„You´ve got the
motherfucking right to remain violent!“
Mit den ersten Tönen von „Kill everyone“ von
Hollywood Undead schießt eine kurze Fontäne aus
Pyrotechnik gen Hallendecke. Überspielt wurde die erste
Zeile des Originals mit einer Version von Infinitys Stimme.
Auf dem Titantron ist nicht Infinitys normaler Film zu
erkennen, sondern eine andere, angepasste Version. Zwischen
den verzerrten Bildern werden unter anderem Clips
eingespielt, die die Gewalt des Lord of Madness gegen Frank
Bobo zeigen. Aber auch solche, die Drake erkennen lassen, wie
er offenbar mit seinen eigenen, schmerzhaften Gedanken ringt.
Drake Infinity und Luna treten auf die Bühne. Infinitys
Aussehen unterscheidet sich von seinen restlichen Auftritten:
Statt dem Mantel trägt er eine schwarze Kapuzenjacke.
Und während die tiefe Kapuze Teile seiner oberen
Gesichtshälfte verdeckt, ist die untere mit einem Tuch
verhüllt. Eine Cargo-Hose im Camouflage-Look fällt
weit über seine Wrestlingstiefel. Aus einem Rucksack,
den er auf einer Seite geschultert hat, ragt der Lauf einer
Gewehr-Attrappe und lose in der rechten Hand: Der
Baseballbat, der klackernd über den Boden schleift.
„To a hole where I know you
won’t be found Just face it it’s almost over
now“
Die blauen Augen suchen aufmerksam die Halle ab. Und auch
wenn sein Mund verhüllt ist, so kann man sich doch
sicher sein, dass Drake sein typisches Grinsen aufgesetzt
hat, als er einigen Fans in der ersten Reihe den Mittelfinger
entgegen hält.
„My, what have I done? Fuck
it let’s kill everyone „
Der Film auf dem Tron zeigt Drake in einem klinisch weißen
Raum auf einem einfachen Holzstuhl, der das einzige
Einrichtungsstück ist. Die Arme hängen lose zu
Boden, der Kopf ist über die Lehne überstreckt und
in seinem verzweifelten Gesicht formen die Lippen stumm den
Text des Liedes.
In der Halle folgt Luna ihrem Mann. Sie trägt ähnliche
Klamotten. Ohne Waffen, dafür mit einer gewaltigen Fahne
auf der Schulter, deren Motiv die bekannte, vierköpfige
Hydra ist.
Kurz bevor er den Ringbereich erreicht, lässt Drake den
Schläger langsam, kreisförmig durch die Luft
surren. Er blickt noch einmal ins Rund. Sein erster größerer
PPV Auftritt scheint bei Drake die Wirkung nicht zu
verfehlen. Doch ist es Vorfreude? Doch etwas Aufregung? Oder
Blutdurst?
Als die beiden Im Ring angekommen sind, schwingt Luna sich
auf eines der Turnbuckle und schwingt die Fahne in einem
eindrucksvollen Bild. Nachdem er noch kurz mit ihr posierte,
entledigt Drake sich langsam den Accessoires und gibt den
Blick auf sein heutiges Ring-Gear frei, dessen MMA-Shorts in
ein Dunkles Violett gehüllt sind.
Elegant lässt er sich zu Boden gleiten und wartet
sitzend, die Beine überkreuzt, auf seinen Gegner.
Wir
befinden uns direkt inmitten eines Trucks. Das Bild ruckelt,
und es wird recht schnell klar, dass wir hier schräg
hinter Frank befinden. Wir hören außerdem, wie er
(eher schlecht, als recht) zur Musik singt, wobei das Singen
eher ein murmeln ist, welches er hier und da über die
Lippen bringt, da er zu konzentriert auf die Straße
ist, als dass es ihm wirklich gelänge, ganze Sätze
zu singen.
Passend
zum Veranstaltungsort hört er zur Einstimmung einer
Münchener Band, doch dann schaltet das Bild weg, ohne
aber die Musik abzuschneiden.
Nun
befinden wir uns in der Kabine. Offensichtlich ist dies eine
Rückblende, denn wir sehen die Mindgames von Drake
Infinity, als er Frank per Rekorder und dann via Lautsprecher
fast zur Weißglut brachte, ohne aber den passenden Ton
zu hören. Wir sehen Frank, wie er den Rekorder an sein
Ohr hält, wie er kurz davor war ihn in tausend kleine
Teile zerspringen zu lassen.
Dann
der Schnitt zu Drake, wie er schelmisch lachend vor Frank
steht, ehe der Schnitt zurück in den Truck erfolgt.
Frank,
welcher immer noch den Song mit murmelt, war in den
vergangenen Wochen immer und immer wieder Opfer Mindgames wie
eben jener geworden. Wenn man sich ihn aber in diesem Moment
ansieht, wie er seinen neuen Truck durch die Landschaft
fährt, dann könnte man meinen, dass er bereits
alles vergessen hat. Nichts hat es wirklich unter die Haut
des Truckers geschafft. Alles ist gut, das Leben ist schön.
Der
nächste Schnitt folgt, wieder ist Frank in seiner
Kabine. Eine weitere Rückblende, denn Frank steht hier
nun mit dem Rücken zu seiner Tür. Er wirkt
ängstlich, als hätte er einen Geist gesehen. Das
war auch nicht verwunderlich, denn Frank war auch des öfteren
Opfer von physischen Attacken. Besonders durch geschlossene
Türen griff Drake ja besonders gerne an. Wir sehen, wie
Frank von der Tür weicht, wie er wirklich aufschreckt
und einen Satz von ihr wegmacht. Der geneigte Zuschauer
erinnert sich, was der Grund dafür war, den wir in
diesem Video nur erahnen können.
Es
klopfte an der Tür und hier zeigte sich, dass Drake eben
doch unter Franks Haut kam, auch wenn er sich nie was
versuchte anmerken zu lassen. Wir sehen, wie Frank fast in
Zeitlupe die Tür öffnet und seinen Kopf langsam
herausstreckt, um zu sehen, wer dahinter ist. Es war damals
aber nur MacMüll und Frank fiel sichtlich ein Stein vom
Herzen.
Wir
sind dann wieder im Truck. Mittlerweile macht Frank auch noch
rhythmische Kopfbewegungen passend zum Song. Er öffnet
ein Fenster, lässt die Sonne herein und lässt
seinen linken Arm nach draußen baumeln. Es scheint, als
wäre er so ausgeglichen, wie man nur sein kann. Ein
wahrer Fels in der Brandung. Alles ist gut, das Leben ist
schön.
Wieder
aber der Schnitt. Frank, er hechelt durch die Katakomben. Wir
sehen Frank. Er reißt die Tür zu
seiner Kabine auf, will sich vor irgendwas oder irgendwem
verstecken, doch in Franks Gesicht können wir lesen,
dass dieser Plan ganz schnell von der Speisekarte gestrichen
werden musste. Die Kamera schwenkt um auf Luna. Sie sitzt
dort auf Franks Holzbank, die Beine übereinandergeschlagen,
die Arme verschränkt und ein fast schon besessenes
Lächeln. Man sieht, wie dieses Lächeln durch Franks
Mark und Bein fährt. Drake taucht auf, rangelt mit Jack.
Luna nutzt die Gelegenheit um sich an Franks Kronjuwelen zu
vergehen, dann wieder der Schnitt in den Truck.
Der
Trucker hat das Murmeln mittlerweile durch ein Pfeifen
ausgetauscht. Als er an einer Kreuzung halten muss, tippt er
die Hula-Puppe auf dem Armaturenbrett an und lässt sie
ein wenig tanzen. Er lacht niedlich, lässt seinen Blick
dann kurz schweifen. Er genießt es Truck zu fahren,
kaum jemand ist auf den Straßen, er ist einfach frei.
Alles ist gut, das Leben ist schön.
Doch
erneut der Schnitt, wieder einmal hechelt Frank durch die
Kabine. Diese Rückblende ist die, an die wir uns
sicherlich noch am Besten erinnern können. Der Blick in
Franks Gesicht verrät es aber auch sofort, denn es ist
der Moment, in dem er seinen nigelnagelneuen Truck in einem
Zustand fand, in dem er eigentlich hoffte, ihn nie wieder
vorfinden zu müssen. Grafitti, zerstochene Reifen,
zerbrochenes Glas. Der Truck war nicht kaputt, er war "bloß"
geschändet worden. Drake war natürlich der
Hauptverdächtige, doch ob er es wirklich war, werden wir
wohl niemals herausfinden.
Zurück
im Truck, in eben jenem Truck. Wer Frank kennt, der weiß,
dass er wahrscheinlich jede Sekunde zwischen der letzten War
Evening Ausgabe bis jetzt damit verbracht hat, den Truck
wieder in den Zustand zu bringen, in dem er jetzt ist.
Endloses polieren, bis auch der letzte Hauch von Dreck
verschwunden ist. Zeit, die er vielleicht besser in die
Vorbereitung auf das Match hätte nutzen sollen. Drake
wird sich sicherlich gewusst haben, was seine Position als
Hauptverdächtigen nur noch klarer macht.
Vielleicht
ist aber genau diese letzte Aktion diese, die Frank am Ende
dann doch über Drake siegen lassen. Wir sahen, wie sehr
Drake unter Franks Haut kam. Wir sahen, was die Mindgames mit
ihm machten. War es am Ende vielleicht sogar gut, dass Frank
sich nicht pausenlos mit dem Match beschäftigte, sondern
mit seinem Kopf wo anders war? Wir werden es erleben.
Wieder
der Schnitt. Wir befinden uns in der Halle.
I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY
CAMO HAT,
DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS,
YEAH I ROLL LIKE THAT
Das
Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.
Die Olympiahalle wirkt ekstatisch, gute 15000 Fans stehen
hinter dem Trucker. Man kann das Theme kaum hören.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, aus Coffe Springs, Alabama..."
Die
Fans werden so laut, dass Laura kurz unterbricht.
Laura:
"... mit einer Motorleistung von 550 PS... FRANK BOBO!"
I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE
RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT
BACK
Die
typischen Truck Air Horns ertönen und der kirschrote
Truck von Frank fährt in die Halle hinein. Es ist das
erste Mal seit einem Jahr, dass Frank wieder mit einem Truck
in die Halle fährt und die Zuschauer rasten total aus.
I
LOVE A FRESH CUT FIELD WITH A FIRST FROST ON, HOW IT SHINES
LIKE GOLD WHEN THE SUN TURNED ON
Im
Schritttempo fährt Frank zum Ring und er genießt
die Reaktionen der Fans. Er drückt kräftig auf die
Hupe, um sich zu Bedanken. Während Frank die Stage
hinunter fährt, gibt es ein Feuerwerk entlang eben
dieser.
I LOVE THE SOUND OF THEM WHEELS WITH
MY BABY SINGING ALONG
WHEN "THE BOYS OF SUMMER"
COMES ON
Am
Ring angekommen steigt der Trucker aus und er klatscht sich
mit den Fans ab, ehe er sich in den Ring hinein rollt. Er
steigt auf das oberste Ringseil und feiert noch einmal
kräftig, ehe er rückwärts wieder in den Ring
hinein springt, um ihn das erste Mal zum Beben zu bringen. Er
ist bereit. Drake ist bereit. Dardano ist bereit. Es kann
losgehen!
DING
DING DING
Sven:
"Drake gegen Frank, endlich geht es los."
Pete:
"Ich bin sehr gespannt, wie die Beidem im Ring agieren
werden. Drake hat es bislang ja gut vermieden, dass sie sich
vorher gegenüberstehen."
Und im
Ring geht es eher verhalten los. Keine "Nach mir die
Sinnflut" Offensive von Frank, wie man es zuvor schon
einmal sah. Von Drake hatte man ohnehin kein Feuerwerk
erwartet, er legt sich seinen Gegner immer erst zurecht. Die
beiden umkreisen sich erst einmal, sie loten mögliche
Schwächen aus.
LET'S
GO BIG RIG!
LET'S
GO BIG RIG!
Die
Fans in München sind fast schon selbstredend auf der
seite des leicht dicklichen Truckers. Es scheint
so, als wäre er von den Fans animiert worden, den ersten
Schritt zu wagen und es ist einer, den man so nicht unbedingt
von ihm kennt. Er versucht in den Close-Up zu kommen. Drake
aber wehrt das mit Leichtigkeit ab. Das hatte er wohl auch
nicht ganz von Frank erwartet, aber wenn es um reines
Wrestling geht, hat Drake sicherlich recht große
Vorteile, die er auch ausspielen kann.
Frank
blickt Drake in die Augen, als wolle er ihn mit schieren
Blicken töten. Man merkt deutlich, dass Frank noch nicht
die Leichtigkeit hat, die ihn sonst so auszeichnet. Drake
aber tut es mit einem schmierigen Lächeln ab. Er merkt,
dass Frank leicht verunsichert scheint.
Pete:
"Ein eher verhaltener Beginn."
Sven:
"Wie es aussieht, spielt das eher Drake in die Karten."
Drake
ist es nun, der den Close-Up versucht. Sein Ziel ist es Frank
gen Boden zu ringen, um ihn dort für den weiteren
Match-Verlauf zu schwächen. Sein Plan aber geht nicht
ganz auf, denn Frank hat hier recht schnell ein Kräftemessen
aus dem Close-Up gemacht. Hier wiederum ist Frank deutlich im
Vorteil. Ihm gelingt es, Drake auf ein Knie zu drücken.
An der Ringside klatscht Luna, vielleicht erreicht es Drake
ja und scheinbar hat es auch geholfen, denn Drake gelangt
wieder auf beide Beine. Er stemmt alles, was er hat gegen den
Trucker.
Frank
lässt einen Kriegsschrei heraus, er will Drake erneut
auf seine Knie drücken, aber Drake kann es bislang noch
kontern. NOCH, das ist das entscheidende Wort, denn man merkt
deutlich, dass der Lord of Madness sich hier nicht mit
Leichtigkeit dagegen stemmen kann. Dann aber der
Geistesblitz. Anstatt das Spiel von Frank mit zu spielen,
beginnt Drake mit Kicks gegen das linke Truckerbein.
Ein
Zischen geht durch die Halle, da war extrem viel Wumms
dahinter. Die Kraft, die Drake mal eben aus dem Stand in
seine Beine legen konnte kommt nicht nur für die Fans
überraschend, auch für Frank. Frank knickt weg.
Sven:
"Dieser Tritt kam ja fast aus dem Nichts!"
Frank
aber findet seine Balance quasi im Nu wieder und Drake konnte
es nicht nutzen, doch er hat eine entscheidende Entdeckung
gemacht. Mit Tritten solcher Art kann er den Trucker
vielleicht übermannen, denn er schien anfällig
dagegen. Der Trucker aber versuchte sich nichts anmerken zu
lassen und powert Drake zu Boden, sodass er hinter sich auf
seinen Hosenboden aufschlägt, sich aber durch einen
rolle Rückwärts in den Seilen wieder findet. Dort
verharrt er auf seinen Knien auch kurz.
FRANK!
FRANK! FRANK!
Diese
Aktion hat deutlich gezeigt, wer mehr Armschmalz hat. Luna
ist außerhalb des Rings um diesen gelaufen, um zu Drake
zu gelangen, wo er noch immer in den Seilen kniet und
nachzudenken scheint. Frank gewehrt ihm diesen Freiraum
gerade und Luna flüstert Drake etwa zu, ehe er die Seile
nutzt, um sich wieder hinzustellen.
Pete:
"Weiterhin ein eher langsames Match, doch was hat Luna
Drake gesagt?"
Vielleicht
hat sie eine Beobachtung gemacht, vielleicht Mut
zugesprochen, wer weiß das schon außer den
Beiden, doch für Frank ist es das Signal, jetzt das
Tempo ein wenig zu erhöhen. Erneuter Kriegsschrei des
Truckers, jetzt gibt er Gas. Er rennt auf Drake zu, doch der
schiebt da ganz schnell einen Riegel vor. Er drückt
seinen Oberkörper zwischen den beiden oberen Seilen,
sodass Frank ihn theoretisch nicht angehen darf. Frank
scheint das in dieser Sekunde aber egal zu sein, allerdings
geht Jo Dardano halsbrecherisch dazwischen, sodass Frank
seinen Widersacher nicht angehen darf.
Sven:
"Das war knapp für Dardano!"
Frank
stoppt quasi einen Zentimeter vor dem Ref, das war eine
schlaue Aktion von Drake, aber auch ein wenig Glück,
dass Dardano die Regeln mit solchem Körpereinsatz
verteidigt. Drake, noch immer in den Seilen, vor ihm steht
Frank und direkt zwischen den Beiden der Referee. Es passt
fast kein Blatt zwischen die drei Herren, doch da schallt es
durch die Arena, sodass es auch der letzte Zuschauer in der
Halle vernehmen kann.
Eine
Backpfeife von Drake, die sich gewaschen hat. Mit der flachen
Hand knallt er auf die Wange des Truckers. Frank weicht
zurück und hält sich die Wange. Das war nicht dazu
da, Schaden auszurichten, es war eher zur Demoralisierung
geplant. Ob es geklappt hat, wie Drake es sich vorgestellt
hat? Jo Dardano gibt das Match wieder frei, auch wenn er
Drake noch ein paar Worte mitgegeben hat. In der Sekunde, in
der Drake sich wieder aus den Seilen windet, kommt der Truck,
der keine Bremsen angerauscht.
Pete:
"Oooooh!"
Aber
genau damit hat Drake natürlich gerechnet. Er lässt
sich auf den Apron fallen, zieht das oberste Ringseil
hinunter und der Truck landet in der Böschung. Ein
Raunen geht durch die Menge und in Drakes Gesicht zeichnet
sich "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" ab.
Der Trucker klatscht auf den kalten Hallenboden und Luna hält
unschuldig die Hände in die Luft.
Sven:
"Drake hat Frank gelesen, wie ein offenes Buch."
Drake
rollt sich in den Ring hinein und steht auf. Er sieht von
oben auf Frank herab, wie dieser sich den Rücken hält
und versucht, sich aufzurichten. Der Blick geht zu Luna.
Diese blickt dann zu Frank, der es gerade wieder geschafft
hat, auf seine Beine zu kommen.
1!
2!
Dardano
begann zwar seinen Count, allerdings sieht es nicht
ansatzweise so aus, als würde hier ein Count Out
passieren. Der Trucker schüttelt sich ein wenig, der
Aufprall sah zwar schmerzhaft aus, aber es ist nichts, was
der Trucker nicht irgendwie verschmerzen könnte. Luna
steht weiterhin neben ihm, aber hält sich fein raus. War
es das, was die Beiden telepathisch in ihrem Blick
ausgetauscht haben? Im Ring verschränkt Drake die Arme
und wartet brav auf seinen Gegner. Frank wartet kurz, ehe er
in den Ring zurück kommt.
3!
4!
Er
scheint wieder sehr verunsichert zu sein und er wittert einen
Plan, den die Beiden ausgeheckt haben. Vielleicht ist es aber
auch der Plan, eben keinen zu haben und es reicht, wenn Frank
das glaubt? So oder so, es scheint bislang zu wirken. Erst
jetzt gelangt Frank zurück in den Ring. Drake zieht das
Tempo an.
Pete:
"Jetzt nutzt Drake die Verunsicherung von Frank aus."
Erneut
geht es in den Clinch, doch noch ehe Frank seine Stärke
ausspielen kann, zeigt Drake einen Hip Toss. Frank geht zu
Boden und man kann über Drake sagen, was man will,
technisch war das nahezu perfekt. Den dicklichen Trucker so
galant zu Boden zu bringen, dafür brauch es schon
Talent. Jetzt ist Drake mit Frank am Boden, doch es fällt
ihm schwer ihn am Boden zu halten. Er windet sich wie ein
Fisch außerhalb des Wassers. Das sieht nicht wirklich
sehr grazil aus, doch diese seltsamen Bewegungen sorgen
dafür, dass Drake nicht wirklich weiß, was er tun
soll.
Sven:
"Drake tut alles, was in seiner Macht steht, um Frank
auf den Boden zu halten."
Drake
zieht die Schlinge enger, es ist klar, in welche Position er
kommen möchte. Der Crossface würde sicherlich einen
großen Effekt auf Frank haben, wenn nicht gar das Ende
einläuten. Doch Frank zeigt, was er bei Alex Ricks
gelernt hat und wehrt sich.
FRANK!
FRANK! FRANK!
Drake
merkt, dass Frank langsam aber sicher zu entkommen scheint,
doch er reagiert hervorragend. Anstatt es weiter auf Teufel
komm raus weiter so zu versuchen, zeigt er eine schön
anzusehende Transition. In einer fließenden Bewegung
greift er sich das linke Bein des Truckers.
Sven:
"Das soll ein Heel Hook werden!"
Aber
auch hier zeigt der Trucker, was er bei Alex gelernt hat. In
der Verteidigung gegen solche Moves hat er deutliche
Fortschritte gemacht und während Drake sich dreht und
windet, um den Griff anzubringen, geht Frank in die
Offensive. Er schlägt auf Drake ein. Erst auf seine
Beine, doch als das wenig Wirkung zeigt, richtet er seinen
Oberkörper auf und lässt jetzt Fäuste auf
Drakes Kopf regnen. Zu Beginn scheint es noch nicht die
gewünschte Wirkung zu erzielen, Drake ist ausgezeichnet
darin, es zu vertuschen, doch Frank lässt und lässt
nicht locker. Andere hätten es jetzt vielleicht schon
sein gelassen, da es keine Wirkung zeigte, doch Frank ist
beharrlich. Drake muss locker lassen.
Pete:
"Jetzt könnte es übel werden für Drake."
Und
das könnte es wirklich. Die Beiden befinden sich
immernoch auf dem Boden, doch in der Sekunde, in der Drake
den Griff lassen musste, wird er von Frank quasi überrollt.
Sven:
"Fast schon bösartiges Ground And Pound von Frank!"
Und
die Fäuste regnen in der Tat stakatto-artig auf Drake
ein. Wo das jetzt auf einmal herkam, weiß man nicht,
Frank wirkt wie von der Tarantel gestochen und Drake wirkt
überrascht. Und obwohl so viele Fäuste auf Drake
regnen, kann er überraschend viel abfangen. Wenn Drake
aber nicht schnell aus dieser Situation heraus kommt, dann
wird er dies aber nicht mehr lange so machen können.
Die
Menge dreht total durch, denn es ist schon eine gute Weile im
Match vergangen, ehe sie den Frank sahen, wie sie ihn kennen
und lieben. Mit jedem Schlag gehen die Fans mit und genau das
ist es, was Frank braucht. Ohne die Fans ist er nur halb so
gut und man merkt ihm an, wie viel Frust er gerade an Drake
auslässt. Mit jedem Jubelschrei scheint er mehr und mehr
Energie zu gewinnen.
Pete:
"Das sieht derzeit ganz und gar nicht gut aus für
Drake, er ist sprichwörtlich unter die Räder
gekommen."
Luna
tigert um den Ring herum, sie sucht nach nach Möglichkeiten
ihrem Freund zu helfen. Drake blockt und blockt immer weniger
und es wirkt nicht so, als würde Frank in naher Zukunft
müde werden. Irgendeine Lösung muss her und sie
muss schnell her. Also, was tun, Drake?
Drake
Infinity wäre nicht Drake Infinity, wenn er sich aus
einer solchen Situation heraus befreien könnte. Seine
Vergangenheit hat ihm solche Situationen sicherlich schon
öfters beschert, doch er löst sie hier so, wie er
es im Backyard nicht konnte. Jo Dardano geht dazwischen.
ROPE
BREAK!
Wenn
sich Drake heute morgen die Fingernägel geschnitten
hätte, dann wäre er wahrscheinlich nicht an das
Seil herangereicht. Das war wirklich eine Milimeter
Angelegenheit. Frank will es nicht wahr haben, doch der
Sportsgeist ist zu groß in ihm, als dass er den Count
nutzen würde. Er lässt ab.
Sven:
"Das war wirklich wichtig. Noch länger in dieser
prekären Situation und es hätte schlecht für
Infinity ausgesehen."
Das
war nicht nur wichtig für Drakes Gesundheit, sondern es
hat Frank scheinbar auch erst einmal den Wind aus den Segeln
genommen. Er atmet schwer, er hat offensichtlich viel Energie
in seine Schläge gesteckt. Erneut geht Luna um den Ring
herum auf Drake und erneut werden Worte ausgetauscht.
Spätestens jetzt sollte Drake gemerkt haben, dass Frank
ein bisschen die Pumpe geht. Ausdauer war ja schon immer
seine Schwäche, doch gegen Alex Ricks hat er diese
Schwäche deutlich verbessert.
NE?
NE? NE?
Die
Fans sind aber weiterhin auf seiner Seite und wir wissen: Das
ist mehr oder weniger das Benzin für Frank. Aber Drake
will diesen Moment des Luftschnappens nutzen. In windeseile
powert er sich auf seine Beine und bringt den Fight jetzt zu
Frank. Was Frank kann, das kann Drake schoin lange, mag er
sich gerade denken und es entsteht wirklich und wahrhaftig
ein Fight.
Pete:
"Also mit Wrestling hat dieses Match bislang eigentlich
nicht viel zu tun, aber den Fans gefällt es. Es ist
dreckig und es ist persönlich."
Doch
Drakes Offensive ist gezielt. Es wirkt wild, doch wer genau
hinsieht der erkennt den Plan. Er steckt gezielt Kraft in
seine Schläge, nur so viel wie nötig, kein bisschen
mehr. Es hat Methode und wir sehen dann auch wenig später,
was er damit erreichen wollte. Mehr oder weniger diente
dieser scheinbar emotionale Ausbruch nur als Fassade, um eine
Schwäche bei Frank aufzutun und man merkt exakt die
Sekunde, in der er sie fand. Denn als Frank zum Schlag
ausholt, duckt sich Drake weg, Knie in die Magengegend und
bringt ihn dann zu Boden.
DDT!
Sven:
"Jetzt riecht es ein bisschen nach Wrestling."
Und
Drake spult weiter sein Programm ab. Jetzt läuft er wie
auf Schienen und attackiert das linke Bein von Frank ohne
auch nur eine Zehntelsekunde zu verschwenden.
Pete:
"Interessant, dass er nicht gleich den Pin suchte,
sondern in der Offensive bleibt. Er will nichts dem Zufall
überlassen."
Die
Tritte von Drake kommen sehr gezielt und sehr schmerzhaft.
Man merkt, dass Frank damit zu kämpfen hat. Er will
wieder aufstehen, doch Drake lässt ihn nicht. Weiter
folgen Tritte gegen das linke Bein. Schon zu Beginn hat er
das als Ziel und Schwäche ausgemacht, wir erinnern uns
an den Heel Hook. Möglicherweise überlegt Drake es
erneut zu versuchen, doch so gut wie Frank es zuvor abwehrte,
verbleibt er jetzt erst einmal bei Tritten. Dagegen hat Frank
noch kein Mittel gefunden, denn offenbar brummt sein Kopf
auch noch nach dem DDT. Frank wehrt sich mittlerweile weniger
und Drake packt jetzt noch etwas anderes aus. Er greift sich
das linke Bein und hebt es in die Luft.
ELBOW
DROP!
Ein
Elbow direkt in die Kniekehle und das sah sehr schmerzhaft
aus. Drake richtet sich wieder auf und reckt dann einen Arm
in die Höhe. Den abfälligen Blick gibt es gratis
dazu und die Fans honorieren das.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Luna
aber ist jetzt ein wenig lauter geworden. Sie will, dass
Drake nicht locker lässt. Jede Sekunde Zeit ist eine zu
viel für Frank. Er hat ihn jetzt da, wo er ihn haben
wollte, also keine Zeit zu verschwenden. Doch Drake hat einen
Plan. Er zerrt Franks Bein gen Seil. Ihn zu bewegen ist zwar
nicht gerade leicht, aber es gelingt ihm schlussendlich doch.
Franks Bein wird genau unter dem Ringseil platziert, sodass
es ein bisschen über den Apron hängt. Dardano
gefällt es nicht, denn er beschützt die Rope Break
Regel gerne mal mit Körpereinsatz. Doch Drake lässt
sofort ab, hebt unschuldig die Arme. Was er wollte, das hat
er erreicht. Er geht in die nächste Phase.
Sven:
"Infinity geht auf das Top Rope!"
Dardano
winkt ab, denn er kann sich schon vorstellen, was passiert.
Drake aber? Ihm ist es egal. Er hebt ab.
GUILLOTINE
LEG DROP!
Vom
Top Rope, auf das linke Bein! Wir wissen, der Apron ist der
härteste Part des Rings und dementsprechend war es umso
schmerzhafter für den Mann aus Alabama. Ein Schrei, der
durch Mark und Bein geht, erfüllt die Halle und die Fans
halten sich betroffen ihre Hände vors Gesicht.
Pete:
"Das sah sehr übel aus."
Drake,
der diese Aktion sehr gut verkraftet hat, geht wieder in den
Ring hinein. Er muss sich eine Standpauke von Dardano
anhören, aber das ist genau das, was er will.
Sven:
"Da kommt Luna!"
Sie
sprintet um den Ring herum um die Standpauke zu nutzen. Sie
kniet sich hin, schaut, was sich so unter dem Ring befindet.
Drake sieht das und verlängert die Diskussion mit
Dardano ein wenig.
Pete:
"NEIN!"
Was
hat Luna gefunden? Es ist... der Baseballschläger. Den
kennt Frank ja bereits mehr, als ihm lieb ist. Sie lässt
keine Zeit vergehen und lässt einen Schlag auf das Bein
von Frank los. Sofort lässt sie den Schläger
fallen, denn ein weiterer Truckerschrei geht durch das Rund
der Halle. Das bekommt natürlich auch der Ref mit, der
sich umdreht. Doch der Schaden wurde bereits angerichtet.
Frank rollt sich in den Ring, der Schmerz steht ihm ins
Gesicht geschrieben. Drake geht zum Pin über. Dardano
braucht ein bisschen, um zu Boden zu gehen. Er kann sich
denken, was passierte, doch gesehen hat er natürlich
nichts.
1...
2...
KICK
OUT!
Sven:
"Frank beweist Herz."
Drake
schaut ein wenig ungläubig drein, denn gefühlt muss
Franks Bein in diesem Moment abfallen. Man kann sich kaum
vorstellen, welche Schmerzen er haben muss, doch Schmerz
alleine reicht scheinbar nicht.
FRANK!
FRANK! FRANK!
Die
Zuschauer stehen aufgrund dieser Aktionen nur noch mehr
hinter dem Trucker, doch derzeit sieht es ganz und gar nicht
gut aus. Drake könnte es allerdings nicht besser
gefallen. Alles läuft nach Plan. Und dem folgt er auch
weiterhin. Nach dem fehlgeschlagenem Versuch des Covers,
zerrt er erst seine Hose wieder hoch, dann den Trucker. Aber
Frank kann sich kaum auf seinen Beinen halten. Ein guter
Stand sieht definitiv anders aus. Drake nutzt es eiskalt aus
und es tut beim Zuschauen schon fast weh.
Er
geht ihn seitlich an und hebt Frank an, als wolle er einen
Atomic Drop zeigen, doch stattdessen hakt er das rechte Bein
ein und lässt Franks Körpergewicht wieder auf sein
linkes Bein ab. Frank sackt erneut zu Boden.
Pete:
"Ohne Unterlass muss Franks Bein leiden."
Sven:
"Drake macht das gut, das muss man ihm einfach lassen."
Pete:
"Und Luna auch..."
Drake
geht erneut zum Cover, aber am Gesichtsausdruck von ihm kann
man sich schon denken, dass er gar nicht mit dem Ende
rechnet. Es geht eher darum, dass Frank Kraft aufwenden muss,
um sich zu befreien, es geht darum, Überlegenheit zu
zeigen. Dardano ist am Boden.
1...
2...
Aber
Frank bleibt im Match!
Weiterhin
läuft es für Drake nach Plan. Frank sieht
angeschlagen aus, aber zugleich auch entschlossen, sich aus
dieser miserablen Situation zu befreien. Aber momentan bleibt
Drake am Drücker. Erneut zerrt er Frank auf die Beine
und er hat noch immer Probleme, sich auf den Beinen zu
halten. Drake whippt Frank in die Ringecke, doch auf dem Weg
dorthin gibt sein linkes Bein nach, wodurch er stolpert und
sich unten in der Ecke wiederfindet. Sehr zu Drakes
Belustigung. Unentwegt geht er ihm hinterher und im Gegensatz
zu Frank ist er gewillt, einen 4 Count zuzulassen. Denn er
zeigt nun einen Foot-Choke in der Ecke. Dardano ist sofort
da.
1!
2!
3!
4!
Und
perfekt abgemessen hört er mit dem Choke auch auf.
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Dafür
erntet er das Gegenteil von Applaus, doch Drakes
Gesichtsausdruck wird von Sekunde zu Sekunde freudiger. Doch
er weiß auch, dass er noch nicht am Ziel ist. Nachdem
er sich die Standpauke von Dardano angehört hat, will er
erneut einen Foot Choke zeigen.
Sven:
"Frank schlägt zurück!"
Frank
hält den Fuß von Drake fest, sodass dieser den
Choke nicht ansetzen kann.
FRANK!
FRANK! FRANK!
Selbst
eine solch kleine Aktion sorgt dafür, dass die Fans
wieder hinter dem Trucker stehen. Sie wissen, dass er sie
jetzt braucht. Drake aber hat einen Plan B, also war dies nur
eine kurze Freudensekunde für Frank. Drake liftet sich
mit Hilfe der Ropes in die Höhe und drückt so beide
seiner Beine in das Gesicht des Truckers.
Pete:
"Kann sich Frank überhaupt noch aus dieser
Situation befreien und das Ruder herum reißen?"
Sven:
"Ich bin kein Freund von Frank, aber wenn es einen gibt,
dann ihn. Kaum ein anderer kann so über sich hinaus
wachsen, wie er."
Wenn
Frank noch gewinnen will, dann muss er definitiv über
sich hinaus wachsen, denn was wir hier erleben ist die
systematische Zerstörung des Publikumslieblings. Und
damit soll es weitergehen, wenn es nach Drake geht. Der Lord
of Madness geht den Trucker erneut in der Ecke an, doch
anstatt ihn anzugreifen, hievt er ihn auf die Beine.
Sven:
"Er genießt es, Frank immer und immer wieder auf
seine Beine zu hieven, um ihn leiden zu sehen."
Drake
nimmt sich eine Sekunde Zeit um zu überlegen, wie er
jetzt weitermacht. Er steht zwar unmittelbar vor Frank, doch
Frank wehrt sich derzeit nicht wirklich. Dann macht Drake
etwas, was man so von ihm vielleicht nicht erwartet.
Pete:
"Er setzt ihn auf das oberste Ringseil!"
Das
war mit sehr viel Aufwand verbunden, denn Frank ist nicht der
leichteste Mann, wie wir wissen. Was genau er vor hat, das
wird nur er wissen. Selbst Luna scheint nicht ganz so
überzeugt zu sein, denn so viel Risiko geht er
normalerweise nicht. Er macht eigentlich nur Dinge, von denen
er zu 100% überzeugt ist. Er scheint nicht zu glauben,
dass sich Frank dagegen wehren kann.
TOP
ROPE FRANKENSTEINER!!!?
Sven:
"FRANK HÄLT IHN FEST!"
So
kennt man Drake normalerweise nicht, solche Aktionen gehören
nicht zu seinem Repertoire, jetzt muss er potentiell dafür
bezahlen. Frank schaltet schnell und nutzt die Position aus.
Pete:
"POOOOOOOOWEEERBOOOOOMB!"
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH
NE?
NE? NE? NE?
Das
Dach fliegt von der Hütte, was war das für eine
unfassbare Aktion? Drake kracht mit vollster Wucht auf den
Hallenboden, der sichtlich bebt. So hat er sich das
offensichtlich nicht vorgestellt. Drake versuchte den
Frankensteiner, doch als er auf Franks Schultern war, konnte
Frank ihn dort halten und von dort an die Powerbomb zeigen.
Sven:
"Den Aufprall haben wir selbst hier am Pult noch
gespürt."
Pete:
"Aber Frank kann nicht pinnen!"
Frank
scheint aber ebenso am Ende zu sein, der Aufprall für
ihn war zwar nicht so hart, wie für seinen Gegner,
allerdings war er auch deutlich angeschlagener. Er liegt
ebenso wie Drake regungslos am Boden. Jetzt wird Luna auch
aktiver, sie rauft sich die Haare, wirkt besorgt und versucht
irgendwie Einfluss auf Drake zu nehmen. Schmerzerfüllt
ist es nun Drake, der sich zu erst regt und schmerzerfüllt
durch den Ring rollt. Jo Dardano hat keine andere Wahl, als
die Männer anzuzählen.
1!
2!
3!
Luna
klopft auf den Apron, sie will Drake motivieren. Doch sie
sorgt damit auch dafür, dass die Fans Frank motivieren
wollen.
BIG -
RIG! BIG - RIG! BIG - RIG!
Frank
helfen diese Chöre, neue Lebenskraft zu generieren, aber
reicht es?
4!
5!
6!
Langsam
aber sicher gelingt es den Herren auch, sich wieder
aufzurappeln. Sie robben sich respektive in
gegenüberliegenden Ecken um sich an den Ringseilen hoch
zu ziehen. Die Beiden sind zwar noch nicht ansatzweise auf
ihren Füßen, aber Dardano lässt Gnade vor
Recht walten und er stoppt den Count. Ihm reicht der Versuch
der Beiden und wer will schon, dass das Match so endet? Die
Fans sind heiß und gespannt auf das große Finale.
Sven:
"Wenn Drake es jetzt nicht langsam schafft, das Match zu
beenden, sehe ich ihn wahrscheinlich sogar im Hintertreffen."
Pete:
"Ja? Wie kommt das? Normalerweise ist es doch eher
Frank, der das Match so früh wie möglich beenden
muss, aufgrund seiner Ausdauer."
Sven:
"Um Ausdauer geht es mir gar nicht. Drake hat das Match
bis zu dieser Aktion gerade nahezu perfekt geführt.
Frank war der zweite Sieger, er konnte niemals seine
gefürchtete Offensive anbringen. Aktionen wie diese aber
bringen ihn zurück in das Match und wenn es Frank so
spät schafft seine gnadenlose Offensive zu zeigen, dann
gute Nacht. Davon erholst du dich dann nicht mehr. Entweder
beendet Drake es jetzt zügig oder er darf keinen noch so
kleinen Fehler mehr zulassen."
Fast
simultan raffen sich die Beiden nun auf. Sie sind in
gegenüberliegenden Ecke. Wer macht den ersten Schritt?
Es ist Drake Infinity. Er provoziert den Trucker und zeigt
mit beiden Händen an, dass er auf den Angriff wartet. Er
lässt seine Deckung sogar auf. Luna hält inne, sie
ist sich nicht sicher, ob er Frank so provozieren sollte.
Dass Frank da anbeißt, steht außer Frage.
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
Es
schallt durch die ganze Halle, in diesem Schrei liegt so viel
Inbrunst, doch geholfen hat es nichts. Ein Raunen geht nun
durch die Menge
...
...
...
Pete:
"FRANK KNICKT EIN!"
Frank
rannte so schnell er konnte auf Drake. Wie wir wissen, gehört
der Body Splash in die Ringecke zu seinen Lieblingsaktionen
und das weiß auch Drake. Drake setzte alles auf die
Karte, dass Franks Bein das nicht stand hält und auf dem
Weg einknickt. Es war allerdings sehr knapp, Frank hatte
bereits drei viertel des Weges überbrückt. Drake
lacht. Luna lacht. Drake lacht lauter.
Infinity starrte auf den am Boden liegenden Trucker und
betrachtete zufrieden sein Werk: Franks nahezu unnutzbares
Bein. Keuchend richtete er sich vollständig auf und
lachte in die Arena. Der Lord of Madness bückte sich mit
einer undefinierbaren Energie in den Augen zu seinem
Kontrahenten und greift dessen Gesicht mit einer Hand.
Drake: „Du elender Wurm wagst es
wirklich dich gegen dein Schicksal zu wehren? Warum gibst du
nicht auf? Warum gibst du noch nicht auf? ICH. BIN. DEIN.
ALPTRAUM!“
Selbst ohne Mikrofon in der Hand konnte man das in der Arena
gut verstehen. Jetzt aber schlägt Frank Drake mit
flacher Hand ins Gesicht! Und erneut schallt es durch die
Halle. Das gefällt dem Lord aber ganz und gar nicht. Er
drückt Frank gen Boden und tritt dann unerbittlich auf
ihn ein. Nicht auf das Bein, sondern... ziellos. Einfach
drauf, egal wo. Auch nutzt er nun mehr Kraft, als noch zuvor.
Er entlädt alles, was er hat gegen Frank. Der versucht
es abzufangen, das gelingt ihm aber nur teilweise.
Sven: "Drake atmet schwer."
Nachdem er gefühlt versuchte einen Presslufthammer zu
imitieren, nimmt sich Drake eine Sekunde Auszeit. Die Arme
sind in den Hüften, das Lachen immer noch da. Luna
bemerkt all dies und in ihrem Blick kann man einen Hauch von
Zweifel erahnen. Keine moralischen Zweifel. Doch deutliche
Zweifel, ob Drake Frank schlagen kann, wenn er seinen Plan
aufgibt. Sie steigt auf den Apron. Das gefällt Dardano
ganz und gar nicht, aber sie greift nicht ein. Sie ruft Drake
zu sich. Worte werden ausgetauscht. Dardano beäugt das
kritisch, aber nach wenigen Sekunden schickt er Luna vom
Apron weg, nicht dass hier noch illegale Gegenstände
ausgetauscht werden. Für Luna jedoch ging es viel mehr
darum, Drake ein wenig zu beruhigen und an den Plan zu
erinnern. Gelang ihr dies? Frank ist mittlerweile heran
gerobbt und greift den Fuß von Drake. Wie vom Blitz
getroffen dreht er sich um, weg von Luna und blickt auf
Frank, wie er auf dem Boden liegend versucht an Drake
hochzuklettern.
Pete: "Drake sieht aus, als hätte
er einen Geist gesehen."
Und erneut lässt Drake wütend Tritte regnen, er
benutzt gar das Seil zur Hilfe, um mehr Wucht hinein zu
legen. Frank windet sich und er rollt sich aus dem Ring
heraus, in scheinbare Sicherheit. Er landet aber direkt vor
Lunas Füße! Der Ref hat aber alles im Auge,
diesmal kann sie nicht eingreifen. Sie blickt dem Trucker in
die Augen. Diese sind aber noch immer so voll von
Entschlossenheit, auch wenn es bislang sehr einseitig war.
FRANK! FRANK! FRANK!
Auch natürlich dank der Fans. Frankt geht auf den Knien
zur Absperrung und nutzt diese, um auf seine Beine zu
gelangen. Im Ring aber nimmt Drake fahrt auf. Er federt in
die Seile um Speed aufzubauen.
Sven: "Das soll ein Suicide Dive
werden!"
Und Suicide trifft das ganze sehr gut. In seinem Rausch hat
Drake keinerlei Kontrolle über den Einschlag und beide
Kontrahenten liegen geschlagen auf dem Boden. Man meint fast,
Drake hätte bei seinem Sprung durch die Seile mehr
Schaden genommen als Frank. Luna kniet sich neben Drake, sie
scheint wenig überrascht von seinem Verhalten,
wenngleich sich die Begeisterung in überschaubaren
Grenzen hält. Mit der Atmung und dem Blick eines
provozierten Raubtieres stemmt Drake sich, gestützt von
seiner Gefährtin, langsam nach oben und kämpft sich
quälend langsam in den Ring. Der Trucker war schneller
und steht schon bereit. Von der Außenseite dirigiert
Luna die Aufmerksamkeit ihres Mannes, der in seiner
Verfassung ein zweites paar Augen und etwas mehr Köpfchen
gebrauchen kann.
Pete: "Gut für Drake, dass
Frank nicht in der Lage ist, sofort anzugreifen."
Frank grinst. Er zeigt sein schwarzes Lächeln. Je härter
der Kampf ist, desto mehr Spaß macht es ihm, auch wenn
er diese Unachtsamkeit von Drake jetzt nicht nutzen konnte.
Aber Drake legt sofort los. Aus dem Stand kann er einen
Dropkick zeigen und durchbringen. Dann der Pin.
1..
2..
Aber Frank kickt aus. Das war gefühlt nicht mal knapp.
Drake wirkt jetzt aufgeregter. Luna versucht zu ordnen, doch
es gelingt ihr nur bedingt. Sie wirkt, als könnte sie
sich schlimmeres vorstellen. Drake ist eben Drake und sie
würde ihn nie ganz eindämmen können und
wollen. Frank rappelt sich auf, auch wenn er sein Gewicht nur
auf ein Bein legt.
Sven: "Dass Frank immer und immer
wieder aufsteht ist einfach nicht zu glauben."
Und er grinst erneut. Er reißt die Fäuste hoch.
Drake rennt auf Frank zu.
LOU THEZZ PRESS!
Das ist direkt aus dem Frank Bobo Handbuch, aber es scheint
effektiv. Er lässt wieder seine Fäuste sprechen,
doch mit jedem Schlag bringt er weniger Kraft in eben diese.
Drake atmet wieder schwer. Diese unkontrollierten Schläge
fordern ihren Tribut. Dann der Pin.
1..
2..
KICK OUT!
Frank bleibt aber im Rennen. Das reicht einfach nicht gegen
einen Mann wie ihn. Es braucht eine High Impact Aktion, um
ihn zu schlagen. Vermutlich sollte dieser Frankensteiner von
zuvor eben diese Aktion werden. Luna klopft von außerhalb
an den Ringpfosten. Drake blickt ihr in die Augen, dann nach
oben aufs Top Rope.
Sven: "Der Elbow To Infinity muss
her, um das Match zu beenden."
Drake macht sich auf den Weg. Er ist nicht mehr wirklich
frisch, das Tempo ist niedrig. Es dauert seine Zeit, bis er
in der Ringecke angekommen ist und noch einmal so viel Zeit,
bis er auf das oberste Ringseil geklettert ist.
Pete: "Frank ist wieder da!"
Als Infinity ganz oben angekommen war, steht Frank auch schon
wieder mitten im Ring. Drake rauft die Haare, seinen Elbow
kann er jetzt vergessen. Frank zeigt sein schwarzes Lächeln,
reißt die Fäuste hoch. Das Bild kennen wir ja
bereits. Drake springt aber dennoch ab.
MISSILE DROPKICK!
Niemand in der Halle kann einen Atemzug nehmen ehe Drake sein
Ziel entweder getroffen hat, oder dabei scheiterte.
...
Er trifft und zwar ganz genau! Frank geht zu Boden, vom
Aufprall landet er schon beinahe in der Ringecke. Jetzt gibt
Drake aber Gas. Ein kaltes Lächeln zeichnet sich über
Lunas Gesicht.
Sven: "Er versucht nicht erneut
den Pin, er braucht eine andere Aktion um das Match zu
beenden!"
Drake weiß, dass er so Frank nicht klein kriegt, also
schmeißt er sich direkt auf den Trucker, der am Boden
liegt. Das ist jetzt schnörkellos.
Torment
of Existence!
Pete: "CROSSFACE,
CROSSFACE, CROSSFACE!"
Sven: "Das könnte
die Aktion sein, die es braucht!"
Jetzt muss Frank beweisen, ob seine Schwäche
gegenüber von Submission Moves noch immer besteht. Das
war am Anfang des Jahres noch sein größtes Manko,
doch wie sieht es nun aus? Luna gestikuliert wie wild am
Ringrand. Was will sie Drake mitgeben?
Sven: "Das sieht
nicht gut aus!"
Das sieht nicht gut aus... für Drake! Drake
war unachtsam, Jo Dardano ist zur Stelle.
ROPE
BREAK!
1!
2!
3!
4!
Drake will nicht wahr haben, dass er den Griff
beenden muss. Es war so knapp! Frank lag zwar nicht direkt am
Seil, aber er konnte es noch gut erreichen. Eine Katastrophe
für Drake. Das war es, was Luna rief, Drake aber nicht
hörte. Schweiß tropft von Drakes Stirn, er wirkt
nicht auf der Höhe. Er ist so überlegen, wie man
nur sein kann, aber seine Aktionen zuletzt waren eher auf
Quantität und Gewalt, als auf Qualität ausgelegt,
wie noch zuletzt. Man merkt, dass es ihm nahe geht, das Match
nicht beenden zu können. Nur mit roher Gewalt kann man
Frank nicht besiegen, dafür ist er eine zu harte Nuss.
Pete: "Frank ist noch
immer im Match!"
Und er robbt erneut zu Drake hin. Drake zerrt
ihn zum xten Mal heute auf die Beine, auch das zerrt sehr an
seiner Kraft. Frank taumelt vor Drake, Drake will einen
Suplex zeigen. Er stemmt Frank hoch.
Sven: "Er schafft es
nicht!"
Er muss Frank wieder herunterlassen. Immerhin
hatte es den Effekt, dass Frank es mit beiden Beinen abfangen
musste, was ihm sichtlich schwer fällt, er geht in die
Knie. Doch er sammelt alles, was noch im Tank ist.
CLOTHESLINE!
Wahrhaftig aus der Hölle! Drake geht zu
Boden , das hat ganz offensichtlich gesessenen und Frank
fällt mehr auf Drake, als alles andere.
1...
2...
KICK OUT!
Drake aber ist zwar müde, aber noch nicht
am Ende.
Pete: "Der Wahnsinn!"
Hier laufen nun beide auf Reserve. Frank ist es
aber, der sich zu erst auf sein Bein rappelt. Auf das andere
klopft er, in der Hoffnung, dass es dann besser wird.
LET'S
GO BIG RIG!
Ausdruckslos betrachtet Luna das Geschehen.
Sorge? Zweifel? Was auch immer durch ihren Kopf geht, sie
verbirgt es vollständig.
Frank wartet, bis Drake wieder auf seine Beine
kommt, dann powert er auf ihn zu. Er vergisst jeden Schmerz,
den er hat. Im Vollsprint tackled er Drake Infinity in die
Ringecke.
Sven: "Das hat
gesessen!"
Man konnte fast hören, wie die Luft aus
Infinitys Lunge gepresst wurde bei diesem Aufprall, aber
Frank kann kein Kapital daraus schlagen. Sein Bein, es macht
nicht mehr mit. Mit diesem Sprint hat er ihm vielleicht mehr
zugemutet, als noch drin war. Drake ist tief in die Ringecke
versunken und Frank sackte zusammen.
Pete: "Wahrscheinlich
entscheidet die nächste Aktion!"
Die Fans sind da, Luna ist da, beide feuern
respektive ihre Favoriten an, sprechen ihnen Mut zu. Jetzt
entscheiden nur noch Nuancen. Frank, er rappelt sich erneut
auf und steht mitten im Ring. Sein Stand ist sehr wackelig.
Auch Drake befreit sich aus der Ringecke, steht mitten im
Ring. Frank und Drake, sie stehen sich nun gegenüber.
Sie atmen schwer, die Spuren des Kampfes sind ihnen ins
Gesicht geschrieben. Sie werfen sich mehr oder minder
unkontrolliert Fäuste zu.
NE?
Buuuuuuuuuuh!
NE?
Buuuuuuuh!
NE?
Buuuuuuuuuuh!
NE?
NE?
NE?
Frank übernimmt die Kontrolle im Brawl, er
will den Deckel jetzt drauf machen. Sie können sich
beide kaum auf ihren Beinen halten.
BEAR
IN THE AIR!
Frank zeigt seinen Half Nelson Suplex!
Sven: "NEIN!"
Frank kann es nicht! Sein Bein gibt nach! Sein
Bein gibt nach! Drake landet auf seinen Beinen und beginnt
unkontrolliert zu lachen. Das war sein Werk, es trägt
Früchte. Jetzt provoziert er den Trucker so richtig.
KOMM
SCHON!
Die Deckung lässt er fallen, auch das
hat er bereits zuvor im Match so gemacht. Es ging voll auf,
Frank ist eingeknickt. Aber jetzt? Frank greift sich an sein
Bein. Er klopft drei mal drauf. Luna dreht durch an der
Ringside. War das Drakes letzte Chance sich zu fangen? Dann
gibt Frank Gas.
...
...
BEEEEEEEEEAR
IN THEE AIIIIIIIIIR!
Pete: "DEEEEEEER
SIIIIIIIIIIIIIIIIITZT! ICH HALT ES NICHT AUS!"
Frank fällt auf Drake.
1...
...
2...
...
3!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
DING
DING DING!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Frank Bobo!
Sven: "Der Trucker
hat es gemacht, unglaublich. Drake war so gut in diesem
Match, am Ende scheiterte er an sich selbst. Wenn er so
konsequent wie am Anfang gewesen wäre, dann hätte
es ganz übel für Frank ausgesehen."
Pete: "Hätte
hätte Würstchenkette."
Die Fans in München sind total aus dem
Häusschen. Dass Frank das Ding gewinnt, das lag eine
sehr lange Zeit nicht in der Luft. Umso größer ist
die Extase nun auf den Rängen. Es wirkt fast so, als
hätte Deutschland in allerletzter Minute den Siegtreffer
bei der WM erzielt. Frank feiert im liegen, er selbst will es
kaum wahr haben.
Pete: "Frank mit
einer unglaublichen Leistung am Ende, aber Drake hat seine
Visitenkarte abgegeben. Der Junge hat Talent, in Zukunft
werden wir sicherlich noch viel von ihm hören."
Sven: "Vielleicht war
dieser Dämpfer genau das richtige für ihn. Ich
erinnere mich noch wie Schwanenburgs Stern vor acht Jahren
aufging. Es schien, als könnte ihn nichts aufhalten, bis
er gegen Rebel called Hate verlor. Auch damals hatte sich
heraus gestellt, dass er diese Niederlage brauchte, um weiter
wachsen zu können. Im Ring ähneln sie sich bereits
sehr, ich gehe stark davon aus, dass er einen ähnlichen
Weg gehen wird."
Die Jubelstürme in München gehen
unentwegt weiter und Frank ist den Tränen nahe. Er weiß,
dass er es ohne die Fans nicht geschafft hätte. Auch
Jack sprintet jetzt aus dem Backstage Bereich in den Ring
hinein. Er beglückwünscht seinen Bruder, sie feiern
gemeinsam. Wie in alten Zeiten.
Während
Frank bejubelt wird, hatte sich Drake aus dem Ring gerollt.
Auf der Rampe feiern die Trucker noch mit einigen Fans,
klatschen ein, reißen die Arme hoch. LOCASH beschallt
die Halle und die Erleichterung ist zu spüren. Er hatte
es wirklich geschafft. Es war vorbei.
Der
Lord of Madness lehnt am Apron, die Arme auf die Knie
gestützt und schwer atmend. Er blickt ins Publikum und
scheint langsam herunterzufahren.
Springende
Männer, lachende Frauen, strahlende Kinder. Noch immer
hielt er sie für blindes, nutzloses Ungeziefer. Sie
standen hier frei, aber die Ketten, die die Gesellschaft um
sie schlang hielten sie erbarmungslos. Deshalb feuerten sie
Frank an und deshalb waren sie gerade glücklich.
Im
Kampf um Luft überholt seine Lunge sich kurz selbst. Er
hustet.
Aber vielleicht war es gut so.
Vielleicht dachten viele auch in seine Richtung, aber teilten
seine Ansichten dennoch nicht, unterstützten seine
Methoden nicht. Vielleicht war das ihre Art zu fliehen. Der
Gute schlägt den Bösen. Und man genießt
es.
Vielleicht war das einfach seine Rolle in diesem
großen Stück. Die des Gehassten. Vielleicht hatten
die Dinge einfach eine Ordnung. Vielleicht lag er am Ende
falsch.
Er
lehnt den Kopf zurück.
Doch
ihm ging es gut damit. Er fühlte sich wohl damit. Und er
würde nicht aufhören. Vielleicht war sein Hass ein
leichter Ausweg. Vielleicht war sein Hass der schwerste
existente Weg. Aber es war SEIN Weg. Unabhängig
davon.
Mit einem lächeln
blickt er zu einem überglücklichen Frank auf die
Bühne. Fast unmerklich zeigt er ein anerkennendes
Nicken.
Der
Junge war kein Schlechter. Über die Fans konnte Infinity
lange mit sich selbst diskutieren, doch Frank… Nein.
Er war kein Schlechter. Seine Art würde niemals mit
Infinity Konform gehen können, aber er war nicht das,
was er bekämpfte. Es gab andere Dinge, die zu tun
waren.
Der
Moment, als der Ringrichter die 3 zählte, war nicht
schlimm gewesen. Er hatte sich nicht bewiesen. Aber er hatte
erkannt, dass er das nicht musste. Dieser Dämon war aus
seinen Gedanken ausgezogen. Frank war interessant, ja. Aber
nicht Infinitys Ziel. Und jetzt, da sein Ego beruhigt war,
wenn auch nicht durch einen Sieg… Jetzt konnte er
weitermachen. Vielleicht war es besser so, als mit einem
Triumph.
Die
Fans ignorieren ihn. Frank verabschiedet sich ein letztes
mal. Die Fans gehen Getränke holen, auf die Toilette
oder starren auf die Leinwand. Lauschen der Musik.
Unterhalten sich. Drake blickt auf. Nur Luna steht vor ihm,
und spendet ihm mit ehrlichem Lächeln Applaus. Die
beiden blicken sich an.
Luna:
„Sorry ich habs nicht geschafft...“
Drake:
„Es tut mir leid!“
Die
beiden beginnen ein Tauziehen um die Schuld.
Drake:
„Ich hatte ihn, wo wir ihn wollten und mich wieder
nicht im Griff...“
Luna:
„Hey! Schnauze! So bist du nunmal und ich würde es
nicht anders wollen. Ich hätte dir mehr helfen müssen,
oder dich viel aggressiver beruhigen...“
Drake:
„Du weißt, dass du das nicht schaffen würdest
gegen mein kaputtes Brain, also red´s dir nicht ein.“
Pause.
Luna:
„Naja. Ändern können wir´s nicht mehr.“
Drake:
„In der tat...“
Luna:
„Ich seh dir an, dass dir grad einiges von den
Schultern gefallen ist.“
Sie
hält Drake eine Hand hin und zerrt ihn auf die Beine.
Ihr Mann ächzt noch unter leichten Schmerzen beim
Aufstehen.
Drake: „Jap. Und
jetzt geht’s erst richtig los.“
Im
Lockerroom…McMüll eilt herbei. Und er tut gut daran,
denn es sieht aus, als könnte er was Brandheißes
bekommen, immerhin ist es Drake Ackley, der hier Sachen herum
wirft und laut brüllend rumspringt wie ein Rumpelstilzchen.
McMüll:
„Drake…Drake, bitte…“
Der
Hall of Famer kann den Chicagoer zu anfangs gar nicht beruhigen.
Erst, als die Faust des ehemaligen Tag-Team- und
Intercontinental-Champions vom gegen-den-Spind-schlagen blutig
wird, hört er auf und reagiert.
McMüll:
„Drake, kannst du uns bitte sagen, was vorhin dort draußen
passiert ist?“
Drake
Ackley: „Was
passiert ist? Was passiert ist, huh? Beschiss! Betrug! Ich wurde
von vorne bis hinten verarscht!“
Er
spuckt Gift und Galle. Er ist so außer sich, dass er
während des Sprechens mehrfach McMüll ins Gesicht
spuckt. Der zückt während der Hasstirade einfach ein
Taschentuch aus seinem Anzug und wischt sich, das Gesicht wie ein
Aristokrat verziehend, ab.
McMüll:
„Wie…meinst du das, ‚verarscht‘? Es
waren deine eigenen Bedingungen, Drake.“
Drake
Ackley: „Dieser Kommentator und Zereo Killer, es war ein
abgekartetes Spiel! Sie haben mich in die Falle gelockt, ich weiß
es! Das ist ungültig! Was hier geschehen ist, ist eine
Farce! Eine Verschwörung!“
McMüll:
„Aber, Drake. Was willst du dagegen tun?“
Ackley
stampft eine Runde im Kreis, kickt gegen eine Sporttasche, packt
einen Stuhl, donnert ihn gegen die Wand. Dann schnaubt er wie ein
Stier, überlegt. Letztlich packt er das Mikro, entreißt
es McMüll und blickt drohend in die Kamera.
Drake
Ackley: „Zereo Killer! Du hast mich eiskalt erwischt! Okay,
du hattest deine ‚Three-Minutes-Of-Fame’! Aber…
Du
hast mir nicht das Maul gestopft! ICH! STEHE! NOCH! HIER! Du
weißt genauso gut wie ich, dass du bei einem fairen
eins-gegen-eins keine Chance gegen mich hast! Denn ICH bin GFCWs
only badass! Ich bin der härteste Hund hier, jawohl! Ich
will dich im Ring! Hörst du??? NOCH EINMAL! ICH WERDE DICH
KALTSTELLEN!!“
Er
spuckt, er rotzt – und donnert das Mikrofon beiseite,
schiebt McMüll beiseite und verschwindet, die Tür
zuknallend, aus dem Lockerroom. McMüll hebt das Mikrofon
auf, wendet sich der Kamera zu.
McMüll:
„Liebe GFCW-Galaxy, das war Drake Ackley. Eine Sensation,
die wir vorhin erleben durften. Wie es mit Zereo Killer vs Drake
Ackley II aussieht? Ich bleibe dran! Was wir aber ganz eindeutig
festhalten dürften: Die ‚Three-Minutes-Of-Fame‘
von Drake Ackley dürften damit endgültig der
Vergangenheit angehören!“
Fade
out
Nach
der Aktion im Ring erstmal zurück in den Münchener
Backstagebereich. Und wir sehen Killian Sullivan, wie er allein
in der Umkleidekabine steht. Er ist wohl grade dabei sich
umzuziehen, dann er knöpft die ersten Knöpfe seines
Hemdes auf. Man merkt der Champagner hat geschmeckt, denn er hat
deutlich einem im Tee. Doch seine beschwipste Ruhe wird gestört,
als es an der Tür klopft. Leicht torkelt begibt sich der
nicht so trinkfeste Schotte zur Tür und öffnet
diese. Eine sommerlich gekleidete zierliche Blondine betritt
den Raum, sie schließt die Tür und wirft Killian
sofort einen ernsten Blick zu.
Killian
Sullivan: „Hier dürfen keine Groupies rein!“
Die
Frau rollt genervt mit den Augen..
Frau:
„Ist das dein scheiß Ernst?“
Nun
scheint der Mann aus Dundee zu erkennen wer vor ihm steht und
guckt sichtlich genervt, ja fast schon angewidert!
Killian
Sullivan: „Was willst du hier? Ich dachte wir regeln alles
telefonisch oder per Mailverkehr..?“ Frau:
„Dies ist aber was anderes, es ist wichtig und ich würde
es dir gern im Beisein von ihm sagen, wo ist er?“
Wieder
ist die körperliche Anspannung bei Sullivan gut zu
erkennen.
Killian
Sullivan: „Tja Pech gehabt! Er ist schon weg, er wollte
schnell zu dir, um den Abend gemeinsam ausklinken zu
lassen.“
Die
Frau tritt näher an Sullivan heran.
Frau:
„Dann eben unter vier Augen. Mir gefällt es überhaupt
nicht, wie du meinen Mann aktuell präsentierst, du hast mir
versprochen, dass du ihm dabei hilfst ein gewisses Ständig
zu bekommen. Aber bis dato hat er kaum bis gar nicht gesprochen
und sein einziger Kampf war nicht mal wirklich einer
…“ „CUT!“
unterbricht
der Schotte mit dem Faible für Dramatik sie.
Killian
Sullivan: „Du hast deinen Mann praktisch an mich verkauft,
du hast mir ein Teil seines Gehaltes zugesichert und deine
einzige Bedingung war, dass er einen gewissen Namen machen soll.
Von einem 08/15 Maskenmann, zu meinem Protegé ist schon
ein guter Sprung. Und ich bin eben nur ein Regisseur Schrägstrich
Drehbuchautor Schrägstrich Wrestler und kein Zauberer! Und
ganz ehrlich? Dein Mann kann nichts er hat kein
überdurchschnittliches Charisma, er ist kein Virtuose am
Mikro und er ist eben auch nur ein limitierter Big Man im Ring.
Ich tue was ich kann, aber ich verfolge eben auch eigene Pläne.
Ich frage mich echt, warum du mit dem Loser zusammen
bi..“
*Patsch*
Die
Frau verpasst Sullivan eine schallende Ohrfeige.
Frau:
„Wag es dich noch einmal so..“
*Patsch*
Zunächst
war er ganz perplex, doch dann zeichnete sich Zorn in seinem
Gesicht ab, so holte Sullivan ebenfalls aus und verpasst der Frau
eine Ohrfeige. Man sieht sofort, wie sich ihre Augen mit Tränen
füllen, doch bevor davon auch nur eine ihr Gesicht herunter
läuft, reißt sie die Tür auf und stürmt
heraus. Killian knallt die Tür zu, lehnt sich an und lässt
sich dann ein wenig zusammen sacken..
„Fuck
… Fuck! Fuuuuuuuuuuuuck!“
Fade
Out
„HOLLA!“
…….
„HE!“
Klar,
es kann nur um die AwA gehen – die Animals with Attitude
(ganz wichtig: ohne ‚s‘ am Ende), die so nebenbei nun
auch noch Bestandteil einer Raging Protection Crew geworden sind.
Und das so ziemlich aus dem Nichts – und toll war der
Einstand auch nicht. Grund genug, im Backstagebereich ganz, ganz
zufällig auf Mac Müll zu treffen – das letzte
Interview der AwA scheint gefühlte zweihundert Jahre her zu
sein, da kann man das mal machen.
Mac jedenfalls scheint
sich sehr zu freuen, wedelt aber glücklicherweise mit
nichts. Nur das Mic wird den beiden – die immernoch die
Kleidung tragen, mit der sie aus dem Auto stiegen –
ziemlich nachdrücklich unter die langen Nasen gehalten.
Mac
Müll: „Hallo Tyler, Hi Daniel! Oder…Holla He,
wie Ihr zu sagen pflegt?“
Daniel
grinst, während Tyler versuchsweise böse dreinschaut.
Das kann er ziemlich gut! Aber Daniel kann immernoch besser
grinsen als Tyler böse gucken. Isso.
Daniel:
„Du hast es echt raus, Mülli! Und ich kann dir sagen:
Wir sind absolut heiß!“ Mac
Müll: „Inwiefern heiß?“ Daniel:
„Na, schau dir diese Arena hier an! Schau dir die Fans an,
ich habe vorhin einen kurzen Blick erhaschen können! Das ist
echt grandios, wie man die GFCW und ihre Aktiven hier empfängt!
Wenn uns diese Stimmung nicht dazu bringt, den Titel zu
verteidigen, was denn dann?! Sag’s mir!“
Nun
muss neben Mac – der ohnehin nicht ernst gucken kann –
auch Tyler grinsen und legt seinem Bruder die Hand auf die
Schulter…na gut, eigentlich den ganzen Arm um den Daniel
herum. Halt! SO lang sind die Tylerarme gar nicht!
Tyler:
„Das muss Mülli dir nicht sagen, Bro. Ich habe schon
vieles hier aufgesaugt und selbst das Futter schmeckt heute gut!
Aber noch mehr wird der Brusko-Teh schmecken, den der Demon und
auch Rider abbekommen werden! Es hat auch Vorteile, wenn man
seine Gegner in- und auswendig kennt und quasi jeden Move
vorausahnen kann.“
Mac
wirkt begeistert – und doch ein wenig pikiert. Eigentlich
ist er ja hier, um Fragen zu stellen, aber manches Mal wird ihm
die Möglichkeit eben genommen. Nun aber kann und darf er
wieder!
Mac Müll:
„Ihr habt euch ja zur letzten Show mit Jason Crutch
zusammengetan….wessen Idee war das denn?“
Die
Brüder schauen sich gegenseitig an und scheinen für
einen Moment zu sinnieren, wie das wohl gewesen sein mag. Aber
man scheint schnell einen Konsens zu finden – nicht leicht,
zumal Jason Crutch ja gerade gar nicht da ist und Mac den nicht
unbedingt danach fragen wird. Gut, vielleicht irgendwann schon.
Wieder ist es Daniel, der antwortet und dabei auf einem Kaugummi
herumkaut.
Daniel: „Ich
weiß das gar nicht so genau. Wir haben uns auf nen Club
Mate getroffen und uns dann zusammengeschlossen, weil wir halt
den gleichen „Feind“ haben – die New Breed und
dieses nervige Commissionerding namens Percival Addams. Die
Chemie stimmte da natürlich sofort, wobei Jason ja gerne mit
van Konops zusammenarbeitet.“
Tyler
setzt in der Zwischenzeit wieder die Sonnenbrille auf und nickt
dazu.
Tyler: „Er hat ja
schon mit Dad ganz gut gearbeitet und wir haben uns gedacht, dass
da ne Basis sein kann. Und was soll ich sagen? Wir harmonieren
ganz gut.“
Mac sieht
seine Chance!
Mac Müll:
„Und doch habt ihr in der letzten Show verloren!“
Daniel
winkt ab und wirkt doch ein kleines bisschen angepisst. Vorbei
ist’s mit dem Zahnpastalächeln.
Daniel:
„Quatsch! Du darfst den Maskenmann nicht vergessen! Ich
weiß nicht, was das sollte, aber das wird nicht gutgehen!
Was, wenn wir zwei Maskenmänner in Petto
haben?“
Aufgebracht
wirkt er, so dass Tyler ihm wieder die Hand auf die Schulter
legt, die er zwischenzeitlich heruntergenommen hatte.
Tyler:
„Im Endeffekt können wir uns nur selbst schlagen –
und daran besteht kein Interesse. Wir haben mit Jason ein
riesiges Backup in der Hinterhand und er mit uns auch. Ich denke,
die GFCW Galaxie weiß das und wird uns dahingehend
unterstützen. Wir machen keine halben Sachen! Das wissen die
alle. Und wer weiß, ob wir nicht auch zwei Maskenmänner
in der Hinterhand haben?“
Mac
Müll: „Habt ihr?“
Daniel
grätscht wieder dazwischen, scheint sich aber auch gefangen
zu haben.
Daniel: „Selbst
wenn wir die hätten, würde ich vermutlich nichts
darüber erzählen. Wir sind nicht die New Breed, die
gleich mit Pauken und Trompeten daherkommt, sondern die Animals
with Attitude, ein Team das seinen Namen seit zwanzig Jahren
trägt. Und wer weiß? Vielleicht steckt ja Dad
irgendwann unter einer Maske? Aber weißt du was, Mac? Ich
glaube, er würde kein Geheimnis daraus machen, wer er ist.
Also braucht er ganz sicher auch keine Maske, unter der er sich
verstecken muss. Denn er wird schon gegen Michael Payne beweisen,
wer das wahre Aushängeschild ist. Und wir? Wir zeigen gegen
die New Breed dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und
jederzeit bereit sind. Holla He!“ Tyler:
„Holla He!“
Und
noch ehe Mac auch nur auf die Idee kommen könnte,
mitzumachen, verschwinden die beiden einfach und bereiten sich
auf ihr Match gegen die Demon Knights vor.
Schauplatz: Ein
Schlafzimmer.
In
zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in
schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes
gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar
romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme
sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes,
der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das
Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...
Schnitt.
Wieder
das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in
Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt,
läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme
sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt
ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“
ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück
gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe
des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...
Schnitt.
Ein
neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere
Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“.
Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut
und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt
uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich
hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...
Schnitt.
Der
Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf
den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen
Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist,
während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie
zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem
Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl
Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt
mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die
schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte
JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
in der Hand knuspert der Oberpollinger seine
Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den
Mund. Er blickt stur nach vorne.
Dann
wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben
sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es
seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann,
er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht
zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine
Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich
ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen.
Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund
geführt. Mmmmh...JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS!
Schnitt.
Der
Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und
stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht.
Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr
Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend,
lächelnd...
Schnitt.
Noch
einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt,
lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme
sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In
Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann
es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich
sogar um Gnade.
Schnitt.
Der
Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im
Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher,
sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt
daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der
Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.
Neben
dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt
auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem
Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS.
Stimme
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT!“
CUT
Die Kameras schalten mal wieder in
den belebten Backstagebereich. Hier steht Mac Müll neben dem
Intercontinental Champion Michael Payne, der sogar etwas genervt
ausschaut.
Mac Müll: „Meine
Damen und Herren der Mann der heute Abend gegen Johnboy Dog
antreten wird um den Intercontinental Titel, Michael Payne!“
Er tritt etwas näher an Mac
herran.
Mac Müll: „Payne, was
hast du zu sagen zum heutigen Abend?“
Michael
Payne: „Ganz ehrlich Mac? Ich kann das hier nicht leiden.“
Mac Müll: „Was? Das
Interview mit mir?“
Der Amerikaner lacht.
Michael
Payne: „Nein Mac, ich rede von diesem Gequatsche hier. Bei
jedem Pay Per View der selbe Quatsch, wenn unsere ganzen Egomanen
nochmal gefühlte fünfzig mal ihre Gesichter in die
Kamera halten und sich wiederholen mit dem selben egoistischen
gerede der letzten Wochen. Ich bin der Beste blablabla.... ich
bin der größte blablabla... Michael Payne ist lahm
blablabla...“
Ein Kopfschütteln mit einem
Schmunzeln.
Michael
Payne: „Jetzt mal ehrlich Mac, sollten bis zum Pay Per View
nicht alle Worte gesprochen sein? Da draußen in der Halle,
da sitzen doch die Fans. Die Leute die uns ein wunderbares Leben
bescheren mit ihrem Erscheinen und ihrem hart verdienten Geld das
sie für Eintrittskarten investieren. Und statt ihnen eine
geile Show zu bieten, reden wir nur dumm herum? Hier sollten nur
noch die harten Entscheidungen fallen!“
Dann klopft er nochmal auf den
Gürtel über seiner Schulter.
Mac Müll: „Ok aber
hast du denn wirklich gar nichts zu sagen zu deinem Match heute
Abend?“
Ein Seufzer von Payne.
Michael
Payne: „Ok... weil du es bist Mac...“
Noch ein kurzer Blick auf den
Titelgürtel.
Michael
Payne: „Weißt du Mac, ich habe genau das was ich
erreichen wollte bereits erreicht. Also gehe ich auch den
heutigen Abend ganz entspannt an, denn egal wie es ausgeht die
Fans und die GFCW wird am Ende gewinnen. Seitdem ich Champion
bin, war ich vielleicht nicht der dominanteste oder der beste
Champion. Aber ich habe mit meinem Kampfgeist dem Titel wieder
etwas Seele eingehaucht. Das was ihm fehlte, als er in Alex Ricks
Händen nur eine Dekoration war. Dabei war dieser Titel
einmal so viel mehr.“
Wieder geht sein Blick zum Gürtel.
Michael
Payne: „Diese Championship stand einmal für einen ganz
wichtigen Schritt in der Karriereleiter. Schaut euch doch einfach
mal die Liste der ehemaligen Champions an. Schwanenburg, damals
noch als Brainpain, ist jetzt einer der wohl größten
World Champions dieser Ära. Jimmy Maxxx, man kann über
meinen ehemaligen Boss sagen was man will aber, nachdem er IC
Champion war wurde er vielleicht kein World Champ in der GFCW
aber ein Superstar auf der ganzen Welt und ein wichtiger
Bestandteil vieler großer Ligen. Oder der Fight Club, jetzt
Rekord Champions der Tag Team Szene und einer der bekanntesten
Namen der GFCW Geschichte.“
Dann wieder die Augen zur Kamera.
Michael
Payne: „Genau diese Tatsache wollte ich wieder in den
Mittelpunkt rücken. Und wie kann man so etwas besser, als
gegen einen alten Veteranen des Wrestlings. Ein Mann der schon
alles gesehen und erlebt hat, jeden Trick und jede Taktik. Wenn
man so einen Mann sauber im Ring schlagen kann, wie kann man da
nicht die Position des Champions klarstellen in einer Liga?“
Er nimmt den Gürtel von der
Schulter und hält ihn zur Kamera.
Michael
Payne: „Seit dem Fiasko bei Title Nights habe ich alles
versucht um ein Fighting Champion zu sein. Habe die Gegner selbst
ausgesucht. Und natürlich hätte ich zwanzig mal gegen
Joe Jobber verteidigen können aber, was hätte das
bewiesen? Nein ich habe gegen Don Sheen, Alex Ricks und andere
der wichtigsten Männer der GFCW diesen Titel verteidigt.“
Dann legt er den Gürtel wieder
über seine Schulter.
Michael
Payne: „Und eines kann ich euch sagen, sollte ich heute
Abend wieder erfolgreich sein, habe ich bereits den nächsten
Herausforderer im Auge!“