Als
du die Musik hörst, findet dein Herz Frieden. Du setzt
dich aufrecht hin. Deine Augen haben nur ein Ziel.
Zunächst
kommen acht. Du erkennst Miri und du erkennst Viggo. Ob die
anderen, die in heller Kleidung ihnen lächelnd folgen, dir
schon bekannt sind, weißt du nicht. Ihre Identität
verschwimmt im Lichte der Gemeinschaft, die sie angehören.
Manche sind jung, manche älter. Sie alle jedoch
funktionieren als Teil der gleichen Maschine. Ein Zahnrad greift
in das andere.
Alle
Acht stellen sich entlang der Rampe auf.
Viggos
Blick streift über die Reihen seiner Brüder und
Schwestern, doch es ist keine Geste, kein Wort notwendig, um ihre
Formation perfekt zu machen. Sie alle nehmen ganz von selbst den
ihnen zugedachten Platz ein.
Niemand
sticht hervor. Niemand spielt eine andere Rolle. Eine
perfekte Gemeinschaft.
Sie
blicken in Richtung des Vorhangs und wie durch eine unsichtbare
Abmachung folgst du dieser Handlung. Die Musik wird in deinen
Augen noch einmal lauter, dann hörst du andere Geräusche
und das Raunen jener Zuschauer, die zu Beginn der Rampe sitzen
und die ersten Zeugen des Auftritts werden.
Er
kommt auf einem Pferd.
Der
weiße Schimmel tritt fest, stolz und bedacht auf. Er zeigt
keine Spur von Nervosität und du bist dir sicher, dass es an
IHM liegt. Der auf dem Rücken des Tieres sitzt und mit
sanftem Lächeln die Szenerie zu dirigieren scheint. Geübt
und ohne Hast führt er das große, elegante Tier in die
Mitte der Rampe, bis er vor denen zu stehen kommt, die ihm
Spalier stehen. Die Gemeinschaft erwidert sein Lächeln,
grüßen Ross und Reiter. Du siehst, dass das Lächeln
von Miri und Viggo noch größer wird und die Sanftheit
ihres Blickes springt auf dich über, zu fühlst tiefste
Zufriedenheit, als würdest du das samtweiche Weißfell
des Tieres selbst spüren.
Langsamen
Schrittes führt er das Tier zum Ring.
Als
er an Viggo und Miri vorbereitet, lösen sich die zwei aus
dem Kreise der Acht und folgen dem Pferd. Sie ergreifen die
Zügel, die Holly ihnen reicht als er an der Nähe der
Treppe zu stehen kommt. Du blickst ein letztes Mal auf IHN als
Reiter, dann wuchtet er sich vom mächtigen Rücken des
Pferdes und kommt auf der Ringtreppe zu stehen.
Er
winkt.
Du
bist dir sicher, dass dieses Winken dir gilt.
Nur
dir.
Dann
begibt er sich in die Mitte des Ringes. Lächelt Bob Taylor
zu. Langsam zieht er das Hemd aus, welches er zu seinem Einzug
trug. Dann stellt er sich in die Ringecke.
Das
abrupte Einsetzen der folgenden Musik reißt dich aus deinen
Träumen.
:::
:::
:::
„KEEK!“
„KEEK!“
„KEEK!“
Sven:
„Ich weiß, die Formulierung nutzt sich ab. Aber Keek
Hathaway ist WÜTEND.“
Pete:
„Und wie. Verdammt wütend!“
Der
Namibier schießt aus dem Entrance wie eine Kugel aus dem
Pistolenlauf. Der Titel auf seiner Schulter schwingt hin und her
als Keek seinen Rücken nach hinten biegt, um einen
ärgerlichen Schrei in Richtung Hallendecke zu entlassen.
Einige der Männer und Frauen, die Holly Spalier standen,
treten erschrocken zurück. Zu seiner trommelnden Musik
bewegt sich der Champion Richtung Squared Circle.
Sven:
„Erst Timo und jetzt auch noch Lennie. Dazu der Angriff von
Holly auf ihn am Ende der letzten Show. Keek Hathaway hat
wirklich genügend Gründe, um Hutcherson endlich in die
Finger kriegen zu wollen.“
Pete:
„Die große Frage wird sein, ob er bei klarem Verstand
bleibt. Er hat heute Abend ein Match, das noch wichtiger ist.“
Sven:
„Auf dem Papier, Pete. Auf dem Papier. Wer Keek kennt, der
weiß, dass es für ihn wenig Wichtigeres gibt als seine
Freunde zu retten. Bevor er nicht seine Wut bezüglich Timo
an Holly losgelassen hat, wird er sich kaum auf das Titelmatch am
Abend konzentrieren können. Auch wenn er das muss, da gebe
ich dir Recht.“
Hathaway
schenkt den Männern und Frauen am Rand böse Blicke als
diese mit bitterem Blick vor ihm zurückweichen und angstvoll
Richtung Holly Hutcherson blicken. Der Debütant hat für
seine Gemeinschaft ein gewohnt sanftes Lächeln übrig,
zeigt nicht die geringste Spur von Nervosität. Auch Hass für
Keek Hathaway lässt sich in seinem Gesicht nicht ablesen. Er
scheint – so absurd es auch klingt – den Namibier zu
erwarten wie einen alten Freund.
Pete:
„Jetzt stehen sie sich erstmals im Ring gegenüber.
Keek slidet ins Geviert. Und die Ringglocke läutet. Hathaway
vs. Hutcherson. Es ist offiziell.“
Selbst
das Pferd tritt einen Schritt zurück als Hathaway mit
Schwung in den Ring kommt. Es wird von Viggo am Zügel
festgehalten und lässt ein lautes Schnauben ab.
Sven:
„Timo Schiller scheint jedoch nicht hier zu sein. Ist das
eine taktische Entscheidung Hutchersons? Oder trauen sie ihrem
neuen Freund nicht, dass er unbeeindruckt ein Match seiner zwei
Mentoren betrachten könnte?“
Non
Title-Singles Match:
Holly
Hutcherson vs. Keek Hathaway
Referee: Bob Taylor
:::
:::
:::
Du
verfolgst, wie der Blick Holly Hutchersons zur Rampe wandert.
Die Gemeinschaft sucht in seinen wachen Augen nach die
Antwort auf die Frage, wie sich verhalten wollen. Hathaways
Körper bebt erwartungsfreudig und kampfbereit, als ER
von der klaren Aufforderung zum Kampfstart unbeeindruckt zu
den Seilen läuft und seine Brüder und Schwester
anblickt. Dann nickt er ihnen kaum unmerklich zu.
Die
Acht drehen sich um. Viggo greift das Pferd am Zügel. Sie
alle verlassen die Halle.
Er
will sich Hathaway alleine stellen und du spürst, wie
Spannung in deine Gliedmaßen kriecht und aus ihnen
hinaus, bis pure Erwartung dich umfängt. Du verfolgst,
wie die Kontrahenten aufeinander zutreten und sich Auge in
Auge gegenüberstehen.
Momente
vergehen.
Hathaway
kocht. Er wartet auf den ersten Schlag.
Hutcherson
zögert.
Dann
legt er sich auf den Ringboden.
:::
:::
:::
Sven:
„Ich fasse es nicht. Hathaway ist auf einen Kampf aus.
Und Hutcherson legt sich einfach vor ihm auf den Ringboden.
Keek soll ihn pinnen. Was soll das?“
Pete:
„Das wissen weder die Zuschauer noch Hathaway. Der
Namibier will diesen Fight, das sieht man ihn an. Er will
keinen geschenkten Sieg.
Aber
Hutcherson liegt einfach auf dem Ringboden.
Und
lächelt.
„Buuuuh!“
Pete:
„Was jetzt, Keek Hathaway?“
Die
aggressive Spannung Hathaways weicht zunächst einmal
Irritation. Er sagt etwas zu Hutcherson. Sagt es nochmal.
Aber der Amerikaner reagiert nicht. Liegt einfach das und
wartet auf sein Schicksal. Dann geht Keek in die Diskussion
mit Bob Taylor. Doch selbst der erfahrene Referee weiß
in dieser Situation nicht mit mehr anzuworten als mit einem
Schulterzucken.
Sven:
„Was soll er auch tun? Hutcherson disqualifizieren?“
Pete:
„Erst schickt er seine Gemeinschaft weg, aber jetzt
will er kein Match. Dieser Mann bleibt ein Rätsel.“
Hathaway
rauft sich die kurzen Haare. Er ist WÜTEND. Und er will
kämpfen. Aber wie soll das funktionieren mit einem
Gegner, der sich selbst zu einem wehrlosen Statisten
degradiert. Hilfesuchend blickt er in das Publikum.
Aber
was bleibt ihm übrig?
Er
geht in den Pin.
„Buuuuh!“
Pete:
„Jetzt wird Keek hier für etwas ausgebucht, wofür
er nichts kann.“
Sven:
„Er kann nichts dafür. Sie buhen sie Situation
aus. Die hier jeden Augenblick zu Ende sein dürfte.“
Bob
Taylor zählt das Cover.
Eins...
Zwei…
Dann
durchfährt ein Zucken Hutchersons Körper.
Er
dreht sich und ergreift den überraschten Keek.
Pete:
„Rolling Cross Armbreaker! Eine Finte Hutchersons. Und
wir haben doch ein Match!
Sven:
„Wenn auch vielleicht ein kurzes. Denn jetzt ist Keek
gefangen.“
Unter
lauten Buhrufen muss das ärgerlich erregte Publikum mit
ansehen, wie Hathaway, der hier an einen geschenkten Sieg
glaubte, in einen harten Submission Move genommen wird. Sein
Arm ist im Griff Hutcherson gefangen und sie befinden sich
genau in der Ringmitte, wo noch vor wenigen Augenblicken
Holly lag und vermeintlich das Schicksal über sich
ergehen lassen wollte.
Pete:
„Ich fasse es nicht. Hutcherson hat Keek im Armbreaker.
Und…lächelt dabei.“
Tatsächlich
ist der Gesichtsausdruck des Amerikaners so als würde er
einen alten Freund umarmen. Nur das dieser in seinem Griff
schreit und sich windet. Nach Erlösung sucht. Doch
Hutcherson hält den Armbreaker mit stählerner
Feste. Auch sämtliche Versuche des Namibiers, sich durch
Drehungen aus der Submission zu winden, schlagen fehl.
Sven:
„Wenn ihm nicht ganz schnell was einfällt,
verliert der Champion hier sein Match innerhalb einer Minute.
Er hat den Fehler gemacht, in eine Falle zu geraten. Und
dieser Fehler könnte der einzige gewesen sein, den er
machen konnte.“
Hathaway
dreht sich einmal um die eigene Achse. Hutcherson hält
fest. Hathaway stößt sich mit den Beinen vom
Boden ab. Hutcherson hält auch in der Vertikale fest.
Gemeinsam
stürzen sie auf den Ringboden zurück. Hathaway
nimmt seinen freien Arm zur Hilfe, um Holly zu schlagen, doch
kann den Debütanten nicht entscheidend treffen. Noch
einmal nimmt er seine Kraft zusammen.
Pete:
„Noch einmal stützt sich Keek auf. Kommt auf die
Beine zurück.“
Sven:
„Doch Hutcherson hält noch immer fest.
Unglaublich, er liegt auf der Schulter des stehenden Keeks
und macht keine Anstalten, den Schraubstock um den Arm des
Champions zu lösen.“
Keek
Hathaway schreit. Dann lässt die Kraft mehr und mehr
nach. Sein lautes Wehklagen wird leiser. Transformiert sich
beinah zu einem Wimmern.
Dann
lässt er sich einfach fallen.
Gemeinsam
stürzen sie in die Seile.
Pete:
„Und selbst jetzt lässt Hutcherson nicht los…“
Sven:
„Aber Keek ist am Seil! Keek ist am Seil! Holly muss
lösen.“
Der
Ringrichter muss den Amerikaner nicht einmal ermahnen. Keek
hat das Seil kaum berührt, da lässt Hutcherson
sofort los, rollt sich in die Ringmitte zurück und
bleibt dort in knieender Position. Sein Blick gilt Hathaway,
der sich langsam am Seil hochzieht. Seinen verletzten Arm,
der nun lange den Cross Armbreaker über sich ergehen
lassen musste, kann er für die Tätigkeit kaum
benutzen.
Sein
Blick sucht den Hutchersons.
Er
findet ihn lächelnd.
Pete:
„Was macht Hutcherson jetzt? Was macht dieser Typ?“
Sven:
„Er applaudiert Keek Hathaway. Als…als wäre
dies eine freundschaftliche Rangelei.“
Hathaway
kommt auf die Beine zurück. Und Hutcherson spiegelt die
Bewegung perfekt. Er imitiert den Namibier, dessen Gesicht
von schmerzverzerrt zu wutverzerrt wechselt. Der Champion
empfindet nichts als Hass für sein Gegenüber.
Pete:
„Hutcherson spielt ein Spiel mit Keek. Aber welches?
Das ist die Aufgabe, die Keek zu lösen hat.“
Sven:
„Nun macht es wieder den Eindruck, als sei Hutcherson
nicht einmal an einem Kampf interessiert. Völlig
regungslos steht er in der Mitte des Ringes und lässt
Keek wieder zu Atem kommen.“
Hathaway
umkreist sein Gegenüber. Das überhaupt nicht
reagiert. Selbst als er im Rücken Hollys steht und er
diesen ungeschützt attackieren könnte, unternimmt
Holly keine Anstalten, sich umzudrehen oder zu schützen.
Pete:
„Weiß Holly, dass es Keek um einen fairen Kampf
geht? Trotz all der Wut? Ist Nichtstun die beste Defensive
für Hutcherson in diesem Match?“
Ein
Blitz durchfährt den Körpers Hathaway und mit einem
auch ohne Mikrofon laut hörbaren „ICH BIN
WÜTEND!“-Schrei springt er wieder vor Hutcherson
und nimmt Kampfstellung ein. Er hat eindeutig genug von den
Spielchen, will einfach einen Kampf. Er starrt in die Augen
seines Gegenübers. Seines lächelnden Gegenübers.
Sven:
„Kämpf! Kämpf! Kämpf! Das ist es, was
Keek Holly entgegenschreit.“
Und
weil Hutcherson keinerlei Anstalten macht, das umzusetzen,
schlägt Hathaway ihn einfach. Seine Faust rast auf das
Gesicht Hollys zu. Und tatsächlich nimmt der Amerikaner
im allerletzten Augenblick seine Hand hoch und wehrt den
Schlag Hathaways ab.
Er
zwinkert Hathaway zu.
Und
der ist richtig WÜTEND! Er kennt nun kein Halten mehr,
büffelgleich stürmt er heran und reißt
Hutcherson auf so unkonventionelle Weise um, dass selbst
Moveexperten kaum eine Entsprechung in den gängigen
Listen von Aktionen finden dürfen. Auf dem Boden schlägt
Hathaway abermals nach Hutcherson. Sein wuchtiger Hieb trifft
Holly in die Seite und ruft erstmals so etwas wie eine Regung
bei diesem hervor. Als Holly einen Arm rausstreckt, um sich
aufzustützen, packt sich diesen Hathaway wie einen
rettenden Ast, an dem er endlich in das Match reinkommt, und
zieht seinen Gegner auf die Beine. Er lässt den Arm
Hutchersons aber nicht los, sondern diesen daran heran.
Short-Arm-Clothesline!
Pete:
„Jubel im Publikum. Ihr Favorit hat einen Einstieg in
diesen Fight gefunden.“
Als
Hutcherson auf dem Boden aufschlägt, ist Keek direkt da.
Packt die Schultern Hollys, zieht ihn ein Stück hoch,
nur um ihn dann auf die Matte zurückzuschlagen. Er
wiederholt die Aktion mehrmals, immer und immer wieder. Als
wolle er den Feind in den Ring hämmern. Irgendwann geht
Bob Taylor dazwischen, zieht Hathaway von seinem Gegner weg
und ermahnt den Namibier, der sich nur langsam beruhigen
lässt.
Hutcherson
steht wieder auf.
Und
lächelt Hathaway an.
Die
Männer von gleicher Größe stehen sich
gegenüber. Auf der einen Seite der Champion, von Wut
geleitet und unter Hochspannung, auf der anderen Seite der
Debütant, bei dem immer noch nicht klar ist, ob er
dieses Match überhaupt als solches begreift.
Pete:
„Keek Hathaway mit eindeutiger Geste. Komm doch! Komm
doch!“
Folgt
Hutcherson dieser Aufforderung? Es scheint so. Tatsächlich
kommt er zu Keek in die Ringmitte, bis sie in Lock-Up-Distanz
voneinander entfernt stehen. Hathaways Hände schießen
vor, er will sein Gegenüber packen. Doch Hutcherson
taucht weg und schließt seine Hände stattdessen um
Hathaways Hüfte. Hebt ihn aus.
Hathaway
hat die Chance auf einen einzigen Schlag.
Und
trifft.
Hutcherson
taumelt benommen zurück.
Bis
in die Ringecke stolpert Hutcherson zurück, nachdem
Hathaway ihn aus der Luft getroffen hat. Der im Gesicht
getroffene und benommen wirkende Hutcherson kontrolliert grad
den Sitz seiner Nase als gegenüber Keek Anlauf nimmt.
Crossbody!
Hathaway
klemmt Hutcherson zwischen seinem Körper und der
Ringecke ein. Die Zuschauer jubeln als die Luft aus dem
ungeliebten Holly gedrückt wird. Der Neuling stolpert
nach vorne und fällt auf ein Knie, kaum dass Hathaway
sich von ihm gelöst hat. Doch Keek denkt gar nicht
daran, jetzt den Gefallen von vorhin zu vergelten und seinem
Gegner eine Ruhepause zu gönnen. Er rennt in die
Ringecke.
Pete:
„Bulldog!“
Sven:
„Keek schickt Holly auf die Bretter.“
„YES!“
„YES!“ „YES!“
Der
Champion ist obenauf und lässt sich trotz all der Wut
sogar dazu hinreißen, seinen Fans jubelnd eine Faust
entgegenzustrecken, während Hutcherson sich mit
Schmerzen im Gesicht zur Seite rollt. Kurzer Blick von
Hathaway, ob er etwas wagen kann, was normalerweise nicht in
seinem Programm steht. Dann ein grimmiges Lächeln.
Pete:
„Keek geht auf die Seite!“
Sven:
„Er will gegen Hutcherson nicht zurückhalten.
Koste es, was es wolle.“
Pete:
„Ob es angesichts des Main Events die richtige
Entscheidung ist, werden wir sehen.“
Hathaway
hat das Toprope erklommen. Hutcherson liegt nahe bei den
Seilen an der Seite des Squared Circles in schwieriger
Position. Aber Keek wäre nicht der WÜTEND Keek,
wenn er sich davon abbringen würde, eine Aktion zu
versuchen. Er braucht einen Moment, um die Balance auf dem
Ringpfosten zu finden.
Hutcherson
rollt sich aus dem Ring.
„BUUUUUUH!“
Schmerz
und Lächeln wechseln sich auf der Miene Hutcherson ab
als er der Aktion Hathaways entkommt, indem er einfach den
Ring verlässt. Keek steht noch immer auf dem
Ringpfosten, doch sein Ziel ist weg. Oder?
Pete:
„Hathaway positioniert doch um. Er wird doch nicht!“
Hathaway
springt ab. Er springt nach draußen!
Hoch
und hochrisikoreich segelt Keek, der normalerweise in solch
luftigen Weiten nichts zu suchen hat, aus dem Squared Circle
vom Toprope nach draußen. Hutcherson, grad noch stolz
über seine Flucht, schafft es gerade noch, sich
umzudrehen, da siegt er den Crossbody schon angeflogen
kommen.
Beide
Kontrahenten fallen zu Boden.
Sven:
„Puh. Ich weiß nicht, ob Hathaway durch den
Angriff nicht genauso viel Schaden genommen hat wie Holly.
Der musste zwar die Aktion kassieren, aber hat eben nur den
Körper Hathaways abbekommen. Keek hingegen springt aus
dem Ring und landet nur von Holly gebremst auf dem
Ringboden.“
Entsprechend
geschlagen liegen beide Akteure auf dem harten Boden vor dem
Geviert. Bob Taylor rollt sich nach draußen und kann
sich gar nicht entscheiden, nach wem er zuerst sehen soll.
Holly liegt mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken,
sein Brustkorb hebt und senkt sich rasant. Keek hat sich in
ungesunder Verkrümmung auf die Seite gerollt, liegt
direkt vor der Umrandung zu den Zuschauern und hält sich
die Seite, mit der er gelandet ist.
Pete:
„Beide Seiten können weitermachen. Aber das war
von Keek nicht besonders klug. Er geht hier ein Risiko ein,
das man nicht eingehen sollte, wenn man den Main Event
gewinnen will.“
Taylor
hat sich bisher nicht damit beschäftigt, hier einen
doppelten Countout anzusetzen und verzichtet auch jetzt auf
diese Regeldurchsetzung. Der Gesundheitscheck stand im
Vordergrund. Nun sieht er, wie sich Hathaway an der Umrandung
auf die Beine zieht. Die Zuschauer in der Nähe klopfen
ihm aufmunternd auf den Rücken, manche bieten dem
Namibier Bier an. Hathaway lehnt mit schmerzhaftem Grinsen ab
und lässt noch einmal den in Mitleidenschaft gezogenen
Arm kreisen. Allzu gut funktioniert das nicht. Aber dann
läuft er auf Holly zu, packt diesen an den kurzen
Haaren, zieht ihn auf die Beine und rollt ihn in den Ring
zurück. Mit Mühe slidet Keek hinterher.
Sven:
„Hutcherson krabbelt in die entgegengesetzte Richtung.
Aber Keek ist hinter ihm, greift nach dem Bein unseres
Debütanten. Zieht Holly in die Vertikale.“
Suplex!
„KEEK!“
„KEEK!“
Jubel
bei den Zuschauern, die erleichtert darüber sind, dass
die Harakiriaktion Hathaways nicht dazu geführt hat,
dass Keek die Dominanz abgegeben hat. Weiter ist der Champion
am Drücker, Hutcherson beugt schmerzverzerrt den Rücken
durch als er auf die Matte gehämmert wird.
Pete:
„Hathaway jubelt seinem Publikum zu. Und das darf man
sagen. SEIN Publikum. 90-95% der Halle ist auf seiner Seite.“
Sven:
„Und sehen sie nun einen Erfolg Keeks? Er deutet auf
sein Knie. Das kann ein Hinweis auf den Dolphin Dash sein.“
Tatsächlich
bewegt sich der Namibier in die Ringecke, um möglichst
viel Distanz zwischen sich und seinem Gegner zu bringen. So
kann er genügend Anlauf für seinen Finisher
aufbringen. Nun gilt es nur noch, darauf zu warten, dass
Hutcherson wieder auf die Beine kommt. Der Amerikaner atmet
einmal durch, dann stützt er sich auf der Matte ab und
wieder auf die Beine.
Pete:
„Keek lauert hinter ihm…“
Sven:
„Aber Holly bleibt mit dem Rücken zu Keek stehen.
So kann er nicht den Dolphin Dash zeigen.“
Ärger
bei Hathaway. Es gibt keine Anstalten von Holly, sich hier
umzudrehen. Also muss Hathaway von seinem Plan ablassen. Er
geht stattdessen zu Holly in die Ringmitte, umklammert dessen
Rücken, um eine andere Aktion folgen zu lassen. Doch ein
Ellbogen Hollys in Keeks Gesicht sorgt dafür, dass
dieser Plan nach hinten losgeht. Keek stolpert nach hinten.
Pete:
„Mongolian Chops von Holly! Einer, zwei, drei. Er
treibt den Champion nun vor sich her. Bis in die Ringecke.“
Hathaway
will sein Gesicht schützen und vergisst dabei ganz, auf
die Hände zu achten. So kann Holly nach dem Arm des
Namibiers greifen und Schwung für einen Irish Whip
holen. Er schickt Keek in die Ringmitte, wo dieser auf die
Knie stolpert. Holly rennt hinterher. Umgreift Keek von
hinten. Ansatz zum Full Nelson? Nein, er hebt Hathaway aus
dieser Position aus.
Full
Nelson Bomb!
„UUUUUH!“
Pete:
„Autsch, das sind Schmerzen! Geht vom Steißbein
hoch den ganzen Rücken.“
Entsprechend
hart angeschlagen rollt sich Keek auf die Seite. Seine Augen
sind weit aufgerissen, seine Hand zur Faust geballt, um nicht
einfach laut loszuschreien. Er greift in die Ringseile, um
sich hochzuziehen. Doch ihm fehlt zunächst die Kraft und
dann ist da Holly, der hinter ihm steht. Seine Hand in der
Schulter Keeks vergräbt.
Pete:
„Nervehold! Hathaway schreit spitz auf.“
Sven:
„Aber Holly muss direkt lösen. Keek ist ja an den
Seilen. Das war…taktisch unklug.“
Pete:
„Schaue in das Gesicht Hutchersons und sag mir, dass
das nicht genauso geplant war.“
Hutcherson
steht in der Mitte des Ringes.
Lächelt
Keek Hathaway an.
Pete:
„Als wäre der kurz angesetzte Nervehold nicht mehr
als eine kleine Provokation zwischen Freunden.“
Hathaway
wischt sich den Schweiß von der Stirn. Kommt mit den
Ringseilen in den Stand zurück und tritt vor Holly
Hutcherson in die Ringmitte. Diesem rinnt ebenfalls der
Schweiß von der Stirn, doch Hutcherson ist regungslos.
Er lässt den Schweiß laufen. Die Schultern hängen.
Sven:
„Warum macht Holly nicht direkt weiter? Er hatte hier
eine gute Position, um gegen Keek, den verdammten Champion,
vielleicht den Sensationssieg zu schaffen.“
Das
versteht wohl niemand so wirklich. Auch Keek nicht. Der lässt
abermals den geschwächten Arm kreisen. Macht die
Schritte auf Holly zu, bis er direkt vor diesem steht. Kopf
an Kopf.
Hathaways
drückt seine Stirn an die Hollys.
Bringt
die wütende Fratze direkt vor seinen Feind.
Und
Holly macht nichts.
Das
Lächeln Hollys ist zu einer neutralen Maske geworden. Er
blickt Hathaway ohne besonderes Interesse an. Lässt die
Arme am Körper hängen, steht entspannt völlig
in die Ringmitte. Ihm gegenüber Keek, der die Fäuste
hochnimmt wie ein Boxer, der auf den nächsten Schlag
warten. Nur kommt da kein Schlag.
Pete:
„Was ist das schon wieder für ein Psychospielchen
von Hutcherson? Wir haben in den letzten Minuten gesehen,
dass er das nicht nötig hat.“
Sven:
„Und Keek ist wirklich geschwächt, nach den
Aktionen von eben und dem Sprung aus dem Ring. Aber Holly
zieht keinen Vorteil darauf. Er scheint es…einfach
nicht zu wollen.“
Keek
brüllt es ihm entgegen.
Mach
weiter.
MACH
WEITER.
Mach
verdammtnochmal weiter.
Holly
steht nur da.
Pete:
„Ist das wieder eine Falle? Er schenkt Keek, hier
zurück ins Match zu kommen.“
Noch
immer ist der Namibier im Gesicht seines Feindes. Er presst
die Stirn so fest gegen Holly, bis sich dessen Stirn rot
färbt. Er schubst Holly. Der macht nichts. Er schubst
Hutcherson erneut, so dass dieser einige Schritte zurückgehen
muss.
Holly
kommt einfach in die Ringmitte zurück.
Und
beginnt wieder zu lächeln.
Sven:
„Und was bleibt Keek jetzt noch über? Er kann ja
nicht einfach ebenfalls die Offensive einstellen, oder?“
Pete:
„Die Offensive gegen einen wehrlosen Mann?“
Sven:
„Er ist nicht wehrlos. Er WILL es nur nicht.“
Keek
schubst Holly weitere Male, doch es folgt keine Reaktion
mehr. Hathaway rauft sich die Haare, tritt einen Schritt
zurück. Geht in die Hocke und überlegt. Dann
durchfährt wütende Energie seinen Körper.
Er
schlägt Hutcherson mitten ins Gesicht.
Der
wehrt sich nicht.
Hathaway
packt sich nun Bob Taylor und die Situation vom Matchbeginn
scheint hier gespiegelt zu werden. Wieder fordert Namibier,
dass der Referee irgendwas machen muss. Aber was denn? Es ist
ein Ausdruck der Hilflosigkeit Hathaways. Er steht in einem
Match mit einem Gegner, der mittendrin einfach aufhört
zu kämpfen.
Keek
Hathaway schlägt ihn abermals.
Holly
wehrt sich nicht.
Pete:
„Hathaway rauft sich die Haare. Schimpft wie ein
Rohrspatz.“
Keek
tritt seinem Gegner in den Magen.
Hutcherson
sackt zusammen. Steht wieder auf.
Wehrt
sich nicht.
Sven:
„Auch das Publikum weiß nicht, wie es reagieren
soll. Sie buhen Holly aus Leibeskräften aus. Doch den
interessiert das nicht.“
Pete:
„Er lächelt Keek immer noch an. Als wären die
Schläge gegen den wehrlosen Mann eine Geste der
Freundschaft. Was für ein absurdes Debüt.“
Keek
holt Schwung. Und schlägt Holly abermals ins Gesicht.
Hutcherson
stolpert zurück. Eine blutende Wunde hat sich geöffnet.
Er
wehrt sich nicht.
Stattdessen
ist es nun Keek, der irritiert zurücktritt. Ja, dieser
Mann ist sein Feind. Und er ist WÜTEND. Aber
andererseits hat er gerade einen passiven Mann blutig
geschlagen. Erstmals ist das Zögern hinter all der Wut
zu spüren. Sein Ruf „Kämpf doch!“ ist
nun mehr von Verzweiflung als von Zorn durchdrungen.
Keiner
der 14.000 in der Halle weiß mit der Situation
umzugehen.
Keek
Hathaway am allerwenigsten.
Bob
Taylor baut sich neben Holly Hutcherson auf. Spricht laut in
dessen Ohr, als wäre Hutcherson plötzlich
schwerhörig geworden. Seine Worte führen zu
keinerlei Reaktion, Holly wendet sich nicht einmal dem
Ringrichter zu. Sein Blick ist auf Keek gerichtet. Und sein
Lächeln.
Und
nun lässt auf Keek die Arme sinken.
Blickt
Holly in die Augen.
Kämpf.
Kämpf doch.
Pete:
„Hutcherson tut ihm diesen Gefallen noch.“
Sven:
„Und Keek hat nun zwei Optionen. Einen Mann zu
verprügeln, der sich nicht wehrt. Oder…ja was
eigentlich?“
Hathaway
atmet einmal durch. Versucht sich zu beruhigen, doch auch mit
der Ruhe kann er diesen bizarren Geschehnissen keinen Sinn
abzwingen. Er blickt immer wieder auf Hutcherson als hätte
er sich verguckt und dies wäre nur ein Traum. Als wäre
da nicht ein Gegner im Ring, der sich einfach nicht mehr
wehrt und Keek nur anlächelt, während er sämtliche
Schmerzen einfach hinnimmt.
Und
dann sagt Holly zwei Sätze.
Holly
Hutcherson: „Ich liebe dich, Keek Hathaway. Und wir
werden noch viel miteinander arbeiten.“
Sein
Lächeln wird breiter und Holly wieder stumm. Keek
schließt die Augen und schüttelt fassungslos den
Kopf. Er nimmt noch einmal die Hände hoch wie ein Boxer,
doch Holly spiegelt die Aktion nicht. Zeigt nicht das
einfachste Zeichen, hier noch irgendwas zeigen zu wollen.
Ein
„Ich bin WÜTEND“ schallt durch die Halle.
Hathaway
rüttelt resigniert an den Seilen.
Dann
rollt er sich kopfschüttelnd aus dem Ring.
Er
greift seinen Titel vom Zeitnehmer und blickt immer wieder in
den Ring, doch jede Hoffnung wird enttäuscht. Auch seine
„Flucht“ führt zu keiner Reaktion. Also
schultert Keek Hathaway seinen Titel. Sucht den Blick der
Zuschauer über die Kamera.
Ein
stummes „Es tut mir leid“ in Richtung der
Zuschauer.
Dann
läuft er die Rampe hoch.
Bob
Taylor bleibt keine Wahl.
Sieger
des Matches nach 09:41 Minuten durch Count Out: Holly
Hutcherson.
Ohne
sich umzudrehen, nur laut schimpfend und fassungslos stürmt
Hathaway durch den Vorhang in den Backstagebereich. Ein
Scheppern ist zu hören, kaum dass er aus dem Blickfeld
der Kameras verschwindet.
Im
Ring zurück bleibt Holly Hutcherson.
Er
lächelt den Buhrufen entgegen.
Und
er weiß: Keek Hathaway und er sind noch nicht
miteinander fertig.
Die
Kamera fokussiert sich auf das Bild, welches so auch im
Hintergrund hängt. Sekunden später betritt das bekannte
Zweier-Team die Szenerie. Matthäus Meister von Links, David
Hott von Rechts. Beide in gewohntem Outfit mit ihren schicken
Anzügen. Die Sonnenbrillen die sie zusätzlich tragen,
lassen sie wie zwei Mafiosi wirken, die einen Auftrag zu
erledigen haben. Und auch wenn sie derselben Gruppierung
angehören wie das größte Hassobjekt der
GFCW-Fans, so mischt sich unter den gegebenen Umständen,
doch auch ein wenig merkbarer Zuspruch für die beiden
Männer.
Matthäus
Meister: „Scarecrow…“
David
Hott: „Zane…“
Matthäus
Meister: „Der kleine Schuljunge und sein Babysitter…“
Synchron
nehmen beide ihre Sonnenbrillen ab und geben jedem der zuschaut
den eiskalten Blick, der einem Furcht durchs Mark gehen lässt.
David
Hott: „Zu etwas anderem taugt Zane ja auch nicht. How
tragic. Ein Mann, der zum fünften Rad am Wagen für
Leviathan geworden ist, weil er wieder und wieder und wieder
versagt. Und auch heute wird das nicht anders sein.“
Matthäus
Meister: „So passen die beiden auch untrennbar gut
zueinander. Denn nicht nur bei Zane, sondern vor allem bei
Scarecrow ist sowieso Hopfen und Malz verloren.“
David
Hott: „Der Eine am Arschende von Leviathan, der Andere das
Arschende der Wrestlingschule.“
Matthäus
Meister: „Und diese beiden, haben einen schweren Fehler
gemacht, als sie mehr abgebissen haben als sie schlucken können.
Nicht nur, dass sie sich mit uns angelegt haben, nein, das war
ihnen nicht genug. Sie wollten uns für ein Statement
ausnutzen. Doch das einzige Ergebnis daraus war, dass sie uns
noch besser, noch aggressiver, noch fokussierter, noch
gefährlicher und noch unberechenbarer gemacht haben!“
Eine
kurze, unheimliche Stille liegt in der Luft, nur von vereinzelten
Jubelrufen leicht überbrückt.
Matthäus
Meister: „Birds Of Decay… Ihr hattet euren
Frustabbau für euer Versagen. Und jetzt kommt alles was ihr
ausgeteilt habt, noch härter zurück. Nicht nur die
Schläge, oder der Schmerz, sondern auch die bittere
Realität…“
David
Hott: „And your reality is: You guys are fucked! Off. The.
Charts!“
Wieder
ein kurz aufflammender Jubel. Die Fans warten ungeduldig auf das
Two Out Of Three Falls Match zwischen diesen beiden Teams. Doch
vorher folgen noch ein paar letzte Worte der 5*Hautevolee in
Richtung Birds Of Decay.
David
Hott: „Es wird uns eine große Freude sein, euch heute
nicht nur einmal, sondern zweimal fertig zu machen.“
Matthäus
Meister: „Und wenn wir mit euch fertig sind… dann
können wir uns endlich den höheren Aufgaben widmen.
Schon sehr bald, wird unsere Ära beginnen und mit Gold
gekrönt werden.“
David
Hott: „You better get ready. Für eine ganz besondere
Ära… für eine Fünf-Sterne-Ära!“
Beide
zeigen das Handzeichen der 5*Hautevolee. Dann setzen sie ihre
Sonnenbrillen wieder auf und verlassen den Drehort. Das Bild
fadet zu Schwarz.
Wir sehen eine der Umkleidekabinen der
SAP-Arena in Mannheim. Da hat Herr Hopp sich nicht lumpen lassen!
Alles ist hier und heute vom Feinsten – eine Ledercouch,
ein kleiner Holztisch und eine prall gefüllte Minibar, wobei
man sicher darüber streiten kann, inwieweit eine solche vor
einem wichtigen Match nicht eher eine Gefahr für die Aktiven
darstellt.
Wie
für Kid Daniel.
Der
immernoch jugendlich wirkende, gut bemuskelte
Third-Generation-Wrestler sitzt im Schneidersitz auf dem eben
angesprochenen Lederfauteuil und wirkt dabei, als würde er
soeben meditieren. Vielleicht tut er das auch, aber sicher
bemerkt er die Kamera, die surrend ein wenig näherkommt….und
vielleicht hört er, anders als der TV-Zuschauer, den leisen
Atem des Kameramannes, denn noch immer verfügt die GFCW über
ebensolche.
Im
Hintergrund nimmt das geneigte Ohr Laute war, die eher zum Chi
Gong passen würden…..ergo genau das, was gerade zu
Kid Daniel passt, der sich trotzdem die Muse nimmt, zu sprechen.
Macht irgendwie auch Sinn, wenngleich sich das mit der
Entspannung womöglich weniger verträgt.
Kid
Daniel: „Steve….Steve….Steve. Du warst nicht
da. Ich war am Galgenberg und habe darauf gewartet, dass Du
deinen Prachtarsch zu mir schiebst, um mir das zu übergeben,
was meines ist, Steve. Aber….du bist nicht erschienen.“
Das
klingt, so im ersten Moment, ziemlich enttäuscht. Und auch
wenn man der Kiddo’schen Miene nichts ansieht: Er IST
enttäuscht. Ganz sicher. Zu gern hätte er sich dort
wohl mit dem Steelster getroffen.
Kid
Daniel: „Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass Du
deine faltigen Arschbacken zusammenkneifst und kommst. Aber da
war die Angst wohl größer als die Courage….oder
aber du hast, typisch alter Mann, gar nicht mitbekommen, was los
war. Sieh es mal so, Steve: Du hörst schlecht, du siehst
schlecht….und ja, auch aus. Eigentlich könnte man
dich auch auf dem Müllberg der Geschichte entsorgen. Macht
man aber nicht. Stattdessen muss ich mich, obgleich zu viel
höherem berufen, mit dir herumplagen.“
Die
Augen öffnen sich, blau. Himmelblau um genau zu sein. Mal
was anderes.
Kid
Daniel: „Und warum? Weil Du das Erbe meiner Familie
beschmutzt hast. In den Dreck gezogen hast. Kein gutes Haar an
meinem Vater, einem der größten und besten Wrestler
aller Zeiten, lässt. Schließlich sogar gedroht hast,
Dinge zu tun, die kaum wiederzugeben ich mich wage, weil sie noch
abscheulicher sind als….nein….warte….sie
sind abscheulich, ja. Aber noch abscheulicher sind die Dinge, die
ich mit dir tun werde, wenn ich dich in meine Finger bekomme,
Steve. Dann werde ich dich und deinen kleinen, dicken
Suppenkasper zu Hackmus verarbeiten, so wie ich es schon mit PCM
getan habe. Miller zehrt noch heute davon, du kannst ihn gerne
fragen…..von mir zerhackstückt zu werden kann auf
eine ganz besondere Art und Weise belebend sein – in etwa
so sexy wie ein Arschfick von einem Tattergreis, Steve. Jetzt
muss ich an Saunaclub Herbert denken….eigentlich hättet
ihr, zusammen mit Doktor Dick, ein super Team abgegeben! Warum
nur kam es nicht dazu?“
Kid
Daniel versucht, fragend dreinzuschauen, was so halbwegs gelingt.
Allerdings spielt er sichtbar mit den Zehen, was die Kamera auch
prompt einfängt.
Kid
Daniel: „Ich sage es dir, Steve. Du bist zu schlecht. Du
wärest selbst für ‚Mitten im Leben‘
unterqualifiziert. Und selbst bei dieser Hartz-IV-Doku da würdest
du höchstens Carola abbekommen. Und glaube mir, das ist noch
einigermaßen hochgestochen….sehr hoch angepeilt. Und
trotzdem gebe ich mich mit dir ab. Muss mich mit dir abgeben,
weil Du einfach nicht lockerlässt, einfach nicht aufhören
kannst. Oder willst. Vielleicht ist das ja das einzig Positive an
Dir: Diese Beharrlichkeit, mit denen Du deinen Faltenarsch in den
Ring wirfst, versuchst, bedrohlich zu sein und dich vor den Augen
aller zum Kasper machst. Und immer wieder aufstehst. Bis jetzt.“
Kid
Daniel kneift die Augen wieder zusammen und entfaltet sich auf
dem Sessel so langsam. Die Zeit der Entspannung scheint für’s
erste vorbei – mentale Vorbereitung ist sicher wichtig,
aber ewig darf sie ja nun auch nicht dauern….sonst
verliert man sich in ihr. Der Kurzhaarige schaut wieder gen
Kamera.
Kid
Daniel: „Jetzt ist es aus. Und vorbei. Und ja, Steve. Ich
meine das so, wie ich es sage. Dieses Mal wirst du nicht
aufstehen wie Phoenix aus der Asche. Wirst nicht einfach
davonlaufen. Und wirst nicht hämisch grinsend in der Ecke
stehen und dir einen darauf herunterholen, wie du mich wieder
einmal verarscht hast. Nein Steve. Diesmal werde ich das bessere
Ende für mich haben. Und dann dieses Kapitel schließen,
das Buch zuklappen und die Reste des Papieres in den Kamin
werfen. So wie ich es mit Miller gemacht habe….und eben
auch mit dir tun werde.“
Leise
ist die Stimme, als er hauchend anschließt:
„Tut
mir leid, Steve.“
Dann
dreht sich die Kamera einmal hin, einmal zurück – und
Kid Daniel ist fort!
Two out of three Falls-Tag Team-Match:
5* Hautevolee (Matthäus Meister &
David Hott) vs. Birds of Decay (Zany Levy & Scarecrow)
Referee:
Mike Gard
Es
ist Zeit für „Can’t Stop Me Now“ von
The Score! Und damit auch Zeit für den Einzug der…
David
Hott, der britische Highflyer, und Matthäus Meister, der
zerstörerische Gentleman, betreten die Auftrittsrampe.
Beide sehen aus, als können sie es kaum erwarten ihre
Gegner in die Finger zu bekommen. Die Reaktion der Fans ist
hörbar gemischt, als beide Männer im sternförmigen
Scheinwerferlicht posieren.
Laura:
„Von der 5*Hautevolee… mit einem gemeinsamen
Gewicht von 255 Kilogramm… DAVID HOTT & MATTHÄUS
MEISTER!“
Wie
zwei angeheuerte Söldner marschieren beide Mänenr
zielstrebig und in Zerstörer-Laune zum Ring. Beide
strahlen in den letzten Wochen seit Battlemania eine geradezu
bedrohliche Aura aus. Mann bekommt wirklich das Gefühl
als hätten sie endlich das letzte Teil im Puzzle für
den Erfolg gefunden. Doch können sie ihr Momentum und
ihre Energie auch siegbringend in das Match einfließen
lassen? Das werden wir gleich wissen, denn die Musik
verstummt und die 5*Hautevolee ist zu allem bereit.
*Ding!
Ding! Ding!*
David
Hott und Zane Levy beginnen das Match. Hott fordert Levy mit
einem selbstsicheren, bösen Grinsen und der
auffordernden Handgeste auf näherzukommen. Dieser blickt
ihn aber nur böse an und dreht erstmal eine Runde im
Ring. Dann läuft er doch auf Hott zu!
Überraschungsmoment von Levy! Doch Hott reagiert
blitzschnell und zeigt gerade noch rechtzeitig
einenspektakulären Backflip über den anstürmenden
Levy sodass dieser ins Leere läuft. Ungläubiger
Blick von Levy, während Hott für diese Aktion von
den Zuschauern Beifall bekommt.
Pete:
„Wow! Also ob man ihn mag oder nicht, dieser Hott ist
unglaublich spektakulär! Und wie es aussieht haben die
Männer der 5*Hautevolee, doch etwas überraschend,
die Mehrheit an Zuspruch bei den Fans!“
Sven:
„Das wundert mich nicht, nachdem was Birds Of Decay
sich davor geleistet haben. Die Fans wollen- WOAH!“
Scarecrow
ist ohne Tag in den Ring gestürmt und hat Hott von
hinten niedergeschlagen! Meister will sofort dazu kommen,
doch mit vereinten Kräften bekommen ihn Levy und
Scarecrow gemeinsam vom Apron auf den Hallenboden! Hott wird
aufgegabelt…
PROTOSTAR!!!
Levy
covert sofort!
1…
2…
3!!!
Da
haben sie die 5*Hautevolee völlig überrumpelt!
Nicht ganz fair, aber das wird sie wenig interessieren.
Sieger
des ersten Falls: Birds of Decay. 1:0
Scarecrow
freut sich über diese Überfall-Taktik sichtlich
sehr. Er will noch einen draufsetzen und kümmert sich
auch noch zusätzlich um Matthäus Meister. Doch
dieser hat ihn schon erwartet und schleudert ihn mit einem
Pounce außerhalb gegen den Stahlpfosten! Inzwischen
will Zane im Ring ein weiteres Mal das Cover ansetzen! ABER
DIESMAL NUR BIS 2! Außerhalb prügeln Meister und
Scarecrow ungehemmt aufeinander ein, sodass man sich um alle
umstehenden Menschen Sorgen machen muss, dass diese nicht
dabei getroffen werden!
Und
genau das passiert auch! In der Nähe des
Kommentatoren-Pultes wird einer der Kameraleute bei einem
Take Down Versuch Scarecrows erwischt und damit nicht genug
krachen Meister und Scarecrow noch gegen ein wichtiges
technisches Utensil!
ANMERKUNG
DER GFCW: An dieser Stelle gab es massive technische
Probleme, sodass nicht das gesamte Match flüssig
übertragen werden konnte. Wir möchten uns
aufrichtig dafür entschuldigen. Hier eine kurze
Zusammenfassung der verbleibenden zwei Falls:
Nachdem
sich die 5*Hautevolee ins Match zurückkämpfte und
sogar einige Near Falls erkämpfen konnte, kam Hott
wieder in arge Bedrängnis, weil Scarecrow Meister zuvor
mit einigen, ungesehenen Stuhlschlägen vorerst
niedergestreckt hatte. Schließlich wollte Zane die
Sache beenden, doch Scarecrow wollte den Wechsel, sodass sie
noch einmal einen Double Team Aktion zeigen und er diesmal
den Pin abstauben konnte. Widerwillig wechselte Zane ihn ein
und erneut setzten beide zum Protostar an… Doch
diesmal gelang es Hott sich zu befreien! Dann warf er Zane
nach draußen, wich einem Angriff Scarecrows aus und
schickte ihn mit einem harten Step Up Backflip Knee Strike
auf die Matte. Perfekte Position für Hoots Finisher vom
Top Rope!
OFF
THE CHARTS!!!
Cover!
1…
2…
3!!!
AUSGLEICH!!!
Sieger
des zweiten Falls: 5*Hautevolee - 1:1
Danach
ging es hin und her. Beide Teams hatten immer wieder
großartige Aktionen und Chancen das Match zu gewinnen,
doch entweder gab es Near Falls oder jemand unterband das
Cover noch rechtzeitig.
Die
Entscheidung fiel, als Scarecrow für eine böse Tat
das Ringpolster aus der Ecke entfernte, es am Ende aber Zane
Levy, der davon nichts mitbekommen hatte, war der Kopf voran
im Stahl landete! Zunächst noch verärgert und
geschockt über seinen Fehler, stellte sich Scarecrow
dann aber alleine der Hautevolee, denn er war sicher er würde
es alleine auch schaffen. Doch keine Minute später ging
ihm ein massiv geschwächter David Hott durch die Lappen,
der Matthäus Meister einwechseln konnte! Trotz beherzter
Gegenwehr zeigte dieser Scarecrow schließlich, dass er
sich überschätzt/übernommen hatte. Da half es
natürlich nicht, dass Scarecrow dann auch noch mit einer
missglückten, fast schon überheblichen, Aktion Zane
Levy vom Apron in einen Stapel Stahlsessel, die er selbst
vorher in seinem Übermut dort platziert hatte,
beförderte! Nun war die Hautevolee voll zur Stelle und
setzte mit einem krachenden
5*
FINISH!!!
den
Schlussstrich! 1, 2, 3! Das Match war gelaufen!
Sieger
des Matches mit 2:1: DIE 5*HAUTEVOLEE (MATTHÄUS MEISTER
& DAVID HOTT)!!!
Nach
dem Match freuten sich die beiden Sieger sichtlich sehr über
ihren Erfolg. Auf der anderen Seite jedoch war die Stimmung,
verständlicherweise, alles andere als rosig.
Gott
ruhte am siebten Tag.
Thomas
Camden isst Kuchen.
Mehr
hat er am heutigen Abend nun einmal auch nicht zu tun. Warum er
trotzdem zur Show kommen musste, kann er nicht so recht
nachvollziehen, allzu investigativ nachgefragt hat er allerdings
auch nicht. Wäre das Gespräch zwischen Fletcher und ihm
per „Muss ich echt kommen?“ – „Freilich
Thomy, steht so im Vertrag.“ – „Echt?“ –
„Du kannst gerne nachlesen.“ – „Passt
schon.“ abgelaufen, es würde vermutlich niemanden
überraschen. So sitzt er nun also einmal mehr beim Catering,
gönnt sich einen Kaffee vom Automaten neben dem Tisch an dem
er sitzt und nascht einen Apfelstreuselkuchen aus der eigenen
Tupperdose…bis er den gerade gekauten Bissen rasch
herunterwürgt, schnell die Kuchenhand vor den Mund nimmt,
die letzten Krümel heraushustet und den freien Arm in die
Luft wirft. Laut macht er auf sich aufmerksam.
Thomas:
„Hey Jungs, gutes Match! 3 von 5 schon erledigt, oder?“
Mit
einem freundlichen Schmunzler will er den beiden begegnen, doch
so wirklich freundlich gesinnt scheinen Matthäus Meister und
David Hott ihm nicht zu sein. Sie machen nicht den Eindruck, dass
sie auf ein Gespräch mit ihm aus sind. Zwar halten sie kurz
an, schauen zu ihm, doch nachdem David seinem Kumpanen mit einer
Kopfbewegung ein deutliches Zeichen gibt, wollen sie sich wieder
in Gang setzen. Camden lacht auf.
Thomas:
„Hmm, kein Bock zu plaudern? Falls ihr zu Lionel
geht…bestellt schöne Grüße und viel Erfolg
heute. In zwei Wochen hat er mich dann wieder an der Backe.“
Da
bleiben die beiden Männer doch noch einmal stehen und drehen
sich nach Camden um. Genervt, gemischt mit einiger Verwunderung
ist der Blick mit dem sie diesen jungen Mann, den man wohl immer
noch als Rookie einordnen kann, mustern. Meister ist am Ende
derjenige der die unangenehme Stille bricht und einen Schritt
näher an Camden heran geht.
Matthäus
Meister: „Wie schön, dass dich die 5*Hautevolee so
fasziniert. Aber an deiner Stelle wäre ich sehr vorsichtig
wie weit du gehst. Denn du bewegst dich in gefährlichen
Gewässern.“
Noch
ist genug Entfernung zwischen der Hautevolee und Camden, noch
muss der Oregono seine Wortwahl anscheinend nicht allzu sehr
überdenken. Sonderlich anders ist sein kurzer Blick auf
seine eigene aktuelle Position und der flapsige Begleitkommentar
kaum zu deuten.
Thomas:
„Pff…heute beweg ich mich gar nich, wie’s
aussieht.“
Auch
David Hott scheint noch das eine oder andere Wort für Camden
zu haben. Wie auch Meister bleibt auch der Brite gefasst und
ruhig. Das kann aber auch damit zusammenhängen, dass beide
ihre Energie gerade in einem harten Match rausgehauen haben.
David
Hott: „Listen, boy. Das heute, das ist Lio’s Match.
Und wenn alles normal abläuft, dann sackt er heute einen
weiteren Epic Win ein. Komm bloß nicht auf irgendwelche
dummen Ideen. Denn sonst wird es ganz schnell sehr ungemütlich.
Got it?“
Mit
einem bedrohlichen Blick beider 5*-Männer in Camdens
Richtung, ziehen sie nun von Dannen. Thomas blickt den beiden
noch hinterher, kneift einen Mundwinkel ein, zieht ihn leicht
nach unten. Dann presst er einen kleinen Luftstoß heraus.
Noch bevor er sich wieder seinem Kuchen widmet, murmelt er noch
etwas vor sich hin.
Thomas:
„Genau…weil krumme Aktionen ja auch von MIR kommen.“
Er
ist WÜTEND.
Er
ist WÜTEND.
Er
ist WÜTEND.
Alarmstufe
Wut. Es brennt im Inneren, zerrt an ihm, reißt seinen
Verstand in wilden Fluten davon. Alles, was in seinem Körper
noch dem bewussten Willen unterworfen ist, nutzt Keek Hathaway
als Treibstoff, um seiner WUT freien Lauf zu laufen. Drei Stühle
sind bereits zu Bruch gegangen. In seiner Hand ist der Vierte.
Keek
Hathaway: „ICH BIN WÜTEND!“
Der
Vierte bricht auseinander als er an die Wand geschleudert wird.
Keek Hathaways Wut spricht eine Sprache, die er nicht versteht,
also macht er, was er kann: Sie ihr hingeben. Mac Müll hat
hinter einer Kiste mit Produktionsgütern Deckung bezogen. Er
hält die Hände über den Kopf.
Mac
Müll: „Keek, bitte beruhig dich.“
Ein
Tropfen auf den heißen Stein. Seine Stimme führt nur
zu einem kurzen Aufflackern von Verstand in Keeks Zornesaugen.
Dann geht es weiter. Der Namibier sucht nach dem nächsten
Gegenstand, der er zerstören kann.
Mac
Müll: „Hilfe!“
Hathaway
rüttelt am Getränkeautomaten. Will ihn umwerfen. WILL
IHN VERDAMMT NOCHMAL UMWERFEN. Als das nicht gelingt, schnappt er
sich einen weiteren Stuhl und zielt auf die Scheibe.
Dann
lässt ihn eine Stimme innehalten. Zwei Stimmen.
Flip
Trip: „Stop, Keek!“
Keek
Hathaway: „ICH BIN WÜTE…was wollt ihr?“
Der
Champion lässt den Stuhl im Anschlag und atmet schwer. Im
Hintergrund bringt sich Mac Müll in Sicherheit, flüchtet
aus dem Raum.
Flip
Trip: „Was ist los?“
Der
Namibier glaubt, sich verhört zu haben. Was soll denn schon
los sein!? Aber allein die Absurdheit, dass Caracal Matthews und
Rosford Williams ihre Worte im Chor sprechen, hat eine
beruhigende Wirkung auf ihn. Wenn auch nicht genug, um ihn
runterzukriegen. Seine Stimme überschlägt sich fast
noch immer.
Keek
Harthaway: „WAS LOS IST? Habt ihr nicht gesehen, was da
grad passiert ist? Wie Holly mit mir gespielt hat? ES MACHT MICH
WÜTEND.“
Caracal
Matthews: „Ja, also haben wir natürlich gesehen. Aber
jetzt sei kein MONGO, Mann!“
Geweitete
Augen bei Hathaway. Flip Trip, die andere einen Mongo nennen hat
was von einem Hund auf einem Spaziergang begegnen und ihn
anzukläffen. Die bloße Neugier lässt Keek
innehalten.
Keek
Hathaway: „Ich bin nur WÜTEND. Wie kommt ihr auf
Mongo?“
Rosford
Williams: „Vielleicht ist es genau das, was sie wollen.
Dass du WÜTEND wirst wie bei einem Elden-Ring-Ragequit und
nicht mehr klar denken kannst. Dann zerstörst du dich
selbst.“
Caracal
Matthews: „Genau, Mann. Du musst dich beherrschen, Mann.
Das ist der Schlüssel, Mann. Ergib dich nicht diesem
Psychospiel, Mann.“
Sie
haben es geschafft. Ihre maximal absurde Intervention führt
dazu, dass Keek Hathaway den Stuhl fallen lässt und sich dem
Gespräch stellt.
Keek
Hathaway: „Zumindest sollte ich meine Kraft sparen, um
gleich Timo zurückzuholen.“
Flip
Trip blicken einander an, dann lassen sie die Köpfe hängen
und räuspern sich leise. Hathaway verfolgt die Szene mit
Irritation.
Caracal
Matthews: „Du solltest das besser lassen.“
Rosford
Williams: „Ja, besser nicht auftauchen.“
Der
Namibier legt seinen Kopf schief und blickt die beiden Flip
Tripper aus zusammengekniffenen Augen an, als hätte sie ihm
gerade gesagt, er solle aufhören zu atmen.
Keek
Hathaway: „Ich lasse Timo doch nicht im Stich! Ich gehe da
raus und mache alles kaputt, bis er mit mir kommt.“
Caracal
Matthews: „Das solltest du nicht tun.“
Keek
Hathway: „Ich soll ihn aufgeben?“
Synchrones
Kopfschütteln bei Flip Trip. Dann tritt Rosford vor und
gestikuliert unnötig intensiv direkt vor Hathaways Gesicht.
Rosford
Williams: „Nein, aber du musst strategisch denken. So wie
wir. Glaub mir, Bruder Keek, es hat sich auch für uns
angefühlt wie die Hölle als Timo seine Entscheidung
traf.
Caracal
Matthews: „Wir waren so wütend, dass wir sogar ein
Schild gemacht haben. Aber wir glauben, dass es besser ist, ihn
nicht zu drängen. Das haben ja alle die letzten Wochen
gesucht. Aber…“
Rosford
Williams: „…vielleicht ist es besser, wenn wir Timo
langsam aufwachen lassen. Vielleicht muss er selbst die Erfahrung
machen, wie gut er es hatte im Kreise unserer Freundschaft. Mit
sanftem Druck kommt er zurück.“
Caracal
Matthews: „Außerdem ist er voll auf dieser Miri
drauf. Also nicht körperlich, auch wenn er das sicher gerne
wäre und ich sag mal so, ich würd‘s ihm gönnen,
aber mental so und das ist ein starkes Druckmittel. Deswegen
sollten wir etwas abwarten und ihn eigene Erfahrungen sammeln
lassen mit diesen widerwärtigen Wohnwagenwichsern.“
Hathaway
schüttelt resigniert den Kopf.
Keek
Hathaway: „Ich kann doch nicht einfach Nichts tun.“
Caracal
Matthews: „Aber du tust doch nicht Nichts, Mann. Guck mal,
Keek.“
Der
blonde Part des Teams macht ein paar Schritte durch den Raum, der
durch die Trümmer der Stühle chaotisch aussieht und
greift nach einem Gegenstand, der in der Ecke auf einem Tisch
liegt. Der GFCW Title. Er legt ihn Hathaway auf die Schulter und
klopft auf das Gold.
Rosford
Williams: „Du bist Champion. DAS ist deine Aufgabe. Du hast
gleich noch ein Match. Du kannst dich nicht kaputtmachen, weil
irgendein Hurenwiesel Mindgames mit dir spielt. Das wäre
genau, was alle wollen.“
Caracal
Matthews: „Wenn du willst, dass diese Liga sich zum bessern
wendet…“
Rosford
Williams: „…wenn du willst, dass Timo wieder zu dir
aufschaut…“
Caracal
Matthews: „…wenn du willst, dass Lennie nicht den
gleichen Fehler wie Timo macht, dann…“
Rosford
Williams: „…musst du Champion bleiben. Stark sein.
Dann können sie zu dir aufschauen. Das werden sie nicht bei
einem zornkranken Wutwiesel machen. Also keep cool, Keek.“
Unwillkürlich
fährt Hathaways Hand zum Gold auf seiner Schulter. Er
streichelt über das wertvolle Metall. Gedankenverloren. Dann
seufzt er.
Keek
Hathaway: „Das zuzugeben fühlt sich an, wie Timo
ertrinken zu lassen…aber ihr habt wohl recht. Ich muss die
Scheuklappen absetzen und das Gesamtkonstrukt sehen.
Rosford
Williams: „Dein anstehendes Titelmatch.“
Caracal
Matthews: „Nichts anderes zählt.“
Der
Namibier schiebt den fallengelassenen Stuhl mit dem Fuß zur
Seite und tritt langsam in die Mitte des Raumes. Er klopft Flip
Trip freundschaftlich auf die Schulter.
Keek
Hathaway: „Ich gebe heute ein Versprechen ab.“
Dann
ein Zungeschnalzen und ein Kopfschütteln; er korrigiert
sich.
Keek
Hathaway: „Nein, zwei Versprechen. Erstens werde ich Holly
Hutcherson nicht damit davonkommen lassen, was er mit Timo
vorhat. Und zweitens werde ich nicht den Verstand verlieren und
mich selbst aufgeben. Das würde Timo nicht wollen, wenn er
klar denken könnte. Ich WERDE Champion bleiben. Für
mich, für Timo, für die Liga. Tut mir einen Gefallen…“
Er
deutet auf einen Monitor an der Seite des Raumes.
Keek
Hathaway: „Nimmt den mit. Ich werde mir das Match von Timo
nicht anschauen. Es muss so sein.“
Gesagt,
getan. Caracal Matthews zerrt das Kabel des Monitors aus der Wand
und überreicht das Gerät seinem Teampartner, der es
prompt fallen lässt, so dass die Scheibe zerspringt. Alle
Drei starren sich an. Und müssen kopfschüttelnd lachen.
Keek
Hathaway: „Nach Dooms Night unternehmen wir einen neuen
Anlauf, die ganze Situation etwas besser zu machen. Und dann wird
Keek Hathaway an eurer Seite sein. Der GFCW Champion Keek
Hathaway.“
Singles Match:
Ask Skógur vs. Timo Schiller
Referee:
Mike Kontrak
All
zu oft haben wir diese Musik in der GFCW noch nicht gehört
und dennoch wissen wir natürlich, zu wem sie gehört.
So geht es auch dem GFCW Publikum, das ihr mit einigen
positiven Reaktionen entgegnet.
…
und lange
lässt der Wrestler zu dem sie gehört auch nicht auf
sich warten, denn sogleich tritt Ask Skógur auch schon
auf die Bühne. Der Schwede hat zum ersten Mal bei Title
Night von sich hören lassen und heute, bei Dooms Night
steht er bereits in einem – für ihn – immens
wichtigem Match.
Der
Oberkörper ist frei, sodass seine Tattoos gut zu
erkennen sind, am Unterkörper trägt er eine
dunkelgrüne, dreiviertellange Hose, die von einem Gürtel
in einem etwas helleren Gürtel gehalten wird, dazu zwei
recht abgenutzte Schuhe. Wer weiß in welchen Wäldern
dieser Welt er die schon getragen hat, heute sollen sie ihm
aber vor allem durch das Match und im Idealfall zum Sieg
verhelfen.
Ask
steuert konsequent auf den Ring zu. Von der anfänglichen
Euphorie und Gutgläubigkeit, mit der er vor einigen
Wochen zu seinem ersten Match angetreten ist, ist nicht mehr
viel zu spüren und gute Laune sieht sicherlich auch
anders aus. Aber irgendwie ist das ja auch verständlich,
in den vergangenen Wochen musste Ask grundlegende
Entscheidungen treffen und als er dies endlich getan hat,
wurde er aufs Härteste dafür bestraft. Heute ist
also kein Tag für gute Laune, heute steht Ask
tatsächlich vor seiner ersten großen
Bewährungsprobe.
Er
kommt recht schnell im Ring an und bekommt einige positive
Reaktionen, die er auch dankbar annimmt, dennoch: jetzt will
er nur eins – sich bei Timo Schiller für die
Aktionen aus der vergangenen War Evening Ausgabe zu rächen.
Pete:
„Auf dieses Match bin ich wirklich gespannt, Sven. Das
wird Ask Skógurs zweites Match und das direkt gegen
Timo Schiller, der nun schon einige Zeit dabei ist und viel
mit dem aktuellen GFCW Heavyweight Champion Keek Hathaway zu
tun hat, wenn es da auch gerade etwas kriselt. Ich glaube
trotzdem, dass das alles andere als leicht wird, für den
Mann aus Schweden.“
Sven:
„Tjaha, Bären und Wölfe werden ihm hier nicht
wirklich helfen können. Er mag vielleicht wissen, wie
man ein Feuer macht, aber wird er in der Lage sein ein Match
zu gewinnen? Schauen wir mal.“
Das
ist anders, als er es kennt. Timo Schiller tritt durch den
Vorhang. Und wird ausgebuht.
Natürlich
haben nicht alle der Anwesenden ihre Sympathie für den
jungen Dortmunder begraben. Viele blicke besorgt auf Schiller
oder jubeln ihm aufmunternd zu als er zu seiner neuen Musik
auftritt. Einer Musik, die die Frage jeglicher Zugehörigkeit
deutlich beantwortet.
Hinter
Timo treten zwei Personen auf die Rampe. Sie sind sein
Schutzschild gegen die Reaktionen.
Viggo
und Miri folgen Schiller, der sich unsicher umdreht, um sich
der Unterstützung zu vergewissern. Nur die Präsenz
von Miri – von IHR – gibt Timo die Kraft, weiter
festen Schrittes gen Ring zu gehen. Wann immer er das Gefühl
hat, sich lieber zu verkriechen, ist ein Hauch an seinem Ohr,
eine Hand an seinem Arm oder dieses Lächeln, das all
seine Probleme löst. All seine Zweifel verstreut wie
Asche im Wind.
Pete:
„Timo Schillers erstes Match unter ganz anderen
Voraussetzungen.“
Sven:
„Wach auf, Timo! Das ist die Botschaft, die die Halle
ihm mitgeben will. Aber da ist ein Schleier zwischen ihm und
der Realität. Ein brünetter Schleier namens Miri.“
Viggo
übernimmt die Führung des Trios, springt auf den
Apron und drückt das mittlere Ringseil nach unten, indem
er sich auf dieses setzt. Währenddessen leitet Miri Timo
mit sanften Berührungen zur Ringtreppe. Gemeinsam
steigen auch sie auf den Apron und betreten durch die von
Viggo geschaffene Lücke den Ring.
Es
ist Timos erstes Match seit Januar. Und er kämpft es
für SIE.
~
Ding Ding Ding ~
Ask
und Timo stehen sich gegenüber. Man sollte meinen Ask
würde am liebsten direkt auf Timo losrennen, um sich für
den Beatdown von vor zwei Wochen zu revanchieren, aber
stattdessen hält Ask den Blickkontakt einige Sekunden
aufrecht. Wie er schon gesagt hat, die Wut, darf ihn nicht
bestimmen. Timo wagt immer mal wieder einen Blick nach
draußen, bis es schließlich losgeht. Lock-Up,
zwischen den Beiden. Timo ist körperlich gesehen der
deutlich kräftigere Part und so kann er das erste
Kräftemessen auch direkt für sich entscheiden,
Side-Headlock gegen Ask. Dieser beginnt sofort wieder mit ein
paar heftigen Schlägen in die Rippengegend und gegen den
Rücken, sich seine Freiheit zurückzukämpfen.
Ähnlich wie bei seinem Debut-Match, gelingt das auch
direkt.
Er
schnappt zurück.
Wieder
liegt eine Distanz zwischen den Beiden. Wieder herrscht ein
Blickduell.
Wieder
soll es zum Kräftemessen kommen, doch Ask fängt
Timo mit einigen straffen Schlägen ab. Mit dem Ellbogen,
mit der flachen Hand, mit dem Knie. Ask beweist seine
Qualitäten als Striker und schüchtert Timo damit
auch ordentlich ein, dieser muss sogar aufs Knie gehen, um
seine Deckung ordentlich aufbauen zu können. Ask
unterbricht die Schlagsalve, holt sich Anlauf aus den Seilen,
kommt zurückgefedert und … wird direkt
abgefangen.
SPINEBUSTER
Sofort
erfolgt das erste Cover des Matches.
1..
Kickout
von Ask
Der
Schwede reißt die Schulter hoch und arbeitet sich
sofort wieder hoch, wird dabei, mehr oder weniger,
„unterstützt“ durch rigorose Schläge
auf den Rücken. Timo hat seinen Moment genutzt und
scheint jetzt die Kontrolle des Matches an sich zu reißen.
Weitere
Schläge auf den Rücken folgen, genauso wie ein
heftiger Hieb mit dem Knie in die Magengrube von Brother
Nature. Ansatz zum Vertical Suplex. Und er zieht durch.
Erneut ein Cover, aber erneut ein recht flotter Kick-Out.
Timo
sucht sofort die Bestätigung bei seiner neuen „Familie“.
Timo
zieht Ask also erneut auf die Beine und dieser muss nun
langsam, aber sicher zusehen, dass auch er irgendwie einen
Weg in dieses Match findet, sonst kann sein Traum schneller
wieder vorbei sein, als er es sich wünschen würde.
Timo zieht einen weiteren Schlag, schonungslos mit der
Rückhand, übers ganze Gesicht. Dadurch wird Ask
fast schon in die Seile „geschleudert“ und direkt
setzt Timo nach. Er whippt ihn in die gegenüberliegende
Seite und rennt auch direkt hinterher…
…
Ask slidet
durch das zweite und dritte Ringseil nach draußen! Timo
hingegen kann nicht rechtzeitig bremsen und läuft direkt
relativ unsanft in die Seile. Er wird zurückgefedert,
muss kurz klarkommen, dreht sich dann aber wieder in Richtung
Ask und erneut auf ihn zu. Ask packt sich nun aber den Kopf
seines Gegners und springt vom Apron… dabei zieht er
den Hals direkt auf die Seile. Timo schnappt sofort zurück
und kracht auf den Boden!
Pete:
„Innovatives Manöver vom Rothirsch, aber das wird
natürlich nicht reichen Timo Schiller in die Knie zu
zwingen.“
Sven:
„Mag sein, Ask sollte aber wohl versuchen das Match
möglichst IM Ring zu halten, draußen waren nämlich
Holly und seine Anhänger auf ihn.“
Da
hat er recht. Viggo steht direkt dabei und guckt bedrohlich
in Richtung Ask, der lässt sich aber kaum beeindrucken
und steigt nun ebenfalls wieder in den Ring. Die kleine
Verschnaufpause hat gutgetan. Er rennt auf Timo zu, der
ebenfalls langsam wieder hochkommt und erwischt ihn mit einem
Swinging Neckbreaker!
Nun
das Cover von Ask gegen Timo.
1…
Kickout
auch bei Schiller.
Ask
macht aber direkt weiter. Er bearbeitet Timo mit einigen
Ellbogenstößen und leichten Kicks und sogar einem
ANTLER
SLASH
Man
sieht förmlich wie Timo zwar langsam aufsteht, aber
ordentlich ins Straucheln gerät. Ask schleudert ihn nun
seinerseits in die Ringseile, als Timo aber zurückkommt,
bekommt er nur Timos Schulter ins Gesicht. European Uppercut
gegen Ask! Und jetzt… Ansatz zum Gorilla Press Slam!
Timo hievt Ask nach oben, doch der zappelt wie wild herum.
Timo kann den Griff nicht halten, lässt Ask los und der
fällt auf Schiller in eine Art Reverse DDT!
Das
sieht gut aus, das könnte Asks Chance sein! Er hat
seinen Weg ins Match tatsächlich gefunden.
Ask
positioniert sich direkt hinter Timo und wartet nur darauf,
dass dieser sich erhebt. Er bleibt hinter ihm stehen und holt
erneut Anlauf aus den Seilen… der Baum soll fallen.
TIMBER! Doch nein, Timo duckt sich, als würde er es
wissen. Ask rennt also durch, wird einmal mehr zurückgefedert
und abgefangen.
SPEAR!
Damit
liegt Ask nun erstmal und Timo kann sich kurz erholen. Er
richtet sich auf, ein kurzer Blick zu Miri und Viggo und dann
ins Publikum. Die Reaktionen die er dort erhält sind
alles andere als gewohnt. Er wird ausgebuht und das scheint
ihn doch mehr zu verwirren, als ihm lieb ist.
…
abgesehen
von den Buh-Rufen sieht er im Publikum aber noch etwas.
Caracal Matthews und Rosford Williams! Flip Trip, seine
beiden Kumpanen haben sich einen guten Platz gesichert um das
Geschehen zu verfolgen. Und ein Schild haben sie auch dabei.
„Timo, wach auf!“ steht groß und deutlich
drauf geschrieben, sodass Timo das aus der Entfernung auch
gut genug lesen kann. Das unterstützt seine Unsicherheit
zunehmend.
In
der Zwischenzeit versucht sich auch Ask Skógur wieder
hochzuarbeiten.
Timo
entschließt sich schließlich auch wieder dazu,
weiter am Match zu arbeiten. Vor allem ein paar motivierende
Seitenrufe von Viggo und vor allem Miri, können die
kurze Ablenkung durch Flip Trip wieder vergessen machen.
Erneute
Schläge auf den Rücken, erneuter Ansatz zum Suplex
und wieder zieht er ihn durch. Er zieht Ask wieder nach oben
und lässt einen Bodyslam folgen. Man sieht Ask
mittlerweile die Schmerzen an. Zwei Mal so schnell
hintereinander, so hart mit dem Rücken auf die Matte
aufzukommen, ist wohl alles andere als angenehm. Zudem liegt
Ask nun gefährlich nahe vor der Ringecke. Das erkennt
auch Timo, der Ask mit weiteren Tritten gegen die
verschiedensten Körperregionen bearbeitet, bis er
schließlich aufs zweite Seil steigt.
Er
whippt einige Male und wird dabei mit weiteren Buh-Rufen
konfrontiert, die er versucht zu ignorieren – was
allerdings nicht wirklich optimal gelingt. Trotzdem springt
er ab… und trifft!
VADER
BOMB!
Cover.
1.
2..
Aber
Ask reißt die Schulter hoch!
Pete:
„Timo scheint das Match eindeutig unter Kontrolle zu
haben, auch wenn Ask kurz Gegenwehr anbringen konnte, liegt
der Ball gerade wieder eindeutig in Timos Hälfte.“
Sven:
„Und Timo scheint da auch nichts anbrennen zu lassen,
der schlägt einfach weiter auf Ask ein. Und GERMAN
SUPLEX! Wow, der saß.“
Timo
hält Asks Körper fest umschlungen. Er zieht ihn
wieder nach oben, um einen weiteren German anzubringen. Timos
Mission hier ist klar, er will Holly Hutcherson beeindrucken
und deshalb gibt er alles, um Ask zu besiegen. Dieser
wiederum scheint einfach nicht so wirklich eine Offensive
aufbauen zu können. Man sieht es ihm auch an, dass ihn
das nicht kalt lässt.
Und
da, beginnt er mit Ellbogenstößen um sich zu
schlagen!
„Jetzt
reicht es mir!“
Scheint
er sich zu denken, als er immer wilder in seinen Schlägen
wird und damit auch recht schnell Erfolg hat. Timo muss den
Griff lösen. Aber Ask macht weiter. Schläge und
Hiebe gegen den Kopf, er drückt Timo immer mehr in die
Ringecke. Ask sprach von Wut, davon sie zu bändigen und
ihr standzuhalten. Aber irgendwie scheint er das gerade etwas
zu vergessen. Der Ringrichter zählt ihn bei seiner
Offensive in der Ecke an und hält ihn zurück…
was Ask dann auch akzeptiert. Er geht einige Schritte zurück
und sofort versucht Timo sich an einem erneuten Angriff. Er
rennt auf Ask zu, der duckt sich weg und konfrontiert Timo
mit einigen Chops. Dann soll ein Olympic Slam folgen! Ask
hebt Timo hoch, doch der ist zu schwer. Er rutscht hinter Ask
und versucht einen weiteren German! Ask erneut mit dem
Ellbogen stoß, er dreht sich nun seinerseits hinter
Timo.
GERMAN
SUPLEX!
Nein
Timo kann sein Gewicht gut genug verlagern, also drückt
Ask Timo in die Seile und als sie zurückfedern, rollt er
ihn ein!
1.
2..
Timo
stößt Ask in die Seile, der kommt zurück…
BJÖRNSMACK!
NEIN!
Wieder
kontert Timo, indem er sich duckt und Ask via Nothern Light
Suplex über sich wirft. Er hält ihm direkt im
Cover!
1…
2…
Aber
wieder schafft es Ask aus dem Cover zu entkommen.
Eine
turbulente Sequenz, die wir da gerade gesehen haben und die
nun von einer kleinen Pause abgelöst wird.
Von
der Seite des Publikums sind nun aber doch diverse Unruhen zu
vernehmen, was bedeutet, dass gerade etwas zu passieren
scheint. Und siehe da, auf der Stage erscheint Holly
Hutcherson! Der will sich das Match nun aus nächster
Nähe anschauen zu wollen. Oder zumindest fast, denn er
bleibt auf der Stage stehen.
Timo
bekommt das natürlich sofort mit und es wirkt so, als
würde er aus der Ankunft seines neuen ideologischen
Begleiters neue Kraft generieren. Er greift sofort wieder
nach Ask… doch auch der scheint Hollys Anwesenheit
mitbekommen zu haben und so greift er direkt wieder mit
einigen Schlägen und Hieben an, direkt in die Magengrube
von Timo Schiller. Er packt ihn sich nun seinerseits, nimmt
alle Kraft zusammen…
MICHINOKU
DRIVER!
COVER!
1.
2..
3…
NEIN! Timo mit dem Kickout!
Ask
springt förmlich auf und sucht den Blick in Richtung
Holly Hutcherson. Ask weiß natürlich, das an all
der Misere dieser Mann Schuld hat. Er hat ihn beeinflusst, er
hat Timo beeinflusst und er ist der Grund dafür, das
Timo ihn angegriffen hat. Asks Blick wird böse, wird
wieder wütend, ist vollkommen fokussiert auf Hutcherson,
der davon aber regelrecht unberührt bleibt.
Ask
rennt nun einmal mehr in die Seile um Schwung zu holen, Timo
baut sich auf und…
TIMBER!
Ask
scheint gerade die Kontrolle an sich zu reißen und er
gedenkt gar nicht, hier Gnade walten zu lassen. Er beugt sich
über Timo und bombadiert ihn förmlich mit weiteren
Schlägen und Stößen mit dem Ellbogen. Dabei
verzieht sich die Miene Asks immer weiter in eine zornige
Richtung. Die Wut, gewinnt die Kontrolle über ihn. Holly
schaut dabei weiter zu.
Der
Ringrichter versucht irgendwann wieder einzugreifen, doch Ask
lässt seinem Angriffslust immer weniger Einhalt
gebieten. Irgendwann jedoch, schon.
Wieder
läuft er auf Holly zu, er hält den Blickkontakt. Er
hält die Wut.
Nach
einiger Zeit dreht er sich schließlich wieder in
Richtung Timo. Dieser ist deutlich angeschlagen, die
Schlagsalve saß. Nun ist es Ask der Timo auf die Beine
holen will, woraufhin dieser Ask nun aber in die Seile stößt,
um ihn via Big Boot abzufangen!
Da
hat sich Ask wohl ein wenig zu sehr von Holly ablenken
lassen!
Timo
nutzt die Zeit um sich einigermaßen zu regenerieren,
auch er schaut dabei einmal mehr in Richtung Holly
Hutcherson.
Pete:
„Wow! Was für ein Match! Die beiden schenken sich
hier wirklich überhaupt nichts und auch, wenn Holly
gerade mal wenige Minuten wirklich vor Ort ist, scheint seine
Präsenz die gesamte Zeit über dem Match zu
schweben. Sowohl in Asks, als auch in Timos Kopf scheint er
die ganze Zeit dabei zu sein.“
Sven:
„Die Frage ist nun, wer damit besser umgehen kann.“
Timo
scheint nun langsam aber sicher den Sack zumachen zu wollen.
Er packt sich Ask, zieht ihn hoch und nutzt die Kraft seines
Big Bootes aus…
PUMPHANDLE
FACEBUSTER!
Ask
schmettert auf die Matte, Holly lächelt, Viggo und Miri
ebenfalls, Matthews und Williams sind besorgt – ein
Sieg ihres Freundes, unter diesen Umständen, könnte
ihn wohl nur noch mehr in die Arme Hutchersons treiben.
Timo
nimmt Ask hoch.
RUHRPOTT
REPRESENTER
Zumindest
ist das der Plan. Timo hebt Ask nach oben, doch der…
hält dagegen und versucht sich freizustrampeln. Einige
Sekunden beweist Timo hier sehr eindrucksvoll seine Kraft,
bis sich Ask tatsächlich aus dem Griff befreien kann und
er hinter Timo landet, der dreht sich um… in einen
SUPERKICK!
Timo
strauchelt nach hinten, Ask springt auf den Turnbuckle und
davon gleich wieder ab…
BLOCKBUSTER!!!
Ask
steht wieder auf, auch für ihn soll das Match jetzt
enden. Aber Timo macht es ihm sehr schwer, der ist nämlich
schon dabei sich langsam wieder aufzurichten.
BJÖRNSMACK!
Und
diesmal saß er!
Timo
geht zu Boden und bleibt liegen, aber das reicht Ask
natürlich noch nicht. Er ist hergekommen, weil er sich
in der Natur bewiesen hat und jetzt das Selbe in der
Zivilisation tun will. Aber die Kraft der Natur, wird ihn
dennoch unterstützen. Er zieht Timo mit aller Kraft nach
oben und umschlingt ihn von hinten in einem German Suplex
Ansatz, dabei hält er seinen Arm fest.
FORCE
OF
NATURE
Soll
folgen.
Doch
halt…
Was?
Holly!
Die
gesamte Zeit stand er oben auf der Stage, doch nun scheint er
tatsächlich auf den Ring zuzulaufen.
Ask
bekommt das natürlich sofort mit und auch wenn er es
nicht will und sich versucht dagegen zu wehren, lässt er
sich davon ablenken. Und nicht nur er.
Auch
Mike Kontrak, geschätzter Ringrichter der GFCW, der
dieses Match begleitet, ist sofort bei Holly, um sicher zu
gehen, das dieser sich nicht physisch einmischt.
Ein
kurzer Moment, doch er reicht.
Timo
nimmt seine Kraft nochmal zusammen und stößt Ask
von sich ab, in die Ringseile hinein… wo Viggo bereits
auf ihn wartet. Mit einem Stuhl.
Ask
kann es nicht verhindern, er kracht direkt gegen den Stuhl,
Gesicht voraus. Der Aufprall ist hart, Asks Lichter sind
direkt aus, doch er fällt nicht. Timo kann ihn
rechtzeitig abfangen und nun das durchführen, was beim
ersten Mal nicht geklappt hat.
RUHRPOTT
REPRESENTER
Das
wars. Kein Entkommen mehr für Ask Skógur.
1.
2..
3…
Ende.
~
Ding Ding Ding ~
Wieder
erklingt „shine“ aus den Boxen der SAP-Arena,
wieder kündigt es Timo Schiller an. Diesmal sogar den
Sieg Timo Schillers über Ask Skógur.
Es
wirkt fast so als hätte Timo es selbst noch gar nicht so
recht verstanden, dass er das Match hier gewonnen hat, doch
spätestens als erst Viggo und Miri und dann auch Holly
Hutcherson den Ring betreten, um seinen Erfolg zu feiern,
kommt es auch bei ihm an.
Er
realisiert, dass er gewonnen hat. Er realisiert aber auch WIE
er gewonnen hat. Und ist das die Art und Weise, wie er
gewinnen will? Das weiß Timo selbst nicht so wirklich
und das sieht man ihm an.
Aber
Er
hat gewonnen.
Bei
Ask regt sich aktuell noch nichts wirklich, der Stuhlschlag
und der Ruhrpott Representer haben ihm den Rest gegeben. Der
Schwede hat sich gut behaupten können, gegen Timo
Schiller und zeitweise auch gegen die Wut, die ihn an diesem
Abend bestimmt, doch letztendlich war es die Wut auf Holly
Hutcherson, die ihm im entscheidenden Moment den Sieg
gekostet hat.
Gemeinsam
verlassen Holly Hutcherson, Viggo und Miri nun mit Timo
Schiller den Ring. Dieser schaut sich einmal mehr zu Ask um,
wirkt dabei etwas unbeholfen und kann die Buh-Rufe, die es
nun massenweise seitens des Publikums gibt, noch immer nicht
so ganz verstehen.
Aber
egal.
Er
hat gewonnen.
Endlich wieder Freitagabend. Die Arbeitswoche ist
geschafft und zu Hause Entspannung angesagt.
Ein guter Film, eine interessante TV-Serie oder
actionreiches Wrestling stehen auf dem Programm.
Was gibt es schöneres als diesen Abend mit
einer Tüte Chips auszuklingen?
ABER HALT!
Da ist wieder dieses schlechte Gewissen! Erst freut
man sich auf Chips und dann plagt einen wieder das schlechte
Gewissen, ob der Unmengen an Kalorien und Fett die man nun wieder
essen wird.
Wer will schon noch ein Couch-Potato sein? Wer will
schon gegen seinen Trainingsplan verstoßen?
ALL DAMIT IST NUN SCHLUSS! LECKERE CHIPS MÜSSEN
NICHT MEHR UNGESUND SEIN!
AAAAAAHHHHHH
VEGGIELICIOUS!
Ganz
ohne zusätzlichen Zucker
Ballaststoffe
in Snacks? Aber hallo – über 13g pro 100g!
Drei
leckere Gemüsesorten. Welche wird dein Liebling?
Pete:
Wir sind zurück aus der Werbung und sie glauben nicht was
hier gerade passiert ist.
Sven:
Ich kann es immer noch kaum fassen. HAHAHAHA
Pete:
Die GFCW ist ja bekannt dafür die skurrilsten Gestalten ein
zu Hause zu geben.
Sven:
Das jedoch einer der schillerndsten und provokantesten…
Pete:
Und dazu meist gehassten Personen dazu…
Sven:
Einen so großen Fan hat hätten selbst wir nicht
gedacht.
Pete:
Wir zeigen Ihnen einen kleinen Beitrag von dem Vorfall der sich
gerade zugetragen hat.
Auf
den Bildschirmen im Highlight Fenster sehen wir den leeren Ring.
Einige GFCW Mitarbeiter sind am Ring beschäftigt. Einige
Zuschauer stehen an den Ringabsperrungen. Einige verlassen ihre
Plätze um sich mit Getränken oder Snacks zu versorgen.
Pete:
Jetzt…jetzt kommt er…warte…
Sven:
Oh man…HAHAHA
Im
Hintergrund sehen wir auf der Höhe der Rampe einen Tumult
ausbrechen. Eine kostümierte Person hat sich Zugang zum
Innenraum verschafft. Verfolgt von einigen Security Leuten bahnt
sich die Person den Weg zum Ring.
Sven:
Das Kostüm…
Pete:
Das muss man doch pixeln…das gucken hier auch Kinder…
Eine
Person in einem Riesen Penis Kostüm sprintet zum Ring und
rutscht elegant unterm untersten Seil hindurch. Etwas eng aber
dennoch ohne Probleme. Nachdem er ein paar Mal mit dem Kopf auf
der Ringmatte aufgeschlagen hat richtet sich der Penis zu voller
Größe auf und hält ein Schild in die Höhe.
BRING
BACK DR.DICK
Die
Security stürmt den Ring und versucht den Unbekannten zu
fassen. Dieser jedoch zeigt überraschend starkes
wrestlerisches Können und schaltet einen nach dem anderen
aus. Suplex nach Suplex. Superkick nach Superkick. Eine weitere
Meute von GFCW Mitarbeitern nähert sich dem Ring. Der Penis
steigt gekonnt aufs dritte Seil und fliegt mit einem 540°
Cockscrew Summersault
aus dem Ring. Die GFCW Security geht zu Boden. Der Unbekannte
befreit sich aus dem Knäul von Menschen.
Pete:
Jetzt kommt das Highlight
Sven:
Ein Cockscrew Summersault…Unglaublich
Die
Fans sind außer rand und band und feiern diese Protest
Aktion. Der Penis steigt auf die Ringabsperrung und lässt
sich auf die ausgestreckten Arme der Fans fallen. Mit einem Crowd
surfenden Riesenpenis schaltet die Regie ab.
Pete:
Unfassbar was für kranke Menschen es gibt.
Sven:
Unfassbar das es Menschen gibt die wollen das Dr.Dick
zurückkommt.
GFCW Intercontinental Championship –
4 Way Dance:
Desmond Briggs vs. Aiden “Poseidon”
Rotari vs. Kriss Dalmi vs. Drake Nova Vaughn (c)
Special
Guest Referee: Niander Cassady Taylor
Schon
als die ersten Klänge aus der Titelmelodie des
Western-Klassikers “Zwei Glorreiche Halunken”
erklingen, ergießt sich der lautstarke Hass des Rundes in
die Klangkulisse. Niander Cassady-Taylor, die rechte Hand von
Dynamite, Headcoach des Performance Centers und Mitglied des
Protokolls betritt die Bühne. Selbstverständlich darf
der Cowboyhut bei diesem Auftritt nicht fehlen. Statt seines
Staubmantels trägt der Amerikaner diesmal jedoch ein
schwarz-weiß-gestreiftes Referee-Shirt.
Laura:
„Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir
den Special Guest Referee für dieses INTERCONTINENTAL TITLE
MATCH! Er repräsentiert Das Protokoll... NIANDER
CASSADY-TAYLOOOOOR!“
BUUUUUHHH!
Wie
zum Hohn tippt der Cowboy zur Begrüßung seinen Hut
vorne an und begibt sich dann zum Ring. Dort angekommen prüft
der garantiert (!) Unparteiische noch mal die Ringseile.
Währenddessen beginnt der Entrance Theme des ersten
Herausforderers zu spielen.
Laura:
„Und der erste Herausforderer. Auf dem Weg zum Ring, mit
einem offiziellen Gewicht von 120 Kilogramm. Er ist der ‘Raw
Black Diamond’. DESMOND BRIIIIIGGS!“
Brr.
Brr. Brr. Wenn es nach dem Raw Black Diamond geht, wird ihm in
Kürze ebenfalls bald sehr kalt werden. Nämlich dann,
wenn NCT ihm das Bling am Ende dieses Matches um seine Hüften
schnallt. Diese Vorstellung ist als Szenario offenbar auch in
vielen Köpfen der GFCW-Fans in Mannheim angekommen und so
ist es nicht verwunderlich, dass der Afroamerikaner hier nicht
gerade mit homogenen Reaktionen begrüßt wird. Unbeirrt
davon macht sich der Raw Black Diamond jedoch in Richtung
Seilgeviert auf und nimmt dort, nachdem er es geentert hat,
seinen Platz in einer der Ringecken ein.
Pete:
„Da kommt Aiden Rotari!“
Sven:
„Poseidon. Sein Name ist Poseidon.“
Der
Nun-Doch-Wieder-Rookie steht – ein knappes halbes Jahr seit
seinem Sieg in einem Non-Title Match gegen Drake Nova Vaughn –
tatsächlich in einem Match um den GFCW Intercontinental
Title.
Und
die Vorzeichen könnten kaum schlechter sein.
Er
muss nicht einmal gepinnt werden, um zu gewinnen. Desmond Briggs
hasst ihn. Drake Nova Vaughn kann ihn nicht leiden. Was die
Beziehung zu Kriss Dalmi angeht… nun, wer weiß das
schon? Kann Rotari selbst sich da sicher sein, vollkommen
unabhängig davon, was ausgemacht oder eben auch nicht
ausgemacht wurde? Dazu ist auch noch Niander Cassady-Taylor der
Special Guest Referee, und das Protokoll ist Rotari absolut nicht
wohlgesinnt.
Immer
trägt das Protokoll auch die Schuld daran, dass er nun in
einem Fischkostüm auf die Stage tritt.
Zuletzt
war er von der Wahrheit und deren maskierten Schergen noch einmal
zusätzlich gedemütigt worden. Ein roter Faden, der sich
durch die Regentschaft des Protokolls im Performacne Center
zieht.
Aiden
„Poseidon“ Rotari wird begleitet von der jungen Frau,
die wir nur als Laodike kennen, und die wie stets so wirkt, als
wäre sie enorm ungern hier und außerdem hypernervös
– aber ein Job ist ein Job, und ein Job an der Seite eines
Champions würde sich wohl sogar noch besser machen. Es ist
eine Chance auf Sendezeit auf einer großen Bühne, wenn
auch neben einem Typen, der in seiner Hand einen Plüschdreizack
mit sich führt.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, aus den Tiefen von Atlantis. Mit
einem offiziellen Gewicht von 102 Kilogramm. Begleitet wird er
von Laodike. AIDEN ‘POSEIDON’ ROTARI!“
Der
als Meeresgott verkleidete Wrestler schenkt seiner Begleitung ein
aufmunterndes Nicken. Er hatte bislang alles dafür getan,
dass es ihr so gut erging wie möglich – und sich
dadurch ihre Unterstützung in entscheidenden Lagen sichern
können. Dann schreitet er, gefolgt von Laodike und mit
gesenktem Kopf, um die Reaktionen auf seinen Auftritt als
Quasi-Fisch nicht sehen zu müssen, zum Squared Circle, um
sich die GFCW Intercontinental Championship zu sichern.
Die
SAP-Arena wird von den schrecklichen Klängen des
Punk-Gassenhauers “Drugs of Youth” von den Subhumans
erfüllt, einem Song, der textlich natürlich keinerlei
Bezugspunkte zu dem dritten Herausforderer hat, der nun die Bühne
betritt.
KRISS
MOTHERFUCKIN’ DALMI
Der
quasi von Eric Fletcher in dieses Match bestellte Herausforderer
kommt mit einem vorfreudigen Lächeln auf die Stage. Sein
Outfit ist wie immer schlicht: Trunks, Boots, Knieschoner, alles
in schwarz gehalten. Während er die Rampe hinunterflaniert,
vollführt Dalmi im Blitzlichtgewitter der Stroboskope
seltsam wellenförmige Bewegungen mit seinem Oberkörper
und seinen Armen – der berühmt-berüchtigte
“Junkietanz”, mit dem er und seine Jünger einst
bei der Gründung der Junkie World Order herauskamen.
Laura:
„Auf dem Wing zum Ring, aus Belgrad, Serbien. Mit einem
offiziellen Gewicht von 98 Kilogramm. KRISS DALMI!“
Am
Seilgeviert angekommen, rollt der Belgrader sich unspektakulär
unter dem Bottom Rope herein und lehnt sich, wieder in der
Vertikale angekommen, in einer der freien Ringeckene
augenscheinlich entspannt gegen die Turnbuckle-Pads. Blicke
werden mit Desmond Briggs, Aiden Rotari und NCT ausgetauscht.
Misstrauisch? Vertraut? Feindselig? Von allem etwas dabei. Dann
jedoch wird es Zeit für den Einzug des Titelträgers.
12.
09. 2021
Die
Zahl schimmert Rot auf der Leinwand. Ein unheilvoller, schriller
Ton beginnt im Hintergrund zu surren. Die Schrift wackelt,
verzerrt sich, ein brennendes Loft, ein lachender Drake Nova
Vaughn, ein gepinnter Morbeus. Die Bilder rauschen erneut für
die Augen der Zuschauer durch, bevor die Zahlen anfangen zu
ticken. Rasant werden die Tage durchgezählt. Oktober,
November, Dezember, Januar, Februar… 27.03.2022.
Die
Zahl stoppt. Der Ton wird schriller. Und noch einmal springt der
Zähler um. Und zeigt eine seitlich gekippte 8.
„Eternal
Champion.“
I´LL
TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT
Pyro
schießt vor der Bühne empor, rote Scheinwerfer
durchleuchten die Halle und die harten Metalcore Klänge von
Hatebreed ballern aus den Boxen. Mit ausgebreiteten Armen und
einem kämpferischen Schrei schiebt sich Drake Vaughn auf die
Bühne. Der Blick schweift ins Publikum. Energisch schüttelt
er den Kopf im Angesicht der Ablehnung. Nene. So schnell waren
sie ihn nicht los. Egal, was da heute auf ihm zukommt. Der Titel
bleibt da, wo er ist.
Pete:
„Es ist nicht so, Sven, dass man Drake vorwerfen kann
diesen Titel nicht verteidigt zu haben. Das hat er. Und nicht
gerade gegen Kleinkaliber. Aber findest du nach 200 Tagen Eternal
nicht doch ein wenig Optimistisch?“
Sven:
„Es ist ja mehr ein Ziel, als eine Beschreibung.“
Pete:
„Aha.“
Sven:
„Außerdem finde ich es eher optimistisch in
Anbetracht dessen, was da heute im Ring vor ihm steht. Drei
Gegner. Zwei von ihnen kommen super miteinander klar. Der
Ringrichter hasst ihn. Und er muss nicht gepinnt oder submitted
werden um den Titel zu verlieren.“
Energisch
führen Drakes Schritte ihn weiter in Richtung des Rings.
Cassidy Taylor. Rotari. Briggs. …. Und Kriss Dalmi. Viel
Liebe hat Drake wohl für niemanden in diesem Ring übrig.
Blicke werden ausgetauscht. Die Spannung ist spürbar.
Pete:
„Und was mir auffällt: Kein Leviathan?“
Sven:
„Das Werk des Protokolls? Oder eine Falle Drakes?“
Pete:
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie weit
sind.“
Besonders
eindringlich starrt Vaughn auf Rotari und Dalmi. Die beiden
großen Verschwörer dieser Zeit, wenn man Drake –
und auch Desmond Briggs – Glauben schenken mag. Mit einem
leichten Grinsen gibt es die „Kopf ab“ Geste in
Richtung der beiden – vermeintlichen – Drogenbarone
der GFCW.
Und
auch der Mittelfinger für NCT darf nicht fehlen, was er nur
Schulterzuckend zur Kenntnis nimmt. Er war der Ringrichter. Das
Machtgefälle sollte klar sein.
Ohne
seinen Rivalen den Rücken zuzudrehen steigt DNV die
Ringstufen nach oben, auf das oberste Turnbuckle und reißt
den Titel nach oben. Auf der Vorderseite seiner Kapuzenjacke
prangt das Leviathan Logo. Auf der Rückseite die Daten und
Namen der besiegten während seiner Regentschaft. „Eternal
Champion.“
Laura:
„Ihr Gegner. Aus Anchorage, Alaska, USA. Mit offiziellem
Gewicht von 87 Kilogramm. Er ist der amtierende GFCW
Intercontinental Champion. „Patient Zero“. Drake.
Nova. VAUGHN.“
Rumms.
Mit einem dumpfen Aufprall landet er mit beiden Beinen im Ring.
Es waren nur drei weitere Opfer. Und ein weiterer Schlag gegen
das Protokoll. Er grinst. Eigentlich konnte er alles auf einmal
erreichen.
DNVs
Musik verklingt und dieser schnallt seinen Intercontinental Title
ab. Ein misstrauischer Blick gen Niander Cassady-Taylor, dem er
den Title anbietet und der ihm das Titelgold direkt mal aus den
Händen reißt. Einen Augenblick zu lang weilen die
Augen des Protokollmitglieds auf dem Titel, dann reckt er ihn für
die Crowd sichtbar in die Höhe und gibt ihn im Anschluss an
den Zeitnehmer zur Aufbewahrung.
*Ding
Ding Ding*
Das
Match beginnt und alle vier Kontrahenten belauern sich in
Angriffshaltung gegenseitig. Niemand will hier so richtig den
ersten Schritt wagen. Niemand? Nicht ganz. Denn Kriss Dalmi –
in dieser Konstellation offensichtlich die Loose Cannon –
prügelt unvermittelt wild auf den Champion Drake Nova Vaughn
ein, welcher selbst von dieser plötzlichen Attacke ein wenig
überrascht zu sein scheint, musste er seine Aufmerksamkeit
doch ebenfalls auf seine anderen beiden Herausforderer richten.
Faustschläge prasseln auf den Kopf von Leviathan ein. Dies
ist aber nur von kurzer Dauer, da er von Desmond Briggs
kurzerhand an der Schulter weggezogen wird, da dieser offenbar
ebenfalls ein Stück vom Intercontinental Champion-Kuchen
abhaben will. Nun ist es wiederum der Raw Black Diamond, der
Drake Nova Vaughn mit Punches eindeckt.
Pete:
“Da ist schon wieder Dalmi! Double Axe Handle Blow gegen
den Nacken von Briggs!”
Letzterer
taumelt durch den Aufprall kurz zur Seite, fängt sich jedoch
direkt wieder und will sich für die freche Geste an Dalmi
revanchieren und dreht sich zu diesem um. Nur um endgültig
auf der Matte zu landen.
Pete:
“CHOP BLOCK von Drake Nova Vaughn! Direkt in die Kniekehle
von Desmond Briggs!”
Sven:
“So fällt man einen Baum. Aber das scheint nicht die
einzige Amtshandlung vom Patient Zero zu sein. Ich glaube, der
ist jetzt richtig sauer.”
In
der Tat springt der amtierende IC Champ nach getanem Werk wieder
direkt auf die Füße und will sich dem irren Serben
zuwenden. Der kommt ihm jedoch wieder zuvor und deckt Vaughn
einmal mehr mit wüsten Schlägen ein. Anders als zuvor,
ist der Patient Zero scheinbar nun besser darauf vorbereitet und
taucht unter den Angriffen des Serben weg, um ihn in einer
fließenden Bewegung mit einem Bearhug um den Oberkörper
zu packen und mit aller Kraft in eine der Ringecken zu drängen.
Dalmi prügelt mit seinen Fäusten auf den Rücken
von Drake ein. Drake versenkt Faustschlag um Faustschlag in der
Magengegend von Dalmi. Und falls sich nun der geneigte Zuschauer
fragt, wo denn der Vierte im Bunde eigentlich steckt: Aiden
Rotari genießt die Show...
Pete:
“Während sich Drake Nova Vaughn und Kriss Dalmi in der
Ecke prügeln und Desmond Briggs immer noch damit beschäftigt
ist, wieder ein Gefühl in sein Knie zu bekommen, steht
Poseidon einfach nur da und beobachtet das Spektakel. Sowas
sollte nicht sein.”
Sven:
“Das ist aber ziemlich clever. Rotari wartet einfach
darauf, bis die anderen sich lang genug verausgabt haben, während
er seine Kräfte aufsparen kann. Am Ende könnte dieser
Ausdauerunterschied wirklich das Zünglein an der Waage
darstellen.”
...wenn
ihm nicht Desmond Briggs einen Strich durch diese Rechnung macht.
Dieser – inzwischen wieder im Stand angekommen – hat
offenbar die selbe Beobachtung wie Sven gemacht und hat dem mit
Herrscher von Atlantis ohnehin noch ein Hühnchen zu rupfen.
Der sich ertappt fühlende Rotari geht in Kampfhaltung, als
Desmond Briggs wie ein Panzer angerollt kommt. FOREARM SMASH!
Das
sollte es zumindest werden, aber Rotari hat sich kurzerhand aus
dem Ring gerollt und joggt um ihn herum. Der Raw Black Diamond
will dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen, rollt sich
seinerseits aus dem Squared Circle und nimmt die Verfolgung auf.
Dort, wo Rotari den Ring wieder betreten hat, will auch Briggs
ihm hinfolgen und rennt geradewegs in die von Rotari aufgestellte
Falle...
DRAGON
SUPLEX!
GEGEN
ROTARI!
Und
an dieser Stelle scheint sich das Kronjuwel von Chisinau grob
verschätzt zu haben, denn Drake Nova Vaughn – nunmehr
fürs Erste fertig mit Kriss Dalmi – hat sich den
Herrscher von Atlantis in einem Moment geschnappt, als seine
Aufmerksamkeit Desmond Briggs gegolten hat. Der Trainee von
Robert Breads kracht auf die Matte. Für ein Cover ist jedoch
keine Zeit, denn da ist natürlich noch Desmond Briggs,
welcher DNV nicht mal die Gelegenheit überlässt, sich
nach seinem Manöver noch mal aufzurichten und lässt ihn
mit einem ELBOW DROP in den Nacken direkt wieder zu Boden krachen
zu lassen. Schnell legt sich Briggs auf Rotari und stemmt seine
Hände gegen die Brust des Meeresgottes. Niander
Cassady-Taylor ist sofort zur Stelle.
ONE
T...
KICK OUT!
Zu
viel Zeit ist zwischen Vaugns Suplesse und Briggs Cover
vergangen, als das dies von Erfolg hätte gekrönt sein
können. Das scheint auch der Raw Black Diamond einzusehen
und begibt sich wieder in die Vertikale. Statt sich Rotari jedoch
noch mal für eine Aktion zu schnappen, bearbeitet er den
amtierenden Champion mit langsam methodischen Tritten, die ihn
davon abhalten sollen, ebenfalls in den Stand zu kommen. Und auch
Kriss Dalmi, welcher durch die Arbeit von DNV noch benommen in
der Decke hockt, bekommt die Fußsohle des schwarzen Hühnen
gegen die Schläfe. Schnell greifen die massiven Pranken des
Proteinshake-Trinkers eben Dalmi und befördern ihn über
die Seile aus dem Ring. Eben jenes wird auch mit Drake Nova
Vaughn vollzogen. Und dann sind bloß noch Desmond Briggs
und Aiden Rotari im Ring.
Pete:
“Desmond Briggs hat fürs Erste die Kontrolle über
das Match erlangt und widmet sich nun Rotari, den er ohnehin
zwischen die Finger kriegen wollte.”
Sven:
“Diesmal gibt es auch kein regeltechnisches Schlupfloch,
aus dem er sich aus dieser Situation herausschlängeln kann.
Er muss sich Desmond Briggs nun stellen, ob er will oder nicht.”
Diese
Erkenntnis scheint nun auch den sich aufrichtenden Aiden Rotari
zu ereilen. Allerdings zu spät. Ein Tritt in die Magengrube
raubt ihm sämtliche Luft. Dann wird der Arm um den Kopf
gelegt.
SNAP
SUPLEX!
Einmal
mehr muss das Kronjuwel von Chisinau eine Suplesse einstecken.
Der Griff wird daraufhin jedoch nicht gelöst. Stattdessen
kehrt Briggs zusammen mit Poseidon wieder in den Stand zurück
und wiederholt die Aktion einfach noch mal.
SNAP
SUPLEX #2!
Es
scheint, als ob der Afroamerikaner das Tripple vollmachen will.
Und so kehren die beiden erneut in die Vertikale zurück.
Statt des Headlocks gibt es nun jedoch den Ansatz zum Fireman’s
Carry. Zügig schultert Briggs Rotari – anscheinend für
den Death Valley Driver. Herausfinden wird man dies fürs
Erste aber nicht, da sich der Neu-Rookie durch seine ungelenke
Zappelei aus dem Fireman’s Carry herauswieseln kann. Sofort
ergreift Rotari die Chance holt selbst Schwung in den Seilen und
verpasst dem leidenschaftlichen Pumper mit Anlauf einen Elbow
Strike!
Pete:
“Desmond Briggs steht noch! Das ist ja unglaublich!”
Sven:
“Die ganzen Steroide müssen seine höheren
Hirnfunktionen soweit runtergefahren haben, dass ihm selbst eine
Attacke mit so viel Wumms dahinter nicht die Lichter ausbläst.”
Briggs
torkelt umher, dennoch kann Rotaris Mimik nicht verschleiern,
dass er sich das gerade anders ausgemalt hat. Sich jedoch bewusst
seiend, dass das jede Sekunde des Zögerns bloß Briggs
nutzen würde, lässt sich Rotari erneut nach hinten in
die Seile fallen, um Geschwindigkeit aufzunehmen...
RUNNING
ELBOW STRIKE!
Pete:
“Briggs steht immer noch!”
Sven:
“Aber hier kommt Dalmi! ROUNDHOUSE KICK gegen Desmond
Briggs!!”
Wie
ein überdimensionaler Pingpong-Ball scheint der schwarze
Muskelprotz hier die Treffer zu kassieren, was daran mündet,
dass sich Rotari den nunmehr unfreiwillig leichtfüßigen
Desmond Briggs schnappt und ihn seinerseits die eigenen Medizin
kosten lässt.
SNAP
SAITO SUPLEX!
Mit
einem Tosen donnert der hünenhafte Briggs auf die Matte.
Aiden Rotari krabbelt SOFORT zu Desmond Briggs, um diesen zu
covern. Aber da ist ja noch Dalmi...
Die
beiden vermeintlichen Co-Konspiratoren tauschen einen
vielsagenden Blick aus. Dennoch scheint Dalmi nichts gegen
Rotaris Versuch zu unternehmen, dieses Match an dieser Stelle zu
gewinnen. Und so hakt dieser das Bein des schwarzen Hünen
ein.
…
…
…
ON...
KICK OUT!
BUUUUHHHH!!!
Obwohl
man dies vor einigen Wochen noch hätte annehmen können,
gelten die Buhrufe offenbar nicht Aiden Rotari. Und auch Desmond
Briggs ist hier nicht gemeint. Vielmehr scheinen die Fans ihre
Abneigung gegenüber dem Special Guest Referee Ausdruck
verleihen zu wollen. Denn Niander Cassady-Taylor hat
unverhältnismäßig lange dafür gebraucht, das
Cover anzuzählen.
Pete:
“Eine absolute Frechheit ist das! Ich bin nun wahrlich kein
Freund von Rotaris eigenen Regeldehnungen, aber der Unparteiische
sollte buchstäblich unparteiisch sein. Das ist ja hier wohl
nicht der Fall!”
Sven:
“’Karma is a bitch’, wie es im anglosächsischen
Raum so schön heißt. Ich habe hier natürlich
nichts anderes erwartet. NCT ist mit diesem Plan in das Match
gegangen und so leid es mir hier für den Champion und die
anderen Herausforderer tut. Ich glaube nicht an einen anderen
Ausgang des Matches als den, dass Desmond Briggs mit solch
mächtiger Unterstützung heute Abend der neue
Intercontinental Champion werden wird.”
Mit
einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Verachtung starrt Rotari
Niander Cassady-Taylor an. Gleichermaßen scheint er seine
Optionen nach einem Pfad zum Sieg durchzugehen. Ein flüchtiger
Blick geht zum ihn erwartungsvoll dreinblickenden Kriss Dalmi.
Dann löst sich Aiden Rotari von Desmond Briggs und rollt
sich aus dem Ring. Und Kriss Dalmi? Der zuckt bloß mit den
Schultern und beginnt daraufhin mit einem irren Grinsen mit
diversen Foot Stomps auf Desmond Briggs einzutreten.
Derweil
hat Poseidon an einer Stelle des Aprons, die Ringschürze
gehoben, um nach etwas unter dem Ring zu suchen. Dabei bemerkt er
jedoch nicht, wie er plötzlich an der Schulter gepackt und
umgedreht wird.
Pete:
“TACKLE von Drake Nova Vaughn gegen Rotari!”
Der
Herrscher von Atlantis knallt rücklings gegen den stählernen
Apron und bäumt sich vor Schmerzen. Aber damit ist Vaugh
natürlich noch nicht fertig. Ganz bestimmt lässt sich
der Intercontinental Champion hier nicht das Spotlight von diesem
aufmüpfigen Rookie klauen. Und so packt er Rotari am
Hinterkopf und schleudert ihn face-first gegen den Ringpfosten,
woraufhin dieser einfach nur noch wie ein nasser Sack zu Boden
geht. Wirklich Zeit, seine sadistische Ader an Aiden Rotari
auszulassen, hat er jedoch nicht. Denn da sind ja noch zwei
andere Herausforderer, die seine Titelregentschaft in Gefahr
bringen.
Während
sich Rotaris Valet Laodike besorgt über ihn beugt, zieht
sich der Patient Zero zügig wieder an den Seilen hoch und
entert den Ring, wo Dalmi immer noch Desmond Briggs beharkt und
augenscheinlich gar kein Interesse daran hat, das Match zu
beenden. Er tritt und tritt und tritt auf Briggs ein, was so
lange der Fall ist, bis er DNV aus dem Augenwinkel ansprinten
kommen sieht.
GAMENGIRI!
Etwas
albern sieht es aus, als der Serbe mit rudernden Armen und
verdrehten Augen nach hinten stolpert in den Seilen landet und
von dort wieder abfedert.
SPINNING
HEEL KICK!
Wieder
taumelt Dalmi getroffen zurück und wird vom Champion
empfangen.
ANSATZ
ZUM REVERSE STO!
INFECTION
MACHINE!
Der
STO sitzt und sofort folgt das Cover von Drake Nova Vaughn. Doch
auch hier lässt sich NCT mehr Zeit mit dem Zählen, als
er eigentlich sollte...
ONE
…
…
…
KICK
OUT!
Drake
Nova Vaughn springt wütend wie ein gewisser anderer Champion
in der Liga auf die Bühne schubbst den Cowboy grob weg und
starrt ihn mit einem vernichtenden Blick an.
Pete:
“Damit ist es wohl endgültig bestätigt. Desmond
Briggs, den das Protokoll für den Sieg auserkoren hat,
besitzt praktisch diplomatische Immunität. Dieses
Intercontinental Title Match ist eine einzige Farce.”
NCT
ist augenscheinlich gar nicht glücklich darüber, dass
er hier vom Champion angegangen wird. Auf sein
schwarz-weiß-gestreiftes Hemd deutend und fluchbelastete
Drohungen über Kündigungen und Glückwünsche
für die Zukunft ausstoßend, macht er dem
Intercontinental Champion klar: Wenn er ihn noch einmal angeht,
dann war es das mit seiner Karriere in der GFCW.
Und
so muss auch der Vorzeige-Rebell von Leviathan die Faktenlage
zähneknirschend anerkennen. Die Gelegenheit, einen Plan
dagegen auszuhecken, hat er jedoch nicht, denn da kommt schon der
Desmond Briggs von der Seite angeschossen und läuft den
IC-Champ mit seiner schieren Körpermassen einfach um.
Geistesgegenwärtig springt der Patient Zero wieder auf die
Beine, aber da stürmt die menschgewordene Dampfwalze direkt
wieder auf ihn zu. RUNNING CLOTHESLINE! Im Schwitzkasten wir
Vaughn abermals auf die Beine gezerrt. Ansatz zum Butterfly!
TIGER
DRIVER 91’
Mit
dem Nacken voran prallt Drake auf die Matte und rührt sich
nicht mehr. Desmond Briggs legt sich auf den Titelträger und
wie durch ein Wunder scheint die Lebensenergie plötzlich
wieder durch die müden Knochen NCTs zu fließen. Ohne
auch nur eine Sekunde zu verlieren, zählt der Cowboy das
Cover in einer Geschwindigkeit, die den Comic-Superhelden The
Flash grün und blau vor Neid werden lassen würde.
ONETWOTHR...
THE
FIX – SHINING WIZARD VON DALMI!
Rettung
in allerletzter Sekunde, wenn man so will. Und der
Protokoll-Referee hat den Count tatsächlich unterbrochen.
Nicht etwa, weil er in seiner Funktion unbedingt die Regeln
aufrechterhalten will, sondern weil er selbst so perplex von
dieser plötzlichen Attacke war. Kriss Dalmi blökt den
(Un-)Parteiischen daraufhin an, endlich seine Arbeit zu tun und
will ein Cover versuchen, aber diesmal scheint sich
Cassady-Taylor unter den hasserfühlten Rufen der Crowd
anscheinend nicht mal mehr die Mühe zu machen, den Schein
des unvoreingenommenen SchiRis zu wahren. Er schüttelt den
Kopf, zuckt mit den Schultern, nichts zu machen.
Pete:
“INJECTION GEGEN NIANDER CASSADY-TAYLOR! DALMI REICHT ES
ENDGÜLTIG!”
Urplötzlich
hat der Meister der Geschmacklosigkeiten NCT mit seinem Spear
umgenietet. Wer das Match nun leiten soll? Wie er überhaupt
den Titel gewinnen will? Es scheint alles egal zu sein, da den
Belgrader momentan nur noch eines zu interessieren scheint: den
bereits reglosen aufs übelste in serbischer Sprache zu
beschimpfen und ihn dabei immer wieder zwischen die Rippen zu
treten. Bis...
CHAIR
SHOT!
Sven:
“ROTARI! Genau zwischen die Schulterblätter von
Dalmi!”
Und
damit scheint nun auch diese Allianz vorerst vorbei zu sein. Mit
schmerzverzerrtem Gesicht bäumt sich der Serbe auf und
bekommt direkt den nächsten Stuhlschlag gegen den Rücken
gezimmert. Die Allianz zwischen Dalmi und Rotari ist somit also
scheinbar hinfällig und letzterer hat dem Serben
gewissermaßen ein Schnippchen geschlagen. Das reicht dem
Kronjuwel von Chisinau aber nicht. Das Lenkrad oder besser gesagt
den Stuhl fest in der Hand haltend, will er diese Situation auch
verteidigen. Und ohnehin hat er momentan nichts Besseres zu tun,
wenn man bedenkt, was gerade mit dem Referee passiert ist.
CHAIR
SHOT GEGEN DRAKE!
CHAIR
SHOT GEGEN BRIGGS!
CHAIR
SHOT GEGEN DALMI!
Wie
im Wahn verteilt Robert Breads Schüler reihum seine
Stuhlproben, bis sich keiner seiner Kontrahenten mehr so wirklich
rührt. Ein Blick gen Stage zeigt dem Herrscher von Atlantis
dann auch, dass er seine Zeit offenbar sinnvoll genutzt hat.
Lächelnd lässt er den Stuhl fallen.
Pete:
“Endlich ein Ersatz für Cassady-Taylor! Bob Taylor
sprintet zum Ring!”
Sven:
“Genau zum passenden Zeitpunkt für Rotari. Dies hat
sich NCT nun selber zuzuschreiben, wenn Rotari jetzt gleich den
Titel gewinn... warte mal! Da kommt ja noch jemand aus dem
Backstagebereich... ist das etwa... Das ist Luna! Luna Rosario!”
Pete:
“War ja klar, dass Vaughn dieses Match wieder mal nicht
selber gewinnen kann. Und welch ausgezeichnetes Timing sich die
junge Dame da doch ausgesucht hat...”
Das
weibliche Mitglied von Leviathan verkürzt die Distanz zum
Seilgeviert zügig, aber nicht im Laufschritt. Aus ihren
kühlen Augen heraus, sondiert sie vorerst das Chaos, das
sich im und um den Ring herum abspielt. Dass Lunas Auftauchen ein
ganz furchtbarer Faktor in seiner Siegesgleichung ist, merkt nun
auch Rotari, dessen Lächeln von eben längst
verschwunden ist. Nun muss er schnell machen. Ausgerechnet Kriss
Dalmi schnappt sich der Fishboy nun, hievt ihn zurück in die
Höhe und umschlingt von hinten seinen Bauch.
BACKDROP
DRIVER! ROTARIS FINISHER!
Dalmi
knallt auf die Matte. Bevor der einstige Sektierer jedoch das
Opfer von Rotaris fortwährendem Verrat werden kann, ist dort
auch noch Desmond Briggs, der sich inzwischen wieder aufgerafft
hat und sich mit einer für seine Körpermasse filigranen
Drehung auf den Herrscher von Atlantis zubewegt.
ROARING
ELBOW!
Pete:
“Rotari geht zu Boden! ABER DA IST DRAAAAKE!”
INFECTION
MACHINE GEGEN BRIGGS!
Aus
dem Off hat der unbeachtete Champion den Raw Black Diamond
angesprungen und ihn mit seinem Jumping STO mit dem Gesicht voran
in den Ringboden gehämmert. Es ist niemand mehr übrig,
der ihm den Sieg noch streitig machen könnte. Und eine
zusätzliche Sicherheit in Form von Luna Rosario hat er
ebenfalls am Ring. Das ist die Chance auf den Sieg! Schnell
krabbelt DNV auf Desmond Briggs und im Gegensatz zu
Cassady-Taylor ist Bob Taylor auch sofort zur Stelle. Das Cover!
ONE
TWO
KICK
OUT!
Der
Patient Zero rauft sich die Haare. Statt Herumzuzetern und mit
dem Unparteiischen zu diskutieren, kriecht er einfach zu Kriss
Dalmi und versucht direkt noch ein zweites Cover.
ONE
TWO
KICK
OUT!
Dann
eben bei Rotari!
ONE
KICK
OUT!
Verzweiflung
schleicht sich in die Gesichtszüge von Drake Nova Vaughn.
Sein ratloser Blick geht zu Luna Rosario, die ihm wiederum wild
gestikulierend zuruft, dass er den Klappstuhl nutzen soll, den
Aiden Rotari ursprünglich ins Spiel gebracht hat. Sogleich
macht sich der amtierende Intercontinental Champion ans Werk.
Pete:
“Was zur Hölle macht Laodike denn da?!”
Sven:
“Es scheint, als hätte jeder Wrestler in diesem Match
einen Plan B. Ist ja fast wie in diese andere, tote Liga aus
Berlin haha!”
Ja,
Aiden Rotaris Valet, die junge Dame, die vom Protokoll eigentlich
nur als Eye Candy zur Untermalung von Rotaris lächerlichem
Aufzug dienen sollte, scheint nun doch noch ein Faktor in diesem
chaotischen Match geworden zu sein. Diese hat nun nämlich
mit vollem Körpereinsatz ihre Arme um das Fußgelenk
des Kopfes von Leviathan geschlungen, um ihn so davon abzuhalten,
den Stuhl gegen Rotari einzusetzen, den der Zorn Vaughns wohl als
erstes ereilt hätte. Natürlich hat die andere
Repräsentantin Leviathans hier aber ebenfalls ein Wörtchen
mitzureden. Unter den protestierenden Rufen Bob Taylors, der hier
noch irgendwie versucht, zumindest in den kommenden Minuten ein
sauberes Wrestlingmatch zu leiten, schnappt sich Rosario Laodike
und hämmert sie rücklings gegen die stählerne
Ringabsperrung. Rotaris Ringbegleitung sackt daraufhin zusammen
und der Weg für Drake Nova Vaughn ist frei, um sich den
Stuhl zu schnappen. Wenn sich jemand anderes ihn nicht schon
früher geschnappt.
Pete:
“HOLY SHIT! STUHLSCHLAG GEGEN DRAKES SCHULTER!!”
Sven:
“Uuuuuffff, sag mal, bilde ich mir das nur ein oder hast du
da auch ein dumpfes Knacken gehört?”
Pete:
“Ich hoffe jedenfalls, dass das nur Einbildung war.”
Ganz
anders Aiden Rotari, der nun vollends die Schnauze voll von
Leviathan. Ob dies eine Vergeltungsaktion wegen Laodike war? Man
könnte es dem zornigen Antlitz des Kronjuwels von Chisinau
andichten. So oder so scheint er nun sein Opfer gefunden zu
haben. Die schmerzverzerrten Gesichtszüge Vaughns, der sich
mit seinem “gesunden” Arm mit Mühe und Not an
den Ringseilen festklammert, sprechen eine kaum misszuverstehende
Sprache.
Der
Stuhl gleitet aus Rotaris Hand. Stattdessen greift er sich Drakes
Arm – jener, der mit der bereits malträtierten
Schulter verbunden ist – und zerrt den IC Champ daran
weiter in den Ring. Zum Stuhl.
FALLING
ARMBREAKER! AUF DEN STUHL
Der
Schrei des Patient Zeros ist markerschütternd, doch von
Rotari braucht er heute Abend keine Gnade mehr erwarten. Er wird
siegen. Koste es, was es wolle.
ANSATZ
ZUM ARMBAR!
Pete:
“DA IST LUNA!”
“Endlich!”,
will man Petes Aussage beinahe hinterherrufen. Mit einem wütend
ausgeführten RUNNING BOOT gegen Aiden Rotaris Schädel
unterbricht sie seinen Versuch, Vaughn zur Aufgabe zu zwingen.
Pete:
“Luna zerrt den Intercontinental Champion vorsichtig aus
dem Ring und überlässt dem Rest das Spielfeld.”
Sven:
“Sie hat offenbar die Zeichen erkannt. Mit einer solchen
Verletzung ist es unmöglich für Drake Nova Vaughn, noch
weiter an dem Match teilzunehmen. Gott sei Dank scheinen da auch
schon die Sanitäter zu kommen, die sich Drakes Knie ansehen
werden. Das ist natürlich jetzt ärgerlich für ihn
gelaufen, aber man kann von Glück reden, dass Luna Rosario
im letzten Moment für Drake eingeschritten ist.”
Alles
andere als ärgerlich empfindet das Schicksal des Kopfes von
Leviathan hingegen Poseidon, der sich – nachdem er den
Taumel durch Lunas Kick abgeschüttelt hat – wieder
aufrappelt und da weitermachen will, wo er aufgehört.
SUPER
KICK! WIEDER GEGEN ROTARIS KOPF!
Oder
auch nicht. Denn ist da auch noch ein hochmotivierter Desmond
Briggs, der auch ohne die Hilfe von Niander Cassady-Taylor
imstande ist, Matches zu gewinnen. Und so packt er den völlig
benommenen Aiden Rotari am Hals, führt ihn zurück in
die Vertikale und stopft, nach einem kurzen Kontrollblick zum
nach wie vor außer Gefecht seienden Dalmi, Rotaris Kopf
zwischen seine Oberschenkel. Piledriver Ansatz!
IRONHEART
MANOR!
Der
sogenannte Barry White Driver, ein Canadian Rack Piledriver aus
einem Gory Special heraus, gelingt. Erschöpft macht sich
Desmond Briggs bereit dazu, den sprichwörtlichen Sack
zuzumachen. Bob Taylor beginnt zu zählen.
INJECTION!
Wäre
da nicht dieser gerissene Mistkerl namens Kriss Dalmi, der den
schwarzen Muskelprotz aus dem Nichts wegspeart hat und sich nun
seinerseits wie ein Schwarm kreisender Geier über das Aas
hermacht. Einmal mehr beginnt Bob Taylor zu zählen.
ONE
TWO
Weiter
kommt Bob Taylor nicht. Denn als er zur so elementaren “Three”
ausholen will, wird er am Handgelenk gepackt. Von Niander
Cassady-Taylor.
Pete:
“Nein! Nein, das kann nicht sein Ernst sein! Mischt er sich
jetzt schon wieder ein?”
Sven:
“Ich meine, er war ursprünglich als Referee für
dieses Match vorgesehen. Und das macht er Bob Taylor nun
augenscheinlich auch klar.”
Nicht
nur die Fans finden das gar nicht gut. Auch Bob Taylor ist
sichtlich irritiert über die Einmischung. Aber er weiß,
was ihm blüht, wenn er jetzt nicht pariert. Und so klettert
er wortlos aus dem Ring und schlurft mit hängenden Schultern
zurück in den Backstagebereich. Kriss Dalmi hingegen ist
außer sich vor Wut schubbst den Cowboy von sich, übersät
ihn mit fremdzüngigen Flüchen. Ein Lächeln blitzt
auf dem Gesicht des Protokoll-Mitglieds auf. Dann trifft den
Serben unvermittelt eine Kopfnuss.
FLATLINER
GEGEN DALMI!
Der
Belgrader geht zu Boden. Und als Niander Cassady-Taylor wieder
aufsteht und sich Desmond Briggs zuwendet, deutet er mit einer
einladenden Geste auf den regungslosen Serben, welchen er selbst
eben gerade noch niedergestreckt hat. Aus dem Blick des Raw Black
Diamonds spricht Irritation. So wollte er den Titel sicherlich
nicht gewinnen. Er zögert... Sein Blick geht durch das Rund,
durch das mehr aus kopfschüttelnden, empörten
Gesichtern, die ihm zurufen, dass er es nicht tun soll. Desmond
Briggs schaut Niander Cassady-Taylor an, der ihm lächelnd
zunickt.
Dann.
Nach einer gefühlten Ewigkeit geschieht es. Der Raw Black
Diamond geht auf die Knie. Legt sich auf den Oberkörper des
Serben. Hakt das Bein an. Niander Cassady-Taylor beginnt zu
zählen.
ONE
TWO
THREE!
*Ding
Ding Ding*
Sieger
des Matches und neuer Intercontinental Champion: Desmond Briggs!
Eine
Kaskade des Hasses bricht über Desmond Briggs und
Niander-Cassady Taylor hinein. Sicherlich, einen wirklichen
Fan-Favourite gab es in diesem Match nicht wirklich. Aber dass
das Protokoll nun wirklich mit diesem perfiden Plan durchkommen
würde, wollte absolut niemand. Niemand außer
vielleicht NCT, der das Titelgold vom Zeitnehmer direkt an
Desmond Briggs weitergibt. Ein gut gutgemeinter Klopfer auf die
verschwitzte Schulter. Dann reißt er den Arm des neuen
Intercontinental Champions in die Höhe. Und Phase der
absoluten Kontrolle des Protokolls über GFCW war somit
erreicht.
Es ist der Abend
vor Dooms Night. Rob und Sid trinken zusammen ein paar Bierchen
auf einer Parkbank. In Gedanken versunken blicken sie in die
Nacht.
Tot blickt Rob
durch trübe Augen in die Ferne.
Rob:
„All diese Ablehnung, welche uns immer und immer wieder
entgegen geworfen wird. Stinkend, wiederlich abscheulich. Warum
werden wir eigentlich immer mit diesen Adjektiven in Verbindung
gebracht. Ich möchte Thor oder Garrison Gaeta auch nicht
morgens um 6 in seiner Unterwäsche sehen. Seine Unterhose
hat bestimmt mehr Löcher als meine.“
Er muss bei diesem Gedanken schmunzeln. „Der
Unterschied ist halt wir stehen wenigstens dazu morgens kacken zu
gehen wie jeder normale Mensch und gönnen uns gefärbte
Haare. Hab ich mich über das Auftreten unserer Gegner
beschwert? Ok vielleicht.
Sid:
Nichts zu ungut Rob, du stinkst in letzter Zeit schon ziemlich
nach Verwesung und dein Iro ist deinen ramponierten Griffeln auch
immer ähnlicher... Das gesamt Bild im Blick würde ich
schon schätzen du hast vielleicht, vielleicht aber nur, ein
oder zwei Löcher mehr in deiner Buxe.
Rob nimmt
nachdenklich einen weiteren Schluck aus seiner Dose.
Rob:
„Ich bin so müde immer und immer wieder gegen diese
Intoleranz zu kämpfen, aber vielleicht ist das unsere
Mission in dieser Liga. Ich komme mir manchmal vor wie ein
Superheld aus einem Comic.“
Scum muss
grinsen als er hört was Rob sagt, nach einem Schluck aus
seiner Kanne kommentiert er heiter.
Sid:
Super Rob und der Scum-Man... Soweit ist das vielleicht garnicht
von der Wirklichkeit entfernt. Ständig werden wir für
unsere Art zu leben angegriffen und bisher konnten wir uns den
Herausforderern erfolgreich stellen. Ich meine wo sind die Ultras
und Ziegenpriester dieser Liga geblieben? Bisher haben wir jeden
Superschurken vom Podest getreten.
Rob blickt auf
seinen Gürtel neben sich und seine Miene verfestigt sich.
Rob:
„Nun ist es unsere Mission die Titel zu verteidigen und sie
zu strafen. Denn wie so oft haben wir schon gewonnen, denn sie
müssen gegen uns antreten. Gegen die stinkenden Punks. Fickt
euch thats Life! Man bekommt nicht immer was man möchte. Wir
haben die Titel gegen Geata und Rickson gewonnen und nun muss
„die Wahrheit“ halt gegen uns ran. Damit man aber
nicht die nächsten Shows das Gejammer von Gaeta und Rickson
ertragen muss, sind sie auch dabei und wir müssen
hoffentlich so schnell kein Rematch gegen die Nasen mehr
bestreiten. Man muss auch mal den Finger vom Repeat nehmen wenn
du mich fragst.“
Sid:
Dann lass uns die Gürtel enger schnallen! Irgendwann zieht
das Argument nicht mehr das wir bloß "stinkende Punks"
sind. Zeigen wir denen das wir auf der selben Ebene kämpfen
können wie die Aushängesternchen und Plakatgrinser der
GFCW. Wenn wir Morgen Dynamites "Wildecker Herzbuben"
und "Too Blaring & Too Bloated" in den Arsch
treten, vielleicht raffen Cheffe und Fletcher dann das die Nummer
alt wird und es Zeit für einen Tapetenwechsel wird.
Rob:
„Hast du irgendwelche Strategien für das Match? Mein
Kopf fühlt sich wie ein Behältnis mit rauschendem
Nichts an. Instinkt ist alles. Tun was getan werden muss. Scheiße
ich sollte mit den Glückskeksen aufhören.“
Sid:
Glückskekse? Rob? Du klingst wie eine Mischung aus
Knochenfabrik und DDP, Muttisprüche in Waffelteig ersetzen
keine anständige Therapie, was du brauchst sind schrille
Gitarren aus übersteuerten Boxen. Vielleicht klappt das dann
auch mit der Strategie wieder, alles was uns jetzt bleibt ist das
Chaos zu nutzen und du ein paar von den schwarzen Kotzbrocken für
den Pay-Per-View übrig gelassen hast!
Mit einem
"Gotcha!" in den Augen und einem breiten Grinsen auf
der Bierluke klopft Scum, dem davon unberührten, Gossler auf
die Schulter.
Rob:
„Hauptsache ich muss nicht nüchtern bleiben. Hast du
die Bierversorgung sicher gestellt? Wehe es ist wieder eine
Palette Radler dazwischen wie das letzte Mal. Die Bierbestellung
überlass ich nie wieder dem Praktikanten.“
Sid:
Ohhh ja! Das war eine Katastrophe... Anita hat für Morgen
eine Palette Paletten bei Werner Haxler bestellt. Der Typ der den
12-Tonner wie einen Driftracer fährt? Die Nummer auf der
fettigen Serviette? Mach dir keinen Kopf, du musst diesen Haufen
nicht nüchtern ertragen.
Rob wischt sich
den Staub von den Stiefeln, dabei schluckt er mühsam einen
Kloß im Hals herunter.
Rob:
„Bereit für den Job?“
Sid:
Bist du das Rob?
Sven:
„Wir hören gerade aus dem Off, dass es eine kleine
Planänderung gibt. Eigentlich steht nun das Match Steve
Steel gegen Kid Daniel auf der Card. Das Match wird auch in Kürze
beginnen, doch das Office wird erst noch eine Bekanntmachung
loswerden.“
Pete:
„Häh? Was soll das denn nun werden?“
Steve
Lukather – Tumescent dröhnt aus den Boxen der
SAP-Arena und das ist natürlich die Entrance Theme von
Dynamite. Der CEO der GFCW kommt unter lauten Buhrufen aus dem
Entrance. Aber er ist nicht alleine. Erich Fletcher und
Chef-Referee Guido Sandmann folgen ihm. Da die drei selten
gemeinsam auftreten, es sich aber um die großen
Authoritäts-Instanzen der Company handeln, muss die nun
kommende Bekanntmachung von großer Wichtigkeit sein.
Pete:
„Ich hab ein ungutes Gefühl in der Magengegend, Sven.
Die drei sind ja völlig versteinert, also ihre jeweilige
Mimik.“
Sven:
„Pokerfaces in jedem Fall. Ich genieße das alles
sehr. Das wird bestimmt was wichtiges sein…“
Im
Ring lässt sich Dynamite ein Mikrofon geben. Der
großgewachsene New Yorker will sich auch gar nicht länger
mit Smalltalk aufhalten lassen.
Dynamite:
„Liebe Fans der GFCW. Ich hoffe ihr habt Doom‘s Night
bisher sehr genießen können. Einen Titelwechsel duften
wir bisher schon erleben. Und es werden doch noch weitere
interessante Matches folgen.“
Nun
holt Dynamite ein Blatt Papier aus seinem schwarzen Jackett
hervor. Insgesamt ist der CEO dem Anlass angemessen, äußerst
edel gekleidet.
Dynamite:
„Im Opener des heutigen PPVs hat Referee Sandmann Raymond
„Morbeus“ Douglas als Sieger des Matches ausgerufen.
Aus seiner Sicht lagen in dem Small-Package-Pin die Schultern von
Alex Ricks unter denen von Douglas. Dementsprechend hat er nach
einem erfolgten Three-Count Morbeus als Sieger erklärt.
Douglas würde nun also im Main Event um den Heavyweight
Title gegen Keek Hathaway antreten. Aber….und nun bitte
ich Herrn Guido Sandmann um Erklärung, das Urteil muss
revidiert werden!“
Guido
Sandmann erhält das Mikrofon. Seine Miene ist zwar
versteinert, wer aber den gutherzigen Chef-Referee kennt, der
erahnt, dass das nun jetzt nicht alles auf seinem Mist gewachsen
ist.
Sandmann:
„Wir haben uns das Finish des beschriebenen Matches im
Backtagebereich immer und immer wieder angesehen. Und sind dann
im gesamten Referee-Team zu der Entscheidung gekommen….das…..bei
mir als leitender Referee des Matches….ein
Wahrnehmungsfehler vorgelegen hat!“
Pete:
„WAAAAS?“
Sven:
„Geil.“
Sandmann:
„Irrtümlicherweise wurde Raymond Douglas der Sieg
zugesprochen. Nach Auswertung der Videobilder müsste der
Sieger aber Alex Ricks heißen.“
Dynamite
nickt Sandmann kurz zu, er hat nun wieder Sendepause. Die
Zuschauer riechen einen Komplott und pfeifen alle drei gnadenlos
aus.
Dynamite:
„Danke für so viel Ehrlichkeit, Herr Sandmann. Das
können wir natürlich nicht so stehen lassen.“
Pete:
„Pah. Das kann doch alles nicht…..“
Dynamite:
„Herr Fletcher, bitte teilen sie uns nun mit, was das für
den heutigen Main Event zu bedeuten hat!“
Besagter
Herr Fletcher stand selten gezwungener im Ring. Man sieht ihm an,
wie es in ihm kocht. Er nagt an seiner Unterlippe, kaut darauf
herum, knirscht mit den Zähnen, weitet die Nasenlöchern.
Es brodelt…aber er muss sich beugen. Mit zusammengezogenen
Augenbrauen schaut er zu Dynamite, der ihn lediglich ungeduldig
anstarrt.
Dann
ein Seufzen des Commissioners. Schlapp nimmt er das Mikro zum
Mund, schaut die Fans nicht an, schaut die Kamera nicht, sucht
auf der Matte zu seinen Füßen nach einem Zufluchtsort
vor dieser Scharade. Doch er findet ihn nicht. Also letztlich
doch der Blick in die Kameralinse.
Fletcher:
„GFCW Galaxy…Im heutigen Main Event…Keek
Hathaway…gegen den…“
Er
schaut giftigen Blickes zu Booker, doch der nickt ihm nur
bestimmt und bestimmend zu.
Fletcher:
„UNANGEFOCHTETEN Herausforderer Nummer Eins…Alex
Ricks!“
Die
Buhrufe schallen durch die Arena, doch der Commissioner ist noch
nicht fertig. Er hebt noch einmal die Hand um um Ruhe zu bitten.
Eine Bitte die er nur widerwillig nachgekommen wird.
Fletcher:
„Und sollte Morbeus auch nur einen Fuß in die Halle
setzen, wird er diesmal nicht nur suspendiert. Ein Auftauchen von
Morbeus…und er wird ge…FEUERT.“
Sven:
„Wahnsinn es ist offiziell. Der Main Event lautet doch
anders! Auf dem Titantron sehen wir auch schon die entsprechende
Grafik:
Pete:
„Ich bin fassungslos. Morbeus wurde wieder rausgekegelt.
Das ist Wahnsinn für Ray. Aber lassen wir das erstmal
sacken. Backstage sind anscheinend schon die Crews unterwegs, um
die Reaktionen der beiden vorigen Kontrahenten einzufangen.
Schalten wir rein.“
Der
Mathematiker dartet. Er wirkt nicht geduscht, hat sich nie
umgezogen. Hinter ihm ist ein Whiteboard neben der Garderobe
aufgestellt. Notizen zu Keek Hathaway. Dessen Vorgehensweise im
Ring im Match gegen Holly Hutcherson zuvor. Notizen über
Notizen über Notizen.
Selbst
wenn er bis gerade nicht in diesem heutigen Main Event stand,
alles sieht danach aus als hätte er sich genau darauf
vorbereitet. So, wie er es nun einmal tut. Die Kamera geht an ihn
heran, doch er würdigt ihr keines Blickes. Er konzentriert
sich lediglich auf seine Pfeile. Er ist in seiner eigenen Welt.
Der
Welt in der alles nach Plan läuft. In der alles eine
logische Konsequenz ist. Das Protokoll wollte das Titelmatch am
heutigen Abend. Natürlich bekommt das Protokoll dieses
Match.
Es
gab nie einen Zweifel.
Die
Kameraeinstellung wechselt. Wir sind nun in der Kabine von
Raymond Douglas. Morbeus hat gerade wohl telefoniert. Etwa wieder
mit seinem Vater? Wer auch immer es war, er wird alsbald kein
Gespräch mehr mit Douglas führen können. Besser
gesagt mit seinem Smartphone. Der gebürtige Mann aus
Vancouver schmettert sein Smartphone auf den Boden, sodass das
Telefon in mehrere Teile zerfällt. Dann macht sich der
schreiende Morbeus ans Mobiliar. Taschen, Stühle, Bänke
fliegen durch den Raum. Der Kameramann versucht sich in
Sicherheit zu bringen…
Morbeus:
„NEEEEEEIIN! IHR VERDAMMTEN WICHSER?! ICH HABE DAS MATCH
GEWONNEN! DAS KÖNNT IHR NICHT MACHEN!“
Die
Kamera ist nun wieder beim Kommentatoren-Team.
Sven:
„Oh Gott. Douglas
steht nicht länger im Main Event und darf sich auch nicht
mehr im Innenraum blicken lassen.“
Pete:
„Ist das zu fassen? Sonst wird ihm endgültig
gekündigt?! Die Sache, naja. Ich werde das nicht weiter
ausführen. Aber die gesamte Geschichte scheint nicht astrein
zu sein…“
Vor
ein paar Tagen in Berlin, dem Zentrum des politischen Chaos in
Deutschland und den Ruinen der PCWA. Angeblich sollte der Vogel
ja aus den Ruinen aufsteigen, sah am Ende
dann
aber doch nur ziemlich gerupft aus bevor sich seine Asche in alle
Richtungen verteilte. Aber hey, auch die DDR sang einst
„Auferstanden aus Ruinen“ und wir wissen alle wie DAS
endete.
Anyway.
Wenn man diesen großen, fleischigen Mann im mittelmäßig
teuren Anzug so neben dem komplett verstrahlten, ungeduldig hin
und her zappelnden und mit seiner abartig langen Zunge über
seine mit dem Bild der GFCW Tag Team Championship bedruckten
Maske schlabbernden Hinterwäldler sitzen sieht, könnte
man glatt denken, man wäre am absoluten Tiefpunkt dieser
Show angekommen.
Man
hätte definitiv Recht.
Markus
Lerbitz: „…also, ähm… dieser Typ, den du
kennst…“
Genervt
davon, dass der „Berater“ (wenn das überhaupt
sein richtiger Beruf war) die Frechheit besaß wortähnliche
Laute zu äußern die eine Antwort zu fordern schienen,
klatscht der Maskierte sich die eigene Zunge in das linke Auge.
Nicht das Rechte. Nur das Linke.
El
Hijo De La Lengua: „Ich habe es dir schon gesagt. Quentin
hat gesagt, er würde hierherkommen, in dieses Café.“
Tatsächlich
sitzen die zwei an einem Tisch für drei Personen – das
suggeriert zumindest der leere Stuhl, und selbst ihr komplett
unfähigen dummen Vollspastis müsstet es irgendwie
gebacken kriegen, auf „drei minus zwei ergibt eins“
kommen zu können, aber es würde auch niemanden
überraschen, wenn nicht.
Markus
Lerbitz: „Und dieser Quentin weiß das genau…
woher?“
El
Hijo De La Lengua: „Warum interessierst du dich so sehr für
einen anderen Mann? Hast du Angst er würde dir deine Frau
wegschnappen?“
Markus
Lerbitz: „Nein, ich denke nur…“
El
Hijo De La Lengua: „Das könnte er nämlich. Jeder
könnte das. Niemand wäre ein schlechterer Ehemann als
du, sei dir da sicher. Naja, außer Robert Pride vielleicht,
dieser Dürüm auf zwei Beinen. Mein Gott, ich habe
Quentin für die Handynummer angeboten, meine Füße
als SCHMIRGELPAPIER zu benutzen, um sein STÜCK HOLZ
ordentlich ABZUSCHMIRGELN.“
Markus
Lerbitz: „Was zum… und das hat funktioniert?“
El
Hijo De La Lengua: „Nein, er hat abgelehnt. Also habe ich
das einzig Logische getan und ihn gefragt, ob ich das auch
einfach so machen dürfe, ohne Gegenleistung. Immerhin hieß
mein vierter Hamster damals „Quentin“, das hat mich
ein bisschen extra angeturnt.“
Markus
Lerbitz: „Das ist ja widerlich.“
Angeekelt
rutscht Lerbitz ein Stück von Lunenkind weg, der ob dieser
prüden Einstellung seines bevorzugten Mobbingopfers
gelangweilt die Zunge verdreht.
El
Hijo De La Lengua: „Ach komm schon. Für 50€
würdest du das auch tun.“
Markus
Lerbitz: „So viel Geld habe ich nicht.“
El
Hijo De La Lengua: „So war das nicht… OH MEIN GOTT,
DA IST ER! Wir müssen normal und cool wirken!“
Auf
dieses Stichwort hin räuspert sich Lerbitz und drückt
den Rücken durch, nicht ohne auf das Wesen zu schielen, das
sich ihrem Tisch nähert. Mit einer natürlichen
Lässigkeit nimmt El Hijo De La Lengua eine Pose ein, durch
die er wie ein schwabbliger Knoblauchtroll im siebten Trimester
ohne die Eleganz seiner Ur-Ahnen wirkt. Also im Prinzip wie
$C@R€CR0W, aber ganz so peinlich und dumm ist Lunenkind dann
doch nicht.
El
Hijo De La Lengua: „Was geht ab, alter Freund?“
Mit
der Zungenspitze deutet der strunzdumm grinsende Mundatmer auf
die auf seiner Maske abgebildeten Gürtel.
Zunächst
ist überhaupt nicht klar mit wem Lunenkind hier spricht,
denn die ins Bild getretene Person ist so unscheinbar, dass sie
zunächst erst gar nicht auffällt. 08/15 Frisur und ein
Allerweltgesicht im Anzug von der Stange lassen den dazu
gekommenen Mann so gewöhnlich wirken, bis man realisiert das
gerade dies so ungewöhnlich ist. Und dann dämmert es
auch dem dümmsten GFCW-Zuschauer um wen es sich hier handelt
– oder würde es, wenn dem gewöhnlichen
Beermachine-Anhänger der Name Max Mustermann ein Begriff
wäre.
Was
er natürlich nicht ist. Denn Max Mustermann war lange weg.
Ähnlich lange wie Italien bei der Fußball-WM. Nur lag
es hierbei nicht an Unfähigkeit gegen Dinge zu treten - der
Widder der Apokalypse hatte einfach viel zu tun: Trump, Putin,
QAnon, Klimawandel & Corona; Syrien, Afghanistan und jetzt
die Ukraine.. wenn die Welt zum Teufel geht, schiebt dieser halt
mal Überstunden und für den Seelenwiederkäuer ist
die Welt gerade so etwas wie ein All-You-Can-Eat-Buffet aus
geistiger Umnachtung. Aber keine Sorge, auch wenn ihr vielleicht
nicht mehr wisst, wer Max Mustermann ist, weiß der
Rasenmäher der Unterwelt doch sehr genau wer IHR seid: Und
zwar nicht der Rede wert. Genau so wenig wie Mister Lerbitz hier.
Und deshalb stellt Määhphisto sich auch gar nicht erst
vor, während er sich in Menschengestalt zu Luni an den Tisch
setzt.
Max
Mustermann: „Lunenkind. Dich hatte ich eigentlich nicht auf
meiner Liste. Jedenfalls nicht bis.. naja, das willst du nicht
wissen. Niemand will das. Wobei ich es deinem Assistenten hier
ausnahmsweise gerne erzähle, in all seinen schrecklichen und
morbiden Details, wenn er mich weiterhin wie ein Gemälde von
Manet anstarrt. WAS SOLL DENN DAS?!“
Lerbitz
wendet schnell den Blick vom ehemaligen Gurkeneinleger ab, der
die Gelegenheit nutzte seine Catchphrase rauszuhauen.
Catchphrases sind schließlich wichtig im FW.
Max
Mustermann : „Netter Kerl, übrigens, dieser Manet. Hat
als Begründer der modernen Kunst natürlich einen
Ehrenplatz in der Hölle. Aber ich bin durchaus froh da mal
raus zu kommen. Die letzten zwei Jahre waren richtig hart. All
diese Impfgegner, die an Corona starben und von mir dann Tag ein,
Tag aus mit Spritzen gemobbt werden mussten. Und die steigenden
Heizkosten erst. Puh. Tut also gut mal wieder von dort unten
rauszukommen. Schließlich kann man sich auch hier auf Erden
noch ganz gut amüsieren: Krieg, Inflation, die Gründung
der IWF. Viel passiert die Tage für Katastrophentouristen
wie mich. Man munkelt sogar das Rebel Called Hate ein Comeback
plant, hab ich gehört.“
Vielleicht
war es das, was Thomas Müller meinte als er letztens von
Menschenrechtsverletzungen in Deutschland sprach.
Max
Mustermann: „Jedenfalls dachte ich mir, das schau ich mir
mal an. Und schau mal vorbei. Also, mein Freund: Was geht?“
Wäre
Max Mustermann irgend so ein behindertes, pseudo-lustiges
Comedy-Gimmick, würde er jetzt die Mine in Scary Movie
Manier verziehen und laut „Whazzz Up?!“ brüllen.
Aber Max Mustermann ist seriös. Genau wie Maximilian
Lunenkind.
El
Hijo De La Lengua: „Ich bin froh, dass du fragst, alter
Knabe!“
Wie
Recht Lunenkind damit liegt, Mustermann als „alt“ zu
bezeichnen, weiß er natürlich selbst nichts, aber er
weiß ja generell sowieso gar nichts, weil er blöd wie
sonstwas ist.
El
Hijo De La Lengua: „Wie du ja sicherlich mitbekommen hast,
führe ich den guten Kampf im Namen des Guten in den letzten
Monaten konsequent fort!“
Der
Rasenmäher des Volkes nickt andächtig.
Max
Mustermann: „Das Zerficken von Mystery-Spasten. Eine
ehrenvolle, notwendige Aufgabe. Nicht das die GFCW noch endet wie
die PCWA oder gar die GWS.“
El
Hijo De La Lengua: „Ach, das ist gar nicht nötig, wie
die Existenz von Player. Die Mystery-Spasten von heute zerficken
sich pausenlos selbst, da muss man gar nichts mehr machen. Da
gibt es ein paar Typen, die heißen Leviathan und…“
Max
Mustermann: „Ah, den kenne ich noch. Hässliches Vieh,
hat mir immer die Seelen weggeklaut, wenn ich mal nicht
aufpasste. War aber ganz okay als Drax in Guardians of the
Galaxy.“
Googelt,
wenn ihr den nicht versteht. Wir können nicht alles
erklären.
El
Hijo De La Lengua: „Darum soll es aber zum Glück heute
nicht gehen!“
Freudig
springt der ehemalige GFCW Tag Team Champion (ja, wirklich) auf
und glotzt mit seinen krankhaft wabbligen Augen zu seinem
früheren Partner, dem Besieger des damaligen GFCW World
Champions Lex Streetman (ja, wirklich).
El
Hijo De La Lengua: „Es geht darum, dass ich dein GEHIRN
brauche!“
Um
zu verdeutlichen was er meint, schlägt er Lerbitz mit der
Faust gegen den Schädel. Der Anzugträger fällt mit
einem Schmerzensschrei zu Boden. Blut sickert sein Gesicht
hinunter. Niemand im Café macht sich auf, um ihm zu
helfen. Ein kleiner Junge deutet auf ihn und lacht ihn aus. Eine
Kellnerin gackert hemmungslos und macht eine verwackelte
Instagram-Story, in der sie deine kleine Schwester taggen wird.
El
Hijo De La Lengua: „Ich bin auf dieser von TradeRepublic -
Europas mobilem und provisionsfreiem Broker, melde Dich jetzt an
und erhalte 15 € - gesponsorten Reise, um dich zu fragen,
was ich tun soll. Ich habe meinen kongenialen Partner in Crime an
mysteriöse Umstände verloren, und da dachte ich mir…
wenn jemand weiß, was zu tun ist, dann du! Also, Max
Mustermann, sage mir… Wie können wir der gesamten
GFCW klar machen, dass die Republik Aserbaidschan das absolute
Gegenteil eines zerfickungswürdigen Mystery-Spasten ist?“
Der
Wiederkäuer von Seelen und Gänseblümchen hält
einen Moment inne und denkt nach.
Max
Mustermann: „Mit Atombomben vielleicht? Laut aktuellen
Studien sind alle 48 als „unfreundlich“ eingestuften
Staaten überzeugt, dass Drohungen mit diesen momentan
besonders gut funktionieren. Allerdings kommt man da derzeit nur
schwer ran. Kennst du vielleicht einen guten Programmierer, der
dir eine Bot-Armee aufstellt um den ehrwürdigen Status von
Aserbaidschan in den sozialen Medien zu zementieren? Frag mal
deinen Begleiter hier, der sieht doch schon aus wie ein richtiger
Nerd der den ganzen Tag nur vor dem Computer hockt.“
Also
wie der typische FWler. Gespannt zuhörend nickt der
Maskierte dem Teufelsschaf in Menschengestalt zu und beugt sich
dann lüstern dreinschauend zu Max Mustermann herüber.
El
Hijo De La Lengua: „Ich finde auch, dass mein Begleiter ein
noch größeres Opfer als der Taschenlampen-Haider ist.
Was wäre, wenn ich… nunja, wie soll ich es
formulitierierisieren… unsere alte Zeit wieder aufleben
lasse?“