VROOM – VROOM – VROOM! Tönt es im Parking Lot. VROOM – VROOM –VROOM! Die Kamera schwenkt herum. In der düsteren Atmosphäre sieht man zahlreiche parkende Autos. Der Kameramann ist auf der Suche nach der Ursache des brummenden Motors. Und schnell findet er ihn: Von links fährt ein schwarzer Van, Model GMC G20, mit extrabreiten Reifen (mit roten Felgen) heran. An der Seite steht in verschnörkelten Lettern „Raging Protection Crew“. Die Scheiben? Natürlich abgedunkelt, selbst die Frontscheibe scheint getönt zu sein, denn man erkennt nicht, wer hinter dem Steuer sitzt. Das große Auto wirkt derart martialisch, als habe es schon einige Kriege mitgemacht.


We’re rage, we’re crew – we’re here to protect you“ – wäre das ein idealer Spruch? Man weiß es nicht. Wäre er es, würde er sicherlich auch an der Seite des Vans stehen. VROOM – VROOM – VROOM!

Der Fahrer, wer auch immer es ist, holt noch einmal richtigen Schwung, zieht offenkundig die Handbremse und legt einen Drift hin, der auf einem Schotterplatz wohl Staub aufwirbeln würde. Der Asphalt aber zeigt sich relativ unbeeindruckt.

Das Gefährt bleibt auf dem Trennstreifen zweier Parkbuchten stehen. Die Fahrer- und Beifahrertür wird geöffnet. Auf der Fahrerseite steigt Daniel aus. Gelbes Shirt, blaue Hose und ein Kreuzkettchen um den Hals, das man bisher nicht gesehen hat. Er wirkt selbstbewusst, schaut sich nach dem Aussteigen kurz um. Auf der Beifahrerseite ist indessen Lonesome Tyler ausgestiegen. Dieser trägt eine Tuchhose, hat das beigefarbene Hemd akkurat in der Gürtelbewährten Hose stecken und wer auf eben die Schnalle dieses Gürtels schaut, entdeckt dort ein RPC-Logo. Tyler sieht damit ausgesprochen elegant aus. Eben dieser öffnet, mit eiserner Miene, die Schiebetür des Vans an der Seite, und von dort entsteigt nun, imposant wie eh und je und einen Ausdruck im Gesicht, als hätte er gerade Amerika entdeckt, der GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch. Über der Hose, die längs von oben nach unten ein R P C-Logo beinhaltet, trägt auch der Begründer der Crutch-o-Mania, der Erfinder der Crutchips und gleichzeitig GFCW-Champion und Aushängeschild der GFCW ein knallbuntes Shirt in….gelb. Wo man allerdings nun eine Zigarre im Mundwinkel erwartet hätte, steckt ein Lollirest; in der Hand hat der Begründer der Crutch-o-Mania eine Tüte Crutchips.


Die drei Männer, die sich vor zwei Wochen entschlossen haben, eine Zweckgemeinschaft im Kampf gegen Percy Addams‘ New Breed zu gründen und sich originell Raging Protection Crew zu nennen, versammeln sich an der Rückseite des Wagens und öffnen die Flügeltüren. Dort holen sie ihr Gepäck hervor. Alle drei Männer wirken so unfassbar fokussiert und verbissen, ja, verbissen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Fast schon wirkt es komödiantisch. Plötzlich ertönt folgende Melodie:



und alle drei Männer halten inne, wirbeln erschrocken herum, fast so, als hätte man sie bei etwas ertappt. Sie suchen jemanden, den Ursprung der Melodie? Und sie werden fündig! Der Kameramann reagiert sofort und zeigt uns Joe Jobber, der sein Smartphone in Händen hält. Er erntet böse Blicke der Raging Protection Crew, setzt ein „Ups, entschuldigung“-Gesicht auf und dreht die Melodie leiser.


Crutch, Daniel und Tyler nehmen ihre Sporttaschen und all ihr Championship-Gold – und entschlossen betreten sie die Halle.




GFCW Finest Hour 2018, München (Olympiahalle), 24.06.2018


In Kooperation mit



[Anmerkung: Dies ist ein Platzhalter für die richtige Cardvorstellung, die morgen nachgeliefert wird.]


Es folgt eine Kameraaufnahme des Stadtgebiet von München von oben. Durch Schleier- und kleineren Regenwolken hindurch bahnt sich das Aufnahmegerät immer weiter seinen Weg durch die Lüfte. Per Hubschrauber geht es für uns immer weiter abwärts in Richtung Erde mit einem ganz klaren und nun auch unmittelbaren sichtbaren Ziel zum Landen. Prall gefüllt mit Leuten, durch Flutlichtmasten bei anbrechender Dunkelheit noch immer in hellem Tageslicht gehüllt befindet es sich nun endlich vor uns... die Olympiahalle! Heute ist sie Schauplatz des zweiten PPVs im Kalenderjahr 2018 unserer aller Lieblingsliga!


BOOM! BOOM! BOOM!



Ein Umschnitt ins Stadion erfolgt, wo auf Kommando ein epochales Feuerwerk an der Entrance Rampe gezündet wird und den abendlichen Himmel der Stadt bunt und farbenfroh erleuchtet. Inmitten des eigentlichen Fußballplatzes präsentiert sich majestätisch wie eh und je der Wrestling-Ring der GFCW und um ihn herum brechen nun riesige Jubelarien der anwesenden GFCW-Galaxie aus.



Musiktechnisch sind die Stadionboxen auf vollen Anschlag aufgedreht und legen nun mit Zico Chain und „Mercury Gift“ so richtig los. Dutzende an Schildern und Plakaten sind in den Zuschauerreihen zu erkennen und die Stimmung ist bereits jetzt absolut am Siedepunkt angekommen. „G-F-C-Dub“-Chants en masse fliegen durch die Luft und bei nahezu perfektem weil trockenem Wetter heizen sich die Fans mehr oder minder selber nochmals ein und sind sprichwörtlich heiß wie Frittenfett auf die heutige Großveranstaltung. Dies kann man wohl mit Sicherheit auch auf die beiden Kommentatoren anwenden, welche nun in gewohnter Art und Weise ins Bild gerückt werden. Gekleidet wieder einmal in feinstem Zwirn sitzen Pete und Sven direkt am Ring und begrüßen die anwesenden Fans mit einem freundlichen Nicken. Nach dem fast schon üblichen Sortieren letzter Notizzettel und Karteikarten wendet sich vor allen Dingen „der Grüne“ zunächst der Kamera zu und beginnt mit dem traditionellen Prozedere einer jeder GFCW-Show.


Pete: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie, das Warten hat ein Ende... herzlich Willkommen zu „GFCW Finest Hour 2019“!!! Das zweite große Highlight in diesem Jahr für die GFCW steht an und besser können die Voraussetzungen für einen gelungenen Abend eigentlich nicht sein. Wir sind in der Olympiahalle in München zu Gast! Über fünfzehntausend Fans feiern mit uns bereits jetzt eine riesengroße Party, bevor das eigentliche Hauptprogramm überhaupt gestartet ist. Dieses Programm kann sich wieder einmal absolut sehen lassen und das wird mit Sicherheit auch mein Kollege bestätigen können, nicht wahr?“

Sven: „Absolut, mein Lieber, und was für eine Stimmung haben wir bitte bereits jetzt rund um den heiligen Ring vorliegen?! Die Vorfreunde ist förmlich greifbar, denn heute enden in sechs Knallermatches mal kürzere und mal längerer Auseinandersetzungen, die heute definitiv ihren Höhepunkt finden werden. Drei Titel stehen hierbei auf dem Spiel an einem Abend, wo wir interessanterweise zur Abwechslung mit einer Ausnahme mal ohne große und spektakuläre Stipulationen auskommen. Das soll die Spannung aber nicht schmälern, daher meine Damen und Herren, präsentieren wir Ihnen jetzt die heutige Matchcard für „GFCW Finest Hour 2018“!“


Tag Team-Match:

Die Deppn vs. Hunk & Silverberg

Referee: Mike Gard


Pete: „ Die Deppn eröffnen das PPV mit einem Tag Team-Match gegen Hunk und Silverberg. Mal sehen wie sie sich schlagen“


Three Minutes of Fame“-Match:

Drake Ackley vs. ???

Referee: Guido Sandmann


Sven: „Es ist wieder soweit. Die Three Minutes of Fame-Challenge geht in die nächste Runde. Mal sehen wer als nächster Gegner auf Drake Ackley wartet.“


Singles Match:

Frank Bobo vs. Drake Infinity

Referee: Jo Dordano


Pete: „Frank Bobo trifft an diesem Abend auf Drake Infinity. Das wird sicherlich ein spannendes Match.“


Tag Team-Titelmatch:

Animals with Attitudes (Daniel & Lonesome Tyler) (c) vs. Demon Nights (Rider & Ricky Murk)

Referee: Peter Cleven


Sven: „Der Tag Team-Titel der Animals with Attitude steht auf dem Spiel. Sie müssen ihre Titel gegen Rider und Ricky Murk, die Demon Knights verteidigen.“


10 Minutes-No holds barred-Match um den GFCW Intercontinental Titel:

Michael Payne (c) vs. Johnboy Dog

Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: „Anschließend steht der nächste Titel auf dem Spiel. In einem 10 minütigen No Holds Barred-Match muss Michael Payne seinen Intercontinental Titel gegen Johnboy Dog verteidigen. Ob der Hund das durchhält? Wir werden sehen.“


GFCW Heavyweight Championship-Match:

Jason Crutch (c) vs. Steve Steel

Referee: Henry Phoenix Jr.


Sven: „Der Main Event ist natürlich der Knaller schlechthin. Jason Crutch setzt seinen Heavyweight Champion Titel gegen Steve Steel aufs Spiel. Aber so viel zu den heutigen Matches und ihr seht, dass es heute im Ring richtig brennen wird. Ich persönlich kann es auch kaum noch abwarten, dass es los geht und jetzt ist endlich alles angerichtet!“

Pete: „Absolut richtig, Sven, mögen die Spiele sozusagen beginnen! Meine Damen und Herren, viel Spaß bei „GFCW Finest Hour 2018“ aus München wünschen Ihnen Pete...“

Sven: „... und Sven!“



Luna: „Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff.“


Keuchend stellt Infinitys Gefährtin einen gewaltigen Karton auf dem Boden der Flure ab.


Luna: „Muss ich den ganzen Scheiß allein schleppen, weil seine Majestät ja nicht wünscht, ihre Familie zu sehen...“


Ein oder zwei Mitarbeiter bekommen ihre sarkastischen Selbstgespräche mit, fragen aber weder nach, noch bieten sie Hilfe an. Nach ein paar weiteren tiefen Atemzügen stemmt sie den Karton wieder mit all ihrer Kraft.


Luna: „Im Namen aller existenten oder nicht existenten Metawesen ich klatsch ihm ja so was von eine...“


Nach einiger Zeit ist sie dann auch an Drakes Kabine angekommen und betritt sie, mehr fallend als laufend, durch die angelehnte Tür. Vom Knall des Kartons beim Auftreffen auf den Untergrund aufgeschreckt blickt Drake Luna an.


Drake: „Was...“

Luna: „Schnauze da drüben. Ich durfte den ganzen Scheiß alleine schleppen, weil DU die beiden nicht sehen willst.“


In Drakes Kopf scheint ein Licht aufzugehen.


Drake: „Ah. Ich hab dich aber nichtmal gebeten den Krempel hier her zu schaffen. Also ist es unangebracht mir Vorwürfe zu machen, ich hätte es dich alleine tragen lassen.“

Luna: „Nein ist es nicht!“


Die Schultern des Lord of Madness sinken ratlos herab und eine ungläubige Mine erscheint auf seinem Gesicht.


Drake: „Ist das weibliche Logik? Ich wusste, ich hätte bei Typen bleiben sol… AUA VERDAMMT“

Luna: „Du kannst gleich allein da raus!“


Ein wenig beleidigt reibt Drake sich die schmerzende Brust, gegen die Luna getreten hatte.


Drake: „Zur Sache: Was genau hast du da und warum hast du es hier her und nicht nach Hause geschafft?“

Luna: „Damit wir coole Sachen machen können. Außerdem sind die beiden heute sowieso in der Gegend.“


Mitten in der Bewegung erstarrt ihr Ehemann.


Drake: „Du willst mir nicht sagen...“


Genervt dreht Luna die Augen nach oben.


Luna: „Nein sie sind nicht HIER. Wir hassen dich alle dafür, aber wir respektieren und beachten deine Entscheidung.“


Ein ungefähr 3 Tonnen schwerer Stein scheint Drake von den Schultern zu fallen.


Drake: „Na dann… So...What do we have here?“


Mit einer nicht zu beschreibenden Mischung aus Vorfreude und Verweigerung öffnet er den Karton.


Luna: „Den ganzen Scheiß unten brauchst du nicht zu beachten grad. Für heute ist das Zeug, was sie obendrauf gepackt haben.“


Noch während sie redet greift Infinity in die Kiste und zieht einige Klamotten heraus. Auf seinem Gesicht erscheint ein ehrliches Lächeln. Die Utensilien die man erkennen kann erinnern an die Habseligkeiten eines unzufriedenen 17-Jährigen Teenagers. Oder eines Extremisten. Vermutlich beides gleichzeitig. Kapuzenjacken, Baseballschläger, Vermummungmaterial, Flaggen usw. Doch Drake scheint die Sachen sehr gut zu kennen.


Luna: „Also? Was machst du wenn du verlierst?“


Verdutzt starrt Drake sie, an der Jacke, die er vor sich hält, vorbei, an. Die direkte Art von Luna scheint ihm dennoch lieber zu sein, als 4 Minuten Einleitung auf das Thema.


Drake: „Werde ich sehen, wie ich mich danach fühle.“


Als hätte sie es erwartet, nickt Luna.


Luna: „Du hältst es also ebenfalls für möglich, dass du verlierst?“


Infinity wirkt nicht überrascht über die Formulierung, scheinbar hat Luna ihm schon die letzten Tagen mitgeteilt, dass SIE es sehr wohl für möglich hielt.


Drake: „Ich bleibe dabei: Wenn alles im erwarteten Rahmen bleibt, dann nein. Aber das ist das Leben. Bevor ein Zeitpunkt nicht vorbei ist, kann in ihm theoretisch alles passieren.“


Er senkt die Jacke wieder in die Kiste und lehnt sich an die Wand. Um Luna zu sehen muss er ein wenig aufwärts blicken, da sie auf der Bank sitzt.


Luna: „Also nein. Drake... Frank ist stärker, als du denkst, würde ich sagen. Ich weiß, wir hatten das Gespräch schon 10 mal und du hast mich die letzten Tage gebeten es zu lassen… Aber ich mache mir Sorgen wie es danach weiter geht, wenn ich recht habe.“


Fast schon unsicher blickt sie zu Boden.


Drake: „Wie gesagt: Das sehen wir dann. Mach dir nicht zu viele Gedanken Luna. Du verlierst den Moment aus den Augen. Wenn es dich beruhigt: Ich stelle meinen Sieg nicht zu 100% fest. Nur 99. Dementsprechend bin ich bereit danach weiterzugehen, auch wenn ich verliere. Und wenn uns die Leute danach weniger ernst nehmen sorgen wir wieder dafür. Hat uns damals jemand ernst genommen? Nein!“


Sein Blick fällt wieder auf die Kiste.


Drake: „Also sorgten wir dafür… Und du weißt so gut wie ich, dass hier jemand auftauchen wird, dem ich helfen möchte. Also MUSS es weitergehen.“


Er richtet sich auf. Trotz der Worte sieht man ihm die Belastung an: Drake Infinity verspürt Druck vor diesem Match. Ob er sich oder Luna beschwichtigen wollte mit seiner Rede bleibt sein Geheimnis, doch er glaubt selbst nicht so ganz an seine Worte. Luna wirkt auch nicht sicherer…


Luna: „...Hm. Wie du sagtest… Werden wir sehen.“


Eine unangenehme Stille baut sich auf, löst sich jedoch relativ schnell wieder und die beiden blicken sich voller Tatendrang an.


Drake: „Also dann… Ich schätze, wenn das schon hier ist...“


Seine Frau springt auf.


Luna: „Na endlich! Ein kleiner Schritt. Bereiten wir uns mal vor...“


Sie beginnen den Karton auszuräumen und sich für das Match vorzubereiten.



Zurück am Ring der Olympiahalle. Der Weg von der Stage zum Ring ist mit einem roten Teppich ausgelegt, auf der Rampe befinden sich mehrere Fotografen und im Ring stehen mehrere Tische. Auf den Tischen befinden sich Appetithäppchen, Champagner und Präsenttütchen. Alles ist bestens vorbereitet für die 'Dramatisch, Praktisch, Gut'-Galavorstellung!

Sven: „Heute Abend wurden weder Kosten noch Mühen gescheut! Aber immerhin handelt es sich auch um GFCW's erste Galavorstellung!“
Pete: „Ich bin echt gespannt, was uns der Mann aus Dundee gleich präsentieren wird.“



I'll close my eyes and I'll drift away
I'll make it through my darkest day
And I'll sing this song at the top of my lungs
Until this dark day is done


You said I'll never change
You said I never had the strength to break away
But now I've changed
It's time to take the pain and walk away
[Now to walk away]

I'll open my eyes and I'll stay awake
I made it through my darkest day
And I'll sing this song at the top of my lungs
Now that this dark day is done


This Dark Day von 12 Stones dröhnt aus den Hallenlautsprechern und Killian Sullivan und sein Protegé Michael Sheppard betreten die Stage. Beide sind vornehm gekleidet, Hemd, darüber ein Sakko, eine farblich passende Jeans und Lederschuhe. Sie laufen nebeneinander die Rampe herunter und genießen das Blitzlichtgewitter, Sullivan lässt dabei keine Gelegenheit aus, sein Drehbuch schön in die Kameras zu halten. Im Ring angekommen nimmt sich Sheppard erstmal ein Appetithäppchen, während Killian direkt zu einem Mikrofon greift, welches auf einem der Tische bereit lag.

Killian Sullivan: „German Fantasy Championship Wrestling! Es ist mir eine Ehre heute für die wahrscheinlich größte und spektakulärste Enthüllung in der Geschichte der Liga zu sorgen. Aber vorher muss ich noch zwei sehr wichtiges Themen ansprechen!“

Der grimmige Schotte legt sein Drehbuch ab und probiert ebenfalls einen der Appetithäppchen.

Killian Sullivan: „Ich fühle mich von euch der Galaxie dazu genötigt etwas zu meinen Aussagen der vergangenen War Evening Ausgabe zu sagen. Denn seitdem platzt mein Instagram Account sowohl was Kommentare, als auch Privatnachrichten betrifft aus allen Nähten! Und all diese Kommentare und Nachrichten lassen sich auf zwei Aussagen herunterbrechen, entweder schreibt ihr … “

Der dramatisch Veranlagte hält sein Mikrofon in Richtung Michael, der aufgrund seines vollen Mundes leicht schmatzend sagt..

Michael Sheppard: „Öhhhh du bist doch nur neidisch auf XY!“
Killian Sullivan: „.. oder ..“
Michael Sheppard: „Du bist scheiße und hast eine große Klappe, doch eh nichts dahinter, hoffentlich stopft dir XY dein Maul!“

Beide Duo Infernale Mitglieder fangen verschmitzt zu lächeln an.

Killian Sullivan: „Ihr werft mir allen Ernstes Neid als Motiv für meine Aussagen vor? Auf wen oder was sollte ich bitte neidisch sein? Wartet, wir gehen mal alle von mir genannten Statisten nacheinander durch! Sollte ich etwa auf die Deppen neidisch sein, weil sie heute Abend ein Match bestreiten? Die Chefetage rundum Addams hätten mich ja liebend gern in ein unbedeutendes Match gesteckt, aber ich war es der dankend abgelehnt hat!“

Killian genehmigt sich ein Gläschen Champagner.

Killian Sullivan: „Oder auf unseren Bad Ass Drake Ackley und seiner ach so innovativen Idee einer Challenge? Ich bitte euch.., fragt mal eure Kinder falls ihr welche habt, ansonsten guckt selbst, YouTube ist voll von irgendwelchen dummen Challenges! Und außerdem habe ich das!“

The Dramatic One streckt sein Drehbuch in Richtung Hallendecke!

Killian Sullivan: „Ihr wisst ja gar nicht, was für Szenen mein Meisterwerk noch für euch bereit hält!
Aber lassen wir das und kommen wir zu Michael Payne und den Animals with Attitude. Ihr hoffnungslosen Fälle werft mir wirklich vor neidisch darauf zu sein, dass sich die drei Herrschaften Champions nennen dürfen? Und ich nur all zu gern ihr Gold um meine Hüften hätte?“


Er versucht es krampfhaft zu unterdrücken, doch Sullivan fängt lauthals an zu lachen.

Killian Sullivan: „Natürlich möchte jeder Wrestler sich mal Champion nennen dürfen, immerhin wird es als Sinnbild für Erfolg gesehen, aber genau das ist der Punkt, es handelt sich dabei nur um ein Sinnbild! Erfolg hat in erster Linie doch nichts mit irgendwelchem Gold zu tun, welches du mit dir herum trägst. Oder auch nicht mit Hype der dadurch resultieren kann. Denn das Gold kann und wird niemals ewig deine Hüften oder deine Schulter zieren und auch Hype ist vergänglich. Doch wahren Erfolg kann dir letztendlich keiner nehmen, denn der hängt von allein von einem Selbst ab! Es geht darum immer etwas besser zu sein, als der Rest, das heißt hundertzwanzig Prozent zu geben und an ganz speziellen Abenden auch mal zweihundert! Und leistungstechnisch macht mir keiner eurer „Superstars“ etwas vor. Kleiner Flashback, am achtzehnten achten zweitausendsiebzehn war ich einer von acht Männern die am Don Sheen Invitational teilnahmen. Grade einmal einen Monat zuvor trat ich das erste Mal überhaupt vor eine GFCW Kamera! Und wer von diesen acht Männern ist auch heute noch relavant? Jason Crutch und Steve Steel stehen im heutigen Main Event … und eben The Dramatic One Killian Sullivan! Aber selbst wenn wir das letzte Jahr außen vor lassen, habe ich in kürzester Zeit schon Erfolge nachzuweisen. Letzte War Evening Ausgabe war meine Promo das letzte Segment vor dem Main Event und das, obwohl ich grade mal einen Monat wieder hier bin und das nach einer sechsmonatigen Abstinenz! Und auch heute Abend ist ein Erfolg, denn ich eröffne Finest Hour!“

Man sieht wie Sullivan in eine Rage verfällt, sein Körper ist sichtlich angespannt. Sheppard reagiert darauf, indem er ihm ein weiteres Glas Champagner reicht. Killian schlürft es genüsslich leer und nimmt sich direkt noch ein Weiteres.

Killian Sullivan: „So! Aber lassen wir dieses Thema nun ruhen und kommen zum nächsten Thema und damit vielleicht direkt zur nächsten Kontroverse … Antoine Schwanenburg!

Doch warum will ich mich überhaupt zu ihm äußern? Und in meinen Augen ist die Antwort doch recht einfach und naheliegend. Denn bis vor kurzem spielte er noch eine der Hauptrollen in meinem Drehbuch! Und das nicht nur, weil er World Heavyweight Champion war, sondern weil er zusammen mit Alex Ricks das Nonplusultra war, welches unsere Galaxie zu bieten hatte. Sie wurden ja nicht ohne Grund als Hirn bezeichnet. Aber genau das ist der Dreh und Angelpunkt, er WAR das Nonplusultra! Seit seiner Niederlage und den dadurch resultierten Verlust des Titels, weißt er keinerlei Funktionen eines Gehirns auf. Er ist allerhöchstens die linke Tränendrüse der GFCW Galaxie! Und du wunderst dich tatsächlich, dass Niemand dich vermisst oder sich für dich einsetzt? Soll ich dir erklären woran das liegt Herr Brainpain? Weil du nicht so unentbehrlich bist, wie du vielleicht denkst. Denn sein wir mal ehrlich, ich schaffe es auch allein das Hirn von German Fantasy Championship Wrestling darzustellen und ich brauche dafür nicht einmal einen Mathematiker an meiner Seite!“

Killian schaut sich um, winkt einen Kameramann zu sich, der eine Nahaufnahme machen soll.

Killian Sullivan: „Achso und Alex, ein Team ist nur so stark wie sein schwächstes Glied, solltest du also weiterhin oben mitspielen sollen, würde ich mir nochmal überlegen, ob es sich wirklich lohnt um Ricksenburg zu kämpfen!“

Sven: „Wow..“
Pete: „Ich habe so das Gefühl, dass sich der Schotte von Woche zu Woche mehr Feinde macht, wie klug das letztendlich war, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.“

Nun sieht man beide Männer des Duo Infernale's aufgeregt auf und ab wippen.

Killian Sullivan: „Doch nun lassen wir all diese unschönen Themen ruhen und kommen zum eigentlichen Hauptthema des Abend, den eigentlichen Grund warum wir diese Galavorstellung ins Leben gerufen haben, meine große Enthüllung! Und ich muss ehrlich zu euch sein, ich habe mich wirklich selbst übertroffen! Ich habe etwas langweiliges und eintöniges genommen und daraus etwas eigenes und ganz besonderes gemacht. Ich habe quasi einen Kürbis in eine Kutsche verwandelt!“

Der dramatisch veranlagte Schotte deutet mit dem Mikrofon in der Hand in Richtung Stage.


[Bitte einfügen!]


Der Song Pony von Ginuwine, welcher 2015 als Soundtrack für den Film Magic Mike XXL diente fängt an zu spielen!

Pete: „Was zum Teufel?“
Sven: „Jetzt bin ich gespannt!“

Gespannt darf der liebe Sven gern sein, doch hoffentlich hat er keine leicht bekleideten Menschen erwartet, denn heraus kommen jeweils zwei Männer und zwei Frauen und sie alle tragen das selbe T-Shirt, jeweils ein Mann und eine Frau tragen es in weiß mit hellblauen Aufdruck und die anderen Beiden tragen ein hellblaues mit weißen Aufdruck. Der Aufdruck der sich vorne auf den Shirts befindet stellt eine Karikatur des Dramatic One dar, wie er auf seinem Regiestuhl sitzt und in seinem Drehbuch blättert! Rhythmisch zur Musik begeben sich die vier Models zum Ring und drehen dort zwei, drei Runden. Die Musik wird nun leiser, läuft aber im Hintergrund weiter.

Killian Sullivan: „Da ist es, mein erstes eigenes T-Shirt! Hahahaha!

Doch ihr fragt euch sicher, was meine Shirt so sehr von denen der anderen Wrestler unterscheidet richtig? Bei diesen 4 Shirts handelt es sich lediglich um Prototypen, der Aufdruck vorne wird zwar der gleiche sein, aber die Shirts, die ihr letztendlich für für neunundzwanzig neunundneunzig plus Versand auf gfcw.de/shop bestellen könnt, haben auf der Rückseite ein besonderes Special Feature, wodurch, welches jedes einzelne Shirt zum absoluten Unikat macht! Jedes Shirt wird auf dem Rücken eine Zeile aus meinem Drehbuch gedruckt bekommen! Das heißt, es handelt sich bei jeden Shirt nicht zur um ein Unikat, sondern die Stückzahl ist limitiert! Es ist wie ich versprochen habe, dramatisch, praktisch und gut!“

Killian schaut in die Zuschauerränge.

Killian Sullivan: „Aber da ich nicht einfach nur will, dass meine Shirts gekauft werden, möchte ich heute Abend zumindest einigen Fans aus der GFCW Galaxie eine Freude bereiten!“

Killian Sullivan und Michael Sheppard überreichen den Models nach und nach die Präsenttütchen, welche die dann an die Galaxie verteilen. Währenddessen wird die Musik wieder lauter

Erst kommt was zu vereinzelten Buh-Rufen, dann geht die gesamte Halle zu einem stimmigen Chant über. Und die Musik hört auf zu spielen.


Fuck You!


Fuck You!


Fuck You!


Fuck You!




Fuck You!


Eins der männlichen Models überreicht auch Pete ein Präsenttütchen.

Pete: „Was für eine Frechheit! Darin befand sich lediglich ein Kärtchen mit dem Link zum Shop!“
Sven: „Wie undankbar kann man eigentlich sein? Wir haben wieder eine fantastische Promo des Schotten bekommen und er hat uns seine geilen Shirts vorgestellt, was wollt ihr mehr?“

Killian unterbindet die Rufe mit einem lauten …

„CUT!“

Killian Sullivan: „Dachtet ihr wirklich, dass ich etwas zu verschenken habe? Habt ihr geglaubt da wären jetzt Shirts drin? Oder zumindest Rabattcodes mit denen ihr zehn Prozent weniger zahlt oder ihr euch die Versandkosten spart, huh? Wie unlogisch ist das bitte? Warum sollte ich Menschen etwas schenken, die mir Neid vorwerfen? Die wahre wahres Talent nicht erkennen? Und denen der wahren wert meiner Dramatik völlig egal ist und diese nicht wertschätzen?!“

Sullivan schmeißt sein Stimmenverstärker zu Boden und schnappt sich eine Flasche Champagner, während sich Sheppard ein Tablett Appetithäppchen greift und beide dann die Halle verlassen.


Wir sind backstage in der Münchener Olympiahalle, genauer gesagt im Parking Lot der Arena. Mit quietschenden Reifen hören wir eine schwarze Limousine um die Ecke biegen, die dann unmittelbar vor uns zum Stehen kommt, so unmittelbar, dass sie den Kameramann fast umfährt und natürlich auch gegen die obligatorische Mülltonne kracht, die irgendjemand da im Weg hat stehen lassen. Einige spannungsgeladene Sekunden vergehen, Sekunden, in denen wir uns fragen können, welche wichtige Person hier wohl gerade bei Finest Hour 2018 abgekommen ist. Wobei das eigentlich ja ohnehin schon jedem klar sein dürfte, ne. Dennoch, die Spannung steigt, die Fahrertür öffnet sich ganz langsam … und ein schwarzer Hüne steigt aus, in feinsten Chauffeurszwirn gekleidet, so dass er fast schon lächerlich aussieht. Unter der Chaffeursmütze da erkennen wir doch einen alten Bekannten wieder.


Pete: „Frazier Malone, ganz klar! Diesen Schnubbi erkenne ich doch noch! Das gibt‘s doch wohl nicht!“

Sven: „Hehe, da ist er scheinbar aus Sibirien zurück gekommen, und sofort hat Percy Erbarmen gezeigt und ihm mal wieder einen Job gegeben. Also dieser Commissioner hat wirklich Herz, das muss ich sagen! Chapeau!“


Malone schaut sich etwas nervös um, er fühlt sich sichtlich unwohl in seiner neuen Rolle. Kurz nimmt er die Mütze ab und poliert sich seine glänzende Glatze mit einem … nein, da ist gar keine Glatze mehr! Die glänzende Glatze, eines seiner beiden markanten Markenzeichen, ist verschwunden, stattdessen trägt er nun den allseits bekannten Blade-Schnitt. Blade kennt ihr doch alle noch, oder? Black-Matrix, wie er auch in Fachkreisen genannt wird. Also Blade, nicht Malone. Aber egal, denn um den geht es jetzt hier eigentlich überhaupt nicht. Also um Malone, nicht Blade. Wobei es um den auch nicht geht. Es geht um T H E N E W B R E E D ! Jäh werden die Zuschauer an den Fernsehschirmen und natürlich auch diejenigen, die diesem Spektakel von der Halle aus über den Titantron folgen, aus ihren höchst philosophisch-intellektuellen Gedankenspielen heraus gerissen, denn Frazier ist mittlerweile hinten am Wagen angekommen und öffnet nun die Passengertür, und einer nach dem anderen kraxeln sie heraus, zunächst der Boss selbst, Percival von und zu Addams, dann sein muskelbeprotzter Schützling Nr. 1, “The Bronzed Adonis“ ‘Sledgehammer‘ Steve Steel, dann der Modellathlet und Steels unmittelbarer Vorvorgänger in der Funktion des aktuell amtierenden Rohdiamanten der Liga, Rider manchmal auch mit y McKnight, und dann noch der Ex-DoD, Ricky Murks. Alle vier noch in Privatklamotten, was immer das bei denen jetzt auch heißen mag, soll sich halt jeder selber denken.


Percy Addams: „Tri-tra-tru … Hach wie schön, mal wieder in München zu sein! Dideli!“

Ricky Murk: „Pah, was bilden diese lederbehosten Deppen sich immer ein?! Ich mag sie einfach nicht, mit ihren komischen Weißwürschtl und Sauerbraten und dem ganzen Scheiß!“

Percy Addams: „Na na, jetzt beruhige dich aber mal, Ricky. Das sind genauso GFCW-Fans wie alle anderen auch, und wir sind heute hier, um denen eine tolle Show zu präsentieren.“

Ricky Murk: „Schon gut, schon gut, ich bin halt eher so der norddeutsche Typ, ne.“

Steve Steel: „ICH BIN EHER SO DER MUSKULÖSE TYP, HEHEHE!“

Rider McKnight: „Also Leberkäse mag ich.“

Ricky Murk: „Und wenn schon! Die halten sich für was beschissen besonderes, für was besseres! Das sage ich euch doch schon immer! Aber nie hört mir einer zu, NIE! Das hat man an Don Sheen schon gesehen, und das sieht man jetzt auch wieder an Jason Crutch, und gleich werdet ihr es auch an diesen Freaks in der Halle sehen. Die sind alle sooo eingebildet und elitär versnobt, pah!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Als die Fans in der Halle das hören, setzt natürlich ein gellendes Pfeifkonzert ein. Das lassen sich die Münchener nicht gefallen.


Steve Steel: „WAS MEINST DU DAZU, DU ALTER MOHRENKOPF, HÄ?!“


Der Protz drischt dem heutigen Chauffeur der ganzen Entourage kameradschaftlich auf die Schulter.


Pete: „WHAAAT?! Hat er das gerade wirklich gesagt?! Das ist rassistisch! Pfui, das ist unterstes AFD-Niveau, und sowas hier in unserer GFCW!“

Sven: „Ach Quatsch, das war doch mit nem Augenzwinkern gemeint von Steel, das hat man doch ganz klar raus gehört. Jetzt stell dich halt mal nicht so an, Peteyboy, so ein Sprüchslein wird man ja wohl noch mal sagen dürfen, wir sind ja immerhin noch in Deutschland hier.“

Pete: „Jetzt auch noch du?! Ich hab dir ja viel zugetraut, Sven, aber das geht nun wirklich zu weit!“


Bevor das jetzt noch ausufert überspielen die zwei die Situation einfach, in dem sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen im Parking Lot zuwenden. Malone würdigt Steve Steel keines Blickes, nein er muss sich mühsam zusammen reißen, den Muskelmann nicht anzuspringen und an Ort und Stelle zu verdreschen. Aber scheinbar will er seinen Job oder was auch immer das ist was er da für Percy Addams tut nicht verlieren, und so schluckt er seine gleißende Wut herunter und bebt still aber doch deutlich erkennbar vor sich hin.


Steve Steel: „HEHE, DEM HAT‘S DIE SPRACHE VERSCHLAGEN!“

Rider McKnight: „Los jetzt, ich hab jetzt Hunger auf Leberkäse! Ab in den Cateringbereich. Ich hoffe, die haben heute ne ordentliche Auswahl da! Seit Johnny während seiner unsäglichen Zeit als Commissioner das komplette Festgeldkonto verbraten hat, ist die Auswahl am Buffet ordentlich zurück gegangen!“

Ricky Murk: „Nicht nur die Auswahl, nein! Auch die Qualität! Ich krieg diesen Fraß kaum noch runter! Und wahrscheinlich haben die heute auch noch Bayrische Wochen oder so, wie ich mein Glück kenne!“


Die drei Athleten verziehen sich in Richtung Backstagebereich, nur der Commissioner und Frazier Malone bleiben noch zurück. Und kaum sind die Wrestler verschwunden, fährt ein zweiter Wagen vor, der direkt neben dem ersten parkt. Ebenfalls eine schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben. So wie Addams und Malone sich verhalten, wurde der Wagen bereits erwartet und trifft keinesfalls zufällig genau jetzt ein. Malone geht erneut zur hinteren Tür und öffnet diese. Scheinbar erwartet Percy hier also noch jemanden. Die Spannung steigt ins Unermessliche, um wen könnte es sich handeln?!


Percy Addams: „Hihihi, meine große Überraschung ist eingetroffen! Los Frazier, begrüß unser neuestes New Breed-Mitglied!“

Frazier Malone: „Mit Vergnügen, Boss.“


Die Tür geht auf und ein dunkel gekleideter Vermummter steigt aus dem Wagen. Aber nicht irgendwie vermummt, nein. Der mysteriöse Unbekannte, denn ein solcher bleibt er zumindest einmal vorerst, trägt eine Eishockeymaske! War ja irgendwie klar.


Sven: „WHOA, ein neues New Breed-Mitglied! Also das haut mich jetzt echt um, wer kann das denn sein?!“

Pete: „Na wer wohl, Sven, natürlich der Eishockeytyp, der bei der letzten Show schon eingegriffen hat und mit dessen Hilfe die Breedler sich mal wieder unfair hervor gespielt haben!“

Sven: „Ja ach ne, Pete! Aber wer, WER VERDAMMT, ist das denn?! Ich bin so gespannt!“

Pete: „Geduld, werter Herr Kollege, Geduld. Ich bin mir sicher, wir werden früher oder später eine Auflösung dieses Mysteriums bekommen.“


Tja, nicht nur Sven und Pete müssen sich weiterhin gedulden, auch die Zuschauer erfahren hier noch nicht, um wen es sich handelt. Was für ein kolossaler Spannungsbogen, besser kann man es nicht machen! Bleiben Sie dran!



BRZZZZT – CHRCHRCHRCHR – FZZZZT


Die Halle wird abgedunkelt (was natürlich zu Gekreische und Gejohle bei den anwesenden Fans führt), während auf dem Titan Tron grauweißes Schneegeriesel einsetzt, begleitet von den sowas begleitenden Geräuschen. Ihr kennt das wahrscheinlich nicht mehr, weil ihr in Zeiten von Smartphone, Bluray und Digitalfernsehen aufgewachsen seid. Aber früher, mit den guten alten Röhrenfernsehen, schlechtem Bild und Videorekordern gab es sowas noch. Was Videorekorder sind?! Ich, also…


In jedem Fall ist die Halle abgedunkelt und das Geriesel ist auf dem Titan Tron zu sehen. Das Geriesel verschwindet. Nun sehen wir zwei schwarze Silhouetten dort sitzen, so von brustaufwärts sehen wir sie. Stellt auch das vor wie so einen Tagesschausprecher. Der Form und Größe nach handelt es sich um einen Mann und um eine Frau. Und wir hören eine metallisch verfremdete Stimme (die augenscheinlich der männlichen Silhouette gehört – man erkennt es an den Bewegungen, dass diese spricht):


Männliche Silhouette auf dem Titan Tron: „Guten Abend. Mein Name Mr. K.“

Weibliche Silhouette auf dem Titan Tron: „Und mein Name ist Mrs. B.“

Mr. K: „Und wir repräsentieren DIE AGENTUR. Jetzt ist es endlich soweit. Sie erleben das Debüt, das die Menschheit gebraucht hat. Und das Sie alle verdient haben. Das Debüt des Tag-Teams, worauf die GFCW und ihre Anhänger gewartet hat.“


Die Fans sind etwas verwirrt, wissen sie doch noch nicht, ob dem wirklich so ist. Und was sie davon halten soll, was ihnen DIE AGENTUR verspricht.


Mr. K: „In einer Welt, die sich in den letzten drei Jahrzehnten komplett gewandelt hat in eine Welt der völligen Stupidität. In einer Welt, in der der Blödsinn, die Banalität und die komplette Verdummung regiert geben wir Ihnen allen genau das: Den Gipfel der Verdummung!“


Die Fans feiern noch etwas, wahrscheinlich aber eher sich selbst. Nun regt sich nochmal die weibliche Silhouette, deren Stimme ebenso verfälscht wurde.


Mrs. B: „Das, was wir Ihnen geben, repräsentiert Sie und die Gesellschaft, in der Sie alle leben. Denn Sie alle, Ihre Eltern, Ihre Großeltern, Ihre Kinder, Ihre Enkel, haben sich schuldig gemacht in der Art und Weise, wie Sie leben, wie Sie handeln und die Welt zu dem gemacht, was sie ist: Ein Ort der Dekadenz und totalen Verblödung.“


Die Fans sind noch bisschen am Feiern, scheinen sie nicht ganz zu kapieren, was Die Agentur eigentlich sagt, und dass sie sie eigentlich voll beleidigt.


Mr. K: „In jahrelangen Ausschlussverfahren haben wir, DIE AGENTUR, die dümmsten, nerdigsten Idioten gecastet. Und letztendlich sind wir fündig geworden. Wir sind uns absolut sicher, dass das, was wir der GFCW ab dem heutigen Abend schenken, genau das wiederspiegelt, was Sie alle darstellen: dumme, episch penetrant peinliche Nerds.“


Die ersten Fans verstummen wieder, weil sie wohl doch kapieren, dass sie hier gerade voll rasiert werden. Dann beginnt plötzlich voll die Lasershow. Grün, blau, pink, gelb. Was für ne Show! Und Gangnam Style bricht los wie die Hölle.



Laura: “Auf dem Weg zum Ring zu ihrem Debüt, mit einem Gesamtgewicht von 180 Kilogramm: Derek ‚Flamingo Boy‘ Jones, Anthony ‚the mac‘ Monroe: DIE DEPPN!“


Und, angezogen wie zwei komplette Vollhonks, tanzen, schwängeln, swaggen, grooven, hüpfen, struten, schlürfen, stolzieren, kriechen und schlendern die beiden Angekündigten die Rampe hinab. „Flamingo Boy“ trägt wieder die pinke Plüschflamingo-Mütze und ein weißes T-Shirt mit rot-grünen Kruzifixen darauf. Die Jeans-Shorts sind fransig und löchrig. An den Füßen trägt er wie n typischer Tourist weiße Tennissocken und Sandalen. Anthony „the mac“ Monroe trägt eine Verkehrspylone auf dem Kopf und pfeift auf einem Trillerpfeifchen. In sein Gesicht hat er weiß-rote Streifen gemalt. Er trägt ein T-Shirt mit Bart Simpson darauf und hat ein blaues Cape umgebunden.


Im Ring angekommen tänzeln sie immer noch herum wie die Verrückten, während die Fans sie ausbuhen wie blöd. Man hört sie immer „hoooooo-weeeeeee“ und „ooooooo-leeeeeeee“ schreien. Aber das war‘s dann schon.


Tag Team-Match:

Die Deppn vs. Hunk & Silverberg

Referee: Mike Gard


DING DING DING


Derek Jones vs Silverberg

Flamingo Boy“ beginnt und geht mit Silverberg in den Lockup. Doch Silverberg thrasht ihn gleich herum und wirbelt ihn links und rechts gegen die Turnbuckle. Dann setzt es Schelle links, Schelle rechts, Soundwatschn und ab mit ihm über den Jordan. Den Fans gefällts, nur „Flamingo Boy“ ist den Tränen nahe. Er kauert in der RIngecke und heult wie ein kleines Mädchen. Silverberg hat Mitleid mit ihm, kommt heran und kriegt nen Tritt. Derek Jones rappelt sich hoch, wischt sich die letzten Tränen beiseite, federt sich von den Rinseilen zurück und trifft mit einem Double Drop Kick. Weil er das so eminent abfeiern will, tanzt er herum, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank. Er klettert auf das oberste Ringseil und hebt ab. Shooting Star Press sitzt! TAG MADE!


Anthony Monroe vs Silverberg

Die Deppn mit dem Double Whip-in, SIlverberg federt zurück und die Deppn treffen mit einem doppelten Superkick. Monroe lässt seine Zunge baumeln, überdreht die Augen und zeigt den Fans irgendein Zeichen, keine Ahnung, was das bedeuten soll. Dann klettert auch er auf das oberste Ringseil und wartet, bis Silverberg aufsteht. Monroe hebt ab und Top Rope Bulldog! Cover für ONE - TWO – aber Kickout von Silverberg. Monroe ist etwas pissig, aber dann lacht er sofort und geht auf den Apron. Springboard Senton Splash! Auch der trifft, aber wieder reicht es nur zu einem Two-Count. Derek Jones macht auf dem Apron eigenartige Grimassen, dass einem schlecht wird, während Monroe TAG MADE.


Derek Jones vs Silverberg

Double Whip-in und Armdrag von Monroe, während Jones vom Toprope gesegelt kommt mit einem 360° Splash. Aber wieder langt es nur zu einem Two-Count. Jetzt ist es Derek Jones, der etwas fuchsig wird. Er vollführt komische Verrenkungen und geht, als wäre er ein Flamingo. Sein Tänzchen beendet er, indem er auf einem Bein stehen bleibt. Aber zu lange, denn Silverberg hat sich erholt und ihn mit einem Shoulderblock weggetackelt. TAG MADE.


Derek Jones vs Hunk

Hunk kommt nun seinerseits vom Toprope mit einem Elbow Smash, aber das Cover reicht nur bis zwei. Hunk ist on fire. Chop, Chop, Chop, Schelle links, Schelle rechts, Soundwatschn, aber da weicht Jones aus und trifft mit einem Superkick. Baum fällt, „Flamingo Boy“ ist auf dem Apron und lauert, kommt heran: Springboard Whirling DDT! KRACHEND! Jones springt auf, flippt herum wie blöd und freut sich des Lebens. Dann krallt er sich Hunk…TAG MADE!


Anthony Monroe vs Hunk

Flamingo Spinner gegen Hunk!

Macinator gegen Hunk!


Für ONE…TWO…THREE!



DING DING DING


Sieger des Matches durch Pinfall: Die Deppn!




Pete: „So. Das war es also, das Debüt der Deppn.“

Sven: „Was soll man davon jetzt also halten?“

Pete: „Die Fans mögen sie irgendwie nicht.“

Sven: „Meinst du? Ich frage mich eher: Mögen sie die Deppn nicht, oder mögen sie Die Agentur nicht?“

Pete: „Stimmt. Denn wenn ich ehrlich bin, im Ring haben uns die beiden Highflyer einiges geboten. Aber da, guck auf den Titan Tron, Sven! Da macht es nochmal BRZZZZT – CHRCHRCHRCHR und FZZZZT, und die beiden Silhouetten der Agentur sind nochmal zu sehen.“


Mr. K: „Nun haben Sie, was Sie wollten: perfekte Vertreter ihrer eigenen Dummheit. Dümmer, peinlicher, nerdiger als diese beiden Vollidioten geht es nicht. Sind Sie zufrieden?“

Mrs. B: „Wir fordern die GFCW-Tag-Team-Division heraus. Das hier ist eine offene Herausforderung an alle, die es mit den Deppn aufnehmen wollen. Denn ich sage Ihnen: Wir wollen nicht lange warten! Wir, DIE AGENTUR, wollen Profite sehen. Wir wollen schnelle Ergebnisse!“

Mr. K: „Deswegen soll sich uns jedwedes Tag-Team stellen, das dort in der GFCW wandelt. Denn wenn sich niemand meldet, oh ja, dann werden die Deppn die nächsten No 1 Herausforderer auf die GFCW-Tag-Team-Championtitel sein. Lassen Sie es uns herausfinden! Wer ist der nächste No 1 Contender auf die Tag-Team-Championtitel?“

Mrs. B: „Wenn sich niemand ernsthaft meldet, werden wir, DIE AGENTUR, diesen Spot einnehmen, in Form unserer beiden dümmsten, episch penetrant peinlichsten Nerds Derek ‚Flamingo Boy‘ Jones und Anthony ‚the mac‘ Monroe!“


Pete: „Oho, Sven!“

Sven: „Oho, Pete!“

Pete: „Offene Herausforderung. Die Agentur will nicht lange fackeln und sich gleich ins Tag-Team-Titelrennen eintragen. Mal sehen, ob sich jemand um den Spot des No 1 Contenders streiten will oder ob die anderen Tag-Teams den Deppn das Feld überlassen werden!“



Bergfest. Das gibt es üblicherweise, wenn die Spitze oder auch die Halbzeit von etwas erreicht ist. Nicht so bei Johnboy Dog, denn da gibt es ein Bergfest der besonderen Art: Er hat nämlich den Trainingshügel von Felix Magath nachgebaut und nutzt den auch fleißig, wie der hochrote Kopf beweist, mit dem er bei Tammy aufschlägt. Hier, im Backstagebereich der Arena in München. Das Handtuch um den Nacken geschlungen, ist es mit dem letzten Schweißabwischen ganz offensichtlich schon wieder etwas her, denn dem Veteranen steht die Plörre bis ins Gesicht. Tammy rümpft kurz die Nase, beschließt dann aber ganz furchtlos, die Fragen zu stellen, die sie sich so parat gelegt hat.

Tamny: „Johnboy, Dan, JBD….all das bist Du ja. Deine Jungs haben von einer tollen Atmosphäre gesprochen. Kannst du dem zustimmen?“

JBD versucht zu grinsen, scheitert aber daran, dass ihn wohl immernoch ein Müskelchen zwickt. Aber antworten, ja das kann er immerhin.

Johnboy Dog: „Die Atmosphäre? Oh ja, die ist gigantisch! Schon beim Aufwärmen waren viele Fans da und wenn ich ehrlich bin….ich bin genauso gehypt wie die! Das ist echt gigantisch, was hier auf die Beine gestellt wird und nun sind wir alle, bin aber vor allem ich in der Bringschuld. Das Jahr bisher war nicht mein Jahr, machen wir uns nichts vor. Aber ich will diesen Rekord von Zereo Killer – und die GFCW Galaxie will ihn glaube ich auch!“

Tammy schmunzelt.

Tammy: „Bist Du dir ganz sicher? In den sozialen Medien ist…“

JBD brummt.

Johnboy Dog: „Ach, hör mir doch mit diesen asozialen Medien auf! Zwitscher, Goggel und Fuckbook – braucht man das? Ich nicht. Und deshalb interessiert mich eigentlich auch nicht, was Leute da schreiben….aber wenn du das sagst – hast Du denn Statements?“

Tammy freut sich, während JBD offen und neugierig dreinblickt. Tatsächlich zückt die Interviewerin einige Moderationskarten und beginnt, vorzulesen.

Tammy: „#Leckfett38 schreibt zum Beispiel: ‚Ich kann den alten Sack nicht mehr sehen. Er hätte nach seiner Auszeit dort bleiben sollen, wo er war. Er ist über sein Zenit.‘“

JBD zuckt die Schultern, weshalb Tammy gleich weitermacht.

Tammy: „Oder hier: #heisseJungfer45 schreibt: ‚Johnboy Dog ist noch ein echter Mann, aber mittlerweile gibt es viele echte Männer. Michael Payne ist so einer.‘“

Johnboy Dog schaut dann auch mal auf eine Karte und grinst. Dann deutet er auf die Karte und Tammy bleibt wohl nichts anderes übrig, als vorzulesen.

Tammy: „Nullkiller12 schreibt: ‚Der Rekord ist da wo er hingehört. Den muss a Zipflklatscher wie Johnny ned a noch ham.‘ Warum sollte ich das vorlesen?“

Wieder grinst der alte Hund.

Johnboy Dog: „Ich mag das. Das spornt mich an und motiviert mich, denn wir wissen ALLE, wer diesen Rekord – und einige mehr – hält! Das darfst du auch gleich als Warnung an Zereo Killer verstehen, falls er jemals darüber nachdenkt, sich wieder hier zu errichten! Denn nachher habe ich den Rekord und ich sehe es schon kommen: Johnboy Dog vs Zereo Killer um die Frage, wer zum ersten Mal fünffacher GFCW-Intercontinental Champion wird!“

Tammy lacht leise, aber keinesfalls bösartig. Eher sieht sie so aus, als tauge ihr die Antwort sehr.

Tammy: „Mal losgelöst davon….wie siehst du die letzten Wochen mit Michael Payne?“

Der Hund scheint auf die Frage nur gewartet zu haben, weshalb es spontan aus ihm heraussprudelt.

Johnboy Dog: „Michael Payne habe ich in den letzten Wochen nicht so oft gesehen, aber immer im Fokus gehabt, Tammy. Er ist jemand, mit dem man unbedingt rechnen muss und der jederzeit zuschlagen kann – im Positiven wie im Negativen. Wenn er nicht gerade über den Untergang der GFCW faselt, den es solange ich hier bin nicht geben wird, hat er manchmal auch ein paar kluge Worte auf Lager. Ich habe hohen Respekt vor seiner sportlichen Leistung und dass er sich nahezu jeder Herausforderung stellt. Aber heute läuft seine Uhr ab und der Titel wird wechseln!“
Tammy: „Das zehn-Minuten-Zeitlimit wird von vielen kritisiert. Kannst Du das nachvollziehen?“
Johnboy Dog: „Jein. Im Endeffekt ist Mike der Champ und kann sich aussuchen, wie er den Titel verteidigen möchte. Dass er diese Klausel gewählt hat, ehrt mich ja ein wenig – wer erinnert sich nicht an meine Kämpfe mit einer ähnlichen Begrenzung? Aber ich bin zuversichtlich, denn es werden die intensivsten zehn Minuten, die die GFCW seit langer Zeit gesehen hat, davon bin ich überzeugt!“

Tammy nickt. So eine Antwort scheint sie erwartet zu haben.

Tammy: „Was passiert für den – für dich unwahrscheinlichen – Fall, dass du verlierst?“
Johnboy Dog: „Ach weißt du….ich habe so viele Möglichkeiten. In der GFCW, außerhalb. Aber ich habe Vertrag, bin motiviert und sehe nicht ein, zurückzutreten. Oder….vielleicht doch? Ich bin in einem Alter, in dem jedes Match mein letztes sein kann. Jede Verletzung Karrierebedrohend ist, selbst wenn ich nur einen Nagel einreiße. Oder mir ein Haar ausfällt. Aber ich bin gefestigt genug, dass ich weiß dass das der Lauf der Dinge ist und ich ihn einfach mitgehen muss. Diese Atmosphäre hier, die du angesprochen hast, trägt sicher nicht dazu bei, dass ich mich mit Rücktrittsgedanken tragen würde. Von daher…“

Tammy reagiert beinahe schon geschockt, fängt sich aber auch schnell wieder.

Tammy: „Ich wünsche jedenfalls viel Glück. Hast du ein paar Worte zu Jason Crutch?“

Nun strahlt der Hund gleich wieder. Worte für Crutch hat er sicher immer in Petto.

Johnboy Dog: „Jason? Was er in der GFCW geleistet hat, ist großartig! Nach dieser Mammutfehde mit Don Sheen, von der ich immernoch Pipi inne Augen habe, zurückzukommen und dann gleich Champion zu werden…großartig! Jemand, mit dem ich besonders gern zu tun habe. Nachdem Reuth ihm die Macken ausgetrieben hatte, war ich zunächst ein wenig traurig, dann allerdings habe ich gemerkt, wie gut es jetzt eigentlich ist und welche Leistung der Doc da vollbracht hat. Jason ist vollkommen fokussiert und gegen den Schrank namens Stahl sehe ich ihn eigentlich klar im Vorteil. Aber: Es ist die New Breed, die dranhängt und die haben ja erst in der letzten Show gezeigt, zu was sie fähig sind. Aber er hat ja meine Jungs an seiner Seite, die notfalls sicher wissen, was zu tun ist. Ich bin der Meinung, dass die drei ein gutes Quartett abgeben und sich gesucht und gefunden haben. Hätte also nichts dagegen, wenn in meinem Kampf der einzige Titel wechselt….aber das weiß man ja nie. Ich drücke Jason die Daumen – und den Jungs natürlich auch!“

Tammy strahlt nun, denn irgendwie ist das ja doch ein recht feines Interview geworden. Da kann man den Hund, der noch in die Kamera winkt, auch ziehen lassen.



Laura: „Das folgende Match ist die Three-Minute-Of-Fame-Challenge!“


Die hübsche Laura steht im Ring parat und tut ihren Job – und ihre Ankündigung führt zu zahlreichen Jubelrufen. Denn alle warten mit Spannung darauf, wer Ackleys Gegner sein wird…



Auf der Entrance Stage erscheint unter zahlreichen Buhrufen Mr. Chewing Gum himself Drake Ackley. Der Chicagoer wirft bereits auf der Stage die Kapuze seines Hoodies in den Nacken und guckt böse ins Rund. Zunächst etwas abfällig beim Anblick der Buhrufe der Fans, dann überheblich und selbstgefällig. Langsam und mit dicken Eiern im Schritt bewegt sich Ackley zum Ring.


Sven: „Über Wochen hat Drake Ackley uns mit seiner Challenge…beehrt…und dabei mehr oder minder überzeugend seine Gegner zur Aufgabe gebracht, sie gedemütigt, verhöhnt. Drake Ackley proklamierte sich selbst als ‚GFCWs only badass‘ – was ihm allerdings vor allem die GFCW-Galaxy, aber auch mein Kollege hier, nicht ganz abgenommen hat.“


Sven wirft einen vorwurfsvollen Blick zu Pete hinüber.


Pete: „Bitte, Sven. Wir alle haben gesehen, dass Drake Ackley, bei allem Respekt zu dem, was er in der Vergangenheit erreicht hat, nur gegen Fallobst angetreten ist.“

Sven: „Und deswegen hast du dich genötigt gesehen, ihn so dermaßen zu beleidigen, wie du es vor zwei Wochen getan hast?“

Pete: „Be…beleidigen???

Sven: „Na klar! Kein Wunder dass Ackley dir eins übergebraten hat. Hätte ich auch getan. Wie dem auch sei, ich bin ja gespannt, wen du für ihn als Gegner erdacht hast.“


Ackley im Ring, lässt sich ein Mikrofon reichen. Seine Theme verstummt. Verächtlich lehnt er sich mit den Unterarmen auf das oberste Ringseil, beugt sich zu Pete hinab. Und einmal mehr lässt er uns an seiner Reibeisenstimme teilhaben.


Drake Ackley: „Vor zwei Wochen hattest du, Kommentator, die Cojones, mich zu beleidigen. Mich bloßzustellen. Du hast mich bezichtigt, lediglich gegen kleine Fische angetreten zu sein. Du hast mir unterstellt, sogar fast verloren zu haben. Und würde mein Gegner auch nur einen Ticken stärker sein, so hätte ich es ohnehin nicht geschafft, sie in drei Minuten wegzuklatschen.“


Noch einmal, wie vor zwei Wochen, gibt es Beifallsbekundungen der Fans, die Ackley, wie es aussieht, nur noch mehr belustigen.


Drake Ackley: „Ich gab dir die Gelegenheit, für mich einen Gegner auszusuchen, der mehr deinen und ihren…“


er deutet in die Fans…


Drake Ackley: „…Ansprüchen genügt. Heute, hier, bei Finest Hour, stehe ich also. Hier bin ich!“


Er breitet arrogant die Arme aus und dreht sich langsam um sich selbst.


Drake Ackley: „Ich stehe hier und warte darauf, dass mir ‚Mr. X‘ das Maul stopft! Aber ich stehe auch hier und garantiere: Egal, wer dort auch kommen mag; egal, wer gleich hier herauskommt und sich mir gegenüberstellt; egal, wer so dumm ist, um drei Minuten gegen mich durchhalten zu wollen…“


er wendet sich der Kamera zu, die bedrohlich nahe an ihn heranzoomt…


Drake Ackley: „DU! WIRST! NIEDERGEHEN!“


Die Fans hassen es. Sie hassen Ackleys Sprüche und wünschen, dass sein Gegner endlich herauskommt und ihm das Maul stopft. Mr. Chewing Gum wendet sich wieder an die Fans.


Drake Ackley: „Denn in meiner derzeitigen Verfassung gibt es niemanden, absolut NIEMANDEN, der drei Minuten gegen mich durchhält! Alles, was für dich bleibt, ‚Mr. X‘, sind deine ‚THREE! MINUTES! OF FAME‘!“


Und die letzten Worte brüllt er, schreit er hinaus in die Welt und hinein in den Backstage-Bereich, wo wir nun endlich erfahren werden, wer „Mr. X“, die Auswahl von Pete himself, ist. Mit einem Male wird es dunkel in der Halle. Stockdunkel – was natürlich bei den weiblichen Fans Gekreische auslöst und bei den männlichen Wrestlingfanatikern freudiges Gegröle. Ein Blitzlichtgewitter bricht los. Es ist ruhig…und dann, plötzlich, bricht es los…


Weiße Lichtkegel kommen auf einem Fleck weit hinten der Arena zum Vorschein, als plötzlich sanfte Klaviertöne zu hören sind. Die Person, die sich am Musikgerät befindet, ist sofort zu erkennen, denn es ist die Sängerin der Band Evanescence und die GFCW Galaxie, die schon lange dabei sind ahnen schon, wer sich hinter diesem Song verbirgt…


Wake me up“ flüstert Amy Lee in den Schallwandler und beginnt zu grinsen, ehe sie mit ihrem Song „Bring me to life“ die Halle zum Kochen bringt. Es gibt allerdings noch eine Person, die den metaphorischen Top zum Überlaufen bringen wird, sobald man diese Person sieht. Doch bevor es so weit ist, sieht man nochmals Drake Ackley, der die Augenbrauen in die Höhe streckt und dieses ganze Tamtam nicht versteht. Anscheinend haben es bereits alle verstanden, wer sich hinter diesem Auftritt höchstwahrscheinlich verstehen könnte, außer der Erfinder der Three Minutes of Fame – Challenge!







Spätestens jetzt kennt auf der einen Seite der Jubel keine Grenzen mehr, auf der anderen Seite steht Drake Ackley der Schrecken ins Gesicht geschrieben! Er fasst sich mit beiden Händen auf dem Kopf, versucht allerdings sich zusammen zu reißen. Sein Blick richtet sich zur Auftrittsrampe… doch die Blicke der Fans richten sich zur Hallendecke! Zereo Killer seilt sich von der Decke ab!!! Wieder mal haben es alle mitbekommen… außer Drake himself! MacKenzie ist zurück meine Damen und Herren!!! Und er landet genau im Ring, hinter Ackley!


Mr. I STILL GOT IT trägt das schwarze Kostüm mit der schwarz-roten Gesichtsbemalung, scheint sich kaum verändert zu haben. Die YOU STILL GOT IT Chants liefern sich ein Dezibel-Duell mit Amy Lees Live-Performance. Der Publikumsliebling löst sich vom Karabiner und entledigt sich seiner schwarzen Kapuzenjacke. Diese wird ins Publikum geworfen und die Menschenmenge stürzt sich wie die Walking Dead Zombies auf Frischfleisch!


Der Song ist allmählich zu Ende, Zereo Killer erkennt, dass sein Gegner immer noch nicht die leiseste Ahnung hat, dass sich dieser bereits im Geviert befindet! Der Mann der 1.000 Facepaintings reißt die Hände in die Höhe, nur um sie dann mit einem Ruck wieder nach unten fallen zu lassen! Gleichzeitig wird ein Pyro aus den vier Ringecken entfacht, was Drake Ackley erschrocken ein paar Schritte zurückgehen lässt… als er plötzlich Widerstand hinter sich spürt… Ist es eine Mauer? Ist es ein Betonpfahl? Nein, es ist lediglich der muskelbepackte Oberkörper des Rückkehrers!


Amy Lee: „Mike, show him what you got! Thank you Munich!!“


Die Fans jubeln Amy Lee zu, doch diese Rufe wandeln sich schnell wieder um in die bekannten YOU STILL GOT IT – Schlachtrufe, die seit über einem halben Jahr in dieser Liga schmerzlich vermisst wurden.


Mike… Mike… in Drake Ackley Oberstübchen rattert es, während der Halle langsam aber sicher die normale Ringbeleuchtung wieder zurückgegeben wird… Seine Blicke durch die Crowd… auch dieses „you still got it“ hat er schon ein paar Mal gehört… und er habe es damals gehasst… Plötzlich reißt er die Augen auf, dreht sich langsam um und…


Drake Ackleys Gesichtszüge entgleisen völlig: Sein Mund steht offen, seine Augen sind weit aufgerissen. Das Entsetzen steht ihm wahrlich ins Gesicht geschrieben. Der Chicagoer kann es überhaupt nicht fassen. Es dauert etliche, wirklich ETLICHE, Momente, ehe er wieder halbwegs klaren Verstandes ist. Und dann geht die Hasstirade los: Ackley geht hinüber zu Guido Sandmann, packt ihn am Kragen, schüttelt ihn, schimpft auf ihn ein. Er deutet immer wieder hinüber zu Zereo Killer, schüttelt den Kopf, schreit und brüllt. DAMIT hat er nicht gerechnet…


Und dann stehen sie sich gegenüber: Drake Ackley und Zereo Killer! Darf das denn wirklich wahr sein? Der Los Angelino, der ehemalige mehrfache GFCW-Heavyweight- und Intercontinental-Champion, steht tatsächlich wieder in einem GFCW-Ring. Und Ackley ist immer noch außer sich vor Zorn. Er wendet sich ZK zu, fletscht die Zähne. Er scheint sich ganz eindeutig zu weigern, gegen ihn anzutreten. Guido Sandmann macht aber ganz klar Anstalten, das Match anläuten zu lassen. Auf dem Titan Tron (und auf dem Fernsehschirm natürlich) wird links unten schon die Uhrzeit eingeblendet: 3:00!


Ackley aber schüttelt den Kopf, fasst die Ringseile und…macht kehrt?!?


Will „GFCW’s only Badass“ in seiner eigenen Challenge den Schwanz einziehen? Unendlich laute Buhrufe werden laut, während sich auch Zereo Killer abdreht und eine abweisende Geste zeigt. Aber dann – prescht Drake Ackley wütend nach vorne und erwischt den Zereo Killer eiskalt im Rücken!


Three Minutes of Fame“-Match:

Drake Ackley vs. Zereo Killer

Referee: Guido Sandmann


DING DING DING


Das Match ist angeläutet! Und einmal mehr nutzt Ackley die Gunst des Moments und attackiert den Gegner in einem unbedachten Moment. Sein Plan scheint aufgegangen! Ackley schlägt mit harten Axhandles auf Zereo Killer ein, dann setzt es harte Unterarmschläge, bekannt aus dem MMA.


ZK! ZK! ZK! ZK!


Die Fans chanten und brüllen sich die Seele aus dem Leib. Ackley aber guckt grimmig. Der Whip-in folgt, MacKenzie holt sich Schwung aus den Seilen! Sein Gegner springt hoch und MacKenzie unten durch. Erneutes Schwung holen des Rückkehrers. Dake Ackley versucht dasselbe Spielchen nochmal, doch Zereo Killer scheint keinen Bock auf solche Spielchen zu haben!




SPEAR!!! SPEAR!!! SPEAR!!!




Während des Leapfrog-Versuchts wird Drake Ackley mit Mr. #ISGIs unnachahmlichen Spear abgefangen!!!


Pete: „Genauso hab ich mir das vorgestellt! Drake Ackley wird in zwei Teile zerlegt und das Match ist grademal 15 Sekunden alt!“

Sven: „Der kommt schon noch zurück, du wirst sehen!!“


Der Los Angelino steigt blitzschnell auf das Top Rope, blickt durch die Crowd, die ihm weiterhin frenetisch zujubeln. Sollte das seine Swanton Bomb, sein Shooting Star Stomp oder doch der Summer Sault Stomp werden!?!?


Gar nichts wird draus, denn Drake Ackley kann sich aus dem Ring rausrollen, landet allerdings unsanft auf der Matte! Mit Schmerz verzerrtem Gesicht hält er sich die Magengegend, krabbelnd und kriechend entfernt er sich vom absolut Adrenalingeladenen Rückkehrer… Die Buhrufe werden laute, doch Zereo Killer zuckt mit den Schultern und… er balanciert sich selbst über das oberste Seil! Drake Ackley wiegt sich in Sicherheit, denn er versteckt sich hinter einem Ringpfosten, doch er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Kurzer Flashback für die Neulinge: Zereo Killer hatte ein hartes Training beim Slackline-Weltmeister vor Jahren absolviert, damit er selbst auf den Seilen wie ein Weltmeister balancieren kann!


Mit Anlauf springt Zereo Killer über den Ringpfosten per Summersault drüber und trifft Drake Ackley voll!!!




HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!


HOLY SHIT!!!




Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät, dass das Match noch gute zwei Minuten und 18 Sekunden andauern wird.


Vor Freude schüttelt Pete seinen Kommentatorenpartner.


Pete: „Hast du das gesehen? HAST DU DAS GESEHEN?!!?!?“

Sven: „…“


Dake Ackley ist auch noch unglücklich mit der linken Schulter in der Guarding Rail gelandet. Dies erkennt der schwarz-rot-gefacepaintete Zereo Killer direkt und zieht Ackley zu sich hoch. Er zwingt seinen Gegner zum Mattenrand und kickt ihn in die Magengegend…


Sven: „Nein, bitte nicht…“

Pete: „Das sieht sehr stark nach seiner heftigen Piledrivervariante aus!“


McK blickt durch die Zuschauermenge und holt sich das Okay… Natürlich bekommt er dies! Er zieht ihn an der Hose und zeigt seinen…




SHOULDERDRIVER!!!




Dieser spezielle Piledriver am Mattenrand, bei dem die linke Schulter absolut in Mitleidenschaft gezogen wird, hat seine Wirkung absolut hinterlassen! Mit der lädierten Schulter kracht Drake Ackley auf den härtesten Teil des Ringes und fällt dann Hals über Kopf raus aus dem Ring! Double M bleibt kurz auf dem Mattenrand sitzen, kann sich ein Grinsen nicht verkneifen… Sein Blick geht zur Uhr… 1:52 wird noch angezeigt!!! Drake Ackley krümmt sich vor Schmerzen, doch sein Gegner hat ihn bereits wieder auf die Beine geholfen. Schnell geht’s zurück in den Ring und er wird zu einem Bodyslam hochgenommen… MacKenzie dreht sich im Ring und rennt auf eine Ringecke zu. Verkehrt hängt der Amerikaner dem Erfinder der Three Minutes Challenge in die Ringecke, besser bekannt als Tree of Woe Position… Danach slidet er blitzschnell raus aus dem Ring und… klatscht mit einigen Fans ab, ehe er sich wieder seinem Kontrahenten widmet…


Sven: „Was hat dieser Irre jetzt vor!?!“


Diese Frage wird in wenigen Sekunden beantwortet! Drake Ackley befindet sich immer noch in dieser misslichen Tree of Woe – Lage, Zereo Killer steht draußen, visiert den Schädel von Akcley an und…




SUPERKICK!!!




Was für ein Einschlag!!! Dieser Treffer war perfekt, man hat das Klatschen bis in die letzte Reihe gehört! Diesen Knall hat man bestimmt auch bei der Weltmeisterschaft in Russland noch hören können! Doch Ackley ist immer noch in dieser Position!!!




ANOTHER SUPERKICK!!!




Dieses Mal gegen den angeschlagenen Oberarm bzw. Schulter. Ein lauter Schmerzensschrei lässt uns nur erahnen, wie sehr er darunter zu leiden hat… erneut ein schneller Blick auf die Uhr von Zereo Killer. 1:32… Drake Ackley scheint die Hälfte schon fast überstanden zu haben… ähm… Zereo Killer natürlich… denn er ist Derjenige, der diese Herausforderung überleben muss…


Nun hat es der Fighter geschafft, er hat sich aus der missgünstigen Lage befreien können und wälzt sich vor Schmerzen in Richtung Mitte des Ringes… Zereo Killer nähert sich seinem Kontrahenten, der mit dem Rücken auf der Matte liegt. Er presst vor Schmerzen die Augen zusammen, doch als er diese öffnet, ist der blanke Hass zu sehen… ZK beugt sich über ihn… Drake will grade wie ein Rohrspatz losschimpfen, als sich MMK plötzlich seinen linken Arm packt und ihn in einen Cross Armbreaker verknotet!!


Pete: „Der Cross Armbreaker!!! Zu diesem Zeitpunkt! Nach diesen harten Aktionen!!!“

Sven: „Das kann doch nicht wahr sein, oder?“

Pete: „Mit diesem Move hat er auch seinen ersten Heavyweight Title gegen Raphaellus Krueger gewonnen!“

Sven: „Ja… es waren dunkle Zeiten…“


und genau in diesem Moment ertönt die Ringglocke… denn… die Fans reiben sich die Augen, sie können es kaum glauben… Drake Ackley hat aufgegeben!!! Der Kampf dauerte Lediglich EINE MINUTE UND SIEBENUNDVIERZIG SEKUNDEN!!!


MacKenzies Blick zur Uhr… 1:13 ist noch stehen geblieben, seine Musik ertönt… Er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen…


DING DING DING


Sieger des Matches durch Aufgabe: Zereo Killer!




Die Fans springen von ihren Sitzen, die Halle steht Kopf! Was zum Teufel ist hier gerade passiert?! Auch die Kommentatoren können es nicht fassen.


Pete: „JA! JA! JA! JA!“

Sven: „Was zur Hölle…?!“


Drake Ackleys Gegner, niemand geringeres als Zereo f*** Killer, schafft es nicht nur, drei Minuten gegen den selbst ernannten GFCWs only Badass durchzuhalten, sondern besiegt ihn sogar noch dazu!


Der Chicagoer ist außer sich vor Zorn, rollt sich aber sofort aus dem Ring. Schimpfend und fluchend wie ein Rohrspatz, überhaupt nicht kapierend, was hier gerade geschehen ist, begibt er sich in den Backstage-Bereich.


Nun werden alle Blicke auf Zereo Killer gerichtet. Er steht bereits auf einer Ringecke auf dem zweiten Seil und blickt durch die Zuschauerreihen. Von allen Fans wird er immer noch geliebt, genauso wie vor etlichen Jahren, als er in der GFCW angekommen ist, genauso wie in seinen alten Ligen! Von seinen Lippen kann man die Worte „thank you“ erkennen.


Ihm wird ein Mikrofon gereicht… kurz verstummt die Musik und er stellt sich in die Mitte des Ringes…


Zereo Killer: „Ich bin zurück!“


Mehr braucht es heute nicht, denn er hat die Bombe platzen lassen, indem er Drake Ackley in einer Minute und siebenundvierzig Sekunden geschlagen hat!



Im Lockerroom – äh, nein, halt! Nicht schon wieder! Wir befinden uns im Gym. Ja, genau, im Gym. Der provisorisch eingerichtete Trainingsraum, in dem sich die Wrestler vor ihren Matches professionell aufwärmen können. Noch n bisschen pumpen gehen vor dem Showdown, das hat noch nie geschadet. Wir sehen hier also nun die GFCW-Tag-Team-Champions und den GFCW-Heavyweight-Champion, die sich da ein bisschen an den Geräten zu schaffen machen. Und ganz offensichtlich sind wir gerade zu einem interessanten Zeitpunkt hinzugekommen…

Tyler: „Ich hab immer gesagt: Unterschätzt den kahlen Mann nicht. Aber nein, man wollte ja nicht auf mich hören!“

Daniel wirkt, ebenso wie Tyler, von dem wir ja schon etwas gehört haben, ziemlich in Rage. Doch dauert es bis zur Erwiderung, weil Daniel mehr mit Schnaufen beschäftigt ist.

Daniel: „Schnauze, Bro! Du weißt genausogut wie ich, dass wir das hätten antizipieren müssen! Addams ist immer für so einen Kniff gut und ich verstehe einfach nicht, wie wir das außer Acht lassen konnten! Wenn wir so weitermachen, haben wir nach Finest Hour keinen einzigen Titel mehr!“

Oh ja, Daniel ist echt wütend, aber auch Tyler – der sich jetzt gerade von der Hantelbank löst und auf seinen Bruder zu stolziert – ist echt in Rage. Und noch einmal: Das ist nur verständlich. Dass er mittlerweile in Rage ähnlich puterrot anläuft wie der Herr Vater ist da weniger positiv.

Tyler: „Ach ja? Vielleicht sollten wir mal anfangen zu handeln, anstatt immer nur zu reden? Vielleicht brauchen wir unseren eigenen Maskenmann? Zu dritt scheint das ja noch nicht so zu funktionieren!“

Man merkt, dass Tyler – dessen Karriere bisher ja immer etwas kürzer kam als die der anderen – wirklich stocksauer ist. Dass er nicht versucht, irgendein Gerät mit bloßen Händen zu zerstören, grenzt an ein Wunder.


Da tritt Jason Crutch zwischen die Tag-Team-Champions:


Jason Crutch: „Leute, Leute, ich hab’s euch auf der Herfahrt schon gesagt: Wir müssen jetzt alle wieder runterkommen und uns besinnen. Ja, ich gebe es zu. Percy Addams hat uns sauber einen reingewürgt. Ich meine, wir müssen einsehen, dass er uns einmal mehr einen Schritt voraus war. Wir drei tun uns zusammen, damit wir einen Ausgleich gegen die New Breed schaffen, und was macht Addams noch in der gleichen Show? Er holt noch einen vierten Mann ins Boot, um uns wieder einen Schritt voraus zu sein! Wenn es mir nicht zu sehr stinken würde, würde ich ihm sogar zu diesem cleveren Schachzug gratulieren.“


Er lässt den Blick in die Ferne schweifen, besinnt sich aber gleich wieder, pumpt einen Kurzhantel ein paar Mal und setzt dann fort:


Jason Crutch: „ABER Fakt ist, dass das nichts an der Gesamtsituation ändert. Es heißt nur, dass wir noch stärker zueinander stehen müssen. Ich halte euch den Rücken frei, ihr haltet mir den Rücken frei. Percy Addams kann noch ein Dutzend Maskenmänner hervorholen, wir sind bereit. Deshalb hat heute Abend eines Priorität…“


Und er macht es tierisch spannend. Ein Knistern ist zu spüren.


Jason Crutch: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Addams uns heute wieder einen Schritt voraus ist. Unter keinen Umständen dürfen wir zulassen, dass er uns mittels seiner Tricks diese Babys dort drüben…“


in Großaufnahme ist der Hocker mit den Championship-Belts zu sehen…


Jason Crutch: “…abspenstig macht! Deswegen werde ich während des Tag-Team-Championtitelmatches direkt in der Gorilla Position lauern, bereit, rauszulaufen, sobald dort irgendwas falsch zu laufen scheint. Und ihr werdet während meines Matches in der Gorilla-Position sitzen, um auf mich aufzupassen. Alles klar?“


Tyler blickt zu Daniel, der wiederum zu Tyler. Hat Jason Crutch das gerade wirklich gesagt? Falls ja, war das bisher die klügste Aussage in diesem Kontext überhaupt! Und weil Tyler der sauerere der beiden ist, ist er auch derjenige der antwortet.

Tyler: „Genialer Einfall, Jason! So können wir vielleicht doch verhindern, dass sich jemand einmischt, der dort nichts zu suchen hat! Hätten wir mal eher so einen Einfall gehabt….“

Tyler strahlt fast schon, Daniel wirkt dennoch ein wenig skeptisch; sagt aber nichts. Crutch lächelt, wirkt zuversichtlich. Und dann hält er die Hand in die Runde, bereit für den Spruch der Raging Protection Crew:


Jason Crutch: “EINER FÜR ALLE…!“


Erwartungsvolle Blicke von Crutch hinüber zu den Tag-Team-Champions…


Daniel: „HOLLA!“

Lonesome Tyler: „HE!“


Crutch rollt mit den Augen. Und während das Bild ausfadet, hört man Crutchs entgeisterte Stimme noch sagen:


Jason Crutch: „…ich muss euch diesen Spruch nochmal erklären, Jungs…“



Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.



Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.


Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."


Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.


Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."