu. Wenn er ein Interview gab, dann hörte man zu. Wenn er im Ring stand, dann staunte man. Wenn Danny Rickson vor der Kamera stand holte niemand sein Handy heraus oder drückte vorspulen. Es war vollkommen egal, ob er im Main Event stand oder im Opener, ob er um den World Title kämpfte oder von einem Fasan ausgeknockt wurde, ob er das Match des Jahres bestritt oder seinen Titel an Nightmare verschenkte – man konnte nicht anders als es sich anzusehen, als hinzusehen und davon in seinen Bann gezogen zu werden.


Es war nicht unbedingt einmal was er tat, sondern einfach wie er es tat. Danny Rickson war cool. Und zwar die Sorte Coolness, die man nicht lernen kann – entweder man ist es, oder man ist es nicht, und Danny Rickson war verdammt nochmal der coolste Typ in jeder Arena in die er kam. Er tat furchtbare Dinge, abstoßende Dinge, verwerfliche Dinge und doch… verfolgte man das alles. Weil man ihn irgendwie cool fand, egal, was für einen fragwürdigen Charakter er manchmal zu haben schien. Weil er diese Aura hatte. Danny Rickson war ein verdammter Superstar, und er brauchte nie zehn Titel oder sieben Match of the Year-Kandiaten, um das zu untermauern. Er musste es nicht versuchen. Er war es einfach.“


Jetzt muss Breads einmal ordentlich Luft holen, und das nutzen die Fans sogleich aus um in laute Beifallsbekundungen auszubrechen. Diese Erinnerungen an den englischen Ex-Champion scheinen bei vielen noch nicht vergessen zu sein.


Robert Breads: „Und deshalb machte er die ganze GFCW besser. Er hob die Latte höher, setzte den Maßstab neu an. Nicht nur die Zuschauer waren von Rickson gefesselt, wir, die Wrestler, waren es auch. An ihm maßen wir uns selbst, und ich verrate glaube ich niemandem zu viel wenn ich sage dass es eine Zeit gab in der jeder gerne Danny Rickson sein wollte, aber es nicht konnte. So gut wie jeder guckte sich die eine oder andere Sache von ihm ab… und ich guckte mir sogar eine ganze Menge von ihm ab, wenn ich ehrlich sein soll. Danny Rickson hat eine ganze Generation inspiriert besser zu werden, weil er einfach so verdammt gut in allem war was er tat, dass ein jeder, der nicht neben ihm wie ein verlorener Schuljunge aussehen wollte, 110% aus sich heraus kitzeln musste, und das jeden Abend, in jedem Match, in jeder Promo. Wir alle wollten eigentlich irgendwie so wie Danny sein. Und keiner von uns schaffte es.


Noch heute, glaube ich, gibt es durchaus den einen oder anderen aktiven Wrestler in der GFCW, der das Erbe von Danny Rickson mit sich herumträgt. Vielleicht weiß er es nicht einmal, vielleicht hat er selbst nie ein Match oder eine Promo von ihm gesehen – aber seine Innovation, seine Kreativität, seine ganze Art… seine Art zu sprechen, wie er Worte benutzte, wie er Emotionen beim Publikum hervor rufen konnte wie es ihm passte… das alles lebt heute weiter. Wer weiß ob die GFCW dieses unglaubliche Level, das sie momentan abruft, je erreicht hätte wenn nicht dieser eine Revoluzzer gekommen wäre, der überhaupt keine Revolution starten wollte, sondern einfach nur er selbst war. Und das war, wenn man mich fragt, das Beste, was der GFCW je passiert ist.“


Mit einem kräftigen Nicken unterstützt Breads diese Worte noch einmal, ehe er zum Schlussakkord ansetzt.


Robert Breads: „Es gab wenige, sehr, sehr wenige, die Danny Rickson nicht respektierten. Klar, nicht jeder mochte ihn, aber niemand, der noch ganz bei Trost war, sprach ihm das Können, das Talent, das Charisma oder die Kreativität ab. Die Wenigen, die es taten, könnte ich nun hier erwähnen, doch bis auf ein paar alte Hasen unter euch würde niemand die Namen kennen die ich hier aufzähle – und wisst ihr auch warum? Weil sie vergessen wurden. Weil sie egal wurden. Danny Rickson nicht. Danny Rickson wurde niemals vergessen. Auch wenn du noch nie eine Sekunde von ihm in deinem Leben gesehen hast, kein gesprochenes Wort von ihm je gehört hast, keinen Move von ihm je bewundert hast, kennst du seinen Namen. Und vielleicht auch das grausame Musical von Tobi Whitehouse über sein Leben… und scheiße, selbst das hat irgendwie Geschichte geschrieben, denke ich.

Wie dem auch sei: Die Tatsache, dass ihr alle, jeder einzelne von euch, diesen Namen kennt… ich glaube, das ist mehr wert als jeder Titel. Danny Rickson hat vielleicht mehr für die GFCW getan als ihr euch vorstellen könnt, und er hat auch mehr für mich getan als er selbst weiß. Deshalb spare ich mir den Zynismus und die dummen Witze und überlasse sie dem Mann, der auch in diesen beiden Disziplinen besser ist als ich es je war, genauso wie er in vielen Disziplinen besser war als es je jemand war oder je jemand sein wird. Es ist mir eine große Ehre euch das zweite Mitglied der GFCW Hall of Fame Class von 2017 zu präsentieren, den besten Wrestler den ich jemals gesehen habe und das beste Vorbild, das man sich jemals aussuchen konnte… meine Damen und Herren, Danny Rickson!“


DANNY RICKSON!


DANNY RICKSON!


DANNY RICKSON!


Die Rufe nach dem erwarteten Heroen werden lauter und lauter, geformt in tausenden Kehlen, eine grölende Mixtur aus Erwartungsfreude und fordernder Ungeduld. Die Galaxy ist bereit, einen weiteren Mann in den heiligen Hallen ihrer Ruhmeshalle willkommen zu heißen und geht man nach der Stimmung der Anwesenden wurde mit Danny Rickson eine Wahl getroffen, mit der es sich leben lässt – sehr gut sogar. Und dann – beinahe endlich möchte man sagen – tritt der Besungene in persona auf. Sogleich schwillt die Lautstärke der Rufe noch einmal an, erreicht einen bemerkenswerten Höhepunkt, den auch das überraschte, fast schon bescheidene, Lächeln des Mannes aus Newcastle nicht schneller abklingen lässt. Und so tritt Danny Rickson, der Mann der Stunde, unter lautem Jubel den Weg zum Pult an.


Die GFCW Masse macht ihm Platz, applaudiert ohne Unterlass. Pete kann es genauso wenig wie sein Partner unterlassen, auch diesen Moment zu kommentieren..


Pete: „Es wirkt so vertraut. Rickson vor den Kameras der GFCW – so wie es sich gehört. Aber doch ist es diesmal unter anderen Vorzeichen.“


Ohne jeden Zweifel: Die vertrauen Merkmale und Eigenarten Rickson sind noch da und doch kommt man nicht um die Beobachtung herum, dass er auch ein wenig anders aussieht als gewohnt. Als es sich jahrelang im Ring beobachten ließ. Natürlich war jemand wie Rickson noch nie dafür bekannt, stets gleich auszuschauen und grad in Bezug auf die Haarpracht durchaus experimentfreudiger als der Rest des Rosters, doch nun sieht er auf eine andere Weise anders auf: Älter, aber nicht alt, eher herrschaftlicher, ruhiger. Dünner, mehr Läufer als Schwergewichtsboxer. Die Haarspitzen streifen in ihrem dunklen Naturblond knapp die Schultern, der mit einem energischen Gang bewegte Körper steckt in einem schmal geschnittenen, eselsgrauen Anzug, der in seinen Details vielleicht ein Stück zu extravagant gehalten ist, um ihn ohne prüfende Blicke auf einer Aufsichtsratssitzung zu tragen. Hinter einem Dreitagebart lugen geradezu klinisch weiße Zähne hervor, die im Kontrast zum – gemessen an der Jahreszeit – außerordentlich gebräunten Gesicht stehen.

Ein lässiges Winken ins Publikum, auffallend staatsmännisch, dann der Blick zu Robert Breads. Kurzes Innehalten, dann auf beiden Seiten kumpelhaftes Lächeln. Ein kurzes Schulterklopfen und schlussendlich tritt der Kanadier beiseite, macht Platz für den einstigen Rivalen, der zum guten Freund geworden ist.


Danny Rickson: „Ich…“


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Entspannt legt Rickson die Hände auf dem Rednerpult ab. Die Sekunden, den Genuss, nimmt er sich. Wer weiß, ob es heute nicht zum vielleicht letzten Mal ist, dass die Massen für ihn schreien? Und so entspannt er die Schulter, schweift mit dem Blick durchs Publikum, scheint fast jede Person einzeln zu mustern. Anerkennendes Nicken.


Danny Rickson: „Also…“


DANNY!“

DANNY!“

DANNY!“


Sie spielen miteinander, das Publikum und der Mann am Redepult. Und sie genießen es. Noch einmal setzt der Engländer an, doch wieder unterbrechen ihn die Rufe aus den Zuschauerreihen. Rickson holt tief Luft, nimmt einen Schluck Wasser.


Danny Rickson: „So besonders bin ich dann doch auch wieder nicht.“


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Danny Rickson: „So fühlt es sich also an, Zereo Killer oder JTK zu sein. Nicht dieser eine arrogante Engländer, in dessen Körper ich seit den Siebzigern gefangen bin. Dessen Untergang über weite Strecken seiner Karriere herbeigesehnt wurde. Den man hasste, über den man spottete, sich in Internetforen ereiferte…“


Breites Grinsen.


Danny Rickson: „Und soll ich euch was sagen? Ich habe es genossen. Oh ja, sehr sogar. Ich liebte es, wenn alle pfeifen und buhen. Wenn man schreit, meinen Namen durch den Dreck zieht. Ich weiß nicht wieso, aber es war wie unser Spiel. Am Anfang hasste ich es, aber schon bald war mir klar, dass jede Unmutsbekundung mir verdammt nochmal Nichts sagen muss, außer dass ich irgendwas richtig gut mache. Bloß gegen die falschen Leute. Denn das war immer so mein Ding: Mir war egal, gegen wen es ging. Scheißegal ob gegen die Helden der Massen oder wen anders. Hätte es sein müssen, hätte ich Tammy, den Papst oder die Queen auf die Bretter geschickt. Ich wollte immer nur gewinnen. Ein richtig verbissener Scheißkerl eben. Ich musste erst über vierzig werden, kurzatmig und fast schon grau…“


Er beugt sich vor und fährt sich mit der Hand durch die Haare, in denen tatsächlich erste graue Schlieren zu sehen sind, was Amüsement beim Publikum hervorruft.


Danny Rickson: „…um festzustellen, dass es noch viel besser ist, wenn man euch auf seiner Seite hat. Ihr seid fantastisch, danke.“


DANNY RICKSON!“

DANNY RICKSON!“

DANNY RICKSON!“


Danny Rickson: „Wer hätte das gedacht? Dass ich einmal hier stehen soll und wohl so eine Art Legende bin. Ein Typ, an den man sich erinnern wird. Es gab auch Zeiten, in denen ich allenfalls hoffen konnte, eine kurze Anekdote zu werden, eine Randnotiz, an die man sich mit Schmunzeln erinnert beim Stammtisch, aber dann doch nicht so wirklich. Ich meine, den ersten Auftritt hatte ich in diesem Ring, als ich auf irgendwelche Doubles von Angela Merkel und Gerhard Schröder einschlug. Und es wurde danach eine ganze lange Zeit nicht besser. Aber trotzdem wurde mir die Chance gegeben, ich durfte an mir arbeiten – und ich tat es.“


Er hält inne und deutet auf das Hall of Fame Logo.


Danny Rickson: „Dass ich in diesem Ruhmeshallen-Ding drin bin, zeigt wohl, dass ich auch vieles richtig gemacht habe. Aber lasst mich euch noch mal eine Sache sagen, so ganz unter uns. Wir sind ja nur 17.500. Ich war nie der Beste. An guten Tagen konnte ich alle schlagen, aber ich stand nie über allem. Nicht so wie Robert beispielsweise…“


Fingerzeig auf Breads, der von der Aussage ebenso überrascht scheint wie die Leute im Publikum.


Danny Rickson: „…oder ein paar andere Typen. Aber ich war meist der Erste bei den Dingen, die ich gemacht habe. In und neben dem Ring. Wenn ich mir auf eine Sache was einbilde, dann darauf. Ich sagte euch ganz ehrlich, dass ich es geliebt habe, Champion dieser fantastischen Liga gewesen zu sein. Ich liebte es, dass ich im Main Event von Title Nights stand. Ich liebe es auch - verdammt nochmal -, dass ich es war, der im Main Event der 10 Years Anniversary Show stand. Ich liebe es, dass ich nun Teil der Ruhmeshalle bin, aber – und nun kommt es – es gibt eine Sache, die mir viel mehr bedeutet als dies alles…“


Geradezu in einen Rausch hat er sich geredet. Rickson hebt mahnend einen Finger, will mit aller Deutlichkeit seinen Standpunkt klarmachen.


Danny Rickson: „Nämlich als Robert vorhin gesagt hat, dass ich Leute inspiriert habe, dass ein Teil von mir noch immer in der GFCW steckt und seit meinen Zeiten gesteckt hat. In ihm, vielleicht in Leuten wie Schwanenburg. In Leuten wie Welkey, in Fletcher oder in sonst wem. In Leuten, die vielleicht sogar über mir stehen werden, wenn man einst die größten Legenden dieser Liga aufzählt. Aber sie haben was von mir. Und das, meine Freunde, ist mehr als jede Nennung in einem Geschichtsbuch. Das ist LEBENDIGE GESCHICHTE. Die GFCW ist eine Liga mit einer großartigen Tradition und mehr als die Hälfte ihrer Zeit habe ich sie begleitet.“


Durchatmen. So ausgesprochen – mehr als die Hälfte der Zeit - klingt das doch verdammt lang. Aber auch gut. Rickson lächelt das Lächeln eines stolzen Mannes. Väterlich, sentimental.


Danny Rickson: Vielleicht juckt es mich eines Tages für ein, zwei Kämpfe nochmal in den Fingern, doch im Großen und Ganzen kann ich euch mit Bestimmtheit sagen, dass meine Zeit zu Ende ist. Ganz einfach. Danny Rickson wird wahrscheinlich keinen PPV mehr headlinen, nicht mehr Champion werden. Aber viele großartige Männer werden dafür sorgen, dass die GFCW weiterlebt und wenn auch nur einer von ihnen einst sagen wird, dass er dort steht, wo er ist, weil ich meinen Teil beigetragen habe – als Inspiration – dann macht mich das stolzer als jeder Erfolg, den ich selbst erringen könnte.“


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Danny Rickson: „In der GFCW ist viel passiert in all den Jahren und wenn es nach mir geht, wird bis zum Ende meines Lebens noch viel passieren. Mögen noch auf ewig Männer in Hahnenkostümen schlüpfen, Fasane zu Legenden werden, Junkies nach der Weltherrschaft greifen oder Verrückte an die Spitze gelangen…das ist es, was ich an dieser Liga immer geliebt habe. Wir waren ein Stück weit bekloppt, aber wir haben immer unseren Spirit bewahrt, unser Ding durchgezogen und sind damit gut gefahren. Ich war ein Teil davon. Wenn ich diese Szenerie, diese Ehrung, richtig deute, dann sind wohl viele Menschen der Meinung, dass dieser Teil bedeutsam war. Das macht mich sehr stolz.“


Er reckt die Schultern, schaut zur Hallendecke, an seinem Hals tanzt der Adamsapfel auf und ab. Szenen ungewohnter innerer Aufwühlung.


Danny Rickson: „Dies sind nicht die Oscars. Ich werde keine Namen nennen, keine Aufzählungen von wichtigen Personen machen. Nicht meine Karriere im Schnelldurchlauf runterbeten, auch wenn es da manche Dinge gibt, die sich zu erzählen lohnen. Fühlt euch einfach alle angesprochen. Hätte auch nur ein Name in meiner Karriere gefehlt, wäre vielleicht alles anders geworden – IHR ALLE seid Danny Rickson. Ihr alle seid die GFCW.“


THANK YOU DANNY!“

THANK YOU DANNY!“


Danny Rickson: „Es gibt da zwei, drei Dinge, die ich bereue. Doch mit Stolz in der Stimme kann ich sagen, dass ich mir immer treu geblieben bin. Herzlichen Dank! Für alles.“


Er muss sich fast vom Pult losreißen, tritt – oder besser stolpert - nach hinten. Für einen Moment steht Rickson wie verloren da, während über ihm der Applaus lauter als je zuvor ansetzt. Über ihn stürzt und ihn wie unter Wellen begräbt. Dann ein verstehendes Nicken von Robert Breads, die zwei Freunde treffen sich in der Mitte des Ringes zu einer festen Umarmung. Im Hintergrund wird nach wie vor den Namen des Engländers skandiert.


Die beiden Kommentatoren haben ihren eigentlichen Arbeitsplatz eingenommen, während der Rest weiter applaudiert.


Pete: „Was für ein schö…“


Zuerst ist es nur eine einzelne Rakete, doch binnen weniger Sekunden verwandelt sich die Halle geradezu in eine Zeitmaschine, denn sie versetzt die Zuschauer in die Silvesternacht. Von überallher – am Titantron genauso wie aus den Ringpfosten – startet ein beeindruckendes Feuerwerk, welches die gesamte Mercedes-Benz-Arena in ein Farbenmeer taucht.


Sven: „Ok.“


Grün, blau, rot, gelb – kaum lassen sich in diesem Überschwang der Feuerwerkszeremonie noch einzelne Leuchtkörper ausmachen. So ist auch die einzige Reaktion des Publikums ein kollektives Staunen und Mund aufreißen, der Eindruck lässt sich bestens als hypnotisch beschreiben, so als würde Lunenkind seine Glücksangel vor ihren Augen wedeln. Und kaum ist das Gröbste abgeschwollen, setzen die Pyrotechniker zu einer weiteren Fuhre an und lassen abermals in ein buntes Tuch hüllen.


In dieser Atmosphäre treten die neuen Hall of Famer und ihre Laudatoren ihren Rückzug an. Den Rückzug in ein neues Leben – ein Leben, welches stets vom Stolz erfüllt sein wird, denn in diesem Moment haben sie einen Erfolg erreicht, der noch einmal alles übertrifft, was 30 World Champions erreicht haben: Sie haben bewiesen, dass sie der GFCW ihren Stempel aufgedrückt haben. Dass sie unvergessen sind. Denn sie sind…


Pete: „…die neuen Hall of Famer. Ich habe Tränen in den Augen.“

Sven: „Ok.“


THANK YOU ALL!“


THANK YOU ALL!“


THANK YOU ALL!“


Und mit den Jubelrufen der Fans wird das Bild und dem Pulk an GFCW Angestellten, die zurück in den Backstagebereich gehen, wird das Bild nun schwarz...