Single Match:
Danny Rickson vs. Dean Welkey
Referee: Guido Sandmann


Drei Matches sind an diesem Abend schon gelaufen. Title Nights hat bislang alle Erwartungen erfüllt, vielleicht sogar noch übertroffen. Dementsprechend ist die Stimmung in Frankfurt bombastisch. Es gibt wohl kaum einen Zuschauer, der unzufrieden nach Hause geht. Und nun soll es weitergehen.

Laura hat bereits Einzug im Ring erhalten.


Laura: „Ladiiiieeees and Gentleemeeeen....der folgende Kampf ist ein Singles-Match. Es ist der Wettstreit neu gegen etabliert. Ein Comeback nach genau einem Jahr!“


Das Publikum ist aus dem Häuschen nach der Ankündigung. Eine Kamerafahrt fängt zahlreiche Plakate ein, die zu diesem Match in die Luft gehalten werden. Das Licht in der Halle wird gedimmt, erwartungsvolle Spannung legt sich über Frankfurt. Dann knallt die Musik los!


#YOLO

#SWAG

#THE SWAGMASTER!



Da ist er – der erste Kontrahent. Das frische Blut. Der Swagmaster. Dean Welkey. Mit dem gewohnten Grinsen tritt er auf den heute speziell gestalteten Entrancebereich. Empfangen wird die Verkörperung des Swags mit den erwartet negativen Reaktionen.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring. Aus San Diego, Kalifornien. Mit einem Gewicht von einhundertzehn Kilo. Er ist der Swagmaster...Deaaaaaaan Welkey!“


WELKEY SUCKS!“

WELKEY SUCKS!“

WELKEY SUCKS!“


San Diegos Shooting-Star trägt das gewohnte Ringoutfit aus Trunks, Kneepads und Wrestlingstiefeln. Für heute hat er eine dunkelrote Farbgebung gewählt, schwarze Ränder sorgen für Akzente. Sein langes Haar trägt er zunächst nach hinten gebunden, doch schon auf den ersten Metern löst er es wieder auf.

Pete: „Das größte Match seiner Karriere! Dean Welkey steht vor einer riesigen Aufgabe. Doch eins ist gewiss...wenn er siegt, kann er sich zu den ganz Großen zählen!“


Welkey slidet unter den Seilen in den Ring. Von dort geht es direkt auf dem Pfosten zu, den er mit einem gewaltigen Sprung erklimmt. Oben reißt er seine Arme hoch und genießt den Augenblick der Pose wohl am meisten selbst. Langsam nimmt die Halle wieder normale Lichtverhältnisse an, die Musik fadet aus.


I’m not satisfied,
But I’m done apologising,
No more compromise


Die Stimmung schlägt einhundertachtzig Grad um. Wo gerade noch Buhrufe herrschten, ist frenetischer Jubel für den zweiten Mann zu hören. Danny Rickson kehrt in den Ring zurück. Ein Jahr nachdem er seine Karriere im Main Event von Title Nights mit dem Titelverlust eigentlich für beendet erklärte. Nun der Rücktritt vom Rücktritt.


I got nothing to prove,
I got no one to please,
I do what’s best for me!


Newcastles größter Wrestlingstar tritt auf die Rampe, als wäre er nie weggewesen. Mit seinen typischen Bewegungen läuft er in Richtung des Ringes. Ein erwartungsvolles Lächeln ziert sein Gesicht. Er klatscht mit einigen Zuschauern auf dem Weg ins Geviert ab.


Laura: „Und hier ist der Gegner. Aus Newcastle, England. Mit einem Gewicht von einhundertdrei Kilogramm. Der ehemalige GFCW-Champion...Danny Ricksooooooooon!


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Bis auf die Farbgebung ist das Outfit Ricksons mit Welkeys identisch. Trunks, Knie- und Armschoner, Wrestlingboots. Der Engländer tritt aber in einem schwarz-weiß Mix auf. Auf der Rückseite seiner Trunks ist der Name seiner Heimatstadt „Newcastle“ eingestickt.
Der Rückkehrer erklimmt das Geviert über die Ringtreppe. Referee Guido Sandmann hat sich zwischen Welkey und ihn gestellt, damit es nicht vor dem Fight schon zu Übergriffen kommt, doch Welkey bleibt erstaunlich ruhig. Er hat sich an die Ringecke gelehnt und verfolgt Ricksons Entrance gespannt.


Pete: „Ein Jahr ist er her, seit Rickson das letzte Mal im Ring war. Doch ich bin mir sicher, dass er nichts verlernt hat.


Auch Rickson verschlägt es auf die Ringseile. In der gewohnten Pose badet er im Licht auf Fankameras, ehe er in das Squared Circle zurückspringt. Guido Sandmann ruft die Wrestler zusammen, redet kurz auf sie ein. Dann gibt er das Zeichen in Richtung des Zeitnehmers...


Ring Ring Ring.


Der Kampf ist eröffnet. Das drittletzte Match des Abends ist angebrochen. In diesem Moment sind all die Provokationen und Reden zwischen den Mikrofonkünstlern nur noch Beiwerk. Jetzt kommt es auf das Geschehen im Geviert an. Zwei Wrestler, zwei Generationen.

Rickson und Welkey stürzen nicht wie Gladiatoren aufeinander. Sie belauern sich, umkreisen einen gemeinsam Drehpunkt im Ring. Das Geschehen umzu, die jubelnden Fans, die flackernden Kamerablitze, scheint für diese Männer nicht zu existieren. Ihre Blicke sind einander fokussiert, als die Kämpfer langsam – aufeinander zu – in die Ringmitte schreiten. Der Abstand verkürzt sich, nicht mehr als zwei Armlängen liegen zwischen ihnen.


Pete: „Sven, ich kann es kaum erwarten. Ich glaube, kaum jemand kann das!“


Beinahe synchron heben sie ihre zum Lock-Up, greifen ihre Hände ineinander. Ein kurzer Moment des Kräftevergleiches, dann reagiert Rickson blitzschnell. Er löst den Griff, macht einen langen Schritt auf seinen Gegner zu und packt sich den Kopf Welkeys.


Pete: „Headlock!“


Der unachtsame Welkey rudert bei der Aktion mit den Armen, doch dem Engländer ist der Ansatz einwandfrei gelungen. Mehr noch: Er verlagert sein Gewicht, wirft Welkey herum und somit zu Boden – Headlock Takedown! Die Zuschauer bejubeln den Fanfavoriten.

Auf der Matte versucht Welkey weitere Möglichkeiten der Befreieung, doch Rickson weicht den, durch die fehlende Sicht, unkontrollierten Tritten Deans aber aus. Wie ein Schraubstock hält er den Kopf des Amerikaners im Headlock.


Sven: „Gleich zu Beginn macht Rickson hier deutlich, wer den Erfahrungsvorteil hat. Aber ich bin mir sicher, dass Dean gleich eine Antwort hat!“


Erstmal kämpft sich Welkey wieder auf die Beine zurück, Rickson geht mit ohne dabei den Lock zu lösen. Sein Blick ist verbissen, er legt weitere Kraft in die Aktion und entgeht dem wilden Umherschlagen Deans. Dieser wechselt daraufhin seine Taktik. Statt mit Schlägen umgreift er Rickson...


BACK SUPLEX! Rickson muss die Aktion lösen.


Selbst in der Luft hatte der ehemalige GFCW-Champion noch festgehalten, doch der Aufprall auf die Matte gibt Welkey dann die Chance, sich aus dem Griff zu winden. Der Swagmaster hechtet hoch, schüttelt die Nackenschmerzen von sich ab.

Er blickt Rickson an, der neben ihm ebenfalls im Aufstehen begriffen ist. Dieser verhasste „Wrestler von gestern“ besitzt die Frechheit, ihn hier mit sowas bloßstellen zu wollen?

Der Vorteil einer Sekunde gibt Dean die Chance, in die Seile zu federn, er will Rickson abräumen...


Pete: „HIP TOSS! Rickson mal wieder schneller!“


Lautstark knallt Welkey, mit dem Rücken voran, auf die Matte. Rickson wird für die Aktion bejubelt – purer Hohn für den Swagmaster.

Dieser ignoriert den Schmerz in seinem Rücken, hastet wieder auf die Beine. Seine Faust schießt hervor, er zielt auf das Gesicht des Engländers. Doch Rickson taucht unter dem Schlag weg! Während Welkey umherwirbelt, greift Rickson schon wieder an.


Erneuter Headlock-Takedown!


Sven: „Die Anfangsphase hat wohl einen Sieger...“


Auch wenn seine Bewegungsfreiheit am Boden eingeschränkt ist, windet sich Welkey wie ein Berserker. Die Wut nimmt Überhand, er hat sich schon wieder übertölpeln lassen. Wildgeworden rammt er seinen freien Arm dorthin, wo er den Kopf des Engländers vermutet. Doch dieser reagiert. Und setzt zusätzlich die Beinschere an!

Damit wird es nochmal prekärer für den Swagmaster, der gleich zu Matchbeginn ins Hintertreffen geraten ist. Er kann nicht mehr viel machen, außer irgendwie versuchen, in die Seile zu kommen. Er rollt sich herum...und plötzlich zählt Guido Sandmann! Durch Welkeys Bewegungen sind Ricksons Schultern auf die Matte gegangen.


EINS...


ZWEI...


Rickson löst den Griff um seine Schulter hochzureißen.


Fast hätte Rickson mit seiner Verbissenheit auf den Headlock hier ein „Eigentor“ geschossen, doch der Engländer ist Profi genug um zu wissen, wann er besser loslassen muss. Beide Akteure kommen wieder hoch. Welkey, endlich wieder frei, pulsiert nur so vor Aktionismus und lässt schon wieder seinen Arm vorschnellen...und Rickson taucht erneut weg!


Pete: „Welkey lässt sich viel zu schnell provozieren in der Anfangsphase!“


Und es kommt für Welkey noch schlimmer. Kaum hat er ins Leere geschlagen, da merkt er, wie sein Körper zu Boden gezogen wird. Plötzlich befindet er sich, die Schultern auf der Matte, in einem Backslide-Pin.


EINS...Welkey kommt zappelnd raus.


Natürlich war Rickson bewusst, dass dieser Pin nicht zum Erfolg führt. Dennoch ist sein Gesicht von einem Lächeln gezeichnet – er führt Dean zu Beginn mehr oder weniger vor. Die Wrestler kommen auf die Beine. Welkey wirkt ein wenig orientierungslos.


Dritter HEADLOCK-TAKEDOWN!


Während das Publikum Rickson frenetisch bejubelt, kann sich Dean aber diesmal ins Seil retten, ehe Rickson den Griff überhaupt ansetzen konnte. Der Engländer lässt vom Swagmaster ab. Guido Sandmann schickt ihn in die Ringecke, während sich Welkey aufrappelt.


Pete: „Das nennt man in Fachkreis outwrestlen, glaube ich.“


Das Mitglied der Gro Gock Gang rauft die Haare, schreit die Wut über sich selbst und die ganze Welt hinaus. Er kickt gegen das Seil und rüttelt, so als hätte jeder an dieser Anfangsphase Schuld – nur nicht er selbst!

Rickson beobachtet das Geschehen lauernd. Er wartet darauf, bis Sandmann das Match wieder freigibt. Auch Welkey sammelt sich. Die Athleten schütteln dieses „Anteasen“ zu Matchbeginn von sich ab, umkreisen sich wieder. Gleichzeitig kommen sie in die Ringmitte gelaufen, die Arme zum Lock-Up erhoben. Es geht in den Kräftevergleich, die Hände greifen ineinander.


Magentritt von Welkey!


Keuchend löst Rickson den Lock-Up. Der Swagmaster war diesmal schneller. Er greift sich wütend seinen Kontrahenten am Nacken, zerrt Rickson in die Richtung der Ringecke. Der Engländer wird an das Polster gepresst. Unkontrollierte Schläge prasseln auf ihn ein, er probiert sich vor der verbotenen Aktion weitesgehend zu schützen.


Sven: „Sandmann geht dazwischen! Absolut richtig.“


Mit einer Standpauke bringt der Referee Welkey dazu, vom Engländer abzulassen. Natürlich kennt Dean die Regeln an dieser Stelle, doch der Schaden ist angerichtet. Rickson kommt hinter dem streitenden Duo auf die Beine. Doch das Match ist kaum wieder freigegeben, da schiebt Welkey Sandmann zur Seite und erwischt Rickson mit einem harten Kick direkt an den Brustkorb.

Der Newcastler wird zurück in die Ringecke geschleudert, stolpert mit dem Rücken voran von dort zurück. Welkeys Arme schließen sich um Rickson.


German-Suplex Ansatz!


Mit aller Kraft will sich der Engländer der Aktion erwehren, doch Welkey hält ihn fest umklammert. Dean will den German Suplex durchziehen, Rickson probiert alles um dies zu verhindern. Dann ein schneller Taktikwechsel beim erfahren Engländer. Er verlagert sein Gewicht nach vorne, vollführt eine Art Rolle! Welkey löst nicht schnell genug, wird mitgezogen.


Inside-Cradle-Pin!


Pete: „Super gekontert!“


Eins...



Zwei...



Drei...Welkey kommt raus!


Sven: „Fast hätte es ihn erwischt!“


Nach diesem Schockmoment für Welkey rollt dieser erstmal an die Ringseile. Sein offenstehender Mund wird von der Kamera eingefangen. Mit jeder fortschreitenden Sekunde verwandelt sich sein Gesicht mehr in eine wutstrotzende Fratze. Der ehemalige GFCW-Champion hat bis jetzt immer eine Antwort gewusst. Ärgerlich springt er auf die Beine. Dock Rickson ist auch schon wieder da!


Harte Clothesline an den Ringseilen!


Pete: „Beide gehen über die Seile!“


Wäre dies nun ein Rumble, hätte Rickson gleich beide Männer eliminiert. So geht es aber „nur“ auf den harten Hallenboden. Ein schmerzverzerrtes Gesicht in Nahaufnahme zeigt, dass auch Rickson etwas abgekommen hat.


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Während Guido Sandmann mit dem Auszählen der Wrestler beginnt, schafft es Danny Rickson vor seinem Gegner auf die Beine. Kurz vor dem Kommentatorenpult nimmt er Position ein, wartet bis sich Welkey aufgestellt hat. Dieser braucht etwas länger, zieht sich dann an der Ringtreppe auf die Beine. Noch steht er mit dem Rücken zum Engländer, weiß nicht, was ihn erwartet. Dann dreht er sich langsam am.


Sven: „Rickson stürmt los!“


Es soll eine Lariat setzen. Die Fans feiern ihren Favoriten schonmal frenetisch und erwarten jeden Moment den Einschlag.


Welkey kontert! HIP TOSS!


Sven: „Auf die Ringtreppe!“


Pete: „Oh my GAAAAAAAAAAAAAAWWWWWWWD!“


Der Knall ist bis in die letzten Reihen zu hören. Welkey hat genau im richtigen Moment reagiert und Rickson mit einem Hip Toss empfangen. Sein großes „Glück“ war die Ringtreppe, die hinter ihm stand. „Demon“ wurde schwungvoll auf das Metall geworfen. Sein Körper rutscht langsam von der Treppe runter, klatscht auf den Hallenboden. Ein paar weibliche Fans in den vorderen Reihen halten ihre Hände erschrocken vors Gesicht.


Sven: „Das sind Aktionen, die den Matchverlauf ändern! Hoffentlich ist da nichts Schlimmes passiert!


Der glücklichste Mensch in diesem Moment in Dean Welkey. Ein Grinsen schleicht sich auf seine Lippen. Verhöhnend geht Welkey neben dem Körper Ricksons auf die Knie, breitet dann die Arme aus, als würde er eine göttliche Empfängnis erleben und deutet breit grinsend auf das Title Nights Logo. Sein Lachen überschlägt sich fast.


Dean Welkey: „YOLO!“


YOU SUCK!“

YOU SUCK!“

YOU SUCK!“


Mit provozierender Langsamkeit steigt Welkey auf die Ringtreppe und begibt sich zurück in den Ring. Guido Sandmann wirft einen besorgten Blick auf Rickson, doch ihm bleibt auch nichts weiter übrig, als das Auszählen fortzusetzen.


Pete: „Und wir sind schon bei 4! Das könnte ganz knapp werden!“


FÜNF...


Aus voller Kehle feuern die Zuschauer Danny Rickson an. Dieser liegt aber immer noch erschreckend regungslos auf dem Hallenboden. Nur ganz langsam fasst er an seinen Nacken, dieser wurde beim Aufprall offenbar hart getroffen.


SECHS...


Dean Welkey hat seinen Blick natürlich auch auf Rickson gerichtet. Dabei lehnt er sich über die Ringseile. Immer wieder schielt er zu Sandmann, fordert diesen auf, schneller zu zählen! Doch der verhält sich routiniert regelkonform.


SIEBEN...


Jubelnd nehmen die Zuschauer zur Kenntnis, dass sich Rickson wieder bewegt. Er legt eine Hand auf den Apron, richtet seinen Oberkörper angestrengt auf. Sein Gesichtsausdruck zeugt von großen Schmerzen, doch der Count-Out gibt ihm anscheinend einen Kraftschub.


Sven: „Ich glaube, er kann es schaffen.“


ACHT...


Ächzend gelingt es dem Engländer: Er steht wieder. Zwar auf sehr wackeligen Beinen, doch die Rettung ist in greifbarer Nähe. Nur noch einmal in den Ring rollen und die Niederlage ist vorerst abgewendet.

Das sieht auch Welkey so. Ärgerlich slidet er nach draußen, womit der Count-Out abgewendet ist. Dafür ist der angeschlagene Rickson nun wieder den Attacken Welkeys ausgeliefert. Dieser kommt auf den Engländer zu, greift schon nach seinem „Opfer“.


Rickson tritt ihm in den Magen!


Für den Swagmaster kam der Tritt unerwartet. Er hält sich den schmerzenden Bauch und sackt kurzzeitig zusammen. Genug Zeit für Rickson. Dieser kann heran heraneilen und Welkey packen. Er zieht an dessen Arm, verlagert das Gewicht.


Pete: „Irish-Whip!“


An den Ringpfosten!


Die Fans sind von der Wiedererstarkung Ricksons begeistert und feiern ihn lautstark an. Welkey torkelt nach dem harten Einschlag orientierungslos umher und so ist es ein Leichtes für Danny, den Swagmaster zu einem Firemans Carry auf die Schultern zu laden.


Sven: „Sollten wir schonmal das Kommentatorenpult räumen, Sven?“


Doch das müssen die Beiden garnicht. Rickson hat ein anderes Ziel in Aussicht. Für Welkey ist es kaum angenehmer. Der Engländer wirft ihn von den Schultern und lässt Dean in der Nähe des Rings aufkommen.


Welkey landet mit dem Gesicht voran auf dem Apron!


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Wie ein gefällter Baum kippt Welkey zurück, doch bevor er auf den Boden klatscht, greift Rickson ihn sich. Er rollt den benommenen Amerikaner in den Ring zurück und slidet hinterher.


Sven: „Das Blatt hat sich wieder gewendet! Rickson ist am Drücker!“


Im „Squared Circle“ schafft es Dean nicht, auf die Beine zu kommen. Mehr oder weniger auf allen Vieren will er von Rickson wegkriechen, doch dieser greift ihm rüde ins Haar und zieht Dean so auf die Beine. Ohne größere Gegenwehr kann er Welkey packen.


Pete: „Das sieht doch nach einem Suplex aus!“


Rickson hebt Welkey in diesem Moment hoch. Doch statt einen normalen Suplex zu zeigen, liftet er Welkey zuerst in die Richtung der Ringseile.


Front Suplex! Auf die Ringseile!


Mit dem Bauch landet der Swagmaster auf den elastischen Seilen. Diese federn zurück und lassen Welkey mit Schwung abprallen. Rickson hält den Griff fest und nutzt den Impetus der Taue zu einem hohen Suplex!

Der Gro Gocker wird knallhart auf die Bretter geschickt. Die Fans sind ganz aus dem Häuschen und unterstützen Rickson lautstark.


Sven: „Worauf wartet er?“


Anstatt einen Pinversuch zu unternehmen, positioniert sich der Engländer neben Welkey. Dieser greift sich an den vor Schmerz pochenden Rücken. Er unternimmt einen Versuch, auf die Beine zu kommen. Unter Anstrengung gelingt es ihm. Doch unbemerkt von Welkey lauert Danny Rickson auf genau diese Situation. Er hält sich im Rücken Welkeys und umklammert diesen direkt nach dem Aufstehen. Dann holt er Schwung!


GERMAN SUPLEX IN DIE BRÜCKE!


Pete: „Das kann es gewesen sein! Welkey hatte überhaupt keine Abwehrchance! WAR ES DAS?!“


Die Brücke bleibt aufrechterhalten. Guido Sandmann wirft sich neben den Beiden auf den Boden und schlägt zum Pin auf den Boden.


EINS...




ZWEI...




DR....WELKEY KOMMT RAUS!


Im letzten Moment schafft es Welkey, die Brücke zu lösen. Manche Fans haben schon mit dem Sieg gerechnet und tun nun ihre Enttäuschung kund. Der Amerikaner liegt geschafft auf dem Rücken und atmet schwer. Mit der Hand wischt er sich durchs Gesicht, was vor Schmerz verzerrt ist. Er will sich auf die Beine zurückkämpfen, doch schafft es kaum mehr, seinen Oberkörper aufzurichten.


Sven: „Und da ist Rickson!“


Der Engländer zeigt sich vom gescheiterten Pin nicht beeindruckt. Er nutzt das Aufrichten Welkeys und schließt seine Beine um dessen Torso.


GROUND BODY SCISSORS!


Gequält schreit Welkey auf. Ricksons Beine pressen auf die Rippen und den angeschlagenen Rücken. Guido Sandmann bringt sich in Stellung. Er redet auf Dean ein, fragt nach einer möglichen Aufgabe. Doch trotz der Pein bleibt der Swagmaster standhaft. Mit aller Kraft will er den Griff lösen, doch die Kraft in den Armen reicht nicht aus um die schraubstockartige Beinschere zu lösen.


Sven: „Muss er aufgeben? Sehen wir das Ende?“


Die Seile sind in zu weiter Entfernung, diesen Rettungsweg kann Welkey vergessen. Fast sieht es so aus, als ob er sich seinem Schicksal ergibt. Er lässt seinen Oberkörper auf die Matte sinken, wird ruhig, ein wenig wirkt es so, als ob sein Bewusstsein dahinschwindet.

Doch dann bäumt er sich mit neuer Kraft auf, presst einen lauten Schrei aus seiner Kehle. Er holt weit mit seiner Faust auf, schlägt auf Rickson ein!


Pete: „Der steckt das weg! Griff wird nicht gelöst!“


Noch ein Schlag trifft ins Ziel, doch der Engländer bleibt erbarmungslos. Die Ground Body Scissors ist zu verlockend in der Ringmitte, die Erfolgsaussicht lässt Rickson den Schlaghagel verkraften. Die Bemühungen Welkeys erfolglos!


Sven: „Lange wird es nicht mehr dauern! Gleich klopft er ab...“


Sandmann fragt erneut bei Welkey nach, dessen Körper wieder auf die Matte zurücksinkt. Rickson hat sich wie eine Zecke festgeklammert. Er atmet fast schwerer als Welkey, legt all seine Kraft in den Pressdruck auf die Rippen.


TAP OUT!“
„TAP OUT!“
„TAP OUT!“


Die Schreie Welkeys sind zu einem Wimmerm verkommen. Und doch richtet er sich ein weiteres Mal auf. Aus halboffenen Augen fixiert er Rickson, schlägt zu - immer und immer wieder!


RICKSON LÖST DEN GRIFF!


Sven: „Das nennt man im Boxen einen Lucky Punch.“


Der letzte Schlag Welkeys ging genau auf das Kinn Ricksons – in Verzweiflung perfekt getroffen. Der Engländer fällt auf die Matte zurück und kann die Body Scissors nicht mehr aufrechterhalten. Der befreite Welkey rollt sich mit letzter Kraft auf die Seite.


Pete: „Rickson wirkt auch schwer getroffen. Der Schlag hat Welkey echt geholfen...“


So kommt es, dass beide Wrestler fast zur gleichen Zeit ihre Bemühungen zum Aufstehen unternehmen. Rickson schwankt schon wieder, noch sehr orientierungslos, durch den Ring, während Welkey, mit Hilfe der Ringseile, wieder zum Stehen kommt. Schwer angeschlagen, doch mit ungebrochenem Kampfgeist, gehen die Beiden aufeinander zu.


Welkey rammt Rickson das Knie in den Magen!


Der Engländer sackt aufs Knie. Der Swagmaster greift nach seinem Arm, zieht Rickson zu sich heran. Und dann holt er Schwung. Sehr viel Schwung! Es folgt ein Irish-Whip, Welkey legt all seine Kraft hinein...


EXTREMER IRISH WHIP IN DIE RINGECKE!


Nach dem krachenden Aufschlag an den Pfosten prallt Rickson wie ein Crashtestdummy zurück. Es geht ein Raunen durch die Zuschauermenge, die gesamte Seilkonstruktion wackelt auch noch Sekunden nach dem Move.


Pete: „Wahnsinn! Einer der härtesten Whips-Ins, die ich jemals gesehen habe!“


Welkey, bei der Ausführung selbst zu Boden gegangen, hangelt sich über die Seile wieder hoch. Sein Blick fällt auf den sich windenden Rickson. Erneut ziert ein erschreckend wirres Lächeln sein Gesicht. Fast schon manisch rauft er sich die Haare. Sein Fokus fällt auf die Ringecke, in die er Danny eben beförderte.

Er bewegt sich darauf zu, macht sich am Polster zu schaffen.


Sven: „Was soll das? Er bringt sich um seine eigenen Verdienste mit so einem Schwachsinn.“


Sandmann stürmt heran, als er den Plan Welkeys sieht. Dieser hat das Ringpolster schon fast entfernt. Blankes Metall kommt zum Vorschein. Der schmächtige Referee will Welkey von der verbotenen Aktion abhalten, doch dieser lässt sich davon nicht beeindrucken.


Pete: „Wenn Rickson gleich mit soviel Schwung wie eben da reinfliegt, kann es ganz böse ausgehen! Und da meine ich nicht den Matchausgang, sondern seine Gesundheit.“


Sven: „RICKSON! DA IST RICKSON!“


Während Welkey und Sandmann in einer Diskussion stecken, konnte der ehemalige GFCW-Champion in die Vertikale zurückkommen. Trotz starker Angeschlagenheit humpelt er hinter seinen Gegner. Dieser bemerkt ihn noch immer nicht.


DROPKICK!


Er trifft Welkey in den Rücken. Dieser ist vor der Aktion vollkommen überrascht und wird nach vorne geschleudert, räumt dabei ungewollt Sandmann aus dem Weg und stürzt...


MIT DER STIRN AUFS BLANKE METALL!


Nach der Kollision mit dem Ringpfosten kippt Welkey weg. Er wirkt mit einem Schlag so, als sei er völlig weggetreten. Der Kamerazoom zeigt einen offenstehenden Mund, seine Augen sind halb geschlossen. Er fällt einfach nach hinten um. Doch Rickson greift ihn sich!


GERMAN SUPLEX! IN DIE BRÜCKE!


Sven: „Wir haben die Entscheidung, Pete!


Eins...




RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“




Zwei...




Für die Ricksonfans ist die Zeit zwischen den Schlägen Sandmanns eine Ewigkeit. Doch dann senkt sich die Hand endlich zum dritten Mal.




DREI!


YES!“

YES!“

YES!“




Rickson hat gewonnen...- NEIN!


Sven: „Nur bis zwei! Sandmann zeigt es an! Nur bis zwei!“


KEINER in der Halle kann es glauben. Dean Welkey, der wieder regungslos auf der Matte liegt, soll noch rausgekommen sein? Doch keine Glocke ist zu hören und der erfahrene Ringrichter zeigt es noch einmal ganz deutlich! Das war nur bis Zwei.

Selbst der sonst so gefasste Rickson ist ungläubig. Er hockt schwer atmend in der Ringecke. Langsam kommt er wieder hoch, geht zu Welkey. Zwei, drei harte Tritte finden den Weg in dessen Rippen, motiviert von der Enttäuschung über das misslungene Cover. Dann deutet Rickson auf die Ringecke. Die Fanmassen jubeln!


Sven: „Er geht auf die Seile! Zeit für den England Splash?“


Durch das anstrengende Match gezeichnet, klettert Rickson behäbig auf den Ringpfosten. Die Fans feuern ihn bei jedem seiner Schritte an. Als er auf dem obersten Seil steht, geht sein Blick lächelnd zum Title Nights Logo. Er verharrt für einen Moment in dieser Position, lässt die Atmosphäre auf sich wirken!


WELKEY IST DA! Er lässt sich in die Seile fallen!


Der Amerikaner kam blitzschnell auf die Beine und hat sich direkt in die Ringseile geworfen. Durch dieses Mänover verliert Rickson den Halt auf dem Top-Rope. Er rutscht mit dem Bein ab und fällt mit seiner Männlichkeit auf den Ringpfosten. Die Fans leiden mit.


Sven: „Kling, Glöckchen, kling! Passend zur Weihnachtszeit, Mann.“


Kaum hat Sven seinen Spruch vollendet, macht sich Welkey auf. Er steigt den Ringpfosten hinausf packt sich den angeschlagenen Rickson, der kaum Gegenwehr zeigen kann. Am obersten Ringseil kann er den Engländer in einen Move verfrachten.


BELLY TO BELLY OVERHEAD SUPLEX VOM TOP-ROPE!


Was für ein Move! Der harte Aufprall lässt den Ringboden erschüttern. Dean Welkey selbst ist durch die Aktion mitgenommen, doch es stellt keinen Vergleich zu Rickson war, der erstarrt auf der Matte liegt.


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Die Chants für den Engländer scheinen dem Swagmaster sogar zu gefallen. Deutlich gezeichnet humpelt er auf die Ringseile zu und haucht einen ironischen Kuss ins Publikum. Sollen sie ihren Helden doch feiern: Doch nun hat er die Oberhand. Er schwingt herum, zieht Rickson rüde auf die Beine und klemmt seinen Kopf in die Armbeuge.


DDT!


Sofort rollt er den Engländer auf den Rücken, klemmt ein Bein ein. Guido Sandmann wirft sich auf die Matte und beginnt zu zählen.


EINS...



ZWEI...



DR....- KICKOUT!


Sven: „Er kommt nochmal raus! Rickson hat in seiner Auszeit keine Nehmerqualitäten verloren. Ein Wahnsinnsmatch bis hierhin!“


Dean Welkey zwinkert etwas ungläubig. Doch sofort geht ein Impuls durch den Körper. Er steht auf, packt sich seinen so geschwächten Feind erneut. Wieder der gleiche Ansatz wie eben, wieder die gleiche Intensität.


Zweiter DDT!


Und wieder der Pin. Diesmal klemmt Welkey beide Beine ein, legt sich mit seinem ganzen Gewicht auf die Schultern des Engländers, dessen Fanunterstützung den Siedepunkt erreicht.


EINS...


Pete: „Diesmal reicht es bestimmt!“


ZWEI...KICKOUT!


Der Engländer wird frenetisch gefeiert. Welkey bläst vor Wut die Wangen auf und boxt mehrmals auf den Ringboden. DAS KANN ES NICHT SEIN! Wieso kommt Rickson schon wieder aus dem Pin? Was ist denn noch notwendig?


Sven: „Er zieht ihn wieder hoch.“


Nun will Welkey es auf die Wiederholungs-Tour. Zum dritten Mal setzt er den DDT an, blickt vor der Ausführung grinsend in die Fanmassen. Dann holt er Schwung...


RICKSON KANN IHN WEGSCHUBSEN!


Welkey stolpert ein paar Schritte nach hinten. Rickson kann sich gerade so auf den Beinen halten, schwankt unsicher hin und her. Der Swagmaster kommt näher, Rickson will eine erneute Attacke abwehren, wählt die Flucht nach vorne. Er tritt nach Welkey, doch sein kraftloser Kick wird problemlos abgefangen. Der Swagmaster hält das Bein Ricksons in der Hand, lächelt diesen herablassend an.


ENZUIGIRI!


Klatschend trifft der Enzuigiri ins Ziel. Welkey fällt erst auf die Knie, dann kippt er vornüber auf die Ringmatte. Doch Rickson kann daraus keinen Vorteil ziehen. Er selbst bleibt nach dem Angriff einfach liegen, atmet schwer und vermag es derzeit nicht, nachzusetzen.


Pete: „Wer steht zuerst wieder?“


In gegenüberliegenden Ringecken rappeln sich die Gladiatoren auf. Sie sind deutlich angeschlagen, doch stürzen kampfeslustig aufeinander zu. Rickson ist etwas schneller und kann Welkey mit Handrückenschlägen auf die Brust treffen. Unter lauten „Wooooooo“-Rufen wird der Swagmaster so in Richtung der Ringecke getrieben. Er probiert die Chops abzuwehren, doch Rickson zerstört die Pläne mit einem Kick in den Magen. Der Engländer macht ein paar Schritte zurück, nimmt Anlauf und will Welkey mit einer Lariat bedenken.


Er läuft ins angehobene Bein!


Danny wendet sich mit Schmerzen ab, im letzten Moment bekam Welkey das Bein hoch. Nun erkennt Welkey seine Chance. Während Rickson mit dem Rücken zu ihm steht, drückt er sich aus der Ringecke ab und attackiert das Bein Ricksons mit einem Kneeclip. Der Fanliebling geht zu Boden.

Doch da bleibt er nicht, denn Welkey zieht ihn schon wieder auf die Beine und dann auf seine Schulter. So bringt er seinen Gegner in Richtung der Seile.


Pete: „Er setzt Rickson auf das Top-Rope. Was will er zeigen?“


Mit Schlägen gegen den Kopf hält Welkey seinen Gegner davon ab, die Position zu verlassen. Dann steigt er seinerseits auf die Seile, legt sich einen Arm Ricksons um den Hals.


ANSATZ ZUM SUPERPLEX!


Welkey holt schon Schwung, doch kann den Move nicht durchziehen. Rickson hat einen Arm freibekommen und ins Seil gegriffen. So hält er sich fest. Ärgerlich will Welkey ihn davon abhalten, doch genau diese Unachtsamkeit gibt dem erfahrenen Engländer die Chance, auch den zweiten Arm freizubekommen. Mit einer schnellen Punchfolge in den Magen setzt er dem Swagmaster zu. Dieser will sich wehren, doch ist zu langsam. Er kassiert einen Tritt in den Magen!


Welkey fällt vom Seil!


Nun liegt er da – auf dem Rücken in der Ringmitte. Rickson richtet sich am Top-Rope auf. Die Fans kreischen sich ihre Seele aus dem Leib. Sie wissen, was von dort oben folgen kann.


Sven: „Das ist die Chance zum Finisher! Der England-Splash!“


Wie eine Raubkatze stößt sich Rickson vom Seil ab, fliegt in einem perfekten Bogen in die Ringmitte...


ENGLAND SPLASH!


Pete: „WELKEY ZIEHT DIE KNIE AN!“


Schmerzhafte Landung für Rickson, riesige Enttäuschung bei den Fans. Sie hatten den Sieg für ihren Liebling schon gesehen, doch nun rollt er sich, vor Schmerzen windend, von Welkey runter und hält sich den Magen. Der Swagmaster steht auf, sammelt seine letzten Kraftreserven. Er fährt sich durch die Haare, betrachtet sein Ziel.
Dann breitet er die Arme aus, lauert hinter Rickson, der sich wieder aufrappelt.


Sven: „Der Rolling-Cutter! Er will seinen CUTTER zeigen!“


Euphorisch steht Welkey hinter dem Rücken Ricksons. Er stampft mit den Füßen auf den Boden, ignoriert die Buhrufe vollkommen. Nun gibt es nur noch ihn und den Gegner. Endlich steht Rickson auf, Welkey prescht heran, die Arme schließen sich um den Hals Rickson.


ROLLING CUTTER...Rickson kann ihn wegschubsen!


Riesenjubel, als der Engländer den Finisher des Amerikaners abwehrt. Und noch besser: In diesem Moment springt Rickson zu einem Dropkick gegen Welkey, dieser verliert den Halt am Ringseil und stürzt über das Top-Rope aus dem Ring.


Sven: „Und wieder eine 180-Grad Wendung. Rickson hat es erneut geschafft.“


Welkey kann aber gut reagieren. Er geht zwar rücklings über die Seile, doch kann sich zumindest am oberen Seil festhalten, den Schwung so abbremsen und kommt außerhalb stehend auf.

Rickson sieht dies, federt in die Seile.


Baseball Slide!


Sven: „Welkey weicht aus!“


Mit einem Seitwärtsschritt entgeht Welkey dem Slide. Und für Rickson noch schlimmer: Der Swagmaster kann die Beine des Engländers packen, als dieser durch die Seile kommt und zieht Rickson daran aus dem Ring. Als Rickson über den Apron rutscht, lässt Welkey ihn einfach wieder los und der Newcastler knallt mit dem Rücken auf den Hallenboden.


Pete: „OUCH! Das sind diese unerwarteten Stürze, die wirklich wehtun.“


Dementsprechend wehrlos lässt sich Rickson nun ins Geviert zurückrollen. Welkey slidet hinterher. Er zieht seinen Gegner sofort wieder auf die Beine, legt sich einen Arm um den Hals – der Ansatz zum klassischen Suplex.


Sven: „Rickson hat eine Hand im Seil!“


Durch die Nähe zu den Ropes kann sich Danny dort festhalten und so den Suplex blockieren. Mit der freien Hand boxt er Welkey in den Magen, bis dieser den Ansatz löst. Die gewonne Freiheit nutzt er zu einem Kick, der Dean zurückstolpern lässt. Das ist eine Chance, Rickson läuft heran.


BULLDOG!


Doch Welkey taucht weg! Rickson kann den Move nicht durchbringen. Ungebremst federt er in die gegenüberliegenden Seile, rauscht heran. Welkey ist schon bereit.


SPINEBUSTER!


Krachend knallt der Engländer auf die Matte. Die Zuschauer raufen sich geschockt die Haare, das könntes gewesen sein. Welkey sieht dies auch so. Setzt sofort den Pin an.


EINS....




ZWEI....



Sven: „Kann er nochmal zurückkommen!?“



DREIEEEEEEEEIIIIN!


KICKOUT! Die Halle steht Kopf! Welkey ist fassungslos. Sein Mund steht ihm offen. Er hält sich die Hände vor das Gesicht. Der Blick wandert zu Sandmann. Fragend hält er zwei Finger in die Luft. Unglaublich.


Pete: „Er kämpft wie ein Löwe!“


Sven: „Beide kämpfen wie Löwen! Welkey auch, aber es langt noch nicht.“


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


Gnadenlos packt Welkey Danny und hebt ihn hoch. Er greift nach dessen Arm, holt Schwung und whippt Rickson in die Seile. Dieser federt von dort zurück. Soll das ein erneuter Spinebuster werden?


RUNNING SPINNING WHEEL KICK VON RICKSON!


Bevor Welkey die Chance hatte, Rickson mit einem Move zu empfangen, war dieser aus vollem Lauf abgesprungen. Aus der Drehung erwischt er den Swagmaster perfekt am Kopf und reißt disen von den Beinen. Beide Männer kommen auf der Ringmatte zum Liegen. Auch Rickson fehlt die Kraft zum Aufstehen.


Pete: „Sandmann muss nun beide Wrestler anzählen...“


Noch keiner der Athleten macht Anstalten, es wieder auf die Beine zu schaffen. Sandmann zählt die ersten Counts durch, hebt seine Arme schon zum vierten Mal, als Rickson zumindest auf die Seile zurobbt.


FÜNF...


Bei Welkey tut sich nun auch etwas. Er kann sich notdürftig aufsetzen. Seine Hand geht an den Kopf. Dieser pocht vom Kick und von den bisherigen Treffern. Schmerzerfüllt kneift er die Augen zusammen, dann schwingt er sich hoch.


SECHS...


Die Wrestler stehen wieder. Jeder in einer anderen Ringecke. Schleppend kommen sie aufeinander zu, Welkey wirkt etwas energischen. Er holt zu einem Punch aus!


Pete: „Rickson fängt den Schlag ab!“


Der Engländer hält den Arm Welkeys fest, dann zieht er ihn in einer fließenden Bewegung an sich herum. Gleichzeitig dreht er den Oberkörper.


SHORT-ARM-ELBOW!


Der Moment, in dem Welkey getroffen wird, sorgt für Jubelstürme im Publikum. Der Swagmaster wird hart getroffen. Er fällt geradezu in sich zusammen.


Sven: „Ist er ausgeknockt!?“


Wie ein nasser Sack klatscht Welkey auf den Boden. Danny Rickson lässt sich auf ihn fallen, hakt ein Bein ein. Sandmann schlägt zum Cover auf die Matte, die Fans zählen lautstark mit.


EINS...




ZWEI...




DREI....WELKEY KICKT AUS!


THIS IS GREAT!“

THIS IS GREAT!“

THIS IS GREAT!“


Auch der erneute Kickout Welkeys bringt der Stimmung keinen Abbruch. Rickson rollt sich vom Swagmaster runter, stützt sich am Boden ab und kommt wieder auf die Beine. Er keucht vor Anstrengung. Sein Blick geht in die Fans, er verharrt für einen Moment so. Dann fixiert er Welkey, macht eine Geste in Richtung des Publikums.


YES!“

YES!“

YES!“


Sven: „Er kündigt den Sharpshooter an!“


An den Füßen zieht Rickson seinen Gegner in die Ringmitte. Er steigt zwischen die Beine des Swagmaster, schlingt diese um sein eigenes Bein. Welkey schreit vor Schmerzen, als Rickson ihn auf den Bauch drehen will. Mit aller Kraft will der Amerikaner die Submission verhinder, irgendwie dem Ansatz entkommen. Doch auch Danny bleibt erbarmungslos, legt alle Kraft, will Welkey unbedingt auf den Bauch drehen.


Pete: „DER MOVE SITZT!“


Erfolgreich konnte Rickson den Sharpshooter ansetzen. Die Halle steht Kopf, als Dean in der Mitte des Ringes leiden muss. Er stemmt sich verzweifelt dagegen, peilt die Seile an, doch die Entfernung erscheint in diesem Moment unendlich groß. Rickson hält gnadenlos fest, zittert vor Anspannung, als er immer mehr Kraft in den Haltegriff legt.


Sven: „Er wird aufgeben müssen! Lange kann er nicht mehr standhaft bleiben.“


Dean Welkey will in die Seile, voller Verzweiflung schreit er sich die Seele aus dem Leib, doch er kann kaum mehr als ein paar Zentimeter gutmachen. Noch immer ist das rettende Tau geschätzte Meilen entfernt. Das Publikum feuert Rickson an. Es fordert Welkey auf, zur Aufgabe zur Klopfen. Doch dieser ist noch nicht soweit.


Pete: „Er stemmt sich auf...zieht Rickson an die Seile!“


Mit irrer Kraftanstrengung gelingt es Welkey, näher an die Ropes zu kommen. Jeder Zentimeter scheint eine Ewigkeit zu sein. Doch er ist ganz nah dran. Der Arm wird länger und länger, nur noch eine Fingerläge trennt den Swagmaster von der Rettung.


Rickson zieht ihn zurück!


Unter riesigem Jubel hat der Engländer für einen kurzen Moment den Druck gelöst und Welkey zurück in die Ringmitte gezogen. Dieser kreischt seine Wut heraus, als er seine Anstrengungen von eben dahinschwinden sieht. Nun ist er wieder im Zentrum des Gevierts und befindet sich schon eine halbe Minute im Submission-Hold.


Sven: „Nun gibt er auf, das war es!“


Auf beeindruckende Weise kann sich Dean noch immer dem Abklopfen erwehren. Doch man sieht deutlich, wie ihm mittlerweile die Kraft fehlt. Doch auch Rickson pfeift aus dem letzten Loch, hat einen gequälten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Erneut stemmt sich Welkey auf, schafft ein paar Handbreiten in Richtung der Seile, doch sackt dann wieder zusammen.


TAP OUT!“

TAP OUT!“

TAP OUT!“


Die Rufe der Fans könnte Rickson selbst als flehende Bitte wiederholen. Doch mit unglaublicher Disziplin erwehrt sich Welkey noch der Aufgabe. Desperat giert sein Blick in die Seile, sein Winden ist nach wie vor erfolglos. Noch einmal stützt er sich vom Ringboden auf, macht klitzekleine Schritte mit der Hand. Der Weg an die Ropes geschieht aber in erschreckender Langsamkeit.


GIVE UP!“

GIVE UP!“

GIVE UP!“


Ein wenig hat Welkey den Abstand verkürzt, doch zum rettenden Griff fehlt noch eine Armlänge. In Schneckentempo wird die restliche Entfernung zurückgelegt, Rickson will es verhindern. Doch auch ihm fehlt die Kraft...


Pete: „WELKEY IST IM SEIL! Er hat es geschafft! Er ist im Seil!“


Als Sandmann den Engländer auffordert, den Griff zu lösen, kippt dieser nach vorne auf die Matte. Schwer pumpend liegt er da. Es soll nicht gelangt haben? Was hält dieser Dean Welkey aus? Auf dem Bauch kriecht er zu den Seilen und zieht sich an ihnen hoch. Dean Welkey hingegen hat Probleme, überhaupt aufzustehen. Seine Beine sind schwer angeschlagen, er kann kaum einen schmerzfreien Schritt setzen. Die Gegner humpeln aufeinander zu. Ein jeder weiß, dass die nächste Aktion entscheiden kann. Entscheiden MUSS in dieser Phase des Matches.


BICYCLE KICK VON WELKEY!


Wie hat er es geschafft? Noch eben sah es beim Swagmaster so aus, als ob seine Kraftreserven am Ende sind. Nun hat er Rickson perfekt mit einem Bicycle-Kick getroffen. Er kippt mehr oder weniger auf seinen Gegner, doch irgendwie sind dessen Schultern auf dem Boden. Die Halle ist geschockt.


Sven: „Und wir haben einen Sieger!“


EINS...





ZWEI....




Sven: „Glückwunsch Dean Welkey!“







DREI...NEIIIIIIIIIIIIIIIN!“

Rickson!“

Rickson!“

Rickson!“


Pete: „Wahsinn! Er hat seine Schulter hochgerissen!“


Kopfschütteln von Welkey. Das ist nicht wahr. Danny Rickson kann nicht rausgekommen sein, er hat ihn selbst unter sich gespürt – vollkommen regungslos. Wie soll da die Schulter hochgekommen sein? Welkey wirbelt auf die Beine, baut sich vor Sandmann auf. Er schreit dem Referee ins Gesicht und fuchtelt wie wild mit den Armen, so dass man Angst vor einem Angriff auf den Offiziellen haben muss.


Rickson ist da! ROLL-UP!


YEEEEEES!“


EINS...


ZWEI....KICKOUT!


Rickson konnte den Überraschungsmoment nicht nutzen. Welkey hat aus dem etwas unsauber angesetzten Roll-Up entkommen können. Nun rollen sich beide Kontrahenten über die Ringmatte, kommen nur schwer wieder auf Beine. Rickson gelingt es etwas schneller, zu seinem Vorteil zieht sich Welkey auch mit dem Rücken zu ihm an den Seilen hoch. Das gibt Rickson die Chance, Anlauf zu nehmen.


SPINNING WHEEL KICK!


Sven: „Welkey kontert!“


Er hat das Bein Ricksons in der Drehung abgefangen. Dann schubst er den Engländer herum, dieser hat Probleme auf den Beinen zu landen. Er fällt vor dem Swagmaster beinahe hin, steht mit dem Rücken zu Welkey. Dieser sieht seine Chance.


NOOOOOOO!“


Ansatz zum Rolling-Cutter!



Sven: „Rickson kann ihn wegschuben! Welkey stolpert zurück!“



SUPERKICK!



Perfekt ans Kinn. Welkey wird gefällt, die Zuschauer springen von ihren Plätzen auf. Rickson kippt nach der Ausführung selbst weg. Er hat Glück, dass er irgendwie dabei auf Welkey landet und dies als Pin gelten kann.



EINS....





ZWEI....


Die ersten Fans stürmen von ihren Plätzen los und gelangen an die Absperrung, wie es häufig nach erfolgreichen Pins ist. Jeder will den Sieg des Favoriten aus der Nahe sehen.


Sven: „GLÜCKWUNSCH!“


DREI...- KICKOUT!


Der dritte Schlag auf die Ringmatte kommt nicht von Guido Sandmann, sondern von Danny Rickson – aus Verzweiflung. Jeder war sich sicher, dass der vernichtende Superkick zum Sieg führen wird, so wie er es schon bei zahlreichen anderen Matches gemacht hat. Welkey liegt noch immer auf dem Rücken, bewegt sich kein Stück.

Die Kamera zoomt auf das Gesicht des Amerikaner. Er blutet aus dem Mund, die rote Flüssigkeit tropft auf die Ringmatte und verteilt sich in seinem Gesicht, gibt seinem Antlitz ein schauriges Aussehen. Doch es sieht nicht so aus, als ob er derzeit nochmal zurückkommen kann. Danny Rickson steht auf, geht auf die Ringseile zu. Fokussiert erklimmt er sie, stellt sich oben bereit!


Sven: „ENGLAND SPLASH-Finisher! Neuer Versuch!“


RICKSON!“

RICKSON!“

RICKSON!“


England-Splash!


UND DER SITZT PERFEKT! Riesenjubel im Publikum, als Dean Welkey getroffen wird. Sofort schwingt Rickson sich zum erfolgreichen Cover auf ihn.


EINS....





ZWEI...




Pete: „GLÜCKWUNSCH JETZT ABER!“



DREI....!


Die Zuschauer reißen die Arme in die Luft, jubeln ihrem siegreichen Favoriten zu. Dieser rollt sich von Welkey runter.


NEIIIIIN!


Sven: „NUR BIS 2! Sandmann zeigt es an!“


Fassungslosigkeit breitet sich in der Halle aus. Einige Fans, die ihre Plakate schon die Luft gehalten hatten, schüttelt ungläubig mit dem Kopf. Ihre Münder stehen öffen, stotternd erklären sie ihren Nebensitzern, dass es bis 3 gewesen sein muss!



Pete: „Was ist dieser Welkey für ein Teufelskerl? Er kämpft das Match seines Lebens! Unglaublich. Er kickt nach dem England Splash noch aus!“


Einerseits liegt Dean Welkey noch immer wie ein Halbtoter auf dem Rücken im Ring, andererseits hebt er noch in dieser Position seinen Arm zu einem verqueren Jubel. Mit abgehackten Bewegungen richtet er seinen Oberkörper auf, kann sich aber nicht halten und kippt in die Ringseile. Erschöpft liegt er auf dem mittleren Rope, stiert mitten in die Kamera. Blut tropft aus seinem Mund nach unten. Trotz seiner ungünstigen Situation, entblößt er seine Zähne zu einem blutverschmierten Grinsen, als er in die ungläubigen Gesichter der Ricksonfans blickt. Sein Durchhaltevermögen ist unglaublich. Und obwohl er derzeit klar im Hintertreffen ist, hat er alle Kritiker Lügen gestraft.


Sven: „Rickson kann es auch immer noch nicht glauben. Doch jetzt scheint er nachsetzen zu wollen.“


Der ehemalige GFCW-Champion steht in der Ringmitte. Seine Körpersprache spricht von großer Überraschung. Und doch scheint er durch das Durchhaltevermögen seines Gegners an Respekt für ihn dazugewonnen zu haben. So greift er ihn nicht in den Rücken kann, sondern wartet, bis sich der Swagmaster langsam wieder umdreht.

Welkey ist noch immer auf den Knien und blickt seinem Feind nun direkt in die Augen. Zwei Männer, ein langer Kampf. Lange kann es nicht mehr dauern, das Ende war schon mehrmals hervorgesehen wurden, doch beide Wrestler konnten scheinbar klaren Pins entkommen.


Pete: „Rickson zeigt sich von der fairen Seite...er lässt Welkey sogar aufstehen!“


Tatsächlich hält Rickson Abstand, während sich Dean Welkey, der sich kaum auf den Beinen halten kann, erhebt.


DANNY RICKSON!“

THIS IS AWESOME!“

WELKEY SUCKS!“


Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt, als er weitergeht. Der Swagmaster und Rickson fixieren, umkreisen einen gemeinsamen Schwerpunkt im Ring – fast wirkt es wieder wie am Anfang des Fights. Mit dem Unterschied, dass ihnen nun ein langer Kampf in den Knochen steckt. Sie kommen aufeinander zu, die Fans jubeln. Welche Aktion wird hier folgen? Welkey schnellt mit dem Kopf hervor...


Pete: „Die ultimative Respektlosigkeit!“


WELKEY SPUCKT RICKSON INS GESICHT.


YOU SUCK!“

YOU SUCK!“

YOU SUCK!“


Breit grinsend betracht der Swagmaster sein Werk. An Ricksons Gesicht läuft eine Mischung aus Blut und Speichel hinunter. All der Respekt, den Welkey sich bei Gegner und Fans im Matchverlauf erworben hatte, schwindet in diesem Augenblick dahin. Rickson senkt den Kopf, seine Schultern senken und heben sich durch das schwere Atmen. Sein Blick für Welkey ist in diesem Moment von purer Enttäuschung geprägt.
Der Gro Gocker stolpert einen Schritt zurück, sein Stand ist mehr als fragil. Und dennoch stößt er ein lautes Lachen aus, als Rickson ihn so sieht.


Sven: „Nun hat Rickson genug!“


Der Engländer prescht vor, nimmt Dean Welkey ins Ziel. Er hebt seinem Arm zu einer Clothesline, doch Welkey kann weichen. Er greift nach dem Arm Ricksons, kann diesen herumwirbeln...





ROLLING CUTTER!!!



Bestürzung in der Halle. Danny Rickson fällt dem Rolling Cutter zum Opfer, wird auf die Ringmatte geschleudert. Der Swagmaster hat es ausgenutzt, dass Rickson die Wut kurz Überhand nehmen ließ und einen vorschnellen Angriff brachte.




EINS....



Sven: „Welkeys Provokation hat genau ins Schwarze getroffen. Warum muss dieses grandiose Match durch so etwas entschieden werden?“




ZWEI....




RICKSON!“




DREI!



Pete: „DEEAAAAAAAN WELKEEEEYYYYY SIEGT!“






NEIN!



Sven: „Die Hand ist im Seil!“

Pete: „OH-MEIN-GOTT! Dies ist ein Fest! Alles steht Kopf“



AWESOME!“

AWESOME!“

AWESOME!“


DAS KANN ES DOCH NICHT MEHR SEIN! Dean Welkey ist geschockt. Fassungslos. Sprachlos. Er rauft sich die Haare, sein Blick wandert stumm zu Guido Sandmann. Fast wirkt er hilflos. Seine letzten Reserven hat er in den Angriff gelegt und nun hat sein ROLLING CUTTER nicht zum Sieg gereicht?

Er steht im Ring, greift sich in die Haare. In diesem Moment wirkt dieser Dean Welkey, der so kurz vor dem größten Erfolg seiner Karriere stand, alleine und verlassen im Ring. Er probiert sich noch einmal zu motivieren, vielleicht den endgültig entscheidenden Move zu zeigen, doch sein Körper ist von der Matchanstrengung geschunden, seine Reserven aufgebraucht.

Er packt sich Danny Rickson und zieht ihn auf die Beine. Ein Punch, in dem die ganze Wut und Enttäuschung liegt, trifft auf die Brust des Engländers. Der keucht vor Schmerzen auf. Welkey beugt sich zum zusammengesackten Engländer, will diesen wieder aufrichten.


Da rammt Rickson ihm das Knie ins Gesicht!


Welkey kippt nach hinten und auch der ehemalige GFCW-Champion kann sich nicht auf den Beinen halten. Die Fans fordern Rickson auf, einen Pin zu versuchen. Doch Welkey erkennt offenbar selbst seine prekäre Situation und rollt sich geistesgegenwärtig in Richtung der Seile und auf den Apron. Rickson bleibt nichts übrig, als auf die Beine zu kommen. Er schwankt zu Welkey. Dieser kommt seinerseits „hinter“ den Seilen hoch, ist dabei aber langsamer als Rickson.


Sven: „Was macht er nun?“


Notdürftig will sich Dean an den Ropes hochhangeln, doch Rickson packt den Swagmaster am Nacken, zieht ihn in den Ring zurück. Welkey will sich wehren, doch wird gegen seinen Willen auf das zweite Seil gelegt. Rickson hält seinen Kopf im festen Griff. Dann lässt er sich nach hinten fallen!


DDT VOM ZWEITEN SEIL!


Der Ringboden gibt ein lautes Geräusch bei der Kollision mit Welkeys Körper von sich. Die Fanreihen zelebrieren das Match und Danny Rickson.


COVER HIM!“

COVER HIM!“

COVER HIM!“


Aber Rickson hat etwas anderes vor. Er zieht Welkey an den Schultern in die Ringmitte, deutet unter Jubel auf den Ringpfosten. Er will erneut etwas vom Top-Rope zeigen!


Sven: „Was soll das denn noch? Er kann hier und jetzt den Sieg einfahren!“


Der Engländer will es sich und den Zuschauern beweisen. Offenbar soll der Kampf mit seinem Finisher, dem England Splash, abgeschlossen werden. Langsam aber mit klarem Ziel bewegt sich der Engländer in Richtung der Seile.


Pete: „Der braucht viel zu lange!“


Mühevoll, mit schmerzverzerrtem Gesicht macht er sich auf, die Ringseile zu erklimmen. Er stützt eine Hand auf den Pfosten, will hochsteigen. Welkey ist wieder da! Er springt Rickson den Rücken!


BACKCRACKER!


Pete: „Das hat er davon. Auf die Seile in dieser Matchphase zu gehen, ist reinstes Kamikaze gewesen.“


So ist Dean Welkey nun wieder obenauf. Er betrachtet sein angerichtetes Werk zufrieden. Wie automatisch gehen seine Arme nach dieser gelungenen Aktion in die Luft, dann überlegt er für einen Moment. Offenbar mit befriedigendem Ergebnis. Lächeln blickt er sich um. Dann geht er selbst in Richtung der Seile. Mit zwei schnellen Schritten erklimmt er die Ringseile. Oben badet er in den Buhrufen der Fans, gönnt sich einen Blick über die Reihen. Eine Sekunde zu lang!


Rickson kommt auf die Beine! Springt auf die Seile!


Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm bei diesem Matchverlauf nicht mehrzugetraut hätte, landet Rickson direkt vor Welkey. Fast stürzt er bei der waghalsigen Aktion ab, doch seine Füße finden Halt auf dem zweiten Ringseile.


Sven: „Wo hat er denn noch die ganzen Reserven her!?“


Das fragt sich in diesem Moment wohl jeder. Wahrscheinlich ist es das Adrenalin, was die Beiden bis zum Äußersten gehen lässt. Vor Überraschung gelingen Welkey nur notdürftige Punches, die Rickson kaum beeinträchtigen. So kann er Welkeys Arm um seinen Hals legen.


SUPERPLEX!


THIS IS GREAT!“

THIS IS GREAT!“

THIS IS GREAT!“


Die Matte wird abermals erschüttert. Beide Athleten knallen ungebremst auf den Ringboden. Guido Sandmann vergewissert sich kurz über ihr Befinden, ehe er mit dem Anzählen beginnt. Bis zum dritten Mal rührt sich keine der Personen. Aber dann regen sich beide Kämpfer gleichzeitig.


Pete: „Wahre Stehaufmännchen...und da ist Dean schon wieder in der Offensive!“


Obwohl er eben härter landete, geht Welkey in den Angriff über. Mit ausgestrecktem Arm will er Rickson zu einer Lariat erwischen, doch dieser hat die passende Antwort.


Sven: „Welkey läuft in den Dropkick!“


Der Swagmaster kriegt den hochgesprungenen Move direkt im Lauf an die Brust Er stolpert ins Seil zurück, federt unkontrolliert zurück. Rickson bringt seine Arme schon in Position. Der unfreiwillig heranstürmende Welkey wird mit einem Move begrüßt!


FLAPJACK!


In hohem Bogen fliegt Welkey durch den Ring, die Fans bedenken diese Aktion mit großen Applaus. Kameras klicken auf.


Pete: „Das ist ja sensationell von Welkey!“


Mit ungeahnter Körperbeherrschung schafft Dean, was keiner für möglich gehalten hatte. Er nutzt den Schwung des Flapjacks um in der Luft eine ganze Drehung zu vollführen. So kann er in der Hocke landen – hinter dem Rücken von Rickson. Dieser weiß noch garnicht, was ihm blüht! Erst als sich die Arme des Swagmasters um ihn schließen, bemerkt er die Situation. Er windet sich, doch ist generell zu überrascht. Da holt Welkey Schwung.





HALF NELSON SUPLEX!!!!





Die Hände der Fans gehen erschrocken an den Kopf. Diesen Move hat man von Welkey noch nicht gesehen und doch wird allen an dieser Stelle klar, dass er vernichtend war. Der ehemalige GFCW-Champion landet mit irrer Geschwindigkeit auf dem Nackenbereich. Wie ein unbewegter Gegenstand rollt er nach dem Aufprall zurück. Ein Arm ist weggestreckt, der andere liegt unter seiner Brust begraben.


Sven: „WAHNSINNSMOVE! Rickson liegt wie tot da!“


Auch Guido Sandmann erkennt, dass Danny Rickson wie ausgeknockt wird. Der Offizielle hastet zum Newcastler hin. Doch was macht Welkey denn da? Er zieht den Referee am Shirt zurück – weg von Rickson.Sandmann wirkt über diese Disziplinlosigkeit entrüstet. Und Welkey? Der steht einfach da. Er betrachtet sein Werk.

Vor ihm liegt Danny Rickson regungslos: Einmal GFCW-Champion, über ein dutzend Awards. Eines der größten Gesichter der Ligengeschichte.


Pete: „Wenn Welkey nun nicht den Pin ansetzt, kann ich mir vorstellen, dass durch K.O. Abgeläutet wird.“


Der Swagmaster plant ganz anders. Unter ohrenbetäubenden Buhrufen zieht er den komplett geschafften Rickson am Nacken auf die Beine. Von selbst kann der Engländer kaum stehen, geschweige denn sich irgendwie wehren. Welkey greift ihn sich wie ein Spielzug, bringt kopfüber.


Sven: „Nein! Das ist doch nicht mehr nötig...-“



PILEDRIVER!



Pete: „Oh mein Gott...nun muss Sandmann abläuten. Auf den angeschlagenen Nacken von Rickson. Der regt sich ja überhaupt nicht mehr!“


Wieder ist Sandmann da. Er wirkt ehrlich besorgt um die GFCW-Legende. Kniet vor ihm und spricht etwas nicht Hörbares. Offenbar wartet er auf ein Zeichen, ob es für den Newcastler weitergehen kann. Aber dieses Match ist ja ohnehin zu einem Spiel bekommen. Der hungrige, junge Löwe hat den alten Rudelführer besiegt und demütigt seine Beute nun.


Sven: „WELKEY! Nein!“


Dean schubst Sandmann weg. Der Ringrichter fällt aus der Reichweite Ricksons. Sandmann kommt wieder hoch, stellt sich zwischen dem „Opfer“ und Welkey. Er redet lautstark auf den Verhassten ein. Die Fansschreie überschlagen sich!


YOU SUCK!“

YOU SUCK!“

YOU SUCK!“


Pete: „DQ! Sowas kann nicht geduldet werden.“


Guido Sandmann zögert aber. Er weiß selbst um den Status des Matches und wie unwürdig eine Disqualifikation wäre. Doch andererseits provoziert sie Welkey stark.

Es kommt dem Ringrichter entgegen, dass Rickson sich zumindest halbwegs wieder regt. Er kriecht durch den Ring, will irgendwie Abstand zwischen sich um den dominierenden Swagmaster bringen. Der sieht von diesen Bemühungen erst nach abgeschlossener Diskussion mit Sandmann. Die Disqualifikation für das Wegschubsen des Offiziellen ist abgewendet.
Amüsiert legt Welkey seinen Kopf schief und verfolgt die Bemühungen Ricksons. Der ist vollkommen am Ende. Er schleppt sich irgendwie durch das Geviert, wirkt aber orientierungslos. Die Attacken auf den Nacken haben ihm dem Rest gegeben.


Pete: „So leid es mir um Rickson tut, aber Welkey muss es nun zu Ende bringen.“


Noch immer grinst Welkey schief. Der Jäger genießt den Leidensweg seines Opfers. Es gefällt ihm, wie hilflos eines der größten Gesichter der GFCW in diesem Moment wirkt.
Der Swagmaster macht einen Schritt nach vorne, versperrt Rickson den Weg an die Ropes, wo er sich hochziehen wollte. Danny will sich aufrappeln, doch schafft es nicht wirklich. Er sackt vor Welkey zusammen, kann sich nur notdürftig auf einem Knie abstützen.


Welkey gibt ihm eine Ohrfeige.


Selbst die geringe Kraft hinter dieser Geste der Demütigung reicht schon aus, um Rickson zur Seite kippen zu lassen. Er liegt auf der Matte, hat sich aufgegeben. Dean Welkey macht einen Schritt über ihn. San Diegos neuer Wrestlingstar blickt er zu Danny, dann deutet er mit einem Finger auf sein Ziel. Das Title Nights Logo. In dieser Pose verharrt er. Das Szenario erinnert an die Szenen nach dem brutalen Beatdown durch die sechs Gehilfen Welkeys 4 Wochen zuvor.


Dean Welkey: „Dies ist mein Abend! MEIN TITLE-NIGHTS!!!“


Sven: „Und in diesem Moment geht es zu Ende.“


Dean Welkey hat genug gespielt.

Seine Klauen greifen nach Rickson, er zieht das Objekt auf die Beine zurück. Gnadenlos legt sich der Arm um den Engländer. Jeder weiß, was passieren soll.





ROLLING CUTTER-ANSATZ!






Rickson schubst ihn weg. Das angeschossene Wild wehrt sich noch. Wie lächerlich. Die Kraftreserven haben gerade mal gereicht um Welkey ein paar Zentimeter wegzuschieben. Dieser gerät dadurch nicht einmal ins Straucheln.

Langsam nervt Welkey sein Spielzeug. Es kämpft weiterhin einen aussichtlosen Kampf gegen die feststehende Niederlage. Zeit für den Gnadenschuss. Welkey federt lässig in das Seil, nimmt den ganzen Schwung mit um Rickson auf die Bretter zu schic...-












MTS! MTS! MTS!



THIS IS AWESOME!“

THIS IS AWESOME!“

THIS IS AWESOME!“


Positive Fassungslosigkeit. Freudentaumel. Welkey für seine Selbstgefällgikeit bestraft. Sensationell. Blitzschnelle Reaktion durch Rickson. Der MTS – bislang spielte er noch keine Rolle, nun kommt er völlig aus dem Nichts, als Welkey anstürmt.


Welkey liegt auf dem Rücken. Rickson kriecht heran, streckt einen Arm aus. Es fehlen noch ein paar Zentimeter, dann ein letzter Kraftschub. Er legt einen Arm auf die Brust Welkeys.



EINS!




ONE!“
„ONE!“

ONE!“



ZWEI!




TWO!“

TWO!“

TWO!“


DREI.


Es ist vollbracht.


Sieger des Matches durch Pinfall: Danny Rickson!!!


Das Publikum steht Kopf, als die Ringglocke das Ergebnis offiziell bestätigt. Mehrere, besonders enthusiastische Zuschauer stürmen an die Absperrung und halten Plakate oder einfach nur ihre glücklichen Gesichter in die Kamera. Laute Chants für den glücklichen Gewinner hallen durch die Halle, manche im Publikum zollen aber auch Dean Welkey für seine großartige Leistung oder dem gesamten Match Respekt.


Laura: „Und der Gewinner via Pinfall.....DANNYYY RICKSOOOOOOOOON!“


Guido Sandmann hilft dem Gewinner auf die Beine. Danny Rickson kann kaum stehen, er stützt sich an den Seilen ab, als der Offizielle seinen Arm in die Luft hält. Er hat es geschafft, er hat gewonnen. In einem unglaublichen Match ist es ihm gelungen, Dean Welkey in die Knie zu zwingen. Als er halbwegs wieder zu Atem gelangt ist, humpelt er auf das Top-Rope zu. Mit einer Siegespose präsentiert er sich den klickenden Kameras der Zuschauer. Der Schweiß läuft ihm von der Stirn, alle Glieder des Körpers schmerzen – doch in den Augenblicken Euphorie ist das nebensächlich. Zu den Klängen seiner Musik rollt er sich aus dem Ring, klatscht auf dem Weg in den Backstagebereich mit einigen Zuschauern ab, die ihrem „Helden“ überschwänglich zureden oder ihm auf die Schulter klopfen.


Zurück bleibt der Verlierer: Dean Welkey. Er sah schon wie der sichere Sieger aus, doch am Ende fühlte er sich zu sicher. Dachte, er habe seinen Gegner gebrochen. Welkey steht an die Ringseile gelehnt da. Er starrt ins Leere, schüttelt wie mechanisch mit dem Kopf. Seine schweißnassen Haare kleben ihm im Gesicht, das Blut hat um den Mund einen roten Rand gebildet.

Als Rickson verschwunden und die Musik verklungen ist, scheint Dean aus einer Schockstarre zu erwachen. Voller Wut tritt er gegen die Ringseile, rollt sich nach draußen. Manche Zuschauer zollen ihm auch für die Leistung Respekt, er hat viele in der Halle überzeugen können. Doch der verhaltene Jubel klingt in seinen Ohren wie pure Verhöhnung. Er hat verloren. Wütend schlägt er die Hand eines übermotivierten Zuschauers weg.

Sein Blick fällt auf das Title Nights-Logo am Entrancebereich. Er rauft sich die Haare. Es hätte seine Show werden sollen. Werden müssen. Er verharrt kurz in dieser Position, dann flüstert er etwas Unverständliches und verschwindet auch im Backstagebereich.



Ein Verdacht formt sich...



Es gibt Situationen im Leben die sind unausweichlich. So sicher wie die Sonne morgens auf und abends untergeht, so sicher wie das berühmte „Amen in der Kirch“, so sicher wie der Tod am Ende eines jeden Lebens, so sicher ist es das in einer Promotion wie der GFCW auch ein mal ihr einstiger Superstar und ihre Neuverpflichtung über den Weg Laufen würden. Und so ist es gekommen. Eben so unausweichlich wie beschrieben. Robert Breads, der einstmals so helle Stern am Himmel der GFCW, ist im Eingangsbereich der Phönix Halle in Mainz dem Neuling Chris McFly Jr. nun in die Arme gelaufen. Oder hat er gar auf ihn gewartet? Wie dem auch sei. Eine Begegnung, von welcher absolute Die Hard Wrestling Fans sagen das es das Treffen der beiden stärksten Wrestler der letzten 3 Jahre ist, spielt sich vor unseren Augen ab.


??? „Einen schönen guten Tag, Chris McFly Jr..“


Diese Worte sind von „Canada’s Own“ Robert Breads. Vor ihm sehen wir den Renegade. Chris McFly Jr. Der Wandervogel des Wrestling. Tasche geschultert, simple Straßenklamotten, einfach, schlicht und unspektakulär.


Chris McFly Jr.: „Freut mich auch dich kennen zu lernen, Robert Breads.“



[…]



Robert Breads: „Nun, ich weiß auch ein bisschen was über dich, ''Swingin' Wrestler'' – unter anderem, dass du durchaus einige Zeit in der FSP verbracht hast. Und wenn ich mich nicht sehr irre ist... El Negro Cavaliere... “


Breads spuckt den Namen mehr oder weniger aus, wie Gift auf seiner Zunge will er die Worte aus seinem Mund befördern – irgendetwas an dem Cavaliere macht Breads wütend.


Robert Breads: „...ebenfalls Teil dieser Liga, also wenn jemand mir etwas über ihn sagen kann dann doch wohl...“


Chris McFly Jr.: „Falsch.“


...fällt ihm der ehemalige Träger höchster FSP-Würden ins Wort.


Chris McFly Jr.: „Ich weiß, dass er bei FireStar One, der Nachwuchspromotion, antritt. Mehr weiß ich nicht über ihn.“



[…]



Chris McFly Jr.: „Ich gehe jetzt. Ich habe noch wichtigere Dinge zu tun als mich jetzt mit dir zu beschäftigen. Erst wird man von Jimmy belagert und dann kommt der einstige Superstar und bebettelt mich um Hilfe…“


Schnell packt er seine Tasche und geht weiter.


Chris McFly Jr.: „Was wollt ihr alle von mir? Ich habe hier doch noch gar nichts geleistet!?“


Sprach er und geht durch die Tür in die Phoenix-Halle zu Mainz. Zurück bleibt Robert Breads, der einen kurzen Moment nachdenkt. McFly hatte einstiger Superstar gesagt. Er hatte das nicht sonderlich hervor gehoben, sondern mal eben so in einem Nebensatz erwähnt. Es war inzwischen nichts Besonderes mehr. Jeder hatte sich daran gewöhnt. Mit einem Kopfschütteln blickt Breads dem Mann aus Chicago hinterher.


Robert Breads: „Lauf ruhig weg, McFly. Ich habe da so eine Idee, eine Theorie. Und falls ich Recht habe... dann gnade dir Gott...“




[…]



Robert Breads: „Selbstverständlich habe ich keinen Beweis und das sind alles Vermutungen... doch es sind Vermutungen, die auf mehr als nur einem Indiz basieren, und ich habe mir vor zwei Wochen nicht umsonst die Zeit genommen, beim Match meines neuen Freundes Ringside zu sein. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, dass ich Recht haben könnte.


Ich weiß nicht, wie gut die Chancen stehen, dass ich Recht habe. Ich weiß nicht, was ich davon halten würde, wenn es so ist, wie es scheint, was ich davon halten sollte, wenn der „Wrestling Superstar“ Chris McFly Jr. Nichts weiter als eine feige Ratte wäre, die sich unter einer Maske versteckt, damit er in seinen Matches unfair herum tricksen kann, ohne sein Image als fairer Sportsmann zu verlieren.“



[…]




Robert Breads: „El Negro Cavaliere... Ich fordere dich heraus. GFCW Brainwashed 2012, MEIN Pay-Per-View – du gegen mich, One On One, das Re-Match. Und glaub mir, diesmal wirst du nicht mit deiner Masche durchkommen, diesmal wirst du auseinander genommen. Diesmal wirst du ungespitzt in den Boden gerammt, und wenn ich dich wieder raus ziehe ist deine Maske ab.“



[…]



Robert Breads: „Pass auf, ich habe keine Lust auf eine Diskussion... Wobei, kann man das Diskussion nennen?... Ist ja auch egal. Was nicht egal ist, ist die Tatsache, dass wir nun beide hier sind, und ich dich herausfordere. Du gegen mich, eins gegen eins, Brainwashed... Ja... Nein... Ich will eine Antwort. Also... was ist DEINE Antwort?“


Der rechte arm des Fremden hebt sich an. Aus der behandschuhten Faust deutet nur wenige Augenblicke Später der Zeigefinger auf den Tron. Plötzlich flackert das Bild des Trons und auf dem Großbildschirm erscheint das Logo des kommenden PPV’s. Dann senkt der maskierte Fremdling seinen Arm und deutet auf Breads. Nur wenige Millimeter vor dessen Brust stoppt er ab. Wie bei einem antippen auf der Brust deutet er danach auf sich selbst. Dann hebt er die Hand erneut und sein Daumen zeigt nach oben. Unmittelbar danach nickt er und jeder in der Halle und an den Bildschirmen kann den Cavaliere auch ohne Worte verstehen. Das Match steht!





GFCW Brainwashed 2012





Stattdessen bückt er sich und beginnt wieder, an der Maske zu ziehen! Und tatsächlich kriegt er sie ab!


Aber nur einige Millimeter, sodass man nicht wirklich etwas erkennen kann, ehe der Cavaliere die Hände hochreißt und Breads' wegschlägt. Der Kanadier tritt überrascht drei Schritte zurück, während der Cavaliere sich die Maske zurecht rückt, dann grinst er und fängt an in die Hände zu klatschen und chantet höhnisch „Let's go McFly! Let's go McFly! Let's go McFly!“.



[…]


Der Kanadier wirkt auch nicht unbedingt fit, und so wehrt er sich nicht wirklich, als er nach oben gezerrt wird... da schnellt seine Hand nach oben und er reißt an der Maske! Die Maske verrutscht, der Cavaliere ist blind! Sofort fahren die Hände nach oben, doch Robert versucht gar nicht mehr, ihm die Kopfbedeckung herunter zu reißen, stattdessen packt er das rechte Bein, das schlaff in der Luft hängt und zeigt einen Dragon Screw!


Der Cavaliere fliegt durch den Ring, und dabei hört man durch die Maske einen dumpfen Schrei, doch Breads lässt das Bein nach dem Screw nicht los, stattdessen lässt er den schwarzen Ritter erst auf die Matte klatschen, und dann packt er noch das zweite Bein, und zeigt ein Catapult, sodass der Maskierte durch die Luft fliegt und mit dem Gesicht auf das Polster in der Ringecke kracht. Von dort aus kippt er nach hinten, aber da ist auch schon Robert Breads und schlingt die Hände um den Hals seines Gegners.




CANADIAN CUTTER!



Sofort pinnt der Kanadier seinen Gegner...



Eins...



Zwei...



Drei!


[…]


Sven: „Der maskierte liegt in der Ringmitte und hält sich das rechte Bein.“

Pete: „Das muss absolut Kaputt sein so wie das Breads bearbeitet hat.“


Mit einem Sprung ist Breads vom zweiten Seil weg und geht nun langsam auf den Cavaliere zu. Wieder die Geste mit der Hand mit der er andeutet ihm die Maske herunter reißen zu wollen. Doch der Cavaliere schüttelt nur mit dem Kopf. Wenn man seine augen wirklich sehen könnte würde man sehen wie energisch es ist. Dann stürzt sich Breads auf ihn und will ihm die Maske vom Kopf reißen mit wilden Schlägen bearbeitet er den Fremden.


Sven: „Oh sieht nach Zeit der Abrechnung aus.“


Pete: „Der Ref ist sofort bei Breads und will ihn zurück halten.“


Es war ja kein Masken-Stipulationsmatch.


Sven: „Breads hat bereits die Schnüre der Maske zu fassen bekommen. Zieht den Maskierten hoch.“


Pete: „Beide jetzt fasst wieder am stehen… Cavaliere knickt ein das Knie gibt nach!“


Sven: „Nein diesmal macht er das mit Absicht!“


Pete: „LOW BLOW!!“




[…]



Mac Müll: „Trotz deines Erfolgs hast du es aber leider nicht geschafft, die Maske des Cavaliere von seinem Kopf zu reißen. Was bedeutet das für den weiteren...“


An dieser Stelle wird Müll schon unterbrochen, kopfschüttelnd greift Breads da ein.


Robert Breads: „Hören wir auf, zu diskutieren, Mac. El Negro Cavaliere ist Chris McFly.“


Da haut er einen raus, der Robbie. Und er sagt das ohne den geringsten Zweifel, mit unbedingter Überzeugung.


Robert Breads: „Ich stand mit beiden im Ring, nun zum wiederholten Male, die Beinverletzung, die Art, wie sie sich bewegen, die Moves... sie sind ein und dieselbe Person. Chris McFly ist unter dieser Maske.“




Robert Breads vs Chris McFly Jr.

GFCW Title Nights 2012




Streetman sollte um den Titel antreten und nicht Maxxx






Title Nights und der World Title ist nicht im Main Event? Fletcher ist lächerlich!






Eine Show vor dem Main Event und Champion und Herausforderer verlieren? Erbärmlich






Title Nights und der Champion steht nicht einmal im Main Event!






All diese Überschriften, all diese Artikel, Blogeinträge, Forumskommentare, Statusmeldungen, Tweets und was es sonst noch so alles gibt. Alle zum gleichen Thema. Alle zur letzten Show, der aktuellen Titelsituation, dem ganzen Geschehen um Title Nights. Und er sitzt am Ende des mit diesen Urteilen des Versagens geschmückten Tisches und muss sich wohl oder übel eine Sache bewusst machen. Er ist gescheitert. Kläglich. Was hatte er gesagt? Damals? Am Abend der Battle Royal? Er würde das Gold wieder glänzen lassen? Mittlerweile sind mehr als 6 Monate vergangen und es glänzt nichts. Nicht einmal seine Augen. Kein kämpferisches Funkeln, kein loderndes Feuer, sein Blick wirkt matt, erschöpft, müde, einfach trist.


Eben dieser getrübte Blick geht immer wieder von einer Überschrift zur Nächsten, stetig von Kopfschütteln begleitet. Er ist fassungslos, hatte sich all das völlig anders vorgestellt. Er hat sich offensichtlich getäuscht. Er hat sich überschätzt, die anderen unterschätzt. Woran auch immer es liegt, es ist Fakt. ER, ausgerechnet er, der dem Titel wieder Ruhm verleihen wollte, ist ausgerechnet der erste World Champion, der bei Title Nights, dem GRÖSSTEN Pay Per View der GFCW nicht im Main Event steht. Da muss auch er schnaufen, fast schon auflachen, als er nun eben diese Überschrift liest. Wieder dieses Kopfschütteln. Dann geht der Blick langsam nach oben, endlich auch in die Kamera. Und er wirkt anders. Klarer und konzentrierter, aber vor allem eins. Ernst.


Eric: Streetman.


Perfekter Tonfall zum Blick. Dieser Name...das war nicht der Anfang eines Glückwunsches oder einer Rechtfertigung...nein, das klang nach einer Herausforderung. Der Mann aus Los Angeles sollte nun lieber ganz genau zu hören, diese Worte werden sich an ihn richten...und sie sollen gehört werden.


Eric: Ich sage nicht, ich war nicht vorbereitet. Ich sage nicht, du warst an diesem Abend einfach besser drauf. Ich sage nicht, beim nächsten Mal mache ich dich wieder fertig. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Der bessere Mann gewinnt IMMER. Du hast gewonnen...du bist besser.


Und er verzieht keine Miene. Tatsächlich scheint ihn diese Aussage nicht einmal annähernd zu stören, er sagt sie einfach, als gäbe es nichts Uninteressanteres in der Welt. Man könnte fast meinen, mit dieser Niederlage ist etwas in Erics Innerem gestorben. Und in dieser völligen Ruhe geht es weiter.


Eric: Und all diese Artikel haben vielleicht recht. Du hättest vielleicht auf mich treffen sollen. Mit dir als Gegner wäre das Titelmatch vielleicht der Main Event gewesen. Du hättest das Match und den Titel vielleicht verdient. Du würdest mich vielleicht wieder besiegen. Aber so ist es einfach nicht. Du triffst nicht auf mich. Ich stehe nicht im Main Event.


Noch immer keine Regung in seinem Gesicht. Er stellt einfach klar, was alle wissen, was alle denken. Was soll passieren? Zeigt er Reue? Will er Streetman wirklich noch einmal herausfordern? Es würde zum Anfangston passen, doch nicht zu seinen Worten. Es bleibt offen. Während er selber verschlossener kaum sein könnte. Absolut keine Emotion von sich preisgebend.


Eric: Es ist nicht so...........................................


Und das ist deine Schuld.


Eine weitere völlig kühle Aussage, doch dann ändert sich der Blick. Die Augenbrauen ziehen sich zusammen und da ist es endlich wieder. Dieses Feuer, dieses Funkeln, diese Wut, Aufregung und völlige Leidenschaft in den Augen des Candy Mans. Da ist ER wieder.


Eric: Streetman, es stimmt...du hättest dir den Platz heute im Titelmatch verdient. Aber du hast ihn nicht bekommen. Wegen dir. Wegen deiner Angst! Du trittst auf wie der selbstbewussteste Typ, kommst in meine Kabine, provozierst mich, besiegst mich, du begeisterst alle, du überzeugst alle, AUCH MICH...aber du überzeugst eine Person nicht. Eine Person zweifelt an dir, an deinem Talent. Wer ist es? DU bist es.


Der Zeigefinger geht direkt in Richtung Kamera, während die Ruhe aus der Stimme verschwunden ist. Der Poet ist einmal mehr in einem Redefluss. Packt verquere Gedankengänge aus und versucht sie mit „Fakten“ zu untermauern.


Eric: Streetman, weißt du, warum Maxxx heute im Match gegen mich steht und du nicht? Weil er mir wenigstens EIN MAL zugehört hat! Weil er wenigstens diese eine Sache von mir mitbekommen hat.

ICH!

BIN!

DER!

CHAMPION!


ICH!

FORDERE!

NIEMANDEN!

HERAUS!


ICH!
WERDE!

HERAUSGEFORDERT!





6 Wochen.

SECHS!

WOCHEN!


So lange stand ich ohne Herausforderer da. So lange habe ich Maxxx zappeln lassen. Du hättest zwei Sachen tun müssen. Mich konfrontieren und mich nach diesem Match fragen. Aber hast du es getan? Nein. Du hast mich immer mal wieder auf meine Liste angesprochen, aber was ist denn die Realität? Wer hat nach dem Tag Team Match damals das Match vorgeschlagen? Warst du es, der endlich mal seinen Mann stand, oder war ich es, der nun endlich die Schnauze voll hatte? Streetman, du beklagst dich, dass du noch nicht deine große Chance hattest, aber wenn sie sich meilenweit breit vor dir auftut, dann bist du zu FEIGE diesen einen letzten Schritt zu gehen!


Blitzschnell springt er auf, wirft den Tisch nicht nur um, sondern fast schon durch den halben Raum, der macht einen Überschlag knallt angelehnt gegen die Wand. Der Stuhl hingegen wandert in die entgegengesetzte Richtung, nicht minder unsanft. Chaotisch fliegen die einzelnen Zeitungsartikel in der Luft umher, schweben durch das Bild und behindern so die Sicht auf den Champion, der hier völlig ohne Titel sitzt. Mit jeder Sekunde fällt ein weiterer Papierschnipsel zu Boden, lässt das Bild wieder deutlicher werden und offenbart eine Sache. Ein Artikel ist nicht vom Tisch geflogen. Nein. Er ist festgeklebt. Und so geht nun Fletcher langsam zu diesem Tisch, reißt das Blatt unsanft ab und hält es direkt vor die Linse, damit wirklich jeder diese Überschrift lesen kann. Die vermutlich einzig Positive.


Maxxx vs Fletcher. Naja wenigstens was.


Und im Hintergrund hört man Erics Stimme...


Eric: Maxxx versus Fletcher......naja wenigstens was.....


Nun reißt er den Zettel so ruckartig wie eben auch von der Kamera weg, knüllt ihn zusammen, um ihn schließlich achtlos wegzuwerfen. Dann der Blick wieder in die Linse.


Eric: Ihr alle. Ihr Internetfans, ihr Kritiker, ihr Businessexperten...sagt über Maxxx, was ihr wollt. Er ist nervig, er ist nicht gut genug, er ist inkonsistent, das ist mir alles scheißegal. Mich interessiert nicht, ob das stimmt, mich interessiert nicht, ob ihr das sagt. Ich mache immer meine Witze darüber, aber hier geht es nicht um meine Witze. Hier geht es um mein Match. Und da interessiert mich nur eine Sache über Maxxx. Er ist zäh. Er wurde bei Brainwashed von mir besiegt...und trotzdem. Er ist der Einzige...


Da platzt ihm noch einmal der Kragen, nachdem er sich so langsam wieder beruhigt hatte. Wütend geht der Schlag gegen die Garderobe, die danach sofort ein faustgroßes Loch in der Seitenwand in einer der Holztüren aufweist.


Eric: DER EINZIGE, der mich trotzdem für ein Titelmatch herausgefordert hat. Der Einzige, der überhaupt VERSUCHEN will, mich zu besiegen. Ich brauche euch nun nicht mehr erzählen, dass es ein hartes Match wird gegen ihn. Ich brauch euch nicht mehr motivieren, euch diesen Pay Per View zu bestellen. Ich brauch Jimmy nichts mehr erzählen, in der Hoffnung, ihn zu verunsichern, er ist ein Wrestler vor einem Titelmatch, er ist schon in seinem Konzentrationstunnel. Nein, ich kann mir den Trashtalk sparen, wie man ja so schön sagt. Aber ich sage euch das Eine. Wenn ihr gleich mein Match schaut...und wenn ihr Maxxx anschaut...Dann denkt daran, dass ihr dieses Mal nicht diesen nervigen Typen seht, der sich selbst um Kopf und Kragen redet. Denkt daran, dass dieser Typ im Ring, der Einzige ist, der sich hart genug fühlt, um gegen den Champion anzutreten.


Nach diesen Worten muss einfach eine Stille folgen und sie folgt. Wortlos starrt er in die Kamera, will diese Aussage nachhallen lassen, bevor er wieder aus dem Bild verschwindet. Es soll nicht sofort weiter gehen mit der Show. Diese Worte sollen nicht einfach in der Flut an Promos untergehen. Dann ist die Einwirkzeit vorbei. Der Kopf ist gewaschen, die Nachspülung kann folgen und so dreht sich Fletcher eben wieder weg. Das Bild kann ausfaden.


Denkt man. Doch dann stockt der Hüter der Wahrheit. Mitten in der Drehung, dreht sich doch noch einmal zur Kamera...und lächelt.


Eric: Und Streetman....wir sehen uns im neuen Jahr. Und auch wenn du mich immer besiegst, so wie es ist...im neuen Jahr sind wir beides neue Menschen. ICH werde es auf jeden Fall sein? Und du? DU hoffentlich auch. Hoffentlich endlich einmal jemand, der sich auch Herausforderungen zutraut.


Schon ist die Drehung weg von der Kamera komplett und der Weg geht in Richtung Tür. Es kann losgehen.