VROOM
– VROOM – VROOM! Tönt
es im Parking Lot. VROOM – VROOM –VROOM! Die Kamera
schwenkt herum. In der düsteren Atmosphäre sieht man
zahlreiche parkende Autos. Der Kameramann ist auf der Suche nach
der Ursache des brummenden Motors. Und schnell findet er ihn: Von
links fährt ein schwarzer Van, Model GMC G20, mit
extrabreiten Reifen (mit roten Felgen) heran. An der Seite steht
in verschnörkelten Lettern „Raging Protection Crew“.
Die Scheiben? Natürlich abgedunkelt, selbst die Frontscheibe
scheint getönt zu sein, denn man erkennt nicht, wer hinter
dem Steuer sitzt. Das große Auto wirkt derart martialisch,
als habe es schon einige Kriege mitgemacht.
„We’re
rage, we’re crew – we’re here to protect you“
– wäre das ein idealer Spruch? Man
weiß es nicht. Wäre er es, würde er sicherlich
auch an der Seite des Vans stehen. VROOM – VROOM –
VROOM!
Der
Fahrer, wer auch immer es ist, holt noch einmal richtigen
Schwung, zieht offenkundig die Handbremse und legt einen Drift
hin, der auf einem Schotterplatz wohl Staub aufwirbeln würde.
Der Asphalt aber zeigt sich relativ unbeeindruckt.
Das
Gefährt bleibt auf dem Trennstreifen zweier Parkbuchten
stehen. Die Fahrer- und Beifahrertür wird geöffnet. Auf
der Fahrerseite steigt Daniel aus. Gelbes Shirt, blaue Hose und
ein Kreuzkettchen um den Hals, das man bisher nicht gesehen hat.
Er wirkt selbstbewusst, schaut sich nach dem Aussteigen kurz um.
Auf der Beifahrerseite ist indessen Lonesome Tyler ausgestiegen.
Dieser trägt eine Tuchhose, hat das beigefarbene Hemd
akkurat in der Gürtelbewährten Hose stecken und wer auf
eben die Schnalle dieses Gürtels schaut, entdeckt dort ein
RPC-Logo. Tyler sieht damit ausgesprochen elegant aus. Eben
dieser öffnet, mit eiserner Miene, die Schiebetür des
Vans an der Seite, und von dort entsteigt nun, imposant wie eh
und je und einen Ausdruck im Gesicht, als hätte er gerade
Amerika entdeckt, der GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch.
Über der Hose, die längs von oben nach unten ein R P
C-Logo beinhaltet, trägt auch der Begründer der
Crutch-o-Mania, der Erfinder der Crutchips und gleichzeitig
GFCW-Champion und Aushängeschild der GFCW ein knallbuntes
Shirt in….gelb. Wo man allerdings nun eine Zigarre im
Mundwinkel erwartet hätte, steckt ein Lollirest; in der Hand
hat der Begründer der Crutch-o-Mania eine Tüte
Crutchips.
Die
drei Männer, die sich vor zwei Wochen entschlossen haben,
eine Zweckgemeinschaft im Kampf gegen Percy Addams‘ New
Breed zu gründen und sich originell Raging Protection Crew
zu nennen, versammeln sich an der Rückseite des Wagens und
öffnen die Flügeltüren. Dort holen sie ihr Gepäck
hervor. Alle drei Männer wirken so unfassbar fokussiert und
verbissen, ja, verbissen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Fast
schon wirkt es komödiantisch. Plötzlich ertönt
folgende Melodie:
…und
alle drei Männer halten inne, wirbeln erschrocken herum,
fast so, als hätte man sie bei etwas ertappt. Sie suchen
jemanden, den Ursprung der Melodie? Und sie werden fündig!
Der Kameramann reagiert sofort und zeigt uns Joe Jobber, der sein
Smartphone in Händen hält. Er erntet böse Blicke
der Raging Protection Crew, setzt ein „Ups,
entschuldigung“-Gesicht auf und dreht die Melodie leiser.
Crutch,
Daniel und Tyler nehmen ihre Sporttaschen und all ihr
Championship-Gold – und entschlossen betreten sie die
Halle.
GFCW
Finest Hour 2018, München (Olympiahalle),
24.06.2018
In
Kooperation mit
[Anmerkung: Dies
ist ein Platzhalter für die richtige Cardvorstellung, die
morgen nachgeliefert wird.]
Es folgt eine Kameraaufnahme des Stadtgebiet von München von
oben. Durch Schleier- und kleineren Regenwolken hindurch bahnt
sich das Aufnahmegerät immer weiter seinen Weg durch die
Lüfte. Per Hubschrauber geht es für uns immer weiter
abwärts in Richtung Erde mit einem ganz klaren und nun auch
unmittelbaren sichtbaren Ziel zum Landen. Prall gefüllt mit
Leuten, durch Flutlichtmasten bei anbrechender Dunkelheit noch
immer in hellem Tageslicht gehüllt befindet es sich nun
endlich vor uns... die Olympiahalle! Heute ist sie Schauplatz des
zweiten PPVs im Kalenderjahr 2018 unserer aller Lieblingsliga!
BOOM!
BOOM! BOOM!
Ein
Umschnitt ins Stadion erfolgt, wo auf Kommando ein epochales
Feuerwerk an der Entrance Rampe gezündet wird und den
abendlichen Himmel der Stadt bunt und farbenfroh erleuchtet.
Inmitten des eigentlichen Fußballplatzes präsentiert
sich majestätisch wie eh und je der Wrestling-Ring der GFCW
und um ihn herum brechen nun riesige Jubelarien der anwesenden
GFCW-Galaxie aus.
Musiktechnisch sind die Stadionboxen auf vollen
Anschlag aufgedreht und legen nun mit Zico Chain und „Mercury
Gift“ so richtig los. Dutzende an Schildern und Plakaten
sind in den Zuschauerreihen zu erkennen und die Stimmung ist
bereits jetzt absolut am Siedepunkt angekommen.
„G-F-C-Dub“-Chants en masse fliegen durch die Luft
und bei nahezu perfektem weil trockenem Wetter heizen sich die
Fans mehr oder minder selber nochmals ein und sind sprichwörtlich
heiß wie Frittenfett auf die heutige Großveranstaltung.
Dies kann man wohl mit Sicherheit auch auf die beiden
Kommentatoren anwenden, welche nun in gewohnter Art und Weise ins
Bild gerückt werden. Gekleidet wieder einmal in feinstem
Zwirn sitzen Pete und Sven direkt am Ring und begrüßen
die anwesenden Fans mit einem freundlichen Nicken. Nach dem fast
schon üblichen Sortieren letzter Notizzettel und
Karteikarten wendet sich vor allen Dingen „der Grüne“
zunächst der Kamera zu und beginnt mit dem traditionellen
Prozedere einer jeder GFCW-Show.
Pete: „Meine Damen und
Herren, liebe GFCW-Galaxie, das Warten hat ein Ende... herzlich
Willkommen zu „GFCW Finest Hour 2019“!!! Das zweite
große Highlight in diesem Jahr für die GFCW steht an
und besser können die Voraussetzungen für einen
gelungenen Abend eigentlich nicht sein. Wir sind in der
Olympiahalle in München zu Gast! Über fünfzehntausend
Fans feiern mit uns bereits jetzt eine riesengroße Party,
bevor das eigentliche Hauptprogramm überhaupt gestartet ist.
Dieses Programm kann sich wieder einmal absolut sehen lassen und
das wird mit Sicherheit auch mein Kollege bestätigen können,
nicht wahr?“
Sven: „Absolut, mein
Lieber, und was für eine Stimmung haben wir bitte bereits
jetzt rund um den heiligen Ring vorliegen?! Die Vorfreunde ist
förmlich greifbar, denn heute enden in sechs Knallermatches
mal kürzere und mal längerer Auseinandersetzungen, die
heute definitiv ihren Höhepunkt finden werden. Drei Titel
stehen hierbei auf dem Spiel an einem Abend, wo wir
interessanterweise zur Abwechslung mit einer Ausnahme mal ohne
große und spektakuläre Stipulationen auskommen. Das
soll die Spannung aber nicht schmälern, daher meine Damen
und Herren, präsentieren wir Ihnen jetzt die heutige
Matchcard für „GFCW Finest Hour 2018“!“
Tag Team-Match:
Die Deppn vs.
Hunk & Silverberg
Referee:
Mike Gard
Pete:
„ Die Deppn eröffnen das PPV mit einem Tag Team-Match
gegen Hunk und Silverberg. Mal sehen wie sie sich schlagen“
„Three
Minutes of Fame“-Match:
Drake Ackley vs.
???
Referee: Guido
Sandmann
Sven: „Es ist wieder
soweit. Die Three Minutes of Fame-Challenge geht in die nächste
Runde. Mal sehen wer als nächster Gegner auf Drake Ackley
wartet.“
Singles Match:
Frank Bobo vs.
Drake Infinity
Referee: Jo
Dordano
Pete: „Frank Bobo trifft
an diesem Abend auf Drake Infinity. Das wird sicherlich ein
spannendes Match.“
Tag
Team-Titelmatch:
Animals with
Attitudes (Daniel & Lonesome Tyler) (c) vs. Demon Nights
(Rider & Ricky Murk)
Referee: Peter
Cleven
Sven: „Der Tag
Team-Titel der Animals with Attitude steht auf dem Spiel. Sie
müssen ihre Titel gegen Rider und Ricky Murk, die Demon
Knights verteidigen.“
10 Minutes-No
holds barred-Match um den GFCW Intercontinental Titel:
Michael Payne
(c) vs. Johnboy Dog
Referee:
Thorsten Baumgärtner
Pete: „Anschließend
steht der nächste Titel auf dem Spiel. In einem 10 minütigen
No Holds Barred-Match muss Michael Payne seinen Intercontinental
Titel gegen Johnboy Dog verteidigen. Ob der Hund das durchhält?
Wir werden sehen.“
GFCW Heavyweight
Championship-Match:
Jason Crutch (c)
vs. Steve Steel
Referee: Henry
Phoenix Jr.
Sven: „Der Main Event
ist natürlich der Knaller schlechthin. Jason Crutch setzt
seinen Heavyweight Champion Titel gegen Steve Steel aufs Spiel.
Aber so viel zu den heutigen Matches und ihr seht, dass es heute
im Ring richtig brennen wird. Ich persönlich kann es auch
kaum noch abwarten, dass es los geht und jetzt ist endlich alles
angerichtet!“
Pete: „Absolut richtig,
Sven, mögen die Spiele sozusagen beginnen! Meine Damen und
Herren, viel Spaß bei „GFCW Finest Hour 2018“
aus München wünschen Ihnen Pete...“
Keuchend
stellt Infinitys Gefährtin einen gewaltigen Karton auf dem
Boden der Flure ab.
Luna:
„Muss ich den ganzen Scheiß allein schleppen, weil
seine Majestät ja nicht wünscht, ihre Familie zu
sehen...“
Ein oder zwei
Mitarbeiter bekommen ihre sarkastischen Selbstgespräche mit,
fragen aber weder nach, noch bieten sie Hilfe an. Nach ein paar
weiteren tiefen Atemzügen stemmt sie den Karton wieder mit
all ihrer Kraft.
Luna:
„Im Namen aller existenten oder nicht existenten Metawesen
ich klatsch ihm ja so was von eine...“
Nach einiger
Zeit ist sie dann auch an Drakes Kabine angekommen und betritt
sie, mehr fallend als laufend, durch die angelehnte Tür. Vom
Knall des Kartons beim Auftreffen auf den Untergrund
aufgeschreckt blickt Drake Luna an.
Drake:
„Was...“
Luna:
„Schnauze da drüben. Ich durfte den ganzen Scheiß
alleine schleppen, weil DU die beiden nicht sehen willst.“
In Drakes Kopf
scheint ein Licht aufzugehen.
Drake:
„Ah. Ich hab dich aber nichtmal gebeten den Krempel hier
her zu schaffen. Also ist es unangebracht mir Vorwürfe zu
machen, ich hätte es dich alleine tragen lassen.“
Luna:
„Nein ist es nicht!“
Die Schultern
des Lord of Madness sinken ratlos herab und eine ungläubige
Mine erscheint auf seinem Gesicht.
Drake:
„Ist das weibliche Logik? Ich wusste, ich hätte bei
Typen bleiben sol… AUA VERDAMMT“
Luna:
„Du kannst gleich allein da raus!“
Ein wenig
beleidigt reibt Drake sich die schmerzende Brust, gegen die Luna
getreten hatte.
Drake:
„Zur Sache: Was genau hast du da und warum hast du es hier
her und nicht nach Hause geschafft?“
Luna:
„Damit wir coole Sachen machen können. Außerdem
sind die beiden heute sowieso in der Gegend.“
Mitten in der
Bewegung erstarrt ihr Ehemann.
Drake:
„Du willst mir nicht sagen...“
Genervt dreht
Luna die Augen nach oben.
Luna:
„Nein sie sind nicht HIER. Wir hassen dich alle dafür,
aber wir respektieren und beachten deine Entscheidung.“
Ein ungefähr
3 Tonnen schwerer Stein scheint Drake von den Schultern zu
fallen.
Drake:
„Na dann… So...What do we have here?“
Mit einer
nicht zu beschreibenden Mischung aus Vorfreude und Verweigerung
öffnet er den Karton.
Luna:
„Den ganzen Scheiß unten brauchst du nicht zu
beachten grad. Für heute ist das Zeug, was sie obendrauf
gepackt haben.“
Noch während
sie redet greift Infinity in die Kiste und zieht einige Klamotten
heraus. Auf seinem Gesicht erscheint ein ehrliches Lächeln.
Die Utensilien die man erkennen kann erinnern an die
Habseligkeiten eines unzufriedenen 17-Jährigen Teenagers.
Oder eines Extremisten. Vermutlich beides gleichzeitig.
Kapuzenjacken, Baseballschläger, Vermummungmaterial, Flaggen
usw. Doch Drake scheint die Sachen sehr gut zu kennen.
Luna:
„Also? Was machst du wenn du verlierst?“
Verdutzt
starrt Drake sie, an der Jacke, die er vor sich hält,
vorbei, an. Die direkte Art von Luna scheint ihm dennoch lieber
zu sein, als 4 Minuten Einleitung auf das Thema.
Drake:
„Werde ich sehen, wie ich mich danach fühle.“
Als hätte
sie es erwartet, nickt Luna.
Luna:
„Du hältst es also ebenfalls für möglich,
dass du verlierst?“
Infinity wirkt
nicht überrascht über die Formulierung, scheinbar hat
Luna ihm schon die letzten Tagen mitgeteilt, dass SIE es sehr
wohl für möglich hielt.
Drake:
„Ich bleibe dabei: Wenn alles im erwarteten Rahmen bleibt,
dann nein. Aber das ist das Leben. Bevor ein Zeitpunkt nicht
vorbei ist, kann in ihm theoretisch alles passieren.“
Er senkt die
Jacke wieder in die Kiste und lehnt sich an die Wand. Um Luna zu
sehen muss er ein wenig aufwärts blicken, da sie auf der
Bank sitzt.
Luna:
„Also nein. Drake... Frank ist stärker, als du denkst,
würde ich sagen. Ich weiß, wir hatten das Gespräch
schon 10 mal und du hast mich die letzten Tage gebeten es zu
lassen… Aber ich mache mir Sorgen wie es danach weiter
geht, wenn ich recht habe.“
Fast schon
unsicher blickt sie zu Boden.
Drake:
„Wie gesagt: Das sehen wir dann. Mach dir nicht zu viele
Gedanken Luna. Du verlierst den Moment aus den Augen. Wenn es
dich beruhigt: Ich stelle meinen Sieg nicht zu 100% fest. Nur 99.
Dementsprechend bin ich bereit danach weiterzugehen, auch wenn
ich verliere. Und wenn uns die Leute danach weniger ernst nehmen
sorgen wir wieder dafür. Hat uns damals jemand ernst
genommen? Nein!“
Sein Blick
fällt wieder auf die Kiste.
Drake:
„Also sorgten wir dafür… Und du weißt so
gut wie ich, dass hier jemand auftauchen wird, dem ich helfen
möchte. Also MUSS es weitergehen.“
Er richtet
sich auf. Trotz der Worte sieht man ihm die Belastung an: Drake
Infinity verspürt Druck vor diesem Match. Ob er sich oder
Luna beschwichtigen wollte mit seiner Rede bleibt sein Geheimnis,
doch er glaubt selbst nicht so ganz an seine Worte. Luna wirkt
auch nicht sicherer…
Luna:
„...Hm. Wie du sagtest… Werden wir sehen.“
Eine
unangenehme Stille baut sich auf, löst sich jedoch relativ
schnell wieder und die beiden blicken sich voller Tatendrang an.
Drake:
„Also dann… Ich schätze, wenn das schon hier
ist...“
Seine Frau
springt auf.
Luna:
„Na endlich! Ein kleiner Schritt. Bereiten wir uns mal
vor...“
Sie beginnen
den Karton auszuräumen und sich für das Match
vorzubereiten.
Zurück
am Ring der Olympiahalle. Der Weg von der Stage zum Ring ist mit
einem roten Teppich ausgelegt, auf der Rampe befinden sich
mehrere Fotografen und im Ring stehen mehrere Tische. Auf den
Tischen befinden sich Appetithäppchen, Champagner und
Präsenttütchen. Alles ist bestens vorbereitet für
die 'Dramatisch, Praktisch, Gut'-Galavorstellung!
Sven:
„Heute Abend wurden weder Kosten noch Mühen gescheut!
Aber immerhin handelt es sich auch um GFCW's erste
Galavorstellung!“ Pete:
„Ich bin echt gespannt, was uns der Mann aus Dundee gleich
präsentieren
wird.“
I'll
close my eyes and I'll drift away I'll make it through my
darkest day And I'll sing this song at the top of my
lungs Until this dark day is done
You
said I'll never change You said I never had the strength to
break away But now I've changed It's time to take the pain
and walk away [Now to walk away]
I'll
open my eyes and I'll stay awake I made it through my darkest
day And I'll sing this song at the top of my lungs Now that
this dark day is done
This
Dark Day von 12 Stones dröhnt aus den Hallenlautsprechern
und Killian Sullivan und sein Protegé Michael Sheppard
betreten die Stage. Beide sind vornehm gekleidet, Hemd, darüber
ein Sakko, eine farblich passende Jeans und Lederschuhe. Sie
laufen nebeneinander die Rampe herunter und genießen das
Blitzlichtgewitter, Sullivan lässt dabei keine Gelegenheit
aus, sein Drehbuch schön in die Kameras zu halten. Im Ring
angekommen nimmt sich Sheppard erstmal ein Appetithäppchen,
während Killian direkt zu einem Mikrofon greift, welches auf
einem der Tische bereit lag.
Killian
Sullivan: „German Fantasy Championship Wrestling! Es ist
mir eine Ehre heute für die wahrscheinlich größte
und spektakulärste Enthüllung in der Geschichte der
Liga zu sorgen. Aber vorher muss ich noch zwei sehr wichtiges
Themen ansprechen!“
Der
grimmige Schotte legt sein Drehbuch ab und probiert ebenfalls
einen der Appetithäppchen.
Killian
Sullivan: „Ich fühle mich von euch der Galaxie dazu
genötigt etwas zu meinen Aussagen der vergangenen War
Evening Ausgabe zu sagen. Denn seitdem platzt mein Instagram
Account sowohl was Kommentare, als auch Privatnachrichten
betrifft aus allen Nähten! Und all diese Kommentare und
Nachrichten lassen sich auf zwei Aussagen herunterbrechen,
entweder schreibt ihr … “
Der
dramatisch Veranlagte hält sein Mikrofon in Richtung
Michael, der aufgrund seines vollen Mundes leicht schmatzend
sagt..
Michael Sheppard:
„Öhhhh du bist doch nur neidisch auf XY!“ Killian
Sullivan: „.. oder ..“ Michael
Sheppard: „Du bist scheiße und hast eine große
Klappe, doch eh nichts dahinter, hoffentlich stopft dir XY dein
Maul!“
Beide Duo
Infernale Mitglieder fangen verschmitzt zu lächeln
an.
Killian Sullivan: „Ihr
werft mir allen Ernstes Neid als Motiv für meine Aussagen
vor? Auf wen oder was sollte ich bitte neidisch sein? Wartet, wir
gehen mal alle von mir genannten Statisten nacheinander durch!
Sollte ich etwa auf die Deppen neidisch sein, weil sie heute
Abend ein Match bestreiten? Die Chefetage rundum Addams hätten
mich ja liebend gern in ein unbedeutendes Match gesteckt, aber
ich war es der dankend abgelehnt hat!“
Killian
genehmigt sich ein Gläschen Champagner.
Killian
Sullivan: „Oder auf unseren Bad Ass Drake Ackley und seiner
ach so innovativen Idee einer Challenge? Ich bitte euch.., fragt
mal eure Kinder falls ihr welche habt, ansonsten guckt selbst,
YouTube ist voll von irgendwelchen dummen Challenges! Und
außerdem habe ich das!“
The
Dramatic One streckt sein Drehbuch in Richtung
Hallendecke!
Killian
Sullivan: „Ihr wisst ja gar nicht, was für Szenen mein
Meisterwerk noch für euch bereit hält! Aber lassen
wir das und kommen wir zu Michael Payne und den Animals with
Attitude. Ihr hoffnungslosen Fälle werft mir wirklich vor
neidisch darauf zu sein, dass sich die drei Herrschaften
Champions nennen dürfen? Und ich nur all zu gern ihr Gold um
meine Hüften hätte?“
Er
versucht es krampfhaft zu unterdrücken, doch Sullivan fängt
lauthals an zu lachen.
Killian
Sullivan: „Natürlich möchte jeder Wrestler sich
mal Champion nennen dürfen, immerhin wird es als Sinnbild
für Erfolg gesehen, aber genau das ist der Punkt, es handelt
sich dabei nur um ein Sinnbild! Erfolg hat in erster Linie doch
nichts mit irgendwelchem Gold zu tun, welches du mit dir herum
trägst. Oder auch nicht mit Hype der dadurch resultieren
kann. Denn das Gold kann und wird niemals ewig deine Hüften
oder deine Schulter zieren und auch Hype ist vergänglich.
Doch wahren Erfolg kann dir letztendlich keiner nehmen, denn der
hängt von allein von einem Selbst ab! Es geht darum immer
etwas besser zu sein, als der Rest, das heißt
hundertzwanzig Prozent zu geben und an ganz speziellen Abenden
auch mal zweihundert! Und leistungstechnisch macht mir keiner
eurer „Superstars“ etwas vor. Kleiner Flashback, am
achtzehnten achten zweitausendsiebzehn war ich einer von acht
Männern die am Don
Sheen Invitational teilnahmen. Grade einmal einen Monat zuvor
trat ich das erste Mal überhaupt vor eine GFCW Kamera! Und
wer von diesen acht Männern ist auch heute noch relavant?
Jason Crutch und Steve Steel stehen im heutigen Main Event …
und eben The Dramatic One Killian Sullivan! Aber selbst wenn wir
das letzte Jahr außen vor lassen, habe ich in kürzester
Zeit schon Erfolge nachzuweisen. Letzte War Evening Ausgabe war
meine Promo das letzte Segment vor dem Main Event und das, obwohl
ich grade mal einen Monat wieder hier bin und das nach einer
sechsmonatigen Abstinenz! Und auch heute Abend ist ein Erfolg,
denn ich eröffne Finest Hour!“
Man
sieht wie Sullivan in eine Rage verfällt, sein Körper
ist sichtlich angespannt. Sheppard reagiert darauf, indem er ihm
ein weiteres Glas Champagner reicht. Killian schlürft es
genüsslich leer und nimmt sich direkt noch ein
Weiteres.
Killian
Sullivan: „So! Aber lassen wir dieses Thema nun ruhen und
kommen zum nächsten Thema und damit vielleicht direkt zur
nächsten Kontroverse … Antoine Schwanenburg!
Doch
warum will ich mich überhaupt zu ihm äußern? Und
in meinen Augen ist die Antwort doch recht einfach und
naheliegend. Denn bis vor kurzem spielte er noch eine der
Hauptrollen in meinem Drehbuch! Und das nicht nur, weil er World
Heavyweight Champion war, sondern weil er zusammen mit Alex Ricks
das Nonplusultra war, welches unsere Galaxie zu bieten hatte. Sie
wurden ja nicht ohne Grund als Hirn bezeichnet. Aber genau das
ist der Dreh und Angelpunkt, er WAR das Nonplusultra! Seit seiner
Niederlage und den dadurch resultierten Verlust des Titels, weißt
er keinerlei Funktionen eines Gehirns auf. Er ist allerhöchstens
die linke Tränendrüse der GFCW Galaxie! Und du wunderst
dich tatsächlich, dass Niemand dich vermisst oder sich für
dich einsetzt? Soll ich dir erklären woran das liegt Herr
Brainpain? Weil du nicht so unentbehrlich bist, wie du vielleicht
denkst. Denn sein wir mal ehrlich, ich schaffe es auch allein das
Hirn von German Fantasy Championship Wrestling darzustellen und
ich brauche dafür nicht einmal einen Mathematiker an meiner
Seite!“
Killian
schaut sich um, winkt einen Kameramann zu sich, der eine
Nahaufnahme machen soll.
Killian
Sullivan: „Achso und Alex, ein Team ist nur so stark wie
sein schwächstes Glied, solltest du also weiterhin oben
mitspielen sollen, würde ich mir nochmal überlegen, ob
es sich wirklich lohnt um Ricksenburg zu kämpfen!“
Sven:
„Wow..“ Pete:
„Ich habe so das Gefühl, dass sich der Schotte von
Woche zu Woche mehr Feinde macht, wie klug das letztendlich war,
werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.“
Nun
sieht man beide Männer des Duo Infernale's aufgeregt auf und
ab wippen.
Killian
Sullivan: „Doch nun lassen wir all diese unschönen
Themen ruhen und kommen zum eigentlichen Hauptthema des Abend,
den eigentlichen Grund warum wir diese Galavorstellung ins Leben
gerufen haben, meine große Enthüllung! Und ich muss
ehrlich zu euch sein, ich habe mich wirklich selbst übertroffen!
Ich habe etwas langweiliges und eintöniges genommen und
daraus etwas eigenes und ganz besonderes gemacht. Ich habe quasi
einen Kürbis in eine Kutsche verwandelt!“
Der
dramatisch veranlagte Schotte deutet mit dem Mikrofon in der Hand
in Richtung
Stage.
[Bitte
einfügen!]
Der
Song Pony von Ginuwine, welcher 2015 als Soundtrack für den
Film Magic Mike XXL diente fängt an zu spielen!
Pete:
„Was zum Teufel?“ Sven:
„Jetzt bin ich gespannt!“
Gespannt
darf der liebe Sven gern sein, doch hoffentlich hat er keine
leicht bekleideten Menschen erwartet, denn heraus kommen jeweils
zwei Männer und zwei Frauen und sie alle tragen das selbe
T-Shirt, jeweils ein Mann und eine Frau tragen es in weiß
mit hellblauen Aufdruck und die anderen Beiden tragen ein
hellblaues mit weißen Aufdruck. Der Aufdruck der sich vorne
auf den Shirts befindet stellt eine Karikatur des Dramatic One
dar, wie er auf seinem Regiestuhl sitzt und in seinem Drehbuch
blättert! Rhythmisch zur Musik begeben sich die vier Models
zum Ring und drehen dort zwei, drei Runden. Die Musik wird nun
leiser, läuft aber im Hintergrund weiter.
Killian
Sullivan: „Da ist es, mein erstes eigenes T-Shirt!
Hahahaha!
Doch
ihr fragt euch sicher, was meine Shirt so sehr von denen der
anderen Wrestler unterscheidet richtig? Bei diesen 4 Shirts
handelt es sich lediglich um Prototypen, der Aufdruck vorne wird
zwar der gleiche sein, aber die Shirts, die ihr letztendlich für
für neunundzwanzig neunundneunzig plus Versand auf
gfcw.de/shop bestellen könnt, haben auf der Rückseite
ein besonderes Special Feature, wodurch, welches jedes einzelne
Shirt zum absoluten Unikat macht! Jedes Shirt wird auf dem Rücken
eine Zeile aus meinem Drehbuch gedruckt bekommen! Das heißt,
es handelt sich bei jeden Shirt nicht zur um ein Unikat, sondern
die Stückzahl ist limitiert! Es ist wie ich versprochen
habe, dramatisch, praktisch und gut!“
Killian schaut
in die Zuschauerränge.
Killian
Sullivan: „Aber da ich nicht einfach nur will, dass meine
Shirts gekauft werden, möchte ich heute Abend zumindest
einigen Fans aus der GFCW Galaxie eine Freude bereiten!“
Killian
Sullivan und Michael Sheppard überreichen den Models nach
und nach die Präsenttütchen, welche die dann an die
Galaxie verteilen. Währenddessen wird die Musik wieder
lauter
Erst kommt was zu vereinzelten Buh-Rufen, dann geht
die gesamte Halle zu einem stimmigen Chant über. Und die
Musik hört auf zu spielen.
Fuck
You!
Fuck You!
Fuck
You!
Fuck You!
Fuck
You!
Eins
der männlichen Models überreicht auch Pete ein
Präsenttütchen.
Pete:
„Was für eine Frechheit! Darin befand sich lediglich
ein Kärtchen mit dem Link zum Shop!“ Sven:
„Wie undankbar kann man eigentlich sein? Wir haben wieder
eine fantastische Promo des Schotten bekommen und er hat uns
seine geilen Shirts vorgestellt, was wollt ihr mehr?“
Killian
unterbindet die Rufe mit einem lauten …
„CUT!“
Killian
Sullivan: „Dachtet ihr wirklich, dass ich etwas zu
verschenken habe? Habt ihr geglaubt da wären jetzt Shirts
drin? Oder zumindest Rabattcodes mit denen ihr zehn Prozent
weniger zahlt oder ihr euch die Versandkosten spart, huh? Wie
unlogisch ist das bitte? Warum sollte ich Menschen etwas
schenken, die mir Neid vorwerfen? Die wahre wahres Talent nicht
erkennen? Und denen der wahren wert meiner Dramatik völlig
egal ist und diese nicht wertschätzen?!“
Sullivan
schmeißt sein Stimmenverstärker zu Boden und schnappt
sich eine Flasche Champagner, während sich Sheppard ein
Tablett Appetithäppchen greift und beide dann die Halle
verlassen.
Wir
sind backstage in der Münchener Olympiahalle, genauer gesagt
im Parking Lot der Arena. Mit quietschenden Reifen hören wir
eine schwarze Limousine um die Ecke biegen, die dann unmittelbar
vor uns zum Stehen kommt, so unmittelbar, dass sie den Kameramann
fast umfährt und natürlich auch gegen die
obligatorische Mülltonne kracht, die irgendjemand da im Weg
hat stehen lassen. Einige spannungsgeladene Sekunden vergehen,
Sekunden, in denen wir uns fragen können, welche wichtige
Person hier wohl gerade bei Finest Hour 2018 abgekommen ist.
Wobei das eigentlich ja ohnehin schon jedem klar sein dürfte,
ne. Dennoch, die Spannung steigt, die Fahrertür öffnet
sich ganz langsam … und ein schwarzer Hüne steigt
aus, in feinsten Chauffeurszwirn gekleidet, so dass er fast schon
lächerlich aussieht. Unter der Chaffeursmütze da
erkennen wir doch einen alten Bekannten wieder.
Pete:
„Frazier Malone, ganz klar! Diesen Schnubbi erkenne ich
doch noch! Das gibt‘s doch wohl nicht!“
Sven:
„Hehe, da ist er scheinbar aus Sibirien zurück
gekommen, und sofort hat Percy Erbarmen gezeigt und ihm mal
wieder einen Job gegeben. Also dieser Commissioner hat wirklich
Herz, das muss ich sagen! Chapeau!“
Malone
schaut sich etwas nervös um, er fühlt sich sichtlich
unwohl in seiner neuen Rolle. Kurz nimmt er die Mütze ab und
poliert sich seine glänzende Glatze mit einem … nein,
da ist gar keine Glatze mehr! Die glänzende Glatze, eines
seiner beiden markanten Markenzeichen, ist verschwunden,
stattdessen trägt er nun den allseits bekannten
Blade-Schnitt. Blade kennt ihr doch alle noch, oder?
Black-Matrix, wie er auch in Fachkreisen genannt wird. Also
Blade, nicht Malone. Aber egal, denn um den geht es jetzt hier
eigentlich überhaupt nicht. Also um Malone, nicht Blade.
Wobei es um den auch nicht geht. Es geht um T H E N E W B R E E
D ! Jäh werden die Zuschauer an den Fernsehschirmen und
natürlich auch diejenigen, die diesem Spektakel von der
Halle aus über den Titantron folgen, aus ihren höchst
philosophisch-intellektuellen Gedankenspielen heraus gerissen,
denn Frazier ist mittlerweile hinten am Wagen angekommen und
öffnet nun die Passengertür, und einer nach dem anderen
kraxeln sie heraus, zunächst der Boss selbst, Percival von
und zu Addams, dann sein muskelbeprotzter Schützling Nr. 1,
“The Bronzed Adonis“ ‘Sledgehammer‘ Steve
Steel, dann der Modellathlet und Steels unmittelbarer
Vorvorgänger in der Funktion des aktuell amtierenden
Rohdiamanten der Liga, Rider manchmal auch mit y McKnight, und
dann noch der Ex-DoD, Ricky Murks. Alle vier noch in
Privatklamotten, was immer das bei denen jetzt auch heißen
mag, soll sich halt jeder selber denken.
Percy
Addams: „Tri-tra-tru … Hach wie schön, mal
wieder in München zu sein! Dideli!“
Ricky
Murk: „Pah, was bilden diese lederbehosten Deppen sich
immer ein?! Ich mag sie einfach nicht, mit ihren komischen
Weißwürschtl und Sauerbraten und dem ganzen Scheiß!“
Percy
Addams: „Na na, jetzt beruhige dich aber mal, Ricky. Das
sind genauso GFCW-Fans wie alle anderen auch, und wir sind heute
hier, um denen eine tolle Show zu präsentieren.“
Ricky
Murk: „Schon gut, schon gut, ich bin halt eher so der
norddeutsche Typ, ne.“
Steve
Steel: „ICH BIN EHER SO DER MUSKULÖSE TYP, HEHEHE!“
Rider
McKnight: „Also Leberkäse mag ich.“
Ricky
Murk: „Und wenn schon! Die halten sich für was
beschissen besonderes, für was besseres! Das sage ich euch
doch schon immer! Aber nie hört mir einer zu, NIE! Das hat
man an Don Sheen schon gesehen, und das sieht man jetzt auch
wieder an Jason Crutch, und gleich werdet ihr es auch an diesen
Freaks in der Halle sehen. Die sind alle sooo eingebildet und
elitär versnobt, pah!“
BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!
Als
die Fans in der Halle das hören, setzt natürlich ein
gellendes Pfeifkonzert ein. Das lassen sich die Münchener
nicht gefallen.
Steve
Steel: „WAS MEINST DU DAZU, DU ALTER MOHRENKOPF, HÄ?!“
Der
Protz drischt dem heutigen Chauffeur der ganzen Entourage
kameradschaftlich auf die Schulter.
Pete:
„WHAAAT?! Hat er das gerade wirklich gesagt?! Das ist
rassistisch! Pfui, das ist unterstes AFD-Niveau, und sowas hier
in unserer GFCW!“
Sven:
„Ach Quatsch, das war doch mit nem Augenzwinkern gemeint
von Steel, das hat man doch ganz klar raus gehört. Jetzt
stell dich halt mal nicht so an, Peteyboy, so ein Sprüchslein
wird man ja wohl noch mal sagen dürfen, wir sind ja immerhin
noch in Deutschland hier.“
Pete:
„Jetzt auch noch du?! Ich hab dir ja viel zugetraut, Sven,
aber das geht nun wirklich zu weit!“
Bevor
das jetzt noch ausufert überspielen die zwei die Situation
einfach, in dem sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen im
Parking Lot zuwenden. Malone würdigt Steve Steel keines
Blickes, nein er muss sich mühsam zusammen reißen, den
Muskelmann nicht anzuspringen und an Ort und Stelle zu
verdreschen. Aber scheinbar will er seinen Job oder was auch
immer das ist was er da für Percy Addams tut nicht
verlieren, und so schluckt er seine gleißende Wut herunter
und bebt still aber doch deutlich erkennbar vor sich hin.
Steve
Steel: „HEHE, DEM HAT‘S DIE SPRACHE VERSCHLAGEN!“
Rider
McKnight: „Los jetzt, ich hab jetzt Hunger auf Leberkäse!
Ab in den Cateringbereich. Ich hoffe, die haben heute ne
ordentliche Auswahl da! Seit Johnny während seiner
unsäglichen Zeit als Commissioner das komplette
Festgeldkonto verbraten hat, ist die Auswahl am Buffet ordentlich
zurück gegangen!“
Ricky
Murk: „Nicht nur die Auswahl, nein! Auch die Qualität!
Ich krieg diesen Fraß kaum noch runter! Und wahrscheinlich
haben die heute auch noch Bayrische Wochen oder so, wie ich mein
Glück kenne!“
Die
drei Athleten verziehen sich in Richtung Backstagebereich, nur
der Commissioner und Frazier Malone bleiben noch zurück. Und
kaum sind die Wrestler verschwunden, fährt ein zweiter Wagen
vor, der direkt neben dem ersten parkt. Ebenfalls eine schwarze
Limousine mit verdunkelten Scheiben. So wie Addams und Malone
sich verhalten, wurde der Wagen bereits erwartet und trifft
keinesfalls zufällig genau jetzt ein. Malone geht erneut zur
hinteren Tür und öffnet diese. Scheinbar erwartet Percy
hier also noch jemanden. Die Spannung steigt ins Unermessliche,
um wen könnte es sich handeln?!
Percy
Addams: „Hihihi, meine große Überraschung ist
eingetroffen! Los Frazier, begrüß unser neuestes New
Breed-Mitglied!“
Frazier
Malone: „Mit Vergnügen, Boss.“
Die
Tür geht auf und ein dunkel gekleideter Vermummter steigt
aus dem Wagen. Aber nicht irgendwie vermummt, nein. Der
mysteriöse Unbekannte, denn ein solcher bleibt er zumindest
einmal vorerst, trägt eine Eishockeymaske! War ja irgendwie
klar.
Sven:
„WHOA, ein neues New Breed-Mitglied! Also das haut mich
jetzt echt um, wer kann das denn sein?!“
Pete:
„Na wer wohl, Sven, natürlich der Eishockeytyp, der
bei der letzten Show schon eingegriffen hat und mit dessen Hilfe
die Breedler sich mal wieder unfair hervor gespielt haben!“
Sven:
„Ja ach ne, Pete! Aber wer, WER VERDAMMT, ist das denn?!
Ich bin so gespannt!“
Pete:
„Geduld, werter Herr Kollege, Geduld. Ich bin mir sicher,
wir werden früher oder später eine Auflösung
dieses Mysteriums bekommen.“
Tja,
nicht nur Sven und Pete müssen sich weiterhin gedulden, auch
die Zuschauer erfahren hier noch nicht, um wen es sich handelt.
Was für ein kolossaler Spannungsbogen, besser kann man es
nicht machen! Bleiben Sie dran!
BRZZZZT
– CHRCHRCHRCHR – FZZZZT
Die
Halle wird abgedunkelt (was natürlich zu Gekreische und
Gejohle bei den anwesenden Fans führt), während auf dem
Titan Tron grauweißes Schneegeriesel einsetzt, begleitet
von den sowas begleitenden Geräuschen. Ihr kennt das
wahrscheinlich nicht mehr, weil ihr in Zeiten von Smartphone,
Bluray und Digitalfernsehen aufgewachsen seid. Aber früher,
mit den guten alten Röhrenfernsehen, schlechtem Bild und
Videorekordern gab es sowas noch. Was Videorekorder sind?! Ich,
also…
In
jedem Fall ist die Halle abgedunkelt und das Geriesel ist auf dem
Titan Tron zu sehen. Das Geriesel verschwindet. Nun sehen wir
zwei schwarze Silhouetten dort sitzen, so von brustaufwärts
sehen wir sie. Stellt auch das vor wie so einen
Tagesschausprecher. Der Form und Größe nach handelt es
sich um einen Mann und um eine Frau. Und wir hören eine
metallisch verfremdete Stimme (die augenscheinlich der männlichen
Silhouette gehört – man erkennt es an den Bewegungen,
dass diese spricht):
Männliche
Silhouette auf dem Titan Tron: „Guten Abend. Mein Name Mr.
K.“
Weibliche
Silhouette auf dem Titan Tron: „Und mein Name ist Mrs. B.“
Mr.
K: „Und wir repräsentieren DIE AGENTUR. Jetzt ist es
endlich soweit. Sie erleben das Debüt, das die Menschheit
gebraucht hat. Und das Sie alle verdient haben. Das Debüt
des Tag-Teams, worauf die GFCW und ihre Anhänger gewartet
hat.“
Die
Fans sind etwas verwirrt, wissen sie doch noch nicht, ob dem
wirklich so ist. Und was sie davon halten soll, was ihnen DIE
AGENTUR verspricht.
Mr.
K: „In einer Welt, die sich in den letzten drei Jahrzehnten
komplett gewandelt hat in eine Welt der völligen Stupidität.
In einer Welt, in der der Blödsinn, die Banalität und
die komplette Verdummung regiert geben wir Ihnen allen genau das:
Den Gipfel der Verdummung!“
Die
Fans feiern noch etwas, wahrscheinlich aber eher sich selbst. Nun
regt sich nochmal die weibliche Silhouette, deren Stimme ebenso
verfälscht wurde.
Mrs.
B: „Das, was wir Ihnen geben, repräsentiert Sie und
die Gesellschaft, in der Sie alle leben. Denn Sie alle, Ihre
Eltern, Ihre Großeltern, Ihre Kinder, Ihre Enkel, haben
sich schuldig gemacht in der Art und Weise, wie Sie leben, wie
Sie handeln und die Welt zu dem gemacht, was sie ist: Ein Ort der
Dekadenz und totalen Verblödung.“
Die
Fans sind noch bisschen am Feiern, scheinen sie nicht ganz zu
kapieren, was Die Agentur eigentlich sagt, und dass sie sie
eigentlich voll beleidigt.
Mr.
K: „In jahrelangen Ausschlussverfahren haben wir, DIE
AGENTUR, die dümmsten, nerdigsten Idioten gecastet. Und
letztendlich sind wir fündig geworden. Wir sind uns absolut
sicher, dass das, was wir der GFCW ab dem heutigen Abend
schenken, genau das wiederspiegelt, was Sie alle darstellen:
dumme, episch penetrant peinliche Nerds.“
Die
ersten Fans verstummen wieder, weil sie wohl doch kapieren, dass
sie hier gerade voll rasiert werden. Dann beginnt plötzlich
voll die Lasershow. Grün, blau, pink, gelb. Was für ne
Show! Und Gangnam Style bricht los wie die Hölle.
Laura:
“Auf dem Weg zum Ring zu ihrem Debüt, mit einem
Gesamtgewicht von 180 Kilogramm: Derek ‚Flamingo Boy‘
Jones, Anthony ‚the mac‘ Monroe: DIE DEPPN!“
Und,
angezogen wie zwei komplette Vollhonks, tanzen, schwängeln,
swaggen, grooven, hüpfen, struten, schlürfen,
stolzieren, kriechen und schlendern die beiden Angekündigten
die Rampe hinab. „Flamingo Boy“ trägt wieder die
pinke Plüschflamingo-Mütze und ein weißes T-Shirt
mit rot-grünen Kruzifixen darauf. Die Jeans-Shorts sind
fransig und löchrig. An den Füßen trägt er
wie n typischer Tourist weiße Tennissocken und Sandalen.
Anthony „the mac“ Monroe trägt eine
Verkehrspylone auf dem Kopf und pfeift auf einem
Trillerpfeifchen. In sein Gesicht hat er weiß-rote Streifen
gemalt. Er trägt ein T-Shirt mit Bart Simpson darauf und hat
ein blaues Cape umgebunden.
Im
Ring angekommen tänzeln sie immer noch herum wie die
Verrückten, während die Fans sie ausbuhen wie blöd.
Man hört sie immer „hoooooo-weeeeeee“ und
„ooooooo-leeeeeeee“ schreien. Aber das war‘s
dann schon.
Tag
Team-Match:
Die
Deppn vs. Hunk & Silverberg
Referee:
Mike Gard
DING
DING DING
Derek
Jones vs Silverberg
„Flamingo
Boy“ beginnt und geht mit Silverberg in den Lockup.
Doch Silverberg thrasht ihn gleich herum und wirbelt ihn
links und rechts gegen die Turnbuckle. Dann setzt es Schelle
links, Schelle rechts, Soundwatschn und ab mit ihm über
den Jordan. Den Fans gefällts, nur „Flamingo Boy“
ist den Tränen nahe. Er kauert in der RIngecke und heult
wie ein kleines Mädchen. Silverberg hat Mitleid mit ihm,
kommt heran und kriegt nen Tritt. Derek Jones rappelt sich
hoch, wischt sich die letzten Tränen beiseite, federt
sich von den Rinseilen zurück und trifft mit einem
Double Drop Kick. Weil er das so eminent abfeiern will, tanzt
er herum, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank. Er
klettert auf das oberste Ringseil und hebt ab. Shooting Star
Press sitzt! TAG MADE!
Anthony
Monroe vs Silverberg
Die
Deppn mit dem Double Whip-in, SIlverberg federt zurück
und die Deppn treffen mit einem doppelten Superkick. Monroe
lässt seine Zunge baumeln, überdreht die Augen und
zeigt den Fans irgendein Zeichen, keine Ahnung, was das
bedeuten soll. Dann klettert auch er auf das oberste Ringseil
und wartet, bis Silverberg aufsteht. Monroe hebt ab und Top
Rope Bulldog! Cover für ONE - TWO – aber Kickout
von Silverberg. Monroe ist etwas pissig, aber dann lacht er
sofort und geht auf den Apron. Springboard Senton Splash!
Auch der trifft, aber wieder reicht es nur zu einem
Two-Count. Derek Jones macht auf dem Apron eigenartige
Grimassen, dass einem schlecht wird, während Monroe TAG
MADE.
Derek
Jones vs Silverberg
Double
Whip-in und Armdrag von Monroe, während Jones vom
Toprope gesegelt kommt mit einem 360° Splash. Aber wieder
langt es nur zu einem Two-Count. Jetzt ist es Derek Jones,
der etwas fuchsig wird. Er vollführt komische
Verrenkungen und geht, als wäre er ein Flamingo. Sein
Tänzchen beendet er, indem er auf einem Bein stehen
bleibt. Aber zu lange, denn Silverberg hat sich erholt und
ihn mit einem Shoulderblock weggetackelt. TAG MADE.
Derek
Jones vs Hunk
Hunk
kommt nun seinerseits vom Toprope mit einem Elbow Smash, aber
das Cover reicht nur bis zwei. Hunk ist on fire. Chop, Chop,
Chop, Schelle links, Schelle rechts, Soundwatschn, aber da
weicht Jones aus und trifft mit einem Superkick. Baum fällt,
„Flamingo Boy“ ist auf dem Apron und lauert,
kommt heran: Springboard Whirling DDT! KRACHEND! Jones
springt auf, flippt herum wie blöd und freut sich des
Lebens. Dann krallt er sich Hunk…TAG MADE!
Anthony
Monroe vs Hunk
Flamingo
Spinner gegen Hunk!
Macinator
gegen Hunk!
Für
ONE…TWO…THREE!
DING
DING DING
Sieger
des Matches durch Pinfall: Die Deppn!
Pete:
„So. Das war es also, das Debüt der Deppn.“
Sven:
„Was soll man davon jetzt also halten?“
Pete:
„Die Fans mögen sie irgendwie nicht.“
Sven:
„Meinst du? Ich frage mich eher: Mögen sie die Deppn
nicht, oder mögen sie Die Agentur nicht?“
Pete:
„Stimmt. Denn wenn ich ehrlich bin, im Ring haben uns die
beiden Highflyer einiges geboten. Aber da, guck auf den Titan
Tron, Sven! Da macht es nochmal BRZZZZT – CHRCHRCHRCHR und
FZZZZT, und die beiden Silhouetten der Agentur sind nochmal zu
sehen.“
Mr.
K: „Nun haben Sie, was Sie wollten: perfekte Vertreter
ihrer eigenen Dummheit. Dümmer, peinlicher, nerdiger als
diese beiden Vollidioten geht es nicht. Sind Sie zufrieden?“
Mrs.
B: „Wir fordern die GFCW-Tag-Team-Division heraus. Das hier
ist eine offene Herausforderung an alle, die es mit den Deppn
aufnehmen wollen. Denn ich sage Ihnen: Wir wollen nicht lange
warten! Wir, DIE AGENTUR, wollen Profite sehen. Wir wollen
schnelle Ergebnisse!“
Mr.
K: „Deswegen soll sich uns jedwedes Tag-Team stellen, das
dort in der GFCW wandelt. Denn wenn sich niemand meldet, oh ja,
dann werden die Deppn die nächsten No 1 Herausforderer auf
die GFCW-Tag-Team-Championtitel sein. Lassen Sie es uns
herausfinden! Wer ist der nächste No 1 Contender auf die
Tag-Team-Championtitel?“
Mrs.
B: „Wenn sich niemand ernsthaft meldet, werden wir, DIE
AGENTUR, diesen Spot einnehmen, in Form unserer beiden dümmsten,
episch penetrant peinlichsten Nerds Derek ‚Flamingo Boy‘
Jones und Anthony ‚the mac‘ Monroe!“
Pete:
„Oho, Sven!“
Sven:
„Oho, Pete!“
Pete:
„Offene Herausforderung. Die Agentur will nicht lange
fackeln und sich gleich ins Tag-Team-Titelrennen eintragen. Mal
sehen, ob sich jemand um den Spot des No 1 Contenders streiten
will oder ob die anderen Tag-Teams den Deppn das Feld überlassen
werden!“
Bergfest. Das gibt es üblicherweise,
wenn die Spitze oder auch die Halbzeit von etwas erreicht ist.
Nicht so bei Johnboy Dog, denn da gibt es ein Bergfest der
besonderen Art: Er hat nämlich den Trainingshügel von
Felix Magath nachgebaut und nutzt den auch fleißig, wie der
hochrote Kopf beweist, mit dem er bei Tammy aufschlägt.
Hier, im Backstagebereich der Arena in München. Das Handtuch
um den Nacken geschlungen, ist es mit dem letzten
Schweißabwischen ganz offensichtlich schon wieder etwas
her, denn dem Veteranen steht die Plörre bis ins Gesicht.
Tammy rümpft kurz die Nase, beschließt dann aber ganz
furchtlos, die Fragen zu stellen, die sie sich so parat gelegt
hat.
Tamny: „Johnboy,
Dan, JBD….all das bist Du ja. Deine Jungs haben von einer
tollen Atmosphäre gesprochen. Kannst du dem zustimmen?“
JBD
versucht zu grinsen, scheitert aber daran, dass ihn wohl
immernoch ein Müskelchen zwickt. Aber antworten, ja das kann
er immerhin.
Johnboy Dog:
„Die Atmosphäre? Oh ja, die ist gigantisch! Schon beim
Aufwärmen waren viele Fans da und wenn ich ehrlich bin….ich
bin genauso gehypt wie die! Das ist echt gigantisch, was hier auf
die Beine gestellt wird und nun sind wir alle, bin aber vor allem
ich in der Bringschuld. Das Jahr bisher war nicht mein Jahr,
machen wir uns nichts vor. Aber ich will diesen Rekord von Zereo
Killer – und die GFCW Galaxie will ihn glaube ich
auch!“
Tammy
schmunzelt.
Tammy: „Bist
Du dir ganz sicher? In den sozialen Medien ist…“
JBD
brummt.
Johnboy Dog: „Ach,
hör mir doch mit diesen asozialen Medien auf! Zwitscher,
Goggel und Fuckbook – braucht man das? Ich nicht. Und
deshalb interessiert mich eigentlich auch nicht, was Leute da
schreiben….aber wenn du das sagst – hast Du denn
Statements?“
Tammy
freut sich, während JBD offen und neugierig dreinblickt.
Tatsächlich zückt die Interviewerin einige
Moderationskarten und beginnt, vorzulesen.
Tammy:
„#Leckfett38 schreibt zum Beispiel: ‚Ich kann den
alten Sack nicht mehr sehen. Er hätte nach seiner Auszeit
dort bleiben sollen, wo er war. Er ist über sein
Zenit.‘“
JBD
zuckt die Schultern, weshalb Tammy gleich weitermacht.
Tammy:
„Oder hier: #heisseJungfer45 schreibt: ‚Johnboy Dog
ist noch ein echter Mann, aber mittlerweile gibt es viele echte
Männer. Michael Payne ist so einer.‘“
Johnboy
Dog schaut dann auch mal auf eine Karte und grinst. Dann deutet
er auf die Karte und Tammy bleibt wohl nichts anderes übrig,
als vorzulesen.
Tammy:
„Nullkiller12 schreibt: ‚Der Rekord ist da wo er
hingehört. Den muss a Zipflklatscher wie Johnny ned a noch
ham.‘ Warum sollte ich das vorlesen?“
Wieder
grinst der alte Hund.
Johnboy
Dog: „Ich mag das. Das spornt mich an und motiviert mich,
denn wir wissen ALLE, wer diesen Rekord – und einige mehr –
hält! Das darfst du auch gleich als Warnung an Zereo Killer
verstehen, falls er jemals darüber nachdenkt, sich wieder
hier zu errichten! Denn nachher habe ich den Rekord und ich sehe
es schon kommen: Johnboy Dog vs Zereo Killer um die Frage, wer
zum ersten Mal fünffacher GFCW-Intercontinental Champion
wird!“
Tammy lacht
leise, aber keinesfalls bösartig. Eher sieht sie so aus, als
tauge ihr die Antwort sehr.
Tammy:
„Mal losgelöst davon….wie siehst du die letzten
Wochen mit Michael Payne?“
Der
Hund scheint auf die Frage nur gewartet zu haben, weshalb es
spontan aus ihm heraussprudelt.
Johnboy
Dog: „Michael Payne habe ich in den letzten Wochen nicht so
oft gesehen, aber immer im Fokus gehabt, Tammy. Er ist jemand,
mit dem man unbedingt rechnen muss und der jederzeit zuschlagen
kann – im Positiven wie im Negativen. Wenn er nicht gerade
über den Untergang der GFCW faselt, den es solange ich hier
bin nicht geben wird, hat er manchmal auch ein paar kluge Worte
auf Lager. Ich habe hohen Respekt vor seiner sportlichen Leistung
und dass er sich nahezu jeder Herausforderung stellt. Aber heute
läuft seine Uhr ab und der Titel wird wechseln!“ Tammy:
„Das zehn-Minuten-Zeitlimit wird von vielen kritisiert.
Kannst Du das nachvollziehen?“ Johnboy
Dog: „Jein. Im Endeffekt ist Mike der Champ und kann sich
aussuchen, wie er den Titel verteidigen möchte. Dass er
diese Klausel gewählt hat, ehrt mich ja ein wenig –
wer erinnert sich nicht an meine Kämpfe mit einer ähnlichen
Begrenzung? Aber ich bin zuversichtlich, denn es werden die
intensivsten zehn Minuten, die die GFCW seit langer Zeit gesehen
hat, davon bin ich überzeugt!“
Tammy
nickt. So eine Antwort scheint sie erwartet zu haben.
Tammy:
„Was passiert für den – für dich
unwahrscheinlichen – Fall, dass du verlierst?“ Johnboy
Dog: „Ach weißt du….ich habe so viele
Möglichkeiten. In der GFCW, außerhalb. Aber ich habe
Vertrag, bin motiviert und sehe nicht ein, zurückzutreten.
Oder….vielleicht doch? Ich bin in einem Alter, in dem
jedes Match mein letztes sein kann. Jede Verletzung
Karrierebedrohend ist, selbst wenn ich nur einen Nagel einreiße.
Oder mir ein Haar ausfällt. Aber ich bin gefestigt genug,
dass ich weiß dass das der Lauf der Dinge ist und ich ihn
einfach mitgehen muss. Diese Atmosphäre hier, die du
angesprochen hast, trägt sicher nicht dazu bei, dass ich
mich mit Rücktrittsgedanken tragen würde. Von
daher…“
Tammy
reagiert beinahe schon geschockt, fängt sich aber auch
schnell wieder.
Tammy: „Ich
wünsche jedenfalls viel Glück. Hast du ein paar Worte
zu Jason Crutch?“
Nun
strahlt der Hund gleich wieder. Worte für Crutch hat er
sicher immer in Petto.
Johnboy
Dog: „Jason? Was er in der GFCW geleistet hat, ist
großartig! Nach dieser Mammutfehde mit Don Sheen, von der
ich immernoch Pipi inne Augen habe, zurückzukommen und dann
gleich Champion zu werden…großartig! Jemand, mit dem
ich besonders gern zu tun habe. Nachdem Reuth ihm die Macken
ausgetrieben hatte, war ich zunächst ein wenig traurig, dann
allerdings habe ich gemerkt, wie gut es jetzt eigentlich ist und
welche Leistung der Doc da vollbracht hat. Jason ist vollkommen
fokussiert und gegen den Schrank namens Stahl sehe ich ihn
eigentlich klar im Vorteil. Aber: Es ist die New Breed, die
dranhängt und die haben ja erst in der letzten Show gezeigt,
zu was sie fähig sind. Aber er hat ja meine Jungs an seiner
Seite, die notfalls sicher wissen, was zu tun ist. Ich bin der
Meinung, dass die drei ein gutes Quartett abgeben und sich
gesucht und gefunden haben. Hätte also nichts dagegen, wenn
in meinem Kampf der einzige Titel wechselt….aber das weiß
man ja nie. Ich drücke Jason die Daumen – und den
Jungs natürlich auch!“
Tammy
strahlt nun, denn irgendwie ist das ja doch ein recht feines
Interview geworden. Da kann man den Hund, der noch in die Kamera
winkt, auch ziehen lassen.
Laura:
„Das folgende Match ist die
Three-Minute-Of-Fame-Challenge!“
Die
hübsche Laura steht im Ring parat und tut ihren Job –
und ihre Ankündigung führt zu zahlreichen Jubelrufen.
Denn alle warten mit Spannung darauf, wer Ackleys Gegner sein
wird…
Auf
der Entrance Stage erscheint unter zahlreichen Buhrufen Mr.
Chewing Gum himself Drake Ackley. Der Chicagoer wirft bereits auf
der Stage die Kapuze seines Hoodies in den Nacken und guckt böse
ins Rund. Zunächst etwas abfällig beim Anblick der
Buhrufe der Fans, dann überheblich und selbstgefällig.
Langsam und mit dicken Eiern im Schritt bewegt sich Ackley zum
Ring.
Sven:
„Über Wochen hat Drake Ackley uns mit seiner
Challenge…beehrt…und dabei mehr oder minder
überzeugend seine Gegner zur Aufgabe gebracht, sie
gedemütigt, verhöhnt. Drake Ackley proklamierte sich
selbst als ‚GFCWs only badass‘ – was ihm
allerdings vor allem die GFCW-Galaxy, aber auch mein Kollege
hier, nicht ganz abgenommen hat.“
Sven
wirft einen vorwurfsvollen Blick zu Pete hinüber.
Pete:
„Bitte, Sven. Wir alle haben gesehen, dass Drake Ackley,
bei allem Respekt zu dem, was er in der Vergangenheit erreicht
hat, nur gegen Fallobst angetreten ist.“
Sven:
„Und deswegen hast du dich genötigt gesehen, ihn so
dermaßen zu beleidigen, wie du es vor zwei Wochen getan
hast?“
Pete:
„Be…beleidigen???“
Sven:
„Na klar! Kein Wunder dass Ackley dir eins übergebraten
hat. Hätte ich auch getan. Wie dem auch sei, ich bin ja
gespannt, wen du für ihn als Gegner erdacht hast.“
Ackley
im Ring, lässt sich ein Mikrofon reichen. Seine Theme
verstummt. Verächtlich lehnt er sich mit den Unterarmen auf
das oberste Ringseil, beugt sich zu Pete hinab. Und einmal mehr
lässt er uns an seiner Reibeisenstimme teilhaben.
Drake
Ackley: „Vor zwei Wochen hattest du, Kommentator, die
Cojones, mich zu beleidigen. Mich bloßzustellen. Du hast
mich bezichtigt, lediglich gegen kleine Fische angetreten zu
sein. Du hast mir unterstellt, sogar fast verloren zu haben. Und
würde mein Gegner auch nur einen Ticken stärker sein,
so hätte ich es ohnehin nicht geschafft, sie in drei Minuten
wegzuklatschen.“
Noch
einmal, wie vor zwei Wochen, gibt es Beifallsbekundungen der
Fans, die Ackley, wie es aussieht, nur noch mehr belustigen.
Drake
Ackley: „Ich gab dir die Gelegenheit, für mich einen
Gegner auszusuchen, der mehr deinen und ihren…“
…er
deutet in die Fans…
Drake
Ackley: „…Ansprüchen genügt. Heute, hier,
bei Finest Hour, stehe ich also. Hier bin ich!“
Er
breitet arrogant die Arme aus und dreht sich langsam um sich
selbst.
Drake
Ackley: „Ich stehe hier und warte darauf, dass mir ‚Mr.
X‘ das Maul stopft! Aber ich stehe auch hier und
garantiere: Egal, wer dort auch kommen mag; egal, wer gleich hier
herauskommt und sich mir gegenüberstellt; egal, wer so dumm
ist, um drei Minuten gegen mich durchhalten zu wollen…“
…er
wendet sich der Kamera zu, die bedrohlich nahe an ihn heranzoomt…
Drake
Ackley: „DU! WIRST! NIEDERGEHEN!“
Die
Fans hassen es. Sie hassen Ackleys Sprüche und wünschen,
dass sein Gegner endlich herauskommt und ihm das Maul stopft. Mr.
Chewing Gum wendet sich wieder an die Fans.
Drake
Ackley: „Denn in meiner derzeitigen Verfassung gibt es
niemanden, absolut NIEMANDEN, der drei Minuten gegen mich
durchhält! Alles, was für dich bleibt, ‚Mr. X‘,
sind deine ‚THREE! MINUTES! OF FAME‘!“
Und
die letzten Worte brüllt er, schreit er hinaus in die Welt
und hinein in den Backstage-Bereich, wo wir nun endlich erfahren
werden, wer „Mr. X“, die Auswahl von Pete himself,
ist. Mit einem Male wird es dunkel in der Halle. Stockdunkel –
was natürlich bei den weiblichen Fans Gekreische auslöst
und bei den männlichen Wrestlingfanatikern freudiges
Gegröle. Ein Blitzlichtgewitter bricht los. Es ist ruhig…und
dann, plötzlich, bricht es los…
Weiße
Lichtkegel kommen auf einem Fleck weit hinten der Arena zum
Vorschein, als plötzlich sanfte Klaviertöne zu hören
sind. Die Person, die sich am Musikgerät befindet, ist
sofort zu erkennen, denn es ist die Sängerin der Band
Evanescence und die GFCW Galaxie, die schon lange dabei sind
ahnen schon, wer sich hinter diesem Song verbirgt…
„Wake
me up“ flüstert Amy Lee
in den Schallwandler und beginnt zu grinsen, ehe sie mit ihrem
Song „Bring me to life“ die Halle zum Kochen bringt.
Es gibt allerdings noch eine Person, die den metaphorischen Top
zum Überlaufen bringen wird, sobald man diese Person sieht.
Doch bevor es so weit ist, sieht man nochmals Drake Ackley, der
die Augenbrauen in die Höhe streckt und dieses ganze Tamtam
nicht versteht. Anscheinend haben es bereits alle verstanden, wer
sich hinter diesem Auftritt höchstwahrscheinlich verstehen
könnte, außer der Erfinder der Three Minutes of Fame –
Challenge!
Spätestens
jetzt kennt auf der einen Seite der Jubel keine Grenzen mehr, auf
der anderen Seite steht Drake Ackley der Schrecken ins Gesicht
geschrieben! Er fasst sich mit beiden Händen auf dem Kopf,
versucht allerdings sich zusammen zu reißen. Sein Blick
richtet sich zur Auftrittsrampe… doch die Blicke der Fans
richten sich zur Hallendecke! Zereo Killer seilt sich von der
Decke ab!!! Wieder mal haben es alle mitbekommen… außer
Drake himself! MacKenzie ist zurück meine Damen und
Herren!!! Und er landet genau im Ring, hinter Ackley!
Mr.
I STILL GOT IT trägt das schwarze Kostüm mit der
schwarz-roten Gesichtsbemalung, scheint sich kaum verändert
zu haben. Die YOU STILL GOT IT Chants liefern sich ein
Dezibel-Duell mit Amy Lees Live-Performance. Der
Publikumsliebling löst sich vom Karabiner und entledigt sich
seiner schwarzen Kapuzenjacke. Diese wird ins Publikum geworfen
und die Menschenmenge stürzt sich wie die Walking Dead
Zombies auf Frischfleisch!
Der
Song ist allmählich zu Ende, Zereo Killer erkennt, dass sein
Gegner immer noch nicht die leiseste Ahnung hat, dass sich dieser
bereits im Geviert befindet! Der Mann der 1.000 Facepaintings
reißt die Hände in die Höhe, nur um sie dann mit
einem Ruck wieder nach unten fallen zu lassen! Gleichzeitig wird
ein Pyro aus den vier Ringecken entfacht, was Drake Ackley
erschrocken ein paar Schritte zurückgehen lässt…
als er plötzlich Widerstand hinter sich spürt…
Ist es eine Mauer? Ist es ein Betonpfahl? Nein, es ist lediglich
der muskelbepackte Oberkörper des Rückkehrers!
Amy
Lee: „Mike, show him what you got! Thank
you Munich!!“
Die
Fans jubeln Amy Lee zu, doch diese Rufe wandeln sich schnell
wieder um in die bekannten YOU STILL GOT IT – Schlachtrufe,
die seit über einem halben Jahr in dieser Liga schmerzlich
vermisst wurden.
Mike…
Mike… in Drake Ackley Oberstübchen rattert es,
während der Halle langsam aber sicher die normale
Ringbeleuchtung wieder zurückgegeben wird… Seine
Blicke durch die Crowd… auch dieses „you still got
it“ hat er schon ein paar Mal gehört… und er
habe es damals gehasst… Plötzlich reißt er die
Augen auf, dreht sich langsam um und…
Drake
Ackleys Gesichtszüge entgleisen völlig: Sein Mund steht
offen, seine Augen sind weit aufgerissen. Das Entsetzen steht ihm
wahrlich ins Gesicht geschrieben. Der Chicagoer kann es überhaupt
nicht fassen. Es dauert etliche, wirklich ETLICHE, Momente, ehe
er wieder halbwegs klaren Verstandes ist. Und dann geht die
Hasstirade los: Ackley geht hinüber zu Guido Sandmann, packt
ihn am Kragen, schüttelt ihn, schimpft auf ihn ein. Er
deutet immer wieder hinüber zu Zereo Killer, schüttelt
den Kopf, schreit und brüllt. DAMIT hat er nicht gerechnet…
Und
dann stehen sie sich gegenüber: Drake Ackley und Zereo
Killer! Darf das denn wirklich wahr sein? Der Los Angelino, der
ehemalige mehrfache GFCW-Heavyweight- und
Intercontinental-Champion, steht tatsächlich wieder in einem
GFCW-Ring. Und Ackley ist immer noch außer sich vor Zorn.
Er wendet sich ZK zu, fletscht die Zähne. Er scheint sich
ganz eindeutig zu weigern, gegen ihn anzutreten. Guido Sandmann
macht aber ganz klar Anstalten, das Match anläuten zu
lassen. Auf dem Titan Tron (und auf dem Fernsehschirm natürlich)
wird links unten schon die Uhrzeit eingeblendet: 3:00!
Ackley
aber schüttelt den Kopf, fasst die Ringseile und…macht
kehrt?!?
Will
„GFCW’s only Badass“ in seiner eigenen
Challenge den Schwanz einziehen? Unendlich laute Buhrufe werden
laut, während sich auch Zereo Killer abdreht und eine
abweisende Geste zeigt. Aber dann – prescht Drake Ackley
wütend nach vorne und erwischt den Zereo Killer eiskalt im
Rücken!
„Three
Minutes of Fame“-Match:
Drake
Ackley vs. Zereo Killer
Referee:
Guido Sandmann
DING
DING DING
Das
Match ist angeläutet! Und einmal mehr nutzt Ackley die
Gunst des Moments und attackiert den Gegner in einem
unbedachten Moment. Sein Plan scheint aufgegangen! Ackley
schlägt mit harten Axhandles auf Zereo Killer ein, dann
setzt es harte Unterarmschläge, bekannt aus dem MMA.
ZK!
ZK! ZK! ZK!
Die
Fans chanten und brüllen sich die Seele aus dem Leib.
Ackley aber guckt grimmig. Der Whip-in folgt, MacKenzie holt
sich Schwung aus den Seilen! Sein Gegner springt hoch und
MacKenzie unten durch. Erneutes Schwung holen des
Rückkehrers. Dake Ackley versucht dasselbe Spielchen
nochmal, doch Zereo Killer scheint keinen Bock auf solche
Spielchen zu haben!
SPEAR!!!
SPEAR!!! SPEAR!!!
Während
des Leapfrog-Versuchts wird Drake Ackley mit Mr. #ISGIs
unnachahmlichen Spear abgefangen!!!
Pete:
„Genauso hab ich mir das vorgestellt! Drake Ackley wird
in zwei Teile zerlegt und das Match ist grademal 15 Sekunden
alt!“
Sven:
„Der kommt schon noch zurück, du wirst sehen!!“
Der
Los Angelino steigt blitzschnell auf das Top Rope, blickt
durch die Crowd, die ihm weiterhin frenetisch zujubeln.
Sollte das seine Swanton Bomb, sein Shooting Star Stomp oder
doch der Summer Sault Stomp werden!?!?
Gar
nichts wird draus, denn Drake Ackley kann sich aus dem Ring
rausrollen, landet allerdings unsanft auf der Matte! Mit
Schmerz verzerrtem Gesicht hält er sich die Magengegend,
krabbelnd und kriechend entfernt er sich vom absolut
Adrenalingeladenen Rückkehrer… Die Buhrufe werden
laute, doch Zereo Killer zuckt mit den Schultern und…
er balanciert sich selbst über das oberste Seil! Drake
Ackley wiegt sich in Sicherheit, denn er versteckt sich
hinter einem Ringpfosten, doch er hat die Rechnung ohne den
Wirt gemacht! Kurzer Flashback für die Neulinge: Zereo
Killer hatte ein hartes Training beim Slackline-Weltmeister
vor Jahren absolviert, damit er selbst auf den Seilen wie ein
Weltmeister balancieren kann!
Mit
Anlauf springt Zereo Killer über den Ringpfosten per
Summersault drüber und trifft Drake Ackley voll!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
HOLY
SHIT!!!
Ein
kurzer Blick auf die Uhr verrät, dass das Match noch
gute zwei Minuten und 18 Sekunden andauern wird.
Vor
Freude schüttelt Pete seinen Kommentatorenpartner.
Pete:
„Hast du das gesehen? HAST DU DAS GESEHEN?!!?!?“
Sven:
„…“
Dake
Ackley ist auch noch unglücklich mit der linken Schulter
in der Guarding Rail gelandet. Dies erkennt der
schwarz-rot-gefacepaintete Zereo Killer direkt und zieht
Ackley zu sich hoch. Er zwingt seinen Gegner zum Mattenrand
und kickt ihn in die Magengegend…
Sven:
„Nein, bitte nicht…“
Pete:
„Das sieht sehr stark nach seiner heftigen
Piledrivervariante aus!“
McK
blickt durch die Zuschauermenge und holt sich das Okay…
Natürlich bekommt er dies! Er zieht ihn an der Hose und
zeigt seinen…
SHOULDERDRIVER!!!
Dieser
spezielle Piledriver am Mattenrand, bei dem die linke
Schulter absolut in Mitleidenschaft gezogen wird, hat seine
Wirkung absolut hinterlassen! Mit der lädierten Schulter
kracht Drake Ackley auf den härtesten Teil des Ringes
und fällt dann Hals über Kopf raus aus dem Ring!
Double M bleibt kurz auf dem Mattenrand sitzen, kann sich ein
Grinsen nicht verkneifen… Sein Blick geht zur Uhr…
1:52 wird noch angezeigt!!! Drake Ackley krümmt sich vor
Schmerzen, doch sein Gegner hat ihn bereits wieder auf die
Beine geholfen. Schnell geht’s zurück in den Ring
und er wird zu einem Bodyslam hochgenommen… MacKenzie
dreht sich im Ring und rennt auf eine Ringecke zu. Verkehrt
hängt der Amerikaner dem Erfinder der Three Minutes
Challenge in die Ringecke, besser bekannt als Tree of Woe
Position… Danach slidet er blitzschnell raus aus dem
Ring und… klatscht mit einigen Fans ab, ehe er sich
wieder seinem Kontrahenten widmet…
Sven:
„Was hat dieser Irre jetzt vor!?!“
Diese
Frage wird in wenigen Sekunden beantwortet! Drake Ackley
befindet sich immer noch in dieser misslichen Tree of Woe –
Lage, Zereo Killer steht draußen, visiert den Schädel
von Akcley an und…
SUPERKICK!!!
Was
für ein Einschlag!!! Dieser Treffer war perfekt, man hat
das Klatschen bis in die letzte Reihe gehört! Diesen
Knall hat man bestimmt auch bei der Weltmeisterschaft in
Russland noch hören können! Doch Ackley ist immer
noch in dieser Position!!!
ANOTHER
SUPERKICK!!!
Dieses
Mal gegen den angeschlagenen Oberarm bzw. Schulter. Ein
lauter Schmerzensschrei lässt uns nur erahnen, wie sehr
er darunter zu leiden hat… erneut ein schneller Blick
auf die Uhr von Zereo Killer. 1:32… Drake Ackley
scheint die Hälfte schon fast überstanden zu haben…
ähm… Zereo Killer natürlich… denn er
ist Derjenige, der diese Herausforderung überleben muss…
Nun
hat es der Fighter geschafft, er hat sich aus der
missgünstigen Lage befreien können und wälzt
sich vor Schmerzen in Richtung Mitte des Ringes… Zereo
Killer nähert sich seinem Kontrahenten, der mit dem
Rücken auf der Matte liegt. Er presst vor Schmerzen die
Augen zusammen, doch als er diese öffnet, ist der blanke
Hass zu sehen… ZK beugt sich über ihn…
Drake will grade wie ein Rohrspatz losschimpfen, als sich MMK
plötzlich seinen linken Arm packt und ihn in einen Cross
Armbreaker verknotet!!
Pete:
„Der Cross Armbreaker!!! Zu diesem Zeitpunkt! Nach
diesen harten Aktionen!!!“
Sven:
„Das kann doch nicht wahr sein, oder?“
Pete:
„Mit diesem Move hat er auch seinen ersten Heavyweight
Title gegen Raphaellus
Krueger
gewonnen!“
Sven:
„Ja… es waren dunkle Zeiten…“
… und
genau in diesem Moment ertönt die Ringglocke…
denn… die Fans reiben sich die Augen, sie können
es kaum glauben… Drake Ackley hat aufgegeben!!! Der
Kampf dauerte Lediglich EINE MINUTE UND SIEBENUNDVIERZIG
SEKUNDEN!!!
MacKenzies
Blick zur Uhr… 1:13 ist noch stehen geblieben, seine
Musik ertönt… Er kann sich ein Grinsen nicht
verkneifen…
DING
DING DING
Sieger des
Matches durch Aufgabe: Zereo Killer!
Die
Fans springen von ihren Sitzen, die Halle steht Kopf! Was zum
Teufel ist hier gerade passiert?! Auch die Kommentatoren können
es nicht fassen.
Pete:
„JA! JA! JA! JA!“
Sven:
„Was zur Hölle…?!“
Drake
Ackleys Gegner, niemand geringeres als Zereo f*** Killer, schafft
es nicht nur, drei Minuten gegen den selbst ernannten GFCWs only
Badass durchzuhalten, sondern besiegt ihn sogar noch dazu!
Der
Chicagoer ist außer sich vor Zorn, rollt sich aber sofort
aus dem Ring. Schimpfend und fluchend wie ein Rohrspatz,
überhaupt nicht kapierend, was hier gerade geschehen ist,
begibt er sich in den Backstage-Bereich.
Nun
werden alle Blicke auf Zereo Killer gerichtet. Er steht bereits
auf einer Ringecke auf dem zweiten Seil und blickt durch die
Zuschauerreihen. Von allen Fans wird er immer noch geliebt,
genauso wie vor etlichen Jahren, als er in der GFCW angekommen
ist, genauso wie in seinen alten Ligen! Von seinen Lippen kann
man die Worte „thank you“ erkennen.
Ihm
wird ein Mikrofon gereicht… kurz verstummt die Musik und
er stellt sich in die Mitte des Ringes…
Zereo
Killer: „Ich bin zurück!“
Mehr
braucht es heute nicht, denn er hat die Bombe platzen lassen,
indem er Drake Ackley in einer Minute und siebenundvierzig
Sekunden geschlagen hat!
Im
Lockerroom – äh, nein, halt! Nicht schon wieder! Wir
befinden uns im Gym. Ja, genau, im Gym. Der provisorisch
eingerichtete Trainingsraum, in dem sich die Wrestler vor ihren
Matches professionell aufwärmen können. Noch n bisschen
pumpen gehen vor dem Showdown, das hat noch nie geschadet. Wir
sehen hier also nun die GFCW-Tag-Team-Champions und den
GFCW-Heavyweight-Champion, die sich da ein bisschen an den
Geräten zu schaffen machen. Und ganz offensichtlich sind wir
gerade zu einem interessanten Zeitpunkt hinzugekommen…
Tyler:
„Ich hab immer gesagt: Unterschätzt den kahlen Mann
nicht. Aber nein, man wollte ja nicht auf mich hören!“
Daniel
wirkt, ebenso wie Tyler, von dem wir ja schon etwas gehört
haben, ziemlich in Rage. Doch dauert es bis zur Erwiderung, weil
Daniel mehr mit Schnaufen beschäftigt ist.
Daniel:
„Schnauze, Bro! Du weißt genausogut wie ich, dass wir
das hätten antizipieren müssen! Addams ist immer für
so einen Kniff gut und ich verstehe einfach nicht, wie wir das
außer Acht lassen konnten! Wenn wir so weitermachen, haben
wir nach Finest Hour keinen einzigen Titel mehr!“
Oh
ja, Daniel ist echt wütend, aber auch Tyler – der sich
jetzt gerade von der Hantelbank löst und auf seinen Bruder
zu stolziert – ist echt in Rage. Und noch einmal: Das ist
nur verständlich. Dass er mittlerweile in Rage ähnlich
puterrot anläuft wie der Herr Vater ist da weniger
positiv.
Tyler:
„Ach ja? Vielleicht sollten wir mal anfangen zu handeln,
anstatt immer nur zu reden? Vielleicht brauchen wir unseren
eigenen Maskenmann? Zu dritt scheint das ja noch nicht so zu
funktionieren!“
Man
merkt, dass Tyler – dessen Karriere bisher ja immer etwas
kürzer kam als die der anderen – wirklich stocksauer
ist. Dass er nicht versucht, irgendein Gerät mit bloßen
Händen zu zerstören, grenzt an ein Wunder.
Da
tritt Jason Crutch zwischen die Tag-Team-Champions:
Jason
Crutch: „Leute, Leute, ich hab’s euch auf der
Herfahrt schon gesagt: Wir müssen jetzt alle wieder
runterkommen und uns besinnen. Ja, ich gebe es zu. Percy Addams
hat uns sauber einen reingewürgt. Ich meine, wir müssen
einsehen, dass er uns einmal mehr einen Schritt voraus war. Wir
drei tun uns zusammen, damit wir einen Ausgleich gegen die New
Breed schaffen, und was macht Addams noch in der gleichen Show?
Er holt noch einen vierten Mann ins Boot, um uns wieder einen
Schritt voraus zu sein! Wenn es mir nicht zu sehr stinken würde,
würde ich ihm sogar zu diesem cleveren Schachzug
gratulieren.“
Er
lässt den Blick in die Ferne schweifen, besinnt sich aber
gleich wieder, pumpt einen Kurzhantel ein paar Mal und setzt dann
fort:
Jason
Crutch: „ABER Fakt ist, dass das nichts an der
Gesamtsituation ändert. Es heißt nur, dass wir noch
stärker zueinander stehen müssen. Ich halte euch den
Rücken frei, ihr haltet mir den Rücken frei. Percy
Addams kann noch ein Dutzend Maskenmänner hervorholen, wir
sind bereit. Deshalb hat heute Abend eines Priorität…“
Und
er macht es tierisch spannend. Ein Knistern ist zu spüren.
Jason
Crutch: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Addams uns
heute wieder einen Schritt voraus ist. Unter keinen Umständen
dürfen wir zulassen, dass er uns mittels seiner Tricks diese
Babys dort drüben…“
…in
Großaufnahme ist der Hocker mit den Championship-Belts zu
sehen…
Jason
Crutch: “…abspenstig macht! Deswegen werde ich
während des Tag-Team-Championtitelmatches direkt in der
Gorilla Position lauern, bereit, rauszulaufen, sobald dort
irgendwas falsch zu laufen scheint. Und ihr werdet während
meines Matches in der Gorilla-Position sitzen, um auf mich
aufzupassen. Alles klar?“
Tyler
blickt zu Daniel, der wiederum zu Tyler. Hat Jason Crutch das
gerade wirklich gesagt? Falls ja, war das bisher die klügste
Aussage in diesem Kontext überhaupt! Und weil Tyler der
sauerere der beiden ist, ist er auch derjenige der
antwortet.
Tyler:
„Genialer Einfall, Jason! So können wir vielleicht
doch verhindern, dass sich jemand einmischt, der dort nichts zu
suchen hat! Hätten wir mal eher so einen Einfall
gehabt….“
Tyler
strahlt fast schon, Daniel wirkt dennoch ein wenig skeptisch;
sagt aber nichts. Crutch lächelt, wirkt zuversichtlich. Und
dann hält er die Hand in die Runde, bereit für den
Spruch der Raging Protection Crew:
Jason
Crutch: “EINER FÜR ALLE…!“
Erwartungsvolle
Blicke von Crutch hinüber zu den Tag-Team-Champions…
Daniel:
„HOLLA!“
Lonesome
Tyler: „HE!“
Crutch
rollt mit den Augen. Und während das Bild ausfadet, hört
man Crutchs entgeisterte Stimme noch sagen:
Jason
Crutch: „…ich muss euch diesen Spruch nochmal
erklären, Jungs…“
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."