Tag Team-Match:

Children of Wrath (Niander Cassady-Taylor & Kyd Flawless) (/w Kyle Douglas) vs. Sleaze (Robert Breads & Aiden Rotari)

Referee: Karo Herzog



ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRR

RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRNNN



Unter lauten Buhrufen kommt Niander Cassady-Taylor aus dem Entrance. Der gebürtige Mann aus Louisville, Kentucky sieht siegessicher aus. Auch hier im ehemaligen Ost-Berlin trägt er die Kleidung die sinnbildlich für den Westen steht: einen Cowboy-Hut, einen langen Reitermantel, Bluejeans und Cowboystiefel die ungeputzt sind und dementsprechend suggerieren, dass die Stiefel noch Schlamm von seiner Farm mit sich führen. Dahinter läuft sein heutiger Partner Kyd „Pride“ Flawless ein. Neben dem Highflying-Experten redet aber sein Onlyfriends-Partner Kyle Douglas, in Zivil gekleidet, heftig auf Flawless ein.


Pete: „Kyd und Kyle scheinen sich nicht ganz grün zu sein. Vermutlich regt sich Kyle über den wiederholten Alleingang von Flawless auf.“

Sven: „Flawless ist in den letzten Wochen immer für eine Überraschung gut. Doof nur, wenn die eigenen Partner dann scheinbar nichts davon wissen.“


Hinter den beiden Diskutanten schleicht dann Bodyguard Maurice „The Conquerer“ her. Das Monster verzieht mal wieder kaum eine Miene. Die lauten Unmutsbekundungen nehmen die vier aber kaum noch zur Kenntnis. Mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt, bei den Zuschauern „untendurch“ zu sein.


Am Ring angekommen ruft Niander die beiden Streithähne zur Ordnung. Niander verweist dann insbesondere Kyle seinen Platz: Am Ring! Flawless und NCT entern dann den Ring und posieren und zeigen ihre Siegesbereitschaft. Die beiden scheinen bereit für dieses delikate Match.



Es mag ein wenig unglaubwürdig oder merkwürdig erscheinen, aber es ist dennoch die Wahrheit: Es folgt das Debüt als Zwei-Mann-Team von Robert Breads und Aiden Rotari, die sich gemeinsam „Sleaze“ getauft haben. Vor ziemlich genau zwei Jahren verlor Breads im Rahmen der 20th Anniversary Show der GFCW gegen Zereo Killer – eine Niederlage, die er eine halbe Ewigkeit lang niemals zu verarbeiten schien – und wurde anschließend der Head Coach des GFCW Performance Centers. Der einzige Emporkömmling, der von ihm persönlich gescoutet und mitgebracht wurde, war Aiden Rotari.


Und nun sind wir hier, nicht mehr als Lehrer als Schüler, sondern als gleichberechtigte Partner.


Die zwei Wrestler treten auf die Stage, gekleidet in den gleichen Farben – schwarz als Grundton, rot und weiß mit hineingemischt. Immerhin sind das gleichermaßen die Farben der Toronto Raptors wie auch der Atlanta Falcons, und somit wird im Vorfeld der anstehenden Tour in Übersee schon einmal angedeutet wer sich dort besonders heimisch fühlen wird.


Breads kommt mit langer Hose, Stiefeln und Elbow Pads heraus, während Rotari sich für Kick-Pads über Turnschuhen, Shorts und getapete Handgelenkte entschieden hat. Rein optisch vom Vibe wohl irgendwo einzuordnen zwischen IWA-MS anno 2005 und einer Re-Kreation der Team AMBITION Ästhetik rund um deren berüchtigten „Team AMBITION Heist“, oder in anderen Worten: Sleazy.



Breads scheint deutlich lockerer an die Sache heran zu gehen als sein Partner, joggt leicht die Rampe herunter und klatscht sogar mit zwei oder drei Fans ab, die ihm eine Hand hinhalten. Er ist kein klassischer Held der Massen, aber hat in seinem aktuellen Run auch nicht wirklich irgendetwas getan, das einen Zuschauer gegen ihn aufbringen würde. Außerdem ist er halt Robert Breads, und das zieht irgendwo schon. Rotari hält sich – wie könnte es anders sein – eher im Hintergrund, trabt Breads hinterher, der weiter Sperenzchen mit Fans in der Ringside-Area vollzieht, und starrt auf die auf ihn wartende Gegner-Front im Ring.


Pete: „Das erste Match von Sleaze als Tag Team, und dennoch kann man hier kaum von einem „normalen“ Debüt sprechen. Das ist kein neu zusammengewürfeltes Team, die zwei dürften sich in- und auswendig kennen und trotz der mangelnden Anzahl an offiziellen Matches eventuell sogar ein kohärenteres Team als die Children of Wrath abgeben.“

Sven: „Zumal es bei Breads und Rotari tatsächlich kaum Reibungspunkte zu geben scheint. Sie gehen die Sache mit verschiedenen Leveln von Ernsthaftigkeit und unterschiedlicher Methodik an, aber letztlich scheinen sie sich eher zu ergänzen als sich in die Quere zu kommen.“

Pete: „Beide wollen Niander Cassady-Taylor in die Finger bekommen. Und Kyd Flawless… nun, zumindest Rotari hat wohl ein gewisses Interesse daran, ihn sehr eindeutig in die Schranken zu weisen.“

Sven: „Wir werden sehen, was das Match bringt. Nun sind alle Kompetitoren im Seilgeviert, die Musik ist aus und… es wirkt so, als würde Robert Breads auf Seiten von Sleaze beginnen. Und er deutet auf Niander Cassady-Taylor. Klar, den will er in erster Linie in die Finger bekommen…“

Pete: „…aber bevor der überhaupt darauf reagieren kann, drängt sich Kyd Flawless vor! Dass er einen neu entwickelten… Stolz… mitbringt haben wir heute Abend gesehen. Scheinbar will er die Pleite von vor einigen Wochen wieder gut machen. Immerhin war die gegen Robert Breads.“


Der Kanadier hebt nur die Augenbrauen, und NCT berät sich kurz mit dem Rest der Children of Wrath ringside, dann jedoch verlässt er zögerlich den Ring, wenn auch mit angedeutetem Kopfschütteln. So sei es wohl, Breads vs Flawless – die Anderthalbte? – startet dieses Duell.


Die Glocke läutet.


Und Breads wartet auf eine Attacke, die nicht kommt. Er hat sich mit einer Mischung aus Glück, Erfahrung und Gerissenheit beim letzten Mal einen Sieg ersleazt (auch wenn ich fürchte, dass sich dieses Wort nicht durchsetzen wird), aber das Tempo und die Athletik von Flawless waren eindeutig Dinge, bei denen er nicht mithalten konnte.


In anderen Worten: Er ist zu alt für diesen Scheiß.


Heißt also: Er muss Flawless dazu bringen, sich auf Breads-Scheiß einzulassen.


Das scheint jedoch um ein Vielfaches leichter zu sein als gedacht.


Denn Flawless sprintet nicht los, springt nicht los, greift Breads nicht mit High-Flying oder eine schnellen Move-Kombo an, sondern stolziert in die Ringmitte und bedeutet Breads das Gleiche zu tun. Er fordert ihn offensichtlich zu einem direkten Schlagabtausch heraus!


Pete: „Das ist… eine sehr schlechte Idee.“

Sven: „Kann es sein, dass Flawless zwar weiß, dass im letzten Match etwas schief lief – er aber nun die vollkommen falschen Schlüsse gezogen hat? Sein Approach war ja vollkommen richtig, er hat sich nur zu sehr auf andere Dinge als das Match konzentriert. Nun scheint er aber den Approach zu switchen, also gerade das, was funktioniert hat.“

Pete: „Mit jedem Mal, bei dem es Flawless nicht gelingt, sich zu beweisen, scheint es so, als wolle er das beim nächsten Mal dafür umso mehr. Er will Breads nicht nur eine Abreibung verpassen, er will es im Territorium des Kanadiers tun, was eine… mutige Entscheidung ist.“


Breads wirft Rotari einen irritierten Blick zu, doch Aiden ist schon einen Schritt weiter, hat NCT und dessen Reaktion im Visier und der Cowboy wirkt gar nicht glücklich, was ihm zu sagen scheint, dass das hier kein Trick ist. Und wenn sich jemand mit Tricks auskennt, dann Aiden Rotari.


Breads tritt also nach vorne, Kyd Flawless gegenüber – und sieht ihm in die Augen. Breads hat den eindeutigen Gewichtsvorteil in dieser Konfrontation. Doch das scheint Flawless nicht zu kümmern. Er hat etwas zu beweisen. Also deutet Breads mit dem eigenen Zeigefinger auf das sein Gesicht und scheint damit zu „Komm schon!“ zu gestikulieren.


Und allein das pisst Kyd weiter an. Breads hat nichtmal Angst vor dem Angriff, den er nun auspacken wird, und lädt ihn sogar dazu ein. Das geht absolut nicht in Ordnung.


Elbow Strike!


Breads rührt sich nicht. Für einen Moment blitzt Verunsicherung in Flawless‘ Augen auf, dann fletscht er die Zähne.


Slap!


Es klatscht zwar einigermaßen laut, doch Breads bleibt noch immer auf der Stelle stehen. Er schüttelt gar den Kopf, und deutet nochmal auf das eigene Gesicht.


Er macht eine Show aus der Nummer und versucht Kyd Flawless mental erneut aufzureiben.


Chop!


Mit voller Wucht klatscht Kyds Hand gegen die Brust von Breads, aber abgesehen von einigen „Wooo!“-Chants des Publikums gibt es keine nennenswerte Reaktion – schon gar nicht von Robert Breads.


Nun hat der Kanadier Flawless tatsächlich eindeutig ein wenig kirre gemacht, und Kyd tritt mürrisch einen Schritt zurück, deutet auf sich selbst und gibt Breads damit zu verstehen, er solle nun angreifen. Er kann „Canada’s Own“ so nicht wirklich Schaden zufügen, aber er kann seine Toughness noch immer unter Beweis stellen, indem er einen von Breads‘ Angriffen genauso locker wegsteckt wie der Hall of Famer die seinen.


Breads zuckt mit den Achseln, tritt einen Schritt zurück und…



Pete: „Warum zur Hölle will man ein solches Duell mit dem Mann, der seit über einer Dekade einige der härtesten Kicks im Business verteilt?“

Sven: „Kyd Flawless hatte Breads in deren Match vollkommen im Griff mit seinem High-Flying, er hat sich da Pep Guardiola’esque scheinbar ein wenig kaputtgedacht.“


Keuchend liegt Flawless auf der Matte, während Breads zu Cassady-Taylor herüber sieht, bei dem schwer fest zu stellen ist, ob er nun wütender auf Breads oder Flawless ist. „Canada’s Own“ ruft ihm bloß ein „Der beste Coach in der GFCW!“ zu, bevor er sich zu einer Geste in Richtung NCT hinreißen lässt.



Verdammt wütend darüber scheint es beinahe so, als wolle NCT sofort das Match entern, überlegt es sich dann aber nochmal anders, als er sieht, wie absolut bereit Breads dafür ist. Er WILL gegen Cassady-Taylor kämpfen, und gerade jetzt scheint er absolut darauf vorbereitet zu sein. NCT verweigert Breads also, was er will, und so seufzt der Kanadier, dreht sich um taggt Aiden Rotari ein.


Der Kriegshetzer der GFCW betritt den Ring, und Kyd Flawless hat sich soeben wieder erhoben und sich NCT zugedreht, der die Hand nach ihm ausstreckt. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln im Gesicht blickt Rotari erst zu NCT, und dann zu… Kyle Douglas?


Kyd, rennst du etwa weg? Feigling.“


Und sofort verschwindet das Grinsen, noch bevor Flawless sich wütend auf der Stelle umgedreht hat. Cassady-Taylor und Douglas rufen ihm beide zu, den Anführer der Children of Wrath einzuwechseln, und dass Aiden ihm hier lediglich eine Falle stellt, dass das alles ein Trick ist und…


Wen nennst du hier Feigling?!“


Kyd plustert sich auf, macht sich so groß wie er kann. Einige mögen sich erinnern: Die zwei hatten ein wenig freundliches Wortgefecht im Vorfeld des Duells von Breads und Flawless, es ist also nicht so, als gäbe es hier keine Reibereien.


Und als wolle er seine Nicht-Feigheit beweisen – was er wahrscheinlich auch möchte – deutet Kyd wieder auf sein eigenes Gesicht. Nun fordert er Rotari zum Schlagabtausch, und er will, dass Aiden beginnt.


Forearm Strike!


Rotari zögert nicht einen einzigen Augenblick diese Einladung anzunehmen. Und Flawless taumelt zurück, aber er fällt nicht. Ein harter Treffer, aber nichts, was einen direkt von den Beinen reißt. Aiden nickt Kyd zu, beinahe… anerkennend? Prustend wankt Flawless auf Aiden zu, holt so weit aus wie er kann, und…


Forearm Strike!


Von Aiden Rotari!


Sven: „Kyd Flawless will hier vielleicht irgendetwas beweisen, aber Aiden Rotari ganz sicher nicht – er will einfach gewinnen. Warum soll er also Kyd die Chance geben, überhaupt zuzuschlagen?“

Pete: „Wie wäre es mit so etwas wie Rückgrat oder Stolz?“

Sven: „Weder das eine noch das andere bringen dich weiter – das tun nur Siege.“


Und Rotari setzt sogleich nach. Noch bevor Flawless irgendeine Chance hat, die Orientierung wieder zu erlangen, hat Aiden ihn schon von hinten gepackt.


Half Nelson Suplex!


Es werden hier keine Gefangenen gemacht. Rotari hat im Gegensatz zu Breads keine Lust auf Spielereien, er wird einfach den Protegé von NCT (an dem er wie es scheint weniger Interesse hat als an dessen Tag Team Partner) vor den Augen des Cowboys fertig machen.


Blöd für ihn: Flawless ist ein athletischer Freak. Und sobald er sich wieder auf seine Stärken besinnt, statt etwas sein zu wollen, was er nicht ist, ist er auch wieder gefährlich.


So wie jetzt.


Pete: „Woah! Backflip!“

Sven: „Flawless landet auf den Füßen!“


Tatsächlich tut er das. Rotari merkt am fehlenden „Rumms“ auf der Matte, dass etwas nicht stimmt, rappelt sich hastig wieder nach oben – aber instinktiv hat Flawless das Richtige getan.


Springboard Forearm Strike!


Eine schnelle High-Flying Aktion, und schon kann Kyd Rotari zu Boden schmettern. Sein erster richtiger Erfolg in diesem Match, und er kommt nach einem Move der so viel mehr in seinem Wheelhouse ist als das, was er zuvor versucht hat. Flawless will sogleich nachsetzen, doch das Wiesel Aiden Rotari rollt sogleich davon, auf den Apron. NCT applaudiert in seiner Ringecke, während Breads besorgt etwas in Richtung Rotari ruft.


Kyd freut sich diebisch, deutet in Richtung von Breads und macht die „Kehle durschneiden“-Geste, während der Kanadier ihn nur anfunkelt und Rotari weiter gut zuredet – ein deutlicher Unterschied in der Team-Dynamik. Flawless wendet sich Aiden zu, der sich auf dem Apron aufgerichtet hat, und startet die Offensive – er nimmt Anlaut und feuert einen Tritt durch die Seile auf Rotari ab.



Sven: „Uh, was für ein Dragon Screw! Der hat gesessen!“


Aiden Rotari ist vielleicht kein überragender Wrestler wenn er die Initiative ergreift und oft hat er noch keinen kohärenten Offensiv-Plan, aber als reaktiver Konter-Wrestler ist er einer der besten im gesamten Roster. Er atmet kurz einen Moment durch, während Breads fragt, ob Aiden wechseln will, doch der winkt ab. Beiden ist klar, dass der jüngere Aiden was Cardio angeht noch deutlich mehr im Tank hat als Robert Breads, der ein wenig seine Spots picken muss. Hier erachtet Aiden einen Eingriff von Breads in Geschehen als nicht notwendig, also gibt sich Robert damit zufrieden und sieht zu, wie der ehemalige Performance Center Stand-Out wieder in den Ring slidet.


Für einen kurzen Moment überlegt Aiden, ob er nun das Bein weiter angehen soll, erachtet einen solch fokussierten Ansatz wohl allerdings für nicht nötig. Flawless wuchtet sich hoch, und Rotari nimmt direkt Anlauf – eine vernichtende Lariat, neben seinen Finishers zweifelsohne seine mächtigste Waffe im Arsenal, soll gezeigt werden. Also stürmt er auf Kyd zu…



Pete: „Dropkick von Kyd Flawless! Er kann Rotari für einen Moment auf die Matte schmettern!“

Sven: „NCT schreit ihn an, er solle endlich taggen, und… tatsächlich tut er es! Niander Cassady-Taylor ist im Match!“


Und er verliert keine Zeit. Sofort kommt er in das Match wie die Feuerwehr, unter lauten Anfeuerungsrufen von Kyle Douglas und Maurice, und lässt Punches auf den gerade wieder hochkommenden Aiden Rotari nieder hageln.



Aiden kann sich kaum noch auf den Beinen halten, bis der letzte Punch ihn final aus den Socken haut und auf die Matte schickt. Cassady-Taylor dreht sich danach Breads auf dem Apron zu, und er holt erneut aus, und…



Der Kanadier rollt mit den Augen, doch NCT lässt sich nicht davon abbringen, Aiden Rotari nun vor den Augen von Robert Breads ordentlich runterzumachen. „What’s up, fish-boy?!“, ruft er ihm zu, während er mit einigen Stomps gegen den am Boden liegenden Aiden Rotari arbeitet.


Pete: „Man kann in den Augen von Aiden ein echtes, wütendes Funkeln sehen. Er lässt sich selten in die Karten gucken… aber aus seiner Abneigung gegen NCT macht er keinen Hehl.“

Sven: „Nach jedem stampfenden Tritt will Rotari wieder hoch kommen, er gibt NCT nicht den Genuss, in das Gefühl zu kommen, Aiden gebrochen zu haben – weder damals noch jetzt.“

Pete: „NCT setzt aber mit einem weiteren Stomp nach!“

Sven: „Er hat den jüngeren Wrestler nun im Griff. Es ist alles ziemlich basic, aber eben sehr effektiv. Ein wahrer Veteran.“


Nun ist es an NCT, Aiden auszuheben, und ihn in den Ansatz zu einem Pumphandle Slam zu nehmen. Ein wenig wie ein bockiges Kind wehrt sich Rotari aber dagegen, lässt Elbows nach hinten regnen, und weigert sich weiterhin, für Cassady-Taylor hier das Schlachtlamm zu spielen. NCT beißt die Zähne zusammen, ist nicht begeistert, löst dann aber den Griff… und zieht dabei seine Hand über das Gesicht von Rotari. Ein lautes, schmerzerfülltes Zischen folgt aus dem Mund von Aiden.


Sven: „Eye Poke! NCT hat ihm ins Auge gestochen, als er die Hand weggezogen hat.“

Pete: „Veteranen-Aktion. Und Rotari kann sich wahrlich nicht beschweren, wenn jemand gegen ihn nicht ganz fair kämpft.“


Aiden ist lange genug davon abgelenkt, um dem brutalen Big Boot, den NCT abfeuert, hilflos ausgeliefert zu sein. Er wird davon gnadenlos auf den Boden geschleudert, und sofort setzt NCT – nicht ohne einen kurzen Blick in Richtung Robert Breads – nach.


Pete: „Jeder in diesem Match hat ein Problem mit jedem, wie es mir scheint – es ist ein einziger Schwanzvergleich in Wrestling-Form, nicht immer bloß gegen den aktuellen Gegner im Ring, sondern es steht immer noch etwas mehr dahinter.“

Sven: „Rotari weigert sich noch immer, liegen zu bleiben, auch wenn er eindeutig angeknockt ist. Sogar Breads ruft ihm zu, langsamer zu machen, doch Cassady-Taylor nimmt das Geschenk dankend an… und zieht Rotari zu sich hin.“



POWERBOMB!


Mit einer beeindruckenden Kraftdemonstration reißt NCT den nicht gerade kleinen Rotari in die Luft und schleudert ihn danach auf die Matte. Der ehemalige Poseidon ist endlich geschwächt genug, als dass er nicht sogleich wieder damit beginnen kann, sich hochzukämpfen.


Breads lehnt sich mit besorgtem Blick weit über das Top Rope, streckt die Hand aus so weit er nur kann ohne das Tag Rope loszulassen, doch Rotari ist ein gutes Stück weit weg und rührt sich nicht. Höhnisch schreit NCT „Wie ein Fisch aus dem Trockenen!“ in Richtung von niemand bestimmten, auch wenn Douglas ihm ein wenig sehr frenetisch dafür applaudiert und der Blick von Breads eindeutig aussagt, dass er NCT gerne grillen würde.


Doch Cassady-Taylor lässt sich von nichts davon aus der Ruhe bringen, er weiß, dass er hier eine große Chance hat – und sein Finisher „Bound For Glory“ ruft nicht nur „TNA!“-Chants hervor, er ist auch eine mächtige Waffe, um ein Match zu beenden. So nimmt NCT Maß, macht einen Schritt rückwärts, hält mit siegessicherem Grinsen die Faust in die Höhe…


Pete: „Tag! Kyd Flawless klatscht ihm auf den Rücken. Pride“ ist wohl wirklich das neue Programm bei ihm, er will UNBEDINGT seine Pleite wieder wett machen.“

Sven: „Dabei hatte NCT hier so dermaßen alles im Griff, seine Performance war wirklich stark. Und nun klettert Flawless in den Ring.“

Pete: „Bis jetzt hat Niander sich noch ein wenig zurück gehalten, aber nun schnauzt er Kyd ganz offen an. Und Kyd schubst ihn sogar weg!“

Sven: „Die zwei sind stocksauer! Die gehen sich gleich an die Gurgel… aber Kyle Douglas ist da! Er klettert auf den Apron, und er beruhigt die Gemüter ein wenig… nun, er versucht zumindest zu schlichten. Aber hier sind ein paar echte Dickköpfe am Werk.“

Pete: „Und sie sind… was macht Robert Breads da?“


Ringrichterin Karo Herzog versucht nun, NCT aus dem Ring zu bekommen, welcher wiederrum zu argumentieren versucht, dass der Tag nicht zählen sollte, was natürlich den Regeln entsprechend schlicht nicht funktioniert. Und so wird diskutiert und diskutiert, während Breads in den Ring schlüpft und den stöhnenden Aiden Rotari an einem Arm und einem Bein packt, über die Matte in die eigene Ringecke zerrt und dann den eigenen Arm über das Top Rope hält.


Rotari kommt gerade wieder vernünftig zu sich, und hat keine Zeit die Situation zu analysieren, er hört nur den Ruf von Breads, zu wechseln – und vertraut ihm blind. Vielleicht der große Unterschied zwischen den beiden Teams. So wechselt Breads sich ein und stellt sicher, dass das Klatschen beim Tag laut und deutlich zu hören ist. Die vier Köpfe – zwei Tag-Team-Partner, eine Ringrichterin, eine Ringbegleitung – drehen sich und sehen wie Robert Breads mit erhobenem Bein heran fliegt.


Karo Herzog ist als erstes aus dem Weg.


Dann springt Niander Cassady-Taylor zur Seite.


Und schließlich… Kyd Flawless.



Pete: „Breads räumt Douglas auf dem Apron ab!“

Sven: „Gut, dass Maurice sofort da ist, um nach Kyle zu schauen. Aber das sah übel aus.“


Das wollte Robert natürlich aber nicht, er hatte auf Kyd Flawless abgezielt. Der ist ungeschoren davon gekommen, und nun setzt Breads nach und… wird am Bein festgehalten. Von außerhalb des Rings bringt Niander den Kanadier in dem Moment ins Stolpern, als Karo Herzog kurz nach Douglas sieht. Wie schon sein Eye Poke zuvor eine kaum wahrzunehmende Aktion, doch sie funktioniert erneut hervorragend.


Breads stolpert. Kyd Flawless ist da.


Dropkick!


Wie schon gegen Rotari kann Flawless seinen Dropkick anbringen, und Breads geht davon getroffen zu Boden. Unter den Anfeuerungsrufen von NCT springt Flawless flink in die richtige Position, und in nullkommanichts ist er auf dem Top Rope.


Und dann wird es Zeit, die Luft anzuhalten.




SHOOTING STAR PRESS!


Das Cover!


Eins…






Zwei…








Kick-Out!


Pete: „Fast! So knapp! Breads bekommt noch so gerade eben die Schulter hoch!“

Sven: „Die Top Rope Aktion ins Ziel zu bringen… das hat Kyd letztes Mal nicht geschafft. Jetzt war Breads geschwächt genug, um nicht kontern zu können, doch es hat trotzdem nicht gereicht… kommen Kyd Flawless nun erste Zweifel?“


Es scheint fast so. Er wirkt nicht schockiert, sondern eher… niedergeschlagen. Als hätte ihn die Erkenntnis getroffen, dass er bei der Niederlage gegen Breads gar nicht so nah dran am Sieg war, wie er gedacht hatte. Selbst wenn sein Top Rope Move nicht abgewehrt worden wäre… hätte er vielleicht trotzdem verloren.


Vielleicht war Breads doch eine Nummer zu…


KLATSCH!


Unter den wachsamen Augen von Aiden Rotari, der sich nach seiner kleinen Tortur durch NCT nun wieder auf den Apron gekämpft hat, überrascht Niander Cassady-Taylor die Menschen in der Halle: Er klettert in den Ring, nicht etwa um Breads zu attackieren, sondern um seinen Schützling zu ohrfeigen.


Reiß dich zusammen!“


Für einen Moment wirkt Flawless komplett verdattert. Dann starrt er zu NCT, und mit einem Mal nickt er entschlossen. Das hatte er in diesem Moment wirklich gebraucht. Karo Herzog komplimentiert Niander wieder aus dem Ring, da er nicht legal ist, doch er leistet keinen Widerstand und tut wie geheißen, schließlich hat er getan, was er tun wollte.


Vielleicht ist er doch kein so übler Coach.


Aber nicht nur Kyd Flawless scheint von ihm lernen zu können.


KLATSCH!


Pete: „Was? Wo kam das her?“

Sven: „Wo ist… Aiden Rotari!“

Pete: „Man kann ihn keine Sekunde aus den Augen lassen! Was macht er da bei… hat er gerade Kyle Douglas geohrfeigt?“


In gewisser Weise hat Niander Rotari da wohl eine spontane Idee gegeben, und niemand improvisiert schneller irgendeinen Bullshit, um aus einer unangenehmen Situation zu entkommen, als Aiden Rotari. So ist er vom Apron geglitten, und zu den am Ring befindlichen Douglas und Maurice geschlichen, die auf das Geschehen im Ring achteten, und hat Kyle ohne Warnung eine Ohrfeige verpasst.


Douglas taumelt rückwärts, vollkommen aus dem Nichts davon getroffen – wie schon vom Kick auf dem Apron soeben. Maurice sieht wütend zu Rotari – und fängt sich einen Tritt in den Unterleib als Dank!


Pete: „LOW BLOW! Aiden Rotari mit dem Low Blow gegen Maurice am Ring!“

Sven: „Und das ist… völlig okay. Das sind keine Match-Teilnehmer. Man kann ihn dafür nicht disqualifizieren.“

Pete: „Wenn nun aber jemand Rotari angreift… Kyle Douglas stürmt auf ihn zu!“

Sven: „Das ist der gottverdammte Plan!“


Richtig. Der (selbsternannte) Leviathan-Killer Aiden Rotari hat eine ganze Menge Erfahrung damit, gegen eine zahlenmäßige Übermacht ankommen zu müssen, und diese für gewöhnlich überaus unglückliche Situation zu seinem Vorteil nutzen zu können. Wenn es einem absolut Recht ist, ein Match im Notfall auch per Disqualifikation oder Count-Out zu gewinnen, öffnen sich eben ganz andere Möglichkeiten.


Douglas war ohnehin schon gereizt wegen dem (unabsichtlichen) Kick von Breads, und nun auch noch das. Mit einem Mal wird die Ringbegleitung zum eigenen Nachteil, denn Rotari bewegt sich kein Stück weg, wartet nur darauf, dass der auf ihn zu stampfende Kyle Douglas ihm eine verpasst, um den DQ-Sieg einzufahren.


Pete: „NCT! Er rennt um den Ring… und er hält Kyle zurück! Er weiß was Rotari vor hat.“

Sven: „Die beiden kennen sich eben, und Niander hat einiges mit Aiden Rotari zu Schaffen gehabt. Nun hält er Kyle Douglas von einem Fehler ab, und rettet sein eigenes Match, wie es scheint, und… Rotari stürzt sich auf beide! Aiden Rotari stürzt sich auf Kyle und NCT! Ein Brawl am Ring!“


Tatsächlich. Die erste Reihe bekommt ein Knäul von Beinen und Armen zu sehen, bei dem Rotari scheinbar noch versucht, sich möglichst absichtlich irgendwie in Kyle Douglas hinein zu werfen um eine DQ zu provozieren, während NCT eben das verhindern will.


Mit Panik im Blick steht Kyd Flawless im Ring, hat Angst davor, dass Rotaris Plan funktioniert… und wendet sich dann wieder Breads zu, voller Angst, dass dieser die Pause genutzt hat, um…


Nope.


Der liegt immer noch da.


Genau wie bei ihrem letzten Match.


Aber spielt er wieder nur toter Mann? Oder ist er diesmal wirklich aus der Puste?


Was sagt Kyd sein Gefühl?


Hat er überhaupt Zeit für solche Zweifel.


Nicht wirklich.


Und so klettert Kyd Flawless auf das Top Rope. Klar, die Ablenkung hat ihn einige Sekunden gekostet, aber es sollte immer noch reichen.


Dieses Mal wird es reichen.


Oder?


STARSCREAM!


Kyd „Pride“ Flawless springt ab. Er dreht sich spektakulär um die eigene Achse. Während außerhalb des Rings das pure Chaos herrscht, scheint die Zeit für einen Moment still zu stehen.


Breads reißt die Beine nicht noch.


Er startet auch sonst keinen spektakulären Zereo Killer’esquen Konter, zeigt keinen Canadian Cutter gegen den heranfliegenden Gegner oder ähnliches.


Kyd Flawless landet genauso, wie er es geplant hatte.


Nur eben auf der Matte und nicht aus seinem Gegner. Denn Breads hat sich in Richtung der Ringecke gerollt.


Pete: „Oh fuck! Das sah übel aus!“

Sven: „Er ist mit voller Wucht auf den Ringboden gekracht! Breads konnte sich noch wegrollen!“


Der Kanadier schnauft, doch dank seiner Position in der Ringecke hat er die Möglichkeit, sich mit Hilfe der Ringseile schneller nach oben zu ziehen als er das in der Ringmitte könnte – schlicht und ergreifend starke Ring-Awareness vom zweifachen GFCW Heavyweight Champion. Er wuchtet sich schwer atmend nach oben, während Kyd Flawless jaulend versucht, wieder auf die Füße zu kommen.


Ein kurzer Blick nach draußen. Maurice liegt wimmernd da. Der Rest ist in den von Aiden angestifteten Brawl verwickelt.


Robert Breads steht über dem erneut von seiner eigenen, risikobehafteten Aktion gezeichneten Kyd Flawless.


Und Breads wartet. Er wartet, bis Kyd so weit ist, und dann...



SKULL KICK!


Das Cover!


Eins…






Zwei…






Drei!


Sieger des Matches durch Pinfall: Sleaze (Robert Breads & Aiden Rotari)


Charisma“ von W. A. S. P. klingt wie schon beim Entrance durch die Halle, und sobald er das hört sneakt sich Aiden Rotari aus der kämpfenden Traube am Ring, noch ehe Niander oder Kyle wirklich realisieren, was da passiert ist. Flawless ist auf dem Ringboden, ausgeknockt und deutlich auf ärztliche Hilfe angewiesen.


Die kommt dann auch die Rampe herunter marschiert, während Niander und Kyle den im Ring gefallenen Kyd Flawless – absichtlich? – ignorieren und sich erst einmal um Maurice kümmern, der sich stöhnend und beinahe schon entschuldigend wieder aufsetzt. „Es ist nicht deine Schuld“, hört man Niander Cassady-Taylor sagen. Ein wenig so, als wüsste er genau, wer wirklich Schuld hat.


Doch wen meint er damit? Robert Breads, der den Kopf von Kyd Flawless von den Schultern zu fegen schien? Aiden Rotari, der einmal mehr das Zünglein an der Waage war? Kyle Douglas, der sich scheinbar nicht zusammen reißen konnte… oder hätte er das doch selbst gekonnt? Oder etwa Kyd Flawless, dessen Unentschlossenheit einmal mehr einen potenziellen Sieg verhindert hatte.


Robert Breads: „…Kinder…des… Zorns…“


Die Köpfe drehen sich allesamt in eine Richtung. Die Musik ist verstummt, und Breads hat sich ein Mikrofon geben lassen. Rotari stützt ihn im Ring, während er sich die Rippen hält – offenbar unter Schmerzen. Seitenstiche? Wird da jemand alt?


Auf jeden Fall wirkt er ziemlich erledigt, presst jedes Wort einzeln heraus.


Robert Breads: „…wir… haben… gewonnen…“


Offenkundig möchte er noch mehr sagen, aber die Kondition lässt es bei diesem Mittvierziger nicht so recht zu. Doch es hatte gereicht – auch wenn er nach dem Match einem Kollaps nahe zu sein scheint, während des Matches war Prime Robert Breads mit knallharten Kicks und einem unnachahmlichen Killerinstinkt immer wieder aufgeblitzt. Er scheint sich immer mehr an seine einstige Top-Form heranzuarbeiten.


Aber nun schüttelt er den Kopf, und er gibt das Mikrofon weiter. Sanft lässt Rotari Breads in die Ringecke senken, der ihm nun versichert, nur einmal kurz durchatmen zu müssen. Anscheinend traut er Rotari ebenso gut zu wie sich selbst, das zu vermitteln, was Sleaze loswerden möchte.


Aiden Rotari: „Niander Cassady-Taylor… wir haben vor dem Match gesagt… wir wollen euch schlagen… und den… GFCW… Tag Team Titles… einen Schritt näherkommen.“


Zwar muss Rotari ebenfalls einige Pausen machen, da er vom Match erschöpft ist, aber er hat deutlich mehr Luft, um zu sprechen als das bei Robert Breads der Fall ist.


Aiden Rotari: „Wir haben euch geschlagen… aber… so, wie das heute hier gelaufen ist… sind wir noch nicht bereit… weiterzuziehen.“


Maurice hat sich mittlerweile wieder aufgerichtet, und nach seinem Nicken seinerseits sliden Kyle und Niander in den Ring, wo Kyd Flawless vom medizinischen Personal versorgt wird.


Aiden Rotari: „Diese Titel… werden noch warten müssen… denn Niander… wir haben dich noch nicht besiegt… und Kyle… wir haben dich noch nicht besiegt.“


Ächzend wuchtet Breads sich nach oben, um an der Seite von Aiden Rotari aufzutauchen. Schmerzen und Erschöpfung hin oder her, er wird seinem Partner beistehen, bei ihrem gemeinsamen Vorhaben.


Aiden Rotari: „Der eine… ist einem Duell mit dem Mann, den er fürchtet, heute aus dem Weg gegangen…“


Rotari nickt zu Niander Cassady-Taylor, der tatsächlich – so man sich denn das Match noch einmal durch den Kopf gehen lässt – nicht einmal gemeinsam mit Robert Breads im Ring war.


Aiden Rotari: „Der andere…“


Nun ist es an Aiden, sich an Kyle Douglas zu wenden. Die Spannungen zwischen den beiden waren schon die ganze Zeit da, nun adressiert Aiden Rotari sie konkret.


Aiden Rotari: „…hat sogar noch mehr Angst vor mir als sein Coach vor meinem Partner…“


Douglas sieht vollkommen ernsthaft verwundert über diese Aussage aus. Er? Angst vor Aiden Rotari? Er wäre doch heute hier angetreten, wenn Kyd sich nicht vorgedrängelt hätte. Doch Aiden sagt das mit einer Gewissheit, als wüsste er – wie so oft – mehr als alle anderen.


Aiden Rotari: „Bis wir euch Feiglingen nicht… das genommen haben, was euch am Heiligsten ist… können wir nicht weiterziehen. Die Titel… müssen warten… denn zuerst… seid ihr dran.“


Spricht es aus, und wirft das Mikrofon zu Boden. Einen Moment lang gibt es Staredown – Breads und Niander, Kyle und Aiden. Hier ist das letzte Wort eindeutig noch nicht gesprochen. In der nächsten Sekunde scheppert jedoch wieder „Charisma“ von W. A. S. P. durch die Halle, und das siegreiche Team steigt aus dem Ring. Breads – nun wieder ein wenig bei Atem – klatscht mit einigen Zuschauern ab, während Rotari keine Sekunde den Blick von Kyle Douglas abwendet.


Pete: „Und alle vier… kommen aus Nord-Amerika.“

Sven: „Das könnte eine verdammt heftige Tour werden.“




Alex: „Ask war gut…“


Dabei nimmt der Mathematiker die linke Hand hinter dem Rücken hervor und streicht an seiner linken Wange entlang. Sie ist rot. Sie ist geschwollen. Das Match hat seine Spuren hinterlassen. Noch hat Ricks nicht geduscht, sich noch nicht umgezogen. Er steht einfach dort in der Mitte des Raumes. Gezeichnet vom Match, aber nicht mehr ganz aus der Puste. Ein wenig konnte er sich erholen. Noch ist der Finger an seiner Wange.

Dann schnauft er.

Dann geht die Hand zurück hinter den Rücken.


Alex: „Aber ich bin besser. Wieder.“


Er legt den Kopf zur Seite, lässt den Nacken knacken. Langsam geht er wieder zurück in Normalstellung.


Alex: „Es wird niemand Neues in die obersten Regionen von German Fantasy Championship Wrestling vorstoßen, wenn sie sich immer gegen mich probieren wollen.“


Ricks tritt einen Schritt näher an den Tisch im Raum heran. Näher an seinen Gesprächspartner, der ihm aufmerksam zuhörend in seinen Stuhl zurückgelehnt gegenübersitzt. Seine Stimme klingt distanziert, gleichgültig. Die Worte sprechen allerdings eine deutliche Sprache.


Alex: „Wenn ich die Prüfung sein soll, wird niemand bestehen. Ich bin der beste Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling, Herr Fletcher.“


Der Commissioner muss schmunzeln. Klar, er kennt das Selbstvertrauen des Freiburgers, ist ja seine immerwährend liebenswürdige Art. Und auch wenn Ricks eine Historie hat, die diese Behauptung vielleicht sogar im Ansatz stützt, Fletcher wird natürlich den Teufel tun und ihm hier zustimmen. So nickt er nur mit selbstverständlicher Miene und das väterliche „Natürlich“ muss man sich stumm dazu denken.


Eric: „Natürlich.“


Oder auch nicht.


Eric: „Wenn es danach geht, wer hier alles der selbsternannte Beste aller Zeiten ist, dann bräuchten so Leute wie Breads oder Schwanenburg gar nicht mehr antreten, weil eh keiner würdig wäre, oder? Solltest du nach dem ganzen Protokollfiasko nicht vielleicht den Ball ein bisschen flach halten mit deinem ‚Spitznamen‘?“


Die Gänsefüßchen ahmt Fletcher dabei selbst nach. Zumindest für den Moment löst er dabei die verschränkten Arme und streckt die beiden Zeigefinger weg, um sie zu kräuseln. Mit einer hochgezogenen Augenbraue beäugt er Ricks argwöhnisch.

Der Kopf des Freiburgers kippt ab. Er schaut zum Boden vor sich. Oder auf die Tischplatte. An seiner Stimmlage ändert das nichts.


Alex: „Der Beste aller Zeiten, Herr Fletcher…das bin ich.“


Er nickt sich selber kurz zu, dann geht der Kopf wieder hoch. Der Blick wirkt strenger. Die Augenbrauen zusammengezogen.


Alex: „Antoine, Robert, legen Sie Mike MacKenzie dazu…sie sind vielleicht die Besten der GUTEN Zeiten. Nicht. Aller.“


Sein Kiefer mahlt für einen Moment, es vergeht eine Sekunde der Ruhe. Ricks hält Blickkontakt. Ungewöhnlich für ihn. Dann blinzelt er langsam…und legt los.


Alex: „Sie und alle wissen, wie wichtig mir Antoine ist und wie sehr ich ihn achte, aber er ist nicht der Beste aller Zeiten. Auch nicht Robert. Nicht Mike MacKenzie. Wenn sie erfolgreich sind, sind sie erfolgreicher als nahezu jede andere Person in dieser Liga. Wenn es einen Titel gibt, haben sie ihn gewonnen. Wenn es etwas einen Preis gibt, haben sie ihn gewonnen. Wenn es einen Kampf gibt, finden sie einen Weg ihn zu gewinnen. Bis sie keinen Weg finden…“


Er rattert die Sätze herunter ohne mit der Wimper zu zucken, ohne die Miene zu verziehen. Einfach nur frontal in Erics Gesicht. Erst mit den letzten fünf Worten ändert sich etwas. Er wird leiser. Seine Version von warnender. In dieser Lautstärke macht er weiter.


Alex: „Dann verlassen sie die Liga. Dann machen sie eine Pause. Weil die Fassade bröckelt. Weil sie Angst vor der nächsten Niederlage haben und lieber zurückkehren, wenn ihre Besiegbarkeit vergessen wurde. Bis sie ihre Besiegbarkeit selber verarbeiten und auf ihre Weise zu ihrem Vorteil nutzen können. Um sich wieder stärker zu zeigen. Das können sie. Weil sie die Besten der guten Zeiten sind.“


Fletcher nickt übertrieben mit. Er hört sich alles brav an, aber ihm wird hier keine Offenbarung präsentiert. Natürlich will Ricks auf den Punkt hinaus, dass er anders ist. Mit ausschweifender und wellenartiger Handbewegung deutet der Candy Man auf den Mathematiker.


Eric: „Und natürlich bist du anders und viel besser, oder?“

Alex: „Sagen Sie es mir.“


Wieder wird keine Miene verzogen. Die Arme bleiben hinter dem Rücken. Der Blick streng und starr, die Mundwinkel in einer geraden Linie zusammen mit dem Rest der Lippen. Dann schnauft er erneut.


Alex: „Für Sie war es ein schlechtes Jahr, wenn ich Raymond Douglas, Aiden Rotari und Desmond Briggs besiege und die Battlemania gewinne…“

Eric: „Naja…also der Sieg gegen Morbeus…“


Ricks überfährt ihn.


Alex: „…steht als Sieg für mich in den Akten. Die Umstände gefallen mir nicht, aber sie sind…“


Der Mathematiker schaut geduldig auf Fletcher. Der Commissioner soll es selber erkennen. Tut der auch. Wieder nickt der, diesmal resignierend.


Eric: „Egal, ich weiß schon.“


Dann zuckt der Candy Man mit den Schultern. Er wirft die Hände in die Luft, klatscht sie dann links und rechts auf die Armlehnen seines Stuhles. Da prallen sie direkt wieder ab und er verschränkt die Arme wieder vor seinem Bauch.


Eric: „Also ok, Alex, du bist gut. Wissen wir alle. Was machen wir jetzt damit? Die letzte Titelchance hast du in den Sand gesetzt. Da ist mit Luna ja doch jemand an dir vorbei gekommen. Wer soll es denn als Nächstes sein?“


Mit Schwung wirft er sich nach vorn, sodass die Stuhllehne nach vorn schnellt, schnappt sich den Laptop vor sich, klappt den auf, tippert flott auf ein paar Tasten herum und legt ein Grinsen auf.

Er dreht den Bildschirm auf dem Tisch in Richtung Mathematiker, wobei das Bild für die Kameras leider verdeckt bleibt. Natürlich wird genau jetzt der Freiburger nur von hinten gezeigt, wie sich dessen Kopf leicht nach unten neigt. Was man sieht, sind die Hände hinter seinem Rücken. Sie reiben einander.

Es bleibt ruhig. Dann geht der Kopf wieder hoch, die Blickrichtung geht anscheinend wieder zum Commissioner. Die Stimme bleibt kalt.


Alex: „Ich bin der beste Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling.“


Zehn Wörter – nichts gesagt.

Mit diesen viel-/nichtssagenden Satz dreht sich Ricks jedoch zur Seite und verlässt die Szenerie. Was bleibt ist ein Commissioner, der für diesen Kommentar des Mathematikers nur ein amüsiertes Schmunzeln übrig hat. Das bleibt UND ein Laptop, dessen Bildschirm nun auch für die Galaxy einzusehen ist. Ein Bildschirm, der ein eindeutiges Bild zeigt.

Eine Kabine.

Einen Mann.

.

.

.

Und überraschenderweise keinen Kuchen.

Was wäre camdeniger als direkt vor dem wichtigsten Match seiner Karriere auf der Holzbank vor der Garderobe zu liegen. Ein Bein steht auf dem Boden um nicht im Schlaf von der Bank zu fliegen. Viel sehen tut er ja gerade nicht, immerhin hat er eine schwarze Stoffjacke über das Gesicht gelegt. Er hätte auch das Licht ausschalten können, aber dann würde der Kameramann vielleicht protestieren.

Das ist sie also, die Ruhe vor dem Stu

*Klopf, Klopf*


Crew-Arbeiter: „Thomas Camden, es geht los!“


So schnell, wie sich der Arbeiter an der Tür zu Wort meldete, scheint er auch wieder weg zu sein. Zumindest hört man vor der Kabine keine Unruhe. Die Kamera bleibt auf dem regungslosen Körper des Oregono gerichtet. Keine Regung von dem. Die Hände hinter dem Kopf, ein Bein auf dem Boden, ein Bein angewinkelt auf der Holzbank. Der Brustkorb hebt und senkt sich…er ist nicht tot. Keine Zuckerüberdosis.

Dann löst er eine Hand hinter seinem Hinterkopf und greift sich damit an die Jacke direkt über seinem Gesicht. Laaaaangsam zieht er den Stoff herunter, sodass, beginnend bei der Stirn, langsam sein Gesicht entblößt wird. Diesmal gibt es da aber kein Grinsen und ein Lächeln vermisst man genauso.

Thomas Camden atmet schwer und tief und langsam. Sein Blick geht starr und stur nach vorn, er hat den Fokus auf etwas gelegt, das für Außenstehende unmöglich zu erkennen ist. Noch zwei, drei Mal atmet er tief durch…dann spricht er mit ruhiger Stimme zu sich selbst.


Thomas: „Jetz is Schluss mit lustig, Tommy. Überleben is das Eine, heute klatschte ihn weg.“


Seine Atmung wird hörbar, er beginnt sich selber zuzunicken. Erst ein wenig zögerlich, dann immer energischer. Schließlich reißt er sich in den Sitz und klatscht laut einmal in die Hände.


Thomas: „Auf geht’s!“


Ein letztes energisches Nicken, dann drückt er sich von der Bank weg und jetzt ist auch das Lächeln wieder im Gesicht. Er bleckt sich die Zähne, zuckt mit den Augenbrauen als er die Kamera in der Raumecke sieht und nickt ihr auch nochmal entgegen.


Thomas: „Biste bereit, End?“


Er reißt die Tür auf und geht mit weiten Schritten zur Gorilla Position. Die Kamera folgt ihm in den Gang, folgt Camdens Weg von hinten und filmt noch, während der im Gang damit beginnt, seine Arme zu lockern und zu dehnen. Einmal reißt er sie noch hoch.


Thomas: „JETZ GILT‘S!“


.

.

.

So dreht Fletcher den Laptop wieder zu sich. Mit einem Schmunzeln schaut er sich Camdens letzte Schritte an. Mit Blick zum Monitor spricht er zur Kamera vor sich.


Eric: „Heute will er es mal wissen.“


Dann geht es wieder in die Halle…


Pete: „Oh, das wird eine spannende Angelegenheit, Sven. Thomas Camden ist heiß auf das Match und dass The End dem Bäcker in diesem Match an den Kragen will, das muss man glaube ich keinem erzählen.“

Sven: „The End will Thomas heute dafür bestrafen, dass der das Match überhaupt wollte. Und wenn das Match auch nur annähernd so abläuft, wie die erste Steel Cage Begegnung der beiden oder auch wie die 10 Minute Challenge vor vier Wochen…dann wird das ein sehr unangenehmer Abend für Thomas.“

Pete: „Du sprichst den Käfig schon an und ja, da ist das Monstrum. Ich kriege immer wieder Gänsehaut, wenn ich das so sehe.“


Was Pete meint, ist dieser Moment. Dieser Moment in dem der Stahlkäfig von der Hallendecke heruntergelassen wird. Crewarbeiter stehen um den Ring herum, stehen bereit um alles zu sichern, alle Wände zu befestigen. Ricky Murk vergewissert sich davon, dass alles zu voller Zufriedenheit erledigt wird. Die Fans sind heiß, rufen bereits Camdens Namen, machen generell Stimmung, während die letzten Schrauben festgezogen werden…und dann verlässt die Crew das Geschehen.


GFCW Intercontinental Championship-Steel Cage-Match:

The End (c) (/w James Corleone) vs. Thomas Camden

Referee: Ricky Murk


Sven: „Mal schauen, wie lange Thomas Camden heute überleben darf…und was The End noch von ihm übrig lässt.“


Dann beginnt es wie immer…Das melancholische Mellotron leitet alles ein und John Lennon begrüßt uns…


Let me take you down

'Cause I'm going

TO

.

.

.


Pete: „WAS?!“


Dann fliegt der Vorhang zur Seite und TC ist auf der Rampe. Die Fans sind im ersten Moment irritiert, doch bei dessen Anblick wird der Jubel laut. Egal wie ungewohnt der Auftritt ist. Die Hände sind nicht in den Hosentaschen, sie sind zu Fäusten geballt, mit denen er sich energisch auf die Brust schlägt. Auch der Gang ist nicht schlendernd, nicht schleppend, er stapft marschierend über die Rampe, bewegt den ganzen Körper zum Rhythmus mit und während er sonst SEIN Lied eher vor sich hin summt, ruft er am heutigen Abend aus vollster Inbrunst


OB-LA-DI!

OB-LA-DA!

LIFE GOES ON!

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

LALALALA LIFE GOES ON!

Und die Fans gehen mit. Was auch immer Camden heute Abend geritten hat, die Galaxy reitet mit ihm. Das Strahlen in seinem Gesicht könnte kaum größer sein, wie er dort zu den Fans singt und von ihnen begleitet wird. Er pumpt sich auf, schlägt sich wieder auf die Brust, heizt die Fans ein, wirbelt sie auf, während er kopfwippend und laut singend zum Ring stapft.


Sven: „Vielleicht wird The End hier doch mehr zu tun bekommen als ihm lieb ist.“


Mit der flachen Hand klatscht Camden ein paar Mal passend zur Musik gegen den Käfig, wandert daran entlang, schlägt gegen die Stahlpfosten, die den Zaun einrahmen, dann steigt er die Treppe hinauf und geht in den Ring, nachdem er sich das T-Shirt ausgezogen und schnell zur Seite geschleudert hat. Eine letzte Runde im Ring, dann dreht er sich zur Rampe und winkt seinen Gegner heraus, während die Musik ausfadet. So ist es leise abgesehen vom Lärm der Fans und die Kamera zeigt nur noch das Gesicht des Hobbybäckers zusammen mit dessen fordernder Hand. Er öffnet den Mund…er spricht…langsam…ruhig…vorfreudig.


Thomas: „Ob-la-di…Ob-la-da…let me take you…“


Der Blick verfinstert sich, das Heranwinken mit der Hand wird eingestellt. Die Finger werden zur Faust zusammengerollt und neben das Kinn gehalten.


Thomas: „down.“



Roter Rauch überströmt die Stage, unterstützt durch ein kleines Feuerwerk und lautstarkem Heat seitens der GFCW Galaxy, hier in Berlin. All das kündigt ihn an, die große Bewährungsprobe Thomas Camdens, den amtierenden GFCW Intercontinental Champion… The End. Erhobenen Hauptes tritt der King of Anarchy sogleich auf die Stage hinaus. Er trägt die Jacke des Eternal Champions, hat die Haare bereits offen und den Blutdurst nur so auf dem Gesicht geschrieben. Ja, heute steht ein andere Thomas Camden im Ring, der voller Überzeugung zu sein scheint, The End heute endlich zu besiegen, aber… es steht ihm auch derselbe The End gegenüber, der im vergangenen Jahr Leute wie Desmond Briggs, Aiden Rotari, Sid the Scum und viele weitere gnadenlos besiegt hat.

Hinter ihm folgen James Corleone, der Schlüssel zum Erfolg-Kofferträger Zane Levy und die Hauptherausforderin auf die GFCW Championship Luna Rosario. Nicht nur von der Abfolge stehen sie hinter ihm, sondern auch metaphorisch und bildlich gesprochen. Leviathan ist eine Einheit und gegen diese, muss Thomas Camden heute gewinnen.


Pete: „Thomas ist bereit und auch The End ist es. Die beiden hatten nun bereits mehrere Kämpfe gegeneinander und heute könnte es wohl zum härtesten Aufeinandertreffen kommen.“

Sven: „Am 27.08.2021 haben sich End und Camden bereits einmal in einem Steel Cage Match gegenüber gestanden. Damals hat End Camden ohne große Gegenwehr besiegen können. Oder besser gesagt: er hat ihn regelrecht vernichtet. Damals ging es The End darum, ob Alex Ricks einem weiteren Match gegen ihn zustimmt. Heute ist der GFCW Intercontinental Championship auf dem Spiel. Schauen wir, ob sich die Geschichte wiederholt oder ob sich Camden zu einer gleichwertigen Herausforderung für The End entwickelt hat.“


Leviathan laufen unter tobenden Buh-Rufen zum Ring, The End interessiert sich dafür, wie immer, nicht besonders. Ihm geht es vielmehr darum seinen Spielplatz der Zerstörung zu erreichen, indem er da weitermachen kann, wo er vor zwei Jahren aufgehört hat. Bei Thomas Camdens Schlachtung.

End legt die Jacke schließlich ab, genauso wie den Titelgürtel, den er natürlich nur sehr widerwillig an Referee Ricky Murk übergibt. Aber: was muss, das muss. Die Jacke geht an Mister Corleone, während dieser, sowie auch Zane und Luna, ihm noch einmal ordentlich zusprechen. Und auch diese Szene wirkt anders, als sonst, denn hier kommt tatsächlich so etwas wie ein gewisses Gefühl von „Familie“ auf. Die Familie, in der The End mittlerweile scheinbar final angekommen zu sein scheint.

Anschließend betritt The End nun schließlich den Käfig. Er stellt sich Thomas Camden sofort gegenüber und versucht noch letzte Psychospielchen nachzusetzen.


Laura: „Meine Damen und Herren, das folgende Match ist ein STEEL CAGE MATCH und es ist angesetzt für den GFCW INTERCONTINENTAL CHAMPIONSHIP! Die Teilnehmer können das Match gewinnen, sowohl durch Pinfall, Aufgabe und dem Entkommen des Käfigs indem man aus ihm herausklettert!

Begrüßen sie mit mir den Herausforderer… aus Portland, Oregon, mit einem Gewicht von 103 kg… THOMASSS CAAAAAMDEEEEN!!!

Und auf der anderen Seite, er ist der amtierende GFCW Intercontinental Champion, aus Hamburg, mit einem Gewicht von 108 kg… THEEEE ENDDDD!“


Doch für die Spielchen ist es jetzt zu spät, denn wie Thomas schon gesagt hat. Jetzt ist es so weit.

Jetzt gilt es.


~ Ding Ding Ding ~


Beide Wrestler entfernen sich nun einige Schritte voneinander. Die Ruhe vor dem Sturm macht sich breit, was das Publikum sofort ausspielt. End holt sich noch einmal einen Blick der Bestätigung von James Corleo…


NEIN!


Wie eine Rakete kommt Thomas Camden angeschossen und bombadiert den Intercontinental Champion mit harten Faustschlägen, die in der Form hier auch vollkommen legal sind! Er schafft es End sofort in die Ringecke zu drücken, um dort sogar mit Kniestößen nachzusetzen. Camden lässt nicht locker, kommt voll aus sich raus und punktet hier mit dem Moment der Überraschung gegen den King of Anarchy!

The End bekommt so gut wie keine Luft zum Atmen, denn Camden greift sich dessen Arm um ihn direkt in die gegenüberliegende Ringecke zu schleudern und fast zeitgleich hinterherzurennen. Während End in der Ecke aufprallt, schmeißt sich Camden schon mit voller Wucht und seinen gesamten 103 kg auf The End um ihn dort einzuquetschen! Er läuft anschließend selbst einige Schritte zurück, um End aus der Ecke taumeln zu lassen… und ihn direkt am Kopf zu packen! Dann geht es für The End gegen die eine Seite des Stahlkäfigs! Und direkt schleudert Camden ihn gegen die gegenüberliegende! Zwei Seiten sind noch übrig und auch mit denen muss der Hamburger seine Bekanntschaft machen. Erst als alle Ringseiten abgearbeitet sind, gönnt Thomas Camden es The End zu Boden zu gehen.


Sven: „Ich glaubs ja nicht, Thomas scheint hier wirklich gut drauf zu sein.“

Pete: „Gut drauf? Bisher dominiert er den Champion aber haushoch. The End sollte hier schnellstmöglich ins Match finden, ansonsten ist das heute sein Ende oder zumindest das Ende seiner Regentschaft als Intercontinental Champion.“


Die Kamera fängt kurz Luna Rosario, Zane Levy und James Corleone ein, die tatsächlich ein wenig besorgt aussehen, das war schon ein mehr als ordentlicher Start von Camden und momentan sieht es nicht so aus, als würde dieser nachlassen wollen.

End baut sich nun langsam wieder auf. Ihm wurde hier zwar schon ordentlich zugesetzt, aber er ist schließlich The End und kann sowas wegstecken. Er steht also wieder auf und versucht sich zu ordnen…


LARIAT


und da geht er schon wieder unter! Thomas Camden haut den König um und der landet unsanft auf der Ringmatte. Man sollte meinen jetzt ist Schluss, aber Camden denkt gar nicht daran. Er packt sich End, zieht ihn hoch und stößt ihn erneut gegen die Seile, mit solch einer Wucht, dass End dabei abermals gegen den Käfig knallt und als er zurückgefedert kommt, fängt Camden ihn wieder ab.


SPINEBUSTER


Oh weh. End sieht hier gar nicht gut aus. Und tatsächlich, lässt Camden nun auch das Cover folgen.


1…

2…

Kickout.


Gut, das war recht klar, dass weiß auch Thomas selbst. Zum ersten Mal im Match, lässt er nun aber kurz ab, von The End. Zum ersten Mal, gönnt sich Camden eine Pause und realisiert, dass er mit diesem furiosen Start, dem Publikum gerade mächtig imponiert hat. Thomas Camden, der sonst so gemütlich ist, hat hier einmal mehr bewiesen, dass er mittlerweile mit The End mithalten kann. ABER: heute geht es nicht ums Mithalten, heute geht es darum, ihn zu übertreffen.

Und deshalb will Camden nun direkt nachlegen. Feiern lassen, das kann er schließlich auch danach. Er greift sich also The End erneut und hievt ihn wieder nach oben. Anschließend soll… soll sogar schon der MEDIUM RARE folgen?! Was geht denn hier ab? Camden greift sich End für seinen Finisher und will ihn tatsächlich auch direkt hochnehmen… DOCH END KONTERT! Er mobilisiert alle seine Kräfte und greift sich Camdens Arm und Kopf in einem Zug…


TOXIC WALTZ


Oder… zumindest so halb, den Camden kann hier noch genug gegenhalten, um Ends Griffen zu entkommen, zumindest so gut wie es nur geht. Aber End scheint gar nicht wirklich daran interessiert zu sein, seinen Aufgabegriff durchzubringen, vielmehr war das als eine Art Ablenkungsmanöver gedacht, um sich aus Camdens Move zu befreien. End tritt Camden nun in die Kniekehle, bei dessen Versuch dem Waltz zu entkommen, sodass Camden auf die Knie geht…


SPOTLIGHT ATTACK


Camden knallt sofort zu Boden, End hat seine Pause. Damit ist der Champion wieder im Spiel.

Er verschnauft kurz und springt dann sofort auf Thomas zu, um wieder seine Schläge nachzusetzen. Und hier reden wir nicht von gewöhnlichen Wrestling-Punches, sondern von den knochenharten Knöcheln, die End auf Camdens Gesicht niederschmettern lässt. End legt hier wieder seine rohe, brachiale Gewalt in die Schläge rein, um Camden auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Eine gefühlte Ewigkeit dauert es nun, bis End schließlich von Camden ablässt, um wieder aufzustehen.

Dabei sieht man schon, dass sich ein kleiner Cut bei Camden gebildet hat und WIEDER wie schon bei ihrem ersten Steel Cage Match, trägt End Camdens Blut auf der Faust. End stellt sich triumphierend über Camden, holt aus… und tritt zu. Mit dem Fuß, direkt aufs Gesicht von Thomas Camden. Der Herausforderer liegt nun regungslos in der Ringmitte.

End hebt den Arm, samt Faust mit dem Blutspritzer von Camden, in die Luft, um zu symbolisieren, dass er die Kontrolle des Matches wieder an sich gerissen hat. Das Publikum kommentiert diese Szene mit lautstarken Buh-Rufen, sowie „ARSCHLOCH“-Chants. Doch das ändert rein gar nichts an Ends Dominanz im Moment.

Und dann, dreht sich End zu Corleone. Er ruft irgendwas in dessen Richtung, was nicht so gut zu vernehmen ist, doch wir sehen, wie Corleone direkt aufspringt und samt Gehstock weghumpelt… er kommt zurück mit einem Mikrophon! Das schiebt er direkt durch die Laschen des Käfigs in den Ring, wo es The End aufnimmt. Diese Situation erinnert doch an etwas.


The End: „Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von Thomas Camden.“


Pete: „Verdammt, The End ist schon ein ziemliches…“

Sven: „Was? Sag schon, was ist The End?“

Pete: „Egal. Jedenfalls zieht er hier die gleiche Nummer ab, wie damals in dem ersten Steel Cage Match der Beiden. Camden dominiert zu Beginn, End reißt das Ruder um und die Zerstörung beginnt, was End gleichzeitig mit ein paar Worten kommentiert… Moment mal, WAS?! Camden steht schon wieder!“


Ganz richtig. Während The End voller Überzeugung durch den Ring stolziert und Camden erneut demütigen will, ist Camden schon wieder auf die Beine gekommen. Er steht nun hinter End, der mit dem Blick im Publikum ist und noch nichts von seinem Glück ahnt. Doch die Reaktion der Fans verrät ihm, irgendwas läuft da nicht nach Plan. End dreht sich…

Direkt in eine Schlagserie von Camden! Der setzt nun nach und geht sofort wieder auf End los! Und wieder hat er damit ordentlich Erfolg! End lässt das Mikro fallen und sich fast wieder in die Ringecke drücken, doch irgendwann kann er in die Schlagserie Camdens einsteigen! Und nun ist es ein Schlagabtausch, bei dem der eine härter zuschlägt als der Andere! Thomas bekommt am Stück wieder ein-zwei Schläge mehr durch, bis The End sich schließlich wegduckt und Camden ins Leere schlagen lässt. SUPERKICK von End gegen Camden! Nun taumelt dieser, End steht direkt bereit und dann schleudert er Camden gegen den Käfig! Und direkt nochmal! Mit jedem Stoß wirkt Camden mehr angeschlagen, was End dann gleich ausnutzt. Er dreht Camden zu sich, tritt ihm in die Magengrube und…


INSPIRATIONAL DDT


Camden liegt auf der Matte und für End ist das nun eine optimale Chance zur Titelverteidigung. Wieder steht End mit diabolischer Miene erhaben über Camden. Erneut greift er nun nach dem Mikro und deutet an, weiter sprechen zu wollen. Dafür beugt er sich hinab zu Camden und führt das Mikro zum Mund… nur um es anschließend mit voller Wucht gegen den Kopf von Camden zu knallen! Und direkt ein zweites Mal und wie heißt es so schön? Alle guten Dinge sind drei. Anschließend wirft End das Mikro weg und setzt „normale“ Schläge an, die in ihrer Intensität den Schlägen zuvor aber in nichts nachstehen. Man kann deutlich erkenne, wie sehr End seine Überlegenheit genießt.


Sven: „Und damit hat The End wohl seine Kontrolle des Matches wiederhergestellt. Und dabei ging es doch so gut los für Thomas Camden.“

Pete: „Man darf The End einfach nicht unterschätzen. Camden hätte seine Überlegenheit vorhin direkt ausnutzen müssen, aber gut, wie schon gesagt, End hat gut gegen gehalten. Schauen wir mal, ob Thomas Camden hier noch einmal ins Match zurückfinden kann.“


End packt sich Camden und wirft ihn quasi über die Ringseile, sodass Camden zwischen diesen und dem Stahlkäfig eingeklemmt ist. Dort lehnt Camden nun angeschlagen, bevor End weiter auf ihn einprügelt, um Camden einmal mehr in die Knie zu zwingen. Sobald das getan ist, packt sich End Camdens Kopf und drückt ihn mit aller Kraft in den Stahlkäfig hinein. Er drückt ihn so fest er nur kann gegen die Laschen des Käfigs, wobei sich Camden sich auch einen Schmerzensschrei nicht verkneifen kann. Auf der anderen Seite kommt nun James Corleone hinzu, der sich direkt vor Thomas Camden stellt und ihm emotionslos ins Gesicht schaut. Dabei unterstreicht Mister Purple noch einmal seine Worte von etwas früher am Abend: ‚Am Ende gewinnt The End immer‘.

Irgendwann lässt End schließlich von Camden ab. Er setzt nun noch einige Tritte nach, gegen Camden und den Käfig, bevor er ihn schließlich packt und noch einmal nach oben hievt. Er fixiert Thomas quasi mit den Seilen, dass dieser nicht so einfach umfallen kann. End geht einige Schritte zurück, um ordentlich Anlauf zu holen und kommt schließlich wieder angeschossen…


SPEAR!!!


Gegen Thomas Camden, der immer noch zwischen Seilen und Käfig klemmt.


Pete: „AUA!“

Sven: „Ein Wunder, dass der Käfig noch ganz ist!“


Man sollte meinen, dass End diese Chance nun nutzen wird, um das Match zu beenden. Aber würde er das tun, dann wäre er wohl auch nicht The End. Camden geht nun wieder auf die Knie, richtig zu Boden gehen kann er dank der misslichen Position nicht, wirkt aber praktisch komplett zerbrochen, aufgrund des Spears. End geht nun erneut zurück, um wieder Anlauf zu holen. Auch diese Szene kommt uns bekannt vor. End rennt los.


SPOTLIGHT ATTACK gegen Camdens Kopf und den Käfig!


NEIN!


Camden weicht aus!


End knallt mit seinem Knie direkt gegen das Gitter!


End knallt zurück und hält sich sofort das Knie. Durch die Geschwindigkeit und den Aufprall, war das doch härter als gedacht, sodass er sich hier erstmal von erholen muss. Genug Zeit für Thomas nun das gleiche zu tun. Er nutzt die Gunst der Stunde und atmet durch, hält sich den Rücken und den Kopf, nach wie vor blutet er, wenn es sich auch glücklicherweise im Rahmen hält. Er steigt nun durch die Seile wieder in den Ring. End hingegen versucht auch direkt wieder auf die Beine zu kommen. All zu sehr ist sein Knie nicht getroffen, aber angeschlagen alle Male. Ist das die Chance für Thomas?

End läuft nun auf Camden zu um direkt nachzusetzen, der End aber abermals abfängt!


SPINEBUSTER


Der zweite im Match! Damit hat sich Thomas nun noch einmal mehr Zeit verschafft!

Aber auch die braucht er. End hat ihn gut erwischt, mit seinen Aktionen vorher. Camden lässt sich deshalb die Zeit, die er braucht, bevor er sich schließlich dazu entschließt, weiterzumachen. Er nimmt sich The End nun einmal mehr und schleudert ihn in gebeugter Position mit dem Kopf nach vorn in eine der Ringecken, sodass Ends Kopf dabei nicht nur auf den Pfosten, sondern gleichermaßen auch auf den Käfig trifft. End knallt hinein und fast zeitgleich durchfährt seinen Körper ein Impuls bei dem er kurz zusammenzuckt, bevor er aber fast regungslos in der Ecke liegt. Erneut bietet sich hier die Chance für Thomas Camden. Er zieht End aus der Ringecke und setzt sofort das Cover an.


1…

2…

Kickout.


Auch wenn es das durchaus hätte sein können, The End hat nun schon so oft bewiesen, dass er sich nicht so einfach geschlagen gibt. Camden wirkt leicht verzweifelt, so langsam aber sicher legt er deutlich mehr Hoffnungen in seine Coverversuche. Zum Glück natürlich, muss er dieses Match nicht zwingend durch ein Cover gewinnen. Das erkennt auch Thomas und so nutzt er die Möglichkeit, indem End nach wie vor recht regungslos daliegt, den Käfig zu verlassen. Er geht zu einer der Seiten und greift in das Gitter. Er würde wohl gern viel schneller nach oben klettern, dafür liegt ihm das Match aber durchaus schon zu sehr in den Knochen. Ein kurzer Blick zu The End zeigt ihm aber, dass er sich hier beeilen MUSS.

Camden beginnt also aufs Seil zu steigen und zu klettern. Er erreicht auch schon direkt die Käfigwand. Außerhalb des Käfigs sind nun auch schon Luna und Zane zur Stelle, die Camden von außen beobachten und ihn damit am liebsten fern halten würden, aber das ist nun mal ein Vorteil des Käfigs, hier kann niemand so einfach eingreifen.

Camden kommt tatsächlich ganz gut voran, doch… dann packt ihn eine Hand am Fuß. The End ist wieder da. Auch der andere Fuß wird gepackt. So weit Thomas auch gerade sein mag, End kann hier beide Füße packen und ihn runterziehen. Und im runterziehen zieht er die Beine quasi ran um ihn auf die Matte zu schmettern.


APOCALYPTIC POWERBOMB


Mit einer gewaltigen Wucht landet Camden, erneut hauptsächlich auf den Rücken, auf der Matte. Und erneut sieht es so aus, als würde sich da nichts mehr regen und bewegen. Diesmal braucht The End einige Sekunden, um sich zu regenerieren. Doch auch er sieht die Dringlichkeit seines weiteren Handelns und deshalb wirft er sich quasi auf Camden um nun selbst einen Coverversuch anzusetzen.


1…

2…

Kickout.


Auch Thomas Camden entflieht der Niederlage, wohlgemerkt aber im letztmöglichen Moment. Das hier hätte es schon fast sein können.


Auch The End scheint langsam aber sich das Gefühl zu bekommen, dass er dieses Match beenden will. Er hat bereits vor einigen Wochen gemerkt, wie hartnäckig Thomas Camden sein kann. Dort hat der Herausforderer zehn Minuten durchgehalten. Heute ist dieses Limit mittlerweile sogar schon überschritten, umso notwendiger wird es nun also, dass End diese ganze Sache nun endlich beendet.

End packt sich Thomas und hievt ihn nach oben. Er nimmt ihn sich direkt auf die Schulter und deutet das große Finale an. Endless Pain.

Einige Sekunden liegt Camden dabei auch regungslos auf den Schultern des Champions, bis er schließlich mit seinem Ellbogen leichte Gegenwehr ansetzt. Und damit auch Erfolg hat. Camden kann sich an den Seilen festhalten und quasi von Ends Schultern, auf diese übersteigen, um sofort den nächsten Versuch zu wagen aus dem Käfig hinauszuklettern. Das sieht gut aus! Camden scheint einen Arenalinschub zu bekommen, sodass er direkt recht weit nach oben klettern kann. End bekommt das mit und klettert sofort hinterher. Von unten versucht er nun nach oben gegen Thomas zu schlagen.


Pete: „Thomas macht das schon recht raffiniert, er tut sich schwer daran End zu covern, also versucht er aus dem Käfig hinauszuklettern, um so auf diese Art und Weise zu gewinnen.“

Sven: „Was The End natürlich erkennt und vor dem muss er erstmal fliehen können.“


End greift wieder nach dem Bein von seinem Gegner um dieses festzuhalten oder gar nach unten zu ziehen. Doch Thomas hat das obere Ende des Käfigs fast erreicht und versucht sich nun daran zu halten. Es entsteht eine Art Kräftemessen, ob End Thomas hinabziehen kann oder Thomas End abschütteln kann. Es geht hin und her und her und hin, bis sich die Situation schließlich lößt und beide nachunten fallen. Im Fall noch liegt Thomas quasi über End, sodass dieser beim Aufprall auf End landet und dieser quasi unter Camden zermatscht wird. Beide liegen schließlich auf der Matte, ohne sich zu bewegen, allerdings liegt Thomas auf The End… was einem Cover gleichkommt.


1…


Sven: „WAS?! Das darf nicht sein. SO darf Ends Title Run nicht enden.“


2…


Pete: „Es sieht so aus, als würde Camden gewinnen und es nicht mal merken!“


3…


NEIN!


End reißt im letzten Moment die Schulter nach oben! Ein Aufschrei geht durch die Hallen, nachdem Thomas Camden das Match fast gewonnen hätte und das auf eine camdensche Art und Weise. Camden rollt sich schließlich hinab von The End, in die Nähe von den Seilen um sich dort langsam wieder mit deren Unterstützung hochzuarbeiten.

The End versucht dasselbe, auch wenn der es in dieser Situation deutlich schwerer zu haben scheint. Camden steht also eher, er packt sich End und will den Sack nun zu machen. Erneut der Ansatz zum Medium Rare! Er wirft End hoch, doch der hämmert die Faust auf Camdens Kopf!


CHAOS DRIVER


Und der geht durch.


Wieder liegt Camden da, wieder muss End kurz durchschnaufen, was ihm einige Sekunden kostet, bevor er das Cover nachsetzen kann.


1…

2…

Kickout.


Auch wenn End mit dem Cover nur kurz gewartet hat, war es lang genug, dass Thomas sich der Situation bewusst werden konnte, um auszukicken. Ends Geduldfaden wird immer kürzer.


Und das merkt man auch. Ends Wut, scheint sich zu entfesseln. Die angestaute Wut, die sich über Wochen aufgebaut hat, als Camden ihn in dem 10-Minuten-Match überlebt hat, als Leviathan das Tag Team Match verloren haben und auch der Aufstieg von Luna und das damit verbundene Wackeln, seiner Position als Anführer von Leviathan, dürfte dabei reinspielen. End beugt sich also erneut über Thomas und lässt weitere Schläge, Hiebe, Tritte, Stöße folgen. Er packt sich Thomas und schleudert ihn erneut gegen die verschiedensten Stellen des Käfigs. Wieder und wieder presst er Thomas gegen das Gitter um so viel Schmerz wie möglich zu verursachen. Gerade wirkt es tatsächlich so, als wäre End ein wütendes Tier, dass mit seiner Beute spielt.

Diese Szenen ziehen sich, das Leid von Thomas Camden wird weiter ausgespielt, die Fans buhen schon fast gar nicht mehr, sondern können hier nur fassungslos zuschauen.

End steht über Camden und es scheint gar nicht so richtig ersichtlich, was er nun als nächstes vorhat. Soll das Cover folgen, will er mit Camden den Toxic Waltz tanzen oder wird er weiter machen und Camden bis zur Besinnungslosigkeit prügeln. Nichts davon, gerade steht End einfach nur da, während Thomas seine letzten Kräfte mobilisiert, um sich irgendwie aufzuraffen. Er liegt vor End und versucht sich an dessen Fuß und Bein hochzuziehen. End beobachtet das, er scheint es nicht mal wirklich zu genießen, sondern vielmehr dem Hass und der Zerstörungswut zu verfallen. Es zu registrieren.

Und schließlich, packt sich The End Thomas Camden. Wieder nimmt er ihn auf die Schultern um ihn in die Welt des endlosen Schmerzes zu schicken. Samt Camden auf den Schultern läuft End nun einige Schritte durch den Ring, quasi in der Art um dem Publikum zu zeigen, dass End dieses Match jetzt beenden wird.

Doch… fast geistesgegenwärtig und wirklich mit einem letzten Aufschwung der letzten Kräfte… rutscht Camden Ends Rücken hinunter…


GERMAN SUPLEX


Camden kann wieder kontern! Mit einem gewaltigen Schwung kann er The End einmal über die eigene Achse befördern!

Aber Kapital daraus schlagen… das kann er nicht. Camden liegt auf dem Boden, ebenso The End. Camden ist viel zu kaputt und vor allem erschöpft durch diesen ruckartigen Kraftaufwand, als, dass er gleich covern könnte. Wieder zieht sich diese Szene nun einige Zeit, bis Camden sich langsam aber sicher wieder aufbauen kann. Er geht hinüber zu The End und packt ihn sich.


MEDIUM RARE


Diesmal schafft es Thomas Camden seinen Finisher durchzubringen! Allerdings… sah das nicht ganz sauber aus. Tatsächlich konnte Camden den Move nicht mit seiner vollen Intensität durchführen, dafür stecken ihm die Aktionen vorher noch zu tief in den Knochen. Camden hatte zudem Probleme End direkt hochzubekommen. Man merkt, beide Teilnehmer sind mittlerweile deutlich angeschlagen. Der Herausforderer noch mehr als der Champion. Er hat seinen Finisher zwar durchgebracht, allerdings nicht mit der vollen Wucht. Camden überlegt nun, ob es sinnvoll ist zu trotzdem zu covern oder lieber den Käfig zu entkommen. Aber das Cover ist wahrscheinlich erstmal die bessere Option. Camden schleppt sich also zu End hinüber und legt seinen Arm auf ihn.


1…

2…

Kickout.


Sven: „Nicht schlecht von Camden, er konnte End zwar zwei Mal gut erwischen, allerdings nicht ohne die Folgen von Ends Attacken vorher zu spüren. Das reicht dann aber immer noch nicht, um End zu besiegen, wenn es natürlich auch gut gedacht war.“

Pete: „Auf jeden Fall und man muss natürlich sagen, dass Camden hier tatsächlich sehr beachtlich mithalten kann, aber The End ist und bleibt nun mal einfach ein harter Brocken, wie Thomas Camden hier nur einmal mehr lernen muss.“


End liegt nach wie vor auf der Matte, den Arm hochreißen konnte er zwar, aber trotzdem ist er noch angeschlagen. Dafür waren der Medium Rare dann doch stark genug. Thomas sieht seine Chance, wenn er End nicht pinnen kann, dann muss eben doch die Flucht aus dem Käfig herhalten. Camden schleppt sich nun zu den Seilen, an denen er nun direkt hochklettern will. Mehr schlecht als recht, gelingt ihm das sogar einigermaßen und wieder ist er beim Gitter. Das sieht gut aus, Camden könnte hier tatsächlich weiterkommen als bisher…

Nein. WIEDER hält ihn The End am Fuß. Der ist aufgesprungen und hat seine Kraft zusammengenommen, um Camden aufzuhalten. Wieder hängen die Beiden nun also an der Seite des Käfigs. Camden gibt sich alle Mühe End abzustrampeln, doch der hält locker fest…


LUNA!

AUF DER ANDEREN SEITE!


Luna Rosario erkennt nun langsam, dass Camden hier in gefährlich guter Position zum Sieg ist! Es sieht gut genug für Camden aus, End tatsächlich abzustrampeln, da der noch einigermaßen getroffen von Camdens Finisher ist. Also klettert Luna Camden entgegen, packt sich dessen Finger durch die Laschen und… BEIßT HINEIN!

Sowohl Camden als auch End fallen dementsprechend wieder nach hinten auf die Matte, wobei bei es Camden bei dem Aufprall deutlich schlimmer erwischt!

Camden landet also, wird von dem Aufprall aber fast schon wieder hochgefedert….


SPEAR


End zerreißt Camden gefühlt in zwei Teile und packt ihn sich direkt, um erneut den Endless Pain vorzubereiten!

Ricky Murk ist auch da, um zu schauen, inwiefern Leviathan hier weiter eingreifen will. Luna scheint aber bereits wieder den Käfig hinabzuklettern, während auch Zane bereits in Position zum Eingreifen war.


In den Zuschauerreihen wird es immer unruhiger und auch zwischen den verschiedenen Kameras scheint etwas orientierungslos hin und her geschnitten zu werden, denn da kommt jemand! Durch die Zuschauerreihen! Die Person springt über die Barrikade und läuft zielgerichtet in Richtung der Käfigtür. Ein Tuch mit einem halben Totenkopf verdeckt die Gesichtszüge, die Kapuze der Jacke hängt tief in die Augen. An der Tür wird hastig und energisch der Ringrichter, der das Match von außen beobachtet zur Seite gestoßen. Zane bemerkt es als erstes und packt Luna unter hektischem Deuten an der Schulter.

Der oder die Unbekannte kommt auch nicht allein, in der Hand liegt… eine Art Eisenstange!

Gerade passiert hier so viel, so schnell, sodass hier kaum jemand etwas tun kann. Leviathan kann nicht schnell genug reagieren, auch wenn Zane bereits beginnt, um den Ring zu sprinten, da hat die Person auch schon das Schloss aufgebrochen und stürzt in den Ring.


ENDLESS PAIN


End hat es nun endlich geschafft seinen eigenen Finisher gegen Thomas Camden durchzubringen. Anschließend steht direkt wieder auf…


SCHLAG MIT DER STANGE!!!


Und zwar direkt gegen den Kopf vom Champion, der sofort besinnungslos zu Boden geht. Ein ganz klarer Knockout, Eisenstange sei Dank.

Die Person im Ring packt sich Thomas Camden und zieht ihn auf The End, fast zeitgleich springt sie aber zur Tür um diese festzuhalten, während Zane verzweifelt daran herumreißt. Luna versucht gleichzeitig weiter hinaufzuklettern, da sie aber schon fast beim Absteigen war, ist der Weg da auch länger als gedacht.

Zu lang.

Ricky Murk zählt durch.


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Und der Sieger des Matches und somit NEUER GFCW Intercontinental Champion…. THOOOMASSS CAAAAMDENNN!!!“

Sven: „Was ist hier passiert?“
Pete: „Thomas Camden ist Intercontinental Champion, aber ich glaube, bevor wir uns darüber unterhalten muss die Frage sein: Was passiert hier JETZT noch?“



Die beiden Kontrahenten liegen regungslos im Ring, vermutlich hat keiner von beiden auch nur die leiseste Ahnung, was hier geschehen ist. Doch anstelle von Thomas Camdens Musik um seinen Sieg zu zelebrieren, ertönen in der GFCW bislang nicht mit einem Wrestler verbundene Töne aus den Boxen.

Langsam wird der Käfig jetzt wieder vom Boden empor gehoben, um medizinischem Personal den Check nach den Wrestlern zu ermöglichen und wohl auch, um Ricky Murk die Chance zu geben hier die Beine in die Hand zu nehmen, bevor er zwischen irgendwelche Fronten gerät.

Neben dem Ring stehen Luna und Zane, gleichermaßen geschockt und sichtlich bebend vor Wut, doch das verspielte Schwingen der Eisenstange erzeugt statt dem sofortigen Sturm in den Ring nur hektische und fragende Blicke zueinander. Doch… lässig wirft die Person im Ring die Eisenstange aus dem Ring. Einladend gestikuliert sie zu den beiden Leviathan Mitglieder*innen am Ring, die immer noch zögerlich scheinen. Was ging hier vor sich.

Der Kopf im Ring wird gesenkt und mit einem geschickten Handgriff die Vermummung unter dem unteren Teil des Gesichts gelöst. Die Kapuze fliegt in den Nacken. Eine leichte Narbe zieht sich über die rasierte Seite des Kopfes. Lange, schwarze Haare, fallen von der anderen über die Schulter. Ein spöttisch hochgezogener Mundwinkel, den wir nur zu gut kennen, stechende blaue Augen.

Sven: „WHAT!“
Pete: „DRAKE. NOVA. VAUGHN!“
Sven: „NO WAY!“

HOLY SHIT
HOLY SHIT
HOLY SHIT
HOLY SHIT
HOLY SHIT

Pete: „Luna und Zane wirken als hätten sie einen Geist gesehen!“
Sven: „Ich… Was bedeutet das? Hat er End nicht als Anführer eingesetzt?“
Pete: „Ich…“

Levy löst zuerst seine Starre. Ein breites, ungläubiges Lachen macht sich auf seinem Gesicht breit. Ein Kopfschütteln, ebenso ungläubig. Doch es dauert nur kurz, bis seine Mine sich wieder versteift. Und zwei Mittelfinger in Drakes Richtung wandern.

Sven: „What…“

Energisch greift Zane Ends Bein und zerrt seinen Anführer (?) aus dem Ring. Angestrengt verzerrt er das Gesicht, als er versucht das Gewicht alleine zu stützen. Fordernd wandert sein kalter Blick zu Luna. Die scheint ihn nicht einmal zu bemerken. Sie starrt weiterhin auf ihren Ehemann im Ring, in dessen Ausdruck sich jetzt ein sanftes Lächeln legt, als er einen Schritt auf die Seile zugeht und Luna die Hand hinhält, um ihr zu sich in den Ring zu helfen. Doch die tritt einen Schritt zurück.
BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Verzweifelt, fragend, breitet sie die Hände aus, gestikuliert von Drake zu Zane zu Drake. Hastig fährt sie sich mit den Händen über das Gesicht, bevor die Augen nun starr auf Drake ruhen. Und langsam. Demonstrativ langsam. Streift sie den silbernen, dünnen Ring von ihrem Ringfinger. Und wirft ihn vor Drakes Füße.

Stille in der Halle. Man kann das Tapsen von Lunas Füßen fast hören, als die Musik verstummt und sie zu Zane und End hinübergeht, sich Ends zweiten Arm schnappt und ohne zurückzusehen gemeinsam mit Levy ihren Anführer die Rampe hinaufträgt.

Thomas Camden würde Backstage als IC Champion zu Bewusstsein kommen. Doch als was würde Drake Vaughn am nächsten Morgen aufwachen?




Ein letzter Moment der Ruhe. Ein letzter Moment der Vorbereitung. Es war angerichtet. Sein Match. Seine Nacht. Sein Titel. Sein Triumph. Alles, was Antoine Schwanenburg möchte, lag ausgebreitet vor ihm. Er musste nur noch zugreifen. Flankiert von neun Sicherheitsfachkräften, von mal zu mal werden es mehr, schiebt er sich um eine Ecke im Backstagegang, den Blick schon fokussiert zu Boden gerichtet.
Angestellte und andere Wrestler werden unsanft aus dem Weg geschoben. Niemand kam auf zwei Meter an den Champion ran. Der Titel ist diesmal nicht dabei, nur zwei Handtücher, die von einem der Schränke zu seiner Seite getragen werden.

Ohne die Sicherheit der Formation zu brechen, öffnet einer der Begleiter die Tür zu einem Raum, während die anderen seine geschlossene Gasse formen, durch die der Champion nach vorne Tritt. Ein leerer Raum, nur leise Musik und zwei Fitnessgeräte zum lockermachen. Naja. Leer bis auf diesen einen Idioten, der den Schuss nicht gehört hat und jetzt meint die Geräte zu säubern.

Bodyguard1: „Hey! Sie! Herr Schwanenburg hat diesen Raum für seine Matchvorbereitung vollkommen alleine zugesichert bekommen! Raus hier!“
Putzkraft: „Sofort. Jawohl. Ich habe nur die Geräte desinfiziert. Sofort.“

Hastig nickt der Angestellte drei-, viermal, aber eher zu sich selbst, als er seine Arbeit im Schnelldurchlauf beendet und sich umdreht. Um zu gehen. Möchte man hoffen.

Zane: „Ich wurde noch nie SO viel angekackt dafür, dass ich Leuten helfe.“

Blitzartig formieren sich die Bodyguards wieder, den Blick auf Levys rechte Hand fokussiert, über der ein Handschuh liegt, den geneigte Zuschauer nur zu gut kennen. Pechschwarz, der harte Kunststoff zur Verstärkung der Schläge über die Knöcheln gezogen.

Zane: „Was schaut ihr, zieht ihr beim Putzen keine Handschuhe an? So unhygienisch. Hey Antoine, ich würde WIIIIIRKLICH aufpassen, ich weiß Pure Rules, wie gesagt aber…“
Bodyguard2: „RAUS!“

Demonstrativ zuckt Zane mehr zurück als man es wohl müsste, wenn man sich erschreckt.

Zane: „Okay, okay, bin auf dem Weg.“

Fröhlich pfeifend schiebt Zane sich demonstrativ langsam durch die schiere Masse an Bodyguards, die der World Champion mittlerweile um sich gescharrt hat und steuert auf den Eingang des Raumes zu, neben dem er seinen mittlerweile doch schon etwas gezeichneten Koffer abgestellt hat. Es ist hart der Besitz Zane Levys zu sein. Ein Like = 1 Mitleid für den Koffer.

Mit sich sichtlich zufrieden packt er seine Sachen und wirft das Behältnis lässig über die Schulter, bevor er mit der freien Hand die Klinke herunterdrückt.

Zane: „Na dann, Antoine… Viel Spaß. Gutes Workout und äh… Bis gleich.“

Den Luftkuss, den er zugeworfen bekommt, nimmt Schwanenburg wohl schon gar nicht mehr richtig wahr. Sein Blick ist jedenfalls abgewendet, er hat sichtlich keine Lust, noch mehr Zeit mit den Faxen des Schlüsselträgers zu verschwenden. In seine Gedanken kann jedoch niemand schauen. War er wirklich abgebrüht genug, Levy nicht im Hinterkopf zu haben?

Mit viel Elan zieht Zane also die Tür hinter sich wieder ins Schloss, doch noch bevor er auch nur zwei Schritte in den Gang hinein gehen kann, hat er schon wieder Gesellschaft. Gesellschaft, die mit verschränkten Armen, einem feinen Anzug und einem strengen Blick offenbar nur auf ihn gewartet hat.

James Corleone: „Na, gute Laune?“

Ein resigniertes Ausatmen trifft die rechte Hand des Königs als Antwort, was auch von einem schwungvollen Kopfsenken Seiten Zanes begleitet wird.

Zane: „Mr. Corleone.“

Ein wenig wirkt das ganze wie ein Schuljunge, der genau weiß, weshalb er gerade ins Lehrerzimmer gerufen wurde, doch eben auch nur ein wenig. Levy wirkt wesentlich zu locker als dass hier der Eindruck entsteht, er wurde gerade dabei ertappt die Lösungen für die nächste Klausur zu klauen.


Corleone mustert ihn.


James Corleone: „Du weißt, warum ich hier bin, richtig.“


Vielmehr eine Aussage, als eine Frage. Man sieht Corleone an, dass dieser alles andere als glücklich darüber ist, wie der Abend bisher verlaufen ist. Und das ist noch sehr gelinde ausgedrückt. Von The End? Keine Spur. Der hat sich wohl irgendwo zurückgezogen.


Zane: „Ja… ja, das weiß ich.“


Entgegnet ihm Zane etwas zurückhaltend, schließlich will der erstmal sehen, was genau der Grund für die Anwesenheit Corleones ist.


Corleone registriert die Antwort mit einem ernsten Blick. In letzter Zeit war seine Laune, entsprechend der guten Stellung von The End und Leviathan, doch vergleichsweise positiv. Doch jetzt?


James Corleone: „Verfall nicht der Annahme, mir würde hier entgehen, was für ein Spiel du spielst. Ich weiß, was du heute schon den ganzen Abend machst und offen gesagt: ich find das nicht gut. Du magst bei dem… was auch immer da draußen passiert ist, dabei gewesen sein und allem Anschein nach standest du auch auf der richtigen Seite… Aber. Ich meine mich zu erinnern, dass wir eine Abmachung hatten. Oder, besser gesagt, dass es eine Anweisung gab. Betreffend ihres Koffers.“

Fordernd hält Corleone den Blick auf Zane.

Zane: „Momentmomentmomentmoment…“

Keine Aggression, keine Hektik liegt in der Stimme Levys. Es ist eher ein ehrliches Kopfschütteln, unter dem er den Koffer auf den Boden stellt und beschwichtigend beide Hände hebt, bevor er einen Schritt auf Corleone zugeht.

Irgendwo im Hintergrund flitzen zwei Mitarbeiter vorbei, die etwas irritiert blicken, doch sich dann wieder ihrer Arbeit widmen, nachdem Levy sie mit einem netten Blick bittet, weiterzugehen. Ein wenig senkt er die Stimme, wohl um nicht zu riskieren, dass im Zimmer hinter ihnen etwas von der Konversation ankommt.

Zane: „Mr. Corleone, bei allem Respekt, aber das gerade ist doch wirklich Zeitverschwendung. Es ist doch offensichtlich, in was für einer Situation wir sind.“

Mit dem Blick von „Checkst du´s bitte einfach?“ lehnt er sich noch ein Stück zu seinem Gesprächspartner hin, doch die Aussage war eher rhetorisch. Er weiß genau, dass die Rechte Hand eine Erklärung möchte, und er möchte sie sich nicht zusammenreimen. Doch ganz kann Levy sich den zweiten Seitenhieb dann doch nicht ersparen.

Zane: „Ich glaube Drake hätte mit Kusshand angenommen mich wieder an seiner Seite zu haben und heute Abend diese Arena als World Champion zu verlassen. Wenn es mir darum gehen würde, hätte ich vorhin etwas GANZ anderes getan, als End aus der Schussbahn zu holen.“


Nun liegt doch ein wenig Nachdruck in der Stimme. Fast ein wenig beleidigt klingt der Schlüsselträger.

Zane: „Und NOCH ehrlicher glaube ich, dass Sie langsam mal ein wenig die Einstellung uns gegenüber anpassen sollten. End ist da angekommen. Warum Sie nicht? Ich verstehe, dass sie ihn schützen wollen, wir sind aus Ihren Augen genauso Außenseiter, wie End in Leviathan war, aber ich habe gehofft, vielleicht…“

Er zuckt mit den Schultern und atmet einmal tief durch.

Zane: „Vielleicht würden Sie sich auch etwas entspannen uns gegenüber abseits Ihrer formalen Einheitsbekundungen.“

Es ist nicht ganz der Hundeblick, den er hier auspackt, aber doch relativ nah dran. Nicht, dass das Corleone in irgendeiner Art und Weise beeindruckt.


Corleone würde hier wohl gerne aus einer dominanteren Position heraus antworten, die harte Realität zeigt ihm aber, dass ihm dafür etwas die Basis fehlt. Der Intercontinental Championship war das, was The End zusätzlich Legitimation bei seiner Position als Anführer gegeben hat und der ist jetzt weg, während sowohl Zane, als auch Luna ihre Titelchance, auf den wohlgemerkt „wichtigeren“ Titel, noch haben. Dazu ist Drake zurück. Zane hat also Recht, mit dem was er sagt und das weiß Corleone auch.


Aber er versucht das nicht nach außen zu tragen. Er bleibt ernst und angespannt und hält diese Spannung weiter aufrecht… bis er sich dann doch, zumindest recht kurz, ein versöhnliches Lächeln abringen kann.


James Corleone: „Du hast vollkommen Recht, Zane.“


Corleone betont diese Worte insofern, dass recht deutlich wird, dass er Zane duzt und ihn nicht, wie seine Gesprächspartner sonst siezt. Das ist kein Zeichen von fehlendem Respekt, sondern eines, dass er Zane als einen Teilnehmer, seines inneren Kreises anerkennt.


James Corleone: „Wie schon gesagt, ich registriere, was du vorhin getan hast, und finde das auch bemerkenswert. Und genau, weil ich inzwischen nicht mehr nur der Manager von The End, sondern der treue Berater von Gesamt-Leviathan bin, fühle ich mich in der Position, dir zu sagen, dass du nicht zu sehr mit diesem Schlüssel herumwedeln solltest. Wir sind nicht in der Position, in der wir uns… Fehler… erlauben können.“

Erneut schüttelt Zane den Kopf. Diesmal mit Nachdruck. Noch immer hält er seine Stimme gedämpft.

Zane: „Die Schwanenburgs haben Runde 1 gewonnen. Uns sind heute komplett die Hände gebunden im Main Event. Das hier…“

Er deutet auf den Koffer zu seinen Füßen.

Zane: „Ist die einzige Chance, die wir IRGENDWIE haben, Luna zu unterstützen. Natürlich hat auch Antoine gesehen, was nach dem IC Match passiert ist. Natürlich weiß er, wie meine Anweisung bezüglich dieses Koffers ist. Aber wenn ich nur den klitzekleinsten Funken Zweifel in ihm säen kann… Wenn er nur einen Gedanken im Match an mich verschwendet, vielleicht diesen einen Ticken Kraft zurückhalten will. Dann wird er verlieren. Mal abgesehen davon, wie sehr ich ihm wohl auf den Sack gegangen bin. Hell, der Mann rennt wegen meiner Kofferwedelei gerade mit ZEHN Bodyguards zum Aufwärmen. Dem geht richtig der Stift. Das is alles. Ich mache das für Luna. Nicht für mich oder meine eigene Kampange gegen Antoine.“


In Corleones Kopf brodelt es. Heute kommt alles zusammen: der Titelverlust, das Comeback von Drake, Lunas Titelchance, Zane als Kofferträger und zu allem Überdruss, weiß er noch nicht genau, wie es The End mit all dem geht. Und dennoch, muss er hier irgendwie sein Gesicht bewahren und seine, wie auch Ends Position, vertreten. Corleone entscheidet sich für die Variante, alles erstmal aufzuschieben und sich Zane warm zu halten. Er lächelt also einmal mehr.


James Corleone: „Also gut, das kann ich vollkommen verstehen. Das ist ein guter Plan, an den ich natürlich auch schon gedacht hatte. Alles was ich will, ist, dass du vorsichtig bist. Wie schon gesagt: keine Fehler. Wir… müssen uns jetzt überlegen, wie es weiter geht. Und dabei brauchen wir… dabei braucht The End, alle Unterstützung, die er nur erhalten kann.“


Vielmehr eine Frage, als eine Aussage. Corleone gibt nach oder zumindest den Anschein, als würde er das tun, während er Zanes Blick entgegnet.

Zane: „Keine Frage. Danke für Ihre Nachsicht. Na dann…“

Er gabelt den Koffer wieder vom Boden auf und weißt den Gang hinab.

Zane: „Wollen wir?“

CUT


Die Regie schaltet in ein Büro. Und schnell realisieren die Fans wessen Büro es ist und buhen sich lautstark die Seele aus dem Leib. Und die Zielscheibe ihres Unmuts, ist gerade in ein Telefonat vertieft.


Dynamite: „Natürlich! … Selbstverständlich habe ich Zeit! Das lasse ich mir doch nicht entgehen! … Keine Frage, eine große Ehre! Wann immer es für Sie möglich ist…“


Dem großen, selbstzufriedenen Grinsen in seinem Gesicht zufolge, scheint es ein sehr erfreuliches Gespräch zu sein. Der Security neben ihm bleibt ganz cool und lässt sich nichts anmerken.


Dynamite: „Aber sicher! Gerne auch live vor aller Augen, bei der nächsten War Evening. Das wäre fantastisch, wenn sich das einrichten ließe… Großartig! Dann sehen wir uns bei der Show. Sie sind selbstverständlich herzlich willkommen und wir werden alles für diesen Anlass vorbereiten…“


Der Boss der GFCW nickt eifrig und freut sich wie ein Kind im Spielzeugladen.


Dynamite: „Ja, ebenfalls! Bis in zwei Wochen. Ihnen auch. Wiederhören.“


Das Gespräch wird beendet und der Chef kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.


Dynamite: „Endlich! Jahrelang habe ich darauf gewartet. Es ist längst überfällig, aber endlich ist es soweit…“


Stolz und selbstverliebt blickt er zum Security-Mann, mit dem er seine Freude als erstes teilt.


Dynamite: „Das Bundesland in dem meine GFCW gegründet wurde, Nordrhein-Westfalen, will mir einen Verdienst-Preis überreichen, für meine Erfolge und Errungenschaften im Bereich Sport und Unterhaltung. Und das alles live, bei der nächsten War Evening. Endlich bekomme ich die Ehre die mir gebührt.“


Der Mann verzieht keine Miene, während Dye vor sich hin schwärmt. Dann aber geht er wieder zum Tagesgeschehen über.


Dynamite: „Und Lionel Jannek?“


Die Nennung dieses Namens erzeugt erstmal einen Begeisterungssturm bei den Fans. Der Support für den immer noch um einen neuen Vertrag kämpfenden Österreicher ist ungebrochen, wenn nicht sogar größer als je zuvor.


Dynamite: „Hat er ein Ticket eingelöst?“


Kopfschütteln beim Security-Mann.


Dynamite: „Hat er einen VIP-Pass benutzt?“


Kopfschütteln.


Dynamite: „Und wir haben auch kein Videomaterial mit ihm für heute?“


*schüttel schüttel*


Dynamite: „Habt ihr ihn überhaupt in oder in der Nähe der Halle gesehen?“


(siehe oben)


Dynamite grinst erneut selbstzufrieden, während die Fans über diese radikalen Maßnahmen, den guten LJ fern zu halten, überhaupt nicht glücklich sind und das auch zum Ausdruck bringen.


Dynamite: „Sehr gut. Haltet weiter die Augen an den Eingängen offen! Ich will sein Gesicht nicht mehr hier sehen! Schon gar nicht beim Pay-Per-View. Kapiert?“


Kopfnicken bei Mr- Security.


Dynamite: „Das will ich auch hoffen. Es geht hier schließlich um eure Jobs! Und jetzt raus!“


Nicken und dann verlässt der Sicherheitsmann das Büro. Dye greift nach einem Bündel Papiere, die auf seinem Schreibtisch lagen und beäugt sie kritisch… Nach kurzer Zeit wendet er, scheinbar genervt, die Aufmerksamkeit davon ab.


Dynamite: „Wo zum Henker, bleibt eigentlich mein Essen, das ich vor einer halben Stunde beim Catering geordert habe?? Schlafen die da drüben? Wofür bezahl‘ ich die? Wenn die nicht bald-“


Da klopft es an der Tür. Wohlwissend was hinter der Tür lauern könnte, denkt Dye nicht daran selbst zu öffnen. Und ruft einfach „Herein“, wobei er sich auf alles gefasst macht. Die Tür geht auf und da steht ein junger Mann vom Catering.


Catering-Boy: „Das Essen für den Chef der GFCW.“


Erleichtert nimmt Dye seine Mahlzeit entgegen und wirft die Tür zu. Völlig gleichgültig ob die Tür den jungen Mann trifft und ohne Trinkgeld zu geben. Tja, wenn einen der Hunger packt, dann vergisst man alles andere.


Dynamite: „Wird auch Zeit, Mensch! Mir dampft hier schon die Bluse!“


Ungeduldig, noch bevor er sich mit dem Essen zu Tisch setzt, greift er sich etwas vom Teller und steckt es genüsslich in den Mund… doch der Genuss währt nur kurze Zeit. Denn langsam verzieht sich das Gesicht des Chefs erheblich in großen Ekel. Sehr zur Freude und zum Amüsement der Fans, die schadenfroh jubeln. In hohem Bogen und angewidert spuckt Dye den Bissen aus und wischt sich den Mund ab.


Dynamite: „Da steigt einem ja die Feder aus der Matte! Was ist das denn für eine Schweinerei??? Die können was erleben!“


Wutentbrannt stürmt der Boss aus seinem Büro und in Richtung Catering-Bereich. Dort angekommen brüllt er sofort los.


Dynamite: „Wer war für mein Essen zuständig??? Wer???“


Ein Mitarbeiter deutet auf einen anderen, der wohl gerade damit beschäftigt ist hinter der Theke etwas anderes zuzubereiten. Sofort stapft Dye auf diesen Mann zu, hämmert auf die Theke und macht seinem Unmut Luft.


Dynamite: „Du da!! Wo zum Teufel hast du Kochen gelernt??“


Der angesprochene Mann dreht sich um… und in der Halle ertönt ohrenbetäubender Jubel. Hinter der Theke, nun Auge in Auge mit dem Boss, steht niemand Geringerer als Lionel Jannek! Komplett mit Kochschürze und Küchenhaube und einem Kochlöffel in der Hand. Unschuld heuchelnd blickt er Dye an.


Lionel Jannek: „Wieso denn? Stimmt etwas nicht, der Herr?“


Dynamites Augen sind erstaunt weit aufgerissen und als wäre er nicht schon sauer genug, brodelt es jetzt wohl noch mehr, jetzt wo er LJ tatsächlich erneut in seiner Show zu sehen bekommt.


Dynamite: „Was in Dreiteufelsnamen machst DU hier???“


LJ zuckt gleichgültig mit den Schultern und geht weiter seiner Arbeit (?) nach.


Lionel Jannek: „Naja, sagen wir einfach einmal, dass der Auftritt in Camdens Kochshow mich so richtig für das Kochen begeistert hat. Und dann habe ich erfahren, dass die Catering-Firma, die du für heute angeheuert hast noch Aushilfe sucht. Und da bin ich nun. Ich hab zwar keine Vorerfahrung, aber nach einer kleinen Geldspende und dem Angebot umsonst zu arbeiten, hab ich den Job dann doch bekommen.“


Fröhlich pfeifend kümmert sich LJ um eine Waffel, während Dye überhaupt nicht zum Lachen zumute ist.


Dynamite: „Ich habe jetzt endgültig die Nase voll von dir! Wenn du nicht bald aufhörst hier ungefragt aufzutauchen, dann wird das sehr schmerzhaft für dich enden! Und zwar noch schmerzhafter als bei-“


Dyes Redefluss wird abrupt von einem Strahl Schokosauce unterbrochen, der ihn in Gesicht und auf seinem Anzug trifft. Zitternd vor Wut starrt er Jannek an, welcher die Tube Schokosauce begutachtet.


Lionel Jannek: „Upps… ich vergesse aber auch jedes Mal wo diese Öffnung ist. Ach ja, so nebenbei: Wie hat dir eigentlich das Essen geschmeckt? Hab ich ganz alleine und mit äußerster Sorgfalt zubereitet.“

Dynamite: „VERSCHWINDE AUS DER HALLE!!! SOFORT!!!“


So brüllt der Chef und deutet in Richtung Ausgang, wohl nur einen Bruchteil einer Sekunde davon entfernt die Security zu rufen. LJ blickt ihn verdutzt an und kontrolliert dann seine Uhr.


Lionel Jannek: „Meine Schicht ist aber noch nicht zu Ende… was wird da meine Vorgesetzte sagen?“

Dynamite: „Das interessiert mich nicht!!! Hau ab!!! Und wage es ja nicht in zwei Wochen bei War Evening aufzutauchen! Denn sonst-“

Lionel Jannek: „Wieso? Was ist denn da so Besonderes?“


Dynamite stockt. Ihm wird klar, dass er jetzt besser nicht mehr Informationen preisgibt.


Dynamite: „Das geht dich nichts an!! VERSCHWINDE JETZT!!!“

Lionel Jannek: „Und mein neuer Vertrag?“


Dye ist kurz vorm explodieren. Diese freche Frage des Österreichers tut da wohl auch noch das ihrige dazu. Er rauft sich die Haare und kann inzwischen farblich mit jedem Paradeiser konkurrieren…


Dynamite: „GIBT’S NICHT!!! RAUS!!!“


LJ seufzt enttäuscht und schüttelt den Kopf.


Lionel Jannek: „Du bist ganz schön dickköpfig, Dye. Jetzt warte ich schon seit zwei Monaten darauf.“


Seelenruhig nimmt LJ die Haube ab und legt die Schürze ab.


Lionel Jannek: „Weißt du, Dye. Bis hierhin war das alles ja recht witzig… aber auch meine Geduld hat einmal ein Ende.“


Unterstützende „LJ“-Rufe der Fans und der „Superior One“ stützt sich, Dye fixierend, auf der Theke ab.


Lionel Jannek: „Ich habe noch genug Geld auf der hohen Kante für weitere solche Aktionen, mit denen ich dir auf die Nerven gehen kann. Und egal was du tust, ich werde es wieder und wieder und wieder versuchen! Und je länger ich warten muss, umso böser werde ich. Klaro?“


Die beiden starren sich ins Gesicht. Beide mit großer Intensität, allerdings aus unterschiedlichen Quellen. Schließlich zieht sich LJ zurück und legt seine Sachen zur Seite. Dann hebt er, freundlich lächelnd, ein kleines Fläschchen hoch.


Lionel Jannek: „Dieser Toast geht auf dich, Dye.“


Und noch bevor der Boss der GFCW reagieren kann, wird er mit dem Inhalt der Flasche überschüttet. Der Konsistenz nach zu urteilen, ist es aber kein Wasser oder sowas, sondern wohl eher ein dicker, klebriger Fruchtsirup. Die Fans johlen erfreut auf und feiern Lionel Jannek einmal mehr.


Lionel Jannek: „Wortwörtlich. Wir sehen uns, Dye.“


Damit verlässt der Mann aus Wien den Ort des Geschehens und lässt einen wutentbrannten, schokoladisierten und eingesirupten GFCW-Boss zurück. Dieser lässt einen lauten, frustrierten und sicher auch aus großer Wut geborenen Schrei heraus, packt sich in seiner Rage einige Dinge von der Theke und wirft sie, einen nach dem anderen, wild durch die Gegend. So hat man den Chef wohl noch nie gesehen. LJ hat ganze Arbeit geleistet, jedoch sein Ziel immer noch nicht erreicht. Doch wenn wir diese Szenen sehen, dann muss man sich fragen wie lange der Boss das noch aushält.


Pete: „Ähm, einmal mehr hat es Lionel Jannek ins Programm geschafft. Und einmal mehr hat er es geschafft dem Chef eins auszuwischen…“

Sven: „Fürchterlich! Einfach nur fürchterlich! So ein Hooligan hat hier nichts verloren! Ich hoffe Herr Booker bleibt bei seiner Entscheidung. Wie konnte ich mich nur so in Lionel Jannek täuschen? All die Jahre…“

Pete: „Er macht sich bei Dynamite sicherlich nicht sonderlich beliebt… Aber dennoch bin ich sicher nicht der Einzige der Lio gerne wieder hier sehen würde.“

Sven: „Ach ja? Da hab ich Neuigkeiten für dich: Das entscheidest nicht DU, das entscheiden nicht die Fans, sondern das entscheidet immer noch der Boss! Und basta!“

Pete: „Leider wahr. Aber warten wir ab, wie das mit den beiden noch weitergeht. Und wir gehen jetzt nochmal in den Backstagebereich. MacMüll hat Morbeus am Mic, kurz bevor dieser in unserem Co-Main Event auf Zereo Killer treffen wird.“



Die Regie schaltet in den Backstagebereich. MacMüll steht dorch im feinen Zwirn neben dem ehemaligen World Heavyweight Champion. Ray Douglas steht dort in seiner üblichen Ringgear: grüne Wrestlingboots mit einem weißen M an den beiden Seiten, klassischer 80s-Look, abgeranzte Jeans-Shorts und ein T-Shirt mit seinem Logo drauf. Die roten Haarlocken hat er straff nach hinten gekämmt oder gegelt. Weiß der Kuckuck. In sehr ernster Miene wartet Douglas auf ein Zeichen nun auch sprechen zu können.


MacMüll: „Bei mir steht Morbeus, der gleich auf Zereo Killer treffen wird. Ray, in den letzten Wochen sind doch ein paar unangenehme Dinge widerfahren….“

Morbeus: „Diplomatisch ausgedrückt. So kennt man dich, Mac. Zereo Killer ist hier nach einem Jahr wieder aufgetaucht, völlig verändert, und geht mir seitdem ziemlich auf den Sack. Ich habe es anfangs noch gut mit ihm gemeint. Er ist eine Legende in dieser Liga und daher hatte ich ihn als geeignet gesehen, die GFCW gegen die Children of Wrath zu schützen. Ein Trugschluss. Der Mann ist brandgefählrich und schreckt vor wirklich überhaupt nichts zurück!“

MacMüll: „Sie spielen auf die harte Attacke gegen ihren Freund Dragan an? Wie geht es ihrem treuen Begleiter und Coach mittlerweile?

Morbeus: „Wie soll es ihm schon gehen? Er kotzt Blut. Whatsoever. In den sozialen Medien und irgendwelchen Podcasts von den sogenannten Fans ist seine Verletzung ja auch gut aufgenommen worden. Da haben sich echt Leute gefreut, dass es Dragan schlecht geht. Irre. Was sind das eigentlich für verdammte Arschnasen? Meinen die, dass das hier ein Spiel ist? Sowas wie Call of Duty oder so ne andere Gaming-Scheiße? Diese Leute widern mich einfach nur noch an. Und ich lasse lasse mir btw von diesen kleinen Bastarden auch nicht den Mund verbieten. Ich fluche vor mich hin, wie es mir passt. Ob auf Englisch, Kroatisch oder Suaheli. Kacke, Fotze, Schwanz.

MacMüll: „Ehm…“

Morbeus: „Ich schweife ab. Dragan ist raus. Er wird sich erholen, aber On-Screen wird man nicht mehr sehen. Und das alles nur wegen Zereo Killer. Er hat aus dieser Angelegenheit eine sehr persönliche gemacht. Der Mann ist völlig durchgedreht. Nachdem ich bei Title Night den Gürtel verloren habe, habe ich mich auch nur sehr sehr kurz fragen müssen: Whats next? Denn bevor sich eine Sinnkrise verfestigen konnte, kam MacKenzie wieder zurück auf die Bildfläche. Die letzten Wochen hat er mich ständig an der Nase herumgeführt. Hat mich im Ring alleingelassen, hat meinen besten Kumpel auf die Intensivstation geschlagen. Ich habe mich auch versucht in ZK reinzudenken, um zu verstehen, warum er zu diesen Taten nun fähig ist: Er neidet mir meinen Titelgewinn. Neid und Mißgunst waren schon immer Triebfeder der Schwachen. MacKenzie ist über 40 und eine völlig verkorkste Persönlichkeit. Period. Der heutigen Abend wird daher ein Abend der Guten sein. Es muss so kommen. Ich habe genügend Scheiße gefressen. Und das ist das Schöne an unserem Sport: HEUTE BEKOMMT ER DIE QUITTUNG! Nun werde ich zurückschlagen und winzige Selbstvertrauen des ehemaligen Größten dieser Liga völlig zermalmen. Komm raus und zeig dich, ZEREO!“


Angriffslustig spittet Morbeus noch auf die Kamera. MacMüll nickt dabei leicht angewidert, möchte hier aber das Gespräch nicht mehr abbinden. Die Aussagen des Kanadiers stehen für sich. Es wird nun wieder in die Halle geschaltet.


Pete: „Und dann kann es auch schon direkt losgehen. Ein Match zweier wahren Main Eventer steht nun in unserem CO-Main Event an: Zereo Killer vs. Morbeus.“