Pete:
„Ein technischer oder vielmehr taktischer Leckerbissen
wird uns serviert, Sven. Kombiniert steht uns hier vielleicht
die größte Ringintelligenz gegenüber, die wir
in der GFCW finden können. Alex hat ja früher am
Abend noch einmal Aidens Fähigkeit, Vorteile für
sich zu entdecken und zu nutzen hervorgehoben.“
Sven:
„Und das sagte er auch nicht nur, weil es so schön
klingt. Alex hält viel von Aiden Rotari und will sich
nun heute ein Bild davon machen, wie gut der Protagonist
wirklich ist. Nur…ist Alex selbst überhaupt fit
genug um das wirklich zu testen?“
Pete:
„Berechtigte Frage. Er selber verneint natürlich,
dass er Probleme mit dem Knöchel hat oder nicht bei
voller Stärke ist. Allerdings stellt sich die Frage, wie
oft jemand einen Verband nur aus modischen Gründen
trägt?“
Sven:
„Nun, Mike Kontrak ist zur Stelle um hier Klarheit zu
schaffen. In diesem Moment ertönt das Startsignal.“
Das
Protokoll bröckelt nicht. Der Start unterstreicht es
noch einmal. Ob das Ganze mehr Schein als Sein ist, ob das
Ganze ehrlich gemeint ist, lässt sich in diesem Moment
schwer sagen, bei Aiden Rotari gleich noch weniger. Was man
allerdings zu sehen bekommt, ist, dass sich der Mann aus
Georgia auf den Weg zu Ricks macht und ihm die Hand
entgegenstreckt. Ein kleines Zeichen vor dem Match. Eine
Aktion, die von den Fans mit allerlei Reaktionen eingedeckt
wird.
Ricks
schlägt ein.
Szenenapplaus
der Fans.
Dann
herrscht für einen Moment Blickkontakt, bevor sich die
beiden Protokollanten und heutigen Gegner zunicken, nahezu
gleichzeitig am Arm ziehen und sich direkt in der Ringmitte
zu einem Lock-up begegnen. Ein Lock-up, der nicht lange
dauert. Rotaris Kraftovrteil wird direkt ausgespielt, die
Muskeln angespannt und prompt taucht Ricks durch, greift
Rotaris Arm und zeigt einen Hammerlock, der direkt gelöst
werden muss und auch wird, nachdem Aiden ohne zu zögern
die nötigen Schritte zum Seil geht und so für den
nötigen Rope Break sorgt.
Pete:
„Ein erstes Abtasten. Sieht so aus als hätte Aiden
überhaupt kein Interesse daran, sich mit Alex einen
Konterwettbewerb zu leisten.“
Sven:
„Keine schlechte Entscheidung. Die Frage wird nur sein,
wo er hier seine Vorteile sieht.“
Ricks
tritt einige Schritte zurück, Aiden hält noch die
Hand am Seil bis der Sicherheitsabstand hergestellt ist, dann
ein Nicken seinerseits, das Lösen von den Seilen und
Clothesline
von Rotari!
Der
Versuch eines Überraschungsangriffs, doch Ricks ist
nicht von gestern, duckt sich schnell weg und als sich Rotari
hinter Ricks wieder umdreht, fährt der beim
Wiederaufrichten seinen Ellbogen aus und rammt diesen dem
Amerikaner fast schon wie einen Uppercut von unten hinauf
gegen das Kinn. Rotari taumelt zurück, wird von Ricks am
Arm gegriffen und in die Seile geschleudert.
Der
Protagonist federt ab, kommt zurück und wird mit einem
Arm Drag begrüßt, doch er dreht sich in der Luft,
landet auf den Beinen, blockt ab, dreht sich und nun doch
Clothesline
von Rotari.
Ricks
geht zu Boden, ist allerdings trotzdem fast zeitgleich mit
Aiden wieder auf den Beinen. Der hat diesmal allerdings den
besseren Start erwischt, schnappt sich den Mathematiker, hebt
ihn zum Powerslam aus, doch der rutscht hinter Aidens Rücken
wieder auf die Beine und rennt mit ihm voran in die Ringecke,
presst diesen dort gegen das Polster und zeigt noch einige
tiefe Kniestöße gegen den rechten Oberschenkel,
bevor sich Rotari von der Ecke wegstößt und Ricks
quasi per Druckwelle von sich löst, sodass dieser über
die Matte in die Ringmitte rollt. Von einer Verletzung keiner
Spur. Der Protagonist dreht sich zum Ring.
Pete:
„Eine interessante Anfangsphase. Beide haben sich auf
dieses Match vorbereitet und es scheint nicht so als müsste
Alex hier mit angezogener Handbremse kämpfen.“
Sven:
„Es ist noch zu früh um ein wirkliches Urteil
fällen zu können, aber du hast schon recht. Gerade
auch diese Rückwärtsrolle hatte kein Anzeichen von
irgendwelchen Problemen.“
Ein
weiterer Lock-up zwischen den beiden. Ricks versucht erneut
einen Arm zu lösen, doch Aiden hält dagegen, passt
diesmal auf. Diesmal kann er seinen Kraftvorteil nutzen,
Ricks vor sich herschieben. Dann hüpft der Freiburger
allerdings einen Schritt zurück, nimmt den Widerstand
heraus und raubt Rotari so die Balance. Schnell sichert sich
der Mathematiker die Overhooks, stellt Aiden ein Bein, wirft
ihn auf die Matte und ist nur eine Sekunde später in der
Full Mount auf ihm.
Ein
Angriff soll folgen, doch Aiden reagiert schnell, klammert
einfach Alex’s Arme ein, lässt diesen nicht los,
sodass Ricks zwar die Oberlage hat, diese aber einfach nicht
nutzen kann. Er zerrt, doch es nutzt nicht viel. Er geht zum
Angriff über, wirft sein eigenes Gewicht nach unten und
versucht Aiden mit einem Schulterstoß zu attackieren,
doch der Treffer im Gesicht hat kaum Wirkung in dieser
Position. Er versucht sich erneut freizuzerren, doch auch
diesmal schaltet Rotari schnell, schießt im passenden
Moment seine Hüfte hoch, zieht an einem Arm und dreht
den Spieß um. Er kniet in der Full Guard. Doch nun ist
Ricks derjenige, der die Arme seines Gegners festklammert,
nur dass sich Alex nicht auf die Verteidigung beschränkt.
Er
greift mit beiden Händen nach einem Arm, zieht diesen zu
sich, öffnet die Guard, schießt mit beiden Beinen
an Rotaris Kopf vorbei und setzt zu einem Armbar an, doch der
hat rechtzeitig einen Arm zur Stelle um die Beine zu
blockieren und sich selbst wieder durchzuschieben. Zurück
in der Open Guard, doch diesmal folgt nur ein Schlag in die
Rippen ausgehend von Aiden um seinen Arm wieder zu befreien.
Dann zieht er sich zurück, zieht sich aus der Guard
zurück und kommt lieber wieder in den Stand, wo er noch
einmal den Arm durchschüttelt und kreisen lässt.
Der Armbar war noch nicht einmal komplett angesetzt, doch
Rotari konnte die eventuellen Konsequenzen schon spüren.
Pete:
„Aiden hat seine Hausaufgaben gemacht. Er kann bisher
sehr gut abschätzen, wann sich ein Angriff lohnt und
wann er sich besser zurückziehen sollte.“
Sven:
„Er lauert auf seine Chance…und wie man ihn
kennt, kann man davon ausgehen, dass er eine Lücke für
sich finden wird.“
Ricks
steht wieder auf, bleibt dabei vorsichtig und aufmerksam. Er
lässt Rotari nicht aus den Augen, denn er weiß,
wie schnell der zuschlagen kann. Zurück im Stand ein
weiteres Mal der Lock-up, von Rotari aber nur angetäuscht.
Stattdessen
tritt der Ricks in die Magengrube, deckt ihn anschließend
mit Schlägen ein und schickt ihn gegen die Ringseile.
Dort schleudert er ihn in die gegenüberliegenden Seile.
Ricks federt zurück und kassiert einen Shoulderblock.
Ricks geht zu Boden, kommt aber schnell wieder auf die Beine,
nur um direkt erneut in die Seile getrieben und auf Reisen
geschickt zu werden. Wieder federt er zurück und
Erneut
der Shoulderblock.
Doch
zwei Mal hintereinander den gleichen Trick versuchen geht
gegen Ricks selten gut, der überrascht stattdessen mit
einer Art tiefgesprungenen Dropkick und kickt Aiden damit das
Standbein weg, sodass der auf ein Knie geht. Zeitgleich sind
sie wieder auf den Beinen, doch Ricks ist hinter seinem
Stablepartner und schnappt sich diesen direkt für einen
Rear Naked Choke.
Rotari
dreht sich geistesgegenwärtig heraus, kann sich zwar
nicht ganz befreien, das Ganze aber immerhin nur in einen
Headlock abschwächen. Ricks arbeitet daran, daraus einen
Bulldog Choke zu machen, den Druck zu erhöhen. Aiden
bemerkt das, bewegt sich zu den Ringseilen und erwischt
eines. Der Griff wird gelöst und der Amerikaner
schüttelt den Kopf einmal durch um sich zu sortieren.
Dann explodiert er aus den Seilen, schießt mit einer
Clothesline nach vorn, doch Ricks lauert
Armdrag
von Ricks
Armbar
von Ricks
und
diesmal liegt Rotari in der Ringmitte, diesmal sind keine
rettenden Ringseile in greifbarer Nähe.
Pete:
„Der Angriff ging in die Hose.“
Sven:
„Da zeigt sich Alex’s Technik mal wieder.
Verdammt schnell geschalten vom Mathematiker.“
Ricks
versucht den Arm Rotaris zu drehen, dessen Daumen gen Himmel
zeigen zu lassen um den Druck noch weiter zu erhöhen,
doch Aiden hat in den Gaststunden des Mathematikers
offensichtlich zugehört, weiß genau das zu
verhindern und auch gegen den Strom des Freiburgers zu
schwimmen, sodass der den Winkel nicht noch weiter verändert
um eine Befreiung noch problematischer zu machen. Die Beine
des Schatten fixieren Rotari auf der Matte, sodass der sich
kaum aufrichten kann, doch trotzdem ist genau das die Stelle,
die Aiden am Sinnvollsten für einen Befreiungsversuch
hält.
Er
beginnt Alex’s Bein über sein Gesicht von sich zu
schieben, was ihm mehr schlecht als recht auch gelingt. Es
ist ein zäher Vorgang aber er funktioniert. Für
einen Moment ist ein Bein des Mathematikers nicht mehr auf
Aiden. Diesen Moment nutzt er, setzt sich auf, dreht sich auf
der Matte, ist schnell in irgendeiner Form wieder auf den
Beinen und rollt Ricks quasi per Schoolboy Pin auf,
1
2
zum
Sieg führt das aber natürlich noch nicht. Darum
geht es dem Protagonisten aber auch nicht. Das Wichtige: Der
Armbar ist gelöst. Rotari schützt diesen gleich mit
dem anderen Arm, massiert den Ellbogen, lindert den Schmerz,
doch Ricks steht schon wieder und läuft los, während
Rotari noch beschäftigt ist.
Hip
Toss von Aiden
Der
schaltet dennoch schnell und sorgt somit für den großen
Knackpunkt.
Alex
landet unglücklich mit dem angeschlagenen Knöchel.
Pete:
„Oh, das sah nicht gut aus!“
Sven:
„Das ist der Moment, auf den Aiden gewartet hat. Dieses
Match hat sich soeben um 180° gedreht.“
Ricks
stößt, vielleicht auch aufgrund der Überraschung
und der Plötzlichkeit, einen entlarvenden
Schmerzensschrei aus, woraufhin Aiden sofort reagiert,
nachdem er die Landung an sich gar nicht bemerkte. Nun dreht
er sich aber und sieht, mit vermutlich großer Freude,
selbst wenn er sie sich nicht anmerken lässt, dass sich
Alex an den linken Knöchel fasst.
Rotari
ist zur Stelle und auch wenn die Fans buhen und es schäbig
finden…Alex, ja das ganze Protokoll wäre von ihm
enttäuscht, wenn er diese Situation nicht nutzen würde.
Er tritt Ricks auf den Knöchel. Erneut und erneut und
erneut. Mike Kontrak spricht ihn darauf an, doch in keiner
Weise verstößt er damit gegen irgendwelche Regeln.
Ricks versucht den Knöchel zu schützen, doch Aiden
stößt ihn einfach weg, schnappt sich gierig die
angeschlagene Stelle und
Ankle
Lock von Rotari.
Natürlich,
alles wird nun auf diese Verletzung konzentriert. Ricks ballt
die Hände zu Fäusten, hat ein gequältes
Gesicht doch beides hilft ihm nicht in dieser Situation. So
macht er sich auf den Weg, sieht, dass die Ringseile nur
einen knappen halben Meter von ihm entfernt sind. Er
versucht, sich dort hinzuziehen. Rotari schleift ihn aber
über die Matte wieder zurück.
Pete:
„Das sieht gar nicht aus für Alex, das könnte
vielleicht sogar der Sieg für Aiden sein!“
Sven:
„Er ist noch frisch genug, dass er hier seine ganze
Kraft reinstecken kann. Aber er sollte vorsichtig sein. Wenn
er Ricks damit nicht besiegt, läuft er sonst Gefahr,
seine Arme auszupowern.“
So
leichtsinnig ist Rotari nicht. Man sieht ihm an, dass er
weiß, dass er mit seinen Kräften haushalten muss,
dass er den Druck immer wieder lockert nur um dann erneut
anzuziehen, durch das erneute Pressen auch nochmal extra
Schaden anzurichten.
Mike
Kontrak ist zur Stelle, erkundigt sich bei Ricks ob der
aufgeben möchte, doch der denkt (noch?) gar nicht dran.
Er
rollt sich auf den Rücken, zieht die Beine heran und
will Rotari wegstoßen, doch der geht die Bewegung mit
und behält den Ankle Lock weiterhin bei. Es geht mit
Schwung wieder zurück in die Startposition, doch genau
diesen Schwung nimmt Ricks mit um sich hochzupowern und eine
Vorwärtsrolle zu zeigen, die Aiden auf dem falschen Fuß
erwischt. Er wird nach vorne geschleudert und landet in den
Seilen. Er geht sogar darüber, kann sich aber fangen und
im Ring bleiben. Trotzdem sieht er für einen Moment das
Wasser näherkommen und realisiert noch einmal, in
welcher Umgebung er sich hier befindet.
Er
dreht sich wieder zu Alex, nickt diesem anerkennend zu, doch
der kann das Lob nicht erwidern. Der Mathematiker ist mit
sich beschäftigt und richtet sich vorsichtig wieder auf,
wobei er den linken Fuß so wenig wie möglich
belasten möchte, was natürlich keinen sicheren
Stand bietet. Er nimmt die Deckung hoch, doch Rotari geht
fast schon respektlos auf ihn zu und stößt ihn
einfach mit Wucht um. Keine Chance für Ricks
stehenzubleiben. Er geht wieder zu Boden und Aiden schnappt
sich den Fuß erneut.
Diesmal
ist der Griff aber noch nicht so fest, diesmal kann Alex die
Beine anziehen und von sich wegstoßen, sodass Rotari
eine Rückwärtsrolle durch den Ring macht. Es ändert
an der Vorgehensweise des Amerikaners allerdings wenig. Er
marschiert direkt wieder los.
Enzuigiri
von Ricks!
Pete:
„Immer wachsam sein, Aiden! Vor allem gegen Alex!“
Sven:
„Aber schau nur. Ricks hat sich mit der Aktion
vielleicht ein wenig Luft verschafft, seinen Knöchel hat
er aber auch in Mitleidenschaft gezogen.“
Tatsächlich
liegen nun beide am Boden. Aiden getroffen von Alex’s
rechten Fuß, während sich Alex erneut um seinen
linken Knöchel kümmern muss, nachdem er diesen
gegen Aidens Oberkörper jagte. Kontrak schaut sich beide
Kontrahenten an, zählt sie dann an, doch das kann er
sich im Grunde sparen. Es wird schnell klar, dass dieses
Match hier und jetzt durch doppeltes Auszählen endet.
Bei 5 kommen sie wieder auf die Beine. Rotari schüttelt
sich kurz, Ricks versucht weiterhin seinen Fuß zu
schonen, doch das ist nicht der schwedische Wald, hier gibt
es keine Schonung.
Rotari
geht in den Lock-up, hat dabei jetzt deutliche Vorteile. Er
reißt die Kontrolle und auch Ricks an sich, hebt diesen
aus,
Kneebreaker
von Rotari
Doch
er lässt Ricks nicht zu Boden, hält dessen
lädiertes Bein stattdessen hoch und lässt noch
einen weiteren Angriff folgen.
Dragon
Screw
Jetzt
geht Ricks zu Boden, doch er kann sich gar nicht erst an den
Fuß fassen. Sofort ist Rotari zur Stelle. Genau
genommen war er nie weg. Er greift um und es ist klar, was
folgen soll.
Pete:
„Aiden will den Sack zu machen, das ist der Ansatz zum
Atlanta Cloverleaf.“
Sven:
„Das merkt aber auch Alex und verteidigt sich mit
Händen und Füßen.“
In
dieser Situation ist das allerdings eher redensartlich
gemeint. Die Verteidigung beschränkt sich letztlich doch
nur auf die Hände. Mit denen greift er nach Aidens Kopf,
zeigt von der Matte aus einige wenig effektive Schläge,
bekommt Aiden dann aber doch noch am Nacken gepackt.
Inside
Cradle von Ricks
1
2
doch
Rotari befreit sich. Für’s Erste ist sein Griff
aber zumindest gelöst. Rotari lässt nicht locker.
Er weiß, dass das seine Chance ist, ob geplant oder
nicht…ist egal. Der Mathematiker ist an den Seilen,
richtet sich mit deren Hilfe auf, doch Aiden beachtet den
Rope Break nicht. Er packt sich Ricks am Kopf, zerrt ihn
wieder zurück in die Ringmitte, wirft dessen Arm über
und klatscht den ehemaligen Champion mit einem Snap Suplex
auf die Matte. Dann zieht er ihn erneut hoch, hakt diesmal
ein Bein ein. Der Ansatz zum Fisherman’s Suplex, wie
Alex ihn häufig zeigt. Jetzt also auch noch die
Kopfspielchen? Der Beweis, was Rotari alles drauf hat?
Er
hebt Ricks aus, doch der strampelt sich frei, kann das zweite
Knie hochbringen und sein Gewicht verlagern,
Double
Knee Facebreaker von Ricks!
Rotari
wankt zurück in die Seile, taumelt nach vorn, wo Ricks
noch liegt. Der greift auch gleich Rotaris Arme und stemmt
sein(e) Bein(e) gegen Aidens Hüfte
Monkey
Flip von Ricks!
Eine
schwungvolle Rückwärtsrolle später kniet Ricks
über Rotari, fixiert dessen Arm
Armbar!
Pete:
„Was für eine Aktionsfolge!“
Sven:
„Aiden hat das Heft hier komplett in der Hand, aber es
sind solche Konter, die Ricks einfach immer brandgefährlich
machen.“
Diesmal
stimmt auch der Winkel aus der Sicht des Mathematikers. Der
Druck auf Aidens Bänder wird maximiert. Rotari schaltet
zu spät um das Ganze zu verhindern und sucht nun unter
Schmerzen einen Ausweg. Mike Kontrak ist bei ihm, doch auch
er will nicht aufgeben. Wieder sucht er sein Heil bei Alex’s
Beinen. Natürlich. Er konzentriert sich auf den
angeschlagenen Fuß, nutzt seinen freien Arm um diesen
zu umschlingen und den Fuß so ungesund zu drehen, dass
das Knöchelgelenk noch weiter beansprucht wird.
Es
funktioniert. Ricks verzieht das Gesicht unter Schmerzen,
will den Armbar aber nicht lösen. Es entbrennt ein
Wettstreit um die höhere Schmerztoleranz. Die Fans
werden laut, der Zuspruch für Ricks ist lauter, doch es
gibt auch Befürworter für Rotari, selbst wenn beide
nicht unbedingt die größten Sympathieträger
der Liga sind. Beide ziehen ihre Angriffe durch, Alex hat
definitiv den technischen Vorteil, doch all der Schaden, den
Aiden bereits bei dem Fuß angerichtet hat, zeigt
Wirkung. Alex muss den Armbar lösen, um sein Bein
wegzuziehen und sich wieder zu sammeln.
Sie
knien im Ring einige Meter voneinander getrennt. Alex hält
sich den Knöchel, Rotari den Arm. Immer wieder der
gleiche Arm und mittlerweile ist der Punkt erreicht, wo auch
ein Ausschütteln nicht mehr alles geradebiegt.
Pete:
„Aiden hat bei Alex’s Knöchel definitiv den
größeren Schaden angerichtet…aber sein Arm
ist auch nicht mehr bei 100 Prozent.“
Sven:
„Wir werden sehen, wie sehr ihn das noch einschränkt
in diesem Match.“
Es
geht einmal mehr für beide auf die Beine, mittlerweile
sieht man ihnen die Erschöpfung an. Dieses Match zehrt
an den Kräften. Sie stehen sich gegenüber, schauen
sich an, dann fliegt der erste Schlag des Mathematikers. Er
stolpert hinterher, fängt sich aber wieder. Rotari
schlägt zurück, hat dabei Glück, dass
„wenigstens nur“ der linke Arm so angeschlagen
ist. Ricks stolpert bei jedem Treffer, egal ob von ihm oder
gegen ihn. Rotari schlägt erneut zu, doch Ricks blockt
den Schlag schließlich ab. Er fängt Rotaris Arm
ab, dreht Rotari einmal, wickelt dessen Arm wie einen Galgen
um dessen Hals und was Rotari versuchte, vollführt
Ricks. Einen Trick aus dem Repertoire seines Gegners…
Cut
Throat Saito Suplex von Ricks!
Das
Cover folgt direkt
1
2
Rotari
kann aber nicht nur auskicken, er klemmt Alex’s Arme
ein,
Crucifix
Pin von Rotari!
1
2
3
möchte
man meinen, doch Ricks kommt bei zwei wieder raus!
Pete:
„Puh, das war knapp!“
Sven:
„Schnell geschalten von Aiden. Er schlägt sich
hier verdammt gut.“
Tatsächlich
ist Ricks nach diesem Treffer aber zum ersten Mal seit langer
Zeit mal wieder derjenige, der agieren kann, während
Rotari reagieren muss. So zieht er den Amerikaner wieder auf
die Beine, gibt ihm dort noch einen Schlag mit und schleudert
ihn in die Seile. So, der Plan, doch Rotari blockt ab, zieht
Ricks hinter sich her, schleudert diesen weg, hält aber
den Arm fest und wiederholt das Spiel des Mathematikers.
Cut
Throat Saito Suplex von Rotari!
Nur
lässt Aiden keinen Pinversuch folgen. Er will den Sack
zu machen. So lässt er keine Zeit verstreichen, schnappt
sich Ricks an den halblangen Haaren und zieht ihn wieder auf
die Beine. Ricks hoppelt mehr oder minder auf einem Bein,
doch das stört Rotari nicht, ganz im Gegenteil. Umso
besser. Er nimmt Ricks in den Thai-Clinch und trifft diesen
noch einmal mit einigen Kniestößen in der
Magengrube, doch Ricks greift den Protagonisten am
angeschlagenen Arm und reißt mit einem Ruck daran,
sodass eine ausgekugelte Schulter wieder eingerenkt wird.
Hier repariert er damit aber nichts, sondern richtet nur
Schaden an.
Mit
einem Schmerzensschrei, der ähnlich überrascht wie
Alex’s Reaktion zu Matchbeginn kam, greift sich Rotari
den Arm, lässt von Ricks ab und beugt sich nach vorn,
doch genau das ist eine Bewegung, die man vor dem
Mathematiker niemals machen sollte…
Limes
von Ricks!
Sofort
packt er sich Aidens Kopf und Arm, setzt den Würgegriff
an und wirft das gesunde rechte Bein über Rotaris
Nacken. Er zwingt Rotari auf die Matte, fängt ihn in der
Ringmitte. Aiden kämpft, er sucht nach einem Ausweg. Er
versucht sich aufzurichten, doch das ist Alex’s
Spezialität. Es gibt kein Entkommen. Ein weiteres Mal
versucht Rotari nach Ricks’s verletztem Bein zu
fischen, doch das ist unerreichbar für ihn. Keine
Chance. Keine Chance auf einen Rope Break. Keine Chance auf
einen Konter. Mike Kontrak ist zur Stelle. Die Galaxy ist
laut.
Pete:
„Alex Ricks holt den Sieg! Der Meister übertrumpft
letztlich doch den Schüler. Trotzdem, eine mehr als gute
Leistung von Aiden.“
Sven:
„Er hatte den richtigen Matchplan und hat getan, was er
tun musste um dieses Match zu gewinnen…aber man darf
einfach niemals Alex Ricks abschreiben. Das zeigt er wieder
und wieder.“
Pete:
„Aiden dürfte aus diesem Match viel mitnehmen und
selbst wenn es am Ende kein Sieg war…zu negativ dürfte
er diese Niederlage nicht sehen.“
Sven:
„Mit Sicherheit nicht. Ich denke, nachdem das Protokoll
das Match gesehen hat…sind sie mehr als nur
zuversichtlich, was die Zukunft der GFCW angeht.“
Mit
dem Läuten der Glocke hat Ricks den Griff gelöst.
Erschöpft rollt er sich zur Seite, lässt sich von
Mike Kontrak auf die Beine helfen, während Rotari noch
für einen Moment keuchend vornübergebeugt auf allen
Vieren auf der Matte bleibt und zu sich selbst zu sprechen
scheint, sich dann aber auch wieder aufrichtet. Ricks’s
Arm wird gehoben, doch das ist nur eine beiläufige
Formalität. Kaum dass Kontrak den Arm wieder los lässt,
hinkt Ricks seinem Gegner und Partner entgegen. Rotari ist
die Enttäuschung anzumerken, doch er wirkt nicht
verbittert. Er nickt Ricks zu, bekundet ihm Respekt und der
wird erwidert.
Alex
streckt ihm die Hand entgegen.
Und
Aiden schlägt ein.
Im
Protokoll gibt es keine Krise.
Wir
sehen Ellis Diehl, welcher im Schneidersitz vor der Kamera sitzt.
Er nimmt den Hauptteil des Bildes ein, im Hintergrund sieht man
jedoch die Nordsee, samt dem blauen Himmel und der Sonne. Das
Bild selbst hat nicht die beste Qualität, es wirkt eher so,
als hätte er gerade sein Smartphone vor sich aufgestellt um
eine Instagramm-Story oder ein Video für die Familie zu
machen.
Ellis:
„GFCW Galaxy. Ihr kennt mich nicht als den großen
Überflieger. Den erfolgreichsten Rookie und nicht mal als
den Favorit für die Battle Royal später. Ich will euch
nicht anlügen. Meine Karriere bisher lief nicht so, wie ich
das erwartet oder erhofft habe. Ich musste hart arbeiten, um hier
überhaupt reinzukommen. Als ich meine ersten Chancen im Main
Roster bekam, war ich außer mir. Aber ich konnte nicht das
zeigen, was einen wahren GFCW Wrestler ausmacht. Bei Title Night
gegen Zane Levy hatte ich keine großen Chancen. Ich war zu
ungeschickt und unerfahren, sicherlich auch zu aufgeregt, um da
irgendwas zu reißen. Wenn die GFCW mich danach gefeuert
hätte, weil sie in mir kein großes Talent gesehen
haben, dann hätte ich mich nicht beschweren dürfen.“
Kurz
holt er Luft und schließt die Augen, ehe er dann wieder in
die Kamera schaut.
Ellis:
„Aber zum Glück läuft das hier nicht so. Wenn es
mal nicht gut läuft, fliegt man nicht direkt. Man arbeitet
weiter hart, die Coaches im PC konzentrieren sich sehr darauf,
dich wieder aufzubauen und gleichzeitig die Schwächen
auszumerzen. Wenn du es selbst willst und hart an dir arbeitest,
dann bekommst du auch wieder eine neue Chance. Egal, wie es zuvor
lief. Und so war es dann auch, als Niander das PC übernahm.
Er wählte mich für eine wichtige Rolle aus und ich
hätte die Chance gehabt, ein Intercontinental Championship
Title Match zu bekommen. Aber ich habe erneut versagt, diesmal
gegen Kriss Dalmi. Natürlich war ich am Boden zerstört,
dass ich das in mich gesetzt Vertrauen nicht zurückzahlen
konnte. Ich war mir so sicher, so sicher, dass es diesmal vorbei
ist.“
Ein
sentimentaler Blick geht raus auf die hohe See.
Ellis:
„Aber... So läuft es hier nicht. Niander war weg und
Robert Breads kam zu mir. Ich dachte, ich fliege jetzt raus. Aber
er sagte, dass ich weiter hart an mir arbeiten soll. Dass ich den
Brainpain Scheiß sein lassen soll und... einfach ich selbst
sein soll dort draußen im Ring. Ich sollte niemand sein,
den irgendjemand dort draußen haben will, keine Rolle
ausfüllen, welche irgendjemand vielleicht gut vermarkten
kann. Ich soll einfach... Ellis Diehl sein.“
Dann
huscht ein Lächeln über seine Lippen.
Ellis:
„Das klingt so einfach, nicht wahr? Aber irgendwie war das
für mich nicht so einfach. Ich hatte irgendwie keine Ahnung,
wer Ellis Diehl überhaupt ist. Ich habe so viel Zeit damit
verbracht rauszufinden, wer Ellis Diehl sein soll, dass ich nie
darüber nachgedacht habe, wer er überhaupt IST. Was
andere Leute mir gesagt haben, habe ich umgesetzt. Sollte ich
dieses Shirt tragen, habe ich das getragen. Sollte ich diese
Stiefel tragen, habe ich das gemacht. Erst als Robert zu mir kam
und lange mit mir gesprochen hat, wurde der Schalter in meinem
Kopf umgelegt.“
Die
Laune steigt bei ihm sichtlich.
Ellis:
„Jetzt mache ich einfach, was ich will. Worauf ich Lust
habe. Was mir Spaß macht. Ich verbiege mich jetzt nicht
mehr, weil mir irgendjemand sagt, dass ich größere
Chancen habe, wenn ich anfange Klavier zu spielen. Ich mache
jetzt mein eigenes Ding. Ich bin einfach ich selbst. Ich lebe
MICH aus. Ob es den Leuten gefällt oder nicht. Wenn ich in
einer Woche gut drauf bin, dann lebe ich das aus. Wenn ich die
Woche danach schlecht drauf bin, dann lebe ich das aus. Es ist
mir egal, wenn die Leute sagen, dass es sie nervt, wenn es bei
mir Schwankungen gibt. Ich will nicht Woche für Woche die
selben Sachen sagen oder machen. Ich will keine Rolle mehr
spielen, die mir aufgezwängt wird. Ich bin Ellis Diehl. Mit
allen Höhen und Tiefen. Heute lache ich. Morgen weine ich.
Übermorgen tanze ich und den Tag danach springe ich vom
Trailer in ein Planschbecken.“
Der
junge Mann aus Potsdam wirkt wie befreit.
Ellis:
„Wenn es den Leuten gefällt ist es geil. Wenn die
Leute lieber eine klarere Linie hätten, dann ist das auch in
Ordnung für mich. Mich muss nicht jeder mögen. Aber die
Zeiten, in denen ich versuche anderen aus Prinzip zu gefallen
sind vorbei. Ich muss in erster Linie mir selbst gefallen und von
mir selbst überzeugt sein. Nur so kann ich andere Leute von
mir überzeugen. Und ich bin derzeit sehr zufrieden mit mir.
Ich bin stolz auf mich und meine Arbeit hier. Aber das bin ich
erst, seit Robert mir sagte, dass ich einfach Ellis Diehl sein
soll. Das bin ich jetzt. Ich bin einfach Ellis Diehl.“
Ellis
greift nach dem Smartphone, mit dem er dieses Video aufgenommen
hat und das Bild fadet aus.
(Anmerkung:
Leider ist die finale Version nicht fertig geworden, so dass
entschieden wurde diese Fassung zu veröffentlichen.)
Wer
in der „Schweinswalstube“ verkehrt, hat sich
verlaufen oder einfach aufgegeben. So lange Fettleber und das
schwache Herz mitmachen, gibt es hier Flens und Pommes zu einem
angemessenen Preis und als Nachtisch vom kahlköpfigen Wirt
ein festes Schulterklopfen, das sich für die durch
wechselhafte Lebenstiden aufgeraute Urbevölkerung dieses
Ortes nach echter Freundschaft anfühlt. Erinnerungen an
früher, feuchte Augen, noch ein Bier, Harry. Kommt sofort.
Wie
ein Geschwür haftet die fragwürdige Gaststube, die noch
mit dem Interieur der 1970er und dem Staub des letzten Jahrzehnts
aufwarten kann, an der Rückseite der Flanierpromenade. Mit
Bierwerbung und ausgeblichenen Fanschals beklebte Fenster halten
wacker jeden Sonnenstrahl ab und tauchen die Trinkstube Tag wie
Nacht in ein schummriges Grau. GFCW-Zuschauer, die an diesem
Nordseeort so weit vom Schuss abgekommen sind, dass sie das
braungestrichene Gebäude erblicken, drehen augenrollend um
und treten aus den Unterschichtenschatten zurück ins helle
Licht der Fanmeile. So verpassen sie die Begegnung mit gleich
mehreren Aktiven.
[Der
aserbaidschanische Botschafter Maximilian Lunenkind ist zu sehen,
wie er sein GELIEBTES TEAM, von dem allerdings nur Rizou und
Buzzsaw anwesend sind, auf den heutigen Tag und die große
Chance einstimmt. Natürlich hat er einen KRASSEN GRUND,
warum sie ausgerechnet hier sich versammelt haben. Caracal
Matthews ist noch nicht anwesend und man fragt sich, wo er
bleibt. BUZZSTOP ist schon genervt, so wie es seiner Art
entspricht und fordert, dass man auch einfach ohne ihn mit der
Taktikbesprechung anfangen kann. Weil es im Team schließlich
um alle geht. Lunenkind entgegnet darauf etwas UNGLAUBLICHES
LUSTIGES und schwenkt mit seiner Zunge]
Kaum
hat sich die Zungenboa Lunenkinds nach diesen Ausführungen
zurück in die Höhle gezogen, sind von draußen
Schritte zu hören. Einer der Stammgäste, ein bulliger
Bikertyp mit Harleykutte, prostet vorfreudig in Richtung der Tür;
er erwartet einen Altbekannten, schließlich verirrt sich
sonst niemand her. Umso größer werden die
rotgeränderten Augen des Mannes als stattdessen…
…ein
leibhaftiger König eintritt.
Mit
Krone und rotem Mantel stolziert er in die Schweinswalstube.
Sämtliche Augenpaare liegen auf ihm, das Publikum stellt
ungläubig die Bierkrüge auf den Tischen ab. Das
Stimmengewirr ebbt ab und setzt nach einigen Schrecksekunden umso
lauter und empörter ein. Von „Idiot“ oder
„Freak“ wird gemurmelt. Man will als Einheimischer
einfach Ruhe haben. Nur das GFCW-Trio um Maximilian Lunenkind
zeigt eine andere Reaktion. Denn der Mann ist Caracal Matthews.
[Lunenkind
nimmt den Auftritt natürlich einfach hin und begrüßt
Flip Trip #1 im Namen Aserbaidschans]
Fast
stolpert er über seinen Mantel, dann jedoch tritt Matthews
breit grinsend näher, zieht sich einen Stuhl heran, wischt
die dicke Staubschicht ab und setzt sich zu seinen Teamkollegen.
[Buzzcock
ist natürlich not happy über den Auftritt. In seiner
gewohnten Art bügelt er Caracal erstmal ab, was das soll.]
[Auch
Rizou mit seiner ehrlichen Rhetorik sagt, dass das ganz schön
dämlich aussieht.]
Wer
erwartet hat, dass Matthews über die ruppige Art seiner
Teamkollegen enttäuscht ist, sieht sich getäuscht.
Stattdessen ist sein Lächeln weiterhin offen und breit. Er
hebt die Hand, um zu bestellen. [Aber Luni grätscht
dazwischen und bestellt ein Red Bull oder packt es direkt auf den
Tisch]
Caracal
Matthews: „Ich gebe zu, dass das etwas extravagant ist…“
Er
nimmt die goldene Krone ab und stellt sie auf den versifften und
mit Holstein Kiel-Aufklebern bedeckten Tisch vor sich, wo der
wertvolle Gegenstand so deplatziert wie Player im Main Event
aussieht.
Caracal
Matthews: „…aber großer Erfolg braucht großen
Auftritt, oder? Denn wisst ihr, was ich hiermit gemacht habe?“
Er
guckt erwartungsvoll zu Lunenkind, zu Spencer und Rizou, dann in
umgekehrter Reihenfolge zurück und ist bereit, den gleichen
Zyklus erneut zu beginnen, bis sich ein genervter Liam Spencer
hinreißen lässt, doch auf die rhetorische Frage zu
antworten.
Liam
Spencer: „Nein.“
Caracal
Matthews: „Ich habe mich vorbereitet. Mental. Mit dem
hier…“
Er
klopft auf die Krone und schüttelt den Mantel, der über
den Boden schlabbert und Bier und sonstige Flecken verwischt.
Caracal
Matthews: „…bin ich im ROYAL ROOKIE-Modus. Ich bin
richtig drin vom Kopf her im Royalsein. Kingfeeling, ich sag’s
dir. Ich könnte Kate Middleton knutschen, wir sind
ebenbürtig. Caracal Matthews aka der hüpfende Monarch
aka der Royal Rookie. Jetzt kann niemand mehr bestreiten, dass
ich bereit bin.“
[Von
Buzzcut und Rizou gibt es eine Gegenmeinung, aber LUNI findet das
natürlich NICE und attestiert Caracal die richtige
Einstellung. Außerdem will er es für Aserbaidschan
instrumentalisieren.]
Caracal
Matthews: „Danke, Mann. Maxim Lunenkind aka der echte
Mentor aka Mr. Durchblick. Ich wusste, dass du meinen Aufwand für
das Team zu schätzen weißt. So sind wir vorbereitet,
den Sieg beim Royal Rookie einzufahren.“
[Buzzshot
ist nun sauer und meint, dass es dem Team halt überhaupt
nicht hilft, wenn Cara als König cosplayt, und dass es keine
Caracal-Soloshow sein sollte.]
Energisch
und nervös dabbend widerspricht Matthews seinem Teampartner
und setzt sich die Krone wieder auf.
Caracal
Matthews: „Du bist so negativ, Liam aka der grimmige Frosch
aka Bad Mood Boy. Ich sagte, ich habe mich VORBEREITET. Und das
umfasst noch mehr Dinge als mein fetziges Outfit…denn was
braucht ein echter König noch?“
Abermals
wartet er daraufhin, dass ihm jemand seine rhetorische Frage
beantwortet. Blick von Lunenkind, zu Rizou und zu Spencer und
zurück und…
[Einer
der anderen Dudes macht einen Vorschlag, was ein König
wirklich braucht.]
Der
Flip Tripper schlägt so laut auf den Tisch, dass einer der
zusammengesunkenen Stammgäste erschrocken aufgrunzt. Der
Wirt hört damit auf, milchige Gläser abzutrocknen und
schenkt dem GFCW-Quartett einen bösen Blick.
Caracal
Matthews: „Falsch! Einen persönlichen Assistenten!
Einen Diener, der mir die schweren Dinge abnimmt.“
[Rizou:
„Und wo ist dieser Diener?“]
Als
hätte er auf diese Frage nur gewartet, zieht Matthews
dramatisch dreinblickend seinen Ärmel nach hinten. Zum
Vorschein kommt an seinem Handgelenk eine knallbunte Smart Watch.
Er schiebt sie Lunenkind direkt unters Gesicht, so dass dessen
saftige Zunge sie mit Wasser benetzt.
Caracal
Matthews: „Als mein treuer Mentor darfst du meinen
Assistenten rufen, Maxim. Sag einfach die passende Losung…“
Er
beugt sich vor, um die korrekte Lösung in Lunenkinds Ohr zu
flüstern.
[Lunenkind
wiederholt die Losung laut, es ist was KRASS WITZIGES]
Kaum
wurden die Worte übertragen, ist von draußen ein
Piepen zu hören. Dann setzt sich etwas in Bewegung.
Es
klingt mechanisch.
Es
klingt modern.
Es
surrt.
Es
kommt nicht über die Fußschwelle.
Caracal
Matthews: „Ähm, Moment.“
Der
baldige Royal Rookie springt auf und rennt durch die enge
Gaststätte zur Tür. Und kurze Zeit später schiebt
er ein Gerät mit viel Kraftaufwand über die Schwelle.
Caracal
Matthews: „Sag allen Hallo, mein lieber Assistent!“
Stolz
wie ein Vater präsentiert der Kanadier den Roboter seinen
Teamkollegen. Der Roboter folgt wie ein Hund auf dem Fuß
und bleibt direkt vor Maximilian Lunenkind stehen.
[Lunenkind
ist wegen ASERBAIDSCHAN begeistert.]
[Spencer
hält es nicht mehr aus.]
[Rizou
ist EHRLICH und fragt, wie es ihnen genau helfen soll.]
Wie
eine Pistole richtet sich der Finger Caracools auf den Griechen.
Der erschreckt sich über die abrupte Geste, doch merkt bald,
dass keine Feindseligkeit in ihr steckt, denn der
Gesichtsausdruck Matthews‘ ist euphorisch.
Caracal
Matthews: „Dieser Junge stellt die richtigen Fragen. Du
solltest ins Fernseher gehen, Vasi. Dieser Roboter hilft uns,
weil er dazu beiträgt, dass wir uns auf die WICHTIGEN DINGE
vorbereiten können. Indem er die LANGWEILIGEN DINGE für
uns automatisiert.“
[Die
Dudes haben natürlich je eigene Vorstellungen, was lahm und
was wichtig ist.]
Der
baldige Royal Rookie tippt sich auf die Stirn und lächelt.
Caracal
Matthews: „Dank meinem Assistenten müssen wir nicht
mehr DENKEN und SPRECHEN. Wir können einfach hüpfende
Körper sein. Das muss diese EVOLUTION sein, von der alle
sprechen. Der neue Mensch. Homo hüpfus oder sowas. All das
laaaaaaahmeee Zeug macht er für uns automatisch. Er ist
nämlich ein RHETORISCHES GENIE…“
[Buzzfly
bleibt skeptisch.]
Caracal
Matthews: „Und ob. Powered
by Open AI Playground. Pass
auf…”
Er
beugt sich zu seinem Roboter, tippt auf dessen Tablet. Ein Piepen
ertönt, dann dreht sich der Kopf des Plastikungetüms zu
Caracals und blickt mit fragenden Augen zu seinem Meister empor.
Roboter:
„Was kann ich für dich tun?“
Caracal
Matthews: „Hey Robot, gib‘ mir fünf gute
Komplimente, warum Liam Spencer gar nicht so grumpy sein sollte,
wie er immer ist.“
Momente
vergehen, in denen Bits und Bytes durch die Schaltzentralen
rattern. Dann wendet sich der Roboter Liam Spencer zu und blickt
diesem tief und seelenlos in die Augen. Die glockenklare
Maschinenstimme spricht zu Buzzkill.
Caracal
Matthews: „Siehst du, Liam? Du bist ein klasse Kerl. Und
immer so gut angezogen. Dein Freund liebt dich. Also hoch mit den
Mundwinkelchen.“
Er
versucht nach Spencers Mund zu greifen und manuell ein Lächeln
zu erzwingen, doch der Engländer wendet sich genervt ab.
Stilles Drohen liegt in den Augen Spencers.
Caracal
Matthews: „Und jetzt zur großen Show...“
Matthews
ist so aufgeregt, dass er mit den Füßen wie ein Kobold
umhertippelt und sich seine Stimme überschlägt.
Caracal
Matthews: „Hey Robot, erkläre uns, warum TEAM GELB den
Royal Rookie stellen wird. Gib‘ uns drei gute Gründe,
die wir nicht schon oft gehört haben.“
[Liam
Spencer hat genug und macht sarkastische Jokes. Rizou stellt
fest, dass das ziemlicher Schwachsinn ist. Auch Caracal wirkt
geknickt, dass die Gründe so BEHINDERT SIND. Aber dann
springt Lunenkind in die Bresche und erklärt, dass die
Gründe genial sind. Es wird die Gegner verwirren und die
wahre Taktik verschleiern. Das ist PSYCHOLOGISCHE KRIEGSFÜHRUNG.
Darauf gibt er eine Runde Red Bull aus.]
[Spencer
ist nach wie vor nicht besänftigt und meint, er wollte sich
real auf das Match vorbereiten und hat kein Interesse daran, dass
es zu einer solchen Freakshow wird. Daraufhin stimmt LUNENKIND
seine GROSSE MORALISCHE ANSPRACHE AN, dass es ja auch um die EHRE
ASERBAIDSCHANS geht und man zusammenhalten muss.]
Ein
Glänzen tritt in die Augen von Caracal Matthews. Nachdem er
kurzzeitig das Vertrauen in seinen Assistenten verloren hat,
blickt er diesen nun stolz und glücklich an. Seine Lippen
formen einen sanften Kussmund :-*
Caracal
Matthews: „Maxim, mir kommen fast wie Tränen! Du sagst
es, Mann. Wir sind wie eine Familie. Vasi, Spencer, ich und der
Roboter. Brüder. Vierlinge. Ich habe meinen Assistenten
unterschätzt. Aber er ist genial. Ein rhetorisches
Ablenkungsmanöver. Mann, das Kerlchen ist ein rhetorisches
Genie. Ich sollte ihn…“
Plötzlich
kommt ihm eine Erkenntnis. Er springt fast im Stuhl auf.
Caracal
Matthews: „…Robot
Breads
nennen. Er
wird uns den Sieg bringen. Los, Robot Breads, gib uns die fünf
besten Motivationssprüche für den Royal Rookie-Sieg.“
Es
beginnt zu rattern und zu piepen. [Lunenkind schenkt Red Bull
nach, Spencer seufzt und Rizou macht irgendwas. Damit fadet das
Segment aus, bevor die Antwort kommt]
~
Einige Tage vor der Show ~
~
Schweden ~
Wir
sehen eine Art Halbinsel. Ein Fleck Erde, der etwas Friedliches
ausstrahlt. Etwas Harmonisches. Die heißen, glänzenden
Sonnenstrahlen werden von einem riesigen See reflektiert, der das
Festland umschließt, auf dem sich ein gigantischer Wald
ausbreitet. Der Himmel ist strahlend blau, der Wald kontert mit
den verschiedensten Grün-Tönen. Bäume, Büsche,
von Moos-bedeckte Felsen und vereinzelt sogar ein paar freie
Flecken Erde, erfüllen diese wunderschöne Landschaft
mit Leben. Die Vögel fliegen in der Luft, die Fische
Schwimmen im Wasser und auf dem Land tummelt sich die vielseitige
Fauna Schwedens. Ja, hier ist die Welt noch in Ordnung. So
harmonisch all das aber auch sein mag, so paradox ist es, dass
dieser friedliche Ort in wenigen Tagen zum Schauplatz einer
Schlacht wird, die sich mittlerweile seit Monaten angekündigt
hat.
Wir
befinden uns nun inmitten dieses Waldes. Innerhalb dieser Idylle.
In der Luft liegt eine Ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm. Ein
gewaltiger Baum erstreckt sich weit in den Himmel. Er ist viel
größer, als dass ihn die Kamera aus diesem Winkel
einfangen könnte.
„Hier
oben.“
Ehe
sie es trotz alledem versucht und nach oben zu filmen beginnt,
kommt aus dem Himmel hinab ein Mann gestürzt. Mit einem
gezielten Sprung landet der Mann, der gerade vielmehr etwas von
einer Katze hat, als von einem Hirsch, direkt auf dem erdigen
Boden. Ask Skógur hat die Bühne betreten. Die Kamera
gibt uns für einen kurzen Moment noch einmal eine Idee von
der Höhe, aus der Ask herabgesegelt ist: hoch genug, dass
sich wohl die wenigsten trauen würden tatsächlich
abzuspringen und dennoch nicht zu hoch, um zu viel zu riskieren.
Aber Ask weiß ohnehin was er tut, schließlich ist er
hier in seinem Zuhause. In seiner Welt.
Ask
Skógur: „Was ist die Natur des Menschen?“
Ask
wirft einen flüchtigen Blick in die Kamera, bevor er sich
umschaut. Er betrachtet die Bäume, die Büsche, die
freien Stellen Erde. Er lässt die Atmosphäre & die
Geräuschkulisse der Szenerie für ihn sprechen.
Ask
Skógur: „Ist er schlecht, ist er unmoralisch?“
Ask
läuft einige Schritte hin und her, obwohl er schon so lange
hier lebt oder es zumindest sehr lang getan hat, scheint er noch
immer jede einzelne Sekunde zu genießen, die er hier
verbringt.
Ask
Skógur: „Ist er frei, ist er unabhängig? Ich
könnte jetzt hochphilosophisch werden. Darüber
spekulieren, welche Zwänge uns bestimmen. Nach welchen
Pflichten wir handeln. Aber ganz ehrlich, das ist auch mir zu
hoch und deshalb lass ich es lieber. Sollen andere diese klugen
Gedanken durchspielen. Ich kann nur sagen, was ich darüber
denke. Und ich denke, Menschen wollen frei sein. Ich will das
zumindest.“
Ask
legt die Hand auf seine Brust. Er scheint über die Worte,
die er hier sagt, lange nachgedacht zu haben.
Ask
Skógur: „Ich will frei sein und deshalb liebe ich
Orte wie diesen hier. Hier kann ich frei sein. Hier kann ich
ignorieren, was in dieser Welt so abgeht. Dieser Platz ist ein
Rückzugsort, meine Heimat. In wenigen Tagen werde ich hier
auf jemanden treffen, den ich als Feind der Freiheit betrachte.
Einen Mann, der mit Worten umgehen kann wie kein Zweiter. Und mit
eben diesen Worten, entreißt er den Menschen ihre Freiheit.
Er gibt ihnen vor, was sie denken, was sie sagen und was sie tun
sollen. Und er versteckt diese blanke Manipulation in dem
angeblichen Gesuch ihnen helfen zu wollen. Aber er will ihnen
nicht helfen. Er nutzt sie aus, einzig und allein dafür, um
seine eigenen Ziele zu erreichen. Und sie merken das nicht
einmal.“
Ask
wendet sich nun langsam immer mehr zur Kamera. Er wirkt ruhig,
nicht wütend. Er wirkt ernst, nicht lustig. Aber er wirkt
auch mit sich im Reinen, nicht unsicher.
Ask
Skógur: „Dieser Mann hat auch meine Freiheit
gefährdet. Ich dachte ich wäre frei von meinem Zorn,
doch er hat mich zurück in die Gefangenschaft der Wut
getrieben. Er hat meinen Geist gefangen genommen und auch mich
manipuliert. Es war ein langer Weg, doch irgendwann war ich frei.
Zumindest dachte ich das. Ich habe in den vergangenen Wochen
einige Dinge getan, auf die ich nicht unbedingt stolz bin. Also
scheint sein Einfluss auf mich immer noch größer, als
es mir lieb ist. Und deshalb, werde ich diesem Mann, diesem Feind
der Freiheit, an dem Ort meiner Freiheit entgegentreten. Und ich
werde kämpfen.“
Ask
tritt immer näher an die Kamera heran, dabei wird er immer
emotionaler.
Ask
Skógur: „Dieser Mann ist Holly Hutcherson. Vor zwei
Wochen hat er gesagt ich sei ein wildes Tier. Und wer weiß,
vielleicht bin ich das. Ich bin schon immer viel besser mit
Tieren ausgekommen als mit Menschen. Ich bin mir sicher, dass
mein Leben wesentlich leichter wäre, wenn ich wirklich ein
Tier wäre. Ich wäre sehr gern ein Tier,… aber
ich bin keins. Ich BIN ein Mensch. Ein Mensch der viel zu lange
keine Kontrolle über sich hatte. Ein Mensch, der viel zu
lang gefangen war. Ein Mensch, den seine Triebe bestimmt haben.
Aber ich habe mich geändert. Und auch wenn ich es mir nur
ungern eingestehen will, aber du hast mir dabei geholfen, Holly
Hutcherson, wenn auch etwas anders, als du es ursprünglich
geplant hattest.“
Ask
bleibt ruhig, er widersteht dem Gedanken hier seiner Wut freien
Lauf zu lassen. Er bleibt nüchtern und wohlüberlegt.
Ask
Skógur: „Es wird Zeit, dass ich dir und der Welt
endlich beweise, dass ich mich verändert habe. Es mag
sicherlich den Zeitpunkt gegeben haben, an dem WAR ich ein wildes
Tier. Doch das bin ich jetzt nicht mehr. Ich bin ein Mensch. Ich
werde dir entgegentreten und deinen Psychospielen und deinen
Tricks trotzen. Ich werde kämpfen und ich werde gewinnen.
Ich werde es dir beweisen. Ich werde es mir beweisen.“
Es
scheint, selbst nach all der Zeit, beschäftigen Ask seine
Wutausbrüche und die dunklen Gedanken, die ihn so oft
bestimmen oder zumindest bestimmt haben, noch immer. Er musste
sich selbst und seine Dämonen bezwingen, um Timo Schiller zu
besiegen und doch, wird er auch im Kampf gegen Holly Hutcherson
und seine Manipulationen, standhaft sein müssen, um sich
selbst zu kontrollieren. Dies wird zweifellos die größte
Herausforderung seines Lebens. Es geht für Ask um viel mehr
als einen Sieg über Holly. Es geht darum, ob all das, was er
seit seinem Debut durchgemacht hat, umsonst war oder ober er sich
tatsächlich geändert hat.
Ist
aus dem wilden Tier ein Mensch geworden?
Ask
ist mittlerweile direkt vor der Kamera. Entschlossen blickt er
förmlich durch sie hindurch, direkt zu Holly Hutcherson.
Einige Sekunden später, tritt er wieder einige Schritte nach
hinten. Er legt den Kopf in den Nacken und atmet tief ein. Er
genießt noch einmal, wie friedlich hier alles ist. Die
frische Luft, die ihn umgibt, das Vogelgezwitscher über ihm,
das Rascheln der Blätter unter ihm, die Landschaft, die
Atmosphäre. Die Harmonie seines Zuhauses.
Er
öffnet die Augen schließlich wieder und wirft einen
letzten Blick in die Kamera, bevor er sich von ihr abwendet und
in den Wald hineinläuft… und darin verschwindet.
GFCW Intercontinental Championship
Title-Match – Three Way Dance:
The End vs. Zany Levy vs. Desmond Briggs
(c)
Referee:
Mike Gard
Violett.
Schwarz. Weiß. Violett die Scheinwerfer.
Schwarz und weiß der Tunnel. Der rasch
rotierende Tunnel. Der hypnotisierende Tunnel auf dem
Titantron. Dann. Ein Schlag.
Stille.
Nur
das Publikum Eine Welle. Ein Blitz. Gellend
Weiß. Über den gesamten Strand.
Some
days i´m narcissistic Some days i´m in my
way Some days i try to sleep with pins and needles in my
brain
Und die schwarzen Engelsschwingen
breiten sich über die Bildschirme aus. Man meint im
Hintergrund einzelne Federn von ihnen abfallen zu sehen. Er
liebt die Symbolik. Flügel. Ein Weg davon zu
fliegen. Ein Weg in die Freiheit. Und doch die schwärze.
Die Leere. Die Gewalt.
Fast wirkt er klein vor den
grandiosen Bildern. Den Flügeln. Den Bildern des
Militärs. Den Bildern seiner Matches. Meist Misserfolge.
Und er davor. Das Gesicht bleich geschminkt. Die Brust
vernarbt. Die Arme mit Stulpen bedeckt. Die Finger bemalt.
Alles so gleich. Und doch so anders. Leviathan
war hier. Doch ohne Drake. Er stand mit Leviathans Leader
im Ring. Doch nicht als Partner. Sein Auftritt wie immer.
Das Match so viel größer.
You
follow me down Under the skin i am doubt feeding the
flies in your mouth through my eyes
Der
Jubel. Der Hass. Die Aufmunterungen. Die Beleidigungen. Sie
scheinen an ihm vorüber zu gleiten. Was lag vor ihm? Ein
monumentaler Sieg? Eine Vernichtende Niederlage? Eine
brüchige Allianz mit Desmond Briggs? Oder ein
gnadenloser Zweifrontenkrieg? Selbst Lauras Ansage scheint zu
verschwimmen. Als würde alles andere in der Luft von
Zane Levy Hass geschluckt werden, als er leicht zitternd den
Ring betritt.
Desmond
Briggs steht bereits im Ring.
Kein
grauer Rauch, der die Bühne überströmt, kein
rotes Licht, welches den Rauch durchleuchtet und kein Pyro,
dass die Musik untermalt. Heute ist es lediglich die Musik,
die den letzten Teilnehmer des Matches ankündigt. Die
Musik und die lautstarken Buh-Rufe, seitens der GFCW Galaxy.
Kaum
beginnt das Konzert an negativen Reaktionen, da steht der
King of Anarchy auch schon auf der Stage. Wir haben bereits
etwas eher am Abend gesehen, dass ihm die Entwicklungen vor
allem aus der letzten Show doch ein wenig mehr zugesetzt
haben, als er es wohl zugeben würde. Allerdings konnte
ihm seine rechte Hand wieder zu einem klaren Kopf verhelfen.
Wir sehen also einen The End, der sicherlich nach wie vor
eines ist – angepisst, aber auch komplett entschlossen,
das Ding heute endlich zu holen. Und daran wird auch
Störfaktor Zane Levy nichts ändern.
The
End verzichtet heute auf einen imposanten Entrance.
Fokussiert läuft er dementsprechend konsequent auf den
Ring zu, ohne auf die Fans zu reagieren und ebenso konsequent
mit dem Blick in Richtung Ring, wo ihn bereits seine beiden
Gegner erwarten. Hinter ihm folgt selbstverständlich
Mister Purple, „Inspirational“ Jim, James
Corleone, der immer noch mit einer Krücke läuft,
aber nicht weniger Überzeugung an den Start legt. In den
vergangenen Wochen mag nicht immer alles „nach Plan“
verlaufen sein, aber das ist heute egal. Heute liegt der
Fokus auf dem Sieg. Nordsee hin, Strand her. Der Gürtel
ist alles was zählt.
…
wobei man bei den Beiden
natürlich nie weiß, inwiefern gewisse Ereignisse
nicht zu einem bestimmten Punkt doch geplant gewesen sind?
End
slidet ohne Umschweife in den Ring und baut sich direkt von
Desmond Briggs auf. Der Hass steht groß geschrieben in
seinen Augen und selbstverständlich, hat er dafür
genug für beide seiner Gegner übrig. Also stampft
er direkt weiter zu Zane Levy, der seine eigene Portion der
Verachtung Ends abbekommt. James Corleone bleibt außerhalb
des Ringes stehen und scheint wohl viel mehr auf Desmond
Briggs zu schauen als auf Zane. Grund genug hat er dafür.
Er strahlt seine eigene Selbstsicherheit aus. Angst hat er
vorm Champion keine, wenn sein Respekt wohl auch etwas
gestiegen sein mag.
Und
nun ist es so weit. Es soll endlich beginnen.
~
Ding Ding Ding ~
Alle
drei Parteien stehen nun nebeneinander. Man kann die Spannung
davor, wer hier wem als erstes an die Gurgel geht, förmlich
schmecken.
Alle
drei Akteure werfen sich hasserfüllte Blicke zu, während
sie fast schon in einer Art tanz umeinanderlaufen. Keiner
will den ersten Schritt und damit den ersten Fehler machen.
Doch die Augen des Purifiers haben eine klare Tendenz. Soll
Briggs ihm in den Rücken fallen. Er ist für The End
hier. Alle achten auch nur auf die kleinste Geste, die
ihre Kontrahenten von sich geben. Oder – in Zanes Fall
– sein Erzfeind. Dann jedoch, scheint das
angespannte Reihum ein Ende zu finden. End stoppt. Daraufhin
auch Zane, die Faust nervös auf und zu. Ein Hai, der
Blut in die Nase bekam. Und zuletzt stoppt schließlich
auch der Champion. Grinsend gestikuliert End in das Dreieck
hinein.
The
End: „KOMMT SCHON. KOMMT UND TRAUT EUCH!“
Pete:
„Es ist unglaublich, aber der Hass, der hier in der
Luft liegt, ist gewaltig.“
Sven:
„Absolut, wie man sieht, scheint vor allem The End nur
so davor zu triefen. Und er hat ein Selbstbewusstsein, als
wäre er nicht der Herausforderer. Sondern seit Monaten
Champion.“ Pete:
„Schauen wir mal, ob ihm das am Ende nicht den Sieg
kostet, Sven“
Der
König schreit in Richtung seiner Gegner. Diese wiederum
schauen nun zueinander. Es sollte klar sein, dass sich hier
niemand wirklich leiden kann. Aber am wenigsten nicht leiden,
können sich wohl Zane Levy und Desmond Briggs, weshalb
sich nun langsam die erste Zusammenarbeit in diesem Match
anbahnt. Ob die Beiden das wirklich wollen, sei erstmal
dahingestellt, aber darum geht es jetzt nicht. Sympathien
gibt er nicht. Doch es gibt das gemeinsame Ziel: Jetzt geht
es erstmal darum, The End fertig zu machen. Leviathan mit
allen Mitteln zu stoppen. Briggs und Levy drehen sich
jeweils ein kleines Stück. Und machen den ersten Schritt
nach vorne. Ends Stand verfestigt sich. Rasch, hellwach
switchen die Augen von links nach rechts. Briggs. Levy.
Briggs. Levy.
Die beiden positionieren sich langsam
gemeinsam gegen The End. Sie schließen die Lücke
zueinander immer weiter und beginnen End einzukesseln, der
seinerseits einige Schritte zurück in Richtung Ringecke
macht. Gezielte Provokation? Oder übersteigertes
Selbstbewusstsein?
Pete:
„Das war… ich weiß nicht. Ist erwartbar zu
hoch gegriffen?“ Sven:
„Auf keinen Fall. End MUSS damit gerechnet haben. Klar,
Zane in diesem Match ist auf den ersten Blick eine Hürde.
Aber am Ende will auch Zane diesen Titel. Das ist hier kein
Handicap Match. End muss es nur richtig spielen.“
Briggs
und Zane nähern sich End immer weiter. Schließlich
schauen sie noch einmal kurz zueinander und scheinen via
Blickduell auszumachen, wer zuerst auf End losgeht. Lange
hält der Blick an. End geht in Angriffsposition.
Und
dann schießen sie los. Wie ein Wolfsrudel, das seine
Beute eingekreist hat. Zane Levy von leicht rechts. Desmond
Briggs von leicht links. Hart schlägt The End in die
Ecke. Ellbogen und Fäuste krachen in sein Gesicht. Er
geht zu Boden. Versucht sich aus dem Ring zu rollen, doch der
Champion ist da.
Grob
packt Desmond The End an den Haaren und zerrt ihn mit aller
Wut, mit aller Kraft vom Apron aus auf die Bei...
SUPERKICK
Direkt
gegen den Hinterkopf des Champions. Briggs schlägt
vorwärts gegen die Seile und taumelt zurück.
SUPERKICK
FLYING
KNEE
INVERTED FRANKENSTEINER
Briggs‘
Nacken knallt direkt auf den Ringboden. Man könnte
meinen, dass man es hat knacken hören. Sofort hält
sich Briggs den Kopf, Zane springt wieder auf, mit dem Blick
sofort wieder zu The End, der seinerseits etwas überrascht
erscheint. Zufrieden mit seinem Werk leckt Levy sich über
die Lippen und scheint End alleine mit seinem Blick umbringen
zu wollen.
Scheiß auf Briggs. Es geht nicht um
die größte Chance Leviathan zu schlagen. Levy
wollte Rache. Gute. Alte. Brutale. Persönliche. Rache.
Ends Mine bleibt ernst. Doch dann wird sie zornig. Wie in
einem Kochtopf scheint es sich aufzustauen, während
Briggs sich angeschlagen aus dem Ring rollt um weiteren
Aktionen erstmal aus dem Weg zu gehen. Die beiden sind
vorerst miteinander beschäftigt.
The Ends Augen
gleichen fast denen von Levy. Schier elektrisch scheint die
Spannung. Stetig wachsend, umso weiter sich End mit einer
langsamen Bewegung durch die Seile schiebt und Zane nähert.
… bis…
…
der Zorn verfliegt
… und
Platz schafft, für ein
… ein
Lächeln.
Und
auch Zane Levy, der Ends Emotionen mehr oder weniger kopiert
hat, beginnt zu lächeln. Fast schon in einer Art…
Einigkeit?
Donnernde, fast monumentale Ausmaße
nimmt das Pfeiffkonzert in der Halle an.
End
leckt sich über die Zähne, das Grinsen wird immer
diabolischer, während er nun langsam auf Desmond Briggs
zuläuft, sich aus dem Ring schwingt, hinunterkniet und
sich über ihn beugt… um ihn mit einer Schlagsalve
a la End zu bearbeiten. Wie man es nun schon oft genug
gesehen hat, lässt er es Fäuste und Knöchel
regnen, immer noch auf den Hinterkopf von Desmond Briggs. Und
Zane Levy? Der steht im Ring und beobachtet alles voller
Genuss. Man möchte meinen eine Art leisen Zweifel zu
erkennen, der da irgendwo in seinem Ausdruck versteckt ist,
aber vielmehr überwiegt hier die Begeisterung für
Desmond Briggs‘ Leid.
Pete:
„Oh nein oh nein oh nein. Das sieht alles gar nicht gut
aus für Desmond Briggs. Die Falle von Leviathan hat
zugeschnappt und Desmond Briggs ist direkt hineingelaufen.“
Sven:
„Das Protokoll muss das geahnt haben, sonst hätten
sie vor zwei Wochen nicht einen Versuch unternommen Levy zu
suspendieren. Es war eine einzige Sekunde, die sie gebraucht
haben. Eine Sekunde der Unaufmerksamkeit von Desmond Briggs.
Eine Sekunde von leichtem Zweifel, wie die Lage ist.“
End
macht keine Gefangenen, er schlägt weiter und weiter auf
Desmond Briggs ein. Hinter jedem Schlag steckt wohl auch ein
Stück Vergeltung für das, was Briggs seinem Manager
Mister Corleone angetan hat. Der im Übrigen das
Geschehen aufmerksam und mit einem ebenso finsteren Lächeln
beobachtet. Langsam richtet sich End wieder auf und aus der
Schlagserie, wird nun eine Reihe von Tritten, mit denen er
Briggs bearbeitet. Dabei gesellt sich nun auch Zane Levy
hinzu, der ebenfalls auf Desmond Briggs eintritt. Gemeinsam
treten sie nun förmlich jeden Lebensgeist und jegliche
Power aus dem Intercontinental Champion heraus.
End
und Zane werfen sich einen flüchtigen Blick zu. Dieser
Blick bestätigt einmal mehr, was man hier schon vermuten
konnte: das ist keine Kurzschlussreaktion, keine spontane
Entscheidung gewesen, dieser Verlauf war von langer Hand
geplant und es scheint alles auch komplett aufgegangen zu
sein, Schlaglöcher auf dem Weg hin oder her.
Nun
ist Zane dran, der ebenfalls weiter auf Briggs einprügelt.
Einige Zeit, bis sich End und Zane schließlich
gemeinsam dafür entscheiden Briggs aufzurichten…
und der, scheint nur drauf gewartet zu haben! Er mobilisiert
alle seine Kräfte und scheint einen Aufschwung an Power
zu erleben, denn er schlägt tatsächlich zurück
und versucht Gegenwehr anzubringen. Und es scheint auch zu
gelingen, für kurze Zeit. Er stößt Zane von
sich ab, trifft auch The End einige Mal und alles sieht
danach aus, als könne er tatsächlich Momentum
aufbauen. Briggs ist eine Kämpfernatur und das beweist
er hier mehr als eindrucksvoll. Zwei Gegner stehen ihm
gegenüber und er kann es mit beiden aufnehmen…
SUPERKICK
von End
SUPERKICK
von Zane
SUPERKICK
von End
SUPERKICK
von Zane
(kann
mir die Grüße an Kai nicht verkneifen in der Szene
– Gruß, Drake)
Briggs
fällt fast leblos auf die Knie. End holt Anlauf.
SPOTLIGHT
ATTACK
Briggs
sackt zusammen. End und Zane stehen fast schon triumphierend
über ihm. Sie konnten dem Comeback von Briggs ein Ende
setzen, noch bevor es überhaupt richtig losgegangen ist.
Pete:
„Was sehen wir da gerade?“
Sven:
„Leviathan vereint und mächtig. Sie haben Zane ins
Match bekommen, um Desmond Briggs und das Protokoll für
den Titel schon mal zu eliminieren. Lief es alles glatt? Mit
Sicherheit nicht. Corleones Verletzungen, die Hürde die
Breads Levy aufgelegt hatte. Und so weiter. Aber unabhängig
davon… Die große Frage ist: wie geht es jetzt
weiter, nachdem das getan ist?“
Pete:
„Tja, wie auch immer das ausgehen mag, jedenfalls ist
es eine Farce, dass die Beiden Briggs hier so unfair
überrumpelt haben und ihn nun in der Überzahl
fertig machen.“
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
Man
könnte meinen die Beiden sind fertig, Briggs ist besiegt
und sie können sich aufeinander konzentrieren, um das
Match zu entscheiden. Aber Fehlanzeige. Ganz fertig sind sie
und vor allem ist es The End noch nicht. Er weist Zane an ihm
zu helfen und gemeinsam hieven sie den Champion wieder auf
die Beine, zumindest so lang, bis End sich Briggs packen und
ihn auf die Schultern nehmen kann. Mit einem fast schon
manischen Gesichtsausdruck stolziert er, samt regungslosen
Briggs auf seinen Schultern am Ring und den Zuschauern
vorbei.
ENDLESS
PAIN.
Und
dann schmettert er Briggs auf den Boden und das mit voller
Kraft und Intensität. Desmond knallt mit seinem gesamten
Körper auf die Matten um den Ring. Bauch nach unten. Die
Atmung flach. Und endlich. Endlich scheint es den beiden
genug. Als würden sie aus einem Blutrausch kommen sehen
Zane und End sich an. Levy rollt sich langsam wieder in den
Ring.
End steht direkt davor und blickt angewidert
noch einmal nach draußen. Briggs hat seinen Manager
angegriffen und dafür gab es jetzt die Rechnung.
Das
Match allerdings… läuft noch.
End
dreht sich um, tritt in den Ring, wo ihn Zane schon erwartet.
Der steht bereits in Lauerhaltung und scheint zu zeigen, dass
er bereit für den Kampf ist. End ignoriert jeglichen
Versuch den nächsten Kampf zu initiieren. Seine Augen
sind mittlerweile komplett gebannt auf Zane Levy. End läuft
einige Schritte auf Zane zu, der so langsam aus der
Kampfhaltung wieder ausbricht. Es sieht so aus, als wüsste
Zane was zu tun ist und auch wenn er es nicht zwingend will,
bleibt ihm keine andere Wahl. Zane nickt.
Dann
geht er mit einem Bein aufs Knie. Er senkt den Kopf. Er
kniet, vor The End. Er huldigt, dem König. End wirkt
zufrieden. Aber es wirkt auch so, als ob End das was gerade
passiert als selbstverständlich ansieht. „Warum
nicht gleich so“- liegt hier eindeutig in der Luft.
Zane senkt nun auch das zweite Bein und langsam legt er sich
auf den Rücken.
Pete:
„Oh nein… das kann nicht wahr sein.“
Sven:
„Selbst mir fehlen die Worte.“
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
Zane
liegt nun auf dem Ringboden. End scheint jede einzelne
Sekunde zu genießen. Von der Abfertigung von Desmond
Briggs, über Zanes Huldigung, bis hin zu seinem
anstehenden Titelgewinn.
Doch
dann setzt er, dominater Herrscher der Seeschlange, den Fuß
auf die Brust seines Untergebenen.
1…
2…
3.
~
Ding Ding Ding ~
Laura:
„Meine Damen und Herren…“
Selbst
sie stockt kurz, doch der Titel wird in den Ring
gereicht.
Laura: „Meine Damen und Herren:
Der Sieger des Matches und NEUER GFCW Intercontinental
Champion… THEEE EEEEENDDDDD!!!“
“Welcome
to the show Malady superabounds Open your eyes and
see The insane reality This is the world we're living
in Right before the abyss Malady superabounds Welcome
to the show“
ENDLICH.
Seit Title Night jagt The End dem Intercontinental
Championship hinterher und nun endlich hat er den Gürtel
in seinen Händen. Zumindest nachdem Mike Gard ihm diesen
überreicht hat. James Corleone ist nun, so schnell es
entsprechend seiner Möglichkeiten machbar ist, ebenfalls
in den Ring gekommen um als erster seinem Schützling zu
gratulieren. Heute ist ein großer Tag für Ends
Eroberung.
Triumphierend
streckt The End unter einem Meer an lautstarken Buhrufen den
Titel in die Höhe. Ein krasser Gegensatz zu dem sonnigen
Wetter hier an der Nordsee.
Auch
Zane setzt sich langsam auf. Hinter Ends Rücken senkt er
den Kopf. Er scheint schwer zu schlucken. Als er sich
aufrichtet, wendet sich ihm The End nun auch schon wieder zu.
Und… er streckt ihm die Hand aus! Ein wenig ungläubig,
vielleicht auch immer noch unwillig, erwidert Zane diese
Geste mit einem Blick. Doch das ist seine Belohnung. Er ist
wieder bei Leviathan. Doch… um welchen Preis? Was hat
er da gerade getan?
Er
schlägt ein, sodass End ihn mit einem letzten Ruck
wieder auf die Beine zieht. End hält den Handshake an
und begegnet Zane sogar mit einer Art Stolz. Ebenso sehr sagt
er wohl aber auch aus, dass Zane nicht noch einmal auf dumme
Gedanken kommen sollte. Das ist seine letzte Chance.
Gemeinsam
verlassen der brandneue Intercontinental Champion The End,
das neue alte Leviathan-Mitglied Zane Levy und James Corleone
den Ring, mit einem letzten abfälligen Blick in Richtung
Desmond Briggs. Eine halbe Sekunde. Mehr Zeit hatte Zane
nicht gebraucht, in der Briggs ihm glaubt. Ein Champion, der
bis dahin nicht wirklich antastbar wirkte. Geschlagen liegt
der alte Champion nun im Sand, während Leviathan die
Rampe hinaufläuft, wo nun auch Luna Rosario und
Scarecrow sich zu dem Trio gesellen. The End, Luna
Rosario, Zane Levy, Scarecrow, James Corleone.
The
End ist Champion und Leviathan wiedervereint. Der Beginn für
eine neue Ära.
Pete:
Wahnsinn…was für ein Match haben wir da gerade
gesehen. Bin gespannt was da jetzt noch kommen wird.
Sven:
Schau mal…was ist denn da vorne los. In der
Menge…irgendwas tut sich da…
Pete:
Die schauen alle zum Meer
Die
Blicke der Zuschauer richten sich alle in Richtung des Ringes im
Wasser. Ein Jetski nähert sich mit hoher Geschwindigkeit und
kommt an der Plattform zum Stehen. Die ersten beiden Security der
GFCW versuchen den Unbekannten zu stellen, werden von diesem aber
ruck zuck niedergestreckt. Bewusstlos bleiben sie liegen.
Pete:
Das…das ist…niemals…der…
Sven:
DER IST NICHT MEHR TEIL DER LIGA!!!!...SECURITY!!!!
Wütend…
Ziemlich
wütend…
VERDAMMT
WÜTEND…
…steigt
der Unbekannte in den Ring. Die Blicke sind auf ihn gerichtet.
Auch ohne Mikrofon kann man eindeutig verstehen was er zu sagen
hat.
„THOOOOOOOOOOOOOR!!!!“
Die
Augen zu Schlitzen verengt. Die Muskeln angespannt. Er lehnt sich
aufs Seil und blickt in die Kamera die nun völlig auf den
ehemaligen GFCW Wrestler gerichtet sind. Die Fans sind unruhig
und wissen nicht so Recht was sie gerade erwarten wird. Auf der
Bühne erscheinen sofort weitere Securitiy Mitarbeiter. Sie
stürmen zum Ring auf dem Wasser.
Tha
Bomb: „DU elendiger Mistkerl...ich habe dich gesucht. Ich
habe alle Hebel in Bewegung gesetzt um dich zu finden. Ohne
Erfolg...
Langsam
nähern sich die Mitarbeiter der GFCW dem Ring. Die ersten
beiden schaffen es übers Wasser, steigen in den Ring und
werden dort von Tha Bomb ohne zu Zögern niedergestreckt. Er
sieht das die nächste Meute von GFCW Security Mitarbeitern
sich dem Ring näher und widmet sich wieder der Kamera die er
nun ziemlich schroff zu sich zieht. Das Gesicht ganz nah zischt
er in die Kamera.
Tha
Bomb: Doch dann habe ich einen Tip bekommen. Ein alter Freund hat
mir etwas gesteckt. Und heute ist der Tag gekommen die Jagd zu
beginnen. Ich werde in deinen Kopf eindringen. Ich werde zu jedem
Gedanken werden den du denkst. Es wird der Tag kommen an dem dein
Kopf mir gehört.
Erneut
streckt Tha Bomb einen Security Mitarbeiter nieder den er dann
auch noch im hohen Bogen ins Wasser befördert.
Tha
Bomb: Man sagte mir das es keine Möglichkeit geben wird das
ich dich dazu kriege dich zu zeigen. Doch genau das hier....deine
einzige Bühne auf der du etwas bist...Nein warte...auf der
du jemand WARST...hier werde ich meinen Rachefeldzug beginnen.
Die Spiele haben begonnen.
Auf
der Rampe ist Eric Fletcher erschienen der wild mit dem Armen
wedelt und immer mehr Security heran ruft. Das ein ehemaliger
Wrestler ohne Vertrag einfach so einen PPV stürmt scheint
dem Commishioner nicht zu gefallen. So langsam haben sich etliche
Mitarbeiter am Ring eingefunden und stürmen diesen. Die
ersten kann Tha Bomb noch abwehren. Doch irgendwann ist die
Übermacht zu groß. Sie zerren den außer
Kontrolle geratenen Tha Bomb aus dem Ring in Richtung Rampe. Im
Getümmel schreit Tha Bomb in die Kamera.
Der
vierfache Tag Team Champion wird an der Rampe vorbei gezerrt. Die
Polizei ist mittlerweile dabei und verhaftet Tha Bomb auf
Anweisungen Fletchers der sich ein wildes und nicht jugendfreies
Wortgefecht mit Tha Bomb liefert. Eine körperliche
Auseinandersetzung kann gerade noch verhindert werden. Tha Bomb
scheint jeden klaren Gedanken verloren zu haben.
Pete:
Oh man. Damit habe ich nicht gerechnet.
Sven:
Das kann ja ein heißer Herbst werden.
Ein
stinknormaler Raum.
Nix besonderes.
Man
könnte sagen dass es keinen normaleren Raum auf der Welt
gibt.
„Was
glaubst du was wir jetzt noch mit ihm machen können?
Irgendwie hat er den Elan verloren.“
Eine uns
bekannte Stimme durchbricht die Stille.
„Wir
haben es jetzt eine ganze Zeit lang versucht ihn wieder in die
Spur zu bekommen. Genauso wie er mich in die Spur gebracht
hat....“
Schritte
„Ohne
Erfolg...es passiert nichts. Heute sind wir alle vom Arzt nicht
für nicht fit erklärt worden...“
Eine
weitere Stimme antwortet.
„MUSKELKATER...WIR
WURDEN WEGEN MUSKELKATER RAUSGESCHRIEBEN!!!“
Zorn
schwingt in den Worten mit. Jetzt erkennen wir das es Muskel
Miller und Kiddo sind die den Raum betreten haben. Sie steuern
auf den Tisch zu an dem drei Stühle stehen. Sie setzen sich.
Muskel
Miller: „Egal wie wir es drehen. Es ist ohne Steel nicht
das gleiche. Der Muskel Kult ohne den größten
Muskel?...NEIN...das geht nicht.“
Kiddos Laune
scheint so schlecht wie eh und je in den letzten Monaten.
Muskel
Miller: „Bis wir dieses Problem gelöst haben widmen
wir beiden uns doch mal einem anderen Thema.“
Er
steht auf und geht zur gegenüber liegenden Wand an dem ein
verhangenes Bild hängt. Kiddo schaut angespannt zu
Miller.
Kiddo: „Was
meinst du? Was willst du jetzt wieder von mir? Du reizt mich
schon seit Wochen bis aufs Blut. Lass mich und vor allem meinen
Vater aus deinem perfiden Spiel...Das ich dir folge hat nur einen
Grund...das was mein Vater dir gesagt hat.“
Muskel
Miller: „TATATAAAAAAAAAAA....DU sagst es...da sind wir beim
Thema.“
Er
zieht das Tuch von dem Bild. Kiddo springt Wut entbrannt auf und
donnert seine Fäuste auf den Tisch.
Kiddo:
„WAS SOLL DAS? WAS SOLL DIESER SCHEISS???“
Auf
dem Ölgemälde ist JBD zu sehen. Grinsend. Doch was noch
auf dem Gemälde zu sehen ist das vor Ihnen auf dem Boden
Kiddo liegt. Blutend. Ausgeknockt.
Kiddo:
„DU SCHEISS KERL...WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN??? WAS ZUR HÖLLE
WILLST DU VON MEINER FAMILIE?!!?...MEIN VATER IST TOT!!! ER HAT
DIR NIX GETAN!!!!“
Kiddo
stürmt auf Miller los. Dieser grinst diabolisch. Kiddo steht
mit hochrotem Kopf vor ihm und will ihm anscheinend an die
Wäsche. Miller lacht und stellt sich neben Kiddo. Nimmt ihn
in den Arm. Zusammen blicken beide auf das Bild.
Muskel
Miller: „Findest du nicht auch das dieses Gemälde es
auf den Punkt bringt Daniel?“
Keine Reaktion
von Kiddo. Er atmet schwer und die Halsschlagader pulsiert.
Muskel
Miller: „Ein alter Freund von mir hat mal gesagt das man
auf Bildern das sieht was man sich in seinen tiefsten inneren
wünscht...Übrigens auch ein guter Freund von dir.“
Das
Licht in dem Raum beginnt zu flackern. Daniel blickt überrascht
umher. Miller lacht.
Miller:
„Nervös Daniel?“
Das
Licht geht aus...Nach einem kurzem Moment der Dunkelheit geht das
Licht wieder an. Muskel Miller ist verschwunden. Daniel steht
suchend im Raum. Er findet Miller nicht. Als sein Blick sich
wieder dem Gemälde zuwendet erschrickt er. Es hat sich
verändert. Daniel steht neben Miller. Beide ausdruckslos.
Kalt. Böse. Vor ihnen auf dem Boden liegt JBD.
Kiddo:
„...was...?“
Er
eilt zur Wand und reißt das Bild herunter. Er zerstört
es. Doch hinter dem Bild hängt ein Spiegel. Ein Spiegel in
dem die hässliche Fratze von Miller zurückblickt.
Miller:
„Komm Daniel. Komm zu mir. Erfülle den Wunsch deines
Vaters.“
Der
Stuhl,
den Daniel in den Spiegel wirft,
zerbirst. Ebenso wie der Spiegel. Die Zerstörungswut Daniels
macht nicht vor dem Rest des Inventars halt. In einem völlig
zerstörten Raum sitzt ein schockiert verstörter Kiddo
am Boden und schaut auf die Überreste des Bildes.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!
Schnaufend
hockt der eben noch so zerstörungswütige Kiddo im Raum
und schaut sich Scherben und Überreste von Erinnerungen an,
die vor ihm ausgebreitet liegen. Tränen? Gibt es keine.
Stattdessen
schielt Kiddo zum ehemaligen Spiegel, während hinter ihm im
Türrahmen schemenhaft die Silhuette seines Vaters erkennbar
zu sein scheint. Als er jedoch dort hinblickt, verschwindet sie
sogleich.
Kiddo:
„Scheint, als müsste ich mich mal wieder neu
erfinden….“
Murmelt
Kiddo leise und hebt dann den Kopf.
Kiddo:
„Miller, wo steckste? Ich hab da ne Idee….“
Meint
er und verlässt dann schließlich den Raum. Zurück
bleibt heilloses Chaos, angerichtet von niemand anderem als ihm
selbst. So wie immer halt.
Swedish Forest-Match:
Ask Skogur vs. Holly Hutcherson
Referee:
Robin Stahlbrand
Holly
Hutcherson ist in diesen Wald gekommen, um ein Tier zu jagen,
und er ist frei von Furcht. Seine Schritte sind zielgerichtet
und fest. Meter um Meter kommt er der bewaldeten Halbinsel
näher, die Ask Skógur ausgewählt hat. Hier
soll es also sein. Hier wird er die Gefahr vernichten, die
seine Gemeinschaft bedroht. Er ist ruhig, aber er ist
konzentriert. Langsam wird die Vegetation immer dichter, das
Blattwerk schließt sich wie ein Vorhang hinter ihm.
Timo
Schiller folgt zögerlich. Er hat schon mehrere Meter
Abstand zu Holly Hutcherson, beinahe den Anschluss verloren.
Sein Blick huscht zwischen IHM, den er nicht enttäuschen
will, und der Umgebung hin und her.
War
da nicht was? Hat er nicht etwas gehört? Werden
sie verfolgt?
In
den Ästen, zwischen den Büschen, am Boden, im kaum
sichtbaren Himmel und hinter jedem Stein scheint etwas zu
lauern. Gierig und gemein auf sie zu warten. Jeder seiner
Sinne taumelt wirr umher, schlägt Alarm. Hat nur er das
Gefühl? Warum ist Holly Hutcherson frei von Zögern?
Timo Schiller versucht, ruhig zu atmen. Er muss noch viel von
IHM lernen. Aber all das hier wirkt so feindlich. Er
schüttelt den Kopf, blickt ein letztes Mal nach hinten.
Er sieht nichts. Aber er fühlt etwas. Nicht dran denken.
Einfach nicht dran denken. Er beschleunigt seine Schritte, um
zu Holly Hutcherson aufzuschließen.
~
~ ~
Sie
kommen an eine markante Stelle. Der Bewuchs ist alt und
knorrig. Die Bäume knarzen und ächzen im Wind, die
Blätter rascheln über ihnen. Holly Hutcherson
bleibt stehen und deutet auf den Boden.
Spuren.
Die
Abdrücke sind schwach und kaum sichtbar. Man erkennt
nicht, wo sie anfangen und wo sie enden. Doch konzentriert
man sich ganz genau, Timo Schiller fällt dies in seinem
Unbehagen besonders schwer, tut sich vor dem inneren Ende
eine Linie auf, die die Spuren zu einem Pfad verbindet. Er
führt zwischen Sträuchern hindurch. Wieder deutet
Holly Hutcherson auf etwas, diesmal ist sein Blick auf die
Sträucher gerichtet. Timo Schiller weiß im ersten
Augenblick nicht, was ER von ihm will. Dann versteht er und
schreitet hektisch zur Tat.
Timo
Schiller: „Sofort, ja, sofort.“
Er
zerrt an den Sträuchern, drückt sie zur Seite und
die Dornen schneiden in seine Haut. Aber jetzt kann Holly
Hutcherson hindurchgehen. Hinter dem dichten Bewuchs wird es
lichter. Der Boden ist braun und an den meisten Stellen mit
Blättern bedeckt. Nur eine kleine Stelle ist frei.
Die
Spuren führen weiter. Tiefer in den Wald hinein.
~
~ ~
Sie
folgen dem Pfad und dann hat Timo Schiller das Gefühl,
etwas gehört zu haben. Er erschrickt und stolpert nach
hinten. Stößt Holly Hutcherson an, stößt
IHN an. Erschrocken dreht er sich um, doch auf dem Gesicht
Hutchersons ist Milde zu sehen. Nach wie vor scheint es nicht
im Geringsten an seinen Nerven zu zerren.
Links
bricht etwas aus dem Wald.
Timo
Schiller: „Scheiße!“
Sein
Herz schlägt schneller, bis hoch zum Hals. Ihm wird
kalt. Etwas läuft davon. Starr folgen seine Augen dem
fliehenden Wesen.
Holly
Hutcherson: „Nur ein Reh.“
Nur
ein Reh. Timo Schiller hat das Gefühl, dass der
Schrecken seine Knie zum Erlahmen bringt. Er will keinen
Meter weiter in diesen dunkelbösen Wald hinein. Mit den
Geräuschen, die er nicht kennt; mit versteckten Wesen
und unheimlichen Orten. Wo er den Himmel nicht sieht und wo
Gerüche seiner Nase einen Streich spielen.
Er
dreht sich zu Holly Hutcherson um. Er sieht, dass ER etwas
entdeckt hat. Er folgt dem Blick.
Da steht, auf
einer Lichtung, ein Mann mit einem Geweih.
~
~ ~
Holly
Hutcherson: „Du bleibst hier zurück.“
Hutcherson
dreht sich nicht zu Schiller um, als er es sagt. Befiehlt. Er
marschiert jetzt wieder im gleichen angstlosen Takt wie
zuvor, er nähert sich Ask Skógur. Der Schwede ist
gewandet wie zu Ultra Violence. Er trägt einen grünen,
mit Blättern geschmückten Umhang. Auf seinem Haupt
ist eine Hirschmaske mit imposantem Geweih. Das Aussehen, mit
dem er bei Ultra Violence wie ein exotischer Eindringling
wirkte, lässt ihn nun mit dem schwedischen Wald
verschmelzen. Er steht starr und erhaben. Erst als Hutcherson
bis auf wenige Meter an ihn heran ist, nimmt er langsam die
Maske ab. Sein nun wieder menschliches Gesicht ist von
Kampfeslust gezeichnet. Ein freudloses Grinsen umspielt die
Lippen. Ask Skógur zieht den Mantel aus und hängt
ihn und die Maske an die Äste eines jungen Baumes hinter
sich.
Skógur
und Hutcherson blicken sich an. In Hass, aber mit dem
Respekt zweier Krieger.
Ein
Mann tritt aus den Büschen zu ihnen. Sein gestreiftes
Outfit, schwarz und weiß, sticht aus der Umgebung
hervor wie eine Leuchtpylone. Wir kennen sein Gesicht nicht,
doch seinen Beruf. Er ist der Ringrichter, dem die Aufgabe
zufällt, die folgende Schlacht in Maßen zu halten.
Robin
Stahlbrand: „Låt oss göra det.“
~
~ ~
~
~ ~
~
~ ~
Die
Natur kennt keine Gnade und genau so wenig die zwei Männer,
die in ihr den Kampf aufnehmen. Sie schießen auf ein
unsichtbares Kommando hin aufeinander los wie Tollwütige.
Kein Abtasten, kein Taktieren. Sie lassen ihre Fäuste
fliegen und der Waldboden knirscht unter ihren Füßen
als sie sich hin und her drängen.
Robin
Stahlbrand umschwirrt das Kampfbündel wie ein Insekt. Er
versucht, gleichzeitig die Kontrahenten und die Umgebung im
Auge zu behalten. Natürlich ist es hier gefährlich:
Die Bäume ringsherum und die säumenden Sträucher
sind spitz und hart. Der Boden ist uneben und voller Gruben.
Das dichte Blätterdach lässt manche Stellen wie
eine Nachtlandschaft wirken.
Ask
Skógur jagt einen Ellbogen in Holly Hutchersons
Gesicht und gibt die Gangart vor. Von Beginn an geht es hier
nur darum, den Gegner zu vernichten. Hutcherson stolpert nach
hinten, aber sein Blick ist nicht von Wut oder Erschrecken
über den Angriff gezeichnet, sondern von Vorfreude. Er
beugt sich nach vorne, umklammert den Oberkörper Skógurs
und beginnt, diesen nach hinten zu schieben. Zunächst
wehrt sich Ask, presst gegen die von Hutcherson gewählte
Richtung an. Doch der Boden an seiner Stelle ist abschüssig,
sie stehen auf einem kleinen Hügel. Mit der Schwerkraft
und Hutcherson als Gegner verliert er den Kampf um freie
Bewegung, das ineinander verhakte Duo rutscht, sich gerade
noch auf den Beinen haltend, den Hügel hinab und nimmt
immer mehr Tempo auf. Stahlbrand kommt kaum mit. Er sieht,
wie Holly Hutcherson, der Ask noch immer umklammert, diesen
mittlerweile rennend vor sich hertreibt.
Dann
rammt er Ask Skógur mit dem Rücken gegen einen
Baum. Der Stamm der Eiche knirscht und wackelt. Aber
sie fällt nicht.
Hutcherson
scheint es durchaus zu bedauern, dass er den ersten Schaden
des Abends im Gelände nicht früh anrichten konnte.
Möge dieses Refugium doch in Flammen aufgehen. Er sieht,
dass Skógur mit geraubter Luft am Stamm hinabrutscht
bis er auf dem Hosenboden sitzt, den Rücken an die Rinde
gelehnt. Dann schnellt Hutchersons Knie vor. Es gräbt
sich in den Hals Skógurs. Der Schwede reißt
beide Arme hoch, umklammert Hollys Bein, will es von seiner
Luftzufuhr wegbekommen. Jedoch ist er Kalifornier
erbarmungslos und konzentriert, er lehnt sein ganzes
Körpergewicht in die Aktion. Trockene Blätter am
Boden wirbeln auf als er dann unvermittelt das Knie
zurückzieht. Skógur schnappt nach Luft. Doch
Holly hat nur neuen Schwung gelohnt, rammt das Knie abermals
in Richtung von Asks Skógurs Hals. Der kann in
sitzender Position schlecht ausweichen, doch sein hektischer
Versuch erreicht immerhin, dass ihn das Knie nur an der Brust
erwischt. Hutcherson grunzt ärgerlich und holt ein
drittes Mal aus.
Diesmal
rollt sich Ask zur Seite. Hutcherson erwischt mit dem Knie
den harten Stamm.
Ein
Schmerzensschrei. Er hält sich das Bein und massiert
sein pochendes Knie. Verlagert etwas Gewicht darauf und zieht
stöhnend zurück. Vorsichtig setzt er den Fuß
auf und humpelt an die Stelle, zu der der keuchende Ask
Skógur gerollt ist. Doch der Schwede ist flink und
weiß den Wald für sich zu nutzen. Er greift nach
einem starken, festen Ast und zieht sich blitzschnell nach
oben. Noch bevor Holly ihn erreicht hat, tritt Skógur
aus und trifft Hutchersons Oberschenkel direkt über dem
lädierten Knie. Hutcherson sackt auf einem Bein ein, nun
sind seine Augen hasserfüllt und starr. Er schlägt
nach Skógur. Dieser jedoch taucht weg und dreht sich
um sich selbst. In der Bewegung hebt er seinen Arm.
Er
trifft Hutcherson mit dem Björnsmack ins Gesicht.
Der
Spinning Back Elbow lässt Hutcherson benommen nach
hinten stolpern. Zurück den kleinen Hügel hinauf,
von dem sie kamen. Ask Skógur folgt ihm. Der Bewuchs
wird, wo sie jetzt sind, wieder kahler, die säumenden
Bäume sind nicht mehr in unmittelbarer Umgebung. Auf
halber Steigung packt Skógur Hutcherson, reißt
dessen Kopf herum, bis er ihn sich unter die Achsel pressen
kann. Er versucht Holly aus dieser Position heraus
auszuheben. Will den Brainbuster ansetzen. Der Kalifornier
jedoch spielt clever mit der Steigung; damit, dass er über
Ask steht. Als dieser ihn fast ausgehoben hat, stößt
sich Hutcherson einfach vom Boden ab und drückt Skógur
damit nach hinten. Beide verlieren das Gleichgewicht und
rollen wieder den Hügel nach hinten. Ask unkontrolliert,
Holly gewollt und präzise. Der Schwede schlägt mit
dem Hinterkopf an den Baumstamm, es gibt ein lautes Geräusch,
Hutcherson kann rechtzeitig abbremsen.
Wieder
ist es Holly, der die Initiative übernimmt. Er zieht
Skógur an den Schultern hoch. Der Schädel des
Schweden brummt, sein Blick wirkt glasig. Er hat wenig
entgegenzusetzen als Hutcherson ihn mit Punches den Hügel
hinauftreibt. Schlag für Schlag trottet Ask wie Vieh vor
Holly her, bis sie die Mitte des Hügels und die freie
Umgebung erreicht haben.
Ask
Skógur macht sich auf Vieles gefasst. Nicht jedoch
auf den stechenden Schmerz, der ihn plötzlich
durchfährt.
Hutchersons
Hand hat sich zwischen Schultern und Schulterbein ins Fleisch
des Schweden gegraben. Nervehold. Mit zähnebleckendem
Grinsen drückt Holly Hutcherson zu und Ask geht auf die
Knie. Mit dem einen Arm versucht er, Holly zu erwischen und
ihn zu schlagen. Der andere Arm jedoch wird durch den
grausamen Druck auf den Nerven immer lahmer und lahmer, bald
hängt er nur noch nutzlos nach unten. Er versucht,
wieder auf die Beine und irgendwie weg von Hutcherson zu
kommen. Aber da ist ein menschlicher Schraubstock an seiner
Schulter, der ihn an Ort und Stelle fesselt. Der höllisch
schmerzt.
Robin
Stahlbrand: „Ask? Ask, kannst du mich hören?“
Wer
ist das? Im ersten Moment ist der schmerzblinde Ask verdutzt,
dann erkennt er den Ringrichter vor sich. Er hatte ihn ganz
vergessen. Und was will er von ihm, dieser unbekannte Mensch.
Er fragt ihn, ob er aufgeben will. Einmal fragt er es,
zweimal, dreimal. Durch den Nebel der Benommenheit blickt Ask
auf Stahlbrand. Und wird wütend.
Er
kann doch nicht hier aufgeben. Nicht in seinem eigenen
Wald. Schon die Frage macht ihn wütend.
Und
die Wut, die er gegen Timo Schiller erfolgreich bekämpft
hatte, lässt er nun kontrolliert durch den Körper
strömen. Sie gibt ihm Kraft. Er schreit gegen die Aktion
Hutchersons an. Der drückt noch fester zu, doch Skógur
trägt eine Rüstung aus Kampfeswillen. Er stemmt
sich hoch. Erst auf das eine Bein. Dann geht auch das andere
in die Streckung. Skógur dreht sich langsam zu
Hutcherson um, schreit ein letztes Mal die Schmerzen in den
Wald hinaus. Dann nimmt er den freien Arm. Er schlägt
nach Hutcherson. Er schlägt ihm mitten ins Gesicht.
Hutcherson
lässt nicht los. Aber der Griff wird schwächer.
Es
gibt Ask die Gelegenheit, ein zweites und ein drittes Mal
loszuschlagen. Wild und unkoordiniert. Aber effektiv.
Hutcherson löst den Griff weiter und plötzlich ist
das Gefühl, wenn auch nur gering, zurück im zweiten
Arm. Ask nimmt alles an Kraft, was noch im Arm ist, zusammen
und er lässt auch die Wut zu Kraft werden. Dann reißt
er den lädierten Arm hoch, bis dessen Ellbogen über
Hutchersons Kopf ist. Und er hämmert diesen Ellbogen auf
Hollys Schädel. Bionic Elbow. Er hat die Aktion
dutzendfach gezeigt. Nie fühlte sie sich so schön
an wie jetzt. Denn sie führt dazu, dass Hutcherson
endlich loslässt.
Robin
Stahlbrand geht wieder zur Seite, er hat seinen Dienst bis
hierhin getan. Er sieht einen Holly Hutcherson, in dessen
Gesicht eisiger Zorn geschrieben steht. Er kann nicht
akzeptieren, dass das Tier die Unverfrorenheit besaß,
der Falle zu entkommen. In seinem Kopf rattert es.
Blitzschnell werden neue Pläne zusammengesetzt, neue
Wege analysiert. Skógur ihm gegenüber lässt
den Arm kreisen, um den letzten Schmerz abzuschütteln.
Hutcherson holt aus. Es ist ein unpräziser Schlag, den
man gut abwehren kann, und Ask tut genau, was Holly erwartet
hatte: Er blockt den Punch, indem er Hutchersons Arm
festhält. Darauf hatte Hutcherson gehofft. Denn nun ist
der Weg frei, nun ist Ask abgelenkt. Unten schießt
Hollys gestrecktes Bein los, es schlägt zwischen Magen
und Unterleib ein. Mit einem Keuchen beugt sich Ask nach
vorne. Hutcherson packt sich den schutzlosen Körper,
dreht ihn herum, bis der Schwede mit dem Rücken zu ihm
steht.
Er
verpasst ihm eine Full Nelson Bomb auf den Waldboden.
Skógurs
Steißbein auf dem harten Waldboden. Der Schmerz reist
den ganzen Rücken entlang bis zur Kehle, die ein
entrücktes Stöhnen hervorbringt, bevor Skógur
zur Seite sackt. Holly Hutcherson steht über ihm, sucht
die Schwachstelle im zusammengekugelten Körper und tritt
mit voller Wucht in die Rippen Asks. Nun streckt sich sein
Opfer, überall schmerzt es.
Holly
Hutcherson: „Das also ist dein Wald…“
So
viel Spott liegt in der Aussprache des Kaliforniers. Er
blickt sich um, als würde er etwas Ekliges betrachten.
Langsam und erhaben wischt sich Hutcherson die Blätter
ab, die an Armen und Beinen kleben. Dann packt er Ask Skógur
am Hals und schleift ihn über den Boden. Er zieht ihn
bis zu der Stelle, wo ihr Kampf begonnen hatte. Die Mitte der
Lichtung. Am Ast hängen noch immer die Maske und der
Umhang Ask Skógurs. Hutcherson packt grob mit beiden
Händen das Gesicht seines Gegners und dreht es so, dass
er auf die Hirschmaske und den blattbesetzten Umhang starren
muss – ob er will oder nicht.
Holly
Hutcherson: „Dein Refugium. Dein Rückzugsort.“
Er
drückt Skógurs Gesicht in den dreckigen
Waldboden. Legt seinen Stiefel in den Nacken des Schweden und
drückt ihn tiefer hinein in Blätter und Erde. Als
Ask nach Luft zu schnappen und zu husten beginnt, zeichnet
sich ein Lächeln auf Hutchersons Lippen ab. Er lässt
von seinem Opfer ab und geht auf den jungen Baum zu, an dem
Skógurs Sachen hängen. Hutcherson betrachtet die
Maske, zieht sie vom Ast.
Er
wirft die Maske zu Boden. Dann schleudert er den Mantel
hinterher.
Höhnisch
blickt er zwischen Ask und dessen Kleidung hin und her. Alles
liegt zusammen im Schmutz. Wie lächerlich das
gefährliche Tier doch wirken kann. Ask Skógur
stemmt sich mit beiden Händen auf, kämpft sich
langsam in die Vertikale zurück.
Es
knackt. Hutcherson bricht den Ast des jungen Baumes ab.
Was
eben noch Skógurs Besitz trug, ist nun eine leblose
Waffe geworden. Holly Hutcherson lässt den Ast in der
Hand kreisen. Er teilt sich an der Spitze in fünf kleine
Zweige auf, mit Blättern, die nun nicht mehr vom
Mutterbaum versorgt werden.
Holly
Hutcherson: „Sag mir, Tier, wie fühlt sich dein
Refugium so an?“
Er
lässt den Ast zischen. Wie eine Peitsche schlagen die
kleineren Zweige auf Skógurs Rücken ein. Sie
hinterlassen rote Striemen. Blätter werden abgerissen.
Holz gräbt sich in Haut. Jede feste Knospe an den
Zweigen wird Teil der üblen Geißel, die Hutcherson
ein zweites und ein drittes Mal auf Ask drischt.
Aus
dem Striemen am Rücken sickern feine Blutlinien.
Beim
nächsten Schlag bricht das Holz. Gelangweilt wirft
Hutcherson sein Spielzeug weg, hält nur das
kleingewordene Ende mit der unebenen Bruchkante noch in der
Hand. Er geht auf den am Boden liegenden Skógur zu.
Und drückt es in dessen Rücken. Das raue Bruchholz
ritzt in die Haut.
Robin
Stahlbrand tanzt wie ein Derwisch um die Szene herum. Er hat
keine Handhabe. Der Swedish Forest Fight endet mit Pin,
Submission oder Knockout. Die ersten zwei Dinge scheint der
dominierende Hutcherson nicht anzustreben. Das Dritte ist der
vor Schmerzen stöhnende Ask Skógur nicht.
Stahlbrand zuckt zusammen als Hutcherson ein weiteres Mal auf
den Gegner tritt, wieder in die Rippen. Skógur dreht
sich herum, so dass Blätter und Erde an seinem blutigen
Rücken kleben bleiben. Er liegt da und blickt gegen die
Bewusstlosigkeit ankämpfend hoch zum Blätterdach.
Und er hat keine Chance zu verhindern, was hier mit ihm
geschieht.
Er
muss über sich ergehen lassen, dass Hutcherson ihn
hochzieht. Er kann sich nicht wehren, als er in den Ansatz
zum GTR gedrückt wird.
Triumphierend
steht Hutcherson über seinem Opfer. Er verlagert selbst
das Gewicht, um die Aktion durchzusetzen. Aber dann passiert
nichts. Er versucht es noch einmal. Wieder gelingt es nicht.
Da
ist noch Leben in Ask Skógur. Er ist nicht bereit,
in seinem Wald zu verlieren.
Ein
drittes Mal wehrt er sich erfolgreich, dass er den GTR
erleiden muss. Dann schnellt Ask Skógurs Körper
herum, er windet sich aus dem Griff Holly Hutchersons. Stößt
diesen zur Seite und als sich Hutcherson wieder gefangen hat,
steht Brother Nature plötzlich aufrecht vor ihm. Ein
geschundener, erschöpfter Mann; aber aufrecht und stolz.
Und mit wilder Kampfeslust.
Alles,
was noch in ihm steckt, legt er in die Schläge, die nun
auf Hutcherson einprasseln. Da sind vier, fünf, sechs,
sieben Treffer, die es den Kalifornier heimzahlen. Der Feind
hält sich erschrocken die Hände vors Gesicht, doch
das wilde Geprügel Asks durchschlägt die Deckung
einfach. Hutcherson kassiert einen Wirkungstreffer direkt an
die Stirn, er fällt nach hinten und rollt ein Stück
den Hügel hinunter. Jetzt ist Ask der Jäger, jetzt
gibt er das Tempo vor. Gierig nach Rache steigt er Hutcherson
hinterher als dessen Abrutschen zum Stillstand gekommen ist
und der Kalifornier vor einer Ansammlung von Büschen und
Sträuchern liegt. Er rappelt sich hektisch auf, da er
bereits den nächsten Angriff Skógurs erwartet.
Und er liegt goldrichtig. Der Schwede hat seinen Folgeplan im
Kopf. Er packt Hutcherson an den Schultern. Dieser will sich
umherwinden, doch seine Flucht nach vorne ist von kurzer
Dauer: Es gibt den nächsten Spinning Back Elbow, den
nächsten Björnsmack für Holly. Benommen sackt
Holly in die Knie ein, doch er fällt nicht, denn Ask
hält ihn fest. Er wirbelt den Körper seines Gegners
umher, bis dieser schaukelnd und mit dem Rücken zum
Feind vor den Büschen steht.
Ask
geht einige Schritte den Hügel hinauf. Dann springt
er ab.
Aus
der Höhe versenkt er einen Bicycle-Kick an den
Hinterkopf Hutchersons. Die verstärkte Version des
TIMBER! schleudert das Opfer nach vorne. Hutcherson fällt,
Brust und Gesicht voran, auf die Büsche. Dornen und
spitze Zweige reißen ihm die Haut auf. Gerade noch
rechtzeitig bekommt er die Hände hoch, um die Augen zu
schützen. Auch auf den Fingern sind nun kleine, blutige
Schnitte zu sehen.
Ask
Skógur greift sich Holly, so wie dieser da in den
Büschen hängt. Der Amerikaner will sich gar an
einem Dornenzweig festhalten, nur um das Folgende zu
verhindern, doch jetzt geht es für Ask ganz leicht. Er
hebt seinen Feind – den Eindringling in diesen
herrlichen und heiligen Wald – mit Bärenkraft aus.
Trägt ihn einen Moment umher und rammt ihn auf den
Waldboden.
MICHINOKU
DRIVER!
Kleine
Blätter und Steinchen vom Waldboden spritzen umher als
Robin Stahlbrand den Hügel hinunterslidet, um zu den
Kontrahenten zu kommen. Jetzt wird er ein zweites Mal in
diesem Match gebraucht – in höchstoffizieller
Funktion. Denn Ask Skógur bleibt auf seinem Gegner
liegen.
Das
Cover.
EINS…
ZWEI…
Die
Schulter Hutchersons schnellt nach oben. Er wehrt die erste
Niederlage seiner GFCW-Karriere ab. Schwer atmend, aber noch
nicht geschlagen, liegt er auf dem Waldboden als sich Ask
langsam von ihm herunterrollt. Dem grimmigen Gesicht des
Schweden ist anzusetzen, dass sich in ihm bereits die
nächsten Pläne manifestieren, wie er den Feind
triezen und letztendlich besiegen kann.
Ask
wischt sich einmal über den blutigen Rücken, doch
verteilt damit nur Blätter und Erde. Dann greift er nach
Holly, dessen Hände bringen keine gute Abwehr zu Stande.
Skógur bekommt die kurzgeschnittenen, rappenschwarzen
Haare Hollys nicht zu fassen. Also umklammert er mit einer
Pranke dessen Hals und drückt die Luft Hutchersons ab.
Er zwingt den nach Luft schnappender Amerikaner zurück
in die Vertikale.
Damit
er ihn endgültig besiegen kann.
~
~ ~
Fuck,
was mach‘ ich denn?
Timo Schiller hat sich keinen Meter bewegt, seit Holly
Hutcherson ihn angewiesen hatte, da zu bleiben. Genau dort,
genau an dieser Stelle. Timo gehorcht. Er hat die letzten
Monate gelernt, dass es das Beste für ihn ist. Er stand
an dem ihn zugedachten Platz und hat die letzten Minuten
verfolgt. Es war ein wilder Ritt. Mit jedem Augenblick war
die Gefühlsachterbahn zu neuen Höhen aufgebrochen
oder ins Bodenlose gestürzt. Die Hoffnung, dass alles
ein gutes Ende nimmt, hatte er jedoch nicht aufgegeben.
Bis
jetzt.
Ask
dominiert. Timo kann es kaum ertragen. Er rauft sich die
Haare. Hat schon längst den Blick für die
unheimliche Umgebung vergessen, denn es gibt ein drängenderes
Problem. Er hat nämlich das Gefühl, es läuft
überhaupt nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.
Grad eben, dieser Pin, das war scheiße knapp.
Timo
hat gelernt zu gehorchen. Aber er trifft eine
Entscheidung.
~
~ ~
Skógur
hat Hutcherson noch im Schraubstockgriff, drückt noch
dessen Luft ab, als er nach vorne gestoßen wird. Mehr
aus Überraschung denn aus Schmerz lässt er
Hutcherson los. Den Fall nach vorne kann er verhindern, also
dreht er sich rasch um. Und er blickt in die Augen des
Mannes, den er einst selbst bekämpft hatte. Timo
Schiller. Zumindest die seelenlos gewordene Version des
blonden Jungen, der in den Fängen Holly Hutcherson zu
einem gehorsamen Werkzeug abgerichtet wurde.
Schiller
blickt ihn wütend an. Ask erinnert sich an ihre
Schlacht von Ultra Violence. Sie gehen aufeinander los.
Schnell
verlagert sich der wilde Kampf in ein Gebiet, das bislang
nicht genutzt wurde. Der Boden ist noch unebener. Es liegen
Äste und Zweige auf dem Boden, manches sieht gar nach
alten Planken aus. Eine Hütte, die abgerissen wurde? Die
abgefallenen Blätter sind an manchen Stellen vom Wind
aufgetürmt und knöchelhoch. Sie bedecken den ganzen
Boden. Man sieht nicht, wo man hintritt. Man sieht nicht, ob
dort Wurzeln oder Löcher sind.
Robin
Stahlbrand bemerkt, dass im Hintergrund Holly Hutcherson
unter einen Busch kriegt und nach Atem und Erholung ringt.
Aber die Musik spielt nun an anderer Stelle. Sie spielt ein
wildes Duett zwischen Timo Schiller, der wie aus dem Nichts
aufgetaucht war, und Ask Skógur. Es fliegen Fäuste,
kleinere Stöcke und Blätter umher. Grad noch
rangelten sie am Boden, schon sind sie wieder auf den Beinen
und prügeln aufeinander ein. Mit der Kraft seiner
Frische und dem innigen Wunsch, Holly Hutcherson zu helfen,
wirken Schillers Treffer intensiver. Er hat es geschafft,
eine Ahnung von Kontrolle in den wilden Brawl zu bringen und
treibt Skógur umher. Immer mal wieder landet auch Ask
einen Schlag, doch von einem gleichmäßigen
Rhythmus hat sich die Schlagfrequenz in Richtung Timo
verlagert. Auf einen Punch von Ask folgen nun drei, vier oder
fünf von Schiller.
Timo
brüllt. Er legt seine Bärenkraft darein, Ask Skógur
vom Boden zu reißen und ihn in die Luft zu heben.
Selbst aus dieser Position wehrt sich Ask noch mit
Einschlägen seiner Faust, doch Schiller nimmt es wütend
hin und macht weiter mit dem, was er vorhat.
CHOKEBOMB!
Er
knallt Skógur auf den Waldboden. Und dann ist er
selbst überrascht, wie weit es nach unten geht. Denn wo
Ask einschlägt, teilen sich plötzlich die Blätter
und darunter geht es einen guten halben Meter weiter abwärts.
Ask liegt in der Kuhle wie in einem Miniaturgrab. Timo muss
aufpassen, dass er nicht selbst ins Loch stolpert. Er hebt
kurz den Kopf hoch, doch kann IHN nicht entdecken. Wo ist
Holly? Aber er hat jetzt keine Zeit, darüber
nachzudenken, er muss weiter machen. Ask vorbereiten, um den
Weg zu weisen; für den Sieg ihrer Gemeinschaft. Also
zieht er Ask wieder aus dem Loch heraus, um dessen Körper
weiter zu demolieren.
Plötzlich
fehlt ihm die Luft. Er realisiert erst spät, dass die
Faust Ask auf seinem Kehlkopf gelandet war. Er schnappt
einmal nach Luft und versucht das aufkommende Gefühl von
Panik abzuschütteln. Es gelingt ihm, die Luft kehrt
zurück. Aber es hat Ask auch geholfen, dass Blatt zu
wenden. Nun übernimmt der Schwede die Kontrolle. Er
versenkt einen Kick im Magen Schillers; als dieser sich
zusammenkrümmt, zieht er den Dortmunder heran und hebt
ihn in die Luft.
BRAINBUSTER!
Schillers
Kopf landet zwischen zwei Baumwurzeln und plötzlich
dreht sich die ganze Welt. All die Bäume um ihn herum
werden undeutlich, formen ein entsetzlich schönes und
gleichzeitig verdammt beängstigendes Kaleidoskop. Seine
Augen, Sehnerven und Hirn bekommen es in Teamarbeit nicht
hin, ein zusammenhängendes Bild zu produzieren. Er liegt
einfach da auf dem Rücken und weiß nicht, wie ihm
geschieht. Dann wird das Kaleidoskop durch etwas verdeckt.
Etwas Fleckiges. Es ist die helle, aber mit Walderde
verschmutzte Haut Ask Skógurs. Er blickt von oben auf
Timo hinab und auch wenn Schiller das in seiner Verwirrung
kaum bemerkt, setzen die Instinkte wieder ein. Er tritt aus
dem Liegen nach oben, aber Ask geht einen Schritt zur Seite.
Greift an Timos Schulter und reißt ihn so schnell nach
oben, dass dem Dortmunder schwarz vor Augen wird. Wie eine
Puppe lässt er sich von Ask herumschleudern. Er bekommt
gar nicht mit, dass Ask einen Spinning Back Elbow durchzieht
– Timo merkt nur, dass es plötzlich richtig
scheiße wehtut. Aber sein Ausweg liegt vor ihm, die
Dunkelheit ruft ihn.
Und
er lässt sich einfach nach hinten fallen in die
Bewusstlosigkeit.
Als
er die Augen wieder aufschlägt, glaubt er, dass Minuten
vergangen sein müssen. Aber Ask ist nur einen Schritt
näher herangekommen. Er war nur zwei oder drei Sekunden
weg. Dennoch ist in Skógurs Blick etwas anderes. Etwas
– Holly würde es nie zugeben – zutiefst
Menschliches.
Er
scheint sich zu fragen, ob er Timo in diesem Zustand weiter
angreifen kann.
Timo
liegt da und denkt nach. Wie kann ein Tier solche Gedanken
haben? Holly hat ihm gesagt, dass Ask genau das ist. Es muss
stimmen. Oder? Einen Augenblick lang spielen diese zwei
Möglichkeiten Pingpong. Dann stößt Schiller
einen Schrei aus und stemmt sich taumelnd auf die Beine. Ask
macht einen Schritt zurück. Er lässt Timo
hochkommen. Das hier muss nicht über die Grenzen gehen.
Aber
Timo denkt an Holly. Er denkt an Miri. Er KANN sie
nicht enttäuschen.
Also
schlägt er nach Ask Skógur, macht das Tier wieder
zum Tier. Der Schwede ist überrascht, aber
handlungsschnell. Er weicht dem Punch aus und schubst Timo
seinerseits weg. Gibt ihm noch einmal die Chance, das hier
jetzt zu beenden und nicht zum Äußersten kommen zu
lassen. Timo ist wütend und stürmt schreiend heran.
Er verfolgt keinen tieferen Plan mit seiner Aktion. Er reißt
einfach Ask mit sich und drückt ihn über den
Waldboden. Die Zwei verlieren den Halt und rutschen einen
Abhang hinunter. Sie scheinen zu fallen, zu fallen, zu
fallen, ewig zu fallen, doch dann gibt es ein abruptes Ende
und einen Knack. Sie haben einen Schössling umgerissen.
Timo
hat Schmerzen. Ask muss es genauso gehen. Aber was der
Schwede macht, kann Schiller nicht verstehen. Skógur
schaut mit bedauerlichem Ausdruck auf den kaputten jungen
Baum hinter ihnen. Sorgsam, sanft. Dann ballt Ask die Hände
zur Faust. Sein Mitleid mit Timo ist in den Augen wieder
erloschen. Also geht es für Beide hoch, es gibt wieder
Punch um Punch und sie kommen an eine andere Stelle des
Waldes. Ein weiterer Teil der Lichtung. Beide versuchen
einiges – Suplexes, Kicks, Backbreaker – aber der
jeweils Andere ist trotz der wilden Situation klug genug, um
zu kontern. Sie kämpfen sich bis an den Rand der
Lichtung.
Und
plötzlich tritt Timos Fuß ins Leere. Er lässt
für einen Moment von Ask ab. Seine Augen weiten sich,
als er zur Seite schaut.
Neben
ihm ist eine tiefe, breite Grube.
Mit
einem Sprung rettet er sich zur Seite, bevor er abrutscht.
Bringt sich in sichere Distanz. Aus der Ferne sieht er das
Loch. Gute drei Meter Durchmesser, mindestens genauso weit
geht es nach unten. Verdammt gefährlich. Alte Äste
und Zweige sind hineingerutscht, stehen teils aufrecht, und
bereit, jedem einen grausamen Empfang zu bieten, der
unglücklich genug ist, um hineinzustürzen. Selbst
in ihrer Kampfeslust sind Timo und Ask genug bei Sinnen, um
sich von Grube wieder entfernen. Sie kämpfen einige
Meter abseits.
Und
dann macht Timo einen Fehler. Einer seiner Kicks geht in die
Leere, Ask weicht mit einer einfacher Körperdrehung aus.
Er packt sich das Bein Schillers wie ein Beutestück.
Dann zieht er Timo an dessen Bein zu sich heran.
RIPCORD
LARIAT!
Schiller
wird auf den Waldboden gestoßen und kriegt für
einen Moment nichts mit außer Schmerz. Er stöhnt
und will sich hochstemmen, doch versagt. Sackt wieder
zusammen. Ein zweiter Versuch. Irgendwie schafft er es auf
die Knie.
Aber
wo ist Ask?
Er
blickt sich verwirrt um. Sieht Büsche. Sieht Bäume.
Sieht Blätter. Sieht Erde. Sieht die Grube. Aber wo ist
Ask?
Dann
entdeckt er ihn.
Timo
Schiller: „Oh, verdammte Scheiße…“
Ask
ist auf einen Baum geklettert. Als Timo es sieht, ist es
schon zu spät. Skógur springt ab.
Er
dreht sich in der Luft und greift nach Timos Nacken. Reißt
ihn so auf den Boden. Verpasst dem Dortmunder einen
Blockbuster. Für Schiller wird wieder alles schwarz.
Timo
liegt auf dem Waldboden und denkt, dass er nicht mehr
aufstehen will.
~
~ ~
Schwer
atmend, aber triumphal stemmt sich Skógur auf die
Beine. Schiller wollte das hier zu einer unfairen Sache
machen. Aber er hat sich durchgesetzt. Jetzt ist es wieder
Zeit, dass er sich Holly…
…Hutcherson
ist plötzlich wieder da.
Er
schleicht sich aus den Büschen hervor und verpasst Ask
einen Big Boot.
Der
Schwede ist nicht einmal eine Sekunde am Boden, dann wird er
ruppig auf die Beine gerissen, wie ein Stück Fleisch
gehandlet, und er findet sich in der Position wieder, die er
vorhin noch hatte verhindern können. Doch diesmal wirkt
Hutcherson noch gnadenloser, noch zielstrebiger.
Er
setzt wieder den GTR an. Und er zieht ihn durch.
Sein
Rücken auf Hutchersons Knie; dessen Ellbogen auf seiner
Brust – all das ist zu viel für Ask Skógur,
der keine Luft mehr hat.
Er
hat Timo Schiller abgewehrt. Aber er wurde überlistet.
Dann
kommt Robin Stahlbrands großer Einsatz. Er hatte sich
elegant im Hintergrund gehalten, doch nun ist er im rechten
Moment dar. Wirft sich neben Hutcherson und dem geschlagenen
Skógur auf den Boden. Kontrolliert kurz, ob dessen
Schultern korrekt auf dem Boden liegen.
Dann
ist es soweit.
EINS…
Sein
Wald, sein Refugium.
ZWEI…
Geraubt
und entweiht.
DREI…
Und
so endet es.
~
~ ~
Nein,
nein, nein, nein, nein, schreit alles in Ask Skógur,
was schreien kann.
NEIN!
Er,
dessen Körper im Waldboden versackt scheint, erlebt
einen letzten Ruck. Er zieht die Schulter nach oben. In
diesem Moment schlägt die Hand Stahlbrands neben ihm
ein. Mit einem müden, verwaschenen Blick schaut Skógur
auf den Ringrichter. Auf dessen Hand. Verfolgt ganz genau den
Weg dieser Hand, wie sie sich vom Waldboden wieder erhebt und
vor die Augen Holly Hutchersons gehalten wird.
Er
zählt die Finger. Zwei.
Skógur
vernimmt eine Mischung aus Schrei und Zischen. Er hört,
wie Holly Hutcherson mit der flachen Hand auf den
Oberschenkel schlägt, immer und immer wieder verzweifelt
klopft. Auf Robin Stahlbrand einredet. Doch der schwedische
Referee bleibt eisenhart. Und dann verlagern sich die Schläge
Hutchersons. Statt auf den eigenen Oberschenkel schlagen sie
nun auf Ask ein. Der hebt die Hände vors Gesicht, um
sich irgendwie zu schützen, doch der GTR sitzt ihm noch
tief im Leib. Er kann sich nicht gegen die Schläge
wehren. Er kann sich auch nicht wehren als Holly seine Beine
ergreift und ihn wie eine Leiche über den Boden
schleift. Schwach und hilflos lässt er sich ziehen.
Erst
als er merkt, wo es hingeht, tritt wieder etwas Leben in den
Körper. Panisches
Leben. Er merkt, dass Hutcherson ihn nah an die Grube
gebracht hat. Ask beginnt, um sich zu schlagen, doch er
trifft den Kalifornier nicht an einer entscheidenden Stelle.
Stattdessen lässt dieser sich mit dem Knie voran auf den
Brustkorbs Asks fallen, dann schlägt er stumpf und
zufrieden mit der Faust auf dessen Kopf. Keine Gnade, keine
Kontrolle. Schlag um Schlag. Stumpfe Gewalt.
In
Asks Kopf bildet sich ein Nebel. Bei jedem stumpfen Schlag,
der nun von einem Grinsen Hutchersons begleitet wird, nimmt
er an Dichte zu. Er nimmt kaum wahr als er auf die Beine
gezogen wird.
Hutcherson
dreht ihn abermals herum. Packt ihn wieder zum GTR.
Sie
stehen an der Kante zur Grube, am Rande des Abgrunds.
Irgendwie versucht Ask Skógur sich zu winden, doch
fehlt ihm Kraft und Idee. Robin Stahlbrand springt neben
Holly Hutcherson aufgeregt auf und ab, gestikuliert wild.
Deutet immer wieder in die Grube, auf die spitzen Stöcker
und die nicht abschätzbare Tiefe. Es wirkt, als wolle er
seinen eigenen mickrigen Körper davorwerfen, um die
Wrestler davon abzuhalten, hier über die Grenzen ihrer
Gesundheit hinauszugehen.
Nicht
kalkulierbare Risiken.
Hutcherson
zerrt an Skógur. Dessen Bein gibt plötzlich nach.
Und das ist dessen Rettung. Dadurch, dass der kraftlose
Schwede zu Boden fällt, rutscht er einfach aus dem
Ansatz zum GTR hinaus. Bleibt vor Holly am Rande der Grube
liegen.
Der
Kalifornier ist unendlich genervt. Er tritt er mit der
flachen Sohle auf Skógurs ungeschützten Kopf.
Eine Untat, die gerade in Beiläufigkeit, mit der sie
ausgeführt wird, erschreckend wirkt. Stahlbrand kommt
heran. Er hat keine Handhabe, aber eine Stimme, das wird er
ja noch haben.
Holly
schubst ihn mit seinen blutigen Händen zur Seite.
Er
greift wieder nach Skógurs Kopf. Hauptsache irgendwo
hinfassen, wo es wehtut. Zwei Finger seiner Hand stecken im
Mund des sich windenden Schweden, die anderen reißen am
Kiefer. Er schüttelt und zerrt. Zwingt Skógur
irgendwie auf die Beine, auch wenn dessen Knie schon wieder
einsacken.
Dann:
Ein letzter Instinkt in Skógurs Körper. Er
schlägt mit der Kante seiner freien Hand nach
Hutchersons Kehlkopf. Er trifft. Es gibt ein gurgelndes
Geräusch. Hutcherson lässt los, um nach Luft zu
schnappen.
Da
packt ihn sich Ask Skógur.
Der
Hirsch ist bereit, zur letzten Konsequenz zu greifen, um das
Revier zu verteidigen. Er hebt Hutcherson an.
Stahlbrand
schreit. Hutcherson in der Luft über der Grube. Für
einen Moment scheint die Zeit zu stehen.
Weil
Skógur es so will. Er wirft den Kalifornier nicht ab.
Er hält ihn nur. Jederzeit kann er diesem Krieg ein Ende
bereiten. Aber er zögert.
Will
er es so?
Die
tiefe Grube, die spitzen Stöcke.
Ein
Tier kennt keine Gnade.
Aber
er ist Ask Skógur.
Ask
setzt Hutcherson am Rand der Grube ab. Er will es beenden.
Aber nicht so. Es gibt einen anderen Weg. Stahlbrand fällt
vor Erleichterung fast zu Boden, unter seinen Achseln sind
schweißnasse Flecken. Hutcherson, der wieder auf den
Beinen ist, blickt Skógur aus verständnislosen
Augen an.
Jetzt
tritt Ask Holly in den Magen. Schiebt ihn in den Ansatz
zum Deer Driver.
Hutchersons
Hand rutscht über den Waldboden, dann ist er im Ansatz
zum Pedigree gefangen. Ask setzt zum Sprung an, der den
Schlussstrich ziehen wird.
Aber
in der Mitte Bewegung beginnt es plötzlich, Dreck und
Staub zu regnen. Skógur sieht nichts mehr. In
seinen Augen ist Waldboden.
Holly
nutzt die schmutzige Hand und schiebt den vom Wurfgeschoss
geblendeten Ask an den Oberschenkeln nach hinten, befreit
sich so aus dem Ansatz zum Deer Driver. Während Skógur
sich die Augen auswischt, schnellen Hollys Finger vor. Er
versenkt Zeige- und Mittelfinger in Asks Augenhöhlen.
Der blindgewordene Schwede schreit.
Er
steht hilflos und ohne Sicht am Rand der Kante. Holly
tritt einen Schritt zurück. Stahlbrand schreit ein
letztes Mal.
Es
ist zu spät.
Der
Kalifornier nimmt Anlauf. Und wie ein Eber, ohne
Menschlichkeit in ihm, speart er Skógur um. Er springt
sogar vor dem Einschlag ab. Das Gespann flieg nach hinten; es
fällt in die Grube. Es gibt ein schreckliches Geräusch;
ein Maschinengewehrfeuer von knackenden Tönen, als in
vielen Metern Tiefe Holz um Holz unter dem Gewicht der
Wrestler zerbricht.
Dann
ist es still.
~
~ ~
Robin
Stahlbrand, das Gesicht eine verzweifelte Grimasse, hockt am
Rand der Grube und blickt nach unten. Er kann seine Finger
nicht kontrollieren. Er tastet an seiner Uniform herum. Erst
am Hemd, dann an der Hose. Er findet sein Handy und wählt.
Warum dauert es so lange? Warum…ist er in einem Wald
mit zwei Verrückten?
Geht
ran, verdammt. Geht ran. Geht ran.
Aber
als die Stimme am Telefon ertönt, antwortet Robin
Stahlbrand nicht. Sein Mund steht offen. Er legt auf.
Aus
der Grube kommt ein Arm hervor.
Finger
tasten nach dem Rand.
Stahlbrand
versucht, seine Hand ruhig zu halten. Bei dem Zittern kann er
kaum zugreifen. Aber dann bekommt er den Arm zu fassen und er
legt all seine Kraft darein, nach oben zu ziehen. Er hört
von unten Knacken, als weitere Zweige zerbrechen, die der
heraufkommende Mann als Leiter benutzt.
Dann
zieht sich eine blutige Gestalt über den Rand.
Holly
Hutcherson rollt sich über den Waldboden. Er reißt
Stahlbrand mit zu Boden, als dieser versucht, den Kalifornier
auf die Beine zu bekommen. Dann schlägt das Tier die
Hand des Ringrichters weg und kommt unter Stöhnen und
Keuchen hoch. Er fällt auf die Knie.
Aus
Hollys Hutchersons zerschnittener Brust läuft ein
dunkler Blutschwall hinab. Er breitet die Arme aus. Seine
Hände sind voller Splitter. Er zeigt seine blutroten
Zähne. In seiner Schulter steckt ein Stock. Holly
Hutcherson blickt zum Blätterdach empor. Und lächelt.
Robin
Stahlbrand robbt zurück zum porösen Rand der
Gruppe. Durch Hutchersons Aufstieg sind Geäst und
Blätter neu angeordnet. Er sieht mehr. Dann stemmt sich
Stahlbrand auf. Seine Augen sind geweitet, der Atem geht
panisch und schnell.
Seine
Arme zittern, als sie ein X formen.
Sieger
des Matches durch Knockout: Holly Hutcherson
~
~ ~
~
~ ~
~
~ ~
Timo
Schiller liegt auf dem Waldboden. Ihm ist kalt. Ihm ist heiß.
Sein Kopf scheint nicht auf den Körper zu passen. Aber
er ist wieder aufgewacht.
Vor
seinen Augen spielen sich die letzten Szenen des Kampfes, die
er aus seiner Lage heraus gesehen hat, noch einmal ab. Er
sieht den knieenden Holly Hutcherson mit zu Flügeln
ausgebreiteten Armen. Blutig und lächelnd.
Timo
bleibt auf dem Waldboden liegen. Und denkt sich, dass es doch
gar nicht so etwas Böses geben kann wie die Liebe.