http://www.youtube.com/watch?v=1NNNIsnKp3g
Der 21.9.2012, War Evening in
Wuppertal. Der Abend nach dem Match, dem 60 Minuten Iron Man
Match zwischen Jimmy Maxxx und dem World Champion Eric Fletcher.
Ein Match das Jimmy Maxxx letztlich doch als Main Event Player in
den Augen der GFCW festigen würde. Doch der World Title,
schien so weit entfernt.
Ein Count Out, kurz vor dem Ende an
dem Jimmy seinen Gegner an sein Limit brachte. Etwas was Jimmy
einen sauren Beigeschmack in seinen Mund zauberte, als er über
dieses Sprach. Er war zwar Stolz gewesen, auf das was er
geleistet hatte. Doch wurde ihm klar, da wäre noch mehr
möglich.
Taste
me you will see More is all you need Dedicated to How
I'm killing you
Jedoch Fletcher sah das anders, in
seinen Augen hatte er sich bewiesen. Nichts mehr mit lustiger
Mann. Nichts mehr mit Zufallstreffer oder Glück gehabt.
Nein, er hatte Jimmy Maxxx 60 Minuten gegenüber gestanden
und bestanden.
In seinen Augen gab es nichts mehr
zu klären, er hätte endgültig bewiesen das Jimmy
nur ein Dummschwätzer wäre, der sich groß
aufspielt aber nix zum abliefern hat.
Master
of Puppets I'm pulling your strings Twisting your mind and
smashing your dreams Blinded by me, you can't see a thing Just
call my name, 'cause I'll hear you scream Master Master
Doch trotz dieser starken Worte des
World Champions, ließ er seinen Gegner nicht in Ruhe. Nein,
jetzt wollte er Maxxx erst recht richtig fertigmachen. Ihn in den
Augen aller bloßstellen und aus ihm den Witz machen, was
Maxxx immer versucht hatte mit Fletcher zu machen.
So dekorierte er die Kabine des
Berliners um, ruinierte seine Wrestling Matches und tat alles
mögliche, um Jimmy total lächerlich zu machen. Und
langsam wirkte es auch, so folgten viele GFCW´ler wieder
dem alten Ruf, alles auf Jimmy. Wieder fand sich der junge
Deutsche in der Position wieder, der schwarze Peter für
alles schlechte am Wrestling in der GFCW zu sein.
Needlework
the way, never you betray Life of death becoming clearer Pain
monopoly, ritual misery Chop your breakfast on a mirror
Was Eric Fletcher aber total
Überraschen würde, war der Fakt das jetzt auf einmal
Jimmy Maxxx zurückschlug. Er zog seine Füße aus
der totalen Defensive und versuchte wieder etwas an Biss zu
gewinnen. Natürlich blieb er weiterhin auf der Seite der
guten und weiterhin verfolgte er seinen Traum, ein besserer
Wrestler zu werden. Doch sich herumschubsen lassen, das wollte er
auch nicht mehr.
So drehte er eben den Spieß
um und spielte die Kopfspielchen von Fletcher mit, was dieser
alles andere als gewohnt war. So wirkte er für einige Wochen
alles andere als Souverän.
Taste
me you will see More is all you need Dedicated to How
I'm killing you
Come crawling faster Obey your
Master Your life burns faster Obey your Master Master
Leider konnte Jimmy aber das Level
des Champions nicht ganz mithalten, wieder und wieder verlor er
Matches. Die schlimmste Niederlage wahrscheinlich gegen Joe
Jobber, als Fletcher ihn ablenkte und demütigte. Und erst
kürzlich gegen Chris McFly im Ring gewesen und auch dort
versagt. Und das auch noch in einem Aufgabegriff, kurz vor einem
I Quit Match!
Master,
Master, where's the dreams that I've been after? Master,
Master, you promised only lies Laughter, Laughter, all I hear
or see is laughter Laughter, Laughter, laughing at my
cries Hell is worth all that, natural habitat Just a rhyme
without a reason Neverending maze, drift on numbered days now
your life is out of season I will occupy I will help you
die I will run through you Now I rule you too
Doch auch Eric Fletcher sah in
einem Match gegen Lex Streetman alles andere als gut aus. So
gehen nur beide mit einer wichtigen Aufgabe in ihr zweites
Aufeinandetreffen. Beide müssen beweisen, das sie an die
Spitze der GFCW gehören. Einer wird in den Olymp aufsteigen,
der andere in die Vergessenheit von Mythen und Sagen fallen.
Heute wird es geschehen, heute wird
es passieren. Maxxx vs Fletcher Nummer Zwei, das Match das
endlich die beiden Schicksale voneinander treffen soll. Für
immer!
Master
of Puppets I'm pulling your strings Twisting your mind and
smashing your dreams Blinded by me, you can't see a thing Just
call my name, 'cause I'll hear you scream Master Master Just
call my name, 'cause I'll hear you scream Master Master
Jimmy
Maxxx vs Eric Fletcher
World
Heavyweight Championship
Title
Nights 2012
GFCW World Championship I Quit Match:
Eric Fletcher (c) vs. Jimmy Maxxx
Referee: Phönix
|
Alright
everybody gather around
The
Candy Man is here!
BÄM!!!
Und damit werden die Süßigkeitenkanonen auf der
Rampe abfeuert, Sammy Davis Jr. legt los, die Halle erstrahlt
im pinken Licht und ER betritt die Bühne. Der Poet, der
Hüter der Wahrheit, der Candy Man, der GFCW World
Champion, Eric Fletcher. Und die Halle beginnt zu buhen. Aber
das blendet der Amerikaner aus, muss er jetzt ausblenden. Ihn
trennen nur noch wenige Meter und wenige Minuten von der
Person, die dort bereits im Ring wartet. Sein heutiger
Gegner, sein ehemaliger Gegner. Sein aktueller Nemesis. Jimmy
Maxxx.
Who
can take a sunrise
Sprinkle
it with dew
Cover
it with chocolate and a miracle or two
The
Candy Man
The
Candy Man can
The
Candy Man can, 'cause he mixes it with love and makes the
world taste good
Und
der Candy Man ist unterwegs. Festen Schrittes tritt er die
Rampe hinunter, ein Arm immer am Titelgürtel auf seiner
Schulter, den Blick nicht von Maxxx abwendend. Die Fans
werden ignoriert, doch das tut der Stimmung keinen Abbruch.
Sie geben weiter den Ton an, während für Fletcher
nur noch das Match zählt. Es wurde alles gesagt, was es
zu sagen gab, jetzt zählen nur noch zwei Worte. Und die
will er nicht sagen müssen. Mit diesem Gedanken erreicht
er nun die Rampe.
The
Candy Man makes
everything
he bakes
satisfying
and delicious
Talk
about your childhood wishes
you
can even eat the dishes
Da
steht er nun. Im Ring. Aber er konfrontiert Maxxx nicht
sofort. Nein Jimmy steht in seiner Ecke und Eric starrt ihn
nur an. Eine Sekunde. Zwei Sekunden. Dann geht er weiter,
steigt auf das zweite Ringseil, steht in der Ecke und er
präsentiert den Fans den Titel. Dann springt er wieder
in den Ring. Und nun steht ihm Maxxx im Weg. Aber das ist dem
Candy Man gerade recht. Genug gepost, jetzt gilt's. Ein
letztes Mal wird der Titel in die Luft gestreckt, ein letztes
Mal schauen beide auf die im Licht strahlende goldene Platte,
dann wird Sammy leiser und Phönix macht sich auf den
Weg, um das Gold in Verwahrung zu nehmen. Es ist angerichtet.
I Quit Match. Jimmy Maxxx vs Eric Fletcher.
Pete:
Jimmy Maxxx vs Eric Fletcher um den GFCW World Title. Sven,
vor 3 Monaten haben wir das Ironman-Match der beiden
kommentiert und uns gefragt, wie die beiden das denn noch
toppen wollen, sollten sie jemals wieder aufeinander treffen.
Tja, hier haben wir unsere Antwort. I Quit Match.
Sven: Ja,
da haben sie es wirklich geschafft die vielleicht einzige
Matchart auszugraben, die ihr erstes Duell wirklich noch
einmal überbieten kann. Zwei der härtesten Hunde
der GFCW treffen hier aufeinander und wenn man sich an die
ganzen Streitereien der beiden erinnert, dann will ich
eigentlich gar nicht wissen, was hier von Nöten ist, bis
sich wirklich einer der beiden geschlagen gibt und sich
ergibt.
Pete: Wir
können in jedem Fall eine Schlacht erwarten. Eric
Fletcher wurde vor zwei Woche nvon Lex Streetman gepinnt,
während Jimmy Maxxx gegen Chris McFly abklopfen musste,
aber zwischen einem Pin oder Tapout und den Worten „I
Quit“ liegen Welten. Das hat uns das Wrestlingbusiness
über Jahre hinweg bewiesen.
Sven: Und
wir werden nun erfahren, welche Welten das sind. Der
Ringrichter ist mit seinen letzten Instruktionen am Ende und
das Match beginnt....JETZT!
Und diesmal läuft keine
Uhr mit. Gut so. Denn sonst würden die Fans direkt auf
der Leinwand sehen, wie die ersten 10 Sekunden absolut nichts
passiert. Keine Bewegung der beiden Kontrahenten. Nicht
einmal Augenzwinkern. Einfach nur starre Blick in die
jeweilige Richtung des Anderen. Die Blicke kreuzen sich
nicht, sie tangieren sich. Keine Reaktion aufeinander, es
wird einfach auf den anderen gestarrt, egal was der macht.
Die Anspannung und Unruhe der Fans steigt sekündlich.
Immer lauter wird es in der Halle, Buhrufe setzen langsam
ein. Doch niemand bewegt sich. Weder Maxxx noch Fletcher.
Bis....
ja bis sich endlich einer
bewegt. Der Candy Man. Er geht den ersten Schritt. Noch
einen. Noch einen. Jimmy lässt ihn nicht aus den Augen.
Verzieht keine Miene, bewegt keinen Muskel. Er starrt weiter
auf den Champion, abwartend, was der macht. Und dann runzelt
er die Stirn. Irritation über Fletchers erste Aktion. Da
ist er. Sein Arm. Ausgestreckt und angeboten zum Handschlag.
Maxxx muss nur noch annehmen. Jubel von den Fans, zögern
vom Herausforderer. Doch die Fans feuern ihn an. Wollen den
Handschlag sehen. Die Wenigsten raten dem Berliner, es zu
lassen. Fletcher nicht zu trauen. Doch der sieht nicht so
aus, als plane er hier irgendwelche listigen Tricks. Er steht
dort einfach ruhig und ehrlich...wartend auf Maxxx.
Pete:
Diese Anspannung zwischen den beiden...keine Ahnung, wie ich
das umschreiben soll.
Sven:
Dann lass es halt und schau in den Ring. Jeder Mensch, der
das hier sieht, weiß was zwischen den beiden hier
gerade vor sich geht, vor welchem Hintergrund.
Ja es geht um den Titel. In
einem Match, in dem sich einer der Teilnehmer völlig
demütigen muss und zwar gegenüber einer Person, der
er seit einem knappen halben Jahr stets erklärt hat,
schwächer und schlechter zu sein als man selbst. Egal ob
Maxxx oder Fletcher, sie sehen sich beide DEUTLICH besser als
der jeweils andere, doch heute kommt der endgültige
Beweis, dass das nicht stimmt. Und dieser Beweis soll auf
einer respektvollen Basis geschehen, wenn es nach Eric geht.
Deswegen das Angebot zum Handschlag. Nach all diesen Monaten
irgendwie fragwürdig. Und so zögert Maxxx. Wird
weiter von den Fans angestachelt. Und dann bewegt auch er
sich. Langsam. Wartet auf eine verräterische Aktion von
Fletcher. Doch sie bleibt aus. Entweder er meint es ernst,
oder er hat ein gutes Pokerface. Maxxx hofft auf Ersteres.
Die Fans auch.
Sie stehen sich gegenüber.
Kein Meter trennt die beiden mehr. Nachdenklicher Blick von
Maxxx auf Fletchers Hand. Noch immer versteinerte Miene vom
Candy Man. Er ermutigt seinen Gegner nicht, aber er
verunsichert ihn auch nicht bewusst. Er macht einfach
nichts....nur die Hand ausstrecken.
Und dann nimmt Maxxx sie an. Da
ist er. Der Handshake. Und die Fans jubeln
ARMDRAG
Aber damit hat Maxxx gerechnet,
Fletcher dreht die Hüfte, doch Jimmy handelt sofort.
Greift mit dem gepackten Arm an Erics Schulter, nimmt den
zweiten Arm zur Hilfe, zieht Fletcher auf die Matte.
Pete: Man
kann Eric Fletcher einfach nicht trauen. Ein hinterhältiger
Trick, aber Maxxx hat genial aufgepasst und reagiert.
Sven:
Wovon redest du? Der Handschlag war doch da. Anschließend
beginnt halt sofort das Match. Das war keine schmutzige
Aktion, Fletcher hat einfach nur schneller umgeschalten.
Ansichtssache, doch schon jetzt
Schnee von vorgestern. Maxxx setzt auf der Matte sofort zum
Headlock an, will keine Zeit vergeuden, heute muss er NICHT
auf Zeit spielen. Heute kann er Gas geben, so viel er will,
startet allerdings dennoch so bodenständig. Fletcher
will Jimmys Arm von seinem Hals wegdrücken, mit dem
rechten Arm vom Berliner gelingt ihm das schon. Die Falle
schnappt zu. Der linke Arm greift enger um Fletchers Hals,
der Rechte greift dahinter,
REAR
NAKED CHOKE
So früh im Match schon
eine ernsthafte Bedrohung für Fletcher. Oder auch nicht?
Er dreht sich auf den Bauch. Maxxx auf seinem Rücken.
Den Griff angesetzt. Aber Fletcher zieht die Knie an, zieht
die Ellbogen an, richtet sich auf...und lässt sich
fallen. Auf die Matte, auf Maxxx. Schnell die Rolle zur Seite
und wieder zurück auf die Beine. Jimmy direkt hinterher.
Clothesline von Fletcher, nein
Neckbreaker von Maxxx.
Durchgetaucht, umgegriffen, den
Champion auf die Matte gezogen. Und am Boden wieder direkt
der Headlock. Maxxx' Hauptangriffsziel wird schon früh
deutlich. Fletchers Luft abschnüren. Konditionelle
Vorteile hatte der Pure Wrestler ja bereits im Ironman Match.
Eric steht wieder auf. Ellbogenstoß. In die Rippen.
Erst einer, dann noch einer. Dann noch einer und der hat
gesessen, Fletcher ist frei. Nimmt Anlauf in den Seilen,
federt zurück und er ist zurück. Zurück in
Jimmys Griff. Sleeper Hold.
Aber nicht im Stand, das hat
Fletcher gerade schon mehrmals geholfen. Hinterrücks
springt Maxxx seinen Gegner an, schlingt seine Beine um Erics
Hüfte, zieht ihn nach hinten. Ja er knallt unsanft auf
die Matte, aber diesen Bump ignoriert der Herausforderer. Er
ist dabei, den Champion weiter zu schwächen. Und diese
Aktionen zeigen schon früh Wirkung. Wenn auch keine
Wunden oder blaue Flecke, aber Fletchers Gesicht spricht
bereits jetzt Bände. Phoenix ist zur Stelle. Aber er
kommt nicht einmal zu seiner Frage. Fletcher dreht sich raus.
Sitzt in Jimmys Guard.
Pete:
Sehr guter Start für Jimmy, aber jetzt hätte es
nicht schlechter für ihn ausgehen können.
Sven: Sag
so etwas nicht. Es gibt so viele Angriffe, die man aus der
Rückenlage aus starten kann und du kannst darauf wetten,
dass Jimmy mindestens den einen oder anderen dieser Tricks
drauf hat.
Aber jetzt ist erst einmal
Fletcher an der Reihe. Mit der Verbissenheit, die er schon
bei Streetman an den Tag gelegt hat. Er legt keinen Wert auf
schöne Technik, auf tolle Aktionen. Er geht hart zu
Werke. Schläge prasseln auf Maxxx ein. Fäuste aus
allen möglichen Richtungen, Ellbogenschläge,
schützt Maxxx sein Gesicht, schlägt Fletcher auf
die Rippen, schützt Maxxx seinen Körper, schlägt
der Candy Man ihm ins Gesicht. Phoenix ist zur Stelle,
ermahnt den Champion, aber er kann nichts ändern. Keine
Disqualifikation. Es liegt an Maxxx. Aufgeben, oder sich
befreien.
Und er ist noch lange nicht
soweit aufzugeben. Er umklammert Fletcher hinter dem Nacken,
zieht ihn herunter. Nimmt ihn den Bewegungsspielraum, indem
er die Beine höher zieht und sie hinter Fletchers Rücken
verschließt. Der prügelt weiter auf seinen Nemesis
ein, doch es fehlt der Schwung, ergo die Wirkung hinter
seinen Angriffen. Zeit für Maxxx sich wieder zu sammeln.
Den nächsten Angriff vorzubereiten. Vorsichtig und Stück
für Stück rutscht er mit seinen Beinen weiter nach
oben. Keine Reaktion von Fletcher darauf. Er zeigt weiter
seine
TRIANGLE
CHOKE
Maxxx hat Fletcher gepackt. Arm
und Kopf eingeklemmt. Sein freier Arm wedelt umher. Zwei,
drei Schläge in Jimmys Gesicht, dann lässt er es.
Das bringt nichts, das weiß er. Er muss sich wirklich
befreien. Richtet sich auf, setzt sich hin, presst seine
Beine in Jimmys Achselhöhlen, um sich dadurch aus der
Beinschere herauszupressen.
Maxxx reagiert, setzt sich
ebenfalls um. Jetzt ist er oben und Fletcher unten. Aber
keine Guard. Jimmy sitzt direkt auf Erics Oberkörper.
Die beiden Knien jeweils neben der Brust, so weit oben, dass
Eric nicht einmal mehr seine Arme noch wirklich zu Hilfe
nehmen kann. Und so ist jetzt Maxxx an der Reihe.
Er zeigt Schläge.
Für jede angeschlagene
Stelle an seinem Körper gibt er nun mindestens eine
zurück, während Fletcher wie ein Verrückter
herumzappelt, um sich zu befreien. Er ist ein Techniker, aber
nicht von einem Kaliber wie ein Jimmy Maxxx. In purem
Grappling ist er einfach unterlegen. Aber hängt sich
rein.
Jimmy zeigt weiter seine
Angriffe. Ellbogen, Schlag, Schlag, Schlag, Ellbogen, die
Kombos kommen unberechenbar, während Fletcher immer
wieder versucht, ihn irgendwie von sich zu stoßen. Der
Poet geht in die Brücke, will Maxxx das Gleichgewicht
nehmen, aber der weiß, wie er sich zu positionieren
hat, dass das nicht passiert.
Dann stützt er sich ab.
Darauf hat Fletcher gewartet.
Wie ein Torwart, der nach einem Ball hechtet, stürzt er
sich auf den Arm, greift ihn, Figure Four, sein Bein wird
angewinkelt, an Jimmys vorbeimanövriert und da ist der
Sweep. Eric erneut in Top Position. Schläge von ihm. Es
ist kein schönes Match, aber es ist hart. Genau das was
zu erwarten war.
Pete:
Schau dir nur die Gesichter der beiden an. Und das Match
läuft gerade einmal 5 Minuten. Wenn das so weiter geht,
kann Maxxx sein linkes Auge gleich vergessen, das schwillt
jetzt schon an.
Sven: Es
wird die Schlacht, die man von Anfang an erwarten konnte.
Keine Materialschlacht, ich glaube nicht, dass hier die
Gegenstände durch den Ring fliegen werden. Maxxx ist
nicht mehr der Typ dafür und Fletcher ist jemand, der
sich fast schon natürlich an den Kampfstil seines
Gegners anpasst. Nein, wir werden diesen Matchstil hier noch
eine ganze Weile zu sehen bekommen.
Zumindest geht es bisher
genauso weiter wie bisher. Schläge von der Person aus
der Oberlage. In diesem Moment eben wieder Fletcher. Wenn
auch wieder nur aus der Guard. Und das ist das Problem. Jimmy
stemmt die Beine auf den Boden, robbt sich nach hinten,
bringt das Schienbein zwischen sich und Fletcher, drückt
ihn weg, der Champion kommt mit seinen Schlägen nicht
mehr an. Und dann steht der Berliner wieder. Sofort geht der
Mann mit der Liste hinterher, aber Jimmy packt ihn sofort.
Noch im Aufstehen.
GUILLOTINE
CHOKE
Und diesmal lässt er sich
nicht fallen. Er will diesen Griff im Stand beenden. Man hört
Keuch- und Würgegeräusche vom Champion, aber nichts
davon ähnelt auch nur im Ansatz einem „I Quit“.
Auch nicht auf Nachfragen von Phönix. Fletcher gibt sich
nicht geschlagen, im Gegenteil, er will sich wieder befreien.
Krallt sich an Jimmys Hose fest und dann springt er nach
oben.
Pete: Was
macht er denn da?
Keine Wirkung, keine Befreiung,
Maxxx hält den Griff noch immer angesetzt. Zweiter
Versuch von Fletcher. Was auch immer er damit bezwecken will.
Es wirkt nicht. Dritter Versuch. Und dann hakt er sich in
Jimmys Beine ein, jetzt ist es also der Candy Man der auf den
Boden will.
Und es funktioniert. Er zeigt
eine Art Monkey Flip und der Berliner lässt tatsächlich
von ihm ab. Wieder sind beide auf den Beinen, starren sich
einen Moment an, lassen die vergangenen Minuten noch einmal
Revue passieren und gönnen sich eine Sekunde zum
Verschnaufen. Zeit die Fans zu genießen...
JIMMY!!!
JIMMY!!!
JIMMY!!!
Die Sympathien sind klar.
Fletcher ist zwar Champion, aber nicht einmal im
Entferntesten so beliebt, wie der Berliner der sich im
letzten Halbjahr so stark gewandelt hat.
LARIAT
Vorbei mit dem Jubel der Fans.
Der Champion explodiert förmlich aus den Seilen und
hämmert Maxxx um. Dann zerrt er ihn auf die Beine,
schleudert ihn in eine Ringecke und zeigt dort einmal mehr
seine Schlagsalven. Harte Fausthiebe und Haken quer über
Jimmys gesamten Oberkörper verteilt. Bei jedem Haken in
die Seite krümmt sich der Berliner, doch Fletcher lässt
nicht ab, erst wenn er die zwei magischen Worte hört.
Aber sie kommen einfach nicht, alles was Maxxx tut, ist
versuchen, ihn wegzuschieben. Und so ändert der Champion
seine Taktik. Zieht Maxxx wieder aus der Ecke,
SHOULDERTACKLE
und hämmert ihn direkt
wieder dagegen. Jetzt ist es der Herausforderer, dem die Luft
wegbleibt. Wieder zurück in die Ringmitte, wieder zurück
in die Ringecke. Der nächste Shouldertackle. Und mit
jedem weiteren Angriff stöhnt Maxxx mehr auf. Seine
Rippen werden malträtiert.
Pete:
Fletcher wird nicht nachlassen. Wenn er so weitermacht, ist
es nur eine Frage der Zeit bis Jimmys Rippen brechen.
Sven: So
sieht's aus. Maxxx muss sich schleunigst etwas einfallen
lassen.
Aber was? Eric gibt ihm nicht
die Zeit, über diese Frage nachzudenken. Er macht mit
seiner systematischen Zerstörung weiter. Zurück in
die Ringmitte, zurück in die Ringecke, zurück in
die Mitte
HIGH KNEE
Das ist die Befreiung. Fletcher
will wieder voran stürmen, doch in einem
Verzweiflungsakt bringt Maxxx das Knie hoch und erwischt den
Champion perfekt am Kinn. Der geht zu Boden, fällt um
wie ein nasser Sack und Maxxx auf ihn drauf. Er ist zu
angeschlagen, um sich sauber zu positionieren, so liegt er
einfach nur irgendwie auf dem Amerikaner. Aber er hat es
geschafft. Maxxx hat die Matchkontrolle zurückerlangt.
Seine rechte Seite ist mittlerweile nur noch ein einziger
blauer Fleck, aber das ist jetzt egal. Nun heißt es
zurückzahlen! Und das macht er. Wieder bearbeitet er
Fletchers Gesicht mit Ellbogen und Schlägen, aber
schnell reißt der Champion die Hände hoch, um sich
zu schützen.
Fehler.
ARMBAR
Trotz der angeschlagenen
Rippen, blitzschnell packt sich Maxxx den Arm seines Gegners,
schwingt seinen Körper und ein Bein darum herum und
lässt sich auf die Matte fallen. Knie eng aneinander
Fletchers Daumen gen Decke gedreht, die eigene Hüfte
nach oben gedrückt, so wurden schon Arme gebrochen.
Aber offensichtlich noch nicht
Fletchers.
Pete:
Armbar! Sieh dir nur Erics Arm an, er bricht! Er bricht jede
Sekunde!
Sven: Er
muss sich befreien. Er muss sich gegen die Uhr drehen. Er
muss diesen Arm entlasten! Da! Er macht es!
Tatsächlich! Phönix
fragt, ob er aufgeben will, doch Eric denkt nicht dran. Ihm
bleiben nur wenige Sekunden, bis Maxxx den Druck so erhöht
hat, dass sein Arm bricht, doch diese Sekunden will er
nutzen. Er dreht sich, rollt sich über die Matte und
tatsächlich. Er kann den Armbar auflösen. Sein Arm
ist zwar noch gefangen, aber wenigstens
GOGOPLATA
Maxxx zögert nicht lange.
Sofort der Übergang direkt in den nächsten Griff.
Erics Arm war ohnehin nie frei, sondern immer in Jimmys
Griff. Und nun drückt Maxxx' Schienbein gegen die Kehle
des Champions. Wieder bleibt dem die Luft weg. Das Keuchen
ist wieder da. Phönix fragt, die Fans werden laut.
QUIT!
QUIT!
QUIT!
QUIT!
QUIT!
Aber Fletcher weigert sich. Man
sieht die Qual in seinem Gesicht, er beißt sich auf die
Zunge. Aber er gibt nicht auf. Maxxx greift um. Schnappt sich
Fletchers Kopf, zieht ihn gegen das Schienbein. Erhöht
den Druck.
QUIT!
QUIT!
QUIT!
UND ER
GIBT AUF!!! ERIC KLOPFT AB!!!
Pete: Das
ist es! Eric Fletcher klopft ab!
Sven:
Aber das bringt NICHTS! Es ist ein I QUIT-Match!
Das erklärt ihm auch der
Ringrichter. Jimmy lässt sich nicht beirren, er lässt
den Griff angesetzt. Fletcher klopft weiter ab, hofft auf
Gnade...doch er sagt nicht die beiden magischen Worten. Er
klopft einfach weiter ab. Mit jeder vergehenden Sekunde
schwächer.
Und schwächer.
Und schwächer.
Und dann nicht mehr.
Dann hängt er einfach nur
noch leblos in Jimmys Griff. Doch Maxxx lässt noch immer
nicht ab. Er will erst diese beiden Worte hören. Wenn
irgendwie möglich, dann eben von einem Toten. Doch er
wird diese Chance nicht wieder hergeben.
Pete:
Maxxx ist wahnsinnig! Fletcher ist bewusstlos, er kann nicht
mehr aufgeben!
Sven:
Phönix muss Eric hier das Leben retten!
Tatsächlich werden auch
die Fans langsam unruhig. Immer besorgter werden die Rufe um
den Champion, während Phönix Maxxx immer
energischer auffordert, den Griff endlich zu lösen, doch
der lässt nicht vom Amerikaner ab.
Dann reißt der
Ringrichter ihn endlich weg. Geistesabwesend steht Maxxx nun
wieder da. In seiner Ecke, starrt auf den leblosen Körper
vor ihm. Fletcher regt sich nicht mehr. Atmet er noch? Schwer
zu sagen.
Phönix beugt sich zu ihm
herunter, prüft seinen Zustand. Und es ist aus.
Kopfschütteln ist die einzige Reaktion vom Ringrichter.
Dann springt er auf und geht zu
den Ringseilen. Da ist das Zeichen, das Match wird
abgeläutet, Fletcher ist eindeutig nicht mehr fähig
weiter zu machen. Und die Fans haben ihren neuen Champion.
JIMMY!
JIMMY!
JIMMY!
Pete:
Unglaublich. Jimmy Maxxx! In der letzten Show des Jahres
krönt er sich tatsächlich zum neuen GFCW World
Champion! Seine Reise hat endlich ihren Höhepunkt
erreicht. Er hat Eric Fletcher besiegt. Aber wie geht es dem
Candy Man?
Sven: Ich
mache mir ehrlich Sorgen um ihn....aber bin ich eigentlich
der Einzige, der noch keine Ringglocke gehört hat?
In der Tat. In dieser ganzen
Anspannung wurde dieses kleine Detail vergessen. Aus gutem
Grund. Denn Phönix hat niemals das Zeichen zum Matchende
gegeben. Er zögerte. Und schaut man in den Ring, dann
sieht man warum. Denn bei all diesem Trubel hat sich eine
Sache getan....Eric Fletcher hat das Bein von Phönix
gepackt. Kraftlos, aber er hat sich bewegt. Erschrocken und
beinahe als hätte er gerade einen Geist gesehen, dreht
der Ringrichter seinen Kopf herunter zum Candy Man, der sich
ebenfalls gedreht hat, um dem Offiziellen in die Augen
starren zu können.
Und dieser Blick lässt
einem das Blut in den Adern gefrieren. Blut tropft aus
Fletchers Mundwinkel, rote Äderchen durchziehen seine
Augen und trotzdem, sein Blick hat noch nie klarer und
bedrohlicher gewirkt. Während er ein Wort spricht...
WEHE!
Und die Halle steht komplett
Kopf. Sie feiern! Nicht, weil Jimmy den Titel doch nicht hat,
sie sind einfach nur begeistert von diesem Kampfeswillen oder
vielleicht auch einfach nur froh, dass Fletcher einfach noch
lebt. In diesem kurzen Moment gehört die Welt ihm. Und
eine Person will das sofort wieder ändern. Jimmy Maxxx.
Er stand gerade noch in
Schockstarre in der Ringecke. Begann zu realisieren, dass er
da womöglich soeben einen Menschen im Ring erwürgte
in einem kleinen Moment des Blackouts, der Schwäche...doch
jetzt ist der Hass und die Wut auf Fletcher wieder zurück.
Jimmy will dieses Match gewinnen. Und so stürzt er sich
erneut auf den Poeten. Rollt ihn auf den Rücken, setzt
sich auf ihn und prügelt auf ihn ein.
SAG ES!!!
SAG ES VERDAMMT!!!
Immer wieder brüllt er den
Champion an, dass dieser endlich aufgeben soll. Mit jedem
Schlag des Herausforderers fliegen mehr Blutspritzer durch
die Luft auf die Matte, aber die beiden entscheidenden Worte
bleiben aus. Fletcher bleibt im Match.
Pete:
Fletcher tut einem fast schon Leid, wenn man sich diese
Folter hier ansehen muss.
Sven:
Ehrlich gesagt, bezweifle ich, dass er überhaupt
wirklich spürt, wie ihm da gerade geschieht. Ich
vermute, sein Körper ist noch immer von der
Bewusstlosigkeit eben betäubt.
Wieder diese Unruhe in den
Fanrängen. Sie sorgen sich nicht nur um Fletchers Wohl,
nein auch um Jimmy machen sie sich Sorgen. Hoffen, dass er
sich nicht zu sehr in dieses Match hereinsteigert. Aber das
sind eben die Schritte, die man in solch einem Match gehen
muss, das war Maxxx von Anfang an klar.
Der Herausforderer richtet sich
auf, rauft sich durch die Haare, der Schweiß tropft ihm
von der Stirn, brennt ihn in den Augen, aber er verschwendet
nicht einen einzigen Gedanken daran. Er steht einfach nur
schwer schnaufend da und starrt auf seinen geschlagenen
Gegner. Das Adrenalin verlässt seinen Körper, seine
vernebelten Gedanken werden wieder klarer. Er kann seine
Aktionen wieder planen. Und er weiß eine Sache.
Fletcher ist zu erschöpft, um sich erneut zu befreien.
FIGURE
FOUR LEGLOCK
Perfekt. Hier kann Fletcher
nicht in Ohnmacht fallen. Entweder er gibt auf....oder er
bricht sich das Bein. Und im Moment sieht es nach der zweiten
Variante aus. Er liegt einfach nur da. Hat nicht einmal mehr
die Kraft zu schreien. Er liegt einfach nur da, die Hände
vor dem Gesicht, um seine Mimik zu verbergen....und er
leidet....still.
Phönix ist zur Stelle,
stellt die wichtige Frage, doch ein Schniefen ist die einzige
Antwort. Und so langsam haben die Fans Mitleid.
PLEASE
JUST QUIT
PLEASE
JUST QUIT
PLEASE
JUST QUIT!
Ein Wort, das Eric anscheinend
nicht kennt. Aber Maxxx kann sich Zeit lassen. Zeit lassen
und den Druck Stück für Stück erhöhen,
sein Energievorrat ist im Moment das Milliardenfache von
Fletchers.
Sollte man meinen, doch man
darf den Champion nie unterschätzen. Der redete gerade
noch unverständlich auf sich selbst ein, nun schlägt
er wutentbrannt mit den Händen auf die Matte und beginnt
sich aufzupowern. Ja tatsächlich, woher auch immer er
diese Kraft nimmt, er stützt sich, er richtet sich.....
Er dreht den Griff um!
Der Druck ist nun auf Jimmys
Bein! Jetzt muss er den Griff lösen....oder er dreht ihn
wieder um. Und er dreht ihn wieder um. Wieder die gleiche
Situation für Fletcher.
Pete: Das
hat nichts gebracht.
Sven: Es
ist trotzdem unglaublich, dass sich Fletcher überhaupt
noch einmal zu solch einem Konter hinreißen konnte. Wo
nimmt er denn die Kraft her?
Und es sieht so aus, als könne
er diese Kraft erneut aufwenden. Erneut richtet er sich auf.
Erneut dreht er sich. Aber diesmal lässt Maxxx es gar
nicht so weit kommen. Diesmal löst er den Griff lieber
selber. Sieht ein, dass das nichts bringt. Er geht wieder zu
Fletcher, packt ihn
Nein
Eric packt IHN! Am Hosenbund,
zerrt ihn nach vorn und wirft ihn so durch die Seile nach
draußen! Das ist die Pause, die er so dringend
benötigte. Endlich zumindest ein minimaler Moment zum
Verschnaufen. Er ist an den Seilen. Krallt sich an diesen
fest, mit größter Anstrengung kommt er tatsächlich
wieder auf die Beine, doch Maxxx ist bereits wieder zur
Stelle. Steht auf der Ringkante, greift über die Seile,
packt Fletcher, Ansatz zum Suplex und er zieht ihn auch
wirklich
HEADKICK
Fletcher zieht ein Bein hoch,
erwischt Maxxx und der fällt wieder nach draußen
auf die dünnen Matten. Aber auch Eric muss wieder zu
Boden. Ausgerechnet mit seinem gerade attackierten Bein.
Solche Aktionen muss er einfach vergessen. Zumindest für
jetzt. Trotzdem. Der Tritt zeigte Wirkung. Maxxx liegt dort
vor dem Ring, eine Hand am Kinn. Reiben über die
getroffene Stelle. Doch sein Gesicht spricht eine andere
Sprache. Kein Schmerz, kein Leiden. Es ist die Wut. Wut über
seine eigene Dummheit und Achtlosigkeit.
Er richtet sich wieder auf.
Dreht sich zur Seite, stützt sich mit den Händen
ab, der Stand ist anfangs wacklig, doch zwei Sekunden später
kann er wieder weiterkämpfen. Blick zum Ring...
FLYING
CROSSBODY
ELBOW
HOLY
SHIT!
HOLY
SHIT!
HOLY
SHIT!
Pete: Was
für ein Konter! Maxxx hat Fletcher PERFEKT mit diesem
Ellbogen erwischt!
Sven: Und
dann auch noch wenn Fletcher so angeflogen kommt. Das war ein
ganz harter Treffer.
Und Jimmys Ellbogen ist der
Beweis dafür. Denn an diesem sieht man bereits die
Blutspritzer. Nicht so in Erics Gesicht. Das ist noch in der
Hallenmatte vergraben, auf der regungslos liegt. Einmal mehr,
keine Bewegung vom Champion. Aber er hat Glück....wie
auch immer. Jimmy setzt nicht sofort nach. Denn dieser
Ellbogenschlag hat auch bei ihm Spuren hinterlassen. Mit
schmerzverzerrtem Gesicht hält er sich den Arm, versucht
ihn wenigstens einen Moment still zu halten, das klappt
nicht, also schüttelt er ihn aus, doch das hilft ihm
auch nicht weiter. So ein heranfliegender Kopf ist eben hart.
Und blutig. Das sieht man nun
endlich. Eric zieht die Arme an, drückt sich damit von
der Matte hoch und auch wenn man die Wunde selbst noch nicht
erkennen kann...die Bluttropfen, die aus ihr auf die Matte
plätschern sind deutlich sichtbar. Dann die Kopfdrehung
zu Jimmy. Jetzt sieht man auch den Cut über dem rechten
Auge. Groß, tief, blutig. Ein Raunen geht durch die
Fanreihen, aber das Match wird dadurch nicht abgebrochen
werden.
Jimmy muss nachsetzen. Noch ist
Eric nur auf seinen Knien.
BIG BOOT
Eric rollt sich zur Seite, der
Tritt geht nur gegen die Treppe. Jimmy stürmt auf Eric
zu, der steht wieder
Back Body Drop! Auf den
Hallenboden! Auf Jimmys angeschlagene Rippen.
Und dann liegen erst einmal
beide wieder. Dieses Match treibt beide bis an ihre Grenzen.
Ihre Körper machen einfach irgendwann nicht mehr mit.
Und dieses irgendwann wurde zumindest bei Fletcher bereits
überschritten, während Maxxx im Moment wohl nur
ganz kurz davor ist. Aber die Fans sind begeistert.
Mittlerweile auch wieder von Fletcher, der es irgendwie immer
schafft, sich in großen Matches in die Herzen der Fans
zu kämpfen, um sämtliche Sympathien in seinen
Promos wieder zu verspielen.
LET'S GO
JIMMY!
LET'S
GO FLETCHER!
LET'S
GO JIMMY!
LET'S
GO FLETCHER!
Die Fans sind
gespalten, die Wrestler erschöpft, doch das Match noch
nicht zu Ende. Das muss sich ändern. Mühsam kämpfen
sich die beiden wieder hoch.
Pete:
Ihr Ironman-Match war schon intensiv, aber das hier? Das
überbietet ihr Duell von Brainwashed um Längen!
Sven:
Und dann ist es noch nicht einmal der Main Event am heutigen
Abend. Die Fans bekommen danach wirklich noch so eine
Schlacht geboten. Auch wenn im Moment wohl absolut niemand
auch nur im Entferntesten daran denkt.
Sicher nicht. In
diesem Moment fokussiert sich alles völlig auf Jimmy
Maxxx und Eric Fletcher. Den Herausforderer und den Champion,
die sich hier vor dem Ring gegenüberstehen. Vor
Erschöpfung schnaufend und aufeinanderzuwankend. Dann
folgt der erste Schlag von Jimmy...und Eric schlägt
zurück...hin und her. Begleitet von den Fans
HEY!
HEY!
HEY!
HEY!
HEY!
HEY!
Und dann kommt der
Tritt in Jimmys Rippen. Beide wanken zurück. Doch Jimmys
Seite ist angeschlagener als Fletchers Bein. Er kommt zurück,
ein Schlag in die Seite und dann der Shouldertackle. Gegen
die Ringtreppe.
Fletcher kommt
zurück ins Match, übernimmt zumindest ansatzweise
wieder die Kontrolle. Und er gewinnt seine Kraft zurück.
Und wie...
TORTURE
RACK
Maxxx' Rippen werden
weiter gefoltert! Aufgeladen auf Erics Schultern wird er
durchgebogen und natürlich ist Ringrichter Phönix
nicht weit, doch Maxxx und Fletcher nehmen sich nichts. Auch
hier, klare Verneinung als Antwort. Jimmy gibt nicht auf.
Fletcher lässt nicht ab. Zerrt stärker, beginnt zu
hüpfen, macht einfach irgendetwas um den Druck zu
erhöhen, aber das gibt Maxxx Möglichkeiten. Der
rüttelt sich frei. Greift um
TORNADO
DDT
Fletcher zieht den
Kopf aus der Schlinge, Jimmy fliegt ins Leere.
Landet auf den
Beinen
CLOTHESLINE
Über die
Absperrung
Pete:
Auch das noch. Jetzt geht dieses Duell auch noch zwischen den
Fans weiter!
Sven:
Jetzt müssen alle aufpassen, dass hier kein komplettes
Chaos ausbricht. So angeheizt wie die Stimmung ohnehin
bereits ist.
Doch die Fans
verhalten sich gut. Sie jubeln einfach noch stärker,
sind noch lauter, aber sie halten sich aus dem Match raus.
Was auch besser so ist. So prügeln sich Fletcher und
Maxxx einfach nur weiter durch die Reihen, steigen eine
Treppe hinauf, eine andere wieder herunter, stoßen sich
zwischendurch immer wieder in einige Stühle oder Fans
rein. Aber es bleibt in einem gewissen Rahmen. Nichts artet
DEADLINE!!!
Unglaublich! Jimmy
wird von Fletcher die Treppe hinuntergestoßen, der
setzt sich auf das Treppengeländer und kommt
angerauscht, um Maxxx seinen Ellbogen gegen die Kehle zu
schlagen und dieser Angriff hat voll gesessen! In einem
normalen Match wäre das ein garantiertes Ende, aber
hier? Ein fast schon nutzloser Angriff! Doch vielleicht auch
nicht.
Denn wenigstens hat
Fletcher nun die Möglichkeit seine nächste Aktion
vorzubereiten.
BOW
AND ARROW
Inmitten der Fans
nun also der nächste Versuch, Jimmy zur endgültigen
Aufgabe zu treiben. Doch gerade diese Umgebung wird Maxxx
noch eher davon abhalten, tatsächlich die wichtigen
Worte auszusprechen. Phönix fragt ihn immer wieder, doch
der Berliner schüttelt energisch den Kopf. Man kann den
Schmerz aus seinen Augen lesen, besser gesagt aus seinem
Auge, denn das Linke ist mittlerweile wirklich kaum noch zu
öffnen. Doch er hält durch.
Und er reißt
seinen Kopf frei. Kann sich aufbäumen und sich somit
wieder aus dem Griff lösen. Nach vorn übergebeugt
kniet er nun dort im Gang, würgt aufgrund der
Halsumklammerung Fletchers, während der sich bereits
wieder aufgerichtet hat und zur nächsten Aktion
anmarschiert. Maxxx stößt ihn weg. Ein Tritt in
den Magen treibt den Champion zurück, der stolpert,
fällt einige Treppenstufen, ist nun wieder direkt vor
der Absperrung hin zum Ring. Richtet sich auf, da kommt Maxxx
angerannt
BACK
BODY DROP
Nein, Maxxx landet
auf den Beinen, schnappt sich Fletcher...
VERTICAL
SUPLEX ÜBER DIE BANDE AUF DIE RINGTREPPE
Pete:
Oh verdammt. Das war's mit Fletchers Bandscheiben!
Sven:
Da können die beiden in Zukunft gemeinsam einen
Orthopäden suchen...wobei Freunde werden die sicher
nicht mehr.
Freunde quälen
sich auch nicht derartig. Maxxx nun wieder am Drücker.
Schnappt sich Fletchers Beine
SHARPSHOOTER
Den gerade
angeschlagenen Rücken weiter bearbeiten, dazu auch
gleich noch das ohnehin bereits lädierte Bein.
Praktisch. Fletcher versucht sich vorwärts zu robben.
Aber wohin. Nichts hilft ihm hier weiter, es macht gar keinen
Sinn, woanders hinzukriechen. Oder er will einfach nur weg
von Phönix. Der steht bereits wieder neben ihm, fragt
die immer wiederkehrende Frage. „Gibst du auf?“
Doch die Antwort bleibt immer gleich.
Maxxx verstärkt
den Griff, legt sich noch mehr hinein, wörtlich.
Fletcher greift die Ringschürze, beißt hinein,
brauch einfach etwas, um den Schmerz zu verarbeiten, aber er
wird deswegen nicht gelindert.. Maxxx lockert, um wieder
fester zuzupacken. Aber darauf hat Eric gewartet. Er feuert
seine Beine nach vorn, streckt sie gerade und stößt
Jimmy so nach vorn. Dann zieht sich der Champion mit den
Seilen wieder auf die Beine. Und zurück in den Ring.
Maxxx will das nicht zulassen, greift Eric am Bein, zieht ihn
zurück, doch der stößt ihn erneut weg, geht
dann wirklich durch die Seile, steht wieder auf. Maxxx
springt auf die Ringkante.
BASEBALL
SLIDE
Gegen Jimmys Füße,
die fallen von der Ringkante, der restliche Körper
hinterher und es läuft perfekt aus Erics Gesicht. Jimmy
schlägt mit dem Kinn genau auf die Kante auf und so
sieht man nur etwas Weißes aus dem Mund des Berliners
fliegen. War es ein Zahn? Möglich, unsicher, unwichtig.
Fakt ist, Fletcher bekommt die Zeit, sich im Ring wieder
komplett aufzurichten, in eine Ecke zu wanken und sich dort
festzuhalten. Wieder Kraft zu tanken. Jimmy hingegen kniet
vor dem Ring, muss sich neu sortieren.
Dann der Blick in
Richtung Ring. Und vor allem in Richtung Eric. Fletcher
schaut zurück. Die Blicke treffen sich. Erschöpfung,
Kraftlosigkeit, Müdigkeit, all das kann man erkennen,
aber eine Sache noch deutlicher...Kampfgeist. Die beiden sind
noch nicht am Ende. Aber genau das wollen sie beim jeweils
anderen ändern. Und so machen sie sich bereit für
den Rest des Matches. Starren sich an, schnaufen vor Wut und
Erschöpfung. Dann rutscht Maxxx in den Ring und stürzt
sich auf den Champion, der sich aus der Ecke nach vorn
schleudert und ebenfalls auf seinen Gegner zustürmt,
woraufhin die Fans einmal mehr von ihren Stühlen
aufstehen!
WHAT
A WAR!
WHAT A WAR!
WHAT
A WAR!
Pete:
Ernsthaft, die beiden werden in ihrem ganzen Leben niemals
aufgeben. Wie bitteschön soll dieses Match hier enden?
Wir haben doch bereits alles gesehen!
Sven:
Ich weiß es auch nicht. Aber wer auch immer diesen
Kampf hier gewinnt, er hat sich den Titel wirklich mehr als
verdient. Soviel ist sicher.
Im Ring fliegen die
Fäuste hin und her, Tritte und Knie mischen sich immer
wieder mit ein, auch von Fletcher, der erträgt den
Schmerz in seinem Bein mittlerweile einfach nur noch. Schaut
man sich sein Gesicht und seinen wunden Rücken, dann hat
er ohnehin größere Probleme. Die gleichen wie
Jimmy. Seine Rippen und sein Auge? Unbrauchbar für
dieses Match. Beide sind am Ende, gehen auf dem Zahnfleisch,
aber sie hängen sich rein.
Clothesline von
Fletcher.
Maxxx duckt sich ein
weiteres Mal durch, kontert sofort. Arm Triangle!
Aber das Problem
hatte er schon einmal. Fletcher gibt darin nicht auf, lieber
verliert er das Bewusstsein. Und so schleudert Maxxx ihn
einfach in die Ringecke. Nimmt Maß, nimmt Anlauf,
stürmt hinterher. Und bekommt einen Big Boot ab!
Maxxx torkelt, wankt
in die Seile, Fletcher reagiert, zeigt noch einen Tritt gegen
Jimmys Kinn, der geht wie ein gefällter Baum zu Boden.
Der Champion schaut
sich um. Überlegt, was er noch tun kann. Dann sieht er
die Ringecke. Er klettert hinauf, springt ab uuuuuuuuuuuund
KNEEDROP
Genau auf die
angeschlagenen Rippen. Maxxx stöhnt auf. Eric beugt sich
über ihn, stützt sich mit den Händen ab, hält
seinen Gegner dabei fest und dann geht es los. Immer und
immer wieder rammt er das Knie in Jimmys Rippen, doch Maxxx
gibt nicht auf. Phönix fragt immer wieder, aber er
schüttelt den Kopf. Die Fans unterstützen ihn.
HANG
IN THERE!
HANG
IN THERE!
HANG
IN THERE!
Und er tut's, er
hält durch. Doch Fletcher genauso. Auch er gibt nicht
auf, sieht das einfach als Schlüssel zum Erfolg. Immer
weiter
Kniestoß
Kniestoß
Und noch immer
schüttelt Maxxx nur den Kopf. Die Verzweiflung in seinem
Gesicht ist deutlich. Ihm fehlt die Kraft, sich noch einmal
aufzubäumen und sich loszureißen, er muss diese
Tortur über sich ergehen lassen, kann nichts daran
ändern.
Kniestoß
Kniestoß
Die Fans feuern
Maxxxx weiter an, doch sein Kampfgeist schrumpft mit jedem
Treffer vom Champion. Noch immer steht Phönix an seiner
Seite.
GIBST DU AUF?!
NEIN!!!
Es ändert sich
nichts. Maxxx bleibt im Match.
Pete:
Wie viel Schmerzen kann ein Mann ertragen?
Sven:
Ich glaube, beide haben diese Grenze schon vor langer Zeit
überschritten.
Und trotzdem kämpfen
sie noch immer. Trotzdem bringt Fletcher immer noch Kniestoß
um Kniestoß ins Ziel und wird dabei nicht müde.
Da ist die Drehung!
Maxxx hat sich
wirklich noch einmal aufgebäumt. Aber es reicht nicht
für viel. Seine Rippen sind aus der Gefahrenzone, doch
dafür hat er Eric mit seiner Brust und seinem Bauch eine
neue Angriffsfläche geboten. Die will der Champion aber
gar nicht. Er hat sein Ziel bereits gefunden. Und das behält
er.
Schlagsalven auf die
Rippen.
Die Folter geht
weiter.
Ellbogen, Unterarm,
Faust, Fletcher prügelt einfach auf Jimmy ein, egal
womit. Und der hat sein letztes Pulver soeben verschossen.
Sein Blick wird schwacher, die Augen schließen sich und
dann
KIMURA!!!
Maxxx blockt einen
Schlag. Packt sich Fletchers Handgelenk, greift mit seinem
anderen Arm über Erics und reißt ihm förmlich
den Arm ab! Er manövriert den Champion in seine Guard
und zieht. Er dreht, er kurbelt, er kugelt Erics Schulter
aus!
Die Halle steht
Kopf, ist wieder voll da, feuert Maxxx frenetisch an. Der
nimmt seine letzte Kraft zusammen, gibt alles.
Fletcher schreit vor
Schmerzen, klopft vor Schmerzen auf die Matte, aber das
brachte ihm vorhin schon nichts. Hier zählt nur eins.
GIBST DU AUF?
NEIN!!!!
GIBST DU AUF?!
Die Antwort bleibt
aus. Die Kraft fehlt einfach. Fletcher sagt gar nichts mehr,
auch nicht die zwei Worte.
Stattdessen dreht er
sich. Zeigt eine Rolle vorwärts und Maxxx löst den
Griff tatsächlich. Fletchers Arm ist zu verschwitzt, er
kann sich damit tatsächlich retten. Vermeintlich, Jimmy
packt sich sofort etwas Neues.
KNEEBAR
Noch schlechter für
Eric. Das Bein war ohnehin angeschlagen. Nun auch noch dieses
Gelenk. Aber auch hier, die glatte Hose rettet ihn
ANKLE
LOCK
Und Maxxx packt
richtig zu. Hier rutscht niemand heraus. Fletchers Stiefel
hilft dabei.
GIBST DU AUF?!
AAAAAAAH!!!!!
GIB
ENDLICH AUF!!!!!
NEEEEEEIIIIIIIIN!!!!!
LET'S
GO JIMMY!
LET'S
GO FLETCHER
LET'S
GO JIMMY!
LET'S
GO FLETCHER
LET'S
GO JIMMY!
LET'S
GO FLETCHER
Maxxx zerrt weiter,
Fletcher gibt nicht auf.
Maxxx zerrt weiter,
Fletcher verliert die Hoffnung. Er vergräbt sein Gesicht
in der Matte, leidet vor sich hin.
Dann dreht er sich,
zieht Maxxx heran, stößt ihn weg. Das war seine
Befreiung! Doch Jimmy stürzt sich wieder auf ihn, packt
seinen Fuß erneut.
ENZUIGIRI
Mit dem gesunden
Bein springt Fletcher auf und erwischt Maxxx am Kopf.
Dann liegen sie
beide im Ring.
Pete:
Sie dir nur die Gesichter der beiden an. Eins ist voller
Blut, das andere komplett zugeschwollen. Und trotzdem haben
sie immer noch den Blick, um sich immer wieder auszukontern.
Sven:
Diese beiden Athleten sind Vollblutprofis. Das wird hier mehr
als deutlich. Ich kann mich an kein I Quit Match erinnern,
dass so fair und dennoch heftig geführt wurde.
Das ist auch nicht
der Punkt. Hier müssen keine Vergleiche gezogen werden,
hier geht es um das Jetzt. Jimmy Maxxx vs Eric Fletcher.
Title Nights 2012. I Quit Match. Und sie liegen beide noch
immer am Boden. Kommen aber langsam zurück auf die
Beine.
Gaaaaanz langsam.
Und dann stürmt
Maxxx los. Will seinen Gegner wieder auf den Boden schicken.
BACK
BODY DROP
Nach draußen
AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!
Dieser Schrei. Diese
Landung hat Maxxx endgültig zerstört. Er ist mit
der Seite auf der Ringkante gelandet. Das MUSS das Ende für
seine Rippe gewesen sein.
Und Fletcher hat
diesen Schrei gehört. Wie der Teufel in Menschengestalt
schaut er durch die Seile. Sieht seinen Gegner draußen,
der sich vor Schmerzen krümmt, beide Hände an seine
Rippe hält. Und plötzlich hat Eric wieder Kraft.
Wirft sich auf die Matte, rollt sich aus dem Ring, springt zu
seinem Gegner....und wieder....
Kniestoß
Kniestoß
WAAAAAAAAAAAAHHHHHH!!!!!
Bei jedem Treffer
schreit Maxxx auf.
Die Fans leiden mit
ihm mit, feuern ihn an, aber das realisiert der Berliner
nicht mehr.
GIBST DU AUF?!
KNIESTOSS
GIBST DU AUF?!
KNIESTOSS
LET'S
GO JIMMY
LET'S GO JIMMY!!!
GIBST DU AUF?!
KNIESTOSS
KNIESTOSS
KNIESTOSSS
LET'S
GO JIMMY!!!
KNIESTOSS
LET'S
GO JIMMY!!!
GIBST DU AUF?!
I
QUIT!!!
Und sofort stürzt
sich Phönix dazwischen, unterbricht Fletcher in seinem
Wahn.
Sieger
des Matches und weiterhin GFCW Heavyweight Champion: Eric
Fletcher!!!
Pete:
DAS WAR'S!!! ERIC FLETCHER VERTEIDIGT DEN GFCW WORLD TITLE!!!
Sven: Was für eine
Schlacht hat hier gerade ihr Ende gefunden.
|
Das
letzte Kapitel beginnt!
Robert
Breads: „Chris McFly Jr.... du overhypter
Standard-Wrestler... ich habe keine Ahnung, warum du dir diese
alberne Maske übergezogen hast und Dynamite's Schoßhündchen
spieltest... denn mit Sicherheit kommt die gesamte Intention von
Dynamite, ein weiterer lächerlicher Versuch mich wieder los
zu werden... aber nichtsdestotrotz bin ich noch hier, nicht wahr?
Da kauft der gute Claude schon einen Independent-Superstar ein,
den heißesten Free Agent auf dem Markt... und dann mache
ich ihn platt. Ziemlich blöd gelaufen, hm?
Von
Dynamite habe ich nichts anderes erwartet, Chris, wirklich nicht.
Aber ich will wissen, warum DU da mit gemacht hast. Und nicht nur
das, das ist nur Punk eins auf meiner Liste, und diese Liste hat
drei Punkte, mein Freund. Nummer eins, wie gesagt: Ich will eine
Erklärung, was das soll.“
Der
Kanadier hebt nun den Zeigefinger, als Symbol für „Eins“.
Robert
Breads: „Nummer zwei: Ich will, dass du zugibst, dass du
unter der Maske stecktest. Ich will nicht, dass sie nur
abgenommen wird, nein. Ich will aus deinem Mund hören, Chris
McFly, dass du der Cavaliere bist und warst, ich will es von dir
wissen, ich will dass du gestehst und das live bei War Evening,
vor aller Augen.“
Der
GFCW-Veteran hebt nun auch den Daumen, um eine „Zwei“
darzustellen.
Robert
Breads: „Und Nummer drei...“
Breads
schnaubt einmal kurz auf, dann schüttelt er den Kopf –
es scheint, als könne er selbst nicht glauben, was er da
sagt.
Robert
Breads: „...so einfach kommst du mir nicht davon. War das
dein Plan, Chris? Mich zweimal unter der Maske zu besiegen, sie
dann abzunehmen und dich feiern zu lassen? Und nun, wo das nicht
geklappt hat, tust du so als wärst du nicht der Cavaliere?
Ist das der Grund für die Maske? Naja, ich werde es ja bald
erfahren. Auf jeden Fall lasse ich dich da so nicht rauskommen,
Chrissy. Du wirst noch von mir platt gemacht, ich will nicht,
dass du aus der GFCW raus kommst, ohne auf deiner Visite stehen
zu haben: „Gegen Robert Breads verloren.“ Deswegen,
Chris McFly Jr.... fordere ich dich zu einem Match heraus. One On
One, du kleiner Spast. Du schiebst deine Niederlage nicht auf den
Cavaliere. Du wirst auch noch als du selbst gegen mich verlieren.
Und bei Title Nights... wird das passieren. Denn ich werde nicht
aufgeben, bis ich mein Match habe. Das ist Punkt drei.“
[…]
Chris McFly
Jr.: „Ich habe 1000 andere Probleme als dieses
Scheißgerücht. Und weil es genau das ist. Werde ich
dazu nichts mehr sagen. Außer das es lächerlich ist.
Das es jeglicher Logik entbehrt und wo wir schon bei Robert
Breads sind…“
McFly schaut direkt in die Kamera.
Seine Augen sind hellwach und zielgerichtet als wenn er hoffen
würde durch das Objektiv hindurch zu jemand anderem sehen zu
können.
Chris McFly
Jr.: „Weil dieses Gerücht so lächerlich ist. Und
weil du mit auch und Krach mal wieder gewonnen hast Breads, heißt
das noch lange nicht das du Forderungen stellen kannst. Du willst
ein Match? Dann stell dich hinten an. Neben Jimmy oder so, der
will ja auch immer mit mir spielen.“
[…]
Robert
Breads: „Willst du nicht endlich dafür sorgen, dass
sich Randy Walker nicht mehr dafür schämen muss, so
etwas wie DICH ausgebildet zu haben?“
Genug ist genug und das ist genug.
Mit einem schnellen Spinkick kann der Renegade Canadas Own
überraschen. Er zieht ihn zwischen den Seilen hindurch
herein. Doch Breads kommt gar nicht richtig dazu sich zu wehren
den kaum hat ihn McFly drin zeigt er etwas was man von ihm so
noch nie gesehen hat.
Sven: „Das
ist… oh mein Gott…“
Pete: „Das
ist ein Jawbreaker! Nein ein Cutter…“
Sven: „Sag
es! Sag es das es jeder hören kann!
Pete: „Das
war der Cavaliere Cutter! Der Finisher von El Negro
Cavliere!!!!!!“
[…]
Kurz hebt er den Kopf. Doch ein
Gesicht ist immer noch nicht zu erkennen. Das Licht einer
Leuchtstoffröhre lässt lediglich seinen Schatten in
sein Gesicht durch die Kapuze werfen.
Chris McFly
Jr.: „Er forderte mich auf dass ich zugeben soll dass ich
unter dieser Maske stecke…“
Die Hände greifen um die
Kapuze und langsam zieht er diese nach hinten. Langsam kommt das
Gesicht zum Vorschein. Aber nicht so wie wir es erwarten.
[…]
Chris McFly
Jr.: „Nun, Robert Breads, hier hast du deinen ersten Wunsch
erfüllt bekommen. Doch ich weiß das du ein Mann bist
der sich nicht damit zufrieden gibt, wenn nur ein Teil seiner
Forderungen erfüllt sind.“
Der Blick ist ernst und nach vorne
gerichtet. Und nun, da man weiß dass er es wirklich ist,
sieht man seine Gesichtszüge unter Maske mehr als deutlich.
[…]
Robert
Breads: „Gute Frage, Lex. Nun, wie du ja sicher weißt,
möchte ich bei Title Nights gegen deine Gurke von Partner
antreten.“
Breads lässt die Tür
hinter sich ins Schloss fallen und tritt ungefragt in den Raum.
Dem Suburb auf der anderen Seite schwant es fast schon, weswegen
er den unangekündigten Besuch empfängt und kann ein
kleines Augenrollen nicht unterdrücken. Dies scheint seinen
Gegenüber aber eher weniger zu jucken.
Robert
Breads: „Leider Gottes, Lex, will der gute Chris das Match
nicht annehmen. Und da frage ich mich doch, wieso... und da er
offenbar nicht mit mir reden will, muss ich mit jemand Anderem
reden... und da kommen nicht viele Leute in Frage... Dynamite
vielleicht, der ihn eingestellt hat, aber der würde wohl
lieber die nächstbeste Klippe herunter springen als mir zu
helfen... irgendwelche Leute aus irgendwelchen Indy-Ligen, aber
die sind mir allesamt total egal... also bleibst noch... du.“
[…]
Lex
Streetman: „Ich? Ganz ernsthaft? Wie soll ich dir bitte bei
deinem... Problem... mit Chris denn helfen? Du bist doch sonst
immer ein Jemand, der seine Angelegenheiten selbst regelt und
alles in den eigenen Händen haben möchte. Warum um
alles in der Welt sollte der große Kanadier also nun Hilfe
bei mir erbitten?“
Robert
Breads: „Ah, siehst du, ich habe mir gedacht, dass du so
etwas fragen würdest. Und ich habe mir gedacht, dass ich mit
einer Gegenfrage antworten sollte: Warum vertraust du ihm
überhaupt noch?“
Lex
Streetman: „Sollte ich stattdessen dir lieber vertrauen?“
[…]
Lex
Streetman: „Denk ja nicht, dass du auch nur irgendetwas
über Vertrauen weißt! Chris und ich kennen uns länger,
als du es dir je vorstellen kannst. Wir wissen ganz genau, wie
der andere tickt und wissen daher mehr voneinander, als du oder
irgendwer sonst es auch nur denken kann. Glaube also ja nicht,
dass du Ahnung von den Worten hast, die du gerade von dir gibst!
Das ist ein Terrain auf dem du keinerlei Kenntnisse hast.“
Der ehemalige GFCW-Champion beißt
sich auf die Unterlippe, nach dem Motto „Oh, da hast du
mich wohl erwischt“, auch wenn man einmal mehr schwerlich
bestimmen kann, ob das Sarkasmus ist oder nicht.
Robert
Breads: „Und dein bedingungsloses Vertrauen dankt er dir,
indem er heimlich hinter deinem Rücken unter einer Maske
antritt.“
[…]
Lex
Streetman: „Kein einziges Wort, was du da von dir gibst ist
wahr! Chris hat dich schon einmal besiegt. Sollte er es jetzt
nochmals beweisen, nur weil du herumquengelst wie ein kleines
Kind? Und ja, womöglich hat CMJ bis jetzt in seiner Karriere
mehr erreicht als ich. Ganz bestimmt sogar, sein Name ist ja
schließlich auf der ganze Welt bekannt. An guten Tagen kann
ich aber genauso ihn besiegen, wie auch einen Eric Fletcher...
und auch dich! Also hör auf mit deinen grundlosen
Anschuldigungen, du kannst mit diesem Gespräch eh nichts
erreichen!“
[…]
Chris McFly
Jr.: „Die Idee war nicht dich zu demütigen. Die Idee
war es als gesunder Mann gegen dich zu wrestlen um zu sehen ob du
wieder da warst wo dich einst alle sahen, Robert. Ich wollte dich
on top of your game! Einfach für den Spaß. Es gibt
einige Parallelen zwischen uns Robert und das weißt du
auch, und damit meine ich nicht nur die PCWA und den Brawlin’
Rumble.“
Die oft beschriebenen Sidejobs.
Viele Wrestler sidn nicht nur in einer einzigen Promotion aktiv.
Auch ein Robert Breads kämpft manchmal abseits der gewohnten
Pfade.
Chris McFly
Jr.: „Das Rematch kam, nur wenige Minuten vorher wurde ich
Tag Team Champion. Aber mein Knie war schwach. Ich hatte die
Grenze meines eignen Körpers überschritten und musste
in dem Rematch gegen Roberts Breads alles fressen was ich vorher
ihm zu fressen gab. Ich hatte mich verschätzt. War übermütig
und wurde von meiner eignen Selbstsicherheit überrumpelt.
Robert Breads besiegte seine Niederlagen Serie. Besiegte den
Cavaliere und fand zurück in seine Erfolgsspur während
Lex und ich nicht im Stande waren unsere Erfolgsspur zu halten.
Am Ende des Jahres 2012 werde ich im meinem Resümee stehen
haben, das ich in vier Titel Matches nicht stark genug war. Das
ich in vier Titel Matches nicht genug geben konnte um siegreich
zu sein.“
Immerhin vier Titelmatches in vier
verschiednen Promotions. Das sollte man mal beiläufig
erwähnen.
Chris McFly
Jr.: „Aber was nützt es wenn ich nun hier rumjammere
das ich nicht stark genug war? Robert Breads ist irgendwo da
draußen in der Halle und wartet darauf dass ich ihm das
sage was er hören will. Er hat sich nicht damit zufrieden
gegeben mich zu enttarnen. Er schreit nach einer Vergeltung und
verspricht das er alles geben wird, sollten wir uns wieder in
einem Ring begegnen...“
[…]
Robert
Breads: „Sehr schön, Chris, sehr schön.“
Wieder
einmal liefert der Kanadier eine seiner berüchtigten,
kleinen, lächerlichen Verbeugungen ab, ehe er sich mit
spöttischem Blick wieder an McFly wendet.
Robert
Breads: „Wie ich sehe, lernst du dazu. Erst gibst du zu,
dass du unter der Maske steckst. Das war Punkt eins. Nun erklärst
du, wie es dazu kam. Das war Punkt zwei. Aber wenn ich mich
richtig erinnere, gab es noch einen Punkt drei. Und dieser
beinhaltete ein Match bei Title Nights.“
[…]
Robert
Breads: „Du hast die Wahl. Wenn du jetzt nicht annimmst,
wirst du für immer ein Feigling bleiben, dessen größte
Leistung es war, die Titel zu verlieren, die Lex Streetman für
ihn gewonnen hat... doch wenn du annimmst, kannst du im WAHREN
Main Event von Title Nights antreten, gegen DEN Wrestler, in DEM
Match bei DER Veranstaltung... glaub mir, ein Sieg gegen mich ist
wertvoller als jeder Titel. Wenn du dieses Match gewinnst kommt
Fletcher auf Knien zu dir, um gegen dich kämpfen zu dürfen.
Du kannst alles haben. Ruhm, Ehre, du kannst dir selbst etwas
beweisen... du musst nur Eines tun... Nimm... das... Match...
an.“
Jetzt tritt Breads noch einen Schritt
näher an McFly heran, ihre Gesichter sind wenige Zentimeter
voneinander entfernt.
Robert
Breads: „Chris McFly Jr.... Robert Breads... GFCW Title
Nights 2012... Ja oder Nein?“
[…]
Chris McFly
Jr.: „Robert du wirst dich also weitere zwei Wochen
gedulden müssen bis du deine Antwort hast. Bist du endlich
weißt was dich erwarten wird. Oder ob du vielleicht einem
Traum hinterher jagst. Einem Traum der nie wahr werden wird.
Einem Traum Robert, bei dem du dir sehr gut überlegen
solltest ob du ihn zu ende träumen willst oder nicht?“
[…]
Robert
Breads: „Deswegen, Emilio, musst du ein Match booken. Du
kannst das, nicht wahr? Du musst DAS Match booken. GFCW Title
Nights... Robert Breads vs Chris McFly Jr.... Emilio, das Match
muss statt finden. Das siehst du doch auch, Emilio, du siehst es,
du weißt es. Das Match muss statt finden, jeder will es
sehen – es wäre das Richtige für die Firma. Es
würde den Gewinn der Firma erhöhen, denn jeder würde
diesen Pay-Per-View kaufen, jeder würde Title Nights kaufen,
und die Firma, in die du investiert hast, würde noch mehr
Geld bekommen.
Überleg
dir das mal! Nicht nur wärst du der Held der Fans, dafür,
dieses Match anzusetzen, das sie alle sehen wollen, und das ihnen
dieser Vollidiot McFly verweigert... du würdest das Richtige
für die Firma tun, du würdest das Richtige aus der
Sicht eines Geschäftsmannes tun. Du glaubst, du bist reich,
Emilio? Nein, bist du nicht – du kannst noch richtig reich
werden! Glaub mir, JEDER Wrestling-Fan auf der Welt will dieses
Match sehen, wirklich JEDER. JEDER kauft diesen Pay-Per-View. Und
du wirst reicher sein als du es dir je vorstellen konntest.“
Die Mimik des Spaniers wirkt sofort
entspannter.
Emilio: „Wow,
Breads. Sie wissen wirklich mich zu überzeugen. McFly gegen
Robert Breads, das Match des Jahrhunderts. 2 ewige Streiter, ein
ewig währender Krieg. Und ich habe die Macht das alles zum
großen Showdown zu führen. Eine Schlacht, wie sie Gott
selbst noch nie gesehen hat. Sie haben recht, Breads. Jeder will
diese Schlacht sehen. Sie, die Fans, ich. Also ist meine Antwort
selbstverständlich... Nein.“
[…]
Claude
Booker: “Stimmt etwas nicht?”
Schallendes
Gelächter von der Gegenseite – laut und durch den
ganzen Flur gut hörbar. Glücklicherweise ist aber
niemand außer Dynamite anwesend, der diesen seltsamen
Ausbruch beobachten kann.
Robert
Breads: “Etwas? ETWAS? Du bist ja gut... NICHTS ist
richtig, Dynamite, nichts, und du bist der Einzige, der daran
etwas ändern kann. Du weißt, was los ist. Du musst das
Match ansetzten.”
Breads muss gar
nicht mehr erwähnen, um welches Match es geht. Booker weiß
Bescheid.
Claude
Booker: “Ich muss gar nichts, Robert.”
Robert
Breads: “Doch, das musst du!”
Breads blinzelt
scheinbar überhaupt nicht mehr, sondern nähert sich
zentimeterweise seinem Gegenüber, indem er sich immer weiter
nach vorne beugt.
Robert
Breads: “Du musst, Dynamite. Du bist IHR Mann... der Mann
der Galaxie, der Fans, der GFCW-Anhänger... und sie brauchen
dieses Match, sie brauchen dieses Match mehr als alles andere.
Diese Liga, Dynamite, braucht dieses Match. Jeder will dieses
Match sehen, und du musst es ansetzen. Deine GFCW-Galaxie würde
es dir nie verzeihen wenn diese Traum-Begegnung nicht statt
findet, nur weil McFly Angst vor mir hat und weil du zu faul
warst, dieses Match anzusetzen.”
[…]
Claude
Booker: “Ich verstehe eins nicht. Warum willst du unbedingt
dieses Match? Warum willst du nicht den World Title, die GFCW
wieder haben oder so... warum macht es dich so fertig, nicht
gegen McFly kämpfen zu können? Deine Karriere ist auch
ohne einen Sieg gegen McFly beeindruckender als die vieler
Legenden, du brauchst diesen Sieg nicht... Was ist also dein
Problem?”
Robert
Breads: “Machst du Witze?”
Nun steht Breads
direkt vor Booker, der Präsident kann den Atem seines
Gegenüber im Gesicht spüren – und die Spucke
seines ewigen Nemesis, als dieser zu schreien beginnt.
Robert
Breads: “Dieses Match IST meine Karriere. Ohne dieses Match
bin ich nichts! Alles, was ich getan habe, Dynamite, alles...
Ich
habe mich in einem I Quit-Match auspeitschen lassen, eine härtere
Schlacht als sich Fletcher und Maxxx es sich überhaupt
vorstellen können... ich habe ein Triple Cage Match gegen
vier Leute gewonnen, die alle nur das Ziel hatten, mich zu
besiegen, indem ich einem Gegner fast den Kopf weggetreten
hätte... Ich habe den World Title gewonnen, indem ich alle
meine Freunde verraten habe, alle Leute, die mich je mochten...
Ich habe meinen Körper in einem kranken Match gegen DICH...”
Und dabei drückt
er Dynamite den Zeigefinger auf die Brust, schreit noch lauter,
schrill und hysterisch.
Robert
Breads: “...DICH völlig zerstört, um die GFCW zu
übernehmen... ich habe ALLES geopfert was ich habe,
Freundschaften, Titel, meinen Körper... nur um unsterblich
zu werden, nur um zum größten Mann der GFCW-Geschichte
zu werden. Und bin ich das? Nein, natürlich nicht! Immer
noch reden alle von J. T. K., von Tommy Cornelli, von Bam Bam...
die Meisten haben diese Leute doch noch nie gesehen, und doch
stellt man sie über mich, und das HASSE ich.”
[…]
Claude
Booker: “Du kriegst nicht immer, was du willst, nur weil du
'Robert Breads' heißt. Du kriegst von mir kein Match. Dein
Ego braucht diesen Sieg vielleicht, deine Karriere aber nicht.
Das Leben geht weiter, Robert. Komm darüber hinweg.”
Robert
Breads: “Ohne dieses Match ist meine Karriere vorbei!”
Einen Moment
lang zögert Booker. Eine leere Drohung? Der letzte Ausweg,
die letzte manipulative Idee eines verzweifelten Besessenen? Oder
die Wahrheit?
Claude
Booker: “Ich werde dieses Match nicht ansetzen. Wenn du es
haben willst, hol es dir bei McFly – bei ihm liegt die
Entscheidung, ob es dieses Match gibt oder nicht.
[…]
Robert
Breads: „McFly...“
Der
ehemalige GFCW-Champion atmet schwer. Irgendetwas macht ihn
fertig, und es dürfte wohl nun auch klar sein, was –
er hat noch immer nicht das bekommen, was er will. Das ist noch
nie passiert. Früher oder später hat er doch immer noch
bekommen, was er will. Doch nun muss Breads zittern, denn Title
Nights steht vor der Tür, und er hat auch nach sechs Monaten
noch immer nicht das, was er will.
Robert
Breads: „Raus hier!“
Keine
Reaktion. Keine Musik. Kein McFly. Breads läuft auf und ab
im Ring wie ein Tiger im Käfig, seine Augen suchen einen
Fixpunkt, doch finden keinen und zucken unruhig umher – er
ist aufgewühlt, wütend, verzweifelt, und der „Renegade“
hilft ihm nicht gerade.
Robert
Breads: „Jetzt!“
Immer
noch nichts. Einfach dadurch, dass McFly nichts tut, wird Breads
immer nervöser.
Robert
Breads: „Jetzt! Jetzt sofort!“
[…]
Robert
Breads: „Okay, Chris, hör mir zu...“
Breads
schluckt, und man sieht, was immer hier gerade vor sich geht, es
fällt dem Kanadier sichtlich schwer, es zu tun –
unglaublich schwer, sogar. Er blickt nach unten, und es wirkt
fast so, als würde er sich für irgendetwas schämen.
Seine Schultern sinken nach unten und er beißt sich auf die
Unterlippe, und das mit klappernden Zähnen.
Robert
Breads: „Chris... Ich... bitte dich heraus zu kommen.“
Da
ist es also. Robert Breads hat nicht einfach so bekommen, was er
will. Er hat nicht selbst dafür sorgen können, dass er
das Match bekommt. Er muss darum bitten. Er muss darum bitten,
dass man ihm etwas gibt, weil er es sich nicht selbst verschaffen
kann.
Robert
Breads: „Bitte, Chris... Bitte...“
Und
jetzt sinkt der sonst so stolze, unnahbare, von einer
sarkastischen, undurchdringbaren Schale umgebende Robert Breads
auf die Knie und es scheint, als würde er gleich anfangen zu
weinen, man kann ihm ansehen, dass er sich schämt, für
das, was er tut, doch er hat keine Wahl, und er zieht es durch.
Er geht vor seinem nicht anwesenden, unsichtbaren Feind auf die
Knie.
Robert
Breads: „Ich flehe dich an, Chris... Komm in den Ring.“
[…]
Chris
McFly Jr.: „Ich glaube es macht keinen Sinn mehr die
Maskerade aufrecht zu halten. Denn du, Robert Breads hast
wahrscheinlich eh nicht verstanden warum ich tat was ich tat.
Hast eh nicht verstanden dass es mein Selbstschutz war der mich
dazu getrieben hat diese Scharade zu spielen. Ich erwarte kein
Verständnis. Nicht von DIR Breads. Nicht von jemandem der
sich für den größten aller Zeiten zu halten
scheint. Du willst doch nun selbst das tun was du glaubst das ich
es bei dir tun wollte! Du willst die Unsterblichkeit des Business
erlangen! Du willst den Mann demütigen der dir bereits
einmal eine Lektion erteilt hat! Niemals hast du die Fehler bei
dir gesucht immer nur bei anderen! Du bist eigentlich noch
erbärmlicher als Jimmy Maxxx es je noch sein könnte!“
Der
hat gesessen! Und obwohl es eigentlich ein täuschen der Fans
war stehen selbst die Getäuschten noch hinter dem der sie
getäuscht hat. Die Menge scheint hinter McFly zu stehen und
jeder wartet nur darauf dass es zu den letzten Worten kommt.
Schließlich erlöst der „Renegade“ die
Menge.
Chris
McFly Jr.: „Es ist wohl eindeutig. Robert Breads, du willst
mich im Ring? Title Nights 2012, der größte Event der
GFCW mit dem größten Match was es in den letzten 4
Jahren hätte geben können! Du hast mich! YOU’RE
ON!!!!!!“
Robert
Breads vs Chris McFly Jr.
GFCW
Title Nights 2012
Die Schlacht zwischen Eric Fletcher
und Jimmy Maxxx hat ein Ende und einen Sieger gefunden, die Fans
in der Halle sind also fertig mit der Show – zumindest
bald. Denn ein Match muss ja noch folgen, ein Match steht noch
auf der Card, und zwar das Singles Match zwischen Chris McFly Jr.
und Robert Breads. Letzterer hat sich am heutigen Abend noch gar
nicht zu Wort gemeldet. Das ist ungewöhnlich, allerdings
scheint sich dieser Fakt noch zu ändern – denn
„Canada's Own“ steht nun neben Mac Müll im
Backstage-Bereich. Und wenn der Hall of Fame-Interviewer zu sehen
ist, heißt das meistens, dass sein Gesprächspartner
nun gleich zu Wort kommen wird.
Mac Müll: „Meine
Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie... Es ist soweit. Wir stehen
vor dem Main Event der größten Show des Jahres, vor
dem Main Event von GFCW Title Nights 2012. Und hier habe ich
einen der Teilnehmer des Main Events neben mir – den
ehemaligen GFCW-Präsidenten, den ehemaligen GFCW Tag Team
Champion, den ehemaligen GFCW World Champion... Robert Breads!“
Und damit schwenkt die Kamera nach
links, sodass man in das Gesicht von Robert Breads sehen kann.
Der Kanadier wirkt im Vergleich zu den Vorwochen relativ
entspannt, aber das ist wohl auch kein Wunder, schließlich
war er ziemlich fertig gewesen, bis McFly das Match angenommen
hatte. Nichtsdestotrotz ist sein Blick fokussiert, und er wippt
von einem Fuß auf den Anderen, um sich auch während
des Gesprächs noch aufzuwärmen.
Mac Müll: „Robert, in
den letzten Wochen und Monaten ist so viel passiert, es ist so
viel geschehen... doch nun, da das Match endlich fest steht, hast
du noch gar nichts gesagt. Du hast geschwiegen. Jetzt, kurz bevor
es so weit ist, hast du persönlich darum gebeten, noch
einige Worte an die GFCW-Galaxie und deinen Gegner richten zu
dürfen. Also...“
Müll beendet den Satz nicht.
Stattdessen blickt er kurz auf den Mann, der neben ihm steht, und
überreicht ihm dann schweigend das Mikrofon. Er weiß,
dass er nun nicht mehr gebraucht wird. Breads brauch keine
Fragen, er weiß sowieso schon genau, was er sagen will.
Robert
Breads: „Jetzt ist es also soweit, hm? McFly vs Breads, das
spannendste Match aller Zeiten, dass jeder Wrestling-Fan, der
etwas von sich hält, unbedingt sehen möchte. Doch warum
eigentlich?“
Diese Frage ist man wohl in den
letzten zwei Wochen oft genug durch gegangen, aber Breads stellt
sie noch einmal – vielleicht, weil er noch eine andere
Antwort darauf hat als der Rest?
Robert
Breads: „Weil die Leute glauben, dass es endlich jemanden
gibt, der mit Robert Breads mithalten kann. Nachdem ich in dieser
Liga jahrelang alles und jeden besiegt habe haben sich die Leute
gefragt, wer mich noch schlagen kann. Ich bin und war die GFCW.
Wenn ich ein World Title Match haben wollte, würde ich nur
einmal an Fletcher's Tür klopfen müssen und er würde
ohne mit der Wimper zu zucken annehmen. Denn der Traum jedes
Wrestlers ist es, Robert Breads auf der großen Bühne
zu besiegen.“
Eine kurze Kunstpause, bei der
Breads sich über die Lippen leckt, ehe er fortfährt.
Robert
Breads: „Ich stehe über dieser Liga, ich stehe über
dem World Title. Ein Sieg über Robert Breads in einem
wichtigen Match macht aus einem von der einen Sekunde auf die
andere einen Superstar. Überleg doch mal, im Mai hat es Eric
geschafft, mich über ein Seil zu werfen, und ist nun in der
Hochphase seiner Karriere. Das reicht schon, um zum Star zu
werden. Doch das schafft niemand. Noch nie hat mich jemand in
einer Eins gegen Eins Situation geschlagen, wenn es um etwas
ging. Und deswegen sind die Leute so interessiert an diesem
Match. Sie glauben, dass es endlich jemanden gibt, der die Phase
der Dominanz beendet. Sie glauben an dich, Chris. Zu Schade, dass
du sie unendlich enttäuschen wirst.“
Ein Lächeln legt sich auf die
Lippen des Kanadiers.
Robert
Breads: „Hier kannst du keine Masken aufsetzen, dir
Vorteile erschleichen oder sonstiges, hier heißt es „One
On One“, und da bist du mir haushoch unterlegen. Die Leute
sehen dich als ebenbürtig an, und es wird Zeit, dass ihnen
jemand die Augen öffnet, denn das bist du nicht. Ganz im
Ernst, was hast du in der GFCW schon gerissen? Du hattest die
peinlichste Titelregentschaft der letzten paar Jahre, und hast
verhindert, dass heute Lex Streetman statt Jimmy Maxxx um den
World Title antritt. Du hast zweimal gegen Eric Fletcher
verloren, und dein größter Sieg war einer gegen eben
diesen Jimmy Maxxx – herzlichen Glückwunsch, damit
bist du genau so gut wie Joe Jobber.“
Das ist natürlich eine sehr
negative Art und Weise, McFly's bisherigen GFCW-Run darzustellen
- aber gelogen hat Breads nunmal auch nicht.
Robert
Breads: „Echt cool, Chris, du hast einen vernünftigen
Partner, der dich ein bisschen mitgezogen hat und sonst jedes
wichtige Match verloren. Und damit verdient man sich einen Main
Event Platz in der GFCW? Nein, natürlich nicht. Du stehst
hier, weil du ein internationaler Star bist, weil du schon
überall Titel gewonnen hast. Da wollen wir doch mal ein
wenig mit deiner Vergangenheit aufräumen, nicht?
Hast du zum
Beispiel erzählt, dass einer deiner World Title in einer
Liga gewonnen wurde, deren Markenzeichen es ist, auf
Schrottplätzen zu veranstalten? In einer Liga, in der Jimmy
Maxxx ein Jahr lang Champion sein kann, wo er doch hier noch nie
irgendwas Wichtiges gewonnen hat? Oder hast du davon berichtet,
dass du deinen PCWA-Titel nur gewonnen hast, weil Rebel called
Hate keinen Bock mehr hatte und der Titel vakantiert wurde?
Anschließend hast du dann Pavus Maximus besiegt, um dir das
Gold zu sichern – das hat jeder Zweite in dieser Liga hier
auch. Aber dein Run war ja wirklich großartig, du hast das
Ding nicht einmal verteidigt... ehe du es in einem Match in einem
Einkaufszentrum verloren hast. Wie man sieht wirst du völlig
zurecht so abgefeiert.“
Natürlich spricht da einmal
mehr der Sarkasmus aus Breads, der seinen Gegner hier in den
Dreck ziehen möchte.
Robert
Breads: „Du kommst hier als großer internationaler
Star an, du Heuchler, dabei habe ich jetzt schon in anderen Ligen
mehr gerissen als du, obwohl ich da nur so nebenbei auftrete und
in der gleichen Woche noch unseren Intercontinental Champion
besiege. Was bleibt dir also noch, du Heuchler? Du bist nicht
mehr als ein schlechter Witz, und du bist ein Lügner. Das
haben wir alle gesehen, als die Maskerade des Cavalieres gefallen
ist.
Jeder hat
gesehen, dass du ein Lügner und ein Heuchler bist. Und nur
weil Lex sich als Menschenfreund Nummer eins aufspielen muss und
dir wohl noch verzeihen würde, wenn du Breanna eine Klippe
runter wirfst, heißt das nicht, das alle anderen dir
verziehen haben, Chris. Ich habe dir nicht verziehen. Du kommst
jede Show heraus, lässt dich bejubeln, lässt dich von
den Fans feiern... und das nur, weil sie zu dumm sind zu
realisieren, dass du sie verarscht hast. Hat es ein
internationaler Wrestling-Superstar wirklich nötig, sich wie
ein Feigling unter einer Maske zu verstecken, seinen besten
Freund zu belügen und sich dann dafür feiern zu
lassen... Schämst du dich nicht, dass du diese Leute so
betrogen hast? Hast du gar kein Schamgefühl?
Chris, im
Gegensatz zu dir habe ich in den letzten drei Monaten nicht
einmal gelogen. Ich habe in keinem Match gecheated, im Gegensatz
zu dir, als du diese beschissene Maske getragen hast. Ich habe
niemanden von hinten angegriffen. Ich bin kein Heuchler. Und doch
werde ich ausgebuht, und du wirst bejubelt – und warum?
Weil du in jeder Show das gleiche beschissene Gespräch mit
Lex Streetman führst, bei dem man schon vorher weiß,
was gesagt werden wird? Weil du in jeder Show backstage rumstehst
und irgendetwas zu deinem Gegner sagst, wobei am Ende doch nicht
mehr rumkommt als „Ich mache dich platt“? Nein, weil
du die letzte Hoffnung bist, weil die Leute an dich glauben. Weil
du die letzte Chance bist. Die Leute haben keine andere Wahl, als
dich zu bejubeln, wenn sie sehen wollen, wie Robert Breads
endlich fällt.
Doch dazu
wird es nicht kommen, Chris. Denn heute Abend ist Schluss mit
lustig. Heute Abend wird enthüllt, dass du ein mieser
Heuchler bist. Heute Abend wird enthüllt, dass du keiner der
besten Wrestler der Welt bist, du bist nichtmal nah dran. Du bist
nicht schlecht, aber auch nicht mehr als Durchschnitt. Das reicht
vielleicht, um irgendwen anders zu beeindrucken oder mal einen
Sieg einzufahren. Doch mir macht das keine Angst. Ich habe keine
Angst vor dir. Ich muss dir nicht ausweichen – denn seit
sechs Monaten trittst du auf der Stelle.
Hier und
heute Abend, ohne Maske auf dem Kopf, ohne Tag Team Partner, ohne
unfairen Vorteil, wirst du in der Luft zerrissen. Du glaubst
vielleicht, du hast Chancen, aufgrund deiner tollen
„Kopfspielchen“, denn du bist in meinem Kopf, und das
ist ja so genial bla bla bla... du hast dir den falschen Gegner
ausgesucht, glaub mir. Du hast dich übernommen. Denn ich
brauche meinen Kopf nicht, um dir deinen wegzutreten, du Spast.“
Klar, die typische Robert
Breads-Beleidigung darf natürlich auch nicht fehlen.
„Canada's Own“ beugt sich nun ein wenig nach vorne,
und seine Stimme bleibt vollkommen ruhig, als er sagt...
Robert
Breads: „Träume platzen nicht, sie sterben langsam.
Das wirst du heute erfahren, Chris. Heute wirst du ganz langsam,
Stück für Stück, und außerordentlich
schmerzhaft auseinander genommen. Du wirst heute als das
entlarvt, was du wirklich bist: Ein langweiliger, overhypter
Standard-Wrestler. Doch in die Geschichtsbücher wirst du
anders eingehen – als unwichtiger, heuchelnder, lügender,
größenwahnsinniger Versager, der sich völlig
übernommen hat und dann im größten Moment seiner
Karriere so tief gefallen ist, dass er nie wieder aufgestanden
ist.“
Im
Gegensatz zu einer anderen Person. Denn die ist gerade mehrmals
tief gefallen und doch immer wieder aufgestanden. Auftritt Eric
Fletcher. Der Candy Man. NOCH IMMER GFCW World Champion. Auch
wenn sein Anblick momentan dem eines Champions alles andere als
würdig ist. Blutspuren sind auf seinem Oberkörper
verteilt, überall sind Spritzer und Streifen zu sehen,
während der rote Saft noch immer aus seinem Mundwinkel
läuft, vom Cut über dem Auge ganz zu schweigen. Ja der
Candy Man ist gezeichnet und erschöpft, wie man nach so
einem Match nur sein kann, doch kaum dass er Breads und Mäc
Müll erblickt hat, steht er aufrecht. Will einen starken
überzeugenden Auftritt hinlegen. Und so geht er mit
konzentriertem Blick auf den Kanadier zu, der sich ebenfalls
aufbaut. Zwei Platzhirsche treffen aufeinander. Einer kommt
gerade von seinem Match, einer steht kurz davor. Und
zwischendurch treffen sie hier aufeinander und starren sich an.
Dann wird die Spannung gebrochen...
Eric:
Erledigt.
Leichte Anzeichen
von Irritation in Breads' Gesicht. Aber in einem minimalen
Ausmaß, solch ein manipulatives Genie lässt sich
Gefühle und Gedanken nicht so leicht anmerken. Aber Fletcher
gibt seinem Gegenüber auch keine Zeit, dieses Wort lange
wirken zu lassen.
Eric: Ich
habe Maxxx besiegt. So wie du es vor ein paar Wochen gefordert
hast.....Das heißt, jetzt bist du dran. Jetzt kannst McFly
besiegen, so wie ich es schon getan habe....und dann....
Kurze
Pause...
Eric: WENN du gewinnst...dann können wir uns
auf das Andere konzentrieren, was du gesagt hast. Dass
ich dich ein weiteres Mal besiege, um endgültig der beste
Wrestler in der Geschichte der GFCW zu werden! Wie sieht's aus
Breads? Du willst doch sicher irgendwann wieder Gold tragen,
oder? Und ich brauche noch eine schöne letzte Stufe auf der
Treppe in mein persönliches Paradies.
Durchatmen,
tief Luft holen, konzentrieren....
Eric:
Doom's Night 2013. Wenn du heute gewinnst...dann steht dir meine
Tür immer offen, falls du das Match willst.......viel
Erfolg.
Und so klopft er
seinem Dauerrivalen noch einmal kurz auf die Schulter und dann
schleift er sich auch schon wieder aus dem Kamerabild. Ein
mögliches Titelmatch also für den Kanadier? Na wenn das
keine Extra-Motivation ist. Breads selbst blickt dem Mann
hinterher, mit dem er sich nun schon seit beinahe drei Jahren
bekriegt, dann wendet er sich noch einmal Mac Müll zu.
Robert
Breads: „Es ist Zeit, Geschichte zu schreiben.“
Die Niederlage war
ausgeschlossen.
Völlig unmöglich
und absurd.
Von Beginn an
undenkbar.
Ein ganz schlechter
Traum.
Dean Welkey zieht
seines Weges durch die Gänge der Arena. Die Einrichtung
seiner Kabine ist einem Trümmermeer gewichen. Angerichtet
von ihm selbst. Er hat es dort nicht mehr ausgehalten. Wut über
die unnötige Niederlage hat in ihm Überhand genommen.
Mit starrem Blick ist er auf dem Weg nach...er weiß es
selbst nicht. Hauptsache weg von den Gedanken an den ruinierten
Abend. Das Einzige, was er fühlt, ist eine schreiende
Ungerechtigkeit. Es sollte sein Title Nights sein. Es MUSSTE
es sein...
* * *
Wenn
es darum geht, einen interessanten Interviewpartner zu finden,
ist Tammy immer ganz weit vorne. Die beliebteste Blondine der
GFCW steht vor dem gewohnten Hintergrund bereit, ist mit ihrem
Mikrofon bewaffnet.
Tammy:
„Hallo liebes GFCW-Universum! Was für ein Abend
bislang, nicht wahr? Wir haben atemberaubende Kämpfe hinter
uns und warten gespannt auf den Main Event, der uns noch
bevorsteht. Title Nights ist schon immer ein Ort gewesen, der
große Sieger und geschockte Verlierer hervorbringt. Und ich
freue mich ganz besonders, einen Mann zum Interview begrüßen
zu dürfen, der zur ersten Kategorie zählt.“
Die
Kamera schwenkt herum. Jubel brandet in der Halle auf, als über
den Tron erkennbar wird, dass sich Danny Rickson bei Tammy
eingefunden hat. Der strahlende Sieger des vierten Matches hat
ein Shirt übergezogen, ansonsten trägt er noch das
Ringoutfit. Er sieht zufrieden aus, wirkt aber noch immer
ausgepowert.
Tammy:
„Danny...was für ein unglaublicher Kampf zwischen dir
und Dean Welkey. Kann es ein perfekteres Comeback geben, als am
Ende solch eines Fights als Sieger dazustehen?“
Man
merkt Rickson den Stolz über den Sieg an. Er lässt sich
mit der Antwort Zeit, sucht nach den passenden Wörtern.
Danny
Rickson: „Absolut. Zeitweise sah ich mich selbst auf
verlorenem Posten da draußen. Ich hatte erwartet, dass es
nach einem Jahr Pause kein Zuckerschlecken wird. Welkey hat gut
gekämpft. Leider kann ich nicht mehr von Respekt auf der
persönlichen Ebene sprechen, doch vor der Leistung kann man
als neutraler Zuschauer den Hut ziehen.“
*
* *
Sein ruheloser Weg
führt in vorbei an den zahlreichen Mitarbeitern. Insekten,
die ihren sinnlosen Arbeiten folgen und im Weg stehen. Achtlos
schubst Welkey sie zur Seite. Sein Blick ist geradeaus gerichtet.
„Dean!“
Die Stimme lässt
Welkey stehenbleiben. Er dreht sich um. Seine Mimik ist eine
versteinerte Fassade, doch aus seinen Augen sprudelt die Wut.
Daran kann selbst Mr. Rodgers nichts ändern. Sein dicker
Körper eilt heran und kommt keuchend vor Welkey zum Stehen.
Der Anwalt holt tief Luft, ist von einem kurzen Sprint total
erschöpft.
Mr.
Rodgers: „Gib' mir ne Sekunde, Dean...“
Er breitet seine Arme
wild gestikulierend auf. Noch immer wirkt der dicke Anwalt über
den Verlust der letzten Amtshandlungen geschockt. Natürlich
muss er es sofort mit Welkey besprechen.
Mr.
Rodgers: „Wir müssen einen Plan fassen, Rob Gossler
darf nicht...-“
Dean
Welkey: „Ich habe keine Zeit für deine Probleme.“
Damit dreht er sich
um und geht weiter. Mr. Rodgers bleibt vor Überraschung der
Mund offen stehen. So hat er Welkey noch nie erlebt. Er läuft
hinter ihm her, will das Gespräch suchen. Eine Hand legt er
auf die Schulter Welkeys.
Dean
Welkey: „Ich sagte, ich habe nun keine Zeit, Mann!“
Völlig geschockt
wird Rodgers von seinem eigenen Mandanten an die Wand gedrückt.
Er keucht. Das Gesicht Welkeys kommt erschreckend nahe, die
wütenden Züge berühren fast die Stirn des
eingeschüchtern Rodgers'. Der Anwalt will sich an der Wand
so klein wie möglich machen. Dann lässt Welkey ihn ohne
weiteres Wort los. Und verschwindet. Mit pochendem Herzen rutscht
Rodgers zu Boden und blickt ihm nach.
* * *
Interviewerin
Tammy ist mit der Antwort Danny Ricksons ganz offenbar zufrieden.
Keine Standartfloskeln, sondern eine ehrliche Antwort. Sie
lächelt dem Engländer zu, der geduldig auf die nächste
Frage wartet.
Tammy:
„So ein Erfolg wirft natürlich auch Fragen auf. Vor
Title Nights hattest du gesagt, dass du sehen willst, wo du
stehst. Ob du mit den Jungstars mithalten kannst. Und die Antwort
darauf hast du heute selbst gegeben. Da würde mich doch
interessieren, ob wir Rickson nun vielleicht dauerhaft wieder in
der GFCW begrüßen können!“
Die
Fans in der Halle jubeln bei dieser Frage. Sie würden nur zu
gerne ein „Ja“ hören. Insbesondere nach der
Leistung von eben. Doch Rickson lässt sich mit der Antwort
Zeit.
*
* *
Da steht er. Die
verhasste Figur, die ihm den Abend ruiniert hat. Der Auslöser
für all die Wut und Enttäuschung.
Dean Welkey
betrachtet das Interview zwischen Tammy und Danny Rickson aus
einigem Abstand. Zufällig war er auf die Situation gestoßen.
Auf seinem ziellosen Weg stand er plötzlich in der Tür
und blickte direkt auf die zwei Personen. Niemand hatte ihn
bemerkt und so beobachtete er die Szenerie.
In ihm regt sich
etwas. Die Ziellosigkeit von eben wandelt sich. Er wünscht
sich Rache.
Sein Blick fällt
auf einen Stuhl, der von der Crew dort stehengelassen wurde.
* * *
Rickson
bemerkt zuerst nichts. Erst als es zu spät ist. Er spürt
den Schlag im Rücken und hört gleichzeitig den
erschrockenen Schrei Tammys, doch kann nicht mehr reagieren.
Getroffen geht er zu Boden, will den Fall noch irgendwie
abstützen. Doch direkt der nächste, harte Einschläg
– diesmal in seine Seite. Ihm wird leicht schwarz vor
Augen. Mit den Händen vor dem Gesicht probiert er sich zu
schützen. Immer und immer wieder prasseln ungezielte Schläge
auf seinen Körper.
Berserkerartig
prügelt Welkey mit dem Stuhl auf den hilflosen Rickson ein.
Mit jedem Schlag
fühlt er sich besser. Jeder Schmerzensschrei entschädigt
für die Bloßstellung im Ring.
Tammy
ist noch immer aufgebracht. Sie ruft nach Hilfe und wedelt mit
den Armen. Trotz ihrer Position als Interviewerin fasst sie sich
ein Herz und stellt sich zwischen Danny Rickson und Dean Welkey.
Irgendwie muss dieser doch zu beruhigen sein!
Tammy:
„Nicht, Dean...“
Welkey
ergreift sie wie ein Spielzeug. An den Haaren zieht er sie aus
dem Weg. Als sie vor Schmerzen schreit und um sich schlägt,
schubst er sie achtlos in Richtung der Wand. Sie fühlt den
dumpfen Aufschlag auf Beton in ihrem Hinterkopf, dann sackt sie
zusammen.
Dean
Welkey: „Mein Title Nights...“
Er
greift sich wieder den Stuhl. Es amüsiert ihn ein wenig, wie
Rickson hilflos in Sicherheit kriechen will. Die Pläne
durchkreuzt er mit einem weiteren Stuhlschlag ins Kreuz. Der
Engländer bleibt regungslos liegen. Welkey kommt eine Idee.
Er lächelt. Dann packt er sich das Bein Ricksons, zieht ihn
heran.
Azrael:
„STOP! Was soll das werden? Hör sof...-“
Der
Chairshot auf den Kopf fällt den heranstürmenden
Sicherheitschef. Es ist so einfach. Alles ist so einfach. Welkey
nimmt sich den Stuhl und grinst. Er klemmt Ricksons Bein zwischen
den Steel-Chair. Klettert auf eine nebenstehende Box voller
Elektrogeräte.
Springt ab.
Der
Schrei Ricksons stellt ihn zufrieden. Er spürt bei seiner
Landung voller Glück, wie das Bein durch den
zusammengepressten Stuhl gequetscht wird. Es knackt. Wie ein
Wurm windet sich der siegreiche Engländer vor seinem
Angreifer, hält sich schreiend das Bein. Fast ist er
zufriedengestellt. Fast. Erneut greift er sich den Stuhl.
Wenn es bei dem Bein klappt, muss es doch noch besser gehen. Ihn
noch glücklicher machen.
Er
klemmt Ricksons Hals zwischen den Stuhl.
Er fühlt sich
wie im Rausch. Nimmt alles durch einen Filter war.
Zwei
Sicherheitsmänner tauchen auf und springen ihm auf den
Rücken, wollen ihn überwältigen. Welkey schüttelt
sie ab wie die Fliegen. Sie kommen wieder auf die Beine, doch die
für ihn gesichtslosen Schemen, unwichtige Nebengestalten,
werden Opfer seiner grenzenlosen Euphorie, die ihn unbesiegbar
erscheinen lässt. Er vergewissert sich, dass sie
ausgeschaltet sind. Dann klettert er wieder auf die Box. Unter
ihm liegt Rickson, den Stuhl um den Hals. Dean Welkey breitet die
Arme aus und steht da, als würde er diese Pose vor
zehntausend Zuschauern in der Halle vollführen und nicht für
sich allein im Backstagebereich. Er springt ab...
...und
prallt in der Luft zurück. Was war das? Was stört
seinen Triumph. Dean Welkey wirbelt hoch, blickt sich erschrocken
um. Er sieht, dass ein Mann in seinem Weg steht. Blickt in dessen
Augen, weitet seine eigenen Pupillen vor Überraschung. Sie
gehören zu...
...Robert
Breads!?
Der
Kanadier kam im letzten Moment. Welkey war schon abgesprungen,
wurde aber in die Flug aus seiner Flugbahn gebracht. Nun steht er
wieder auf, blickt sein neu aufgetauchtes Gegenüber an.
Wieso er? Wieso jetzt? So kurz vor der vollbrachten Rache?
Voller
Wut stürmt Welkey auf den Main Eventer zu, will nun ihn
büßen lassen. Dieser reagiert spät auf den
Angriff des Swagmasters. Doch er reagiert! Kurz bevor Welkey ihn
erreicht hat, prescht Breads selbst vor.
BICYCLE
KICK!
Welkey
stolpert zurück. Er wurde nicht frontal getroffen, sondern
mehr an der Schulter. Doch es reicht um ihn erschrocken
zurückweichen zu lassen. Fast verliert er den Halt.
Ärgerlich blickt er auf Breads, doch der steht selbst
angriffsbereit da.
Dean
Welkey: „Das ist nicht dein Kampf! Verschwinde...“
Er
fixiert sein kanadisches Gegenüber. Doch der bleibt vor
Danny Rickson stehen. Dieser bewegt sich noch immer kaum.
Robert
Breads: „Nein.“
Die
Antwort ist deutlich. Wutentbrannt unternimmt Welkey einen
erneuten Versuch des Anstürmens, doch für Breads ist es
ein Leichtes, den wütenden Amerikaner erst ins Seile laufen
zu lassen und ihn dann mit einen Tritt in den Magen abzuwehren.
Welkey
keucht auf und wirft nicht einen Blick auf Breads. Sein
Gesichtsausdruck spricht von unendlicher Wut. Doch dann macht er
einen Schritt zurück. Dann noch einen.Wie ein geschlagenes
Raubtier lässt er seine Beute zurück. Er verschwindet.
In
diesem Moment ist endlich die medizinische Abteilung der GFCW an
Ort und Stelle. Danny Rickson scheint am Knöchel ernsthaft
verletzt zu sein. Hektisch kümmern sich die Mediziner um
sein Bein. Einer der Doktoren hält die Hand vor die Kamera
und bittet um das Abschalten der Szene. Nur kurze Zeit später
fadet die Regie aus.
Pete:
„Sven! Was haben wir da gerade gesehen? Was macht Dean
Welkey denn da, das kann man nicht mit normalem Frust erklären.
Er hat mutwillig eine Verletzung Ricksons in Kauf genommen. Was
bin ich froh, dass er nicht auch noch den Stuhl am Hals spüren
musste. Ich habe keine Ahnung, was dabei passieren kann...“
Sven:
„Robert Breads...die Rettung kam durch Robert Breads, Pete.
Er hat sich so kurz vor seinem Main Event für einen alten
Bekannten ins Feld geworfen. Das gibt Diskussionsstoff.“
Pete:
„Eindeutig! Wir brauchen auch nur auf die Zuschauer
blicken, die waren ja genauso überrascht wie wir, dass
ausgerechnet ER auftaucht. Ich glaube, 2013 wird diese Szene noch
einiges an Gesprächsbedarf bieten. Doch nun bleibt uns nicht
mehr übrig, als Danny Rickson von dieser Stelle Gute
Besserung zu wünschen...“
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siebten Teil der Show
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