Children
of Wrath (Niander Cassady-Taylor & Kyd Flawless) (/w Kyle
Douglas) vs. Sleaze (Robert Breads & Aiden Rotari)
Referee: Karo Herzog
ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRR
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRNNN
Unter
lauten Buhrufen kommt Niander Cassady-Taylor aus dem
Entrance. Der gebürtige Mann aus Louisville, Kentucky
sieht siegessicher aus. Auch hier im ehemaligen Ost-Berlin
trägt er die Kleidung die sinnbildlich für den
Westen steht: einen Cowboy-Hut, einen langen Reitermantel,
Bluejeans und Cowboystiefel die ungeputzt sind und
dementsprechend suggerieren, dass die Stiefel noch Schlamm
von seiner Farm mit sich führen. Dahinter läuft
sein heutiger Partner Kyd „Pride“ Flawless ein.
Neben dem Highflying-Experten redet aber sein
Onlyfriends-Partner Kyle Douglas, in Zivil gekleidet, heftig
auf Flawless ein.
Pete:
„Kyd und Kyle scheinen sich nicht ganz grün zu
sein. Vermutlich regt sich Kyle über den wiederholten
Alleingang von Flawless auf.“
Sven:
„Flawless ist in den letzten Wochen immer für eine
Überraschung gut. Doof nur, wenn die eigenen Partner
dann scheinbar nichts davon wissen.“
Hinter
den beiden Diskutanten schleicht dann Bodyguard Maurice „The
Conquerer“ her. Das Monster verzieht mal wieder kaum
eine Miene. Die lauten Unmutsbekundungen nehmen die vier aber
kaum noch zur Kenntnis. Mittlerweile haben sich alle daran
gewöhnt, bei den Zuschauern „untendurch“ zu
sein.
Am
Ring angekommen ruft Niander die beiden Streithähne zur
Ordnung. Niander verweist dann insbesondere Kyle seinen
Platz: Am Ring! Flawless und NCT entern dann den Ring und
posieren und zeigen ihre Siegesbereitschaft. Die beiden
scheinen bereit für dieses delikate Match.
Es
mag ein wenig unglaubwürdig oder merkwürdig
erscheinen, aber es ist dennoch die Wahrheit: Es folgt das
Debüt als Zwei-Mann-Team von Robert Breads und Aiden
Rotari, die sich gemeinsam „Sleaze“ getauft
haben. Vor ziemlich genau zwei Jahren verlor Breads im Rahmen
der 20th Anniversary Show der GFCW gegen Zereo Killer –
eine Niederlage, die er eine halbe Ewigkeit lang niemals zu
verarbeiten schien – und wurde anschließend der
Head Coach des GFCW Performance Centers. Der einzige
Emporkömmling, der von ihm persönlich gescoutet und
mitgebracht wurde, war Aiden Rotari.
Und
nun sind wir hier, nicht mehr als Lehrer als Schüler,
sondern als gleichberechtigte Partner.
Die
zwei Wrestler treten auf die Stage, gekleidet in den gleichen
Farben – schwarz als Grundton, rot und weiß mit
hineingemischt. Immerhin sind das gleichermaßen die
Farben der Toronto Raptors wie auch der Atlanta Falcons, und
somit wird im Vorfeld der anstehenden Tour in Übersee
schon einmal angedeutet wer sich dort besonders heimisch
fühlen wird.
Breads
kommt mit langer Hose, Stiefeln und Elbow Pads heraus,
während Rotari sich für Kick-Pads über
Turnschuhen, Shorts und getapete Handgelenkte entschieden
hat. Rein optisch vom Vibe wohl irgendwo einzuordnen zwischen
IWA-MS anno 2005 und einer Re-Kreation der Team AMBITION
Ästhetik rund um deren berüchtigten „Team
AMBITION Heist“, oder in anderen Worten: Sleazy.
Breads
scheint deutlich lockerer an die Sache heran zu gehen als
sein Partner, joggt leicht die Rampe herunter und klatscht
sogar mit zwei oder drei Fans ab, die ihm eine Hand
hinhalten. Er ist kein klassischer Held der Massen, aber hat
in seinem aktuellen Run auch nicht wirklich irgendetwas
getan, das einen Zuschauer gegen ihn aufbringen würde.
Außerdem ist er halt Robert Breads, und das zieht
irgendwo schon. Rotari hält sich – wie könnte
es anders sein – eher im Hintergrund, trabt Breads
hinterher, der weiter Sperenzchen mit Fans in der
Ringside-Area vollzieht, und starrt auf die auf ihn wartende
Gegner-Front im Ring.
Pete:
„Das erste Match von Sleaze als Tag Team, und dennoch
kann man hier kaum von einem „normalen“ Debüt
sprechen. Das ist kein neu zusammengewürfeltes Team, die
zwei dürften sich in- und auswendig kennen und trotz der
mangelnden Anzahl an offiziellen Matches eventuell sogar ein
kohärenteres Team als die Children of Wrath abgeben.“
Sven:
„Zumal es bei Breads und Rotari tatsächlich kaum
Reibungspunkte zu geben scheint. Sie gehen die Sache mit
verschiedenen Leveln von Ernsthaftigkeit und
unterschiedlicher Methodik an, aber letztlich scheinen sie
sich eher zu ergänzen als sich in die Quere zu kommen.“
Pete:
„Beide wollen Niander Cassady-Taylor in die Finger
bekommen. Und Kyd Flawless… nun, zumindest Rotari hat
wohl ein gewisses Interesse daran, ihn sehr eindeutig in die
Schranken zu weisen.“
Sven:
„Wir werden sehen, was das Match bringt. Nun sind alle
Kompetitoren im Seilgeviert, die Musik ist aus und… es
wirkt so, als würde Robert Breads auf Seiten von Sleaze
beginnen. Und er deutet auf Niander Cassady-Taylor. Klar, den
will er in erster Linie in die Finger bekommen…“
Pete:
„…aber bevor der überhaupt darauf reagieren
kann, drängt sich Kyd Flawless vor! Dass er einen neu
entwickelten… Stolz… mitbringt haben wir heute
Abend gesehen. Scheinbar will er die Pleite von vor einigen
Wochen wieder gut machen. Immerhin war die gegen Robert
Breads.“
Der
Kanadier hebt nur die Augenbrauen, und NCT berät sich
kurz mit dem Rest der Children of Wrath ringside, dann jedoch
verlässt er zögerlich den Ring, wenn auch mit
angedeutetem Kopfschütteln. So sei es wohl, Breads vs
Flawless – die Anderthalbte? – startet dieses
Duell.
Die
Glocke läutet.
Und
Breads wartet auf eine Attacke, die nicht kommt. Er hat sich
mit einer Mischung aus Glück, Erfahrung und Gerissenheit
beim letzten Mal einen Sieg ersleazt (auch wenn ich fürchte,
dass sich dieses Wort nicht durchsetzen wird), aber das Tempo
und die Athletik von Flawless waren eindeutig Dinge, bei
denen er nicht mithalten konnte.
In
anderen Worten: Er ist zu alt für diesen Scheiß.
Heißt
also: Er muss Flawless dazu bringen, sich auf Breads-Scheiß
einzulassen.
Das
scheint jedoch um ein Vielfaches leichter zu sein als
gedacht.
Denn
Flawless sprintet nicht los, springt nicht los, greift Breads
nicht mit High-Flying oder eine schnellen Move-Kombo an,
sondern stolziert in die Ringmitte und bedeutet Breads das
Gleiche zu tun. Er fordert ihn offensichtlich zu einem
direkten Schlagabtausch heraus!
Pete:
„Das ist… eine sehr
schlechte Idee.“
Sven:
„Kann es sein, dass Flawless zwar weiß, dass im
letzten Match etwas schief lief – er aber nun die
vollkommen falschen Schlüsse gezogen hat? Sein Approach
war ja vollkommen richtig, er hat sich nur zu sehr auf andere
Dinge als das Match konzentriert. Nun scheint er aber den
Approach zu switchen, also gerade das, was funktioniert hat.“
Pete:
„Mit jedem Mal, bei dem es Flawless nicht gelingt, sich
zu beweisen, scheint es so, als wolle er das beim nächsten
Mal dafür umso mehr. Er will Breads nicht nur eine
Abreibung verpassen, er will es im Territorium des Kanadiers
tun, was eine… mutige Entscheidung ist.“
Breads
wirft Rotari einen irritierten Blick zu, doch Aiden ist schon
einen Schritt weiter, hat NCT und dessen Reaktion im Visier
und der Cowboy wirkt gar nicht glücklich, was ihm zu
sagen scheint, dass das hier kein Trick ist. Und wenn sich
jemand mit Tricks auskennt, dann Aiden Rotari.
Breads
tritt also nach vorne, Kyd Flawless gegenüber –
und sieht ihm in die Augen. Breads hat den eindeutigen
Gewichtsvorteil in dieser Konfrontation. Doch das scheint
Flawless nicht zu kümmern. Er hat etwas zu beweisen.
Also deutet Breads mit dem eigenen Zeigefinger auf das sein
Gesicht und scheint damit zu „Komm schon!“ zu
gestikulieren.
Und
allein das pisst Kyd weiter an. Breads hat nichtmal Angst vor
dem Angriff, den er nun auspacken wird, und lädt ihn
sogar dazu ein. Das geht absolut nicht in Ordnung.
Elbow
Strike!
Breads
rührt sich nicht. Für einen Moment blitzt
Verunsicherung in Flawless‘ Augen auf, dann fletscht er
die Zähne.
Slap!
Es
klatscht zwar einigermaßen laut, doch Breads bleibt
noch immer auf der Stelle stehen. Er schüttelt gar den
Kopf, und deutet nochmal auf das eigene Gesicht.
Er
macht eine Show aus der Nummer und versucht Kyd Flawless
mental erneut aufzureiben.
Chop!
Mit
voller Wucht klatscht Kyds Hand gegen die Brust von Breads,
aber abgesehen von einigen „Wooo!“-Chants des
Publikums gibt es keine nennenswerte Reaktion – schon
gar nicht von Robert Breads.
Nun
hat der Kanadier Flawless tatsächlich eindeutig ein
wenig kirre gemacht, und Kyd tritt mürrisch einen
Schritt zurück, deutet auf sich selbst und gibt Breads
damit zu verstehen, er solle nun angreifen. Er kann „Canada’s
Own“ so nicht wirklich Schaden zufügen, aber er
kann seine Toughness noch immer unter Beweis stellen, indem
er einen von Breads‘ Angriffen genauso locker wegsteckt
wie der Hall of Famer die seinen.
Breads
zuckt mit den Achseln, tritt einen Schritt zurück und…
Pete:
„Warum zur Hölle will man ein solches Duell mit
dem Mann, der seit über einer Dekade einige der
härtesten Kicks im Business verteilt?“
Sven:
„Kyd Flawless hatte Breads in deren Match vollkommen im
Griff mit seinem High-Flying, er hat sich da Pep
Guardiola’esque scheinbar ein wenig kaputtgedacht.“
Keuchend
liegt Flawless auf der Matte, während Breads zu
Cassady-Taylor herüber sieht, bei dem schwer fest zu
stellen ist, ob er nun wütender auf Breads oder Flawless
ist. „Canada’s Own“ ruft ihm bloß ein
„Der beste Coach in der GFCW!“ zu, bevor er sich
zu einer Geste in Richtung NCT hinreißen lässt.
Verdammt
wütend darüber scheint es beinahe so, als wolle NCT
sofort das Match entern, überlegt es sich dann aber
nochmal anders, als er sieht, wie absolut bereit Breads dafür
ist. Er WILL gegen Cassady-Taylor kämpfen, und gerade
jetzt scheint er absolut darauf vorbereitet zu sein. NCT
verweigert Breads also, was er will, und so seufzt der
Kanadier, dreht sich um taggt Aiden Rotari ein.
Der
Kriegshetzer der GFCW betritt den Ring, und Kyd Flawless hat
sich soeben wieder erhoben und sich NCT zugedreht, der die
Hand nach ihm ausstreckt. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln
im Gesicht blickt Rotari erst zu NCT, und dann zu…
Kyle Douglas?
„Kyd,
rennst du etwa weg? Feigling.“
Und
sofort verschwindet das Grinsen, noch bevor Flawless sich
wütend auf der Stelle umgedreht hat. Cassady-Taylor und
Douglas rufen ihm beide zu, den Anführer der Children of
Wrath einzuwechseln, und dass Aiden ihm hier lediglich eine
Falle stellt, dass das alles ein Trick ist und…
„Wen
nennst du hier Feigling?!“
Kyd
plustert sich auf, macht sich so groß wie er kann.
Einige mögen sich erinnern: Die zwei hatten ein wenig
freundliches Wortgefecht im Vorfeld des Duells von Breads und
Flawless, es ist also nicht so, als gäbe es hier keine
Reibereien.
Und
als wolle er seine Nicht-Feigheit beweisen – was er
wahrscheinlich auch möchte – deutet Kyd wieder auf
sein eigenes Gesicht. Nun fordert er Rotari zum
Schlagabtausch, und er will, dass Aiden beginnt.
Forearm
Strike!
Rotari
zögert nicht einen einzigen Augenblick diese Einladung
anzunehmen. Und Flawless taumelt zurück, aber er fällt
nicht. Ein harter Treffer, aber nichts, was einen direkt von
den Beinen reißt. Aiden nickt Kyd zu, beinahe…
anerkennend? Prustend wankt Flawless auf Aiden zu, holt so
weit aus wie er kann, und…
Forearm
Strike!
Von
Aiden Rotari!
Sven:
„Kyd Flawless will hier vielleicht irgendetwas
beweisen, aber Aiden Rotari ganz sicher nicht – er will
einfach gewinnen. Warum soll er also Kyd die Chance geben,
überhaupt zuzuschlagen?“
Pete:
„Wie wäre es mit so etwas wie Rückgrat oder
Stolz?“
Sven:
„Weder das eine noch das andere bringen dich weiter –
das tun nur Siege.“
Und
Rotari setzt sogleich nach. Noch bevor Flawless irgendeine
Chance hat, die Orientierung wieder zu erlangen, hat Aiden
ihn schon von hinten gepackt.
Half
Nelson Suplex!
Es
werden hier keine Gefangenen gemacht. Rotari hat im Gegensatz
zu Breads keine Lust auf Spielereien, er wird einfach den
Protegé von NCT (an dem er wie es scheint weniger
Interesse hat als an dessen Tag Team Partner) vor den Augen
des Cowboys fertig machen.
Blöd
für ihn: Flawless ist ein athletischer Freak. Und sobald
er sich wieder auf seine Stärken besinnt, statt etwas
sein zu wollen, was er nicht ist, ist er auch wieder
gefährlich.
So
wie jetzt.
Pete:
„Woah! Backflip!“
Sven:
„Flawless landet auf den Füßen!“
Tatsächlich
tut er das. Rotari merkt am fehlenden „Rumms“ auf
der Matte, dass etwas nicht stimmt, rappelt sich hastig
wieder nach oben – aber instinktiv hat Flawless das
Richtige getan.
Springboard
Forearm Strike!
Eine
schnelle High-Flying Aktion, und schon kann Kyd Rotari zu
Boden schmettern. Sein erster richtiger Erfolg in diesem
Match, und er kommt nach einem Move der so viel mehr in
seinem Wheelhouse ist als das, was er zuvor versucht hat.
Flawless will sogleich nachsetzen, doch das Wiesel Aiden
Rotari rollt sogleich davon, auf den Apron. NCT applaudiert
in seiner Ringecke, während Breads besorgt etwas in
Richtung Rotari ruft.
Kyd
freut sich diebisch, deutet in Richtung von Breads und macht
die „Kehle durschneiden“-Geste, während der
Kanadier ihn nur anfunkelt und Rotari weiter gut zuredet –
ein deutlicher Unterschied in der Team-Dynamik. Flawless
wendet sich Aiden zu, der sich auf dem Apron aufgerichtet
hat, und startet die Offensive – er nimmt Anlaut und
feuert einen Tritt durch die Seile auf Rotari ab.
Sven:
„Uh, was für ein Dragon Screw! Der hat gesessen!“
Aiden
Rotari ist vielleicht kein überragender Wrestler wenn er
die Initiative ergreift und oft hat er noch keinen kohärenten
Offensiv-Plan, aber als reaktiver Konter-Wrestler ist er
einer der besten im gesamten Roster. Er atmet kurz einen
Moment durch, während Breads fragt, ob Aiden wechseln
will, doch der winkt ab. Beiden ist klar, dass der jüngere
Aiden was Cardio angeht noch deutlich mehr im Tank hat als
Robert Breads, der ein wenig seine Spots picken muss. Hier
erachtet Aiden einen Eingriff von Breads in Geschehen als
nicht notwendig, also gibt sich Robert damit zufrieden und
sieht zu, wie der ehemalige Performance Center Stand-Out
wieder in den Ring slidet.
Für
einen kurzen Moment überlegt Aiden, ob er nun das Bein
weiter angehen soll, erachtet einen solch fokussierten Ansatz
wohl allerdings für nicht nötig. Flawless wuchtet
sich hoch, und Rotari nimmt direkt Anlauf – eine
vernichtende Lariat, neben seinen Finishers zweifelsohne
seine mächtigste Waffe im Arsenal, soll gezeigt werden.
Also stürmt er auf Kyd zu…
Pete:
„Dropkick von Kyd Flawless! Er kann Rotari für
einen Moment auf die Matte schmettern!“
Sven:
„NCT schreit ihn an, er solle endlich taggen, und…
tatsächlich tut er es! Niander Cassady-Taylor ist im
Match!“
Und
er verliert keine Zeit. Sofort kommt er in das Match wie die
Feuerwehr, unter lauten Anfeuerungsrufen von Kyle Douglas und
Maurice, und lässt Punches auf den gerade wieder
hochkommenden Aiden Rotari nieder hageln.
Aiden
kann sich kaum noch auf den Beinen halten, bis der letzte
Punch ihn final aus den Socken haut und auf die Matte
schickt. Cassady-Taylor dreht sich danach Breads auf dem
Apron zu, und er holt erneut aus, und…
Der
Kanadier rollt mit den Augen, doch NCT lässt sich nicht
davon abbringen, Aiden Rotari nun vor den Augen von Robert
Breads ordentlich runterzumachen. „What’s up,
fish-boy?!“, ruft er ihm zu, während er mit
einigen Stomps gegen den am Boden liegenden Aiden Rotari
arbeitet.
Pete:
„Man kann in den Augen von Aiden ein echtes, wütendes
Funkeln sehen. Er lässt sich selten in die Karten
gucken… aber aus seiner Abneigung gegen NCT macht er
keinen Hehl.“
Sven:
„Nach jedem stampfenden Tritt will Rotari wieder hoch
kommen, er gibt NCT nicht den Genuss, in das Gefühl zu
kommen, Aiden gebrochen zu haben – weder damals noch
jetzt.“
Pete:
„NCT setzt aber mit einem weiteren Stomp nach!“
Sven:
„Er hat den jüngeren Wrestler nun im Griff. Es ist
alles ziemlich basic, aber eben sehr effektiv. Ein wahrer
Veteran.“
Nun
ist es an NCT, Aiden auszuheben, und ihn in den Ansatz zu
einem Pumphandle Slam zu nehmen. Ein wenig wie ein bockiges
Kind wehrt sich Rotari aber dagegen, lässt Elbows nach
hinten regnen, und weigert sich weiterhin, für
Cassady-Taylor hier das Schlachtlamm zu spielen. NCT beißt
die Zähne zusammen, ist nicht begeistert, löst dann
aber den Griff… und zieht dabei seine Hand über
das Gesicht von Rotari. Ein lautes, schmerzerfülltes
Zischen folgt aus dem Mund von Aiden.
Sven:
„Eye Poke! NCT
hat ihm ins Auge gestochen, als er die Hand weggezogen hat.“
Pete:
„Veteranen-Aktion. Und Rotari kann sich wahrlich nicht
beschweren, wenn jemand gegen ihn nicht ganz fair kämpft.“
Aiden
ist lange genug davon abgelenkt, um dem brutalen Big Boot,
den NCT abfeuert, hilflos ausgeliefert zu sein. Er wird davon
gnadenlos auf den Boden geschleudert, und sofort setzt NCT –
nicht ohne einen kurzen Blick in Richtung Robert Breads –
nach.
Pete:
„Jeder in diesem Match hat ein Problem mit jedem, wie
es mir scheint – es ist ein einziger Schwanzvergleich
in Wrestling-Form, nicht immer bloß gegen den aktuellen
Gegner im Ring, sondern es steht immer noch etwas mehr
dahinter.“
Sven:
„Rotari weigert sich noch immer, liegen zu bleiben,
auch wenn er eindeutig angeknockt ist. Sogar Breads ruft ihm
zu, langsamer zu machen, doch Cassady-Taylor nimmt das
Geschenk dankend an… und zieht Rotari zu sich hin.“
POWERBOMB!
Mit
einer beeindruckenden Kraftdemonstration reißt NCT den
nicht gerade kleinen Rotari in die Luft und schleudert ihn
danach auf die Matte. Der ehemalige Poseidon ist endlich
geschwächt genug, als dass er nicht sogleich wieder
damit beginnen kann, sich hochzukämpfen.
Breads
lehnt sich mit besorgtem Blick weit über das Top Rope,
streckt die Hand aus so weit er nur kann ohne das Tag Rope
loszulassen, doch Rotari ist ein gutes Stück weit weg
und rührt sich nicht. Höhnisch schreit NCT „Wie
ein Fisch aus dem Trockenen!“ in Richtung von niemand
bestimmten, auch wenn Douglas ihm ein wenig sehr frenetisch
dafür applaudiert und der Blick von Breads eindeutig
aussagt, dass er NCT gerne grillen würde.
Doch
Cassady-Taylor lässt sich von nichts davon aus der Ruhe
bringen, er weiß, dass er hier eine große Chance
hat – und sein Finisher „Bound For Glory“
ruft nicht nur „TNA!“-Chants hervor, er ist auch
eine mächtige Waffe, um ein Match zu beenden. So nimmt
NCT Maß, macht einen Schritt rückwärts, hält
mit siegessicherem Grinsen die Faust in die Höhe…
Pete:
„Tag! Kyd Flawless klatscht ihm auf den Rücken.
„Pride“
ist wohl wirklich das neue Programm bei ihm, er will
UNBEDINGT seine Pleite wieder wett machen.“
Sven:
„Dabei hatte NCT hier so dermaßen alles im Griff,
seine Performance war wirklich stark. Und nun klettert
Flawless in den Ring.“
Pete:
„Bis jetzt hat Niander sich noch ein wenig zurück
gehalten, aber nun schnauzt er Kyd ganz offen an. Und Kyd
schubst ihn sogar weg!“
Sven:
„Die zwei sind stocksauer! Die gehen sich gleich an die
Gurgel… aber Kyle Douglas ist da! Er klettert auf den
Apron, und er beruhigt die Gemüter ein wenig…
nun, er versucht zumindest zu schlichten. Aber hier sind ein
paar echte Dickköpfe am Werk.“
Pete:
„Und sie sind… was macht Robert Breads da?“
Ringrichterin
Karo Herzog versucht nun, NCT aus dem Ring zu bekommen,
welcher wiederrum zu argumentieren versucht, dass der Tag
nicht zählen sollte, was natürlich den Regeln
entsprechend schlicht nicht funktioniert. Und so wird
diskutiert und diskutiert, während Breads in den Ring
schlüpft und den stöhnenden Aiden Rotari an einem
Arm und einem Bein packt, über die Matte in die eigene
Ringecke zerrt und dann den eigenen Arm über das Top
Rope hält.
Rotari
kommt gerade wieder vernünftig zu sich, und hat keine
Zeit die Situation zu analysieren, er hört nur den Ruf
von Breads, zu wechseln – und vertraut ihm blind.
Vielleicht der große Unterschied zwischen den beiden
Teams. So wechselt Breads sich ein und stellt sicher, dass
das Klatschen beim Tag laut und deutlich zu hören ist.
Die vier Köpfe – zwei Tag-Team-Partner, eine
Ringrichterin, eine Ringbegleitung – drehen sich und
sehen wie Robert Breads mit erhobenem Bein heran fliegt.
Karo
Herzog ist als erstes aus dem Weg.
Dann
springt Niander Cassady-Taylor zur Seite.
Und
schließlich… Kyd Flawless.
Pete:
„Breads räumt Douglas auf dem Apron ab!“
Sven:
„Gut, dass Maurice sofort da ist, um nach Kyle zu
schauen. Aber das sah übel aus.“
Das
wollte Robert natürlich aber nicht, er hatte auf Kyd
Flawless abgezielt. Der ist ungeschoren davon gekommen, und
nun setzt Breads nach und… wird am Bein festgehalten.
Von außerhalb des Rings bringt Niander den Kanadier in
dem Moment ins Stolpern, als Karo Herzog kurz nach Douglas
sieht. Wie schon sein Eye Poke zuvor eine kaum wahrzunehmende
Aktion, doch sie funktioniert erneut hervorragend.
Breads
stolpert. Kyd Flawless ist da.
Dropkick!
Wie
schon gegen Rotari kann Flawless seinen Dropkick anbringen,
und Breads geht davon getroffen zu Boden. Unter den
Anfeuerungsrufen von NCT springt Flawless flink in die
richtige Position, und in nullkommanichts ist er auf dem Top
Rope.
Und
dann wird es Zeit, die Luft anzuhalten.
SHOOTING
STAR PRESS!
Das
Cover!
Eins…
Zwei…
Kick-Out!
Pete:
„Fast! So knapp! Breads bekommt noch so gerade eben die
Schulter hoch!“
Sven:
„Die Top Rope Aktion ins Ziel zu bringen… das
hat Kyd letztes Mal nicht geschafft. Jetzt war Breads
geschwächt genug, um nicht kontern zu können, doch
es hat trotzdem nicht gereicht… kommen Kyd Flawless
nun erste Zweifel?“
Es
scheint fast so. Er wirkt nicht schockiert, sondern eher…
niedergeschlagen. Als hätte ihn die Erkenntnis
getroffen, dass er bei der Niederlage gegen Breads gar nicht
so nah dran am Sieg war, wie er gedacht hatte. Selbst wenn
sein Top Rope Move nicht abgewehrt worden wäre…
hätte er vielleicht trotzdem verloren.
Vielleicht
war Breads doch eine Nummer zu…
KLATSCH!
Unter
den wachsamen Augen von Aiden Rotari, der sich nach seiner
kleinen Tortur durch NCT nun wieder auf den Apron gekämpft
hat, überrascht Niander Cassady-Taylor die Menschen in
der Halle: Er klettert in den Ring, nicht etwa um Breads zu
attackieren, sondern um seinen Schützling zu ohrfeigen.
„Reiß
dich zusammen!“
Für
einen Moment wirkt Flawless komplett verdattert. Dann starrt
er zu NCT, und mit einem Mal nickt er entschlossen. Das hatte
er in diesem Moment wirklich gebraucht. Karo Herzog
komplimentiert Niander wieder aus dem Ring, da er nicht legal
ist, doch er leistet keinen Widerstand und tut wie geheißen,
schließlich hat er getan, was er tun wollte.
Vielleicht
ist er doch kein so übler Coach.
Aber
nicht nur Kyd Flawless scheint von ihm lernen zu können.
KLATSCH!
Pete:
„Was? Wo kam das her?“
Sven:
„Wo ist… Aiden Rotari!“
Pete:
„Man kann ihn keine Sekunde aus den Augen lassen! Was
macht er da bei… hat er gerade Kyle Douglas
geohrfeigt?“
In
gewisser Weise hat Niander Rotari da wohl eine spontane Idee
gegeben, und niemand improvisiert schneller irgendeinen
Bullshit, um aus einer unangenehmen Situation zu entkommen,
als Aiden Rotari. So ist er vom Apron geglitten, und zu den
am Ring befindlichen Douglas und Maurice geschlichen, die auf
das Geschehen im Ring achteten, und hat Kyle ohne Warnung
eine Ohrfeige verpasst.
Douglas
taumelt rückwärts, vollkommen aus dem Nichts davon
getroffen – wie schon vom Kick auf dem Apron soeben.
Maurice sieht wütend zu Rotari – und fängt
sich einen Tritt in den Unterleib als Dank!
Pete:
„LOW BLOW! Aiden
Rotari mit dem Low Blow gegen Maurice am Ring!“
Sven:
„Und das ist… völlig okay. Das sind keine
Match-Teilnehmer. Man kann ihn dafür nicht
disqualifizieren.“
Pete:
„Wenn nun aber jemand Rotari angreift… Kyle
Douglas stürmt auf ihn zu!“
Sven:
„Das ist der gottverdammte Plan!“
Richtig.
Der (selbsternannte) Leviathan-Killer Aiden Rotari hat eine
ganze Menge Erfahrung damit, gegen eine zahlenmäßige
Übermacht ankommen zu müssen, und diese für
gewöhnlich überaus unglückliche Situation zu
seinem Vorteil nutzen zu können. Wenn es einem absolut
Recht ist, ein Match im Notfall auch per Disqualifikation
oder Count-Out zu gewinnen, öffnen sich eben ganz andere
Möglichkeiten.
Douglas
war ohnehin schon gereizt wegen dem (unabsichtlichen) Kick
von Breads, und nun auch noch das. Mit einem Mal wird die
Ringbegleitung zum eigenen Nachteil, denn Rotari bewegt sich
kein Stück weg, wartet nur darauf, dass der auf ihn zu
stampfende Kyle Douglas ihm eine verpasst, um den DQ-Sieg
einzufahren.
Pete:
„NCT! Er rennt um den Ring… und er hält
Kyle zurück! Er weiß was Rotari vor hat.“
Sven:
„Die beiden kennen sich eben, und Niander hat einiges
mit Aiden Rotari zu Schaffen gehabt. Nun hält er Kyle
Douglas von einem Fehler ab, und rettet sein eigenes Match,
wie es scheint, und… Rotari stürzt sich auf
beide! Aiden Rotari stürzt sich auf Kyle und NCT! Ein
Brawl am Ring!“
Tatsächlich.
Die erste Reihe bekommt ein Knäul von Beinen und Armen
zu sehen, bei dem Rotari scheinbar noch versucht, sich
möglichst absichtlich irgendwie in Kyle Douglas hinein
zu werfen um eine DQ zu provozieren, während NCT eben
das verhindern will.
Mit
Panik im Blick steht Kyd Flawless im Ring, hat Angst davor,
dass Rotaris Plan funktioniert… und wendet sich dann
wieder Breads zu, voller Angst, dass dieser die Pause genutzt
hat, um…
Nope.
Der
liegt immer noch da.
Genau
wie bei ihrem letzten Match.
Aber
spielt er wieder nur toter Mann? Oder ist er diesmal wirklich
aus der Puste?
Was
sagt Kyd sein Gefühl?
Hat
er überhaupt Zeit für solche Zweifel.
Nicht
wirklich.
Und
so klettert Kyd Flawless auf das Top Rope. Klar, die
Ablenkung hat ihn einige Sekunden gekostet, aber es sollte
immer noch reichen.
Dieses
Mal wird es reichen.
Oder?
STARSCREAM!
Kyd
„Pride“ Flawless springt ab. Er dreht sich
spektakulär um die eigene Achse. Während außerhalb
des Rings das pure Chaos herrscht, scheint die Zeit für
einen Moment still zu stehen.
Breads
reißt die Beine nicht noch.
Er
startet auch sonst keinen spektakulären Zereo
Killer’esquen Konter, zeigt keinen Canadian Cutter
gegen den heranfliegenden Gegner oder ähnliches.
Kyd
Flawless landet genauso, wie er es geplant hatte.
Nur
eben auf der Matte und nicht aus seinem Gegner. Denn Breads
hat sich in Richtung der Ringecke gerollt.
Pete:
„Oh fuck! Das sah übel aus!“
Sven:
„Er ist mit voller Wucht auf den Ringboden gekracht!
Breads konnte sich noch wegrollen!“
Der
Kanadier schnauft, doch dank seiner Position in der Ringecke
hat er die Möglichkeit, sich mit Hilfe der Ringseile
schneller nach oben zu ziehen als er das in der Ringmitte
könnte – schlicht und ergreifend starke
Ring-Awareness vom zweifachen GFCW Heavyweight Champion. Er
wuchtet sich schwer atmend nach oben, während Kyd
Flawless jaulend versucht, wieder auf die Füße zu
kommen.
Ein
kurzer Blick nach draußen. Maurice liegt wimmernd da.
Der Rest ist in den von Aiden angestifteten Brawl verwickelt.
Robert
Breads steht über dem erneut von seiner eigenen,
risikobehafteten Aktion gezeichneten Kyd Flawless.
Und
Breads wartet. Er wartet, bis Kyd so weit ist, und dann...
SKULL
KICK!
Das
Cover!
Eins…
Zwei…
Drei!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Sleaze (Robert Breads & Aiden
Rotari)
„Charisma“
von W. A. S. P. klingt wie schon beim Entrance durch die
Halle, und sobald er das hört sneakt sich Aiden Rotari
aus der kämpfenden Traube am Ring, noch ehe Niander oder
Kyle wirklich realisieren, was da passiert ist. Flawless ist
auf dem Ringboden, ausgeknockt und deutlich auf ärztliche
Hilfe angewiesen.
Die
kommt dann auch die Rampe herunter marschiert, während
Niander und Kyle den im Ring gefallenen Kyd Flawless –
absichtlich? – ignorieren und sich erst einmal um
Maurice kümmern, der sich stöhnend und beinahe
schon entschuldigend wieder aufsetzt. „Es ist nicht
deine Schuld“, hört man Niander Cassady-Taylor
sagen. Ein wenig so, als wüsste er genau, wer wirklich
Schuld hat.
Doch
wen meint er damit? Robert Breads, der den Kopf von Kyd
Flawless von den Schultern zu fegen schien? Aiden Rotari, der
einmal mehr das Zünglein an der Waage war? Kyle Douglas,
der sich scheinbar nicht zusammen reißen konnte…
oder hätte er das doch selbst gekonnt? Oder etwa Kyd
Flawless, dessen Unentschlossenheit einmal mehr einen
potenziellen Sieg verhindert hatte.
Robert
Breads: „…Kinder…des… Zorns…“
Die
Köpfe drehen sich allesamt in eine Richtung. Die Musik
ist verstummt, und Breads hat sich ein Mikrofon geben lassen.
Rotari stützt ihn im Ring, während er sich die
Rippen hält – offenbar unter Schmerzen.
Seitenstiche? Wird da jemand alt?
Auf
jeden Fall wirkt er ziemlich erledigt, presst jedes Wort
einzeln heraus.
Robert
Breads: „…wir… haben… gewonnen…“
Offenkundig
möchte er noch mehr sagen, aber die Kondition lässt
es bei diesem Mittvierziger nicht so recht zu. Doch es hatte
gereicht – auch wenn er nach dem Match einem Kollaps
nahe zu sein scheint, während des Matches war Prime
Robert Breads mit knallharten Kicks und einem unnachahmlichen
Killerinstinkt immer wieder aufgeblitzt. Er scheint sich
immer mehr an seine einstige Top-Form heranzuarbeiten.
Aber
nun schüttelt er den Kopf, und er gibt das Mikrofon
weiter. Sanft lässt Rotari Breads in die Ringecke
senken, der ihm nun versichert, nur einmal kurz durchatmen zu
müssen. Anscheinend traut er Rotari ebenso gut zu wie
sich selbst, das zu vermitteln, was Sleaze loswerden möchte.
Aiden
Rotari: „Niander Cassady-Taylor… wir haben vor
dem Match gesagt… wir wollen euch schlagen… und
den… GFCW… Tag Team Titles… einen
Schritt näherkommen.“
Zwar
muss Rotari ebenfalls einige Pausen machen, da er vom Match
erschöpft ist, aber er hat deutlich mehr Luft, um zu
sprechen als das bei Robert Breads der Fall ist.
Aiden
Rotari: „Wir haben euch geschlagen… aber…
so, wie das heute hier gelaufen ist… sind wir noch
nicht bereit… weiterzuziehen.“
Maurice
hat sich mittlerweile wieder aufgerichtet, und nach seinem
Nicken seinerseits sliden Kyle und Niander in den Ring, wo
Kyd Flawless vom medizinischen Personal versorgt wird.
Aiden
Rotari: „Diese Titel… werden noch warten müssen…
denn Niander… wir haben dich noch nicht besiegt…
und Kyle… wir haben dich noch nicht besiegt.“
Ächzend
wuchtet Breads sich nach oben, um an der Seite von Aiden
Rotari aufzutauchen. Schmerzen und Erschöpfung hin oder
her, er wird seinem Partner beistehen, bei ihrem gemeinsamen
Vorhaben.
Aiden
Rotari: „Der eine… ist einem Duell mit dem Mann,
den er fürchtet, heute aus dem Weg gegangen…“
Rotari
nickt zu Niander Cassady-Taylor, der tatsächlich –
so man sich denn das Match noch einmal durch den Kopf gehen
lässt – nicht einmal gemeinsam mit Robert Breads
im Ring war.
Aiden
Rotari: „Der andere…“
Nun
ist es an Aiden, sich an Kyle Douglas zu wenden. Die
Spannungen zwischen den beiden waren schon die ganze Zeit da,
nun adressiert Aiden Rotari sie konkret.
Aiden
Rotari: „…hat sogar noch mehr Angst vor mir als
sein Coach vor meinem Partner…“
Douglas
sieht vollkommen ernsthaft verwundert über diese Aussage
aus. Er? Angst vor Aiden Rotari? Er wäre doch heute hier
angetreten, wenn Kyd sich nicht vorgedrängelt hätte.
Doch Aiden sagt das mit einer Gewissheit, als wüsste er
– wie so oft – mehr als alle anderen.
Aiden
Rotari: „Bis wir euch Feiglingen nicht… das
genommen haben, was euch am Heiligsten ist… können
wir nicht weiterziehen. Die Titel… müssen warten…
denn zuerst… seid ihr dran.“
Spricht
es aus, und wirft das Mikrofon zu Boden. Einen Moment lang
gibt es Staredown – Breads und Niander, Kyle und Aiden.
Hier ist das letzte Wort eindeutig noch nicht gesprochen. In
der nächsten Sekunde scheppert jedoch wieder „Charisma“
von W. A. S. P. durch die Halle, und das siegreiche Team
steigt aus dem Ring. Breads – nun wieder ein wenig bei
Atem – klatscht mit einigen Zuschauern ab, während
Rotari keine Sekunde den Blick von Kyle Douglas abwendet.
Pete:
„Und alle vier… kommen aus Nord-Amerika.“
Sven:
„Das könnte eine verdammt heftige Tour werden.“
Alex:
„Ask war gut…“
Dabei
nimmt der Mathematiker die linke Hand hinter dem Rücken
hervor und streicht an seiner linken Wange entlang. Sie ist rot.
Sie ist geschwollen. Das Match hat seine Spuren hinterlassen.
Noch hat Ricks nicht geduscht, sich noch nicht umgezogen. Er
steht einfach dort in der Mitte des Raumes. Gezeichnet vom Match,
aber nicht mehr ganz aus der Puste. Ein wenig konnte er sich
erholen. Noch ist der Finger an seiner Wange.
Dann
schnauft er.
Dann
geht die Hand zurück hinter den Rücken.
Alex:
„Aber ich bin besser. Wieder.“
Er
legt den Kopf zur Seite, lässt den Nacken knacken. Langsam
geht er wieder zurück in Normalstellung.
Alex:
„Es wird niemand Neues in die obersten Regionen von German
Fantasy Championship Wrestling vorstoßen, wenn sie sich
immer gegen mich probieren wollen.“
Ricks
tritt einen Schritt näher an den Tisch im Raum heran. Näher
an seinen Gesprächspartner, der ihm aufmerksam zuhörend
in seinen Stuhl zurückgelehnt gegenübersitzt. Seine
Stimme klingt distanziert, gleichgültig. Die Worte sprechen
allerdings eine deutliche Sprache.
Alex:
„Wenn ich die Prüfung sein soll, wird niemand
bestehen. Ich bin der beste Kämpfer von German Fantasy
Championship Wrestling, Herr Fletcher.“
Der
Commissioner muss schmunzeln. Klar, er kennt das Selbstvertrauen
des Freiburgers, ist ja seine immerwährend liebenswürdige
Art. Und auch wenn Ricks eine Historie hat, die diese Behauptung
vielleicht sogar im Ansatz stützt, Fletcher wird natürlich
den Teufel tun und ihm hier zustimmen. So nickt er nur mit
selbstverständlicher Miene und das väterliche
„Natürlich“ muss man sich stumm dazu denken.
Eric:
„Natürlich.“
Oder
auch nicht.
Eric:
„Wenn es danach geht, wer hier alles der selbsternannte
Beste aller Zeiten ist, dann bräuchten so Leute wie Breads
oder Schwanenburg gar nicht mehr antreten, weil eh keiner würdig
wäre, oder? Solltest du nach dem ganzen Protokollfiasko
nicht vielleicht den Ball ein bisschen flach halten mit deinem
‚Spitznamen‘?“
Die
Gänsefüßchen ahmt Fletcher dabei selbst nach.
Zumindest für den Moment löst er dabei die
verschränkten Arme und streckt die beiden Zeigefinger weg,
um sie zu kräuseln. Mit einer hochgezogenen Augenbraue
beäugt er Ricks argwöhnisch.
Der
Kopf des Freiburgers kippt ab. Er schaut zum Boden vor sich. Oder
auf die Tischplatte. An seiner Stimmlage ändert das nichts.
Alex:
„Der Beste aller Zeiten, Herr Fletcher…das bin ich.“
Er
nickt sich selber kurz zu, dann geht der Kopf wieder hoch. Der
Blick wirkt strenger. Die Augenbrauen zusammengezogen.
Alex:
„Antoine, Robert, legen Sie Mike MacKenzie dazu…sie
sind vielleicht die Besten der GUTEN Zeiten. Nicht. Aller.“
Sein
Kiefer mahlt für einen Moment, es vergeht eine Sekunde der
Ruhe. Ricks hält Blickkontakt. Ungewöhnlich für
ihn. Dann blinzelt er langsam…und legt los.
Alex:
„Sie und alle wissen, wie wichtig mir Antoine ist und wie
sehr ich ihn achte, aber er ist nicht der Beste aller Zeiten.
Auch nicht Robert. Nicht Mike MacKenzie. Wenn sie erfolgreich
sind, sind sie erfolgreicher als nahezu jede andere Person in
dieser Liga. Wenn es einen Titel gibt, haben sie ihn gewonnen.
Wenn es etwas einen Preis gibt, haben sie ihn gewonnen. Wenn es
einen Kampf gibt, finden sie einen Weg ihn zu gewinnen. Bis sie
keinen Weg finden…“
Er
rattert die Sätze herunter ohne mit der Wimper zu zucken,
ohne die Miene zu verziehen. Einfach nur frontal in Erics
Gesicht. Erst mit den letzten fünf Worten ändert sich
etwas. Er wird leiser. Seine Version von warnender. In dieser
Lautstärke macht er weiter.
Alex:
„Dann verlassen sie die Liga. Dann machen sie eine Pause.
Weil die Fassade bröckelt. Weil sie Angst vor der nächsten
Niederlage haben und lieber zurückkehren, wenn ihre
Besiegbarkeit vergessen wurde. Bis sie ihre Besiegbarkeit selber
verarbeiten und auf ihre Weise zu ihrem Vorteil nutzen können.
Um sich wieder stärker zu zeigen. Das können sie. Weil
sie die Besten der guten Zeiten sind.“
Fletcher
nickt übertrieben mit. Er hört sich alles brav an, aber
ihm wird hier keine Offenbarung präsentiert. Natürlich
will Ricks auf den Punkt hinaus, dass er anders ist. Mit
ausschweifender und wellenartiger Handbewegung deutet der Candy
Man auf den Mathematiker.
Eric:
„Und natürlich bist du anders und viel besser, oder?“
Alex:
„Sagen Sie es mir.“
Wieder
wird keine Miene verzogen. Die Arme bleiben hinter dem Rücken.
Der Blick streng und starr, die Mundwinkel in einer geraden Linie
zusammen mit dem Rest der Lippen. Dann schnauft er erneut.
Alex:
„Für Sie war es ein schlechtes Jahr, wenn ich Raymond
Douglas, Aiden Rotari und Desmond Briggs besiege und die
Battlemania gewinne…“
Eric:
„Naja…also der Sieg gegen Morbeus…“
Ricks
überfährt ihn.
Alex:
„…steht als Sieg für mich in den Akten. Die
Umstände gefallen mir nicht, aber sie sind…“
Der
Mathematiker schaut geduldig auf Fletcher. Der Commissioner soll
es selber erkennen. Tut der auch. Wieder nickt der, diesmal
resignierend.
Eric:
„Egal, ich weiß schon.“
Dann
zuckt der Candy Man mit den Schultern. Er wirft die Hände in
die Luft, klatscht sie dann links und rechts auf die Armlehnen
seines Stuhles. Da prallen sie direkt wieder ab und er
verschränkt die Arme wieder vor seinem Bauch.
Eric:
„Also ok, Alex, du bist gut. Wissen wir alle. Was machen
wir jetzt damit? Die letzte Titelchance hast du in den Sand
gesetzt. Da ist mit Luna ja doch jemand an dir vorbei gekommen.
Wer soll es denn als Nächstes sein?“
Mit
Schwung wirft er sich nach vorn, sodass die Stuhllehne nach vorn
schnellt, schnappt sich den Laptop vor sich, klappt den auf,
tippert flott auf ein paar Tasten herum und legt ein Grinsen auf.
Er
dreht den Bildschirm auf dem Tisch in Richtung Mathematiker,
wobei das Bild für die Kameras leider verdeckt bleibt.
Natürlich wird genau jetzt der Freiburger nur von hinten
gezeigt, wie sich dessen Kopf leicht nach unten neigt. Was man
sieht, sind die Hände hinter seinem Rücken. Sie reiben
einander.
Es
bleibt ruhig. Dann geht der Kopf wieder hoch, die Blickrichtung
geht anscheinend wieder zum Commissioner. Die Stimme bleibt kalt.
Alex:
„Ich bin der beste Kämpfer von German Fantasy
Championship Wrestling.“
Zehn
Wörter – nichts gesagt.
Mit
diesen viel-/nichtssagenden Satz dreht sich Ricks jedoch zur
Seite und verlässt die Szenerie. Was bleibt ist ein
Commissioner, der für diesen Kommentar des Mathematikers nur
ein amüsiertes Schmunzeln übrig hat. Das bleibt UND ein
Laptop, dessen Bildschirm nun auch für die Galaxy einzusehen
ist. Ein Bildschirm, der ein eindeutiges Bild zeigt.
Eine
Kabine.
Einen
Mann.
.
.
.
Und
überraschenderweise keinen Kuchen.
Was
wäre camdeniger als direkt vor dem wichtigsten Match seiner
Karriere auf der Holzbank vor der Garderobe zu liegen. Ein Bein
steht auf dem Boden um nicht im Schlaf von der Bank zu fliegen.
Viel sehen tut er ja gerade nicht, immerhin hat er eine schwarze
Stoffjacke über das Gesicht gelegt. Er hätte auch das
Licht ausschalten können, aber dann würde der
Kameramann vielleicht protestieren.
Das
ist sie also, die Ruhe vor dem Stu
*Klopf,
Klopf*
Crew-Arbeiter:
„Thomas Camden, es geht los!“
So
schnell, wie sich der Arbeiter an der Tür zu Wort meldete,
scheint er auch wieder weg zu sein. Zumindest hört man vor
der Kabine keine Unruhe. Die Kamera bleibt auf dem regungslosen
Körper des Oregono gerichtet. Keine Regung von dem. Die
Hände hinter dem Kopf, ein Bein auf dem Boden, ein Bein
angewinkelt auf der Holzbank. Der Brustkorb hebt und senkt
sich…er ist nicht tot. Keine Zuckerüberdosis.
Dann
löst er eine Hand hinter seinem Hinterkopf und greift sich
damit an die Jacke direkt über seinem Gesicht. Laaaaangsam
zieht er den Stoff herunter, sodass, beginnend bei der Stirn,
langsam sein Gesicht entblößt wird. Diesmal gibt es da
aber kein Grinsen und ein Lächeln vermisst man genauso.
Thomas
Camden atmet schwer und tief und langsam. Sein Blick geht starr
und stur nach vorn, er hat den Fokus auf etwas gelegt, das für
Außenstehende unmöglich zu erkennen ist. Noch zwei,
drei Mal atmet er tief durch…dann spricht er mit ruhiger
Stimme zu sich selbst.
Thomas:
„Jetz is Schluss mit lustig, Tommy. Überleben is das
Eine, heute klatschte ihn weg.“
Seine
Atmung wird hörbar, er beginnt sich selber zuzunicken. Erst
ein wenig zögerlich, dann immer energischer. Schließlich
reißt er sich in den Sitz und klatscht laut einmal in die
Hände.
Thomas:
„Auf geht’s!“
Ein
letztes energisches Nicken, dann drückt er sich von der Bank
weg und jetzt ist auch das Lächeln wieder im Gesicht. Er
bleckt sich die Zähne, zuckt mit den Augenbrauen als er die
Kamera in der Raumecke sieht und nickt ihr auch nochmal entgegen.
Thomas:
„Biste bereit, End?“
Er
reißt die Tür auf und geht mit weiten Schritten zur
Gorilla Position. Die Kamera folgt ihm in den Gang, folgt Camdens
Weg von hinten und filmt noch, während der im Gang damit
beginnt, seine Arme zu lockern und zu dehnen. Einmal reißt
er sie noch hoch.
Thomas:
„JETZ GILT‘S!“
.
.
.
So
dreht Fletcher den Laptop wieder zu sich. Mit einem Schmunzeln
schaut er sich Camdens letzte Schritte an. Mit Blick zum Monitor
spricht er zur Kamera vor sich.
Eric:
„Heute will er es mal wissen.“
Dann
geht es wieder in die Halle…
Pete:
„Oh, das wird eine spannende Angelegenheit, Sven. Thomas
Camden ist heiß auf das Match und dass The End dem Bäcker
in diesem Match an den Kragen will, das muss man glaube ich
keinem erzählen.“
Sven:
„The End will Thomas heute dafür bestrafen, dass der
das Match überhaupt wollte. Und wenn das Match auch nur
annähernd so abläuft, wie die erste Steel Cage
Begegnung der beiden oder auch wie die 10 Minute Challenge vor
vier Wochen…dann wird das ein sehr unangenehmer Abend für
Thomas.“
Pete:
„Du sprichst den Käfig schon an und ja, da ist das
Monstrum. Ich kriege immer wieder Gänsehaut, wenn ich das so
sehe.“
Was
Pete meint, ist dieser Moment. Dieser Moment in dem der
Stahlkäfig von der Hallendecke heruntergelassen wird.
Crewarbeiter stehen um den Ring herum, stehen bereit um alles zu
sichern, alle Wände zu befestigen. Ricky Murk vergewissert
sich davon, dass alles zu voller Zufriedenheit erledigt wird. Die
Fans sind heiß, rufen bereits Camdens Namen, machen
generell Stimmung, während die letzten Schrauben festgezogen
werden…und dann verlässt die Crew das Geschehen.
Sven:
„Mal schauen, wie lange Thomas Camden heute überleben
darf…und was The End noch von ihm übrig lässt.“
Dann
beginnt es wie immer…Das melancholische Mellotron
leitet alles ein und John Lennon begrüßt uns…
Let
me take you down
'Cause
I'm going
TO
.
.
.
Pete:
„WAS?!“
Dann
fliegt der Vorhang zur Seite und TC ist auf der Rampe. Die
Fans sind im ersten Moment irritiert, doch bei dessen Anblick
wird der Jubel laut. Egal wie ungewohnt der Auftritt ist. Die
Hände sind nicht in den Hosentaschen, sie sind zu
Fäusten geballt, mit denen er sich energisch auf die
Brust schlägt. Auch der Gang ist nicht schlendernd,
nicht schleppend, er stapft marschierend über die Rampe,
bewegt den ganzen Körper zum Rhythmus mit und während
er sonst SEIN Lied eher vor sich hin summt, ruft er am
heutigen Abend aus vollster Inbrunst
OB-LA-DI!
OB-LA-DA!
LIFE
GOES ON!
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
LALALALA
LIFE GOES ON!
Und
die Fans gehen mit. Was auch immer Camden heute Abend
geritten hat, die Galaxy reitet mit ihm. Das Strahlen in
seinem Gesicht könnte kaum größer sein, wie
er dort zu den Fans singt und von ihnen begleitet wird. Er
pumpt sich auf, schlägt sich wieder auf die Brust, heizt
die Fans ein, wirbelt sie auf, während er kopfwippend
und laut singend zum Ring stapft.
Sven:
„Vielleicht wird The End hier doch mehr zu tun bekommen
als ihm lieb ist.“
Mit
der flachen Hand klatscht Camden ein paar Mal passend zur
Musik gegen den Käfig, wandert daran entlang, schlägt
gegen die Stahlpfosten, die den Zaun einrahmen, dann steigt
er die Treppe hinauf und geht in den Ring, nachdem er sich
das T-Shirt ausgezogen und schnell zur Seite geschleudert
hat. Eine letzte Runde im Ring, dann dreht er sich zur Rampe
und winkt seinen Gegner heraus, während die Musik
ausfadet. So ist es leise abgesehen vom Lärm der Fans
und die Kamera zeigt nur noch das Gesicht des Hobbybäckers
zusammen mit dessen fordernder Hand. Er öffnet den
Mund…er spricht…langsam…ruhig…vorfreudig.
Thomas:
„Ob-la-di…Ob-la-da…let me take you…“
Der
Blick verfinstert sich, das Heranwinken mit der Hand wird
eingestellt. Die Finger werden zur Faust zusammengerollt und
neben das Kinn gehalten.
Thomas:
„down.“
Roter
Rauch überströmt die Stage, unterstützt durch
ein kleines Feuerwerk und lautstarkem Heat seitens der GFCW
Galaxy, hier in Berlin. All das kündigt ihn an, die
große Bewährungsprobe Thomas Camdens, den
amtierenden GFCW Intercontinental Champion… The End.
Erhobenen Hauptes tritt der King of Anarchy sogleich auf die
Stage hinaus. Er trägt die Jacke des Eternal Champions,
hat die Haare bereits offen und den Blutdurst nur so auf dem
Gesicht geschrieben. Ja, heute steht ein andere Thomas Camden
im Ring, der voller Überzeugung zu sein scheint, The End
heute endlich zu besiegen, aber… es steht ihm auch
derselbe The End gegenüber, der im vergangenen Jahr
Leute wie Desmond Briggs, Aiden Rotari, Sid the Scum und
viele weitere gnadenlos besiegt hat.
Hinter
ihm folgen James Corleone, der Schlüssel zum
Erfolg-Kofferträger Zane Levy und die
Hauptherausforderin auf die GFCW Championship Luna Rosario.
Nicht nur von der Abfolge stehen sie hinter ihm, sondern auch
metaphorisch und bildlich gesprochen. Leviathan ist eine
Einheit und gegen diese, muss Thomas Camden heute gewinnen.
Pete:
„Thomas ist bereit und auch The End ist es. Die beiden
hatten nun bereits mehrere Kämpfe gegeneinander und
heute könnte es wohl zum härtesten
Aufeinandertreffen kommen.“
Sven:
„Am 27.08.2021 haben sich End und Camden bereits einmal
in einem Steel Cage Match gegenüber gestanden. Damals
hat End Camden ohne große Gegenwehr besiegen können.
Oder besser gesagt: er hat ihn regelrecht vernichtet. Damals
ging es The End darum, ob Alex Ricks einem weiteren Match
gegen ihn zustimmt. Heute ist der GFCW Intercontinental
Championship auf dem Spiel. Schauen wir, ob sich die
Geschichte wiederholt oder ob sich Camden zu einer
gleichwertigen Herausforderung für The End entwickelt
hat.“
Leviathan
laufen unter tobenden Buh-Rufen zum Ring, The End
interessiert sich dafür, wie immer, nicht besonders. Ihm
geht es vielmehr darum seinen Spielplatz der Zerstörung
zu erreichen, indem er da weitermachen kann, wo er vor zwei
Jahren aufgehört hat. Bei Thomas Camdens Schlachtung.
End
legt die Jacke schließlich ab, genauso wie den
Titelgürtel, den er natürlich nur sehr widerwillig
an Referee Ricky Murk übergibt. Aber: was muss, das
muss. Die Jacke geht an Mister Corleone, während dieser,
sowie auch Zane und Luna, ihm noch einmal ordentlich
zusprechen. Und auch diese Szene wirkt anders, als sonst,
denn hier kommt tatsächlich so etwas wie ein gewisses
Gefühl von „Familie“ auf. Die Familie, in
der The End mittlerweile scheinbar final angekommen zu sein
scheint.
Anschließend
betritt The End nun schließlich den Käfig. Er
stellt sich Thomas Camden sofort gegenüber und versucht
noch letzte Psychospielchen nachzusetzen.
Laura:
„Meine Damen und Herren, das folgende Match ist ein
STEEL CAGE MATCH und es ist angesetzt für den GFCW
INTERCONTINENTAL CHAMPIONSHIP! Die Teilnehmer können das
Match gewinnen, sowohl durch Pinfall, Aufgabe und dem
Entkommen des Käfigs indem man aus ihm herausklettert!
Begrüßen
sie mit mir den Herausforderer… aus Portland, Oregon,
mit einem Gewicht von 103 kg… THOMASSS
CAAAAAMDEEEEN!!!
Und
auf der anderen Seite, er ist der amtierende GFCW
Intercontinental Champion, aus Hamburg, mit einem Gewicht von
108 kg… THEEEE ENDDDD!“
Doch
für die Spielchen ist es jetzt zu spät, denn wie
Thomas schon gesagt hat. Jetzt ist es so weit.
Jetzt
gilt es.
~
Ding Ding Ding ~
Beide
Wrestler entfernen sich nun einige Schritte voneinander. Die
Ruhe vor dem Sturm macht sich breit, was das Publikum sofort
ausspielt. End holt sich noch einmal einen Blick der
Bestätigung von James Corleo…
NEIN!
Wie
eine Rakete kommt Thomas Camden angeschossen und bombadiert
den Intercontinental Champion mit harten Faustschlägen,
die in der Form hier auch vollkommen legal sind! Er schafft
es End sofort in die Ringecke zu drücken, um dort sogar
mit Kniestößen nachzusetzen. Camden lässt
nicht locker, kommt voll aus sich raus und punktet hier mit
dem Moment der Überraschung gegen den King of Anarchy!
The
End bekommt so gut wie keine Luft zum Atmen, denn Camden
greift sich dessen Arm um ihn direkt in die gegenüberliegende
Ringecke zu schleudern und fast zeitgleich hinterherzurennen.
Während End in der Ecke aufprallt, schmeißt sich
Camden schon mit voller Wucht und seinen gesamten 103 kg auf
The End um ihn dort einzuquetschen! Er läuft
anschließend selbst einige Schritte zurück, um End
aus der Ecke taumeln zu lassen… und ihn direkt am Kopf
zu packen! Dann geht es für The End gegen die eine Seite
des Stahlkäfigs! Und direkt schleudert Camden ihn gegen
die gegenüberliegende! Zwei Seiten sind noch übrig
und auch mit denen muss der Hamburger seine Bekanntschaft
machen. Erst als alle Ringseiten abgearbeitet sind, gönnt
Thomas Camden es The End zu Boden zu gehen.
Sven:
„Ich glaubs ja nicht, Thomas scheint hier wirklich gut
drauf zu sein.“
Pete:
„Gut drauf? Bisher dominiert er den Champion aber
haushoch. The End sollte hier schnellstmöglich ins Match
finden, ansonsten ist das heute sein Ende oder zumindest das
Ende seiner Regentschaft als Intercontinental Champion.“
Die
Kamera fängt kurz Luna Rosario, Zane Levy und James
Corleone ein, die tatsächlich ein wenig besorgt
aussehen, das war schon ein mehr als ordentlicher Start von
Camden und momentan sieht es nicht so aus, als würde
dieser nachlassen wollen.
End
baut sich nun langsam wieder auf. Ihm wurde hier zwar schon
ordentlich zugesetzt, aber er ist schließlich The End
und kann sowas wegstecken. Er steht also wieder auf und
versucht sich zu ordnen…
LARIAT
…
und da geht
er schon wieder unter! Thomas Camden haut den König um
und der landet unsanft auf der Ringmatte. Man sollte meinen
jetzt ist Schluss, aber Camden denkt gar nicht daran. Er
packt sich End, zieht ihn hoch und stößt ihn
erneut gegen die Seile, mit solch einer Wucht, dass End dabei
abermals gegen den Käfig knallt und als er
zurückgefedert kommt, fängt Camden ihn wieder ab.
SPINEBUSTER
Oh
weh. End sieht hier gar nicht gut aus. Und tatsächlich,
lässt Camden nun auch das Cover folgen.
1…
2…
Kickout.
Gut,
das war recht klar, dass weiß auch Thomas selbst. Zum
ersten Mal im Match, lässt er nun aber kurz ab, von The
End. Zum ersten Mal, gönnt sich Camden eine Pause und
realisiert, dass er mit diesem furiosen Start, dem Publikum
gerade mächtig imponiert hat. Thomas Camden, der sonst
so gemütlich ist, hat hier einmal mehr bewiesen, dass er
mittlerweile mit The End mithalten kann. ABER: heute geht es
nicht ums Mithalten, heute geht es darum, ihn zu übertreffen.
Und
deshalb will Camden nun direkt nachlegen. Feiern lassen, das
kann er schließlich auch danach. Er greift sich also
The End erneut und hievt ihn wieder nach oben. Anschließend
soll… soll sogar schon der MEDIUM RARE folgen?! Was
geht denn hier ab? Camden greift sich End für seinen
Finisher und will ihn tatsächlich auch direkt
hochnehmen… DOCH END KONTERT! Er mobilisiert alle
seine Kräfte und greift sich Camdens Arm und Kopf in
einem Zug…
TOXIC
WALTZ
Oder…
zumindest so halb, den Camden kann hier noch genug
gegenhalten, um Ends Griffen zu entkommen, zumindest so gut
wie es nur geht. Aber End scheint gar nicht wirklich daran
interessiert zu sein, seinen Aufgabegriff durchzubringen,
vielmehr war das als eine Art Ablenkungsmanöver gedacht,
um sich aus Camdens Move zu befreien. End tritt Camden nun in
die Kniekehle, bei dessen Versuch dem Waltz zu entkommen,
sodass Camden auf die Knie geht…
SPOTLIGHT
ATTACK
Camden
knallt sofort zu Boden, End hat seine Pause. Damit ist der
Champion wieder im Spiel.
Er
verschnauft kurz und springt dann sofort auf Thomas zu, um
wieder seine Schläge nachzusetzen. Und hier reden wir
nicht von gewöhnlichen Wrestling-Punches, sondern von
den knochenharten Knöcheln, die End auf Camdens Gesicht
niederschmettern lässt. End legt hier wieder seine rohe,
brachiale Gewalt in die Schläge rein, um Camden auf den
Boden der Tatsachen zurückzuholen. Eine gefühlte
Ewigkeit dauert es nun, bis End schließlich von Camden
ablässt, um wieder aufzustehen.
Dabei
sieht man schon, dass sich ein kleiner Cut bei Camden
gebildet hat und WIEDER wie schon bei ihrem ersten Steel Cage
Match, trägt End Camdens Blut auf der Faust. End stellt
sich triumphierend über Camden, holt aus… und
tritt zu. Mit dem Fuß, direkt aufs Gesicht von Thomas
Camden. Der Herausforderer liegt nun regungslos in der
Ringmitte.
End
hebt den Arm, samt Faust mit dem Blutspritzer von Camden, in
die Luft, um zu symbolisieren, dass er die Kontrolle des
Matches wieder an sich gerissen hat. Das Publikum kommentiert
diese Szene mit lautstarken Buh-Rufen, sowie
„ARSCHLOCH“-Chants. Doch das ändert rein gar
nichts an Ends Dominanz im Moment.
Und
dann, dreht sich End zu Corleone. Er ruft irgendwas in dessen
Richtung, was nicht so gut zu vernehmen ist, doch wir sehen,
wie Corleone direkt aufspringt und samt Gehstock weghumpelt…
er kommt zurück mit einem Mikrophon! Das schiebt er
direkt durch die Laschen des Käfigs in den Ring, wo es
The End aufnimmt. Diese Situation erinnert doch an etwas.
The
End: „Ich möchte euch eine Geschichte erzählen.
Die Geschichte von Thomas Camden.“
Pete:
„Verdammt, The End ist schon ein ziemliches…“
Sven:
„Was? Sag schon, was ist The End?“
Pete:
„Egal. Jedenfalls zieht er hier die gleiche Nummer ab,
wie damals in dem ersten Steel Cage Match der Beiden. Camden
dominiert zu Beginn, End reißt das Ruder um und die
Zerstörung beginnt, was End gleichzeitig mit ein paar
Worten kommentiert… Moment mal, WAS?! Camden steht
schon wieder!“
Ganz
richtig. Während The End voller Überzeugung durch
den Ring stolziert und Camden erneut demütigen will, ist
Camden schon wieder auf die Beine gekommen. Er steht nun
hinter End, der mit dem Blick im Publikum ist und noch nichts
von seinem Glück ahnt. Doch die Reaktion der Fans verrät
ihm, irgendwas läuft da nicht nach Plan. End dreht sich…
Direkt
in eine Schlagserie von Camden! Der setzt nun nach und geht
sofort wieder auf End los! Und wieder hat er damit ordentlich
Erfolg! End lässt das Mikro fallen und sich fast wieder
in die Ringecke drücken, doch irgendwann kann er in die
Schlagserie Camdens einsteigen! Und nun ist es ein
Schlagabtausch, bei dem der eine härter zuschlägt
als der Andere! Thomas bekommt am Stück wieder ein-zwei
Schläge mehr durch, bis The End sich schließlich
wegduckt und Camden ins Leere schlagen lässt. SUPERKICK
von End gegen Camden! Nun taumelt dieser, End steht direkt
bereit und dann schleudert er Camden gegen den Käfig!
Und direkt nochmal! Mit jedem Stoß wirkt Camden mehr
angeschlagen, was End dann gleich ausnutzt. Er dreht Camden
zu sich, tritt ihm in die Magengrube und…
INSPIRATIONAL
DDT
Camden
liegt auf der Matte und für End ist das nun eine
optimale Chance zur Titelverteidigung. Wieder steht End mit
diabolischer Miene erhaben über Camden. Erneut greift er
nun nach dem Mikro und deutet an, weiter sprechen zu wollen.
Dafür beugt er sich hinab zu Camden und führt das
Mikro zum Mund… nur um es anschließend mit
voller Wucht gegen den Kopf von Camden zu knallen! Und direkt
ein zweites Mal und wie heißt es so schön? Alle
guten Dinge sind drei. Anschließend wirft End das Mikro
weg und setzt „normale“ Schläge an, die in
ihrer Intensität den Schlägen zuvor aber in nichts
nachstehen. Man kann deutlich erkenne, wie sehr End seine
Überlegenheit genießt.
Sven:
„Und damit hat The End wohl seine Kontrolle des Matches
wiederhergestellt. Und dabei ging es doch so gut los für
Thomas Camden.“
Pete:
„Man darf The End einfach nicht unterschätzen.
Camden hätte seine Überlegenheit vorhin direkt
ausnutzen müssen, aber gut, wie schon gesagt, End hat
gut gegen gehalten. Schauen wir mal, ob Thomas Camden hier
noch einmal ins Match zurückfinden kann.“
End
packt sich Camden und wirft ihn quasi über die
Ringseile, sodass Camden zwischen diesen und dem Stahlkäfig
eingeklemmt ist. Dort lehnt Camden nun angeschlagen, bevor
End weiter auf ihn einprügelt, um Camden einmal mehr in
die Knie zu zwingen. Sobald das getan ist, packt sich End
Camdens Kopf und drückt ihn mit aller Kraft in den
Stahlkäfig hinein. Er drückt ihn so fest er nur
kann gegen die Laschen des Käfigs, wobei sich Camden
sich auch einen Schmerzensschrei nicht verkneifen kann. Auf
der anderen Seite kommt nun James Corleone hinzu, der sich
direkt vor Thomas Camden stellt und ihm emotionslos ins
Gesicht schaut. Dabei unterstreicht Mister Purple noch einmal
seine Worte von etwas früher am Abend: ‚Am Ende
gewinnt The End immer‘.
Irgendwann
lässt End schließlich von Camden ab. Er setzt nun
noch einige Tritte nach, gegen Camden und den Käfig,
bevor er ihn schließlich packt und noch einmal nach
oben hievt. Er fixiert Thomas quasi mit den Seilen, dass
dieser nicht so einfach umfallen kann. End geht einige
Schritte zurück, um ordentlich Anlauf zu holen und kommt
schließlich wieder angeschossen…
SPEAR!!!
Gegen
Thomas Camden, der immer noch zwischen Seilen und Käfig
klemmt.
Pete:
„AUA!“
Sven:
„Ein Wunder, dass der Käfig noch ganz ist!“
Man
sollte meinen, dass End diese Chance nun nutzen wird, um das
Match zu beenden. Aber würde er das tun, dann wäre
er wohl auch nicht The End. Camden geht nun wieder auf die
Knie, richtig zu Boden gehen kann er dank der misslichen
Position nicht, wirkt aber praktisch komplett zerbrochen,
aufgrund des Spears. End geht nun erneut zurück, um
wieder Anlauf zu holen. Auch diese Szene kommt uns bekannt
vor. End rennt los.
SPOTLIGHT
ATTACK gegen Camdens Kopf und den Käfig!
NEIN!
Camden
weicht aus!
End
knallt mit seinem Knie direkt gegen das Gitter!
End
knallt zurück und hält sich sofort das Knie. Durch
die Geschwindigkeit und den Aufprall, war das doch härter
als gedacht, sodass er sich hier erstmal von erholen muss.
Genug Zeit für Thomas nun das gleiche zu tun. Er nutzt
die Gunst der Stunde und atmet durch, hält sich den
Rücken und den Kopf, nach wie vor blutet er, wenn es
sich auch glücklicherweise im Rahmen hält. Er
steigt nun durch die Seile wieder in den Ring. End hingegen
versucht auch direkt wieder auf die Beine zu kommen. All zu
sehr ist sein Knie nicht getroffen, aber angeschlagen alle
Male. Ist das die Chance für Thomas?
End
läuft nun auf Camden zu um direkt nachzusetzen, der End
aber abermals abfängt!
SPINEBUSTER
Der
zweite im Match! Damit hat sich Thomas nun noch einmal mehr
Zeit verschafft!
Aber
auch die braucht er. End hat ihn gut erwischt, mit seinen
Aktionen vorher. Camden lässt sich deshalb die Zeit, die
er braucht, bevor er sich schließlich dazu entschließt,
weiterzumachen. Er nimmt sich The End nun einmal mehr und
schleudert ihn in gebeugter Position mit dem Kopf nach vorn
in eine der Ringecken, sodass Ends Kopf dabei nicht nur auf
den Pfosten, sondern gleichermaßen auch auf den Käfig
trifft. End knallt hinein und fast zeitgleich durchfährt
seinen Körper ein Impuls bei dem er kurz zusammenzuckt,
bevor er aber fast regungslos in der Ecke liegt. Erneut
bietet sich hier die Chance für Thomas Camden. Er zieht
End aus der Ringecke und setzt sofort das Cover an.
1…
2…
Kickout.
Auch
wenn es das durchaus hätte sein können, The End hat
nun schon so oft bewiesen, dass er sich nicht so einfach
geschlagen gibt. Camden wirkt leicht verzweifelt, so langsam
aber sicher legt er deutlich mehr Hoffnungen in seine
Coverversuche. Zum Glück natürlich, muss er dieses
Match nicht zwingend durch ein Cover gewinnen. Das erkennt
auch Thomas und so nutzt er die Möglichkeit, indem End
nach wie vor recht regungslos daliegt, den Käfig zu
verlassen. Er geht zu einer der Seiten und greift in das
Gitter. Er würde wohl gern viel schneller nach oben
klettern, dafür liegt ihm das Match aber durchaus schon
zu sehr in den Knochen. Ein kurzer Blick zu The End zeigt ihm
aber, dass er sich hier beeilen MUSS.
Camden
beginnt also aufs Seil zu steigen und zu klettern. Er
erreicht auch schon direkt die Käfigwand. Außerhalb
des Käfigs sind nun auch schon Luna und Zane zur Stelle,
die Camden von außen beobachten und ihn damit am
liebsten fern halten würden, aber das ist nun mal ein
Vorteil des Käfigs, hier kann niemand so einfach
eingreifen.
Camden
kommt tatsächlich ganz gut voran, doch… dann
packt ihn eine Hand am Fuß. The End ist wieder da. Auch
der andere Fuß wird gepackt. So weit Thomas auch gerade
sein mag, End kann hier beide Füße packen und ihn
runterziehen. Und im runterziehen zieht er die Beine quasi
ran um ihn auf die Matte zu schmettern.
APOCALYPTIC
POWERBOMB
Mit
einer gewaltigen Wucht landet Camden, erneut hauptsächlich
auf den Rücken, auf der Matte. Und erneut sieht es so
aus, als würde sich da nichts mehr regen und bewegen.
Diesmal braucht The End einige Sekunden, um sich zu
regenerieren. Doch auch er sieht die Dringlichkeit seines
weiteren Handelns und deshalb wirft er sich quasi auf Camden
um nun selbst einen Coverversuch anzusetzen.
1…
2…
…
…
…
Kickout.
Auch
Thomas Camden entflieht der Niederlage, wohlgemerkt aber im
letztmöglichen Moment. Das hier hätte es schon fast
sein können.
Auch
The End scheint langsam aber sich das Gefühl zu
bekommen, dass er dieses Match beenden will. Er hat bereits
vor einigen Wochen gemerkt, wie hartnäckig Thomas Camden
sein kann. Dort hat der Herausforderer zehn Minuten
durchgehalten. Heute ist dieses Limit mittlerweile sogar
schon überschritten, umso notwendiger wird es nun also,
dass End diese ganze Sache nun endlich beendet.
End
packt sich Thomas und hievt ihn nach oben. Er nimmt ihn sich
direkt auf die Schulter und deutet das große Finale an.
Endless Pain.
Einige
Sekunden liegt Camden dabei auch regungslos auf den Schultern
des Champions, bis er schließlich mit seinem Ellbogen
leichte Gegenwehr ansetzt. Und damit auch Erfolg hat. Camden
kann sich an den Seilen festhalten und quasi von Ends
Schultern, auf diese übersteigen, um sofort den nächsten
Versuch zu wagen aus dem Käfig hinauszuklettern. Das
sieht gut aus! Camden scheint einen Arenalinschub zu
bekommen, sodass er direkt recht weit nach oben klettern
kann. End bekommt das mit und klettert sofort hinterher. Von
unten versucht er nun nach oben gegen Thomas zu schlagen.
Pete:
„Thomas macht das schon recht raffiniert, er tut sich
schwer daran End zu covern, also versucht er aus dem Käfig
hinauszuklettern, um so auf diese Art und Weise zu gewinnen.“
Sven:
„Was The End natürlich erkennt und vor dem muss er
erstmal fliehen können.“
End
greift wieder nach dem Bein von seinem Gegner um dieses
festzuhalten oder gar nach unten zu ziehen. Doch Thomas hat
das obere Ende des Käfigs fast erreicht und versucht
sich nun daran zu halten. Es entsteht eine Art Kräftemessen,
ob End Thomas hinabziehen kann oder Thomas End abschütteln
kann. Es geht hin und her und her und hin, bis sich die
Situation schließlich lößt und beide
nachunten fallen. Im Fall noch liegt Thomas quasi über
End, sodass dieser beim Aufprall auf End landet und dieser
quasi unter Camden zermatscht wird. Beide liegen schließlich
auf der Matte, ohne sich zu bewegen, allerdings liegt Thomas
auf The End… was einem Cover gleichkommt.
1…
Sven:
„WAS?! Das darf nicht sein. SO darf Ends Title Run
nicht enden.“
2…
Pete:
„Es sieht so aus, als würde Camden gewinnen und es
nicht mal merken!“
3…
NEIN!
End
reißt im letzten Moment die Schulter nach oben! Ein
Aufschrei geht durch die Hallen, nachdem Thomas Camden das
Match fast gewonnen hätte und das auf eine camdensche
Art und Weise. Camden rollt sich schließlich hinab von
The End, in die Nähe von den Seilen um sich dort langsam
wieder mit deren Unterstützung hochzuarbeiten.
The
End versucht dasselbe, auch wenn der es in dieser Situation
deutlich schwerer zu haben scheint. Camden steht also eher,
er packt sich End und will den Sack nun zu machen. Erneut der
Ansatz zum Medium Rare! Er wirft End hoch, doch der hämmert
die Faust auf Camdens Kopf!
CHAOS
DRIVER
Und
der geht durch.
Wieder
liegt Camden da, wieder muss End kurz durchschnaufen, was ihm
einige Sekunden kostet, bevor er das Cover nachsetzen kann.
1…
2…
Kickout.
Auch
wenn End mit dem Cover nur kurz gewartet hat, war es lang
genug, dass Thomas sich der Situation bewusst werden konnte,
um auszukicken. Ends Geduldfaden wird immer kürzer.
Und
das merkt man auch. Ends Wut, scheint sich zu entfesseln. Die
angestaute Wut, die sich über Wochen aufgebaut hat, als
Camden ihn in dem 10-Minuten-Match überlebt hat, als
Leviathan das Tag Team Match verloren haben und auch der
Aufstieg von Luna und das damit verbundene Wackeln, seiner
Position als Anführer von Leviathan, dürfte dabei
reinspielen. End beugt sich also erneut über Thomas und
lässt weitere Schläge, Hiebe, Tritte, Stöße
folgen. Er packt sich Thomas und schleudert ihn erneut gegen
die verschiedensten Stellen des Käfigs. Wieder und
wieder presst er Thomas gegen das Gitter um so viel Schmerz
wie möglich zu verursachen. Gerade wirkt es tatsächlich
so, als wäre End ein wütendes Tier, dass mit seiner
Beute spielt.
Diese
Szenen ziehen sich, das Leid von Thomas Camden wird weiter
ausgespielt, die Fans buhen schon fast gar nicht mehr,
sondern können hier nur fassungslos zuschauen.
End
steht über Camden und es scheint gar nicht so richtig
ersichtlich, was er nun als nächstes vorhat. Soll das
Cover folgen, will er mit Camden den Toxic Waltz tanzen oder
wird er weiter machen und Camden bis zur Besinnungslosigkeit
prügeln. Nichts davon, gerade steht End einfach nur da,
während Thomas seine letzten Kräfte mobilisiert, um
sich irgendwie aufzuraffen. Er liegt vor End und versucht
sich an dessen Fuß und Bein hochzuziehen. End
beobachtet das, er scheint es nicht mal wirklich zu genießen,
sondern vielmehr dem Hass und der Zerstörungswut zu
verfallen. Es zu registrieren.
Und
schließlich, packt sich The End Thomas Camden. Wieder
nimmt er ihn auf die Schultern um ihn in die Welt des
endlosen Schmerzes zu schicken. Samt Camden auf den Schultern
läuft End nun einige Schritte durch den Ring, quasi in
der Art um dem Publikum zu zeigen, dass End dieses Match
jetzt beenden wird.
Doch…
fast geistesgegenwärtig und wirklich mit einem letzten
Aufschwung der letzten Kräfte… rutscht Camden
Ends Rücken hinunter…
GERMAN
SUPLEX
Camden
kann wieder kontern! Mit einem gewaltigen Schwung kann er The
End einmal über die eigene Achse befördern!
Aber
Kapital daraus schlagen… das kann er nicht. Camden
liegt auf dem Boden, ebenso The End. Camden ist viel zu
kaputt und vor allem erschöpft durch diesen ruckartigen
Kraftaufwand, als, dass er gleich covern könnte. Wieder
zieht sich diese Szene nun einige Zeit, bis Camden sich
langsam aber sicher wieder aufbauen kann. Er geht hinüber
zu The End und packt ihn sich.
MEDIUM
RARE
Diesmal
schafft es Thomas Camden seinen Finisher durchzubringen!
Allerdings… sah das nicht ganz sauber aus. Tatsächlich
konnte Camden den Move nicht mit seiner vollen Intensität
durchführen, dafür stecken ihm die Aktionen vorher
noch zu tief in den Knochen. Camden hatte zudem Probleme End
direkt hochzubekommen. Man merkt, beide Teilnehmer sind
mittlerweile deutlich angeschlagen. Der Herausforderer noch
mehr als der Champion. Er hat seinen Finisher zwar
durchgebracht, allerdings nicht mit der vollen Wucht. Camden
überlegt nun, ob es sinnvoll ist zu trotzdem zu covern
oder lieber den Käfig zu entkommen. Aber das Cover ist
wahrscheinlich erstmal die bessere Option. Camden schleppt
sich also zu End hinüber und legt seinen Arm auf ihn.
1…
2…
Kickout.
Sven:
„Nicht schlecht von Camden, er konnte End zwar zwei Mal
gut erwischen, allerdings nicht ohne die Folgen von Ends
Attacken vorher zu spüren. Das reicht dann aber immer
noch nicht, um End zu besiegen, wenn es natürlich auch
gut gedacht war.“
Pete:
„Auf jeden Fall und man muss natürlich sagen, dass
Camden hier tatsächlich sehr beachtlich mithalten kann,
aber The End ist und bleibt nun mal einfach ein harter
Brocken, wie Thomas Camden hier nur einmal mehr lernen muss.“
End
liegt nach wie vor auf der Matte, den Arm hochreißen
konnte er zwar, aber trotzdem ist er noch angeschlagen. Dafür
waren der Medium Rare dann doch stark genug. Thomas sieht
seine Chance, wenn er End nicht pinnen kann, dann muss eben
doch die Flucht aus dem Käfig herhalten. Camden schleppt
sich nun zu den Seilen, an denen er nun direkt hochklettern
will. Mehr schlecht als recht, gelingt ihm das sogar
einigermaßen und wieder ist er beim Gitter. Das sieht
gut aus, Camden könnte hier tatsächlich
weiterkommen als bisher…
Nein.
WIEDER hält ihn The End am Fuß. Der ist
aufgesprungen und hat seine Kraft zusammengenommen, um Camden
aufzuhalten. Wieder hängen die Beiden nun also an der
Seite des Käfigs. Camden gibt sich alle Mühe End
abzustrampeln, doch der hält locker fest…
LUNA!
AUF
DER ANDEREN SEITE!
Luna
Rosario erkennt nun langsam, dass Camden hier in gefährlich
guter Position zum Sieg ist! Es sieht gut genug für
Camden aus, End tatsächlich abzustrampeln, da der noch
einigermaßen getroffen von Camdens Finisher ist. Also
klettert Luna Camden entgegen, packt sich dessen Finger durch
die Laschen und… BEIßT HINEIN!
Sowohl
Camden als auch End fallen dementsprechend wieder nach hinten
auf die Matte, wobei bei es Camden bei dem Aufprall deutlich
schlimmer erwischt!
Camden
landet also, wird von dem Aufprall aber fast schon wieder
hochgefedert….
SPEAR
End
zerreißt Camden gefühlt in zwei Teile und packt
ihn sich direkt, um erneut den Endless Pain vorzubereiten!
Ricky
Murk ist auch da, um zu schauen, inwiefern Leviathan hier
weiter eingreifen will. Luna scheint aber bereits wieder den
Käfig hinabzuklettern, während auch Zane bereits in
Position zum Eingreifen war.
In
den Zuschauerreihen wird es immer unruhiger und auch zwischen
den verschiedenen Kameras scheint etwas orientierungslos hin
und her geschnitten zu werden, denn da kommt jemand! Durch
die Zuschauerreihen! Die Person springt über die
Barrikade und läuft zielgerichtet in Richtung der
Käfigtür. Ein Tuch mit einem halben Totenkopf
verdeckt die Gesichtszüge, die Kapuze der Jacke hängt
tief in die Augen. An der Tür wird hastig und energisch
der Ringrichter, der das Match von außen beobachtet zur
Seite gestoßen. Zane bemerkt es als erstes und packt
Luna unter hektischem Deuten an der Schulter.
Der
oder die Unbekannte kommt auch nicht allein, in der Hand
liegt… eine Art Eisenstange!
Gerade
passiert hier so viel, so schnell, sodass hier kaum jemand
etwas tun kann. Leviathan kann nicht schnell genug reagieren,
auch wenn Zane bereits beginnt, um den Ring zu sprinten, da
hat die Person auch schon das Schloss aufgebrochen und stürzt
in den Ring.
ENDLESS
PAIN
End
hat es nun endlich geschafft seinen eigenen Finisher gegen
Thomas Camden durchzubringen. Anschließend steht direkt
wieder auf…
SCHLAG
MIT DER STANGE!!!
Und
zwar direkt gegen den Kopf vom Champion, der sofort
besinnungslos zu Boden geht. Ein ganz klarer Knockout,
Eisenstange sei Dank.
Die
Person im Ring packt sich Thomas Camden und zieht ihn auf The
End, fast zeitgleich springt sie aber zur Tür um diese
festzuhalten, während Zane verzweifelt daran herumreißt.
Luna versucht gleichzeitig weiter hinaufzuklettern, da sie
aber schon fast beim Absteigen war, ist der Weg da auch
länger als gedacht.
Zu
lang.
Ricky
Murk zählt durch.
1…
…
…
…
2…
…
…
…
3.
~
Ding Ding Ding ~
Laura:
„Und der Sieger des Matches und somit NEUER GFCW
Intercontinental Champion…. THOOOMASSS
CAAAAMDENNN!!!“ Sven:
„Was ist hier passiert?“ Pete:
„Thomas Camden ist Intercontinental Champion, aber ich
glaube, bevor wir uns darüber unterhalten muss die Frage
sein: Was passiert hier JETZT noch?“
Die beiden
Kontrahenten liegen regungslos im Ring, vermutlich hat keiner
von beiden auch nur die leiseste Ahnung, was hier geschehen
ist. Doch anstelle von Thomas Camdens Musik um seinen Sieg zu
zelebrieren, ertönen in der GFCW bislang nicht mit einem
Wrestler verbundene Töne aus den Boxen.
Langsam
wird der Käfig jetzt wieder vom Boden empor gehoben, um
medizinischem Personal den Check nach den Wrestlern zu
ermöglichen und wohl auch, um Ricky Murk die Chance zu
geben hier die Beine in die Hand zu nehmen, bevor er zwischen
irgendwelche Fronten gerät.
Neben dem Ring
stehen Luna und Zane, gleichermaßen geschockt und
sichtlich bebend vor Wut, doch das verspielte Schwingen der
Eisenstange erzeugt statt dem sofortigen Sturm in den Ring
nur hektische und fragende Blicke zueinander. Doch…
lässig wirft die Person im Ring die Eisenstange aus dem
Ring. Einladend gestikuliert sie zu den beiden Leviathan
Mitglieder*innen am Ring, die immer noch zögerlich
scheinen. Was ging hier vor sich.
Der Kopf im Ring
wird gesenkt und mit einem geschickten Handgriff die
Vermummung unter dem unteren Teil des Gesichts gelöst.
Die Kapuze fliegt in den Nacken. Eine leichte Narbe zieht
sich über die rasierte Seite des Kopfes. Lange, schwarze
Haare, fallen von der anderen über die Schulter. Ein
spöttisch hochgezogener Mundwinkel, den wir nur zu gut
kennen, stechende blaue Augen.
Pete:
„Luna und Zane wirken als hätten sie einen Geist
gesehen!“ Sven:
„Ich… Was bedeutet das? Hat er End nicht als
Anführer eingesetzt?“ Pete:
„Ich…“
Levy
löst zuerst seine Starre. Ein breites, ungläubiges
Lachen macht sich auf seinem Gesicht breit. Ein
Kopfschütteln, ebenso ungläubig. Doch es dauert nur
kurz, bis seine Mine sich wieder versteift. Und zwei
Mittelfinger in Drakes Richtung wandern.
Sven:
„What…“
Energisch
greift Zane Ends Bein und zerrt seinen Anführer (?) aus
dem Ring. Angestrengt verzerrt er das Gesicht, als er
versucht das Gewicht alleine zu stützen. Fordernd
wandert sein kalter Blick zu Luna. Die scheint ihn nicht
einmal zu bemerken. Sie starrt weiterhin auf ihren Ehemann im
Ring, in dessen Ausdruck sich jetzt ein sanftes Lächeln
legt, als er einen Schritt auf die Seile zugeht und Luna die
Hand hinhält, um ihr zu sich in den Ring zu helfen. Doch
die tritt einen Schritt zurück.
BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Verzweifelt,
fragend, breitet sie die Hände aus, gestikuliert von
Drake zu Zane zu Drake. Hastig fährt sie sich mit den
Händen über das Gesicht, bevor die Augen nun starr
auf Drake ruhen. Und langsam. Demonstrativ langsam. Streift
sie den silbernen, dünnen Ring von ihrem Ringfinger. Und
wirft ihn vor Drakes Füße.
Stille in der
Halle. Man kann das Tapsen von Lunas Füßen fast
hören, als die Musik verstummt und sie zu Zane und End
hinübergeht, sich Ends zweiten Arm schnappt und ohne
zurückzusehen gemeinsam mit Levy ihren Anführer die
Rampe hinaufträgt.
Thomas Camden würde
Backstage als IC Champion zu Bewusstsein kommen. Doch als was
würde Drake Vaughn am nächsten Morgen aufwachen?
Ein
letzter Moment der Ruhe. Ein letzter Moment der Vorbereitung. Es
war angerichtet. Sein Match. Seine Nacht. Sein Titel. Sein
Triumph. Alles, was Antoine Schwanenburg möchte, lag
ausgebreitet vor ihm. Er musste nur noch zugreifen. Flankiert von
neun Sicherheitsfachkräften, von mal zu mal werden es mehr,
schiebt er sich um eine Ecke im Backstagegang, den Blick schon
fokussiert zu Boden gerichtet. Angestellte und andere
Wrestler werden unsanft aus dem Weg geschoben. Niemand kam auf
zwei Meter an den Champion ran. Der Titel ist diesmal nicht
dabei, nur zwei Handtücher, die von einem der Schränke
zu seiner Seite getragen werden.
Ohne die Sicherheit der
Formation zu brechen, öffnet einer der Begleiter die Tür
zu einem Raum, während die anderen seine geschlossene Gasse
formen, durch die der Champion nach vorne Tritt. Ein leerer Raum,
nur leise Musik und zwei Fitnessgeräte zum lockermachen.
Naja. Leer bis auf diesen einen Idioten, der den Schuss nicht
gehört hat und jetzt meint die Geräte zu säubern.
Bodyguard1: „Hey! Sie! Herr Schwanenburg hat
diesen Raum für seine Matchvorbereitung vollkommen alleine
zugesichert bekommen! Raus hier!“ Putzkraft:
„Sofort. Jawohl. Ich habe nur die Geräte desinfiziert.
Sofort.“
Hastig nickt der Angestellte drei-,
viermal, aber eher zu sich selbst, als er seine Arbeit im
Schnelldurchlauf beendet und sich umdreht. Um zu gehen. Möchte
man hoffen.
Zane: „Ich wurde
noch nie SO viel angekackt dafür, dass ich Leuten
helfe.“
Blitzartig formieren sich die
Bodyguards wieder, den Blick auf Levys rechte Hand fokussiert,
über der ein Handschuh liegt, den geneigte Zuschauer nur zu
gut kennen. Pechschwarz, der harte Kunststoff zur Verstärkung
der Schläge über die Knöcheln gezogen.
Zane:
„Was schaut ihr, zieht ihr beim Putzen keine Handschuhe an?
So unhygienisch. Hey Antoine, ich würde WIIIIIRKLICH
aufpassen, ich weiß Pure Rules, wie gesagt
aber…“ Bodyguard2:
„RAUS!“
Demonstrativ zuckt Zane mehr
zurück als man es wohl müsste, wenn man sich
erschreckt.
Zane: „Okay,
okay, bin auf dem Weg.“
Fröhlich
pfeifend schiebt Zane sich demonstrativ langsam durch die schiere
Masse an Bodyguards, die der World Champion mittlerweile um sich
gescharrt hat und steuert auf den Eingang des Raumes zu, neben
dem er seinen mittlerweile doch schon etwas gezeichneten Koffer
abgestellt hat. Es ist hart der Besitz Zane Levys zu sein. Ein
Like = 1 Mitleid für den Koffer.
Mit sich sichtlich
zufrieden packt er seine Sachen und wirft das Behältnis
lässig über die Schulter, bevor er mit der freien Hand
die Klinke herunterdrückt.
Zane:
„Na dann, Antoine… Viel Spaß. Gutes Workout
und äh… Bis gleich.“
Den
Luftkuss, den er zugeworfen bekommt, nimmt Schwanenburg wohl
schon gar nicht mehr richtig wahr. Sein Blick ist jedenfalls
abgewendet, er hat sichtlich keine Lust, noch mehr Zeit mit den
Faxen des Schlüsselträgers zu verschwenden. In seine
Gedanken kann jedoch niemand schauen. War er wirklich abgebrüht
genug, Levy nicht im Hinterkopf zu haben?
Mit viel Elan
zieht Zane also die Tür hinter sich wieder ins Schloss, doch
noch bevor er auch nur zwei Schritte in den Gang hinein gehen
kann, hat er schon wieder Gesellschaft. Gesellschaft, die mit
verschränkten Armen, einem feinen Anzug und einem strengen
Blick offenbar nur auf ihn gewartet hat.
James
Corleone: „Na, gute Laune?“
Ein
resigniertes Ausatmen trifft die rechte Hand des Königs als
Antwort, was auch von einem schwungvollen Kopfsenken Seiten Zanes
begleitet wird.
Zane: „Mr.
Corleone.“
Ein wenig wirkt das ganze wie ein
Schuljunge, der genau weiß, weshalb er gerade ins
Lehrerzimmer gerufen wurde, doch eben auch nur ein wenig. Levy
wirkt wesentlich zu locker als dass hier der Eindruck entsteht,
er wurde gerade dabei ertappt die Lösungen für die
nächste Klausur zu klauen.
Corleone
mustert ihn.
James
Corleone: „Du weißt, warum ich hier bin, richtig.“
Vielmehr
eine Aussage, als eine Frage. Man sieht Corleone an, dass dieser
alles andere als glücklich darüber ist, wie der Abend
bisher verlaufen ist. Und das ist noch sehr gelinde ausgedrückt.
Von The End? Keine Spur. Der hat sich wohl irgendwo
zurückgezogen.
Zane:
„Ja… ja, das weiß ich.“
Entgegnet
ihm Zane etwas zurückhaltend, schließlich will der
erstmal sehen, was genau der Grund für die Anwesenheit
Corleones ist.
Corleone
registriert die Antwort mit einem ernsten Blick. In letzter Zeit
war seine Laune, entsprechend der guten Stellung von The End und
Leviathan, doch vergleichsweise positiv. Doch jetzt?
James
Corleone: „Verfall nicht der Annahme, mir würde hier
entgehen, was für ein Spiel du spielst. Ich weiß, was
du heute schon den ganzen Abend machst und offen gesagt: ich find
das nicht gut. Du magst bei dem… was auch immer da draußen
passiert ist, dabei gewesen sein und allem Anschein nach standest
du auch auf der richtigen Seite… Aber. Ich meine mich zu
erinnern, dass wir eine Abmachung hatten. Oder, besser gesagt,
dass es eine Anweisung gab. Betreffend ihres Koffers.“
Fordernd
hält Corleone den Blick auf Zane.
Zane:
„Momentmomentmomentmoment…“
Keine
Aggression, keine Hektik liegt in der Stimme Levys. Es ist eher
ein ehrliches Kopfschütteln, unter dem er den Koffer auf den
Boden stellt und beschwichtigend beide Hände hebt, bevor er
einen Schritt auf Corleone zugeht.
Irgendwo im
Hintergrund flitzen zwei Mitarbeiter vorbei, die etwas irritiert
blicken, doch sich dann wieder ihrer Arbeit widmen, nachdem Levy
sie mit einem netten Blick bittet, weiterzugehen. Ein wenig senkt
er die Stimme, wohl um nicht zu riskieren, dass im Zimmer hinter
ihnen etwas von der Konversation ankommt.
Zane:
„Mr. Corleone, bei allem Respekt, aber das gerade ist doch
wirklich Zeitverschwendung. Es ist doch offensichtlich, in was
für einer Situation wir sind.“
Mit dem
Blick von „Checkst du´s bitte einfach?“ lehnt
er sich noch ein Stück zu seinem Gesprächspartner hin,
doch die Aussage war eher rhetorisch. Er weiß genau, dass
die Rechte Hand eine Erklärung möchte, und er möchte
sie sich nicht zusammenreimen. Doch ganz kann Levy sich den
zweiten Seitenhieb dann doch nicht ersparen.
Zane:
„Ich glaube Drake hätte mit Kusshand angenommen mich
wieder an seiner Seite zu haben und heute Abend diese Arena als
World Champion zu verlassen. Wenn es mir darum gehen würde,
hätte ich vorhin etwas GANZ anderes getan, als End aus der
Schussbahn zu holen.“
Nun liegt doch ein
wenig Nachdruck in der Stimme. Fast ein wenig beleidigt klingt
der Schlüsselträger.
Zane:
„Und NOCH ehrlicher glaube ich, dass Sie langsam mal ein
wenig die Einstellung uns gegenüber anpassen sollten. End
ist da angekommen. Warum Sie nicht? Ich verstehe, dass sie ihn
schützen wollen, wir sind aus Ihren Augen genauso
Außenseiter, wie End in Leviathan war, aber ich habe
gehofft, vielleicht…“
Er zuckt mit den
Schultern und atmet einmal tief durch.
Zane:
„Vielleicht würden Sie sich auch etwas entspannen uns
gegenüber abseits Ihrer formalen Einheitsbekundungen.“
Es
ist nicht ganz der Hundeblick, den er hier auspackt, aber doch
relativ nah dran. Nicht, dass das Corleone in irgendeiner Art und
Weise beeindruckt.
Corleone
würde hier wohl gerne aus einer dominanteren Position heraus
antworten, die harte Realität zeigt ihm aber, dass ihm dafür
etwas die Basis fehlt. Der Intercontinental Championship war das,
was The End zusätzlich Legitimation bei seiner Position als
Anführer gegeben hat und der ist jetzt weg, während
sowohl Zane, als auch Luna ihre Titelchance, auf den wohlgemerkt
„wichtigeren“ Titel, noch haben. Dazu ist Drake
zurück. Zane hat also Recht, mit dem was er sagt und das
weiß Corleone auch.
Aber
er versucht das nicht nach außen zu tragen. Er bleibt ernst
und angespannt und hält diese Spannung weiter aufrecht…
bis er sich dann doch, zumindest recht kurz, ein versöhnliches
Lächeln abringen kann.
James
Corleone: „Du hast vollkommen Recht, Zane.“
Corleone
betont diese Worte insofern, dass recht deutlich wird, dass er
Zane duzt und ihn nicht, wie seine Gesprächspartner sonst
siezt. Das ist kein Zeichen von fehlendem Respekt, sondern eines,
dass er Zane als einen Teilnehmer, seines inneren Kreises
anerkennt.
James
Corleone: „Wie schon gesagt, ich registriere, was du vorhin
getan hast, und finde das auch bemerkenswert. Und genau, weil ich
inzwischen nicht mehr nur der Manager von The End, sondern der
treue Berater von Gesamt-Leviathan bin, fühle ich mich in
der Position, dir zu sagen, dass du nicht zu sehr mit diesem
Schlüssel herumwedeln solltest. Wir sind nicht in der
Position, in der wir uns… Fehler… erlauben
können.“
Erneut schüttelt Zane den
Kopf. Diesmal mit Nachdruck. Noch immer hält er seine Stimme
gedämpft.
Zane: „Die
Schwanenburgs haben Runde 1 gewonnen. Uns sind heute komplett die
Hände gebunden im Main Event. Das hier…“
Er
deutet auf den Koffer zu seinen Füßen.
Zane:
„Ist die einzige Chance, die wir IRGENDWIE haben, Luna zu
unterstützen. Natürlich hat auch Antoine gesehen, was
nach dem IC Match passiert ist. Natürlich weiß er, wie
meine Anweisung bezüglich dieses Koffers ist. Aber wenn ich
nur den klitzekleinsten Funken Zweifel in ihm säen kann…
Wenn er nur einen Gedanken im Match an mich verschwendet,
vielleicht diesen einen Ticken Kraft zurückhalten will. Dann
wird er verlieren. Mal abgesehen davon, wie sehr ich ihm wohl auf
den Sack gegangen bin. Hell, der Mann rennt wegen meiner
Kofferwedelei gerade mit ZEHN Bodyguards zum Aufwärmen. Dem
geht richtig der Stift. Das is alles. Ich mache das für
Luna. Nicht für mich oder meine eigene Kampange gegen
Antoine.“
In
Corleones Kopf brodelt es. Heute kommt alles zusammen: der
Titelverlust, das Comeback von Drake, Lunas Titelchance, Zane als
Kofferträger und zu allem Überdruss, weiß er noch
nicht genau, wie es The End mit all dem geht. Und dennoch, muss
er hier irgendwie sein Gesicht bewahren und seine, wie auch Ends
Position, vertreten. Corleone entscheidet sich für die
Variante, alles erstmal aufzuschieben und sich Zane warm zu
halten. Er lächelt also einmal mehr.
James
Corleone: „Also gut, das kann ich vollkommen verstehen. Das
ist ein guter Plan, an den ich natürlich auch schon gedacht
hatte. Alles was ich will, ist, dass du vorsichtig bist. Wie
schon gesagt: keine Fehler. Wir… müssen uns jetzt
überlegen, wie es weiter geht. Und dabei brauchen wir…
dabei braucht The End, alle Unterstützung, die er nur
erhalten kann.“
Vielmehr
eine Frage, als eine Aussage. Corleone gibt nach oder zumindest
den Anschein, als würde er das tun, während er Zanes
Blick entgegnet.
Zane:
„Keine Frage. Danke für Ihre Nachsicht. Na dann…“
Er
gabelt den Koffer wieder vom Boden auf und weißt den Gang
hinab.
Zane:
„Wollen wir?“
CUT
Die
Regie schaltet in ein Büro. Und schnell realisieren die Fans
wessen Büro es ist und buhen sich lautstark die Seele aus
dem Leib. Und die Zielscheibe ihres Unmuts, ist gerade in ein
Telefonat vertieft.
Dynamite:
„Natürlich! … Selbstverständlich habe ich
Zeit! Das lasse ich mir doch nicht entgehen! … Keine
Frage, eine große Ehre! Wann immer es für Sie möglich
ist…“
Dem
großen, selbstzufriedenen Grinsen in seinem Gesicht
zufolge, scheint es ein sehr erfreuliches Gespräch zu sein.
Der Security neben ihm bleibt ganz cool und lässt sich
nichts anmerken.
Dynamite:
„Aber sicher! Gerne auch live vor aller Augen, bei der
nächsten War Evening. Das wäre fantastisch, wenn sich
das einrichten ließe… Großartig! Dann sehen
wir uns bei der Show. Sie sind selbstverständlich herzlich
willkommen und wir werden alles für diesen Anlass
vorbereiten…“
Der
Boss der GFCW nickt eifrig und freut sich wie ein Kind im
Spielzeugladen.
Dynamite:
„Ja, ebenfalls! Bis in zwei Wochen. Ihnen auch.
Wiederhören.“
Das
Gespräch wird beendet und der Chef kommt aus dem Grinsen gar
nicht mehr heraus.
Dynamite:
„Endlich! Jahrelang habe ich darauf gewartet. Es ist längst
überfällig, aber endlich ist es soweit…“
Stolz
und selbstverliebt blickt er zum Security-Mann, mit dem er seine
Freude als erstes teilt.
Dynamite:
„Das Bundesland in dem meine GFCW gegründet wurde,
Nordrhein-Westfalen, will mir einen Verdienst-Preis überreichen,
für meine Erfolge und Errungenschaften im Bereich Sport und
Unterhaltung. Und das alles live, bei der nächsten War
Evening. Endlich bekomme ich die Ehre die mir gebührt.“
Der
Mann verzieht keine Miene, während Dye vor sich hin
schwärmt. Dann aber geht er wieder zum Tagesgeschehen über.
Dynamite:
„Und Lionel Jannek?“
Die
Nennung dieses Namens erzeugt erstmal einen Begeisterungssturm
bei den Fans. Der Support für den immer noch um einen neuen
Vertrag kämpfenden Österreicher ist ungebrochen, wenn
nicht sogar größer als je zuvor.
Dynamite:
„Hat er ein Ticket eingelöst?“
Kopfschütteln
beim Security-Mann.
Dynamite:
„Hat er einen VIP-Pass benutzt?“
Kopfschütteln.
Dynamite:
„Und wir haben auch kein Videomaterial mit ihm für
heute?“
*schüttel
schüttel*
Dynamite:
„Habt ihr ihn überhaupt in oder in der Nähe der
Halle gesehen?“
(siehe
oben)
Dynamite
grinst erneut selbstzufrieden, während die Fans über
diese radikalen Maßnahmen, den guten LJ fern zu halten,
überhaupt nicht glücklich sind und das auch zum
Ausdruck bringen.
Dynamite:
„Sehr gut. Haltet weiter die Augen an den Eingängen
offen! Ich will sein Gesicht nicht mehr hier sehen! Schon gar
nicht beim Pay-Per-View. Kapiert?“
Kopfnicken
bei Mr- Security.
Dynamite:
„Das will ich auch hoffen. Es geht hier schließlich
um eure Jobs! Und jetzt raus!“
Nicken
und dann verlässt der Sicherheitsmann das Büro. Dye
greift nach einem Bündel Papiere, die auf seinem
Schreibtisch lagen und beäugt sie kritisch… Nach
kurzer Zeit wendet er, scheinbar genervt, die Aufmerksamkeit
davon ab.
Dynamite:
„Wo zum Henker, bleibt eigentlich mein Essen, das ich vor
einer halben Stunde beim Catering geordert habe?? Schlafen die da
drüben? Wofür bezahl‘ ich die? Wenn die nicht
bald-“
Da
klopft es an der Tür. Wohlwissend was hinter der Tür
lauern könnte, denkt Dye nicht daran selbst zu öffnen.
Und ruft einfach „Herein“, wobei er sich auf alles
gefasst macht. Die Tür geht auf und da steht ein junger Mann
vom Catering.
Catering-Boy:
„Das Essen für den Chef der GFCW.“
Erleichtert
nimmt Dye seine Mahlzeit entgegen und wirft die Tür zu.
Völlig gleichgültig ob die Tür den jungen Mann
trifft und ohne Trinkgeld zu geben. Tja, wenn einen der Hunger
packt, dann vergisst man alles andere.
Dynamite:
„Wird auch Zeit, Mensch! Mir dampft hier schon die Bluse!“
Ungeduldig,
noch bevor er sich mit dem Essen zu Tisch setzt, greift er sich
etwas vom Teller und steckt es genüsslich in den Mund…
doch der Genuss währt nur kurze Zeit. Denn langsam verzieht
sich das Gesicht des Chefs erheblich in großen Ekel. Sehr
zur Freude und zum Amüsement der Fans, die schadenfroh
jubeln. In hohem Bogen und angewidert spuckt Dye den Bissen aus
und wischt sich den Mund ab.
Dynamite:
„Da steigt einem ja die Feder aus der Matte! Was ist das
denn für eine Schweinerei??? Die können was erleben!“
Wutentbrannt
stürmt der Boss aus seinem Büro und in Richtung
Catering-Bereich. Dort angekommen brüllt er sofort los.
Dynamite:
„Wer war für mein Essen zuständig??? Wer???“
Ein
Mitarbeiter deutet auf einen anderen, der wohl gerade damit
beschäftigt ist hinter der Theke etwas anderes zuzubereiten.
Sofort stapft Dye auf diesen Mann zu, hämmert auf die Theke
und macht seinem Unmut Luft.
Dynamite:
„Du da!! Wo zum Teufel hast du Kochen gelernt??“
Der
angesprochene Mann dreht sich um… und in der Halle ertönt
ohrenbetäubender Jubel. Hinter der Theke, nun Auge in Auge
mit dem Boss, steht niemand Geringerer als Lionel Jannek!
Komplett mit Kochschürze und Küchenhaube und einem
Kochlöffel in der Hand. Unschuld heuchelnd blickt er Dye an.
Lionel
Jannek: „Wieso denn? Stimmt etwas nicht, der Herr?“
Dynamites
Augen sind erstaunt weit aufgerissen und als wäre er nicht
schon sauer genug, brodelt es jetzt wohl noch mehr, jetzt wo er
LJ tatsächlich erneut in seiner Show zu sehen bekommt.
Dynamite:
„Was in Dreiteufelsnamen machst DU hier???“
LJ
zuckt gleichgültig mit den Schultern und geht weiter seiner
Arbeit (?) nach.
Lionel
Jannek: „Naja, sagen wir einfach einmal, dass der Auftritt
in Camdens Kochshow mich so richtig für das Kochen
begeistert hat. Und dann habe ich erfahren, dass die
Catering-Firma, die du für heute angeheuert hast noch
Aushilfe sucht. Und da bin ich nun. Ich hab zwar keine
Vorerfahrung, aber nach einer kleinen Geldspende und dem Angebot
umsonst zu arbeiten, hab ich den Job dann doch bekommen.“
Fröhlich
pfeifend kümmert sich LJ um eine Waffel, während Dye
überhaupt nicht zum Lachen zumute ist.
Dynamite:
„Ich habe jetzt endgültig die Nase voll von dir! Wenn
du nicht bald aufhörst hier ungefragt aufzutauchen, dann
wird das sehr schmerzhaft für dich enden! Und zwar noch
schmerzhafter als bei-“
Dyes
Redefluss wird abrupt von einem Strahl Schokosauce unterbrochen,
der ihn in Gesicht und auf seinem Anzug trifft. Zitternd vor Wut
starrt er Jannek an, welcher die Tube Schokosauce begutachtet.
Lionel
Jannek: „Upps… ich vergesse aber auch jedes Mal wo
diese Öffnung ist. Ach ja, so nebenbei: Wie hat dir
eigentlich das Essen geschmeckt? Hab ich ganz alleine und mit
äußerster Sorgfalt zubereitet.“
Dynamite:
„VERSCHWINDE AUS DER HALLE!!! SOFORT!!!“
So
brüllt der Chef und deutet in Richtung Ausgang, wohl nur
einen Bruchteil einer Sekunde davon entfernt die Security zu
rufen. LJ blickt ihn verdutzt an und kontrolliert dann seine Uhr.
Lionel
Jannek: „Meine Schicht ist aber noch nicht zu Ende…
was wird da meine Vorgesetzte sagen?“
Dynamite:
„Das interessiert mich nicht!!! Hau ab!!! Und wage es ja
nicht in zwei Wochen bei War Evening aufzutauchen! Denn sonst-“
Lionel
Jannek: „Wieso? Was ist denn da so Besonderes?“
Dynamite
stockt. Ihm wird klar, dass er jetzt besser nicht mehr
Informationen preisgibt.
Dynamite:
„Das geht dich nichts an!! VERSCHWINDE JETZT!!!“
Lionel
Jannek: „Und mein neuer Vertrag?“
Dye
ist kurz vorm explodieren. Diese freche Frage des Österreichers
tut da wohl auch noch das ihrige dazu. Er rauft sich die Haare
und kann inzwischen farblich mit jedem Paradeiser konkurrieren…
Dynamite:
„GIBT’S NICHT!!! RAUS!!!“
LJ
seufzt enttäuscht und schüttelt den Kopf.
Lionel
Jannek: „Du bist ganz schön dickköpfig, Dye.
Jetzt warte ich schon seit zwei Monaten darauf.“
Seelenruhig
nimmt LJ die Haube ab und legt die Schürze ab.
Lionel
Jannek: „Weißt du, Dye. Bis hierhin war das alles ja
recht witzig… aber auch meine Geduld hat einmal ein Ende.“
Unterstützende
„LJ“-Rufe der Fans und der „Superior One“
stützt sich, Dye fixierend, auf der Theke ab.
Lionel
Jannek: „Ich habe noch genug Geld auf der hohen Kante für
weitere solche Aktionen, mit denen ich dir auf die Nerven gehen
kann. Und egal was du tust, ich werde es wieder und wieder und
wieder versuchen! Und je länger ich warten muss, umso böser
werde ich. Klaro?“
Die
beiden starren sich ins Gesicht. Beide mit großer
Intensität, allerdings aus unterschiedlichen Quellen.
Schließlich zieht sich LJ zurück und legt seine Sachen
zur Seite. Dann hebt er, freundlich lächelnd, ein kleines
Fläschchen hoch.
Lionel
Jannek: „Dieser Toast geht auf dich, Dye.“
Und
noch bevor der Boss der GFCW reagieren kann, wird er mit dem
Inhalt der Flasche überschüttet. Der Konsistenz nach zu
urteilen, ist es aber kein Wasser oder sowas, sondern wohl eher
ein dicker, klebriger Fruchtsirup. Die Fans johlen erfreut auf
und feiern Lionel Jannek einmal mehr.
Lionel
Jannek: „Wortwörtlich. Wir sehen uns, Dye.“
Damit
verlässt der Mann aus Wien den Ort des Geschehens und lässt
einen wutentbrannten, schokoladisierten und eingesirupten
GFCW-Boss zurück. Dieser lässt einen lauten,
frustrierten und sicher auch aus großer Wut geborenen
Schrei heraus, packt sich in seiner Rage einige Dinge von der
Theke und wirft sie, einen nach dem anderen, wild durch die
Gegend. So hat man den Chef wohl noch nie gesehen. LJ hat ganze
Arbeit geleistet, jedoch sein Ziel immer noch nicht erreicht.
Doch wenn wir diese Szenen sehen, dann muss man sich fragen wie
lange der Boss das noch aushält.
Pete:
„Ähm, einmal mehr hat es Lionel Jannek ins Programm
geschafft. Und einmal mehr hat er es geschafft dem Chef eins
auszuwischen…“
Sven:
„Fürchterlich! Einfach nur fürchterlich! So ein
Hooligan hat hier nichts verloren! Ich hoffe Herr Booker bleibt
bei seiner Entscheidung. Wie konnte ich mich nur so in Lionel
Jannek täuschen? All die Jahre…“
Pete:
„Er macht sich bei Dynamite sicherlich nicht sonderlich
beliebt… Aber dennoch bin ich sicher nicht der Einzige der
Lio gerne wieder hier sehen würde.“
Sven:
„Ach ja? Da hab ich Neuigkeiten für dich: Das
entscheidest nicht DU, das entscheiden nicht die Fans, sondern
das entscheidet immer noch der Boss! Und basta!“
Pete:
„Leider wahr. Aber warten wir ab, wie das mit den beiden
noch weitergeht. Und
wir gehen jetzt nochmal in den Backstagebereich. MacMüll hat
Morbeus am Mic, kurz bevor dieser in unserem Co-Main Event auf
Zereo Killer treffen wird.“
Die
Regie schaltet in den Backstagebereich. MacMüll steht dorch
im feinen Zwirn neben dem ehemaligen World Heavyweight Champion.
Ray Douglas steht dort in seiner üblichen Ringgear: grüne
Wrestlingboots mit einem weißen M an den beiden Seiten,
klassischer 80s-Look, abgeranzte Jeans-Shorts und ein T-Shirt mit
seinem Logo drauf. Die roten Haarlocken hat er straff nach hinten
gekämmt oder gegelt. Weiß der Kuckuck. In sehr ernster
Miene wartet Douglas auf ein Zeichen nun auch sprechen zu können.
MacMüll:
„Bei mir steht Morbeus, der gleich auf Zereo Killer treffen
wird. Ray, in den letzten Wochen sind doch ein paar unangenehme
Dinge widerfahren….“
Morbeus:
„Diplomatisch ausgedrückt. So kennt man dich, Mac.
Zereo Killer ist hier nach einem Jahr wieder aufgetaucht, völlig
verändert, und geht mir seitdem ziemlich auf den Sack. Ich
habe es anfangs noch gut mit ihm gemeint. Er ist eine Legende in
dieser Liga und daher hatte ich ihn als geeignet gesehen, die
GFCW gegen die Children of Wrath zu schützen. Ein
Trugschluss. Der Mann ist brandgefählrich und schreckt vor
wirklich überhaupt nichts zurück!“
MacMüll:
„Sie spielen auf die harte Attacke gegen ihren Freund
Dragan an? Wie geht es ihrem treuen Begleiter und Coach
mittlerweile?
Morbeus:
„Wie soll es ihm schon gehen? Er kotzt Blut. Whatsoever. In
den sozialen Medien und irgendwelchen Podcasts von den
sogenannten Fans ist seine Verletzung ja auch gut aufgenommen
worden. Da haben sich echt Leute gefreut, dass es Dragan schlecht
geht. Irre. Was sind das eigentlich für verdammte
Arschnasen? Meinen die, dass das hier ein Spiel ist? Sowas wie
Call of Duty oder so ne andere Gaming-Scheiße? Diese Leute
widern mich einfach nur noch an. Und ich lasse lasse mir btw von
diesen kleinen Bastarden auch nicht den Mund verbieten. Ich
fluche vor mich hin, wie es mir passt. Ob auf Englisch, Kroatisch
oder Suaheli. Kacke, Fotze, Schwanz.
MacMüll:
„Ehm…“
Morbeus:
„Ich schweife ab. Dragan ist raus. Er wird sich erholen,
aber On-Screen wird man nicht mehr sehen. Und das alles nur wegen
Zereo Killer. Er hat aus dieser Angelegenheit eine sehr
persönliche gemacht. Der Mann ist völlig durchgedreht.
Nachdem ich bei Title Night den Gürtel verloren habe, habe
ich mich auch nur sehr sehr kurz fragen müssen: Whats next?
Denn bevor sich eine Sinnkrise verfestigen konnte, kam MacKenzie
wieder zurück auf die Bildfläche. Die letzten Wochen
hat er mich ständig an der Nase herumgeführt. Hat mich
im Ring alleingelassen, hat meinen besten Kumpel auf die
Intensivstation geschlagen. Ich habe mich auch versucht in ZK
reinzudenken, um zu verstehen, warum er zu diesen Taten nun fähig
ist: Er neidet mir meinen Titelgewinn. Neid und Mißgunst
waren schon immer Triebfeder der Schwachen. MacKenzie ist über
40 und eine völlig verkorkste Persönlichkeit. Period.
Der heutigen Abend wird daher ein Abend der Guten sein. Es muss
so kommen. Ich habe genügend Scheiße gefressen. Und
das ist das Schöne an unserem Sport: HEUTE BEKOMMT ER DIE
QUITTUNG! Nun werde ich zurückschlagen und winzige
Selbstvertrauen des ehemaligen Größten dieser Liga
völlig zermalmen. Komm raus und zeig dich, ZEREO!“
Angriffslustig
spittet Morbeus noch auf die Kamera. MacMüll nickt dabei
leicht angewidert, möchte hier aber das Gespräch nicht
mehr abbinden. Die Aussagen des Kanadiers stehen für sich.
Es wird nun wieder in die Halle geschaltet.
Pete:
„Und dann kann es auch schon direkt losgehen. Ein Match
zweier wahren Main Eventer steht nun in unserem CO-Main Event an:
Zereo Killer vs. Morbeus.“