In einem Hotelzimmer geht unruhig Raymond Douglas auf und ab. Sein Mobiltelefon am Ohr, scheint er gerade schlechte Neuigkeiten mitgeteilt zu bekommen. Die Kamera zoomt näher heran und der Routinier hat offenkundig Schweißperlen auf der Stirn. Etwas fahrig schaut er durch den Raum, als er die Stimme am anderen Ende des Hörers unterbricht.


Morbeus: „Es, es wird nicht anders gehen, Steel. Du kannst nicht kämpfen. Nicht bei Stranded und auch nicht in den Wochen danach. Let´s face it: Wir sind alt, vielleicht sogar zu alt. Unsere Körper sind zu zerbrechlich…“


Auf der anderen Seite des Hörers ist es nun ruhiger geworden. Silencio.


Morbeus: „Ich werde Dynamite anrufen und hören, wie es weitergeht bei Stranded. Ich werde die Titelchance nicht herschenken, das bleibt klar. Wir stehen so kurz vor dem Ziel. Alleine, das hat aber die letzte Show gezeigt, werde ich die beiden nicht besiegen können. Ersatz muss her. Irgendeinen Partner wird man mir schon zustellen. Das bringt dir alles nichts mehr, Steel. Es tut mir leid für dich. Mach es gut!“


Ray Douglas drückt auf den „Auflegknopf“ und setzt sich etwas bedröppelt auf sein Bett im Hotelzimmer. Der ehemalige World- und Intercontinental Champion hält sich nicht lange mit Grübeln auf, sondern ruft direkt Dynamite an, dessen Nummer in den Kontakten natürlich gelistet ist.


Das Telefon klingelt zwei Mal als der Angerufene direkt abnimmt. Douglas drückt auf Lautsprecher.


Morbeus: „Dye!“

Dynamite: „Raymond. Lange nicht mehr gesprochen.“

Morbeus: „Wir müssen was ändern beim Co-Main Event. Der Protz ist raus. Die Ärzte haben nicht gecleared für die nächsten Wochen. Er fällt möglicherweise sogar Monate aus.“

Dynamite: „Das weiß ich bereits.“

Morbeus: „Aha, verblüffend. Und wie geht es nun mit dem Match auf der Insel weiter?“

Dynamite: „Das Match wurde schon kräftig beworben und wird wie geplant stattfinden. Es sollen auch gleiche Voraussetzungen bestehen, das heißt du wirst selbstverständlich nicht allein kämpfen. Schließlich geht es um die Tag Team Titles!“

Morbeus: „Das ist ja schon mal positiv. Wer wird denn mein Partner?“

Dynamite: „Du wirst ihn noch früh genug treffen. Ich denke aber, gegen seine Leistungsstärke hast du nichts einzuwenden….“

Morbeus: „Willst du mich verarschen? Wie sollen wir uns denn überhaupt vorbereiten?“

Dynamite: „Oh. Mein anderes Telefon klingelt, Ray. Auf das Gespräch habe ich schon lange gewartet. Wir sehen uns in Österreich!“


Dynamite hängt auf und lässt den etwas bedröppelten Morbeus ratlos zurück. Wer wird wohl sein Partner bei Stranded werden?




GFCW Stranded 2024, Am Walchensee (Kochel am See, Bayern), 28.07.2024


In Kooperation mit



Zum dritten Mal in der Geschichte von German Fantasy Championship Wrestling begrüßt und, sobald die Großveranstaltung auf den gewohnten Kanälen eingespielt wird, die die strahlende Sonne über einem Veranstaltungs-Set, welches direkt am Strand aufgebaut ist. Nach Daytona Beach, Florida im Vorjahr hat sich die Liga diesmal für die aus deutscher Sicht bodenständigere Variante entschieden und die Zelte am Walchensee in den bayerischen Alpen aufgeschlagen – Kochel am See ist der Name der Siedlung, die The End, Aiden Rotari & Co. heute für eine Runde Action begrüßen darf.

Eine Drohne schraubt sich durch den freien, wolkenlosen Himmel und fängt das Veranstaltungsgelände ein. Im Zentrum des Bildes, keine zwanzig Meter vom Wasser entfernt, steht der Ring, dessen Schürze von zwei Seiten mit dem GFCW-Logo und auf den anderen zwei Seiten mit dem Logo der Veranstaltung geschmückt ist. Rund um den Ring folgt folgen ausgelegte Matten, um auch den traditionellen Kampf außerhalb des Rings zu ermöglichen. Dann, hinter der Absperrung zum Ringbereich, stehen die Fans direkt im Sand; viele haben sich passend zum Anlass für ein Outfit mit kurzer Hose, Flip Flops und Sonnenhut entschieden. Einige Spaßvögel*innen tragen aufblasbare Wassertiere und Rettungsringe in den Händen und schwenken der Drohne damit zu. Hinter den Stehplätzen erheben sich zu zwei Seiten hin transportable Tribünen. Auch diese sind bis auf den letzten Platz mit vorfreudigen Anhängern dieses Sports gefüllt.

Die Seite hin zum Wasser kommt ohne Tribüne aus, doch auch hier gibt es einige Reihen von Stehplätzen mitten im Sand; und von der vierten Seite aus führt eine metallene Rampe die Wrestler zum Ring. Am Ende der Rampe gibt es natürlich den traditionellen Vorhang, dieser führt diesmal jedoch nicht in einen Backstagebereich, sondern in eine abgesperrte Area, an der mehrere Trailer als Umkleidebereiche herhalten müssen. Neben dem Vorhang bietet eine Videoleinwand die Möglichkeit, Szenen von anderswo einzuspielen – so wie den noch später folgenden Kampf auf der Insel Sassau. Und während uns der Drohnenflug dies alles zeigt, spielt aus den Boxen das offizielle PPV-Theme und versetzt die Zuschauerschaft in aufgepeitschte Stimmung.


Pete: „Hallo Leute, herzlich Willkommen am Walchensee, herzlich willkommen zu…“

Sven: „…STRANDED 2024. Einer Show mit fantastischen Matches, fantastischer Kulisse und einem fantastischen Kommentator. Mir.“

Pete: „Die Sonne ist heute treu an unserer Seite und so spricht nichts dagegen, dass ein jeder mit strahlender Miene nach Hause gehen wird. Und diese Matches wollen heute dafür sorgen.“


Singles Match:
Aldo Nero vs. Mike Müller
Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: „Mike Müller hat es nicht einfach im Moment. Er würde sich so gern auf die Herausarbeitung seines persönlichen Brands konzentrieren, doch nebenbei muss er auch noch wrestlen.“

Pete: „Und das lief zuletzt nicht gut. Bei der letzten Ausgabe von War Evening war er dem Gelben König unterlegen. Kaum, dass er wieder auf den Beinen stand, griff ihn Aldo Nero an und brachte ihn erneut zu Boden.“

Sven: „Ein Tag voller Niederschläge. So fühlt sich sonst nur Pete, wenn er Abstimmungen darüber liest, wer der beste Mann am Pult der GFCW ist. Aber anders als Pete, für den Hopfen und Malz verloren sind, kann Mike Müller heute das Momentum umdrehen…er muss dazu nur Aldo Nero besiegen. Und das wird nicht einfach.“


GFCW Intercontinental Titlematch
3 Way Dance:
Ask Skogur (c) vs. Viggo vs. Darragh Switzenberg
Referee: Bob Taylor


Pete: „Mann-o-mann, ging es bei dieser Geschichte hin und her. Wer ist mit wem alliiert? Wer versteht sich gut und wer nicht? Kaum zu glauben, dass diese Fragen nun erstmal geklärt sind und die Geschichte, die sich schon seit unserer Englandttour hinzieht, heute in diesem Match mündet.“

Sven: „Bis dahin war es ein weiter Weg, du hast es angesprochen, Pete. Es begann damit, dass Viggo Ask im Vorfeld von Heir To The Throne um ein Titelmatch bat. Beim Versuch, sich dieses zu erarbeiten, freundeten sich Viggo und Ask an…nur, damit Ask und wir dann enthüllt bekamen, dass die ganze Sache ein Spiel nach Drehbuch war – Darragh Switzenberg hatte sich den Plan ausgedacht, damit Viggo das erschlichene Titelmatch an ihn abtritt.“

Pete: „Aber da machte Viggo nicht mit. Im letzten Augenblick entschied er sich um und beanspruchte den Kampf für sich. Er verlor. Und das brachte Switzenberg so auf die Palme, dass er Viggo vor allen als Lügner bloßstellte und so die Sympathie von Ask gegenüber Viggo schonungslos zerbrechen ließ.“

Sven: „Mittlerweile haben sich Viggo und Ask zwar wieder versöhnt, doch Darragh ist seitdem der störende Dritte in dieser Konstellation. Aber wird er auch der lachende Dritte sein in diesem Match? Ihm könnte das Kunststück gelingen, in seinem erst dritten Main Roster-Match schon einen Titel zu gewinnen. Ask Skógur hingegen hat bereits sein Januar den Titel und könnte seine Regentschaft in einen Dauerzustand umwandeln. Wessen Traum wird heute wahr?“


Singles Match:
Renegade vs. Der gelbe König
Referee: Mike Gard


Pete: „Zum zweiten Mal in ihrer Karriere treffen Renegade und der gelbe König aufeinander. Den ersten Kampf hat Renegade für sich entschieden…doch einen entscheidenden Vorteil hat der gelbe König auf seiner Seite.“

Sven: „Den mentalen Vorteil. Renegade weiß immer noch nicht, warum er als Opfer des gelben Königs auserkoren wurde. Der gelbe König belässt es bei Andeutungen oder schweigt komplett. Das macht Renegade langsam aber sicher verrückt…noch verrückter als er ohnehin ist.“

Pete: „Jedenfalls verrückt genug, dass Renegade einen zweiten Kampf gefordert hat, obwohl er den ersten doch gewonnen hatte. Er präsentiert dem gelben König hier die Chance, sich zu revanchieren, in einer Geschenkbox. Aber wird der gelbe König das Geschenk annehmen oder gelingt es Renegade, hier für ganz klare Verhältnisse zu sorgen und mit einem 2:0 die Geschichte für sich zu entscheiden?“


GFCW Tag Team-Titlematch
Hanging Tree Sassau-Survival Match:
T'n'B (Tha Bomb & Titan) vs. Morbeus & Steve Steel
Referee: Karo Herzog


Pete: „Einfach hat es unser ehemaliger GFCW-Champion Morbeus nicht – er verfolgt den Traum, auch mal Tag Team-Champion zu werden, doch die Zusammenarbeit mit dem PROTZ Steve Steel erweist sich als schwierig.“

Sven: „Beim letzten War Evening nannte Morbeus seinen Partner sogar einen unprofessionellen Kackvogel – bremst sich das Duo aus zwei guten Einzelwrestlern etwa gegenseitig aus? Jedenfalls konnten sie ein entscheidendes Match bei War Evening nicht für sich entscheiden.“

Pete: „Genau, denn The Bomb gewann ein Elimination-Match zwischen den Teilnehmern an diesem Kampf und durfte deshalb die Stipulation für sich entscheiden. Er entschied sich dafür, ins Naturschutzgebiet Sassau einzureiten und auf der einzigen Insel des Walchensees ein Hanging Tree Survival Match abzuhalten. Was genau das ist, werden wir zu einem geeigneten Zeitpunkt erfahren. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass wir eine brutale Auseinandersetzung sehen können. Und mit dem Titel vor Augen wird sicher auch Steve Steel alles geben und seinen Partner Morbeus nicht im Stich lassen. Oder? ODER?


GFCW World Championship Titlematch:
The End (c) vs. Aiden Rotari
Referee: Mike Kontrak


Sven: „Die Krönung des heutigen Tages wird unser Main Event, wird das Titelmatch zwischen The End und Aiden Rotari. Aber wird es auch die Krönung für Aiden? Ist er bereit, der erste Champion zu sein, der aus dem Performance Center hervorgeht?“

Pete: „Aiden Rotari hat vieles versucht, um The End zu schwächen. Erst drang er in den Kopf von Corleone vor, dann brachte er bei War Evening sogar Robert Breads zurück, seinen Trainer und den Gegner von The End bei der letzten Großveranstaltung. Aber der Plan schlug fehl, statt einer Schwächung von The End gelang diesem, den Angriff abzuwehren. Unser Performance Center-Leiter war es letztlich, der schwer einstecken musste. The End hatte keine Gnade mit ihm.“

Sven: „Und Aiden Rotari ließ ihn einfach zurück. Aber im Ernst: Hat jemand etwas anderes erwartet? So ist Aiden eben. Berechnend. Kalt. Und vielleicht sind es genau diese Attribute, die ihn dazu bringen können, heute The End zu überwinden?“

Pete: „Aber The End ist es doch auch. Schau dir nur an, wie gnadenlos er war. Er wurde durch die Kriege der letzten Monate gestählt, erst gegen Drake und Co., jetzt geben Rotari und Breads. Es war nie viel Herzlichkeit in ihm, doch der Champion The End ist härter denn je. Ich bin mir sicher, er kann es kaum erwarten, Aiden in seinem Revier zu empfangen – dem Ring, dem einzigen Ort, wo Aidens Kopfspielchen nicht mehr zählen.“

Sven: „Bist du dir da so sicher? Vielleicht hat Aiden Rotari einen Plan C. Oder D. Oder E. Er wird alles geben, um den Titel zu erringen und bei Aiden bedeutet „Alles“, dass es ihn nicht interessiert, WIE er gewinnen wird. Ich glaube die Zutaten sind alle im Topf, um diesen Main Event zu einem würdigen Abschluss von Stranded zu machen. Nun liegt es an Aiden und The End, diese Zutaten zum Kochen zu bringen.“

Pete: „Und damit viel Spaß…“

Sven: „…bei Stranded!“



Robert Breads: “So langsam gewöhne ich mich fast daran, hier zu sein. Und bei aller Liebe für die Doktoren, die einen großartigen Job machen, gefällt mir das gar nicht.”


Verständlich - wer verbringt schon gerne Zeit in Krankenhäusern, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen? Vermutlich niemand, nicht einmal die Leute, die dort arbeiten. Breads sitzt auf einer Liege, während ein Mann mittleren Alters in einem weißen Kittel, den sein Namensschild als “Dr. Juhász” ausweist und dessen strähniges dunkles Haar von ersten Anflügen einer Verfärbung in Richtung grau heimgesucht wird, mit einem flüchtigen Blick zur Kamera den Raum verlässt.


Robert Breads: “Etwas ungewöhnlich, ich weiß, sich von hier aus zu melden. Aber ich musste unseren werten Herren hinter der Kamera hier her einladen, denn sobald ich aus diesem Etablissement entkomme, dauert es in der Regel nicht mehr lang, bis ich wieder hier lande.”


Es spricht Bitterkeit aus dem Kanadier, auch wenn er versucht, das alles halbwegs humoristisch zu verkaufen. Ist es bloß Pech, dass er so oft hier ist, oder kommt mit dem Alter eine Zerbrechlichkeit, derer er sich nicht erwehren kann? Es wäre reiner Hybris geschuldet, sich ohne Hintergedanken Ersteres einzureden, und Breads hat in den letzten Jahren oft genug einstecken müssen, als dass sein Selbstvertrauen auf ein akzeptables Maß heruntergeschrumpft wurde.


Robert Breads: “Gehirnerschütterung. Ich bin Wrestler, ich hatte vermutlich einen Haufen davon, ohne es zu wissen, aber mittlerweile wissen wir Gott sei Dank, damit umzugehen. Deshalb muss ein wenig pausieren – erneut. Wie schon nach meinem Match bei Title Night. Wie schon nach meinem Match bei Heir To The Throne.”


Er beißt die Zähne zusammen, als er es mit einem Lächeln probiert.


Robert Breads: “Ich habe gehört, Leute haben Aiden angezweifelt, als er meinte, ich habe mir eigenmächtig eine Pause verordnet. Dass er etwas damit zu tun hatte, mich ausgeschaltet hat, mich aus dem Spiel nehmen wollte. Nun, die von euch, die die letzte Show gesehen haben, wissen wohl, dass er nicht gelogen hat. Aiden ist nicht der ehrlichste Mensch auf der ganzen Welt, aber er lügt so viel seltener als ihr alle zu glauben scheint. Zum Beispiel...”


Für einen Moment wird Breads’ Blick glasig. Es wirkt, als wäre ihm schwindelig oder schlecht, durchaus Folgen einer Gehirnerschütterung - und wer auf einen metallenen Gürtel gedonnert wird, Schädeldecke voran, der kann sich über so etwas kaum wundern, so nervtötend es auch sein mag.


Robert Breads: “Er hat zum Beispiel vor meinem Match mit The End gesagt, dass er mich machen lassen wird, auf meine Art, und falls das nicht klappt, machen wir es auf seine Art. Einige von euch erinnern sich vielleicht noch. Das hat er getan. Er hat mich Scheitern lassen, weil ich diesen Weg gehen wollte. Und er hat mich auch über die Sache bei der letzten Show nicht angelogen: Alles, was wir tun, tun wir, damit er Champion wird. Er hat nicht aus Sentimentalität gehandelt, mich nicht gerettet, weil das ein Risiko gewesen wäre, das er nicht eingehen konnte. Darüber bin ich nicht wütend. Er hat von mir gelernt, meine Stärken, aber auch meine Schwächen. Er ist anders als ich, und das ist gut so – denn ich konnte The End nicht besiegen.”


Eine gewisse Schwere liegt in diesen Worten. Breads klingt beinahe melancholisch, als hätte diese Niederlage eindeutig etwas bewiesen, das ihm eigentlich schon lange hätte klar sein müssen.


Robert Breads: “Ich habe Aiden gesagt, ich wollte fair und ehrlich gewinnen, aber dann habe ich die Sache mit der Schulter vorgetäuscht, weil das ja technisch gesehen nicht gegen die Regeln ist, und... ich habe halbe Sachen gemacht. Ich hätte entweder ehrlich und fair kämpfen können, oder alles in meiner Macht Stehende tun, Regeln hin oder her. Es gab verschiedene Momente in meiner Karriere, an denen ich beides gemacht hätte, doch das Alter hat mich milde werden lassen. Eine gute Eigenschaft für einen Coach, aber keine gute Eigenschaft in einem Kampf gegen den GFCW World Champion – den besten World Champion seit... Robert Breads?”


Dem Head Coach des GFCW Performance Centers kriecht ein schiefes Lächeln aufs Gesicht. Sein letzter Run an der Spitze der GFCW ist 9 Jahre her, der davor sogar schon 13 Jahre. Eine Ewigkeit.

Er hat selbst keine Ahnung, ob der Breads von damals den The End von heute besiegen könnte. Sicherlich hätte er gerne, dass es so ist – aber sicher ist er sich nicht.

Ein weiteres Eingeständnis vor dem amtierenden Champion.


Robert Breads: “Gut, dass Aiden keine halben Sachen machen wird. Und milde ist er sicherlich auch nicht. Er ist jung, jetzt noch jünger als ich, als ich überhaupt hier debütiert bin. Und dennoch ist er so clever und weise wie jemand mit einer doppelt so langen Karriere wie ich. Leider werden wir erst oft schlau und erfahren genug, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, wenn unsere Körper damit beginnen, uns im Stich zu lassen. Deshalb habe ich Aiden alles gegeben, was mein matschiges Hirn nach anderthalb Dekaden von Piledrivern, Suplexes und DDTs noch hergibt. Jede Information, jeden Trick, jede Erinnerung, ob positiv oder negativ, von der ich glaubte, sie könnte ihm helfen. Ich habe in ihm etwas gesehen, von dem ich mir irgendwann eingestehen musste, dass es mir abging: Gleichgültigkeit.”


Eine fragwürdige Qualität, möchte man meinen. Doch Breads, der sich ein Stück weit vorbeugt, näher zur Kamera, spricht es mit einer seltsamen Form von Zuneigung aus.


Robert Breads: “Er hat seine Ansichten und Meinungen, keine Frage. Und er spricht mehr Wahrheit als die meisten von euch vertragen. Er hatte Recht, als er meinte, niemand verdiene aktuell die Tag Team Titles, aber ihr haltet an Relikten fest und beschwört irgendeine Historie, irgendein “damals” dem ihr andichtet gut gewesen zu sein, wenn das Highlight in der Geschichte dieser angeblichen “Institution” von Gürteln war, dass Aiden und ich mich mal damit beschäftigt haben. Bitte, schaut euch das “Hanging Tree Sassau Survival” Match an und erzählt mir dann davon, wer hier was verdient, braucht oder haben sollte.

Ihr macht es euch einfach, und glaubt alles, was Aiden sagt, wäre gelogen, sobald euch das besser in den Kram passt. Und doch gibt es unausweichliche Fakten: Er steht im Main Event des nächsten Pay-Per-View, ein paar Tage, nachdem diesem Video aufgezeichnet wird. Um den World Title. Gegen The End. Ein Mann, der mich nicht nur trotz meines wenig sportlichen Tricks besiegt, sondern anschließend auch noch einmal ins Krankenhaus befördert hat. Das können wenige von sich behaupten. “Real recognize real”, und ich erkenne einen All-Timer, wenn ich ihn sehe. Ich stand in den letzten Jahren im Ring mit den Zereo Killers, Drakes, Schwanenburgs und Ricks’ dieser Welt, alle große Namen ihrer Zunft, alle großartig auf die eine oder andere Weise, aber keiner von ihnen ist The End. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Gegen so etwas noch nicht gekämpft, in 15 Jahren. So zäh und brutal wie Kriss Dalmi, so kompromisslos wie der Schlächter, so clever wie Amelie Schwanenburg, so anpassungsfähig wie Danny Rickson, so entschlossen wie Kevin Sharpe... fünfzehn Jahre, und mir ist so jemand noch nie begegnet.

Ich glaube nicht, dass ihn jemand besiegen kann - außer Aiden Rotari.”


Und damit kommt er zum Hauptanliegen dieser Rede zurück.


Robert Breads: “Er ist gleichgültig in seinen Methoden. Ich kann es nicht anders sagen: Ich wollte immer etwas beweisen. Die meisten erinnern sich an das, was vor drei Jahren war, an meine... wenig subtile Performance während der Rivalität mit Zereo Killer. Ich war ein Mann, der nicht verstand, warum er nicht die Liebe bekam, die Mike erhalten hat, und es gab immer irgendeinen Punkt zu machen, immer ein Zeichen zu setzen, immer zwischen richtig und falsch zu unterscheiden... so etwas wird Aiden nicht passieren.

Ich habe öfter gesagt, dass mir egal ist, was die GFCW-Galaxie von mir hält, als ich zählen kann, und es war nicht ein einziges Mal wahr. Es hat mich interessiert, es hat mich sogar viel zu sehr interessiert, und ich habe nichts getan als mich hinter einer Fassade der Gleichgültigkeit zu verstecken.

Diese Fassade hat Aiden nicht. Was die Fans von seinen Methoden halten, ist ihm gleich. Er hat nichts zu beweisen. Er will keinen Punkt machen. Er will kein Zeichen setzen. Er will World Champion sein, das ist alles, was ihn interessiert, und dafür wird er alles tun, was nötig ist. Absolut alles. Ohne Ausnahme. Ohne Addendum. Ohne Kleingedrucktes. Welcher Weg der Richtige ist, gründet einzig und allein in der Frage, wie erfolgsversprechend er ist.”


Und all das wird von Breads in einem Tonfall vorgetragen, der eindeutig zeigt, dass er hier in den höchsten Tönen von jemandem spricht. Kein Wunder: Er scheint mit Aiden Rotari nicht den Fehler gemacht zu haben, ein Spiegelbild seiner selbst zu suchen und großzuziehen. Stattdessen hat er jemanden gefunden, der die größte Schwäche von Robert Breads ausmerzt. Er mag im Ring und als Wrestler nicht so gut sein wie der Kanadier, aber mental ist er ihm wohl überlegen, und das könnte wichtiger sein.


Robert Breads: “Wir haben ein gutes Roster. Aber kein Ask, kein Morbeus, kein Viggo... niemand von ihnen kann The End besiegen. Das kann nur Aiden Rotari. Und deshalb wollte ich dieses Video aufnehmen und einsenden, denn dass ich meine Charakterschwächen einsehe, heißt noch lange nicht, dass ich sie ausgemerzt habe. Ich sage euch allen, jedem einzelnen von euch: Egal, für wie schlau, gefährlich oder stark ihr Aiden haltet, ihr unterschätzt ihn. Er wird The End besiegen, er wird GFCW World Champion werden, und es ist wahrscheinlich, dass es niemandem gefällt, wie er sein Ziel erreicht. Doch das wird nicht wichtig sein. Wichtig ist nur, dass er erfolgreich ist. Und dann kann ich vor die GFCW-Galaxie treten, beim ersten War Evening nach Stranded, vor hoffentlich zehntausend Fans in Riesa, und euch meinen Lieblings-Spruch vor den Latz hauen...”


Bei dieser Vorstellung tritt ein Funkeln in die Augen von Robert Breads. Er malt sich eine Zukunft aus, die schon sehr, sehr bald Realität werden könnte - wenn The End es nicht verhindert.


Robert Breads: “Ich hab’s euch ja gesagt.”



Es dauert nicht mehr lang dann wird Stranded mit dem ersten Match des Abends eröffnet werden. Bevor es aber soweit ist, sehen wir einen der Teilnehmer von eben diesem Kampf, in einer Interview-Ecke stehen, die diesmal unter freiem, sonnigen Himmel stattfindet. Dort steht Tammy bereit mit Aldo Nero, der ziemlich selbstsicher auftritt und sehr von sich überzeugt zu sein scheint.

Vor allem aber ist er bereit für den Kampf.


Tammy: „Meine Damen und Herren begrüßen sie mit mir gemeinsam… Aldo Nero! In wenigen Momenten wird er auf Mike Müller treffen und bekommt damit die Chance auf den nächsten großen Sieg! Aldo! Bist du bereit?“


Wie ein wilder Stier scharrt Aldo bereits mit den Hufen. Er ist bereit und will Mike Müller in zwei Hälften spearen, wie er es bereits vor zwei Wochen getan hat. Oh ja… der Mann wirkt inzwischen definitiv wieder sehr überzeugt von seinem Talent.


Aldo Nero: „Und wie bereit ich bin! Ich habe Meathook weggehauen und Sandro… und gleich wird Mike Müller folgen! Ich weiß ja… der ist gerade nicht unbedingt all zu fokussiert, mit dem ganzen Scheiß, der bei ihm abgeht, aber das wird ihm auf keinen Fall irgendeinen Mitleidsbonus geben. Ich bin hier um zu gewinnen. Ich bin hier um aufzusteigen und Leute wie Mike Müller stehen mir dabei nur im Weg. Deshalb müssen die… weg.“


Es folgt ein kleiner Kriegsschrei von Aldo, der sichtlich geladen und motiviert ist.


Tammy: „Ich sehe schon, du meinst, was du sagst. Aber nur noch kurz. Gibt es denn noch irgendwelches böses Blut hinsichtlich dessen, dass Mike Müller ins Gespräch mit… naja… deinem Vater getreten ist und einen Rat von ihm angenommen hat?“


Die Erwähnung von James Corleone scheint Aldo etwas abgebremst zu haben. Ein heikles Thema, worüber er am liebsten nicht sprechen wollen würde… aber, auch wenn er noch recht frisch dabei ist, er weiß, dass er nicht so einfach drum herum kommen wird.


Aldo Nero: „Das… ist seine Sache. Wenn Mike auf ihn hören will, soll er das tun. Ich mach mein eigenes Ding und kümmere mich nicht mehr um das, was James Corleone tut. Ich konzentriere mich nur darauf, was ich tun muss um erfolgreich zu werden. Und dazu gehört es heute zu gewinnen. Werden wir ja sehen, ob Müller der Tipp von meinem Vater genug bringt, um mich heute zu besiegen. Ich glaube ja nicht dran.“


Tammy holt direkt zur nächsten Frage aus, doch bevor sie dazu kommt, diese auszusprechen, funkt ihr Nero noch einmal dazwischen.


Aldo Nero: „Sorry, Tammy. Aber die Zeit ist um. Denn jetzt… wird gekämpft. Mike Müller? Ich komme!“


Und damit stürmt Aldo direkt davon. Aufgeputscht, voller Adrenalin und Blutdurst Müller zu besiegen.

Und damit kann es auch direkt schon losgehen.


Singles Match:

Aldo Nero vs. Mike Müller

Referee: Thorsten Baumgärtner


Da isser.

Wir eröffnen diesen Pay-Per-View am bayrischen Strand nun auch ganz offiziell mit dem ersten Match, und der erste Teilnehmer tritt vor die Crowd.

Mike „The Mirror“ Müller – oder? Ist er noch „The Mirror“? Sein Gear sagt das zumindest. Sein Verhalten spiegelt (no pun intended) allerdings diesen Nickname nicht unbedingt wider, wobei das schwer zu beurteilen ist, weiß doch Mike selbst nicht so ganz genau, was sein „Brand“ eigentlich ist.

Was er gelernt hat: Auf James Corleone hören kann einem gewisse Vorteile bringen.

Sein Gegner am heutigen Abend würde dieser Idee womöglich vehement widersprechen.

Mike macht sich auf den Weg zum Ring, und er hat tatsächlich ein nervöses, aber ein wenig gelöster wirkendes Lächeln auf den Lippen. Es geht voran für ihn. Das hat sich noch nicht in Ergebnissen niedergeschlagen, aber wir alle wissen ja: Trust the process.

Er ist immer näher rangekommen, hat sich gegen den heutigen Main Eventer Aiden Rotari formidabel behaupten können und sein Duell mit dem gelben König bei der letzten Ausgabe von War Evening war keine einseitige Schlachtung, sondern ein Kampf bei dem mithalten konnte, auch wenn es noch nicht für einen Singles Sieg gereicht hat.

Nach besagtem Match wurde er von seinem heutigen Gegner attackiert, und auf eben diesen wartet Mike nun, nachdem er das Seilgeviert betritt. Er wird nicht verehrt, wir hören keinen tosenden Beifall, es sind nicht Tausende, die seinen Namen schreien – aber da ist auch nicht nichts.

Sein Kampfgeist und sein manchmal etwas unbeholfener Charakter, das Bewusstsein um das Dasein als Spielfigur im Spiel Größerer ohne zu wissen, wie er da heraus kommt… all das hat ihn der GFCW-Galaxie ein wenig nähergebracht. Zum unangefochtenen Publikumsliebling ist es noch ein langer Weg, die beinahe religiöse Verehrung, die beispielsweise ein Zereo Killer lange Zeit genoss, liegt in weiter Ferne, aber er ist den Leuten nicht egal.

Manche feuern ihn sogar an. Manche wollen ihn siegen sehen. Und das spornt Müller wiederum unheimlich an. Heute soll es so weit sein. Heute soll der Sieg her, bei einem Pay-Per-View, in einem Singles Match.

Alles, was er dafür tun muss, ist einen Jungen zu schlagen, der erst ein knappes Jahr lang im Dunstkreis der GFCW verbracht hat. Er muss bloß Aldo Nero besiegen.

Wäre das nur so einfach, wie es auf den ersten Blick klingt.



Und dieser lässt nicht lang auf sich warten. Genauso geladen, wie er das Interview vor dem Match verlassen hat, schreitet er jetzt auch auf die Stage hinaus und direkt in Richtung Ring. Ein Anblick, der nicht unbedingt viel Mut macht, wenn man Mike Müller heißt… naja oder ihm generell gegenübersteht.

Aldo scheint sich dessen bewusst, was er heute vorhat. Was er tun muss um sich zu behaupten. Er ist nicht hier um Freunde zu machen, er ist hier im die GFCW im Sturm zu erobern.

So wie es The End getan hat.

Die Reaktionen des Publikums sind, vor allem nach dem Angriff auf Mike Müller vor zwei Wochen, weitestgehend negativ. Vereinzelt gibt es auch Aldo Nero Fans, die ihn anfeuern, aber die Tendenz geht doch eher in die Richtung, dass man Aldo Nero nicht mag.

Aber erneut – für ihn zählt nur der Sieg.

Aldo erreicht den Ring und würde das Match am liebsten sofort starten. Referee Thorsten Baumgärtner weist ihn aber darauf hin, dass ER das Zeichen gibt, wann es losgeht.

Und das gibt er…

Jetzt.


~ Ding Ding Ding ~


Entgegen allen Erwartungen, dass Aldo jetzt direkt auf Müller losstürzen würde, bleibt dieser tatsächlich erst einmal in seiner Ringecke. Vor allem auch Müller selbst wirkt etwas überrascht. Aber Aldo hält sich tatsächlich noch zurück. Er springt nun etwas hin und her, als würde er sich noch etwas weiter aufwärmen wollen und schaut arrogant lächelnd zu Mike herüber. Als würde er wissen, dass er ihn direkt umhauen könnte, er aber trotzdem lieber noch etwas mit ihm spielen wollen.

Mike Müller lässt sich davon aber nicht aus der Fassung bringen. Er ist „The Mirror“ und so wie es James Corleone gesagt hat, solle er diesen Namen für sich nutzen. Jetzt direkt auf Nero loszugehen, würde nicht bedeuten, dass er dessen Verhalten spiegelt, sondern er würde ihm wohl direkt in die Falle laufen.

Während also noch recht wenig passiert, macht die GFCW Galaxy dennoch schon einmal ordentlich Stimmung. Stranded hat offiziell begonnen und die Leute haben Bock auf all das, was heute ansteht.

So. Nun reichts aber auch. Aldo steuert nun direkt auf Müller zu, der ihm entgegenkommt und die beiden gehen in ein Lock-Up. Tatsächlich ist Mike Müller sowohl größer, als auch schwerer als Aldo Nero, womit er theoretisch den Kraftvorteil haben sollte. Nero beweist nun aber, wie aufgeputscht er ist und so gelingt es ihm direkt den Lock-Up für sich zu entscheiden. Mit einer beeindruckenden Vorstellung seiner Kräfte, wirft er Müller direkt einmal über die eigene Achse auf den Boden.

Während Müller sich direkt aufzuarbeiten versucht und realisieren will, was hier gerade passiert ist, ist Aldo aber schon wieder da. Er wirft sich Müller entgegen und rammt wiederholt sein Knie in die Rippen von Müller. Damit richtet er auch direkt ordentlich Schaden an.


Pete: „Also Sven, was sagst du zu diesem Match? Was denkst du, wer wird gewinnen?“

Sven: „Welch passender Zeitpunkt für diese Frage Pete, ich bin beeindruckt. Aber ja… man sollte aktuell wohl nicht gegen Aldo Nero wetten. Der Junge hat Bock und Ehrgeiz und will schnell hoch hinaus. Mike Müller hingegen verliert ein Match nach dem Anderen. Also für mich ists recht klar, wie das hier ausgeht.“

Pete: „Damit machst du aber einen bedeutsamen Fehler! Man sollte niemals jemanden wie Mike Müller unterschätzen. Auch der hat Bock und will gewinnen… ihm fehlt nur noch der Startpunkt, den Aldo Nero beispielsweise mit seinem Sieg über Hugo Rodriguez hatte. Vielleicht kommt der ja heute?“


Nero prügelt nun zusätzlich auf Müller ein und kann ihn damit ganz gut in Schach halten. Es folgt sogar bereits eine RUNNING LARIAT und ein Cover, das allerdings gerade mal so bis 2 hält. Aber egal. Nero setzt sofort nach mit weiteren Angriffen. Das Spiel geht dann für wenige Minuten so weiter, bis Nero sich erneut auf die Rippengegend Müllers konzentrieren will, doch jetzt… reagiert dieser.

Nun ist er es, der seine Kräfte zur Schau stellt. So stößt er Nero mit einem gewaltigen Schwung von sich weg, woraufhin er sich direkt aufstellen kann… wenn man ihm auch die Aktionen zuvor anmerkt. Nero wirkt verdutzt. Mit dieser offensive hätte er wohl nicht gerechnet. Aber egal.

Nun laufen die Beiden aufeinander zu und es entwickelt sich ein Schlagabtausch, der sich direkt durch den ganzen Ring verlagert. Durch einzelne Ringecken, sogar gegen die Seile und schließlich sogar aus dem Ring heraus. Es wird sich nun gegenseitig versucht gegen Barrikaden, Apron und auch Ringtreppe zu schleudern und zu werfen, sodass sich hieraus ein Brawl entwickelt, den man so wahrscheinlich nicht hätte kommen sehen.


Pete: „Siehst du? Sag ich doch! Müller beweist, dass auch er Ambitionen hat.“

Sven: „Hmm.. und Aldo sollte vielleicht etwas aufpassen, dass er Müller nicht zu sehr unterschätzt.“


Dieses Duell bleibt recht lang ziemlich ausgeglichen, bis es tatsächlich Müller ist, der Nero glücklich in einem Belly to Belly Suplex abfangen kann, außerhalb des Ringes. Nero kracht also auf den sandigen Boden, bevor Müller ihn direkt wieder in den Ring zurückschleudert. BOOM! CLOTHESLINE von Müller gegen Nero, der direkt wieder aufstehen wollte. Mike Müller überrascht und läuft tatsächlich zu Hochtouren auf!

Sofort schnappt er sich Nero wieder und greift ihn sich zum VERTICAL SUPLEX. Er hievt den Sohn Corleones herauf, was auch schon mal leichter ging, schließlich ist Nero auch ein harter Brocken, aber schließlich gelingt es. Und nicht nur das… Müller kann Nero sogar für ein paar Sekunden oben halten, bevor er ihn schließlich auf den Mattenboden wirft. Cover von Müller!


1…

2…

Kickout.


Und das recht deutlich. Nero reißt den Arm hoch und Müller wirkt bereits jetzt frustriert. Mensch, das lief doch aber auch gerade so gut, warum hat es das nicht schon einfach sein können?

Aber gut, davon darf sich Müller jetzt nicht abbringen lassen. Er muss nachsetzen. Sofort packt er sich Nero und hievt diesen auf die Beine, um die nächste Aktion nachzusetzen. Er packt sich den Sizilianer und greift ihn sich zu einer Art Powerslam, doch sobald er ihn auf den Schultern hat, strampelt Nero wie wild herum, um Müller im wahrsten Sinne des Wortes den Buckel runterzurutschen. Sofort dreht sich Müller wieder herum, wird dabei jedoch von einem gewaltigen Uppercut begrüßt.

Müller taumelt und dreht sich, Nero packt ihn sich zu einem German Suplex! Doch Müller kontert mit Ellbogenschlägen, sodass Nero den Griff lösen und sich selbst drehen muss, woraufhin sich Müller seinerseits am German versucht. Doch auch Nero kontert… und zwar in dem er mit voller Kraft auf den Fuß von Mike Müller tritt!

Dieser lässt sofort von Nero ab, direkt mit den Griff an den Fuß, da diese Reaktion doch sichtlich effektiv gewesen zu sein schien, was wiederum für Aldo Nero die Möglichkeit bietet die nächste Aktion anzusetzen. Und zwar ein Vertical Suplex! Er hievt Müller hoch, mit ebensolchen Schwierigkeiten wie Müller zuvor, doch auch er schafft es, hält Müller mit aller Kraft in der Luft und schickt ihn schließlich zu Boden.


Pete: „Sieht so aus, als wolle Aldo Nero nicht, dass Mike Müller hier irgendwie besser dasteht als er selbst.“

Sven: „Wieso sollte er auch? Aldo Nero ist die Zukunft! Und nicht Mike Müller! Natürlich will Aldo das auch zur Schau stellen.“


Anders als Müller zuvor, setzt Aldo nun jedoch nicht das nächste Cover nach. Er rennt schließlich in die Seile, holt Schwung, rennt mit diesem in die gegenüberliegenden Seile um noch mehr Kraft aufzubauen und kommt schließlich vor Müller angerannt. Er springt ab und erwischt Müller mit einem intensiven BIG SPLASH! Und danach folgt tatsächlich auch ein Cover, was jedoch wieder nicht zum Sieg führt.

Aldo richtet sich auf. So langsam reicht es ihm. Er hatte wohl erwartet das Match viel schneller beenden zu können, wobei Mike Müller ihn hier doch ordentlich überrascht hat. Aber irgendwann ist auch Mal gut. Nero geht nun in eine der Ringecken, vermutlich um Distanz aufzubauen, damit er genug Anlauf hat. In der Zeit baut sich Müller wieder auf. Sobald er schließlich steht, rennt Aldo los.


RUNNING BIG BOOT


Nein!


Mike Müller duckt sich und rennt seinerseits in die Seile. SHOULDER TAKLE! Er trifft Nero zwar, doch wie ein Fels in der Brandung bleibt er stehen – zwar taumelnd, aber er steht. Müller wiederholt die Aktion also noch einmal und damit bekommt er Nero wenigstens auf die Knie. Alle guten Dinge sind drei, also gleich noch mal…


LARIAT


Nero fängt Müller ab, mit seiner kräftigen, ausgestreckten Pranke, doch auch Müller fällt nicht, dafür muss er allerdings die nächste Aktion einstecken.


URANAGA


Und direkt folgt wieder ein Cover.


1…

2…

Kickout.


Müller schlägt sich wacker.

Allerdings macht er Aldo damit immer wütender. Während Müller immer noch auf dem Boden liegt, hat Nero damit zu kämpfen hier nicht die Kontrolle zu verlieren. Aber er schafft das überraschend gut. Wahrscheinlich denkt er gerade an seinen Onkel Salvatore Corleone, der ihn auf Momente wie diesen vorbereitet hat.

Langsam richtet sich Mike Müller wieder auf und erneut gegen Aldo Nero – wohlbedacht und mit erstaunlich klarem Verstand – in Position. Sobald er seine Chance wittert, rennt er los. SPEAR, soll wohl folgen, doch Müller erwartet Aldo mit einem Kick gegen den Kopf. Er trifft Aldo perfekt, sodass dieser hochschnellt, was Müllers Chance ist. SAMOAN DROP! Er schickt Nero perfekt auf die Matte und scheint dadurch einen neuen Adrenalinschub zu bekommen, der ihn direkt dazu verhilft Nero erneut aufzuhieven und ihn sich abermals zum Powerslam zu nehmen.

Und diesmal sitzt der auch!

Mike Müller ist wieder da!


Pete: „Das ist Müllers Chance!“

Sven: „Oh oh Aldo… ich habe doch alles auf dich gesetzt!“


Nun geht Müller in eine der Ringecken. Scheinbar will er Aldo nicht so einfach Platz im Rampenlicht machen. Müller, der anfangs noch etwas irritiert und unsicher war, verloren in allem, was um ihn herum passiert, scheint aktuell komplett gefangen im Moment, was ihm tatsächlich zum Sieg verhelfen könnte. Nero baut sich schließlich wieder auf, er steht und Müller rennt los. Jetzt mit einem eigenen SPEAR!

Aldo springt hoch!

Eindrucksvoll athletisch springt der Kraftprozess in die Luft, sodass Müller direkt durch ihn hindurchsaust. Nero nutzt die Chance der Überraschung sofort, holt wieder Anlauf aus den Seilen und will sich nun selbst noch mal am SPEAR probieren. Wieder kontert Müller mit dem Kick!

Aber diesmal rechnet Nero damit! Er bremst rechtzeitig genug ab, greift das Bein und zieht Müller zu sich heran.


SPINEBUSTER


Aldo schreit laut auf. Er spannt die Muskeln an, verzieht sein Gesicht und signalisiert unverkennbar nach draußen, wie viel Energie in ihm steckt… und dass dieses Match nun sein Ende finden wird. Müller wurde vom Spinebuster hart getroffen, sodass sich dieser – sich den Rücken haltend – langsam wieder auf die Beine arbeitet.

Doch er ist diesem Move in diesem Match oft genug ausgewichen, irgendwann kommt man dann eben doch nicht mehr drum herum.


BATTERING RAM


Mit einer wahnsinnigen Schnelligkeit, intensiven Härte und grausamen Brutalität rammt sich Nero in die Magengrube von Mike Müller. Man könnte meinen mit dieser Spear-Variante hätte Nero auch einen Baum abholzen können. Dementsprechend ist das Cover nun auch nur noch Formsache.


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Und der Sieger des Matches… ALDOOO NEROOO!“


Sofort schnellt Aldo auf die Beine und reißt die Arme hoch. Ein weiterer Sieg für den Sohn Corleones und somit ein weiterer Schritt in Richtung der Spitze der Liga!

Einige Sekunden später merkt man ihm dann allerdings schon an, dass das Match nicht ganz unbemerkt an ihm vorbeigegangen ist. Er greift nach seinem Rücken, während er dennoch voller Stolz den Sieg feiert. Mike Müller hingegen rollt sich enttäuscht aus dem Ring. Er hat gut mitgehalten, hatte starke Phasen und vielversprechende Chancen. Letztendlich hat er dennoch wieder verloren.


Sven: „Na… was sagst du jetzt?“

Pete: „Es war fast davon auszugehen und dennoch kann man nur beeindruckt sein, wie gut sich Mike Müller geschlagen hat. Er war kurz vorm Sieg und auch wenn es nicht gereicht hat, ist auch er einen Schritt näher in die richtige Richtung gegangen.“

Sven: „Mag ja sein und trotzdem heißt der Sieger einmal mehr… Aldo Nero!“


Nero feiert seinen Sieg, während das Publikum, das nicht unbedingt tut. Die Buh-Rufe häufen sich, dennoch hört man noch immer anerkennenden Beifall, vereinzelt zwischen den Reihen.

Der erste PPV-Sieg für Aldo Nero, der dritte insgesamt seit seiner Rückkehr aus Sizilien.

Es kann nur noch besser werden.




Jedes Mal, wenn sein Blick über die Uhr an der Wand huscht, sind wieder einige Minuten verstrichen, ist sein Herzschlag wieder etwas schneller geworden. Denn das Fortschreiten der Zeit bringt ihn näher an eine Situation, für die nur eines gilt: Alles oder nichts.

Viggo schnürt seine Ringstiefel zu und geht ein paar Schritte, um sicherzugehen, dass sie perfekt sitzen. Nichts dem Zufall überlassen. Bei Heir To The Throne hatte er bereits den emotionalen Höhepunkt, vor heimischem Publikum antreten zu dürfen, hier bei Stranded zählt nicht mehr, eine gute Zeit zu haben, sondern nur der Sieg. Der Titelgewinn. Die Chance, Ask Skógur und Darragh Switzenberg zu überstehen, liegt statistisch bei 33,33%, doch der kleingewachsene Engländer ist bereit, mit Haut und Jahr dafür zu kämpfen, dass die Statistik ein bisschen in seine Richtung kippt. Natürlich ist er nicht der Favorit, er hat einmal – wenn auch knapp – gegen Ask verloren und anders als Darragh Switzenberg ist er nicht seit seinem Comeback durch die Liga gepflügt. Ist er der Außenseiter? Vielleicht ist er das. Ist er chancenlos? Daran mag auch niemand glauben, und am wenigsten Viggo selbst. Die Chancen in einem 3-Way mögen durch seine Wendigkeit, durch sein Tempo, gegenüber einem Singles-Match sogar steigen. Anders gesagt: Wenn er wieder den Sieg verpasst, hat er es selbst verbockt. Diese oder ähnliche Gedanken muss sich Viggo machen, während er sich in dem Trailer, der angesichts der Location einen ordentlich Backstagebereich, dehnt und aufwärmt. Sein Gesicht spricht diesbezüglich Bände, es ist nicht verkrampft, aber ernst. Dem Ernst der Lage angemessen.

Während sich Viggo nun also vorbereitet, kann er bereits spüren, dass er Besuch erhalten hat.

Keine feindseligen, niemand der ihm auflauern oder schaden will, sodass Viggo nicht in Angriffsposition geht. Vielmehr dreht er sich schlicht und ergreifend zu seinem Besucher um. Und der ist – wer sollte es auch anders sein? – Ask Skógur.

Ask steht Viggo recht „erhaben“ gegenüber. Nicht arrogant, aber durchaus eines Champions würdig. Dabei wirkt Ask fast etwas „erwachsener“ als sonst. Reifer. Erfahrener.

Selbstverständlich hat er den GFCW Intercontinental Championship auf der Schulter.


Ask Skógur: „Viggo.“


Ask begrüßt einen seiner heutigen Gegner anerkennend. Man merkt, dass, vor allem nach der letzten Show, zweifellos Respekt zwischen den Beiden besteht. Ask weiß, was Viggo für ihn getan hat und erkennt, dass seine Absichten ehrlich sind.

nichtsdestotrotz sind die Beiden nach wie vor Gegner. Gegner ja, Feinde nein. Der Feind ist ein anderer.


Ask Skógur: „Was für ne Reise, hm?“


Ask spielt wohl auf die vergangenen Monate an. Da haben Viggo und Ask nämlich so einiges durchgemacht. Gestartet als ehemalige Feinde, zwischendurch Verbündete, schließlich Gegner, dann wieder Feinde und nun… naja, nun stehen sie, zumindest wirkt es erstmal so, im Guten zueinander.


Ask Skógur: „Ich will dich gar nicht lange stören, Mann, ich wollte mich nur bedanken. Switzenberg hat mich vor zwei Wochen angegriffen, übel und aus dem Nichts und wer weiß, was passiert wäre, wenn du nicht gewesen wärst. Aber du warst da. Im großen Dschungel der GFCW gibt es also doch so etwas wie… naja, Verbündete… Freunde?“


Ask überlegt bei dem letzten Wort etwas, grübelt fast schon. Sind die beiden Kumpels? Wer weiß, jedenfalls war es gut, dass Viggo ihm den Rücken gedeckt hat.


Viggo: „Sagen wir es einfach so: Nicht jeder in diesem Dschungel muss ein Arschloch sein. Zwischen Rivalität, in einem Umfeld der Gewalt, ist hier und da trotz allem Gelegenheit zu beweisen, kein schlechter Mensch zu sein. Freut mich, wenn ich diese Überzeugung bei dir geweckt habe.“


Ein Moment der Einigkeit zwischen den ehemaligen Feinden. Und das wohl zum vielleicht letzten Mal heute Abend.

Asks Mimik eines versöhnlichen, dankenden, anerkennenden Blickes wandelt sich. Er wird ernster und neutraler – nicht feindselig oder böse, aber wie gesagt: heute sind auch die beiden Gegner.


Ask Skógur: „Das heißt allerdings nicht… dass ich dich heute verschonen werde. Ich hab das gute Stück jetzt schon ne ganz Weile… und ich bin noch nicht bereit das abzugeben.“


Ask klopft auf den IC-Titelgürtel auf seiner Schulter. Dabei kommt wieder kurz der Schelm in Ask durch… der aber auch sogleich wieder verschwindet.


Ask Skógur: „Wir haben offensichtlich beide unsere Probleme mit Switzenberg und weißt du was? Scheiß auf ihn. Der wird schon sehen, was er davon hat, sich mit uns anzulegen. Aber… wenn wir uns um ihn gekümmert haben und es du gegen mich heißen sollte… dann werde ich auch vor dir keine Rücksicht nehmen. Ich werde kämpfen so hart ich muss, um diesen Titel zu verteidigen.“


Der Mann aus London bleibt zunächst stumm und betrachtet Ask Skógur aus interessiert dreinblickenden Augen. Er fährt sich mit der Hand am Kinn entlang, dann nickt er stumm.


Viggo: „Du wärst nicht Champion, wenn du etwas zu verschenken hast. Es hätte mich eher verwundert, wenn du aus Sympathie einen Gang runter schaltest und mich weniger hart angehst als Switzenberg. Was natürlich nicht heißt, dass du dir nicht ein paar besonders harte Treffer für unseren gemeinsamen Freund aufsparen kannst.“


Bei „Freund“ hebt Viggo höhnisch eine Augenbraue, die Ironie wäre allerdings auch den Tonfall bereits herübergekommen. Aber nachdem es so viel Missverständnisse zwischen Ask und Viggo in ihrer gemeinsamen Geschichte gab, geht der Londoner lieber auf Nummer sicher.


Viggo: „Und auch ich kann es kaum erwarten, mich mit ihm zu messen. Ihm zu zeigen, dass ich mehr bin als irgendein Assistent, den er rumschubsen kann. Mehr als ein Bauer, dem er auf dem Schachbrett rumschieben kann. Mehr als ein Statist in seinem Drehbuch. Aber auch wenn ich mich ganz besonders freuen werde, Darragh später geschlagen auf dem Rücken zu sehen…“


Er zieht an einer Seite die Lippe zu einem schmalen Grinsen zurück.


Viggo: „…so musst auch du heute dran glauben, Ask. Ich glaube, ich habe meinen Fehler wieder gut gemacht, meine Schuld beglichen. Nun sind wir wieder dort, wo wir vor Heir To The Throne waren – ich kann reiner Seele und guten Herzens Vollgas auch gegen dich geben. Und dir den Titel abnehmen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Und genau das habe ich auch vor.“


Sein Blick schweift über den Titel. Gierig fährt er über das Metall.


Viggo: „Du hast Recht: Du hast diesen Titel schon so lange, du wirkst fast wie mit ihm verwachsen. Aber besonders jemand, der wie du aus dem Wald kommt, weiß: Alles kann entwurzelt werden, wenn der Sturm kommt. Und passend zur Location habe ich heute vor, ein Orkan über dem Meer zu sein.“


Ask schmunzelt erneut. Er sieht den Kampfgeist in Viggo. Er sieht den Hass auf Darragh Switzenberg.

Auch er hat nichts anderes von Viggo erwartet.

In diesem Match heute… da steht der GFCW Intercontinental Championship auf dem Spiel. Aber nicht nur der. Es geht um das Spiel, das Switzenberg in den vergangenen Wochen und Monaten mit Viggo und Ask gespielt hat. Die Beiden wurden zu Figuren in seinem Drehbuch. Er hat sie gegeneinandergestellt.

Heute wird all das ein Ende finden. Und jedes Handeln dieser Zeit wird seine Konsequenzen haben.

Heute ist der große Tag, der sich seit langer Zeit aufgebaut hat.

Und beide wissen das.


Ask Skógur: „Also dann Viggo… viel Glück.“


Erneut nickt Ask Viggo anerkennend zu. Viel zu sagen gibt es nicht mehr als das. Viggo hat Asks Vertrauen gewonnen, wieder verloren und wieder gewonnen. Trotzdem sind die beiden Gegner und abermals müssen sie gegeneinander kämpfen. Gegen sich und gegen ihren Feind Darragh Switzenberg.

Und am Ende kann nur einer siegen.

Ask wendet sich ab und verschwindet wieder.

Als Ask Skógur den Trailer verlassen hat, blickt Viggo noch länger auf die Tür, als erwarte er, der Champion würde noch einmal zurückkommen, wieder hereinkommen, um den Gesprächsfaden fortzuführen. Aber nichts dergleichen geschieht – Ask hat gesagt, was er sagen wollte…und so auch Viggo. Der Engländer atmet einmal tief durch und beginnt, in Gedanken versunken, mit der Fortführung seines Warm-Ups. Er lässt die Schultern kreiseln, spannt die Muskeln in seinem Körper an.

Ist es das letzte Mal, dass sie sich in diesen Rollen gesehen haben? Ask als Champion, Viggo als Herausforderer? Wird sich an diesem Sommertag am Walchsee die Situation umkehren? Zwei der drei Männer, die darüber entscheiden werden, haben wir gesehen – imd dem Dritten müssen sie abwehren, um ihr Schicksal respektvoll ausmachen zu können. Um ihrer Geschichte der letzten Monate eine würdevolles Ende zu verpassen.



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Die Musik Darragh Switzenbergs wird von den Lautsprechern über den Strand getragen. Schon nach wenigen Wochen ist das GFCW-Publikum konditioniert genug, um die Töne mit Buhrufen zu begleiten. Klare Sache: Switzenberg hatte es nicht drauf angelegt, Freunde im Publikum zu finden. Und den Reaktionen nach hat er auch keine. Er ist beim bevorstehenden Treffen der Außenseiter – nicht, was seine Erfolgschancen angeht, die sind nach zwei beeindruckend einfachen Siegen gegenüber Garrison Gaeta und Timo Schiller zweifelsfrei vorhanden. Aber er ist der Außenseiter, der die Harmonie zwischen Ask und Viggo stört, der die Möglichkeit eines fairen Rückmatches der beiden Kontrahenten von Heir To The Throne zunichtemacht. Statt einem Rückkampf gibt es nun ein 3-Way, einer der Kämpfe der chaotischen Art.

Wie wird sich Switzenberg darin schlagen? Kann er seine Dominanz auch gegen zwei Gegner gleichzeitig wahren?

Während wir diesen Gedanken nachhängen, macht sich im Publikum Überraschung und Ungeduld breit. Denn trotz der Musik, der bereits eine gute halbe Minute läuft, ist der Kanadier nirgends zu sehen. Die Zuschauer strecken ihre Hälse, um die ganze Rampe entlangblicken zu können. Bloß ist das niemand, so genau man auch schaut, so intensiv man jedne Zentimeter vor dem Vorhang taxiert.


Pete: „Ist das Taktik oder verhindert etwas Darraghs Auftritt?“


Auch Pete schließt sich jetzt den Suchenden an. Blick erst zum Vorhang, dann durchs Publikum, als wäre auch das ein möglicher Auftrittsweg für den Kanadier. Doch nichts. Er setzt schon wieder an, seine Verwirrung am Mikrofon auszudrücken, da beweist Sven einmal mehr, dass er der bessere der zwei Kommentatoren ist.

Er deutet aufs Wasser.

Dort nähert sich ein kleines, rotes Speedboat.

Das Wasser spritzt und schlägt Wellen angesichts des wilden Fahrstils, mit dem das hochmotorisierte Gefährt durch den sonst so idyllischen Walchensee pflügt. Als das Boot näherkommt, sind die Motorengeräusche so laut, dass selbst Switzenbergs Musik übertönt wird und noch der gemütlichste Zuschauer sich erschrocken umdreht und aufs Wasser schaut.

Auf dem Boot sitzt Switzenberg.

Er dreht den Motor noch einmal voll auf, dann steuert er die Küste des Walchensees an, einige Meter entfernt von dem Ort, an dem das Veranstaltungsgelände für Stranded beginnt. Klug positioniert in einer Sichtachse ist er dort, weiterhin auf dem Boot sitzend, so dass er von allen Fans betrachtet werden kann. Interessanterweise macht Darragh auch keinerlei Anstalten, vom Boot aufzustehen, auch wenn er bereits den Motor abgestellt hat. Stattdessen scheint er den Klang seines Entrance-Themes zu genießen; das aber nur für einige Momente, dann beginnt er herrisch in Richtung eines GFCW-Mitarbeiters zu winken. Dort junge Mann, als echter Backstagelurch jedem Wrestler gegenüber hündisch unterwürfig, läuft auch Switzenberg zu und fragt, was er zu erledigen gibt. Ein paar Worte wechseln hin und her, dann rennt der Mann in Richtung eines Technikkoffers, kramt ein Mikrofon heraus und bringt es zu Darragh. Dieser nimmt es ohne Augenkontakt und natürlich ohne jedes Dankeswort entgegen.


Darragh Switzenberg: „Ich fürchte, ihr alle wurdet genauso vor einigen Minuten vom seichten Geplapper zwischen Ask Skógur und Viggo gelangweilt wie ich, was? Bei so viel lahmer Harmonie, bei so viel Respekt zwischen einem Freak und einer Schlange, bekam ich erst Übelkeit und dann Lust, mir die Langeweile von der Seele zu fahren.“


Er klopft lächelnd auf das Chassis des kleinen Speedboats.


Darragh Switzenberg: „Aber das Gespräch zwischen Ask und Viggo hat mich nicht nur gelangweilt. Es hat mich auch aufgeregt. Es hat nämlich wieder einmal eine Falschannahme behandelt, welche die meisten Fans über diesen Sport haben und offenbar auch Viggo und Ask selbst. Und diese Falschannahme ist, dass du besonders erfolgreich sein kannst, wenn du es einfach willst. Wenn du leidenschaftlich bist. Wenn du alles gibst und noch ein bisschen mehr.“


Mit einem Seufzen senkt er das Mikrofon und steigt vom Speedboat in den Sand. Er beginnt langsam Richtung Veranstaltungsort zu gehen, während er dabei weiterspricht.


Darragh Switzenberg: „Ein Trope, der seit den Zeiten der Bibel, seit David und Goliath, ausgelutscht ist. Und letztlich ein Märchen ist. Im Wrestling kommt es nicht darauf an, ob du etwas richtig, richtig, richtig, richtig, richtig doll willst. Es kommt darauf an…“


Dramatische Pause, während er über die Bande hinwegsteigt, um durch das Publikum hindurch zum Ring zu laufen. Die Zuschauer, die über den unerwarteten Kontakt mit einem der Wrestler erfreut sind, werden auf Anweisung von Switzenberg durch die Security auf Abstand gehalten, so dass sie es keinesfalls wagen, ihre Hand nach dem Kanadier auszustrecken.


Darragh Switzenberg: „…ob du gut bist. Das ist und war schon immer das entscheidende Kriterium, sonst nichts. Und deswegen hat es mich so aufregt, dass Ask und Viggo sich mit Worten pushen wollen. Wenn sie angeben, dass sie den anderen nicht verschonen werden. Wenn Viggo meint, er hat eine große Chance und er ist bereit, dafür alles zu geben, um sie zu nutzen. Das ist alles nur Gerede, wie es in einem schlechten Drehbuch stehen würde. Aber worauf er wirklich, im Wrestling wie im Film, ankommt, das ist die Action. Dann sind alle Worte wertlos. Und dann…“


Er steigt über die zweite Absperrung, diesmal gelangt er dadurch vom Zuschauerbereich Richtung Ring-Area. Vor dem Squared Circle bleibt er stehen.


Darragh Switzenberg: „…wird eben deutlich, dass Viggo nicht so gut ist, wie er es gerne wäre. Er ist vielleicht leidenschaftlich, er will alles geben; aber alles bedeutet bei einem durchschnittlichen Kerl wie Viggo eben letztlich genau das: Durchschnitt. David gegen Goliath wird nicht zur Realität, wenn man es ernst ausspielt. Deswegen wird Viggos Traum heute nicht wahr werden. Und genauso wenig wird Ask Skógur ein weiteres Mal seinen Titel verteidigen können. Habt ihr diesen Schwachsinn gesehen, wie er sich vor einigen Wochen zurückgezogen hat, um in der Natur über seine Situation zu philosophieren? Um sich mental vorzubereiten?“


Der Mann mit den Hollywood-Verbindungen verzieht sein Gesicht zu einem abwerten Lächeln.


Darragh Switzenberg: „Das ist die Form von Monolog, die ein guter Lektor in einem Drehbuch konsequent wegstreicht; weil es ausgelutscht und schwach ist. Niemand wird besser dadurch, wenn er wie in einer Fantasy-Story einfach mal ganz fest darüber nachdenkt, wie man das große Böse schlagen kann. Man ist gut, wenn man die Fähigkeiten hat. Punkt. Aus. Und deswegen ist Viggo kein guter Wrestler, das sieht man auch im Vergleich seiner Ergebnisse mit den meinen. Ebenso ist Ask nicht so gut, wie ihr denkt. Das wird heute zu beweisen sein. Dann dürft ihr euch freuen…“


Er steigt über die Ringtreppe auf den Apron und setzt sich von außen auf das mittlere Seil.


Darragh Switzenberg: „…es gibt endlich weniger Langeweile in der Liga, wenn ich Champion bin. Denn wenn ich etwas erzähle, dann ist es kein Geplapper. Dann ist es die Wahrheit.“



Zum zweiten Mal in Folge und auch zum erst zweiten Mal insgesamt läuft Viggo bei einem PPV über die Rampe, um ein Titelmatch zu bestreiten. Wieder kommt er nicht als letzter, weil er nur Herausforderer und nicht Champion ist. Und wurmt ihn das? Das Gesicht lässt keine eindeutige Antwort zu.

Er lächelt zwar dem Publikum zu, welches ihn größtenteils positiv empfängt, doch in seine Miene sind aus Ernst und einer Form vorfreudiger Grimmigkeit zu sehen. Er schenkt Switzenberg, der im Ring wartet, keine Aufmerksamkeit außer einem abschätzigen Seitenblick – das ist aber noch mehr als Darragh es umgekehrt tut, denn dieser ignoriert Viggo völlig.

Einige Hände, die in Viggos Weg behalten werden, werden vom Londoner abgeklatscht, doch vor allem ist er auf den bevorstehenden Kampf fixiert. Darauf, die Niederlage in seiner Heimatstadt umzukehren, und diesmal als Champion den Ring zu verlassen.

Eine zweite Chance. Eine Chance ohne Heimvorteil.

Die zweite Chance wäre ein noch größerer Sieg.

Viggo slidet unter den Seilen hindurch in den Ring, wo Bob Taylor sofort Viggo und Switzenberg voneinander trennt. Doch bis auf ein wenig Trashtalk zeigt ohnehin keine der zwei Parteien Interesse daran, schon zu beginnen, bevor der dritte Mann kommt. Der wichtigste Mann, der mit dem Titel.



Jetzt reicht es aber auch.

Genug der Worte, genug der Anschuldigung.

Jetzt wird gekämpft.

Die Musik des Champions entfacht einen lautstarken Aufschrei an Jubelrufen aus dem Publikum. Ja, den guten, alten Ask mag man einfach – daran hat sich noch immer nichts geändert.

Recht flott kommt Ask somit auf die Stage gestürzt. Er schaut direkt durchs Publikum, mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Allerdings hält dieses Grinsen nicht all zu lang an, der Grund dafür ist bereits im Ring angekommen und heißt Darragh Switzenberg. Der ist heute der Feind. Der andere Mann im Ring – Viggo – ist lediglich sein Kontrahent. Wenn Ask den Intercontinental Championship behalten will, gilt es allerdings beide zu besiegen.

Unabhängig von Sympathien.

Ask hat den Gürtel um die Hüfte geschnallt und voller Ehrgeiz und Tatendrang läuft er nun auch direkt in Richtung Ring. Dabei klatscht er vereinzelt mit einigen Fans aus der GFCW Galaxy ab, verliert dabei aber nicht seinen Fokus, der noch immer auf den Ring gerichtet ist.


Pete: „Okay, das dürfte wahrlich eine große Herausforderung für Ask werden. Vermutlich die größte, der er in seinem Title Run bisher gegenüberstand. Denn heute muss er seinen Titel nicht nur gegen einen anderen Wrestler aufs Spiel setzen, sondern gleich gegen zwei.“

Sven: „Und… er muss nicht mal gepinnt werden um ihn zu verlieren.“

Pete: „Vollkommen richtig. Und als wäre das noch nicht übel genug, ist einer seiner Gegner, Darragh Switzenberg, auch komplett unberechenbar. Das wird alles andere als leicht, aber Ask hat auch schon andere Herausforderungen gepackt.“


Ask hat den Ring erreicht. Er slidet direkt in diesen hinein und sofort geht er provokant auf Switzenberg zu. Er nimmt sich den Titel ab und streckt ihn demonstrativ vor Darragh in die Luft, mit einem Blick, der verdeutlicht, dass Ask es kaum abwarten kann, Switzenberg in die Finger zu kriegen.

An Viggo läuft Ask auch vorbei, diesen nickt er einmal mehr anerkennend zu, bevor sich Ask noch einmal auf einen Turnbuckle begibt, um auch dort den Titel noch einmal in die Luft zu strecken. Erneut jubeln die Fans laut auf für den Intercontinental Champion.

Er steigt wieder ab und begibt sich nun vor seine beiden heutigen Gegner. Und damit dürfte alles gesagt sein.

Das Match kann beginnen.


GFCW Intercontinental Titlematch

3 Way Dance:

Ask Skogur (c) vs. Viggo vs. Darragh Switzenberg

Referee: Bob Taylor


Skógur.

Switzenberg.

Viggo.


Drei Namen, drei Geschichten, die zu diesem Aufeinandertreffen geführt haben. Monate des Vorspiels, der Intrigen und der Gewalt münden am heutigen Tag darin, dass sich das Trio auf der Matte begegnet. Abwartend, denn auf wenige Sekunden kommt es nach dem langen Warten nicht mehr an, umkreisen sich die Athleten zwischen den Seilen. Bob Taylor, der als Ringrichter die undankbare Aufgabe hat, gleich drei Kämpfer im Zaum zu halten, hält sich im Hintergrund und zieht sich in die Ecke zurück, die von Ask und seinen Herausforderern zunächst vakant gelassen wird.

Wer macht den ersten Schritt? Zunächst einmal bleiben die Drei auf der Matte stehen, ein jeder vor einer Ringecke. Die Blicke gehen hin und her. Ask blickt Viggo an, stummer Respekt spricht aus den Augen des Champions. Dann wandern Skógurs Augen weiter zu Switzenberg und die Miene verzieht sich, Verärgerung wird zur dominierenden Farbe in der Mimik des Schweden. Den Kanadier nur anzublicken, beschwört die Erinnerung an die Schmerzen hinauf, die Ask vor zwei Wochen erleiden musste, ehe Viggo ihn rettete. Mit Geringschätzung, die Lippen zum Ansatz eines Grinsens geformt, wendet sich Darragh ab. Lässt seinerseits den Blick wandern, ignoriert Taylor auf dem Weg und kommt zu Viggo. Der Engländer hält die Mimik starr, senkt nicht die Augen, zeigt keine Unterwürfigkeit. Darragh schüttelt, gepackt von Verachtung, mit dem Kopf. Dann nimmt er die Hände hoch und wirft sie zu einer gelangweilten Geste von sich. Im nächsten Augenblick wirbelt der kräftige Körper des Kanadiers herum, er tritt auf den Apron und springt nach draußen.

Verwirrung bei Ask und Viggo als Darragh vor dem Squared Circle zu stehen kommt. Der Flüchtige verschränkt die Arme vor der Brust, legt lächelnd den Kopf schief und nickt seinen Gegnern zu. Sollen sie den Kopf doch unter sich ausmachen. Zunächst. Er hingegen, so verkauft es zumindest die gönnerische Miene Switzenbergs, hält sich vornehm zurück. Pfiffe ob dieser feigen Taktik fegen aus den Mündern der Zuschauer über den Strand des Walchsees. Viggo und Ask wenden einander die Köpfe zu, beide irritiert. Sollen sie die Einladung Darraghs annehmen und zunächst zu zweit beginnen?

Aber dann schütteln sie wie auf ein unsichtbares Signal hin mit dem Kopf – das Duo ist zu erfahren, um nicht den Plan zu durchschauen, der hinter Switzenbergs Vorgehen steckt: Es geht dem Kanadier nicht darum, anderen die Bühne zu überlassen. Sondern darum, sich dem Kampf zu entziehen, bis andere die Drecksarbeit gemacht haben und im Ring nichts mehr bleibt außer ein bestelltes Feld, welches Switzenberg abarbeiten müsste. Damit, so verständigen sich Viggo und Ask tonlos, lassen sie Darragh nicht durchkommt. Gleichzeitig, auf den Augenblick synchronisiert, rollen sich Ask und Viggo aus dem Ring, ein jeder auf einer Seite, so dass Switzenberg zwischen ihnen eingekesselt ist. Dann läuft das Duo an. Switzenbergs Lächeln wird grimmig, er schaut nach vorn und hinten, um die Gelegenheiten zum Entkommen durchzugehen. Die Seiten sind versperrt, also bleiben die Möglichkeiten: Zurück in den Ring oder über die Absperrung auf den Sand, zwischen die Zuschauer auf den Stehplätzen. Switzenberg braucht einen Moment, um die Möglichkeiten durchzugehen, erst als seine Gegner drohend näherkommen, trifft er eine Entscheidung. Er entzieht sich dem Angriff, indem er über die Absperrung springt. Die Zuschauer gehen zur Seite, strecken aber sofort aufregt die Hände aus, um dem Athleten, der unerwartet nahe kommt, ganz nah zu sein. Darragh hat jedoch weder Interesse an High Fives, noch an einer sonstigen Kenntnisnahe des Publikums, er will nur Abstand zu Viggo und Ask gewinnen. Der Schwede und der Engländer überspringen ebenfalls die Absperrung, werden deutlich freundlicher und mit hörbarem Jubel empfangen. Sie bahnen sich einen Weg zwischen den Fans, deren Mitte sich teilt wie einst das Meer, auf Darragh Switzenberg zu. Dieser flieht mittlerweile in Richtung der Tribünen, die hinter den Stehplätzen aufragen. Doch als ein Schulterblick ihm zeigt, wie nah die Verfolger bereits gekommen sind, ändert er seine Taktik. Switzenberg dreht sich um, bis er Viggo, der als Erster ankommt, direkt in die Augen sehen kann. Dann nimmt Darragh seinerseits Tempo auf, läuft mit zur Lariat ausgestreckten Arm auf Viggo zu, um den Engländer kalt zu erwischen. Aber Viggo kann sich auf seine Reaktionsschnelligkeit und Wendigkeit verlassen, er taucht im letzten möglichen Moment unter dem Angriff weg, die Lariat Switzenbergs geht in die Luft. Als der Kanadier überrascht Luft aufstößt und sich umdreht, ist Viggo schon wieder, setzt den ersten Punch in diesem Match. Er trifft Switzenberg an der Brust und dieser wird nach hinten geschleudert. Wieder müssen die Fans zur Seite.

Viggo geht hinterher, will weitere Schläge setzen. Aber Darragh nutzt die ungewollte Nähe zum Publikum nun als taktisches Element. Er zieht einen ahnungslosen Zuschauer im „Morbeus“-Shirt als Schild vor sich. Der Mann sieht, mit vor Schreck geweiteten Augen, schon Viggos Faust auf sich zukommen, und ist endlos erleichtert, als der Engländer Zentimeter vor dem Einschlag noch abbremsen kann. Switzenbergs Taktik mit dem menschlichen Schild ist aufgegangen. Aus der Deckung heraus landet er einen Faustschlag gegen Viggo, so dass dieser herumwirbelt. Dann stürmt der Hollywood-Star heran und bringt Viggo mit einem Knee Clip in die Kniekehle zu Boden. Mit einem freud- und charmelosen Grinsen feiert Switzenberg den aus seiner Sicht gelungenen Beginn, doch dann bleibt ihm jede Freude im Hals stecken. Denn nun hat auch Ask, der zuvor durch allzu aufgeregte Fans aufgehalten wurde, zu den Kämpfenden aufgeschlossen. Skógur springt ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit heran und erwischt Switzenberg mit einer Clothesline. Der Kanadier geht zu Boden, der Sturz auf Sand mag zwar sanft ausfallen, der Treffer des Schweden indes war es nicht. Skógur geht nun zu Viggo, „weckt“ seinen Kurzzeit-Kumpel mit einem Abklatschen auf der Schulter auf und hilft ihm auf die Beine. Dann wird deutlich, was Ask mit dieser unerwarteten Hilfe beabsichtigt: Er weist Viggo an, einen Arm Switzenbergs zu nehmen, den anderen umgreift Skógur selbst. Gemeinsam ziehen sie den Gegner auf die Beine und führen in Richtung Absperrung und damit letztlich auch Richtung Ring.

Zunächst geht Darragh ohne Widerstand mit, täuscht Benommenheit vor. Doch als die Absperrung nahe kommt, wird Switzenbergs Spiel als ebensolches enthüllt; er nutzt das Gewicht seines Körpers, macht sich schwer und steif und zieht über seine festgehaltenen Arme Ask und Viggo zu sich heran, nur um sie im nächsten Augenblick wegzustoßen. Beide lösen den Griff und gehen zu Boden. Switzenberg steht nun über ihnen. Zunächst greift er sich Ask Skógur, packt ihn am Nacken, holt ihn kurz auf die Beine, nur um ihn dann mit Schwung Richtung Publikum zu schleudern. Im letzten Augenblick gelingt es einigen Sicherheitsmännern, die Zuschauer an der Stelle zum Weggang zu bewegen, bevor Skógur landet.

Nachdem er sich Ask entledigt hat, visiert Switzenberg Viggo an. Er hebt den Engländer, der mit rund 90 Kilogramm das Leichtgewicht in diesem Aufeinandertreffen ist, ohne Probleme auf die Beine. Dann wirft er sich Viggos Arm um den Nacken und hebt ihn kurz vor der Absperrung hoch in die Luft. Hält ihn dort, mehr als Showcase denn aus nachvollziehbaren Gründen, lange, lässt ihn über seinem Kopf wie eine Kerze stehen. Dann wirft er Viggo mit einem Suplex über die Absperrung zurück in den Ringbereich, wo es festen Boden statt Sand und damit einen schmerzhaften Aufprall für Viggo gibt. Der Engländer bleibt ächzend liegen und biegt den Rücken durch, während er nach Luft schnappt.

Grinsend steigt Switzenberg über die Absperrung, wischt sich die Hände an der Hose ab, als habe er eine schmutzige Aufgabe erledigt und greift dann direkt wieder nach Viggo. Diesmal geht der Griff, noch schmerzhafter, in die Haare. An den wilden braunen Strähnen zwingt er Viggo hoch, dann umfasst er einen Arm Viggos und schleudert ihn mit einem Irish Whip von sich. Aus vollem Lauf kollidiert Viggo von außen mit dem Apron, die harte Kante bohrt sich in den Rücken. Viggo fällt auf die Knie. Buhrufe gehen über den Strand als Darragh siegesgewiss zwei Arme in die Luft reckt und dann einen Arm an Viggos Hals setzt, um ihn zurück in die Vertikale zu zwingen. Aber Darragh hat die Rechnung ohne Ask Skógur gemacht. Begleitet von lauten Jubelbekundungen springt der Champion über die Bande und greift sich Darragh als dieser gerade Viggo in seiner Gewalt hat. Überrascht lässt Switzenberg den Engländer fallen und will sich umdrehen zu seinem neuen Gegenspieler, aber dieser ist schneller und mit Wut ausgestattet. Er landet mehrere Treffen gegen Switzenberg, den letzten mit dem Knie im Magen. Darragh beugt sich getroffen nach vorn über, erbarmungslos schlägt ihm Ask einen Ellbogen in den Nacken.

Aber Ask lässt Switzenberg nicht zur Erholung auf den Boden gleiten, sondern hält ihn auf den Beinen. Schwankend und benommen steht Darragh da, hat keinen Überblick, wo sein Gegner überhaupt ist. Er sieht – oder besser: spürt – ihn erst wieder als ein harter Einschlag kommt und der Kanadier wie ein Stein zu Boden fällt.

BJÖRNSMACK!

Jubel bei Stranded, einer der zwei Fan-Favoriten ist jetzt obenauf. Und der Zweite? Der kommt gerade wieder auf die Beine. Viggo und Ask stehen da und blicken sich an. Zu ihren Füßen der von Skógur gefällte Switzenberg. Erwartungsvolle Spannung ist bei den Zuschauern ebenso wie bei Pete und Sven zu spüren. In den Blicken, die Viggo und Ask einander schenken, steckt mehr als nur der Umstand, dass sie hier um den gleichen Titel kämpfen.

Die Blicke erzählen eine Geschichte von Verrat und Versöhnung.

Monatelang ging es auf einer emotionalen Achterbahn hin und her, jahrelang, wenn man die alte Feindschaft mitzählt, die Viggo als willfähriger Gehilfe Holly Hutchersons forciert hatte. Und nun? Nun respektieren sich Viggo und Ask. Aber nichtsdestotrotz sind sie eins in diesem Match: Gegner. Es können nicht zwei gewinnen, auch wenn sie einen gemeinsamen Feind haben. Also werden die Blicke, die sie einander schenken, bald von einem stummen Nicken begleitet. Sie verständigen sich darauf, dass es jetzt so weit ist. So weit, den Kampf fortzuführen, den sie bei Heir To The Throne begonnen hatten.

Gleichzeitig rollt sich das Duo in den Ring, kommt auf die Beine. Sie umkreisen einander auf der Matte, während das Publikum erwartungsvoll jubelt und applaudiert. Auch wenn die Gesichter der Kontrahenten angespannt sind, so liegt doch auch Vorfreude in ihren Blicken. Und letztlich ist es so weit, wie auf ein unsichtbares Kommando hin, stürmen sie erstmals in diesem Match aufeinander zu. Umhaken sich zu einem Lock-Up. Es geht hin und her, keiner schenkt dem anderen was. Beide sind vom Gewicht fast identisch, auch in Sachen Kraft scheint es ausgeglichen. Trotzdem gelingt es dem Schweden, Viggo langsam, aber stetig Richtung Ringecke zu drücken. Just, als es aussieht, als gewänne Viggo den Lock-Up, kann sich Viggo auf seine Athletik verlassen. Er drückt sich mit dem Bein von der Ringecke ab und nimmt den Schwung mit, um Ask zu Boden zu schicken. Der Schwede löst den Lock-Up, steht aber sofort wieder auf. Wieder umkreisen sie sich, wieder ist alles ausgeglichen.

Und dann beendet Darragh Switzenberg das spannende, respektvolle Miteinander der Zwei. Von draußen angelt er nach den Füßen Skógurs, als er sie zu packen bekommt, zieht er einmal kräftig und holt Skógur damit aus dem Ring. Er lässt den aufgrund seiner Überraschung wehrlosen Skógur auf die Überrandung vor dem Geviert segeln und setzt mit ein paar Tritten an den Oberkörper nach.

Dann slidet Switzenberg selbst in den Ring und steht Viggo gegenüber. Das Umkreisen dieser Zwei ist in keinster Weise vergleichbar mit dem, was wir zuvor sahen. Statt Respekt, regiert hier der Hass. Statt Abwarten ist Aggressivität angesagt. Beide stürmen sofort aufeinander zu, versuchen einen Schlag zu setzen. Viggo gelingt es, unter Switzenbergs Angriff durchzutauchen, in die gegenüberliegenden Seile zu federn und Schwung aufzunehmen. Doch bevor er sich zu einem Angriff bereit machen kann, erwartet ihn das ausgestreckte Bein Switzenbergs.

Big Boot!

Durch das Tempo, welches Viggo draufhatte, trifft der Tritt noch härter als sowieso. Viggo geht sofort zu Boden, unkoordiniert als wäre er ausgeknipst. Er bleibt auf der Matte liegen, sofort ist Darragh über ihm und macht sich an ihm zu schaffen, will ihn wieder hochziehen. Doch da sieht Switzenberg aus den Augenwinkeln, dass sich Ask Skógur auf den Apron zieht und im Begriff ist, wieder in das Match einzusteigen. Der Kanadier beweist Übersicht, lässt von Viggo ab und rennt auf Ask zu.

Big Boot!

Der getroffene Ask fällt erst mit dem Rücken auf den Apron, dann rollt er herunter und landet wieder dort, wo er herkam: Vor dem Ring. Er überlasst damit unfreiwillig das Feld Switzenberg, der schon wieder bei Viggo ist. Der Kanadier packt den Engländer an den Haaren und beginnt, ihn auf die Beine zu zwingen. Zunächst macht Viggo das brav macht, dann jedoch geht ein Impuls durch seinen Körper, er macht eine geschickte Körpertäuschung, eine Gewichtsverlagerung. Und rollt Switzenberg ein!

Small Package!

EINS…

ZWEI…

KICK-OUT!

Der Schreck steht Switzenberg ins Gesicht geschrieben als er sich nach dem Last Minute-Kickout in die Ringecke flüchtet und wieder hochzieht. Beinahe hätte sein Gegner ihn hier mit einem Upset überrumpelt. Darragh wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht, seine Mimik wird von Überraschung zu Ärger.

Das lässt er nicht mit sich machen.

So überrumpelt zu werden, lässt er nicht zu.

Switzenberg strafft einmal die Schultern und stürmt dann auf Viggo zu, der selbst nach seinem Pinversuch gerade erst wieder hochkommt. Im nächsten Augenblick wird schon mit einem Bodycheck erwischt und schafft es gerade noch, auf den Beinen zu bleiben. Statt zu Boden zu gehen, stolpert er durch die Wucht des Aufschlags nach vorn und landet in der Ringecke, mit seiner Brust schlägt er aufs Polster. Erst dadurch wird sein Lauf gebremst, er kann sich festhalten und dreht sich langsam, so dass er mit dem Rücken am Polster steht. Doch da bleibt er nicht lange, denn Switzenberg ist schon wieder da und beginnt, wild auf Viggo einzuschlagen. Bei jedem Treffer sackt Viggo etwas mehr zusammen, bald steht er nicht mehr vor dem Polster, sondern rutscht an der Ringecke herunter, bis er auf der Matte sitzt. Switzenberg wechselt nun von Schlägen zu Tritten, mit denen er Viggo in der Ringecke fixiert. Der Ausdruck in Viggos Augen, sofern es der Kamera mal gelingt, ihn hinter dem Körper Switzenbergs einzufangen, wird immer glasiger, viel Geist scheint in ihm nicht mehr anwesend zu sein.

Erst nach einem Dutzend von Tritten lässt Switzenberg von Viggo ab, erst dann hat er seine Wut ausreichend gestillt. Darragh reißt eine Faust in die Luft und lässt einen Schrei von sich, der gleichermaßen die Wut über Viggo wie auch seine Siegesgewissheit ausdrückt. Er steht in der Mitte der Matte, wohingegen sein Gegner geschlagen zu seinen Füßen liegt. In seiner Freude vergisst Switzenberg jedoch das Wesentliche eines 3-Ways: Man muss jederzeit mit allem rechnen. Und so ist es Ask Skógur, der dem Kanadier die Feier versaut. Sobald er sich vom Big Boot erholt hatte, war der Schwede wieder auf die Beine gekommen und nun slidet er unter dem untersten Seil durch. Kommt hinter Darragh Switzenberg zum Stehen. Dieser merkt an den Fanreaktionen, dass etwas nicht stimmt, sein Lächeln versiegt und er dreht sich langsam um. Was er erblickt, ist die kampfeslustige Miene des Intercontinental-Champions. Bevor Darragh einen Arm zur Abwehr hochbekommt, trifft ihn bereits der erste Strike Skógurs. Dann der zweite, der dritte, der vierte. Unter lautem Jubel wird Switzenberg in die Seile gedrängt, hat im Moment keine Möglichkeit zur Abwehr. Skógur baut auf dem Momentum auf, welches er erlangt hat. Er wirbelt Switzenberg herum, nimmt dann kurzen Anlauf und setzt seinen Bicycle-Kick gegen Switzenbergs Hinterkopf.

TIMBER!

Darragh fällt nach vorne, aber nicht auf die Matte, da er von den Seilen gebremst wird. Die elastische Ringbegrenzung schickt Switzenberg gegen dessen Willen zurück in die Vertikale, so dass er direkt auf den lauernden Skógur zustolpert. Und dieser reagiert mit der Routine, die er sich in den letzten Jahren in der GFCW angeeignet hat und trifft die genau richtige Entscheidung. Er fackelt nicht lange, sondern packt sich Switzenberg. Ignoriert in großer Kraftanstrengung, dass es fast 120 Kilo sind, die er zu stemmen hat. Und zieht Switzenberg in die Luft.

Michinoku Driver!

EINS…

ZWEI…

KICKOUT!

Ein kollektives „Oooh!“ aus dem Publikum, auch Ask schüttelt enttäuscht mit dem Kopf. Seine schöne Serie wäre fast mit dem Sieg gekrönt wurden. Aber kurz vor Drei hatte Switzenberg die Schulter hochbekommen. Und nun muss Ask auch noch zusehen, wie sich seine „Beute“ handlungsschnell aus dem Ring rollt und erst einmal draußen liegen bleibt, um ein Zeitfenster zur Erholung zu nutzen. Ask stemmt sich wieder auf die Beine und ist im Begriff, Darragh nach draußen zu folgen. Aber gerade, als er das umsetzen will, kommt auch Viggo auf die Beine.

Ask dreht sich um und geht auf Viggo zu.

Jetzt können sie fortführen, was vor einigen Minuten durch Switzenberg zerstört wurde. Was sie im Gespräch vor dem Match bereits angekündigt hatten: Ein Duell zwischen ihnen beiden, bei welchem der neue oder alte Intercontinental-Champion gekürt wird.

Das Duo geht aufeinander zu, es sieht kurz nach einem Lock-Up, doch dann Ask nach Viggos ausgestrecktem Arm und dreht ihn auf den Rücken des Engländers. Schmerzverzerrtes Gesicht bei Viggo, alsbald besinnt er sich jedoch auf seine Wendigkeit, vollführt eine schnelle Verlagerung des Körpergewichts gefolgt von einer Rolle; dadurch gelingt es ihm, den Griff umzudrehen, nun hat er Asks Arm verdreht. Er schafft es, den Schweden dadurch auf die Knie zu zwingen. Als die Position erreicht ist, lässt Viggo Asks Arm los, lässt ihn auf den Knien und rennt in die Ringseile. Nun Schwung mit.

Shining Wizard!

Er trifft Skógur mit einem lauten, schmatzenden Geräusch im Gesicht, der Champion fällt ungebremst auf die Matte und bleibt mit geschlossenen Augen liegen, der Körper ist verdreht. Viggo packt Ask und platziert ihn so, dass dessen Schultern auf der Matte liegen.

Wirft sich auf ihn.

Die Zuschauer zählen mit.

EINS…

ZWEI…

KICKOUT!

Ein Aufstöhnen bei den Zuschauern, bei den Ask-Fans aus Erleichterung, bei den neutralen Zuschauern als Reaktion auf das denkbar knappe Resultat. Aber der Ringrichter macht deutlich: Das war noch bei Zwei, Ask Skógur bleibt Champion. Der Mann aus dem Wald beweist auch heute wieder enorme Nehmerqualitäten, ist weiterhin im Kampf.

Ein enttäuschter Schlag auf die Matte, dann besinnt sich Viggo, dass Frust keine gute Triebfeder ist und schüttelt die Enttäuschung über den verpassten Sieg ab. Er greift nach den Schultern Skógurs und beginnt, den Champion auf die Beine zu ziehen. Skógur, der zur Erholung gerne noch liegen geblieben wäre, kommt schwankend auf die Füße, wirft etwas orientierungslos. Und so bekommt er gar nicht mit, dass Viggo schon wieder in die Seile läuft. Doch diesmal ist Ask zu aufrecht für einen zweiten Shining Wizard, also entscheidet sich der junge Mann aus London im Laufen um.

Running Dropkick gegen Asks Brust.

Der Champion wird nach hinten geschleudert, sein Fall kann nur durch die Ringseile gebremst werden, in die er sich wie ein Boxer in der Defensive krallt. Er steht vor den Seilen und kämpft nach dem schweren Einschlag auf die Brust mit der Luft, nachdem selbige aus den Lungen gepresst wurde. Gierig, mit geöffnetem Mund, saugt er Luft ein, um wieder zu Atem zu kommen. Aber Viggo setzt um, was er zuvor gesagt hatte: Sie schenken sich hier nichts. Viggo will den Titel, egal ob er Switzenberg oder Ask dafür pinnen muss. Der gegenseitige Respekt, die aufkeimende Freundschaft; das alles zählt nichts, wenn es hier um den Intercontinental-Titel geht, den zweitwichtigsten Singles-Titel in der über zwanzigjährigen Geschichte von German Fantasy Championship Wrestling.

Ein drittes Mal läuft Viggo an. Diesmal will er fortführen, was ihm eben knapp nicht gelungen ist und Ask über die Seile nach draußen befördert. Dafür streckt er im Laufen seinen Arm zu einer Clothesline aus. Doch Ask, der in den Seilen hängt, ist nicht so am Ende wie von Viggo angenommen, denn es gelingt ihm, unter der Clothesline hindurchzutauchen. Gleichzeitig zieht er die Schulter hoch als Viggo über ihm ist, befördert ihn so mit einem Back Body Drop über sich. Plötzlich ist es Viggo, der über die Seile fliegt.

Aber Viggo kann sich an den Seilen festhalten.

Statt nach draußen geht es für Viggo auf den Apron. Schnell findet er die Balance wieder, nachdem er den wortwörtlichen Absturz hier verhindern konnte. Ask dreht sich Richtung Apron um und ist überrascht, Viggo unversehrt vorzufinden. Mehr aus Reflex denn taktisch geplant schlägt er nach dem Engländer, doch dieser wehrt den Schlag ab. Stattdessen bekommt er Ask zu packen. Dann nutzt er eine Position auf dem Apron; er springt, während er Ask festhält, vom Apron runter und landet vor dem Ring. Durch diese Bewegung wird Ask mit dem Hals voran auf das oberste Ringseil gezogen.

Wieder schnappt Ask nach Luft, diesmal noch heftiger als zuvor, sein Atemweg wurde durch den Kontakt mit dem Seil auf denkbar unschöne Wiese abgeschnitten. Unterdessen slidet Viggo in seinem Rücken wieder in den Rücken. Er packt Ask an der Schulter und am Arm. Dann irish-whipt er Ask Skógur, so dass dieser wuchtig mit dem Rücken voran ans Ringpolster fliegt. Viggo nimmt – ein bekanntes Muster in den letzten Szenen – wieder Anlauf und rennt auf Ask zu, der mit dem Rücken noch in die Ringecke gepresst ist. Doch im letzten Augenblick stößt sich Ask von dort ab, dreht seinen Körper ein Stück, so dass er mit der Schulter voran den heraneilenden Viggo empfängt.

Shoulderblock. Viggo geht zu Boden.

Durch den Schwung macht Viggo eine Rolle rückwärts, dann kommt er wieder hoch, tappt unsicher über die Matte. Ask unterdessen drückt sich hoch und steht katzengrazil auf dem mittleren Ringseil. Er wartet genau passend ab, bis Viggo frontal vor ihm steht und sich aufrichtet. Dann springt Ask Skógur ab. Im Flug macht er eine Rolle vorwärts und greift nach Viggos Hals, durch diese Bewegung zieht er den Engländer auf schmerzhafte Weise auf die Matte.

Call of the Wild!
(Blockbuster)

Viggo ist auf der Matte, die Zuschauer, die nicht ohnehin einen Stehplatz haben, stehen von ihren Sitzen auf – sie erwarten, dass Ask jetzt den Pin ansetzt. Doch zu ihrer Überraschung versucht der Schwede keinen Pinfall. Stattdessen positioniert er sich hinter dem liegenden Viggo, gibt ihm mit aufgepeitschtem Ausdruck und durch Handbewegungen den „Befehl“, er soll wieder aufstehen. Langsam kämpft sich Viggo auf die Beine, ist noch orientierungslos. Und wird erbarmungslos in dieser Situation von Ask Skógur gepackt.

DEER DRIVER!

Das muss es gewesen sein. Jetzt stürmen die Fans, die vorher aufgestanden waren, direkt zur Absperrung, um die Entscheidung aus nächster Nähe zu stehen. „Team Ask“ ist bester Laune und hebt schon die Arme zur Titelverteidigung. Und nur noch drei Schläge des Referees auf die Matte trennen Ask davon.

Er legt sich auf Viggo.

EINS…

ZWEI…

Switzenberg zieht Ask aus dem Ring.

Zwar schlägt der Ringrichter diesmal zum dritten Mal auf die Matte, aber Ask Skógur liegt dank des Eingriffs des Kanadiers nicht mehr auf Viggo – ergo ist den Regeln des Wrestlingssports nach kein korrekter Pinfall. Die Ask-Sympathisanten im Publikum schlagen sich enttäuscht die Hände vors Gesicht, raufen sich die Haare und klatschen voller Ärger an die Absperrung. Und für Idol wird er noch schlimmer. Draußen macht sich Darragh Switzenberg über sein Opfer her, prügelt auf Ask ein, den er aus dem Ring gezogen und dann einfach auf den Boden hatte fallen lassen.

Nun packt er Ask, dreht dessen Arme auf den Rücken, so dass er keine Abwehrmöglichkeit mehr hat, und schiebt ihn dann Bauch und Brust voran gegen die Ringtreppe. Das Blech, das zum Ring emporführt, wird durch den unfreiwilligen Einschlag Skógurs davongeschleudert, Skógur fällt zu Boden. Doch noch immer ist Switzenberg an ihm dran. Er zieht Ask als Beweis seiner Körperkraft mit Leichtigkeit auf die Füße und hebt ihn sich auf die Schultern. Switzenberg betrachtet den in Absenz der Ringtreppe von außen freiliegenden Ringpfosten. Kurz positioniert er Ask auf den Schultern richtig, wobei „richtig“ in diesem Zusammenhang „mit dem Kopf voran“ heißt, dann rennt Switzenberg Richtung Pfosten.

Er will Ask mit dem Kopf gegen das Metall stoßen.

Baseball Slide von Viggo!

Aus dem Ring kommt der Retter in der Not. Einen halben Meter vor einem schrecklichen Kontakt Skógurs mit dem Ringpfosten ist Viggo da und rammt seine Füße an die Brust Switzenbergs. Darragh wird nach hinten geschleudert. Dabei lässt er Skógur fallen, der zwar nicht sanft landet, aber noch immer deutlicher sanfter als er es getan hätten, wäre Switzenbergs Plan aufgegangen. Denn so fällt Skógur auf Switzenberg. Dieser stößt den Schweden wütend von sich und rappelt sich innerhalb von Sekunden auf. Doch diese Sekunden waren für Viggo, der sich vom Deer Driver weitgehend erholt hat, schon genug, um die nächste Phase seines Plans einzuleiten.

Viggo steht auf dem obersten Seil. Er visiert Darragh an.

Switzenberg nimmt die Arme hoch. Teils zum Schutz, teil als Protest, um Viggo von so einer selbstmörderischen, für Darragh aber zweifelsfrei auch zerstörerischen Aktion abzubringen. Aber Viggos Miene bleibt hart. Für Darragh Switzenberg, der einst sein Vorbild und Gebieter war, ist in den Gedanken des Londoners nur noch Hass und Verachtung übrig. Und so stellt sich Viggo in voller Größe auf dem Top Rope auf. Mit einem Kampfschrei deutet er auf Switzenberg.

Die Zuschauer rund um den Ring und auf den Tribünen haben ein „Holy Shit!“ schon auf den Lippen und die Handys im Anschlag, um den High Risk Move Viggos für immer auf Band zu haben. Und dann ist es so weit. Viggo holt noch einmal tief Luft. Dann stößt er sich mit dem Willen zum Kampf und ohne Rücksicht auf sich selbst von den Seilen ab. Fliegt über dem Ring nach draußen, wo Switzenberg mit ausgebreiteten Armen steht.

Flying Crossbody!

Switzenberg fängt ihn auf.

Die Zuschauer können es nicht fassen. Viggo, mit 91 Kilogramm auch kein komplettes Leichtgewicht, nutzt das Top Rope um aus dem Ring zu springen, doch trotz dieser mehreren Meter Höhe und dem damit verbundenen Tempo, bleibt Switzenberg einfach stehen. Er macht zwar einen Schritt nach hinten, doch hält Viggo im Flug fest. Lädt ihn sich wie einen nassen, mannschweren Sack auf die Schulter. Es ist, als würde für ihn die Formel Kraft = Masse + Beschleunigung, als würde die Physik an sich, für ihn nicht gelten. Und manch Fan, der das Holy Shit für Viggos wagnisreichen Move schon auf den Lippen hatte, nickt nun selbst für den Unsympathen Switzenberg anerkennend. Was für eine Kraftdemonstration vom 120 Kilo-Mann.

Viggo zappelt auf Switzenbergs Schultern. Doch jetzt lässt sich Darragh die Beute nicht mehr nehmen, im Stile eines Strongman läuft er mit Viggo ein Stück um den Ring. Dann packt er sich den Engländer.

Und wirft ihn über die Absperrung in den Zuschauerbereich.

Viggo landet nicht im Sand, sondern auf der metallenen Rampe, die sichere Zugangswege ermöglichen soll, die ihn nun aber denkbar schmerzhaft empfängt. Mit durchgedrücktem Rücken und nach Luft japsend bleibt Viggo draußen liegen. War es das für ihn in diesem Match. Switzenberg hat alles dafür getan, den schwersten Schaden anzurichten. Sobald Viggo aus dem Spiel ist, wendet sich Darragh Ask Skógur zu; er hatte bislang nichts zu verschenken und nun noch weniger. Zwar mag Ask eben Darraghs Zorn durch Viggos Rettung entkommen sein, doch nun ist der Schutzengel des Waldmenschen ausgeknockt.

Switzenberg zieht Ask am Hals auf die Beine zurück und wirft ihn erst mit dem Rücken voran von draußen gegen Apron, dann zieht er ihn ein zweites Mal hoch und schiebt ihn auf die Matte zurück. Switzenberg slidet hinterher.

Skógur robbt über die Matte, um von Darragh wegzukommen. Doch der Kanadier ist weiter hinter ihm. Greift mit seinen riesigen Armen nach Ask, sie legen sich um die Hüfte des Schweden.

GERMAN SUPLEX!

In die Brücke.

EINS…

ZWEI…

Ask kommt raus!

Darragh verdreht genervt die Augen und schüttelt mit dem Kopf. Das kann doch nicht wahr sein. Wo der Kampf für Viggo und Ask ein interessantes Kräftemessen ist, will er einfach nur schnell zum Ziel kommen. Einfach nur seine Belohnung. Beweisen, dass er der Beste ist. Oder spielt da angesichts seines Gewichts auch der Faktor Kondition eine Rolle?

Jedenfalls lässt er Ask keine Sekunde zum Ausruhen. Er zieht ihn direkt wieder hoch. Hebt ihn in die Luft. Aber er dreht Skógur in die Luft, so dass dieser mit dem Kopf nach unten hängt. Und legt ihn sich auf den Rücken.

Der Ansatz zum Vertebreaker.

Switzenberg gönnt sich ein paar Sekunden, um siegessicher und mit Verachtung für „Team Ask“ in die Zuschauer zu schauen. Bisher war gegen seinen Finisher in der GFCW kein Gegenmittel gewachsen. Switzenberg ist bereit, die Aktion durchzuziehen, untermalt das mit einem martialischen Ruf. Dann aber wendet sich die Stimme, aus Vorfreude wird Erschrecken.

Ask kontert den Vertebreaker!

Small Package!

Eins…

Zwei…

KICKOUT!

Diesmal ist es Darragh, der Ask die Tour versaut und im letzten Moment rauskommt. Aber Ask hat keine Zeit, sich darüber zu ärgern, denn beide Athleten kommen gleichzeitig auf die Beine. Sofort fliegen die Fäuste, es gilt reine Offensive, keiner verwendet groß Aufwand darin, den anderen abzuwehren. Und so finden einige harte Treffer ins Ziel. Zwar legt Darragh mehr Kraft in seine Schläge, doch der kleinere und flinkere Skógur hat die bessere Schlagfrequenz. Und so setzt er sich zur Freude der Fans in diesem kleinen Duell durch, im Stile eines Boxers drängt er Switzenberg in die Ringecke. Dort wird der Kanadier von den Punches Skógurs eingekesselt. Aber dann gelingt Switzenberg der Rückschlag. Als Skógur auf ihn zukommt, dreht sich sein 120 Kilo-Körper plötzlich mit ungeahnter Schwerkraft, dann bringt seinen Ellbogen hoch und trifft damit Skógur perfekt im Gesicht. Skógur kippt nach hinten.

Switzenberg setzt nach, indem er sich Ellbogen voran auf Skógur fallen lässt. Danach setzt er, sehr optimistisch, einen weiteren Pin, doch diesmal kommt Skógur schon vor Zwei raus. Daraufhin reißt Switzenberg ihn wieder auf die Beine.

Snap Suplex.

Und kaum, dass Skógur gelandet ist, will Switzenberg ihn schon wieder auf die Beine ziehen und einen zweiten Snap Suplex nachsetzen. Doch Skógur beweist Übersicht und es gelingt ihm, eine Hand im Seil zu verhaken und so den Angriff Darraghs zu verhindern. Auch wenn Darragh mit allen Kräften ruckt, spielen die Gesetze der Physik diesmal gegen ihn und somit für Ask. Dem Schweden gelingt es, Darragh wegzustoßen und ihn in die Mitte des Ringes taumeln zu lassen. Dort erwischt Ask Skógur ihn und verpasst ihm eines Clothesline, mit der er seinen Gegner auf die Bretter schickt.

Der Optimismus ist zurückgekehrt in die Gesichter der Ask-Fans, die die Mehrzahl hier bei dieser Auseinandersetzung stellen. Von der guten Stimmung vorangepeitscht macht sich Skógur daran, den Kampf direkt fortzusetzen. Er umgreift Darraghs Hals und Kopf zu einem Headlock und raubt dem Kanadier damit gleichermaßen Kraft und Luft. Macht ihn noch wütender. Doch irgendwie gelingt es Darragh, sich trotz der denkbar schlechten Ausgangssituation auf die Beine zu kämpfen. Die Zuschauer brüllen sich für den Champion die Seele aus dem Leib, aber gegen den Gewichts- und Kraftvorteil Switzenbergs ist auch der gepushte Ask machtlos. Er muss es zulassen, dass Switzenberg wieder in die Vertikale kommt. Zwar hält Skógur den Headlock noch fest, doch Switzenberg beginnt bereits, mit seinem Ellbogen in die Magengrube des Gegners zu schlagen.

Uff, Uff, Uff: Bei jedem Treffer wird Skógur die Luft aus dem Körper getrieben und er löst den Griff ein bisschen mehr. Sein Gesicht ist fast genauso gerötet wie das von Switzenberg selbst, denn es kostet einige Anstrengung, die Aktion weiter durchzuziehen. Doch er nimmt nochmal die letzte Kraft zusammen und verengt den Headlock wieder, zwängt Switzenberg zurück auf die Knie. Kann er mit dieser – für ihn ungewohnten – Aktion vielleicht sogar den Sieg im Match erreichen? Weiter hält er fest, leidenschaftlich drückt er zu. Aber diesmal entscheidet sich Switzenberg für eine andere Taktik. Statt mit dem Ellbogen nach Ask zu schlagen, verwendet der Kanadier seine Kraft, um Skógur auszuheben. Plötzlich schwebt Skógur vor Switzenberg in der Luft. Darragh beginnt, ihn durch den Ring zu tragen, zu schütteln, damit er den Klammergriff loslässt. Aber der passioniert fightende Champion ist noch nicht bereit, seine Beute gegen zu lassen.

Sei es aus Orientierung oder Zufall, aber Switzenberg gelingt es, Skógur in Richtung der Ringecke zu tragen. Erst versucht er, Ask gegen das Polster zu schleudern, doch aufgrund der fehlenden Hebelwirkung hat die Aktion nicht die gewünschten zerstörerischen Effekte. Stattdessen setzt der Mann mit den Hollywood-Verbindungen seinen Gegner nun auf dem Top Rope ab und versucht dort, wieder auf ihn einzuschlagen. Ask jedoch antizipiert die Situation blitzschnell und beweist, warum er der Champion ist: Weil er aus jeder Situation das Beste rauszuholen weiß. Er entscheidet seine Taktik blitzschnell, im Hauch eines Augenblicks, um. Seinen Headlock löst er, aber nur um Darragh auf andere Weise zu greifen. Dann holt er, noch immer auf dem Top Rope sitzend, Schwung und legt eine Drehung hin.

Tornado DDT vom Top Rope!

Die Matte federt lautstark zurück als sie den schweren Körper Switzenbergs empfängt. Skógur reißt kämpferisch die Arme in die Luft und wird von seinen Fans gefeiert. Nun ist er endgültig oben auf. Und Ask weiß das, genau wie er noch eine andere, viel wichtigere Sache weiß – jetzt ist seine Chance auf den Sieg gekommen und es wäre unklug, es noch weiter rauszuzögern. Er positioniert sich hinter Darragh und peitscht ihn durch Rufe zurück auf die Beine. Aber das ist natürlich nur die Vorbereitung für den nächsten Angriff. Denn sobald Darragh steht, tritt ihm Ask in den Magen, Switzenberg krümmt sich schmerzverzerrt zusammen.

DEER DRIVER!

Der zweite Deer Driver im Match, diesmal ist nicht Viggo das Opfer, sondern Switzenbergs. Und das in Verbindung damit, dass der Angriff in einer späten Matchphase geschieht, macht die Rufe im provisorischen Stadion hier am Strand noch lauter. Die Zuschauer hält es wieder einmal nicht auf den Sitzen, sie stürmen an die Bande. Währenddessen dreht Ask Switzenberg herum, so dass er nicht mit der Brust, sondern dem Rücken auf der Matte liegt.

Und wirft sich auf ihn.

Hakt das Bein ein.

Bob Taylor ist da.

EINS…

ZWEI…

DR…-

Da ist Viggo auf dem Toprope!

Elbow Drop in Asks Rücken.

Während Skógur seinen Gegner pinnt, landet Viggo auf dem Champion. Dieser ist völlig ohne Abwehrchance und so trifft ihn der Einschlag ungeschützt und unerwartet. Sofort rollt er sich vor Schmerzen von Darragh weg, Bob Taylors Hand verharrt kurz vor der Matte und trifft nicht zum dritten Mal.

Viggo wirkt noch immer angeschlagen, der Schmerz, den er im bisherigen Verlauf erleiden musste, ist ihm ins Gesicht geschrieben. Und auch bei diesem rücksichtlosen Eingriff hat er sich selbst wehgetan. Aber er hat erreicht, was er erreichen musste: Asks Pin zu unterbrechen. Nun muss und will der Engländer darauf aufbauen. Er zieht Ask Skógur auf die Beine. Der Schwede weiß noch gar nicht recht, wie ihm geschieht.

Jump Spinning Side Kick!

Skógur wird an der Brust getroffen und taumelt auf die Seile zu. Viggo ist nun on fire, brüllt einmal seinen Kampfeswillen hinaus, dann rennt er in die gegenüberliegende Seite, holt mächtig Schwung und läuft sogleich wieder auf Skógur zu.

Mit eines Clothesline schickt er Ask über die Seile auf den Apron. Erst denkt Viggo, dass er es geschafft hat, den Champion ganz nach draußen zu werfen, doch bei einem Seitenblick bemerkt er, dass sich dieser festgehalten hat. Skógur hat die Seile in der Hand und braucht das auch, um gegen die schwankenden Beine anzukämpfen. Aber er hält sich auf dem Apron. Drückt das Seil nach unten, um zurück in den Ring zu kommen.

Superkick!

Klatschend trifft Viggos Fuß Ask am Kinn. Der Champion sinkt nach hinten weg und fällt mit einem unschönen Geräusch vom Apron und vor den Ring. Viggo hat es geschafft und nicht nur den Sieg Skógurs verhindern, sondern sich des Champions auch sofort entledigt. Nun ist seine Chance gekommen, das zu erreichen, wonach er sich seit Monaten sehnt. Was ihn in seiner Heimatstadt London noch verwehrt wurde.

Er dreht sich zurück zu Switzenberg.

Aber der Kanadier steht schon wieder.

Big Boot.

Nein, Viggo taucht weg.

Superkick!

Auch Switzenberg fällt nach einem perfekten Kinntreffer nach hinten um. Er liegt wieder auf der Matte, wo ihn Ask Skógur schon vorher hinbefördert hatte. Und nun sind die Fans, die eben noch Viggos Unterbrechen vom Pin des Champions ausgebuht haben, auf der Seite des Engländers; jetzt gönnen sie ihm den Sieg irgendwie schon.

Viggos Blick wandelt durch den Ring.

Bleibt am Top Rope hängen.

Einmal durchatmen, dann geht es für Viggo Richtung Seile. Er umgreift links und rechts das oberste Seil und gelangt dann mit einem einzigen Sprung auf das Top Rope. Balanciert seine Position einen kurzen Augenblick aus und dreht sich dann Richtung Ring um, steht aufrecht auf dem Ringpfosten, Meter über der Matte.

Switzenberg liegt noch immer regungslos da.

Viggo dreht sich mit zufriedenem Gesichtsausdruck zurück, so dass wieder mit dem Rücken über dem Ring steht und reckt die Arme in die Luft, beginnt dann, sie langsam kreisen zu lassen. Erst 360°-Grad, dann noch eine Viertelrunde mehr, bis die 450°-Grad erreicht sind. Und damit das Zeichen für das, was Viggo nun mit dem Rest des Körpers vorhat.

Sein Imploding 450°-Splash.

The Choice.

Er springt ab.

Und Darragh rollt sich zur Seite.

Statt mit dem Feind kollidiert Switzenberg mit der Matte, bäumt sich mit der Kraft des Schmerzes auf und sackt dann doch wieder zusammen. Ein enttäuschtes Raunen geht durch die Halle.

Hat Switzenberg getäuscht oder wirklich im letzten Augenblick eine Wunderheilung hingelegt? Auf jeden Fall ist Kanadier nun überraschend agil und sofort wieder auf den Beinen. Dorthin bringt er auch Viggo, zieht ihn die Luft.

Bringt ihn in einen altbekannten Ansatz.

VERTEBREAKER!

Und er trifft.

Darragh Switzenberg hat innerhalb von Sekunden den Kampf und das Momentum umgedreht. Nun ist er über Viggo und liegt auf ihm. Bob Taylor beginnt zu zählen.

E

I

N

S

Z

W

E

I

Da ist Ask, Ask Skógur ist zurück.

Er slidet in den Ring.

D

R

Ask greift nach Darraghs Bein.

E

Aber ihm fehlen Zentimeter

I

!

Skógur kam zu spät.


Sieger des Matches durch Pinfall und neuer Intercontinental-Champion: Darragh Switzenberg!




Die Zuschauer jubeln laut los, denn Ray Douglas steht nun bei MacMüll für ein Interview bereit.


MacMüll: „Morbeus. Nachher geht es für sie wieder einmal um Gold. Noch immer besteht die Chance Triple Crown Champion zu werden….“

Morbeus: „Tja, nun stehe ich hier, ich armer Tor, und bin so klug wie zuvor. Noch immer habe ich keinen blassen Schimmer, wer mit mir auf das Boot einsteigen wird!“

MacMüll: „Oh. Dynamite hatte einen Mystery Partner angekündigt. Erstaunlich, dass selbst sie es nun eine halbe Stunde vor dem Match noch immer nicht wissen.“

Morbeus: „Die Organisation dieser Liga war auch schon einmal auf einem anderen Niveau. Ich kann verstehen, dass man die Fans überraschen will. Aber als involvierter Wrestler ist das natürlich kacke! Immerhin wissen auch TnB nicht, wer sich ihnen da gleich entgegenstellen wird.“

MacMüll: „Wie schätzen Sie ihre Kontrahenten denn heute ein? Und sind Sie passionierter Wanderer, der gerne durch Wälder streift? Schließlich wäre diese Eigenschaft von Vorteil für das Match in Sassau.“

Morbeus: „Pah. Die zwei alten Arschgeigen bleiben zwei alte Arschgeigen! Hohlköpfe, aber gerissen und 25 Jahre Erfahrung mit den skurrilsten Matches, die man sich vorstellen kann. Das wird nicht leicht. Leider konnten beide die Stipulation für das heutige Match wählen. Ich bin erster Linie professioneller Wrestler..IN EINEM RING! Ich bin kein Wandersmann und meine Freizeit habe ich selten damit zugebracht durch Wälder zu gehen. Es ist ein ungewphntes Terrain, aber die Insel kennen Bomb und Titan genauso wenig wie ich! Ich habe keine großen Anforderungen an meinen unbekannten Partner, aber vielleicht kennt er sich im Gestrüpp besser aus als ich.“

MacMüll: „Tja, Morbeus. Ihr Legacy steht heute Abend auf dem Spiel. Sind sie nervös?“

Morbeus: „Ich bin noch entspannt, Mac. An meinem neuen Partner kann ich eh nichts ändern. Et kütt, wie et kütt sagt man im Rheinland, speziell in Köln. Doch ich bin mir über meine Chancen im Klaren. Vermutlich wird es die letzte Chance für mich werden, noch einmal ein GFCW Title zu gewinnen….und deswegen werde ich mich heute Abend zerreißen!“


Schnaufend schaut der Kanadier noch frontal in die Kamera, bevor MacMüll mit einer Handbewegung signalisiert, dass nun wieder die Regie übernehmen könne.


Singles Match:

Renegade vs. Der gelbe König

Referee: Mike Gard

Der gelbe König zieht auf gewohnt mysteriöse Weise in die Halle ein und wird mit Buhrufen empfangen. Spooky.



Lauter und vor allem positiver wird es als die Musik von Renegade ertönt und der Schweizer aufgepeitscht durch den Vorhang stürmt. Das Metall der Rampe klackt bei seinen energischen Schritten unter ihm, er reißt die Arme in die Luft und stürmt von links nach rechts, um die Pose zu wiederholen. Mit einem Kampfschrei untermalt er seine Gestik, dann beginnt er die Rampe entlangzulaufen und den Fans siegesgewiss die Faust entgegen zu recken, die Eintrittskarten für die Platzen direkt beim Entrance ergattert haben.


Laura: „Mit einem Gewicht von 102 Kilogramm, aus Bern in der Schweiz…“


Der Schweizer hat auch heute wieder seine typische grüne Gesichtsbemalung, die sich zusammen mit dem hoch gegelten, platinblonden Haar darum streitet, welches modische Statement die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sein muskulöser Oberkörper, eine Erinnerung an vergangene Zeiten als Bodybuilder, ist unbekleidet bis auf wenige bunte Bänder an den Armen. An den Beinen trägt er eine lange Hose, die überwiegend schwarz mit grünen und weißen Elementen sind, auf dem Gesäß ist das gleiche Logo aufgedruckt, welches auch auf der Videoleinwand im Takt der Musik hin und her springt.


Laura: „Renegaaaaade!“


Wieder reißt Renegade die Arme in die Luft. Dann ist er mit zwei langen Schritten vor dem Ring angekommen. Er schlägt mit der Faust auf die Ringtreppe und lässt das Metall scheppern. Dann wendet er sich dem Gelben König zu, der ausdruckslos im Ring auf ihn wartet. Renegades Miene wird härter, hasserfüllter, kampfeslustiger. Seine Augen funkeln dem Mysterium entgegen, welches ihm noch immer nicht enthüllt hat, warum es das Opfer in diesem Kampf ist. Warum er auserfüllt wurde, um bestraft zu werden und zu leiden. Einen impulsiven Charakter, wie Renegade es ohnehin ist, bringt diese Behandlung umso mehr an die Grenzen des Ertragbaren; es macht ihn zu einem Vulkan, der jeden Moment ausbrechen könnte. Und genau diesen Eindruck macht Renegade auch. Er stampft die Rampe hoch, während sich sein Körper verkrampft, die Muskeln angespannt sind und die Adern an den Armen hervortreten, da seine Hände so fest zur Faust geballt sind.

Mike Gard tut sein Bestes, um den gelben König und Renegade auseinanderzuhalten. Aber so richtig ernst nehmen die beiden massiv gebauten Athleten den Offiziellen nicht, sie gehen einfach an ihm vorbei und starren sich an. Die Sekunden bis zum Erschallen der Ringglocke werden in Renegades Gedanken bis ins Unendliche gedehnt, er wird ungeduldig; er ist wie ein Stier, vor dem ein rotes Tuch gewedelt wird, auch wenn das rote Tuch hier in diesem Moment, hier an diesem Strand, die Gestalt eines in Gelb gewandeten Irren angenommen hat.

Und dann geht es los.

Sofort nach dem Erklingen der Glocke stürmt Renegade auf seinen Gegner, den man eher einen Feind nennen muss, zu. Er drängt ihn mittels Körperkraft und Punches in die Ringecke und bearbeitet ihn dort, tackert ihn mit ungestümem Vorgehen am Polster fest. Mike Gard beginnt zu zählen und dann auf Renegade einzureden, erst im letzten Augenblick vor der Disqualifikation lässt Renegade von seinem Gegner ab und geht in die Ringecke zurück. Dort brüllt er wieder und stürmt erneut auf den Gelben König los, kaum dass dieser die Ecke verlassen hat.

Aber dem König gelingt es mit einem Flapjack, Renegade zu überraschen und erstmals zu Boden zu bringen. Gegen dem am Boden liegenden Schweizer setzt der König eine Trittserie fort, dann zieht er ihn in die Mitte der Matte und geht selber auf das mittlere Ringseil. Von dort springt er einen Second Rope Leg Drop. Aber Renegade dreht sich im letzten Augenblick zur Seite, der König landet auf dem royalen Gesäß. Mit deutlichen Schmerzen an Rücken und Hüfte kommt der Gelbe König steif wieder auf die Beine; kein Vergleich zu Renegade, der aufgesprungen war und nun in die Seile stürmt. Er holt das maximale an Tempo raus, was es auf der kurzen Distanz zu gewinnen gibt, dann räumt er den gelben König mit einem Spear ab. Die Zuschauer am Strand jubeln.

Der König, schwer getroffen, rollt über die Matte und dann aus eigenem Antrieb weiter zum Apron, in der Hoffnung, das möge ihm etwas Raum zum Ausruhen ermöglichen. Von außen zieht er sich an den Seilen hoch, aber Renegade setzt nach. Der Schweizer trifft den König mit einem gezielten Punch, dann löst er die Hände des Königs von den Seilen, so dass dieser frei auf dem Apron zieht. Renegade läuft abermals in die Seile und kommt mit einem zweiten Spear!

Auch diesmal trifft der Einschlag, und durch die Position des Königs fliegt dieser vom Apron und landet vor der Zuschauerabsperrung draußen. Ein Jubelschrei von Renegade, dann geht der Schweizer mit gleichbleibender Intensität nach draußen. Er zieht den Gelben König am Kostüm auf die Beine und verpasst ihm mehrere Punches. Die Faustschläge drängen den Mysteriösen weiter in Richtung Zuschauerabsperrung. Einige Fans klatschen Renegade freudig auf die Schulter, als diesen seinen Feind einmal durch die halbe Ring-Area treibt. Zwischendurch beweist der Schweizer, dass er – auch wenn er nicht den Eindruck macht – genügend Übersicht hat, um den Count Out im Blick zu behalten. Er rollt einmal auf die Matte und dann zurück nach draußen, um Mike Gards Count zurückzusetzen.

Wieder beim Gelben König angekommen, geht dessen Tortur weiter, indem Renegade ihn irish-whipt und mit dem Rücken von außen an den Apron knallen lässt. Dann setzt es einen Ellbogenschlag gegen den stehenden König und dieser taumelt rückwärts, bis er halt an der Ringtreppe findet. Halb lehnt er an der Treppe, halb sitzt er auf ihr. Renegade erkennt die Situation, lässt wieder einen Kampfschrei von sich und stürmt dann heran.

Ein dritter Spear.

Der König geht zur Seite.

Renegade kollidiert mit der Treppe.

Ein lautes Scheppern markiert das Ende von Renegades Vorwärtsbemühungen. Benommen und mit schmerzverzerrter Miene sackt er zur Seite, während der Gelbe König zum ersten Mal seit Längerem wieder Land sieht. Der gelbe König setzt nach, indem er Renegade zu würgen beginnt – eine Aktion, die von Mike Gard kritisch betrachtet wird. Der Ringrichter kommt nach draußen, um den König daran zu erinnern, dass auch außerhalb des Ringes die Regeln einzuhalten sind.

Und was macht der König? Der schubst Mike Gard einfach weg. Erschrocken über den körperlichen „Angriff“ eines Wrestlers fällt Mike Gard nach hinten auf den Hosenboden und bleibt mit schreckgeweiteten Augen sitzen. Er braucht einen Moment, um zu verarbeiten, wie seine Autorität hier auf deutlichste Weise in Frage gestellt wurde. Aber klar: Wer, wenn nicht der Gelbe König, könnte sich weniger für Sieg und Niederlage interessieren? Er verfolgt einen größeren Plan, ein anderes Ziel; Dinge, die wir und vielleicht nicht einmal er selbst, verstehen. Er braucht nicht unbedingt einen Sieg auf der Visitenkarte und danach sah er bisher auch nicht aus – er braucht nur die Gewissheit, seinem Opfer genügend Schmerz, ordentlich Pein hinzugefügt zu haben.

Während Mike Gard sichtbar mit sich ringt, ob er den König schon disqualifizieren soll oder es bei einer Ermahnung bleibt, dreht der Gelbe König dem Ringrichter wieder den Rücken zu und geht weiter auf Renegade los. Doch die paar Sekunden Ablenkung haben dem Schweizer schon gelangt, um wieder in den Kampf zu kommen. Er steht wieder, trotz gerötetem Gesicht durch das vorangegangene Würgen, und stürmt seinerseits voran. Er erwischt den Gelben König mit einer knochenharten Lariat im Gesicht und schickt ihn auf die Matten vor dem Ring. Jubel im Publikum. Mit wutverzerrter Miene greift er dem König an den Kopf und ist im Begriff, ihn auf die Beine zu ziehen.

Da sticht ihm der Gelbe König ins Auge.

Mit einem Aufschrei und plötzlich erblindet, wendet sich Renegade vom König ab. Wischt sich durchs Gesicht, als könne er dadurch den Schmerz wegwedeln. Erst langsam kommt die Sicht zurück, aber nicht so schnell wie der Gelbe König auf ihm ist. Der König springt auf den Rücken des knieenden Renegade und setzt abermals einen Würgegriff an. Und wieder ist Mike Gard da und hat ein paar ernste Worte mit dem König zu reden. Über das Wegschubsen und, falls er es gesehen hat, sicher auf über den Augenstich.

Und der König schubst Mike Gard abermals weg.

Jetzt langt es dem Ringrichter. Er nimmt seinen ganzen Mut zusammen und schreit den Gelben an, was diesen absolut nicht interessiert. Dann wendet sich Mike Gard ab und gibt mit großer Geste dem Zeitnehmer ein Zeichen. Die Glocke wird geläutet.


Sieger des Matches durch Disqualifikation: Renegade!


Die Niederlage ändert für den König überhaupt nichts. Wenn schon, dann gibt sie ihm neue Freiheit, nun völlig losgelöst von jeder Regel agieren zu können. Er setzt sein zuvor illegales Würgen mit beiden Händen gegen Renegade fort, während er auf dem Rücken des Schweizers sitzt. Der Publikumsliebling wehrt und windet sich, versucht den Angreifer irgendwie abzuschütteln. Als es ihm gelingt, ist lauter Jubel am Strand zu hören.

Renegade kämpft sich auf die Beine zurück. Noch immer stehen beide vor dem Ring, nun nimmt Renegade Anlauf. Kommt auf den König zugestürmt, der wieder – wie schon vor einigen Minuten – vor der Ringtreppe steht. Gelingt es Renegade diesmal, die Aktion durchzuziehen, wie er sie vorhat, oder kann der König ein zweites Mal ausweichen.

Der König macht etwas anderes.

Er wirft Renegade die Ringtreppe entgegen.

Der Einschlagssound ist noch lauter als bevor. Renegade fällt wie vom Blitz getroffen um und bleibt liegen, als er von der Treppe getroffen wird. Das Metall begräbt ihn unter sich, einige Zuschauer stöhnen erschrocken auf. Man kann dem Aufzug des Gelben Königs keine Mimik entnehmen, doch der Körperhaltung nach ist er zufrieden, amüsiert. Er geht auf das Chaos zu, welches er angerichtet hat. Greift sich die Treppe und zieht sie von Renegade runter, der auf dem Rücken liegt. Eine kleine Platzwunde hat sich auf der Stirn des Schweizer geöffnet.

Und der König? Der König nimmt die Treppe und beginnt, mit der harten Metallkante auf Renegades Hals zu drücken. Binnen Sekunden schnappt der Schweizer nach Luft wie ein Fisch am Trockenen, sein Gesicht wird panisch und rot.

Der König drückt noch fester zu.

Mike Gard hüpft vor dem Duo auf und ab und versucht den Gelben König irgendwie dazu zu bewegen, seinen Gegner in Ruhe zu lassen. Es nützt natürlich überhaupt nichts. Den König interessiert nicht, dass er längst verloren hat. Es interessiert ihn nur, Renegade zu zerstören. Und so hebt er die Ringtreppe nur einmal kurz hoch, um sie danach mit umso mehr Wucht auf Renegade zu schlagen. Der Schweizer krümmt sich, auf der Matte liegend, nach dem Einschlag zusammen.

Mike Gard versucht, den König die Treppe zu entreißen, doch dieser macht ein, zwei bedrohliche Schritte auf den Ringrichter zu und dem Offiziellen entfleucht der kurzzeitige Mut wieder. Er nimmt Reißaus. Und muss, wie auch die Zuschauer, hilflos mit annehmen, was der gelbe König vorhat. Er zieht Renegade so, dass dieser auf dem Rücken und mit ausgebreiteten Armen auf der Matte vor dem Ring liegt. Dann nimmt der König die Treppe und kraxelt auf den Apron. Dort steht er und starrt auf Renegade herab. Er sieht zufrieden aus während er das Foreign Object in seinen Händen umpositioniert, so dass es genau so gehalten wird, wie er es will: Mit einer der Metallkanten nach unten.

Gard ruft noch „Stop!“, doch es wird vom Gelben König ignoriert. Er hält die Rampe mit der Kante nach unten vor sich. Und dann springt er vom Apron hoch in die Luft und fällt genau so, dass der härteste Bereich seiner Waffe auf Renegades Hals zu liegen bekommt. Die Zuschauer leiden mit und haben den Eindruck, auch ihnen würde jegliche Luft abgeschnitten werden.

Erst jetzt – viel zu spät! – stürmen Sicherheitskräfte über die Rampe und auf den gelben König zu; erst, als er den Schaden längst angerichtet hat. Der König steht noch immer über seinem Opfer und betrachtet das Werk, was er angerichtet hat. Nach getaner Arbeit lässt er sich ohne Widerstände von der Security wegziehen und Richtung Backstagebereich abführen. Wer als nächstes kommt ist die medizinische Abteilung der GFCW; mit einer Trage im Gepäck rennen fünf Personen, einer davon ein Arzt, auf den Verletzten zu, den sie jetzt, wo der Angreifer weg ist, erst behandeln können.

Die Mediziner wirken, der Situation angemessen, aufgebracht. Panik tanzt in ihren Augen. Jemand legt Renegade eine Halskrause an, ein anderer tastet nach dem Puls des Schweizers. Ihre größte Sorge gilt jedoch dem Hals des Patienten, der durch den bösartigen Angriff des verrückten gelben Königs auf denkbar brutale Weise gequetscht wurde.

Bevor die Kamera wegschaltet, fängt sie einen letzten großformartigen Anblick von Renegade an: Der Schweizer hat die Augen geschlossen. Aus seinem Mund läuft Blut.




Aiden Rotari: „Hallo.“


Er klingt unterkühlt, selbst für seine Verhältnisse.


Aiden Rotari: „Herzlichen Glückwunsch.“


Die Kamera fängt den No. 1 Contender für die GFCW World Championship hinter dem Zelt ein, welches am bayrischen Strand am heutigen Tag als Backstage-Bereich herhalten muss. Er stand bis gerade eben noch mit dem Rücken zu besagtem Zelt, um sich was auch immer auf dem Wasser anzusehen, einen halben Meter vom kühlen Nass entfernt.

Vielleicht hat er sich auch überhaupt nichts angesehen. Vielleicht hat Aiden Rotari einfach nur über den See gestarrt und sich vorgestellt, wie es wohl sein wird, wenn er sein großes Ziel endlich erreicht.

Er war nie auch nur ansatzweise so nah dran wie heute. Es gab da nur noch ein einziges Hindernis.

Leider war dieses Hindernis gewaltig, angsteinflößend und hörte auf den Namen „The End“.


Aiden Rotari: „Dein Sohn hat sich gut angestellt.“


Rotari hat sich umgedreht. Er trägt bereits seine Kleidung für den Main-Event, Wrestling-Gear mit einem T-Shirt darüber, welches vom Logo des GFCW Performance Center geziert wird. Er vergisst seine Wurzeln nicht, unabhängig davon, ob er mit diesem Aufdruck nun der Einrichtung an sich oder dem Leiter eben dieser gedenkt.


Aiden Rotari: „Und das, wo du Mike doch noch einen guten Rat gegeben hast.“


Spätestens jetzt wissen wir, wer da auch Aiden zukommen muss, und dass die Kamera in diesem Moment ein kleinwenig herauszoomt, könnte man beinahe schon als cineastischen Genie-Streich werten, wenn nicht im gleichen Moment ein Mitarbeiter, der ein absurd riesiges Kabel schleppt, durch’s Bild hasten würde.

Es ist ein fast perfekter Shot. Gut genug für diese Szene. Nicht gut genug für Aiden Rotari, wenn er heute in den Ring steigt.


Aiden Rotari: „Ich nehme an, du hast es dir angesehen?“


Mehr oder minder eine Fangfrage, natürlich. Rotari ist egal, ob Corleone nun das Match von Aldo Nero geschaut hat oder nicht, er stochert bloß noch ein letztes Mal mit dem langen Stock im Bienenstock, bevor er mit der nackten Hand hereingreifen muss, wenn er den süßen Honig haben möchte, der sich darin verbirgt.

Mister Corleone hingegen wirkt… ruhig. Aber weniger auf die kühle und distanzierte Art und Weise, wie wir das eigentlich von ihm gewohnt sind, sondern vielmehr nachdenklich. Wir haben gesehen und gehört, was vor zwei Wochen geschehen ist und viel mehr noch, was The End gesagt hat: Corleone gehört ihm.

Vielleicht war Corleone das nie so wirklich bewusst oder vielleicht war es das und er wollte es einfach nicht wahrhaben. Jetzt jedenfalls scheint seinen Verstand nichts mehr zu bestimmen als dieser Umstand.

In all den Jahren dachte Corleone, dass er die Kontrolle über End hätte – egal wie sehr The End auch außer Kontrolle zu sein schien. Doch jetzt? Jetzt ist alles anders?

Oder?

Vielleicht ist jetzt auch alles genauso, wie es sein soll.

Wie auch immer, nichts von diesem großen Chaos, was sich potenziell in Corleones Kopf abspielen könnte, gedenkt er Aiden Rotari zu offenbaren. Und ohnehin, galt Rotaris Frage weder End noch ihm.


James Corleone: „Warum sollte ich?“


In dem Falle kann man und vor allem jemand derart gewitztes wie ein Aiden Rotari, nicht überhören, dass Corleone das Match sehr wohl gesehen hat und das hier einfach nicht zugeben will. Aber in dem Falle interessiert es ihn auch reichlich wenig. Was sollte Aiden Rotari denn mit der Information, dass Corleone das Match seines Sohnes gesehen hat, anfangen können?


James Corleone: „Heute ist ein großer Tag… an dem noch so viel Wichtigeres bevorsteht. Allein dabei liegt meine Aufmerksamkeit. Allein bei meinem Klienten und deinem Champion.“


Nun wendet sich Corleone von Rotari ab. Jetzt ist er es, der aufs Wasser sieht.


Aiden Rotari: „Ihr Champion ist er also nicht.“


Nicht das, was Corleone damit sagen wollte, aber Rotari dreht sich die Tatsachen eben so, wie sie ihm passen.


Aiden Rotari: „Nach dem, was ich vor zwei Wochen gehört habe, ist das Wort „Klient“ ein Euphemismus. Welcher Klient besitzt schon seinen Berater?“


Selbstverständlich eine rein rhetorische Frage.


Aiden Rotari: „Selbst der vorherige Anführer von Leviathan hat seine Untergebenen besser behandelt.“


Ob der Tatsache, dass Drake Nova Vaughn beispielsweise Scarecrow mit Glasscherben und Stacheldraht „trainiert“ hat, ist das ein durchaus ernstzunehmender Vorwurf. Ob Drake es nun ernst gemeint hatte oder nicht, er hat zumindest immer die Illusion von einer „Familie“ aufrechterhalten. Corleone hat seine Eigene zugunsten von The End links liegen gelassen und nun erfahren, wie der Champion es ihm dankt.


Aiden Rotari: „Eine Schande, dass Sie nun nicht nur gefühlt, sondern auch öffentlich und eindeutig weniger ein Untergebener als vielmehr ein Sklave sind.“


Wie soll man es sonst nennen? Zumindest The End scheint das so zu sehen.


Aiden Rotari: „Dabei könnten Sie noch immer eine Menge bewirken. Mehr noch als vielleicht mit The End, nun, wo nicht nur er, sondern auch Sie einige Jahre Erfahrungen im Haifischbecken der GFCW sammeln konnten. Sie haben mehr Wissen über diese Promotion als je zuvor, so viele Erfahrungswerte, so viel gelernt, und dennoch… wurden Sie noch nie so schlecht behandelt wie jetzt.

Ich bin mir sicher, es gäbe eine Menge Wrestler, die anders mit Ihnen und Ihren Fähigkeiten umspringen würden.“


Mister Corleone wirkt… überrascht. Nicht so, als würde er das eindrucksvoll und emotional nach außen tragen, aber man merkt, dass er weiß, worauf Rotari hinauswill und dass er das wohl nicht so offensiv erwartet hätte. Vor allem nicht, weil es weniger, wie ein Trick wirkt – so wie Rotari in den letzten Wochen agiert hat und vorgegangen ist – sondern vielmehr wie das Hinwerfen einer Rettungsleine, bei dem Rotari sich selbst an erster Stelle, aber auch irgendwie Corleone ein bisschen, helfen will.


James Corleone: „Und was schlagen sie vor, Mister Rotari? Das ich… gegen The End vorgehe? Ihnen zum Sieg und Titelgewinn verhelfe? Das ich, wo ich The End dabei geholfen habe den Thron zu besteigen, nun meinen Beitrag dazu leiste, ihn wieder zu stürzen?“


Mag sein, dass sich Corleone, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, tatsächlich mit dem Gedanken befasst haben könnte, wohin ihn die Reise MIT, anstatt GEGEN, Aiden Rotari bringen würde, so hat er noch schneller wieder eingelenkt. Er würde sich NIEMALS gegen The End stellen. Das wäre dumm. Und Corleone ist nicht dumm.

Er dreht sich nun wieder zu Aiden Rotari.


James Corleone: „Das… wäre mein Todesurteil. Und Mister Rotari, offen gestanden, hänge ich an meinem Leben. Offensichtlich ist ihnen mein Leben egal und wieso sollte es auch anders sein, allerdings sollten sie sich dessen bewusst sein, dass das nicht nur mein Todesurteil wäre. Sondern auch ihres. Würden wir… auch nur auf die Idee kommen, einen Stunt dieser Art vorzubereiten, dann würde ein Niederlage ihrerseits im heutigen Match ihr kleinstes Problem sein.“


Für einen kurzen Moment verstummt Corleone nun. Es wirkt, als würde ihm bei diesen Worten etwas bewusst werden.


James Corleone: „Wobei… in ihrem Falle… ist das wahrscheinlich schon zu spät.“

Aiden Rotari: „Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe.“


Und das heißt im Falle von Rotari: Er ist vor The End weggelaufen. Er hat es nicht riskiert zu probieren, seinen alten Partner und Mentor Robert Breads vor The End zu retten, und hat lieber den Rückzug angetreten.

Dass Rotari eine grobe Ahnung hat, was ihn erwartet, ist nicht abzustreiten. Er hat Breads scheitern sehen, er ist drei Mal selbst daran gescheitert, The End zu pinnen oder zur Aufgabe zu bringen – aber das ist lange her. Das letzte Duell war vor beinahe anderthalb Jahren. Eine Menge hat sich geändert, und Nummer eins auf der Liste von Veränderungen ist der Titel, den The End seit beinahe einem Jahr mit sich herumträgt.

Was nicht heißt, dass Aiden Rotari nicht besser und stärker geworden ist.


Aiden Rotari: „Nehmen Sie es nicht persönlich.“


Er spricht nun zu Corleone, und Rotari scheint es so zu meinen, als er den Kopf schüttelt. Er hat keinen Groll gegen Corleone, keine persönliche Vendetta.


Aiden Rotari: „Ich wäre dumm, nicht zumindest zu versuchen, jemanden wie Sie auf meine Seite zu ziehen. Und ich kann mir, wie Sie sicher wissen, keine Dummheiten erlauben.“


Corleone wird eine Spur ernster. Dies meisten Gespräche zwischen diesen Beiden waren stets auf einer Art Augenhöhe hinsichtlich dessen, wer hier gerade wen mehr an der Nase herumführt. Auf eine absonderliche Art und Weise konnte man stets sogar von „Respekt“ zwischen diesen Beiden sprechen.

Jetzt hingegen scheint aus diesem „Respekt“ auf Seiten Corleones „Angst“ zu werden.

Aber nicht VOR Aiden Rotari. Sondern FÜR Aiden Rotari.


James Corleone: „Wissen sie… sie haben gesehen, was The End vor zwei Wochen mit ihrem Freund Robert Breads getan hat. Und sie kennen die Karriere von The End in der GFCW. Und trotzdem… wirkt es… als würden sie all das nicht so ernst nehmen, wie sie es sollten.

Heute Abend werden sie nicht einfach nur ein Match bestreiten. Sie haben es selbst gesagt und sie wissen es. Sie stehen heute im Ring gegen den gefährlichsten Mann, den diese Liga je gesehen hat. Das ist nicht einfach nur eine Catchphrase… eine Tag-Line… das ist ein Fakt. Dieser Mann hat Thomas Camden zerfleischt… einfach so. Weil er es wollte. Er hat einem Zereo Killer und einem Robert Breads keine Gnade gezeigt und dass nur, weil sie an seinen Titel heranwollten. Nicht einmal Leviathan, eine Gruppe von Wahnsinnigen, war The End gewachsen, weil sie sein Leben zerstören wollten.

Und diesen Mann… dieses… Monster… haben sie provoziert. Wieder und wieder und wieder.

Und heute… kann dieser Mann alles mit ihnen machen, was er will.“


Es ist unverkennbar wie ernst James Corleone diese Worte meint. Er sagt, dass was er sagt dieses Mal tatsächlich nicht aufgrund irgendwelcher manipulativer Absichten. Es ist nicht mal wirklich eine Warnung. Es ist vielmehr das verbale Manifestieren, dass Aiden Rotari sich heute mit den Folgen seiner Handlungen auseinandersetzen muss.

Das ist es, was Aiden Rotari heute erwarten WIRD.


James Corleone: „Mister Rotari… ich habe Fehler gemacht und The Ends Zorn damit auf mich gezogen. Und der einzige Grund, warum ich jetzt noch hier stehe und diesem Zorn nicht erlegen bin, ist, weil ich ihn aufgezogen haben. Er wird es nicht zugeben, aber ihm liegt etwas an mir. Und das ist mein Schutz.

Sie… werden diesen Schutz nicht haben. Sie… kann nun nichts mehr schützen.“


Und zum ersten Mal bekommt das Pokerface deutliche Risse. Sie haben bestimmt rund ein dutzend Mal vor der Kamera miteinander gesprochen und niemand weiß, wie oft sie das sonst getan haben. Das hier ist jedoch das erste Mal, das einer von beiden ganz offen zu sprechen scheint – das entgeht auch Aiden Rotari nicht.

Hier wird nicht taktiert und Corleone wählt seine Worte nicht mit der gleichen Sorgfalt, wie er sonst tut. Sie scheinen direkt aus seinem Innersten zu kommen, und Aiden beißt sich in einem Anflug von (für seine Verhältnisse) Kontrollverlust auf die Unterlippe, während er nervös mit dem Fuß auf dem sandigen Boden tappt.

Der schlechtmöglichste Zeitpunkt, um nervös zu werden. Und das wo keiner von beiden hier eine Rolle zu spielen scheint. Rotaris Augen funkeln, als er sich von Corleone wegdreht, damit dieser sein Gesicht nicht mehr direkt sieht. Das Wasser spiegelt sich in seinem Blick wider.


Aiden Rotari: „Es sei denn…“



Wir befinden uns in einer eher ländlich wirkenden Gegend. Wir hören Autos, die vorbei brausen und sehen den kirschroten Truck von Frank Bobo, wie er auf leicht sandigem Untergrund direkt neben einem Baum geparkt ist. Es wirkt so, als stünden wir an einer abgelegenen Raststätte oder ähnlichem und wir erkennen wir Frank, wie er gerade an den Felgen von Madison II herum poliert.


Die Kamera fährt näher und näher an Frank heran.


Näher.


Näher.


Bis sie direkt hinter im Halt macht. Frank pfeift ein Liedchen und es passiert erst einmal nichts. Der Kameramann räuspert sich. Jetzt reagiert Frank dann endlich, er steht auf wie ein HB Männchen, mit einer Hand reibt er sich den Hinterkopf und lächelt mit geschlossenen Augen.


Frank: "Euch hab' ich ja gar nicht erwartet, ne?"


Peinliche Stille, denn der Kameramann antwortet logischerweise nicht.


Frank: "Aber es trifft sich gut, dass ihr hier seid. Ich hab' da nämlich was, was ich euch zeigen muss!"


Frank präsentiert sein schwarzes, von Kautabak Konsum geprägtes, Lächeln und an den Bildschirmen hoffen wir, dass es nicht das ist, was er uns so dringen zeigen wollte. Wieder haben wir eine kleine, peinliche Pause. Frank ist sichtlich nicht gewohnt, dass er keine Reaktion bekommt, aber er versucht es zu überspielen.


Frank: "Habt ihr euch nicht schon immer gefragt: 'Wie zur Hölle schafft es dieser Trucker so glänzende Felgen zu haben?' Ja, habt ihr, ne?"


Man möchte fast NEIN in den TV brüllen.


Frank: "Ich werde nämlich andauernd auf die glänzenden Felgen von Madison angesprochen! Und heute verrate ich euch, wie auch ihr so glänzende Felgen kriegen könnt. Ganz einfach!"


Der Trucker greift sich eine Flasche seiner Politur, die er zuvor geschickt hinter seinem Rücken platziert hatte. Es sieht fast gar nicht gespielt aus. Eine Schauspieler-Karriere kommt für den Trucker wohl nicht in Frage, wenn es im Ring nicht mehr für ihn reichen sollte.


Frank: "Ich präsentiere euch: 'FRANKS BOBOLITUR!'"


Er ist stolz wie Oskar.


Frank: "Franks Bobolitur ist ein altes Familienrezept in der ersten Generation und nur wenige Tropfen..."


Er versucht den kleinen Text von der Rückseite der Flasche abzulesen.


Frank: "... reichen, um die glänzendsten Felgen zu bekommen! Auftragen - Polieren - Glänzen! Mit diesen drei einfachen Schritten werden ihre Felgen funkeln, wie noch nie zuvor, ne?"


Dann hält er die Flasche in die Kamera. Ein kleines, aber feines Fläschchen, offenbar mit großer Wirkung.


Frank: "Auch für Titelgürtel geeignet!"


Der Trucker grinst fröhlich weiter in die Kamera und die Szene fadet langsam aus.



Aldo Nero: „Es… es ist der Wahnsinn. Es läuft alles so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich gewinne ein Match nach dem Anderen und so langsam… ja, langsam wird’s Zeit für die großen Fische.“


Wir befinden uns zwischen den Trailern, hier, an dieser etwas untypischen Location für eine Wrestlingshow. Zumindest im Allgemeinen, die GFCW findet in einem solchen Setting nun bereits seit einigen Jahren Einkehr. Jedenfalls sehen wir wie Aldo Nero in diesem Bereich, der dem klassischen Backstagebereich der sonstigen Aufenthalte in Arenen oder Hallen entspricht, nur halt ohne fest Wände. Keine grauen Gänge, sondern ein freies Umfeld voller Sonnenschein.

Aldo steht da und hält an seinem Ohr ein Telefon, in das er hineinspricht. Es gibt eine mehr als naheliegende Vermutung um wen es sich bei seinem Gesprächspartner handeln kann.


Aldo Nero: „Onkel Sal… ich glaube es geht wirklich bergauf! Und das, nachdem ich dachte es wäre vorbei. Alles nur dank dir.“


Aldo klingt deutlich anders, als er sich in den vergangenen Wochen oder auch heute zu Beginn der Show, gegeben hat. Bei seinen letzten Auftritten und Gesprächen wirkte er bereits wieder deutlich überheblicher, arroganter, selbstbezogener. Nicht nur einfach selbstsicher, nein, er war weit mehr von sich überzeugt als nur das. Vor zwei Wochen hat er sogar den Mann angegriffen, den er heute im Eröffnungsmatch der Show besiegt hat. Und heute, davor, konnte er seine Energie kaum bündeln, so aufgeputscht war er darauf das Match endlich zu beginnen.

Doch vor Onkel Salvatore ist alles anders. Da wirkt er wieder wie der kleine Junge, der es einfach nur groß hinausschaffen will. Mit dem man fast schon Mitleid haben kann, weil ihm die Umstände so arg mitspielen.

Das gute allerdings – sein Onkel scheint ihm diese Bestätigung auch tatsächlich zu geben, anders, als bei seinem Vater.

Man kann natürlich nicht verstehen, was auf der anderen Seite gesagt wird. Man könnte sogar in Frage stellen, ob es sich am anderen Ende der Leitung wirklich um Salvatore Corleone handeln kann, wenn man nämlich gesehen hat, wie altertümlich er haust, ist es fraglich, ob er wirklich so etwas wie ein Telefon besitzt. Aber scheinbar tut er das. An Aldos Art und Weise wie er mit seinem Onkel redet ist es unverkennbar, dass es tatsächlich er sein muss.

Man kann also nicht verstehen, was Onkel Corleone ihm antwortet, aber daran wie Aldo stetig weiterspricht und anhand dessen, was wir bisher von Sal gelernt und gehört haben, können wir vermuten, dass er gar nichts sagt. Er hört nur zu.


Aldo Nero: „Meathook, Prach, Müller… all das war nur der Anfang. Schon bald werden Namen wie Morbeus, Skógur und Breads folgen… und wie… The End.“


Aldo spricht diese Worte stolz. Recht schnell verfliegt der Stolz aus seinem Blick aber wieder. Wohlmöglich eine Reaktion auf der anderen Seite, die Aldo nicht erwartet hat?

Man hört nicht mal den Ansatz einer Stimme aus dem Handy von Nero erklingen, was abermals darauf schließen lässt, dass Salvatore reagiert ohne etwas zu sagen. Aber Aldo weiß, wie er das deuten muss.


Aldo Nero: „Ich weiß, Onkel. Du willst das nicht… aber ich muss das tun, wenn ich endlich aus seinem Schatten heraustreten will. Ich muss ihm erneut gegenübertreten und ich muss ihn besiegen.“


Erneut folgt eine Pause, folgt Schweigen. Man kann es nicht sehen, man kann es nicht hören, aber an Aldos Gesicht erkennt man, dass, wenn es nach Salvatore Corleone geht, Harmonie und Einheit zwischen The End und Aldo Nero herrschen würden.

Der Grund, warum es diese nicht gibt?

James Corleone.

Aber um diesen geht es hier nicht. Jetzt geht es um Aldo Nero. Der neue, große, aufstrebende Star der GFCW.

zumindest, wenn es nach Aldo Nero geht.


Aldo Nero: „Ich weiß noch nicht wann, ich weiß noch nicht wie. Aber ich werde es tun. Und bis dahin werde ich es mit anderen Größen der GFCW aufnehmen. Ich werde mir den Weg an die Spitze erkämpfen. Ich werde es der Welt beweisen, dass ich das Zeug dazu haben, das auch zu schaffen. Ich werde es mir beweisen. Ich werde es dir beweisen. Und ich werde es…“


Wem könnte er es wohl noch beweisen wollen? Aldo stoppt ab, bevor er es ausspricht, aber Onkel Sal weiß natürlich genau, auf wen sein Neffe hinauswill. Und das gefällt ihm gar nicht.


Aldo Nero: „Keine Sorge… ich weiß, was ich tue. Ich werde nicht auf ihn reinfallen. Aber ich werde trotzdem beweisen, dass es ein Fehler war, dass er sich für ihn entschieden hat… und nicht für mich.“


Aldo umgeht die Namen geschickt, aber Sal weiß genau, von wem er redet. Von seinem Vater, James Corleone und seinem Quasi-„Bruder“ The End. Und es wirkt, als würde Aldo all das auch so meinen, was er sagt.

Ob das allerdings wirklich so ist?

Wieder hört man keine Stimme am anderen Ende des Handys, dafür hört man allerdings, einige Sekunden nachdem Aldo fertig gesprochen hat, wie aufgelegt wurde.

Aldo atmet tief durch. Er weiß, dass er seinem Onkel nichts vormachen kann, dementsprechend ist leichter Zweifel auf seinem Gesicht zu erkennen. Doch nicht, wegen seinem Onkel, denn viel wichtiger noch: macht er sich selbst hier etwas vor?

Nein. Er muss stark bleiben. Sein Vater wollte ihn nicht und seitdem Aldo „auf eigenen Füßen“ steht, läuft es ja auch recht gut. Aldo schließt kurz die Augen und sucht die Entschlossenheit von zuvor, die er anschließend wieder aufsetzt. Für ihn kann es nur noch nach oben gehen.


Wer war das wohl… mit dem du gesprochen hast?“


Während Aldo droht in Gedanken zwischen Zweifel und Entschlossenheit zu versinken, reißt ihn eine Stimme wieder komplett heraus. Eine Stimme, die er nur zu gut kennt.

Hoher Besuch, denn der GFCW World Champion selbst tritt ins Bild. End spricht diese Frage mit zynischem Unterton. Er weiß genau mit wem Aldo gesprochen hat und auch er hat eine enge Verbindung mit Salvatore Corleone.

Es liegt eine unausgesprochene, unangenehme Atmosphäre in der Luft. Man kann Ends Erscheinen und die Betonung seiner Frage nicht im Geringsten deuten. Soll das bedrohlich wirken? Oder eher verhöhnend? Aldo hat keine Ahnung. Aber er weiß, dass sich keinerlei positive Absicht hinter Ends Erscheinen verbirgt.

Der Champion stellt sich Nero nun gegenüber. Man merkt, wie Nero dadurch eingeschüchtert wird, das aber nicht nach außen tragen will.


The End: „Wenn du das nächste Mal mit ihm sprichst… grüß ihn doch von mir.“


End spricht diese Worte, voll von Hohn und Spott und bissigem Zynismus. Er hebt seine Hand und führt sie zu Aldos Kopf. Mit leichtem Nachdruck klatscht er mit der flachen Hand gegen Aldos Gesicht. Keine wirkliche Ohrfeige, aber streicheln kann man es auch nicht nennen. Vielmehr eine abfällige, verächtliche Geste, mit der The End seine Dominanz und seine Vormachtstellung gegenüber Aldo verdeutlichen will.

Man könnte meinen, dass End andeuten will, dass er auch Salvatore wichtiger ist als Aldo selbst. Aber das wäre nur eine Vermutung. Was auch immer End hiermit aber bezwecken will… er scheint damit Erfolg zu haben. Aldo wirkt verunsichert, leicht eingeschüchtert und ratlos. Ganz anders, als er noch vor seinem Match am heutigen Abend aufgetreten ist.

End zieht die Hand schließlich wieder zurück und er wirkt mehr als zufrieden. Er genießt das Unheil, dass er hier angerichtet hat sichtlich und damit ist sein Werk auch vollrichtet. Er lässt Aldo zurück, schließlich steht sein großes Match heute noch an.

Aldo Nero wiederum blickt The End hinterher und in seinen Augen mischen sich nun Scham, Trauer und Wut. Und er untermalt das, was er vorhin zu Onkel Sal gesagt hat.

Er weiß nicht wann. Er weiß nicht wie. Aber er will The End besiegen. Er muss The End besiegen.


GFCW Tag Team-Titlematch

Hanging Tree Sassau-Survival Match:

T'n'B (Tha Bomb & Titan) vs. Morbeus & Steve Steel

Referee: Karo Herzog


Eine Drohne die beeindruckenden Bildern des Walchsees übermittelt, ist nun zu sehen. Dann fokussiert sie sich auf den Ort des kommenden Matches. Die kleine Insel Sassau im malerischen Walchsee ist ein verstecktes Juwel der Natur, ein winziges Paradies, das sanft auf den klaren, glitzernden Wassern ruht. Umgeben von der majestätischen Kulisse der Tiroler Alpen, wirkt Sassau wie ein grüner Edelstein inmitten eines smaragdblauen Meeres.

Von üppigem Grün überwuchert, erhebt sich die Insel wie ein lebendiger Teppich aus Moos und Wildblumen, der sich sanft im Wind wiegt. Das Rascheln der Blätter und das leise Plätschern der Wellen erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten, als die Natur noch unberührt und geheimnisvoll war.

Ein dichter Kranz aus Schilf umarmt die Ufer der Insel, während zarte Seerosen auf der Wasseroberfläche tanzen, als wollten sie die Schönheit dieses versteckten Ortes noch weiter betonen. Vögel singen hier ihre fröhlichen Lieder, und das Summen der Bienen fügt sich harmonisch in das friedliche Konzert der Natur ein.

Sassau ist ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit, wo die Zeit stillzustehen scheint und die Seele aufatmen kann. Hier kann man die Hektik des Alltags vergessen und sich von der sanften Umarmung der Natur tragen lassen. Es ist ein Platz, der dazu einlädt, die Augen zu schließen, tief durchzuatmen und die reine, unverfälschte Schönheit der Welt in sich aufzunehmen.

In dieser idyllischen Umgebung findet man eine perfekte Symbiose zwischen Land und Wasser, Himmel und Erde. Die Insel Sassau im Walchsee ist ein kleines Paradies, das die Herzen der Besucher mit seiner unberührten Pracht und friedlichen Atmosphäre verzaubert.

Doch mit der Ruhe scheint es alsbald vorbei. Am Strand vor den jubelnden Fans steht nun ein Ruderboot bereit und auch Laura ist auch schon dran mit der Ankündigung:



Laura: „Als nächstes kommen wir zum GFCW World Tag Team Championship Match!“



Jubel unter den Zuschauern. Das wird ein ganz besonderes Duell.



Laura: „Die Herausforderer. Zum einen aus Vancouver, Kanada, der ehemalige GFCW World und Intercontinental Champion... er ist 1 Meter 84 groß und wiegt 105 Kilogramm…………MORBEUS!“





https://youtu.be/4fVngaFX4Ec



Am See hittet Gesaffelstein nochmal anders. Viele Zuschauer sind eh schon blau und raven erst mal ordentlich ab. Besonders Energy-Wodka wurde kräftig ausgeschenkt und das macht den Menschen bekanntlich unverschämt! Morbeus kommt auch quer durch die Zuschauermenge an den Steg. Dabei gibt es von den Besoffskis ein paar Schulterklopfer und es wird sogar auch mal ein Longdrink angeboten. Der bekanntlich „Trockene Alki“ Ray Douglas zeigt den Zuschauern zur besseren Unterhaltung nur „den Vogel“. Morbeus ist Oberkörperfrei und trägt eine zerrissene Jeans-Shorts. Die roten Wrestlingboots sind fertig geschnürt und seine rötlichen Locken sind stramm nach hinten gekämmt. Vom Teint her zu urteilen, hat der Kanadier dieses Jahr noch nicht allzu viel Sonne gesehen.

Der Mittvierziger ist dann auch am Steg angekommen und schaut gebannt wie alle anderen Zusehenden zum Entrance. Wer wird nun sein Partner werden.

Laura schaut nun wieder auf ihre Notizen und kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Ihre nächste Ankündigung wird es in sich haben.

Pete: „Hmm. Was ist dein Tipp? Wer wird es werden, Sven?“



Sven: „Ach, Robert Breads wird schon jemanden aus dem Performance Center abkömmlich gemacht haben! Feuer frei, Laura!“



Laura: „Und sein Partner……aus…..Vancouver, Kanada…… er ist 1 Meter und 93 groß und wiegt 117 Kilogramm…



Die ersten Zuschauer gehen bereits steil, denn sie ahnen es….



Laura: ……KYLE DOUGLAS!“





https://youtu.be/qn9fmZJ3Qz4



Sven: „BOOOOOOOM!“



Pete: „Wie kann das sein? Kyle Douglas hat doch der GFCW bei Title Night 2023 den Rücken gekehrt!“


Sven: „Er wurde nicht gepinnt in dem Loser leaves town Match, jedoch hat er nach dem er erfahren hatte, dass Morbeus sein fuckin Vater ist, den Ring verlassen und war seitdem nicht mehr gesehen!“



Pete: „Und jetzt ist ausgerechnet ER, sein Sohn, der Partner von Morbeus!“



Ray Douglas steht die Kinnlade komplett offen. Die Menge eruptiert allerdings heftig, als Kyle Douglas tatsächlich auf der Rampe steht. Der junge Mann hat sich im letzten Jahr kaum verändert und trägt noch immer seine übliche Ringgear mit dem Amateur-Ringerhelm. Auf dem schwarzen Ringanzug ist die kanadische Flagge abgebildet und die olympischen Ringe darunter. Der Olympionike schaut zuversichtlich zu seinem Vater herüber, der den direkten Blickkontakt eher meidet.



Schnurstracks bewegt er sich auf seinen Erzeuger zu und genießt den tosenden Applaus der Zuschauer. Dann stehen sich die beiden Männer wortlos gegenüber und schauen sich tief in die Augen.



Pete: „Oha. Ob das gut geht?! Vater und Sohn haben noch einige Dinge miteinander zu erörtern!“



Sven: „SO kann man das auch sagen.“



Kyle zeigt dann auf das Ruderboot und macht Morbeus klar, dass die beiden da nun einsteigen werden!

Morbeus ist immer noch verdattert, aber sein Sohn geht voran. Er winkt ihn zu sich ins Boot und der ältere Douglas schlurft ungläubig zum Boot.

Beide Männer sitzen, Kyle nimmt die Paddel in die Hand.



Kyle: „Lass mich mal machen, alter Mann. Spar dir deine Kräfte für den Kampf auf.“



Morbeus: „Das…ist doch nicht möglich.“



Kyle: „Keine Sorge. Ich werde dich auf dem Weg zur Insel schon nicht ertränken…es schauen zu viele zu.“



Verständlicherweise muss Ray Douglas nach dem Kommentar erst mal schlucken. Mit seinen kräftigen Oberarmen zieht Kyle das Boot mit ordentlich Power über den Walchsee.


Kyle: „Wir beide haben viel zu bereden. Aber zuerst müssen wir die Belts holen!“


Morbeus: „Du…willst die Titel wirklich mit mir gewinnen?“


Kyle: „Tja. Die rechtlichen Fragen waren schnell geklärt. Wrestling ist vermutlich das beste was ich kann. Warum sollte ich noch eine Karriere wegwerfen?! Zeigen wir es Tha Bomb und Titan!“


Morbeus: „…….“



Pete: „Die Familie Douglas macht also ihren ersten gemeinsamen Ausflug. Schön!“


Sven: „Idyllischer kann es kaum noch werden. Mal sehen, ob sie denn überhaupt zusammenkämpfen können.“


Pete: „Kyle hat schon Robert Breads, Drake oder Rotari bezwungen. Er ist sicherlich kein Fallobst und mit Anfang 20 auch noch nicht so abgetakelt wie die anderen Drei.“



Laura: „Kommen wir nun zu den GFCW Tag Team Champions!“



Die Zuschauer buhen. Sie buhen als ob es um ihr Leben geht.



Laura: „Ohne große Worte…Tha Bomb…und Titan…T´N`B!“



Das Buhen wird lauter und lauter. Die Musik der Rekord Tag Team Champions ertönt. Die Bässe lassen die Sandkörner die in der Masse den Strand bilden tanzen. Viele Fans wenden sich ab. Einige Blicke ruhen jedoch trotzdem auf den Entrance Bereich. Auch in voller Vorfreude den Gegnern von Morbeus und Kyle verbal und in Zeichensprache alles entgegenzuwerfen was ihnen in den Sinn kommt.



Pete: Man sieht hier eindeutig wo die Sympathien liegen.

Sven: Sympathien gewinnen aber keine Matches.

Pete: Ich fühle mich hier auch noch nicht ganz so wohl Sven.

Sven: Du wirst es überleben Pete. DU hast doch eine Schwimmweste um.



Die Kamera fängt das legendäre Kommentatoren Duo ein was sich den Umständen dieses skurrilen Matches anpassen mussten. Ihr Kommentatoren Pult am Ring ist leer. Pete und Sven haben es sich auf ein umfunktioniertem Kommentatoren Boot „bequem“ gemacht. Wirklich zufrieden wirken die beiden nicht. Ein Stuff Mitarbeiten lenkt das Boot hinüber zur Insel.



Pete: Ich frag mich jedoch immer noch wo die beiden bleiben.



Sven: Angst haben DIE beiden bestimmt nicht.



Pete: Na ich glaube mit Kyle als Gegner haben die beiden nicht gerechnet.



Sven: Ach die Schnarchnase.



Morbeus und Kyle befinden sich auf halbem Wege zur Insel. Sie schauen entschlossen zurück und sind genauso ratlos wie die Zuschauer. Neben Ihnen tuckert das Kommentatoren Boot mit Pete und Sven. Am Himmel ertönt das brummen einer Propeller Maschine. Die Blicke aller richten sich gen Himmel.



Pete: Nein…auf keinen Fall…



Sven: Ich ahne schlimmes…



Morbeus hält Kriegsrat mit Kyle. Man erkennt das trotz der Umstände die Chemie zwischen den beiden stimmt. Das Boot von Kyle und Morbeus wird langsamer. Der Bootsführer deutet nach vorne. Kyle erkennt das da was im Wasser ist und zeigt Morbeus dass er nach vorne schauen soll.



Pete: Was ist denn jetzt hier los???

Sven: Was ist das? Sind das Schnorchel?



Eindeutig treiben da zwei Schnorchelrohre im Wasser auf das Boot von Morbeus und Kyle zu. Abwechselnd blicken sie nach oben und zum Wasser.



Pete: SVEN!!! DA SIND WELCHE AUS DEM FLUGZEUG GESPRUNGEN.

Sven: Die sind bekloppt die beiden.



In geringer Höhe ist die Propeller Maschine über den Booten hergeflogen und kurz nach dem Absprung öffnen sich die Fallschirme. Ein Raunen geht durch die Fans.



Sven: DAS ist mal eine eindeutige Ansage…

Pete: Pffff…



Auf der Innenseite der Fallschirme sind zwei überdimensionale Mittelfinger zu erkennen. Die Herausforderer wüten in Richtung der Fallschirmspringer. Doch ein weiters Geräusch lenkt die beiden ab. Rechts und links von der Insel schießen zwei Jetskis heran. Kyle und Morbeus sortieren sich neu. Drei mögliche Richtungen aus denen angegriffen wird bevor die Insel überhaupt erreicht wurde. Kurz bevor die Jetskis und die Fallschirmspringer in die Nähe des Bootes gelangen sind die Schnorchel nicht mehr zu sehen, doch urplötzlich greifen die Hände der Taucher ans Boot. Sie bringen es ins Wanken. Morbeus und Kyle sind abgelenkt. Die Jetskifahrer rasen unerkannt hinter dem Boot her. Die Fallschirmspringer haben sich gekonnt ganz knapp über den Köpfen der beiden ausgeklinkt sodass die Fallschirme auf ihren Köpfen landen. Die Verwirrung haben die beiden Taucher genutzt und sind ins Boot gestiegen. Ein wilder Brawl bricht aus der jedoch sehr einseitig ist. Tha Bomb und Titan prügeln wie wild auf Morbeus und Kyle ein die immer noch mit den Fallschirmen kämpfen. Am Steg bleibt das Boot ruckartig stehen. Der Ruck lässt alle vier zu Boden stürzen. Da Kyle und Morbeus immer noch halb im Fallschirm hängen haben sie den Angriffen der Champions wenig entgegen zu setzen.

Pete: Man man man was ist denn hier los?

Sven: Geht gut los.

Tha Bomb und Titan ergreifen den Vorteil und springen ans Ufer. Dabei ziehen sie an den Fallschirmen sodass Kyle und Morbeus unsanft Bekanntschaft mit dem befestigten Holzsteg machen. Tha Bomb setzt nach und wartet gar nicht erst bis sie es zum Ring geschafft haben. Er bearbeitet Morbeus während Titan sich um Kyle kümmert. Titan packt sich den Rückkehrer und zieht in samt Fallschirm den Bootssteg entlang. Am Ufer angekommen geht es für Kyle in der Fallschirmrolle auf die Schulter von Titan. Dieser nimmt Anlauf…den Steg entlang.



POWERSLAM AUF DAS KOMMENTATORENBOOT VON PETE UND SVEN VON TITAN GEGEN KYLE



Pete: So eine Scheisse…wir gehen unter…

Sven: Wir gehen nicht unter...




Das Kommentatoren Pult ist zerstört. Pete und Sven stehen wankend am Bootsrand, Kyle krümmt sich vor Schmerz. Titan hievt sich zurück auf den Bootssteg um dann mit einem Tritt das Boot zurück auf den See zu stoßen. Pete und Sven retten sich noch gerade mit einem Sprung auf den Bootsanleger. Tha Bomb klatscht mit Titan ab und gemeinsam ziehen sie Morbeus vorbei am kleinen Wasserturm der am Uferrand steht auf die Insel. Dort angekommen deutet Tha Bomb in Richtung der Blockhütte die vor dem recht spartanischen Ring steht. Zwischen vier Bäumen sind die Seile gespannt. Seile? Es scheinen eher robuste Taue zu sein die das Geviert eingrenzen. Im Hintergrund beginnt der dichte Wald. Der Boden des „Rings“ ist eine aus einfachen ungehobelten Eichenbrettern zusammengenagelte „Tanzfläche des Schmerzes“. Über dem Ring hängen in einiger Höhe die GFCW Tag Team Gürtel. In näherer Umgebung steht alles was man braucht um daran zu kommen. Leitern, Tische, Seile um nur ein paar Sachen zu nennen. Auch die Hütte ist nicht allzu weit weg um sie irgendwie zu nutzen.



Pete: Ich hoffe wirklich das das hier alle überleben werden.

Sven: Ich habe da so meine Bedenken.

Pete: Das sieht sehr rustikal und gefährlich aus.



Tha Bomb hat Morbeus erneut mit gezielten Kopfnüssen am Boden gehalten. Karo Herzog ist mittlerweile am Geschehen angekommen und hat das Match freigegeben. Der Rekord Tag Team Champion nutzt die Überlegenheit aus und befiehlt Titan Morbeus zum Ring zu schleppen. Dort angekommen wird er in das Geviert gerollt. Tha Bomb steigt dazu und verhöhnt den Herausforderer. Ein paar deftige Backpfeifen machen Morbeus jedoch nur sauer. Er schreit Tha Bomb an der ihm daraufhin eindeutig zeigt was er von ihm hält.







Ein kurzer Wortwechsel und dann geht es für Morbeus hart in die „Ringecke“. Der Baum gibt keinen Zentimeter nach sodass Morbeus direkt auf die Knie fällt und zu Boden geht. Er hält sich den Rücken und man erkennt an seinem Gesichtsausdruck das er große Schmerzen hat. Die Tag Team Champions stolzieren durch den Ring und scheinen sich der Sache sehr sicher zu sein. Pete und Sven haben am Kommentatoren „Pult“ Platz genommen.



Pete: Ich bin ja vieles gewohnt. Aber erst auf nem Boot…jetzt an so einem alten Holztisch hier.

Sven: Ich finde es gemütlich. Hier brennt ein schönes Lagerfeuer für uns.

Pete: Sven…das Feuer bereitet mir wirklich Sorgen.



Der Kanadier der sich eigentlich in solch einer Landschaft wohlfühlen sollte wirkt stark mitgenommen. Titan kennt jedoch keine Skrupel und packt sich den am Boden liegenden und zieht ihn hoch. Er drückt ihn vorwärts gegen den Baum und hält ihn fest. Sein Partner ist aus den „Ring“ gestiegen und zieht Morbeus mit aller Kraft an den Armen in seine Richtung. Titan nimmt Anlauf. Anscheinend soll es eine Aktion in die Baumecke geben. Der Hüne sprintet los doch just in dem Moment wo er zum Big Boot ansetzt rauscht Kyle Douglas von der Seite heran und befördert Titan mit einem DROPKICK zu Boden.

Pete: Hast du das gesehen? WAHNSINN

Sven: Der hat tatsächlich die Zip Line genutzt die vom Wasserturm bis zur Holzhütte gespannt ist.



Titan ist ausgeknockt. Er ist hart mit dem Kopf auf den Boden geschlagen und Blut breitet sich auf seiner Stirn aus. Tha Bomb ist überrascht und will auf Kyle losgehen. Dieser ist jedoch on Fire und legt nach. Gekonnt schwingt er sich an dem Ast übers dritte Seil.



FRONT DOUBLE KICK GEGEN THA BOMB



Anschließend greift sich der Olympionike seinen Kontrahenten und buckelt ihn sich über. Selbst den massigen Tha Bomb kann Kyle händeln, wenn auch unter größten Anstrengungen. Vielleicht wollte er schon eine Art Olympic Slam zeigen, aber das scheint zu schwierig. Kyle lässt sich nur nach hinten fallen und begräbt Bomb unter sich. Nun kommt auch Paps dazu und hilft ganz fürsorglich dem Sohnemann die Ringlegende wieder aufzustellen. Gemeinsam gibt es einen ordentlichen Double Suplex und Tha Bomb krümmt sich vor Schmerzen. Kyle und Morbeus schauen sich nun im Wald mal genauer um. Wo hängen eigentlich die Tag Team Belts?



Morbeus: „Ich hoffe du kannst gut klettern, Kyle. Ich habe Höhenangst!“



Die Diskussion wird allerdings nicht gerade fruchtbar weitergeführt, denn von hinten streckt Titan mit einem Double Axehandle Blow Morbeus nieder. Kyle schüttelt sich kurz, denn diesen Move hat er wohl in seiner jungen Karriere noch nie gesehen. We call it a Klassiker! Titan suppt ordentlich an der Stirn, hat aber nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen überhaupt keinen Bock sich vom Jungstar verdreschen zu lassen. Beide gehen in den Klinsch und Titan reißt Kyle zu Boden. Dann gibt es noch einen ordentlichen Kneedrop!



Pete: Die ärztliche Abteilung kann schon mal die Blutkonserven bereit legen.

Sven: Und davon einige.



Kyle ist jedoch nicht kleinzukriegen und er ist sichtlich angestachelt. Den Kneedrop hat er kaum gespürt und geht direkt in den Gegenangriff über. Double Leg Take Down und nun zeit er seinerseits eine ganze Reihe von Kneedrops gegen Titan der jedes Mal versucht sich aus der Angriffszone zu rollen. Sein Kontrahent ist jedoch schneller und somit bleibt er in der Defensive. Der Rückkehrer nutzt seine Grappling Fähigkeiten und nimmt Titan in einen Leg Lock und nimmt den körperlich Stärkeren somit seiner Vorteile.



Pete: Am Boden ist Titan sicherlich keine Gefahr für Kyle.

Sven: Das stimmt…leider…



Der Tag Team Champion versucht immer wieder sich aufzurichten und somit in Schlagdistanz zu kommen. Ohne Erfolg. Titan schaut plötzlich erschrocken auf. Morbeus hat sich eine nahestehende Leiter herangeholt und sie außerhalb des Ringes aufgestellt.



Pete: Für die Gürtel ist das definitiv zu niedrig.

Sven: Ich mag gar nicht hinsehen.



Titan schüttelt vehement mit dem Kopf.



Morbeus: SCHEISS AUF DIE HÖHENANGST.



Schnellen Schrittes geht es die Leiter hinauf. Ein großer Sprung nach vorne und Morbeus packt sich den Ast der über Titan und Kyle in den Ring ragt. Er greift danach, holt Schwung und KNACKS…Der Ast bricht unter der Last Morbeus ab…jedoch fällt der Kanadier so das er direkt auf Titan landet. Natürlich schmerzt auch Morbeus die Landung, Titan jedoch ist arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Kyle lässt von ihm ab da er merkt das von ihm keine Gegenwehr zu erwarten ist. Er hilft seinem Partner auf die Beine und beide schütteln ihre kleinen Wehwehchen ab.



Pete: So langsam kann man sagen das es eine Tendenz gibt wie das Match ausgehen wird.

Sven: Schreib die beiden alten Hasen noch nicht ab.



Die harmonische Familien Idylle wehrt jedoch nicht lange denn Tha Bomb ist so leicht nicht klein zu kriegen. Er stürmt wild entschlossen in den Ring und befördert die überraschten Douglasien mit einem Double Shoulder Block durch den Ring. Beide taumeln. Tha Bomb springt und hängt sich an den baumelnden Ast und reißt diesen herunter. Nach einem prüfenden Blick zu seinem Partner geht er mit dem Ast auf Kyle und Raymond los. Diese können die wuchtigen Schläge mehr schlecht als Recht abwehren und werden zurückgedrängt.



Pete: Wo kommt der denn jetzt schon wieder her?

Sven: Der ist nicht kleinzukriegen. Weiter so!!!


Was allerdings kleinzukriegen ist, ist der Ast den Tha Bomb auf Kyle und Raymond niederprasseln lässt. Das Gestrüpp daran federt die Schläge etwas ab, jedoch erkennt man sichtbare Spuren auf den Körper der beiden. Als der Ast nach einem harten Schlag auf Morbeus Rücken zerbarst muss dieser zu Boden und Tha Bomb „tritt“ ihn aus dem Ring. Kyle versucht nochmal die Chance zu ergreifen doch der Champion hat den Angriff kommen sehen und packt sich Kyle. In bester Bud Spencer Manier geht es mit dem Rücken voran gegen die Baumecke. Wie eine Käsereibe benutzt er den Baum nun und reibt Kyle hin und her. Dieser verzieht vor Schmerzen das Gesicht. Ruckartig zieht Tha Bomb den Kanadier vor. Der Rücken sieht aus wie ein Steak medium rare. Dann geht es in hohen Boden übers dritte Seil…genau in ein großes Feld voller Brennnesseln. Der Schmerzensschrei von Kyle geht bis ins Mark. Karo Herzog mag gar nicht hinsehen.


Pete: Das wird er noch ein paar Tage spüren.

Sven: Gut so. Soll er auch.



Der Altmeister setzt nach und geht hinter Kyle her. Erneut packt er ihn an den Füßen und zieht ihn kreuz und quer durch die Brennnesseln. Die Schreie werden lauter und schlimmer. Tha Bomb zieht Kyle auf die Beine. Wüste Beschimpfungen folgen. Nicht ganz Gentlemen like folgt auch noch der orale fernaustausch von Körperflüssigkeiten ins Gesicht von Kyle. Anschließend wird er geschultert. Es geht ein paar Schritte zurück. Anlauf…



RUNNING POWERSLAM GEGEN KYLE INS GEBÜSCH



Wie ein nasser Sack hängt Kyle im Gestrüpp. Tha Bomb muss sich selbst auch etwas ordnen und entfernt Blätter und Äste nachdem er sich von Kyle und dem Gebüsch entsagt hat. Doch Luft zum durchatmen wird ihm nicht gewehrt. Auch sein Schmerzensschrei steht dem von Kyle in nichts nach. Morbeus hat sich aufgerappelt und sich drischt nun mit einer großen Distel auf ihn ein.



Pete: Das mein lieber Sven…ist eine Weg-Distel.

Sven: Wo hast du das Wissen denn her? Hätte ich dir gar nicht zugetraut.



Den ersten Schlag genießt Morbeus sichtlich. Doch dann verfällt er in einen Rausch und die Distel wird in alle Einzelteile zerdroschen. Nun sieht auch Tha Bombs Rücken wie ein Massaker aus. Auf den Knien winselt er um Gnade. Doch Morbeus ist nicht nach Gnade zumute. Zu tief und zu intensiv ist die Geschichte mit Tha Bomb. Er wickelt den Rest der Distel um Tha Bombs Kopf…



DISTEL DDT AUF DEN WALDBODEN



Tha Bomb bleibt liegen. Morbeus eilt seinen wiedergewonnenen Partner zur Hilfe der sich gerade versucht aus dem Gestrüpp zu befreien. Er zieht ihn heraus und spricht ihm gut zu. Kyle nickt und zeigt an das alles ok ist. Sichtlich mitgenommen sein Rücken. Doch das Adrenalin hilft über den Schmerz hinweg. Humpelnd machen sie sich auf den Weg zum Ring. Dort liegt immer noch Titan der langsam aber sicher wieder in die reale Welt zurückkehrt. Er wischt sich das Blut aus dem Gesicht und richtet sich in die sitzende Position auf. Er atmet durch. Kyle und Raymond stehen rechts und links von ihm. Der eine Teil der Tag Team Champions erkennt die prekäre Situation und versucht zu flüchten. Doch die Kanadier sind schneller sodass der Fluchtversuch unsanft gestoppt wird. Nun fleht auch Titan um Gnade und appelliert an die Vernunft der beiden. Er erntet nur hämisches Gelächter. Die Douglas Männer packen sich Titan und ziehen ihn auf die Beine.



Pete: Ich glaube nicht das Titan in der Lage ist das nochmal umzukehren.

Sven: Doch Doch…der hat noch einiges im Tank.



Raymond schickt Titan in die Seile. Denkste…Reversal und Rereversal. Titan läuft auf Kyle zu der direkt zupackt.



BELLY TO BELLY SUPLEX GEGEN TITAN AUF DEN HARTEN RINGBODEN



Jetzt machen die beiden Dampf. Kurz gezogener Elbow Drop von Morbeus gegen Titan. Kyle steigt mit ein.



ELBOW DROP VON KYLE

ELBOW DROP VON MORBEUS

ELBOW DROP VON KYLE

ELBOW DROP VON MORBEUS

LEG DROP VON KYLE

LEG DROP VON MORBEUS

HEADBUTT VON KYLE

HEADBUTT VON MORBEUS



Beide haben sich in Rage gesteigert und feiern sich nachdem klar ist das Titan keinerlei Gegenwehr mehr zeigt. Sie klatschen ab und pushen sich. Morbeus deutet auf die Gürtel die oberhalb des Ringes hängen. In Schwindelerregender Höhe muss man dazu sagen. Jetzt erkennt man auch das von zwei Seiten der Bäume ein Seil gespannt ist das unterhalb der Gürtel entlangführt.



Pete: Ich bin sehr froh das ich da nicht hoch muss.

Sven: Und ich erst. Höhe ist nicht meins.



Raymond und Kyle beratschlagen sich kurz und beide suchen ihr Glück an der Hütte. Dort lehnt zumindest eine recht lange Leiter an der Außenwand. Nicht ganz neu…nicht ganz schön…nicht ganz sicher…doch nutzbar. Gemeinsam packen sich die beiden die Leiter und schleppen sie in Richtung Ring. Morbeus steht am Fußende der Leiter und sichert sie während Kyle die Leiter emporklimmt. Karo Herzog und auch Pete und Sven schauen gebannt zu. Im Augenwinkel erkennt Kyle das sich jemand heranpirscht und springt aus ca 3 Meter Höhe.



CROSS BODY GEGEN THA BOMB



Dieser fängt in einem unfassbaren Kraftakt Kyle auf und kontert den Flug…



FALLING POWERSLAM OUTTA NOWHERE GEGEN KYLE



Morbeus schlägt die Hände über den Kopf zusammen. Kyle krümmt sich. Tha Bomb grinst erschöpft. Auch Titan hat es wieder irgendwie auf die Beine geschafft. Morbeus nutzt die Gelegenheit das Tha Bomb immer noch sehr erschöpft ist und geht ihn mit Tritten und Schlägen an. Er bemerkt nicht das Titan von hinten kommt und mit einer Holzdiele die er dem Ringboden entnommen hat kommt. Die Wucht des Schlages lässt das Brett zerbarsten. Morbeus sackt auf Tha Bomb zusammen. Dieser rollt Morbeus von sich und zieht sich an den Ringtauen auf die Beine.



Sven: Jetzt holen sie sich die Gürtel. Jetzt ist es soweit.

Pete: Niemals.



Titan klettert die Leiter hinauf. Mehr schlecht als Recht…doch schafft er es bis nach oben. Doch zur Überraschung aller geht er nicht auf das gespannte Seil sondern entknotet das Seil an dem der Gürtel in der Mitte fixiert wird. Es löst sich und der Gürtel baumelt nun asymmetrisch über dem Ring. Die beiden stellen die Leiter auf die andere Seite auf und erneut geht es für Titan nach oben. Er nestelt wieder am Seil herum während Tha Bomb unten auf die Gürtel wartet. Aus dem nichts pirscht Kyle heran.



SPEAR GEGEN THA BOMB

Tha Bomb steht wieder auf.

THE FLANKER VON MORBEUS GEGEN THA BOMB

Kyle hat anscheinend einen Zauberpilz im Wald gefunden. Wie ein Eichhörnchen rast er die Leiter hoch und schlägt auf Titan ein. Dieser ist überrascht und versucht Kyle mit Tritten loszuwerden. Morbeus steht unten an der Leiter.



KYLE: TU ES!!! WIRF SIE UM!!!!



Morbeus schüttelt mit dem Kopf.



KYLE: TU ES VERDAMMT NOCHMAL!!!!



Morbeus atmet durch und drückt die Leiter vom Baum weg. Titan steht der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Kyle bereitet sich auf den Aufprall vor. Die Leiter gleitet aus Morbeus Händen und fällt in Richtung Hütte vor der ein großer Hasenstall an dem in großen rosafarbenen Buchstaben `NICHT!!! ÖFFNEN` steht. Kyle schafft es sich einigermaßen abzurollen während Titan mit voller Wucht auf den Hasenkäfig knallt der unter der Wucht zerbricht. Morbeus eilt zu Kyle um diesem zu helfen. Erkennt jedoch schnell das die athletische Ausbildung sehr hilfreich war denn er sein Partner konnte sich gut abfangen. Mit Hilfe von Morbeus steht er schnell wieder.



Pete: Titan kann das nicht überlebt haben.

Sven: Doch da…schau…er zuckt noch…doch was…was ist das…

Pete: Die Hasen laufen weg. Die Hasen.

Sven: Viel schlimmer…die Leiter ist auch kaputt…jetzt wird es schwer an die Gürtel zu kommen.



Morbeus und Kyle schauen suchend umher. Dann deutete Kyle auf Tha Bomb der immer noch im Ring liegt. Morbeus spricht mit Kyle und beide klettern in den Ring. Mithilfe des Taus was sie vom Baum lösen binden sie Tha Bomb an eben einer dieser Bäume fest. Wehrlos hängt er da nun. Muss mit ansehen wie Kyle und Raymond zur Hütte laufen. Die Kamera fängt im vorbeigehen den bewusstlosen Titan ein. In den Trümmern des Hasenstalls. Zuckend, während zwei weiße Hasen mit roten Augen auf ihm sitzen. Es wirkt so als ob sie ihn anschauen. Kyle ist in der Hütte verschwunden. Morbeus im Geräteschuppen. Plötzlich ertönt ein lautes Motorengeräusch. Kyle stürmt aus der Hütte und sieht wie Morbeus mit einer Kettensäge in der Hand aus dem Schuppen kommt. Ein leichter Ausdruck von Wahnsinn ist in seinem Gesicht zu erkennen.



Pete: Der wird doch nicht.

Sven: Das wäre Mord…eindeutig…und live im TV.



Morbeus steht schnaufend vor Tha Bomb. Ausdrucklos schaut dieser zurück. Blutend. Zerstört. Wehrlos. Morbeus hebt die Kettensäge, dreht sich um und geht auf den anderen Baum zu und beginnt diesen anzusägen. Gekonnt…als Kanadier natürlich mit der Muttermilch aufgesogen…fällt Morbeus den Baum an dem die Gürtel pendeln. Unter lautem Getose fällt die Eiche zu Boden und die Gürtel liegen frei. Kyle schleppt sich humpelnd mit Morbeus zu der Stelle wo die Gürtel liegen und ergreifen sie. Die beiden fallen sich in die Arme und sinken auf die Knie. Tränen der Freude…Tränen des Schmerzes rinnen über ihre Gesichter. Morbeus stiefelt auf Tha Bomb zu und hält ihm provozierend den Gürtel vors Gesicht. Mit einem simplen Mittelfinger zeigt er ihm was er von ihm hält. Tha Bomb sackt ko in sich zusammen. Anschließend dreht Morbeus um und humpelt Arm in Arm zum Boot welches sie gemeinsam betreten. Als das Boot sich vom Steg löst zeigt Karo Herzog an das das Match vorbei ist.



SIEGER DES MATCHES UND SOMIT NEUE GFCW TAG TEAM CHAMPIONS

RAYMOND MORBEUS DOUGLAS UND KYLE DOUGLAS



Pete: Wow…die beiden haben es sich wirklich verdient. Mal schauen wie lange sie ihre Wunden lecken müssen.

Sven: Das war doch nicht fair.

Pete: Nicht fair? Es gab keine Regeln. Nur überleben und verlassen.



Das Boot schippert wieder ans andere Ufer wo Kyle und Raymond Douglas von den Fans frenetisch empfangen werden. Sofort werden Sie von den Sanitätern in Empfang genommen. Die Freude über den Sieg überwiegt jedoch dem Schmerz und beide suchen den Kontakt zu den Fans. Im Hintergrund sehen wir das sich Rauch auf der Insel erhebt. Der gefällte Baum steht in Flammen. Sofort sind Sirenen zu der Wasserpolizei und Feuerwehr zu hören die zur Insel eilen. Kyle und Raymond stehend feiernd in der Menge während auf der Insel das Feuer gelöscht wird.