Auch nach mehr als 23 Jahren ist der Chef Interviewer McMüll nicht müde seine Opfer mit Fragen zu nerven und zu Tode zu langweilen. Er ist mit allen Wassern gewaschen. Er hat alles erlebt. Er ist von der ersten Stunde der GFCW dabei. Er ist sozusagen ein Urgestein dieser Liga. Er ist Teil des Fundamentes der Liga. Genau wie seine nächsten Interviewpartner. Zwei die ebenfalls diese Liga mit gegründet haben. Kann man sie mit jemanden vergleichen? Wohl kaum.


McMüll: Liebe GFCW Fans, wir stehen hier, 10 Uhr am Morgen, am Tag des großen PPV HEIR TO THE THRONE in London, Milwall vor einer Bar...


Er wird rüde unterbrochen. Zwei Engländer, wie man ihn bei Wikipedia finden würde wenn man nach typischen englischen Merkmalen suchen würde, nehmen MacMüll in die Mangel. Von beiden Seiten grenzen sie ihn ein.


Tommy #1: NO ONE LIKES US...!!!

Tommy #2: WE DON´T CARE!!!

Tommy #1+#2: WE ARE MILWALL, SUPER MILWALL...


MacMüll schaut etwas ängstlich drein. Zwei Fußball Hooligans von der vielleicht berüchtigtsten Firm in ganz England haben ihn in ihre Mitte genommen. In ihr Gesang stimmen zwei weitere Stimmen ein.


"WE ARE MILLWALL...FROM THE DEN!!!!"


Nervös schaut McMüll umher. Neben Tomm #1 und Tommy #2 stehen nun die, die ihn hierher eingeladen haben. Tha Bomb und Titan...T`n`B!!! Er nickt beiden mit abwertender Miene zu.


Tha Bomb: McMüll...unser alter Freund.

McMüll: Aktuell....eher nicht...!


Tha Bomb legt seine starke Hand auf McMülls Schulter.


Tha Bomb: Ach Maci...komm schon...wir sind halt mal so und mal so.

Titan: Und aktuell...sind wir halt so.


McMüll rollt mit den Augen.


McMüll: Na ja. Kommen wir zum wesentlichen..ihr habt mich eingeladen. Ich bin hier. Also ziehen wir das Interview durch und dann bin ich wieder weg. Ich hab eigentlich wichtigeres zu tun als um PPF Morgen um 10 Uhr vor nem heruntergekommenen Pub ein Interview zu führen.


Sofort herrscht Stille. Tha Bomb und Titan wollen McMüll auf stumme Art und Weise klarmachen das er besser nicht den Pub runtermacht. Tommy #1 und Tommy #2 schauen ihn mit versteinerter Miene an.


McMüll: Ähm...ich meine natürlich klassichen britischen Pub in den Man(n) gerne mal ein Bier trinken geht. Und ich mag das britische Bier..Yeah...God safe the Queen...


Tha Bomb und Titan rollen mit den Augen. Unglaublich.


Tha Bomb: Beeeevor das hier alles falsch verstanden wird und wir gerade beim Thema Bier sind gehen wird doch einfach mal rein.


McMüll hat keine Chance sich dem zu entziehen und wird samt Kameramann in den Pub geschoben.


Titan: Welcome to the BLUE ANCHOR PUB in Milwall!!!!


Lautes Gegröle schlägt den Neuankömmlingen entgegen. Der Pub ist trotz der frühen Stunde gut gefüllt. Man erkennt direkt das es eine Fußball Kneipe ist. Tha Bomb, Titan und MacMüll werden zu einem Tisch geführt an dem sie Platz nehmen. Direkt werden sechs kalte Biere auf den Tisch getellt.


Tha Bomb: CHEERS!!!


Sofort werden fünf Gläser erhoben. Einzig McMüll zögert.


Titan: Selbst Bob der Kameramann trinkt. Los Mc. Ein kleines Friedensbier.


Nachdem alle...wirklich ALLE Blicke der Leute in dem Pub auf McMüll ruhen kann er sich dem Druck nicht widersetzen. Auch er hebt das Glas. Tha Bomb steht auf und hebt das Glas in die Runde.


Tha Bomb: Cheers meine alten Freunde. Wir danken euch das wir wieder einmal eure Gäste sein dürfen. Es ist lange her doch diese Freundschaft endet nie. Wir haben ebenfalls einen Gast mitgebracht. Einen alten Freund von uns. McMüll. DEN Hall of Famer Interviewer der GFCW. Mal schauen was er uns heute so fragen wird.


Alle Gäste des Pubs haben die Rede zum Anlass genommen um sich ganz auf den Tisch zu konzentrieren an dem T´n´B und McMüll sitzen. Sichtlich nervös geht McMüll seiner Aufgabe nach.


McMüll: Ja. Wie? Ihr habt mich doch eingeladen. Aber na ja...was solls. Ich hab mittlerweile an sovielen Orten ein Interview geführt. Ich glaube wir waren schon überall auf dieser Erde.

Bob der Kameramann: Auf dem Mond waren wir noch nicht.

McMüll:Bob...bitte. Wir alle wissen wieso du NUR der Kameramann bist. Also trink dein Bier und filme. SO...also...Pay-Per-View....HEIR TO THE THRONE...das ist doch genau das wieso ihr beiden zurückgekommen seid oder nicht?

Titan: Thronfolger? Hier in England gibt es nur einen Thronfolger. Und der vakante Thron wurde bereits von ihm besetzt. Lang lebe der König!!!

Tha Bomb: Genau Mc...wir haben den Thron nie verlassen. Wir waren immer diejenigen die auf dem Thron saßen.

Titan: Und auch weiterhin sitzen. Heute Abend werden wir uns das zurückholen was wir freiwillig zur Verfügung gestellt haben. All die Teams die die Gürtel in unserer Abwesenheit getragen haben haben das nur getan weil wir es zugelassen haben.
McMüll: Ich glaube da gehen die Meinungen stark auseinander.

Tha Bomb: Ach ja?!

McMüll: Ja...da gibt es die Meinung von euch beiden. Und die Meinung aller anderen.

Tha Bomb: Ach und was sagen all die anderen?

McMüll: Das ihr auf keinen Fall die Tag Team Könige seid.

Tha Bomb: Das ist schön wenn andere das denken. Doch haben wir über 20 Jahre bewiesen das wir zu jeder Zeit uns diese Gürtel holen können und uns den Thron zurückholen können. Wenn wir wollen könnten wir uns sogar auf den Thron von England setzen.


Er blickt in die Runde.


Tha Bomb: Nix für ungut Jungs. Ihr wisst das Charles nicht den Mumm hat den eure Queen hatte.


Die Fans grölen.


Titan: Ich liebe den britischen Humor.

Tha Bomb: McMüll...keiner hat es bisher geschafft so oft die Gürtel zu holen wie wir. Keiner hat es bisher geschafft in diesen zeitlichen Abständen die Gürtel zu holen. Und keiner wird es schaffen uns jemals von diesem Thron zu schmeißen.

McMüll: Aber ihr müsst zugeben das ihr jetzt nicht gegen das allerstärkste Tag Team der GFCW Geschichte in den Ring steigen werdet oder? Morbeus und Steel...der Protz wie er sich seit neustem nennt. Sie haben noch nie zusammen im Ring gestanden.

Tha Bomb: Damit hast du Recht McMüll. Die beiden sollten keine Gegner für uns sein. Einzeln sind sie stark. Ob sie als Team funktionieren...ich denke eher nicht. Das wird ein Kinderspiel für uns.

McMüll: Ihr habt somit keine richtigen Gegner.

Titan: Daran sind ja nicht wir schuld. Wenn sich jemand als Thronfolger sieht kann er gerne kommen. Nachdem wir heute Ren und Stimpy besiegt haben kann sich gerne eine Schlanger junger Herausforderer am Fuße des Thrones aufstellen.

Tha Bomb: Alle alten Adlige und Champions haben den leichten Weg gewählt und sind ins Exil gegangen. Das wir alte Säcke...und da zähle ich auch Morbeus und den Protz auch dazu...die Gesichter der GFCW Tag Team Szene sind muss ein Schlag für jeden jungen Wrestler der Welt sein.

McMüll: Da muss ich euch beiden ausnahmweise mal Recht geben.

Tha Bomb: Dazu kommt das ohne unser zutun wir gar kampflos die Titel an uns genommen hätten.

McMüll: Wie meinst du das?

Tha Bomb: OHNE unser eingreifen im letzten Match wären Morbeus und Steel gar nicht auf die Idee gekommen als Team gegen uns anzutreten. Respekt das sie es tun. Doch sind sie selbst Schuld wenn wir sie besiegen. Doch eins ist klar. Egal wie oft wir sie besiegen. Egal wie oft sie es versuchen werden. WIR WERDEN DA SEIN.

Titan: Dieser Kampf heute Abend wird nicht der letzte sein. Wir haben sie zusammengebracht. Wir werden sie auch wieder auseinander bringen. Heute Abend ist es ein Kampf den sie verlieren werden. Und wir werden solange gegen sie in die Schlacht ziehen bis sie es Leid sind zu verlieren.

McMüll: Große Ankündigung für die Zeit nach der Thronbesteigung würde ich sagen. Doch veratet mir eins...was suchen so Könige wie ihr in so einem Pub?

Tha Bomb: Was wir hier suchen? Das ist der Ort wo sich unsere alten Freunde versammeln. Jedes Spiel von Milwall ist dies der Treffpunkt der größten FIRM Englands.

Titan: Den Milwall Bushwackers!!!

McMüll: Was für eine Firma?

Tha Bomb: FIRM...Mc....FIRM...Du sprachst gerade davon das es unsere Meinung gibt und die Meinung aller anderen. Das bedeutet für mich das uns keiner leiden kann. Niemand. Und genau das vereint uns mit den Fans des Milwall FC.


Titan erhebt das Glas und trinkt das Pint komplett leer. Er schaut in die Runde.


Titan: NO ONE LIKES US...!!!


Die versammelte Firm der Bushwacker stimmt mit ein.


Bushwackers: WE DON`T CARE...!!!

Tha Bomb: WE ARE T`N`B....

Bushwackers: SUPER T`N`B


Die Meute grölt vor Lachen.


Alle: WE ARE MILWALL, WE ARE T`N`B...FROM THE DEN!!!


Tha Bomb wendet sich nochmal an McMüll.


Tha Bomb: Siehst du Mc...es gibt Menschen die uns mögen. Menschen mit denen wir Seite an Seite gekämpft haben. Menschen in deren zu Hause wir heute Abend kämpfen werden. Und das sollten wir respektieren.


Im Hintergrund wird weiter der Song des Milwall FC gesungen.


McMüll: Wir sind gespannt was uns heute Abend erwarten wird. Freuen wir uns auf einen guten Fight.




GFCW Heir To The Throne 2024, The Den (London, Open-Air), 19.05.2024


In Kooperation mit



England.

The Den.

Der Ort, an dem normalerweise 22 Männer unter dem Gebrüll einer der leidenschaftlichsten Fangruppierungen Englands über den Rasen hetzen, hat einen neuen Herrscher. Zumindest für diesen Abend. Die GFCW ist im Stadion des FC Milwall zu Gast und das bedeutet: Slams statt Schwalben, Pins statt Penaltys, Dropkicks statt Volleys. Zum krönenden Abschluss der Tour durch Großbritannien und Irland hat es die bekannteste deutsche Wrestlingliga nun in jene Stadt verschlagen, die schon vor Jahrhunderten Machtzentrum war und es bis heute ist: London. Im südöstlichen Stadtteil Bermondsey, südlich der Themse, befindet sich jenes Stadion, welches heute Gastgeber sein darf. Unter einem milden Abendhimmel sind 20.000 passionierte Wrestlingfans bereit für einen Abend der Emotionen.

Die Bildregie bringt die Drohnen für einen Flug durch die Fanreihen in Position und Jubel schallt durchs Stadion als die Videoleinwand anspringt. Während des Drohnenflugs spielt das PPV-Theme in einer Lautstärke, dass die Anwohner rund um The Den garantiert mehr als nur ein paar dumpfe Geräusche davon mitbekommen:



Das GFCW-Marketing hat sich mit der Corporate Identity der neuen Marke „Heir to the Throne“ also dafür entschieden, dem alternativen, punkigen London zu huldigen und nicht dem glamourösen Stadtkern. Man glaubt trotz des freien, klaren Himmels die vergilbte Decke eines 80er-Punkclubs über sich zu sehen, Gedanken an The Cure oder die Subhumans, den Interpreten des nach wie vor besten Wrestling-Themes aller Zeiten, drängen sich so penetrant auf, als wären sie Antänzer auf einer Partymeile.

Die schwungvolle Kamerafahrt endet als sie in den Kern des Stadions geführt hat; wo normalerweise ein Rasen ist, steht jetzt ein Ring, rund ist Polsterung ausgestellt. Eine schwarze Umrandung trennt den „Arbeitsplatz“ der Wrestler von den Zuschauern, die in der ersten Reihe nah am Geschehen sind. Es werden Schilder hochgehalten, noch vor dem offizielle Beginn Chants für die Lieblingswrestler gesungen und Merchandise-Artikel präsentiert, die man sich zum Veranstaltungspreis auf den Ständen rund um „The Den“ zugelegt hat.



Mit einer schnellen Animation und einem Geräusch, als wäre ein Schwert aus der Scheide gezogen wurden, schießt das offizielle Veranstaltungslogo zum Event auf die Videoleinwand, dann fadet langsam die Musik aus. Es wird mit jeder Sekunde lauter und lauter, die Vorfreude ist spätestens jetzt auf dem Siedepunkt angekommen.


Laura: „Ladiiiieees und Gentlemaaaaan…“


Die Ringansagerin, seit Jahren eine Konstante der GFCW, schenkt den Massen ihr breitestes Lächeln als sie auf die Matte tritt und ihre markante, kraftvolle Stimme durch das Rund schickt. Das heutige Outfit Lauras kann in Farbe und Schnitt als eine Anspielung auf die Uniform der Hogwarts-Zauberschule verstanden werden, eines modernen Kulturguts Englands und London im Speziellen.


Laura: „Willkommen zum Kronjuwel unserer Tour – HEIR TO THE THRONE!“


Nicht, dass der Jubel je aufgehört hätte, doch die Fans legen nach der offiziellen Begrüßung noch einmal einen Zahn zu. Die Millwall-Ultras müssen sich etwas einfallen lassen, um das in der nächsten tristen Championship-Saison zu toppen.


Laura: „Wenn die GFCW da ist, schaut die ganze GFCW-Galaxy überall auf dem Globus zu. Zeigen wir der Welt, was LONDON CALLING bedeutet!“


Sie reißt das Mikrofon in die Luft und die Regie muss an den Hebeln drehen, damit die Lautstärke nicht übersteuert. Die Engländer zeigen sich ekstatisch, dass endlich wieder die GFCW zu Gast ist – viel zu lange hat es gedauert, dass sich der Goliath unter den deutschen Wrestlingligen mal wieder nach Großbritannien bewegt hat.“


Laura: „Begrüßt mit mir…den KÖNIG!“


Ein Raunen hüllt das Stadion ein, dann beginnt eine Kamerafahrt die aufgrund der Platzgröße heute besonders lange Rampe entlangzufahren bis sie am Vorhang stoppt. Aus einer Vorrichtung unter der Rampe beginnt Rauch aufzusteigen, eine monarchisch anmutende Musik und ein Trommelwirbel setzen ein. Kameras werden gezückt, doch viel zu sehen ist nicht – der Nebel am Beginn der Rampe wird immer dichter.


Man sieht die Umrisse eines Mannes, der aus dem Inneren der Rampe hochgefahren wird.

Er trägt eine Krone, einen langen Umhang und ein Zepter.

Der König.


Der Nebel legt sich und gibt den Blick auf die monarchische Gestalt frei, die von Laura angekündigt würde. Mit erhobenem Zepter steht sie da, ein sanfter Wind wird eingestellt und lässt den langen Umhang flattern, der – wie man jetzt angeleuchtet sieht – aus hochwertigem Brokat zu sein scheint. Der König senkt langsam das Zepter, richtet sich die Krone und stiefelt herrischen Ganges Richtung Squared Circle.


Die Fans in den ersten Reihen beginnen sich zu verbeugen.

Huldigen dem Ankömmling wie einem Gott.

Denn er ist der König.

Der König am Pult.


Lord Sven erhebt wieder das Zepter als er die Hälfte der Rampe zurückgelegt hat. Die Beleuchtung der Stadions schwingt um und zeigt ihn in vollen Farben. Seine Krone schimmert golden, das Brokat seines Umhang setzt dem ein geschmackvolles Bordeauxrot entgegen. Er schwingt das Zepter wie ein Magier seinen Stab. Am Ende des wertvoll anmutenden Objektes ist ein Amethyst befestigt.

Während Sven weiter zum Ring schreitet, tappt ihm Pete unauffällig hinterher wie der bürgerliche Pöbel, der er ist. Ein Parasit, der sich an der Geilheit seines Kollegen labt. Er beschleunigt das Tempo, um nach Svens Umhang zu greifen und ihn anzuheben, damit der wertvolle Stoff nicht über das Metall der Rampe scheuert und Sven nicht ins Stolpern gerät. In dieser Konstellation zeremoniert das Kommentatorenduo einmal, zweimal, dreimal um den Ring, währenddessen bleibt Sven immer wieder für Fotos stehen. Dann fadet langsam die Ballraummusik aus, Sven reicht einem vor Glück fassungslosen Kind sein Zepter und einer schönen Dame seine Krone und begibt sich dann mit Pete ans Kommentatorenpult, das etwas seitlich versetzt zum Ring steht. Kaum hat sich das Duo die Kopfhörer aufgesetzt, setzen sie in gewohner Professionalität auch schon ein.


Sven: „Lo-lo-lo-lo-Londoooon. Was die Tower Bridge für Tower Hamlets und Southwark ist, ist die Heir to the Throne für die Wrestlingwelt: Eine Verbindung zwischem dem, was zusammengehört – in diesem Fall der GFCW und Großbritannien. Wir sind dankbar, dass wir hier zu Gast sein dürfen.“


Der König schenkt der Kamera sein breitestes Grinsen. Selbiges vergeht als er sich zu Pete dreht.


Sven: „Nun darfst du sprechen, Lurchartiger.“

Pete: „Und wie drückt eine Wrestlingliga ihre Dankbarkeit besser aus als mit einem wundervollen Programm? Mit fantastischer Athletik, großer Dramatik und wichtigen Entscheidungen, die das Geschehen unserer Liga noch prägen werden, wenn wir schon längst wieder in anderen Gefilden sind?“

Sven: „Schauen wir gemeinsam auf das Programm.“


Falls count anywhere-Match:
Aiden Rotari vs. Renegade


Pete: „Ginge es nach Aiden Rotari, würde es kein Falls count anywhere-Match heute geben.“

Sven: „Es gäbe nicht einmal ein Match.“

Pete: „Renegade wäre überhaupt nicht in der Liga.“

Sven: „Aber Aiden ist nun einmal nicht der König. Und deswegen hat sich die GFCW über seine Forderungen hinweggesetzt und Renegade die Chance gegeben, sich beim designierten No. 1-Contender zu rächen. Ihn vielleicht so weit zu schwächen, dass Aiden nicht einmal mehr den Pfad an der Spitze folgen kann, den er so herbeisehnt.“

Pete: „Die Chance besteht auf jeden Fall. Dies ist ein Falls Count Anywhere-Match. Keine Regeln…außer, dass der Pin überall in diesem Stadion erfolgen kann. Im Ring, vor dem Ring, in den Zuschauerreihen oder sogar backstage. Eine verrückte Ansetzung, aber für Aiden auch irgendwie die verdiente Folge für das, was er zuletzt abgezogen hat. Er hat sich in die Rolle eines Richters gedrängt, der entschieden will, wer seine Chance bekommt und wer nicht. Erst hat er Ricksenburg für beendet erklärt, dann wollte er Renegade abschütteln wie eine lästige Fliege als er ihm überdrüssig geworden ist.“

Sven: „Doch der Schweizer kam zurück. Und das ist seine Chance für Rache!“


GFCW Intercontinental Championship Titlematch:
Ask Skógur (c) vs. Viggo


Sven: „London, dein Sohn greift nach dem Titel!“

Pete: „Wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass ausgerechnet Viggo, einst einer der verhasstesten Akteure in dieser Liga, in diesem Match steht und man es ihm als Lokalheld sogar gönnen würde, wenn er gewinnt? Er hat sich rehabilitiert, ist für London plötzlich kein Sohn mehr, dessen man sich schämt…sondern ein Underdog und Lokalheld.“

Sven: „Dazu musste er dicke Brocken aus dem Weg räumen und damit meine ich nicht nur Meathook, die fette Sau, sondern vor allem metaphorische Brocken: Er musste gegen die Skepsis von Ask Skógur ankämpfen, der ihm dieses Match nicht geben wollte. Aber irgendwie auch kein Wunder, diese Skepsis: Schließlich hat Viggo lange genug Ask Skógur als Teil der Holly-Crew getriezt. Wäre ich Ask, ich hätte ihm nicht verziehen.“

Pete: „Aber Ask hat. Und deswegen haben wir diesen großartigen Kampf. Zumal Viggo hoch und heilig geschworen hat, dass er nur für sich selbst kämpft…und für keinen Schattenakteur im Hintergrund. Mit Holly ist er schon lange nicht mehr im Bunde, doch auch sein Bündnis mit Darragh Switzenberg aus GTCW-Tagen ist laut Viggos Aussagen kein Thema mehr. Und Ask glaubt ihm das…und ich glaube es auch, London. Let’s go, Viggo!“


Singles Match:
Beksultan Pekanov vs. Timo Schiller


Pete: „Vielleicht das Dark Horse unter den heutigen Matches erwartet uns an Positon Drei: Timo Schiller bekommt nach seinem Gastauftritt, einer Niederlage gegen Viggo, eine weitere Chance, sich wieder bei uns zu beweisen.“

Sven: „Es kann aber auch ganz schnell vorbei sein. Denn sein Gegner ist Beksultan Pekanov. Und der ist nicht dafür bekannt, sonderlich viel Empathie für wrestlingtypische Underdog-Geschichten zu haben. Er hat sich zuletzt rar gemacht und in Ruhe auf diesen Kampf vorbereitet. Kann Timo gegen so viel kalte Professionalität ankommen?“

Pete: „Timo hat sich zumindest zuletzt von Renegade noch einmal eine Extraportion Motivation geholt. Vielleicht hat es das Kragenechsen-Gleichnis gebracht, dass Timo Schiller die Furcht nicht so in die Knochen fährt?“

Sven: „Ganz ehrlich: Ich glaubs nicht. Pekanov wird mit Schiller derart umgehen, dass sich Timo wünscht, lieber in den Dungeon of London gesperrt zu werden.“


Tag Team-Match um die vakanten Tag Team-Titel:
T'n'B (Tha Bomb & Titan) vs. "Der Protz" Steve Steel & Morbeus


Sven: „Junge, steckt hier viel drin in diesem Match. Zum einen geht es um die Tag-Team-Titel…“

Pete: „…die seit Rotaris Alleingang vakant waren.“

Sven: „Ruhe! Wer hat dir gesagt, dass du meine Sätze beenden darfst? Was ist das denn für ein Aufbegehren des Pöbels.“

Pete: „Sven, können wir dieses Spiel nun lassen. Ich werde nie wieder mit dir Karten spielen, wenn du bei jedem Wettbeginn so ausflippst.“

Sven: „SI-LEN-TI-UM!“


Sven: „Jetzt darfst du sprechen. Was steckt denn noch drin in diesem Match, Peter Würmchen? Hä? Was meinte ich wohl?“

Pete: „Der Unterschied zwischen den Teams. T’n’B sind ein eingeschworenes Gespann. Veteranen, die in ihrer Karriere richtig zusammengewachsen sind. Und das Duo auf der Gegenseite hingegen…Steel und Morbeus sind ein Zweckbündnis. Wie kann man überhaupt mit Steve Steel zusammenarbeiten? Seitdem er sich als Protz neu erfunden hat, ist er unerträglicher als je zuvor. Morbeus kann nicht glücklich mit seinem Partner sein. Aber hat er eine andere Wahl?“

Sven: „Da haben Morbeus und ich also doch was gemeinsam. Interessant.“


GFCW World Championship Titlematch:
The End (c) vs. Robert Breads


Sven: „Du weißt, dass man mich den deutschen Goethe nennt, oder Pete?“

Pete: „…“

Sven: „Also erlaube ich mir heute, den guten alten Johann zu zitieren: Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht wieder los. Schrieb Goethe einst in einem Gedicht, dessen Qualität so herausragend ist wie eine meiner typischen Anmoderationen. Und ich frage mich, unwürdiger Pete, ob The End den gleichen Spruch im Kopf hat, wenn er an Robert Breads denkt.“

Pete: „Du meinst, weil er Breads vor einigen Wochen als Gegner forderte und es nun bereuen könnte?“

Sven: „Exakt das meinte ich. Verrückt, dass in deinem Kopf doch manchmal Gedanken entspringen, die meinen genialen Ideen fast ebenbürtig sind. Genialität scheint abzufärben.“

Pete: „Kaum zu glauben, dass eine Legende wie Robert Breads mittlerweile in der Underdog-Rolle ist. Aber The End regiert seit seinem Titelgewinn dominant über die GFCW und fast niemand kann seine Führungsrolle in einer neuen Generation in Frage stellen. Breads hingegen…hat seinen Nimbus in den letzten Jahren etwas eingebüßt. Ist zudem noch angeschlagen…bei wie viel Prozent ist er überhaupt? Aber doch, trotz dieser eigentlich klaren Vorzeichen, glaube ich, dass Breads eine Chance hat. Die Breads’schen Kopfspielchen im Vorfeld dieses Titelmatches sind so perfekt durchchoreographiert wie eine Messe in der Westminster Abbey. Ist er überhaupt so angeschlagen, wie er tut? Schädigen die aufgekommenen Spannungen zwischen Corleone und The End die Konzentration des Champions am Ende doch mehr, als der jemals zugeben würde.“

Sven: „Und nicht vergessen: Breads kennt Situationen wie diese. Vor zigtausenden Fans zu kämpfen. Den Titel vor Augen. Alles-oder-Nichts-Situationen. Ich glaube, dass er Nerven wie Stahl hat.“

Pete: „Seine Leistungen zuletzt waren denen von The End nicht ebenbürtig. Aber ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Wer sagt, dass der alte Klepper heute nicht noch einmal über das ganz große Hindernis springt?“

Sven: „Hoffen wir für Breads, dass sein Gegner ihn nicht zu Klebstoff verarbeitet.“

Pete: „Heir to the Throne. Ein Abend für die Geschichtsbücher.“

Sven: „LOS GEHT’S, LONDON!“





Die Highlands in Schottland sind zu sehen. Insbesondere im späten Frühling ein wunderbarer Fleck auf dem blauen Planeten. Das Wetter ist mit etwas mehr als 20 Grad auch recht angenehm, wenn nicht ab und an die ständigen Wolkenbrüche wären. Zwei Wanderer sind nun zu sehen, die gerade Richtung Tal marschieren. Als die Kamera näher heranzoomt wird deutlich, dass es sich um Ray Douglas und Steve Steel handeln. Die beiden Routiniers sind offenkundig auf ihrem höchst eigenen Jakobsweg oder Saint Jacobs-Way unterwegs…


Ray Douglas ist mit klassischer Wandersmanns-Kleidung unterwegs. Einmal das Komplettsortiment aus dem hiesigen Declathon hat er übergestreift. Der hinter ihm laufende und etwas keuchende PROTZ ist dagegen nicht für die Wanderung prädestiniert. Und wie man aus seinem Gesicht ablesen kann, auch nicht sonderlich über diesen Marsch erfreut. Ganz im Gegenteil dazu Morbeus. Dem Kanadier macht es sichtlich Freude Steve Steel durch das Gebirge zu jagen.


Morbeus: „Und? Schon stramme Waden bekommen, Steel?“

Der Protz: „Was zum... ächz... keuch... Wie konnte ich mich nur... darauf einalassen... hier... mitzu... kommen?!?! Was soll das eigentlich bringe, Morbeus, hä?! Hat das irgendeinen Trainingseffekt, bereitet uns das irgendwie auf das Match vor? Du hättest lieber einwilligen sollen, meine speziellen Mittelchen zu nehmen, das wäre besser gewesen...“

Morbeus: „Diese Ruhe finde ich himmlisch. Bei diesem erholsamen Marsch bist selbst DU mal leise.“

Der Protz: „ERHOLSAM?!?!“

Morbeus: „Ideales Höhentraining und man findet doch auch mal zusammen. Zusammen den Berg besteigen? Um dann bei Heir to the Throne die Tag Team Belts zu gewinnen. Was für eine Story! Mehr Teambuilding geht doch nicht, oder?“


Ray Douglas setzt seinen leicht süffisant grinsenden Blick dabei auf, sodass auch nun wirklich jeder merkt, dass er scheinbar einzig und allein zum Piesacken hier ist.


Morbeus: „Falls dir das Anabolika gleich aus den Ohren kommen sollte, dann hast du auch du Deinen „Come to Jesus“-Moment!“

Steve Steel: „Werd mal nicht frech, Kleiner. Du bist jünger als ich. Also glaube ich. Und was soll das immer mit diesem Anabolikamist, hä?! Ich hab so einen Scheiß nie genommen, niemals nie, verstehst du?! Das ist alles natur-pur. Insofern passt es ganz gut zu deiner kleinen Tour hier, hehe! Außerdem bist du doch selbst ein Säufer, brauchst also mal gar nicht so laute Töne spucken hier. Alter Alki...“


Douglas gefallen die Worte seines „Partners“ gerade so gar nicht. Natürlich weiß er, dass er kein Heiliger ist, aber hier geht es gerade eher um die Deutungshoheit. Er hat Steel in die Highlands geschleppt, auch um ihm zu zeigen, wer die Führungsrolle im Team hat. Aber das scheint noch lange keine ausgemachte Sache. Ray Douglas hält kurz an, dreht sich zu Steel um und entgegnet:


Morbeus: „Dafür müsste ich dir erstmal kräftig dein MAUL stopfen! So redet man nicht mit Teamkollegen. Tu das also nie, nieeeeeeee wie…“


<SMACK>


Der Protz, dessen Stresslevel durch das ganze gewanderte ohnehin schon nach oben ausschlägt, fackelt nicht lange. Mit einem kräftigen Chop schickt er seinen Partner zu Boden.


Der Protz: „Jetzt klatscht es, aber keinen Beifall, wie du gemerkt hast! Ich wollte eh klarstellen, dass ICH ganz klar der Boss in unserem sogenannten Team bin. Und nicht du.“


Ray Douglas rappelt sich wieder auf und beide Männer stieren sich irgendwo in den grünen Highlands Schottland an. Doch auch wenn beide bereits zum Kämpfen erscheinen, der langfristige Gedanke gemeinsam etwas gewinnen zu können, hält sie wohl noch vor einem echten Kampf ab.


Morbeus: „Wir sind sehr unterschiedlich. Das ist so. Aber haben wir auch keine unendlichen Gelegenheiten mehr nochmal GOLD gewinnen zu können. Und dann auch noch gegen die zwei alten Kacknasen. TnB. Das muss doch möglich sein! Irgendwie. Ich will den Titel so sehr. Und DU hast doch in der GFCW auch noch nie etwas gewonnen. Wir haben doch das gleiche Ziel….“

Steve Steel: „Ich hab Preise gewonnen, mehrere Awards und so! Aber gut, wenn du Titelgold meinst, dann habe ich tatsächlich noch nichts gewonnen in der GFCW... und anderswo auch nicht... Mein Ziel ist Heavyweight Champion zu werden. Aber wenn der Tag Team Titel mir auf dem Weg dahin hilft... dann meinetwegen, arbeiten wir zusammen.“


Die beiden Männer haben sich nun also nochmal ordentlich die Meinung gegeigt. Vielleicht war das das sinnvollste an dieser „Team-Wanderung“. Vorsichtig schütteln sich beide die Hände, so ganz ist das Vertrauen aber jeweils beim anderen noch nicht da. Es ist tatsächlich ein Team, was noch erst zusammenwachsen muss. Mit diesen letzten Bildern zoomt die Kamera raus und zeigt nochmal schöne Dronenbilder der Highlands bevor wieder zurück an die Regie gegeben wird.



Action nicht begonnen, aber das wird sich schon sehr bald ändern.

Wir befinden uns im Backstagebereich und sehen dabei auch schon einen der wichtigsten Männer des heutigen Abends und aktuell wohl auch der ganzen Liga. Der GFCW World Heavyweight Champion The End schreitet durch die Gänge, sehr wahrscheinlich auf dem Weg in seinen eigenen privaten Lockerroom. James Corleone ist gegenwärtig nicht dabei.

End ist aktuell noch recht locker und zivil gekleidet, aber das ist auch nicht sonderlich verwunderlich, denn bis zu seinem großen Match gegen Robert Breads dauert es ja auch noch alle Weile. Er trägt die Haare zusammengebunden, ein Motörhead-T-Shirt und eine Jeanshose. Den GFCW-Championship Titelgürtel hat er aber selbstverständlich dabei und trägt ihn, sichtbar für alle, auf seiner Schulter.

Plötzlich bremst der World Champ aber langsam ab und bleibt schließlich sogar stehen. Der Grund? Er hat Besuch bekommen und dieser Besuch dürfte sogar etwas überraschend sein.

Ins Bild tritt jetzt also… Ask Skógur! Der aktuell einzig andere Champion der GFCW.

Ask hingegen trägt bereits sein Ringoutfit, was jetzt nichts allzu Spektakuläres ist. Eine dreiviertellange, dunkelgrüne Hose und am Oberkörper hat er sich eine Weste übergeworfen. Auch er hat natürlich den Intercontinental Championship. Er trägt ihn um die Hüften geschnallt. Als Ask nun aber ebenfalls vor End zum Stehen kommt und nachdem die Beiden sich für einige Sekunden gegenseitig gemustert haben, scheint Ask sich dazu entschließen, es End gleich zu tun und so nimmt er den Gürtel ab und anschließend selbst auf die Schulter.


Ask: „Champ.“


Damit begrüßt Ask sein Gegenüber anerkennend. Während Ask dieser „bedeutsame“ Moment, des Aufeinandertreffens der beiden Einzelchampions, auch wirklich etwas zu bedeuten scheint, bleibt End eher emotionslos.


Ask: „Robert Breads, hm? Mann, das wird keine leichte Nummer.“


Auch, wenn End und Ask noch nicht sehr häufig miteinander interagiert haben, steht hier trotzdem etwas im Raum. Ende letzten Jahres, in der finalen Phase des Kampfes gegen Leviathan, war es Ask, der kurzzeitig zu End gehalten und ihm den Rücken gedeckt hat. Warum? Naja, weil Ask halt ein guter Kerl ist… und er selbst ein paar Probleme mit ihnen hatte. Vor allem mit Zane Levy.


The End: „Kann ich etwas für dich tun… Champ?“


Während dieses Wort von Ask noch recht ernst und authentisch gesprochen wurde, wirkt es bei End fast schon eher so, als würde er Ask damit verhöhnen wollen. Nicht, weil er Ask nicht ernst nimmt, sondern vielmehr, weil End offensichtlich keine Lust auf dieses Gespräch hat.

Ask merkt das aber und reagiert relativ entspannt und gelassen.


Ask: „Alles cool, Mann. Ich will kein Stress, aber, wenn ich dich einmal so sehe… dann dachte ich, ich komm mal kurz quatschen. Schließlich… haben wir da ja noch ne Rechnung offen.“


Ask spricht locker und leicht, aber, dass das hier eine klare Ansage in Richtung des World Champions ist, versteht End direkt.


Ask: „Beim letzten Mal, als wir uns gesehen haben, habe ich eine Chance auf das hier gefordert.“


Ask tippt auf den World Title. Gemeint ist Ends Siegesfeier nach Title Night, bei der sowohl Ask Skógur, als auch Zereo Killer eine Titelchance gefordert haben, die in einem No. #1 Contender Match auf den Gürtel gemündet ist.


Ask: „Und davor… naja, da bist du mir in den Rücken gefallen. Und hast mich angegriffen. Obwohl wir ein Team waren. Obwohl ich dir geholfen hatte.“


Die letzte Ausgabe War Evening des vergangenen Jahres. End und Ask hatten ein Match gegeneinander, was von Drake und Zane gestört wurde, es folgte ein Tag Team Match, indem End und Ask gemeinsam gegen Leviathan angetreten sind. Aufgrund einiger Missverständnisse verloren End und Ask, woraufhin The End Ask den Endless Pain verpasst hat.

Ja, besonders rosig sieht es nicht aus zwischen dem GFCW World Champion und dem Intercontinental Champion.

Ist Ask jetzt also hier um The End deshalb einzuschüchtern?


The End: „Tja. Blöd gelaufen.”


Asks Worte prallen an End ab. Er heuchelt nicht mal so etwas wie Reue. Warum auch? Aber, auf der Gegenseite sieht es auch nicht wirklich danach aus, als würde sich Ask etwas davon erhoffen, dass er End all das jetzt sagt. Es wirkt vielmehr, als wolle er diese Ereignisse einfach nochmal in Erinnerung rufen und End signalisieren, dass Ask das nicht vergessen hat und auch nicht vergessen wird.


The End: „Erwartest du jetzt, dass ich mich bedanke? Oder willst du eine Entschuldigung hören? Mann aus dem Wald, um es in deiner Sprache zu sagen: das Wrestling-Business ist ein hart umkämpfter Dschungel. Jeder ist sich selbst der Nächste. Es gibt hier keine Freunde oder Verbündete. Es gibt hier nur Beute.“


End deutet dabei auf sowohl auf seinen als auch auf den Gürtel von Ask.


The End: „Und es gibt Raubtiere. Und dann sind da noch andere Raubtiere, die einem im Weg stehen. Und deshalb gilt es, diese auszuschalten, bevor sie dich ausschalten können. Das war es, was ich mit dir getan habe, denn ich stehe in all dem an der Spitze der Nahrungskette. Also bist du gut damit beraten mir lieber aus dem Weg zu gehen, ansonsten gehe ich wieder auf Beutejagd.“


Bei diesen tippt End nun wiederum auf Asks Gürtel.


Keine Freunde. Keine Verbündete. Jeder ist sich selbst der Nächste. Man kann niemandem Vertrauen.

All diese Worte spricht End allgemeingültig, für Ask haben sie aber zudem eine aktuelle Bedeutung. Er wird heute auf Viggo treffen und auch, wenn er ihm seine Wandlung inzwischen abkauft und ihm das Titelmatch zugesprochen hat, wird ein Funke des Zweifels nie vollständig verschwinden.

Und jetzt muss Ask aufpassen, dass Ends Worte diesen Funken nicht wieder zu einer neuen Flamme entfachen.


Ask: „Ich will kein Danke von dir und auch keine Entschuldigung. Ich will dich einfach nur wissen lassen, dass ich das nicht vergessen habe. Weißt du, im Vergessen bin ich tatsächlich sehr schlecht. Ich würde mich nicht unbedingt als nachtragend bezeichnen, aber, wer es sich mit mir verbockt, der muss auch damit rechnen, dass er viel tun muss, um das wieder gerade zu rücken. Da kannst du gern mal Viggo fragen.“


Und das sollte End jetzt interessieren weil…?


Ask: „Was ich damit sagen will… wir sind noch nicht fertig miteinander. Keine Sorge, aktuell, hab ichs nicht auf dich abgesehen. Ich bin, mit meiner Beute recht zufrieden, schätze ich.“


Ask rückt sich seinen Titel zurecht.

Ask: „Aber irgendwann, irgendwo, irgendwie… da werden wir uns wieder sehen. Tja und sollte der Fall wirklich eintreffen und du stehst wieder mal allein da und hast niemanden… dann werde ich nicht noch einmal den Fehler begehen und dir helfen. Das nächste Mal, wenn alle gegen dich sind, bin ich es auch.“


Ask spielt erneut auf die Zeit zwischen Brainwashed und Title Night an, in der End ohne Corleone dastand und auch, wenn End es niemals zugeben wird, er auf Asks Hilfe angewiesen war. Zumindest etwas.

Und warum kommt Ask nun genau jetzt um eine potenzielle Wiederholung dieses Umstandes anzusprechen? Es scheint, als würde Ask an dem ansetzen, was Robert Breads bereits angesprochen hat:

Was, wenn der einzige Mann, der immer zu The End halten würde, das plötzlich doch nicht mehr tut?

Was, wenn es wirklich irgendwann passiert, dass James Corleone The End nicht mehr braucht?

Dann sollte End besser nicht auf die Unterstützung von Ask Skógur setzen.

Diesmal nicht.

Aber The End hält Asks Ansprache eisern stand. Falls das ein Einschüchterungsversuch sein soll, dann funktioniert er nicht. End braucht Ask nicht, denn es gibt im Wrestling-Dschungel keine Freunde und keine Verbündete. Jeder ist sich selbst der Nächste.


The End: „Ich… denke ich kann ganz gut auf deine… Unterstützung… verzichten.“


Man hört den zynischen und sarkastischen Ton in Ends Worten an, aber das scheint Ask nicht zu genügen.


Ask: „Bist du dir sicher? Denn… wenn ich es richtig sehe, dann hast du gerade Robert Breads als Gegner. Und Aiden Rotari auch irgendwie. Und dann ist da ja auch noch, wie hieß er noch gleich… Aldo Nero?“


Ask weiß natürlich genau welchen Namen er da nennen wollte, schließlich hat er Aldo schon besiegt. Es scheint, als würde er mit dieser Aufzählung jetzt allerdings doch etwas beim World Champion bewirken, denn Ask hat nicht ganz Unrecht. Seitdem End der Champion ist, hat er eine Zielscheibe auf der Brust. Anfangs hatte er seine Probleme damit klarzukommen, aber diese hat er nicht nur beseitigt, sondern sogar so gut gemeistert, dass er es war, der sich seine Gegner ausgesucht hat, wie zum Beispiel bei Robert Breads.

Aber jetzt: Robert heute, Aiden dann potenziell danach, jetzt ist da noch Ask und Aldo darf man auch nicht abstreiten oder vergessen und dann gibt es da ja noch andere Leute in der Liga.

Aber immerhin hat er ja Corleone auf seiner Seite.

Oder?

Egal. End ist hier der World Champion und er wird sich ganz sicher nicht von Ask verunsichern lassen. End rappelt sich auf und lässt seine nachdenkliche Art, die sich gerade aufgebaut hat, hinter sich.


The End: „Das, was du hier machst, ist äußerst unklug, Waldmensch. Du solltest dich lieber auf dich konzentrieren. Gefühlt jeder in dieser Liga hat dich bereits in irgendeiner Form hintergangen und trotzdem wirfst du so leichtfertig mit deinem Vertrauen herum. Du hast Recht, auch ich gehöre dazu und dass obwohl ich dir doch geschworen habe, dass ich zu dir halten werde. Tja, da war ich wohl nicht so ganz ehrlich, was?“


Ends Hohn Ask gegenüber ist nicht zu überhören.


The End: „Und jetzt, vertraust du… deinem Gegner? Deinem Feind?“


Es folgt ein weiteres zynisches Lachen von End.


The End: „Wie schon gesagt, das Wrestling-Business ist wie ein Dschungel und das ausgerechnet du das noch immer nicht verstanden hast, ist ironisch. In diesem Dschungel, Ask, bist du kein Raubtier. Du bist die Beute, mit der die Raubtiere nur zu gern spielen.“


Auch End trifft einen wahren Punkt bei Ask. Ask wurde tatsächlich schon von vielen Wrestlern der GFCW hintergangen und ausgenutzt: Timo, Holly, Jannek, End, selbst Thomas Camden hat sich bereits gegen ihn gestellt. Ganz zu schweigen von den unzähligen Malen, in denen verschiedene Leute ihm Matches gekostet haben. Ist er tatsächlich so etwas wie „leichte Beute“? Ask wirkt nachdenklich.

Aber andererseits, hat Ask viele der Leute, mit denen er es zu tun bekommen hat, besiegt. Und jetzt ist er bereits seit einiger Zeit ein starker Champion. Und Viggo musste viel dafür tun, bis er sich auf ihn eingelassen hat. All das zeigt Ask, dass er sich nicht selbst unterschätzen darf. Das stärkt ihn.


Ask: „Das war ich vielleicht mal. Aber inzwischen wurde der Gejagte selbst zum Jäger.“


Ask zeigt, dass er End die Stirn bieten kann. Er meint natürlich sich selbst und scheint noch einmal darauf aufmerksam machen zu wollen, dass er es irgendwann erneut auf End abgesehen hat. End hingegen hält dem Blick des Schweden stand. Es liegt eine Anspannung in der Luft, bei der es zwar nicht so wirkt, als könnte es hier jedem Moment eskalieren, aber man merkt dennoch, dass es hier brodelt.


Ask: „Also dann, Champ, viel Glück heute und bei allem, was vor dir liegt.“


Ask nickt End noch einmal zu, bevor er schließlich wieder abzieht. End schaut dem Waldmenschen hinterher und scheint etwas genervt. Wie schon gesagt, mit einigen Dingen hatte er nicht ganz Unrecht. Aber das sollte kein Grund sein den Kopf in den Sand zu stecken.

Heute heißt der Gegner erst einmal Robert Breads. Und erst wenn der besiegt ist, wird sich um alle anderen gekümmert.



Falls count anywhere-Match:

Aiden Rotari vs. Renegade

Referee: Thorsten Baumgärtner


Sekunden bevor es so weit ist und seine Entrancemusik ertönen wird, um den bisher wichtigsten Kampf seiner noch jungen Karriere einzuleiten, geht Renegade schnellen Schrittes durch den Backstagebereich. Während er auf den Vorhang zusteuert, sprechen ihm einige Mitarbeiter aus der Production Crew gut zu und klopfen ihm auf die Schulter, andere belassen es bei einem höflichen Nicken als Gruß.

Renegade versucht, so gut es geht, die netten Worte mit Fist Bumps zu erwidern, doch hier und da vergisst er es auch: Denn er ist auch in seinen Gedanken gefangen. Wobei sich das bei Renegade nicht in Nachdenklichkeit ausdrückt, sondern darin, dass er zu sich selbst spricht und sich zur Motivation auf die Brust trommeln.


Renegade: „Los! PUSH – DICH – MANN!“


Er bleibt kurz stehen, als brauche er mehr Ruhe, um in sich hineinzuhören, ob die Worte auch im Innersten ankommen. Dann nickt er zufrieden, lässt die Schultern kreisen und wischt sich durch die blonden Haare. Er springt auf der Stelle auf und ab, boxt in die Luft und schließt die Aufwärmübungen mit einem gutturalen Schrei ab. Dann legt er einen Trab ein und steuert endgültig Richtung Vorhang zu.

Noch wenige Meter und ein schmaler Gang, der durch herumstehende Produktionskisten verengt ist, trennen den Schweizer vom Vorhang. Jeden Moment muss seine Musik zu spielen beginnen. Jeden Moment müssen 20.000 Fans in Erwartung des ersten Matches an diesem Abend zu schreien beginnen.

Renegade ist bereit.

Renegade stürmt los.

Und geht im nächsten Augenblick stöhnend zu Boden.

Gerade als er eine Hand an den Vorhang gelegt hatte, fährt ihm ein Rollwagen mit mehreren Kartons in den Rücken. Wobei „fährt“ eine verniedlichende Bezeichnung ist – er wird vielmehr mit voller Wucht auf Renegade gestoßen. Während der Schweizer am Boden ist, fallen die Kartons hin und her und hinterlassen ein Chaos.

War es ein Versehen? Renegade versucht aufzustemmen, doch in jenem Augenblick trifft ihn ein Kick in die Seite – und beantwortet damit auch die Frage nach dem Versehen. Das war kein Zufall und auch kein Unfall, das war Absicht.

Über Renegade steht Aiden Rotari.

Als der Schweizer seinen Gegner erblickt, stöhnt er zur Hälfte vor Schmerz und zur Hälfte aus Wut. Er will aufspringen, um seinen Feind zu attackieren, doch Rotari hat durch den überraschenden Angriff die Vorteile auf seiner Seite. Er umklammert den Hals Renegade, nimmt ihn in einen Schwitzkasten und zerrt ihn vom Vorhang weg. Dann packt er Renegade und schleudert ihn in Richtung einer der großen, schwarzen Produktionskisten. Durch den Schwung kollidiert Renegade nicht nur mit dem Objekt, sondern fällt darüber hinweg. Im Fall reißt er mehrere Verkabelungen mit sich.

Die Fans im Stadion, zu denen die Regie nun schaltet, bekommen den verfrühten Angriff Rotaris über die Videoleinwand mit und beginnen aus Herzenskräften zu buhen. Ohnehin hatte Renegade schon die Sympathien auf seiner Seite, wenn es gegen den designierten No. 1-Contender geht, aber Opfer einer solcher Attacke zu werden gibt ihm noch einen weiteren Beliebtheits-PUSH.

Rotari macht sich daran, eine Kiste zur Seite zu schieben, um wieder Zugriff auf Renegade zu haben, der nun unfreiwillig von den herumliegenden Objekten vor Schlägen und Tritten geschützt ist. Just in diesem Augenblick kommt Ringrichter Torsten Baumgärtner durch den Vorhang. Verkehrte Welt bei Heir to the Throne: Wenn die Wrestler nicht zum Ring kommen, kommt der Ringrichter eben zu ihnen. Baumgärtner braucht einen Augenblick, um sich zu orientieren, dann entdeckt er die beiden Sportler: Rotari hat Renegade freibekommen und zerrt ihn ein Stück vom Vorhang weg und weiter in den Backstagebereich, wo mehr Platz ist. Produktionsmitarbeiter springen erschrocken zur Seite; aus solcher Nähe bekommen sie das Geschehen sonst nicht mit. Und Baumgärtner macht aus der Not eine Tugend: Er lässt den Kampf anläuten, wenn das Duo ohnehin schon dabei ist, sich hier ohne Entrances zu bekriegen.


Pete: „Und damit sind wir im Kampf. Passt ja irgendwie auch zu Falls Count Anywhere.“


Eine Ringglocke gibt es hier backstage zwar nicht. Dafür ein anderes lautes Geräusch: Ein Schrei von Renegade, der seine Kraft zusammennimmt, endgültig die Überraschung und den Schmerz über den unfairen Angriff abschüttelt und sich auf Rotari stürzt. Aiden versucht auszuweichen, doch das hier ist kein Ring, sondern die Backstagearea – und da ist weniger Platz. Er muss in den offenen Schlagabtausch mit dem Schweizer. Fäuste trommeln auf den jeweils anderen ein und kein klarer Gewinner dieses Brawls ist auszumachen.

Dann ist es wie so oft die Cleverness von Rotari, mit der er sich einen Vorteil erarbeitet: Während sie sich oben mit Fäusten beharken und Renegade erwartet, dass es so weitergeht, täuscht Aiden den Folgeschlag nur an, zieht dann aber von Renegade unbemerkt sein Knie hoch, um es ihn in den ungeschützten Magen zu rammen. Renegade klappt stöhnend zusammen, wird aber von Rotari an den Haaren festgehalten und weiter Richtung Backstagebereich gezogen. Dort kommen, nach dem die Area rund um den Vorhang hinter sich gelassen wurde, mehrere Türen zum Vorschein. Ob es sich um Kabinen, Produktionsbereiche oder das Catering handelt bleibt unklar, aber das interessiert Aiden auch nicht. Er zieht Renegade in Richtung eine der Tür, platziert ihn davor und gibt ihm dann einen Tritt mit, so dass Renegade nach hinten gestoßen wird, so dass er mit der Niere genau gegen den harten Türknauf gestoßen wird. Wieder muss Renegade hier einstecken und kommentiert diesen Umstand mit einem Schnaufen, dass halb wütend und halb schmerzverzerrt ist.

Im Inneren des Fußballstadions normalerweise nicht zu finden sein dürfte ein Getränkeautomat sein, doch selbigen hat offensichtlich die GFCW für die Mitarbeiter aufstellen lassen. Und genau dorthin zerrt Rotari Renegade nun. Wenn es mit der Tür geklappt hat, wieso hat nicht noch auf verheerendere Weise mit dem Glas, dass die Getränke von der Außenwelt abschirmt? Er greift nach Renegades Handgelenk und legt die andere Hand auf Renegades Rücken, um ihn so Richtung Automat zu irish-whippen. Aber Renegade hat gute Balance und Kraft und bleibt auf der Stelle stehen. Rotari versucht es ein zweites Mal, doch wieder bekommt er den wiedererstarkten Renegade nicht von der Stelle.

Der Schweizer dreht das Spiel um und greift seinerseits nach Rotaris Handgelenk. Und zieht ihn mit einem Ruck daran heran. Sekunden später findet sich Rotari benommen auf dem Boden wieder.


Sven: „Short-Arm-Clothesline!“

Pete: „Vielleicht der Wendepunkt in diesem Kampf?“


Tatsächlich sieht es so aus, als könne Renegade sich jetzt einmal von Rotaris unfairem Vorteil durch den Überraschungsangriff erholen. Er hat seinen Gegner am Boden und schüttelt durch die mentale Stärke des PUSHENs vorerst die Schmerzen nicht mehr, die ihm der designierte Nr. 1 – Herausforderer zugefügt hat. Renegade beugt sich zu Rotari runter und zieht ihn auf die Beine. Er visiert nun ebenfalls den Getränkeautomaten an und versucht Aiden Schwung mitzugeben.

Aber passend zu dem Umstand, dass das hier ein Fußballstadion ist, lässt sich Aiden einfach zu Boden fallen, anstatt hinzunehmen, hier gegen das Glas geschleudert zu werden. Ärgerliches Grunzen bei Renegade, der dann eben auf andere Weise weitermachen muss. Er packt Rotari am Hals und will ihn wieder hochziehen, doch der reagiert nun und verpasst dem Schweizer durch die Arme hindurch einen Uppercut ans Kinn. Benommen von diesem Überraschungsangriff stolpert Renegade zurück.

Und das ist die Chance für Rotari. Er greift Renegade und setzt genau das um, was er die ganze Zeit vorhatte: Den Schweizer in Richtung Automat zu schleudern. Diesmal ist Renegade nicht schnell genug, um sich dagegen zu wehren.


Pete: „Uff! Was für ein Einschlag!“


Entgegen aller Erwartung geht das Glas des Automaten jedoch nicht zu Bruch – die Konstruktion mit einem Schutzgitter erweist sich als zu stabil. Umso härter kollidiert Renegade dadurch jedoch mit der Oberfläche. Und vor allem hat es noch einen weiteren Effekt: Der Automat beginnt stark zu schwanken.

Und stürzt.

Im letzten Augenblick, und zum Verdruss Rotaris, kann Renegade zur Seite springen, um nicht unter dem schweren Gerät begraben zu werden. Der Automat liegt nun auf die Frontseite gekippt mitten im Weg und jeder, der von der einen Seite des Backstagebereichs zur anderen möchte, müsste über ihn hinwegsteigen. Aber das haben weder Renegade durch Rotari vor. Letztgenannter sieht die neugeschaffene Situation gleich mit taktischen Augen: Wenn schon ein nun hüfthoher, schwerer Gegenstand mitten im Weg liegt, sollte man ihn doch irgendwie nutzen. Er verpasst Renegade einige Punches und legt Renegade dann so ab, dass dessen Hand auf dem Automaten liegt, während er Besitzer selbst auf dem Boden liegt. Dann steigt Renegade selbst auf die feste Rückseite des Automaten, die in etwa die Höhe des untersten Ringseils hat und tritt auf Renegades Finger.

Mit einem Schmerzensschrei zieht Renegade die Hand zurück. Er schüttelt die Finger aus, als hätte er an eine heiße Herdplatte gepackt, auch wenn dies eine andere Art von Schmerz ist. Dabei verliert er Rotari aus den Augen, der mit den Füßen voran vom Automaten springt und Renegade im Nacken trifft. Nun hat der Schweizer ein größeres Problem und liegt endgültig flach auf dem Boden. Rotari sieht seine Chance gekommen, richtet seine Ringkleidung und zieht dann Renegade vom Boden hoch.

Mit einem Schulterblick misst Rotari den Abstand zwischen Renegade und dem umgestürzten Automaten. Dann platziert er sich in Renegades Rücken als dieser aufsteht und setzt eine allzu bekannte Aktion an.


Pete: „Das soll der BACKDROP DRIVER werden!“


Auf den Automaten. Rotari hat Renegade schon in der Luft, als dieser zu zappeln beginnt und Rotari die Balance nicht aufrechterhalten kann. Er muss Renegade absetzen, um nicht selbst zu Boden zu gehen. Wieder mit festem Boden unter den Füßen reagiert Renegade schneller als Rotari und holt diesen mit einer Clothesline von den Beinen.

Ächzend geht Rotari zu Boden und will von dort möglichst schnell wieder hochkommen. Aber auf genau dieses Zeitfenster hat Renegade nur gewartet – der Schweizer war einige Schritte zurückgegangen.

Eine Schritte, der er jetzt als Anlauf nehmen kann!

Mit einem heftigen Bodycheck bringt Renegade Rotari ins Fliegen. Der US-Amerikaner wird geradezu weggeschleudert und verliert die Balance. Mit dem Rücken voran fliegt er auf die Kante des Automaten, was seinen Sturz auf die denkbar schmerzvollste Art stoppt. Mit verdrehten Augen und unfähig zu handeln rutscht Rotari vom Automaten zu Boden.

Und Renegade wirft sich auf ihn. Schließlich ist das hier Falls Count Anywhere.

EINS…

ZWEI…

Rotari kommt raus!

Renegade schlägt vor Frust auf die Rückseite des Automaten, stemmt sich dann aber wieder hoch und sucht direkt nach der nächsten Gelegenheit, Rotari endgültig den Gar auszumachen. Eine Chance scheint er im Stromkabel zu sehen, dass den umgekippten Automaten mit dem Energienetz verbindet. Er ruckt am Kabel und zieht den Stecker aus der Wand. Das Ende des Kabels, das in die Wand gesteckt wird, ist hart und verdickt – das Kabel setzt hingegen biegsam und lang. Wie eine Peitsche.

Im Cowboystil schwingt Renegade das Stromkabel und wartet, dass Rotari auf die Beine kommt. Bevor der Mann aus Atlanta weiß, was ihn erwartet, holt Renegade bereits mit dem Kabel aus und peitscht es auf den Rücken Rotaris.

Mit weit aufgerissenen Augen und erschrockenem Ausdruck fällt Rotari auf die Knie als die improvisierte Peitsche auf seinen Rücken einschlägt und eine deutlich sichtbare rote Schramme hinterlässt. Er liegt auf dem Bauch und versucht, ruhig zu atmen, um den Schmerz abzuschütteln. Aber das gelingt kaum. Und vor allem holt Renegade schon wieder seine Peitsche ein, um sie erneut zu schwingen.

Ein zweiter Treffer!

Die roten Striemen auf dem Rücken werden dunkler. Dort wo der eigentliche Stecker mit den kleinen Metallstäben getroffen hat, ist ein deutlicher Abdruck in Rotaris Rücken zu stehen. Dünnes Blut kommt hervor, wo die Haut aufgerissen wurde. Rotaris Instinkt tritt zu Tage und er versucht von der Situation wegzukrabbeln, doch aufgrund des Automaten im Weg gestaltet sich das als schwieriger als gedacht. Er zieht sich gerade auf den Automaten, um drüber hinwegzurobben, da ist Renegade bei ihm. Packt Rotari an der Schulter und dreht ihn herum, dass Rotari nun mit der ungeschützten Brust vor ihm liegt.

Und Renegade schwingt wieder die Peitsche.

Der Stecker fliegt durch die Luft und soll auf Rotaris Frontseite einschlagen. Doch er kollidiert nur mit dem Boden, den im letzten Augenblick rollt sich Rotari zur Seite. Perplex darüber, dass er diesmal nicht getroffen hat, steht Renegade einen Augenblick da. Und ein einzelner Augenblick langt einem Schakal wie Rotari, um einen Plan zu fassen. Er greift nach dem Kabel bevor Renegade es zurückziehen kann.

Nun stehen beide da, jeder hat eine Seite des Kabels in der Hand. Beide ziehen aus vollen Kräften daran, um die Waffe in ihre Gewalt zu bekommen. Es ist wie beim Tauziehen. Hin und her. Zwei Athleten, die alles geben. Aber dann beweist Rotari, dass dies alles ist außer ein faires Tauziehen. Als er merkt, dass seine Kraft nicht ausreicht, um Renegade das Kabel aus der Hand zu reißen, macht er stattdessen drei schnelle Schritte in Renegades Richtung und dann noch weitere Schritte, um zu Renegade Rücken zu gelangen. Dabei dreht er das Kabel geschickt so, dass es sich um den Hals Renegades legt. Durch den Druck zieht es sich zu.

Renegade lässt vor Schreck natürlich los, als er merkt, dass ihm die Luft abgeschnürt wird. Aber Rotari hat kein Interesse daran, diese neue Option nicht voll auszukosten. Er greift auch nach dem zweiten, nun frei gewordenen Ende und würgt Renegade mit dem Kabel. Dessen Gesicht läuft zunehmend rot an und er wird auf die Knie gezwungen.


Pete: „Baumgärtner sieht nicht glücklich aus. Aber was will er machen? Es gibt keine Regeln.“


Der Schweizer kämpft zunehmend gegen die Bewusstlosigkeit an, sein Atmen ist zu einem Japsen und Schnappen geworden. Natürlich versucht er alles, um das Kabel von seinem Hals zu bekommen, aber Rotari ist am längeren Ende und Renegade Kräfte schwinden zunehmen.

Als es aussieht, als würde Renegade bis zur Niederlage gewürgt werden, trifft dieser eine Entscheidung, die in ihrer Cleverness auch von Rotari stammen könnte. Statt am Kabel um seinen Hals zu ziehen, greift er an die Stelle, wo das Kabel mit dem Stecker verbunden ist. Eine potenzielle Schwachstelle. Mit einer Hand zieht Renegade am Stecker, mit der anderen am Kabel.

Und es reißt.

Rotari hat nur noch den nutzlos gewordenen Stecker in der Hand.


Renegade atmet erleichtert aus als Luft in seine Lungen strömt. Es ist zwar nur die raue abgestandene Luft im Backstagebereich – aber nie hat sich Atmen besser angefühlt. Er befreit sich vom Kabel um den Hals, auf das Rotari nun keinen Druck mehr ausüben kann und schnell kehrt Farbe in sein Gesicht zurück.

Aiden kommt auf Renegade zu, doch dieser PUSHT sich noch einmal und antwortet mit einem Gegenangriff. Er verpasst Rotari eine Lariat als dieser nach ihm greifen will. Der Amerikaner geht zu Boden. Renegade verpasst ihm Tritte in den Rücken, dann zieht er ihn auf die Beine.


Renegade: „Jetzt klären wir das im Ring, Mann!“


Mit einer Mischung aus Zerren und Punches treibt Renegade Rotari durch den Backstagebereich bis sie wieder dorthin gelangt sind, wo vor einigen Minuten der Überraschungsangriff Rotaris stattfand. Aiden versucht, sich am Vorhang festzuhalten, doch muss nach einem Tritt in den Magen loslassen und stolpert rückwärts durch den Vorhang und fällt auf die Rampe.

Die Zuschauer jubeln als die Athleten erstmal live und nicht nur über die Leinwand zu sehen sind. Rotari versucht auf der Rampe von Renegade wegzukommen und flieht Richtung Ring, der Schweizer geht aufrecht und aufgePUSHT hinterher. Er verfolgt Rotari unnachgiebig. Rotari, in schmerzverzerrter gebückter Haltung, geht gerade die Ringtreppe hoch als Renegade ihn am Bein zu packen bekommt. Er zerrt Rotari von der Ringtreppe herunter und dieser landet mit dem Rücken voran auf dem Boden vor dem Ring. Dann zieht Renegade ihn hoch und verpasst ihm einen Snap Suplex dort, wo es deutlich weniger gepolstert ist als im Squared Circle selbst.


RE-NE-GADE!“

RE-NE-GADE!“

RE-NE-GADE!“


Die Zuschauer freuen sich, dass ihr Favorit nun obenauf ist. Er packt Rotari am Kopf und holt ihn auf die Beine zurück. Dann rollt er Rotari unter dem untersten Seil in den Ring und slidet hinterher. Als er sich im Ring aufrichtet, wirft er die Arme in die Luft und lässt einen gutturalen Kampfesschrei ab. Die Kameras klicken während dieser Pose und noch mehr als Renegade daraufhin an den Seilen zu rucken beginnt wie ein Irrer.


Pete: „Er pusht sich, wie es nur geht. Bis zum Sieg!“


Der Schweizer wartet auf die Gelegenheit, Rotari erneut zu packen, sobald dieser aufsteht. Aber dann kommt es doch anders als Gedacht an daran ist nicht einmal der Gegner Schuld, sondern dass, was hier auf der Videoleinwand passiert.




Pete: Was? Was zur Hölle?

Sven: NICHT SCHON WIEDER HEINO!!!!

Pete: Jetzt hatten wir eine Show Ruhe vor ihm und nun das. ICH werd wahnsinnig


Kurz nachdem Heinos Stimme erklingt bricht das Licht abrupt ab. Renegade schaut skeptisch und abwertend zum Titantron auf dem das Gesicht der deutschen Schlagerlegende zu sehen ist. Das Licht geht aus und das Gesicht Heinos beginnt zu flackern. Schmerzenschreie lassen das Blut in den Adern gefrieren. Heinos Gesicht ist dem Blutverschmierten Gesicht eines schreienden Mannes gewichen. Er zuckt und bliznelt hysterisch hin und her. Immer wieder fährt er sich mit seinen Händen übers Gesicht.


Pete: Ich kann gar nicht hinschauen.

Sven: Immerhin besser als Heino.


Das Bild wird schwarz. Dunkelheit.



Die Kinderstimmen erklingen und ein gelber Lichtkegel fällt auf den Eingang rechts vom Titantron. Eine sehr hagare Person die einen dreckigen Stoffsack mit zwei schrägen Löchern für die Augen über den Kopf gezogen hat und dazu nur einen abgenutzten Lendenschurz trägt betritt die Bühne. Sein Oberkörper ist mir Narben überzogen. Er zieht einen schlichten einfachen Holzwagen hinter sich her. Darauf sitzt eine Person die einen langen Stoffmantel trägt. Die Kapuze weit ins Gesicht gezogen schaut er zu Boden. Langsam bewegt sich der arme Teufel über die Bühne. Schwerfällig zieht er den Wagen hinter sich her.

Pete: Wer ist das?

Sven: Und was will er hier?


Im Ring steht Renegade an den Ringseilen und sieht sich das skurile Spektakel mit ernster Miene an. Kurz bevor der Wagen auf der anderen Seite der Bühne den Innenraum verlässt bleibt er stehen. Der gelbe Lichtkegel nimmt ab und erlischt. Just in dem Moment scheint aus der Kapuze ein greller gelber Lichtstrahl der auf den Boden strahlt. Ruckartig hebt er den Kopf und der gelbe Lichtstrahl trifft auf Renegade der erschrocken zurückweicht. Wir sehen Renegades gelb angeleuchtets Gesicht auf dem Titantron. Es wird von einem weiteren Gesicht Renegades überlagert was hin und wieder aufflackert und schmerzverzerrt schreit.


RENEGADE

ICH ZEIGE DIR DEN WEG NACH

CARCOSA


Pete: Sven...

Sven: Ja Pete?

Pete: Ich glaub ich hab mich eingenässt.

Sven: Nicht dein ernst oder?

Das Licht im Innenraum flackert kurz auf, der Titantron ist schwarz und der Wagen samt der beiden Personen ist verschwunden.


Renegade steht immer noch verwirrt an den Ringseilen und blickt dorthin, wo eben die seltsamen Szenen zu sehen waren. Er hat mit vielem gerechnet…aber was war das denn? Völlig unprovoziert, völlig ohne Zusammenhang zu ihm. Was hat er mit diesen Männern zu tun, die ihm noch nie über den Weg gelaufen sind.

Als sich sein vor Verwirrung offenstehender Mund schließt, dreht er sich kopfschüttelnd um. Und sieht gerade noch wie Aiden Rotari auf ihn zugeht und ihm einen Elbow Strike ins Gesicht geht. Mit den Händen vor dem Gesicht fällt Renegade in Richtung der Seile. Dort ist Rotari nun über ihm in der Offensive, packt eine Serie von Schlägen aus. Dann, als genügend Schaden angerichtet ist, zieht er Renegade in die Ringmitte.

Half Nelson Suplex!

Renegade nun auf der Matte, Rotari über ihm. Torsten Baumgärtner, der den Athleten zum Ring gefolgt war, wirft sich hin, um den Pin zu zählen.

EINS…

ZWEI…

Kickout!

Unter Jubel zieht Renegade die Schulter hoch. Die Ablenkung durch Heino hat ihn nicht den Kampf gekostet. Er bleibt noch im Rennen.

Aber in den Folgeminuten setzt Rotari alles daran, um auf die Vorteile aufzubauen, die er sich in diesem Kampf erarbeitet hat. Er übernimmt die Kontrolle im Ring und lässt Renegade kaum noch ein Fenster zur Gegenwehr. Es gibt einen Snap Saito Suplex, einen Dragon Screw und einen weiteren Elbow Strike, der diesmal aus vollem Lauf eingesprungen wird und Renegade derart auf die Matte schickt, dass sich der Schweizer nach draußen rollt und an der Bande hochziehen muss, die den Ringbereich von den Zuschauern trennt.

Einige Fans klopfen Renegade auf die Schulter als dieser unerwartet nah ist. Aber freuen kann sich der Schweizer darüber nicht, denn Aiden folgt ihm nach draußen. Rotari packt Renegades Kopf und schlägt ihn zweimal auf die Bande, bis der Schweizer benommen auf die Knie fällt. Das nimmt Aiden zum Anlass, um Renegade einen harten Kick in den Nacken zu verpassen.


Pete: „Renegade muss sich was einfallen lassen, er ist schon länger im Hintertreffen.“

Sven: „Kein Wunder, dass einer der Zwei vielleicht bald Champion wird und der andere lieber über Kragenechsen redet.“


So eindeutig, wie Sven es hier darstellt, sind die Kräfteverhältnisse nicht, aber es stimmt schon: Auch ohne den Vorteil des Eingriffs von „Heino“ macht Rotari den besseren Eindruck, seitdem sich nicht mehr backstage gefetzt wird, sondern dies mehr ein normales Match ist. Und Rotari scheint es langsam zum Ende führen zu wollen. Er zieht Renegade am Nacken in Richtung des Rings und will ihn mit Schwung zurück auf die Matte befördert.

Aber Renegade reagiert clever und dreht die Aktion um, nimmt den Schwung und schickt stattdessen Rotari auf Reisen. Aber nicht in Richtung des Ringes, sondern in Richtung Bande. Aiden kollidiert mit solcher Wucht damit, dass die Absperrung an einer Stelle nachgibt und er in die Fans fällt, die gerade noch rechtzeitig zur Seite springen können. Die Gelegenheit, einem Wrestler mal so nah zu sein, nehmen durch eifriges Fotografieren war. Manche Mutige beugen sich sogar zur Rotari herunter, um mit ihm ein Selfie zu machen. Doch als sich der Mann aus Georgie hochstemmt und sie ärgerlich verscheucht, suchen sie schnell das Weite. Anders als Renegade, der wieder auf Rotari losgeht. Er wartet nur darauf, dass sich Aiden umdreht.

Spear!

Wieder müssen die Fans zur Seite. Renegade räumt Rotari ab und das Duo reißt dabei mehrere Stühle mit sich, auf denen eben noch die Zuschauer gesessen hatten. Es ist eine unübersichtliche Situation, aber Baumgärtner scheint den Überblick zu behalten. Denn er springt über die Bande hinweg, um ein Cover zu zählen.

EINS…

ZWEI…

KICKOUT!

Wieder bleibt Rotari im Match. Renegade stöhnt verärgert auf. Dann zieht er seinen Gegner hoch und zurück in Richtung Squared Circle. Als sie draußen stehen und er Rotari grad wieder auf die Matte rollen will, bietet sich ein Spiegelbild dessen, was kurz vor passiert war: Diesmal ist es Rotari, der die eigentlich so simple Aktion dreht und den Schwung ausnutzt, um Renegade zu Schaden. Er verhindert, in den Ring geworfen zu werden, und schickt Renegade stattdessen Richtung Ringpfosten. Mit dem Gesicht voran kollidiert der Schweizer mit dem Pfosten und stolpert benommen zurück. Rotari packt ihn sich und schickt ihn zurück auf die Matte.

Im Ring will Renegade wieder hochkommen und verpasst Rotari noch im Sitzen mehrere Punches. Aber mit einem gezielten Tritt an die Brust beendet Aiden die Offensive seines Gegners. Dann schwingt er in die Seile, um Schwung zu holen und wieder einen Elbow Strike aus dem Lauf zu zeigen.

Aber Renegade taucht darunter weg. So schwingt Rotari auf der anderen Seite in die Seile und kann seinen Lauf nicht stoppen. Als er zurückkehrt, empfängt Renegade ihn bereits mit einem Back Body Drop. Rotari landet auf der Matte und hält sich den Rücken. Aber lange Gelegenheit hat er nicht, denn Renegade macht direkt weiter. Er zieht Rotari hoch und nimmt ihn in die Position für einen Reverse DDT. Und der geht durch.

Rotari auf der Matte, Renegade obenauf. Der Schweizer geht in die Ringecke, trommelt wild auf dem Polster und dreht sich dann Richtung Rotari um. Er geht in die Knie und bereitet anscheinend ein zweiten Spear vor. Rotari kommt auf der genau gegenüberliegenden Seite zum Stehen, zieht sich dort mithilfe der Seile hoch.

Und Renegade rennt los.

Der Schweizer nimmt keine Rücksicht auf Verluste und baut so viel Schnelligkeit auf, wie es in der kurzen Distanz gelingt. Als er Rotari nahe kommt, setzt er den Spear an. Aber er rechnet sich mit der Handlungsschnelligkeit Rotaris. Aiden gelingt es, mit einer Körperdrehung zur Seite zu kommen. Renegade kann nicht mehr abbremsen. Er geht mit so großer Wucht ans Ringpolster, dass nicht einmal das seinen Schwung ganz abfedern kann. Renegade streift das Polster nur und rutscht durch dem ersten und dem zweiten Ringseil hindurch und auf den Apron. Er muss sich sogar festhalten, um nicht noch weiter zu fallen und draußen ganz vor dem Ring zu landen. Aber Selbiges besorgt Rotari dann: Er verpasst Rotari einen eingelaufenen Strike und schickt diesen vom Apron nach draußen.

Dann verliert Rotari keine Zeit, klettert hinterher und zerrt den am Boden liegenden Renegade hoch. Er zieht ihn aber nicht zurück in den Ring, sondern Richtung Rampe, wo die Polsterung rund um den Ring herum aufhört.

BACKDROP DRIVER!

Der angeschlagene Renegade hat diesmal keine Gelegenheit, dem Move zu entkommen. Er wird erst in die Luft gehoben und dann kraftvoll auf die Rampe gehämmert. Das Metall der Rampe scheppert als es den Körper des Schweizer empfängt. Vom Publikum gibt es ein kollektives „Uuuf“ als das Geräusch durchs Stadion geht.


EINS…

ZWEI…

DREI!


Sieger des Matches durch Pinfall: Aiden Rotari!




Mac Müll: „Nochmal langsam – was hast du genau gesehen?“


Mit der Neugier eines Journalisten, die auch nach über 20 Jahren im Dienste von GFCW noch nicht abgeklungen ist, blickt der Reporter einen jungen Mann im Outfit der Crew an, der vor wenigen Sekunden atemlos vor ihm stehen geblieben war und interessante Nachrichten im Gepäck hatte. Nachrichten von jener Art, die der Spürnase des Interviewers wie herrlicher Duft erscheinen; den Duft von Sensationen.


Mitarbeiter: „Nicht gesehen, nur gehört.“

Mac Müll: „Schon gut, schon gut. Was hast du GEHÖRT?“


Der Mitarbeiter beugt sich verschwörerisch vor, als würde er ein Geheimnis verraten. Er möchte nicht unbedingt als Tratschtante dastehen…dass er längst von der Kamera entdeckt wurde, scheint er nicht zu bemerken.


Mitarbeiter: „Vor Viggos Kabine…nein, IN Viggos Kabine.“

Mac Müll: „Du warst in Viggos Kabine?“


Der junge Mann wird rot und schüttelt verlegen mit dem Kopf. Es ist ein seltener Anblick, dass jemand vor der Autorität eines Mac Müll Respekt hat. Der Mitarbeiter muss in der Hierarchie so weit unten stehen, dass seine Karriereleiter nur vom Keller ins Erdgeschoss führt.


Mitarbeiter: „Nein, ich war davor. Aber ich habe etwas aus Viggos Kabine gehört.“

Mac Müll: „Du sagtest Schreie, richtig?“

Mitarbeiter: „Ja.“

Mac Müll: „Schmerzensschreie? Braucht jemand Hilfe.“


Wieder ein hastiges Kopfschütteln. Der Mitarbeiter wringt die Finger, während er nach den passenden Worten sieht, um wiederzugeben, was er gesehen – oder vielmehr gehört – hat.


Mitarbeiter: „Nein, es waren keine Schmerzensschreie. Es waren wütende Schreie. Und auch nicht nur die von Viggo, sondern da war noch eine zweite Stimme.“

Mac Müll: „Ein Streit?“

Mitarbeiter: „Genau.“


Die Mundwinkel Mülls zucken in Richtung eines Lächelns. Das klingt vielversprechend, das klingt nach Drama. Und das so kurz vor dem Kampf. Der Instinkt eines Sensationsreporters meldet sich in seinem Inneren wie der Magen eines Raubtiers auf der hungrigen Jagd nach einer Beute.


Mac Müll: „Mit wem hat er sich gestritten?“

Mitarbeiter: „Die zweite Stimme habe ich so gut wie nicht gehört. Sie war leiser. Beherrschter.“


Mit einem „Verdammt“ schlägt sich Mac Müll aufs Knie. Der Gehalt an Informationen ist nicht grad hoch. Aber sein Frust ist nur kurz: Er legt den Kopf schief und fixiert den jungen Mitarbeiter.


Mac Müll: „Und was hat Viggo gesagt? Hast du verstanden?“

Mitarbeiter: „Nicht gesagt, GESCHRIEEN!“

Mac Müll: „Jaja, aber was?“


Beim Überlegen kneift der Mann die Augen zusammen und lässt die Situation in seinem Inneren noch einmal Revue passieren. Wie er an Viggos Kabine vorbeiging und von dem plötzlich einsetzenden Gebrüll zusammengezuckt war. Auch wenn er keine Schuld hatte, fühlte er sich plötzlich wie ein Voyeur wider Willen – wie jemand, der eine private Situation mitbekommen hatte, die ihn nichts angeht. Oder wie auch immer das Wort für einen Voyeur ist, der nichts sieht – sondern nur hört.


Mitarbeiter: „Er schrie…“


Tiefes Luftholen.


Mitarbeiter: „ICH WERDE ANTRETEN! NUR ICH! OB ES DIR PASST ODER NICHT!“


Nasenflügel und Augen Mülls weiten sich. Die Fährte ist aufgenommen. Der News-Bloodhound leckt sich über die Lippen. Das Mikrofon in seiner Tasche fühlt sich plötzlich schwerer, mächtiger, wertvoller an.


Mac Müll: „Und sagte er noch mehr?“

Mitarbeiter: „Im nächsten Augenblick sah ich, wie der Türgriff nach unten gedrückt wurde und machte mich davon. Wollte keinen Ärger, klar? Aber ich hörte dann, wie ein Mann aus der Tür trat. Oder besser gesagt: Aus der Tür stürmte. Das konnte ich an der Schrittfrequenz wahrnehmen. Und ich glaube er sagte…“


Der Mitarbeiter beugt sich noch ein Stück weiter vor, als wäre das, was er jetzt sagt, nur für Macs Ohren bestimmt.


Mitarbeiter: „…‘das wirst du bereuen‘. Aber genau verstanden habe ich es nicht. Er sagte es sehr leise. Eher zischend.“


Der Reporter hat den Eindruck, alles aus dem Informanten herausgeholt zu haben. Er klopft ihm auf die Schulter und nickt väterlich. Dann schießt er ohne weiteres Wort davon, um seiner Fährte zu folgen. Er weiß jetzt, wo es das gute Zeug gibt. Die SENSATIONEN. Die NEWS. Er ist das Trüffelschwein, dass die Neuigkeiten als erstes ausgraben wird. Nicht Tammy, nein. ER ist die Nummer Eins. Oink, oink.

Mit einigen hastigen, langen Schritten, mit denen die Kamera kaum mithalten kann, so dass das Bild unprofessionell wackelt, legt Müll seine Zielsuche im Backstagebereich hin. Auch wenn das hier ein Stadion statt einer Halle ist: Die Innereien des Veranstaltungsort sind ebenso grau und verschlungen wie überall, doch Müll findet sich bestens zurecht. Hat einen Plan im Kopf, wo was ist. Wo er hinmuss.

Und so steht er bald vor Viggos Kabine.

Er hebt gerade die Faust, um an die Tür zu klopfen, da wird sie von innen geöffnet. Viggo tritt heraus und ist vom plötzlich Aufeinandertreffen ebenso irritiert wie Mac Müll, der im letzten Moment seine Hand weg zieht, um nicht aus Versehen an Viggo zu klopfen, der dort steht, wo eben noch die Tür war.


Viggo: „Oh.“


Als er die Irritation abgeschüttelt hat, ringt sich Viggo zu einem freundlichen Lächeln durch. Zu eben jenem gutmütigen, geduldigen Ausdruck, mit dem er in den letzten Wochen die Sympathie der Fans und den Respekt von Ask Skógur gewonnen hatte. Er wuschelt sich durch die Haare und blickt Müll ohne Scheu direkt in die Augen.


Ein Lächeln, so wie immer.

Wenn Müll nicht mehr wüsste.

Dass es nicht wie immer ist.


Der Reporter lässt die Katze nicht lange im Sack. Nein, er nimmt sie heraus und wirft sie Viggo quasi vor die Füße. Indem er das Mikrofon überfallartig unter Viggos Mund reckt.


Mac Müll: „Viggo, mit wem hast du gestritten?“

Viggo: „Was, woher weißt du, dass ich mi…-„


Er verstummt mitten im Satz. Wischt sich mit der Hand nervös durch das Gesicht als müsse er mit der Geste physisch die Stirn glätten, die sich vor Überraschung gekräuselt hatte. Er wirkt wie ein Kind, das bei einem Streicht erwischt wurde.


Viggo lacht.


Viggo: „Ach, das meinst du! Das war doch kein Streit. Nicht der Rede wert.“


Er fixiert Müll mit offenem Blick. Geduldig und abwartend. Der Reporter hingegen betrachtet Viggo mit durchdringendem Blick.


Mac Müll: „Ich habe gehört, hier wurde gebrüllt. Zwei Stimmen, aus deiner Kabine. Eine davon warst du.“


Der Hometown Hero blickt zu Boden und räuspert sich.


Viggo: „Eine…private Sache. Kein Zusammenhang zur GFCW. Kein Zusammenhang zu meinem Match, verstehst du? Ich möchte deshalb nicht darüber sprechen. Und wen interessieren überhaupt private Dinge? Nein, nein, es geht ja hier um mein Match. Ich war gerade auf den Weg zum Ring. Willst du noch ein Interview führen. Ein Interview zu meinem Match?“

Mac Müll: „Privat also?“


Ein Seufzen beim Engländer. Der Bloodhound hat sich festgebissen und macht keine Anstalten, lockerzulassen.


Viggo: „Ja, privat.“

Mac Müll: „Mir sagte jemand, du hättest gebrüllt, dass du antreten wirst. Ob es dir passt oder nicht. Und kurze Zeit später wäre jemand aus deiner Kabine gestürmt und hätte gedroht. Klingt nicht nach keinem Zusammenhang zu deinem Match, oder?“

Viggo: „Da hat sich werauchimmer verhört. Wirklich. Hast du Fragen zu meinem Match?“


Während Müll wieder ansetzen will, wirft Viggo einen Blick über die Schulter in die Kabine. Dort ist ein Licht an der Wand angegangen.


Viggo: „Oh, das Signal leuchtet. Ich muss los, mein Kampf beginnt. Wie schade. Wünsch mir Glück, ja?“


Er hat sein jungenhaftes Grinsen wiedergefunden, legt eine Hand auf Mülls Schulter und knufft sie freundschaftlich.


Viggo: „Ich habe einen Titel zu gewinnen.“


Bevor Müll protestieren kann, drückt sich Viggo am Reporter vorbei und geht beschwingten Schrittes durch den Backstagebereich davon. Im Weggehen deutet er auf ein Poster, dass das Stadion The Den von außen zeigt.


Viggo: „Einen Titel für London.“



GFCW Intercontinental Championship Titlematch:

Ask Skógur (c) vs. Viggo

Referee: Mike Gard


London wird laut. Als „Dark Matter“ von Pearl Jam ertönt, wissen die Zuschauer in der Halle, dass nun ein Mann erscheint, für den das hier ein ganz besonderer Augenblick ist: Ein Titelmatch in der Heimatstadt.

Noch vor ein paar Wochen hätte niemand gedacht, dass man Viggo eines Tages bejubeln würde, doch der Herzenswunsch, bei einem PPV in seinem Geburtstag, um den Intercontinental Title anzutreten, hat in ihm eine Wendung ausgelöst, die ihm die Sympathien des Publikums einbringt. Als Viggo auf der Rampe erscheint, stehen die Zuschauer von den Sitzen auf und schenken ihm größtenteils großen Applaus und Zuspruch. Der junge Mann hat ein breites Grinsen im Gesicht und reißt die Arme in die Luft, kaum dass er durch den Vorhang getreten ist.

Das ist DIE Nacht seines Lebens.

Er marschiert langsamen Schrittes zum Ring, so als wolle er den Entrance so lange ausdehnen wie möglich, um möglichst viel von der unglaublichen Energie aufzusagen, die von 20.000 Menschen in The Den ausgeht. Viggo klatscht mit den Zuschauern ab, die das Glück haben, links und rechts von der Rampe zu stehen und lässt sich dabei viel Zeit. Negative Reaktionen oder Skepsis gibt es kaum. Außer bei Pete und Sven, die ihn vom Kommentatorenpult aus beobachten und sie Stirn kräuseln.


Pete: „Natürlich freue ich mich auf diesen Kampf. Aber so ganz ausblenden kann ich nicht, was wir eben von Viggo und Mac Müll gesehen haben. Das war…mysteriös.“

Sven: „Und wir haben immer noch keine weiteren Informationen, mit wem er sich gestritten haben könnte. Wenn es denn überhaupt so war, wie es der Zeuge berichtet hatte.“

Pete: „Aber Viggo hat sich verdient, dass wir uns nicht so sehr darüber den Kopf zerbrechen. Er jedenfalls scheint ganz auf diesen Kampf fokussiert. Was auch immer in seinem Privatleben und sonst wo gerade passiert ist, spielt zumindest in den folgenden Minuten keine Rolle.“


Der Herausforderer ist mittlerweile auf der Ringtreppe angekommen und nimmt sie mit federnden Schritten. Dann bleibt er auf dem Apron stehen, dreht sich herum, dass er mit dem Rücken an den Seilen steht und einer Seite der Halle zugewandt ist. Er reißt jubelnd die Arme in die Luft, dann wirbelt er wieder herum, umgreift das oberste Seil und springt athletisch drüber hinweg auf die Matte. Von dort sprintet er sofort in eine der Ringecke, stellt sich auf das Top Rope und posiert für die Fotokameras.



Und damit ertönt nun auch direkt die Musik des Champions. Ask Skógur betritt die Bühne und leitet damit direkt eine kleine Überraschung ein, denn die Reaktionen sind heute nicht derart einstimmig positiv, wie man das bei Ask eigentlich kennt. Nicht falsch verstehen, er bekommt immer noch viele Pops und anderweitigen Zuspruch, aber, der größere Jubel gilt heute dem Herausforderer und lokalen Helden Viggo.

Ask wirkt sogar leicht verwundert, als er auf die Stage tritt, scheint aber nicht all zu beleidigt zu sein. Er versteht den Heimatbonus für Viggo und gönnt es ihm wahrscheinlich sogar auch etwas, dass nicht nur er ihm das Vertrauen schenkt, sondern auch die Fans.

Während Ask nun also die Rampe hinunter läuft, spürt man, dass vermutlich nicht jeglicher Zweifel von ihm abgefallen ist, wie es bspw. auch am Gespräch mit The End deutlich wurde, aber weitestgehend scheint sich Ask seiner Sache schon sicher und mit seiner Entscheidung, Viggo hier das Match zu geben, zufrieden. Er klatscht bei einigen der Londoner Fans ab und läuft dann recht flott in den Ring. Den Intercontinental Championship hat er dabei um die Hüften geschnallt.


Pete: „Dieses Stimmungsbild an eher gemischten Reaktionen für Ask hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Eigentlich ist er ein sehr beliebter GFCW-Wrestler, den die Fans sehr mögen, aber heute steht das Publikum scheinbar eher hinter Viggo.“

Sven: „Selber schuld würde ich sagen.“

Pete: „Höre ich da immer noch etwas Misstrauen in Richtung Viggo heraus?“

Sven: „Ich enthalte mich. Dieses Match dürfte jedenfalls sehr spannend werden. Jetzt, wo Viggo hat was er will, wird er da immer noch der gute Kumpel von Ask sein oder sein wahres Gesicht zeigen?“

Pete: „Hach, du siehst immer das schlechte im Menschen, was? Ich bin zuversichtlich, dass Viggo seine Wandlung ernst meint und jetzt ein tolles Match mit Ask abliefern wird, bei dem der Champion alles daransetzen wird, seinen Titel zu verteidigen.“


Ask hat den Ring erreicht, ihn betreten und ist direkt noch einmal auf den Turnbuckle gestiegen, auf dem er den Titel in die Höhe streckt um noch einmal etwas mehr von den gemischten Reaktionen und ja, durchaus sogar ein paar Buh-Rufen, abzubekommen. Ask scheint mittlerweile sogar etwas belustigt. Das kennt er noch nicht. Er steigt wieder ab und läuft, anerkennend nickend, auf Viggo zu. Er deutet in Richtung der Fans nach dem Motto: ‚Hörst du das? Die jubeln wegen dir! Genieße es!“


Laura: „Meine Damen und Herren, das nächste Match ist für den GFCW Intercontinental Championship! Begrüßen sie dafür nun als erstes, den Herausforderer, aus London, England… VIGGOOO!!!“


Erneut bricht massiver Jubel für Viggo aus. Er ist der Mann aus London, er vertritt den Austragungsort von Heir To The Throne und er hat sich dieses Match hart erarbeitet. Nun ist es Zeit das endlich auszukosten.


Laura: „Und sein Gegner, aus Schweden, er ist der GFCW Intercontinental Champion… ASK SKÓGUUUR!!!“


Wieder gemischte Reaktionen, hauptsächlich, wenn auch verhaltener als bei Viggo, Jubel, aber vereinzelt auch Buh-Rufe, die weniger darin begründet sind, dass man Ask nicht mag, als vielmehr, dass man Viggo, hier in London, einfach mehr mag.

Ask nimmt diese Reaktionen aber sportlich. Er übergibt den Gürtel an Mike Gard, der ihn noch einmal sichtlich für die Matchteilnehmenden und die Fans in die Höhe streckt. Und dann kann es auch schon losgehen.


~ Ding Ding Ding ~


RUNNING BIG BOOT


Kaum ist der Ringgong ertönt und das Match hat offiziell gestartet, rennt Ask mit maximaler Schnelligkeit auf Viggo zu und haut ihn mit diesem gewaltigen Big Boot von den Beinen. Eine Aktion, die nicht unbedingt auf viel Anerkennung beim Londoner Publikum stößt. Viggo geht direkt zu Boden, während Ask einige Schritte zurück geht. Mit einem verschmitzten Grinsen schaut er zu Viggo, der zwar hart getroffen wurde, aber, da es der Anfang des Matches ist, dennoch verhältnismäßig schnell zu sich kommt. Er hockt sich auf und schaut etwas fragend zu Ask, der seinerseits nur mit einem verschmitzten Grinsen entgegnet, als würde er sagen wollen: ‚Ich mag dir das Match gegeben haben, aber dann nutz ich das auch aus‘. Als gäbe es trotzdem noch eine Retourkutsche für das, was Viggo damals Ask alles angetan hat, als Teil von Hollys Gruppe.


Pete: „Für alle Fans der GFCW-Galaxy, denen es vielleicht entgangen ist, aber genau das war die erste Aktion, die Ask damals gegen Viggo in dem ersten Match der Beiden gezeigt hat. Auch da hat Ask Viggo mit einem kräftigen Big Boot umgehauen. Damals hat Ask aber direkt wutentbrannt weitergemacht mit seinen Angriffen, heute ist das aber anders. Heute scheint das eher ein Zeichen von Ask gewesen zu sein: er hat ihm vergeben, aber er hat nicht vergessen.“

Sven: „Und so hats Ask ja auch zu The End gesagt. Viggo hat zwar das Match bekommen, aber erst jetzt wird er erfahren, was das eigentlich heißt.“


Viggo stellt sich nun langsam wieder auf. Ask gönnt ihm diese Pause auch, der Big Boot war wohl tatsächlich so etwas wie eine Message. Jetzt beginnen sich die beiden Kontrahenten, wie man es vielleicht direkt zu Beginn erwartet hätte, um sich herum zu laufen. Man merkt dabei aber schon, dass Viggo den ersten Treffer des Matches einstecken musste.

Und dann geht es los. Beide laufen aufeinander zu und es beginnt eine Phase von Lock-Ups, Kräftemessen und einer Chain-Wrestling-Sequenz, die recht ausgeglichen bleibt. Keiner kann so wirklich die Oberhand gewinnen, keiner macht irgendwelche Fehler, die der andere ausnutzen könnte. Nach einiger Zeit zeichnet sich dann allerdings doch ab, dass Ask die besseren Griffe ansetzt, vielleicht auch aufgrund Asks erstem Big Boot, mit dem er Viggo potenziell etwas aus dem Konzept gebracht hat und so kann er Viggo bereits mit einem schönen Bodyslam zu Boden schicken.

Etwas, dass dem Londoner Publikum so gar nicht gefällt. Ask erneut verwundert, aber was solls. Er macht weiter und setzt direkt einen Vertical Suplex hinterher, auf den auch schon das erste Cover folgt, was aber kein wirklich relevanter Versuch ist. Bevor Viggo sich nun wieder aufrichten kann, hält Ask ihn mit einigen Forearm Smashes gegen den Kopf auf dem Ringboden. Erst danach richtet sich Ask selbst auf.

Das Publikum scheint sich in folge dieser ersten Ereignisse nun immer deutlicher zu Viggo zu positionieren, während Ask den Fokus seinerseits aber immer weiter auf das direkte Match legt. Er hat in den letzten Wochen gesehen, wie ernst Viggo diese ganze Geschichte ist und deshalb weiß Ask, dass er ihn auf gar keinen Fall unterschätzen darf.

Sobald sich Viggo aufrichtet, ist Ask zur Stelle um ihn mit weiteren Ellbogenstößen in die Rippengegend zu konfrontieren. Er trifft dabei auch recht ordentlich, setzt ein paar Kniestöße gegen Rippen und Rücken nach und packt sich Viggo bereits in einen Ansatz zum German Suplex. Die Beiden befinden sich allerdings ziemlich nah an den Seilen, sodass Viggo direkt nach diesen Greifen und sich somit festhalten kann, sodass Ask ihn nicht hochgehoben bekommt. Ask merkt das, will Viggo nun seitlich am Kopf mit einem Hieb seiner Pranke treffen, doch Viggo kommt Ask zuvor und erwischt ihn mit einem Back Elbow. Ask hält sich sofort das Gesicht und weicht zurück.

Viggo dreht sich zu Ask und scheint zu realisieren, was das hier für ein Match ist. Er respektiert Ask und Ask scheint auch Viggo zu respektieren, aber innerhalb dieses Matches sind die Beiden in erster Linie Feinde. Ask hat das verstanden, wobei Ends Worte von früher in der Show nicht ganz schuldig sind und Viggo muss das nun auch verstehen, wenn er hier nicht direkt untergehen will.


CALF KICK


Gegen den taumelnden Ask! Und jawoll, damit holt er den Schweden von den Beinen! Aber Ask rappelt sich sofort wieder auf. Ein kurzer Blick zu Viggo, ‚Jetzt verstehen sie sich‘ und dann stürzt Ask erneut auf Viggo zu, der den Champ bereits mit dem nächsten CALF KICK erwartet, doch Ask greift einfach nach dem Bein, hält es fest, sodass Viggo mit dem Gesicht zuerst auf die Matte knallt. Ask zieht sich am Bein, das er immer noch hält, zu Viggo herunter und schlägt mit den Innenseiten seines Unterarms auf Viggos Hinterkopf und auch seitlich gegen das Gesicht ein. Er schafft es Viggo damit ganz gut zuzusetzen, der schafft es aber trotzdem sich in die Seile zu retten. Noch bevor Mike Gard etwas sagen muss, lässt Ask von Viggo ab, läuft einige Schritte zurück und ehe er sich versieht, ist Viggo selbst schon wieder aus den Seilen herausgeschnellt.


CALF KICK, die zweite


Diesmal bleibt Ask deutlich länger am Boden, woraufhin nun auch Viggo einige Schläge nachsetzt.


STANDING SHOOTING STAR PRESS


Gegen Ask! Und dann folgt auch schon wieder ein Cover.


1…

2…

Kickout


Nicht zu knapp, aber auch kein zu lockerer Kickout.


Pete: „Also, ich muss echt sagen, ich hatte nicht erwartet, dass das Match so verbissen sein wird.“

Sven: „Ich bin auch etwas überrascht, aber positiv! Unterschwellig wird Ask seine Vergangenheit mit Viggo nicht vergessen haben und so gut sie bisher auch miteinander klargekommen sind, so sehr will Ask hier trotzdem zeigen, dass er der Champion ist. Er wird das Viggo hier nicht leicht machen.“

Pete: „Der kann aber trotzdem sehr gut mithalten! Er hat sich Asks Vertrauen hart erkämpft, aber nicht nur das, sondern eben auch dieses Match hier und das will er nicht so leichtfertig aufgeben.“


Ask setzt sich wieder auf, woraufhin Viggo einige Kicks, gegen den dessen Rücken nachsetzt. Trotzdem kann Ask wieder aufstehen. Viggo erwartet ihn bereits mit einem JUMP SPIN SIDE KICK, aber Ask weicht aus. BJÖRNSMACK, Viggo duckt sich. HURRICANRANA gegen Ask, der stößt Viggo allerdings nur von sich ab, sodass Viggo in einem Salto nach hinten zu stehen kommt, ANTLER SLASH (Bionic Elbow) gegen Viggo, mit dem Ask auch wunderbar trifft! Viggo taumelt zurück, Ask packt ihn sich sofort und lässt die nächste Aktion folgen.


MICHINOKU DRIVER


Ask greift direkt nach dem Bein von Viggo.


1…

2…

Kickout.


Ask schnauft kurz durch. Das Match hat recht schnell an Tempo zugenommen, da ist eine kurze Verschnaufpause genau das richtige. Doch Viggo kämpft sich schneller wieder hoch als gedacht. Sein Kampfgeist ist beeindruckend, aber, das muss er wohl auch sein, nachdem er wochenlang für diese Chance gearbeitet hat. Ask blickt anerkennend zu dem Herausforderer, bevor er wieder auf ihn losgeht.

Doch Viggo fängt Ask ab, mit kleineren Punches, Chops und weiteren Kicks. Er packt sich Asks Kopf und zeigt einen Jawbreaker, nachdem Ask etwas orientierungslos durch den Ring taumelt.


INVERTED FRANKENSTEINER


Er schafft es, dass Ask direkt mit seinem Kopf auf die Matte knallt. Und Viggo ist auch direkt zur Stelle um das nächste Cover folgen zu lassen.


1… 2… Kickout.


Jetzt kann Viggo durchschnaufen. Aber nur für kurze Zeit, denn auch Ask hat Kampfgeist. Viggo will also sofort nachsetzen. Er kickt seitlich gegen Asks Beine und sogar in die Magengegend, bis Ask schließlich eines der Beine festhält. ENZURIGIRI von Viggo, doch wieder fällt Ask nicht direkt, sondern taumelt nur. SUPERKICK hinterher, aber Ask steht immer noch. Viggo schnellt nun also direkt aus dem Ring heraus und es wird deutlich, was er hier jetzt vorhat. Die Fans ahnen es schon und jubeln bereits, bevor es passiert ist. Viggo springt auf die Seile und auf Ask…


SPRINGBOARD DRAGONRANA

.

.

NEIN!

.

.

POWERBOMB-Konter von Ask!


Der Champion hat seinen Gegner abgefangen und bevor dieser die Aktion vollständig durchziehen konnte, hat Ask Viggo per Powerbomb auf die Matte verfrachtet. Erneut zeigen die Fans, dass ihnen dieser Konter nicht sonderlich gefällt. Ask hingegen entscheidet sich nun nicht dafür das nächste Cover zu zeigen, sondern vielmehr wartet er darauf, dass Viggo sich einigermaßen aufrichten kann, was dann, in Form einer hockenden Position, auch funktioniert, woraufhin Ask Anlauf aus den Seilen holt.


TIMBEEER-Kick


Baum fällt, nunja, im Falle von Viggo wohl nur ein kleiner Baum, aber er fällt. Und dann folgt auch das Cover.


1…

2…

Kickout.


Viggo bleibt stark und eisern und will dieses Match nicht verlieren. Ask ist dabei eine Spur frustrierter als zuvor, aber hält sich noch gut zurück. Er greift sich sofort wieder Viggos Kopf um diesen dabei aufzurichten, es soll der nächste Vertical Suplex folgen oder vielleicht sogar der Skogens Straff? Wir werden es nicht erfahren, denn Viggo schafft es Ask einzurollen mit einem SMALL PACKAGE! Das Cover ist tatsächlich sehr knapp, aber reicht nur bis 2,5. Ask springt aus dem Einroller quasi hinaus und will direkt auf Viggo zurennen, der sich in die Seile flüchtet und diese so herunterzieht, dass Ask über sie stürzt. Der Schwede bleibt aber trotzdem auf dem Apron stehen. PELE KICK von Viggo, sodass Ask dann letztendlich dennoch fällt!

Während Ask sich außerhalb des Ringes anschließend langsam wieder aufzurichten versucht, holt Viggo bereits Anlauf. Er rennt erst in die einen Seile, dann in die anderen und dann wieder zurück.


OVER THE TOP ROPE MOONSAULT PLANCHA


Und er trifft Ask perfekt! Außerhalb des Ringes geht Ask zu Boden, Viggo ist allerdings gut genug gelandet um keinen größeren Schaden davon zu tragen. Er schnappt sich Ask direkt, auch wenn es etwas dauert ihn hochzuziehen und schiebt ihn wieder in den Ring zurück. Und dort scheint Viggo etwas vorzuhaben. Er hat sich einen Narren an der missglückten Aktion von zuvor gefressen, ist aber so motiviert am heutigen Abend, dass er dieses Match nicht einfach nur gewinnen will, sondern alle Beteiligten, die Fans und vor allem Ask, von seinem Talent überzeugen will. Also wartet er kurz, springt erneut auf die Seile…


SPRINGBOARD DRAGONRANA


Und diesmal sitzt die Aktion auch! Er hält sie sofort für ein Cover an.


1…

2…

KICKOUT!


Ask schafft es der Niederlage abermals zu entkommen. Viggo ist dabei jetzt doch deutlich frustriert.


Pete: „Wahnsinn. Was ein Match. Es gibt keine fiesen Tricks, keine große Taktik, das sind einfach zwei Männer, die einander beweisen wollen, dass sie jeweils der Bessere sind. Die Vergangenheit der Beiden steht inzwischen im Hintergrund, nachdem Ask das aus dem Weg geräumt hat mit seinem Big Boot.“

Sven: „Damit haben sie sich in den vergangene Wochen im Aufbau zum heutigen Tag auch genug auseinandergesetzt. Der Weg zu diesem Match war schwer, vor allem für Viggo. Heute zählt nur das Match an sich.“


Aber Viggo hält den Fokus. Das hat er das gesamte Match über gut gemacht. Er hat das Ziel vor Augen, den Intercontinental Championship und weder Asks Offensive vom Anfang noch dessen Durchhaltevermögen, werden daran etwas ändern. Viggo zieht Ask nun in die richtige Position und anschließend steigt Viggo aufs Turnbuckle. Es ist klar, was jetzt kommen soll… The Choice. Doch noch bevor Viggo die Position finalisieren kann, ist Ask ruckartig aufgesprungen und hat Viggos Fuß vom Turnbuckle gezogen, sodass dieser heruntergefallen und direkt mit dem Kopf auf den Turnbuckle geknallt ist.

Viggo fällt auf die Knie und stattdessen steigt Ask auf den Turnbuckle.


CALL OF THE WILD


Und der sitzt. Viggo liegt auf dem Mattenboden und Ask nutzt die gewonnene Zeit um sich kurz zu regenerieren. Aber auch ihm wird klar, dass er dieses Match lieber schneller beenden sollte als zu langsam. Viggo ist hungrig auf den Sieg, sodass Ask hier jetzt ordentlich abliefern muss. Er packt sich Viggo also, nimmt ihn in den Ansatz zum German Suplex und auch hier wissen wir, dass das nach dem Force of Nature aussieht. Ask dreht Viggo ein, KNEE SMASH. Viggo haut Ask das Knie ins Gesicht, woraufhin Ask in die Seile whippt. Viggo holt selber Anlauf. CALF KICK, aber Ask wehrt diesen ab, in dem er mit das Bein Viggos einfach ablockt. BJÖRNSMACK, bei dem sich Viggo aber so geschickt gemeinsam mit Ask dreht, dass er den Ellbogen genau verfehlen kann.


JUMP SPIN SIDE KICK


Von Viggo gegen Ask! Ask geht auf den Boden und Viggo greift sich den Kopf des Schweden! DDT! Und damit hat Viggo Ask da, wo er ihn haben will und das ist direkt vor der Ringecke. Damit soll nun der zweite Versuch von THE CHOICE kommen! Das Publikum jubelt, alles sieht auch sehr gut aus und Viggo ist in der optimalen Position, doch…

Ask rollt sich aus dem Ring!

Buh-Rufe seitens des Publikums.


Pete: „Verdammt.“

Sven: „Tja, das war dann wohl THE CHOICE von Ask, haha.“

Pete: „Ich stimme dir nur ungern zu, aber das war wohl eine sehr kluge Entscheidung von Ask.“


Eine, die nicht aus einer böswilligen Motivation heraus getroffen wurde, aber Ask wusste, dass er hier handeln muss, sonst wird er das Match verlieren. Er steht nun in dem Bereich des Kommentatorenpults und läuft Richtung Zeitnehmer-Areal. Viggo hingegen plant spontan um, wenn er Ask im Ring nicht treffen kann, dann eben außerhalb. Er springt ab mit einer Art CROSSBODY… aber Ask weicht erneut aus! Viggo knallt über die Barrikaden… TIMBER-KICK gegen Viggos Hinterkopf, der nun über die Barrikaden in den Bereich des Zeitnehmers fällt!

Das war hart!

Während Ask kurz zu sich kommt, braucht vor allem Viggo einiges an Zeit, bis er sich irgendwie aufrappeln kann. Freundlicherweise unterstützt Ask ihn dabei, indem er ihn über die Barrikade via Suplex hieven will, doch Viggo verlagert das Gewicht und kann Asks Kopf auf die Barrikade schnippen lassen.

Hier in diesem Bereich sind einige Stühle zu finden. Und wenn er es richtig anstellt, dann bekommt der Ringrichter vielleicht nicht mal etwas davon mit. Das wäre der sichere Sieg.

aber das wäre nicht der Sieg, den Viggo will.

Er drückt Ask von der Barrikade ab, steigt selbst noch mal auf diese und kommt erneut angeflogen. Wieder mit einem Crossbody!

Anschließend liegen beide neben dem Ring. Der Ringrichter ist inzwischen bei 6 angekommen.


Pete: „Das erste Match zwischen Viggo und Ask endete auch im Countout. Wird sich die Geschichte wiederholen?“

Sven: „Damals hat Ask gewonnen, obwohl er sich nicht unter Kontrolle hatte, das würde den Aus von Viggos Träumen vom Titelgewinn bedeuten.“


Viggo kämpft. Er baut sich selber auf, greift nach Ask, der auch schon fast wieder oben war und schiebt diesen in den Ring zurück. Das kann seine Chance sein. Ask ist im Ring, Viggo kommt hinterher… CALF KICK! Der dritte Kick des Matches, der auch mit Abstand am besten sitzt. Ask landet wieder optimal vor der Ringecke.

Viggo schnellt aufs Turnbuckle, geht direkt in Position und tatsächlich, alle guten Dinge sind drei, diesmal klappt es… er springt ab!


THE CHOICE



Ins Leere.


Ask hat sich im entscheidenden Moment zur Seite gerollt, trotzdem kann Viggo gerade noch rechtzeitig genug reagieren und auf den Füßen landen. Der Versuch das Gleichgewicht zu halten, kostet allerdings viel Kraft und Aufmerksamkeit.


BJÖRNSMACK


Ask nutzt das direkt aus und haut Viggo um, indem er ihn seinen Ellbogen gegen den Kopf schlägt. Ask erkennt jetzt seine Chance und lässt keinerlei Zeit verstreichen. Er packt sich Viggo, zieht in hinauf, greift ihn von hinten und…


FORCE OF NATURE


Ask macht kurzen Prozess mit Viggo, dreht ihn auf den Rücken und hakt das Bein ein.


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Sieger des Matches und weiterhin GFCW Intercontinental Champion… ASK SKÓGURRR!!!“


Asks Musik beginnt, während er leicht zurückfällt. Das Publikum wird dabei auch wieder recht laut. Die Buh-Rufe für Ask bleiben einzeln erhalten, größtenteils ist aber hauptsächlich Jubel zu vernehmen, mit dem die Fans dieses Match und die hervorragende Leistung, sowohl von Viggo, aber natürlich auch von Ask wertschätzen.


Pete: „Das war ein wirklich sehr gutes und intensives Match. Die Beiden haben sich nichts geschenkt und versucht den jeweils anderen zu besiegen und das auf fairem Wege, ohne miese Tricks oder irgendwas dergleichen. Viggo wollte ein faires, klares Match und das hat er bekommen.“

Sven: „Und verloren.“

Pete: „Gegen Ask zu verlieren ist keine Schande und nach dieser Leistung sollte es keinen Zweifel darangeben, dass Viggo irgendwann eine weitere Chance verdient hat.“


Ask richtet sich langsam wieder auf, während ihm sein Gürtel überreicht wird. Dabei kommt auch ein, sichtlich enttäuschter, Viggo auf der anderen Seite wieder auf die Beine. Er hat den Force of Nature noch in den Knochen stecken, das merkt man, aber er realisiert, was da gerade passiert.

Ask, inzwischen mit dem Gürtel auf der Schulter, schaut zu Viggo und winkt ihn zu sich herüber. Viggo wirkt noch etwas irritiert, kommt der Aufforderung dann aber zaghaft nach. Es ging ihm in erster Linie darum Asks Vertrauen zu gewinnen und nachdem Viggo im Vorfeld so viel dafür getan hat und auch hier bewiesen hat, dass er ein fairer Sportsmann mit großem Kampfgeist ist, hat er das nun auch geschafft.

Ask streckt einmal mehr die Hand aus.

Das haben wir auch im Vorfeld des Matches schon gesehen, aber jetzt wirkt diese Geste vermutlich noch eine ganze Spur ehrlicher. Viggo mag das Match verloren haben, Asks Vertrauen und vor allem seine Anerkennung hat er aber gewonnen.

Viggo braucht einen Moment um das zu realisieren. Das Publikum in London steht dabei aber vollkommen hinter Ask und seiner Geste. Ask mag in diesem Match vereinzelt nicht der beliebteste gewesen sein, aber auch er hat ehrenhaft gekämpft und nichts Falsches gemacht. Er stand nur gegen den Hometown Hero im Ring.

Viggo überlegt… und schlägt letztendlich ein.

Feinde. Partner. Gegner auf Augenhöhe.

Das war der Werdegang dieser beiden bis hierhin. Und auch wenn Ask das Match gewonnen hat, ist das ein Erfolg für Viggo.




MacMüll, seines Zeichens rasender Reporter der GFCW seit grauer Vorzeit, steht nun im Bauch des neuen The Dens und hat hier zwei alte Veteranen vor der Linse. Sowohl Der Protz als auch Morbeus scheinen für ihr großes Match aber eher verhalten optimistisch zu sein. Beide stehen da mit verschränkten Armen…


MacMüll: „Bei mir sind Steel und Douglas, die nachher nach der Tag Team Krone greifen werden…“


Morbeus erhebt als erster das Wort. Steel schaut ihn dabei etwas argwöhnisch an.


Morbeus: „Die Chance ist zum Greifen nah! Endlich kann ich den Tag Team Title gewinnen und Triple Crown Champion der GFCW werden. Das haben wohl erst 8 andere in über 20 Jahren der GFCW geschafft. Ich würde dann endgültig in das Pantheon der größten Wrestler aller Zeiten emporsteigen.“


Etwas selbstverliebt lässt der Kanadier dann den Blick schweifen.


Steve Steel: „So ein Bullshit, den du hier loslässt, kaum zum aushalten! Deine Zufallsregentschaften bisher sind doch allesamt nichts wert. Du warst nie ein Champ, den die Fans geliebt haben. Weil du wie ein Regenwurm aussiehst, an dir ist nichts dran. Ein richtiger Entertainer muss Muskeln haben, so wie ich, haha!“

Morbeus: „Ja äh. Natürlich würde UNSER Titelgewinn auch bedeuten, dass der Protz endlich mal Edelmetall um die Hüften schnallen kann. Das hat er sich auch vermutlich verdient, irgendwie….

Steve Steel: „Außerdem dauerte deine World Title Regentschaft ne Woche oder so was, das zählt doch eigentlich nicht. Aber egal, Blender haben es schon immer weit in der GFCW geschafft, und die harten Arbeiter werden unten gehalten, das zeigt ganz klar meine Geschichte. Aber das ist ja zum Glück bald Vergangenheit...“

MacMüll: „Oha, also wenn man Steels Worte so zusammenfasst, dann kann Morbeus heute nur die Triple Crown Light gewinnen! Aber schwenken wir mal doch den Blick auf ihre Gegner. Ein eingespieltes Duo erwartet euch beide nachher.“

Morbeus: „Ja, die beiden kennen sich seit 20 Jahren. Kennen jeden Kniff. Aber beide haben folgendes Problem: SIE SIND ALT! Auch wir beide sind nicht mehr die aller Jüngsten, aber hey. Bei den beiden Nasen weiß man nicht, ob die nach ein paar Minuten überhaupt noch alleine aufstehen können. Ich bin absolut positiv für nachher. Wir beide haben an unserer Abstimmung gefeilt und besprechen bestimmt noch gleich die Taktik…. Und dann holen wir uns das DING!“

Steve Steel: „Halt du dich einfach im Hintergrund, ich mach das schon. Komm mir bloß nicht in die Quere. Du Queerer, du... Schau dir meine Powermoves gut an, vielleicht lernst du was. Taktik besprechen brauchen wir da nicht. So, jetzt muss ich mich in meiner Kabine vorbereiten. Ihr wisst schon, Bräunungscreme und Babyöl draufschmieren. Und noch ein paar Spezialshakes einschmeißen, hehe!


Und mit diesen Worten lässt der 2 Meter Koloss die beiden anderen einfach stehen, und mit einem etwas nachdenklichen Morbeus fadet die Szene aus.