Die Zuschauer sehen typische Bilder des mittleren Westens der USA. Unendliche Weiten und Prärie, soweit das Auge reicht. Der Normalbürger will hier nicht tot überm Zaun hängen. Ein hipper urbaner Lebensstil ist hier schlicht nicht denkbar. Eine Kamera, die an einer Drohne befestigt scheint, bahnt sich nun den Weg durch den Bundesstaat Kentucky und macht an einer Ranch Halt, die bereits in der GFCW eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Der Unterschlupf der Children of Wrath. Nianders Castle, quasi. Hier fuchtelte er bereits mit einem Schießeisen, um den Binnenfrieden in seiner Truppe herzustellen. Nun ist wieder sein gesamtes Team versammelt. Vermutlich steht die Vorbereitung für Dooms Night ganz oben auf dem Programm. Doch als die Kamerabilder aus der großen Scheune mit dem Wrestlingring gezeigt werden, ist keiner der Children im Ring zu sehen. Stattdessen steht nebendran Kyd Flawless, der vor einem Ganzkörperspiegel steht und scheinbar bestimmte Posen übt. Der gebürtige Mann aus Seattle sieht insgesamt verändert aus. Seinen Vokuhila hat er abschneiden lassen und sieht nicht länger als ein Bundesligaprofi der 1980er Jahre aus. Sein Mimik ist ernster als bisher. Immer wieder beginnt er einen Satz, bricht ihn dann aber auch schnell wieder ab. Übt er an einer Catchphrase?


Währenddessen nähert sich Kyle Douglas dem Ring und schaut sich sichtlich verblüfft die flawlessischen Trainingsmethoden an. Etwas amüsiert schüttelt er den Kopf dabei. Lautlos nähert sich dann Kyle seinem Tag Team Partner, doch der hat den Schleicher bereits durch den Spiegelblick enttarnen können.


Kyd: „Was hast du vor, Kyle?“

Kyle: „Ich wollte mir eben nur Popcorn holen, um das Schauspiel was du hier abziehst besser genießen zu können. Was hast du eigentlich mit deinen Haaren gemacht? Bist du etwa in der Gegenwart angekommen?“

Kyd: „Ich raff nicht was Du von mir willst…“

Kyle: „Genau das frage ich mich bei dir schon seit längerem.“


Douglas verschränkt nun seine Arme und macht mit seiner Sperrhaltung die kommende Richtung des Gespräches deutlich.


Kyd: „I see. Du bist neidisch, my boy. Beim PPV kämpfe ich und du nicht. Meine Entwicklung zeigt nach oben und du stehst hier mit verschränkten Armen und schmollst. Das alles ist nur mit harter Arbeit entstanden und nun bereite ich mich für meinen nächsten Step vor.“

Kyle: „BULLSHIT, Shorty!“

Kyd: „Ganz und gar nicht. Du bist hier als The Prodigy gelandet. Mit einem Selbstbewusstsein eines Olympiasiegers. Als du hier hingekommen bist, dachtest du, du bekommst als erstes einen World Titleshot spendiert. Nur weil du Douglas mit Nachnamen heißt. Und ich musste als letztes Würstchen im Performance Center ganz ganz unten anfangen. Und nun schau was ich im letzten Jahr aus mir gemacht habe. Und was Du aus dir gemacht hast….“


Dem kahlköpfigen Douglas fallen bei diesen Worten beinahe beide Augäpfel heraus. Sein Unverständnis für diese Worte kennzeichnet er zusätzlich noch mit einem offenen Mund.


Flawless merkt nun auch, dass seine gewählten Worte ne Spur drüber waren und schaut leicht verlegen zu Boden.


Kyd: „Das war…also…sicherlich etwas drastisch ausgedrückt.“

Kyle: „Langsam merke ich, wer du wirklich bist. Vergiss aber beim Posieren eines nicht: Ich bin der Einzige in dieser Organisation der immer bedingungslos hinter dir stand. Niander wollte dich schon unzählige rausschmeißen, Maurice dich zu Kleinholz verarbeiten. Ich weiß nicht, ob Robert Breads oder irgendjemand anderes dir beigestanden hätte. Das ist hier ein verdammtes Haifischbecken. Und du hast es alleine bisher nicht gebracht. Jetzt zu tun als hättest du hier mit deinen eigenen Händen irgendetwas aufgebaut, ist einfach nur lame. Ich bin heftigst enttäuscht von dir. Nur weil du ein paar Sonnenstrahlen abbekommst, bist du noch längstens kein Sonnengott. Normalerweise haue ich Leuten wir dir den Schädel ein. Aber ich nehme an, dass deine Nervosität vor dem PPV-Match mit deinem Peiniger und zwei Weltklasse Wrestlern auf der anderen Seite des Ringes deine Sinne etwas vernebeln. Du machst das schon….ganz sicher.“


Kopfschüttelnd schaut Douglas seinen OnlyFriends-Partner eindringlich an und dreht dann ab und verlässt die Szenerie. Die Kamera zeigt einen sichtlich verletzten und nachdenklichen Kyd Flawless, bevor sie ausschwenkt.




GFCW Doom's Night 2023, Max Schmeling-Halle (Berlin), 12.03.2023


In Kooperation mit




DOOOOOOOOOM'S NIGHT LIVE AUS BEEERLIIIIN! Die altehrwürdige Großveranstaltung steht kurz bevor! 11000 fanatische Fans warten nur auf den Beginn der Show und nun genießen die Fans erst einmal das dekadente Feuerwerk, welches sich die GFCW nicht nehmen lässt. Die Arena wird in einen Hexenkessel verwandelt und die Kamera schaltet zu Sven und Pete.


Pete: „GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS BERLIIIIN!!!“

Sven: „Der letzte Stopp in Deutschland, bevor es auf die NA-Torunee geht!“

Pete: „Und so wie es aussieht, wollen die Fans einen würdigen Abschluss aus Deutschland, ehe es nach Amerika und die Kanada geht!“

Sven: „Auf jeden Fall. Und was für eine Card heute.“

Pete: „Steel Cage Match, Pure Rules, heute geht es richtig heiß her.“

Sven: „Pete, lass uns los legen. Ich will die Matches endlich sehen.“

Pete: „Ich auch!“



GFCW Tag Team Title Match
5* Hautevolee © vs. Birds of Decay
Referee: Mike Kontrak


Sven: „Die Hautvolee sind nun bereits seit Stranded Champions, heute wartet eine schwierige Aufgabe für sie.“

Pete: „Die Hautevolee hat sich wirklich gemausert als Champions, jedoch ist die Frage, ob sie sich bei dem Drama, welches es ja durchaus gab, voll und ganz auf dieses Match konzentrieren können?“

Sven: „Ja, das ist die Frage aller Fragen. Ich traue ihnen zu, diese ganze Jannek und Co. Geschichte ausblenden zu können, aber man weiß ja nie.“

Pete: „Aber was ist das auch für eine großartige Chance für die Birds? Sie sind durchaus im Aufwind und nun auf die Hautevolee zu treffen, wo sie vielleicht ein wenig verwundbar erscheinen? Die sind die Art von Team, die das nutzen kann.“

Sven: „Ja, das stimmt.“

Pete: „Wer gewinnt?“

Sven: „Ich bleibe hier bei der Hautvolee. Ich bin überzeugt von ihrem Talent.“



Singles Match:
Alex Ricks vs Ask Skogur
Referee: Robin Stahlbrand


Sven: „Hier geht es vor allem um Respekt und ob Ask einer größeren Aufgabe gewachsen ist.“

Pete: „Ask hatte bereits richtig gute Siege in der GFCW, aber für den ganz großen Wurf muss ein Sieg gegen Alex Ricks schon her. Das ist eine gute Standortbestimmung für ihn.“

Sven: „Ausnahmsweise triffst du mal den Nagel auf den Kopf.“

Pete: „Danke!“

Sven: „Ob Ask schon bereit für größere Aufgaben ist, werden wir später herausfinden, aber interessant an der Geschichte ist vor allem, dass sowohl Alex, als auch Ask gemeinsam mit Luna zu Jahresbeginn im No 1 Contender Match standen. Luna gewann dies ja und die beiden anderen potentiellen No 1 Contender sehen wir hier. Das heißt natürlich im Umkehrschluss, dass der Sieger ganz große Ansprüche auf den Titel anmelden kann.“

Pete: „Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht!“


Tag Team Match:
Children of Wrath vs Sleaze
Referee: Karo Herzog


Sven: „Auf das Match freue ich mich schon besonders. Robert Breads in Action zu sehen ist immer wundervoll, aber auch bin ich gespannt, wie sich Niander mit Kyd Flawless schlägt.“

Pete: „Und wie Kyle Douglas darauf reagiert, hier nur auf der Ersatzbank zu sitzen!“

Sven: „Das ist ein großer Test für ihn und wahrscheinlich auch einer der Gründe, weswegen sich Niander so entschieden hat. Aber auch für Kyd eine gute Chance, sich hier richtig in Szene zu setzen. Denn gegen Aiden und Robert braucht es die Leistung seines Lebens. So gut Niander auch ist, alleine kann auch er Sleaze nicht schlagen.“

Pete: „Das sind wahre Worte! Generell wird es aber schwer für die Children, denn ich gehe mal stark davon aus, dass vor allem Aiden Rotari bis in die Haarspitzen motiviert sein wird.“

Sven: „Er hatte keine einfache Phase, dementsprechend täte es ihm sehr gut, hier eine Top-Performance auf das Parkett zu bringen.“

Pete: „Das wird also sehr interessant werden.“

Sven: „Absolut.“



GFCW Intercontinental Championship Steel Cage Match:
The End © vs Thomas Camden
Referee: Ricky Murk


Sven: „Ich bin wahrlich kein Fan von Thomas Camden, aber er hat bewiesen, warum er zumindest eine Chance bekommen sollte.“

Pete: „Auf jeden Fall! Und hier auch noch wichtig, wir haben gerade rein bekommen, dass dieses Match durch Pinfall, Submission oder verlassen des Ringes enden kann. Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten.“

Sven: „Generell dient ein Steel Cage Match ja eher dazu, dass Unbeteiligte nicht eingreifen können. Das würde hier für Thomas Camden sprechen, aber ganz ehrlich? The End eines der heißesten Eisen in der GFCW. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Thomas Camden hier wirklich gewinnen kann.“

Pete: „Ich glaube, da tust du Thomas Unrecht, der hat sein Kämpferherz bewiesen.“

Sven: „Ja, das bestreite ich nicht. Aber gegen The End braucht es mehr, als nur Herz und Willen.“





Singles-Match:
Morbeus vs Zereo Killer
Referee: Mike Dream



Pete: „DREAM MATCH ALARM!“

Sven: „Oh ja. Das wird sicherlich ein besonderer Leckerbissen werden. Morbeus ist einer der absoluten Top-Stars der letzten Jahre und Zereo Killer einer seiner Generation und nicht umsonst Hall of Famer. Wir alle wissen, was für Schlachten ZK schlagen kann, aber auch Morbeus hat richtig gute Matches in den letzten Jahren hingelegt. Ich denke, da begegnen sich zwei auf Augenhöhe.“

Pete: „Das ist auch exakt mein Eindruck! Und als du vorhin von möglichen Titelansprüchen sprachst, wie sieht es denn hier aus? Der Sieger hier kann natürlich mehr als nur seinen Hut in den Ring werfen, oder?“

Sven: „Absolut. Das sind Mega-Stars. Ein Sieg gegen den jeweils anderen ist eine richtige Duftmarke, ich bin richtig gespannt auf dieses Match. Es wird ein Spektakel, da bin ich mir sicher.“

Pete: „Dafür ist zu 100% gesorgt, da hast du Recht! Und das ist nicht mal der Main Event!“



GFCW Heavyweight Championship PURE RULES Match:
Luna Rosario vs Antoine Schwanenburg
Referee: Jack Bobo


Sven: „Bevor wir hier loslegen möchte ich einmal die Regeln für dieses Match erklären. Denn das haben wir hier in der GFCW so in dieser Form noch nie gesehen:

  • Jedem Wrestler stehen 3 Rope Breaks zur Verfügung. Sind diese aufgebraucht, wird man bei Pinfall oder Submission NICHT mehr von den Seilen gerettet.

  • KEINE Schläge mit geschlossener Faust ins Gesicht. Passiert dies, gibt es EINE Warnung. Jeder weitere Schlag mit geschlossener Faust ins Gesicht bedeutet Disqualifikation.

  • Der Titel wechselt auch bei DQ oder Countout.

  • Ein Eingriff von außen bedeutet automatisch den Ausschluss aus der Liga.“

Pete: „Also kurz gesagt: Gar nicht SO viel anders, aber doch sehr anders im Detail!“

Sven: „Ich denke, so ungefähr kann man es ausdrücken. Hier muss mehr taktiert werden. Normalerweise denkst du nicht drüber nach, du greifst zum Seil. Hier? Hier musst du ganz genau überlegen, ob du dafür eines deiner drei Rope Break opferst, oder ob du versucht es ohne zu schaffen.“

Pete: „Glaubst du Luna hat überhaupt eine Chance in einem Match wie diesem?“

Sven: „Ja. Eine Chance gibt es immer, auch wenn sie vielleicht nicht sehr groß ist. Aber das hier ist eine Matchart, die quasi für Antoine geschaffen wurde. Er ist einer der besten Singles Match Wrestler aller Zeiten. Hier sollte er sogar noch mal stärker sein. Da müssen wir ehrlich sein, Luna wird heute einen sehr schweren Tag haben.“

Pete: „Was Luna in den letzten Monaten ausgezeichnet hat, dass man sie quasi nicht klein bekommen kann. Es ist unfassbar, was sie einstecken kann und dann am Ende des Tages noch auf ihren Beinen stehen kann. Aber zwischen roher Gewalt und technischer Finesse ist ein Unterschied und Luna muss hier zeigen, dass sie auch eine andere Form von Schmerz wegstecken kann.“

Sven: „So ist es. Ich möchte mir nicht ausmalen, was für unmenschliche Formen von Schmerz Luna bereits fühlen musste. Aber du sagtest schon richtig, dass es ein Unterschied ist, ob du in Rasierklingen badest oder ob dir jemand mit chirurgischer Präzision deine Gelenke zerstört. Wenn Luna dauerhaft mit den großen mitschwimmen will, dann ist heute die Chance sich zu beweisen. Ansonsten könnte dies heute ihr Karriereende bedeuten, wenn sie Antoine walten lässt.“

Pete: „Schön gesagt! Nun gut, dann sage ich mal, legen wir los! Auf einen tollen PPV! Sven und Pete wünschen viel Spaß!“



Es ist wohl schwer die Bedeutung des heutigen Abends zu übertreiben. Zumindest für nahezu jede Person, die in der GFCW unter Vertrag steht. Das neue Jahr hat begonnen, neue Möglichkeiten sich aufgetan und der erste große Roadblock für viele, viele der Teilnehmenden steht kurz bevor. Titel, Ehre, Zukunft. Worum auch immer man heute Abend kämpft: Es war groß. Auch wenn es vielleicht nicht an die Größe, an die historische Bedeutung, des wohl größten World Champions in der Geschichte des Business herankommt. Dem Mann, der wie immer perfekt gekleidet und mit einem glänzenden Titel auf seiner Schulter vom Parkplatz in Richtung der Halle steuert. Der Seiteneingang mag zwar nicht die Menge an Glanz und Gloria ausstrahlen, die für Antoine Schwanenburg relevant wäre, aber manche Dinge kann man nicht ändern.

Mit Gewicht muss der Mann sich natürlich nicht beschäftigen. Wer das Gewicht der gesamten Liga auf seinen Schultern trägt, hat selbstverständlich zwei Bodyguards an seiner Seite, die auch alle, was in die Halle getragen werden muss, schultern können. Vollendet wird der Trupp von der wohl einzigen Person, die Antoine in seiner Sorgfalt in Sachen Erscheinungsbild noch übertrifft: Seine angetraute Ehefrau, die Personifikation des Businesses in dieser Liga: Amélie.

Als die beiden sich der Tür nähern, werden sie standesgemäß natürlich schon von einem Angestellten erwartet, der ihre Ankunft zur Kenntnis nimmt und bei allen offenen Wünschen zur Seite steht.

Oder… sollten sie. Nur irgendetwas an der Person, die das Shirt und die Mütze der GFCW trägt ist… seltsam bekannt.

Zane: „Herr Schwanenburg, Frau Schwanenburg, ich hoffe Ihre Anreise verlief problemlos.“

Das verschmitzte Grinsen kann Levy nicht verbergen, schon gar nicht, als er die Gesichtsausdrücke irgendwo zwischen Genervtheit und Irritation der beiden bemerkt. Instinktiv bringen sich die Bodyguards in Position und treten einen Schritt vor das It-Couple der Liga, nicht ohne sofort ein Auge auf die Umgebung zu haben. Doch Levy, hebt sofort beschwichtigend die Hände.

Zane: „So viel Feindseligkeit?“

Die Mundwinkel wandern nach unten.

Zane: „Ich wollte euch doch nur einen gebührenden Empfang bereiten. Sachen abnehmen, zur Kabine bringen, vielleicht einen Sekt für die Dame liefern. Und freundlich daran erinnern, sich vielleicht nicht zu sehr auf Luna zu versteifen.“

Unschuldig blinzelt er zweimal und wendet den Blick neben sich auf den Boden, eine Bewegung, der die beiden Schwanenburgs sofort folgen. Zerbeult aber klar erkennbar steht er da: Der Koffer, in dem Zane seit Monaten den Schlüssel zum Erfolg mit sich herumträgt. Entschuldigend zuckt Levy die Schultern.

Amélie: „Na ja, ich muss sagen, dass dieser Job dir vielleicht auch mehr liegt, als im Ring zu stehen.“


Der Ton war abfällig. Sehr abfällig. Aber Zane lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.


Antoine: „Du bist keine Gefahr für mich, Zane. Du weißt genau so gut wie ich, dass du mir nichts anhaben kannst. Und selbst wenn du es könntest... DÜRFTEST du es nicht. So ist es doch, nicht wahr?“


Natürlich spielt er auf die Anweisungen seines Königs an.


Antoine: „Und jetzt gehe mir aus dem Weg, ehe ich mich beim „Geschäftsführer“ über seine Angestellten beschweren muss.“


Abfällig kann auch Antoine und klopft dem Schlüsselträger ebenso abfällig auf die Schulter, als er gemeinsam mit Amélie an ihm vorbei schreitet und die Arena betritt.



Da sind die Tag-Team Champions in ihrer großzügig eingerichteten Garderobe. Tja, wer den Boss kennt und mit ihm gut ist, der hat natürlich so seine Vorteile. Nur noch wenige Minuten bis zu ihrer Titelverteidigung gegen die Birds Of Decay. Doch wird es eine erfolgreiche Titelverteidigung? Immerhin waren sich beide Champs zuletzt nicht ganz grün und hatten sichtlich unterschiedliche Ansichten, wie sie als Champions agieren sollen. Das schlägt sich auch in der unheimlichen Stille nieder, die aktuell in der Garderobe herrscht. Beide sind im Wrestling-Gear und bereit hinauszugehen… aber es wirkt als läge eine unsichtbare Wand zwischen den beiden. Meister sitzt regungs- und wortlos auf dem Sofasessel, während Hott an der Wand lehnt. Beide blicken sich nicht an und Hott ist der unruhigere von beiden… Schließlich, nach einigen weiteren Sekunden Stille…


David Hott: „Also, wie lange soll das noch so weitergehen?“

Matthäus Meister: „Redest du mit mir?“

David Hott: „No Shit, Sherlock. Ja, ich rede mit dir! Wie lange soll das so weitergehen? Reden wir jetzt überhaupt nicht mehr miteinander?“

Matthäus Meister: „Haben wir in den letzten Monaten nicht genug geredet? Und zwar stets aneinander vorbei? Ich habe den Eindruck als würde alles was ich sage bei dir zu einem Ohr rein und zum anderen wieder heraus gehen. Ich habe das Gefühl als rede ich umsonst.“

David Hott: „Genau dasselbe denke ich eben auch bei dir!“


Meister verdreht die Augen und blickt genervt zur Decke. Dann erhebt er sich und stellt sich vor seinen Partner.


Matthäus Meister: „Hatten wir das Thema nicht langsam zur Genüge? Ich habe es einmal gesagt und ich sage es dir noch einmal: Mir ist JEDES Mittel recht, um diese Titel zu behalten!“

David Hott: „Und ICH habe keine Lust, dass die Leute sagen werden ‚Die Hautevolee? Ja, ganz gut, aber die haben ja immer nur betrogen, um die Titel zu bekommen und zu verteidigen‘. God Damn It! Wir sind beide gut genug es ohne Betrug zu schaffen!“


Null Angst, 100% Feuer in David Hott. So kann man ihn aktuell sehr gut zusammenfassen, wie er sich vor Meister aufbaut und ihm klar seine Meinung ins Gesicht sagt. Und die Fans sind hörbar mit ihm einer Meinung. Der Brite mustert seinen Partner und deutet verständnislos an ihm rauf und runter.


David Hott: „Was ist los mit dir? Du bist groß, du bist schwer, du bist bärenstark! Wozu musst du betrügen? Hast du etwa Angst, dass du am Ende doch nicht so gut bist? Oder liegt dein Problem hier oben?“


Dabei deutet sich Hott an den Kopf. Meister blickt ihn böse an, doch Hott lässt sich nicht einschüchtern. Ist da etwa ein Haufen aufgestauter Wut dabei, die nun herauskommt?


David Hott: „Und du und Dye habt den Nerv MIR zu sagen, dass ich nicht voll bei der Sache bin? Dass ich von ‚privaten Angelegenheiten‘ zu abgelenkt bin? Listen up, Matt… Was ich privat mache, das ist meine Sache. Aber sobald ich in diesem Ring stehe, ist mein Privatleben bedeutungslos! Dann gibt es nur noch mich, meinen Partner, unser Gold und unsere Gegner! Ist das jetzt angekommen??“


Demonstrativ hält er Meister den Titelgürtel vor die Nase. Der Koloss steht inzwischen nur noch da und hört zu. Ist er gar nachdenklich? Oder wartet er nur darauf etwas erwidern zu können? Hott wirft den Gürtel über seine Schulter.


David Hott: „Just to make it clear: An MIR wird es ganz bestimmt nicht liegen, wenn wir heute die Titel verlieren. Auch ohne Betrug! Denn ich glaube an mich und ich weiß was ich kann! … How about you??“


So fragt er Meister provokant, der seinen Titel ebenfalls auf die Schulter wirft. Und mit ruhiger, aber tiefer, bedrohlicher Stimme spricht.


Matthäus Meister: „Zweifelst du etwa an mir? Wenn es jemanden gibt der weiß was ich kann, dann solltest es doch wohl du sein. Ich trage diesen Titel nicht umsonst!“

David Hott: „Dann zeig es heute! Zeig es heute allen! Zeig ihnen, dass du ein echter Champion bist und dich David Hott nicht immerzu auf seinem Rücken tragen muss!“


Jetzt geht es Meister doch zu weit und er hämmert neben Hott mit der Faust gegen die Wand, wo dadurch nun eine sichtbare Delle entstanden ist. Trotz des kurzen Schockmoments, lässt sich Hott nicht unterkriegen und starrt seinem Partner ungebrochen in die Augen. Diese sind nun bedrohlich nah und Meister hat seinen Killer-Blick aufgesetzt.


Matthäus Meister: „Treibs nicht zu weit, Kleiner. Pass bloß auf!“


Höhnisch blickt Hott zu Meister zurück.


David Hott: „Aufpassen? Oh, ich werde aufpassen, glaub mir. Ich werde aufpassen, dass diese Titel bei uns bleiben und ich werde aufpassen, dass du keinen Scheiß baust!“


Unter Raunen und Jubel der Fans stößt Hott daraufhin den Arm Meisters weg und geht zur Tür. Bereit sich in den Kampf zu stürzen.


David Hott: „Also was ist? Kommst du oder nicht? Wir haben schließlich heute zwei Vögel zu rupfen.“


Meister schnauft zunächst nur äußerst angefressen. Dann geht auch er zur Tür… und drischt diese mit einem harten Schlag aus den Angeln, sodass sie verbogen, lädiert und nach kurzem Flug am Gang draußen landet. Ein letzter wütender Blick zu Hott, als würde er sagen „und ob ich bereit bin, sieh dich vor“. Und dann verlassen die Champions gemeinsam die Garderobe und gehen in Richtung Auftrittsrampe. Es ist so weit! Das Titelmatch steht an! Reicht dieser kurze Talk zwischen den Champs, um alle Probleme vergessen zu machen? Wir werden es herausfinden.



Mac Müll: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen sie mit mir herzlichen meinen Gast… Ask Skògur!“


Interview-Zeit! Und zwar mit niemand geringerem als dem Rohdiamanten des Jahres 2022. Ask trägt eine Mütze auf dem Kopf und ein dunkelgrünes Hemd am Oberkörper, untenrum eine schwarze, lange Jeans, die sogar nicht mal so unordentlich aussieht, wie das vielleicht zu seiner Anfangszeit hier in der GFCW der Fall war. Ja, mittlerweile hat der Schwede sich in der Zivilisation eingelebt und das sieht man auch.

Ask begrüßt Mac Müll mit einem freundlichen Nicken und verschränkt die Hände hinter seinem Rücken ineinander. Er wirkt etwas nervös, aber nicht zu nervös. Er wirkt selbstbewusst und dennoch scheinen ihm diverse Gedanken durch den Kopf zu geistern. Es scheint, als würden wir einen Ask sehen, den wir bisher noch nicht so oft gesehen haben. Eine Ask, der heute zwar vor einer großen Herausforderung steht, aber bei der es endlich mal nicht um seine Existenz geht.


Mac Müll: „Ask! Du triffst heute auf den ehemaligen GFCW Champion Alex Ricks! Das wird ein hartes Match, aber dessen bist du dir sicherlich selbst mehr als bewusst. Wie geht es dir damit? In den vergangenen Wochen hast du dir darüber viele Gedanken gemacht, wie ist das jetzt, wenige Momente vor dem Match selbst?“


Ask denkt kurz einige Sekunden nach, dabei schmunzelt er auch etwas, aber scxheint den Fokus nicht zu verlieren.


Ask: „Ganz ehrlich, Mann? Ich bin einfach froh, dass ich diesmal nicht um mein Leben kämpfe… oder sowas. Das wird mal ein richtiges Match, ohne irgendein großes Spektakel drum herum. Das ist schon mal ne coole Sache. Allerdings… bedeutet das nicht, dass das Match deshalb weniger wichtig ist.

Nach all dem ganzen Mist, den ich hier schon durchhabe, bin ich jetzt zum ersten Mal so wirklich an einem Punkt, an dem ich durchatmen kann. Ich muss hier vor niemanden abhauen, hab niemanden der mich als Zielscheibe sieht und mich fertig machen will. Ich kann einfach mal nur ich sein und mein Ding machen. Mag sein, dass das für den ein oder anderen eher etwas langweilig wirkt, aber ich selber, bin damit echt mal ganz zufrieden.“


Und das scheint zu stimmen, Ask wirkt gerade recht versöhnlich und mit sich im Reinen. Dennoch, es scheint doch irgendwo ein gewisse andere Note in der Luft zu liegen.


Ask: „Auf der anderen Seite, lässts mich aber auch nicht ganz los. Will ich wirklich dieser Typ sein? Dieser langweilige Typ aus dem Wald, der hier „einfach nur sein Ding macht“?“


Ask schüttelt leicht mit dem Kopf.


Ask: „Irgendwie ja nicht oder was sagst du?“


Ask schaut Müll an, als würde er tatsächlich auf eine Antwort warten, noch bevor der Interviewer aber wirklich reagieren kann, setzt Ask schon nach.


Ask: „Nein, auf keinen Fall. DESHALB bin ich hier nicht hergekommen. Ganz im Gegenteil, um ehrlich zu sein. Im Wald wurde es mir zu langweilig, deshalb hab ich ja die Herausforderung hier in der GFCW gesucht, wenn ich wirklich jetzt schon an den Punkt komme, an dems mir auch hier zu langweilig wird, ja wohin soll ich denn dann als nächstes?“


Ask wirkt wieder recht entschlossen, grübelt aber scheinbar bei jedem seiner Worte weiter nach, was und wie er es als nächstes sagt.


Ask: „Ich denke du und die Zuschauer… wir alle haben genug davon gehört, dass ich Alex respektiere, das haben wir mittlerweile klar gemacht. Ich respektiere den Typen und ich find den auch ganz cool, sag ich ehrlich. Das Ding ist allerdings… hmmm. Wie sag ich das am besten…

Pass auf: ich bin ein großer Tierfreund. Ich mag jedes Tier. Wenn ich nun aber im Wald bin und da so vor mich hinlebe, dann muss ich ja auch mal was Essen. Und meine Energie, die ich für die Tage da brauch, bekomm ich nun mal nicht nur aus Beeren und Grünzeug. Ab und an muss ich auch mal ein Tier jagen… und erlegen, ein Hasen oder n Fisch oder sowas. Und wie gesagt, ich mag die Tiere, auch die Hasen und Fische. Aber wenn es hart auf hart kommt… dann muss ich denen gegenüber erbarmungslos sein, egal wie sehr ich sie… mag. Dann heißt es: ich oder sie.

Ich weiß nich, ob das rüberkommt, was ich sagen will… jedenfalls…

Heute… gilt das auch für Alex Ricks. Respekt hin oder her, heute muss ich jagen.

Heute… werde ich erbarmungslos sein.“

Mac Müll: „Das bedeutet, wir sehen heute Ask Unchained?“


Ask schmunzelt wieder.


Ask: „Wer weiß das schon? Hmm. Nein Mann. Heute gibt es kein SchnickSchnack oder sowas. Heute gibt es nur zwei Männer, die gegeneinander antreten, um zu beweisen, wer der bessere ist. Und ich bin mir bewusst, was das für eine schwere Aufgabe sein wird. Aber leicht wäre ja auch irgendwie doof, oder?

Ein faires Match, ein fairer Kampf und ich werde gewinnen. Und danach, werde ich Alex Ricks in die Augen schauen und ihm die Hand reichen, wohlwissend, dass ICH der bessere war.“

Mac Müll: „Dann mal viel Glück, Ask.“


Ask nickt dankend und dreht sich schließlich zur Seite, bevor er schließlich wieder weggeht und einen Mac Müll zurücklässt, der ihm noch kurz hinterherschaut, bevor weggeschalten wird.


GFCW Tag Team Championship-Match:

5*Hautevolee (Matthäus Meister & David Hott) (c) vs. Birds of Decay (Mykru & Scarecrow)

Referee: Mike Kontrak


Die unheilsschwangeren ersten, synthetischen Töne von TERRA, sollten mittlerweile jeder Person in der GFCW Galaxy bekannt sein. Die dominanteste Gruppierung in der GFCW, repräsentiert von der wohl unberechenbarsten Person der GFCW und der einzigen Person, die eben jene im Griff hat.
Eine Kombination, die nicht gerade danach schreit, das man sich mit ihr anlegen will. Doch die Tag Team Champions würden heute keine Wahl haben. Dunkelheit wechselt sich im Takt der Trommeln mit Goldenen und Roten Lichtern ab, als in einem zerschlissenen T-Shirt der Gruppierung Mykru durch den Vorhang stürzt. Die Fackeln links und rechts in seinen Händen ziehen ihre Flammen nur so über die Bühne, als der Sonderbare in einem wilden, unrhythmischen Tanz über selbige wirbelt.

Sehr viel ruhiger schiebt sich nach einigen Sekunden der zweite Flügel des Vogels des Verderbens ins Innere der Max-Schmeling Halle. Der dreckige Ledermantel schleift über den Boden, während das glühende, rote Auge aus der zerbrochenen Pestmaske stechend durch das Lichterspiel und den Tanz Mykrus hindurch zum Ring starrt. Kein Blick nach links und rechts. Voller Fokus. Ein greller Scheinwerfer beleuchtet Scarecrow von hinten, als er die Arme ausbreitet und projiziert seine Umrisse in die Kamera. Einschüchterung, große Auftritte, ein fester Teil von Leviathans Arsenal, bevor Laura ihr Mikro ansetzt, nachdem die beiden Herausforderer ihren Weg zum Ring begonnen haben.

Laura: „Das folgende Match über einen Fall ist ein Tag Team Match um die GFCW TAG TEAM CHAMPIONSHIIIIP!“

YEAHHHHHHHHHHHHHHHH

Laura: „Auf dem Weg zum Ring, die Herausforderer. Sie repräsentieren und dienen Leviathan: MYKRU! SCARECROW! BIIIIIIIIRDS OF DECAAAAAAAAY!“

Pete: „Es ist ein Wrestlingklischee aber: Can they Coexist?“
Sven: „Du nimmst etwas vorweg. Ja, das ist die große Frage über diesem Match auf Seiten der Champs, aber ich muss sagen, ich bin sehr beeindruckt mit den Birds zuletzt.“
Pete: „Ohne Frage. Man mag es bei einem Stable wie Leviathan nicht denken, doch als Tag Team kamen da nie die großen Erfolge rein. Drake und Zane scheiterten früh…“
Sven: „… und das Projekt Birds of Decay war geboren. Aber es hat lange. LANGE gedauert, bis das mal Fahrt aufnahm. Und auch nicht in der gewollten Besetzung.“
Pete: „Es war Scarecrow, der Zane an die Seite gestellt wurde, um diese Titel zurückzuholen, doch diese Vögel sind nie auch nur ein wenig abgehoben.“
Sven: „Tja. Und letztes Jahr machte Scarecrow es zu seinem Projekt. Hat sich seinen Partner gesucht, eine Person, die scheinbar nur er versteht und es zahlt sich aus.“
Pete: „Mit der Unberechenbarkeit Mykrus zusammenarbeiten zu können ist eine unfassbar gefährliche Eigenschaft für alle Gegner keine Frage.“
Sven: „Und ob sie diese Zusammenarbeit heute krönen können nach all den Siegen die letzten 3 Monate? Mal sehen. Wenn ich tippen müsste? Vielleicht.“
Pete: „Sehr überzeugend.“



Can’t Stop Me Now“ von The Score ertönt und das ist das Signal für den großen Auftritt der Champions. Die Halle wird verdunkelt und die beiden Männer betreten die sternförmigen Scheinwerferlichter. Klassisch in Schwarz-Goldenem Ring-Gear und mit ihren eleganten Mänteln betreten der britische Highflyer David Hott und der Koloss Matthäus Meister die Bühne. Um die Hüfte herum mit dem Gold geschmückt. Doch so einheitlich wie sie sich stets im Ring zeigen, waren sie hinter den Kulissen schon sehr lange nicht mehr. Beide haben eine zu unterschiedliche Auffassung davon, wie man als Champion agieren solle.


Sven: „Da sind die Champions. Die Spitze der Tag-Team Division. Und heute treten sie einmal mehr zwei Herausforderern gegenüber.“

Pete: „Ohne Zweifel sind beide Männer top-talentiert und zurecht Champions. Jedoch gab es zuletzt zwischen den beiden immer öfter Reibepunkte. Wie auch vor wenigen Minuten. Man hat das Gefühl, als wäre die Hautevolee ein Pulverfass, das jeden Moment explodieren könnte…“


Die Champions posieren und betreten dann den Ring, wo ihre Gegner sie bereits erwarten. Noch einmal recken sie provokant die Titel hoch, bevor sie sich bereit machen. Eine kurze Absprache bei beiden Teams, wer beginnen soll und dann geht es los. Referee Mike Kontrak vergewissert sich, dass beide Teams bereit sind und lässt anläuten.


*Ding! Ding! Ding!*


Hott vs. Mykru


Gleich zu Beginn eine interessante Paarung. Der merkwürdige Mann namens Mykru und David Hott beginnen das Titelmatch. Zwei Herren die nicht abgeneigt sind, auch einmal den Boden zu verlassen und durch die Lüfte zu segeln. Mykru lächelt und wirkt als würde er vor Vorfreude auf einen Lockup gleich platzen. Hott hingegen dreht erstmal vorsichtig eine Runde um Mykru herum. Er weiß um die Unberechenbarkeit dieses Mannes und nimmt das Duell durchaus ernst. Hochkonzentriert macht er sich bereit in den Lockup zu gehen…


Meister vs. Mykru


Ein Raunen geht durch das Publikum.


Sven: „Meister hat sich gerade selbst eingewechselt…“

Pete: „Das wird der Stimmung zwischen den beiden wohl kaum zuträglich sein.“


Hott blickt Meister auch böse an, doch dieser deutet dem Briten er solle rausgehen, denn er würde ihm zeigen wie das geht. Mykru kommt angesprungen und haut gleich mal wie ein Berserker auf den Koloss ein, der zunächst völlig überrascht ist, den Störenfried aber schließlich mit Einsatz seiner großen Pranke auf Distanz schubsen kann. Mykru kommt gleich wieder angesprungen und kassiert in der Luft einen harten Faustschlag! Wie eine lästige Fliege klatscht Meister den Mysteriösen runter.

Während Letzterer sich erstmal neu orientieren muss nach diesem Schlag, setzt MM gleich nach. Ein hoher Bodyslam, ein schwerer Legdrop und ein Backbreaker, wobei Meister Mykru einige Zeit lang herumgetragen hat folgen. Ein Coverversuch geht aber nur bis 2. Dann wirft Meister Mykru in seine Ringecke und sagt Hott, dass er das nicht versauen soll.


Hott vs. Mykru


Hott erstmal mit einem Shotgun Dropkick in die Ecke, gefolgt von Kniestößen (die offenbar bei den Briten ja sehr beliebt sind). Dann wieder Anlauf, aber diesmal bekommt Mykru das Bein hoch und Hott taumelt zurück. Den anstürmenden Mykru trifft dann aber ein harter, hoher Kniestoß ins Gesicht… doch Hott trifft plötzlich aus dem Nichts ein Big Boot! Scarecrow hat einfach illegal den Ring betreten und Hott niedergetreten. Meister ist außer sich über diese betrügerischen Mittel der Gegner! So kommen Hott und Mykru zeitgleich wieder hoch und es folgt eine wahnsinnige Sequenz voller Highflying-Moves und Konter eben dieser. Dabei gerät Hott aus dem Ring und wird blitzartig von Mykru mit einem Suicide Dive erwischt. Im Ring setzen beide ihre spektakulären Moves fort. Unter anderem geht der Step Up Backflip Knee Strike von Hott ins Leere und Mykrus Versuch des Tornado DDT wird von Hott irgendwie mit einem Flatliner gekontert!


Pete: „Zwei unglaubliche Flieger auf Augenhöhe!“

Sven: „Absolut. Mykru steht Hott hier um nichts nach.“


Schließlich kommt es in beiden Ecken zum Wechsel.


Meister vs. Scarecrow


Auch Scarecrow schlägt erstmal furchtlos auf Meister ein. Als er dann aber in die Seile geht, rammt ihn Meister gnadenlos nieder. Dann soll eine weitere Aktion folgen, doch Mykru der den Ring noch nicht verlassen hat landet einen Enzuigiri an MMs Hinterkopf, gefolgt von einem zweiten vorderseits. Nach einem Springboard Dropkick hinterher, gerät Meister genug aus dem Gleichgewicht, dass ihn Scarecrow kurzzeitig ausheben und auf die Matte slammen kann! Nachgesetzt wird mit einem gleichzeitigen, tiefen Dropkick beider Männer gegen Meisters Kopf! Der Koloss ist auf der Matte! Cover von Scarecrow! Aber bei 2 schnellt Hott zum Safe heran! Wenn die Birds schon einfach illegal zusammen im Ring sind, dann macht er das eben auch.

Mykru wird von Hott endlich aus dem Ring befördert und es geht mit Scarecrow und Meister weiter. Als Meister aufstehen will deckt ihn Scarecrow wieder mit Schlägen und Tritten ein. Der knieende Meister wird daraufhin mit einem DDT auf die Matte geschickt, es gelingt ihm aber sich nach draußen zu rollen. Nun will Scarecrow nach draußen abtauchen, wird aber von Hott mit einem unfassbar hoch gesprungenen Kniestoß abgefangen. Der in den Seilen hängende Scarecrow wird daraufhin von Meister gepackt und mit einer Body Press auf bzw. durch das Kommentatorenpult geworfen!


Sven: „HIMMEL!!!“

Pete: „Zum Glück hat man Meisters Absicht kommen sehen! Sonst ginge es uns schlecht!“

Sven: „Aber warum immer unser Tisch??? Liegen nicht genug unter dem Ring???“


Meister kehrt in den Ring zurück und weist Referee Kontrak an zu zählen! Hott ist davon allerdings wenig begeistert und diskutiert mit seinem Partner, während Kontrak anzählt.


Hott vs. Scarecrow


Sven: „Was sollte das denn jetzt??“

Pete: „Na was wohl? Hott will so nicht gewinnen!“


Hott hat sich selbst eingewechselt und lässt einen fassungslosen und sichtlich empörten Meister zurück. Hott schubst Kontrak zur Seite und befördert dann Scarecrow in den Ring zurück. Womit das Match für die Birds gerettet wurde, denn wir waren schon bei 8!

Hott lauert auf dem Apron, bis Scarecrow auf die Beine kommt… Kontrak checkt nach ob bei Letzterem alles in Ordnung ist. Hott springt aufs oberste Seil… und wird von Mykru mit dem Titelgürtel in den Rücken getroffen! Hott fällt über die Seile in den Ring und die Fans sind nicht sonderlich happy über diese Einlage des Mysteriösen. Meister hingegen schüttelt nur den Kopf, als hätte er das kommen sehen. Scarecrow hat nun die Kontrolle und dominiert Hott nach Belieben. Doch mehrere Coverversuche des Birds gehen nur bis 2! Sehr zu seinem Ärger. Meister macht übrigens kaum Anstalten seinem Partner zu helfen oder die Coverversuche zu unterbrechen. Will er ihm etwa auf Kosten eines Titelverlusts eine Lektion erteilen?


Hott vs. Mykru


Mykru ist nun drin und zieht jetzt den Tornado DDT durch, gefolgt vom Double Foot Stomp. Doch auch er hält Hott nur bis 2 unten. Sehr zur steigenden Begeisterung des Publikums, dass das Kämpferherz des Briten offenbar liebgewonnen hat. Vereinzelt hört man auch schon Rufe nach seinem Namen. Auch Meister ist inzwischen wohl schon recht erstaunt was der „Dauntless Daredevil“ alles einstecken kann. Doch jetzt soll alles enden, denn Mykru macht sich bereit… BLANK! Nein, Hott ist dem Stampfer entkommen! Nicht aber dem Discuss Elbow! Da geht Hott wieder in die Knie… BLANK!!! Diesmal wirklich!


COVER!


1…


2…


3!!!

Pete: „Das wars! Das ist- NEIN! Halt halt halt halt! DA!“


Auch Kontrak hat es gerade gesehen: Hotts Bein war auf dem Seil! Durch das erste Ausweichen, ist der Brite näher bei den Seilen zum Liegen gekommen. Glück? Oder so geplant? Wer weiß. Die Birds haben jetzt jedenfalls endgültig genug von Hott.


Hott vs. Scarecrow


Sie bereiten eine Doppelteam-Aktion vor! Aber Hott wehrt sich! Kniestoß gegen Mykru! Enzuigiri gegen Scarecrow! Und beide werden mit einer Combo aus Armdrag und Headscissors niedergerissen! Jetzt ist die Chance zum Wechsel da! Etwas zögerlich streckt Meister auch die Hand aus… am Ende sind ihm die Titel wohl doch wichtiger als eine Lektion.


Meister vs. Scarecrow


Der Koloss rammt alles nieder was ihm in den Weg kommt und scheint unaufhaltsam. Jetzt scheint die Titelverteidigung sehr nah. Mykru kassiert einen Big Otto Avalanche Splash in die Ringecke, ebenso wie Scarecrow, der daraufhin zu Boden geht. Meister will nachsetzen und steigt aufs zweite Seil, wohl für eine Vader Bomb! Doch da kommt Mykru angelaufen und haut auf Meister ein. Das lenkt diesen lange genug ab, sodass Scarecrow wieder auf die Beine kommt und…


Sven: „Was zum…???“

Pete: „Nein… NEIN! Das gibt’s nicht!“


COMING OF WAR VOM ZWEITEN SEIL!


Irgendwie, mit Müh und Not hat Scarecrow das Ding durchgezogen. Mit letzter Kraft setzt er das Cover an!


1…


2…


Da ist wieder Hott, der das Cover abbricht!!!


Dafür kassiert er von Mykru erstmal einen Tritt an den Kopf und fällt aus dem Ring. Die Birds setzen nun bei Meister zu einem Doppelteam-Move an… doch dieser stößt beide von sich! Scarecrow kassiert einen Pounce Tackle der ihn aus dem Ring befördert und Mykru, der furchtlos auf den Koloss zu rennt, wird am Genick gepackt!


FINAL JUDGEMENT!


Sven: „Wäre Mykru der legale Mann wäre es jetzt wohl vorbei!“

Pete: „Ist es aber beides nicht.“


Wahr. Doch damit ist Mykru jetzt erstmal für eine Weile außer Gefecht. Scarecrow kommt draußen langsam wieder auf die Beine… da klettert Hott auf der gegenüberliegenden Seite des Rings aufs Top Rope… läuft über die gesamte Länge des dritten Seils, als wäre es eine Slackline, und springt dann Scarecrow an!!! Unfassbar! „HOLY SHIT“-Rufe hallen durch die Arena!


Pete: „Wenn man denkt man hat alles von David Hott gesehen, dann haut er sowas raus! Unglaublich!“


Hott wirft Scarecrow in den Ring zurück, wo Meister schon auf ihn wartet. Doch der geplante Angriff läuft schief und im Chaos geht Referee Kontrak zu Boden! Ärger bei Meister… aber langsam drehen sich die Rädchen im Kopf auch zu einem Plan. Meister verlässt den Ring und schnappt sich draußen einen der Titelgürtel…


Pete: „Ach komm! Warum? Wozu braucht er das?“

Sven: „Er braucht es ja nicht! Aber wenn er die Chance dazu hat, warum nicht?“


Meister wirft den Gürtel in den Ring und klettert unter den Seilen durch in den Ring zurück…


BLANK VON MYKRU GEGEN MEISTER AUF DEN TITELGÜRTEL!!!


Sven: „WOAH! Wo kam denn Mykru plötzlich her???“

Pete: „Aus dem Nirgendwo! Und genau DESWEGEN sollte Meister das nicht tun! Es kann nach hinten losgehen! Und jetzt hat er was abbekommen, von seinem eigenen Titelgürtel den ER ins Match gebracht hat!“


Scarecrow bemerkt schließlich die Situation, rüttelt Kontrak wach und kriecht zu Meister hinüber.


1…


2…



JA!

Sven: „Da ist er schon wieder!“

Pete: „Zum dritten Mal rettet Hott seinen Partner hier! Und damit auch das Titelgold! Und DAFÜR kann sich Meister diesmal wirklich bedanken!“


Scarecrow hat natürlich mitbekommen wer da schon wieder die Pläne der Birds durchkreuzt hat und ist nicht nur verärgert, sondern würde Hott am Liebsten den Kopf abreißen. Sofort packt er den Briten und prügelt auf der Matte auf ihn ein! Dann überlegt er was sie nun machen könnten.


Meister vs. Mykru


Der Wechsel und Scarecrow gibt Mykru Anweisungen. Doch bevor sie ihre Aktion durchziehen können ist schon wieder Hott da und mischt sich ein. Mykru springt ihn daraufhin übermotiviert an und beide fallen über das oberste Seil hinaus! Inzwischen gibt es im Ring zwischen Meister und Scarecrow einen abwechslungsreichen Schlagabtausch. Meister gelingt es schließlich Scarecrow mit einer harten Lariat auf die Matte zu flippen. Dann sieht der große Mann, dass Referee Kontrak immer noch nicht ganz bei sich ist und erblickt den Titelgürtel der immer noch in Griffweite liegt…


Pete: „Das gibt’s doch nicht! Hat er von gerade eben nichts gelernt? Er bettelt ja förmlich darum!“

Sven: „Wenn einmal etwas schief geht! Einmal ist keinmal! Was soll jetzt schief gehen?“


Meister hat den Gürtel und macht sich bereit. Scarecrow steht schon fast… da packt jemand von hinten den Titelgürtel! Meister dreht sich um und es ist David Hott!


Sven: „Was macht er da??“

Pete: „Klarstellen, dass es so nicht laufen wird! Gut so!“


Auch die Fans sind auf Petes Seite und feiern Hott dafür. Meister aber blickt ihn nur sauer an und schüttelt den Kopf. Er sagt Hott er solle loslassen, doch Hott weigert sich und versucht Meister den Gürtel zu entreißen. Meister, natürlich der viel Stärkere von beiden, will Hott den Titel nun selbst aus den Händen reißen… Doch Hott hält eisern fest und wird so in Richtung Scarecrow geschleudert…

den er spektakulär mit einer Headscissors erwischt und so aus dem Ring befördert!!!

Die Fans rasten aus! Was für eine Aktion! Und auch Meister ist (neben seinem Ärger) fassungslos. Hott schüttelt mit dem Kopf und wirft den Titelgürtel nun aus dem Ring. Dann befördert er Mykru in den Ring und macht klar was kommen soll. Meister ist zwar immer noch stinkig auf Hott, aber trotzdem macht er mit.


CLASS DIVIDE!


Schnell den Referee wiederbelebt und das Cover angesetzt bevor Scarecrow auf die Beine kommt!


1…



Da kommt Scarecrow!


2…


Wird von Hott geblockt!



Aber Scarecrow drückt ihn nach hinten!


3!!!


Aber zu spät! Kontrak zählt durch!


*Ding! Ding!*


Sieger via Pinfall und nach wie vor GFCW Tag-Team Champions: 5*Hautevolee (David Hott & Matthäus Meister)!!!


Sven: „Aus! Ende! Vorbei! Was für ein Match! Da hätte wirklich alles passieren können!“

Pete: „Absolut! Doch am Ende stehen die Champions siegreich im Ring!“


Hott feiert den Sieg natürlich ausgiebig, wenn auch sichtlich außer Puste. Es war ein anstrengendes Match, keine Frage. Meister reckt zwar ebenfalls seinen Titel hoch, freut sich aber nicht ganz so sehr wie sein Partner… Scarecrow greift sich ärgerlich an den Kopf und kümmert sich um seinen Partner. Sie hatten ihre Chance und haben die Champions ans Limit gebracht, aber heute war nicht der Tag. Und dafür gibt es vor allem einen Grund…


Pete: „David Hott war heute ohne Zweifel der MVP der Champions!“

Sven: „Definitiv. Die Birds mit einer Klasseleistung! Sie waren nahe dran, mehr als einmal. Aber entweder hat die Hartnäckigkeit von Hott keinen 3-Count zugelassen, oder der Brite hat ihre Pinversuche gerade noch unterbrochen.“

Pete: „Das Match hätte genauso gut auch anders herum ausgehen können, vor allem so wie die Hautevolee heute agiert hat. Und ganz ehrlich, wenn das so weitergeht, dann ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie die Titel verlieren. Hott wird nicht immer den Helden spielen können. Doch heute war er es.“

Sven: „Ich bin auch sehr überrascht. Ich sage ganz ehrlich: Ich dachte immer Meister ist die treibende Kraft und der Hauptgrund für den Erfolg der Hautevolee. Aber langsam tendiere ich eher zu Hott, nach dem was der Junge heute gezeigt hat!“


Die Birds gehen die Rampe hoch und behalten dabei die Champions, im Ring, im Blick. Auch wenn es heute nicht sein sollte, sie werden wiederkommen und es erneut versuchen. Eines Tages werden diese Titel ihre sein.

Heute jedoch ist es die Hautevolee die feiert. Der eine ausgiebig, der andere zurückhaltend. Meister wirkt immer noch verärgert und regelrecht hin und her gerissen. Zwar sind sie immer noch Champions, aber die Gesamtlage passt ihm überhaupt nicht.


Pete: „Man sollte noch anmerken: Die Champions haben ihre Titel heute fair verteidigt! Hott hat seinen Willen bekommen.“

Sven: „Ja, aber zu welchem Preis? Titelverteidigung schön und gut, aber er hat Meister, seinen Partner, in seiner Ehre gekränkt und seinen Willen durchgesetzt. Wie geht das mit den beiden denn jetzt nur weiter?“

Pete: „Das gilt es nun für sie selbst herauszufinden.“




Wir sehen einen Gehstock auf den Boden aufschlagen, dazu zwei Füße, die aus einer schwarzen Anzug-Hose herausragen. Die Kamera fährt langsam hinauf und verrät uns, was wir bei diesem Anblick natürlich schon lange wissen – hierbei handelt es sich um James Corleone, den Manager des aktuellen GFCW Intercontinental Champions The End.

Er läuft recht zielgerichtet durch den Backstagebereich und macht dann auch schon sogleich halt, als er sein Ziel erreicht hat. Die Kabine eines Wrestlers. Aber weder gehört diese zu End selbst oder einem anderen Mitglied von Leviathan, vielmehr gehört sie zu Thomas Camden.

Corleone klopft an. Er wirkt entschlossen, aber auch wieder recht kühl und kalkuliert. Er hat alles im Griff und wie auch sonst alles, was er tut, scheint dieser Besuch genau in seinen Plan und in sein Konzept zu passen.

Die Tür öffnet sich…und der Oregono steht im Rahmen. Zumindest mit dem halben Körper, die linke Seite bleibt verborgen, was dafür sorgt, dass er etwas verquer gedreht dort im Türspalt steht. Sofort als er Corleone sieht, zuckt er mit dem Kopf verdutzt mit einem „Oh“ zurück, dann dreht er sich zu seiner verborgenen Hälfte und scheint seinen Arm hochzunehmen. Ein Lächeln kehrt zurück.


Thomas: „Honey, I’ll get back t’ya in a minute…End’s gonna play some mindgames.“


Dann senkt sich der Arm wieder und Thomas und mit Schwung dreht sich Der Hobbybäcker wieder zum Türspalt, kommt aber gar nicht zum Reden.

Noch bevor Thomas den Berater des Champions, gegen den her heute für den Titel antreten wird, hereinbeten kann, tritt dieser schon von sich aus ein und schaut sich direkt um, um festzustellen, dass ihn die Kabine von Leviathan deutlich besser gefällt.


James Corleone: „Mister Camden. Heute ist ein großer Tag, nicht?“


Er schaut sich noch ein wenig um, bis Camden schließlich die Tür schließt und sich auch zu Corleone wendet. Das Handy wird in der Hosentasche verstaut, die Hand bleibt gleich drin. So lehnt sich Camden mit überschlagenen Beinen an der Wand neben der Tür an.


James Corleone: „Aufgeregt?“


Zynischen Blickes stellt sich Corleone nun genau gegenüber von Thomas Camden auf. Seine Aura hat nach wie vor etwas Einschüchterndes, ohne, dass Corleone wirklich aktiv zu drohen scheint. Aber damit kommt Thomas Camden mittlerweile natürlich ganz gut klar. Vor allem, nachdem er ja auf einer kleinen Erfolgswelle gegen seinen heutigen Gegner reitet. Er presst die Lippen zusammen und zieht eine kleine Schnute. Energisches Nicken seinerseits.


Thomas: „Schon so…‘ne Chance auf’s Gold hat man ja nich immer…in meinem Fall ja eigentlich eher…naja…nie halt.“


Er zuckt mit den Schultern. Tja, so schnell kann’s gehen.


Thomas: „Is ‘ne edle Kiste heute…‘ne verdammt edle. Und nu? Jetz woll’n Sie wissen, ob mir bewusst is, was heute für mich auf’m Spiel steht? Was End mit mir anstell’n wird, wenner die Chance dazu kriegt? Damit hatter mich ja damals ganz gut aus’m Konzept gebracht, aber naja…“


Er kneift ein Auge ein wenig zusammen und legt den Kopf etwas schief.


Thomas: „In letzter Zeit läuft’s für ihn nich mehr ganz so gut gegen mich, oder?“


Er grinst. Dann zuckt der Oregono mit den Augenbrauen.


Thomas: „Is END aufgeregt?“


Corleone absorbiert Camdens Worte wertungsfrei, wobei er zumindest minimal „überrascht“ zu sein scheint, wie forsch Camden hier reagiert. Aber, dass Thomas Camden heute eine größere Bedrohung sein wird, als er das damals war, dessen ist sich James Corleone zweifellos bewusst.


James Corleone: „Das sollten sie ihn am besten selbst fragen.“


Corleone beginnt nun einmal mehr um Camden herum zu laufen, als wolle er ihn weiter einschüchtern, wenngleich er auch weiß, dass er damit nicht wirklich Erfolg hat. Er will zumindest den Anschein waren, dass er versucht Thomas Camden aus dem Konzept zu bringen um ihn damit bestenfalls aus dem Konzept zu bringen… ein wirres Vorhaben, aber Corleone weiß schon was er tut.


James Corleone: „Luna Rosario steht heute im Match um den GFCW Championship, während Zane Levy seit einigen Wochen mit einer eigenen Titelchance auf denselben Titel herumläuft, dazu kommt, dass sie, Mister Camden, wie sie richtigerweise bemerkt haben, eindrucksvoll bewiesen haben, dass sie mit End mithalten können. Nunja, zumindest insofern, dass sie ihn überleben können. Und vor zwei Wochen, war es ihr Team, dass Leviathan schlagen konnte. All das, sind Gründe dafür, DASS The End durchaus aufgeregt sein KÖNNTE.


Aber: er ist es nicht. Und wissen sie auch warum?“


Corleone bleibt nun wieder stehen, direkt vor Camden.


James Corleone: „The End bezeichnet sich als König, das wissen wir alle. Ist ja auch ein cooler Name, nicht? Der King of Anarchy… Aber es ist vielmehr als das.


The End IST ein König. Ein Anführer, ein Stratege, ein Kämpfer. Deshalb folgen ihm die Mitglieder in Leviathan auch, deshalb hält er den Intercontinental Championship nun schon seit so langer Zeit und deshalb lässt er sich, auch wenn es genügend Gründe dafür geben könnte, nicht aus der Fassung bringen.


Der einzige, der das wohl wirklich könnte… das ist The End selbst. Er, war schon immer sein eigener größter Feind. Aber, Mister Camden, nicht nur sie haben sich weiterentwickelt, seitdem sie hier angefangen haben und das erste Mal auf ihn getroffen sind. Auch The End hat das getan. Mit jedem Sieg, den er errungen hat, jedem Erfolg, den er erreicht hat, mit allem, was er getan hat, ist er immer mehr zu dem geworden, als das er sich damals selbst bezeichnet hat. Er sagte er sei der King of Anarchy, ‚Anarchy is coming‘ und jetzt, steht er an der Spitze und Leviathan, die Boten der Anarchie, dominieren die gesamte GFCW. Ends Eroberung war ein ambitioniertes Ziel, am Anfang seiner jungen Karriere und jetzt? Jetzt hat The End erobert. Und nichts und niemand wird ihn daran hindern, das zu verteidigen, WAS er erobert hat.


Wer sich ihm gegenüberstellt, muss erwarten, dass er kämpfen wird, bis aufs Blut. The End IST ein wahrer König, der alles für sein Königreich gibt. Und am Ende des Tages, trotz aller Widrigkeiten, die sich ihm auch in den Weg stellen werden, gewinnt. The End. immer.


Corleone pausiert kurz und mustert Camden.


James Corleone: „Thomas Camden, sie haben bewiesen, DASS sie The End gegenüberstehen können. Anders, als es früher war. Das ist ein Erfolg, zweifellos und das ist der größte Erfolg, den sie aus dieser ganzen Sache hier mitnehmen können. Seien sie sich dessen bewusst und tun sie das, was sie immer tun: geben sie sich mit der Mittelmäßigkeit zufrieden, denn letztendlich, wird auch diese Geschichte mit The End als Sieger enden.“


Corleone setzt nun ab und beendet seinen Monolog, mit einem Blick in Richtung Thomas Camden, der vor Überzeugung nur so strotzt und seine Worte weiter stützt. Also die perfekte Gelegenheit für den Oregono seinen Gegenüber locker anzugrinsen, kurz das Gesagte abzunicken und dann mit einem flapsigen Kommentar jegliches aufflammendes Fehdenfeuer direkt wieder im Keim zu ersticken…doch Camden tut nicht, was Camden sonst tut.

Stattdessen schaut der Hobbybäcker Mister Purple mit weiten Nasenlöchern und strengem Blick an. Sein Brustkorb hebt und senkt sich, seine Oberlippe zieht sich auf einer Seite genauso nach oben.

Einmal atmet er noch tief ein.


Thomas: „Starke Worte…“


Dann atmet er aus. Er schnalzt mit der Zunge.


Thomas: „Und vor zwei Jahren wär ich vielleicht ins Zweifeln gekommen. Da hätt ich mich dann gefragt ob ich mir nich zu viel aufgehalst hab und noch ‘n paar Tipps von Alex hätte einholen sollen und so weiter und den ganzen Kram, Sie wissen schon, die ganze Chose halt…“


Er winkt ab, dreht die Hand dann aber gleich wieder zurück zu sich und deutet auf seine Brust.


Thomas: „Aber es is ‘n bissl Zeit vergangen, Mister Corleone. Und auch wenn ich gegen End bisher noch nich zu viel gerissen habe…das Match hier hab ich mir verdient oder nich? Da muss es nich aufhören…hörte es gegen Lionel auch nich. Sie wissen, wie das aufhörte, oder?“


Er zieht die Augenbrauen noch ein wenig zusammen und schiebt den Kopf näher in Richtung Corleone.


Thomas: „Große Ansprache von Ihnen, wie erfolgreich Leviathan und wie mächtig alle so sind, aber tut mir Leid Mister Corleone…Sie irren sich.“


Zumindest ein Mundwinkel findet seinen Mundwinkel nach oben. Eine gewisse Freundlichkeit ist in Camdens Augen zu erkennen, selbst wenn die Stimmung hier angespannt ist. Der Oregono schüttelt den Kopf, nach einem Augenschlag geht es weiter.


Thomas: „The End is nich sein größter Feind oder der, vor dem er sich heute Sorgen machen müsste. Da steht ihm heute im Match einer gegenüber, bei dem die Galaxy wegen meiner Persönlichkeit irgendwie immer ganz gerne etwas vergisst, aber fragense doch mal Lionel, wenn Sie ihn sehen. Der kann Ihnen sicherlich was erzählen. Was vom Dauerentspannten. Was vom Typ, der sich nur für sein Backen interessiert. Was vom Kerl, dem es wurscht is, ob er ‘n Match gewinnt oder verliert.“


Mit jedem Wort kommt das Lächeln mehr und mehr zurück in Camdens Gesicht, während der seinen Kopf wieder zurückzieht und sich breitbrüstig vor Corleone aufbaut.


Thomas: „Der erzählt Ihnen was anderes, Mister Corleone. Etwas, was Sie seeeeehr gerne auch an End weitergeben können…Verwechseln Sie nich Gleichgültigkeit mit Selbstvertrauen. Ich wollte dieses Match heute und ich werde allen zeigen, warum. Wissen Sie, wer Ends härtester Gegner heute is?“


Er zuckt zwei Mal mit den Augenbrauen. Dann deutet er mit einer Hand auf sich.


Thomas: „Der nächste Intercontinental Champ. Grüßen Sie End von ihm.“


Es scheint tatsächlich einmal mehr so zu sein, als wäre Corleone sogar etwas beeindruckt von Thomas Camden und seiner Überzeugung. Camden hat dem Sizilianer mit seiner Antwort tatsächlich sogar ein leichtes, überzeugtes Nicken abgewonnen, was bei dem sonst so kalten Blick des Managers von The End eher unüblich ist.


Nichtsdestotrotz bleibt Corleone bei seiner Aussage: The End wird gewinnen und dementsprechend bereitet „Inspirational“ Jim nun auch seinen Abgang vor.


James Corleone: „Viel Glück, Mister Camden. Sie werden es brauchen.“


Und damit verabschiedet er sich auch sogleich und verlässt den Raum genauso selbstbestimmt, wie er ihn betreten hat. Zurück bleibt ein Oregono, der noch für einen Moment auf die geschlossene Tür schaut. Dann löst sich die Anspannung in seinem Körper. Der Brustkorb senkt sich wieder, der strenge Blick weicht auf. Er seufzt und atmet tief durch. So dreht er sich zur Seite und sieht sich selbst im Spiegel. Ein Lächeln kommt auf seine Lippen.


Thomas: „Gut gebrüllt Löwe…na dann…wo waren wir?“


Sagt er und greift in seine Hosentasche um sein Handy herauszuholen. Schnelle Fingerbewegungen folgen, das Telefon ist entsperrt, Whatsapp oder welche App auch immer dort so grün-weiß auf dem Bildschirm schimmert und eine weitere Taste wird gedrüc…nein…vorher ein skeptischer Blick zur Kamera.


*Thomas: „Wenn’s dir nix ausmacht?“


Ok – die Kamera schaltet weg.


Singles Match:

Alex Ricks vs. Ask Skogur

Referee: Robin Stahlbrand


Die Halle wird etwas dunkler, Rauch entfaltet sich auf der Stage, durchleuchtet von einem grünen Schein und dahin durch stürzt auch schon der erste Teilnehmer des folgenden Matches: Ask Skógur, der, wie er es selbst schon richtigerweise gesagt hat, heute vor einer schweren Aufgabe steht.

In dreiviertel-langer dunkelgrüner Hose und Boots, die wohl eher vor einen Trip durch den Wald gedacht sind, rennt er quer über die Stage, während er die lautstarken, positiven Reaktionen seitens des Publikums aufsaugt. Ask wirkt motiviert und gut gelaunt, er scheint also mehr als gut gewappnet für das Match.

Andererseits bleibt er auch direkt stehen und atmet tief durch. Die Wichtigkeit des Matches ist ihm natürlich auch bewusst und deshalb hält er kurz inne und observiert die gesamte Max Schmeling Halle hier in Berlin so, wie er sonst wohl die Natur beobachtet. Er nimmt die komplette Aura auf, bevor er schließlich losläuft.


Pete: „Kein SchnickSchnack hat er gesagt, also belässt es Ask heute scheinbar bei seinem „normalen“ Entrance, aber das muss nicht bedeuten, dass Ask nicht dennoch voller Tatendrang strotzt. Zumindest sieht das erstmal so aus.“

Sven: „Es scheint mir auch so, als wolle Ask beweisen, dass der ‚normale‘ Ask Alex Ricks besiegen kann und er nicht die ‚Magie des Waldes‘ oder irgendwie sowas dafür braucht. Wer weiß schon, was in dem Kopf von dem Typen abgeht.“

Pete: „Kann gut sein, aber wie auch immer, eines können wir festhalten: Ask will heute gewinnen und dafür scheint er prinzipiell auch erstmal gut vorbereitet zu sein.“


Ask läuft nun recht zielstrebig zum Ring, klatscht dabei aber auch schon mit dem ein oder anderen Fan ab. Nach wie vor wird er bejubelt und scheint gut seelisch und moralisch Unterstützung zu erhalten, im Kampf gegen Alex Ricks, wobei dieser wohl auch genügend Fans in der Halle haben wird heute.

Ask slidet direkt in den Ring und positioniert sich noch einmal fix auf dem Turnbuckle, bevor er sich dann auch schon bereit macht um auf seinen Gegner zu warten.

Er stellt sich in die Mitte des Ringes und scheint noch ein paar kleine Übungen auf der Stelle zu machen, bevor es schließlich losgehen kann. Sein Auftritt hier erscheint etwas unspektakulär, aber es geht Ask heute auch nicht darum spektakulär aufzutreten. Heute geht es ihm darum, zu gewinnen.


Und dann wird es dunkel.

Alle Lichter aus.

Ein Pfeifen aus den Lautsprechern.

Ein lauteres Pfeifen.

Der Synthesizer brandet auf.

Ein einzelner Lichtkegel auf die Rampe.

Und er steht auf der Bühne.


(© Sergey Nivens - Fotolia)


Er macht sich auf den Weg.

Die Rampe entlang.

Er geht an den Fans vorbei.

Sie jubeln.

Weniger als bei Ask.

Es ist ihm egal.

Er geht seinen Weg.

Zum nächsten Test.

Er schaut nicht auf Ask.

Er schaut auf den Boden.

Laura kündigt ihn an.

Es ist ihm egal.

Er geht seinen Weg.

Er steigt die Treppe hinauf.

Er steigt durch die Seile.

Er geht in seine Ecke.

Vorbei an Ask.

Ohne Blickkontakt.

Er geht in die Hocke.

Er stellt drei Finger auf die Matte auf.

Der Blick geht hoch.

Der Blick geht zu Ask.

Alex nickt.

Die Musik klingt aus.

Das Licht geht an.

Alex Ricks ist bereit.


Pete: „Für Alex Ricks anscheinend ein Match wie immer. Er wirkt konzentriert aber im Gegensatz zu Title Night ist diesmal nichts von innerer Wut zu sehen.“

Sven: „Woher sollte er bei der Vorgeschichte der beiden auch kommen? Alex hatte im gesamten letzten Jahr kein solch ‘freundliches Match‘, wenn man es so nennen will.“

Pete: „Dann hoffen wir doch mal, dass es auch im Match selbst so bleibt…zumindest regelkonform. Robin Stahlbrand wird schon dafür sorgen.“


So darf der Offizielle auch offiziell übernehmen. Der holt sich von beiden Kontrahenten das Okay ab und gibt das Startsignal. Bei der Art der beiden das womöglich einzige Mal, dass er hier aktiv werden muss abgesehen vom Zählen von Pins oder dem Überprüfen, ob jemand aufgeben möchte. Sonst kann er sich zurücklehnen und sich, genauso wie die Galaxy, mit ansehen, wie sich Ricks und Skógur im Ring einander annähern.

Sie umkreisen sich nicht, Ricks nimmt direkt das Zentrum des Rings für sich ein und hebt den Arm um in einen Lock up zu gehen. Ein erster Test für seinen Gegner? Ist Ask gewillt, direkt gegen eine frischen Mathematiker seine Technik auf die Probe zu stellen? Er schaut auf die Hand, wirkt zögerlich. Er umkreist Ricks etwas, der dreht sich nur in der Ringmitte und folgt dem Nordmann mit Blick und Körperdrehung. Der Arm bleibt oben. Skógur nähert sich langsam an, sein Arm geht genauso hoch…die Finger trauen sich vor…dann greift Ricks zu und reißt Ask heran.

Sofort drückt er Asks Kopf herunter, reißt ihn zu sich, legt den zweiten Arm um und setzt zu einem Guillotine Choke an.


Pete: „Das ging für Ask schon einmal komplett daneben.“

Sven: „In große Schwierigkeiten bringt ihn das aber nicht.“


In der Tat, denn Ask umgreift Ricks direkt und stürmt mit Holzfällerkraft nach vorn um Ricks mit Wucht in eine Ringecke zu treiben. Dem Freiburger wird die Luft aus der Magengrube getrieben, der löst den Griff und Skógur zieht sich wieder zurück.

Ricks nickt registrierend. Test bestanden wegen der Befreiung? Oder durchgefallen wegen der Übertölpelung? Alex drückt sich wieder aus der Ecke weg und deutet einen erneuten Lockup an. Mal schauen, was Ask diesmal macht. Diesmal kein Zögern beim Schweden, er nimmt direkt den Arm hoch, schließt die Verbindung zum Mathematiker. Im gleichen Moment ein Tritt von ihm in die Magengrube des Schatten.

Jetzt ist Ask derjenige, der seinen Gegner zu sich reißt. Er nimmt Ricks in den Headlock und Alex treibt ihn nach vorn in die Ringseile, dort lösen sie sich, er stößt Ask in die gegenüberliegenden Ringseile. Skógur federt zurück, kommt wieder auf Ricks zu und bringt ihn mit einem Shoulder Tackle zu Boden. Als Ricks ihn mit einem Armdrag empfangen wollte, hat Ask zwei Schritte vorher nochmal ein wenig beschleunigt und Ricks somit auf dem falschen Fuß erwischt.


Pete: „Schnell geschalten vom Rothirsch.“

Sven: „Typischer Wildunfall, Ricks muss in die Werkstatt.“


Alex hat nicht vor, lange auf der Matte zu bleiben, rollt sich wieder zur Seite als Ask mit einem Elbow Drop nachsetzen will. So kommen beide etwa zeitgleich wieder auf die Beine, doch Ricks erwischt den besseren Start, rennt los, will seinen Gegner diesmal überraschen. Der hat keine Zeit groß zu reagieren, handelt im Affekt und

Snap Belly to Belly Suplex gegen Ricks!

liegt damit goldrichtig!

Überraschend schnell kann er Alex erwischen und auf die Matte schleudern. Ricks kracht auf die Matte, muss sich sammeln, setzt sich auf und Ask setzt direkt nach. Er nimmt erneut Anlauf in den Seilen und

Call of the Wild!

Sofort setzt er das Cover an,


1


2


aber so leicht lässt sich der Mathematiker nicht schlagen.


Pete: „Ein guter Start für Ask, darauf kann er aufbauen.“

Sven: „Wenn sein Gegner nur halt nicht der Spezialist darin wäre, ein Match mit einer Aktion zu drehen.“


Zu dieser einen Aktion soll es aber nicht kommen. Ask bleibt nach dem Cover direkt bei Ricks, überlegt seinen nächsten Schritt, schaut sich einen Moment lang um. Dann scheint er einen Entschluss gefasst zu haben. Er richtet sich auf, packt Ricks im Nacken, zerrt ihn auf die Beine und schleudert ihn in die Ringecke. Er nimmt Maß, Anlauf und stürmt mit einer Clothesline hinterher. Noch bevor sich Ricks sammeln kann, muss er schon in die gegenüberliegende Ecke. Die nächste Clothesline.

Ricks hängt in den Seilen, schüttelt sich durch, Ask hebt den Kopf seines Gegners wieder an, sodass er halbwegs gerade steht.

Björnsmack!

Geht schief!

Bei der ganzen Offensivplanung hat Ask leider einen kleinen Punkt vergessen: Man sollte Alex Ricks nicht freiwillig den Rücken zudrehen. In dem Moment in dem sich Skógur um die eigene Achse drehen will, wirft sich Alex nach vorn und legt in Windeseile seine Arme um Asks Hals. Mit dem Ansatz zum Rear Naked Choke schleift Ricks seine Geisel im Stile eines Kidnappers in die Ringmitte und bearbeitet dessen Kniekehlen durch nadelstichartige Kniestöße, die von der Jugend von heute auch „Gehfehler“ genannt werden, zumindest bis sie vom Kollegen dafür einen Verweis kassieren. Ask hält eine Weile dagegen stand, muss letztlich aber doch nachgeben. Ein Knie knickt ein und Ricks schlägt zu. Er hakt sich ein, bringt Skógur somit komplett auf die Matte. Der ist damit beschäftigt, mit seinen Armen einen Luftspalt in Alex’s Umklammerung zu erschaffen um zumindest noch ein wenig die Blutzufuhr zum Gehirn aufrecht zu halten.


Pete: „Ja, ich weiß, du hast es gesagt. So schnell kann sich das Blatt wenden.“

Sven: „Ask weiß sich hier aber gut zu helfen. Er bewahrt einen kühlen Kopf.“


Panik wäre jetzt auch nicht hilfreich. Nachvollziehbar…aber nicht hilfreich. Stattdessen versucht er sein Gewicht zu verlagern. Er weiß, dass ein Konter in dieser Situation nicht allzu erfolgsversprechend scheint, aber es gibt andere Möglichkeiten, diesen Choke zu beenden. Er strampelt mit den Beinen und tatsächlich, es gelingt ihm ein Bein aus der Klammer des Mathematikers zu befreien, sich von der Matte wegzudrücken und sich auf den Rücken zu drehen, sodass Ricks unter ihm liegt. Mit beiden Schultern auf der Matte.


1


2


Ricks löst den Griff, muss eine Schulter hochbringen. Er stößt Ask von sich, der auf allen Vieren erst einmal durchschnauft. Alex ist schnell wieder im Stand. Direkt zur Stelle positioniert er sich neben Brother Nature und rammt diesem ein Knie in die Rippengegend. „Eins ist keins“ denkt sich der Mathematiker, macht da weiter, wo er begonnen hat und rammt dem Schweden zwei weitere Knie in die Rippen, bevor der zur Seite kippt. Es folgen zwei Kniestöße in die Magengrube, dann richtet sich Ricks auf, nimmt Anlauf in den Seilen und zeigt einen

Tiefgesprungenen Dropkick.


Pete: „Puh, das treibt jedem die Luft aus dem Körper.“

Sven: „Ricks mit einer etwas härteren Gangart jetzt.“


Der Freiburger hat das Sagen, während Ask hustend und keuchend auf der Matte herumrollt und sich die Magengrube hält. Doch der Mathematiker bleibt unnachgiebig. Er zieht Skógur wieder auf die Beine, gibt ihm noch ein, zwei Schläge mit, dann der Whip In. Skógur kommt zurück aus den Seilen und probiert es wieder mit einer Überraschung

Clothesline von Ask

doch er landet direkt in einem Crossface!


Pete: „Diesmal kann er Ricks nicht überraschen!“

Sven: „Ask muss sich hier schleunigst was anderes einfallen lassen.“


Zumindest die Defensive funktioniert für ihn aktuell noch recht gut. Das Crossface ist zwar angesetzt, doch er weiß sich zu verteidigen und robbt sich zu den Seilen. Er schlägt mit den Beinen aus und versucht das unterste Ringseil zur Seite zu erreichen, doch noch ist er zu weit weg. Also Plan B, die Beine ein wenig anziehen, versuchen den Körper hochzudrücken. Ricks riecht den Plan 100 Meter gegen den Wind, verlagert sein Gewicht, plättet den Schweden wieder, aber der lässt sich nicht unterkriegen. Das Robben geht wieder los. Er nimmt die Beine zum Körper, stößt sich weg, wie ein Baby, dass das Krabbeln lernt und wieder schlägt er mit den Beinen aus. Diesmal hat er den Kopf einigermaßen frei winden können um sich ein Bild von seiner Position im Ring zu verschaffen.

Und es funktioniert. Er berührt das unterste Ringseil. Stahlbrand reagiert sofort, geht zu Ricks und der löst den Griff. Wie erwartet – das faire Match zwischen den beiden.

Alex gibt seinem Gegner trotzdem aber keine Ruhe. Im Aufstehen schnappt er sich Asks Bein und schleift ihn wieder zurück in die Ringmitte. Er will nachsetzen, nimmt auch das zweite Bein, nachdem er Skógur wieder auf den Rücken gedreht hat, greift sich die Beine erneut, will den Boston Crab ansetzen.

Dazu kommt es aber nicht, Ask kann ihn wegstoßen. Ricks torkelt zurück, der Schwede richtet sich auf und Alex läuft los…

bremst aber sofort wieder ab, als er sieht, dass Skógur in erwartender Kampfposition ist. Wieder ein Nicken des Mathematikers.


Pete: „Ask hält bisher wirklich gut dagegen, das muss man sagen.“

Sven: „Nicht nur das, er konnte selber schon so einiges zeigen, nur einen wirklichen Durchbruch hat er eben noch nicht erreicht.“


Alex bleibt vorsichtig. Kein bloßes Losstürmen, damit wurde er vorher schon erwischt. Genauso geht es Ask. Jetzt also das Umkreisen, dass es zu Matchbeginn hätte geben können. Man sieht Ask an, dass er hier genau überlegt, was er wie und wann machen könnte, sollte oder müsste um den Sieg hier zu holen. Und wie sehr er sich fragt, ob sich auch Ricks mit derartigen Fragen beschäftigt. Dann schaut man ins Gesicht des Mathematikers und sieht einmal mehr die Definition eines Pokerfaces. Er liest Skógur und macht sich gedanklich Notizen zu jeder Gesichtsregung um sie mit vergangenen und möglicherweise folgenden Aktionen abzugleichen und dann geschieht das Überraschende. Ask geht einen Schritt zurück und schließt für einen Moment die Augen um einmal ganz in Ruhe durchzuatmen. Ein Moment, der nicht länger als eine Sekunde dauert, doch das Auftreten des Schweden ändert. Kein Ausdruck der Nachdenklichkeit mehr.

Sie gehen aufeinander zu, Ask initiiert den Lockup und Ricks geht darauf ein. Sie stemmen sich gegeneinander, ringen um die Position, versuchen den anderen jeweils mit ruppigen Bewegungen aus dem Stand zu bringen und zu überraschen, doch der Erfolg bleibt aus. Sie lassen nach, spannen wieder an, bewegen sich vor und zurück und seitlich, doch keiner kann den anderen überbieten…so lösen sie den Lockup langsam wied

BJÖRNSMACK!

Skógur erwischt Ricks voll mit dem Ellbogen im Gesicht und den schlägt es zu Boden.


Pete: „Was für eine Wucht war da dahinter!“

Sven: „Den Elbow spürt Alex noch eine Weile.“


Die Wange unter seinem linken Auge schwillt direkt an, Skógur wirft sich zum Cover auf ihn,


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aber Ricks kickt aus. Trotzdem, jetzt legt Ask los. Keine Zeit verstreichen lassen. Den hochgerissenen Arm nimmt er direkt als Anlass dazu, den Mathematiker wieder auf die Beine zu ziehen, den Arm über seinen Kopf zu werfen und Ricks’s an der Hose zu greifen…

SKOGENS STRAFF!

Ricks kracht auf die Matte, das Auge bereits ansatzweise zugeschwollen.


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Kickout vom Mathematiker.


Pete: „Starke Phase von Ask jetzt!“

Sven: „Da hat es sich gelohnt, sich noch einmal zu sammeln.“


Skógur läuft heiß, springt auf, bereut das im gleichen Moment auch wieder und fasst sich kurz an die Hüfte, dann aber reißt er die Arme hoch, macht die Fans heiß und geht selber in Lauerstellung. Ricks ist noch auf der Matte, hat jetzt sichtlich Probleme damit sich zu sammeln, doch schlussendlich richtet er sich wieder auf, wenn auch ein wenig orientierungslos. So kann sich Ask in seinem Rücken positionieren, Maß nehmen und im entscheidenden Moment losstürmen.

TIMBER!

Der Baum aus dem Schwarzwald wird gefällt und sofort das nächste Cover,


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wieder kann Ricks aber auskicken…wenn auch nur knapp.


Pete: „Ask schleudert Alex hier sein ganzes Arsenal entgegen. Eine beeindruckende Offensive.“

Sven: „Und es frustriert ihn zusehends, dass er damit keinen Erfolg hat…“


In der Tat. Hat Skógur das erste Cover noch einfach so hingenommen und damit gelebt, dass sich Ricks nicht so leicht schlagen lässt, schaut er Stahlbrand nun schon etwas entnervter und angestrengter schnaufend an. Er zeigt hier seine stärksten Aktionen und scheint dem Sieg trotzdem in keiner Weise näher zu kommen. Er schüttelt den Kopf, will sich davon nicht aus der Konzentrationsphase bringen lassen. Einfach weiter machen, Ask, du bist gerade verdammt gut dabei.

So macht er weiter, klatscht sich auf die Oberschenkel, während er dort so vor Ricks kniet und deutet den Fans an, was jetzt kommen soll…das Ende! Die Fans werden nochmal lauter, während Ask Ricks am Arm greift, ihn auf die Beine hievt und aufrollt. Er streckt seinen Arm in die Höhe, um es allen klar zu machen, dann stößt er Ricks weg…

FORCE OF NATURE!

Doch Ricks taucht durch, umgreift Skógur selbst,

German Suplex von Ricks!

So liegen sie beide auf der Matte.

Beide müssen schwer durchatmen. So nah war Ask vor diesem Sieg…und jetzt ist er wieder so fern.


Pete: „Ein Konter in allerhöchster Not für Alex!“

Sven: „Ask muss wieder von vorn anfangen…ohne jetzt die Contenance zu verlieren.“

Pete: „Ou lala.“

Sven: „Klappe.“


Stahlbrand muss doch nochmal aktiv werden abgesehen vom Cover Zählen – er muss beide anzählen. Allerdings nicht lange, beide regen sich wieder, rollen sich zur Seite und richten sich wieder auf. Die Erschöpfung steht beiden ins Gesicht geschrieben, doch Ask ist im Moment der Frischere.

Er geht auf Ricks zu, kassiert jedoch direkt einen Schlag gegen den Kopf, der ihn zurückstecken lässt. Die Kamera fängt Asks Gesicht ein, man sieht, wie es in ihm brodelt. Er feuert zurück. Ricks torkelt, dann wieder ein Angriff von ihm, den Ask erwidert.

Zumindest in der Theorie. In der Praxis duckt sich Ricks erneut weg und rammt dem nach vorn gebeugten Ask stattdessen erneut ein Knie in die Magengrube. Skógur krümmt sich, sein Kopf wird umgriffen und

DDT von Ricks!


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Skógur kickt out. Ricks nickt einmal mehr, diesmal eher zu sich selbst. Registrierend, dass sich der Nordmann nicht so einfach besiegen lässt.

Ask rollt sich wieder zur Seite, greift in die Seile und richtet sich wieder auf. Ricks wollte nachsetzen, lässt dann aber direkt von seinem Plan ab. So kommt Ask wieder in den Stand und dann rennt Ricks los, fährt das Bein aus, doch Ask kommt ihm wieder einen Schritt entgegen…

Michinoku Driver!

Ricks kracht auf die Matte, Ask hakt das Bein direkt ein,


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nein!

Ask Skógur kriegt Alex Ricks einfach nicht besiegt!


Pete: „Was für ein Hin und Her! Ask ist in Topform, aber der letzte Schritt fehlt bislang einfach.“

Sven: „Er tut, was er kann, aber er muss sich noch etwas einfallen lassen.“


Und das tut er anscheinend auch. Im ersten Moment wirkt er ein wenig ratlos, dann atmet er aber noch einmal durch und spricht sich selbst Mut zu. Jetzt muss es klappen, es muss einfach…

Er schnappt sich Ricks noch einmal am Arm, zerrt ihn noch einmal in den Stand…

Björnsmack!

Auf die ohnehin schon angeschwollene Stelle. Ricks‘ Knie wackeln, er bricht zusammen, doch Ask hält ihn im Stand, greift ihn am Arm, rollt ihn erneut auf

FORCE OF NATURE

Doch Ricks kollabiert vor dem Einschlag!

Er taucht unter Asks Lariat durch und geht zu Boden. Skógur stürmt durch und wird erst durch die Ringseile abgebremst. Er krallt sich daran fest und schaut fassungslos zu den Fans. Jetzt hat er Ricks vorher zu sehr geschwächt?! In ihm brodelt es. Der Ausbruch ist nah. Er umgreift das Ringseil fester und fester, sodass die Fingerknöchel die Farbe verlieren, während er schnaufend in die Ferne starrt…bis sich die Finger wieder lockern…bis er sich langsam wieder beruhigt. Er will der Wut nicht nachgeben. Nicht hier, nicht heute. Dieses Match gewinnt er nach seinen Regeln. Er spricht zu sich selbst. Er bringt sich herunter, bis sich die Finger langsam vom Seil lösen. Er kommt wieder zu sich. Er ist wieder er. So löst er sich von den Seilen um nachzusetzen.

Q.E.D.!

Ricks fliegt heran und erwischt Ask mittig im Gesicht! Der geht zu Boden wie vom Schlag getroffen und Ricks landet auf ihm,


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!


Pete: „Alex Ricks holt den Sieg!“

Sven: „Ask Skógurs größter Gegner war er am Ende selbst! Er hat zwar seiner Wut nicht nachgegeben…aber damit machte er den Weg für Alex Ricks frei!“

Pete: „Und wenn man eine Sache weiß, dann, dass Alex nur eine kleine Lücke braucht, um ein Match für sich zu entscheiden.“


So liegen sie beide nebeneinander und atmen schwer durch. Langsam kommt Alex wieder auf die Beine und wird von Robin Stahlbrand als Sieger deklariert, während sein Theme zu spielen beginnt. Er nimmt den Sieg hin, atmet tief durch. Es gibt keine Feier, das ist nicht seine Art. Ricks schaut lieber auf Ask, der sich zur Seite rollt und langsam wieder aufrichtet. Mit Hilfe der Seile.

Der Mathematiker geht ihm entgegen. Skógur sieht das, gibt sich größte Mühe, sich komplett aufzurichten, ihm ebenbürtig zu begegnen, was auch immer jetzt passiert…


Dann bietet Alex ihm den Handschlag an. So wie Ask es machen wollte. Keine Verhöhnung, ein Zeichen des Respekts. So kann man Ricks einschätzen. Die Fans feiern es. Ask hingegen schaut nur stirnrunzelnd und zweifelnd auf die Hand. Er zweifelt nicht an der Aufrichtigkeit der Geste…nur an sich selbst. Er nimmt die Hand langsam hoch, bewegt sie allmählich in Richtung Angebot…

Nur um den Ring fluchtartig zu verlassen.

Von den Fans gibt es sogar vereinzelte Buhrufe, doch das spielt für Ask hier keine Rolle. Er ist einfach nur enttäuscht, von diesem Match und von sich selbst. Es hätte anders laufen können, sollen, müssen. Aber jetzt geht er die Rampe hoch als Verlierer dieses Matches – und im Ring steht Alex Ricks und nimmt die Hand zurück zu sich. Er greift sich damit an die geschwollene Wange, fährt die Konturen entlang…und nickt ein letztes Mal.


Pete: „Die Enttäuschung von Ask ist nachvollziehbar, aber er muss sich hier nicht verstecken. Das war eine verdammt starke Leistung von ihm.“

Sven: „Definitiv…aber davon kann er sich nichts kaufen.“




Angestellter: „ZWEIMAL CURRY, EINMAL VEGETARISCH, EINMAL MIT HUHN!“
Angestellter 2: „AUF DEM WEG!“

Das Scharren von Löffeln und Zangen in den großen Behältnissen der improvisierten Kantine vermischt sich mit dem aufgeregten Gerede der Backstagegäste, Angestellten und sogar vereinzelten Wrestlern zur typischen, unfassbar nervigen Geräuschkulisse, die jeder kennt, der in der Mittagspause im Büro einfach nur seine Ruhe haben wollte, bevor Udo aus dem Controlling seine letzten Thailandurlaub Storys zum besten gibt.
Umso überraschender ist es, dass die wohl letzte Person, die man hier erwarten würde, ebenfalls aufkreuzt. Flankiert von fünf Männern mit breiten Schultern und unauffälligsten Anzügen marschiert der World Champion in den Raum. Wie es sich gehört ist natürlich der Titel selbst auch hier dabei und verleiht ihm selbst in einem so banalen Ort die Ausstrahlung, die ihn so groß macht.

Doch natürlich gedenkt jemand wie er nicht einmal daran, sich so lange mit dem Fußvolk aufzuhalten. Vorhin waren es nur zwei Sicherheitsmänner, nun steuert der Mann der Stunde in der Traube aus Security nur kurz neben dem Eingang nach links zur Kaffeemaschine, wirft noch einen angewiderten Blick in den Raum und drückt auf einen der Knöpfe.

Es ertönt nur genervtes Seufzen neben dem charakteristischen Rauschen des Vollautomaten.

Antoine: „Eigentlich trinke ich TEE. Warum gibt es hier keinen TEE? Was ist das hier für eine Farce?“
Angestellter 3: „Sofort, Herr Schwanenburg. Es dauert nur eine Sekunde für sie!“

Hektisch angelt die kleine Gestalt unter dem Kantinenhut und der Schürze sich zwei Kannen mit heißem Wasser und einer Auswahl an Tees aus einem Regal hinter der Theke und wackelt ebenso hektisch auf den Champion zu, doch irgendwas…

Zane: „Es tut mir wirklich leid, dass Sie sich überhaupt hier her bewegen müssen, eigentlich sollte Ihnen permanent jemand zur Seite stehen, ich fürchte IRGENDJEMAND hat da im Plan rumgekritzelt…“

Ein prustendes Lachen entweicht ihm, als er sich nähert, doch direkt von den Bodyguards zurückgeschoben wird.

Zane: „Ja was jetzt, ich fass euren Adonis schon nicht an, Boys. Lasst ihr mich meine Arbeit machen oder nicht?“

Fragend hebt er mit einer Hand das Wasser, mit der anderen die Teebeutel in die Luft.

Zane: „Ah, aber wenn ich dich schon sehe Antoine… Als die Person, die ja eigentlich Service für dich machen sollte, ein gut gemeinter Ratschlag: Ich weiß ja nicht, ob Pure Rules auch alles umfasst, was mit dir VOR oder NACH dem Match passiert, aber falls irgendein komplett wahnsinniger mit einem Riesen Grudge gegen dich, ner Truppe aus ebenso bekloppten UND einem Freifahrtsschein in ein Match gegen dich dir den ganzen Tag wie der letzte Stalker hinterherrennen sollte. Mach dir nix draus. Der tut nix. Noch nicht. Oder? Keine Ahnung. Also darf ich jetzt….“

Offensichtlich nicht.

Zane: „Okay, ehm. Dannnnn geh ich mal. Hab noch Arbeit vor mir. Byebye.“
Antoine: „Was zur Hölle ist mit diesem Idioten? Wer hat den hier überhaupt hinein gelassen?“


Aber das kommt bei Zane nicht mehr an. Antoine visiert den Tee an.


Antoine: „Ich denke, den trinke ich nicht. Mir ist der Durst vergangen.“


Und selbst der Kaffe, der aus dem Vollautomaten kam, bleibt ungetrunken stehen, ehe Antoine samt seiner Entourage den Raum verlassen.



Die Regie schaltet in den Locker Room der Children of Wrath. Fertig gestylt stehen dort die Fighter des gleich stattfindenden Tag Team Matches. Bei MacMüll stehen in erster Reihe Niander Cassady-Taylor und Kyd Flawless. Etwas dahinter die nicht zu übersehenden Maurice „The Conquerer“, der sehr böse in die Kamera schaut sowie ein genervt dreinschauender Kyle Douglas.


MacMüll: „Bei mir stehen die Children of Wrath. Die gleich auf Sleaze treffen werden…“


Niander unterbricht mit einem Fingerzeig die weiteren Ausführungen von MacMüll.


NCT: „Mac, endlich ist der Tag gekommen, indem Robert Breads und ich im Ring klären können, wer der bessere Coach von uns ist.“

MacMüll: „Naja, also als Coach tritt man doch eigentlich nicht selbst an, Herr Cassady-Taylor.“

NCT: „Na na. Nicht so spitzfindig, Mac. Breads und ich stehen für die Entwicklung junger Talente. Und dennoch ist es nun wichtig herauszufinden, wer der erfolgreichere von uns beiden ist. Ich habe mit den Children of Wrath ein Powerhouse gebildet. Sleaze ist dagegen nur der letzte Rest zusammengekratzte Rest einer Ikone, die sich hier alle Jubeljahre mal blicken lässt. Und dann sollen direkt alle nach seiner Pfeife tanzen. Doch er ist nicht mehr der Wrestler, der er mal war. Und als Trainer und Mentor ist er völlig überschätzt. Aiden Rotari ist mittlerweile ein völlig verkorkstes Individuum. Titleshots über Titleshots hat der Mann schon verbraten. Für nichts und wieder nichts. Am heutigen Abend wird Kyd Flawless zeigen, was er nun schon für einen Sprung gemacht hat. Wir beide werden Sleaze nicht nur bezwingen, wir werden sie demütigen, zermalmen, auffressen und dann wieder ausspucken.“


Die Kamera fokussiert nun Kyd Flawless, der doch ein anderes Erscheinungsbild als ansonsten prägt.



Seine linke Gesichtshälfte ist in den Regenbogenfarben angemalt und sein Gesichtsausdruck ist deutlich ernster als zuvor.


Kyd: „Wir sind die Kinder des Zorns und auch ich will heute Wiedergutmachung. Breads hat mich als Leiter des Performance Centers links liegenlassen. Die Arroganz die Rotari an den Tag legt, wird ihm heute vor die Füße fallen. Ich werde der GFCW-Galaxy heute zeigen, dass Breads und Rotari Loser sind. Und ich es zu einem richtigen Superstar geschafft habe. Dieses Match wird mein Breakout sein. Ob der Catch-Beobachter oder Wrestling-Twitter: Nach dem heutigen Abend wird Kyd Flawless als NEXT BIG THING in der GFCW gehandelt werden. Aber dieser Sieg der ist nicht nur für mich. Dieser Sieg ist für die gesamte LGBTQ-Community.“

Kyle: „Alter. Waaaas?“


Auch Niander und Maurice schauen sich gegenseitig fragend an. Bei Maurice ist tatsächlich nicht ganz klar, ob er intellektuell gerade mitkommt.


Kyd: „Ja. Ich bekenne mich zu meinen wahren Farben. Die LGBTQ-Bewegung setzt sich für die Rechte, Sichtbarkeit und Gleichstellung von Personen mit sexueller Orientierung abweichend der Cisgender-Heteronormativität ein.“

Maurice: „Cis, was?“

Kyd: „Schnauze, du Einzeller. Ich will mich nicht mehr verstecken. Ich ziehe in den Kampf für all diejenigen die noch immer unterdrückt werden. Und das mache ich ab sofort in meinem Namen auch kenntlich.“

NCT: „Ich glaube ich verstehe nicht recht…“

Kyd: „Mein Name ist….Kyd…….PRIDE………..FLAWLESS!“

Kyle: „WTF?“


Kopfschüttelnd wendet sich Douglas von Flawless ab. Der andere Teil der Onylfriends bewertet den Auftritt Kyds scheinbar als reine Schnapsidee. NCT und Maurice schauen noch recht bedröppelt in die Kamera. MacMüll moderiert kurz noch ab und gibt wieder an die Regie der Halle ab.