Fröhliches
Pfeifen dringt durch einen der etwas geräumigeren Räume,
oder eher gesagt eine der etwas geräumigeren Gruften, hinter
den Kulissen des Amphitheaters. Logistisch alles ein wenig anders
als sonst, aber zumindest eine Person scheint sich an dem engen,
verworrenen Chaos von Gängen, Treppen und Improvisation
nicht zu stören. Sichtlich zufrieden mit ihrem Leben und mit
zwei Raycon-Kopfhörern in den Ohren (Promocode LPG10 für
0,10% Rabatt) sitzt Luna Rosario vornübergebeugt auf einem
wackligen Klappstuhl und bindet gerade Ihre Boots für die
anstehende Battle Royal. Ihr gesamtes Gear ist in einem…
sehr gewöhnungsbedürftigen äh, nennen wir es
Schweinchenlila gehalten? Schwer es zu beschreiben.
Neben ihr an
die Wand gelehnt steht Samantha Grant, die ihre Mentorin
reichlich skeptisch beäugt. Vermutlich nicht gerade weit
hergeholt, dass Teil dieser Skepsis, welche sich vor spätestens
zwei Wochen eingestellt hat, noch einmal verstärkt wurde im
Laufe des heutigen Abends. Aber Geld stinkt eben nicht. Eine
Mischung aus Genervtheit und Besorgnis bringt sie dazu einmal die
Augen zu rollen und wieder auf ihr Handy zu starren.
Luna:
„Yo, Sam.“
Sam:
„Mhmhh…“
Ohne den Kopf
zu heben nimmt Grant die Anrede zur Kenntnis, als Rosario die
Stöpsel aus ihren Ohren entfernt und in die praktische Box
packt, in der auch DU deine Raycon Everyday Earbuds NIEMALS
verlieren kannst.
Luna:
„Schau nicht so grimmig, läuft doch alles bestens so
weit.“
Sam:
„Na wenn du das sagst.“
Seufzend steht
Rosario auf.
Luna:
„Sam. Wenn das hier funktionieren soll, können wir uns
nicht leisten uns intern zu streiten okay.“
Sam:
„Wer zur Hölle ist hier WIR?“
Nun hebt auch
Grant ihren Blick und lässt fast schon ein wenig aggressiv
ihr Handy in die Tasche gleiten.
Sam:
„Last time i checked bin ich nie der LPG beigetreten.“
Ein
beschwichtigendes Nicken schwingt ihr entgegen, als Luna vor sie
tritt und ihr spielerisch gegen die Schultern pikst.
Luna:
„Korrekt. Wir sind ich und der Rest der LPG. Saaaaaaaaam,
du kannst nicht ewig pissig sein weil ich n bisschen ne
Veränderung will.“
Sam:
„Aber es hätte Neunzigtausend andere Möglichkeiten
dazu gegeben.“
Es ist schon
nein wenig flehend, wie Grant ihre Mentorin hier anschaut. Als
wolle sie hinzufügen „und die gibt es auch jetzt
noch“.
Sam:
„Luna Rosario, die Kindern ihr Taschengeld aus der Tasche
zieht. Ich dachte whatever it takes um Champion zu werden umfasst
so Sachen wie – keine Ahnung – halb ausbluten und
nic…“
Luna:
„MEHRFACH halb ausbluten.“
Sam:
„Toll Luna. Wirklich toll. … UND NICHT ZU NEM SCAM
ARTIST ZU WERDEN.“
Luna:
„Saaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaam…“
Sam:
„Nix Saaaaaaam.“
Luna:
„Doch. Sam. Ich bin immer noch dieselbe Luna, die du kennen
gelernt hast. Aber…“
Aiden
Rotari: „Das möchte ich hoffen.“
Ein Talent
dafür, sich trotz beachtlicher Größe wie ein
Schatten durch die Welt zu bewegen, ist sicherlich nur für
denjenigen nützlich, der es besitzt. Alle anderen können
sich nie hundertprozentig sicher sein, ob Rotari gerade zuhört,
ein Dauerzustand von Paranoia, und damit vermutlich genau das,
was Aiden verursachen möchte.
Was für
ein angenehmer Zeitgenosse.
Zugegebenermaßen
macht ihm die heutige Umgebung das Umherschleichen allerdings
auch recht leicht. Er hatte mittlerweile die Zeit, nach seinem
Match zu duschen. Sein Kopf zeigt keine offenkundigen
Verletzungen, aber dürfte vermutlich noch immer schmerzen.
Luna:
„Aiden!“
Schwungvoll
wendet sie sich von Sam ab und weißt ein breites Grinsen
vor. Man könnte fast meinen sie freut sich tatsächlich
ihren irgendwie-ja-schon-chef zu sehen.
Luna:
„Glückwunsch, Glückwunsch!“
Sie streckt
ihm die Hand entgegen. Rotari beäugt diese mit einem Blick,
die man einer gefährlichen Massenvernichtungswaffe zu Gute
kommen lassen würde. Aiden belässt es bei einem
höflichen Nicken, aber steckt seine eigenen Händen in
einer eindeutigen Geste in die Hosentaschen.
Aiden
Rotari: "Danke."
Beleidigt
zieht Luna die Hand zurück und schiebt schmollend die
Unterlippe nach vorne.
Luna:
„Das nich nett.“
Hinter ihr
stützt Grant ein wenig beschämt den Kopf in die Hände
und schüttelt mit dem Kopf. Ein Fakt, der auch dem
ehemaligen World Champion nicht verborgen bleibt.
Aiden
Rotari: "Eine Gefährtin zu haben, die trotz Loyalität
Ehrlichkeit nicht nur vortäuscht, ist ein Luxus, von dem du
des Öfteren Gebrauch machen solltest, Luna."
Rotari hat nun
Sam ins Auge gefasst. Die bodenlosen, dunklen Augen sind dank der
etwas schemenhaften Beleuchtung in diesem Ort nicht im Detail
auszumachen, aber es scheint fast so, als stiere Rotari direkt
durch die Stirn, durch Haut, Fleisch und Knochen direkt in das
Gehirn von Sam Grant. Wie viel hat er mitgehört?
Aiden
Rotari: "Die junge Dame hat einen Punkt. Ich sehe mit
Freude, dass du dich der Sache verschreibst. Du offerierst meinen
minderwertigen Gefolgsleuten deine Zusammenarbeit und stehst
dazu. Es ist sehr schön, dass du zu unserer Abmachung
stehst. Aber du solltest vorsichtig sein."
Noch immer hat
Aiden Sam im Blick, als würde er sicherstellen wollen, dass
diese Worte nicht nur Luna erreichen. Dann - mit einem kaum
merklichen, aber doch erkennbaren Zucken des Schmerzes bei der
Bewegung - dreht er sich endlich Rosario zu.
Aiden
Rotari: "Verliere dich nicht selbst. Ich habe einer
Zusammenarbeit mit Luna Rosario zugestimmt, und ich gedenke, Luna
Rosario zu bekommen. Sich anzufreunden und sich einverleiben zu
lassen sind zwei verschiedene Dinge, und ich hoffe sehr, dass du
die ein Gefühl für die unsichtbare Grenze hast, und nur
mit ihr spielst, statt darüber nachzudenken, sie ernsthaft
zu übertreten. Ich habe bereits einen Mann auf diese Art und
Weise verloren. Ich hoffe doch, das wird sich nicht wiederholen."
Vermutlich ist
hier die Rede von Robert Breads, von dem schon lange nicht mehr
so ganz klar ist, ob er die Lügen und die Propaganda, die
uns die Lerbitz Performance Group in schöner Regelmäßigkeit
auftischt, nicht mittlerweile selbst glaubt.
Geschlagen
senkt Luna den Kopf, als sie einmal schnaubend ausatmet.
Luna:
„Mein Bruder in Jesus, Aiden…“
Als sie ihn
wieder anblickt, ist das „Guten Tag, was kann ich für
Sie tun“-Grinsen weit weit weg. Entschlossen und kalt
blickt sie in Rotaris Gesicht.
Luna:
„Warum sagst du mir nicht einfach ins Gesicht, dass dir
nach nichtmal einem PPV-Zyklus schon die Düse geht, dass du
deine Resterampe von Supportern an mich verlierst, hm?“
Aiden
Rotari: "Diese Resterampe sind Werkzeuge, die mir treu
ergeben sind. Und eventuell, zum richtigen Zeitpunkt, überaus
nützlich. Und ich bin bereit, zu teilen, wenn alles so
läuft, wie geplant."
Man
kann das "Wie von mir
geplant" quasi hören, auch wenn es unausgesprochen
bleibt. Rotari ist nicht weniger entmenschlichend als der Rest
seiner Truppe, doch während es bei Lorenz und Konsorten
stets um eine widerlich kapitalistische Extremhaltung geht, denkt
Rotari auf eine andere Art an seinen eigenen Vorteil.
Luna:
„Natürlich. Aiden. Ich tue, was immer ich kann, um die
Aufgabe zu erfüllen, die du mir implizit gestellt hast. Mich
mit den Mongos abzugeben. Und ehrlich gesagt, ist es ziemlich
verfickt lustig. Aber mein Ziel ist kein anderes als deines.
World Champion zu sein. Also werf mir nicht vor, ich würde
mich verändern, wenn alles, was ich tue ist brav deine
Aufgaben zu erfüllen, solange ich das noch muss.“
Energisch
tritt sie einen Schritt auf ihn zu, doch Aiden weicht nicht
zurück. Natürlich nicht. Doch wachsam ist er –
das ist klar.
Luna:
„Und um das klarzustellen. Wie lange ich das muss ist MEINE
Entscheidung. Nicht deine."
Aiden
Rotari: "Wenn du dir diese Lüge erzählen musst, um
zu funktionieren, werde ich sie erlauben."
Der ehemalige
World Champion nimmt die Hände aus den Taschen. Reine
Vorsichtsmaßnahme.
Aiden
Rotari: "Bislang läuft alles in geregelten Bahnen. Ich
bin lediglich dafür, Probleme anzusprechen, bevor sie
überhaupt entstehen können."
Luna:
„Da fällt mir ein, Aiden… Ich kann doch
selbstredend darauf bauen, dass deine kleinen Minions mir in der
Battle Royal bedingungslos helfen oder?“
Aiden
Rotari: "Bedinungslos ist ein großes Wort."
Luna:
„Abwarten. Well. Öh… Good talk oder so. Naja.
Ich geh dann mal meine TEAMMATES suchen. POWER. OINK!“
Demonstrativ
wendet sie Aiden den Rücken zu, was dieser mit einem
Hochziehen der Augenbrauen kommentiert. Und während Rosario
fröhlich davonhüpft – ja, hüpft –
werfen sich Sam und Aiden einen festen Blick zu.
Luna:
„OH BY THE WAY.“
Als würde
sie von einer Persona zur nächsten wechseln, wendet sich
Luna mit ernster Mine auf dem Absatz noch einmal um.
Luna:
„Aiden. Um mal zumindest einen Satz vollkommen ehrlich mit
dir zu wechseln… Feind meines Feindes und so. Will heißen
in deinem Machtkampf mit Robert kannst du dich auf mich
verlassen. Vollkommen und ernsthaft.“
Aiden
Rotari: "Das weiß ich zu schätzen. Aber du musst
dir darüber keine Gedanken machen. Für einen Machtkampf
ist er selbst jetzt nicht dumm genug."
Pete:
Sven…sieh dir das Biest an…
Sven:
WEN? Karo??? Schwein du…
Pete:
NEIN MANN!!!...Dieser Käfig…guck ich dir an. Da hat
der Stuff in der Pause ganze Arbeit geleistet.
Sven:
Es war ein Riesenkran im Einsatz…das hast du schon gesehen
oder?
Karo
Herzog steht im Ring und schaut ehrfürchtig das
Stahlkonstrukt an. Prüfend rüttelt sie daran. Sie
klopft sich die Hände ab. Der braune Roststaub fliegt durch
die Luft.
Pete:
Das Ding ist wirklich aus der Zeit des Wilden Westen. Es hat
einiges an Rost angesetzt.
Sven:
Was mir besonders gefällt ist der obere Abschluss des
Ringes.
Die
Blicke richten sich nach oben. Am oberen Rand des Käfigs
befindet sich umlaufend rostiger alter Stacheldraht.
Pete:
Na wenn das mal keine Blutvergiftung gibt.
Sven:
Ich bin gespannt.
Michael
Cruncher: Meine Damen und Herren…es geht um die GFCW TAG
TEAM CHAMPIONSHIP. Die Herausfroderer….JAY TAVEN…AYA…DIE
WORLD OF DARKNESS!!!
Die
Lichter im Amphitheater von Bad Segeberg verdunkeln sich. Nur das
silberne Mondlicht, das durch die offene Kuppel scheint, taucht
die Szenerie in ein gespenstisches Licht. Dann setzt donnernd der
erste Klang ein: „Cain
– Age of Darkness“beginnt
zu dröhnen. Tief, düster, wuchtig.
Das Logo der WoD
erscheint auf den Leinwänden und Monitoren als ein einzelner
Lichtkegel auf den Eingangsbereich fällt.
Dort
steht Aya,
mit WoD Shirt, in schwarzer Vinylhose und weiss blauen blitzen
verziert und schweren Stiefeln. Selbstbewusst, beinahe
genießerisch nimmt er die Atmosphäre in sich auf –
wie ein Raubtier, das weiß, dass es heute Beute machen
wird. Seine Augen glänzen im Halbdunkel, während er
langsam die Arme hebt, sie dann zur Seite streckt, als wolle er
die Dunkelheit umarmen.
Jay
Tavenerscheint
hinter ihm – ernst, angespannt, mit finsterem Blick. Kein
Grinsen, kein Nicken. Nur Stille in seinem Gesicht. Die Spannung
zwischen den beiden Männern ist greifbar. Jay bleibt kurz
zurück, beobachtet Aya einen Moment, ehe er mit strammen
Schritten aufschließt.
Während
Ayamit
stolzgeschwellter Brust vorausgeht, den Blick fest auf den Käfig
gerichtet, scheint Jaysich
fast zu zwingen, überhaupt mitzugehen. Seine Augen brennen
förmlich vor unausgesprochener Wut.
Die
beiden schreiten den sandigen Weg durch die Arena entlang, das
Publikum auf den Steintribünen beginnt zu toben. Einige
feiern Sie, andere buhen Sie aus – doch beide scheinen
nichts und niemanden wahrzunehmen. Ihre Aufmerksamkeit gehört
einzig und allein dem Ring, der heute in einem klassischen,
stahlblauen Käfigeingefasst
ist – das brutale Herzstück dieses Showdowns.
Die
TSEizn Ra(re)BBits,
Tsuki Nosagi & El Metzli, stehen bereits im Inneren des
Käfigs. Bereit. Zumindest äußerlich.
Aya läuft langsam um den Käfig herum. Er testet das
Metallgitter, rüttelt an jeder Seite, als wollte er es auf
Schwachstellen prüfen – oder bloß den
psychologischen Druck erhöhen. Die Fans nahe an der
Absperrung feuern ihn lautstark an, doch Aya bleibt fokussiert,
in seinem Element.
Jay folgt ihm im Abstand – ohne auch nur einmal den Blick
zu Aya zu wenden. Die Arme verschränkt, der Kiefer
angespannt. Wenn Blicke töten könnten, wäre der
Käfig längst leer.
Nach
ihrer Umrundung steigen beide nacheinander in den Käfig. Ayazuerst,
mit lässiger Körpersprache und einem kalten, fast
höhnischen Blick zu Tsuki und Metzli. Jayfolgt,
mit einem letzten prüfenden Blick auf Aya – voller
Zweifel, voller Fragen… und ohne eine Antwort.
Die Tür fällt mit einem metallischen Knall ins Schloss.
High
Noon ist angebrochen.
Pete:
Aya sieht sehr entschlossen aus.
Sven:
Trotzdem wird er verlieren.
Pete:
Wieso das?
Sven:
Schau dir Jay an…da ist ne gehörige Portion
Misstrauen dabei.
Michael
Cruncher: Und jetzt…ohne Worte…
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUHHHHHHHHHHHHHHH
Die
Fans geben ihre Meinung direkt kund.
Michael
Cruncher: Die GFCW TAG-TEAM CHAMPIONS!!! El Metztli...Tsuki
Nosagi…TSEizn Ra(re)BBits…
Das
Buhen ebbt nicht ab.
Tag
Team-Title Cage Match:
TSEizn
Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli) (c)
vs. Aya & Jay Taven
Referee: Karo Herzog
Zwei
Käfige werden wie von Geisterhand auf die Bühne
gerollt. Die Abenddämmerung wirkt und es legt sich eine
düstere Stimmung über den Veranstaltungsort. Die
Käfige scheinen über dem pinken Nebel zu schweben
der den Boden bedeckt. El Metztli und Tsuki Nosagi rasten in
den Käfigen komplett aus. Sie rütteln an den
Stäben. Tritte gegen das Stahlkonstrukt. Wie
wildgeworden scheinen die Hasen sich innerhalb des Käfigs
sichtlich unwohl zu fühlen. Immer wieder strecken die
beiden Ihre Hände hindurch und versuchen den ein oder
anderen Fan zu greifen. Ihre Augen…rot. Die Münder
Blut verschmiert. Am Käfig angekommen schweben die
Käfige auf Ringhöhe. Die Türen des Käfigs
öffnen sich und die Hasen werden in den Ring gelassen.
Auch hier rappeln sie direkt an der rostigen Konstruktion und
scheinen direkt den Käfig verlassen zu wollen.
Pete:
Oh man. Da scheint aber jemand nicht gerne eingesperrt zu
sein.
Sven:
Schau mal wie wild die beiden sind.
Aya
und Taven wollen direkt hinterher. Doch Tsuki und Metztli
stoppen abrupt und drehen sich um. Jetzt stehen sich die vier
Nase an Nase in der Ringmitte gegenüber. Karo Herzog
drängt sich dazwischen und erklärt die Regeln…
Pete:
Also für mich ist ein Cage Match ne klare Nummer…
Sven:
…hier scheint es anders zu sein…
Pete:
…wieso?
Sven:
Mir wurde mitgeteilt das BEIDE Mitglieder eines Teams den
Boden berührt haben müssen um zu gewinnen…
Nachdem
Herzog alles erklärt hat geht sie einen Schritt zurück
und zieht einen Revolver…
Pete:
Was ist denn jetzt los? Was will sie mit der Knarre???
Sven:
Ich geh mal unter den Tisch
Aya.
Jay, El Metztli und Tsuki weichen einen Schritt zurück
und schauen Herzog überrascht an. Die vier nicken sich
zu. Drehen sich um und gehen ein paar Schritte in die
Entgegengesetzte Richtung. Weit kommen Sie nicht. Der Käfig
begrenzt den Raum doch recht klar. Ruckartig drehen sie sich
um und starren sich an. Stille breitet sich im Amphitheater
in Bad Segeberg aus. Man könnte eine Stecknadel fallen
hören, wenn jemand eine fallen lassen würde.
Ping…
Jeder
schaut den GFCW Mitarbeiter neben dem Zeitnehmer an. Dieser
läuft an und bückt sich gaaaaanz langsam. Er greift
nach etwas. Er versucht es zu verstecken doch erkennt man
eindeutig…eine Stecknadel. Pete atmet hörbar ganz
tief ein.
Weiterhin
die Augen aufeinander gerichtet stehen die vier Protagonisten
im Ring. Wind kommt auf. Eine Mundharmonika erklingt. Und von
rechts nach links weht ein pinker Strohballen quer durch den
Ring.
Pete:
Wo kam der denn her?
Sven:
Und wo will der hin?
Karo
Herzog guckt grimmig…ermahnt die vier…und
schießt dann in die Luft.
Pete:
AHHHHH…Sie hat das Match angeschossen…
Sven:
Kann ich rauskommen?
Pete:
Nene…da unten bist du gut aufgehoben Sven…
Kaum
hat der Ringrichter das Match freigegeben, stürmt El
Metztli auf Jay Taven zu und rammt ihm das Knie mit einem
gezielten Chop Block von hinten weg. Taven bricht sofort
zusammen, hält sich das Bein. Tsuki Nosagi setzt nach,
tritt mehrfach mit Low Kicks gegen das angeschlagene Knie.
Pete:
Was für ein feiger Angriff! Taven hat doch eh kaum
stehen können!
Sven:
Clever Die Hasen wissen, wie man ein Bein aushebelt –
und damit das ganze Team.
Aya
stürmt dazu und packt den überraschten Tsuki mit
bloßer Wucht und wirft ihn mit einem Spinebuster gegen
den Käfig. Rostiger Stahl scheppert. Aya nimmt den
Japaner sofort in einen Sleeper Hold, den er in eine Art Rear
Naked Choke überführt, bevor Aya Tsuki anhebt und
ihn in einem Chokeslam auf die Matte hämmert. Der
Japaner bleibt benommen liegen.
Pete:
Aya hat kurz gewartet doch greift er nun mit aller Macht an.
Die Wut steht ihr ins Gesicht geschrieben!
Sven:
Aber das war erst der Anfang – Jay Taven liegt da und
schreit vor Schmerz. Das sieht nicht gut aus.
El
Metztli und Aya stehen nun voreinander und ein wilder
Schlagabtausch beginnt. Die Beiden Hühnen schenken sich
nichts und es geht mehrfach gegen den rostigen Stahl. Tsuki
erholt sich langsam und zieht sich zurück auf die Beine,
klettert plötzlich die Käfigwand hoch, mit Blick
auf Jay Taven der immer noch mit seinem Knie zu kämpfen
hat. Ein waghalsiger Sprung – quer über Aya –
landet er mitten im Ring...
DOUBLE
STOMP AUF DAS KNIE VON JAY TAVEN
Pete:
Da haben sie Jay ziemlich schnell aus dem Match genommen.
Sven:
Die Hasen haben halt einen Plan. Und sie funktionieren als
Team…schau…
Aya
packt sich El Metztli, schleudert ihn gegen den Käfig…der
Mexikaner taumelt zurück…
REVERSE
GERMAN SUPLEX GEGEN EL METZTLI
Aya
springt sofort auf. Da kommt der Japaner auf ihn zu
gesprintet.
ROARING
ELBOW VON TSUKI GEGEN AYA
Die
Fans buhen doch der Japaner genießt es sichtlich.
Erneut geht es aufs Seil für den Japaner. Er visiert den
Leader der WoD an.
ELBOW
SUICIDA GEGEN AYA
Benommen
bleiben beiden liegen. Tsuki hält sich den Arm während
Aya sich vor Schmerzen krümmt.
Pete:
Genau in die Magengegend.
Sven:
Geiler Move.
Der
Japaner hilft seinem Teampartner wieder auf die Beine. Man
sieht Ihnen nach kurzer Zeit schon die Strapazen an. Sie
bereden sich und gehen dann erneut gegen Aya vor. Ansatz zum
Standing Mexican Stretch. Aya schreit vor Schmerzen auf.
Tsuki nimmt Anlauf.
Pete:
Niemals nach so kurzer Zeit im Match.
Sven:
Doch…es ist direkt wieder vorbei das Match.
MORDISCO
DE USAGI GEGEN AYA….NEEEEEEEEEEEEIN
Jay
Taven kommt wie von der Tarantel gestochen angeflogen.
DROPKICK
GEGEN DEN KOPF VON JAY GEGEN TSUKI NOSAGI
Direkt
hält sich der Amerikaner wieder das Knie. Doch die
Situation pusht Ihn und er springt auf. Er geht in die Seile.
DROPKICK
VON HINTEN GEGEN DAS KNIE VON EL METZTLI
Der
Mexikaner muss den Griff lösen. Aya plumpst zu Boden.
Jay Taven stützt sich am Seil und schont sein lädiertes
Knie. Tsuki kommt zurück auf die Knie. Jay Taven zwingt
sich zu einem Jumping Knee Strike – trotz Schmerzen –
direkt gegen die Brust des Japaners. Der Move gelingt, doch
Jay bleibt danach auf dem Boden liegen, das Knie zittert
sichtbar.
Pete:
Er opfert alles – das ist echter Schmerz…alles
für sein Team
Sven:
Der Mann wird sich heute dauerhaft ruinieren.
Langsam
kommt Jay wieder auf die Beine. Auch Aya hat es geschafft.
Gemeinsam stehen sie am Käfig und beginnen zu klettern.
Sichtlich eingeschränkt schaffen es jedoch beide bis an
den oberen Rand des Käfigs. Mit wütendem
Gesichtsausdruck greifen beide in den Stacheldraht und
versuchen sich über den Rand zu ziehen. Ohne Erfolg.
Tsuki und auch El Metztli haben die Situation erkannt und
ziehen kräftig an den Beinen der World of Darkness. Jay
muss ziemlich schnell loslassen und stürzt unsanft
zwischen Ringseil und Käfig. Er schaut sich seine Hände
an und schreit. Sofort packt ihn der Japaner und nimmt Jay
Taven zwischen den Seilen hindurch in einen sehr
schmerzhaften Leglock. Jay Taven schreit auf!!! Er hält
sich mit blutenden Händen am rostigen Käfig fest.
Der Japaner zieht und zieht was der Muskel hergibt.
Pete:
Schau dir die Hände an. Die sind schön aufgerissen.
Sven:
Selbst schuld.
Pete:
Und sein Knie ist gleich auch fertig.
Aya
hält sich tapfer. El Metztli zieht mit ihm gleich. Nun
hängen beide am Käfig und schlagen mit der freien
Hand aufeinander ein. Die andere Hand am Stacheldraht
ummantelten Käfig. Nun packt sich Aya den Kopf des
Mexikaners und donnert ihn gegen den oberen Rand des Käfigs
– Metztlis Stirn reißt auf, er hält sich mit
beiden Händen am Stacheldraht fest. Er schreit auf, Blut
tropft über den Draht. Aya dreht sich und packt Metztli
am Hals.
CHOKESLAM
GEGEN METZTLI VOM KÄFIG IN DIE RINGMITTE
Tsuki
Nosagi ist immer noch dabei Jay Tavens Karriere zu verkürzen.
Aya erkennt die Situation und springt mit einem Elbow Drop
vom Ringseil auf den Japaner. Dieser hält weiter den
Griff sodass Aya den Tag Team Champion mit Tritten und
Schlägen eindeckt. Nach etlichen Sekunden muss der
Japaner den Griff lösen. Taven liegt benommen auf dem
Apron. Aya kümmert sich um ihn. Er hilft ihm hoch sodass
er sein Bein entlasten kann indem er sich am Käfig
festhält.
Pete:
WOW…dieser Taven zeigt Eier.
Sven:
Ich hoffe nicht, dass er das tut!!!
Aya
packt sich Tsuki Nosagi.
FALLAWAY
SLAM GEGEN NOSAGI
Aya
redet auf Taven ein. Dabei packt er sich den Japaner und hebt
ihn hoch, und nimmt ihn in die Electric Chair Position, ganz
oben an der Käfigwand. Die Fans skandieren Jays Namen.
Davon angestachelt klettert dieser den Käfig hoch. Mehr
schlecht als Recht kommt er oben an. Jay springt– ein
Electric Chair Drop vom obersten Rand! Tsuki schlägt auf
wie ein Blitz. Der Ring bebt.
Pete:
Das ist Wahnsinn! Das ist kein Wrestling mehr – das ist
Krieg im Käfig!
Sven:
Ich muss zugeben: Das war spektakulär – und
tödlich präzise.
Aya
jubelt und versucht Jay zu motivieren wieder aufzustehen. Er
hilft ihm hoch. Aya hilft seinem Partner den Käfig
hochzuklettern. Der US Amerikaner schafft es unter größter
Anstrengung und mit schmerzverzerrtem Gesicht sich bis auf
den Rand zu ziehen. Jay Taven zieht sich mühsam an der
Käfigwand hoch – das rechte Bein zittert, er
keucht, sein Gesicht schmerzverzerrt. Beim Klettern greift er
sich immer wieder ans Knie. Aya nutzt die Möglichkeit um
sich erneut dem Japaner zu widmen. Auf dem dritten Turnbuckle
stehend zeigt er an das er es beenden will.
BLOOD
DROP VON AYA GEGEN TSUKI NOSAGI!!!
Pete:
Sein alter Finisher. Das war es für die Hasen.
Sven:
NEEEEIN!!
Pete:
Beide sind ausgeknockt. Metztli liegt schon ne ganze Weile
im Ring. Tsuki ist fertig.
Sven:
Das darf nicht sein.
Aya
hält sich den Hintern, schafft es aber schnell auf die
Beine. Auf der gegenüberliegenden Seite klettert Aya den
Käfig hoch. El Metztli ist auf den Beinen und will ihm
hinterher hechten. Er schaut ihm nach. Aya schreit auf als er
sich über den Stacheldraht wuchtet.
Pete:
Aya ist außerhalb. Er schafft es.
Sven:
Ja…aber Taven noch nicht.
Außerhalb
des Ringes und somit entkommen: Aya
Aya
überlegt nicht lange und lässt den Käfig los
und fällt rücklings zu Boden. Taven hat die
Situation beobachtet und etwas Luft geholt. Er sitzt auf dem
Rand des Käfigs. Das Blut rinnt ihm die Hände und
die Stirn hinunter. Aya grinst. Er lacht. Doch nicht lange.
Der Mexikaner schaut mit einem diabolischen Grinsen durch die
Käfigwand. Er dreht sich um und schaut den sich am Rand
klammernden Jay Taven an. Dann sprintet er los. Gekonnt geht
es auf den Turnbuckle. Gerade als Taven alle Kraft
zusammennehmen wollte um sich über den Rand zu hieven
packt sich El Metztli den US-Amerikaner und hält sein
Bein fest. Aya schlägt die Hände über dem Kopf
zusammen.
Pete:
Das war dumm von Aya. Jetzt ist Taven isoliert.
Sven:
Genau. Und es müssen BEIDE raus um zu gewinnen.
Jay
Taven kann sich kaum wehren. Im Ring kommt auch langsam Tsuki
Nosagi wieder zu sich. Er erkennt den Vorteil den Aya gerade
den Hasen gebracht hat. Er lacht laut auf als er Aya ansieht.
Japanisch höflich bedankt er sich. Voller Häme
natürlich. Aya steht am Käfig und rüttelt
dran. Er will zurück doch Karo Herzog macht ihn darauf
aufmerksam das dies nicht gestattet ist.
Pete:
Draußen ist draußen.
Sven:
Und jetzt geht es Taven an den Kragen…schau…
Tsuki
Nosagi geht seelenruhig in Richtung Metztli und Taven der
sich weiterhin an den Rand des Käfigs klammert. Metztli
hat sich das lädierte Bein Tavens gegriffen und es durch
eines der großmaschigen Löcher des Käfigs
gesteckt.
Pete:
Da kommt er niemals mehr raus
Sven:
Zumindest nicht in einem Stück
Tsuki
Nosagi zieht ebenfalls unter größtem Schmerz den
Stacheldraht soweit vom Käfigrand das er damit Tavens
Beine aneinanderbinden kann. Eine überaus schmerzhafte
Position für Taven. Sein Bein überdreht. Und an den
Käfig gefesselt. Sofort versucht er mit aller Kraft sich
aus dem Gewirr von Stahl und Stacheldraht zu befreien. Mit
mäßigem Erfolg. Der Japaner Nosagi hat sich nun
ebenfalls auf den Käfigrand geschwungen und sitzt Taven
gegenüber. Aya schreit und versucht Taven zu helfen ohne
Erfolg. Verzweifelt versucht er Tsuki wieder in den Ring zu
stoßen. El Metztli grinst Aya nochmals an und zeigt ihm
nun das es vorbei sein wird. Er klettert den Käfig hoch.
An der freien Stelle geht es über den Käfig.
Metztli will sich nach unten gleiten lassen…
Pete:
JAAAA…Geil…er hat ihn…
Sven:
Was soll denn der scheiß???
Aya
hat von Tsuki abgelassen und sich unter Metztli gestellt
sodass dieser nun auf seinen Schultern sitzt. Metztli
zappelt. Metztli schlägt. Doch Aya bringt es nicht ins
Wanken. Tsuki Nosagi sieht das und lässt von Taven ab.
Er klettert den Ring hinunter und berührt mit den Füßen
den Boden
Außerhalb
des Ringes und somit entkommen: Tsuki Nosagi
Metztli
zappelt weiter wie ein Aal. Aya versucht alles damit der
Mexikaner nicht den Boden berührt. Er dreht sich um.
MORDISCO
DE USAGI VON TSUKI GEGEN AYA
Aya
geht auf die Knie. Metztli immer noch auf den Schultern. Da
geht ein Raunen durchs Publikum. Wir sehen Jay Taven wie er
sich bekreuzigt. Er konnte sein Bein aus dem Loch befreien.
Immer noch umwickelt von Stacheldraht lässt er sich
rücklings vom Käfig fallen. Er prallt an der
Käfigwand ab und hängt einen halben Meter über
dem Boden. Mit letzter Kraft entreißt er sich durch
einen Ruck dem Stacheldraht. Er fällt zu Boden.
Sieger
des Matches durch Entkommen und somit neue GFCW Tag
Team-Champions: Aya und Jay Taven – WORLD OF DARKNESS
Pete:
World of Darkness hat es geschafft! Trotz Handicap –
sie sind durch die Hölle gegangen und haben gesiegt!
Sven:
Das ist keine Show mehr – das war ein Überlebenskampf.
Und sie haben sich durchgeprügelt.
Jay
liegt am Boden draußen. Er klammert sich ans Knie. Blut
mischt sich mit Schweiß auf seiner Stirn. Er hämmert
mit der Faust auf den Boden, schreit hörbar vor Schmerz.
Aya geht sofort zu ihm. Karo ruft den medizinischen Dienst.
Jay versucht aufzustehen, aber sein Bein klappt weg –
er fällt fast, kann sich nur mit Hilfe aufrichten.
Pete:
Dieses Bein... er hat es geopfert für den Sieg. Kein
Schauspiel, das ist real.
Sven:
Es ist ein hoher Preis. Vielleicht zu hoch.
Karo
Herzog nimmt die GFCW Tag Team Titel an sich und geht mit
diesen zu den neuen Champions. Als erstes reicht er Jay Taven
einen Gürtel, dann Aya. Für einen Moment scheint
die Welt stillzustehen.
Jay, noch
gezeichnet von Wut, Frust und der langen Funkstille zwischen
ihm und Aya, starrt ungläubig auf den Titel in seinen
Händen. Es ist sein größter Triumph…
und plötzlich scheint alles, was war, bedeutungslos. Der
Ärger schmilzt dahin wie Schnee unter Scheinwerferlicht.
Er reißt die Augen weit auf, seine Lippen zittern, als
wolle er etwas sagen – doch er kann es nicht.
Stattdessen stürmt er auf Aya zu.
Doch Aya
kniet vor den Gürtel. Dann nimmt er ihn in seine Hand
und umklammert den Titel, den er nun endlich, nach all den
Jahren, wirklich halten darf. Ein sanftes Lächeln spielt
auf seinem Gesicht, und ja – vielleicht sind es Tränen,
die da in seinen Augen schimmern. Kein lauter Jubel, kein
überschwängliches Brüllen – nur ein
stiller, ehrlicher Moment. Seine Lippen formen Worte,
unhörbar für die Zuschauer. Dann legt er zwei
Finger auf sein Herz, führt sie zu seinen Lippen und
streckt sie gen Himmel. Ein Gruß. Ein Versprechen.
Vielleicht ein Dank.
Jay
bleibt stehen. Er versteht. Und als Aya sich mit dem Gürtel
langsam erhebt, umarmt Jay ihn. Diesmal ehrlich, ohne Groll.
Die beiden Männer – gezeichnet von Konflikten,
Frust, Missverständnissen und einer holprigen Geschichte
– strahlen gemeinsam. Sieger. Champions.
Im Ring
liegen Tsuki und El Metztli. Verwundet, besiegt, aber
keineswegs gebrochen. Ihre Blicke brennen durch das Gitter –
das war nur ein Kapitel.
Ohne ein
einziges Wort wechseln zu müssen, wissen sie beide, was
jetzt zu tun ist. Wie aus einem inneren Takt heraus steigen
sie, wie Aya es bei Tammy angekündigt hatte, auf den
Käfig empor – Seite an Seite. Das Amphitheater von
Bad Segeberg liegt unter ihnen. Die Nacht ist still, doch die
Zuschauer toben. Der Käfig reflektiert das Licht der
Scheinwerfer, während sie oben auf dem Gitter stehen,
die Titel in die Höhe stemmen.
Pete: Das
war es…ein Titelwechsel…überraschend?
Sven:
JA!!! Und Unverdient.
Pete: Jay
hat sich für das Team geopfert.
Sven: Ach…Paperlapapp
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