Es stinkt nach Schweiß und Blut. Und liegt da sogar Urin in der Luft? Kalter Stahl, harter Beton, schummriges Licht, stickige Luft. Kein gemütlicher Ort. Doch das soll er auch nicht sein. Gemütlichkeit findet man bei Großmutter in der Stube. Oder bei seinen Liebsten im engsten Familienkreis bei gemeinsamen Grillabenden oder an Heilig Abend um den Weihnachtsbaum versammelt.
DIESE „Familie“ hier aber ist hier an diesem Ort weit davon entfernt, sich in gemütlicher Atmosphäre einzufinden. Es ist einer dieser Abende, an denen sich die Mitglieder des Fight Club in einem ihrer Untergrundclubs zusammentreffen. Wo ist dieser Club? Süddeutschland? Norddeutschland? Österreich? In den Vereinigten Staaten? Niemand außer den Anwesenden weiß das. Die Anwesenden? Und hier setzen wir ein...
Ein wackeliges Bild, ganz offensichtlich mit einer Handykamera gefilmt. Und noch offensichtlicher einer der Beteiligten. Der Filmende steht inmitten eines menschlichen Kringels um zwei Männer herum. Die beiden Männer, verschwitzt, mit Kratzern und blauen Flecken übersät, bilden einen fleischigen Klumpen, denn beide liegen zu Füssen der nun grölenden Menge, ineinander verkeilt, tierische Laute ausstoßend. Auf den ersten Blick möchte man meinen, die beiden Männer treiben hier Spiele miteinander. Doch erst bei genauerem Hinsehen sieht man, dass sie miteinander ringen. Beidem mit freiem Oberkörper. Der in der defensiven Position trägt eine schwarze Stoffhose, die wohl einem teuren Markenanzug zugehörig ist. Der Typ mit der Oberhand, der den Unterlegenen mit einer Hand im Schwitzkasten hält und unablässig mit der anderen Hand auf seinen Kopf eindrischt, trägt eine Jeans.
Und die Menge grölt.
Der mit der Jeans schlägt und schlägt, als sich plötzlich eine klaffende Platzwunde auf der Stirn des Unterlegenen auftut. Dann hält der Schlagende inne, denn der mit der schwarzen Stoffhose regt sich nicht. Plötzlich tritt aus dem menschlichen Kringel ein blonder Mann in mausgrauem Kapuzenpulli mit verschränkten Armen vor der Brust hervor. Er hebt die Hand – und alleine durch diese Geste verstummt die grölende Menschenmenge. Der junge Mann lässt von seinem Gegner ab, rappelt sich auf.
???: „Es ist vorbei. Daniel gewinnt. Ihr da...helft ihm hoch.“
Aus dem Pulk treten zwei Männer hervor, greifen sich den Unterlegenen und zerren ihn auf die Beine. Schlaff hängt er in ihren Armen. Er spuckt einen Zahn aus, der rote Lebenssaft rinnt ihm aus den Mundwinkeln und aus der Platzwunde auf der Stirn übers Gesicht. Einer der beiden „Helfer“ tätschelt ihm das Gesicht. Der Verlierer kommt zu sich – und lächelt. Es wirkt bizarr...Die beiden „Helfer“ verschwinden mit dem Unterlegenen in dem Menschenkringel. Die wackelige Kamera wandert nun hinüber zu Daniel – ja, es ist der Daniel, den wir aus der GFCW kennen. Ein anderes Fight Club Mitglied reicht ihm ein altes graues Handtuch, mit dem er sich nur zu gerne das verschwitzte Gesicht, die Achseln und den Oberkörper abwischt. Der Typ in dem mausgrauen Kapuzenpulli legt eine Hand auf die Schulter des Siegers. Dann nickt er einem anderen Typen in mausgrauem Kapuzenpulli zu, der sich an seine Seite gesellt.
Anhand des schummrigen Lichts kann man kaum etwas erkennen. Doch die Meute folgt den beiden Herrschaften in den Kapuzenpullis hinüber zu einer Bühne. Das wackelige Kamerabild ist etwas undeutlich, doch es handelt sich hier um eine Art Partykeller. Rechts vermag man eine Bar zu erkennen, vorne steht eine Bühne für Bands. Und genau auf diese Bühne setzt sich der Typ in dem mausgrauen Pulli, der andere stellt sich zu seinen Füßen linker Hand, Daniel nimmt rechter Hand Stellung. Und die Fight Club Mitglieder positionieren sich um ihre Anführer. Die rauchige, kalte Stimme lässt darauf schließen, dass der Typ auf der Bühne niemand Geringeres als das Sprachrohr des FC ist: Jasper Randall.
Jasper Randall: „Sonntagabend ist eine der Größten Nächte des Fight Club. Wir stehen kurz davor, mit einem weiteren Sieg, der sich in unsere erfolgreiche Bilanz einreiht, einen schweren Stein aus unserem Weg zu räumen. Einen Stein mit dem Namen Claude Dynamite Booker.“
Beiläufiges Gemurmel in der Runde.
Jasper Randall: „Wir alle, wie wir hier versammelt sind, stehen für etwas ein. Nämlich für das Aufbegehren gegen das System der BOSSE. Wir spielen in unserer Welt nicht länger nach ihren Regeln. Claude Dynamite Booker und seine Führung der GFCW ist ein Synonym für eben dieses System. Denn er will uns am Boden halten. Er will unser Aufbegehren im Keim ersticken. Und Sonntagabend haben Drake, Daniel und ich die Gelegenheit, all das beiseite zu schaffen. Denn wenn wir siegreich aus dem Kampf gegen den Real Deal hervorgehen, wird mithilfe unseres Verbündeten Jimmy Maxxx Claude Dynamite Booker seiner Macht beraubt. Wir können noch viel mehr in der GFCW erreichen und damit unsere Botschaft weiter verbreiten, wenn wir an der Seite von Jimmy Maxxx arbeiten. Entscheidend dabei ist aber: Dass wir siegreich sind!“
Einige der umstehenden Zuhörer verschränken die Arme, nicken zustimmend. Sie haben verstanden. Dann ist es aber nicht Jasper Randall, der Wortführer des Fight Club, sondern das neueste Mitglied ihrer „Familie“, Daniel, der das Wort ergreift. Das bereits nasse Handtuch über die Schulter gelegt lehnt er gegen die Bühne, die Beine überschlagen, die Arme verschränkt. Nun setzen bereits die ersten Schwellungen in seinem Gesicht infolge des Kampfes ein.
Daniel: „Am Sonntag bei Finest Hour steht der Fight Club vor einer weiteren Aufgabe, die Bestandteil unserer Legendenbildung sein wird – nein, der Legendenbildung des Fight Club! Wir haben dafür viel auf uns genommen, sind viele Kompromisse eingegangen – nur um diese besondere Stunde zur Stunde des Fight Club zu machen! Dieser Moment am Sonntag wird derartig kostbar sein, dass wir ihn auf gar keinen Fall gefährden wollen – und sollen!“
Ein kurzes Nicken Daniels, leises Murmeln im Rund – dann spricht der Legendensohn auch schon weiter.
Daniel: „Wir haben lange auf diesen Tag hingearbeitet. Wie ihr wisst, ist es ein Match, das nicht auf die Disqualifikationsregel beim Eingriff verzichtet. Daher darf am Sonntag NIEMAND – wirklich NIEMAND eingreifen! Ich weiß, wie sehr es Euch in den Fingern juckt, zu zeigen, was in Euch steckt. Und ich weiß auch, wie unfassbar schwer es sein kann, dieser immerwährenden Versuchung zu widerstehen! Aber es darf – ich wiederhole – NIEMAND eingreifen! Deshalb nutzt Eure Wege. Jasper wird das am Samstag in einer Skypekonferenz noch einmal wiederholen, aber auch Ihr seid in der Pflicht. WhatsAppt in alle Länder, in alle Städte, ja gar in alle Dörfer, in denen unsere Jungs harren. Und sorgt dafür, dass wirklich JEDER die wichtige Botschaft, die wir haben, bekommt! JEDER!“
Es mag verwundern – schien es doch in all der Zeit immer so, dass nur Jasper Randalls Wort innerhalb des Fight Club wirklich Gehör findet. Doch auch Daniels Worte sind offensichtlich gewichtig, denn die Anhänger nicken auch hier zustimmend, murmeln bestätigend. Drake Ackley hält sich schweigend und kaugummikauend daneben, die verschränkten Arme zeigen an, dass er gar nicht Wert darauf legt, hier etwas zu sagen.
Jasper Randall: „Nun gehet hin und mehret euch. Daniel, auf ein Wort...“
Auch wenn sich die Menschentraube zerstreut, so bleibt das Fight Club Mitglied mit der Kamera in der Hand zäh. Er bleibt auf Abstand, verfolgt allerdings das nun folgende Gespräch zwischen den GFCW-Tag-Team-Champions. Er zoomt heran, um wirklich alles einzufangen, hält sich aber selbst wohl im Verborgenen. Randall greift in eine Kiste und holt eine Wasserflasche hervor, die er an Daniel weiterreicht.
Jasper Randall: „Es war mutig, dass du dich vor zwei Wochen dieser Bazille von Nicotine & Bacteria entgegengestellt hast S1margl. Das ist es, was ich meinte, Drake, erinnerst du dich?“
Mag sein. Doch in Ackleys Gesicht kann man nichts ablesen.
Jasper Randall: „Ich habe dieses Feuer in dir gesehen, Daniel. Dieses Feuer, das tief in dir lodert, doch von Leuten wie Claude Booker oder deinem Vater in der Vergangenheit erstickt wurde, ehe es hochflammen konnte. Das hast du vor zwei Wochen bewiesen. Du hast dich diesem Klümpchen in der Kloschüssel entgegengestellt, dabei spielt es keine Rolle, ob du verloren oder gewonnen hast. Du hast den Kampf gesucht. Und das ist es, was zählt. Aber merke dir eins...“
Und er versucht die Bedrohlichkeit, die er ausstrahlt, zu unterdrücken, indem er langsam aus der Wasserflasche trinkt, die er ebenso aus dem Karton genommen hat. Doch das gelingt ihm nicht. Seine Stimme klingt...eisig...
Jasper Randall: „...Schnellschüsse ohne Absprache mit der „Familie“, dem Fight Club, also mit mir sind nicht gerne gesehen und ziehen Konsequenzen nach sich...du weißt, wovon ich rede, nicht wahr, Drake?“
Und Drake nickt – kaum merklich, aber er nickt.
Daniel: Ich weiß. Und wie man merkt und sicher auch du bereits festgestellt hast, habe auch ich diese Regel bereits so pur wie nur möglich verinnerlicht. Es wäre töricht, gleich die wichtigste aller Regeln zu brechen, findest Du nicht? S1margl war halt für den Moment cleverer. Beim nächsten Mal, sollte es eins geben, kann das schon ganz anders aussehen.“ Jasper Randall: „Dieser...S1margl...und Nicotine&Bacteria...stellen die eine Bedrohung dar für den Fight Club? Ich meine...dieser Abschaum S1margl hat sich doch eher abfällig über uns geäußert, höchstwahrscheinlich, weil er nicht die leiseste Ahnung hat, was ihn erwartet, wenn er sich uns in den Weg zu stellen vermag.“
Daniel verkneift sich sichtlich mit Müh und Not das in einer solchen Situation eigentlich fällige Grinsen, das einfach dazugehört. Aber Jasper gegenüber wäre das einfach respektlos und auch wenn Daniel sein Lachen sicher noch nicht verlernt hat, so weiß er doch ziemlich genau, was geht und was nicht.
Daniel: „Es gibt keine reale Bedrohung für den Fight Club. Aber gefährlich in gewisser Weise können die zwei schon werden – sie sind nun wirklich keine Laufkundschaft, leider. Aber S1margl....ich mag ihn nicht. Nicht wegen seiner Worte, aber er hat etwas an sich, das mir nicht gefällt. Und solange das der Fall ist – und ich denke es wird immer wieder und lange der Fall sein, vermag ich kaum ruhig zu schlafen. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich ihn besiegt habe – egal wie.“
Der Wortführer des Fight Club überlegt. Ihr seht es daran, dass er sich das Kinn reibt und sich die Kapuze noch tiefer in die Stirn zieht – und schweigt. Doch dann steht er plötzlich auf – das Kamerabild wackelt noch mehr.
Jasper Randall: „Dieses Problems können wir uns immer noch annehmen – sofern es eines werden sollte. Nicotine&Bacteria...alleine bei dem Namen stößt mir Übelkeit auf. Doch wir haben uns am Sonntag um viel wichtigere Dinge zu kümmern. Um diesen S1margl kann sich doch unser neuester Verbündeter auf offizieller Ebene kümmern...“
In dem Schatten, den die Kapuze in Jasper Randalls kantigem Gesicht wirft, blitzt ein Lächeln auf. Ein teuflisches Lächeln, das einem das Blut in den Adern gefrieren mag.
Jasper Randall: „Wozu haben wir ihn denn...?“
Dann wird es plötzlich hektisch. Das Kamerabild wackelt vollends und fadet schließlich aus.
GFCW Finest Hour 2016, München (Olympiahalle), 19.06.2016
In Kooperation mit
Es wird schnurstracks in die Olympiahalle geschaltet, wo, untermalt von einem Feuerwerk der Extraklasse, die Edge of Throns mit „Masquarading of the Wicked“ ertönen. Pyros und Raketen in sämtlichen Farben zünden mal wieder auf der Entrance Rampe und füllen den Innenraum der Halle mit einem beißenden Schwarzpulvergeruch. Die Scheinwerfer in der Halle lassen das komplette Innere des On-Air Bereiches hell aufleuchten und erfassen somit die vollkommen frenetische GFCW-Galaxie. Die Freude, die GFCW endlich wieder zurück in Deutschland begrüßen zu dürfen ist bei den Fans mehr als greifbar und auf den Rängen werden die selbst gebastelten Schilder und Plakate hochgehalten und mehr oder minder verständliche Chants für den Lieblingswrestler von sich zu geben. Nach dem obligatorischen Kameraschwenk durch die Halle landen wir mal wieder bei Pete und Sven, die sich passend zu unserer heutiger Großveranstaltung in ihre feinsten Zwirne geschmissen haben. Weißes Hemd, Fliege und Smoking sind sowohl bei Pete, als auch bei Sven vorzufinden und den beiden Herren der Headsets ist die Vorfreude auf dem PPV wieder einmal vollkommen anzusehen. Letzte Handgriffe auf dem Pult folgen noch von den Beiden, bevor sie sich mit einem zahnpastaweißen Lächeln in Richtung Kamera umdrehen.
Pete: „Es ist Sonntag, der 19.06.2015... hier ist ;München.. hier ist die Olympiahalle... hier ist „GFCW FINEST HOUR 2016“!!! Fast dreizehntausend begeisterte Fans haben sich hier und heute in Müchen eingefunden, um einen weiteren Höhepunkt im GFCW-Kalenderjahr zu erleben. An meiner Seite sitzt mal wieder mein hochgeschätzter Kollege, der sich mit Sicherheit genauso auf diesen Abend freut, wie ich... ist es nicht so?“ Sven: „Aber so was von und damit auch ein freundliches Hallo von meiner Seite aus! In den nächsten Stunden werden mal wieder Träume wahr werden und womöglich ja sogar Legenden geboren. Auseinandersetzungen und Konflikte werden ihren Höhepunkt finden und die Titellandschaft unserer alle Lieblingsliga wird sich eventuell grundsätzlich ändern. Selbstverständlich stehen heute sämtliche Titel der GFCW auf dem Spiel und natürlich warten wir auf das ganz große Highlight am heutigen Abend... das Finale des „Finest Hour Turniers 2016“ steht an. Vorbei stehen aber genügend andere Matches an, über die wir euch informieren wollen. Meine Damen und Herren, wir präsentieren die PPV-Card für „Finest Hour 2015“!
Grudge Match: Der Puppenspieler vs. Jhon Referee: Thorsten Baumgärtner
Pete: Der Puppenspieler tritt in einem Grudge Match gegen Jhon an. Mal sehen, wer hier als Sieger aus dem Match geht.
3 on 2 Handicap Tag Team Titelmatch: Fight Club vs. The Real Deal Referee: Peter Cleven
Sven: Real Deal hat es unglaublich schwer. Sie kämpfen um die GFCW Tag Team-Titel vom Fight Club in einem 3 on 2 Handicap Match. Schaffen sie doch das unglaibliche?
Rumble in the Jungle-Match: Jhon vs. Demon of Death Referee: Guido Sandmann
Pete: Jhon tritt zum zweiten Mal an diesen Abend ein Match an und zwar gegen den Demon of Death in einem Rumble in the Jungle-Match.
GFCW Intercontinental Titelmatch: Zereo Killer (c) vs. Ryder McKnight Referee: Bob Taylor
Sven: Zereo Killer verteidigt seinen GFCW Intercontinental Titel gegen Ryder McKnight.
Finest Hour-Finale: GFCW Heavyweight Titelmatch: Lex Streetman vs. Zeus Referee: John Warden
Pete: Der Main Event ist das langersehnte Finale des Finest Hour-Tuniers und gleichzeitig setzt Lex Streetman seinen GFCW Heavyweight Titel gegen Zeus aufs Spiel. Sven: Nun aber geht die Show los mit der ersten Sequenz.
Pete: „Liebe GFCW-Galaxy, ihr seht, die Halle ist absolut heiß! Finest Hour 2016 – und was haben wir heute für eine Crowd! Man versteht fast sein eigenes Wort nicht! Jetzt bin ich aber gespannt, wie es hier weiter geht, immerhin...“
Plötzlich explodiert die Olympiahalle in München. Wer hätte gedacht, dass das nach dem anfänglichen Hype der Fans noch möglich ist...
Das Entrance Theme von Jason Crutch ertönt. Der Oberpollinger erscheint auf der Stage, genießt die Jubelrufe seiner Crutch-o-Maniacs. Er stemmt die Hände in die Hüften, grinst zufrieden, blickt sich um. Er trägt zivil, denn er hat heute kein Match. Sven schlägt schon die Hände vors Gesicht.
Sven: „Oh nein...was macht ER denn hier...? Verschone mich...“ Pete: „Ich bin verdammt neugierig, Sven. Crutch ist in den letzten paar Wochen damit aufgefallen, dass er ständig von „Rücktritt“ und solchen Sachen gequasselt hat. Neulich erst war ein äußerst eigenartiges Interview zu lesen, in dem er auch ordentlich vom Leder gezogen hat.“
Das bekannte Feuerwerk brennt auf der Stage ab. Dann macht er sich, mit dem Mic in der Hand, auf den Weg zum Ring. Schnell entert er das Geviert, klettert nacheinander auf alle vier Turnbuckle, wo er jeweils die Arme hochreißt und die Jubelstürme seiner Fans genießt. Dann verstummt das Theme – und er führt das Sprechgerät zum Mund. Doch bevor er überhaupt was sagen kann...
YOURE A CHAMPION!!! YOURE A CHAMPION!!! YOURE A CHAMPION!!!
JC lächelt, setzt das Mic ab, genießt die Chants. Noch einmal blickt er sich um, wirkt gerührt, blickt zu Boden. Gut, dass er die schwarz verspiegelte Sonnenbrille trägt. So lässt sich zu seinem Glück, stolz wie er ist, nur erahnen, was hinter der Fassade vor sich geht...Langsam verstummen die Chants. Und der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion setzt noch einmal das Mic an...
JA-SON! JA-SON! JA-SON! JA-SON! JA-SON! JA-SON!
Und schon wieder wird er unterbrochen. Dasselbe Bild wie zuvor. Der Begründer der Crutch-o-Mania dreht sich fast in Zeitlupe um sich selbst, blickt in manches der Gesichter seiner zahlreichen Fans. Er sieht die „PLEASE DON’T GO“-Plakate, die „CRUTCH-O-MANIA“-Plakate. Er sieht die „WE LOVE YOU JC“- und „YOURE A CHAMPION“-Plakate...und wieder: Gut, dass er die Sonnenbrille trägt...kaum merklich führt er einen Finger unter die Brille und wischt sich am Auge. Dann weist er mit einer ausladenden Geste durch das Rund der Olympiahalle.
Jason Crutch: „Das ist das, was ich so sehr an diesem Job liebe.“
Alleine dieser Satz ruft Begeisterung und Applaus bei den Fans hervor.
Jason Crutch: „Es ist lange her, liebe Freunde, dass ich die Gelegenheit hatte, live in meiner Heimat Bayern aufzutreten. Und es ist einfach nur geil, einmal wieder hier zu sein. Wir sind mit der GFCW ja überall unterwegs – doch hier war ich schon verdammt lange nicht mehr. Und wieder einmal fällt mir dabei auf, ob wir nun im Osten, im Ruhrpott, bei den Schwaben oder bei den Niedersachsen unterwegs sind: Ihr...“
Er deutet ins Publikum...
Jason Crutch: „...ihr seid ÜBERALL! Ihr seid es, die es überhaupt erst möglich machen, dass Wrestler wie ich einen Job haben. Viele dort im Backstage-Bereich wissen das nicht zu schätzen. Es waren Leute wie Johnboy Dog...“
Begeisterte Jubelstürme bei den Fans in der Halle...
Jason Crutch: „...die es noch zu schätzen wussten. Schöne Grüße an dich, John. Selbst ein Mann wie Mike MacKenzie wusste es bis vor kurzem noch. Doch der Heavyweight-Champion-Titel hat ihn verändert. Wen gibt es denn heute überhaupt noch von dieser Sorte? Ryder McKnight! Er ist ein Überbleibsel einer aussterbenden Sorte hier in der GFCW. Er vertritt noch Integrität, Loyalität und Sportsmenship. Und er steht heute Abend vor der großen Gelegenheit, seinen ersten Titel hier in der GFCW zu erringen. Ich hoffe inständig, dass ihm das gelingt.“
Er dreht eine Runde, rückt sich die Brille zurecht.
Jason Crutch: „Ihr fragt euch, was zum Teufel ich hier mache. Ich stehe nämlich nicht auf der Card. Und ihr fragt euch sicherlich, was in den letzten Wochen mit mir los war. Ich glaube diejenigen, die mich wirklich, wirklich kennen, wissen, was mit mir los ist. Ich habe es auch oft genug gesagt. Ich reiße mir den Arsch auf für die GFCW. Doch all meine Bemühungen wurden im letzten halben Jahr nicht gerade belohnt. Ich stehe morgens auf und frühstücke GFCW. Ich gehe hinaus vor die Tür und mache einen Waldlauf und atme GFCW. Und bevor ich abends ins Bett gehe lese ich die aktuellen GFCW-News und erforsche meine Gegner, arbeite an Matchtaktiken, an neuen Ideen, wie ich euch, liebe Crutch-o-Maniacs, überraschen kann. Und das alles mache ich mit Hingabe und Intensität.“
Applaus bei den Crutch-o-Maniacs – denn sie wissen das natürlich. Und nicht nur deswegen lieben sie ihren Favoriten auch.
Jason Crutch: „Umso enttäuschter bin ich, dass all meine Bemühungen nicht belohnt wurden. Zu gerne hätte ich euch in dem letzten halben bis dreiviertel Jahr mehr Erfolge zugebracht. Und obwohl es von allen Seiten heißt: „Jason, du bist einer der Besten. Du bist einer der Wichtigsten Bestandteile hier in der GFCW“, so bin dich doch gescheitert. Wenn ich so verdammt stark bin, wieso habe ich dann Niederlage um Niederlage kassiert? Vielleicht bin ich im Analysieren der Matches und deren Aufarbeitung besser als im Ring. Ich scheiterte an Leuten, die besser waren als ich. Aber was wichtiger ist: Ich scheiterte an Leuten, die weitaus rücksichtsloser als ich sind. Hinterhältige Angriffe, böse Sprüche, Respektlosigkeiten – ich merke mehr und mehr, dass die bösen Jungs, so nenne ich sie einfach mal, mehr die Oberhand gewinnen.
Nach den Niederlagen gegen Zereo Killer bei Title Nights und der Niederlage beim 15th Anniversary PPV gegen Lex Streetman zog ich mich zurück, ging in mich, machte eine Pause. Ich hinterfragte mich. Ich fragte mich: „Jason. Hast du noch das, was es braucht, um an die Spitze dieser Firma vorzustoßen?“ Ich war im Irrglauben nach dem Vertrauensmissbrauch von Zereo Killer euch gegenüber. Ich hatte in meiner Pause spekuliert, ich könnte Zereo Killers Platz ausfüllen – nicht nur in euren Herzen, sondern auch im Ring. Doch das war – ein Irrtum.“
Er kratzt sich am Kinn, reibt daran, als könne man damit einen Dschjinn hervorrufen, der einem drei Wünsche erfüllt. Doch nichts passiert. Statt einem Dschjinn hat Crutch aber wohl die richtigen Worte hervorgerufen, nach denen er mit dieser Geste wohl gesucht hat...
Jason Crutch: „Ich habe mir die Denkpause auferlegt, um zu mir zu finden. Um stärker als vorher zurückzukehren. Ein Riesenbrimborium wurde um meine Pause veranstaltet. Ich bin nach meiner Pause mit dem festen Ziel zurückgekehrt ins Finale des Finest Hour Turniers einzuziehen. Ich wollte heute Abend im Main Event stehen. Nicht nur für die GFCW. Nicht nur für die Crutch-o-Maniacs. Sondern auch für mich selbst. Das sollte mir den Beweis liefern, dass die letzten drei Jahre nicht umsonst waren. Doch ich scheiterte wieder. Hat ziemlich viel gebracht...die Pause, ne?“
Und er lächelt ironisch.
Jason Crutch: „Und nun bin ich wieder in dieser Glaubenskrise. Wieder stand ich da und fragte mich: „Jason. Hast du noch das, was es braucht, um an die Spitze dieser Firma vorzustoßen?““
YES YES YES YES YES YES
Pete: “Es sieht ganz so aus, als wären die Crutch-o-Maniacs davon überzeugt.“ Sven: „Pete...die Crutch-o-Maniacs sind nicht der Nabel der Welt. Wenn du mich fragen würdest...“ Pete: „Sven, dich fragt kein Mensch!“
JC winkt lächelnd ab in Reaktion auf die Chants der Fans. Dann zeigt er mit einer Handbewegung an, dass er nochmal um Ruhe bittet.
Jason Crutch: „Das ist nett von euch, aber lasst mich meine Gedanken zu Ende führen. Diese Tage der Selbstzweifel, des Sich-Selbst-Hinterfragens brachten mich auch immer wieder zu der Frage: Ist es das alles wert? Ich höre und lese die warmen Worte, die ihr mir zukommen lasst. Und habt ihr mich mit eurer Zuneigung schon oft genug zum Limit gepusht, letztlich sogar zu einem World Title Gewinn, so ist glaube ich jetzt das Ende erreicht.“
BUUUUUUUUH
Pete: „WAS?“
Jason Crutch: „Robert Breads, Zereo Killer, Lex Streetman, Zeus…Jason Crutch hat nicht das, was nötig ist, um gegen diese Größen zu bestehen. Ich weiß, dass ich einer der Besten hier bin. Und ich weiß, dass ich mich reinhänge wie kaum ein Zweiter hier. Aber wenn das Beste nicht gut genug ist – woran liegt es dann?
Um gegen diese Giganten bestehen zu können, bedarf es einer Härte, einer Rücksichtslosigkeit, einer Attitüde, die ich nicht an den Tag legen will. Ich müsste ein Arschloch sein – und das bin ich nun mal nicht. Eine solche Veränderung will ich euch nicht zumuten. Ich bin Jason Crutch. Ich bleibe Jason Crutch.“
In Großaufnahme wird ein kleiner Junge im „Crutch-o-Mania“-T-Shirt eingeblendet, der sich an seine Mutter wendet, die ihm wohl erklären muss, was sein Liebling hier zu sagen versucht. Eine Gruppe Teenager in „I’m no Champion“ und „I’m a Champion“-T-Shirts schlägt entsetzt die Hände vors Gesicht zusammen, wiederum andere legen fassungslos ihre Hände vor die weit geöffneten Münder. Entsetzen macht sich breit...darf das wahr sein? Selbst Pete ist sprachlos.
Jason Crutch: „Es...es tut weh. In...hier drin tut es verdammt weh.“
Er fasst sich an die Brust. Er räuspert den Frosch im Hals weg.
Jason Crutch: „Es war ein verdammt geiler Ritt, Leute. Es waren die besten drei Jahre meines Lebens. Ich habe Feinde kennengelernt.“
Er macht eine Pause, dreht sich hinüber zu dem Kommentatorentisch. Er macht eine Geste, lächelt.
Jason Crutch: „Sven...“
Der blaue Kommentator – selbst er hat nun dann doch einen Kloß im Hals, schießen ihm doch plötzlich die Bilder in den Kopf, als er gegen Jason Crutch in den Ring gestiegen war. Und eher beiläufig grüßt er flüchtig, fast verlegen, mit der Hand zu Crutch in den Ring hinein.
Jason Crutch: „Und ich habe Freunde kennengelernt. Johnboy Dog, schöne Grüße! Jerry, den Kameramann dort drüben. Jerry, den Timekeeper! Viele liebe Grüße auch an Jerry, den Typen vom Catering. Und nicht zu vergessen: Jerry! Ja, er weiß schon, wer gemeint ist...“
Gelächter bei den Fans. Ja, Gelächter mischt sich mit Tränen. Und auch Crutch fasst wieder unter die verspiegelte schwarze Sonnenbrille, wischt „etwas weg“. Und mit leicht brüchiger Stimme setzt er fort:
Jason Crutch: „Ich will nicht weiter eure Zeit stehlen, denn vor euch steht ein Wahnsinns-PPV. Ich wollte euch nur persönlich gegenüberstehen. Noch dazu hier in meiner so geliebten Heimat Bayern. Ich wollte hier vor euch stehen um euch zu sagen...“
Einsetzende Musik übertönt die letzten Worte des Oberpollingers. Dann, wie eine Sirene langsam ins Unüberhörbare anschwellend: Buhrufe. Aus den Kehlen von fast 13.000 Zuschauern. Sie richten sich gegen zwei Männer, die den Entrance in diesem emotionalen Moment mit einer Selbstverständlichkeit betreten, die nur den wirklich Respektlosen in dieser Deutlichkeit innewohnt. Ein kleiner Mann in einem flatternden Hemd geht voraus. Im folgt ein Koloss. Aristides und Zeus. Das neue Duo Infernale der Liga. Ein Sturm, der in den letzten Wochen über die GFCW hinweggefegt ist.
Aristides: „Guten Abend...“
Wenn es möglich ist, eine simple Begrüßung in einen herablassenden Tonfall zu tränken, dann ist es dem Griechen gelungen. Lächelnd schaut er sich in der Halle um, lässt die wutverzerrten Gesichter geradezu aufpushend auf sich wirkend. Gemeinsam mit seinem muskulösen Schützling setzt der den Weg gen Ring fort.
Aristides: „Es tut mir leid, den Abgesang des Jason Crutch zu stören. Zu gerne hätten wir alle diese Arie des Selbstmitleids in voller Länge genossen. Doch ich musste es hier. Ich musste hier rauskommen und dich unterbrechen. Denn für mich ist es schlichtweg unterträglich, einen Menschen in aller Öffentlichkeit mit derartiger Dreistigkeit lügen zu sehen.“
Auch wenn nicht ganz klar ist, worauf sich dieser Vorwurf bezieht, ziehen die nächsten Wutrufe heran und prasseln auf das griechische Gespann herab. Unterdessen betreten Aristides und Zeus über die Ringtreppe den Apron, wobei sie von Crutch mit skeptischem Blick beäugt werden. Aristides steigt unter den Seilen ins Geviert und drückt dann das mittlere von ihnen nach unten, so dass auch Zeus seinen massigen Körper problemlos in den Ring verfrachten kann. Sie bleiben in Seilnähe, mit einigem Abstand zu Crutch, stehen.
Aristides: „Die Lüge, von der ich spreche ist, dass du nicht aus Gründen verloren hast, an die du glaubst. Du bist kein Verlierer, weil du kein Arschloch bist Auch nicht, weil du mental in irgendeiner Glaubenskrise steckst. Du bist ein Verlierer aus einem ganz bestimmten Grund. Ein Grund, so klar wie die Sterne in der wolkenlosen Nacht...“
Noch immer gibt es keine Reaktion von Jason Crutch. Fast ohne Regung hört, ganz anders als die Zuschauer, der Rede des Managers zu.
Aristides: „Jason Crutch ist ein Verlierer, weil er gewöhnlich ist. Durchschnitt. Ganz gut, doch weit davon entfernt, zu glänzen. Du, Jason, bist nicht in einer Formkrise oder hast dich plötzlich verschlechtert. Du bist genau, wie du immer warst und das ist dein Problem. Du bist ein Relikt. Jemand, für den kein Platz mehr ist. Der kleine Fisch macht keinen Sinn mehr in einem großen Becken mit dem neuen, großen Hai. Mit einem neuen Gott. Mit Zeus...“
Euphorisch deutet Aristides, ohne sich umzudrehen, nach hinten, wo Zeus wie ein Berg auf der Ringmatte steht und Crutch mit starrem Blick fixiert.
Aristides: „Du warst ein ordentlicher Lückenfüller in einer Zeit ohne Superstars. Nun ist deine Zeit vorbei. Du musst gehen und das hast du auch erkannt. Doch tu es bitte ohne dieses jämmerliche, selbstbemitleidende Gewimmer...“
Laute „Jason Crutch“-Rufe von den Zuhörern. Es ist, als wollten sie eine Reaktion ihres Lieblings alleine durch die Anfeuerung heraufbeschwören. Doch Crutch führt nicht das Mikro zum Mund. Geht nicht auf Aristides zu. Er steht einfach nur da. In ihm scheint es zu arbeiten. Noch hat dieser Prozess kein Ende gefunden.
Aristides: „Dies ist Finest Hour. Dies ist der Aufstieg Gottes. Ein Tag, an dem ein Jason Crutch nur eine Nebenrolle spielen kann und diese hast du nun schon zu weit ausgedehnt. Also tu uns den Gefallen und geh'.“
Hämisch deutet Aristides in Richtung des Vorhangs. Doch Crutch folgt der Aufforderung nicht.
Es scheint, als ob sich was verändert hat. Noch immer ist er wortlos, doch der Körper des ehemaligen Champions hat eine andere Haltung eingenommen. Er beißt die Zähne aufeinander, in seinen gesamter Körper ist der Spannungsanstieg zusammen. Dann ballt er die Fäuste. Laute „Crutch“-Chants scheinen ihm den letzten Ansporn zu geben.
Pete: „Kann er das auf sich setzen lassen?“
Plötzlich – out-of-nowhere – ein Tritt von Jason Crutch gegen Zeus!!!
Pete: „Endlich! Endlich wehrt er sich doch! Ist das eben „dieser Crutch“, den es laut JC braucht, um gegen die „Großen“ doch wieder zu bestehen?“
Die Fans sind aus dem Häuschen! Sie kreischen voller Freude, hüpfen auf und ab wie Gummibälle. Sie wollen jetzt doch sehen, wie Crutch seinen inneren Mistkerl nach außen kehrt, sich hier nicht verbal niedermachen lässt, den Schwanz einzieht und nachhause geht. Die Crutch-o-Maniacs feiern, freuen sich, legen im Lärmpegel noch eine Schippe drauf, als Crutch beide Arme von Zeus einhakt. Einen adrenalingeladenen Schrei ausstoßen, rückt sich Jason Crutch den Griechen zurecht. Crutch lässt den Blick durch das Rund der Olympiahalle schweifen, sieht die chantenden Fans...
EQUALIZER von Jason Crutch gegen Zeus...
NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!
BUUUUUUUUH
Aristides...Aristides bewahrt seinen Schützling vor dem Finishing Move des Oberpollingers mit einem Lowblow von hinten...Die Fans können es nicht fassen, Pete kann es nicht fassen. Das Pfeifkonzert ist ohrenbetäubend, während Jason Crutch mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie sackt...Sofort packt Zeus wutentbrannt zu...
FALL FROM OLYMPUS von Zeus gegen Jason Crutch!!!
Für einen Moment Stille. Die Fans verstummen geschockt, als der Hometown-Hero auf die Matte knallt. Dann kehren die Buhrufe zurück. Mischen sich mit dem aufgeregten Gezetere Aristides, der wutentbrannt seinem Schützling Anweisungen gibt. Und Zeus gehorcht.
Pete: „Was hat er vor...?“
Der Grieche rollt sich aus dem Ring, stapft mit schnellen Schritten um den Ring herum und bleibt dann stehen. Seine Augen haben ihr Ziel erkannt. Die Ringtreppe. Mit all seiner Kraft macht sich der Turnierfinalist an dem metallenen Objekt zu schaffen und hebt sie dann in die Luft. Schlussendlich bugsiert er sie in den Ring und slidet dann hinterher.
Pete: „Jemand muss das unterbinden! Damit kann er nichts Gutes vorhaben.“
Während Zeus die Treppe wieder aufnimmt, kommt Crutch langsam und noch immer deutlich sichtbar benommen wieder auf die Beine. Oder versucht es zumindest.. Denn noch im Aufsetzen folgt der erste Schlag gegen Crutch, dessen linke Seite samt Schulter und Arm getroffen wird. Die Wucht der Attacke befördert ihn auf die Matte zurück.
„ZEUS SUCKS!“
„ZEUS SUCKS!“
„ZEUS SUCKS!“
Das dumpfe Geräusch der Treppe wird wieder durch die Halle getragen, als Zeus die verbotene Waffe erneut auf Crutch krachen lässt. Abermals trifft er den Arm des Oberpollingers, der sich vor Schmerzen auf dem Boden windet. Schlussendlich lässt Zeus endlich von ihm ab und wirft die Ringtreppe wieder achtlos zur Seite. Doch die, die es mit Crutch halten, haben sich eindeutig zu früh gefreut. Denn der Grieche hat kein Interesse daran, Jason zu verschonen. Stattdessen packt er ihn und stemmt ihn in die Luft, hält Crutch wie ein Schild vor sich.
Pete: „Oh Gott!“
Das Bündel setzt sich in Bewegung Richtung Ringecke. Auf der kurzen Strecke nimmt Zeus erstaunlich viel Fahrt auf. So rammt er Crutch, mit dessen Schulter voraus, in die Ringecke. Scheppern dröhnt durch die Halle. Im Hintergrund applaudiert Aristides euphorisch.
Aristides: „Nun beende es.“
Ohne Zögern gehorcht der Muskelberg den Anweisungen. Er geht auf Crutch zu, der wieder am Boden liegt. Dann packt er dessen mittlerweile schwer geschundenen Arm und setzt einen Armlock an. Crutch schreit vor Schmerzen.
Aristides: „Seht diesen sich windenden Wurm! Er hat kein glorreiches Ende verdient!“
Zeus hält den Griff gleich einem Schraubstock fest. Einem Schraubstock, dessen Festigkeit von Sekunde zu Sekunde zunimmt und keine Möglichkeit des Öffnens bietet.
Pete: „Jemand muss etwas tun! Er bricht ihm gleich den Arm.“
Aristides: „Dies ist das Ende eines gewöhnlichen Mannes. Stellvertretend für den Untergang einer ganzen Generation. Die Reinigung als Vorbote des Neubeginn. Es folgt der Übergang in eine neue Ära. In ein Zeitalter der Götter. Seht es und lernt, daran zu glauben. Es gibt kein Zurück mehr.“
Diese Worte beziehen sich scheinbar nicht nur auf die von Aristides beschworene neue Zeit, sondern auch auf den Armlock an Jason Crutch. Zeus drückt noch immer zu, immer fest und fester. Der Arm des Oberpollingers ist mittlerweile auf ungesunde Weise verdreht. Crutch selbst scheint zwischen unerträglichen Schmerzen und Ohnmacht zu stehen, bekommt kaum noch Schreie heraus. Im Hintergrund sieht man Sicherheitskräfte und Sanitäter, die zum Ring stürmen.
Aristides: „Und das Ende von Jason Crutch ist...der Anfang. Nur der Anfang.“
Er wirft den Kopf in den Nacken und gibt ein schallendes, unangenehm verzerrtes Lachen von sich. Setzt das Mikrofon ab und labt sich an der Tat von Zeus, der den Arm seines Opfers noch weiter herumgebogen hat. Crutch hält sich mit dem freien Arm eine Hand vors Gesicht. Doch man glaubt, Verzweiflung dahinter zu sehen.
Pete: „Oh Gott! Der Arm...ich glaube, er gebrochen!“
Die eintreffenden Sanitäter sliden in den Ring.Gemeinsam mit der Security versuchen sie, Zeus von Crutch wegzubekommen. Doch dessen Tat wirkt ohnehin vollendet. Ohne Widerwehr lässt er von Crutch ab und rollt sich, genau wie Aristides, aus dem Ring. Unter Buhrufen verschwinden die Beiden in den Backstage. Unterdessen kümmern sich die Sanitäter fieberhaft um Crutch. Der zeigt immer wieder unter Schmerzen auf seinen Arm, den er nicht mehr bewegen kann. Sofort kümmern sich die Sanitäter um ihn, versuchen ihn auf die Trage zu befördern. Hier vergehen ein paar Sekunden, während wir entsetzte Crutch-o-Maniacs in Großaufnahme sehen. Kleine Kinder weinen oder vergraben sich in den Armen ihrer Eltern oder Geschwister, jugendliche Erwachsene zeigen den Stinkefinger in Richtung Zeus. Nein – sie sind nicht einverstanden, welches Ende das Ganze hier genommen hat.
Inzwischen haben die Sanis Crutch auf die Trage geschnallt, fixieren den eindeutig gebrochenen Arm mit einer Schiene. Und dann wird der Verletzte unter lauten JA-SON, JA-SON, JA-SON-Rufen die Rampe hochgefahren.
Pete: „Ich…ich bin ernstlich schockiert, Sven. So ein Ende hat Crutch nicht verdient. Verdammt seist du, Zeus, verdammt seist du! Hoffentlich erhältst du heute im Finest Hour Turnierfinale deine gerechte Strafe.“ Sven: „Pete…ich war nie ein großer Fan von Jason Crutch. Zum Teufel, jeder weiß das. Aber du siehst mich hier entsetzt sitzend. Ich…weiß nicht, was ich sagen soll. Das hat einen Grad von Tragik erreicht, den ich nicht weiter kommentieren will.“ Pete: „Tragik, Sven. Das ist es wohl. Das Wort, das am besten beschreibt, was hier gerade passiert ist. Nur: Was wollte Crutch eigentlich sagen, bevor Zeus herauskam?“
Mit diesen schockierenden Bildern endet das Segment und wir gehen weiter im Programm.
Wir schreiben den 14. Juni 2016. Der Titantron ziert über die gesamte Leinwand dieses Datum und die 13.000 Augenpaare wandern in diese Richtung.
Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday dear Mike! Happy Birthday to you!
Gesänge, Gelächter, frohe Gemüter! Das Bild wird nun endgültig eingeblendet und wir sehen Zereo Killer, der einen kitschigen Partyhut aufgesetzt hat. Vor ihm eine riesige Geburtstagstorte. Auf dieser ist MacKenzie selbst abgebildet… zu einer Zeit, als er noch mit der Gesichtsbemalung die Wrestlingwelt unsicher machte.
Lara: „Alles Liebe und Gute zum Geburtstag Papa!“
Die lieben Worte seiner kleinen Tochter erweichen immer wieder sein Herz. Er beginnt zu lachen, scheint all seine Probleme für den Augenblick zu vergessen, denn jetzt zählt nur die innige Umarmung von Lara.
Leighton Meester: „Ich wünsch dir auch alles Liebe… 36… langsam wirst du alt, mein Freund!“
Die schöne Schauspielerin kann sich ein hämisches Lachen nicht verkneifen. Nun nimmt Mike Leighton den Arm und drückt sie fest zu sich.
Zereo Killer: „Tja, das Alter ist das Einzige, gegen das man nicht ständig ankämpfen kann, ne?“
Was auch auffällt ist, dass Zereo Killers Bruder The Godlike sich ebenfalls wieder im Haus befindet… Doch er ist sichtlich ruhiger als früher, das blinde Vertrauen zu Mike hat verständlicherweise gelitten. Es scheint fast so, als müsse er sich zu einem Lachen zwingen.
The Godlike: „Happy Birthday.“
Mike steht auf und er blickt seinem Blutsverwandten in die Augen… Er will ihn umarmen, doch der Göttliche streckt ihn seinen Arm entgegen und bietet einen Handshake an… Mike atmet tief durch, seufzt ein wenig und geht auf diesen Handschlag ein. Die Blicke kreuzen sich, ein Nicken bei ZK ist zu erkennen.
Zereo Killer: „Danke… Bruder!“
Die Fronten sind noch ziemlich verhärtet, doch sie sprechen wieder miteinander. Ein großer Schritt vorwärts, was man sich vor drei bis vier Wochen kaum hätte vorstellen können.
Das Geburtstagskind blickt sich um, sieht die vielen Geschenke, sieht seine Liebsten hier in seinem Wohnzimmer versammelt und scheint rundum glücklich zu sein.
Zereo Killer: „Ich bin wirklich froh, dass ihr alle hier seid! Die Menschen, die mir am Wichtigsten sind, sind bei mir… Gibt’s was Schöneres?“
Lara und Leighton lehnen sich an Mike und lassen ihn spüren, dass das auch auf Gegenseitigkeit beruht, während The Godlike abdreht und vom Wohnzimmer verschwindet. Er geht die Treppen hoch und verlässt die Szene.
Zereo Killer: „Lara, mein Schatz… geh du mal nach deinem Onkel sehen.“
Brav folgeleistet sie dieser Bitte und somit befinden sich lediglich noch Zereo Killer und Leighton im Wohnzimmer… Es werden kleine Küsschen ausgetauscht und sie schauen sich neuverliebt in die Augen.
Leighton Meester: „Na, was hast du heute noch vor?“
Sie überkreuzt ihre Beine und legt diese über die Oberschenkel von Zereo Killer. Er beginnt abermals zu grinsen und sucht ihren Blickkontakt.
Zereo Killer: „Wir werden heute noch…“
Plötzlich klingelt es an der Tür. Alle Beide schauen sehr verwundert aus der Wäsche. Besuch wird eigentlich keiner mehr erwartet. Der ehemalige Mr. #ISGI deutet an, dass L sitzen bleiben solle, er erledigt das…
Gesagt, getan! Der Los Angelino erhebt sich von der weißen Ledercouch und geht in Richtung Eingangstüre… Ohne durch das Guckloch zu sehen, öffnet Mike die Tür… Es kann doch keine böse Überraschung vor seinem eigenen Anwesen geben, oder? Mike liebe Überraschungen, doch als er die Tür öffnet, entgleisen ihn all seine Gesichtszüge.
Kein
Wunder, denn vor der Tür steht niemand geringeres als
S1margl. Der fliegende Hund. Der Mann von Nicotine &
Bacteria.
S1margl: „Alles Gute zum Geburtstag, Mike!“
MacKenzie ballt schon die Fäuste! Hat man denn nicht mal an seinem eigenen Geburtstag, in seinen eigenen vier Wänden Sicherheit, dass keine Störenfriede auftauchen? Offensichtlich nicht!
Zereo Killer: „Verpiss dich!“
Überrascht zieht S1 seine Augenbrauen in die Höhe und legt seine Arme fragend auseinander.
S1margl: „Müsstest du dir nicht eigentlich meinen Namen notieren, um dich am Tage meines Geburtstages zu revanchieren, huh?! Das ist doch das, was du willst, Killer, oder? Du willst dich bei mir revanchieren. Also tu das, was man an einem langweiligen Geburtstag eben so tut. Man wartet auf Glückwünsche, nur um sich alle Gratulanten zu merken und sie dann ebenfalls an ihren Jubeltagen zu beglückwünschen.“
Der Hund legt den Kopf schief, während McKenzies Wange aggressiv zuckt.
S1margl: „Aber bis dahin musst du die Rolle des Geburtstagskindes spielen, Junge. Du musst dich über Gäste, Geschenke und Überraschungen freuen. Du darfst nicht so unhöflich sein, denn…“
Leighton Meester: „Mike, wer steht denn vor der Tür?
Ruft sie vom Wohnzimmer aus.
Zereo Killer: „Niemand, absolut Niemand!“
Im Hintergrund kann man Leighton sehen, wie sie über die Couch in Richtung Eingangsbereich blickt… Sie sieht, dass dort Jemand steht, erkennt diese Person allerdings nicht.
Leighton Meester: „Ach komm schon! Willst du deinen Gast nicht herein bitten?“
Dieser Ruf lässt das Lächeln im Gesicht des fliegenden Hundes nur noch breiter werden.
S1margl: „Bisher hast du dich doch in meinem Wohnzimmer, dem Wohnzimmer der PCWA breit gemacht, Mike. Gewähr mir also auch Zutritt – das ist doch nur fair.“
MMK fletscht schon mit den Zähnen und antwortet mit brummiger Stimme.
Zereo Killer: „Niemals, und jetzt sieh zu, dass du verschwindest!“
Der IC Champion dreht seinen Kopf zu Leighton, die es sich wieder auf dem Sofa gemütlich gemacht hat.
Zereo Killer: „Nein, nein… Ist schon okay… er hat keine Zeit!“
Nun dreht er sich wieder um und blickt S1margl eindringlich an… Die Worte werden etwas ruhiger gewählt.
Zereo Killer: „Bitte verlass nun mein Grundstück…“
Der Hund fährt sich mit der Hand durch die Haare. So abgewiesen zu werden, enttäuscht ihn.
S1margl: „Du bist doch ein kleiner, verdammter Schisser! Wusste ich es doch. Eigentlich hätte ich es direkt sehen müssen, als sich dein Prügel in der Hose in den Unterbauch zurückzog, als du mich gesehen hast. Aber ich wollte dich sowieso nicht vom Schäferstündchen abhalten…“
Der Fighter breitet erneut die Arme aus. Dieses Mal wirkt es jedoch ehrlicher.
S1margl: „Ich bin hierher gekommen, um dir einen Vorschlag zu machen, Mike. Es ist sozusagen mein Geburtstagsgeschenk, you know. Und ein Geschenk lehnt man nun einmal nicht ab, so viel ist klar. Genauso wie klar ist, dass du den IC Titel nicht verlieren darfst, da du sonst suspendiert wirst. Ich könnte dir also helfen, deinen IC Titel zu behalten und damit ein Teil der GFCW zu bleiben.“
Ungläubig schaut der Wrestler des Jahres 2014 und 2015 seinen unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartner an, indem er seinen Kopf leicht schief zur Seite neigt. Mike will darauf eigentlich gleich antworten, doch der beflügelte Hund spricht weiter.
S1margl: „Natürlich überrascht dich das jetzt. Schließlich wollte ich ursprünglich, dass du alle Titel los wirst, damit du endlich frei sein kannst. Aber ich habe erkannt, dass du nie frei sein wirst – du bist einfach nicht in der Lage dazu. Du wirst niemals den Weg gehen, den ich gegangen bin. Aber ich trauere dir nicht nach… Faktisch ist es so, dass ich dich im Ring der GFCW schlagen will. Und nachdem ich dich bei Out of Ashes aus der PCWA werfen werde, werde ich dir auch in der GFCW dem Erdboden gleich machen.“
Er lächelt mit größter Vorfreude, während Mike überlegt, was er sagen soll, was er sagen will… Er
überlegt zu lange… zu intensiv. Verdammt nochmal, ist
er sogar bereit, dieses unheilige Bündnis einzugehen!?
Leighton Meester: „Kommst du dann?“
Doch bevor ZK antworten kann, fährt ihn erneut S1margl in die Parade.
S1margl: „Du wirst schon gleich in ihr kommen, Mike. Du hast alles Glück der Welt, sie wieder an deiner Seite zu haben, oder? Sie ist aber auch eine Granate. Dieses Familienglück – oder wirst du sie auch wegstoßen, wenn dir die nächstbeste vor die Flinte kommt? So wie du Johnny Boy Dog weggestoßen hast, als dir dessen IC Titel in die Hände fiel.“
Mike tritt durch die Türschwelle und drängt seinen Feind – so kann man ihn durchaus nennen – ein paar Schritte nach hinten.
Zereo Killer: „Das geht dich absolut nichts an, hörst du? Verlass nun mein Grundstück… bitte… ich will keinen Ärger… meine Tochter ist auch hier…“
Er bittet sichtlich um Einsicht… S1 legt den Kopf schief.
S1margl: „Warum ist sie plötzlich wichtig, huh?! Hat sie nicht auch mit ansehen müssen, wie du dein letztes Match verloren hast? Bist du auf einmal der gute Vater oder benutzt du sie nun nur, um mich weg zu kriegen? Und was ist mit deinem Bruder? The Godlike ist doch gewiss auch hier – wäre er keine Erwähnung wert? Oder würde er dir etwa nicht zur Hilfe eilen, wenn ich nun allen Ernstes meine Kettensäge auspacke und dir den Hals durchtrennen würde? Würde selbst deine geile Schnalle nicht auf meinen Rücken springen, wenn ich dich tatsächlich in den entlegenen Wald zerrte, wo ich dich in alle Einzelstücke zerlege, um deine Augen und Ohren in seltsamen Gläsern zu sammeln?“
S1 wackelt vor Zereos Augen mit den Fingern und macht ein Gruselgeräusch, so wie es sonst nur Gespenster tun.
S1margl: „MacKenzie, du hast zu viele Horrorfilme gesehen. Und deine Angst vor der Zukunft nötigt dich zur Paranoia. Ich bin hier, damit du mein verficktes Angebot annimmst. Ich bin hier, damit du weißt, dass dein Spiel mit mir ein Ende hat. Du hast Out of Ashes bekommen; du hast ein Match gegen mich in der PCWA! Aber ich werde ebenso mein Match in der GFCW bekommen – und du wirst selbst derjenige sein, der dafür sorgt.“
S1 geht langsam ein paar Schritte zurück.
S1margl: „Du hast nicht umsonst eine halbe Ewigkeit überlegt, mein Angebot anzunehmen. Und selbst jetzt hast du noch nicht abgelehnt. Auf deine Erbärmlichkeit ist Verlass, Mike. Deshalb wirst du dieses Angebot annehmen und wir werden uns im Ring der GFCW begegnen. Und dann wirst du mehr erleiden müssen, als du es dir am heutigen Abend in deiner Fantasie vorgestellt hast.“
Längst ist der fliegende Hund fortgegangen, doch Mike steht immer noch in der Türschwelle und blickt in die Richtung, in die S1margl verschwunden ist…
Leighton ist mittlerweile aufgestanden. Ohne dass ZK sie bemerkt hat, steht sie hinter ihm. Zärtlich umarmt sie Mike und fragt.
Leighton Meester: „Wer war das?“
MacKenzie gibt keine Antwort drauf, sondern schließt einfach vor ihm die Tür und damit endet auch diese Szene.
Wir
schalten Backstage zu Mac Müll und sehen, dass ihm Jhon für
ein Interview zur Verfügung steht.
Don Sheen: „Ist das dein scheiß Ernst Jhon? Zwei Matches an einem Abend??? Du weißt schon um was es hier geht oder?“
Just in diesem Moment, kommt Lisa ins Bild. Sie scheint außer Atem zu sein, da sie sich anscheinend ziemlich beeilt hat um in die Szenerie zu kommen. Sie legt einen Arm auf die Schulter des Dons. Dieser schaut sie etwas genervt an und flüstert ihr irgendetwas ins Ohr. Daraufhin holt Lisa einen 200 Euro Schein aus ihrer Tasche und gibt ihn Mac Müll. Dieser scheint die Nachricht zu verstehen und macht sich direkt aus dem Staub.
Don Sheen: „Hör mir mal zu Rookie! Es ist ein Witz dass du dir zwei Matches an einem Abend nimmst! Vor allem wenn du in meinem Namen kämpfst. Ich habe wirklich überhaupt keinen Bock auf so einen Shit, Bro! Wenn ich merke dass du im Rumble in the Jungle Match nicht mehr 100 % Leistung bringst, wird das ernsthafte Konsequenzen für dich haben!“ Jhon:
„Nun hörst du mir mal zu Rookie! Im Gegensatz zu dir,
bin Ich nicht wegen des Geldes meines Vaters hier, sondern
aufgrund von Leistungen. Weißt du was ich außerhalb
von GFCW geleistet habe? Glaubst du man wird einfach so als
"Ausnahmetalent" betitelt? Weißt du was mir für
Angebote vorlagen? Du weißt gar nichts über mich und
trotzdem spielst du dich so auf! Wer von uns beiden liegt denn
bis dato unter seinen Erwartungen? Vor knapp 3 Monaten dachte man
noch, du gewinnst die Anniversary Battle Royal und heute Abend
hast du nicht mal ein Match! Während ich in kurzer Zeit zu
überzeugen wusste und genau aus diesem Grund habe ich heute
auch gleich 2 Matches.“
Don Sheen: „Es ist mir scheiß egal was du geschafft hast bevor du hier warst Jhon! Die Leistungen die du da erbracht hast, sind hier absolut nichts Wert, hast du mich verstanden?“
Der Rich Guy schubst Jhon ein kleines Stück nach hinten, dieser reagiert aber zunächst nicht wirklich, sondern sieht einfach nur genervt aus. Bevor Sheen sein Gegenüber ein zweites Mal schubsen will, zieht Lisa den Don ein kleines Stück nach hinten und hält ihn etwas fest.
Lisa: „Jetzt komm doch mal runter Donny! Lass ihn doch einfach mal machen und vertraue ihm ein wenig. Ich denke er wird das schaffen! Ich meine seitdem er ist, hat er nur gegen dich verloren Donny. Und ich glaube nicht, dass ein Nichtskönner einfach GFCW Veteranen wie den Puppenspieler besiegt und dieses Können wird nicht einfach so von nichts kommen.“ Sie zwinkert Jhon zu, der sich anscheinend wirklich geschmeichelt fühlt, von so einer hübschen, jungen Dame respektiert und anerkannt zu werden. Sheen, scheint aber dennoch nicht besänftigt und schnaubt jetzt sogar Lisa an.
Don Sheen: „Ich habe doch gerade eben gesagt, dass die Leistungen von da hier nichts Wert sind! Genauso wenig wie ein Sieg über den Puppenspieler etwas Wert ist! Warum verteidigst du ihn überhaupt Lisa? Wobei auch egal, denn nach seinem Scheitern, heulst du mir eh wieder die Ohren voll und bittest um Verzeihung. Und sollte er dieses Match verliert, dann werde ich dafür sorgen, dass er hier raus fliegt und er sich wünscht er wäre nie hier her gekommen!!“
Don Sheen: „Okay okay. Ich lass jetzt einfach mal deine Aussagen an mir abprallen, dass du besser seist als ich, weil da weiß ich sowieso dass das nicht so ist. Aber jetzt ernsthaft Jhon. Du schlägst heute den DoD. Was in deinem Match mit dem Puppenlappen passiert ist mir herzlich egal, aber du machst diesen Penner von Murk in deinem eigenen Match fertig. Du gehst da heute als Sieger raus und übergibst ihn mir, so wie der Deal war. Vergiss nicht deinen Fiat Punto.“
Er lacht kurz, schlägt dann aber die Umarmung aus, reicht jedoch Jhon die Hand. Dieser schlägt ohne zu überlegen ein und schaut dem Rich Guy noch einmal tief in die Augen.
Jhon: „Ich werde gewinnen!“ Don Sheen: „Na dann ist doch alles easy, Bro!“
Er dreht sich um und verlässt die Szenerie. Lisa umarmt Jhon noch ein weiteres Mal und folgt dann ihrem Mentor in die Gänge.
Finest Hour. Das Ereignis des Sommers der GFCW! Natürlich hatte auch der Puppenspieler noch eine Fülle an Vorbereitungen zu treffen und nun wirklich keine Zeit für organisatorische Meetings, doch wenn der Chef ruft muss man folgen und so steht er nun hier, im Büro von Al „the Spawn“ Simmons, seines Zeichens neben seinem Bruder 2ter Besitzer und Chefbooker der GFCW und die Stimmung steht nicht zum Besten als ein eisiger Hauch durch das Büro weht. The Boss is not amused. Miesmutig kaut er an dem Stumpen seiner Zigarre und bläst frustriert einige Rauchwolken in die Umgebung. Der Puppenspieler steht im Anzug geschniegelt und gestriegelt vor ihm. Der Rücken gerade. Den Zlinder vor die Brust gehoben. Angespannt wartet er was ihm zu verkünden ist. Doch Simmons genießt noch ein wenig die unangenehme Stimmung während er seinen bösen Blick von einer Ecke in die andere es Raumes schweifen lässt ehe er ihn wieder auf seinen Angestellten richtet.
Spawn: „Können sie sich vorstellen warum ich Sie rufen lassen habe.....Püppi?“
Der Puppenspieler legt den Kopf schief und miemt den Unschuldigen in seiner Unwissenheit.
Puppenspieler: „Etwas Unerfreuliches würde ich schätzen angesichts ihrer Miene.“
Simmons räuspert sich lautstark ehe er fest und deutlich sein Anliegen zur Aussprache bringt.
Spawn: „Ganz Recht! Mir ist nämlich zu Ohren gekommen dass Sie hinter meinem Rücken ihre eigenen Matches aushandeln. Sehe ich das Richtig?“
Der Puppenspieler macht dicke Backen und weicht mit dem Kopf verwundert zurück.
Puppenspieler: „Ja aber dass machen die Kollegen hier doch ständig, dass...“
Unwirsch fällt ihm sein Boss ins Wort.
Spawn: „DASS TUT NICHT ZUR SACHE! Ich untersage Ihnen in aller Deutlichkeit ihre Matches selbst auszuhandeln! Vergessen sie nicht wer hier ihre Brötchen bezahlt! Ich bin hier der Boss und sie machen was ich Ihnen sage!“
„Ja aber...“
„Haben wir uns verstanden!? Sobald sie sich in den von uns gemieteten heiligen Hallen befinden gehört Ihr Arsch uns verstanden?!“
Kleinlaut gibt sich der Puppenspieler geschlagen.
„Verstanden.“
Zufrieden lehnt sich Simmons ein wenig zurück und wird für seine Verhältnisse etwas freundlicher.
„Nun, da das Match aber bereits auf der Card ist, und damit gegen meinen Willen bereits geworben wurde wäre es ein höchst unprofessionelles Verhalten das Match kurzfristig zu känzeln. Dass wäre Wasser auf den Mühlen der Konkurrenz, so einen Imageschaden kann ich nicht zulassen, so gerne ich es in ihrem Fall auch würde. Nein, sie werden gegen Jhon antreten wiedereinmal.“
Erleichterung macht sich auf dem Gesicht des Puppenspielers breit doch Spawn weiß dies sofort zu unterbinden.
„Aber Eins sage ich Ihnen wenn sie dieses Match verlieren, werde ich dafür sorgen dass Sie nie wieder als Wrestler in einen GFCW Ring steigen. Ich will dass Sie mir zeigen, dass Sie Ihr kümmerliches Gehalt auch Wert sind und nun verschwinden Sie und seien Sie bloß nicht zu spät zu ihrem Auftritt!“
Der Puppenspieler schluckt antwortet dann jedoch überzeugt und ohne die Miene zu verziehen.
„Ich habe Verstanden Simmons. Ich werde Ihnen Beweisen zu was ich immer noch fähig bin.“
„Na hoffentlich!“
Ohne ein weiteres Wort setzt der Puppenspieler seinen Zylinder auf und verlässt ohne ein weitres Wort das Büro seines Vorgesetzten.
10. Juni 2016, das Wetter ist sehr angenehm in den Staaten und innerhalb relativ kurzer Zeit ist er schon wieder in Los Angeles, Kalifornien, seiner Heimatstadt! Er steht inmitten der Großstadt, stemmt die Hände in die Hüfte und schaut ehrfürchtig zu den riesigen Hochhäusern empor. Zereo Killer ist wieder hier!
Zereo Killer: „Übermorgen die PCWA Vendetta in Mexiko… da nehm ich mir doch glatt einen Tag frei und mach mir einen schönen Nachmittag in „Good Old California“.“
Er grinst sich eins und nickt sich selbst zu, um das Gesagte nochmal zu bekräftigen. Er geht ein paar Schritte durch die Innenstadt, vorbei an dieser Sportsbar, in der er sich vor gut einem Monat mit Breanna Ouhts getroffen hat. Der Intercontinental Champion runzelt mit der Stirn, findet es aber ziemlich lustig, dass der Barkeeper dieses gemeinsame Foto mit Zereo Killer und Breanna Ouhts in einem Fotorahmen in die Auslage der Bar gestellt hat. Doch viel weiter kommt er nicht, ohne von Menschenmassen erkannt zu werden. Auch wenn er innerhalb der GFCW doch einen zweifelhaften Ruf hat, so genießt er hier seinen Status als „Held von Kalifornien“… und die Bewohner dieser Stadt können sich glücklich schätzen, denn sie haben zwei von dieser Sorte! Double M kann sich nicht losreißen und verteilt einige Autogramme und lässt auch ein paar Fotos von und mit sich machen, ehe die Szene ausblendet…
… doch direkt im nächsten Moment befinden wir uns erneut inmitten dieser großen, amerikanischen Stadt. Die Zeit ist schon etwas vorangeschritten, immer noch ist MacKenzie im Bild. Die wrestlingfanatischen Fans sind nicht mehr zu sehen, dafür sieht man ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen des ehemaligen GFCW Heavyweight Champions. Er schaut sich offenbar ein Gebäude von oben bis unten an, reibt sich erfreut die Hände und beginnt ein wenig zu lachen… Der Kameramann dreht sich um und wir sehen das L.A. Gym. Es ist jedoch viel mehr als nur das Gym zu erkennen. Direkt über den Eingang wurde ein riesiges Zereo Killer Foto plakatiert, welches ihn in einer Jubelpose als Doppelchampion zeigt. Ob das den Inhaber dieses Gyms gefällt? Ob das Lex Streetman gefällt?
Zereo Killer: „Es ist tatsächlich fertig, und es sieht absolut genial aus.“
Zufrieden klatscht er in die Hände und sein Grinsen wird immer breiter. Einen Moment später gilt seiner Aufmerksamkeit dem Eingangsbereich des Gyms. Offenbar kommt ein Mann auf Zereo Killer zu, der in der GFCW nicht ganz unbekannt ist.
Mehr noch, auch in der Stadt der Engel kennen die meisten der Bewohnen seinen Namen, immerhin ist Lex Streetman der oben erwähnte zweite Mann in der GFCW, der aus dieser wunderschönen westamerikanischen Stadt kommt und sich in der deutschen Liga einen Namen gemacht hat. Momentan blickt der Institutionelle aber alles andere als erfreut aus der Wäsche, als seine ersten Schritten aus dem Eingangsbereich des Gyms herausreichen und er sein Gesicht nach oben in die schon etwas tiefer stehende Sonne richtet.
Sichtlich erbost blicken die stahlblauen Augen des neuen GFCW Heavyweight Champions auf die Fassade „seines Babys“ und innerhalb von Sekunden steigert sich der anfängliche Zorn in pure Wut! Seine Mitarbeiter des Gyms hatten also doch Recht gehabt... das Trainingscenter wurde sozusagen über Nacht vom anderen Los Angelino „eingenommen“. Klingt zwar etwas übertrieben, aber für den Blondschopf war dieses riesengroße Plakat an SEINEM Gebäude nichts anderes als eben solch ein Eingriff auf sein privates Eigentum.
Lex Streetman: „Dieser räudige Sohn einer...“
Mehr Worte kommen aus den zusammengepressten Lippen nicht heraus und aus Gründen der Kinderfreundlichkeit ist dies vielleicht auch besser so. Immer weiter schreitet Lex derweil rückwärts von seinem Gym weg und bekommt somit immer besser das ganze Ausmaß der Katastrophe zu Gesicht. Die ganze Seite zum Haupteingang hin war tatsächlich mit diesem Bild überzogen worden...vom Dachscheitel bis unmittelbar über die Eingangstür... von überall lächelt ihm Zereo Killer entgegen.
Überall haben sich bereits Leute versammelt und blicken mit Freude auf das übergroße Portrait Mike MacKenzies. Manche scheinen sogar an dieser Idee Spaß zu haben und beginnen zu lachen... lachen sie etwa über das Gym an sich? Über die Institution, die Lex seit Jahren mit harter Arbeit und Schweiß aufgebaut hat? Wurde diese ganze Maloche hiermit nun mit Füßen getreten, heraufbeschworen durch das Werk eines offensichtlich schlechten Verlierers aus dem Halbfinalmatch des „Finest Hour“-Turniers?
Durch ein Zusammenprall seiner Schulter mit einer Person wird Streetman beim Zurückwandern aus genau diesen Gedanken gerissen. Ein wenig perplex fällt sein Blick sofort auf die Person neben ihm und noch nicht einmal eine Millisekunde später bohren sich seine Iriden boshaft in dessen Antlitz. Hier steht sein Stadtvetter nun also in der Realität vor ihm und grinst ihm für Lexs Begriffe mindestens genauso doof entgegen, wie er es auf dem Plakat tut. Und selten unbeholfen bekommt der „L.A. Boy“ in diesem Moment nur ein fast schon hasserfülltes Wort aus seiner Kehle heraus.
Lex Streetman: „MacKenzie...“
Drohend wirkt seine tiefe säuerliche Stimmlage, als er sich seinem Titelvorgänge nun vollenst gegenüberstellen kann. Zereo kann seine gute Laune noch immer nicht verstecken und scheint zunächst keine Anstalten zu machen, seinen Gegenüber zu unterbrechen. Dieser hat sich nach ein paar Momenten der Ruhe zumindest wieder einigermaßen fangen können und legt jetzt offensichtlich erst so richtig los.
Lex Streetman: „Was soll dieser verdammte Mist mit deiner Visage an meinem Gebäude? Bist du immer noch nicht über deinen Titelverlust hinweg und mimst nun den schlechten Verlierer, in dem du die Fassade des Gyms mit solchen Kindergartenwitzen verschandelst?“
Keine Mätzchen, Streetman will sofort Tacheles reden! Mike versucht die Situation mit gewissen Gesten zu beruhigen, doch der Blondschopf kommt grade nicht wirklich runter.
Zereo Killer: „Ist es nicht herrlich, Lex? Zwei der größten Stars, die diese Stadt zu bieten hat. Der Eine hat den Anderen um den GFCW Heavyweight Title erleichtert, wohl wahr… Dafür gratuliere ich dir nochmals recht herzlich, dass du mich besiegt hast, weil meine Tochter für mich aufgegeben hat! Dennoch glaubt diese Stadt nicht nur an dich, sondern auch an mich… und dafür wurde demonstrativ dieses Bild von mir explizit auf dein L.A. Gym plakatiert.“
Freundschaftlich will Zereo Killer seinem Bezwinger auf die Schulter klopfen, doch dieser weicht ein wenig zurück und wirft ihn lediglich einen bösen Blick entgegen.
Zereo
Killer: „Mit einer Aktion beide Helden vereint. Dein
Gebäude, mein Bild! Die Stadt glaubt an uns Beide,
Streetman!“
Entschieden drückt der dienstältere der beiden Los Angelinos den Arm des Anderen weg und hebt nun seinerseits seine Hand in Richtung MacKenzie. Der ausgestreckte Zeigefinger ist allerdings klar als Drohung zu verstehen und entsprechend deutlich sind auch die Aussagen, die der Institutionelle zu dieser Gestik folgen lässt.
Lex Streetman: „Ich kann diesen ganzen Schwachsinn von dir nicht mehr hören, kapiert? Die Stadt glaubt in keinster Weise an dich UND an mich und schon gar nicht in den vier Wänden meines Centers! Keine Ahnung, wie du über Nacht die Genehmigung für dieses Plakat bekommen hast, aber möglicherweise reichen ja schon ein bis zwei schmierige Kontakte aus, um mit ein bisschen finanzieller „Nachhilfe“ solch eine Aktion auf die Beine zu stellen. Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall dafür sorgen, dass diese Verschandlung schnellstmöglich wieder entfernt werden wird.“
Abermals will MacKenzie, dass sich sein unfreiwilliger Gesprächspartner beruhigt.
Zereo Killer: „Jetzt komm mal runter, Mr. Leiter des L.A. Gyms! Im Gegensatz zu dir habe ich dir etwas geschenkt! Du hast mir etwas genommen und willst es mir nicht wieder geben? Gut, es ist eine Sache, dass du mich besiegt hast, aber eine andere, dass du mir meinen Custom World Heavyweight Title nicht zurückgibst! Offenbar hast du auch ein Bündnis mit Dynamite, damit er dir den Titel nach meiner Niederlage überlassen hat, huh?!?! Denn es ist mit ihm eigentlich ausgemacht, dass MEIN Titel solange der offizielle Titel ist, solange ich Champion bin! Und wenn ich mal besiegt wurde, wird der Titel bei Booker verstaut, bis ich wieder quasi an der Macht bin!“
Nun ist es MacKenzie, der auf Streetman zugeht, doch dieser weicht keinen Millimeter zurück.
Zereo Killer: „Der Custom World Heavyweight Title soll nicht bei dir sein, er soll auch nicht mehr bei diesem lächerlichen GFCW Präsidenten sein, nein, ich bin hier um mir meinen Titel zurück zu holen! Entweder du gibst ihn mir freiwillig, oder dieses Plakat wird hier noch sehr viel länger hängen als es dir lieb ist! Denn ich habe in dieser Stadt ziemlich mächtige Freunde, die dafür sorgen können, dass dieses Plakat noch sehr lange hier bleiben wird! Merk dir meine Worte, Streetman!“
Der Meister des Slacklinens ist gerade dabei zu gehen und Lex Streetman kann einfach nicht glauben, was er hier gehört hat. MacKenzie geht’s nur um seinen selbstkreierten, beschissenen Gürtel? Er will noch antworten, doch abermals fährt ihn sein Gegenüber verbal in die Quere.
Zereo Killer: „Ach und schau mal in der Sportsbar vorbei… Du weißt schon, die Sportsbar, die auch die GFCW überträgt. In der Auslage befindet sich ein hübsches Bild von mir und Breanna Ouhts!“
Wen interessiert jetzt bitte dieses vermaledeite Foto... verdammt nochmal da hängt ein riesengroßes Plakat von Lexs neuem Erzfeind(?) am Gym und stellt dessen Inhaber hier und jetzt der Lächerlichkeit preis! So oder ähnlich denkt offensichtlich LS momentan und gibt sich mit MacKenzies Abgalopp nicht zufrieden. Entsprechend werden dem Davongehenden noch Worte nachgerufen, die MMK tatsächlich nochmals zum Anhalten bewegen, ohne allerdings erneuten Augenkontakt mit Streetman aufzunehmen.
Lex Streetman: „Ernsthaft, dir geht es nur um deinen lächerlichen Spielzeuggürtel? Dann lass mich dir einen Vorschlag machen, wie du dieses wertlose Stück Plastik zurückbekommen kannst. In der „War Evening“-Ausgabe nach „Finest Hour 2016“, nachdem mir die Trophäe zum Sieg im Turnier über Zeus überreicht wurde, treffen wir Beide uns im Ring und sorgen für einen Austausch, der die ganze Kindergartenkacke beendet. Du bekommst deinen Custom Titel zurück... und ich bekomme die vertragliche Erlaubnis wieder, dieses dämliche Plakat zu entfernen. Bist du damit zufrieden, MacKenzie? Hat das große Kind in dir dann endlich das erreicht, was es damit bezwecken will?“
Der zu Streetman gewandte Rücken kann naturgemäß keine Antwort auf diesen Vorschlag geben, doch er zeigt ob seiner langen Präsenz an, dass der Killer offensichtlich lange über dieses Angebot nachzudenken scheint. Nach einer gefühlten Ewigkeit dreht sich der Kopf des GFCW Intercontinental Champions leicht in Richtung seines Widersachers und durchdringt ihn prompt mit einem ehrgeizigen Blick. Ein kleines Nicken... dann dreht ZK endgültig ab und zieht von dannen.
Ein kleines Nicken... doch es reichte, um die Fronten zumindest temporär zu klären. Lex Streetman und Zereo Killer... sie werden sich wiedersehen und das ein weiteres Mal im Seilgeviert der GFCW. Dieses Mal allerdings in keinem Match, sondern eben in einer etwas diplomatischeren Angelegenheit. So oder so ist eine Sache ganz klar und die weiß natürlich auch der noch anwesende Lex Streetman.
Lex Streetman: „Es ist noch nicht vorbei, MacKenzie... noch lange nicht! Erst kümmere ich mich um die griechische Plage und dann knüpfe ich mir dich kleine Made nochmals vor!“
Ein letzter Blick auf das Plakat folgt und schon dreht sich der „L.A. Boy“ mit einem sichtbaren Kopfschütteln wieder um und stampft zurück in sein „heiliges Reich“. Zurück bleibt der sich anbahnende Sonnenuntergang, welcher sich langsam aber stetig über Los Angeles liegt, und die finalen Sonnenstrahlen, die quasi zum Abschied aus Amerika das Bild des noch damaligen Doppelchampions Zereo Killer anstrahlen.
Backstage greift Tammy einen Gast auf, der sein erstes Tryout in der GFCW im Jahr 2015 hatte und es erfolglos abbrechen musste. Es ist vom absoluten Neuling aus Japan Shinya Kensuke die Rede, der seine Ausbildung im Dragon Dojo (Nevada, USA) Mitte 2014 beendete und seither durch die Welt reist auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Die Gründe für den Rücktritt aus der GFCW, nachdem er eine kurzzeitige Fehde mit Hatee hatte, sind bis heute unklar. Tammy hat sichtlich Mühe mit ihren Team den Japaner einzuholen, der bis zu diesem Moment gar nicht damit gerechnet hatte überhaupt von der PPV Crew Aufmerksamkeit zu erhalten, immerhin steht das große Final Hour Turnier und zahlreiche Matches auf dem Programm, welche ohne jeden Zweifel mehr Hype verdienen als der Japaner.
Tammy: Warte Kensuke … Kensuke?
Der Japaner dreht sich um und erkennt das Team um Tammy und grüßt höfflich mit einer leichten Verbeugung.
Kensuke: Konichi-wa. Tammy: Ja, Hallo. Shinya Kensuke … ich habe einige Fragen, wenn es Recht ist. Kensuke: Ja? Tammy: Sie gelten als seit fast einem Jahr als verschollen. Wo waren sie so lange und was für?
Der Japaner sieht die junge Frau fragend an, bekommt einen kleinen Kopfhörer gereicht, den er sich ins Ohr setzt und wartet auf die Übersetzung. Er überlegt einen Moment bevor er die Frage beantwortet
Kensuke: Weißt du, es war eine schwere Zeit für mich. Leider hatte einer der harten Schläge meines Gegners letztes Jahr eine Gehirnerschütterung und einige innere Verletzungen zur Folge, die ich auskurieren musste. Deswegen zog ich mich zurück.
Geduldig wartete Japaner auf die gegen Übersetzung und eine weitere Reaktion von Tammy.
Tammy: Warum haben wir im Anschluss nichts mehr von dir gehört? Kensuke: Ich vertraue der deutschen Medizin nicht in solchen schwerwiegenden Fragen. Ich habe es vorgezogen mich nach einer umfangreichen Erstversorgung in Deutschland in meinem Heimatland Japan behandeln zu lassen. Dort bin ich anschließend auch geblieben um weitere im Kampf erlittenen Wunden auskurieren zu können.
Shinya versucht ein freundliches Lächeln zu zeigen, das den Zuschauer der Szene ein Gefühl von Mitgefühl bescheren soll. Kensuke scheint nicht der bösartige Japaner zu sein, den man sich nur zu gerne im Wrestling Ring vorstellen mag. Natürlich dauert es einen Moment, bis die Übersetzungen fertig sind und das Gespräch fortgesetzt werden kann.
Tammy: Du bist heute hierbei Final Hour zu Gast. Wie sehen deine aktuellen Pläne aus? Kensuke: Nachdem ich meinen Körper in einem perfekten Zustand der Entspannung und der Fitness gebracht habe, suche ich nach neuen Herausforderungen. Daher habe ich ein Gespräch mit Herren Booker vereinbart um Verhandlungen über meine Rückkehr zu führen. Leider vermag ich nicht über meine aktuellen Pläne konkret sprechen zu können, kann jedoch versichern, dass es in meinem Interesse liegt meinen Familiennamen auch in Deutschland und in Europa publik zu machen. Daher ist es meine ehrenvolle Pflicht mich im Ring mit jedem Herausforderer zu messen, der bereit ist ein ehrenvolles Duell im Ring zu führen.
Wieder verstreicht einige Zeit, bis die Sätze übersetzt wurden und die Zuschauer die Texte lesen können. Kensuke nutzt die wertvollen Sekunden um sich kurz im Backstagebereich umsehen zu können.
Tammy: Soll das bedeuten, wenn es ihnen gelingt einen Vertrag mit Cloude Booker auszuhandeln werden Sie möglicherweise wieder bei War Evening zu sehen sein? Und wenn das der Fall ist wie stellen Sie sich Ihr Comeback vor? Kensuke: Ich finde es ist noch zu früh um von einem Comeback zu sprechen. Leider bin ich gezwungen eine Schande aus dem vergangenen Jahr abzutragen, denn es ist mir im letzten Sommer nicht gelungen ihr hoch geschätzt Tryout erfolgreich abschließen zu können. Ich empfinde mich nicht als Teil des GFCW Rosters, bevor ich nicht die mir gesetzte Bewährungsprobe erfolgreich abschließen kann. In Japan bedeutet diese Art des Versagens einen großen Verlust der Reputation und der Ehre unter den Kollegen. Ich kann meinen Landsleuten nicht in die Augen sehen, bevor ich diese Schande, die ich in der GFCW angerichtet habe, vollständig getilgt habe. Mir ist bewusst, dass es viel Arbeit und Aufrichtigkeit bedeutet begangene Fehler wiedergutzumachen. Ich hoffe natürlich inständig, dass man meine Bitte entsprechen wird und man mir diese Chance einräumt.
Während die Übersetzer im Hintergrund arbeiten beobachtet Kensuke die Arbeiten am Catering der Liga. Offensichtlich widert den Japaner die deutsche Esskultur an, was sich auch in seinem Gesichtsausdruck widerspiegelt.
Tammy: Wenn Sie diese Chance erhalten sollten, was werden sie dann tun? Kensuke: Auch in Japan gibt es eine lange Wrestling Tradition und eine hohe Kunst des Ringskampfs. In Japan wird das Wrestling als sportlicher Wettkampf auf höchster Ebene verehrt und geschätzt. Es wird von einem japanischen Wrestler erwartet, dass er seinen Körper und seine Fähigkeiten bis zur Perfektion steigert und den Zuschauer jederzeit ein hochwertiges Match zeigt. Der sportliche Erfolg ist sehr wichtig, dennoch wird von uns erwartet den Sport ernst zu nehmen. Viele Wrestler auf der Welt reden über Dinge, die im Grunde genommen für den Wettkampf völlig unwichtig sind. Sie reden über bedeutungslosen Dinge um dadurch ihre Persönlichkeit profilieren zu können. Dadurch gerät die Qualität eines Wrestling Kampfes völlig in den Hintergrund und die Fans werden nicht selten von ihren Kämpfern betrogen.
Es folgt noch einmal der Blick zum Catering, ein abwertendes Kopfschütteln durch den Japaner und der Versuch sich wieder dem Interview freundlich zu widmen.
Tammy: Finden Sie diese Aussage nicht etwas zu gewagt? Damit werden sie sich nicht viele Freunde machen. Im Gegenteil solche Aussagen hört man hier nicht gerne, sie werden damit den Hass ihrer Kollegen ernten und heat auf sich ziehen. Kensuke: Möglicherweise war meine letzte Aussage etwas abwertend formuliert. Betrachten wir die Sache doch einmal objektiv. Ich denke in einem Wrestling Match sollte es immer um das Match gehen und darum, dass die Fans gut unterhalten werden und natürlich um den sportlichen Ehrgeiz. Ich finde dieses nutzlose Gerede um Frauen oder Besitztümer stört den sportlichen Wettkampf erheblich. Das Gerede um menschliche Fehler, Egoismus und Arroganz … Gefällt mir nicht. Ich bin aus einem einzigen Grund hierher zurückgekehrt: ich möchte meine Kollegen und Zuschauer von meinen Fähigkeiten im und am Ring überzeugen und hochwertiges Wrestling zeigen. Ich möchte die Qualität des Wrestlings durch meine Kunst auf eine neue Ebene hieven und mir den Respekt verdienen, der einem Sportler wie mir zusteht.
Obgleich der Japaner glaubt hier alles gesagt zu haben, was von Bedeutung ist, wartet er eine Reaktion durch Tammy ab. Unterdessen kann der Japaner die Vorbereitungen zum nächsten Match auf einem Bildschirm an der Wand verfolgen.
Tammy: Dürfen wir Ihre Aussagen ist eine offene Herausforderung an das GFCW Roster betrachten? Kensuke: Das ist in der Tat eine Herausforderung an das ganze aktive Roster. Ich stehe jeder Herausforderung offen gegenüber, egal ob in einem Singel Match oder als Teil eines Tag Team Matchs. Ich nehme jedes Booking an und stehe auch als Partner in Tag Team Kämpfe zur Verfügung, sofern man mich an seiner Seite sehen möchte. Denn er muss sich an dieser Stelle eine Warnung aussprechen. Wenn ich etwas nicht mag, dann ist es unfaires sportliches Verhalten, eingreifen durch andere Kämpfer oder unlautere Methoden um ein Match erfolgreich abschließen zu können. Sollte jemand mit unsauberen Methoden gegen mich arbeiten, so werde ich auf angemessene Art und Weise reagieren und diese Taten bestrafen. Als Japaner bin ich ein Fremder in einem fremden Land und sollte mich wie ein Gast benehmen. Allerdings erwarte ich auch wie ein Gast behandelt zu werden. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft. Sayonara!
Abschließend verbeugt sich der Japaner leicht vor Tammy und zieht dann seine eigenen Wege. Tammy bleibt nichts Anderes übrig, als den Japaner irritiert hinterher zu sehen.
Tammy: Ja … ehm auf Wiedersehen. Das, liebe GFCW Galaxy, war also Shinya Kensuke und ich gebe damit zurück zum Ring.
DAS...BÜRO! Nicht irgendein Büro, DAS Büro. Nämlich DAS BÜRO von GFCWs General Manager, Jimmy Maxxx. Wie in der letzten Show is es spärlich eingerichtet. Lediglich die wichtigsten Utensilien finden sich vor: Schreibtisch, Laptop, ein Bürostuhl (aus echtem Leder natürlich), eine Couch, ein Glastisch und ein fetter LED-Fernseher an der Wand zum Verfolgen der Show. Ach, da hinten in der Ecke steht noch ein Gummibaum.
Wir sind gerade richtig, denn der ehemalige GFCW-Intercontinental-Champion befindet sich im Gespräch mit seinen neuesten Verbündeten, namentlich Jasper Randall, Drake Ackley und Daniel – dem Fight Club. Alle drei tragen die für den Club üblichen mausgrauen Kapuzenpullis, wobei sich Jasper und Drake in Einheitsmausgrau zeigen, Daniel allerdings das unvermeidliche „Fear Daniel“ auf dem Rücken trägt.
Jimmy Maxxx: „Heute Abend ist es endlich so weit! Dynamites alte verstaubte Philosophie bekommt den ersten herben Schlag verpasst vom besten Tag Team seit den Outlawz! Mir war von Anfang an klar, dass Dynamite kein Händchen hat für euch. Er konnte noch nie mit Top Talenten der GFCW es gab immer Reibungen und Streitigkeiten! Er hat sich selbst über die letzten Jahre seiner Glaubwürdigkeit und seiner eigenen Würde beraubt und das Match heute ist seine letzte Verzweiflungstat die Evolution der GFCW aufzuhalten“
Ein breites Grinsen im Gesicht während er sich die Hände voller Vorfreude reibt. Er gibt beim aufstehen vom Stuhl seinem Handlanger einen motivierenden Klaps auf den Oberarm und geht um seinen Tisch herum.
Jimmy Maxxx: „Mehrfache Champions hier in der GFCW und jetzt sollt ihr bestraft werden, weil Dynamite lieber eine Liga voller Ballerinas in Kleidchen hätte? Nicht solange ich hier der Boss bin und nach dem heutigen Abend wird das auch jeder wissen wenn ihr seine Lakaien auf die Matte fegt und bis drei auf der Matte haltet…“
Entgegen der sonstigen Gewohnheit ist es Daniel, der sich als erster äußert – nach einem Seitenblick, verbunden mit einem Nicken gen Jasper zumindest.
Daniel: „Bereit....natürlich sind wir BEREIT. Der Fight Club ist IMMER bereit und an solch einem Tag stellt sich die Frage sowieso nicht. Gerade ich bin bis in die Haarspitzen motiviert, ich hoffe das sieht man! Endlich die Gelegenheit, es nicht nur Ryders Buddys heimzuzahlen, sondern auch ein für alle Mal den übermächtigen Schatten des kleinen Johnboy Dog zu verlassen!
Die heisere Stimme Jasper Randalls mischt sich in den Dialog mit ein. Mit einer Gefühlskälte, die man unmittelbar vor diesem für den Fight Club und Jimmy Maxxx so wichtigen Tag-Team-Titelmatch für kaum möglich hält, spricht er, ohne sich in irgendeiner Form zu regen:
Jasper Randall: „Es ist angerichtet, Jimmy Maxxx. Die einzige Institution, die die GFCW vor dem Sinnbild eines BOSSES namens Claude „Dynamite“ Booker retten kann, steht hier versammelt. Wie Daniel schon sagte: Mit ihm tritt heute ein Mann an unsere Seite, der nur so vor Leidenschaft brennt. Das ist es, was nötig ist. Das ist es, was Dynamite fehlt. Wir steigen gleich in diesen Ring und werden dem Real Deal nicht den Hauch einer Chance lassen.
Du, Maxxx, bist mit uns diese Zusammenarbeit eingegangen. Eine Zusammenarbeit, die alles andere bisher Dagewesene in den Schatten stellen wird. Jimmy Maxxx, Michael Payne, der Fight Club: Wenn wir mit dem Real Deal fertig sind und die Ringglocke ertönt ist, wird nichts mehr sein, wie es vorher war. Und es wird BESSER sein. Bessere Zeiten für die GFCW, wenn wir Claude Dynamite Booker ein für alle Mal dorthin befördert haben, wo er schon längst hätte hinmüssen: Auf das Abstellgleis. Und bald schon wird er und seine Führungsweise in Vergessenheit geraten sein!“
Kennt ihr das? Einer dieser Momente, in denen ihr sofort spürt: Das ist ein besonderer Moment, einfach deswegen, weil er so verdammt selten vorkommt? DAS ist einer dieser Momente. Denn Drake Ackley spricht. Der kaugummikauende „Mann der Taten“, glatzköpfig, mit Tätowierungen übersät, hat wie immer die Arme vor der Brust verschränkt, steht im Hintergrund. Doch als er spricht, blicken alle Anwesenden fast ehrfürchtig zu ihm hin. Und er spricht trocken, leise, beinahe flüsternd. Dennoch wirkt er bedrohlich.
Drake Ackley: „Die Mitglieder des Fight Club, Jimmy Maxxx, sind in Kenntnis gesetzt. Niemand wird eingreifen. Sie alle sitzen vor den Fernsehschirmen. Denn sie alle werden heute Zeuge, wie der Fight Club gemeinsam mit Jimmy Maxxx in eine neue Zeitrechnung innerhalb der GFCW aufbricht. In eine bessere Zukunft unter deiner Führungsgewalt.“ Jimmy Maxxx: „Ich brauche euch nicht zu sagen dass ihr keine weitere Hilfe braucht! Es braucht keinen Eingriff von außen oder sowas! Daniel wird sich heute an eurer Seite beweisen und ebenfalls an die Spitze der neuen GFCW stoßen. Unsere Familie wird wachsen und wir führen gemeinsam wieder die GFCW zu ihrer alten Form und Glanz, gefüllt mit echten Männern und Kämpfern wie euch!“
Der General Manager will sich gerade seiner weiteren Arbeit widmen, als er feststellt, dass der Fight Club noch nicht verschwindet. Er hält inne, dreht sich um und zeigt sein „Was gibt’s noch“-Gesicht.
Jasper Randall: „Dieser, wie heißt er doch gleich, Sm1argl…er spricht abfällig über uns. Und er hat dir in der letzten Show nicht den Respekt entgegengebracht, der dir eigentlich zusteht. Ganz im Gegenteil. Und diese…Nicotine&Bacteria…es wird mir alleine bei der Erwähnung dieses Namens schon übel…Vielleicht solltest du…hm…wie sage ich es am besten…“
Er sucht die Blicke von Daniel und Drake Ackley, findet die Bestätigung und wendet sich dann zurück an den GM der GFCW.
Jasper Randall: „…dich darum kümmern?“
Und er spricht es mit Nachdruck. Ein kurzer Moment des Schweigens.
Jimmy Maxxx: „Sm1argl und Nicotine&Bacteria werden noch früh genug spüren dass die Zeiten der GFCW in Kinderwindeln vorbei ist und wir der Liga Erwachsenenhosen angezogen haben! Er hatte die Chance ein Teil dieser Familie zu sein und so Rache an Zereo Killer zu nehmen. So wird er aber jetzt genauso im Verlierertopf landen wie Zereo, Jason Crutch und Co. Alles Wrestler mit viel Potential aber zu verblendet von Dynamites Vision. Also vergesst sie, denn ihr seid Gewinner!“
Randall und Daniel nicken sich zu, Daniel grinst abfällig.
Daniel: „Ich würde mir an deiner Stelle da keine Sorgen machen, Mr. Maxxx. Es ist geradezu in trockenen Tüchern – und unsere Konzentration könnte kaum höher sein!“
Ein bestätigendes Nicken. Dann Schweigen. Alle Anwesenden tauschen Blicke aus. Irgendwie scheint noch einmal jeder in den Augen des anderen die Leidenschaft zu suchen – und offensichtlich sind alle zufrieden. Denn nacheinander verlassen Randall und dann Daniel die Szenerie. Übrig bleibt Drake Ackely mit verschränkten Armen, kaugummikauend. Dann auch von ihm ein bedrohlich wirkendes Grinsen. Dann gefriert schlagartig seine Mimik, und er schlägt plötzlich patschend mit der Faust in die Hand. Es sieht aus, als wäre angerichtet...Dann geht auch Ackley und die Szene ist zuende.
Ein Werbebreak erfolgt.
(https://www.youtube.com/watch?v=Pwbx-5-7jyk&hd=1)
Pain
without love Missverstanden und Ausgegrenzt sein einziger Halt der Schmerz das Leid und sein eigenes Elend
You're
sick of feeling numb
Er wächst an seinem Hass er formt mit seinem Ärger seine eigene missratene Welt
Anger
and agony
Seine einzige Freude wenn andere Leiden wenn sie Schmerze erfahren und für ihn bluten
Pain
without love Former GFCW Intercontinental Champion Longest Activ GFCW Roster Member today and GFCW´s own biggest Hardcore Icon
Jimmy Maxxx
Es ist unfassbar still in der Halle...Daniel hält den Griff noch eine Weile. Der Referee muss sogar handgreiflich werden. Doch am Ende sind es Jasper Randall und Drake Ackley, die ihren Tag-Team-Partner vom Dutch Dragon lösen. Randall grinst böse, aber zufrieden. Er hilft Daniel auf die Beine, Drake Ackley nimmt die Tag-Team-Gürtel vom Timekeeper in Empfang. Einen Gürtel reicht er an Daniel weiter, der den Strap gerne entgegen nimmt. Mit hasserfülltem Gesicht schreit er in die Kamera, in die Zuschauermenge, ja, in die Welt hinaus! Der Fight Club triumphiert.
Pete: „Ich kann es nicht fassen, Sven. Sie haben gewonnen. Und sie haben FAIR gewonnen. Umso schlimmer, da so die Stipulation greift. Ich begreif das nicht...“
Sven: „Tja, Pete. Du hast dem Fight Club das nicht zugetraut. Sie brauchen keine Tricks. Jetzt, Pete, wird sich einiges ändern in der GFCW. Wie Dynamite wohl mit dieser Niederlage umgeht?“
Tatsächlich...was mag dieser Sieg des Fight Club für die Zukunft der GFCW bedeuten? Der Fight Club steht im Zentrum des Rings. Zentral steht Jasper Randall. Drake Ackley posiert zu seiner Linken mit dem Tag-Team-Gürtel, zu seiner Rechten steht ein aufgebrachter und aufgepushter Daniel, der mit dem anderen Tag-Team-Gürtel posiert. Zu ihren Füßen liegt ein sichtlich gezeichneter Dutch Dragon, während sich der Ringrichter um den draußen liegenden Frazier Malone kümmert.
Ein schicksalsreicher Tag für die GFCW?
Wir schalten erneut Backstage und diesmal sehen wir unser
Alphatier Ettore Boye, wie er in einer Umkleidekabine auf einer
Bank sitzt und obwohl er die letzten Wochen sehr depressiv
wirkte, sieht man beinah schon so etwas wie ein Lächeln in
sein Gesicht, er steht auf und geht durch den Raum. Was wohl in
seinem Kopf vorgeht?
Der Puppenspieler kratzt sich am Kopf und mustert nachdenklich
seinen „Patienten“.
Puppenspieler: „Und nimm den
Kameramann mit! Himmel Herr Gott! So kann ich nicht
arbeiten!“
|