Flex Fulgrim: „Wir danken ihnen für dies Möglichkeit und hoffen, dass wir Sie nicht enttäuschen. Verstehen Sie uns nicht falsch. Es hat uns schon sehr in der GFCW gefallen, aber leider hat man uns keine Beachtung geschenkt und das empfinden wir als persönliche Beleidigung. Obwohl wir uns bei ein paar Teams sogar vorgestellt haben, aber das hat die Geschäftsleitung in keinster Weise gekümmert.“

Lucius: „Denen ist ja noch nicht mal aufgefallen, dass wir letztes Mal gar nicht da waren. Wir sind denen total Mumpe…“

Flex Fulgrim: „Gerade deshalb brauchen wir als Slaanesh Connection einen verlässlichen Partner wo wir unseren Weg begehen können und die Ekstase in den Vordergrund stellen möchten. Zu Ehren unseres Gottes Slaanesh.“Ultras Berlin an.

Lucius: „Zu Ehren von Slaanesh…“

Erst jetzt sieht man die Slaanesh Connection auf 2 teuren Designersesseln sitzen. Ihre Maßanzüge wirken sündhaft teuer. Lucius trägt einen fliederfarbenen 2-Reiher mit einer fliederfarbenen Krawatte und weißem Hemd. Flex Fulgrim trägt einen dunkelblauen Anzug mit fliederfarbenem Hemd und einer weiß-blauen Krawatte.

Flex Fulgrim: „Hier bei Ihnen in der Promotion können wir endlich in den Ring steigen und das freut uns besonders nach all den Mühen in Deutschland, Mr. Seikimoto.“

Ein alter lächelnder Japaner wird gefilmt, der einen weißen kurzen Bart und eine Glatze hat. Er trägt ebenfalls einen Anzug und legt eine aufgeklappte Mappe samt Kugelschreiber auf den Tisch. Er sagt kein Wort, denn das braucht er nicht.

Flex Fulgrim: „Also dann wollen wir mal zur Tat schreiten…“

Der weißhaarige Flex Fulgrim greift nach dem Kugelschreiber und will gerade losschreiben, als sein Smartphone klingelt.

Flex Fulgrim: „Entschuldigen Sie mich kurz…“

Der Kugelschreiber fällt auf das Blatt ohne ein einziges geschriebenes Wort. Lächelnd greift der vernarbte Lucius nach dem Kugelschreiber, während Flex am Telefon ist.

Lucius: „Ich kann ja auch anfangen…“

Gerade als die Mine das Papier berührt legt sich sanft die Hand von Flex Fulgrim auf das Handgelenk von Lucius. Er sieht seinen Partner fragend an, welcher den Kopf schüttelt.

Flex Fulgrim: „Mr. Seikimoto ich muss sie um Verzeihung bitten, aber leider wird es nichts mit unserem Arrangement hier bei ihnen in Japan. Uns hat sich eine andere Möglichkeit aufgetan. Leider müssen wir Sie jetzt verlassen.“

Lucius: „Aber…“

Lucius folgt fragend Flex Fulgrim nach draußen, während er fragend mit den Achseln zuckt. Wortlos gehen die Beiden zum Aufzug. Flex drückt den Knopf und erst als sie im Aufzug stehen beginnt das Gespräch wieder.

Lucius: „Verpokerst du dich gerade, Ful?“

Flex Fulgrim: „Nein, Lucius. Wir haben gerade einen Anruf aus Deutschland erhalten. Sie geben uns in der GFCW endlich ein Match.“

Lucius: „Gegen wen?“

Sie verlassen den Aufzug und gehen den Weg in Richtung Ausgang durch die große Lobby des Hotels. Erst als Sie das Hotel ganz verlassen haben, antwortet Flex Fulgrim seinem Partner.

Flex Fulgrim: „5* Hautevolee…“

Ein Fragezeichen auf dem Gesicht von Lucius, aber dann scheint der Groschen zu fallen.

Lucius: „Sind das nicht diese Groupies von Lionel Jannek? Die Penner klatschen wir weg. Den größeren Luxus haben wir schließlich auch…oder besitzen die Jungs ein Privatflugzeug?“

Flex antwortet nicht sondern geht auf ein Stretchlimousine zu und steigt wortlos ein. Lachend folgt ihm Lucius the Eternal. Mit einem „Endlich“ auf den Lippen von Lucius fadet das Video aus.

Ein Video wird eingespielt. Zunächst ist alles Schwarz, doch dann stehen wir vor einem goldenen Vorhang, welcher nach ein paar Sekunden, wie in einem noblen Theater, aufgezogen wird und einen schön und vor allem luxuriösen Raum zum Vorschein bringt. Sehr noble Sitzgelegenheiten, ein aufwendig geschmückter Hintergrund und teure Köstlichkeiten auf einem Tisch im Hintergrund. In den beiden Sofasesseln, sitzen zwei Männer, die zuletzt in der GFCW ihre Präsenz gezeigt haben… und das sehr dominant und eindrucksvoll.

Links sitzt Matthäus Meister. Aufrecht wie ein Gentleman, seine Haare zurückgekämmt und jeder Stoppel seines Dreitagebarts auf korrekte Länge getrimmt. Der Koloss trägt außerdem einen edlen Anzug und begutachtet den Champagner in seinem Glas wie ein Kenner.

Rechts sitzt David Hott schon etwas bequemer. Zurückgelehnt und die Beine überschlagen, sodass der Knöchel des einen Beines auf seinem Knie ruht. Entweder hat er eine sehr gepflegte Haarpracht oder er geht jeden Tag zum Friseur… oder beides, denn jede Strähne sitzt perfekt, ebenso wie sein Anzug. Auch der Pretty Boy aus Brighton hat ein Glas Champagner in der Hand und wirft einen flirtenden Blick in die Kamera, bevor er einen Schluck aus diesem Glas macht. Dann stellt er es ab und blickt mit selbstverliebtem Blick in die Kamera. Fast so als könne er seine Reflexion in der Kameralinse sehen.

David Hott: „Was sagt man dazu, Baby? Wir sind gerade einmal ein paar Wochen in der GFCW und schon stehen wir auf der Pay-Per-View Card…“

Doch sein sexy Grinsen verschwindet relativ schnell wieder aus seinem Gesicht.

David Hott: „…in der Pre-Show.“

Spöttisch blickt Hott zur Seite und verdreht die Augen.

David Hott: „I get it! Wir gehören zu Lionel Jannek und die hohen Tiere der GFCW können ihn nicht leiden, aber nehmen ihn zähneknirschend zu Kenntnis, weil er immerhin die Zuschauerzahlen, Merchandising-Verkäufe und Einschaltquoten in die höchsten Höhen anhebt. Wie hoch? Off. The. Charts. Natürlich kann man so einen Mann, den Champion, nicht zurückhalten, er ist unersetzlich. Er gehört in den Main Event! Wir eigentlich ebenso, aber die GFCW versucht natürlich uns zurückzuhalten, weil sie Angst haben, dass die 5*Hautevolee alles dominiert und an sich reißt!“

Kaum hat er diesen Satz ausgesprochen, ist ein lautes Klirren zu hören, als wäre ein Glas kaputt gegangen. Das ist auch passiert, allerdings wurde es nicht geworfen, sondern es zersprang im mächtigen Griff von Matthäus Meister! Mit dieser passiv-aggressiven Handlung möchte er wohl ebenso wie David Hott sein Unverständnis (oder ist es schon Wut?) zum Ausdruck bringen. Er öffnet die Hand und die kleinen Glassplitter fallen zu Boden. Meister zieht ein Tuch aus seinem Anzug-Jackett hervor und wischt sich die Hände ab. Der Muskelprotz bewahrt dabei stehts Haltung.

Matthäus Meister: „Nun, so sollten sich alle in der GFCW darüber klar sein, dass niemand und ich meine NIEMAND wahres Talent und harte Arbeit unten halten kann. Wir zwei sind nicht hierher gekommen, um eines von vielen Tag-Teams in der GFCW zu sein, sondern das Beste! Das mögen vielleicht viele von sich behaupten, doch wie viele von ihnen können behaupten vom amtierenden World Heavyweight Champion handverlesen worden zu sein? Wie viele können von sich behaupten perfekt aufeinander abgestimmt zu sein? Das können nur wir!“

Beide Männer erheben sich aus ihren Sofasesseln und treten in die Mitte des Raumes, wo sie in die Kamera blicken.

David Hott: „Das war das erste und letzte Mal, dass die GFCW uns so beleidigt! Es gibt so einige hier die in die Pre-Show gehören, aber wir sind das ganz bestimmt nicht, oh no Baby! Wir sind mehr als nur die zwei Typen, die neben dem GFCW Champion herumstehen. Wir sind schon einzeln Gold wert und als Team noch mehr. Priceless, Baby!“

Matthäus Meister: „Lionel Jannek hat nicht irgendwen ausgewählt, um neben ihm ins Rampenlicht zu treten. Er hat sich für uns entschieden. Zwei Männer die für die nächsten Jahre ihre Namen in der GFCW-Geschichte verewigen werden, als ein Team, dass von allen gefürchtet wird und als mehrfache Champions. Deswegen tragen wir eine Verantwortung. Wir haben eine Verpflichtung bei jeder Gelegenheit dieselbe Weltklasse zu versprühen und alle zu besiegen. Doch wir verspüren keinerlei Druck, denn wir wissen, dass uns keines dieser unterdurchschnittlichen Teams in der GFCW gefährlich werden kann.“

David Hott: „Das würden wir ja gerne, wie gewohnt auf höchstem Niveau, beweisen, aber stattdessen stellt die GFCW für heute ein Team von Nobodys, die keiner kennt, gegen uns…“

Hott pausiert kurz und wirft scheinbar einen Blick auf den Card-Plan für die heutige Show. Stirnrunzelnd und am Kopf kratzend mustert er diesen.

David Hott: „Slaanesh Connection… What the hell ist ein ‚Slaanesh‘?“

Matthäus Meister blickt ihn kurz wortlos an und holt dann sein Smartphone hervor, auf dem er wohl hofft eine Antwort auf diese Frage zu bekommen… nach schneller Suche auf seinem modernen und teuren Smartphone hält er Hott die Ergebnisse hin. Dieser wirkt nun aber noch verwirrter als vorhin und schüttelt den Kopf.

David Hott: „Geeks… Bloody Hell.“

Meister packt mit erhobenen Augenbrauen sein Smartphone weg und Hott fasst sich noch einmal fassungslos an den Kopf, bevor er sich erfängt.

David Hott: „Alright, Fakt ist wir haben euch bis jetzt dreimal gesehen. Dabei habt ihr nur Bullshit geschwafelt, anstatt in den Ring zu steigen, während wir zwei allen die uns im Weg gestanden sind, das Leben zur Hölle gemacht haben. Alles was wir von euch wissen ist, dass ihr auf Lust und Liebe steht und ‚Wrestling wieder sexy machen‘ wollt. Newsflash! Keine Sau braucht euch hier! David Hott alleine hat mehr Sexyness als ihr beide zusammen! I mean come on, habt ihr die Typen gesehen? Könige der Lust? Don’t make me laugh! Dieser König steht hier persönlich vor euch! Und dieser Mann neben mir ist männlicher als zwanzig von eurer Sorte!“

Matthäus Meister: „Zwei fehlgeleitete Seelen, welche die GFCW allen Anschein nach in ein Bordell verwandeln wollen und damit ernsthafte Talente mit richtigem Wrestling-Talent, wie uns, in den Dreck ziehen. Denkt ihr das lassen wir uns gefallen? Nur über unsere Leichen! Ihr wollt also euren Trieben nachgehen? Dann verschwindet in den Billig-Puff wo ihr hingehört! Da draußen im Ring habt ihr nichts verloren, denn das ist unsere Welt. Und dort ist nichts mit Liebe… Ihr wollt Champions werden? Ihr? Wagt es nicht einmal, in unserer Gegenwart, diese Worte in den Mund zu nehmen! Ihr seid so weit von den Titeln entfernt, wie Hunk und Silverberg von einer Genesung, nach ihrer Abreibung unsererseits.“

David Hott: „Ihr habt ja bis jetzt große Sprüche geklopft, aber leider steckt da nichts dahinter und das werden wir heute gnadenlos aufzeigen! Ihr haltet euch also für so gut? Für ein Top-Team? Yeah, right. Dann kommt zu uns in den Ring! Wenn wir mit euch fertig sind, dann habt ihr erstmal für die nächsten Wochen wieder genug! Es wird euch nicht anders gehen wie allen anderen Teams in der GFCW: Wir werden euch deklassieren! Ihr seid unser nächstes Exempel, die nächsten Opfer von David Hott und Matthäus Meister…“

Das Muskelpaket der 5*Hautevolee lächelt bösartig und richtet sich stilsicher den Krawatten-Knopf.

Matthäus Meister: „Sagt einfach ‚Meister‘ zu mir… und heute, das wird eine Demonstration der Macht der 5*Hautevolee, ein Vorgeschmack auf das was euch in der Zukunft erwarten wird und natürlich ein Kampf von dem die Leute reden werden.“

David Hott: „Five Stars!“

Kurzer, frecher Einwurf von Hott. Dann folgt erneut die tiefe, bedrohliche Stimme des „Extravaganten Vollstreckers“, abgerundet mit einem Blick der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Matthäus Meister: „Und vielleicht haben es dann auch die letzten bei der GFCW verstanden, was 5 Sterne wirklich wert sind!“

Beide Männer zeigen das 5*Hautevolee-Handzeichen. Dann sehen wir ein goldenes, grelles Leuchten, das immer intensiver wird, bevor der goldene Vorhang langsam wieder geschlossen wird und das Video endet…

Wir befinden uns mal wieder im nordischen Eckernförde. Genauer gesagt im DoJo von Dragan. Der knapp 60-jährige Kroate hat in seiner langen Trainer-Karriere vielen Wrestlern das Einmaleins des Catchens beigebracht und noch immer trainiert er viele Jugendliche, die von einer Karriere im Ring träumen. Besonders stolz ist er aber auf die Revitalisierung eines ehemaligen World Champions. Nach vielen Jahren der Abstinenz schlug Raymond „Morbeus“ Douglas im letzten Herbst in seinem Trainingszentrum auf und bat Dragan um Hilfe. Da sich beide noch aus der Zusammenarbeit vor über 20 Jahren kannten, willige Dragan gerne ein. Der Rest ist jedem treuen GFCW-Fan bekannt. Bei der Gründung der Fists for Future Foundation bei Title Nights 2020 trennten sich die Wege dann aber auch schon wieder. Trotz eines Angebotes kam für Dragan ein Umzug nach Berlin nicht in Frage. Dennoch hielten die beiden Kontakt und nun steht das vermeintlich größte Match von Morbeus Wrestling-Karriere kurz bevor.

Ray Douglas, der den Intercontinental Championship-Gürtel auf den Fernsehschrank gelegt hat, und Dragan sitzen vor einem 60-Zoll großen Fernseher im Trainingszentrum und starren auf einen Bildschirm, der folgendes anzeigt:

Morbeus: „Weißt du das war vielleicht die beste Idee seit dem ich in der GFCW bin. Auch wenn ich natürlich unfassbar viele gute Ideen habe und hatte. Das Streaming-Portal. Die Fans haben das schon sehr häufig gekauft. Es wird aber auch viel geboten für knapp 12 Euro im Monat. Dynamite sollte mir allein deswegen auf Ewigkeit dankbar sein. Aber weder von ihm noch von den anderen Wrestlern gab es Danke. Es ist mal wieder typisch. Stattdessen werde ich im Locker Room gerne geschnitten..“

Dragan: „Du immer mit deinen ganzen Ideen. Aber du machst auch, nicht immer nur bla bla. Hast du ordentlich Geld gemacht im letzten halben Jahr, mej Brat? Oder alles nur fauler Zauber? HAHAHAHA“

Dr gebürtige Kanadier grinst süffisant und schaut nun seinen „Coach“ an.

Morbeus: „Bist du vom Finanzamt? Ich kann mich nicht beklagen, da wird was für mein Lebensabend übrigbleiben. Ach, übrigens lustige Anekdote. Noch besser geht es aber der Morbeus Foods GmbH, ok klar ich bin da auch Mehrheitseigner. Du kennst doch den Holländer, Cornelius?“

Dragan: „Der freche Jüngling, der mit dem goldenen Löffel gesegnet ist. Euer Investor?“

Morbeus: „Tja, der Junge ist futsch. Keine Ahnung wo der abgeblieben ist. Aber sein Geld ist noch da. Wir haben das jetzt mal als verdeckte Einlage deklariert. Muaahahha.“

Dragan: Immer nur Glück hast du. Glück im Geschäft, Glück im Ring, Glück bei Titel. Aber dein Glück ist nicht unendlich.“

Morbeus: „Ach, Dragan. Du weißt doch: „Immer Glück ist Können.“

Dragan: „Haha, mej Brat. Im Leben nicht. Du hast viele bemerkenswerte Fähigkeiten, aber das ist immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Bei Finest Hour kommt der Gong, wenn du denkst, dass du es schon schaffen wirst. Das größte Match deiner Karriere. Vergiss die Gegner aus der grauen Vorzeit, das waren auch starke Gegner. Aber nun geht es gegen einen der größten aller Zeiten: ROBERT BRE..“

Morbeus unterbricht Dragan wirsch: „JA JA, ICH WEIß WIE DER VOGEL HEIßT! Aber mache ihn doch bitte nicht besser als er ist….“

Dragan: „Mej Brat. Ich habe ihn oft gesehen….“

Morbeus: „Aber was war das damals bitte für eine Qualität?!“

Dragan: „Okay, schauen wir es uns doch an. Was sind seine Stärken, was sind seine Schwächen. Aber ich muss dich warnen, es sind deutlich mehr Stärken als Schwächen. Ich hab was rausgesucht aus 2015, gar nicht sooo lange her. Pavus Maximus Battle Royal. Ich spul mal etwas vor, bis Breads……“

Morbeus: „STOP! WTF? Wie sieht der denn aus?“

Morbeus: „Jason „Mofuggin“ Crutch. Damals war er noch etwas kantiger, HAHAHA! Ok, lass weiterlaufen.“

Dragan: „Er war damals auch fast auf dem Zenit, als bald sollten seine großen Titelgewinne folgen.“

Morbeus: „Ich weiß, er hat alles gewonnen in der GFCW. Und trotzdem habe ich ihn geschlagen bei der Anniversary. Manchmal liege ich abends in meinem luxuriösen Boxspringbett und denke an diesen geilen Moment. Sein doofen Gesichtsausdruck werde ich danach nie vergessen, Hahah. Allein dafür hat sich die ganze Schufterei schon dreimal gelohnt, Dräg. Aber mich treibt, wenn ich mir diese ganze Veranstaltung mal bewusst zu Gemüte führe, eine andere Frage um. Gab es denn vor 6 Jahren etwa noch kein HD? Von 4K Ultra HD oder dem ganzen Schmu will ich gar nicht erst anfangen. Was ist denn das für ein Bildqualität? Dafür nehmen wir 12 Euro? Haben die die Veranstaltung mit ner Kartoffel-Kamera abgefilmt? Meine verdammten Augen beginnen gleich an zu schmerzen. Oder hat wieder ein Praktikant die Show digitalisiert? Da schäme ich mich ja, als Entwickler dieser digitalen Plattform.“

Dragan: „Entwickler, DU? Was los mit dir, mej Brat? Bist du neidisch, weil du damals nicht dabei warst? Ich schaue auf das was im Ring passiert, selbst wenn es noch Schwarz-Weiß-Bild wäre. Achte auf die Bewegungen der Catcher, wir wollen doch die Stile analysieren.

Gerade zermalmt Crutch im Ring zwei Gegner, als ein weiterer Kontrahent den Entrance entlang spurtet und in das Match eingreift.

Morbeus: „STOP.“

Der GFCW-Intercontinental Champion steht nun von seinem Plastikstuhl auf und geht ein paar Schritte auf den Bildschirm zu. Argwöhnisch bleibt er ganz dicht vor der Mattscheibe stehen und mustert „Canadas Own“.

Morbeus: „Sein enorm kantiges Kinn ist mir vorher gar nicht so ausgefallen, ein bisschen zugenommen im Vergleich zu früher hat er wohl. Aber wenn ich ihn so sehe, dann steigert sich meine Vorfreude ihm bei Finest Hour einen auf die Mappe zu geben ins Unermessliche! In seinen Augen ist die pure Arroganz schon greifbar. Was ein Volljockel. Denkt er, er hat das Wrestling erfunden? Ok, lass weiterlaufen.“

Nun schauen sich die beiden den weiteren Verlauf der Battle Royal an.

Dragan: „Man muss zu den Regeln des Matches sagen, dass kurioserweise eine Eliminierung nicht nur über das oberste Seil, sondern auch per Submission und Pinfall möglich ist.“

Morbeus: „Pff. Was für einen Sinn soll das machen? Ja, ja, früher war alles besser. Da du scheinbar hier der GFCW-Galaxy „Wächter der Zeit“ bist, sage mir doch mal, quasi als jahrzehntelanger Erfolgscoach, wie schätzt du die Arbeit von Breads als Trainer eigentlich ein?“

Dragan: „Er ist noch etwas grün hinter den Ohren, muss in seine Rolle erst noch kommen. Aber ich habe gesehen, dass er ein feines Gespür für die jungen Leute hat.“

Morbeus: „Ach, erzähl kein Driss.“

Dragan: „Dieser Rotari, das wird mal einer, Ray. Timo Schiller traue ich auch eine gute Karriere zu.“

Morbeus: „Ach, den verheizt er, jede Wette. Er sollte sich mal ein Beispiel an mir nehmen. Wie ich Slay und Max geformt habe, die sind aus der Liga gar nicht mehr wegzudenken. Maurice hat einen Sprung gemacht, das geht auch auf mein Konto.“

Dragan: „Ja, Ray. Aber die UUBs haben dich gesucht, hier im DoJo war die erste Begegnung. Weißt du noch? Ich bin ehrlich, du hast doch den Mehrwert eines Stables in erster Linie bei dir gesehen…“

Morbeus: „Hah. Und Robert Breads macht das alles für Allgemeinheit? Der letzte Samariter der Menschheit? Selbstlos wie er neue Talente ausbildet und fördert? Ich glaub den ganzen Rotz nicht, den er da immer allen vorgaukelt.“

Beide schauen sich nun einen wilden Schlagabtausch zwischen Breads und Crutch an. Jason Crutch hatte sogar den Equalizer an Breads zeigen können, doch der kickte beim Two-Count noch knapp aus. Dann übernahm der etwas frischere Breads das Kommando.

Morbeus: „Ja mei, ein BigBoot von Breads. Mehr 80er Wrestling-Schule war selten. Diesen Move hat er tatsächlich in 2015 noch gebracht? Einfach so? und Crutch läuft da rein? Wollt ihr mich alle verarschen?“

Dragan: Breads hat Crutchs kurze Schwächephase ausgenutzt. Der Big Boot war sehr mächtig…“

Crutch sinkt nach dem Treffer direkt nieder, anschließend dann sofort das Cover von Breads….

1…………………………………….………………….

2………………………………………………………….

Raymond Douglas springt nach dem erfolgreichen Pinfall auf und rennt wie ein „Rumpelstilzchen“ durch den Raum. Immer wieder beginnt er hysterisch an zu lachen. Dragan hingegen runzelt nur mit der Stirn und schüttelt über so viel „Freakigkeit“ den Kopf.

Dragan: „Was los, Junge? Hast du heute Freigang?“

Morbeus: „Ahahahaaha…..ahahahahahaha…..ahahaha. Dat soll Profi-Wrestling sein?!“

Dragan: „Du hast den Matchverlauf doch selbst gesehen. Robert Breads kickt aus dem Equalizer aus, kommt zurück und schmeißt dann Crutch aus der Battle Royal. Starke Leistung. Würde an deiner Stelle weniger lachen! Hau hier mal nicht so auf den Putz, Kollege.“

Dragan verschränkt etwas angewidert seine Arme, noch immer auf einem günstigen Plastikklappstuhl sitzend. Morbeus schaut nun seinen Coach an und er erkennt, dass dieser nicht so sehr zu Späßen aufgelegt ist. Er meint es ernst. Vermutlich auch weil Dragan oft Recht mit seinen Analysen hatte und beide seit vielen Jahren befreundet sind, beruhigt der aktuelle Intercontinental Champion sich wieder und setzt sich auf seinen Platz. Seinen Intercontinental Belt holt er vorher aber noch, um sich diesen elegant über die Schulter zu legen.

Morbeus: „Der Champion hier bin immer noch ich, klar!“

Dragan: „Ich habe dieses Match auch ausgewählt, um dir zu zeigen welche Techniken Bread an den Tag legt. Capiche?“

Nörgelnd schaut sich Morbeus das weitere Match an. Dieses läuft dann weiter und Robert Beards hat es in der Folge mit dem ehemaligen GFCW-Intercontinental Champion Eric Fletcher zu tun.

Dragan: „Schau hier, starker Headbutt von Robert! Fletcher hält sich die Stirn und schrei vor Schmerzen.“

Das war es aber noch lange nicht. Eric Fletcher geht nach dem Kopftreffer zu Boden…..und steht nicht mehr auf – T K O!. Wieder prustet Morbeus laut los.

Morbeus: „Dragan, du willst mich doch verarschen? Was schauen wir uns hier denn an? Breads zermalmt Gegner mit Big Boots und Headbutts….im STEHEN?!“

Da kündigt sich schon der nächste Kämpfer an…..

Morbeus: „Aaaaalter. Was hat der denn für ne Gesichtsbemalung aufgetragen? Was soll man dazu noch sagen? Ich bin fassungslos.“

Dragan: „Ich finde auch, dass Zereo Killer mittlerweile furchterregender aussieht…“

Morbeus: „Genug „ANALYSE“ für heute, Dräg.“

Dragan: „Nicht so schnell, Ray. Ich kenne dich sehr gut. Tief im Inneren kannst du dich nicht bescheißen. Ich habe das 6-Men-Tag-Match gesehen vor ein paar Wochen. Du bist Robert Breads immer und immer wieder ausgewichen. Warum die Sorge, wenn er nur Headbutts und Big Boots draufhat? Du weißt es und ich weiß es auch – das wird ne verdammt harte Nuss bei Finest Hour. Du hast keinen Slay am Ring, keinen Max, keinen Maurice und auch Carola wird dir keine Eisenstange geben dürfen. Dann ist der Titel futsch. Du musst es machen, wie früher, wie ein richtiger Kämpfer. One on One, ohne Spielchen.“

Raymond Douglas macht den Anschein, dass es nun gewaltig in seinem Hirn rattert. Der Intercontinental Champion zieht dann ein paar Grimassen und nickt abschließend dann seinem Coach zu.

Morbeus: „Es ist ja nicht alles Quatsch was du da erzählst. Keine Fists for Future Foundation, richtig. Das steht so im Vertrag. Sonst bin ich meinen heißgeliebten Titel los. Aber hey, ich habe da eine andere Idee….

Die Kamera schwenkt aus.

GFCW Finest Hour 2021, Ulm (Donau Stadion, Open-Air), Pre-Show, 20.06.2021

In Kooperation mit

Einer wie er kommt nicht einfach an. Er schwebt ein.

Er, das sind 110 Kilogramm Perfektion. Das ist ein Körper umhüllt von gebräunter Seidenhaut und bedeckt von dunklen Haaren, die an seinem Haupt entlangfließen wie Kristallwasser im Gebirge. Er ist der Auserwählte, in diesen Status erhoben von der Schönheit und den Zuschauern gleichermaßen. Kurz gesagt: Garrison Gaeta. Volkstribun und Triumphant der #RicksonTeamChallenge.

Während sieben andere Kandidaten, die im Wettbewerb unterlegen waren, auf der heimischen Couch Tränen der Niederlage weinen, stolziert Gaeta durch das Innere des Ulmer Stadions als hätte Aphrodite selbst ihm einen roten Teppich ausgerollt. Nur für ihn. Er vollbringt das Kunststück, zu gleicher Zeit mit der Anmut eines Models und der Autorität eines Generals zu wandeln.

Das Kinn hoch erhoben übersieht er fast den ekligen Wurm, der aus seinem Loch kriecht, um mit unangebrachter Chuzpe den Weg des Volkstribuns zu schneiden. Den Wurm, der es wagt, vor ihm stehen zu bleiben und den Marsch des Garrison Gaeta zum Stillstand zu bringen. Und diese hässliche Gestalt, dieser menschliche Wurm, erdreistet sich doch tatsächlich, ihn anzusprechen. Mit einem Mikrofon in der Hand.

MacMüll: „Garrison! Ganz kurz. Nur eine Frage…“

Gaeta schiebt sich an Müll vorbei, weicht dem Interviewer aus wie ein Slalomläufer. In keinem Fall möchte er sich durch eine Berührung mit dem Mann besudeln. Er beschleunigt seinen Schritt, doch der Widerling hechelt hinterher.

MacMüll: „Es gibt Spannungen zwischen dir und Danny Rickson. Aber nach dem Brawl zwischen euch unter Keek sowie Timo wirkte es fast, dass ihr euch zusammenraufen könnt. Habt ihr die Differenzen geklärt? Wie ist eure Vorbereitung verlaufen?“

Muss er dazu jetzt was sagen?

Muss sich ein Volkstribun herablassen, die Neugier eines Wurms zu stillen?

Er greift wortlos in die Tasche seiner lorbeerfarbenen Chinohose, seufzt und entsperrt den Bildschirm seines Smartphone. Zeigt es ihm, zeigt es der Kamera.

SO ist die Vorbereitung verlaufen.

Er unterdrückt ein Würgen, als sich die Augen des Wurms vor Überraschung weiten. Als dieser ob des Neuigkeitswerts des Anblicks vor dem Handy lauert wie eine Ratte vor einem Stück Käse, steckt er sein Handy wieder weg.

Er ist und bleibt Garrison Gaeta. Volkstribun. Erwählter.

Er muss sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen.

GFCW Finest Hour 2021, Ulm (Donau Stadion, Open-Air), 20.06.2021

In Kooperation mit

Pete: „Herzlich Willkommen zur Finest Hour 2021! Mit dabei sind wieder euer Pete und….“

Sven: „Und der Sven natürlich. Nach dem bei der Anniversary schon das größte Feuerwerk der Geschichte abgebrannt wurde, werden wir heute noch einen draufsetzen!“

Pete: „Wohl wahr, Sven. In der Pre-Show ging es schon ordentlich zur Sache, keine Frage. Aber schauen wir uns doch mal die Card nun, die uns jetzt erwartet.“

Steel Cage Match:
Steve Steel vs. Maurice "The Conquerer"
Referee: Peter Cleven

Pete: „Dieser PPV hat viele Special Matches und so geht es gleich mit einem Steelcage Match los. Maurice trifft auf Steve Steel….“

Sven: „Warum heißt das Match nicht eigentlich Steve Steel Cage Match, höhöh.“

Pete: „Schäm Dich, Sven. Der war geklaut…“

Sven: „Egal. Über viele Wochen hat Maurice nun Steve an der Nase in der Manege herumgeführt und in diesem Match wird er Steel sein Waterloo erleben müssen.“

Pete: „In dem Käfig sind nur die beiden, keine Carola, kein Percy, kein Demon, kein…

Sven: „Ja, verstanden. Mal sehen, was sich der „Bronzed Adonis“ einfallen lässt, um dieses Monster bezwingen zu können. Es wird sehr happig für ihn.“

Singles Match:
Aiden Rotari vs. Desmond Briggs
Referee: Jack Bobo

Pete: „Anschließend geht es stürmisch weiter mit zwei Neulingen, die das erste al PPV-Luft schnuppern dürfen.“

Sven: „Rotari ist ein nicht leicht zu durchdringender Charakter. Aber er hat bereits einiges an Alarm gemacht. Unter den Fittichen von Performance Center-Leiter Robert Breads sage ich ihm eine gute Zukunft voraus. Und das nicht als Bodyguard, sondern als Wrestler.“

Pete: „Schön und gut. Desmond Briggs ist aber auch ein interessanter Mann. Die Beziehung zu Rotari war bisher geprägt voller Missverständnisse. Aber auch er will hier eine Duftmarke setzen! Briggs wird das Match gewinnen.“

Tornado Tag Team-Barbed Wire-Match:
Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Slay Oakland) vs. Beermachine (Rob Gossler & Sid the Scum)
Referee: Mike Kontrak

Pete: „Es droht sehr hässlich zu werden in diesem Match. Eine intensive Fehde zwischen den UUB und Beermachine wird nun heute wohl endgültig entschieden.“

Sven: „Es hat sich ordentlich hass auf beiden Seiten aufgestaut. Diebstahl, Entführungen. Gebrochene Knochen. Die beiden haben sich gegenseitig viel angetan. Das Ganze wird dann heute mit Stacheldraht geregelt.“

Pete: „Ja, in einem Tornado Tag Team-Barbed Wire-Match!“

Single Match:
Thomas Camden vs. The End
Referee: Thorsten Baumgärtner

Sven: „Die nächsten Neulinge, die in den letzten Shows nicht gut miteinander ausgekommen sind. Thomas Camden trifft auf The End.“

Pete: „The End hat aber Oberwasser, denkt er zumindest. Er wollte eigentlich Alex Ricks im Ring haben.“

Sven: „Aber muss nun mit seinem Schützling Vorlieb nehmen. Wieder zwei große Talente. Einer macht einen Sprung nach vorne, der andere wird einen herben Dämpfer erleben müssen. The End wirkt auf mich reifer, er wird es machen.“

Pete: „Ich bitte dich, Sven. Camden hat Ricks in seiner Ecke, das wird den Ausschlag geben!“

No Holds Barred-Match:
"Mean" Daniel vs. Simon vs. Bartholomäus
Referee: Karo Herzog

Sven: „Dann wird es wieder HARDCORE! Daniel, Simon und Bartholomäus treffen in einem No Holds Barred Match aufeinander! Die drei fehden jetzt schon eine ganze Zeit miteinander.“

Pete: „Bei Title Nights gab es eine epische Schlacht zwischen Simon und Bartholomäus. Nun treffen wieder beide aufeinander. Mal sehe welche Rolle Daniel spielen wird.“

Sven: „Simon und Daniel sollten zusammenarbeiten. Jeder für sich in dem Match….dann hast du keine Chance gegen die Urgewalt.“

Pete: „Mal sehen wer das für sich entscheiden wird. Bartho wird wohl wieder von Rufus seine Anweisungen erhalten.“

GFCW Intercontinental Titelmatch:
(Sollte Urban Ultras Berlin für Morbeus eingreifen, verliert er den Titel. Sollte Aiden Rotari und/oder Timo Schiller Robert Breads zum Sieg verhelfen, bekommt er den Titel trotzdem nicht.)
Morbeus (c) vs. Robert Breads
Referee: Henry Phoenix Jr.

Sven: „Apropos ferngesteuert. In unserem ersten Titlematch des heutigen Abends lässt sich IC-Champion Morbeus fernsteuern.“

Pete: „Wie wir in einem Video gesehen haben, wird wohl Trainer Dragan Morbeus unterstützen. Er steht nicht auf der Bann-Liste für dieses Match, mal wieder ein fauler Trick des Champions.“

Sven: „Warten wird doch mal, was da alles passiert. Viele Avancen durch de Fists for Future Foundation hat auch Timo Schiller erfahren. Wird er Robert Breads verraten?“

Pete: „Der Junge hat ein gutes Herz, warum sollte er…..?“

GFCW Tag Team-Titel vs. Career Match:
Tornado Tag Team-Hell in a Cell-Lighttube Deathmatch:
Leviathan (c) (Drake "Nova" Vaughn & Zane Levy) (/w Luna Rosario) vs. Tha Bomb & Thor
Referee: Mike Gard

Sven: „Was für eine Rückkehr auf die große PPV-Bühne! Der erste World Champion der GFCW, THOR, wird seinem Freund Tha Bomb unterstützen.“

Pete: „Und das in einem epischen Hell in a Cell-Lighttube Deathmatch! Geladen haben die Tag Team Champions – LEVIATHAN?! Können Sie ihre Belts in dieser Schlacht behalten?“

Sven: „Thor ist noch immer in Topform. Aber Drake und Zane können viel wegstecken. Die sind nicht leicht auszuschalten.“

Pete: „Ich hoffe alle Beteiligten kommen da lebend raus. Und der Ring ist danach auch noch zu benutzen…“

Tag Team-Match:
Keek Hathaway & Timo Schiller vs. Danny Rickson & Garrison Gaeta
Referee: Howard Eagle

Pete: „Danny Rickson tritt im Co-Main Event dann mit seinem neuen Tag-Partner an…Rückkehrer Garrison Gaeta.“

Sven: „Tja das scheint ja ein Rohrkrepierer zu werden. Wie wir gesehen haben, konnte Rickson Gaeta nicht erreichen und die beiden konnten sich nicht auf das Match gemeinsam vorbereiten. Wird Gaeta überhaupt antreten?“

Pete: Tja, fraglich. Shootingstar Timo Schiller und der irrlichtende Keek Hathaway werden sicherlich ihre Hausaufgaben gemacht haben und im Performance Center sich auf das Match vorbereitet haben.“

GFCW Heavyweight-Titelmatch:
Player vs. "The Superior" Lionel Jannek (c)
Referee: Guido Sandmann

Sven: „Und dann folgt unser Main EVENT!“

Pete: „Runde Drei zwischen Player und Jannek. Player hat die ersten beiden Matches gewonnen, aber Jannek hält den Gürtel. Es ist seine erste World-Title Verteidigung und er hat in den letzten Wochen deutlich gezeigt, dass er diesen auch nicht mehr abgeben will.“

Sven: „Unterstützt wird er von den Fünf Sternen Haute Volee.“

Pete: „Tja, aber auch Player hat Verbündete, zum Beispiel niemand geringer als…..ZEREO KILLER!“

Sven: „Das wird ein bombastisches Match. Aber wer wird den Titel holen?“

Pete: „Die Chancen stehen 50:50. Wir erwarten ein absolutes Brett von den beiden!“

Die Sonne blendet ihn ins Gesicht, dennoch grinst er und freut sich, dass das Sommergroßereignis der GFCW endlich begonnen hat! Die Rede ist von der Interviewlegende schlechthin: MacMüll! Sein Grinsen wird noch breiter, als die Kamera ein bisschen herauszoomt und seinen Interviewpartner sieht. Die Rede ist von niemand Geringerem als Zereo Killer. Dieser trägt ein GFCW Merchandise T-Shirt, dazu eine lässige Jeanshose und die dazu passenden Sneaker, schick!

MacMüll: „Das Wetter ist wunderschön, wir sind bereit für Action! Und neben mir steht ein Mann, der normalerweise immer im Zentrum dieser Action steht: Zereo Killer!“

Mit einem Kopfnicken begrüßen sich die Beiden, doch der Kalifornier kommt noch nicht zu Wort.

MacMüll: „Wie fühlt es sich denn an, heute auf der „anderen Seite“ zu stehen und kein Match zu haben?“

Ein Schulterklopfer für den Hall of Famer folgt, ehe ihm der Schallwandler vor die Nase gehalten wird.

Zereo Killer: „Let me tell you something brother…“

… Diesen Satz haben wir wohl schon irgendwo gehört… hm…

Zereo Killer: „Spaß beiseite! Wie soll ich sagen? Ich werde die Show mal von der Zuschauerseite aus genießen und bin hierher als Fan gekommen! Ich freue mich auf jedes einzelne Match, insbesondere das Heavyweight Title Match zwischen Player und… Lionel Jannek!“

Beim zweiten Namen verfinstert sich sein Blick und die Tonlage ist deutlich ernster geworden.

MacMüll: „Bleiben wir doch gleich bei dem von dir genannten Match. Was glaubst du, wie das GFCW Heavyweight Title Match enden wird? Wird dein Tag Team Partner Lion…“

Zereo Killer: „Ehemaliger Tag Team Partner!“

Das musste raus. Double M unterbricht sofort Mülli, denn das wollte er direkt klarstellen.

MacMüll: „Wird dein ehemaliger Tag Team Partner Lionel Jannek seinen Titel verteidigen können, oder wird der Herausforderer Player allen Widrigkeiten trotzen und sich das Gold endlich krallen können?“

… Ein wenig geht der Publikumsliebling in sich, doch dann holt er einmal tief Luft und antwortet.

Zereo Killer: „Das ist eine schwierige Frage, mein Lieber, doch ich glaube, dass ich sie tatsächlich gut beantworten kann… Ich glaube, wenn alles normal verläuft, wenn alles fair verläuft, dann sind die Chancen für Player heute sehr gut, dass er sich das große Gold schnappt, was er sich schon lange verdient hat. Er hat sein ganzes Leben lang dafür gekämpft, genau für diesen Moment. Player hatte damals gegen Jannek den GFCW Intercontinental Title verteidigt, und zuvor gegen mich den Title gewonnen. Player hat alles was es benötigt, um den letzten großen Schritt zu machen, und ich glaube, dass er heute so bereit ist wie noch niemals zuvor.“

…

Dann folgt eine kurze Verschnaufpause, ehe er fortfährt.

Zereo Killer: „Lionel Jannek… dieser Mann hat sich wieder zum Schlechten gewandelt. Er ist wieder der, der er mal war, nur noch schlimmer. Also hat er sich meiner Meinung nach eindeutig zurückentwickelt und versucht, auf noch schlimmere Arten die Abkürzungen zu suchen, um weiterhin erfolgreich zu sein…“

Ein tiefer Seufzer ist zu hören.

Zereo Killer: „Ich hätte es mir anders gewünscht, vor allem, weil er sich mit meiner Tochter so gut verstand… verdammt, sie nannte ihn Onkel Lio… aber… einen Menschen kann man wohl nicht ändern. Er ist im Grunde aus tiefsten Herzen ein böser und schlechter Mensch, so einfach ist das… und er ist ein absoluter Egoist, der alles tut, damit er möglichst schnell möglichst lange erfolgreich ist. Er geht über Leichen…“

Er sieht Mülli besorgt an und denkt an die Worte, die das HoF-Mitglied vorhin sagte.

Zereo Killer: „Weißt du was, Mülli? Ich werde dafür sorgen, dass Player allen Widrigkeiten trotzen und den Titel gewinnen kann!“

Das ist mal eine überraschende Wende.

Zereo Killer: „Ich wette, dass Jannek seine beiden Idioten im Schlepptau hat! Ich werde auch da sein! Ich setze mich zu Pete und Sven und kommentiere den Main Event mit. Ich werde Player drauf aufmerksam machen, wenn die Beiden was vor haben! Und wenns zu bunt wird, dann nehm ich mir die Beiden vor, damit Player ein möglichst faires Match gegen Lionel Janenk haben kann!“

MacMüll: „Wow, das sind ja tolle Neuigkeiten, da wird sich vor allem dein ehemaliger Tag Team Partner freuen!“

Hat jemand das Sarkasmus-Schild gesehen? Jepp, haben wir alle! Doch Mülli setzt sein Interview weiter fort.

MacMüll: „Warum Player? Warum hilfst du Player so sehr? Versteht ihr euch so gut? Warum hast du ihn im Handicap Match geholfen und warum willst du ihn jetzt helfen?“

Eine gute Frage, die von MacKenzie sofort beantwortet wird.

Zereo Killer: „Diese Frage ist sehr leicht zu beantworten. In erster Linie will ich aber sofort klarstellen, dass Player und ich keine Freunde sind, sondern wir respektieren das Business und respektieren auch uns gegenseitig. Ich habe ihn gegen Dumm und Dümmer geholfen, weil es schlicht und einfach unfair war. Ich konnte dank meines überraschenden Comebacks für die Wende sorgen, sodass Player einen wichtigen Sieg einfuhr! Ich hoffe auch sehr, dass ihn das gestärkt hat! Das sagte ich ihm auch schon persönlich, dass ich ihm viel Glück – aber vor allem viel Erfolg – für dieses Match wünsche. Es gab einen Handshake und unsere Wege trennten sich. Und versteh meine Aussage von vorhin nicht falsch. Ich komme nicht zum Main Event und setze mich an das Kommentatorenpult um Player zu helfen, sondern um dafür zu sorgen – wenn nötig – dass das Match fair abläuft. Im Ring muss er gegen Jannek selbst klar kommen und alles geben! Wenn er es dann im Eins gegen Eins vergeigt, dann ist es seine Schuld.“

Er zuckt mit den Achseln. MacKenzie glaubt, dass er nun genug klargestellt hat.

MacMüll: „Also zusammengefasst seid ihr keine Freunde, aber ihr versteht euch so schon ganz gut und respektiert euch.“

Zereo Killer: „So ist es! Wir stehen auch für das Gleiche ein. Wir lieben das Wrestling und wir tun alles, was in unserer Macht steht, damit wir unsere Ziele erreichen, damit wir unseren Traum erfüllen! Wir nehmen keine Abkürzungen und glauben, dass wir die größten sind… nein, so ist ein Lionel Jannek…“

MacMüll: „Also gibt es nie wieder UNRIVALED?“

…

Der Blick von MacKenzie spricht eine klare Sprache.

Zereo Killer: „Nein, das ist Geschichte, für immer und ewig. Zereo Killer und Lionel Jannek zukünftig in einem Team? Niemals wieder. Lionel Jannek konnte seine wahre Natur nicht mehr verstecken. Er ist und bleibt ein Arschloch…“

Er hadert aber auch ein wenig mit seinen Worten und denkt zurück an das, was mal war…

Zereo Killer: „Zumindest im Wrestlingbusiness… im echten Leben scheint er dieses Arschloch ab und zu wegstecken zu können… immerhin rettete er meiner Tochter mal das Leben.“

MacMüll: „Ja, wir alle erinnern uns, das waren schockierende Bilder. In diesem einen Fall – da wirst auch du mir Recht geben, egal was du von ihm aktuell hältst – war er Gott sei Dank in der Nähe:“

Die Augen verschließen sich bei MacKenzie, ein kurzes Nicken ist zu erkennen, doch dann will er das Thema endlich abgehakt haben.

MacMüll: „Hast du sonst noch etwas zu sagen?“

Er lässt noch für einen Moment die Fans kurz warten, doch dann folgt tatsächlich noch was.

Zereo Killer: „Wer auch immer nach diesem PPV der Champion ist, ich werde diesen bei der nächsten War Evening herausfordern!“

Er lässt Müll mit offenem Munde zurück und verlässt den Interviewbereich.

Tammy steht in der Kabine der Fists for Future Foundation, die gerade noch das Steel Cage Match von Maurice verarbeiten müssen. Dementsprechend ist die Stimmung bei allen Beteiligten gerade schlecht. Lange Gesichter allenthalben. Selbst die empathische Tammy hat so ihre liebe Mühe die Foundation aufzubauen.

Tammy: „Ich stehe hier gerade bei der Foundation, die heute noch zwei wichtige Matches zu bestreiten hat. Aber nun stehen hier alle etwas fassungslos vor dem Screen, schließlich hat Maurice eben eine schwere Niederlage erlitten.“

Der Kopf der Gruppierung, natürlich reden wir von Raymond „Morbeus“ Douglas, schaut zähneknirschend in die Kamera. Und dabei hat er sich doch für den heutigen PPV extra „in Schale“ geworfen. Frisch frisiert trägt er einen sündhaft teuren Blouson der Marke DIOR, sowie natürlich seine abgerissenen Jeans und grüne Ringerboots. Den Intercontinental Title trägt er stolz um seine Hüften. Neben ihm stehen Max und Slay die sich in ihrem Outfit abgesprochen haben und beide Sneaker der Marke New Balance und Cargohosen tragen. Die beiden Oberkörper werden von jeweils zwei bunten Bomberjacken der Marken Dior and Kenny Scharf geziert. Offenkundig scheinen ein paar saftige Zahlungseingänge auf dem Konto der FFFF in den letzten Wochen gebucht worden sein. Wie so oft tragen die beiden Berliner wieder ihre Sonnenbrillen, allerdings ist so deren aktuelle Gemütsverfassung nur zu erahnen. Daneben stehen Carola, die mal wieder ihre obligatorische Beanie-Mütze über ihren blonden Haaren trägt und Coach Dragan! Der in Eckernförde lebende DoJo-Besitzer scheint nicht ganz so investiert in die Niederlage von Maurice, viel mehr ist ihm die Freude anzusehen, auf die „große Bühne“ zurückehren zu dürfen.

Morbeus: „Es ist ja völlig klar, dass wir Maurice nun alles Gute wünschen. Er wird sicherlich stärker zurückkommen. Die Fists for Future Foundation werden ihn dabei natürlich gerne unterstützen. Hier ist immer ein Platz für dich, Mo.“

Tammy: „Nachher steht ihre Titelverteidigung an, Herr Douglas. Sie treffen, ohne dass die UUB oder Carola eingreifen dürfen – sonst ist der Titel futsch, auf Robert Breads. Haben sie deswegen Dragan nun mitgebracht?“

Morbeus: „Ach, Tammy. Natürlich habe ich Dragan viel zu verdanken. Er hat mich fit gemacht für das Abenteuer GFCW. Nun sind seit meiner Rückkehr auf die große Wrestlingbühne einige Monate vergangen und dennoch bin ich trotz meines Titelgewinns auf dem Boden geblieben und weiterhin open-minded für Ideen und Hinweise meine In-Ring-Skills zu verbessern. Die Intention deiner Frage gefällt mir aber gar nicht – ich bin kein Winkeladvokat!“

Tammy: „Ah, ok. Das Video was wir am Anfang der Show gesehen haben….“

Morbeus: „Das mögen andere anders interpretieren. Diese Videopakete sind auch meist immer stark geschnitten und aus dem Zusammenhang gerissen. Mir egal.“

Tammy: „Aber welche Rolle wird Dragan dann im heutigen Match tatsächlich einnehmen? Haben sie wirklich so viel Angst vor Robert Breads, dass sie nun ihren alten Trainer mittnehmen, der dann für sie eingreift? Dragan hat damals auch mal in einem Match gegen Rob Gossler für sie eingegriffen. Die Fans würden aber dann doch ziemlich verärgert sein, wenn sie es sich schon wieder so leicht machen würden.“

Morbeus: „Natürlich war das ganze wieder unheimlich ausgeklügelt von mir verhandelt. Robert Breads denkt – im Gegensatz zu mir – nicht immer um drei Ecken. Aber ich kann alle beruhigen. Dragan wird mich unterstützen, aber nicht physisch eingreifen. Versprochen.“

Dragan hebt nun seine Hände in alter „Sich ergeben-Manier“ – alle lachen.

Morbeus: „Ich werde, und das ist vollkommen Regelkonform, über ein Monoaurales Headset Anweisungen und Tipps von Dragan im Match erhalten. Durch überlegene Technik im Ring und außerhalb wird es heute Abend nur einen Sieger im Intercontinental Title Match geben – RAYMOND „MORBEUS“ DOUGLAS!“

Tammy: „Morbeus also ferngesteuert. Die Fists for Future Foundation scheinen bereit für ihre Matches. Zurück zu euch – Sven und Pete!“

Im Backstagebereich sehen wir einen hektischen Mac Müll umherirren, der scheinbar auf der Suche nach jemandem ist, um ein weiteres Interview abzustauben. Die Kamera verfolgt ihn auf Schritt und Tritt, bis das Ziel scheinbar in Sichtweite ist. Mac Müll deutet dem Kameramann an ihm nun weiter hinterherzulaufen, während er bereits in Richtung des Wrestlers geht, der sich nun auch deutlich erkennen lässt, es ist The End. Dieser scheint sich gedanklich schon auf sein Match vorzubereiten, ist auch bereits im Ringoutfit gekleidet, dazu trägt er noch seine Lederjacke.

Mac Müll: „Mr. End! Warten sie bitte, ich hätte noch einige kurze Fragen!“

End will den Hauptinterviewer der GFCW erst ignorieren, entscheidet sich dann jedoch doch noch dazu kurz zu warten, er bleibt also stehen, dreht sich um und schaut zu Müll, der damit wohl aber nicht gerechnet hat und nicht schnell genug zum Stoppen kommt, sodass er The End sogar leicht anrempelt. Der „King of Anarchy“ baut sich natürlich sofort auf und präsentiert sich dominant, was auch durchaus einen Einfluss auf Müll zu haben scheint. Aber End belässt es dabei, vorerst.

Mac Müll: „Entschuldigen sie, Mr. End… nun, ich wollte eigentlich nur fragen, wie sie über ihr Match denken. Heute werden sie also tatsächlich gegen Thomas Camden antreten, oder? Wird es heute tatsächlich zum Match kommen? Beim letzten Mal war das ja… anders.“

End schnieft seinen Gegenpart nun erneut erbost an, sammelt sich aber einmal mehr und behält die Fassung.

The End: „Ich habe viel nachgedacht. Thomas Camden, Alex Ricks, ich habe es beim letzten Mal bereits erwähnt, all das gleicht bisher eher einem Spiel. Meinem Spiel. Hier gelten meine Regeln, keine… Regeln. Und auch wenn die Beiden bisher sehr gut mitgespielt haben, haben sie mich von meinem eigentlichen Plan abgebracht. Wie heißt es so schön? Jemand der sich selbst als König bezeichnen muss, ist kein König. Und ohne Thron, ohne Reich, ohne Krone, mag das durchaus stimmen. Wenn man König sein will, muss man Schlachten gewinnen. Deshalb ist heute Schluss mit dem „Spiel“, heute ist es Zeit für die erste Schlacht. Für Thomas Camden bedeutet das etwas Historisches. Er wird zum ersten Opfer, zur Gallionsfigur meiner Gegner, der Männer die mutig genug sind gegen mich anzutreten und dann glorreich scheitern.“

End schnieft erneut. Die ganze Zeit über bleibt er ernst, selbstreflexiv und dennoch von sich selbst überzeugt.

The End: „Die Jubiläumsshow wird für immer als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem The End in der GFCW angekommen ist, doch Finest Hour wird bekannt sein, als der Anfang von Ends Eroberung. Thomas Camden hat recht, es gibt aktuell sehr viele Neulinge hier, viele Männer, die sich beweisen wollen. Das bedeutet es werden viele Schlachten auf mich warten, das wird ein langer Weg, aber am Ende, wird Chaos regieren, werde ich regieren.“

Nun bildet sich wieder das arrogante Lächeln auf The Ends Lippen, anders als sonst aber weniger verspielt. Der König scheint des Spielens wirklich müde zu sein und nun endlich kämpfen wollen.

The End: „Seid bereit, denn Anarchy is coming.”

Damit verlässt The End nun die Szenerie und lässt Mac Müll ratlos zurück. Der König scheint überzeugter von sich als sonst, nun bleibt abzuwarten, was das für Thomas Camden bedeuten wird.

Der New Yorker kommt hinter dem Curtain hervor und trägt eine schlichte schwarze lange Wrestlinghose, dunkelblaue Wrestlingstiefel, passende Kniepads und weißes Tape um die Handgelenke. Der nackte Oberkörper glänzt leicht vor Schweiß, während er mit ein paar Fans ein paar nette Worte wechselt und lächelnd in den Ring slidet. Er lässt sich ein Mikrofon geben. Er stellt sich in die Mitte des Rings und breitet mit geschlossenen Augen die Arme aus und genießt den Lärm der 6000 Fans hier vor Ort.

Desmond Briggs: „Yo Ulm! Was geht aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaabbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbb????????“

Die Fans jubeln und die Musik von Desmond wird gecuttet, während er mit seinem strahlendweißen Lächeln in die Reihen der Fans sieht.

Desmond Briggs: „Es ist schön hier in Ulm zu sein und das vor 6000 Fans unter freiem Himmel! Es ist schön meinen ersten PPV der GFCW miterleben zu dürfen. Und dann habe ich auch noch ein Match! That‘s Awesome!“

Der Lärm nimmt wieder etwas zu, während das Lächeln aus Desmonds Gesicht verschwunden ist.

Desmond Briggs: „Ich darf gegen Aiden Rotari antreten. Endlich würde ich sagen, da er mir mit seiner cringen Art derbe auf den Geist geht. Wisst ihr ich bin hierhergekommen um das Image der GFCW zu verändern. Ich hörte von vielen negativen Dingen, die hier passieren. Hinterrücks wird man attackiert, man hat nur Feinde um sich und die Kämpfe werden meist schmutzig gewonnen. Und was soll ich sagen? Leider stimmt es…“

Er unterbricht sich kurz und sieht dann in Richtung der Rampe, während die nächsten Worte seinen Mund verlassen.

Desmond Briggs: „Mein erstes Match gegen The End. Wie gewinne ich? Durch Eingriff von Thomas Camden! Mein zweites Match gegen Thomas Camden. Wie verliere ich? Durch Ablenkung von Aiden Rotari! Was zum Teufel ist los hier? Hat denn Keiner Bock auf einen fairen Sieg? Ich dachte zumindest die Jungs im Performance Center sind stabile Dudes, die sich auf solch ein Niveau nicht begeben. Zumindest nicht zu Anfang, aber dann sah ich das Match zwischen Aiden und Timo und hatte sofort eine klare Meinung zu Aiden. Aiden Rotari wollte „Freunde“ finden, die er glaubt in Cornelia Van Leuween gefunden zu haben. Er ging soweit, dass er einen unschuldigen Gas- Wasserinstallateur attackiert hat! Er sagte, dass ich paranoid sei, aber wie paranoid ist denn Aiden bitte? Er attackiert einen unschuldigen Arbeiter, der nur seinen Job machen wollte!“

Es knallt laut. Feuerwerk. Bunte Lichter. Rauchschwaden. Wir erinnern uns: Cornelius van Leeuwen hatte einen grandiosen Entrance von Aiden Rotari versprochen bevor er sehr zum Unmut von Rotari attackiert worden war. Und der reiche Holländer hatte Wort gehalten.

Begleitet von einer Show die eines Main Events würdig wäre, zwischen grellen lichtblitzen und pompösen Bildern, tritt Aiden Rotari hervor, ganz in schwarz. Er scheint amüsiert über die große Aufmachung seines Einzugs zu sein, verneigt sich gar leicht und wendet sich an die nächstbeste Kamera der er ein „Danke, Cornelius, ich werde dich nicht enttäuschen!“ entgegen ruft. Dann verstummt sein Theme Song.

Aiden Rotari: „Du redest zu viel dafür wie wenig du tatsächlich zu sagen hast.“

Mahnend und mit hochgezogenen Augenbrauen blickt Aiden zu Desmond.

Aiden Rotari: „Ich sehe keinen großen Sinn dahinter dir weiter zuzuhören, wenn ich ehrlich bin. Tut mir Leid. Insofern du nicht noch irgendwelche neuartigen Erkenntnisse zu liefern hast…“

Der Muskelberg deutet außerhalb des Rings auf die erste Zuschauerreihe, wo der Klempner tatsächlich sitzt! Desmond Briggs geht aus dem Ring und stellt sich zu ihm. Er klatscht mit ihm ab und lächelt ihm freundlich zu.

Desmond Briggs: „Erst mal Herzlich Willkommen zur Show. Wie heißt du Buddy?“

Klempner: „Jörg Schmadtke…“

Desmond Briggs: „Also Jörg warum hast du das Rohr aus deinem Auto geholt und warum hast du es in meine Kabine bringen wollen?“

Klempner: „Weil das andere Rohe kaputt war…“

Desmond Briggs: „Sag’s nochmal…“

Klempner: „WEIL DAS ANDERE ROHR KAPUTT WAR!!!“

Desmond Briggs: „Danke Bro…“

Desmond rollt sich wieder in den Ring, während sein Blick nicht von Aiden weicht.

Desmond Briggs: „Also wer bitte ist hier paranoid, Aiden?“

Aiden Rotari: „Immer noch du. Jetzt noch mehr als zuvor, um ehrlich zu sein.“

Desmond Briggs: „Jörg hätte dich auch anzeigen können, aber er hat darauf verzichtet, weil ich ihm versprach dir den Arsch aufzureißen! Nur deshalb war er bereit hierherzukommen. Du bist der Grund warum er zurzeit noch arbeitsunfähig ist und er will dich am Boden sehen. Ich habe es ihm versprochen Aiden. Also schwing deinen Hintern hier herein und lass uns endlich beginnen!“

Der schwarze Hüne wirft das Mikrofon aus dem Ring und lässt die Fingerknochen knacken. Er kann es kaum erwarten.

Aiden Rotari: „Siehst du, das sehen wir ähnlich. Es gibt nichts mehr zu sagen. Lasst die Spiele beginnen. Vergiss nie, Desmond: Wir hätten Freunde sein können.“

Wir befinden uns mal wieder im Backstagebereich, diesmal aber an einem eher ungewöhnlichen Ort: In der Dusche! Keine kleine, versiffte Duschkabine, nein… Es ist eine große, fast schon luxuriöse Duschanlage, quasi ein kleiner Wellnessbereich. Wir befinden uns in einer Art Vorraum mit Waschbecken und großen Spiegeln, das Licht ist angenehm gedimmt, im Hintergrund sieht man eine Tür, die wohl zu den eigentlichen Duschen führt, es wabert wohltuender Dampf durch die Türspalte.

Dann öffnet sich die Tür und ein großer Hüne tritt heraus. Ein großer, blonder Hüne. Ein großer, blonder, braungebrannter Hüne. Es ist natürlich Steve Steel! Der Adonis hat sich ein großes, weißes Handtuch umgewickelt und trägt knallgelbe Adiletten. Er wird von einer riesigen Dampfwolke begleitet, als er herauskommt. Steel geht zu einem der Waschbecken und betrachtet sich selbst genüsslich und ausgiebig in dem riesigen Spiegel, der darüber hängt. Steve kann ja auch sehr zufrieden sein, denn immerhin hat er gerade ein Steel Cage-Match bei einem PPV gewonnen, und das auch schon bereits zum zweiten Mal. Das kann auch nicht jeder von sich behaupten. Gerade fängt er damit an, vor dem Spiegel ein bisschen spielerisch herumzuposieren, als eine kräftige Stimme ertönt und die warme, fast schon geborgene Stimmung der wohligen Duschatmosphäre durchbricht. Steel zuckt unmerklich zusammen und fährt abrupt herum. Ist das etwa Maurice?!?!?!

Die Person, die den Raum betreten hat, sieht den sich betrachtenden Steve Steel und wie er vor dem Spiegel das Posing starten will. Doch bevor das Posing beginnt, unterbricht er lieber die weirde Szene, bevor es so richtig peinlich wird.

Stimme: „Was geht ab, Steve? Alles klar? Gutes Match gehabt gerade, was?“

Erst jetzt sieht man, dass es sich um Desmond Briggs den Raw Black Diamond handelt, welcher gerade die Dusche betritt. Und zu aller Überraschung auch Desmond Briggs trägt nur ein Handtuch bekleidet und hat einen kleinen Kulturbeutel mit seinem Duschsachen in der Hand. Seine Füße stecken in weißen Nikeletten und er nickt Steve zu, als dieser leicht erschrocken zu Desmond sieht, nachdem er die Stimme vernommen hat.

Steve Steel: „Huch, wer bist du denn, hä?! Ach warte, Moment, du bist doch dieser Neuling, dieser Daniel Riggson, oder?! Du hast mein Match gesehen?! Na, da konntest du aber so richtig was lernen, wie ich den alten Maurice methodisch sauber filetiert und in seine Einzelteile zerlegt habe, hehe!!!“

Steve Steel hat Desmond Briggs als keine potenzielle Gefahr eingestuft und kehrt ihm jetzt wieder den Rücken zu, sich ganz seinem Spiegelbild widmend, dass jetzt ein ganz kleines bisschen lasziv zu posieren anfängt.

Steve Steel: „Warte, du hattest dein Match doch direkt nach meinem, oder?!“

Steel mustert Briggs jetzt eingehend, wobei ihm dann wohl auffällt, dass Desmond noch verschwitzt und durchaus auch übel zugerichtet aussieht, schließlich hat er unmittelbar zuvor ein hartes Match gehabt und hatte noch nicht das Vergnügen einer entspannenden Wellnessdusche.

Der New Yorker geht direkt zum Spiegel, wo Steve gerade posieren wollte und legt seinen Kulturbeutel beinahe provokant auf das Waschbecken. Auch er hat Steve für diesen Moment den Rücken zugedreht. Als er sich wieder umdreht lächelt Desmond nicht, sondern sieht ernst zum Bronzed Adonis.

Desmond Briggs: „Oh ja Steve. Ich hatte ein Match und ja es war hart, aber das ist nicht von Belang. Ich habe viel mehr damit zu kämpfen, dass kein Match bisher fair zu Ende gegangen ist. Immer ist irgendwas passiert und das nagt an mir. Und was ist mit dir? Hast du dich von Maurice endlich befreit? Ich meine dir haben ja schon die Knie gezittert, wenn man nur den Namen von Maurice in den Mund genommen hat.“

Der schwarze Diamant verschränkt die Arme vor der Brust.

Desmond Briggs: „Hatte beinahe gedacht, dass du nicht so hart bist wie es deine Muskeln vermuten. Wie viel schaffst du beim Bankdrücken?“

Steve zuckt fast unmerklich zusammen, bevor er Briggs schließlich antwortet.

Steve Steel: „Was ich stemmen kann?! Einhun… ähm, ich meine… dreihundertfünfzig Kilo!!! Hehehe, ja da guckt du, was?! Hättest nicht gedacht, dass man so krass sein kann, hä?! Wenn du fleißig weiter an die arbeitest, wirst du vielleicht auch mal in diese Regionen vorstoßen können!!! Und bis dahin, werde mal nicht frech! Du solltest mal ganz schön langsam machen und kleine Brötchen backen!“

Steel schaut ein bisschen verächtlich zu Briggs herüber, der ja unmittelbar neben ihm steht. Er pumpt sich ganz besonders auf lächelt sich selbst im Spiegel zu. Der ungläubige Blick von Desmond Briggs spricht Bände.

Desmond Briggs: „Du? Dreihundertfünfzig? Können wir ja mal bei ner Runde im Gym austesten. Ich merke schon, dass du ein echt harter Hund bist, der richtig was drauf hat. Aber sag mal ist das alles natural? Oder stoffst du? Wenn ich deine Muskeln so ansehe, dann denke ich mal das du nicht auf natürliche Weise so breit geworden bist, Boi.”

Man sieht deutlich, dass Steve perplex ist und erst mal gar nicht weiß, wie er reagieren soll. Er läuft auch ein bisschen rot an, aber nur ein bisschen, so wie wir es schon lange nicht mehr bei ihm erlebt haben. Scheinbar hat Desmond Briggs da einen Nerv getroffen.

Steve Steel: „Natural? NATURAL?! OB DAS ALLES NATURAL IST?!?! GLAUBST DU ETWA, DASS ICH HIER UNERLAUBTE SUBSTANZEN EINSCHMEISSE ODER WAS?!?!?! … Natürlich nicht, Mann! Das ist alles feinstes Muskelfleisch aus dem Gym, hehe! Ist doch wohl klar!“

Desmond nickt und ein süffisantes Lächeln liegt auf den Zügen des New Yorkers.

Desmond Briggs: „Alles klar, Stevie Boy. Wir klären das mal in Ruhe bei einem Whey Shake, aber nicht jetzt. Ich geh erst mal entspannt unter die Dusche und du kannst vor dem Spiegel erst mal posen. Also Hollback Buddy…“

Das Handtuch geht flöten und der Blick vom Bronzed Adonis fällt auf das Gemächt des schwarzen New Yorkers.

Desmond Briggs: „Hab genauso ein Teil wie du, Boi. Also brauchst du mir nichts weggucken…“

Fade Out