Wir
sehen immer noch dieselben Szenen, allerdings von einer Kamera
die auf einen Fernsehbildschirm gerichtet ist, der irgendwo auf
einem Strand-Tischchen Backstage steht. Die Kamera zoomt ein
wenig zurück und wir sehen denjenigen, der sich hier das
Match angesehen hat. Er sitzt auf einer großen
Equipment-Kiste und nickt anerkennend.
David
Hott: „Was für ein Match. Man sieht wieviel diesen
Teams diese Tag-Team-Titel bedeuten.“
Da
scheint er richtig nostalgisch zu werden und blickt leicht
lächelnd zu Boden.
David
Hott: „Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich diese
Titel noch gehalten, mit einem Mann von dem ich dachte, dass er
auf viele Jahre hinweg mein perfekter Partner sein würde…
Doch jetzt, ist er mein größter Feind. Und die Titel
sind für uns beide aktuell kein Thema mehr.“
Er
wendet sich von Fernseher ab und setzt sich nun direkt zur
Kamera. Das Lächeln ist aus seinem Gesicht verschwunden.
David
Hott: „Es ist schon verrückt. Am Anfang hatte ich
einen fantastischen Mentor und einen schlagkräftigen
Partner. Unser Mentor wusste genau, was uns noch zu Champions
fehlte und hat seinen beiden Diamanten ideal geschliffen.
Schließlich, auch wenn es einige Enttäuschungen gab,
haben wir es auch geschafft und die Tag-Team-Titel gehörten
uns.“
Da
lächelt David noch einmal kurz, doch dann wirkt er wieder
richtig nachdenklich.
David
Hott: „Doch das war nicht genug. Mein Partner und ich, wir
wollten mehr. Und so haben wir uns von unserem Mentor losgesagt
und einen Pakt mit dem Mann geschlossen, von dem wir dachten er
würde uns in noch höhere Gefilde führen können…
der Boss der GFCW persönlich.“
Etwas
selbstenttäuscht schüttelt der Brite den Kopf.
David
Hott: „Unglaublich, all diese Dinge, die man in diesem
Geschäft für Erfolg, Geld und Titel macht. Und
zugegeben, anfangs hatte ich damit überhaupt kein Problem!
Ich war jung und wollte es in den großen Ligen schaffen,
egal wie. Doch dann… dann hatte ich das plötzlich
alles. Alles was ich wollte. Einen Vertrag, Geld, die richtigen
Leute an meiner Seite und Titelgold. Und plötzlich…
begann ich mich zu fragen, ob es nicht noch etwas anderes gibt,
worauf ich meinen Fokus legen sollte. Etwas was mir auch wichtig
war, das ich aber bis hierhin vernachlässigt hatte. Und
schnell habe ich erkannt was es war… Ich wollte mir einen
Ruf erarbeiten!“
Ein
kurzes selbstbewusstes Nicken bei Hott.
David
Hott: „Ich wollte nicht nur der verrückte Highflyer
sein, der all diese Wahnsinnssachen macht… sondern ein
Fighting Champion, der sich Herausforderungen stellt und diese
auch meistert, ohne dabei zu miesen Taktiken greifen zu müssen.
Ich wollte allen beweisen, dass ich das nicht nötig hatte
und auch so gut genug war… Doch leider sah mein Partner
das nicht so. Und mein Boss ebenfalls nicht.“
Er
wirft enttäuscht die Hände nach oben. „Tja und
was dann passiert ist, wisst ihr ja“, deutet seine Miene
an.
David
Hott: „Und jetzt? Jetzt bin ich die Titel los… mein
Mentor hasst mich… mein Partner will mich zerstören…
und mein Arbeitgeber hat mich auf der Abschussliste. Unglaublich
wie sich auf einen Schlag alles verändern kann.“
Er
schmunzelt einmal etwas amüsiert, bevor er wieder seriöser
in die Kamera blickt.
David
Hott: „So bin ich nun hier: Stranded. In einem Match mit
den beiden Männern, mit denen ich meine bisher größten
Erfolge hatte… und beide wollen mein Blut sehen.“
Was
für eine Situation, denkt er sich da wohl und atmet einmal
tief ein und aus.
David
Hott: „Let’s be real: Ich bin in diesem Match
bestimmt der krasse Außenseiter. Der eine Gegner ein Grand
Slam Champion, eine Legende und der andere ein körperlich
übermächtiger Vollstrecker.“
Nachdenklich
blickt er zur Decke.
David
Hott: „Was spricht überhaupt für mich? Die
Tatsache, dass ich beide Männer ganz genau kenne. Ihre
Schwächen, ihre Stärken, ihr Mindset, ihre Strategien,
ihre Angriffe… und das werde ich auch eiskalt ausnutzen.
Ich werde ganz bestimmt nicht weglaufen! Ich werde mich auch
dieser Herausforderung stellen! Wie ich es bisher IMMER gemacht
habe! Ich werde kämpfen und ich werde zeigen, dass ich der
Beste der Hautevolee war und immer noch bin!“
Die
Unterstützung des Publikums scheint ihm da auf jeden Fall
sicher, denn dessen Jubel ist für alle hörbar. Hott
hebt den Zeigefinger.
David
Hott: „Eines wollen wir alle drei: Die Vergangenheit
endlich begraben.“
Er
dreht sich von der Kamera weg, greift hinter die Kiste auf der er
sitzt und zieht eine große Schaufel hervor. Diese
betrachtet er kurz und blickt dann erwartungsvoll in die Kamera.
David
Hott: „Ich bin bereit Matt und Lio… Aber die Frage
ist: Seid ihr zwei es auch für mich?“
Und
mit einem kampfbereiten Blick erhebt er sich von der Kiste und
verlässt die Szene unter dem Jubel der Fans.
Pete:
„David Hott ist offenbar bereit für den Kampf seines
Lebens.“
Sven:
„Ja klar. Und ich sage dir, es ist nur eine Frage der Zeit
bevor Lio oder Meister ihn in die Schranken weisen! Und dann wird
er endlich kapieren wo sein Platz ist: Nicht auf ihrem Level!“
Pete:
„So schnell schreibe ich ihn nicht ab. Es würde mich
nicht wundern wenn wir heute einen David Hott sehen würden,
den wir so zuvor noch nie gesehen haben. Er wirkt sehr
angriffslustig und motiviert. Und er hat in der Vergangenheit
auch schon mit großen oder prestigeträchtigen Gegnern
zu tun gehabt.“
Sven:
„Das wird alles verblassen, im Vergleich zu dem was ihn da
heute erwartet. Ich gebe diesem undankbaren Kerl keine Chance auf
den Sieg! Punkt.“
Die
Regie schaltet nun wieder weg von der Action am Strand und zeigt
einen Container von außen. An der Tür ist provisorisch
ein Schild notdürftig angeklebt, die den Bewohner des
Containers benennt: Kommissionär Eric Fletcher. Die Kamera
wird nun innerhalb des Containers geleitet und zeigt einen recht
aufgebrachten Candy Man. Der wuselt von links nach rechts um
seine Tischplatte, die selbstverständlich die Raummitte
einnimmt und bleibt letztlich doch wieder dahinter stehen, um mit
der Hand auf die Platte zu klatschen. Schade, dass der Untergang
schon gedreht ist.
Fletcher:
„Wo ist er denn? Habt ihr ihn den nicht mitgebracht? Kann
mir doch keiner erzählen, dass ihr den hier nicht findet? In
welchem Gang soll er sich denn bitte verstecken?“
Nun
dreht sich die Kamera um 180 Grad und vor der Türe ist ein
etwas aus der Puste geratender Raymond „Morbeus“
Douglas zu erkennen.
Morbeus:
„Was gibt es denn so Dringendes? Ich bin hier hin
gesprintet wie seit 25 Jahren nicht mehr!“
Der
saure Blick auf die Crew weicht einem sauren Blick auf den
ehemaligen Champion. Die Augenbrauen wandern nach unten, die
Lippen werden zusammengepresst. Aber immerhin seufzt Fletcher,
das ist ja schonmal ein Unterschied zu irgendwelchen Wutreden.
Fletcher:
„Na da ist er ja…setz dich.“
Morbeus:
„Aye, aye Herr Commissioner.“
Ray
Douglas wankt leicht, aber doch sehr schwungvoll auf den
Klappstuhl, der auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches
platziert ist. Fletcher schüttelt mit dem Kopf, setzt sich
ebenso, faltet seine Hände zu einer Art Dreieck, schnauft
kurz durch und führt dann seine beiden Daumen in Richtung
Nase.
Fletcher:
„So Ray, jetzt mal ganz in Ruhe…was zum Geier war
denn da los im Flugzeug?“
Ray
Douglas scheint überrascht über die direkte Frage.
Allerdings wirkt er sehr gefasst und kaum fahrig wie in den
letzten Wochen.
Morbeus:
„Menschen, die nicht real sind, waren an Bord. Das mag den
ein oder anderen irritieren, aber ich habe gesehen, was ich
gesehen habe. Das Flugzeug, mir war es beim Betreten schon klar,
hatte „schlechte Schwingungen.“ Außerdem denke
ich, dass ich alle Passagiere vor einer großen Katastrophe
gerettet habe. Die Räumung und Durchsuchung des Flugzeuges
war alternativlos.“
Fletchers
Finger wandern gen Gesichtsnorden und fassen sich zwischen die
Augen um die Nase zu rümpfen.
Eric:
„Und ich dachte, ich hätte das Netflix-Abo gekündigt…“
Entnervt
schüttelt der Commissioner den Kopf, dann wird Morbeus
wieder mit äußerst geringer Fassung ins Visier
genommen.
Eric:
„Hörst du dir selber zu? Ist dir klar, dass die ganze
Chose in der Presse gelandet ist? Nur halt ohne dich als
strahlenden Helden, dafür aber als besoffene Gefahr für
das Flugzeug, selbst wenn die Polizei es ein bisschen schöner
beschrieben hat. Hatten ja Zeit, nachdem sie kein Problem im
Flieger fanden…Es gibt keine schlechte Presse, am Arsch.
Weißt du, was wir alles für einen Stress wegen dir
hatten? Du darfst mal raten, wer die ganzen Fahrten für dich
von Atlanta bis hierher organisieren durfte, nur weil du nachts
noch Final Destination schaust und dann nicht schlafen kannst.
Und wo warst du in den letzten Tagen, hmm? Seit Donnerstag suche
ich das Gespräch mit dir und jetzt wankst du hier rein. Soll
ich das Match gegen Ask gleich streichen? Oder willst du mir
ernsthaft erzählen, dass du heute Abend kampffähig
bist?“
Morbeus:
„Pah. Wie kannst du mir so eine Frage stellen? Seit 20
Jahren bin ich professioneller Wrestler. Und nun soll ich nicht
in der Lage sein, den scheiß Waldschrat wegzuhauen? Gerade
von dir hätte ich einen anderen Umgang mit mir gewünscht!
Ich habe schon so oft die Kohlen aus dem Feuer für dich
geholt?!“
Fletcher
fletscht die Zähne. Genauso wie Lasse gelassen ist, aber das
in die Zeugnisbemerkung zu schreiben, wäre zu
offensichtlich.
Eric:
„Ich hätte mir auch einen anderen Umgang gewünscht,
ein ‚Sie‘ zum Beispiel. Ray, Vergangenheit ist
Vergangenheit und jetzt tu nicht so, als wärst du nur als
Geschenk für mich zurückgekommen um Antoine zu
besiegen…aber wenn du schon damit anfängst…DAMALS
konnte ich sehen, was du drauf hast und was du der Galaxy bieten
kannst.“
Er
kneift die Augen zusammen, eine Miene des Bedauerns. Fletcher
löst eine Hand, deutet an Morbeus entlang auf und ab.
Eric:
„Oder konntest. Das hier soll die große Strandparty
werden, das große Ende der Nordamerikatour. Da habe ich
keine Lust auf dich als Totalausfall oder einen Typen, bei dem
man sich nicht sicher sein kann, ob er weiß, wie viele
Leute da überhaupt gerade im Ring stehen. Ich mache mir
Sorgen, Ray.“
Morbeus:
„Ach was. Immer diese Ratschläge. Mir geht es doch
gut. Besser noch: so klar wie aktuell habe ich die Dinge noch nie
gesehen. Aber ich bin keine Schachfigur mehr für DICH oder
Dynamite oder für Niander. Ich lasse mich nicht mehr
treiben, vor keinem. Auch wenn ich seit Jahren nicht mehr
geschwommen bin, den Ask seife ich gleich richtig ein. Ach eines
wollte ich Dir noch mitteilen, Herr Commissioner. Die Möwen
folgen dem Fischkutter, weil sie glauben, dass die Sardinen
wieder ins Wasser geworfen werden"
Ray
Douglas springt dann plötzlich auf und eilt wie von der
Tarantel gestochen aus dem Trailer raus. Der Commissioner
erschrickt bei der Überraschungsaktion, rückt zurück
in seinem Stuhl und schaut Morbeus mit offenem Mund hinterher.
Langsam finden seine Sinne aber zurück zu ihm. Zeit den Kopf
zu schütteln.
Eric:
„Eieiei, was soll ich mit dir machen?“
Aiden
Rotari: "Nichts ist trügerischer als eine offenkundige
Tatsache."
Sir
Arthur Ignatius Conan Doyle zu zitieren, wird einem bei der
GFCW-Galaxie wohl nur wenige Bonus-Punkte einbringen, aber das
hält den des Öfteren mit den Worten anderer
hantierenden Rotari nicht davon ab, sich hier indirekt zu seinem
eigenen Spezialgebiet zu äußern – Trugschlüssen.
Aiden
Rotari: „Und das gilt vor allem für Antoine
Schwanenburg, den Superstar der Promotion.“
Es
ist das gleiche Setting wie vorher bei Breads, allerdings scheint
es – auch wenn dieses Video in der Show später kommt –
chronologisch sogar noch vorher aufgenommen worden zu sein. Das
orangefarbene Sonnenlicht lässt uns darauf schließen,
dass es noch früh am Morgen ist. Rotari ist also noch früher
am Start als es Breads war, um sich Zeit für die
Vorbereitung zu nehmen.
Aiden
Rotari: „Er spricht davon, dass man sich Respekt verdienen
muss. Das ist korrekt. Doch sein gesamter Ruf, seine gesamte Aura
ist nichts weiter als ein Kartenhaus, das nur so lange intakt
bleibt, wie es der Rest dieser Promotion zulässt. Sicher,
wenn man die gleiche Lüge nur lange genug immer wieder
penetrant wiederholt brennt sie sich den allermeisten als
Tatsache in den Schädel. Doch sie wird niemals wahr. Und
nun, da die PR-Abteilung in Form von Frau Schwanenburg zu Unrecht
von ihren Aufgaben entbunden wurde, gibt es niemanden, der sicher
stellt, dass der Mythos Schwanenburg genau das bleibt – und
nicht als Fabelgeschichte entlarvt wird.“
Die
Augen von Rotari, die hinter den lagen schwarzen Haaren beinahe
zu verschwinden drohen, starren mit einer Intensität in die
Linse der Kamera als würde er Antoine Schwanenburg selbst
gegenüberstehen. Wo sich Breads an Ricks abzuarbeiten
schien, ist es nun an Aiden, seinem Groll gegenüber
Titel-Toni Luft zu machen.
Aiden
Rotari: „Du hast mir den Respekt verweigert, den wir dir
haben zukommen lassen. Wir haben dir die Chance dazu gegeben,
doch du glaubst, du wärst mir überlegen, aufgrund all‘
deiner Errungenschaften. Allerdings stehen wir doch trotzdem auf
derselben Stufe, Antoine… wir sind beide Betrüger.
Ich gebe es bloß zu.“
Ein
subtiles aber eindeutig bejahendes Nicken unterstreicht diese
Aussage.
Aiden
Rotari: „Was zählt ist das, was auf dem Papier steht.
Das heißt nicht automatisch, dass ALLES, was auf einem
Papier steht, zählt. Ich bin damit vertraut, Sachverhalte
positiver oder negativer darzustellen als sie sind, ich bin der
Spin Doctor des Wrestlings. Mir ist bewusst, wenn jemand sich
alles so zurechtbiegt, wie es ihm passt. Man kann auf die großen
Erfolge des Antoine Schwanenburg schauen, die er zu einem
Zeitpunkt seiner Karriere schon erreicht hatte, an dem ich nun
bin… seinen Gewinn des GFCW Intercontinental Titles, zum
Beispiel, gegen einen Mann, an den sich niemand erinnert. Man
kann allerdings auch darauf schauen, dass er ihn an Jimmy Maxxx
verloren hat. Das steht so in den Geschichtsbüchern.“
Es
ist wenig verwunderlich, dass ein Mann aus der „Schule
Breads“ diesen Fakt als eine Art Beleidigung verwendet.
Aiden
Rotari: „Es ist nicht nur die Länge einer
Regentschaft, die sie beeindruckend macht, sondern vielmehr die
Anzahl der Titelverteidigungen. Es ist nicht nur wichtig, wie man
einen Titel gewinnt, sondern auch, wie man ihn verliert. Und all
das Gold, auf das der Kaiser – selbsternannt– sich so
viel einbildet, ist mir den Respekt, den er einfordert, nicht
wert, wenn man sich die Mühe macht, den dominanten und alles
besiegenden Monarchen der GFCW genauer zu betrachten.“
Aus
diesen Worten dürfen wir wohl schließen, dass Rotari
exakt das getan hat.
Aiden
Rotari: „Eine erste Titelregentschaft für fast ein
Kalenderjahr – beeindruckend, nicht wahr? Doch ist sie viel
weniger davon geprägt, welche wahren Größen die
Liga damals bevölkerten und besiegt wurden, als vielmehr
davon, welche ihr abhandengekommen waren und nicht geschlagen
werden konnten. Der Name „Antoine Schwanenburg“…
oder gar „Brainpain“ taucht nicht zwischen
Regentschaften von Robert Breads und Danny Rickson oder Zereo
Killer und Lionel Jannek zum ersten Mal auf… sondern
zwischen Johnbody Dog und Jason Crutch. Große Namen. Nicht
die größten Namen. Soll ich ihn dafür
respektieren, dass er erst zum Ligen-Primus aufstieg, als andere
die Bahn frei machten? Sicher, das ist nicht seine Schuld, aber
Fakten bleiben Fakten.“
Ob
Rotari nun als Richter darüber urteilen sollte, was eine
gute Titelregentschaft ausmacht oder auch nicht, das sei einmal
dahingestellt. Es hält ihn allerdings nicht davon ab,
weiterzusprechen.
Aiden
Rotari: „Eine zweite Regentschaft nach einem Sieg über
Drake – den zu besiegen, habe ich in meinem ersten Versuch
ebenfalls geschafft. Drei Monate, bis das eigene Schoßhündchen
ihm das Gold direkt wieder abnahm. Soll ich das etwa
respektieren? Stehst du deswegen so unglaublich weit über
mir?“
Es
ist beinahe überflüssig zu erwähnen, dass Aiden
davon keineswegs überzeugt ist, im Gegenteil. Er verschränkt
die Arme vor der Brust, die Augen noch immer vollkommen starr und
gerade auf die Kamera gerichtet.
Aiden
Rotari: „Im zweiten Versuch, nachdem du daran gescheitert
bist, einem verletzten und mental instabilen Keek Hathaway den
Titel abzunehmen, hast du es dann doch geschafft, als er schon
einen Fuß aus der Tür hatte. Dennoch, das hätte
der Start von etwas werden können… und was hast du
getan? Den Titel beim nächsten Pay-Per-View nicht mal
wirklich verteidigt, sondern in einem albernen bürokratischen
Wettstreit einen in die Jahre gekommenen Ex-Wrestler besiegt.
Doch nicht etwa pinnen konntest du ihn – etwas, das mir
ständig vorgeworfen wurde - du hast ihn durch einen Tisch
geworfen, bevor du das große Gold dann erneut ohne
Titelverteidigung gegen einen Mann verloren hat, der nicht nur
dich, sondern auch die Stimmen in einem eigenen Kopf als Gegner
hatte. Soll ich davor etwa Respekt haben?“
Die
erneute rhetorische Frage zieht sich durch die Ausführungen
von Aiden und klingt von Mal zu Mal herablassender.
Aiden
Rotari: „Natürlich hast du eine zweite Chance
bekommen, wie schon bei Keek, weil du immer eine zweite Chance
geschenkt bekommst. Und Glückwunsch, du hast den
Wahnsinnigen mit Alkoholproblem geschlagen, Antoine. Danach hast
du dich Luna Rosario gestellt. Eine harte Gegnerin, vor allem auf
ihrem eigenen Fachgebiet – diesen verdammten Death Match
Schlachten. Ich weiß das sehr gut, denn ich habe mich ihr
in einer solchen Schlacht gestellt… und gewonnen. The End
stellt sich ihr heute Abend noch, oder hat es schon, je nachdem,
wann dieses Video gezeigt wird. Du hast das ebenfalls getan…
aber im Gegensatz zu mir hast du verloren.“
Unausweichliche
Tatsache – Luna konnte Antoine schlagen.
Aiden
Rotari: „Sollte ein Champion das nicht richtigstellen?
Sollte ein Champion sich nicht seinen Herausforderern auf deren
Home Ground stellen, um seinen Platz an der Spitze zu
rechtfertigen? Antoine sieht das anders. Er hat das Match
verloren, doch statt diese Schande für einen Titelträger
zu richten, stellt er sich Luna nicht etwa erneut unter diesen
Regeln, sondern traut sich nur zu einem Kampf mit Regeln, die ihn
bevorteilen. Eine zweite Chance, einmal mehr, zu gewinnen, und
alles ist zu seinem Vorteil gedreht worden. Im Gegensatz zu mir
oder The End… hat er, als es wirklich drauf ankam, den
Schwanz eingezogen. Weil er wusste, dass er verlieren würde,
da er ja schon verloren hatte… im Gegensatz zu mir. Soll
ich dich also für etwas respektieren, dass du im Gegensatz
zu mir nicht nur nicht geschafft hast, sondern dich sogar
gedrückt hast?“
Eine
sonderliche, aber nicht jedweder Grundlage entbehrende Sichtweise
von Aiden Rotari.
Aiden
Rotari: „Und dann… soll der Leviathan-Killer dich
respektieren, nachdem du den Titel gegen Zane Levy verloren hast?
Ich werde dir den Titelverlust sogar als „unglücklich“
zugestehen, aber da du – natürlich, wie könnte es
anders sein – direkt eine zweite Chance bekommen hast, und
sogar ein weiteres Mal gegen Levy verlorst, ohne Schlüssel
und vorherige Attacke, kann ich nicht umhin mich zu fragen: Warum
genau glaubt ein Mann, dessen grandioser Ruf auf Stat-Padding und
einer Unzahl zweiter Chancen beruht, dessen stärkste Waffe
der Backstage-Pull und das Verhandlungsgeschick der eigenen
Ehefrau ist und der so blind ist, das nicht zu erkennen, und sie
in seiner Megalomanie sogar noch als Schuldige am eigenen
Unvermögen ausmacht… warum glaubt so ein Mann, er
stünde über mir?“
Die
mehrfachten World Title Gewinne wären wohl ein Grund, aber
sich die Wahrheit zurecht zu drehen ist mehr oder minder das
Steckenpferd von Rotari, und in der Hinsicht lässt er sich
die Butter nicht vom Brot nehmen. Sein Wunsch, auf Augenhöhe
mit den ganz Großen zu sein, ist überdeutlich
wahrzunehmen. Er hat „den Anderen“ die Chance
gegeben, ihn als einen der Ihren zu akzeptieren und ihm Respekt
zu zollen, doch das war nicht geschehen – also zieht er sie
nun auf sein Level. Er ist ganz offenbar der Ansicht, auf der
gleichen Wellenlänge zu existieren wie seine heutigen
Gegner, und sich das herausnehmen zu können.
Aiden
Rotari: „Du hast Jahre des Anlaufs gebraucht, um
dahinzukommen, wo du jetzt bist. Du musstest dich neu erfinden,
glücklich heiraten und bist nicht willig zu erkennen, dass
wir uns ähnlicher sind als dir lieb ist. Denn wir beide sind
Betrüger und Schwindler und Lügner. Du bist nicht
besser als ich. Du sprichst davon, ganz oben zu sein, während
der Rest noch auf dem Weg ist? Freilich, du hast es dir auf dem
Gipfel des Mount Average gemütlich gemacht und schreist laut
genug wie schön es doch ist, an der Spitze zu stehen, dass
alle, die den Everst erklimmen wollen, es hören können.
Du sprichst davon, dass ich meinen Partner enttäuschen und
ihn das Match kosten werde?“
Hierbei
schleicht sich ein kleines bisschen Wut in die Stimme des
Kronjuwels von Chişinău und die Augen werden marginal
schmaler, in einem raren sichtbaren Anflug echter Emotion.
Aiden
Rotari: „Ich werde niemandes Enttäuschung sein. Du
magst Wrestler schlagen können, die glauben, sie treten dem
Kaiser, dem goldenen Standard, dem Unfehlbaren, Antoine
Schwanenburg, der Legende, gegenüber. Doch ich trete nicht
gegen eine Legende oder einen Mythos an, sondern gegen den Mann
dahinter. Ich trete gegen Antoine, den Scharlatan an. Und ich
werde ihm zeigen, wie Unrecht er damit hatte, sich über mich
zu stellen. Er wird am Ende geschlagen sein, und ich werde mich
aufmachen meine erste Titelregentschaft erinnerungswürdiger
und erfolgreicher zu gestalten als alle von Antoine zusammen.
Letzten Endes ist dich zu schlagen nicht das Ziel, sondern nur
ein Stepping Stone zu dem, was Robert und ich eigentlich wollen,
die GFCW Tag Team Titles. Einen solchen Aufschneider wie
Schwanenburg dafür aus dem Weg räumen zu müssen
spielt mir mehr in die Karten, als die GFCW-Galaxie zu glauben
vermag. Denn was das Betrügen im Wrestling-Ring angeht,
stehe ich niemandem in etwas nach.
Man
könnte mich in diesem Feld gar als die „Definition von
Perfektion“ bezeichnen.“
Im
Container der Children of Wrath herrscht Aufbruchsstimmung.
Gleich wird Kyle Douglas auf Drake Nova Vaughn treffen. Niander,
Kyd und Maurice scheinen den „Prodigy“ noch einmal
pushen zu wollen.
NCT:
„Heute ist Dein Abend, Kyle. Du hast es in Dir den nächsten
Triple-Crown-Champion zu schlagen. Du bist ihm im Ring überlegen,
dass weiß auch er. Wir werden deine Wingmen sein und
draußen Leviathan zurückdrängen.“
Kyd:
„Mach den Pisser einfach platt. Ich werde ein Auge auf die
Brut des Drakes beibehalten.“
Maurice:
„Ja, ich auch. Alles was kommt, mache ich platt.“
Kyle
nickt seinen Stablepartnern zu, doch Nianders Gesichtsfarbe färbt
sich dann augenblicklich rot.
NCT:
„Maurice! Du wirst unter keinen Umständen den Ring
betreten. Wir können uns nicht ein weiteres Desaster
leisten. Das war bei War Evening völlig dumm. Du hast
Morbeus geholfen anstatt ihm zu Schaden. Du verstehst die
Zusammenhänge nicht. Ich musste das jetzt mir Morbeus wieder
regeln! Also bleib im Hintergrund und mache nur konkret DAS, WAS
ICH DIR SAGE!“
Die
positiven Vibes des Anfangssegments sind nun völlig weg.
Etwas betreten schauen Kyd und Kyle zu Boden.
Maurice:
„Aber…ich…“
NCT:
„Halt dein Maul, Maurice. Das hier heute Abend ist was für
Profis. Und nun nehme deine Position ein und warte auf
Anweisungen!“
Ein
beschämendes Nicken ist von dem Hünen zu registrieren.
Kyle Douglas setzt nun seinen Ringerhelm auf und schnauft noch
einmal durch,
Kyle:
„Ich vertraue euch. Ihr werdet auf alles achten was draußen
passiert. Aber darum wird es heute nicht gehen. Ich blende alle
Geräusche außerhalb aus, alle Nebenkriegsschauplätze.
ICH muss heute alles abrufen was in mir steckt. In meiner jungen
Karriere wird das der nächste Meilenstein. Ich muss heute
Dinge zeigen, die ich bisher noch nicht zeigen konnte und
vielleicht nicht mal erahnt habe, dass ich dazu auch fähig
bin. 15 Jahre Training müssen sich nun auszahlen. Drake Nova
Vaughn ist ein dummes Arschloch, aber auch einer der Größten
die je das Seilgeviert betreten hat. Nun ist es an mir….“
Kyle
Douglas steht auf und schaut seine Kollegen noch einmal an…
„……Showtime!“
Die
Kamera blendet aus und die Regie schaltet zurück in die
Halle.
Singles
Match:
Drake
Nova Vaughn vs. Kyle Douglas
Referee: Ricky Murks
Sven:
„Pete, ehrliche Frage: Wirst du dich jemals an diesen
Entrance gewöhnen?“ Pete:
„Naja, ich meine man gewöhnt sich an alles mit der
Zeit, ne?“ Sven: „Also
nein?“ Pete: „Eher
nein, ja.“
Mit all der Show und all dem
Faible für Selbstdarstellung, die der Mann, der jetzt so
langsam mal auf die Bühne treten sollte, in seiner
Karriere zur Schau gestellt hat, kann man den Witz nicht
wirklich nicht nachvollziehen. Auch heute ist nicht einmal
ein Knopf am Lichtpult erforderlich. Die Beleuchtung der
Arena beleuchtet munter weiter vor sich hin und ein simples
Video aus Highlight Clips und drei Buchstaben schwingt sich
über die Leinwand.
D N V
Verhaltener
Applaus kommt auf, aber auch einige Pfiffe. Immerhin das ist
gleich geblieben. Es sind ruhigere Zeiten für den Rekord
World Champion. Naja. Nicht ruhiger im Umfeld. Nicht ruhiger
in Sachen Bedrohungen. Aber in Sachen Personalie. Der Mann
der vor einigen Jahren wohl einer der, oder sogar DER,
kontroverseste Superstar der Liga war, präsentiert sich
ein wenig gediegener. Die Energie, die Gewalt, die Stärke…
Sie sind alle noch da. Und trotz alledem, was um ihn herum
geschieht… Tritt er hier locker pfeiffend auf die
Bühne. Schauspiel? Oder genuine Reaktion? Wie immer ist
die Antwort bei IHM: Wer weiß das schon.
Laura:
„Aus Anchorage, Alaska: Mit offiziellem Gewicht von 90
Kilogramm. „PATIENT ZERO“. DRAKE.
NOOOOOOOOOOOOVAAAAAAAAAAAAAAAA. VAAAAAAAAAAAAAAAUGHN.“
Sven:
„Well, well, well. Was für ein Test heute vor
allem für Drakes Gegner. Aber auch Drakes Momentum
selbst ist ein bisschen ins Stocken geraten, nach der
Niederlagen gegen Zereo Killer.“ Pete:
„Zereo Killer mit der Nachricht an den World Champion
auf Kosten Drakes, ja, aber ich finde viel interessanter, wie
es zu diesem Match kam. Woher Drakes plötzliches
Interesse an Kyle.“ Sven:
„Pete, wenn du Drake einmal zuhören würdest.
Leviathan war immer ein Projekt den Schwachen oder
Ausgenutzten zu helfen. Nun, schwach ist „Unpinnable“
Kyle Douglas sicherlich nicht, doch Drakes Meinung ist die,
dass Kyle nur ein Hund der CoW ist und in Gefahr ist viele
der negativen Sachen zu erfahren, die Leviathan ereilt haben.
Drake ist in herzensguter Mensch.“ Pete:
„Und deshalb besiegt er Niander
unfair um es DANN als Beweis für seine These
darzustellen? Provoziert Kyle
soweit, bis er ausrastet und Drake an die Gurgel will?
Deshalb manipuliert er die CoW dazu in den Main Event
einzugreifen, nur damit er dann wieder sagen kann, Kyle wäre
besessen von seinem Onkel?“ Sven:
„Schau Pete, manche Lektionen muss man schmerzhaft
lernen. Das ist wie wenn du einen Kaffee frisch vom Becker
sofort trinken willst. Nach dem dritten Mal machst du es
nicht mehr. Wenn Kyle Drake nicht mit Worten glaubt, dann
muss Drake es ihm zeigen. Und genau das wird er heute: Mit
einem – in meinen Augen – dominanten Sieg.“ Pete:
„Ich bin mir nicht sicher. Kyle mag auf einer
unfassbaren Serie sein, aber… Das hier? Mit Abstand
sein größter Test. Was kann er wirklich tun. Und,
viel bedeutsamer vermutlich für den Ausgang hier, was
machen Leviathan und die Children of Wrath?“ Sven:
„Du klarer Vorteil Kyle. Ich gehe nicht davon aus, dass
Luna Rosario oder Scarecrow oder Mykru Zeit haben, hier die
Kohlen für Drake aus dem Feuer zu holen. Die haben heute
genug getan.“ Pete:
„Ich bin auf jeden Fall… heiß wie
Frittenfett.“ Sven:
„Dachte ich mir fast.
Die
Melodie von Edith Whiskers – Home erklingt und die
gebürtige Vancouveraner Kyle Douglas ist auch schon am
Entrance zu sehen. Der kanadische Ringermeister von 2020
trägt seine übliche Ring-Garderobe, als wäre
es der Kampf um die Goldmedaille. Kyle trägt seine
Ringerstiefel, seinen roten Ringeranzug mit der kanadischen
Flagge auf dem Rücken und seinen schwarzen Ringerhelm.
Der selbsternannte Nationalheld schreitet dann auch geschwind
zum Ring und sucht dabei aber nicht den Blickkontakt mit den
Publikum.
Dahinter
schleichen die Children of Wrath. Niander hat sich auf dem
Weg zum Ring eine Zigarre angezündet und wirkt als wäre
er ein Colonel im Spanisch-amerikanischen Krieg von 1898.
Dagegen läuft der bemalte Kyd Flawless und der Koloss
Maurice – mehr Kontrast Programm geht nicht.
Sven:
„Hat es jemals ein heterogenes Stable als die Children
of Wrath gegeben? Das ist wirklich eine komische
Zusammenstellung von Individuen.“
Pete:
„Strand-Flair kommt bei den Vieren wohl nicht auf. Ich
denke sie alle eint…der ZORN! Der Zorn auf die Welt
und der Zorn auf Morbeus. Das
dürfte doch reichen.“
Am
Ring angekommen hat Kyle nur noch Augen für Drake. Das
Match kann beginnen.
DING
DING DING
Drake
nimmt die Arme hoch, wartet drauf Kyle zu empfangen und in
den Lock up zu gehen, der RIngmeister geht drauf ein, sie
verhaken sich, erstes wirkliches Kräftemessen…Denkste!
30 kg Gewichtsunterschied scheinen egal, Drake spannt die
Muskeln an, und pusht einfach weiter vor wie ein Frachtzug,
dem es egal ist, dass sich da noch ein Auto durch die
Bahnschranke mogeln wollte. Kyle wird in die Ringecke
geschoben, ist von dieser Kraftdemonstration dann doch
überrascht, greift kurz nach, aber da spürt er
schon das Polster in seinem Rücken. Ricky Murks ist
direkt zur Stelle, tippt Drkae an, zählt ihn an, während
dieser nur mit ernster, angestrengter Miene direkt in Kyles
Gesicht schaut. Murks beginnt zu zählen, Drake lockert
den Griff bei 2, zieht sich langsam zurück, feuert aber
natürlich noch einmal einen saftigen Schlag ab, wie man
es im Wrestling 1x1 in dieser Situation eben tut. Die
Zuschauermenge raunt, Kyle hält und reibt sich das Kinn,
während die Beine leicht einknickten, aber die Seile
halten ihn natürlich im Stand.
Pete:
„Also Kraft demonstrieren kann Drake. Kyle konnte ihm
ja gar nichts entgegensetzen.“
Sven:
„Das hätte ich so definitiv nicht erwartet. Aber
bist du dir sicher, dass Kyle das überhaupt wollte? Er
war zwar überrascht, sah aber auch nicht so aus, als ob
er seine ganze Kraft in einen Gegenangriff steckte.“
Pete:
„Vielleicht muss Kyle erstmal den Respekt vor Drake
ablegen.“
Der
Ref führt DNV zurück in die Ringmitte, ermahnt ihn
noch einmal, dass solche Schläge nicht gerade die feine
Art sind, Drake ist das aber natürlich völlig egal
und geht einen Schritt zur Seite, läuft wieder auf Kyle
zu, doch da prescht Mr. Unpinnable aus der Ecke
Spear
von Kyle!
Er
reißt Drake um, springt quasi direkt auf dessen Brust,
kniet sich auf ihn und legt mit harten Ellbogenschlägen
los. Drkae nimmt die Hände schützend vor das
Gesicht, während Kyle wild auf ihn einprügelt und
dafür natürlich auch von Murks ermahnt wird. Ist
ihm aber egal, genauso wie das Anzählen. Erst bei 4
lässt er endlich ab, nimmt die Hände hoch, schaut
den Ringrichter an, er mit einem Blick der Marke „War
doch nichts“, während er sich gleichzeitig wieder
aufrichtet. Natürlich passenderweise so, dass er sich
mit seinem Knie hochdrückt, indem er das noch einmal
extra in Drakes Brustkorb drückt.
Pete:
„Ok, Kyle hat den ersten Angriff offensichtlich mehr
als gut weggesteckt.“
Sven:
„Das dürfte Drake etwas schwerer fallen nach so
einer Barrage an Schlägen.“
Ricky
ist bei Drake, erkundigt sich nach dessen Wohlbefinden, der
rollt sich aber schon auf alle Viere, hustet einmal
inbrünstig und richtet sich dann wieder auf. Zumindest
ist das der Plan, doch Douglas rauscht bereits heran mit
einem Big Boot seitlich gegen seinen Kopf. Ein erstes Cover
folgt
1
2
führt
aber nicht zum Sieg. Drake bringt die Schulter hoch und rollt
sich auf die Seite. Kyle will ihn direkt packen, aber Drake
rollt sich dann nach hinten und kontert mit einem tiefen kick
aus der Hocke. Dann richtet er sich wieder auf, schaut
amüsiert auf seinen Gegner herab, beginnt ihn mit
einigen Tritten zu umkreisen und weiter in den Ring zu
stampfen. Die Fans sind nicht zufrieden, buhen Drake aus,
aber ihm soll es recht sein. Dann zieht er Kyle wieder auf
die Beine, packt ihn am Arm, schleudert ihn in die Seile,
rennt selber in die gegenüberliegende Seite, sie
begegnen sich wieder und
V-Trigger
von DNV.
Kyle
wird wunderbar am Kinn getroffen, kippt nach hinten weg, wird
gecovert,
1
2
aber
erneut der Kickout.
Pete:
„Sieht so aus als hätten die Experten ein gutes
Näschen gehabt. Drake hat hier die volle Kontrolle über
das Match.“
Sven:
„Kyle muss hier hart einstecken. Nach einem
eindrucksvollen Start, kann er jetzt höchstens mit
seinen Nehmerqualitäten beeindrucken.“
Drake
scheint davon allerdings nicht sonderlich beeindruckt,
registriert es nur, während er sich schon wieder neu
orientiert…in Richtung Niander. Verächtlich lacht
er auf, deutet mit der Hand auf Kyle…
Drake:
„Hast du ihm das alles beigebracht, Niander?“
Kyle
richtet sich in Drakes Rücken auf, doch natürlich
bemerkt Drake das und streckt ihn mit einem Tritt noch einmal
nieder.
Pete:
„Die totale Dominanz hier im Match. Drake hat sogar die
Übersicht auch noch Niander und die Children hier
indirekt anzugreifen.“
Sven:
„Niander nimmt das aber eher stoisch zur Kenntnis. Legt
vermutlich die Hände in den Schoß und betet zum
lieben Herrgott.“
Drake
macht weiter im Text, dreht sich wieder zu Kyle, zieht ihn
hoch und was einmal funktioniert, funktioniert auch ein
zweites Mal. Als sie sich gegenüberstehen, gibt er ihm
erst einmal noch einen Ellbogenschlag mit, der Kyles Knie
wackeln lässt, dann schleudert er ihn in die Seile,
nimmt selbst Anlauf und wieder
Spotlight
Attack!
Doch
das Knie bleibt diesmal an Kyle kleben. Douglas hält
Novas Bein fest, stoppt ab. Drake ist überrascht, kann
sich nicht befreien, stattdessen greift Kyle mit dem zweiten
Arm auch Drakes zweites Bein, hebt ihn aus und schleudert ihn
mit einer Art
Spinebuster
von Kyle
auf
die Matte!
Es
kracht, die Fans jubeln und Kyle muss erst einmal wieder
runter auf ein Knie. Keine politische Botschaft, einfach nur
eine Verschnaufpause. Drake nutzt diesen Moment, muss sich
erst einmal neu sortieren, rollt sich also in Richtung
Ringseile und unter dem untersten hindurch auf die Ringkante.
Dort ist er sicher, dort kann er…
Kyle
greift über das Seil, packt Drake am Kopf, zerrt ihn
wieder auf die Beine, lehnt ihn mit dem Rücken über
das oberste Ringseil, hält ihn mit einem Arm quasi im
Schwitzkasten fest, während er mit dem anderen Arm auf
Ends Brust einschlägt.
Wieder
ist Murks zu Stelle, muss ein weiteres Mal anzählen,
also greift Kyle um, langt nach vorn, packt den
Leviathan-Chef am Hosenbund, nutzt die Seile für
Extraschwung und
Inverted
Vertical Suplex von KD!
und
DNV knallt mit der Brust auf die Matte!
Pete:
„Wir haben Kyle zu früh abgeschrieben. Da steckt
noch eine Menge drin.“
Sven:
„Mit zwei kräftigen Aktionen kann man das Blatt
eben auch wieder wenden.“
Cover
von Kyle diesmal,
1
2
diesmal
ist es der Mann aus Alaska, der den Arm hochreißt. Kyle
nickt erschöpft, pustet einmal durch, greift Drakes Arm,
schüttelt diesen einmal, um diesem zum Kickout zu
„gratulieren“, zieht ihn dann aber gleich wieder
nach oben, während er sich selbst aufrichtet. Auf den
Beinen dann die Revanche für die vielen schmutzigen
Treffer zuvor. Ein saftiger Schlag gegen Drake, doch der
feuert sofort zurück. Drakes Gesicht nach zu urteilen
eher instinktiv als wirklich geplant. Kyle wurde aber
überrascht, stolpert einen Schritt zurück,
schüttelt den Kopf, zeigt den nächsten Treffer.
Wieder eine sofortige Antwort, wie eine Schlange, die schnell
zubeißt, wenn sie in Gefahr ist. Wer weiß, ob
Drake auch von sich aus einen Angriff starten könnte in
diesem Moment, das Reagieren klappt aber wunderbar. Der
nächste Treffer von Kyle, die nächste prompte
Antwort, noch einmal das Spiel, dann noch ein Treffer von
Kyle, doch diesmal bleibt die Retoure aus. Drake wankt,
Douglas trifft erneut und noch einmal und noch einmal und
Drake
tritt ihm gegen die Kniescheibe.
Kyle
knickt knapp aufschreiend weg, End umgreift seinen Kopf.
Shattered
Masks!
Wird
abgeblockt!
Kyle
hakt sein Bein zwischen Drakes Beinen ein, lässt sich
nicht aushebeln, zeigt stattdessen einen Schlag in Patient
Zeros Rippen, greift selbst um,
Vertical
Suplex von Kyle! Und dann packt er Drake noch einmal…..German
Suplex hinterher! Wieder richtet Kyle, der sich nun in einen
Lauf wrestlen will, seinen Gegner auf. Wieder der Ansatz
einem Suplex, dieses mal ein Belly to Belly…
Aber
in der Luft rammt Drake Kyle das Knie gegen den Kopf, blockt
den Angriff ab und ist nun wieder selber am Drücker. Er
stößt Douglas von sich weg, der wankt zurück,
Clothesline
von Drake
Kyle
taumelt in die Seile, federt zurück
Lariat
von Kyle
und
beide liegen am Boden.
Pete:
„Eine ganze Reihe an Kontern hier. Sven, was sagst du
bisher zu den Leistungen der beiden?“
Sven:
„Was gibt es da groß zu sagen? Sie können
beide voll überzeugen. Kyle ist Drake scheinbar
ebenbürtig. Und Drake hat im Ring noch immer nichts
verlernt!
Murks
mustert beide Kontrahenten, zählt sie an, während
sich die Fans zu Wort melden.
Sprechchöre
für Douglas sind zaghaft sind zu hören, doch es ist
Drake, der sich wieder zuerst auf den Bauch rollt und zu den
Seilen bewegt. Buhrufe sind die Quittung dafür. Doch der
nullte Patient zerrt sich wieder auf die Beine, hängt
erschöpft über dem obersten Ringseil, schaut zu
seinem Gegner, sieht, wie Kyle ein Bein aufgestellt hat, das
zweite Knie aber noch auf der Matte ist und er selber noch
einmal durchschnauft.
Drake
stößt sich von den Seilen ab, nimmt Schwung, tritt
Kyle mit einem Tritt gegen den Hinterkopf und schickt ihn so
frontal wieder auf die Matte. Und jetzt wird niemand mehr
verhöhnt. Jetzt wird der Sack zugemacht. DNV packt sich
Kyles Kopf, zerrt ihn nach oben, tritt ihm in die Magengrube
und diesmal
Infection
Machine
Und
der sitzt sowas von.
Cover
1
2
doch
das Cover geht nicht durch. So langsam, aber sicher wirkt
Drake genervt. Wollte sich hier nicht so lange mit Kyle
Douglas herumplagen. Er schnauft durch, schaut kurz auf dem
Kanadier, scheint kurz seinen nächsten Schritt zu
planen.
Pete:
„Drake hat hier vermutlich nicht mit so viel Gegenwehr
gerechnet. Doch instinktiv wird er gewusst haben, dass das
Match gegen den Emporkömmling keine leichte Nummer
werden wird.“
Drake
will nun aber den Sack zu machen.
Fireman’s
Carry von Drake!
Aber
Kyle landet auf den Beinen, wirbelt herum,
Clothesline
von Drake!
Kyle
duckt sich weg, Drake dreht sich halb um die eigene Achse,
Kyle umgreift seine Hüfte
German
Suplex von Kyle!
Kyle
mit dem Coverversuch. Doch Murks ist abgelenkt. Maurice The
Conquerer ist auf einmal auf dem Apron und beschwert sich!
Sven:
„Was macht denn Maurice da wieder? Das kann doch alles
nicht wahr sein.“
Pete:
„Niander zieht ihn nun auch runter und hält ihm
eine Standpauke.“
Kyle
ist aufgesprungen und beschwert sich bei Murks. Drake hat
derweil die Zeit genutzt und ist aus dem Ring gerollt.
Sven:
„Aus der Menge der Zuschauer am Strand ist nun wieder
ein Leviathan zu sehen. Dieses Mal ist es Mykru. Er wirft
seinem Chef wieder den Schlagring zu!“
Pete:
„Drake macht das, was er ankündigt. Er will wieder
das Match mit dem Einsatz eines Schlagringes für sich
entscheiden!“
Drake,
als ob er so etwas schon zigtausende male gemacht hätte,
streift den Schlagring unbemerkt über! Wirklich
unbemerkt? Kyd Flawless ist es nicht entgangen!
Drake
geht nun auf Kyle wieder zu.
Flawless:
„PASS AUF, er hat den Schlagring!“
Geistesgegenwärtig
fokussiert Douglas Drake Hände, doch er kann nicht so
recht erkennen an welcher Hand Drake den Schlagring hat.
Drake
lässt sich nichts anmerken und geht in die Seile. Der
Clothesline-Versuch geht jedoch ins Leere, Douglas mit dem
dyamischen Arm-Cross-Body. Doch wird er von Drake aus dem
Himmel gekickt.
NCT
ist nun auf 180. Er schimpft noch mit Maurice und will
dennoch etwas unternehmen. Flawless dagegen versucht Drake am
Aprin abzulenken, doch der Patient Zero durchschaut das
Ablenkungsmanöver.
Ricky
Murks hat nun aber Lunte gerochen und weist Drake daraufhin,
dass er „Fair“ wrestlen sollte. Drake dreht sich
nun mit dem Rücken zu Murks und geht geschwind zwei,
drei Schritte nach hinten um „unabsichtlich“ den
Refereee kurz anzurempeln damit dieser den überblick
verliert.
Murks
torkelt etwas in die Seile, Drakes Schlagring kommt zum
Vorschein und er wird diesen nun mit einem kräftigen
Punch gegen den stehenden Douglas einsetzen…..
GEBLOCKT!
Douglas blockt den schlag ab, Drake verliert das
Gleichgewicht, der Kanadier packt ihn….
GOLDRUSH!
Wumms.
Drake liegt auf der Matte. Douglas mit dem Cover, Murks ist
auch zur Stelle….
1
2
3.
DING
DING DING
Laura:
„Sieger nach Pinfall….:Kyle…………DOUGLAS!“
Die
Meute am Strand explodiert. Was ein UPSET-Sieg! Kyle Douglas
reißt ungläubig die Arme nach oben und die
gesamten Children of Wrath entern den Ring. Ein fassungsloser
DNV rollt sich geschlagen aus dem Ring. Ein Lippenleser würde
vermutlich „FAAAAAAACK!“ vom Boss der
Leviathan-Gruppe lesen.
Die
Entrance Theme von Kyle Douglas erklingt und der junge
Kanadier posiert stolz in die Kameras.
Ein
Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert
nicht.
Ein
Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten
Raum
Schnell
schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint
ihm nicht zu schmecken.
Der
sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer
und schaut sich um.
Er
sieht eine Coca Cola Zero Dose.
Mit
einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW,
DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der
Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA!
WAS STEHT DENN DA!?“
Er
hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO
COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich
befindet sich Zereo Killer im Bild.
Mit
seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das
neue Getränk.
DAS
IST ZEREO COLA!!!
0%
ZUCKER,
ZEREO
GESCHMACK!!!
Im
Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn
in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der
Bürohengst sagt.
ZEREO
COLA?
WOW!
DAS
NENNE ICH GESCHMACK!
Unsanctioned
Match:
Raymond
„Morbeus“ Douglas vs. Ask Skógur
Referee: Thorsten
Baumgärtner
Es
wird Zeit für das nächste Match und dabei handelt
es sich, bereits zum zweiten Mal am heutigen Abend, um ein
Match auf dem Wasser. Während sich die Atmosphäre
langsam zuspitzt und die Fans ruhiger werden, in freudiger
Erwartung auf den nächsten Wrestler, beginnt schließlich
eine bekannte Musik eben diese Ruhe zu durchbrechen.
Und
da ist er auch schon, Ask Skógur, der Mann aus dem
Wald, der sich heute auf die offene See begibt. In einem
lautstarken Jubelschwall betritt er die Stage und lässt
sich für einige Sekunden feiern. Dabei sehen wir wieder
einmal diesen etwas ungläubigen Blick. Ask wird sich
wohl niemals so recht an all das hier gewöhnen.
Und
damit macht sich Ask nun auf den Weg zum Steg, er läuft
recht flott und zügig los, um das Boot schnellstmöglich
zu erreichen, dass ihn zum Wasser-Ring bringt. Dabei lässt
er es sich nicht nehmen mit dem ein oder anderen Fan
abzuklatschen.
Auffällig
dabei ist jedoch, dass Ask scheinbar eine Art…
Stoffbeutel?... dabei hat. Als das Boot schließlich
abgelegt hat, begibt sich Ask direkt nach ganz oben, um die
frische Luft und die Aussicht genießen zu können.
Doch
es dauert nicht allzu lange, da hat er den Wasserring auch
schon erreicht. Und dort holt er schließlich etwas aus
seinem Beutel heraus… einen recht großen und vor
allem dicken Ast, fast schon eine Art kleiner Stamm! Nunja,
Unsanctioned und so, Ask ist vorbereitet.
Am
Ring angekommen, entert er diesen auch sogleich und schnauft
schließlich noch einmal durch: die frische Luft des
Wassers tut gut und gibt ihm Kraft. Die Kraft, die er
braucht, um Morbeus zu besiegen? Wir werden sehen.
Sven:
„Ask ist für mich hier der Favorit. Da gibt es
kein Vertun!“
Daytona
Beach geht bei den harten Klängen von Gesaffelstein
natürlich mal wieder ordentlich ab. Die Frage ist aber
gestattet: Wird das Theme abgefeiert oder der Wrestler, der
hier wohl gleich rauskommt?
Ein
neues Morbeus-Logo, deutlich düsterer als die
bisherigen, erscheint auf dem Titantron:
Ray
Douglas schreitet dann aus dem Entrance, die Reaktionen sind
aber sehr geteilt. Zumindest polarisiert er weiter, auch wenn
er im Laufe der Woche keine weiteren Flugmeilen sammeln
konnte. Morbeus trägt heute Oberkörperfrei, sein
Teint ist nach wie vor etwas bleich. Seine rötlichen
Locken hat er stramm nach hinten gekämmt und mit Gel
angereichert. Natürlich trägt er seine grünen
Wrestlingboots mit dem weißem M drauf. Seine
abgerissene Jeansshorts komplettieren seinen Look. In der
rechten Hand trägt der ehemalige Intercontinental
Champion eine Plastiktüte mit Inhalt. Morbeus geht auch
zum Steg, lässt sich damit aber ordentlich Zeit. Auf dem
Weg dahin nimmt er sich Zeit mit den Zusehenden zu
kommunizieren.
Pete:
„Also so ganz knusper scheint Ray wirklich nicht zu
sein. Fürher hätte er niemals eine Plastiktüte
mitgehabt…auch sonst benimmt er sich anders,
professioneller.“
Sven:
„Ich glaube da fährt einer zu seiner Hinrichtung.
Galgenhumor.“
Morbeus
nimmt nun auch im Boot Platz und greift dann direkt in die
Plastiktüte…und holt eine Flasche….
Pete:
„AQUAVIT! Das ist ja AQUAVIT!“
Sven:
„Hmm, lecker.“
Der
Kanadier genehmigt sich dann auch unter tosendem Jubel einen
ordentlichen Schluck Branntwein. Da die Flasche schon nicht
mehr voll ist, dürfte auch der Rest des Inhaltes schon
längst in seinem Korpus sein.
Das
Boot erreicht nun den Wasserring und Ray Douglas steigt etwas
unbeholfen auf. Dann läuft er direkt zum Ringpfosten und
lässt sich feiern und nimmt nochmal einen kräftigen
Schluck Schnaps!
Skógur
schüttelt nur mit dem Kopf. Doch Referee Thorsten
Baumgärtner ist das alles relativ egal. Er gibt das
Zeichen und los geht der Kampf.
DING
DING DING
Skógur
wartet im Eck und schaut sich Morbeus nochmal genau an. Der
will mit seinem wirren Kopp erstmal noch die Zuschauer, die
am Strand stehen animieren ihn anzufeuern.
Rund
um den Wasserring stehen noch circa 5-6 kleinere Boote die
Patrouille fahren. Dieses Unsanctioned Match soll kein
Externer stören.
Morbeus
scheint noch immer nicht aufgefallen sein, dass das Match
begonnen hat. Da stürmt nun Skógur heran und
trifft Ray mit dem Knie auf die Brust. Wie ein Sack Mehl geht
der 43-jährige direkt zu Boden. Douglas will sich dann
aus dem Ring rollen, merkt aber….“scheiße,
da ist ja Wasser.“ Den Versuch der Rolle rückwärts
unterbindet Skógur dann mit Tritte gegen die Schulter
und den Kopf. Douglas versucht sich dann in die Ringecke zu
retten, aber Ask ist schneller, packt Ray von hinten
und…….German Suplex.
Douglas
liegt wieder, Ask verschärft das Tempo. Er geht in die
Ringseile, federt zurück….Elbow Drop! Das frühe
Cover
1
2
Kickout!
Morbeus
schüttelt sich, als wäre er gerade aufgewacht.
Pete:
„Moin, Morby. Das hier ist ein PPV-Kampf!“
Auch
Morbeus deucht das nun. In der Ringecke zieht er sich nach
oben, doch muss die nächsten Punches von Ask kassieren.
Der whippt Morbeus dann in die gegenüberliegende
Ringecke und sprintet direkt mit einem Spear hinterher.
Klonck!
Morbeus hat aber noch rechtzeitig das linke Bein nach oben
bekommen und Ask ist voll reingelaufen. Der Schwede taumelt
nun nach hinten.
Clothesline
von Morbeus. Skógur liegt das erste Mal im Match auf
der Matte. Morbeus geht direkt in die Seile und zeigt einen
Legdrop…
Aber
Skógur dreht sich weg. Mit schmerzverzerrtem
Gesichtsitzt Morby wieder auf dem Hosenboden. Ask packt ihn
direkt am Kopf zieht ihn hoch auf Kniehöhe und…
Impala DDT. Wieder das Cover
1
2
Kickout!
Morbeus scheint jetzt richtig wach zu sein und das Match
nimmt weiter an Fahrt auf. Benommen tapert Ray durch den
Ring. Für Ask ist er leichte Beute.
TIMBER!
Die
Spezialattacke von Skógur, ein Bicyvle Kick gegen den
Hinterkopf, bringt den Kanadier wieder auf den Boden. Doch
Ask unterlässt es, direkt wieder das Cover zu probieren.
Er geht nun in „seine Ringecke“ und holt das
große Stück Holz hervor.
Sven:
„Na, jetzt wird es wohl richtig unterhaltsam. Ask hält
den Stamm in beiden Händen und platziert ihn in der
Mitte des Ringes. Nun holt er Morbeus dazu, stellt ihn auf
und will vermutlich den Skogens Straff (eine Art Brainbuster)
auf den Holzstamm zeigen.“
Das
bekommt aber auch Morbeus mit, und blockt die Aktion. Ask
versucht ihn dann mit Schlägen gefügig zu machen,
doch Morbeus Willenskraft ist größer. Kick in Asks
Unterleib, der löst den Griff und dann noch ein DDT von
Morbeus auf den Stamm!
Pete:
„Autsch. Skogurs Gesicht hat Schrammen von der holzigen
Kollision erhalten. Eine Plarzwunde ist es aber nicht.“
Morbeus
geht nun selbst zu seiner Plastiktasche und holt die Flasche
Aquavit hervor. Dieses mal trinkt er aber den Fusel selbst
nicht, sondern nähert sich Skogur…
Sven:
„Morbeus versucht Skógur Alkohol ins Gesicht zu
kippen!“
Und
Ask, der gerade im Begriff war aufzustehen, kriegt ne ganze
Ladung ab. Schmerzen im Gesicht des Schwedens!
Skógur
torkelt nach hinten in die Ringseile und Ray Douglas nimmt
nun Anlauf mit der Flasche Schnaps in der Hand!
Pete:
„Doch Skogur kann ausweichen und Morbeus springt über
das dritte Seil nach draussen…ins Meer!“
Mit
einem fiesen Bauchplatscher fliegt Morbeus ins Wasser. Die
Flasche Aquavit ist ebenfalls abgesoffen. Skógur hält
sich sein Gesicht. Das müssen üble Schmerzen sein.
Von Douglas keine Spur mehr.
Referee
Baumgärtner schaut erschrocken ins Wasser. An dieser
Stelle des Ringes ist es im Meer bereits mehrere Meter tief.
Also nichts für Nichtschwimmer. Da es kein Countout
gibt, wird aber nicht angezählt.
Skógur
geht nun auch den Ringrand und schaut nach. Die Boote die
Patroullie fahren halten am Ort und einer wirft auch einen
Rettungsring ins Wasser. Hat er Morbeus gesehen?
Sven:
„Angetrunkene ertrinken öfters mal. Vielleicht
sollte mal einer nach ihm tauchen!“
Ask
bespricht sich mit Baumgärtner und offenbar ist der
Schwede selbst bereit seinen Gegner zu bergen!
Pete:
„Skógur ist einfach ein toller Typ. Er will nun
nach Morbeus shauen. Er ist gerade schon im Begriff ins
Wasser zu springen…..“
Da
taucht Ray Douglas auf der anderen Seite des Ringes wieder
auf! Die Zuschauer jubeln und auch die Kommentatoren sind
erleichtert. Klatschnass hievt er sich wieder in den Ring und
hustet erstmal eine Runde ab.
Ask
dreht sich um, denn der hustende Douglas ist nicht zu
überhören. Skógur schüttelt nur mit dem
Kopf, doch ein Erbarmen ist selbstverständlich nicht zu
erkennen. Ask packt den Morbeus, doch der rutscht ihm dirket
durch die Arme. Morbeus mit Punch, doch Ask blockt ab, packt
ihn und schmeißt ihn per Sidewalk Slam direkt auf den
dicken Baumstamm.
Nun
schreit Morbeus auf. Der erfahrene Kanadier sitzt auf dem
Ringboden, Ask geht in die Seile und…….CALL OF
THE WILD!
Dann
das Cover von Ask
1
2
Thr…Kickout
von Ray!
Ray
bringt die Schulter hoch. Hoch ist die Richtung, in die Ask
nun auch seinen Gang schaltet. Er wetzt im Ring umher, wirkt
energiegeladener, dreht gerade ein wenig frei, auf, ab,
suchen sie sich was aus vom Marktstand der Partikelverben.
Morbeus ist an den Seilen, kommt langsam wieder hoch, also
rauscht Ask heran, rammt ihm ein Knie in die Seite und
schickt ihn damit fast wieder durch die Seile nach draußen
ins Wasser. Aber Douglas kann sich da gerade noch an den
Seilen festhalten. Offenbar ist das mit dem Wasser keine gute
Idee mehr für ihn. Ask zieht ihn hoch und verpasst ihm
ein paar Punches.
Dann
ein Snap Suplex von Ask. Skogur schaut nun verächtlich
zu Morbeus, der die Seile nutzt, um wieder auf die Beine zu
kommen. Also stürmt Ask wieder los und kickt Morby sein
Bein weg!
Das
Gefühl geht nicht wieder weg: Skogur wird dieses Match
gewinnen. Er ist nun klar Chef im Ring! Er zieht Morbeus
wieder auf die Beine, schickt ihn in die Seile, Reversal,
Douglas rennt los, Ask läuft ihm entgegen,
Jumping
Flatliner!
Hätte
er gern, aber Morbeus stößt ihn weg, stattdessen
quasi ein
Spinebuster
von Douglas!
Ask
liegt auf der Matte, Ray packt sich direkt dessen Beine,
Boston
Crab!
In
der Ringmitte. Asks Rücken wird überdehnt, wieder
ist das Gesicht voller Schmerz und Morbeus wohl nun mit der
letzten Kraft das Match noch an sich zu reißen. Ask
schlägt auf die Matte auf, stemmt sich mit den Armen
hoch und macht sich auf den Weg in Richtung Ringseile.
Quälend mühsam schleppt er sich voran, schiebt sich
Zentimeter um Zentimeter über die Matte, während
die Zuschauer ihn stark anfeuern.
Die
Seile kommen näher. Ask streckt die Fühler aus,
aber nein, noch kommt er nicht heran. Und dabei bleibt es
auch. Morbeus zieht ihn zurück in Richtung Ringmitte.
Skogurs Arme geben einen Moment nach, er muss kurz
Verschnaufen, was in dieser Position quasi unmöglich
ist. Dann stemmt er sich wieder auf, macht sich noch einmal
auf den Weg.
Morbues
hält ihn weiter fest, doch Ask beißt und kämpft…
Und
erreicht das Seil.
Sofort
lässt Morbeus von ihm ab, vermutlich aus Reflex.
Schließlich hätte Baumgartner in diesem Unsaction
Match nicht angezählt. Das merkt wohl auch nun der
Kanadier und regt sich furchtbar über ihn auf.
Aber
Ray zeigt nun, dass er das Match beenden will. Ray geht in
die Ringecke und macht sich für den Climate Change
parat!
Morbeus
kommt angeflogen, Ask sieht das Knie von Ray im letzten
Augenblick und weicht dem Finishing Move aus!
Ask
kontert mit einem Tritt in die Magengegend! PILEDRIVER
hinterher!
Cover:
1
2
Thre.
Gerade noch der Kickout!
Pete:
„Ask war kurz vor dem Sieg und nun zeigt er allen an,
dass er auch den Sack zumachen will!“
Nun
soll also derr DEER DRIVER kommen. Er packt sich den stark
angeschlagenen Morbeus, die Arme von Ray hat er auch schon in
Position gebracht….
Plötzlich
nähert sich ein Yachtboot mit gehöriger
Geschwindigkeit dem schwimmenden Ring. Aus den Boxen der
Yacht ist das allseits bekannte Theme der bekannten 90s
TV-Show zu hören.
Pete:
„Häh? Wer kommt denn da? Die Rettungsschwimmer von
Malibu?“
Sven:
„Eher die Rettungsschwimmer von Daytona Beach!“
Die
patrouillierenden Boote werden von dem deutlich größeren
Yachtboot einfach passiert. Besser gesagt, die Personen in
den Booten springen direkt ins Wasser, um nicht überfahren
zu werden.
So
richtig zum Stehen kommt die Yacht dann auch am Ring nicht,
viel mehr springen drei Personen von Bord direkt in den Ring!
Ask
lässt kurz von Morbeus ab und spürt die Gefahr. Er
dreht sich auf der Suche nach seinem Stamm um, hat ihn
gerade gepackt und sieht dann wer da eigentlich gerade in den
Ring gekommen ist:
Sven:
„DAS SIND DIE URBAN ULTRAS BERLIN! DIE UUB SIND
ZURÜCK!“
Pete:
„Max Moustache, Slay Oakland und Carola Birkenstock!
Was machen die denn wieder in der GFCW?“
Sven:
„Unsere Lieblingshipster waren nach dem Berghain Brawl
bei Title Nights 2021 entlassen worden……und
nun….sind sie wieder da! Aber was wollen sie?“
Ja,
was wollen Sie. In vorderster Linie steht Max Moustache ganz
in rot gekleidet. Dahinter sind Carola und Slay. Alle drei
scheinen es klar auf Ask abgesehen zu haben. Doch der ist mit
dem Stamm bewaffnet und hey….auf einen direkten
Angriff verzichten die Ultras da natürlich.
Ask
zeigt an, dass die drei sich verpissen sollten. Er will hier
ein Match zu ende bringen.
Sven:
„LOW BLOW von Morbeus!“
Ray
Douglas hatte er total vergessen. Der Kanadier bestraft Ask
von hinten und der Schwede geht auf die Knie. MOrbeus nimmt
noch Anlauf..
CLIMATE
CHANGE!
Skogur
ist ausgeknockt. Nun packen Slay und Max noch Ask.
Die
Fans die sich erst gefreut haben, dass die drei Berliner
zurück sind, begeleiten das Ganze nun mit einem
gellenden Pfeifkonzert. Hat Morbeus das alles geplant? Auf
dem Wasser und ohne Sanktionen? Ist er doch nicht so verwirrt
wie er zu sein scheint?
Diabolisch
grinsend nimmt Morbeus zur Kenntnis wie Slay und Max wütend
auf Ask eintreten. Dann gibt Ray ein Zeichen und Slay packt
ASK, der völlig raus ist. Max geht in die Seile…
A
C A B!
Der
Finisher der Ultras. Carola und Morbeus jaulen auf. Skogur
ist geschlagen. Dann covert Morbeus lässig und
Baumgartner kann nichts anderes tun als anzuzählen…
1
2
3!
Laura:
„Sieger des Matches nach
Pinnfall……..MOOOOORBBBEEEUUUS!“
Pete:
„Oh Wow! Was für eine Schande! Morbeus gewinnt
dank den Urban Ultras Berlin. Allein hätte er ihn nie
besiegen können!“
Die
Kamera zoomt nun an die UUB heran. Sie beglückwünschen
Ray Douglas, ihren alten Kumpel. Doch wer nun auf eine große
Erklärung wartet, wird enttäuscht. Zwar wird das
Theme von Morbeus gespielt, doch die vier machen sich auf den
Weg zum Yachtboot, springen kurz rüber und brausen
davon!
Im
Ring kommt gerade wieder Ask Skogur zu sich. Er wurde heute
Abend aber mal richtig übers Ohr gehauen.
Störendes
Videorauschen. Ein Gewirr an Stimmen. Und dann sehen wir wieder
das dunkle, unheimliche Haus, das wir zuletzt schon einige Male
gesehen haben. Und auch den kolossalen Hauptdarsteller, der mit
dem Rücken zu uns steht und dramatisierend die Hände
zum Himmel hebt.
Matthäus
Meister: „Ooooh! Wie furchbar! Drei Männer! Sie waren
eine Gruppe, ein Team, sie waren Champions und immer füreinander
da!“
„Und
jetzt?“
Wieder
mit Rauschen unterlegt sehen wir einige Szenen die sich zuletzt
zwischen den Hautevolee-Mitgliedern abgespielt haben. Gefolgt von
unheimlichem Gelächter. Dann sehen wir wieder Meister, zu
uns gewandt, aber mit dem Blick nach unten. Vorgespielte
Verzweiflung spricht aus seiner Gestik.
Matthäus
Meister: „All dieser Hass, all dieser Schmerz, all diese
Animositäten…“
Dann
sehen wir plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, sein
bedrohliches Gesicht ganz nah.
Matthäus
Meister: „Es wird Blut geben.“
„EUER
Blut!“
Und
passend dazu sehen wir sowohl nun Clips von Lionel Jannek als
auch David Hott, als diese in der Vergangenheit bereits
blutüberströmte Gesichter hatten. Dann wieder Meister,
der immer noch in Großaufnahme zu sehen ist, aber nun
abwechselnd in verschiedene Richtungen blickt.
Matthäus
Meister: „Der Eine will Rache. Der andere will sich
lossagen. Ich?“
„Ich
will euch zerstören!“
Matthäus
Meister: „Das wird kein Match.“
Und
wieder blickt er uns direkt und unverändert bedrohlich an.
Matthäus
Meister: „Das wird ein Massaker.“
Und
wieder sehen wir Videoclips. Dieses Mal sind es Szenen die
zeigen, wie Meister seine ehemaligen Kollegen angreift und
leidend zurücklässt. Dann wieder Schnitt zu Meister.
Matthäus
Meister: „Ihr wollt die Vergangenheit begraben? Ich auch…“
„Und
euch gleich mit!“
*DONG!
… DONG! … DONG! …*
Unüberhörbar
erklingt eine Kirchenglocke, während die Kamera uns in First
Person View durch einen Freidhof führt. Schließlich
nimmt sie zwei Gräber ins Visier und was darauf steht kann
man wohl erahnen. Die Namen von Lionel Jannek und David Hott.
Lautes
Rauschen. Donner. Und da steht plötzlich Meister zwischen
den Grabsteinen.
Matthäus
Meister: „Was wollt ihr tun? Glaubt ihr wirklich ihr könnt
mich aufhalten?“
Erneut
ertönt lautstarkes Gelächter, gemischt mit Rauschen und
einigen Szenen der leidenden LJ und Hott dazwischen. Dann wieder
Meisters Visage ganz groß im Bild.
Pete:
„Puh… Daran werde ich mich nie gewöhnen. Es ist
jedes Mal wie einer dieser Horror-Filme, die ich als Teenie
geschaut habe…“
Sven:
„Nur, dass in diesem Fall das Monster real ist.“
Pete:
„Ein Monster gegen das Hott und Jannek sich dringend etwas
einfallen lassen müssen. Der einfachste Weg wäre
bestimmt, wenn sie zusammen-“
Sven:
„Ja, das wird nicht passieren, Pete. Erstens weil beide
sich nicht leiden können und zweitens, weil es Meister nicht
zulassen wird. Für mich ist er der klare Favorit heute
Abend. Ich wüsste wirklich nicht was Jannek und Hott ihm
entgegenzusetzen hätten.“
Pete:
„Nun, das werden wir heute noch herausfinden. Wir wissen
auf jeden Fall eines, nachdem wir nun alle drei gehört
haben: Alle drei sind hochmotiviert und alle drei wollen das
Match gewinnen. Alle drei wollen sich beweisen, dass sie der
beste Mann der Hautevolee waren.“
Sven:
„Vergiss aber nicht, dass sie sicher auch alle drei auf
Blut aus sind. Oh Mann, das kann ja etwas werden heute…“