Begeisterung
macht sich im Theater breit. Ob es Sympathie für Drake ist?
Antisympathie für Tyler? Ist Drakes Name groß genug,
dass ihn zu sehen, immer begeisternd ist? Oder ist die Crowd nur
sehr sehr blutgeil. Naja. Sollte es letzteres sein…
Pete:
„Bist du bereit Sven?“
Sven:
„Aber sowas v… wobei. Bin ich das?“
Pete:
„Für alle Freunde des Hardcore Wrestlings: Das ist
euer Moment. Das ist EUER Triple Header, bevor die
Wrestling-Gourmets im tatsächlichen Main Event gefüttert
werden. Dog Collar, Steel Cage, Steel Cage. Und wir beginnen mit
Drake Nova Vaughn… und dem FUCHS.“
Sven:
„Pete, vor der Show haben wir versucht, nochmal Kommentare
aus Drake herauszubekommen. Alles was er meinte ist, er hatte
versucht seine Gefühle in Worte zu fassen vor diesem Match,
aber es sei sinnlos. Es sei alles gesagt, was er sagen könnte.“
Eben
dieser Drake Vaughn marschiert zwischen Absperrungen hindurch auf
den Ring zu. Um diesen: Keinerlei Matten. Keinerlei was auch
immer. Es ist nur Staub und Sand, der die beiden erwarten wird,
sollten sie den Ring verlassen. Eine Cowbody-inspirierte
Lederweste trägt das Leviathan Logo auf dem Rücken.
Doch statt einem Hut gibt es nur ein Tuch, das sein Gesicht in
Violett und Schwarz bis direkt unter die Augen bedeckt.
Feuerwerk
zischt in den Abendhimmel, während der geneigte Zuschauer
bereits den Blick auf Drakes Gepäck geworfen hat.
Laura:
„Das folgende Match ist ein DOOOOOOOOG COLLAR MATCH. In
diesem Match gibt es keine Disqualifikationen und keine
Countouts. Die einzigen Wege zum Sieg sind Pinfall, Submission
und Ringrichterentscheid. Falls Count Anywhere!“
Eine
große, schwarze Sporttasche, die er an einem zerfetzten
Träger einhändig hinter sich herschleift.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring. Aus Anchorage, Alaska, USA…
„THE SCOURGE“ DRAKE. NOVAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
VAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAUGHN!!!!!!“
Pete:
„Ich muss die Frage stellen Sven: Wie fit ist Drake?“
Sven:
„Mhhhh… Ich sage mal sicherlich spricht das Thema
erstmal für den Fuchs. Drake ist nicht nur durch zwei Kriege
mit den aktuellen Tag Team Champions durch im Laufe dieses
Konflikts: Er zog auch bei jedem Aufeinandertreffen mit dem FUCHS
den kürzeren. Die Verletzungen der letzten Wochen MÜSSEN
ihn zeichnen. Aber andererseits...es ist Drake in einem Hardcore
Match. Ich weiß nicht ob all das nicht nur mimimi ist und
er am Ende nicht dennoch alles niederbrennt.“
Pete:
„Und dann noch die Frage nach seiner Psyche…“
Sven:
„Fair. Alles gute Punkte aber: Es ist Drake Vaughn. Und
wenngleich, ja, wir diese Inkarnation Tylers noch nie im Ring
gesehen haben… Rein analytisch muss ich festhalten, dass
es wenig Szenarien gibt, in denen ich auf Tyler in einem Match
gegen Drake setzen würde. Naja. Oder hätte es vor 5
Jahren. Wir warten ab.“
Am Ring
angekommen öffnet Drake die Tasche. Wie sollte es anders
sein: Lighttubes. Lighttubes mit Lighttubes mit Lighttubes.
Seelenruhig entnimmt er eine und begibt sich langsam in den
Ring, wo Peter Cleven ihn bereits erwartet. In Vaughn musste es
brennen. Doch die Ruhe vor dem Sturm in Person lässt sich
brav den eisernen Kragen umschnallen, während er auf seinen
Gegner wartet.
Nach einem
kurzen Werbebreak ist der Fuchs auch schon im Ring.
Dog
Collar Match:
Der
Fuchs vs. Drake Nova Vaughn
Referee: Peter Cleven
Die Glocke ertönt. Und mit dem letzten Schlag des Hammers
öffnen sich auch die Türe zu Alice´ Wundenland.
Leise rasselt die Kette, als Cleven sie zu Boden fallen lässt.
Ein leises Geräusch, wie die erste Böe eines
anstehenden Sturmes. Die Augen des Fuchs blicken kalt durch die
Aussparungen in der Maske, schier unberührt. Gefesselt in
seiner eigenen Welt.
Vaughn
hingegen kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das Feuer in
seinem Blick angefacht von einem Brennstoff aus reinem Wahn.
Langsam, fast zärtlich, umfasst seine freie Hand die
eisernen Glieder der Verbindung zwischen ihm und Tyler. Dieser
tut es im gleich. Langsam winden beide ihre Arme, bedecken die
Finger und Teile ihrer Unterarme mit der Kette. Fäuste
erhoben stehen die beiden voreinander, es ist ein erstes
Kräftemessen. Leichtes Zerren am Stahl, vorwärts wie
rückwärts.
Ebenso
bedacht, ja ehrfürchtig, wie diese ersten Regungen der
beiden, ist auch das Öffnen von Drakes Hand, als er die
Lighttube auf den Boden fallen lässt. Dann, blitzartig,
lässt er die Kette von seinem Arm gleiten, umgreift sie mit
beiden Händen und reißt mit seinem gesamten Gewicht
daran.
Tyler wird
mit einem hässlichen Schnalzens seines Kopfes nach vorne
gerissen, den rechten Arm noch immer in die Kette gewickelt und
stürzt ungelenk neben Vaughn zu Boden. Ebenfalls von der
Wucht seines eigenen Zuges auf die Matte gesendet, rollt sich
Drake auf den seitlich liegenden Fuchs und beginnt wild mit dem
Stahl auf dessen Schulter und Hals einzudreschen.
Doch viel
wichtiger…
Pete:
„Und da ist er.“
Sven:
„Es musste klar sein, dass das Drakes erstes Ziel ist. Sieh
dir den Triumph in seinem Gesicht an, wie er die Maske des
Fuchses hier präsentiert.“
Pete:
„Vaughn feuert sie ins Publikum. Sicherlich ein schönes
Andenken für jemanden…“
Sven:
„Tyler ist auch dabei einige zu bekommen.“
Mit einem
charakteristischen Knall entweicht das Gas aus der
Leichtstoffröhre, als Drake sie über Tylers Stirn
zerschmettert. Ein Sturz, ein kurzer Schlag, es war alles, was
Drake brauchte. Demaskiert, schockiert und blutend rollt der
Legendensohn sich panisch aus dem Ring. Doch noch während er
sich einem Versuch widmet, irgendwie die Situation zu erfassen,
wird sein Körper rückwärts in Richtung Ring
gerissen. Hintenüber gebeugt an den Apron gezogen, greift
der Fuchs sich panisch an den Hals, während Vaughn grinsend
am Eisen zerrt. Gerade noch besinnt sich Tyler, orientiert sich,
und rollt sich selbst wieder in den Ring, nimmt den Druck von
seiner Kehle.
Keuchend
liegt er im Ring, stützt sich auf alle Viere und versucht
hektisch seine Lungen wieder mit Sauerstoff zu füllen, doch
ein surrendes Geräusch, vermischt mit metallischem Klappern
durchschneidet seine Atmung, als Drake die Kette lang fasst und
wie eine Peitsche auf den Nacken seines Rivalen krachen lässt.
Pete:
„Das Schlachtfeld ist wesentlich ebener jetzt.“
Sven:
„All die Spielchen, die Tricks der FUCHSES und seiner
Gefolgschaft… Wenn dich eine Eisenkette an deinen Gegner
fesselt, nähert sich die Realität enorm schnell.“
Pete:
„Wir haben viel diskutiert, ob Tylers Wrestlingfähigkeiten
ausreichen, um Drake Nova Vaughn paroli zu bieten. Aber sind wir
ehrlich: Er braucht sehr viel mehr als das.“
Die Hälfte
der abgebrochenen Leuchtröhre fest in der Hand, rammt Vaughn
die scharfen Kanten der Bruchstelle fest in den Nacken seines
Gegenübers. Tylers Schreie dringen zusammen mit dem wilden
Trommeln seiner Beine durch die Arena, als sein Körper sich
windet, verbiegt und versucht dem Schmerz zu entkommen. Doch DNV
presst und reibt die Stahlkette gnadenlos über die Stirn des
Fuchses, als würde jeder Tropfen Blut auf der Matte eine
Genugtuung darstellen, welche kein anderer Mensch in diesem
Moment verstehen kann.
Grob zerrt
er Tyler auf die Beine und whipt ihn in eine der Ringecken, doch
auf halben Weg dorthin reißt der ehemalige World Champion
erneut am Eisen. Der Fuchs wird zurückgerissen, während
sein Unterkörper nach allen Gesetzen der Trägheit
weiterhin versucht die Ecke zu erreichen. Der stählerne
Kragen gräbt sich an den Kanten in Tylers Fleisch, als er
rücklings zu Boden schlägt und Drake mit einem
Aufschrei und einem harten Elbow Drop auf ihm landet. Ein wenig
scheint, dem schmerzverzerrten Gesicht und dem Schütteln des
Armes nach, DNV dabei auf der Kette gelandet zu sein. Doch das
ist egal.
Mit einem
erleichterten Gesichtsausdruck, den Kopf im Nacken, die Augen
geschlossen, die Atmosphäre genießend, scheint hier
all die Last, all die Wut von Vaughn abzufallen in einem Akt von
absoluter Karthasis. Grob tritt er noch einmal nach und macht
sich dann auf den Weg in die ringecke. Seelenruhig steigt er auf
das zweite Seil, bevor er innehält. Und sein Blick sich
langsam zur Außenseite des Rings wendet. Mit einem noch
breiteren Lächeln, fast selig, steigt er noch ein Ringseil
höher. Der Blick noch immer nach außen gerichtet, dann
zurück zu Tyler.
Sven:
„Er wird doch nicht…“
Pete:
„OH MEIN ….“
Die Kette
umfassend, so dass die Gegenkraft auf seine Arme statt seinen
eigenen Hals wirkt, springt Vaughn erst auf den Apron, dann mit
einem weiten Satz in den Sand neben dem Ring. Der FUCHS wird, die
Kette über das oberste Seil liegend, ein weiteres Mal nahezu
gehängt, als er ruckartig ein Stück weitergezogen wird.
Und Vaughn zerrt weiter und weiter an der Kette.
Tyler
kämpft sich, würgend und wild um sich greifend, auf die
Beine und stürzt über das oberste Seil, abermals den
Druck nehmend. Noch den Absturz über den Apron kann er gut
kontrollieren und so landet er auf den Beinen vor Vaughn und
tritt diesem einmal hart gegen die Brust. Unter dem Abendhimmel
zieht sich dunkel eine Spur von Tylers Blut über den Sand,
während er dem zu Boden gestolperten Vaughn hinterher
stürzt. Fast gleich einer Axt lässt er die Kette
herunterschwingen, doch trifft nur die Luft. Oder eher…
den Staub.
Sven:
„Es wird schwer zu sehen, für die beiden, wenn die
weiter so Staub aufwirbeln… also wörtlich
gesprochen.“
Pete:
„Absolut und auch für uns…“
Die
raschen und rutschenden Schritte der beiden Kontrahenten scharren
über den Boden des Amphitheaters und kleiden die beiden in
eine Wolke aus Sand und Staub. Nach einem harten Schlag des
Fuchses scheint Vaughn sich kurz sammeln zu wollen, doch die
Kette befördert ihn zurück in Tylers Arme und der ihn
mit einem Slam auf den trockenen, harten Boden zwingt. Als würde
man einen Schwerverbrecher durch die Straßen zum Galgen
zerren, schleift er Vaughn hinter sich her durch den Staub.
Pete:
„Sieh dir an, wie Drake sich an das Metall an seinem Hals
klammert. Jedes Mal, wenn die Kette auf Spannung geht schießt
der Schmerz durch diese beiden.“
Sven:
„Es gibt keinen Revolverhelden-Ehrenkodex. Es gibt kein
Verfahren. Es gibt nur Blut und Staub. Und am Ende ein Mahl für
die Geier.“
Nach einer
halben „Ehrenrunde“ um den Ring herum stoppt Tyler
die Demütigung vorerst, doch nicht den Angriff. Grob packt
er einen Schopf von Drakes langen Haaren und fädelt sie
durch die Glieder der Kette hindurch, verknotet sie regelrecht.
Ein Raunen dringt durch die Arena, die sonst einem so festlichen
Anlass beiwohnt. Doch heute wohnt sie wohl eher einem Gedenken
bei.
Hart
wirbelt Tyler herum, Drake, vollkommen mit der Kette verbunden,
erschüttert das gesamte Theater mit einem markerschütternden
Schrei, als sein Kopf, sowie die Haut über diesem in alle
Richtungen belastet werden. Fast schon wimmernd versucht er
irgendwie verzweifelt sich von der Kette zu lösen, doch ein
Tritt von Tyler pinnt Vaughns Handgelenk auf den Boden. Ein
weiteres Reißen an der Kette zerrt Drakes Körper
weiter, diesmal aber hat auch sein Arm keine Chance wirklich dem
Rest des Körpers zu folgen. Und vermutlich ermöglicht
nur der rutschige Untergrund ihm hier irgendwie ohne Brüche
seine Hand unter der Sohle des Fuchses zu befreien. Von DNVs
Kopfhaut beginnt Blut durch die Haare auf den Staub zu sickern.
Zweifelsohne eine Folge der heutigen Attacken, doch wer weiß,
was für Wunden aus den letzten Wochen hier wieder geöffnet
werden.
DER
FUCHS: „Verstehst du es jetzt, Drake? Das hier… ist
eine Welt über die du nicht mehr Herr bist. Nur noch…
mein… Versuchskaninchen.“
Mit einem
Ruck reißt Tyler unter dem Ring einen Beutel hervor und
öffnet ihn langsam. Heraus kommt ein schneeweißer
Haarreif, welcher ebenso schneeweiße Hasenohren an sich
befestigt sieht. Doch nicht nur das…
Pete:
„Ach du… Sven, siehst du das auch?“
Sven:
„Ich würde es nicht tragen wollen.“
Pete:
„Liebe GFCW Galaxy, falls ihr das nicht erkennen könnt….
Die Innenseite dieses äh… Schmuckstücks ist mit
Rasierklingen besetzt.“
Langsam
beugt Tyler sich über Drake herab, scheint regelrecht zu
genießen, was hier geschieht. Und dann… Ein
weiterer, gellender Schrei Vaughns, als er straffe Haarreif die
Klingen in seine Schläfen und Kopfdecken presst. Doch fast
gleichzeitig mischt sich auch die Stimme des Fuchses hinzu, der
überrascht zurückspringt. Während der FUCHS
beschäftigt war, fand Drake den Tragegurt der abgestellten
Umhängetasche und hatte die gesamte Tasche mit aller Kraft
in Richtung sehr empfindlicher Regionen Tyler´s Körper
geschleudert. Mit einem Stück der Kette als Schlagring
feuert Vaughn von seinen eigenen Knien aus einen Hieb gegen die
seines Rivalen, was die beiden wieder auf Augenhöhe bringt,
doch nur einen Moment, bevor Tyler schmerzverzerrt auf die Seite
kippt.
DNV nutzt
die Zeit aus, um sich den Haarreif vom Kopf zu nehmen und hastig
eine der Rasierklingen abzubrechen.
Sven:
„Und Drake McGyvert sich hier aus der Bedroullie.“
Pete:
„Schneidet sich die eigenen Haare ab, um sich aus der Kette
zu entwinden.“
Sven:
„Fantastisch schnell geschaltet.“
Doch Drake
scheint nicht fertig. Als er sich langsam auf die Beine richtet,
fällt sein Blick auf seinen eigenen rechten Oberarm. Die
Nähte, die dort einen langen Schnitt zusammenhalten. Und für
die er dem Mann vor ihm zu danken hat. Tyler. Schnitt. Der Blick
wandert hin und her. Ein befreiter Schrei dringt aus DNVs Mund,
als er die Klinge bis zur Hälfte in Tylers Arm versenkt und
grob wieder herausreißt. Jener hatte sich gerade auf allen
Vieren abgestützt, der getroffene Arm bricht weg und Tylers
Kopf schlägt hart im Sand ein. Hektisch reißt er sich
wieder empor, angepeitscht von der Panik eines solchen Krieges,
doch Drake ist schneller.
Drake:
„EAT SHIT!“
SHATTERED
MASKS
Tiefe
Atemzüge Drakes begleiten den Applaus der Zuschauenden, als
er die Tasche öffnet, die er zuvor gen Tyler geworfen hatte.
Pete:
„Und wir wissen genau, was drin ist…“
Sven:
„Scherben bringen Glück!“
Als Drake
die Tasche auf den Kopf stellt fallen zahlreiche Lighttubes
heraus, doch einige scheinen auch bereits zu Bruch gegangen zu
sein, so dass sich ein Gemisch aus Glas, Blut und Staub im
Amphitheater bildet.
Kurz
scheint Vaughn innezuhalten, versucht scheinbar seine Augen ein
wenig zu befreien, doch mit wenig Erfolg. Der kalte Stahl wickelt
sich unter Vaughns Befehl wie eine Anaconda um die Kehle des
Fuchses, schleift unter den Zügen des Patient Zero den
Legendensohn durch den Dreck, wo sich Sandkörner und
Glassplitter gierig in die Wunde an seinem Arm einnisten. Ohne
den Griff seiner Finger am Werkzeug seiner Rache zu lösen
tritt der ehemalige World Champion den oberen Teil der Ringstufen
von selbiger unteren Hälfte. Langsam beugt er sich zu Tylers
Ohr hinab, schlägt seine Zähne fest in selbiges und
beginnt leicht vernuscht zu sprechen.
Drake:
„Wie isch geschagt habe…“
Der
erhöhte Druck des Bisses bringt einen Laut aus Tyler hervor,
den man am besten als Fiepen bezeichnen könnte. Kurz
schüttelt Drake seine Rechte Hand aus, das Handgelenk
offenbar nicht seinem Willen folgend nach der früheren
Attacke Tylers.
Drake:
„.. heute endet deine Blutlinie in der GFCW.“
Grob
schlägt er den Fuchs zu Boden, nicht ohne den Würgegriff
der Kette zu halten. Sorgfältig platziert er Tylers Kopf auf
der Ringstufe, doch damit nicht genug. Grob umfast Drake mit
beiden Händen Tylers Schädel. Unter den gequälten
Schreien beider Wrestler zwingt Vaughn Tylers Kiefer auf und
presst den Kopf des FUCHSES so an die Kante der Treppe. Ein Knie
wird in den Rücken gestemmt, als er aufsteht, so dass Tyler
keine Chance hat sich zu rühren.
Pete:
„Oh komm schon genug ist genug!“
Sven:
„Choke ihn aus und pinn ihn!“
Drake:
„ES isT nIEeeeeeeeeeEEEEEEeEEeeIIEEeeeeee GENUG!“
Mittlerweile
auf den Beinen, den Fuß an Tylers Hinterkopf, beide Arme an
der Kette, die auf dessen Luftröhre drückt… Ein
tiefer Atemzug von Vaughn, als die Zeit stillzustehen scheint,
während er blitzartig den Fuß anhebt und senkt. Tyler
Kiefer, geweitet von der Ringtreppe, Ziel der vernichtung, doch
mit aller Macht und allem Überlebensinstinkt reicht dieser
minimale Moment, den Drakes Attacke braucht, dass der Fuchs sich
irgendwie losreißen kann.
Hart
stampft Drake in die Treppe, sein Bein zusammengestaucht, die
Nachwirkung geschickt bis in seine Wirbelsäule, so dass sich
der Griff und die Kette lockert. Wie ein eingekesseltes Tier
greift der Fuchs nach dem ersten, was er finden kann und
schmettert zwei Lighttubes über Drakes Rücken.
Pete:
„Und Tyler stößt seinen Peiniger von sich.
Vaughn überschlägt sich über die Ringtreppe,
versucht Distanz herzustellen, doch Tyler gewährt sie ihm
nicht, wenn auch nicht ganz willentlich.“
Auch der
Legendensohn versucht ein wenig zu „regroupen“, doch
als die Kette auf volle Spannung steht, scheint beiden klar zu
sein, dass das so nichts wird. Nicht hier. Nicht heute.
Sven:
„Das hier endet erst, wenn einer von beiden nicht mehr in
der Lage ist den leblosen Körper des anderen weiter an der
Kette durch den Sand zu schleifen.“
Pete:
„Es scheint so. Aber haben wir wirklich erwartet, dass hier
jemand mit nem Small Package gewinnen will?“
Sven:
„Naja. Ich glaube, Drake wäre ganz zufrieden damit,
wenn Tyler am Ende dieses matches in ein kleines paket passt.“
Pete:
„Was ist eigentlich falsch mit dir?“
Sven:
„Arbeite du mal 20 Jahre mit dir zusammen und schau, wie du
danach drauf bist.“
Langsam
kriecht Tyler zurück in den Ring, nur um festzustellen, dass
Vaughn es ihm auf der angrenzenden Seite gleichtat. Die Wunden,
die Schnitte, die Schmerzen zieren beide Teilnehmer, doch Drake
scheint einen Ticken schneller darin, die Lage zu realisieren.
Mit einem wilden Schwinger stürzt der Fuchs sich auf ihn,
doch Drake taucht ab und hechtet sich abermals AUS dem Ring –
auf der Seite, von der Tyler diesen betreten hatte.
Sven:
„Und schau dir die Kette an. Einmal um den Pfosten
gewickelt. Drake läuft weiter und reißt an!“
Pete:
„Wie ein Flaschenzug ist die Wirkung hier. Der Fuchs
stürzt, erneut drückt sich der stählerne Kragen in
seinen Hals.“
Sven:
„Hastig Vaughn jetzt wieder im Ring. Das sind jetzt plumpe
Hiebe mit der Kette.“
Pete:
„Er muss Tyler ruhig stellen, bevor er noch einmal um den
Ringpfosten gehen kann, um den Stahl zu entwirren.“
Sven:
„Ich glaube nicht, dass das das ist, was er vorhat.“
In der Tat
scheint Vaughn mit dem noch weiter verringerten Spielraum mehr
als zufrieden zu sein, während er mit seinem Nemesis in
einen wilden Brawl am Boden verfällt. Gab es vorher keine
Chance wegzulaufen, so konnten sie nun selbst diese nicht mehr
nutzen. Vaughn windet sich um Tyler herum, doch findet nicht
genug Spiel in der Kette, um diese zu nutzen. Stattdessen sucht
er nach einem konventionellen Rear Naked Choke, doch
geistesgegenwärtig entrinnt Tyler dem Ganzen und bekommt
Drake plötzlich zu fassen…
HAZARD
Vaughns
Hinterkopf erwischt beim Einschlag auf der Matte noch ein Stück
der Kette, während Tyler sich in sein Cover wuchtet.
1
2
Kickout!
Pete:
„Selbst die Moves seines Bruders scheinen Tyler verlassen
zu haben!“
Sven:
„Eine Aktion, die Daniel in der Vergangenheit half, Siege
einzufahren. Familiärer Pathos ist beiden hier nicht fremd,
aber nicht genug, um diesen Krieg zu beenden.“
Lachen
liegt Drake auf dem Boden, während ein frustrierter Fuchs
die Runde um den Ringpfosten dreht, um die Kette zu entwirren.
Mit der Stipulation wieder auf dem anfänglichen Stand zerrt
der Fuchs seinen Gegner auf die Beine und schleudert Drake in die
Ringseile. Doch statt sich der Tricks seines Gegners zu bedienen,
lässt Tyler Vaughn tatsächlich den rebound laufen,
fängt ihn jedoch beim Entgegenkommen hart ab, in dem er ihm
die Kette in die Magengrube schleudert.
Inmitten
einiger Scherben von vorhin sackt Drake auf die Knie, beginnt zu
Husten und Spucken, doch selbstverständlich ist das kein
Signal für Tyler anzuhalten, im Gegenteil, er tritt Drake
mit einer Art Shining Wizard halb den Kopf von den Schultern und
dreht ihn auf den Bauch.
Pete:
„Was hat er…“
Sven:
„DIE MACHT DER PHYSIK!“
Es ist
eine Art Calf Crusher, die Tyler hier ansetzt, doch statt seiner
Hände legt er das Eisen um Drakes Knöchel und zieht an
der Kette. Im Gegensatz zur normalen Wrestling Aktion bietet die
aktuelle Situation sehr viel mehr Kraft – und damit auch
Schmerzen.
Pete:
„Hör dir Drakes Schreie an, Vaughn muss das hier
aufgeben, oder er riskiert seine gesamte Karriere!“
Panisch
tastet Drake um sich. Versucht Tylers Position zu begreifen. Oder
ein Wunder zu finden.
Sven:
„Wenn er dafür nicht bereit wäre, wäre er
nicht in diesem Match Pete. Das ist ein Mann, der jemanden aus
dem Oberrang geschleudert hat, nachdem er eine Schere in den
Körper gerammt bekommen hat.“
Tatsächlich
findet Drake einen Weg, Tyler in die Augen zu greifen, doch
wenngleich auch der Fuchs Laute des Unwohlseins von sich gibt,
löst sich der Druck auf Drakes Knie nicht. Bis…
Pete:
„Drake ertastet die Scherben von vor… Er wird doch
nicht…“
Sven:
„TYLER ZIEHT GERADE NOCH WEG!“
Pete:
„Um ein Haar hätte Drake Tyler die Leuchtröhre
ins Auge gerammt.“
Sven:
„Aber jetzt ist Vaughn frei!“
Instinktiv
versucht Drake aus dem Ring zu rollen, sich zu schützen,
sein Knie zu checken, doch keine Chance. Schäumend vor Wut
schleudert Tyler die Kette im Stile eines Lassos, doch statt eine
Kuh zu fangen schlägt einfach nur Stahl auf Drakes Kopf, was
Tyler ermöglicht, ihn wieder in die Mitte des Rings zu
ziehen.
Pete:
„Was können die beiden noch im Tank haben?“
Sven:
„All diese Brutalitäten gegen Tyler aber ich muss
sagen: Ich glaube es ist selten, dass ein Mitglied von Leviathan
jemandem gegenüber stand, der SO willens ist, SO weit diesen
Weg von ihnen mitzugehen.“
Abermals
wandert die Kette um Drakes Nacken, als Tyler ihn nach oben
zwingt und sofort mit der Hebelwirkung der Kette über seine
Schulter mit einem Neckbreaker auf die Matte krachen lässt.
Erschöpft stemmt er sich auf ein Knie und sieht auf Vaughn
herab.
DER
Fuchs: „Wie fühlt….. wie fühltes….
Sich an…. Drake?“
Grob
greift er in Vaughns Haare und hält dessen Gesicht an
seines.
DER
Fuchs: „Ich will es wissen.“
Die
Antwort erfolgt mit einem animalischen Schlag gegen Tylers Arm.
Drakes Finger bohren sich tief in den Schnitt am Arm seines
Gegners, der gepeinigt vom Schmerz und Brennen aufschreit, doch
Drake lässt nicht los, scheint den Cut schier mit bloßen
Händen weiter aufreißen zu wollen. Blut strömt
auf die Matte, über Drakes Arm hinab zu seinem Brustkorb.
Drake:
„Fantastisch.“
Mit einem
fast flehenden Blick fällt Tyler zur Matte, während am
Eingang eines Backstageganges Commissioner Eric Fletcher und zwei
Ärzte in wilden Diskussionen scheinen, ob man die beiden
hier vor sich selbst schützen sollte, doch Vaughn scheint
nichts davon mitzubekommen, während Drake aufsteht und die
Kette mehrmals um Tylers Kopf wickelt. Das von Stahl bedeckte
Gesicht erhält wiederholte, wilde Stampfer Vaughns.
Erschöpft fällt er selbst vornüber auf die
blutüberströmte Matte, doch er stolpert wieder auf die
Beine und führt die Attacke fort.
Erst nach
bestimmt 15-20 Tritten lässt er von Tyler ab, der regungslos
am Boden liegt. Peter Cleven scheint nach dem Fuchs sehen zu
wollen, doch ein drohendes Schwingen von Vaughn mit der Kette
treibt den Ringrichter zurück.
Pete:
„Drake lässt sich von niemandem sagen, WANN das hier
vorbei ist.“
Sven:
„Kannst du es ihm verübeln? Nach allem, was DER FUCHS
getan hat?“
Pete:
„Ich bin der Meinung genug ist genug.“
Noch immer
unsicher auf den Beinen, vor allem seinem beschädigten Knie,
wankt Drake in Richtung der Ringecke, zerrt Tyler an der Kette zu
sich. Unter starken Mühen, auf 1,5 Beinen und mit aller
Kraft greift er den Kopf seines Rivalen unter dem Arm. Er wuchtet
sich auf das zweite Ringseil. Macht sitzend eine Pause.
Pete:
„Was hat er…“
Sven:
„Ohhhhh wir WISSEN WAS DAS WERDEN SOLL!“
Pete:
„STOPPT DAS VERDAMMTE MATCH!“
Sven:
„Hat Drake die Kraft übrig ihn anzuheben?“
Pete:
„Er versucht es!“
Die GFCW
Galaxy tobt. Vaughns Plan ist klar. Wieder und wieder versucht er
Tyler auszuheben, bis endlich…
NEW
ORDER
TYLERS
KOPF SCHLÄGT AUF DEM OBERSTEN TURNBUCKLE EIN!
Pete:
„Cover ih…“
Doch
Tylers Körper fällt nicht in den Ring. Er stürzt
über das oberste Seil nach draußen. Vaugh klammert
sich an die Kette, versucht irgendwie zwischen Seilen,
Turnbuckle, der Kraft in seinen Armen und Nacken nicht mit aus
dem Ring gerissen zu werden. Er stützt sich ab, er lehnt
sich nach hinten und ein ausgeknockter Tyler baumelt leblos an
der Kette.
Peter
Cleven: „Stopp! STOPP! Das war´s! Glocke! Glocke,
man!“
DING DING
DING
Sieger
des Matches durch Abbruch: „The Scourge“ Drake Nova
Vaughn
Vollkommen
ausgelaugt fallen Drakes Augen zu. Tylers Körper fällt
zu Boden und reißt auch Vaughns Kadaver über das
oberste Seil, wo er auf seinem Rivalen aufschlägt. Flach
atmen beide, während Hatebreed aus den Boxen tönt und
ein dunkles Rot sein Territorium im Sand ausbreitet. Es war –
endlich – vorüber.
Pete:
„DRAKE VAUGHN BESIEGT DEN FUCHS!“
Sven:
„In einem Match, in dem es endlich zur Konfrontation kam.
Keine Hinterhalte, keine Überfälle, keine Einbrüche,
keine Tricks und keine zahlmäßige Übermacht.“
Pete:
„Aber wie so oft bei diesen beiden muss man fragen: Zu
welchem Preis?“
Vaughn
scheint bei Bewusstsein, doch bricht seine Versuche, auf die
Beine zu kommen sofort ab. Peter Cleven erhebt auch seinen Arm
nicht, sperrt lediglich die Metallkragen um die Nacken der beiden
auf.
Im
Backstageeingang, aus dem gerade eine Trage heraus geschoben
wird, meint man kurz Luna Rosario zu erkennen, die jedoch ohne
sichtbaren Ausdruck wieder in den Schatten verschwindet.
Sven:
„Ein großer Rückschlag für den Fuchs, der
jetzt hoffen muss, dass die Rabbits nachher zumindest ein wenig
Macht für die Gruppe sichern nach heute.“
Pete:
„Oh ich glaube nicht, dass das das letzte ist, was wir von
Tylers Ambitionen gesehen haben. Aber was heißt das für
Drake? Ist er endlich wieder da, wo er – seiner Anaicht
nach – hingehört.“
Sven:
„Es ist auf jeden Fall ein großer Sieg alleine, der
erste seit seiner Rückkehr. Aber ich weiß nicht, ob ER
schon fertig ist mit dem Fuchs. Zane ist wieder in der Lage zu
wrestlen, wir sehen ihn heute Abend… Vielleicht sind nach
dem Fuchs auch die Hasen dran.“
Pete:
„Wir lassen das medizinische Personal erst einmal ihre
Arbeit machen aber Ehre wem Ehre gebührt… wir haben
eine Schlacht gesehen, in der niemand bereit war, einen
Zentimeter zurückzuweichen.“
Sven:
„Holt Luft meine Freunde des gepflegten Hardcore Wrestlings
denn als nächstes heißt es BACK TO BACK STEEL CAGE
TITELMATCHES. Also DENKT NICHT MAL DRAN WEGZUGEHEN IHR…“
Backstage
war jemand schlau genug den „Mute“ Knopf zu drücken,
während begonnen wird im und um den Ring aufzuräumen.
Aber to the winner go the spoils. Quo Vadis, FUCHS, Drake?
Wir befinden uns im Interview
Bereich altehrwürdigen Amphitheater von Bad Segeberg, wo
sich die Spannung bereits greifbar anfühlt. Zwischen
sandfarbenem Gestein und wuchtigen Mauern steht Tammy bereit zum
Interview. Die Zuschauer lauschen, als sie mit einem Lächeln
in die Kamera spricht.
Tammy: „Liebe
GFCW-Fans, heute Abend erwartet uns zwei Steel Cage Matche. Eines
um den GFCW Intercontinental
Title und das andere um die GFCW Tag Team Titel! Und meine
jetzigen Gäste werden versuchen sich heute Abend letztere zu
holen, Jay Taven und Aya!“
Die Kamera zoomt herraus wo dann
beide Männer neben Tammy stehen.
Jay Taven steht stumm auf der
linken Seite von Tammy, mit verschränkten Armen und einem
Blick, der keine Zweifel offenlässt: Er ist geladen. Nicht
nervös, nein, aufgebracht. Aufgebracht über das, was
unausgesprochen zwischen ihm und Aya steht. Die Sache mit dem
Vertrag. Die offenen Fragen. Die fehlende Antwort. Man merkt
sofort er ist nicht hier, um nett zu plaudern.
Der Wuppertaler Aya hingegen wirkt
wie das komplette Gegenteil. Er tritt selbstbewusst einen Schritt
nach vorne, klatscht sich selbst auf die Brust, nickt heftig, als
würde er sich selbst anheizen. Dann breitet kurz die Arme
aus, als würde er die Atmosphäre dieses
geschichtsträchtigen Ortes in sich aufsaugen, und spricht
dann los, eindringlich und Überzeugung.
Aya: „Was
glaubst du Tammy können die Hasen heute Abend machen wenn
die Dunkelheit über sie hereinbricht, und kein verdammtes
Hasenloch sie mehr retten kann?! Ganz einfach Tammy, sie werden
nichts tun können. Heute Abend werden Jay und ich die Titel
gewinnen von den Hasen die diesmal ein Problem haben werden zu
fliehen. Denn nicht nur Jay und ich werden sie daran hindern
sondern auch der Käfig aus den sie nicht entkommen werden.“
Er macht eine kurze Pause, schaut
zu Jay, der unbewegt bleibt, dann wieder zu Tammy.
Tammy: „Aber
momentan sieht es auch nicht wirklich gut aus zwischen ihnen und
Jay. Meinen sie wirklich Aya sie haben eine Chance heute Abend?“
Aya: „Die
beiden wollten einen Keil zwischen uns treiben. Sie wollten
Streit säen, Zweifel – und ja, ich geb’s zu
vielleicht bin ich auch nicht ganz unschuldig daran. Ich weiss
auch das es vielleicht nicht der richtige Moment ist um solche
Probleme zu haben wie wir sie momentan haben. Aber das ändert
nichts daran, dass wir beide heute Abend die neuen GFCW Tag Team
Champions werden wollen.“
Tammy schaut gen Jay der immer noch
abgewandt von den beiden steht ehe ihr Blick wieder zu Aya geht.
Tammy: „Nun
das wäre doch sicher jetzt der beste Moment darüber zu
reden und Jay reinen Wein ein zu schenken, oder?“
Auch der blick von Aya gleitet von
Tammy kurz zu Jay ehe dieser wieder Antwortet.
Aya:
„Vielleicht wäre es nun das beste es zu sagen ja aber
es würde nichts bringen. Ich habe meine Gründe nichts
zu sagen und vielleicht werdet ihr es verstehen. Was ich nur
sagen kann ist das die Auflösung auf jeden Fall bei War
Evening passieren wird, soviel kann ich versprechen.“
Jetzt aber blick Jay Aya doch an.
Auch wenn seine Laune nicht wirklich besser zu seinen scheint.
Tammy: „Da
bin ich gespannt Aya was das sein wird.“
Aya: „Das
kannst du sein Tammy und auch alle anderen. Aber heute Abend
steht erst was wichtigeres auf der Liste. Heute Abend werden Jay
und ich uns die Titel holen. Wir werden Sprosse für Sprosse
emporsteigen. Denn anders wird man den Ring nicht verlassen
können. Und wenn wir beide dann mit unseren Füssen den
Boden des Amphitheaters berühren und neue Champions sind ist
alles andere unwichtig. Denn die Hasen werden nichts machen
können wenn heute Abend die Dunkelheit sie verschlingen
wird!“
Mit diesen Worten löst sich
Aya von seiner Position und geht zu Jay rüber den er auf die
Schulter Klopft und dann das Bild verlässt. Kurz schaut Jay
den Wuppertaler nach ehe sein blick zu Tammy gleitet und dann
aber schweigend Aya zu folgen.
Clement
Marfo and the frontline mit “Us against the World”
wummert aus den Boxen des Amphitheaters. Die
7500 Zuschauer auf den Rängen geben Gas, gehen steil. Denn
einer von GFCWs Liebsten entert die Stage. Jason Crutch stürmt
auf die Bühne. Heute gekleidet in roten Leggins mit weißen
Lettern an den Außenseiten der Beine, die rechts „US
AGAINST“ und links „THE WORLD“ beschreiben. Der
heute gut gebräunte und eingeölte Oberkörper wird
halb verdeckt von der typischen schwarzen Weste, die er, wie
immer, offen trägt. Die obligatorische schwarz verspiegelte
Sonnenbrille auf der Nase darf nicht fehlen. Auf der Stage bleibt
der Oberpollinger stehen, stemmt die Hände in die Hüften
und blickt durchs Rund.
Wow…unfassbar…was
für eine Atmosphäre…was für ein Gefühl…auch
nach all den Jahren…DAS wird sich nie ändern. Dieses
Gefühl, zu dem geilen Sound auf diese Bühne zu gehen
und von den Leuten hier so empfangen zu werden…
Crutch
zeigt auf jemanden in der Crowd. Auf der anderen Seite: ein
Thumbs up. Weiter hinten: eine erhobene Hand zum Gruß. Dann
wippt er auf und ab, auf und ab, auf und ab…und an dem
gewohnten Punkt des Songs brennt das Feuerwerk ab, er breitet die
Arme aus und dreht sich um sich selbst…
Wooooh,
sie lieben es…sie lieben es…dieser Move bei meinem
Entrance, dieser Move während meines FEuerwerks…whooo,
Baby!
Noch
einmal hält er inne, schüttelt den Nacken, massiert
sich die Handgelenke…
Phew…Auf
geht’s! PACK‘ MERS!!!
Und
dann startet er los. Forschen Schrittes. Die Rampe hinab. Weiß
blitzen die Zähne, während er links und rechts, links
und rechts, während des ganzen Weges zum Ring mit seinen
Anhängern abklatscht. Dann bleibt er vor dem Stahlkonstrukt
stehen, blickt hoch…
Fuck
Junge…jetzt wo ich davor stehe…das ist schon echt
beeindruckend…In all den Jahren meiner langen Karriere
mein erstes Käfigmatch…guck dir das Mörderteil
an…
Dann
startet er wieder los…Er umkurvt den Ring einmal und hält
dann an der Guardian Rail inne.
Wer
kriegt sie? Wer kriegt sie heute? Du! Er, der Kleine da!
Er
nimmt die Sonnenbrille ab und setzt sie einem kleinen Jungen in
der Frontrow auf die Nase.
Jason
Crutch: „Gib mir die Brofist, Junge! Feuer mich so laut an,
wie du kannst. Ich brauche heute deine volle Unterstützung.
OK?“
Der
Junge beantwortet die Brofist und ist überglücklich.
Während JC durch die Käfigtür in den Ring
klettert, dreht er sich voller Stolz, mit Freudentränen in
den Augen, zu seinem Vater um, der ihn lächelnd in den Arm
nimmt.
Die
vier Turnbuckle, Baby…Fuck, ist das eng…hier krieg
ich ja die Arme kaum hoch…hoffentlich fällt das nicht
auf…Die vier Turnbuckle! Geht steil, Freunde! GEHT
VERDAMMT NOCHMAL STEEEEIL!
Nacheinander
erklimmt der ehemalige mehrfache GFCW-Heavyweight-Champion alle
Turnbuckle, reißt beide Arme hoch – sofern der Käfig
es zulässt - und animiert die Crutch-o-Maniacs noch ein
letztes Mal, alles zu geben. Denn wenn seine Musik gleich
verstummt, ist die Show vorbei. Dann gilt der vollständige
Fokus nur noch seinem Gegner.
Phew…Jetzt
komm. Jetzt komm schon raus…Zeig dich…
Ein
letzter Auftritt als Champion?
Oder
die Zementierung einer dominanten Herrschaft?
Zwischen
diesen Optionen steht Darragh Switzenberg als er zu den Klängen
von „Conquest of Paradise“, Vangelis‘
emotionaler Hymne, in das Bad Segeberger Amphitheater einzieht.
Der Titelträger wird von einem Chor aus Buhrufen empfangen,
kaum dass sein kahler Schädel zu erblicken ist. Doch wie eh
und je prallen die Unmutsbekundungen und Schmährufe an einem
Selbstbewusstsein ab, das so unerschütterlich ist wie die
Felsen, die den besonderen Schauplatz von High Noon rahmen.
Switzenberg
trägt eine lange schwarze Hose, an deren Oberschenkel sowie
am Gesäß Stickereien des Stable-Logos aufgebracht
sind. Anders als sonst ist es kein Shirt, welches er beim
Entrance trägt, sondern ein königlich anmutender Umhang
aus rotem Samt, dessen Ende mit goldenen Applikationen
abgeschlossen sind. Ein Outfit so hochmütig, dass ein Zepter
in seine Hand gehören könnte – doch darauf
verzichtet Switzenberg, schließlich hat er das passendste
Accessoire um seine Hüften.
Der
Intercontinental Title.
Das
Objekt, das seine Herrschaft begründet.
Und
das Objekt, welches Jason Crutch seit mehr als einem halben Jahr
jagt.
Begleitet
von den Kameramännern marschiert Switzenberg zum Kampfplatz.
Er hat keinen Blick für die Zuschauer, genauso wenig für
den Käfig. Nein, seine Augen verharren starr auf dem
Herausforderer, der dort schon auf ihn wartet. Jason Crutch –
immer dann, wenn der vierfache World Champion seinen Blick
erwidert, ziehen sich Switzenbergs Mundwinkel nach unten. Die
Miene von Abscheu zerfressen.
Kurz
vor dem Käfig bleibt Switzenberg stehen. Mit dutzendfach
geübter Miene greift er an seine Hüften, löst den
Verschluss des Titelgürtels. Er nimmt den ersehnten Preis in
die Hand, stemmt ihn unter Crutchs gierigem Blick in die Luft. Es
ist ein Zeichen: Näher wirst du dem Silbergürtel nicht
kommen, alter Mann.
Dann
tritt Switzenberg durch die Käfigtür, duckt sich
zwischen den Ringseilen hindurch und nimmt Aufstellung im Ring.
Der Umhang gleitet von seinen Schultern und gibt den Blick frei
auf seinen perfekt trainierten Körper.
Eine
beeindruckende Erscheinung, der Champion.
Eine
Statue.
Doch
auch Statuen können niedergerissen werden – oder?
Saug
es auf, Jason…saug alles auf…sieh dir das an,
Fuck…ich steh ihm jetzt schon zum vierten Mal gegenüber,
das Gauntlet eingerechnet. Und trotzdem hab ich wieder
Gänsehaut…scheiße Mann…trotz all der
Vorbereitung…die Nervosität verschwindet nie…
Laura:
„Das folgende Match ist festgesetzt auf eine Runde, und es
ist ein Käfigmatch!“
Junge…
Laura:
„Es geht um den GFCW-Intercontinental-Championtitel!!“
Die
letzte Chance…die verdammte ALLERLETZTE Chance…
Laura:
„Das Match kann nur durch Pinfall oder Submission gewonnen
werden.
Als
erstes, der Herausforderer…aus Oberpolling,
Niederbayern…mit einem Gewicht von 105 Kilogramm…“
Zitter…zittere
ich?! Das kann nicht sein…puh, das gibt’s doch
nicht…
Laura:
„JASOOOOOON CRUUUUUTCH!“
Joa,
Laura…du schaffst es auch immer! YEAH BABY!!!!!
Und
Crutch reißt die Arme hoch, seine Anhänger gehen
steil.
Laura:
„Und sein Gegner…aus Rouyn-Noranda, Quebec,
Kanada…mit einem Gewicht von 118 kg…er ist der
amtierende GFCW-Intercontinental-Champion: DARRAAAAAGH
SWITZENBEEEEEERG!“
Ja,
genieß es…genieß es, denn es ist das letzte
Mal, dass Laura dich so ankündigt…das garantier ich
dir!
Nachdem
Switzenberg den Gürtel an den Referee Guido Sandmann
übergeben hat, der ihn nochmal demonstrativ sichtbar für
alle Fans hochhält und der ihn dann an den Timekeeper
übergeben hat, nähern sich die beiden Erzrivalen in der
Ringmitte an.
Und
die Käfigtür wird geschlossen..
GFCW
Intercontinental Title-Cage Match:
Darragh
Switzenberg (c) vs. Jason Crutch
Referee: Guido Sandmann
DING
DING DING
Der
obligatorische Staredown, der vor solch großen Duellen
immer stattfindet, beginnt.
Kannst
du es lesen, huh? Kannst du es in meinen Augen lesen?
Jason
Crutch: „Das, Darragh, wird dein letzter Abend als
Intercontinental-Champion. Ich habe es dir angekündigt,
vor Monaten schon: ich werde dich das ganze Jahr über
jagen, bis ich derjenige bin, der dir diesen Titel abnimmt!“
Whoa,
du willst mich suckerpunchen, huh? Denkste dir, was? Hier,
geblockt! Und jetzt…nimm den…und den…und
den! Ja, genau, torkel in die Seile. Dann schluck den
Whip-in. Ja, komm zurück – hier, Back Body
Drop…oh, du bremst ab?
Der
Intercontinental-Champion bremst ab und will den Kick gegen
den nach vorne gebeugten Crutch ins Ziel bringen, doch der
reagiert noch schneller, fängt den Kick ab, dreht ihn am
Bein herum, dass Switzenberg die Orientierung verliert und
packt zu einem gewaltigen Neck Breaker zu.
Der
erste Angriff gehört mir! FRISS DAS! Ich bin noch nicht
fertig, bleib unten!!
Jason
Crutch scheint durch die erste Angriffsaktion so
aufgestachelt, dass er dem Gegner keine Chance lässt
aufzustehen, denn er stürzt sich sofort auf ihn und
deckt ihn, noch am Boden, mit Punch, Punch, Punch ein, immer
wieder, immer wieder. Seinen Anhängern gefällts.
Switzenberg versucht, sein Gesicht so gut es geht,
abzudecken. Letztlich aber packt JC zu, hievt ihn hoch und
schleudert ihn mit Schmackes das erste Mal gegen die
Käfigwand.
Und
nochmal! Und nochmal, Baby! Ich lass dir keine Chance!
Diesmal bist du fällig! Ja, schrei nur! Es wird noch
mehr geben. Wie wär’s mit der Chop-Parade?
Der
Oberpolling setzt nach. Er gewährt dem Kontrahenten
keine Luft zum Atmen. Vielmehr deckt er ihn mit klatschenden
Schlägen ein.
Chop
Chop
Chop
Switzenberg
torkelt in die Ringecke. Crutch setzt mit zwei weiteren Chops
nach.
ZEIT
ZU ZÄHLEN! WIE GEFÄLLT DIR DAS, DARRAGH? HUH?
HUH???
Crutch
erklimmt das zweite Seil, wedelt mit einer Hand in Richtung
Zuschauer. Dann lässt er eine Schlagserie folgen und
gewährt den Fans die einmalige Gelegenheit ihre
Zählkünste zur Schau zu stellen:
ONE
– TWO – THREE – FOUR – FIVE –
SIX – SEVEN – EIGHT - …
AAAAAAAAAAAAAAAAAAARRRGGGGH
Doch
dann ist unvermittelt Schluss. Denn der angeschlagene
Switzenberg zeigt aus seiner unterlegenen Position einen
Tiefschlag. Crutch stößt einen gellenden Schrei
aus, fasst sich sofort in den Schritt und stürzt
rücklings vom Seil…
Du
blöde Sau…aaaaaah, du Mistkerl…verdammte
Axt…
Während
sich Jason Crutch auf der Ringmatte krümmt, atmet
Darragh Switzenberg schwer, versucht sich zu fassen und
taumelt aus der Ringecke. Er schüttelt sich, sieht den
angeschlagenen Crutch und hievt ihn dann hoch. Mit Anlauf
schleudert er ihn gegen die Käfigwand. Und nochmal. Und
ein drittes Mal. Crutch stürzt schwer getroffen auf die
Bretter.
Wo
bin ich? Scheiße, Mann, wo bin ich? Alles
verschwimmt…ich…
Switzenberg
lässt zwei, drei Tritte auf den krabbelnden Opponenten
folgen. Dann krallt er ihn sich und legt ihn auf das zweite
Seil. Er nimmt Anlauf und landet mit dem Sitdown Splash auf
ihm.
Keine…Luft…Ich
kann nicht atmen…
Alleine
mit seinen Blicken lässt Switzenberg erkennen, mit
welcher Abscheu er Crutch sieht. Ein weiteres Mal legt er ihn
auf das zweite Seil – und trifft ein zweites Mal mit
dem Sitdown Splash. Jason Crutch rollt sich im Ring, so ringt
er nach Atem.
Er
drückt mir die Luft ab…ich muss mich da jetzt
rausfighten…argh, er hat mich schon wieder…zerrt
mich wieder auf die Beine…er gönnt mir keine
Ruhe…muss dagegenhalten…aber…keine
Kraft…keine Luft…kann mich nicht wehren, er
zerrt mich schon wieder aufs…zweite
Seil…nimmt…Anlauf…jetzt…komm
schon, JC…KOMM SCHON! HIEV DICH RÜBER!!!
Gerade,
als Switzenberg mit einem dritten Sitdown Splash auf Crutch
landen will, rollt dieser sich vom Seil zur Seite…und
nun sind es Switzenbergs Kronjuwelen, die leiden. Denn mit
voller Wucht landet er im Seil, stößt einen lauten
Schrei aus und stürzt zurück in den Ring.
Nicht
schön, was? Wird nicht dein erster und dein letzter Shot
in die Eier gewesen sein…das verschafft mir Zeit. Komm
schon, Jason. Atme jetzt noch dreimal, viermal durch…dann
musst du hochkommen. Sieh nur, er krümmt sich noch auf
den Brettern. Für die paar Atmer hast du noch Zeit. Dann
musst du in die Offensive gehen. DU MUSST!
Crutch
zieht sich an den Ringseilen hoch und mustert den Gegner, der
ebenfalls langsam zu Kräften kommt. Dann nimmt JC Anlauf
und trifft mit einem Running Knee gegen die Schläfe und
knockt Switzenberg damit fast aus.
Whoa,
der war knallhart. Das muss ich zugeben. Moment…warte…das
ist evtl. die Chance! Komm Guido, komm mit runter!!
Der
Tatsache gewahr, dass er hier einen Punkttreffer gelandet
hat, hakt Crutch sofort das Bein ein für ONE – TWO
– aber der Kickout!
Mist…verschätzt.
Aber gut…dranbleiben, Jason. Du hast ihm schwer
zugesetzt. Du hast ihm mit dem Two-Count gezeigt, dass du
on-top bist und nun ernst machst. Nächster Schritt…den
Käfig wieder zu Hilfe nehmen…wozu hab ich ihn?
Crutch
greift sich den Gegner – nimmt Anlauf und donnert ihn
einmal mehr gegen die Käfigwand. Switzenberg stolpert
rückwärts und JC packt den Backcracker aus. Dann
federt er geistesgegenwärtig gegen die Ringseile und
trifft mit dem Running Elbow Drop.
Einen
Gang höher schalten, Jason. Bis jetzt läuft es
verdammt gut. Hoch auf das Seil…
JC
erklimmt rücklings das zweite Ringseil und lässt
den Diving Elbow Smash folgen. Er schultert den Gegner für
ONE – TWO – Kickout.
OK.
Der dient nur dazu, dich wissen zu lassen, dass ich könnte,
wenn ich wollte. Vertrau mir, Darragh: das nächste Ding
trifft dich härter!
Crutch
packt Switzenberg und lässt wieder eine Chopserie
folgen, die ihn in die Ringecke drängt. JC nimmt Anlauf…
Der
Vertical Splash plättet dich. Ich lass die Luft aus dir
raus wie aus einem nassen Sack…pass auf!!!
Crutch
nimmt Anlauf und will mit dem Vertical Splash landen –
doch im letzten Moment weicht der Gegner aus – doch JC
hat das Ausweichmanöver gerade rechtzeitig kommen sehen
und bremst ab…springt in der Ringecke hoch, umschließt
den überraschten Switzenberg mit den Beinen, und rollt
ihn ein zu einem Sunset Flip Cover für ONE – TWO –
aber Switzenberg ist aufmerksam! Er kick aus, wuchtet sich
blitzschnell hoch, federt in die Ringseile und erwischt JC
mit einer knallharten Clothesline…
What…the…?!
Switzenberg
packt zu, Full Nelson Slam!! Doch
Crutch bekommt keine Sekunde, wieder muss er auf die Beine,
Front Slam!
HEILIGE…WAS
GEHT!!! ARRRGHHH
Und
ein drittes Mal packt Switzenberg Crutch auf die
Beine…Torture Rack Back Breaker!
Mit
dieser unfassbaren Dreier-Power-Move-Folge innerhalb weniger
Sekunden hat sich Darragh Switzenberg VOLLSTÄNDIG
verausgabt, Jason Crutch eiskalt überrascht und ENORM
geschadet…
Der
Intercontinental-Champion lässt sich fallen, hakt das
Bein ein für ONE – TWO – aber Jason Crutch
kann die Schulter noch hochreißen.
Sven:
„Was für eine unglaubliche Serie innerhalb der
paar Sekunden! Hier hat unser Champion absolut alles auf eine
Karte gesetzt, auch wenn es ihn enorm ausgepowert hat. Leider
blieb es ohne Erfolg“.
Pete:
„Das Match geht weiter.“
Mein
Kreuz…meine Fresse, mein Kreuz. Du verdammter Arsch…wo
hast du das jetzt ausgepackt? Diese Kraft…diese
Aggression…Bruder, tut das weh…puhhhh, ich
brauch ne Sekunden…oder zehn…
Crutch
krümmt sich außer Atem und mit schmerzverzerrtem
Gesicht auf der Matte. Aber auch der Titelverteidiger braucht
ein paar Momente. Er schüttelt das Handgelenk. Hat er
sich womöglich übernommen? Nein. Nach einigen
Augenblicken kommt er auf die Beine. Ein knallharter Whip-in
gegen den Turnbuckle setzt Crutch weiter zu. Dann folgt ein
Whip-in in die gegenüberliegende Ringecke…
Argh,
schon wieder aufs Kreuz…Alter…raus da aus der
Ecke, verdammt, raus da, er plättet mich…
Doch
Switzenberg tut nichts dergleichen…stattdessen kommt
ihm das Crutchsche Raustorkeln aus der Ecke zu gute. Denn so
nimmt JC genug Schwung auf, dass Switzenberg ihn hochhieven
kann zum Gorilla Press…während ein anerkennendes
Raunen durchs Publikum geht, dreht sich Switzenberg
demonstrativ einmal um sich selbst, den armen JC
hochgestemmt…
Nein…du
wirst doch nicht?! Nein, das machst du nicht! VERDAMMTE
SCHEISSE. ER MACHTS!
Mit
Anlauf schleudert Switzenberg den Gegner aus der Gorilla
Press Position heraus gegen die Käfigwand. Begleitet von
donnerndem Gedepper stürzt Crutch zwischen Ringseile und
Käfigwand. Switzenberg setzt nach, indem er zwischen den
Seilen hindurch dem Kontrahenten mit dem Stiefel die Luft
abschnürt.
Crutch
kommt, immer noch zwischen Ringseilen und Käfigwand, auf
die Beine. Und bemerkt zu spät, dass Darragh Switzenberg
auf genau diesen Moment gewartet hat. Denn dieser federt in
die Ringseile, spurtet heran und quetscht JC mit einem
gewaltigen Shouldertackle gegen die Käfigwand. Da das so
schön effektiv war, noch ein zweites Mal.
Alter,
du killst mich…das schmerzt. Ich spüre meinen Arm
nicht mehr, verdammter Mist…mein Arm…er…kommt
nochmal. Er kommt tatsächlich noch ein drittes Mal…zum
Teufel, Jason, MACH WAS!!!
Switzenberg
nimmt tatsächlich ein drittes Mal Anlauf, federt aus den
Ringseilen zurück, schießt wie ein Torpedo nach
vorne…und geistesgegenwärtig, im wirklich letzten
Augenblick, lässt sich Jason Crutch einfach zu Boden
fallen, das oberste Ringseil in Händen. Begleitet von
lautem Scheppern stürzt Darragh Switzenberg aus vollem
Lauf gegen die Käfigwand - und setzt sich fast selbst
schachmatt…
Unter
tosendem Applaus der Fans liegen nun beide Männer am
Boden. Gekrümmt. Angeschlagen. Vor Schmerzen stöhnend.
Ich
halt’s nicht aus…das war buchstäblich in
letzter Not. Zum Glück weiß niemand, dass ich mich
nicht bewusst hab zu Boden fallen lassen, sondern einfach in
mich zusammengebrochen bin, weil ich einfach keine scheiß
Kraft mehr habe…aber es hat bestimmt gut ausgesehen.
Ich habe mehr Glück als Verstand…jetzt aber…komm,
Jason, pack dich! Pack dich hoch, verdammt. Jetzt bist du
dran, bevor er sich erholt. Beiß die Zähne
zusammen…ja, in den Ring haben wir uns wenigstens
schon gerollt. Jetzt komm…pack das Ringseil…ja,
gut so. Zieh dich hoch…auf ein Knie…arrggh,
verdammt, tut das weh…ja, pack das zweite Ringseil…
Mist,
er kommt auch schon hoch…aber er hat Schmerzen, Jason.
Er hat auch Schmerzen. Schneller, Jason…zieh dich
hoch…das zweite Knie…und jetzt…wuchte
dich hoch, Jason! JA! Gut gemacht. Und jetzt….Angriff!
Jason
Crutch nimmt Anlauf und donnert seinen Gegner via Swinging
Neck Breaker auf die Matte. Mit einem Back Breaker setzt er
nach und einem Cover für ONE – TWO. Aber es reicht
nicht. Da bedarf es mehr Offensive. Und die soll jetzt
folgen.
Crutch
bringt eine weiteres Mal klatschende Chops ins Ziel. Langsam,
aber intensiv. Dann allerdings blockt Switzenberg mit einem
Mal ab. Und bringt eine harte Rechte ins Ziel. Nun wieder
Chop von Crutch, Punch von Switzenberg, Chop, Punch, Chop,
Punch, Punch, Punch, Punch, Whip-in von Switzenberg und
Samoan Drop. Ein Cover für ONE-TWO. Der Kanadier bleibt
am Ball.
Falling
Inverted DDT für ONE – TWO – Kickout.
Switzenberg wirkt böse.
Langsam schafft er sich auf die Beine und schimpft mit Guido
Sandmann. Der aber macht klar, dass er schnell genug gezählt
hat. Switzenberg hängt sich in die Seile – und hat
Jason Crutch unbeabsichtigt genug Zeit verschafft, sich zu
erholen. Der Oberpollinger spurtet herbei und trifft mit
einem Running Big Boot. Der Kanadier taumelt – und wird
von Crutch zu den Snake Eyes auf die Schultern genommen wie
ein Sack Kartoffeln. Nun nimmt er Anlauf und donnert
Switzenberg headfirst gegen die Käfigwand. Und noch
einmal, und noch einmal…
Ich…kann
nicht mehr…scheiß schwerer Brocken…aber…EINMAL
GEHT NOCH!!
Ein
viertes Mal nimmt Jason Crutch Anlauf – doch
Switzenberg hält sich vor dem Aufprall
geistesgegenwärtig an der Käfigwand fest. Crutch
versucht ihn wegzureißen, doch die Kräfte
verlassen ihn und er stürzt durch eine clevere
Gewichtsverlagerung Switzenbergs nach hinten. Crutch rollt
sich aber rücklings durch, kommt zum Stehen – doch
da spurtet sein Opponent schon herbei und crasht ihn mit
einem Lariat. Vertical Suplex. German Suplex. Dann hievt er
JC hoch zur Powerbomb…POWERBOMB GEGEN DIE KÄFIGWAND!
Switzenberg zerrt den leblosen Crutch in die Ringmitte.
Scheiße…Jason…bleib…liegen…bleib
einfach liegen. Und es ist vorbei…ich…bin müde.
Keine Kraft mehr…
Cover
für
ONE
Komm
schon…reiß die scheiß Schulter noch…nur
die Schulter. Das reicht…mehr braucht es nicht…KOMM
SCHON!
TWO
KICKOUT!
Geschafft…bin…ich
noch bei Bewusstsein?
In
aller letzter Not reißt der ehemalige mehrfache
GFCW-Heavyweight-Champion die Schulter hoch, sehr zur Freude
seiner Crutch-o-Maniacs. Switzenberg mag es nicht glauben.
Wütend schlägt er auf die Matte. Doch er schafft es
nicht auf die Beine. Zu sehr verausgabt hat er sich. Es
dauert eine Weile. Und letztlich packt er sich, schält
sich auf die Beine. Er blickt auf Crutch. Er blickt ins Rund.
Dann verzerrt sich sein Gesicht zu einer wütenden
Fratze…
Die…Seile.
Wo…sind die Seile? Wo ist überhaupt irgendwas?
Verdammte Scheiße…wo ist ER? Wo…ist
Darragh? Ich kann nichts sehen…wo ist er?
Wütend
packt sich der Kanadier seinen Gegner, hievt ihn auf die
Beine…und letztlich hoch!
Vertebreaker!
Sven:
„Das ist der Ansatz zum Vertebreaker! Oh bei Gott,
Vertebreaker! Das ist das Ende für Jason Crutch!“
Pete:
„NEIN! SIEH NUR! SIEH NUR!“
Niemals!
Niemals! Wenn ich das jetzt zulasse, ist es sicher vorbei!
Wehr dich, Jason, wehr dich! Dieses eine Mal noch!
Der
Oberpollinger zappelt. Und zappelt. Und letzten Endes bringt
er sich selbst und Darragh Switzenberg zu Fall, bevor der
Vertebreaker ausgeführt werden konnte. Crutch ringt
durch geschickte Körperverlagerung Switzenberg auf die
Bretter, rollt herum, kommt auf ihm zu Sitzen…und hakt
Arme und Kinn ein!
Camel
Crutch!
Klopf
ab! Bitte! Klopf ab!
Switzenberg
schreit sich die Seele aus dem Leib. Er windet sich hin, er
windet sich her, doch der Griff des Oberpollinger sitzt wie
Schraubzwingen. Switzenbergs Schweiß tropft in
Sturzbächen von der Stirn. Crutchs Gesicht ist puterrot
vor Anstrengung. Er schreit ebenso, brüllt Switzenberg
an, aufzugeben. Der Kanadier brüllt all den Schmerz in
das Amphitheater, die Fans stehen Kopf, kreischen…
Nun
komm schon! GIB AUF! GIB ENDLICH AUF!
Switzenberg
schüttelt den Kopf. Er wehrt sich, kämpft. Er
windet sich erneut…und…es scheint von Erfolg
gekrönt zu sein. Jason Crutch versucht ein weiteres Mal,
den Griff zu verstärken. Doch letztlich verlassen ihn
die Kräfte. Und nach einer anstrengenden knappen Minute
löst er den Griff, und rollt sich von seinem Gegner.
Mist…verdammter
Mist…ich…was soll ich noch tun? Was…?
Der
Oberpollinger sitzt auf den Knien. Kraftlos sind die Hände
in den Schoss gesackt. Er blickt nach unten. Er atmet schwer.
Dann fällt sein Blick auf Darragh Switzenberg, der
keuchend bäuchlings auf der Matte liegt, vor Schmerzen
stöhnt. Verzweifelt wandert Crutchs Blick dann…auf
den oberen Rand des Käfigs…
Was…was
wäre, wenn…was wäre, wenn ich es da hoch
schaffe? Auf dieses mörderische Konstrukt, das uns
solche Schmerzen bereitet hat? Was, wenn ich dort rauf
klettere, und den verdammt schönsten, intensivsten
Moonsault ever hinbekomme…ja. Was wäre, wenn…
Die
Kamera fängt Crutchs Blick ein, zeigt es auf der großen
Videoleinwand.
Wüssten
wir nur, was er gerade denkt…
Doch
dann scheinen die Fans zu verstehen. Und als er sich auf die
Beine rappelt, beginnen sie begeistert zu rufen. Und als er
sich tatsächlich aufmacht, die Käfigwand zu
erklimmen, gibt es kein Halten mehr.
JA-SON!
JA-SON!
JA-SON!
Dieser
Käfig – du Monstrum. Du mörderisches
Stahlkonstrukt…ich werde an dir hochsteigen. Schritt
für Schritt, und wenn es mir noch so schwer fällt.
Du, der du uns hier halten sollst, sollst der finale Schlag
gegen meinen Widersacher werden. Du wirst es sein, der mir
helfen wird, den Todesstoß gegen IHN auszuführen –
und mich zum Intercontinental-Champion krönen!
Fast
hat er das Ende des Käfigs erreicht…doch dann
wird die Crowd nervös. Wir sehen, wie die ersten Fans
die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aufgeregt
auf und ab hüpfen…und dann zoomt die Kamera
heraus:
Darragh
Switzenberg ist ihm gefolgt!
Der
Kanadier klettert hinterher. Und gerade als Jason Crutch sich
auf dem Käfigrand in der Ecke umdreht – hat
Switzenberg ihn erreicht!
Verdammt
– wo…wo kommst du her?! Habe ich die
Ringübersicht vollends verloren? Durch als die
Schmerzen, die du mir zugefügt hast? Bin ich so
leichtsinnig geworden, so von mir selbst überzeugt, dass
ich dich völlig vergessen habe? Dass ich dich
unterschätzt habe? Wie konnte ich dich nur aus den Augen
lassen?! Nein! Nein, Darragh! Du…NEIN! Whoaff….
Switzenberg
bringt zwei, drei Schläge in Crutchs Magengrube ins
Ziel…der Oberpollinger kann sich nicht wehren. Und so
hakt Darragh Switzenberg ein –
Superplex
vom Käfigrand!!!!
Die
Fans kreischen, gehen steil! Mit einer gewaltigen Wucht und
perfekt durchgezogen smasht Switzenberg seinen Erzfeind auf
die Matte, dass man meint, der Ring zerplatzt in seine
Einzelteile! Selbst Guido Sandmann schlägt die Hände
über dem Kopf zusammen…und sowohl Crutch als auch
Switzenberg, der Aktive des Moves, bleiben regungslos liegen…
…
… … …
HOLY
SHIT!
HOLY
SHIT!
HOLY
SHIT!
Was
für ein Höhepunkt dieses Matches. Es scheint
beinah, als hätte dieser Kampf ein Patt erreicht. Es ist
eine Situation, in der man schnell den Kopf verlieren und
einen entscheidenden Fehler machen könnte – doch
die Athleten sind zu erfahren, um der Hast nachzugeben. Und
so robben sie jeweils auf eine andere Ringecke zu, sehnen
sich nach den Seilen als Möglichkeit, um etwas Hilfe
beim Aufstehen zu bekommen.
Dann
wird es im Amphitheater laut.
Pete:
„Zac Alonso!“
Im
Laufschritt erscheint der Switzidogisstant aus der
Backstage-Area und nähert sich der Kampf-Area. Buhrufe
begleiten ihn bei jedem Schritt.
Pete:
„Kann nicht ein einziger Kampf fair ablaufen?
Gottverdammt, dafür haben wir doch eigentlich diesen
Käfig.“
Während
Pete noch in seiner Tirade vertieft ist, wird es gar noch
lauter.
Pete:
„Und Jakob auch noch!“
Durch
das Publikum eilt Fleestedt. Er nimmt einen anderen Pfad als
sein Partner Alonso, doch sein Ziel ist das Gleiche: Hin zum
Käfig.
Im
Ring wird Guido Sandmann der Gefahr fürs Fairplay
gewahr, die da in Form vier flinker Füße zum Ring
stürmt. Er wedelt mit den Händen, ruft Alonso und
Fleestedt etwas zu, als sie am Cage ankommen.
Doch
die Mitglieder des Switziverse ignorieren den Offiziellen.
Von außen umklammern sie das Gitter. Parallel, als
wären sie miteinander synchronisiert, legen sie einen
Fuß in die breiten „Maschen“ des
Stahlkäfigs und beginnen, den Käfig von außen
zu erklimmen.
Sven:
„Immerhin wird der alte Mann kein Champion.“
Alonso
und Fleestedt haben die Hälfte des Käfigs
erklettert, als sie beiden Athleten im Squared Circle merken,
was passiert.
Nein…nein…nicht
schon wieder! Fleestedt…Alonso! Ich dachte, diesmal
wäre es fix. Ich dachte wirklich, diesmal ist es
endgültig klar. Ich habe wirklich geglaubt, es würde
diesmal anders ablaufen…wieder einmal war ich zu
leichtgläubig. Wieder…aber na schön, ihr
Pisser! DANN LASST ES UNS TUN!!!
Crutch
hat sich gerade an einer Ringecke hochgezogen, verdreht
genervt die Augen und nimmt dann eine kampfeslustige Pose
ein. Er weiß, dass er keine Chance hat, alle 3 auf mal
zu bekämpfen, aber er lässt sich nicht ohne
Widerstand vernichten. Und so schlägt er wütend auf
das Ringpolster und schreit Beiden entgegen, sie mögen
doch kommen und eine Tracht Prügel einstecken.
Eine
Drohung, die bei Fleestedt und Alonso nur dazu führt,
dass ihr Lächeln noch ein Stück erwartungsfroher
wird. Gierig geradezu.
Doch
viel interessanter als die erwartbar negative Reaktion
Crutchs‘ ist, was Darragh Switzenberg macht. Der
Champion stemmt sich auf, sein mächtiger Körper
erbebt bei seinen schweren Atemzügen. Schweiß
rinnt ihm von der Stirn.
Switzenberg
blickt auf die linke Käfigwand. Sieht von außen
Fleestedt. Dann der Blick nach rechts, wo Alonso ist. Oder
anders gesagt: Seine Rettung.
Aber
Switzenberg…schüttelt den Kopf.
Alonso
und Fleestedt halten inne. Sie blicken einander durch die
Maschen hindurch an. Verwirrt. Irritiert. Als wollten sie dem
anderen zurufen: Versteht du, was das soll?
Was...was
soll das? Welches perfide Spiel spielen sie jetzt? Wollen sie
mich in Sicherheit wiegen? Was zum Teufel soll das diesmal,
Darragh???
Doch
die Botschaft ist eigentlich klar: Switzenberg will nicht,
dass sie in den Ring kommen.
Darragh
Switzenberg: „Ich brauche keine Hilfe!“
WAS??
Der
Champion streckt sein Rückgrat durch und schüttelt
noch einmal, diesmal vehement, mit dem Kopf. In einer
herrischen Geste winkt er ab. Deutet erst auf Jakob, dann auf
Zac und letztendlich auf den Backstagebereich. Sie sollen
zurückgehen.
Darragh
Switzenberg: „Keine Hilfe gegen scheiß‘
Jason Crutch.“
WAS?????
Bedröppelt
bleiben Alonso und Fleestedt in den Maschen hängen.
Lassen mehrere Sekunden verstreichen. So als würden sie
damit rechnen, dass sich Switzenberg jeden Augenblick
umentscheidet. Doch der Wille des Champions bleibt. Er
schickt sie weg. Wendet ihnen gar den Rücken zu.
Dann
lassen sich Alonso und Fleestedt vom Käfig fallen und
trotten davon.
Switzenberg
schenkt ihnen keinen Blick. Er ist davon überzeugt, dass
er sie nicht braucht. Nicht gegen den alten Mann, den er
schon mehrmals besiegt hat. Und er kann es auch ohne Hilfe.
Mit
einem Brüllen stößt sich Switzenberg von der
Ringecke ab und stürmt auf Jason zu.
Heftige
Schläge prasseln auf den durch die ungewohnte,
eigenartige Reaktion Switzenbergs abgelenkten Crutch nieder.
Hatte Jason Crutch die ganze Zeit über doch recht mit
seiner Vermutung, Switzenberg wolle wissen, ob er JC fair
besiegen könne?
Begleitet
von wütenden Schreien drischt der Kanadier immer wieder
auf Crutch ein, hakt die Arme ein, will erneut den
Vertebreaker zeigen – aber kommt diesmal sogar nicht
einmal soweit wie bei dem Versuch zuvor, stattdessen wirbelt
JC ihn herum, zeigt den Enzuigiri – doch ins Leere.
Switzenberg packt sofort zu, lässt sich nach unten
fallen…
STF
von Switzenberg!
Beide
Männer schreien, brüllen…Crutch vor Schmerz,
Switzenberg vor Anstrengung. Die Fans gehen steil, sind mit
jeder Faser mitten im Match dabei. Sandman ist unten, fragt
nach, einmal, zweimal, doch JC schüttelt den Kopf. Dann,
in einem unachtsamen Moment, dreht er sich herum – und
hat Switzenberg in einer Pin-Position!!
Bleib
unten! JETZT HAB ICH DICH!!
ONE
JA!
JA! JA, das ist es! Damit hast du nicht gerechnet!
TWO
BLEIB
UNTEN!!!!!!
Kickout!
NEIN!
Ein
Raunen im Amphitheater. Die Fans sterben gerade tausend Tode,
während Crutch und Switzenberg in sich zusammensacken.
Erst nach weiteren anstrengenden Sekunden hievt sich Crutch
mithilfe der Seile auf die Beine. Aber auch Switzenberg kommt
hoch. Und beide Männer stehen sich gegenüber,
können sich kaum auf den Beinen halten. Hier Crutch auf
der einen Seite. Dort Switzenberg auf der anderen Seite. Wie
der Outlaw und der Gesetzeshüter im guten alten Wilden
Westen…es scheint, als würden sich treffen zum
HIGH
NOON
Und
dann, wie von einer unsichtbaren Hand gestoßen, stürmen
beide aufeinander los und prügeln aufeinander ein. Ja,
dies ist einfach nur die Prügelei zweier Jungs auf dem
Schulhof. Crutch scheint die Oberhand zu behalten, drängt
den Widersacher in die Ringseile, Whip-in…doch
Reversal von Switzenberg, aber ein weiterer Reversal von JC,
so dass er Switzenberg wuchtig auf sich zuzieht…
Spinebuster!
Pete:
„Da ist: Crutchs liebster Lieblingsmove aller
Lieblingsmoves!“
Sven:
„Ich hasse es, wenn du das sagst! ALSO HALT DIE
KLAPPE!“
Jason
Crutch kann sich nicht rühren. Und Switzenberg, die Arme
weit von sich gestreckt scheint fast zu jammern vor
Schmerzen.
Komm
schon, Jason. Es muss weitergehen. Immer weiter. Verdammt
nochmal, reiß dich zusammen. Einmal noch. Ein
allerletztes Mal!
Dann
stößt der Oberpollinger einen adrenalingeladenen
Schrei aus und zieht sich in der Ringecke auf die Beine. Mit
heftigen Gesten bedeutet er dem Erzrivalen, sich ebenfalls zu
erheben.
JA-SON!
JA-SON!
JA-SON!
Und
Switzenberg rafft sich auf, langsam, aber letztlich
erfolgreich. Beide Männer scheinen nun fast schon
vergessen zu haben, in einem mörderischen Käfig zu
stehen. Der Intercontinental-Champion hat die Orientierung
verloren. Er sucht seinen Gegner, findet ihn – aber
viel zu spät.
Kick
in den Bauch.
Equalizer!!!
Der
Double Arm Back Breaker, der Finishing Move des
Oberpollingers.
Geistesgegenwärtig
in einer Blitzreaktion lässt er sich auf den Gegner
fallen, hakt mit letzter Kraft ein Bein ein…Sandmann
ist unten…
ONE
Bitte…bitte…bitte
TWO
Bitte…bitte…bitte
THREE!!!
Danke…danke
Gott, danke…
DING
DING DING
Clement
Marfo mit „US AGAINST THE WORLD” schallt aus den
Boxen, während sich die Crutch-o-Maniacs vor Freude in den
Armen liegen. Niemand kann gerade so recht fassen und begreifen,
ob das hier gerade wirklich geschehen ist. Nach sechs langen
Jahren und nach einer langen Pause ist es Jason Crutch
tatsächlich gelungen, sich wieder in die Titelhistorie
einzutragen. Der Oberpollinger selbst kann gar nicht recht
überreißen, ob es wahr ist. Guido Sandmann hat sich
den Intercontinental-Championtitel übergeben lassen und
übergibt ihn an Jason Crutch, der mittlerweile auf den Knien
sitzt. Müde blickt er nach oben zu Sandmann, der ihm sagt,
dass das alles tatsächlich passiert ist. Der Referee gibt
ihm den Gürtel und hilft ihm auf die Beine. Dann, mit
allerletzter Kraft, die er noch in seinem Körper hat, reißt
er den Titelgürtel in den Himmel.
Laura:
„Hier ist der Sieger, und NEUER
GFCW-Intercontinental-Champion: JASOOOOON CRUUUUUTCH!“
Ich…kann
es nicht fassen. Nach all der Arbeit, nach all den Strapazen, den
Hindernissen, nach all dem langen Weg…steht ich wirklich
hier. Den Gürtel in Händen. Ich mag es gar nicht so
richtig glauben…was für ein magischer Moment. Sieh
nur, ihre Freude! Wir…gegen die Welt!
Jason
Crutch deutet ins Rund seiner Anhänger, die ihn frenetisch
feiern. Dann wandert sein Blick hinüber zu Switzenberg, der
noch k.o. auf der Ringmatte liegt.
Ich
komme nicht umhin, ihm letztlich doch wieder Respekt zu zollen.
Verdammt, er hat es diesmal echt durchgezogen…du…hast
es wirklich durchgezogen. Ich hätte es ja fast nicht mehr
für möglich gehalten…
Noch
einmal streckt Crutch den Gürtel in die Höhe, animiert
seine Anhänger zu noch mehr Zuspruch. Dann, gestützt
von Guido Sandmann, macht er sich daran, das Geviert durch die
Käfigtür zu verlassen.
Heilige
Scheiße! Jetzt…jetzt ab in die Eistonne…
„Aldos
Eroberung wird heute nicht scheitern!“
Sizilien.
Wir haben es vor zwei Wochen gesehen und wieder spielen sich nun
Bilder vor unseren Augen ab, allerdings ein Mix aus dem Sizilien,
was wir vor zwei Wochen gesehen haben und dem Sizilien, in dem
Aldos Reise einst begonnen hat. Einerseits die schöne,
reiche, kultivierte Region, andererseits die altertümliche,
bäuerliche, „dreckige“ Seite von Aldos Herkunft…
oder – symbolisch gesprochen – zumindest seiner Sicht
darauf.
Und
außerdem sehen wir nun auch Aldo im Fokus der Kamera,
wieder vor einer schwarzen Wand, stehen, der in die Kamera
spricht. Wie Ask schon vor ihm.
Aldo
Nero: „Sie wird abgeschlossen. Und was war es für eine
gewaltige Eroberung. Besser hätte ich es mir nicht
vorstellen können. Es begann mit Siegen über viele,
viele Männer, die mir nicht gewachsen waren.“
Nun
sehen wir Szenen von Aldos Matches aus 2024. Wir sehen seine
Siege über Meathook Rodriguez, über Sandro Prach, über
Güldenherz, über Mike Müller, Caracal Matthews und
sogar im Handicap über Rasmus Rantanen und Mike Janus. All
diese Siege erfolgten nach purer Dominanz. Aldo kam frisch aus
Sizilien zurück und bewies eindrucksvoll, dass er sich
geändert hat.
Aldo
Nero: „Aber so richtig begann die Eroberung erst mit meinem
größten Sieg, über den größten
Wrestler der Liga.“
Nun
sehen wir die Bilder von Title Night, als Aldo Nero es
tatsächlich geschafft hat The End zu besiegen. Seinen
Quasi-Bruder, seinen Erzfeind, den Mann, in dessen Schatten er
immer stand und den sein Vater ihm stets vorgezogen hat.
Aldos
Blick wird emotional, wie auch wütend.
Aldo
Nero: „ASK. Ich habe bereits einen König gestürzt
und heute… werde ich es wieder tun. Ich bin meinem Ziel so
nah, ich habe erobert, was es zu erobern gibt… bis auf…
bis auf dich. Du bist der beste Wrestler der Liga? Das mag sein,
denn du hast den wichtigsten Preis der Liga und damit gehört
dir, die Liga. Noch. Denn am Ende dieses Abends wird all das mir
gehören.“
Wir
sehen nun vor allem die Szenen der letzten Wochen, in denen Aldo
Ask attackieren und zusetzen konnte. Wieder werden die Staredowns
eingespielt, diesmal aber eher mit dem Fokus auf Aldo.
Aldo
Nero: „Hast du gehört Ask? Es wird MIR gehören.
Nicht meinem Vater, MIR. ICH werde dich besiegen und ICH werde
all das erobern und dann werde ICH Champion sein. Du solltest
besser endlich verstehen, dass nicht James Corleone dein Feind
ist… ich bin es. Und ich werde es sein, der das Jahr des
Hirsches ein für alle Male beendet.“
Nun
sehen wir Aufnahmen von Mister Corleone, vor allem von dem
finalen Blick Neros in Richtung seines Vaters aus der vergangenen
Show.
Wir
erkennen, wie Aldo versucht den leichten Bruch in seiner Stimme
zu übertönen, denn natürlich steht noch immer im
Raum, dass er all das, was er macht, nur für seinen Vater
macht. Aber heute ist Show-Time und deshalb darf er keine
Schwäche zeigen. Das Match gegen The End war wohl der
emotionalste Kampf seines Lebens, der wichtigste und größte.
Aber heute, da steht er vor dem wichtigsten Wrestlingmatch seines
Lebens, denn heute kämpft er um das ganz große Gold
und mit dem Gewinnen oder Verlieren dieses Matches steht und
fällt…
Alles.
Aber
die große Frage ist: für wen kämpft er heute?
Was
bedeutet es Alles zu gewinnen oder Alles zu verlieren?
All
das ist heute nicht wichtig, heute geht es erst einmal um den
Sieg an sich, alles Weitere… folgt danach.
Aldo
Nero: „Heute Abend wird gespeist… und es gibt
Hirsch. Und morgen… da ist ein neues Jahr.“
Wir
sehen nun auch Aldo noch einmal, wie er in die Kamera schaut.
Das
Video geht nun von dem größeren Fokus auf Aldo in eine
allgemeine Betrachtung der Fehde über. Wir sehen die
Aufeinandertreffen der Beiden und Highlights, sowie die Finishes
der Matches Skógur Vs. Crutch und Nero Vs. Shade. Zwei
Bewährungsproben, die beide Teilnehmer des heutigen Main
Eventes bestehen mussten.
Beide
haben bestanden.
Heute
ist High Noon. Heute kommt es drauf an.
Aldos
Eroberung wird heute enden, ob positiv oder negativ ist davon
abhängig ob das Jahr des Hirsches weitergeht oder nicht.
Um
es mit dem Worten eines kultigen 80er Jahre Filmes zu sagen: