Luna: „Jetzt reiß dir bitte nicht selbst den Kopf ab, Sam.“


Beruhigend, regelrecht fürsorglich steht die Herausforderin auf den größten Titel in unserem Sport vor ihrer Schülerin und Freundin. Noch ist, um sich warmzuhalten, eine Jacke über die Schultern gelegt, doch die Stiefel sind bereits geschnürt und die Fäuste getaped. Vor ihr, wie ein Häufchen Elend, sitzt Sam Grant in sich gesunken auf einem Klappstuhl, eine Flasche Wasser in der Hand, von der aber kaum ein Schluck genommen wurde. Die Unruhe der Flüssigkeit zeugt allerdings von der Unruhe der Australierin, oder ihrer Erschöpfung.


Sam: „Was fehlt mir Luna?“

Luna: „Huh? Sam…“


Mit einem leichten Lächeln streicht sie Grant über die Schulter.


Luna: „Absolut alles.“



Luna: „Noch!“


fügt sie auf Sams vollkommen aufgelösten Gesichtsausdruck hinzu.


Luna: „Ich habe es dir gesagt, als du trainiert hast für heute. Du bist nicht bereit. Breads neuer Schlosshund auch nicht. Niemand von euch beiden war im Ansatz bereit für so ne Bühne. Robert hat den Münzwurf genommen, dass das hier für ihn ausgeht, weil er mich nicht schlagen konnte und mir so eins auswischen will. Vielleicht mich beunruhigen für nachher. Soll er machen. Was DU zu tun hast, ist das heute als nicht mehr und nicht weniger zu nehmen, als es war.“


Leicht nickend wischt Grant sich einmal über das Gesicht. Man meint sogar zu erkennen, dass sie sich zu einem gewissen Grinsen zwingt.


Sam: „Tja…“


Nun ist ihr die Erschöpfung deutlicher anzumerken. Der Druck der PPV Bühne, die fehlende Erfahrung, die fehlende Gewohnheit des Körpers an Wettkampfbedingungen, der psychische Crash im Moment der Niederlage… Fast scheint das Gewicht, das auf der jungen Nachwuchswrestlerin lastet sie in den Boden zu drücken.


Sam: „Aber was es war ist, dass Breads sich jetzt als den großen Feministen hinstellen kann, der die nächste krasse Dame gescoutet hat und die ganze Clownstruppe Aufwind bekommt.“


Tatsächlich ein wenig genervt atmet Luna aus, während sie die Augen rollt und die Hand von Sams Schultern nimmt.


Luna: „Sam. Erstens. Was passiert ist, ist du HAST diese Bühne bekommen und das kann Breads auch nicht alleine bestimmen, sondern du hast die bekommen, weil offensichtlich Leute mit noch wesentlich mehr zu sagen der Meinung waren, du hast Potenzial. Zweitens kann Breads sich das mit weiblichem Aushängeschild sonst wohin schieben, solange sie nicht fucking World Champion ist, weil genau das wird die Top Frau in dieser Liga – namentlich fucking ich – am Ende des Abends sein und drittens finde ich den ganzen Laden von denen ganz amüsant, also direkt gesagt: Wir können morgen über dein Selbstmitleid reden, weil ich bei aller Liebe mit meinem Kopf gerade ganz woanders sein muss.“


Im Stile eines begossenen Pudels, aber doch irgendwie ein wenig geerdet von Lunas Art zieht Samantha Grant von dannen, während Rosario, Hände in die Hüften gestemmt, noch einmal durchatmet und ihr hinterher blickt.


Luna: „Hab dich lieb.“


Blitzartig scheint sich ihr Fokus wieder zu verschieben, als sie sich umdreht. Noch einmal Augen schließen. Durchatmen. Mentorin aus, World Championesse (vielleicht bald?) an.

Augen wieder auf.


Lange nicht gesehen.“


Diese Worte klingen nüchtern und steril und doch steckt so viel Subtext darin. So viel… Vergangenheit.

Man kennt die Stimme zu genüge, doch für alle die, die noch nicht ganz erahnt haben, wer sich dahinter versteckt, wird das Rätsel sogleich gelöst, als die Person nun auch ins Bild tritt. Wenn man so will, Lunas alter Stable-Kollege – James Corleone.

Er tritt heran und betrachtet Luna, unaufgeregt und ohne Absicht auf eine Eskalation. Noch immer kommt man nicht drum herum hier ein Gefühl zu empfinden, was irgendwo zwischen „Nostalgie“ über Vergangenes und Neugier, auf das was kommt, liegt.

Die Beiden kennen sich bestens, offensichtlich aufgrund der gemeinsamen Leviathan-Vergangenheit, aber, das ist nicht der Kontext, in dem sie jetzt und hier aufeinandertreffen. Der ist tatsächlich ein Neuer. Denn auch der Klient von James Corleone… ist ein Neuer.


Luna: „Lange genug auf jeden Fall, dass es auch keinen Unterschied mehr machen würde, ob du deinen verlogenen, kriegstreiberischen Arsch noch ein paar Stunden mir aus der Sonne hältst, während ich im Gegensatz zu dir tatsächlich was wichtiges zu tun habe, aber na gut, ich beiße an. Ist ja kein Zufall, dass du genau jetzt ankommst. Was willst du? Predigen Sie, Vater James.“


Corleone schnieft. Er schafft es nicht sich ein Schmunzeln abzuringen, aber es gelingt ihm dennoch zu verdeutlichen, dass er erwartet hat, dass Luna ihn nicht mit offenen Armen empfangen wird. Nicht nach allem, was passiert ist.


James Corleone: „Direkt. Das gefällt mir.“


Wo haben wir diese Worte nur schon mal gehört? Vielleicht in Bezug auf Ask, der Corleones Spielchen ebenfalls sofort durchschaut hat und ihn aufgefordert hat mit der Sprache herauszurücken, als die Beiden vor vier Wochen aufeinandergetroffen sind.


James Corleone: „Nun… Luna… ich denke unter alten Freunden können wir uns die Förmlichkeiten sparen, was? Du… hast es mal wieder geschafft. Du stehst im Main Event des PPVs und wirst auf den World Champion der Liga treffen. Gewinnst du, dann bist du Champion. Das wäre sehr beachtlich.“

Luna: „AHHHHHHHHH“


Frustriert wirft sie die Hände nach oben und scheint kurz davor Corleone einfach den Hals zu entrenken.


Luna: „Okay, hör zu du Ansammlung von halbtoten Zellen, nur weil ich mit Drake verheiratet bin heißt das nicht, dass mir 24/7 einer drauf abgeht, wenn Leute ne Stunde um den heißen Brei reden. Ja es wäre beachtlich, ja es ist nicht mein erster Shot auf diesen Titel, ja die bis jetzt habe ich OFFENSICHTLICH verloren und rate mal: Ich weiß sogar noch gegen wen diese Matches waren oder wie lang, falls du Geschichtsstunde machen willst. James. Was. Zur. Hölle. Willst… Ohhhhhhhh“


Die flache Hand klatscht an ihre eigene Stirn.


Luna: „Du machst dieses Ding, das schon bei mir mit Aiden so gut geklappt hat und forderst jemanden raus, von dem du nichtmal weißt, ob sie am Ende des Abends wirklich Champ ist, richtig? Aber okay, ich rechne mir mal bescheiden wie ich bin gute Chancen aus. Also. Hab ich Recht? Nero soll nen Shot bekommen und darf nicht selbst fragen, weil er nicht artig war?“


Vor vier Wochen hat James Corleone sich bei Champion Ask Skógur für ein Titelmatch für Aldo Nero empfohlen, es scheint, dass er jetzt das Gleiche bei Luna vorhat, für den Fall, dass sie nach dem PPV den Titel tragen sollte. Corleone ist nicht dumm und in feinster Lobby-Arbeit versucht er in jedwedem Ausgang des großen Titelmatches bei Brainwashed sicher gehen zu wollen, dass sein Klient der nächste Anwärter auf das Gold sein wird – wieso und mit welcher Berechtigung, das wurde in der vergangenen Ausgabe deutlich etabliert.

Luna hat Corleone also direkt durchschaut und auch das scheint er bereits geahnt zu haben. Die Andeutung eines Grinsens, dass die ganze Zeit auf seinem Gesicht geweilt hat, verschwindet nun langsam und er wird wieder eine Nuance ernster.


James Corleone: „Luna. Ich bin nicht hier um dich nach einem Titelmatch zu fragen. Ich bin hier um dich zu informieren, was passieren wird, nachdem du Ask Skógur besiegt und den Titel an dich gerissen hast, denn du warst lange genug weg, um womöglich verpasst zu haben, dass gerade eine Streitmacht über das Land der GFCW zieht. Eine Streitmacht namens Aldo Nero. Und diese Streitmacht wird dieses Land überrennen und erobern, wer dabei auf dem Thron sitzt, ist egal, denn wer auch immer das ist, er… oder sie wird fallen.

Aldo Nero ist nicht The End. The End hat euch, als ihr unter ihm in Leviathan rebelliert habt und seinen Worte nicht Folge leisten wolltet, eine Chance nach der nächsten gegeben. Denn irgendwo tief in sich drin meint er wohl sowas wie eine Familie in euch gesehen zu haben, was ihm den Malus der Gnade euch gegenüber zugefügt hat. Aldo Nero wird diese Fehler keinesfalls wiederholen. Jeder, der sich ihm in den Weg stellt, wird kompromisslos ausgeschalten und allen voran betrifft das den Titelträger des GFCW World Championships. Solltest du also tatsächlich gewinnen, dann genieße sie gut, deine 15 Minuten Ruhm, denn Aldo wird nur darauf warten, dir den Titel so schnell wie möglich wieder zu entreißen.“


Genervt fällt Luna auf den Stuhl, den Sam zurück gelassen hat und reibt sich mit beiden Händen das Gesicht. Nur ein Murmeln dringt durch die Handflächen.


Luna: „Dasisdochallesnicheuereeeeeeernst.“


Ein wenig lehnt sie sich vornüber und stützt sich mit ihrem linken Ellbogen auf ihr Knie. Den Kopf darauflegend, blickt sie Corleone aufmerksam an.


Luna: „Ich weiß, Glashaus und Steine und so aber wenn du noch pathetischer von Kriegen und Feldzügen und Streitmächten sprichst öffnest du n Portal ins weiße Haus. James wir haben genug Zeit miteinander verbracht in diesem Business und dieser Liga, dass du wissen solltest, dass ich nicht der Teil meiner Familie bin, der mit dir verbal Schach spielt. Wir haben damals versucht, deinem verschreckten, kleinen Hündchen End das Ego zu streicheln und gute Spielkameraden zu sein, aber das war von Beginn an zum Scheitern verurteilt, sind wir ehrlich. DU wusstest das vermutlich. End und wir? Haben vielleicht dran geglaubt. Am Ende sind wir dir alle in die Falle gegangen von Drake über End zu mir.“


Ist n Eingeständnis. Doch das Funkeln in Rosarios Augen scheint erst so richtig zu entflammen.


Luna: „Du hast ein neues Spielzeug, hurra. Aldo ist nicht anders, als jede andere Person, die jemals in diesem Ring stand. Er ist besiegbar. Das sind wir alle. Niemand von uns ist Superman und selbst wenn würde irgendjemand Kryptonit finden… Du und Drake färben mit diesen scheiß Metaphern echt ab. Ne James. Auch wenn die Person, die du vorschickst ne andere ist und dir – zugegeben – bis jetzt so ziemlich alles gelungen ist, was du dir in den Schädel gesetzt hast… Auch du bist schlagbar. Sobald ich diesen Titel habe, habe ich eh ne Zielscheibe auf mir, die größer als mein Ego ist, also bitte. Tu, was du nicht lassen kannst. Ich verliere nicht nochmal gegen dich.“


Nun wieder ein kleines, minimales Schmunzeln von Corleone. Sowohl Ask als auch Luna scheinen ihn und Nero zwar durchaus ernst zu nehmen, aber ebenfalls der Meinung zu sein, dass sie am Ende des Tages gewinnen werden, selbst wenn sie gegen Aldo ranmüssen.


James Corleone: „Ich schätze deine Entschlossenheit, Luna. Das habe ich immer. Wir mögen uns nicht immer gut verstanden haben, aber ich habe dich immer geschätzt. Dein Kampfgeist war beachtlich und viel beachtlicher als der von einem Scarecrow oder einem Mykru, im Kampf gegen The End. Und dein Scharfsinn ist mit dem von Zane Levy wohl kaum zu vergleichen, sofern er bei ihm überhaupt vorhanden sein mag. Und selbst einen Drake stellst du mittlerweile in den Schatten. Ja, du bist vermutlich der Rohdiamant von Leviathan.“

Luna: „Ich würde das „roh“ ja streichen...“

James Corleone: „Aber… Leviathan wurde geschlachtet von The End. Und The End wurde geschlachtet von Aldo Nero. Und das, weil keiner einen Kampfgeist oder Scharfsinn hat, wie er. Ich musste das viel zu spät erkennen, aber wie sagt man so schön? Besser spät als nie.“

Luna… es tut mir leid, aber so gut du auch sein magst, du wirst immer darunter leiden, dass alle anderen besser sind. In deiner Welt, der Welt von Leviathan, da magst du das große Highlight sein, aber das ist dein Limit. In der echten Welt, da gibt Menschen wie Aldo Nero, die kein Limit haben. Oder die, sollten sie an ihr Limit stoßen, diese Grenzen aufbrechen und über sich hinauswachsen. Das ist es, was Aldo getan hat, und deshalb wird Aldos Eroberung auch gelingen.“


Corleone zieht seine Augen noch ein Stück weiter zu und schnieft noch einmal durch, als wolle er nun zum Gnadenstoß ansetzen.


James Corleone: „Du bist die geborene Herausforderin, das ist dein Limit. Aber du bist kein Champion.“


Luna: „Du dreckiges Stück Scheiße.“


Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck richtet sie sich auf, legt den Kopf mit einem etwas entgeisterten Grinsen schief.


Luna: „Was meinst du eigentlich, wer DU bist, James. Du rennst hier rum, als wäre dein IQ irgendwo bei 800, kommst dann mit A schlägt B und B schlägt C also schlägt C A Logik an. Mein Bruder in Jesus du musst wahrscheinlich keine 3 Monate Ergebnisse wälzen, um zu wissen wie dumm das in unserem Business is, also mach dich nicht lächerlich. Aber davon mal ganz abgesehen…“


Blitzartig schießt sie aus ihrem Stuhl empor und baut sich vor Corleone auf, der jedoch sichtlich unbeeindruckt bleibt. Er hat dieses Einschüchterungsduell mit Leviathans Mitglieder*innen oft genug gespielt. Er wurde niedergemacht, bedroht, ja attackiert. Und doch stand er am Ende immer über allem. Sollte sie sich aufspielen.


Luna: „Aber dass du es WAGST von Grenzen zu reden. Dass. Du. Es. Wagst. DU. Alles, was du tust, ist einen Jungen nach dem anderen in dein Netz zu wickeln und sobald er nicht mehr genug Spaß macht wegzuwerfen, als wärst du die Kirche. Alles, was du tust, ist zu erniedrigen, zu zerstören, zu manipulieren. Der Grund, warum es überhaupt so viele Leute gibt, die Grenzen durchbrechen müssen, sind Leute wie du. Und der Grund, warum wir sie durchbrechen KÖNNEN ist was in uns, das Leute wie du nie verstehen werden. Du wirst dich noch umschauen James. Das Jahr des Hirsches. Das neueste Opfer von James Corleone. Pack diese Narrative alle in die Tonne. Denn jetzt gebe ICH euch allen mal ne Grenze zum Scheitern.

Mich!

Fuck. You. Ich hoffe für Aldo, dass er von dir wegkommt, solange er noch kann. Und wenn nicht? Dann sollte er ganz schnell hoffen, dass Gott existiert und SEHR viel Gnade springen lässt, wenn ich ihn in die Finger bekomme.“

James Corleone: „Ich wünsche dir Glück Luna, wirklich. Aber wenn mich jemand fragt, auf wen ich mein Geld setze, dann sage ich Ask Skógur.“


Und mit diesen Worten verabschiedet sich James Corleone schließlich auch schon wieder. Er zieht ab, erneut und diesmal fast noch etwas erkennbarer, mit einem Grinsen auf dem Gesicht, denn seine Worte scheinen den Eindruck bei Luna geschunden zu haben, die sie sollten… ein Eindruck, der unter einem Lauten Schrei Rosarios und einem Lauten Scheppern von Equipment gestützt wird. Und ein klein wenig kann sich das Grinsen bei Corleone noch weiten.

Andererseits… könnten diese Worte auch die Motivation bei ihr erzeugt haben, die sie braucht um doch Champion zu werden.

Und sollte das tatsächlich passieren, auf wen wird sie dann wütend genug sein, um doch ein Titelmatch springen zu lassen?

James Corleone.

Aldo Nero.



Der Switzidog ist süß. Und er sitzt auf einem Sofa.


Es ist eine große, weiße Ledercoach, der gegenüber sich das schokoladenfarbene Fell des Labradors deutlich abhebt. Der Switzidog ist zusammengerollt, den Schwanz hat er um seinen Körper geschlungen, der Kopf ruht auf den Pfoten. Eigentlich eine Szene des Friedens, auf den ersten Blick scheint alles gemütlich zu sein. Doch etwas am Verhalten des Switzidogs ist falsch.


Er wimmert.


Zac Alonso: "Es ist gut, mein Junge. Ich werde es überleben…"


Als die Kamera herauszoomt, wird der Rest des Sofas sichtbar. Das dritte Mitglied von Switziverse Unlimited, Zac Alonso, hat sich neben den Switzidog gesetzt. Er sieht schlimm aus: Seine Gesichtsfarbe ist blass, den Körper hat er in eine Decke gehüllt. Am auffälligsten jedoch ist, dass um den Kopf, mit einem großen Verband, ein Eisbeutel gebunden ist. Er verdeckt die ganze Stirn und die Hälfte der Augen. Alonso ist zweifelsfrei lädiert. Von seiner überbordenden Energie und der Überdrehtheit der letzten 2 Shows ist wenig zu sehen.


Zac Alonso: "…wenn auch vielleicht knapp."


Der US-Amerikaner versucht, näher an den Switzidog zu rutschen. Ein Ächzen entfährt dabei seinem geschundenen Körper. Jede Bewegung scheint ihm in den Kopf zu ziehen und unmenschliche Pein zu entfesseln.


Zac Alonso: "Jason Crutch…"


Wie als wäre er durch das Wort gepeitscht wurden, fährt der Kopf des Switzidogs empor. Er beginnt zu knurren, ein bedrohlicher, tiefer Ton. Den Schwanz klemmt er zwischen die Beine, die Haare stellen sich auf. Erst als Zac Alonso eine Hand auf den Labrador legt und mit einem "Shhh" dessen Nacken zu kraulen beginnt, beruhigt sich das Tier und legt sich wieder hin.


Zac Alonso: "…hätte es ohne jeden Zweifel in Kauf genommen, mir noch Schlimmeres als eine Gehirnerschütterung zuzufügen, als er mir bei War Evening eine Kamera an den Schädel schlug."


Der Switzidogisstant, die Nummer 4 in der Reihenfolge der Gruppierung, schiebt den Eisbeutel ein Stück zur Seite. Eine Beule ist am Schädel nicht zu erkennen, dennoch ächzt Alonso. Er kneift die Augen zusammen, als sei ihm einen Augenblick schwindelig geworden. Erst nach mehreren Sekunden kann er fortfahren. Währenddessen blickt ihn der Switzidog besorgt an. Das Tier robbt auf dem Sofa zu Zac hinüber und schmiegt sich in dessen Arm.


Zac Alonso: "Wir in Hollywood wollen gerne vor die Kamera, so auch ich. Aber dieses Monstrum von einem Rückkehrer hat stattdessen versucht, mir eine Kamera IN DEN KOPF zu rammen. Was für eine höhnische, gewalttätige Perversion meines frommen Wunsches. Er hat vor zwei Wochen meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Jason Crutch…"


Wieder verengen sich die Augen des Labradors. Ein Grummeln entfährt der Kehle.


Zac Alonso: "…ist ein Psychopath. Ohne jede Frage. Aber die Zuschauer scheint es nicht zu interessieren. Sie halten jedes Mittel für Recht, sofern es gegen uns geht, gegen das Switziverse Unlimited."


Ein Triggerwort, welche positiven Gefühle beim Hund auslöst. Er beginnt freudig zu bellen und mit dem Schwanz zu wedeln. Mit heraushängender Zunge wirft sich der Labrador auf den Rücken, um gekrault zu werden.


Zac Alonso: "Und warum verhalten sie sich so? Weil sie nicht akzeptieren wollen, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Sie wollen auf immer und ewig in Nostalgie leben. Sie wollen nicht akzeptieren, dass die GFCW-Galaxy und all die alten Gesichter dieser Zeit Vergangenheit sind. Aber heute bei Brainwashed…"


Der US-Amerikaner zieht den Hund näher heran und drückt dessen Kopf an seine Brust. Ein zufriedenes Fiepen ertönt.


Zac Alonso: "…da wird Darragh Switzenberg nicht nur Rache für mich üben. Nein, er wird auch beweisen, was wir schon seit Wochen sagen: Jason Crutch ist Geschichte. Er ist nicht mehr gut genug."


Eine markige Ansage, untermalt von einem triumphalen Kläffen des Labradors. Das Schwanzwedeln wird euphorisch.


Zac Alonso: "Durch deinen unnötig brutalen Angriff kann ich heute nicht dabei sein, wenn Switzenberg dich, Jason Crutch, in den Boden rammen wird. Aber weißt du, wann ich da sein werde?"


Soweit es sein Schmerz zulässt, verzieht Alonso das Gesicht drohend und lehnt sich der Kamera entgegen.


Zac Alonso: "Wenn wir in zwei Wochen feiern, dass du auf der größtmöglichen Bühne bloßgestellt wurdest. Du hast einen Vertrag bis Jahresende unterschrieben, sagtest du, hm? Und die Fans in der Halle und im Internet, sie haben gejubelt deswegen. Aber ich sage dir etwas: Ein Vertrag bis Jahresende war der größte Fehler deines Lebens. Denn es bedeutet nur eines…"


Er versucht sich an einem schiefen Grinsen, doch – offenbar eine Nachfolge der Gehirnerschütterung – muss vor Schwindel die Augen zusammenkneifen und sinkt auf das Sofa zurück.


Zac Alonso: "…nach deiner Niederlage musst du noch 9 Monate in der Liga bleiben. 9 endlos lange Monate ohne Titelchance, in denen wir über dich lachen werden. 9 Monate, in denen noch jeder letzte Idiot die Wahrheit gebären wird: Du bist Vergangenheit."


Langsam, um nicht wieder dem Schwindel nachgeben zu müssen, beugt sich Zac Alonso nach vorn. Er zieht, offenbar von einem Tisch außerhalb des Kamerafeldes, etwas zu sich hinüber.


Eine Schale Popcorn.


Zac Alonso: "Genieß deinen Untergang durch Darraghs Hand, Jason. Ich genieße währenddessen hier im Hotel die Show."


Mit einem Grinsen lehnt sich Alonso auf dem Sofa zurück. Um den Kopf hat er weiterhin seinen Eisbeutel gebunden. Ein Arm liegt über die Popcornschale, den anderen hat er um den zufrieden wedelnden Switzidog geschlungen.


Pete: Kommen wir nun zu einem Match auf das ich mich wirklich freue. Und auch extrem gespannt bin wie das eigentlich ablaufen wird.


Sven: Naja…ich kann mir denken wie es ablaufen wird. Aber mal schauen wie es jetzt angekündigt wird. Unser Ringsprecher steht schon bereit.


Reverse Elimination Chamber „Free the Weihnachtsmann“ Match:

TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli & DER Fuchs) vs. Elias Eden & Caracal Matthews & Daniel

Referee: Karo Herzog




Die Fanfare verstummt. Auch das Bild auf dem Titantron ist nicht mehr. Ruhe. Dann erklingt eine sanfte und freundlichem aber dennoch kaum überhörbare Stimme:



IT IS A LONG WAAAAAY…..BACK. HOME.!“



Aus dem Entrance kommt Elias Eden mit silberner Rüstung und umgeschnallten langen weißen Flügeln. Er hat sich für die gleichen Entrance-Gear wie auch in den letzten Wochen gezeigt, entschieden. Die Zuschauer jubeln dem Engel zu. Mit breiter Brust schaut Eden lächelnd ins Publikum. Für die Fans ist er nicht mehr der blutige Anfänger, die letzten Wochen haben ihn zu einem anerkannten Rostermitglied gemacht. Auf dem Weg zum Ring schlägt er noch mit den Zuschauern ab. Insbesondere für die kleineren Fans nimmt sich Eden besonders Zeit.

Danach stapft er weiter in den Ring und lässt sich von den Zuschauern feiern. Dann nimmt er die Rüstung ab und ist bereit für den Kampf.





Aufgedreht wie eh und je schießt Caracal Matthews durch den Vorhang. Der Royal Rookie bleibt am Anfang der Rampe stehen und genießt die Publikumsreaktionen. 15.000 Menschen, von denen die meisten ihm gegenüber positiv eingestellt sind. Entsprechend groß ist das Grinsen auf dem Gesicht des Kanadiers.

Matthews schlägt mit den Zuschauern links und rechts des Entrances ab, dann wendet sich sein Blick dem Ring zu – und der Blick wird ernster. Er hat ein Hühnchen zu rupfen mit den Hasen und DEM Fuchs. Nicht nur wurde er vor vier Wochen überwältigt…nein, vor allem nagt noch die vergebene Chance auf den Intercontinental Title an ihm, wofür ebenfalls die Rabbits gesorgt haben.


Jetzt ist der Moment für Rache gekommen. Langsamen Schrittes, und mit jedem Meter konzentrierter, geht es für Caracooooooooooooooooooooool die Rampe hinunter Richtung Ring. Er entledigt sich seines Shirts und wirft es in die Fans. Nun steht er oberkörperfrei da, die Muskeln am Oberkörper und die tätowierten Arme sind definiert. Er trägt eine schwarze Cargohose, an deren Seiten weiße Streifen verlaufen. Auf der Gesäßtasche ist ein Karakal eingestickt.


Auf der Hälfte der Rampe bleibt Matthews stehen – er bestreitet diesen Kampf nicht allein. Sie sie zu dritt. Und zur Geschlossenheit des Teams gehört es sich, auf den Rest zu warten. Der Royal Rookie dreht sich zurück zum Entrance, während seine Musik langsam verstummt.



Nachdem sich Alex ja schon Warriors of the World gegriffen hat, verwertet auch Daniel einen alten Song des alten Herrn. Mark Crozer geht ja auch immer.


Mit freiem Oberkörper, stylischer langer schwarzen Jeans und einem mittlerweile ordentlichen Sixpack, erscheint Daniel auf der Stage und ist nach Elias Eden und Caracal Matthews der dritte, der dort erscheint. Gebannt schaut er, innerlich ziemlich angespannt, wissend, dass heute ein durchaus entscheidender Tag vor ihm liegt.


Pete: „Auch Daniel ist ganz offensichtlich ziemlich heiß.“


Sven: „Jaja, das Frittenfett und so.“


Noch einmal lässt er die Knochen knacken und klopft kurz dem Caracal auf die Schulter. Für ihn kann es losgehen. Und für die Anderen hoffentlich auch!



Wie üblich wird das Licht pink. Die Hasen hoppeln die LED Rampe herunter. Doch heute scheint die Rammler Meute wilder. Blutrünstiger und chaotischer zu sein als zuvor. Nach kurzer Zeit betreten Tsuki Nosagi und El Metztli die Bühne. Sie schauen sich an. Und hocken sich dann nieder. Kaum sind die Buhrufe hörbar da betritt DER Fuchs die Bühne. Seine Ring Gear gleicht denen der Hasen. Ist jedoch ganz schwarz. Sein Kopf bedeckt eine ledernde Fuchsmaske die zerrissen und zusammengenäht scheint. Er tätschelt den Hasen die Ohren. Die Hasen die auf der LED Rampe hoppeln kommen zum stehen und machen scheinbar dem Fuchs Platz. Ehrfürchtig schauen sie nun wie DER Fuchs vor den Hasen zum Ring geht. Im Ring angekommen genießen die drei wie jedes Mal die negative Stimmung der Zuschauer. Sie blicken ihren drei Gegnern entgegen.


Michael Cruncher: Wir kommen nun zum nächsten Match. Auf der einen Seite stehen Elias Eden, Caracal Mathews und Daniel.


Die Fans jubeln. Alle drei lassen sich feiern.


Michael Cruncher: Auf der anderen Seite haben wir Tsuki Nosagi und El Metztli…die TSEIzn Ra(re)BBits mit DEM Fuchs.


Das Jubeln ebbt ab und geht in Unmutskundgebungen über. Die Hasen und der Fuchs genießen es.


Michael Cruncher: Sechs Männer in einem Ring. Sechs Männer die sich nach ihrem Leben trachten werden. Sechs Männer die sich alles abverlangen werden. Sechs Männer wovon am Ende EINER ÜBERBLEIBT!!!!


Er schaut sich die Kontrahenten an die jeweils auf ihrer Ringseite stehen. Dann blickt er nach oben.


Michael Cruncher: ELIMINATION CHAMBER….RÜCKWARTS!!!!!


Die Fans murmeln. Die Fans jubeln. Die Fans sind gespannt.


Michael Cruncher: Die Regeln…


Die Halle verdunkelt sich und von der Hallendecke strahlt das typische pinke Licht nach unten ab.


Michael Cruncher: Sieger des Matches ist das Team das am Ende den letzten freien Teilnehmer im Ring stehen hat. Eingesperrte Teilnehmer können befreit werden. Es gibt keine andere Möglichkeit einen Teilnehmer aus dem Match zu nehmen als ihn einzusperren. DIE GRENZEN GIBT DER KÄFIG VOR.


Nach und nach senkt sich die stählerne Konstruktion. Sie sieht aus wie immer. Doch sind es die Details die auffallen.


Pete: Schau. Dieser Käfig ist viereckig und nicht rund. Okay erstmal keine große Sache.

Sven: Und wenn ich das richtig erkennen kann sind die Kammern direkt nebeneinander auf der jeweils gegenüberliegenden Seite angeordnet. Was mich aber mehr schockiert ist das die Wände der Kammern aus…

Pete: …Stacheldraht sind….

Sven: Wer da einmal drin ist kommt garantiert nicht unversehrt wieder raus…die sind so eng geflochten wie Hasendraht.

Pete: Die Hasen sind einfach makabere Tiere…ekelhaft…nicht, dass der Elimination Chamber schon grausam genug ist…dann auch noch das….

Sven: Ich freue mich drauf…


Karo Herzog steht zwischen den Beteiligten. Sie schaut sich nochmal ehrfürchtig nach oben, nach links und nach rechts und läutet das Match an


DINGDINGDING


Sofort stürmen Tsuki Nosagi und El Metztli los. Ihnen entgegen kommen Elias Eden und Caracal Mathews. Der Fuchs und Daniel stehen sich still gegenüber. Keiner bewegt sich während um sie herum ein wilder Brawl ausbricht. Tsuki Nosagi und Caracal Mathews schenken sich nichts. Schläge folgen auf Schlägen. Tritte auf Tritte. El Metztli und Elias Eden haben direkt den Weg aus dem Ring herausgefunden. Elias Eden nutzt seine körperliche Überlegenheit und drängt El Metztli sofort in die Defensive. Der Mexikaner muss harte Schläge einstecken. Im Ring stehen sich DER Fuchs und Daniel weiterhin gegenüber. Im Hintergrund sehen wir wie Elias Eden sich den Mexikaner geschultert hat und ihn mit voller Wucht gegen den Käfig rammt. Immer und immer wieder. Eden rammt Metztli ein weiteres Mal gegen den Käfig um ihn anschließend mit einem Powerslam auf den harten Boden des Käfigs. Metztli krümmt sich vor Schmerzen. In der Zwischenzeit hatte Tsuki Nosagi sich der ersten Angriffswelle von Caracal Mathews entwunden und seinerseits die ersten Angriffe landen können. Nachdem er einer technisch feinen Suplesse gekontert hat attackiert er Caracal Mathews mit einer Roaring Elbow. Mathews geht zu Boden.


Pete: Starker Beginn von den vieren.

Sven: War nicht anders zu erwarten.

Pete: Der Käfig verleiht einem zusätzliches Adrenalin.

Sven: Vor allem mit diesen kleinen Anpassungen die sehr wahrscheinlich die Hasen angefertigt haben.


Tsuki Nosgi setzt nach und packt sich Caracal.


Ansatz zur TIGER SUPLEX 22…doch stürmt Eden heran und streckt Tsuki mit einem Big Boot nieder.


Jetzt liegen die beiden Hasen benommen am Boden während Eden seinem Partner auf die Beine hilft. Dann schauen sie gebannt in den Ring. Dort haben Daniel und DER Fuchs ein paar Schritte aufeinander zugemacht. Es scheint so als ob sie miteinander sprechen. Dann…wie aus dem nichts gibt DER Fuchs seinem gegenüber einen Kopfnuss vom Hell. Daniel taumelt zurück…federt aus den Seilen heraus und kontert seinerseits mit einer Kopfnuss. Beide schütteln sich. Und dann geht das los was den Zuschauern noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Wie von Sinnen schlagen die beiden aufeinander ein.


Pete: Da scheint doch mehr hinter zustecken.

Sven: Das ist purer Hass.


Daniel packt sich den Fuchs der weiter auf den Rücken Daniels einschlägt…und springt mit ihm zwischen den Seilen hindurch auf die Plattform des Käfigs. Keiner von beiden lässt nach und so geht der Brawl weiter. Elias Eden und Caracal Mathews wollen ihrem Partner unterstützen. Dieser schreit die beiden jedoch an sodass sie zurückweichen. Eden und Caracal tauschen sich kurz aus und nehmen dann wieder „ihre“ Gegner ins Visier. Eden packt sich Metztli und hievt diesen auf die Beine. Zusammen mit Caracal geht es gegen die Ringseile um die Wucht zu nutzen und den Mexikaner mit dem Gesicht voraus gegen den Käfig zu donnern. Wie vom Blitz getroffen geht dieser zu Boden.


Pete: Eden und Caracal haben das Geschehen komplett im Griff.

Sven: Die Messe ist noch nicht gelesen.

Pete: Ich glaube einer der Hasen wird gleich direkt mal eingesperrt.


Während Caracal sich an der „Tür“ zu einem der Gehäuse zu schaffen macht hievt Eden den mexikanischen Hasen auf die Schulter. Ohne zu zögern nutzt er die Chance und befördert ihn in den Käfig. Caracal schlägt die Tür zu und verriegelt diese.


Pete: JA! Ein Hase weniger.

Sven: Das kommt sehr überraschend.

Pete: Jetzt heißt es 2 gegen 3. Fast schon eine Vorentscheidung.

Sven: Abwarten Pete.


Eden und Caracal schlagen unter dem Jubel der Fans miteinander ab. Kaum haben sie sich jedoch umgedreht kommt der Japaner angeflogen und rammt beide mit einem Suicide Flying Cross Body gegen die Kammer. Die Stacheldraht Konstruktion gibt etwas nach und beide schreien vor Schmerz auf. Eden jedoch hat in der ungünstigen Situation all seine Kraft aufgezeigt und trotz des harten Einschlags den Japaner gefangen.


Pete: WOW was für eine Kraft Demonstration von Eden.

Sven: Blablabla

Pete: Er hat ihn trotz dieses Einschlags gefangen.


Eden und Caracal, der sich ebenfalls daran beteiligt den Japaner zu tragen machen einen Schritt nach vorn. Entsetzen macht sich just in dem Moment auf ihren Gesichtern breit.


DOUBLE SPEAR WAS AUCH IMMER VOM FUCHS GEGEN EDEN UND CARACAL


Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit kommt DER Fuchs zwischen dem zweiten und dritten Seil hindurchgeschossen und trifft die dreier Kombo und rammt diese erneut gegen das Stacheldrahtgeflecht. Daniel hatte den Fuchs in die Seile geschickt. DER Fuchs hat die Situation gut erkannt und eben gesehen das die Chance besteht seine Gegner hart zu treffen.


Sven: Das war mal ne geile Aktion vom Fuchs.

Pete: Dem muss ich leider zustimmen.


Nun hängen vier Mann an der Box, Metztli liegt benommen in der Box und Daniel steht Schulterzuckend im Ring. Er sieht das Knäul seiner Partner und Kontrahenten.


Pete: NEIN TU DAS NICHT!!!


Daniel geht in die Seile. Wie Usain Bolt schießt er durch den Ring und fliegt im hohen Bogen übers dritte Seil.


SUICIDE SUMMERSAULT VON DANIEL ÜBERS DRITTE SEIL


Wie eine Abrissbirne knallt Daniel samt der 4 anderen durch das Stacheldrahtgeflecht. Die Box in der Metztli liegt wird somit praktisch in zwei gerissen. Unter großen Schmerzen liegen alle beteiligten nun irgendwie in, vor und neben der Box.


Pete: Haben jetzt alle verloren?!

Sven: Nein ich denke nicht.


Karo Herzog hat die Arme über den Kopf zusammengeschlagen. Allen Beteiligten steht der Schmerz ins Gesicht geschrieben. Daniel liegt auf dem Fuchs, der Fuchs unter Tsuki, Tsuki auf Eden und Caracal, und alle mehr oder weniger auf Metztli. Karo Herzog eilt zur Hilfe. Daniel, Tsuki und DER Fuchs sind die ersten die sich befreien können. Jetzt ist Daniel derjenige der in Unterzahl agieren muss. Trotzdem geht er sofort in die Offensive und attackiert wieder den Fuchs. Diesem eilt, wenn man von eilen sprechen kann, der Japaner geht von hinten auf Daniel los. Sofort geht Daniel auf beide los. Kann diese Attacke jedoch nicht lange aufrechterhalten. DER Fuchs und Tsuki drängen Daniel zurück. Gemeinsam packen sie den Spross JBDs und lassen ihn immer wieder den Stahl der Konstruktion spüren. Zwei Schritte zurück.


DOUBLE VERTICAL SUPLEX MIT DANIEL GEGEN DEN KÄFIG


Die Fans buhen. Sie sind außer sich. Karo Herzog kümmert sich weiter um Eden, Caracal und Metztli. Langsam kommt wieder Bewegung in den Haufen Personen die im Geflecht liegen. Die Rücken sind geschunden. Doch das Adrenalin in ihnen pusht sie. Caracal kommt langsam auf die Beine. Als Eden sich ebenfalls wieder nach oben ziehen lässt hält er sich direkt das rechte Knie. Humpelnd bewegt er sich zum Geviert. Caracal erkundigt sich nach dem Befinden. Nach kurzer Rücksprache geht es weiter. Sichtlich eingeschränkt geht Eden mit Caracal auf Tsuki Nosagi und dem Fuchs los. Da die beiden den Angriff haben kommen sehen hat keiner der Parteien einen Vorteil.


Pete: Das sieht nicht gut aus für Eden. Er humpelt schon stark.

Sven: Selbst schuld…das werden die Hasen ausnutzen.


Kaum hat Sven es ausgesprochen da geht DER Fuchs schon auf das Knie von Eden los. Dieser sackt zusammen. DER Fuchs jedoch lässt nicht von ihm ab und sieht die Chance sich und seinem Team da einen Vorteil zu verschaffen. Mit einem Tritt befördert er Eden halb in den Ring. Er hängt über dem ersten Seil. DER Fuchs packt sich das geschädigte Bein Elias Edens und nimmt diesen samt Ringseil in den Figure 4 Leg Lock. Eden schreit vor Schmerzen. Immer wieder versucht er sich los zu kämpfen. Doch DER Fuchs lässt nicht locker. Tsuki Nosagi hat den Rettungsversuch von Caracal Mathews unterbunden in dem er ihn seinerseits in einen Kampf gezogen hat. Hier kann Caracal sich leichte Vorteile erkämpfen, kommt jedoch nicht in die Nähe Edens. Daniel liegt weiterhin benommen und kampfunfähig auf dem harten Stahlboden.


Pete: Oh man hier ist gut was los. Ob hier alle gesund rauskommen sei mal in Frage gestellt.

Sven: Das stimmt. Aber wer sich auf so ein Match einlässt muss damit rechnen das es schmerzhaft wird.

Pete: Ja aber grob verletzten ist nicht der Sinn des Ganzen.

Sven: Wir sind ja hier auch nicht im Kindergarten.


Tsuki Nosagi und Caracal haben es zurück in den Ring geschafft. Nachdem der Hase es einige Male geschafft hat sich den Angriffen zu entledigen muss er ein paar schnelle Suplessen einstecken. Caracal nutzt die Chance und steigt aufs dritte Seil.


FROG SPLASH VON CARACAL GEGEN TSUKI NOSAGI


Pete: Wahnsinn. Aber auch bei ihm hat es Wirkung hinterlassen.

Sven: Mal schauen ob das so klug war.


DER Fuchs hat Eden immer noch im Figure 4 Leg Lock. Elias Eden hat anscheinend aufgegeben und windet sich vor Schmerz. Caracal Mathews kommt zur Hilfe. Er springt über Eden weg. Federt vom zweiten aufs dritte Seil. Fixiert den Fuchs an.


SPRINGBOARD CORCSCREW MOONSAULT AUF DEN FUCHS


DER Fuchs steckt die Aktion praktisch ohne Gegenwehr ein. Caracal trotzt dem Schmerz und hilft seinem Partner aus dem Aufgabe Griff. Eden robbt sich etwas weg. Kann aber nicht mehr aufstehen. Caracal holt sofort Karo Herzog herbei die ihrerseits die Lage bei Elias Eden einschätzt. Sofort zeigt sie das X. Sanitäter kommen die Rampe heruntergerannt. Karo Herzog will Ihnen die Türe öffnen, doch wird in letzter Sekunde von El Metztli daran gehindert. Er stößt die Tür wieder zu und verrammelt sie erneut.


Pete: WAS EIN AR…. DER IST OFFENSICHTLICH SCHWERER VERLETZT.

Sven: NA der soll sich mal nicht so anstellen.


Sofort ist Caracal zur Stelle und kämpft El Metztli zurück. Dieser kontert und wuchtet Caracal gegen den Käfig.


FACECRUSHER VON EL METZTLI GEGEN CARACAL


Die Fans buhen als ob es kein morgen gibt. Karo Herzog wedelt demonstrativ mit den Armen und ermahnt El Metztli. Dieser lacht Karo Herzog nur aus. Plötzlich geht ein Raunen durchs Publikum. El Metztli wird herumgewirbelt.


CLOTHELINE GEGEN EL METZTLI


Elias Eden steht auf einem Bein. Sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus Schmerz und WUT. Er packt sich Metztli und zieht ihn unter größter Kraftanstrengung hoch.


Pete: Der will doch nicht…

Sven: NEIN!!!!


POWERBOMB VON ELIAS EDEN GEGEN EL METZTLI GEGEN DIE KÄFIGTÜR


Die Tür springt auf und El Metztli landet rücklings auf der Treppe. DIE FANS SPRINGEN AUF! JUBEL BRANDET AUF! Der Mexikaner hält sich den Rücken und sonst alles was ihm weh tut. Durch den Stacheldraht geschunden liegt er blutend halb auf dem Hallenboden und halb auf der Treppe. Elias Eden sackt zusammen und hält sich sein Bein. Die Sanitäter nutzen die Chance und versorgen ihn. Elias Eden wird unter großen Schmerzen aus dem Ring getragen.


Pete: Das sieht absolut nicht gut aus.

Sven: Was ihn nicht umbringt macht ihn hoffentlich härter. So wird das hier nix.


Die Fans klatschen ihm Beifall. Caracal Mathews schaut voller Zorn hinterher. Zorn nicht auf seinen Partner. Sondern auf diejenigen die dies zu verantworten haben. Er geht einen Schritt aus dem Käfig heraus und zieht El Metztli an den Beinen zurück in den Ring. El Metztli versucht sich zu wehren. Doch die harten Kanten der Stufen vergrößern den Schmerz den er durch die Powerbomb von Eden erlitten hat. Mathews schlägt die Tür des Käfigs wieder zu. Dieser wird erneut verschlossen. Dann springt er wie von Sinnen auf Metztli und deckt diesen mit Schlägen ein. Er zieht ihn auf die Beine und es geht erneut in den bereits zerstörten Käfig in dem Metztli vorhin schon lag. Die Schmerzensschreie von Metztli wirken selbst den hart gesottensten Fans spürbar nach. Dann steigt Caracal auf das dritte Polster gegenüber von El Metztli.


Pete: Was hat er jetzt schon wieder vor?!

Sven: Der Typ…muss man leider sagen…hat es absolut drauf. Der wird seinen Weg gehen.


Caracal fordert die Fans auf. Diese Jubeln ihm zu. Geschickt und vor allem schnell balanciert Caracal übers dritte Seil. Bis zur Ringecke direkt vor Metztli.


SHOOTING STAR PRESS GEGEN METZTLI


Die Fans rasten komplett aus.


HEILIGER KOT
HEILIGER KOT
HEILIGER KOT


Karo Herzog hat die Arme seit Beginn des Matches eigentlich nur über dem Kopf zusammengeschlagen. Erneut eine sehr harte und riskante Aktion. El Metztli liegt komplett fertig in der Box in die einer der Kontrahenten eigentlich eingesperrt werden sollte. Caracal Mathews liegt halb auf ihm. Atmet tief durch und springt dann wie von der Tarantel gestochen auf. Er klettert am Käfig hoch. Schaut komplett irre ins Publikum und wischt sich das Blut von seinem Oberkörper. Die Fans skandieren seinen Namen. Er pusht sich immer weiter und klettert nochmal höher sodass er auf dem Dach der Boxen steht. Das Raunen im Publikum wird lauter als plötzlich Tsuki Nosagi ebenfalls den Käfig hoch klettert um auf die Box zu steigen. Caracal und Tsuki stehen sich nun gegenüber. In Luftiger Höhe. Eine Hand am Stahl. Mit der anderen teilen sie abwechselnd harte Chops aus. Die Fans gehen voll mit.


YEEEEEAAHHHH (Wenn CA Tsuki trifft)


NOOOOOOOO (Wenn Tsuki CA trifft)


YEAHHHHH

NOOOO

YEAHHHHH

NOOOOO

YEAH

NO

YEAH

NO

NO

NO

NO

Tsuki erarbeitet sich die Oberhand und Caracal kommt ins Wanken. Tsuki lässt vom Gitter ab und packt sich Caracal. Kopfnüsse prasseln nun auf Tsuki ein. Doch das stachelt Caracal nur an. Er grinst. Verlangt nach mehr. Und teilt nun seinerseits wieder die Kopfnüss aus. Nach endlos scheinenden Sekunden stehen sich die beiden nun total fertig gegenüber. Das Publikum…still. Keiner traut sich zu blinzeln. Niemand will verpassen was gleich passieren könnte. Caracal ergreift Tsuki und stößt diesen mit letzter Kraft von der Box. Tsuki knallt rücklings von der Box auf das Podest des Käfigs. Der Holzboden zerbarst unter der Wucht und Tsuki hängt in der zerbrochenen Platte. Caracal schaut erschöpft runter, bekreuzigt sich und springt hinterher.


SUICIDE ELBOW DROP GEGEN TSUKI NOSAGI


Beide bleiben „zerstört“ liegen.


HEILIGER KOT
HEILIGER KOT
HEILIGER KOT
HEILIGER KOT


Pete: Wahnsinn was die uns bieten. Zerstörerisch für Material und Mensch

Sven: Leben sie noch?

Pete: Klar…aber ob die nochmal auf die Beine kommen…Ich weiß nicht…


Karo Herzog ist bei den beiden und prüft die Lage. Kein X. Doch gönnen die beiden sich eine Pause. Daniel und DER Fuchs haben sich in der Zwischenzeit in den Ring gerollt und ordnen ebenfalls ihre geschundenen Körperteile. Auch wenn sie bei weitem nicht so hart in Mitleidenschaft gezogen worden wie die anderen. Daniel ist zuerst wieder auf den Beinen und geht auf seinen Kontrahenten zu. Nach einer schönen Trittfolge packt er sich den Fuchs.7


EINE SCHNELLE SERIE VON SUPLEXES GEGEN DEN FUCHS

Dieser kann die letzten beiden Suplexes jedoch abwehren und kontern.


Pete: Es scheint immer so DER Fuchs weiß was Daniel machen wird.

Sven: Ja irgendwie sieht das vertraut aus.


Daniel wirkt verzweifelt. Er wirkt wütend und das macht ihn unkonzentriert. Seine Moves werden ungenau und DER Fuchs kann sich einen Vorteil erkämpfen. Er wippt ihn in die Seile und geht direkt hinterher. Clotheline und es geht für beide nach draußen. DER Fuchs setzt nach. Bodyslam gegen Daniel auf den harten Boden. Elbow Drop hinterher. DER Fuchs nutzt die Chance und schaut nach Metztli dem er wieder auf die Beine hilft. Geschunden, hinkend geht auch er mit dem Fuchs zu der Stelle wo Caracal auf Tsuki gesprungen ist. Caracal hat es schwerer erwischt als zuerst angenommen. Zusammen ziehen Metztli und DER Fuchs ihren Gegner auf die Beine. Metztli öffnet einen der Boxen und hält anschließend Caracal fest. Dieser schaut spöttisch zu Metztli. Anschließend zum Fuchs. Respektlos spuckt er in seine Richtung in dem Wissen das sein Tank leer ist. Er versucht nochmal sich zu befreien. Doch DER Fuchs zeigt keine Gnade.


SUPERKICK GEGEN CARACAL MATHEWS


Dieser stürzt rücklings in die Box. El Metztli schließt diese und Caracal ist aus dem Match genommen. Daniel versucht nochmal das unausweichliche zu verhindern. Er stürmt auf den Fuchs zu. Wie aus dem nichts.


HAZARD VON DANIEL GEGEN DEN FUCHS AUF DEN STACHELDRAHT


Jetzt ist der Tank von Daniel leer. El Metztli hat leichtes Spiel und nimmt Daniel in den Mexican Stretch. Nachdem auch Tsuki Nosagi sich aus dem Loch zurückgekämpft hat nimmt er Daniel ins Visier.


MORDISCO DE USAGI GEGEN DANIEL


Pete: Das wars. Finish.

Sven: Endlich.


Daniel ist wehrlos. Doch gibt er nicht auf. Er wird jedoch zum Spielball und wird von Metztli in die Arme von Tsuki gestoßen.


HONJU MASAMUNE GEGEN DANIEL


Frustriert schaut der Japaner als Daniel sich trotz der Attacke wieder auf die Beine kämpft. Er geht auf El Metztli zu.


MEXICAN DEATHWISH GEGEN DANIEL


Die Fans Buhen.


DANIEL
DANIEL
DANIEL


Doch der letzte verbleidende des Trios ist chancenlos. Ein letztes Mal schafft er es auf die Knie und deutet zum Fuchs, der nun ebenfalls hart zugerichtet vor ihm steht das er auf ihn wartet. Dieser schüttelt mit dem Kopf. Er zeigt den Hasen an das sie Daniel aufrichten sollen. Der ehemalige Tag-Team und IC Champ hängt praktisch zwischen den Hasen. Er grinst dem Fuchs ins Gesicht. DER Fuchs geht einen Schritt zurück.


SUPERKICK GEGEN DANIEL


Daniel sackt auf die Knie. Metztli öffnet die Box.


SUPERKICK GEGEN DANIEL


Er fällt um. In die Box.


Pete: Schau mal…Daniel gibt einfach nicht auf.

Sven: Erschreckend.


Daniel kriecht. Er will aus der Box heraus. DER Fuchs kniet sich vor ihm. Er breitet die Arme aus. Daniel greift nach der Maske des Fuchses und zieht ihm diese wehrlos vom Kopf.

STILLE

Daniel beginnt zu zittern. DER Fuchs erhebt sich.


SUPERKICK GEGEN DANIEL


Dieser fällt in die Box. DER Fuchs greift sich die Tür und schließt diese.


Daniel liegt zusammengekauert in der Box und blickt durch den Stacheldraht in die Augen seines Bruder…TYLER


Karo Herzog lässt die Ringglocke läuten.


SIEGER DES MATCHES TSUKI NOSAGI, EL METZTLI UND DER FUCHS…TYLER!!!


Eisige Stille in der Halle. Die Hasen und Tyler stehen vor der geschlossenen Box in der Daniel liegt. Tyler schaut ausdruckslos zu seinem Bruder herunter.


Pete: Ich kann es nicht fassen.

Sven: ICH SCHON!!! GEIL…


Auch Karo Herzog tritt einen Schritt zurück. Die Tür des Käfigs öffnet sich. Gemeinsam gehen die drei Sieger aus dem Käfig die Rampe hoch. Die Fans schauen ebenfalls so schockiert hinter Tyler her wie Daniel es im Ring gemacht hat. Ohne Reaktion verlassen die Hasen die Halle. Im Ring kümmern sich direkt die Sanitäter um den fassungslosen Daniel welcher neben Caracal auf dem Boden hockt.


Pete: Was für eine Schlacht.

Sven: Mit den verdienten Siegern…

Pete: TYLER…WIESO?




Wir hören noch die leisen Töne der Musik der Hasen. Der schwarze schwere Vorhang mit dem großen roten X drauf trennt den Bereich where the magic happens und den Bereich in dem die Wunden geleckt werden. Die Anwesenden GFCW Mitarbeiter die vor den Monitoren sitzen sind immer noch geschockt der Ereignisse die gerade im Ring passiert sind. Als dann die beiden Vorhänge zur Seite geschoben werden wird es mucksmäuschenstill im Raum. Die Blicke haften auf den drei geschundenen Körpern die sich durch den Vorhang schieben. Hinkend unterstützend und erschöpft schleppen sich Tsuki Nosagi, El Metztli und Tyler…durch die Gorilla Position. Wortlos lassen die Mitarbeiter sie passieren. Kurz bevor die drei den Bereich verlassen bleiben sie stehen. Das Licht beginnt zu flackern…und geht aus. Man spürt die Unruhe die sich ausbreitet. Die Bildschirme der Regie erhellen sich. Auf dem Bildschirm über dem Vorhang ist jetzt in pinken Lettern zu lesen…


KAPITEL 2

Götter und Traditionen


Nach einigen Sekunden geht das Licht wieder an und auch die Bildschirme zeigen wieder ihre gewohnten Bilder. Tsuki Nosagi, El Metztli und Tyler sind verschwunden. Sie haben ihren Weg fortgesetzt. Entlang des langen Ganges weichen diejenigen aus die in ihrem Weg stehen. Der Kameramann folgt den dreien.


Tyler: „Tsuki…Metztli…“

Die Hasen: „Ja…“

Tyler: „Das zweite Kapitel ist geschlossen. Wir haben gezeigt das dieser Ort Gottlos ist. Das Traditionen keinen Wert haben. Wir haben den neuen Weg bereitet. Wir haben Ihnen das genommen was Ihnen wichtig ist.“


Tyler hält kurz inne. Man merkt ihm die Strapazen des Matches an. Er hält sich die Rippen. Dann nestelt er an seiner Tasche herum und zieht etwas hervor.


Tyler: „Sie wollten Ihn befreien.“


Er hält die rote Mütze des Weihnachtsmannes hoch.


Tyler: „Doch war dieses Unterfangen schon vorher zum Scheitern verurteilt. Einmal in den Fängen des Fuchsbaus ist ein Ausweg unmöglich.“


Die drei hinken weiter den Gang entlang. Dieser scheint unendlich lang zu werden. Doch liegt es eher an der Geschwindigkeit die die drei an den Tag legen.


Tsuki Nosagi: „Vor uns liegen noch viele Aufgaben.“

El Metztli: „Und sie werden schwerer.“

Tyler: „Euer Ziel ist klar.“


Just in dem Moment hinken die drei an einem Monitor vorbei auf dem gerade die beiden Tag Team Champions auf dem Weg zum Ring sind. Die drei bleiben stehen und schauen herüber.


Tyler: „Egal…“

Tsuki Nosagi: „…WER am Ende des Tages diese Gürtel haben wird…Ihr Traum wurde unser Traum…und…“

El Metztli: „…UNSERE Jagd darauf beginnt jetzt…!! Wir werden dich nicht enttäuschen.“


Nachdem sie sich den Einmarsch der Champions angesehen haben setzen sie ihren Weg fort.


Tyler: „Ihr werdet euer Ziel erreichen. Zusammen werden wir euer Ziel erreichen.“

El Metztli: „Und dein Ziel…“

Tyler: „DANIEL…!“

Tsuki Nosagi: „Dein Bruder…!“


Tyler schweigt. Der Blick geht an die gegenüberliegende Wand, als wolle er dort hindurchgucken. Funktioniert natürlich nicht. Er schaut zurück zu den Hasen.


Tyler: „Ich weiß, was ich zu tun habe. Ihr......WISST was ihr zu tun habt. Holt euch diese verdammten Titel. Früher oder später. Und dann....“


Der Blick verfinstert sich, als sei ein Gewitter aufgezogen.


Tyler: „....wird neues LEID herbeigeführt!“


Erwartungsvoll liegt der Blick auf den beiden Mitstreitern. Tsuki Nosagi und El Metztli haben sich vor Tyler positioniert. DER Fuchs steht arg mitgenommen vor Ihnen. Die Fuchsmaske in der einen. Die Mütze des Weihnachtsmannes in der anderen Hand. Er senkt seinen Blick. Er verstaut die rote Mütze die jedes Kind auf der Welt, die jeder Erwachsene der Kind geblieben ist kennt in seiner Tasche.


Tyler: „Die Zeit zum Träumen und der Wünsche ist vorbei. Wer sich die Mütze holen will soll ruhig kommen.“


Er verstaut die rote Mütze die jedes Kind auf der Welt, die jeder Erwachsene der Kind geblieben ist in seiner Tasche.


Tyler: „Durch unseren Sieg beginnt eine Zeit der Leiden. Für jeden. Für alle. Für die die uns das genommen haben was uns lieb war.“


Er hebt die Fuchsmaske hoch. Sie hat sehr unter dem Kampf gelitten. Tyler packt sich den Teil der nur noch als Fetzen an dem Rest zu hängen glaubt und reißt diesen ab.


Tyler: „DANIEL…“


Tsuki geht einen Schritt auf Tyler zu.


Tsuki Nosagi: „Er…er ist dein Bru…“


Der Japaner kommt nicht mehr dazu das Wort auszusprechen. Die Augen Tylers funkeln vor Zorn.


Tyler: „ICH WEIß WER ER IST…ICH WEIß WAS ER IST!!! ICH WEIß WAS ER GETAN HAT!!!“


Bedrohlich nahe geht Tyler auf den Japaner zu welcher direkt einen Schritt zurückweicht. El Metztli legt die Hand beruhigend auf die Schulter Tylers. Zieht diese aber sofort zurück als der Blick Tylers ihn trifft.


Tyler: „Ihr beiden seid ebenso meins wie die Familie der ich angehöre. All der Schmerz der ich durch sie erleiden musste manifestiert sich in ihr…“


Er hält den beiden die Fuchsmaske entgegen.


Tyler: „Ich habe euch gefunden und ihr habt mich zu ihm geführt. Dadurch sind wir miteinander verbunden um sein Leid in die Welt zu tragen.“


Langsam geht Tyler an den beiden vorbei. Sie folgen ihm. Der geschundene Rücken Tylers und der der Hasen bietet einen schrecklichen Anblick.


Tyler: „Folgt mir Hasen. Die Zeit ist gekommen um sein Werk zu vollenden. Bringt ihm das was ihn gnädig stimmt. Bringt ihm seinen Tribut.“


Mit diesen Worten streift sich Tyler die Maske über den Kopf. Kurz bevor die drei das Ende des Ganges erreichen dreht sich Tyler um.


Tyler: „Tsuki…Metztli…Hasen.“


Die angesprochenen nicken ehrfürchtig. Die Fuchsmaske bedeckt den Großteil Tylers Gesicht. Die obere linke Gesichtshälfte ist freigelegt.


Tyler: „Das dritte Kapitel beginnt. Lasst uns das ausführen was bereits geschrieben ist. Und lasst uns das ändern was uns nicht passt. Niemand kann sich mehr sicher sein. Tyler ist tot. DER Fuchs tritt der Jagd bei. Um am Ende das zu erreichen was er nie erreicht hat.“


DER Fuchs dreht sich um und blickt in Richtung des dunklen Ganges. Er schreitet voran. Die Hasen stehen weiterhin regungslos im leeren Gang. Sie schauen ihrem Anführer hinterher.


DER Fuchs: „Kommt Hasen. Kommt. Holen wir uns das was uns zusteht. Was unseren Familien immer zustand. Doch um das zu erreichen ist es genau das was wir hinter uns lassen müssen…“


Die Hasen schlurfen hinterher und alle drei verschwinden in der Dunkelheit. Das Einzige was bleibt sind die pinken Buchstaben an der Wand.



KAPITEL 3

Gold und Verlust




Ein breites Lächeln ziert ihr Gesicht. Das Lächeln einer Gewinnerin. Doch was genau hat die US Amerikanerin mit dem Stoffschwein namens Lady Rosi, die man nun auch über die Grenzen von WFW hinaus in der GFCW Galaxy – bzw. im Switziverse – als Monica Shade kennt, eigentlich gewonnen? Also abgesehen von ihrem Debütmatch gegen eine von ihr selbst für Robert Breads „alternativen Förderkader“ vorgeschlagenen Rookie, gegen die eine Frau mit ihrer langen Liste an Erfolgen auch absolut zu gewinnen hatte? Die Antwort auf diese Frage ist simpel:

Nichts.

Monica selbst hat nichts gewonnen, zumindest nicht persönlich. Vielmehr war es besagte von ihr vorgeschlagene Rookie, die Schneewölfin Skaði Fenrir, die am heutigen Tag gewonnen hat. Gegen Sam Grant, einem ihrerseits von einer etablierten Wrestlerin angepriesenen Talent. Die etablierte Wrestlerin Luna Rosario, die am heutigen Tag die Chance hat, GFCW Champion zu werden und mit der Monica Shade selbst keinerlei Probleme oder sonst irgendetwas verbindet – Robert Breads hingegen schon. Dass eine Kandidatin für Robert Breads Förderkader heute, am vielleicht wichtigsten Tag in Luna Rosarios Karriere, einen indirekten Sieg über Luna eingefahren und dieser möglichst viel negatives Karma mitgegeben hat, auf dass Luna Rosarios potentiell sportlich größte Nacht ihrer Karriere zum sportlichen Alptraum werden könnte… das dürfte Monicas Position als Talent Scout gestärkt haben.

Nicht, dass der mehr oder minder durchschnittlich gebauten Frau mit dem rosaroten Haupthaar und den violetten Augen an dieser Position viel liegen würde. Sicherlich, die heute in kurze Hot Pants, kurze Stiefel und eine ärmellose Weste gehüllte Long Island Leopardin hat nichts dagegen für diverse andere Damen verknüpfendes Bindeglied zur Lerbitz Performance Group zu spielen und ihnen so potentiell zu einem Karriereschub zu verhelfen, aber in erster Linie ist sie für den Greatest Pigster bei GFCW und der Lerbitz Performance Group. Derselbe Greatest Pigster, von dem ca. jeder weiß, dass er Maximilian Lunenkind im Schweinskostüm ist.

Ca. alle bis auf Monica Shade selbst, in deren Vorstellungswelt der Greatest Pigster kein Kostüm, sondern ein antropomorphes Wrestling-Schwein ist. Und so ist es auch kein Wunder, dass ebendieser Maximilian Lunenkind einmal mehr gemeinsam mit Lorenz vor ihr stehen kann, ohne dass Monica die Parallele erkennen würde. Dabei ist diese doch eigentlich so offensichtlich.

Umgeben sind die drei - vier, wenn man Lady Rosi dazuzählen möchte, und wer möchte das nicht? - von etwas, das sich am Ehesten als "Labor" beschreiben lässt, vielleicht mit einem kleinen Anflug von "Harry Potter Zaubertränke Lehrstunde" und einem Hauch "Drogenlabor". Zumindest einer der Beteiligten scheint es zumindest so verstanden zu haben.

Lunenkind trägt eine Bald Cap, dünne, große Brillengläser und ein khaki-farbenes Hemd, dass er sich in die braune Hose gestopft hat. Lorenz trägt den Schmerz von mindestens vier Generationen Leid im Gesicht.


Lorenz: "Und was hat uns dieser Spaß diesmal gekostet? Wir können das nicht mal wiederverwenden. Das ist die reinste-"

Maximilian Lunenkind: "Warum ist "Gastfreundschaft" so ein schweres Konzept für dich?"


Mit leicht säuerlichem Blick lässt Walter Swine die Zunge anklagend Richtung Lorenz baumeln, der sich absolut keine Mühe gegeben hat, einen glaubwürdigen Aaron Paul abzugeben. Nein, er hat lediglich seine gewöhnliche Designer-Brille gegen ein schützenderes Modell eingetauscht.


Lorenz: "Wir verschwenden Geld."

Maximilian Lunenkind: "Wenn ihr Meth am Ende blau ist, könnten wir reich werden."

Lorenz: "Nicht seit Sid The Scum hier nicht mehr rumhängt."

Maximilian Lunenkind: "Wir könnten den Weihnachtsmann unter Vertrag nehmen und uns sein einmaliges Transport-Netzwerk zu Nutze machen. Wäre dann halt Saison-Geschäft."

Lorenz: "Ich bezweifle, dass der Weihnachtsmann Meth verteilen würde. Oder dass hier heute Meth gekocht wird."


Mit einem Stirnrunzeln beäugt Lorenz ein Stück Papier, auf den chemische Fachbegriffe, Abkürzungen und Formeln gekritzelt sind, die er anstarrt als wäre dies eine absurde Fremdsprache. Er ist eben mehr jemand für Prozentzahlen und Geldsummen.


Maximilian Lunenkind: "Aber Lady Rosi hat doch mit den neuen PERLEN ordentlich GECOOKED, oder?"


Mit gewollter aber nicht gekonnter Heimlichkeit ihrer eigenen Armbewegung lässt Monica ihr Stoffschwein demonstrativ nicken. Selbstbewusstsein und Zutrauen sind in astronomischer Höhe und doch nur einen Meteoritenschauer davon entfernt auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden.


Monica Shade: „Ein klug gewählter Plural der Herr! Heute haben wir nämlich direkt zwei Perlen am Start, die sich als „Perlen für die Säue“ zu bewerben denken! Die Eine war bereits in WFWs Developmental Programm eine ziemlich gute Einzelkämpferin, ehe sie von der anderen zum Wechsel in die Tag Team Division animiert wurde. Hier sind-“

Animiert“ ist ein eigenartigen Begriff unser „Verhältnis“ zu beschreiben und nicht derjenige, den ich wählen würde.


Dieser Einwurf von jenseits einer bereits zum Teil geöffneten Tür kam von einer herrischen, aber auch sehr warmen und wohlklingenden Stimme und stoppte Monicas Anmoderation ehe sie richtig begonnen hatte. Und dann stehen sie auch schon im Raum ohne hereingebeten worden zu sein: Zwei Frauen, deren Mimik unterschiedlicher kaum sein könnte. Die Eine macht Lorenz Konkurrenz in Sachen negative Emotionen, die andere hingegen sieht aus wie ein Kirby beim großen Buffet und ihre Augen glänzen beim Anblick der Kessel und Folianten im Raum – von all den abstrusen Kräutern, Federn und sonstigen Zutaten für ungeheuerliche Brauerei ganz zu schweigen.


Monica Shade: „Du kannst euch gern selbst vorstellen, wenn du willst, Quinn. Lorenz mag es, wenn man Initiative zeigt, also nur zu.“


Besagte „Quinn“ lächelt mit kaum verhohlenem Sarkasmus. Eine Frau von 1,76 Körpergröße, schlanker und doch stattlicher Statur in einem weißen Kleid von schlichter Eleganz, mit tief lila Haar mit brünetten Spitzen und Strähnen; vorn ein Pony, hinten ein massiver Flechtzopf mit permanentem, nicht gänzlich unerheblichem Bodenkontakt. Die linke Hand in die Hüfte gestemmt, ein Korb mit allerlei Tränken und Tinkturen in der rechten.


Quinn: „Ich werde mich mit der gebotenen Ausführlichkeit vorstellen, nicht sie.“


Quinn würdigt „sie“, also ihre augenscheinliche Tag Team Partnerin, keines Blickes. Ebendiese ist von kleinerer Statur, das Haar eine Mixtur aus blond und rosa, gekleidet in eine weiße Weste mit blumigen, rosa Ornamenten, einem nicht minder rosigen Minirock, rosa Schuhen und sehr hohen, weißen Socken plus weißer Mütze auf dem Schopf zur Vollendung des Farbschemas. Und so tritt Quinn an Lorenz und Maximilian Lunenkind heran.


Quinn: „Quinn El Ranemilan. Ich würde nun sagen, dass ich erfreut bin Eure Bekanntschaft zu machen, doch das wäre gelogen. Ich verspüre nämlich keine Freude über dieses Treffen. Noch nicht zumindest. Doch so Ihr mir ein Angebot unterbreitet, das keine Beleidigung darstellt, kann sich das ändern. Sehe ich mich hier um, so habt ihr zweifellos Geld und scheut euch nicht davor es auszugeben. Mir persönlich bedeutet Geld jedoch nicht viel, außer dass es ein gewisses Maß an Sicherheit bietet. Doch Geld verdienen kann ich auch allein in für mich ausreichendem Maß. Was ich brauche, ist eine Perspektive sportlicher Natur und-“

Quinn! Quinn! Guck mal, guck mal! Das ist eine echte Alraunenstaude! Und das da drüben Lavendel und Glitzermoos! Ob wir das wohl kriegen, wenn du es schaffst für fünf Minuten vernünftig zu sein und um den Job bettelst? Jetzt fall schon auf die Knie und sag „oink“ wenn sie das wollen, Hauptsache wir können das Zeug mit heim nehmen.“


Quinn sieht nicht so aus, als ob sie vorhätte einen Kniefall hinzulegen. Vielmehr hat ihr Blick die irritierte Schärfe einer gestrengen Erzieherin, die sich innerlich wünscht, dass es die Prügelstrafe noch geben würde. Quinns Partnerin wendet sich ohne diesen Blick zu registrieren freundlich an die beiden Männer und bietet ihnen die Hand an.


Kaya Goldstein, grandiose Alchemistin und Weise unserer Zeit, heimisch hier im wundervollen Düsseldorf. Ignoriert was Quinn gerade gebabbelt hat, sie und ich, wir sind die Aces of Alchemy und wo wir einen Trank brauen, kommt ein Siegesumtrunk dabei heraus! Wer so talentiert ist wie wir und so klug ist wie ich, hat die grandiose Zukunft quasi vorherbestimmt und doch, auch Vorherbestimmung geht nicht ohne Gönner, Mäzen oder Förderer und da kommt ihr ins Spiel. Man kann „Profit“ nicht ohne „Profi“ buchstabieren und ihr könnt uns zu Profis machen, zu unserem beidseitigem Profit! Jetzt sagt schon „ja gerne, hier sind die tollen Konditionen“, je früher wir uns einig sind, desto früher bekommen wir was wir wollen.“


Sie sagt „wir“ in einer Art, die weniger inklusiv klingt, als man denken könnte. Tatsächlich könnte man meinen, sie will einfach nur selber etwas haben und zwar auf dem Silbertablett und das bitte jetzt und sofort und im Idealfall mit Bonus.

Maximilian Lunenkind: "Klingt einleuchtend wie eine Straßenlaterne durch's Fenster."


Lorenz: "Das ist kein-"


Da nun offenbar doch keine illegalen Drogen gekocht werden - oder zumindest keine, von denen der geneigte Nicht-Alchemist jemals gehört hat - zieht Lunenkind sich die Bald Cap vom Kopf und lässt sein platt gedrücktes, zerzaustes Haar zur Geltung kommen. Er sieht ziemlich dämlich aus.


Maximilian Lunenkind: "Als ehemaliger GFCW Tag Team Champion bin ich großer Fan von Teamwork."


Man mag es manchmal vergessen, und es ist über eine Dekade her, aber an der Seite von Max Mustermann war der Mann, der nun den Greatest Pigster verkörpert, tatsächlich einmal Titelträger.


Maximilian Lunenkind: "Später werde ich im Ring mit meinem geschätzten Kollegen, dem Sprachrohr, und diesem einen anderen da zeigen, wie übertrieben heftig ich als Teamplayer drauf bin."


Lorenz nickt etwas abwesend, er hat Quinn ins Visier gefasst. Die mangelnde Affinität für monetäre Belange mag Lorenz seltsam erscheinen, aber sie kommt ihn entgegen, und man scheint mit der Frau reden zu können.

Also versucht er das auch.


Lorenz: "Wir haben tatsächlich noch kein festes Tag Team in den Reihen der Lerbitz Performance Group."


Lunenkind grunzt zustimmend.


Lorenz: "Was haben sich die Damen denn vorgestellt?"

Kaya Goldstein: „In meiner Vorstellungswelt gab es sicherlich kein Schlaraffenland der Alchemie, sondern das für Wrestling Übliche: viel Geschwätz um nichts, leere Versprechungen und das Anbieten von Knebelverträgen, wo du jedes Recht auf Körper und Identität an schmierige, alte Männer abgeben musst. Schon gewusst, dass viele im Wrestling lange Zeit gar kein Geld verdienen, weil sie so schlecht entlohnt werden, dass Nebenjobs geradezu zwingend notwendig sind?“


Sie fragt das, als ob es nicht allgemein bekanntes Wissen wäre, sondern eine spektakuläre Enthüllung einer unbekannten Wahrheit über das Wrestling.


Quinn El Ranemilan: „Wie weit deine Vorstellung von der tatsächlichen Realität abweicht ist fraglich, Kaya. Blickt man auf die bisherigen sogenannten „Castings“ zurück, so zeichnet sich schließlich ein Muster ab: es wird viel gesagt, aber wenig besprochen, was keine gute Mixtur ist.“


Quinn wirft dabei einen missgünstigen Blick in Richtung Monica Shade und Lady Rosi, was diese bemerken und sich ihrerseits irritiert in die Augen sehen.


Monica Shade: „Was guckst du jetzt uns an? Wir sind nur hier, um den Greatest Pigster zu unterstützen. Was im Moment beinhaltet, dass wir als Vermittlerin für Talente wie Euch mit Herrn Lorenz und Herrn Lunenkind fungieren, auf dass diese einschätzen können, wer für den Förderkader der Lerbitz Performance Group von Interesse ist, welcher dann meinem Verständnis nach von Robert Breads als Mentor betreut wird. Was dann daraus wird, darauf hab ich keinen großen Einfluss, ne?“

Kaya Goldstein: „Für meinen Geschmack reden wir nun schon wieder zu viel am Thema vorbei: dem Inhalt dieses Raums und die Einigung, die es zu erzielen gilt, auf dass Quinn und ich mit diesen wunderbaren Sachen im Gepäck wieder nach hause gehen. Ihr wollt ein talentiertes Tag Team? Wir sind ein talentiertes Tag Team. Da braucht es kaum einen Stein der Weisen, um dies zu begreifen.“


Erstmals sorgen Worte aus Kayas Mund nicht dafür, dass ihre Partnerin genervt mit den Augen rollt. Im Gegenteil, der Hauch eines Lächelns ziert ihr makelloses Gesicht.


Quinn El Ranemilan: „Immer wieder schön, wenn du mal etwas Sinnvolles sagst. Da wir keine Wrestlerinnen sind, die vorgeben Alchemistinnen zu sein, sondern Alchemistinnen, die wrestlen, ist für uns das Geld sekundär. Aber eine interessante sportliche Perspektive und ein paar für uns interessante Gaben, welche Wertschätzung zum Ausdruck bringen, das wäre für uns eine Basis für Vertragsgespräche. Insofern diese nicht mit unseren bestehenden Verträgen in Konflikt geraten, versteht sich.“


Eine Ergänzung, die manch einer irritierend finden mag. Grund genug für Monica rasch für Klarheit zu sorgen.


Monica Shade: „Ach ja, die beiden haben Developmental Verträge bei WFW, anders als die beiden Freelancerinnen, die ich euch die letzten beiden Male vorgestellt habe. Das dürfte aber kaum wichtig sein, WFW Verträge sind ja eh nicht exklusiv und ich bin ja trotz Main Roster Vertrag bei WFW auch problemlos hier.“


Hintergründe, die im Detail nicht von Belang sind, Lorenz Verhandlungsposition nun aber eben doch urplötzlich schwächen. Nicht nur sind die Aces of Alchemy generell monetär unabhängig, zudem haben sie auch sportlich bereits ein gewisses Maß an Sicherheit, sodass sie wahrlich nichts jedes Angebot annehmen müssen, auch wenn WFW heutzutage nur noch ein Schatten früherer Tage ist.


Lorenz: "Jede Form von Vertrag ist wichtig."


Der Marketing-Mann rückt sich die Brille auf der Nase zurecht, als hätte er gerade eine tiefgründige Wahrheit über die menschliche Existenz festgestellt.


Lorenz: "Auch wenn ich zweifelsohne die Sorte begrüße, die uns nicht in die Quere kommt."

Maximilian Lunenkind: "So wie Querflöten."

Lorenz: "Das macht überhaupt keinen... wie dem auch sei-"

Maximilian Lunenkind: "Wir wollen ja keine Querelen."

Lorenz: "Bist du fertig?"

Maximilian Lunenkind: "Die Alchemistinnen sind in unserem Business also Quereinsteiger."

Lorenz: "Nun, zumindest das ist in Teilen richtig."


Der bebrillte Experte der Lerbitz Performance Group stößt einen Seufzer aus, dann ignoriert er sowohl Monica als auch Kaya und spricht direkt zu Quinn.


Lorenz: "Ihr könnt eure "interessante sportliche Perspektive" haben."


Die verbalen Anführungszeichen sind so groß wie nur irgendwie möglich. Lorenz schert sich eindeutig nicht um so etwas Belangloses wie das Wrestling beim Wrestling.


Lorenz: "Aber sonstige Gaben - oder wie wir so etwas nennen: "Boni und Prämien" - das ist eine andere Geschichte. Wir müssten selbstverständlich eure Eignung überprüfen. Man kann ja viel erzählen, das heißt noch nicht, das auch etwas dahinter steckt."


Die Ironie, das gerade Lorenz das sagt, geht entweder an ihm vorbei oder er ignoriert sie.


Maximilian Lunenkind: "Breads nervt uns sowieso, wenn wir kein Match vereinbaren. Er kommt dann mit dieser verrückten "interessanten sportlichen Perspektive" oder so."

Lorenz: "Stimmt. Also - sollen wir beim Office einmal nachfragen, ob ihr nächste Show in den Ring steigen könnt? Nicht nur wir können ein Tag Team gebrauchen, die GFCW möchte mit Sicherheit auch in diese Division investieren - fast schon traditionell. Sie werden euch zumindest eine Chance geben wollen, und das ist mehr TV-Time, in der jemand uns repräsentiert, also..."

Kaya Goldstein: „Ich denke, das geht in Ordnung – insofern wir uns zumindest etwas von der hiesigen Einrichtung als Antrittsgage mitnehmen dürfen. Immerhin müsst ihr dann auch das, was wir mitnehmen, nicht irgendwo lagern, das käme also uns beiden entgegen nicht wahr?“


Sie reibt sich die Hände, als ob ihr Vorschlag bereits akzeptiert worden wäre.


Quinn El Ranemilan: „Die Phönixfeder nicht im Sack kaufen zu wollen ist verständlich. Ich gebe zu mehr Nachfragen in diesem sogenannten „Casting“ zu uns als Person und zu uns als Sportlerin erwartet zu haben, doch dass wir direkt zum Ring durchgewunken werden, werte ich als gutes Zeichen.“


Sie hält inne und mit einem wenig schmeichelhaften Seitenblick gen Partnerin fährt sie uzrplötzlich fort.


Quinn El Ranemilan: „Natürlich wäre es auch völlig in Ordnung etwas anderes als ein Tag Team Match zu organisieren. Sei es ein Match im Trio oder gar Quartett oder konträr zu dieser Rezeptur ein Einzelkampf – ich weiß ja nicht, wie viele Frauen ihr für euren Förderkader zu rekrutieren gedenkt, aber ihr müsst uns nicht zwingend als Tag Team einplanen. Oder überhaupt beide nehmen.“


So wie sie das sagt, man könnte den Gedanken bekommen, dass es ihr sogar lieber wäre als Einzelwrestlerin verpflichtet zu werden und dieser Gedanke wäre alles andere als abwegig. Auch wenn Kaya sich prompt halb kumpelmäßig und halb bezirzend an ihre Schulter kuschelt.


Kaya Goldstein: „Zuhören, Quinn. Herr Lorenz hat doch gerade ausgiebig darüber gesprochen, dass Investitionen in die Tag Team Division gerade sehr angesagt sind. Und um diese Investition zu tätigen, dürfen wir jetzt bestimmt jeweils etwas aus diesem Raum mitnehmen, etwas das wir tragen können. Richtig, werter Herr Lorenz?“


Sie strahlt den Marketingexperten in freudiger Erwartung einer Zusage an.


Lorenz: "Ich kann davon wohl kaum etwas noch umtauschen."


Ein böser Blick Richtung Monica.


Lorenz: "Also bedient euch. Wir sehen uns in Dänemark."


Kayas Mund wird zu einem immer breiteren Grinsen, dann beginnt sie alle möglichen Utensilien und alchemistischen Zutaten in einen großen Kessel zu stopfen, bis dieser randvoll ist und nichts mehr hineinpasst. Quinn wiederum hat sich schlicht einen alten Folianten in ihr Körbchen gepackt und schickt sich an zu gehen.

Kaya Goldstein: „Hey, liebe, werte Partnerin. Geh mir hier doch mal kurz zur Hand, ja?“

Quinn guckt sie für einen Moment mit einem „warum sollte ich?“ Blick an, denkt dann aber rasch um. Ehe Abweisung Kaya dazu animiert ihren Mund erneut zu öffnen und Nervensäge zu spielen, ist es einfacher und zeitsparender ihr einfach zu helfen. Und so stößt Quinn einen Seufzer aus und wenig später ist sie dann sogar die Einzige, die den randvoll gefüllten Kessel überhaupt zur Tür hinaus trägt, während Kaya fröhlich pfeifend hinter ihr her schreitet und stattdessen Quinns weitaus weniger schweres Körbchen für diese trägt.
Derweil tritt Monica an Lorenz heran.

Monica Shade: „Kleine Frage am Rande, ehe wir auseinander gehen: hat Euer Elfenexperte bereits den Bericht fertiggestellt, der sicherlich belegen wird, dass es richtig von mir war Euch Elin Montero vorzustellen?“

Lorenz verdreht die Augen und geht ohne ein weiteres Wort davon.

Monica Shade: „Ist das ein „nein“?“

Mit einem irritiert getauschten Blick zwischen Monica und Lady Rosi endet diese Kameraschaltung.


Open Challenge:
Aldo Nero

Referee: Jack Bobo


Die Musik ertönt, die Fans buhen auf und damit herzlichen Glückwunsch zum Oscar Roman Roy und herzlich willkommen zur Open Challenge.

Es dauert nicht sonderlich lange, nachdem die Musik eingesetzt hat, bis Aldo Nero nun auf die Stage getreten ist, um auch in Person die gewaltigen Buh-Rufe der Galaxy aufzunehmen, denn die sind – auch, wenn Aldo in den vergangenen Wochen etwas weniger präsent war – noch immer in großem Ausmaße vorhanden. Grund dafür dürfte vor allem sein, dass Aldo den Fans einen ihrer neuen Lieblinge genommen hat, bei Title Night.

Hinter Nero folgt selbstverständlich James Corleone, der ein weiterer Grund für den riesigen Schwall an Heat sein dürfte.


Pete: „Kommen wir…“

Sven: „KOMMEN WIR NUN ZUM BESTEN MATCH DES ABENDS! Aldo Nero tritt an und das ist alles, was man wissen muss, gegen wen interessiert uns alle nicht!“

Pete: „Nun… hach… hm. Wie dem auch sei, Aldo Nero…“

Sven: „ALDO NERO HAT EIN MATCH GEFORDERT und auch, wenn wir eine gute Idee haben, wer diese Herausforderung annehmen könnte, sind wir da noch nicht ganz sicher, ob der besagte Kandidat wirklich die Eier in der Hose hat.“

Pete: „So viel zum unparteiischen Kommentator.“

Sven: „Wie kann man unparteiisch sein, bei dem Genie von James Corleone und seinem neuesten Projekt?“

Pete: „Lass uns jetzt über das Wesentliche sprechen: Aldo Nero hat bei Title Night gegen The End gewonnen und damit einen immensen Sieg eingefahren, der ihn praktisch schon als Hauptherausforderer Nummer 1 auf den World Title qualifiziert. Weder Ask Skógur, noch Aiden Rotari, Luna Rosario oder Eric Fletcher scheinen das aber so gesehen zu haben, weshalb Aldo heute bislang ohne Gegner dastand.“

Sven: „Und das geht natürlich gar nicht klar, für das vielversprechendste GFCW-Talent seit… naja, seit aller Zeiten eigentlich, aber mindestens seit The End. Und deshalb hat Aldo Nero auch das einzig richtige getan und die Herausforderung eröffnet.“


Nero und Corleone schreiten weiter in Richtung Ring. Dieser Entrance mag recht unspektakulär sein, aber das macht angesichts der Umstände auch Sinn, denn das hier ist keine große Herausforderung für Aldo. Zumindest ist das nicht so geplant. Eine größere Herausforderung, die ihn von dem World Title trennt, als The End, gibt es nicht. Der Titel ist sein nächster logischer Schritt und alles bis dahin ist für ihn Kanonenfutter.

Zumindest in den Augen von ihm und seinem Vater.


Pete: „Und für den Fall, dass sich niemand traut, so hat Aldo es gesagt, würde James Corleone auf die Suche nach einem Gegner gehen. Und er war auf der Suche. Wie wir heute erfahren haben, hat sich James Corleone mit Viggo getroffen, um diesem die Chance zu unterbreiten. Viggo hat keine einfache Zeit aktuell, für ihn könnte ein Sieg über Nero viel bedeuten, sofern er denn tatsächlich antritt.“

Sven: „Jaja… sofern er sich traut. Soll er kommen, er hat Aldo ja schließlich schon besiegt! Ob er das nochmal schaffen wird?“

Pete: „Zumindest scheint das der Plan von Corleone. Hier kann Aldo sich den Sieg zurückholen, der ihm verwehrt wurde, als Nero und Viggo das erste Mal aufeinandertrafen. Damals ging es um das Voranschreiten im Hauptherausforderer Turnier auf den GFCW Intercontinental Championship.“

Sven: „Aldo hat die Chance Falsches wieder gut zu machen, Viggo hat die Chance den ersten Schritt in den Wiederaufstieg zu machen. Wir sind gespannt… wobei… eigentlich nicht. Nero wird das Ding schon machen!“

Pete: „Ruhig Blut Sven, noch wissen wir gar nicht ob es wirklich Viggo ist, der herauskommen wird.“


Nero und Corleone haben den Ring erreicht und sind direkt in Position gegangen. Aldo ist bereit für den Kampf und sein Vater hat das Mikrofon bereits parat um diesen anzuläuten.


James Corleone: „Nun, denn. Welche arme Seele traut sich und wird sich Aldo Nero gegenüberstellen? Dies ist deine Chance, komm und nutze sie.“


Die Worte sind gesprochen, die Herausforderung ist gestellt. Ein offenes Angebot, aber eigentlich wissen wir, wem es gilt. Die Frage ist also viel weniger, wer diese Herausforderung annimmt, als vielmehr, ob ER sie annimmt.



Jubelrufe in der Halle, als tatsächlich die Musik des Engländers ertönt. Das ist ein Fortschritt gegenüber den letzten Shows, in denen er – obwohl er teilweise angekündigt war – schlicht nicht auftauchte.

Und der nächste Augenblick bringt Gewissheit. Während sein Entrancevideo auf der Videoleinwand läuft und die Fans seine Musik bejubeln, tritt Viggo wirklich auf die Rampe. Er ist da. Er nimmt die Herausforderung an.

Ohne Zweifel: Das Publikum hat es Viggo verziehen, die Liga gegen Darragh Switzenberg „im Stich gelassen“ zu haben. Sie jubeln ihm ohne Groll zu, fast alle 15.000 in der Halle sind überwiegend froh, dass er einen neuen Anlauf nimmt und nicht in Frustration seine Karriere wegwirft. Schließlich nahm die, bis zum bitteren Ende bei Title Night, in 2024 richtig Fahrt auf. Aus dem ehemaligen Gehilften Holly Hutchersons war ein ernstzunehmender Wrestler zu werden. Und jetzt tritt er an, diesen Zustand zu verteidigen.

Viggo trägt sein Ringoutfit. Sein äußerst muskulöser Oberkörper, knapp unter 100 Kilogramm auf nur 1,74m, ist unbekleidet. Er trägt schwarze, unauffällige Ellbogenschützer und hat die Hände abgetaped. Als Hose hat er sich für kurze Tights entschieden, die vor dem Knie enden. Das eine Bein ist schwarz, das andere Silber. Hinten ist sein Name aufgedruckt. Abgerundet wird das Outfit durch schwarze Kneepads und weiße Ringstiefel.


Trotz der Euphorie, mit der Viggo empfangen wird, hat er schon freudiger auszusehen. Er tritt auf eine Art und Weise dem Ring entgegen, die aussagt: „Ich weiß nicht, ob das hier eine gute Idee ist“. Fast scheint es, als müsse er sich bei jedem Schritt selbst Mut zureden. Es ist nicht so, dass er Angst vor Aldo Nero hat – nur ob er überhaupt (noch) im Ring stehen sollte, das hat er offenkundig für sich noch nicht entschieden. Nur in müder Dankbarkeit nickt er den Fans zu, auf Abklatschen oder einen energiegeladenen Auftritt verzichtet er. So schleicht Viggo dem Ring mehr entgegen, als dass er läuft – als würde er daraufsetzen, den Kampf möglichst lange hinauszuzögern.

Erst bei den letzten Metern vor dem Apron setzt offensichtlich sein Instinkt ein. Viggo nimmt Tempo auf und slidet unter dem Rope auf die Matte. So schwungvoll, dass Corleone vorsichtshalber einen Schritt zur Seite macht. Viggo richtet sich auf und reißt die Arme in die Luft, in der Halle wird es laut.

Ist der ehemalige Intercontinental-Champion heute in besserer Verfassung als bei seiner klaren Niederlage gegen Luna Rosario?


~ Ding Ding Ding ~


Aldo und Viggo stehen einander gegenüber und die Körpersprache der beiden Kontrahenten verrät viel über deren aktuelle Verfassung. Während Aldo viel mehr, wie ein bluthungriges Raubtier hin und her wankt – was einmal mehr an The End erinnert - ist bei Viggo zu erkennen, dass er weiß, was für ihn auf dem Spiel steht. Er MUSS gewinnen, wenn er in der GFCW noch irgendeine Chance haben will. Das hat ihm Corleone klar gemacht und das weiß er natürlich auch selbst. Aber er muss halt gegen ALDO NERO gewinnen, was diese Aufgabe ungemein schwerer macht, denn der ist gerade unangefochten im Auftrieb und hat zuletzt sogar den Top-Star der Liga besiegt.

Wie soll Viggo da eine Chance haben?

Die entspannende Phase des Anfangs neigt sich dem Ende. Nero steuert auf Viggo zu wie der leibhaftige Sturm, um ihn via RUNNING LARIAT von den Beinen zu holen… tatsächlich kann sich Viggo aber rechtzeitig wegducken! Aldo dreht sich leicht verwundert zu Viggo, der ihn aber gleich mit einigen Calf Kicks erwartet! Und Tatsache – damit kann er Aldo direkt gut einheizen!

James Corleone steht selbstverständlich außerhalb des Ringes, der das Geschehen aufmerksam beobachtet. Glücklich ist er mit dieser ersten fehlgeschlagenen Aktion seines Schützlings nicht unbedingt, aber Grund zur Sorge besteht auch noch nicht.

Aldo holt erneut zum Schlag aus, doch Viggo kann sich wieder ducken, weitere Calf Kicks anbringen und auch den nächsten Angriffen Neros ausweichen. Dieses Spiel zieht sich nun ungefähr eine Minute, bis Viggo sogar einen JUMP SPIN SIDE KICK durchbringen kann! Er trifft Aldo genau am Kopf, woraufhin dieser in die Seile stolpert.


Pete: „Wow! Viggo scheint richtig motiviert zu sein, der legt ja gut los!“

Sven: „Und das ist kein Grund zur Freude, Pete, das sollte uns allen Sorgen bereiten. Aldo! Los! Streng dich an!“


Viggo geht sofort hinterher um einige Forearms nachzulegen und auch damit hat er Erfolg. Es läuft fast etwas ZU gut, denn er kann Nero in den Seilen halten und mit einem Dropkick sogar über die Seile schicken! Nero hält sich an diesen fest, sodass er nach wie vor auf dem Apron steht, woraufhin Viggo nun aber abermals angerannt kommt, auf die nebengelegenen Seile springt und von dort mit einem weiteren Dropkick gegen Aldo springt, der daraufhin vom Apron fällt. Viggo dominiert hier tatsächlich. Und für den Bruchteil eines Augenblickes meint man sogar wirklich so etwas wie „Sorge“ in Corleones Augen erblicken zu können, als zu ihm geschalten wird.

Nero fällt auf den Hallenboden, kommt dort aber direkt wieder hoch. Viggo rollt sich auf der anderen Seite aus dem Ring und scheint schon wieder in Position zu gehen. Er macht sich bereit, läuft los und springt nun quasi durch den Ring, unter das unterste Ringseil bzw. Turnbuckle hindurch, um Nero einmal mehr kalt zu überraschen, aber…

irgendwann hat jede Strähne ein Ende.

Mit einer brachialen Intensität fängt Nero Viggo ab, indem er ihn mit einem eigenen Elbow Smash erwartet. Er donnert Viggo seinen Ellbogen konsequent an den Kopf, wobei der Schlag an sich sogar dadurch noch härter wird, da Viggo ja mit ordentlich Power und Schwung angesprungen kam. Viggo geht sofort zu Boden, was Aldo natürlich nicht davon abhält, nachzulegen. Er packt sich den Engländer am Kragen, zieht ihn in einem Kraftakt daran hoch und wirft ihn achtlos und erbarmungslos hinter sich auf den Hallenboden. Und weils so schön war gleich nochmal. Beim dritten Mal geht es dann gegen die Absperrung und beim vierten gegen den Ringpfosten. Erst dann schiebt er Viggo zurück in den Ring, aber dann ist auch schon immens viel Schaden angerichtet wurden.


Sven: „Uff, also ich weiß ja, wer ich gerade nicht gern wäre.“

Pete: „Für Viggo ging das Match so gut los, doch nach einer unglücklichen Aktion wurde er quasi zum Spielball von Aldo Nero.“


Im Ring stürzt sich Nero sofort auf Viggo, den er direkt mit weiteren Schlägen bearbeitet. Harte Schlägen, die weniger einem sportlichen Wettkampf, als vielmehr einer gnadenlosen Brutalität folgen. Nero will hier nicht einfach nur ein Match gewinnen – dass er das kann, hat er nun schon oft genug bewiesen – er will zeigen, dass er auch in Sachen Härte und Bösartigkeit seinem Ziehbruder in Nichts nachsteht. Das hier ist für ihn kein Match, das ist ein Statement.

Nero packt sich Viggo, hievt ihn hoch und wirft ihn in die Seile. Einzig und allein aufgrund des Schwunges und weniger aufgrund der eigenen Kraft kommt Viggo zurückgefedert, und zwar direkt in einen


SPINEBUSTER


Aldo hämmert Viggos Körper auf den Ringboden und steckt maximale Power in den Move, um beim ehemaligen Intercontinental Champion auch maximalen Schaden anzurichten. Und das scheint auch tatsächlich zu funktionieren, denn Viggo krümmt sich sofort vor Schmerz. Aldo könnte jetzt wohl direkt das Cover nachsetzen, nur wo wäre dabei der Spaß?

Er steht über dem sich krümmenden Viggo und schaut dabei ins Publikum. In das Publikum, dass ihn sowieso schon über alle Maßen hasst, da er ihnen The End genommen hat und das, kurz nachdem es überhaupt erst mit The End zusammengefunden hat. Nero ist einer der meistgehassten Menschen in der GFCW. Er und James Corleone reihen sich da mühelos ein. Der ist nebenbei wieder sehr zufrieden und stolz, während er von außen das Match beobachtet.

Nero bückt sich nun schließlich wieder um Viggo für die nächste Aktion zu greifen, aber der…


SMALL PACKAGE!


1…

2…

KICKOUT!


Aldo springt auf! Fassungslos darüber, dass er hier aufgrund der Unaufmerksamkeit fast verloren hätte! Er stolpert irritiert durch den Ring, was Viggo die Möglichkeit bietet sich selbst auch wieder aufzustemmen. SUPERKICK! Und er trifft! BUZZSAW HIGH KICK! Auch der geht durch! Und zu guter letzt… JUMP SPIN SIDE KICK die Zweite!

Nero geht nun tatsächlich zu Boden, idealerweise vor der Ringecke, was Viggo nun eine einmalige Chance bietet. Aber der ist von der vorangegangen Angriffsserie noch zu angeschlagen und diese Reihe von Kicks aus dem Hut zu zaubern hat auch viel Anstrengung gekostet… trotzdem schleppt er sich nun auf die Ringecke hinauf und das unter tobendem Applaus seitens der GFCW Galaxy!


Pete: „Noch ist Viggo nicht abzuschreiben, er ist nicht ohne Grund GFCW Intercontinental Champion geworden!“

Sven: „Mach mal halb lang, er hat den Titel auch nicht ohne Grund so schnell wieder verloren.“

Pete: „Du magst große Töne spucken, aber gleich wird der Junge deinen Liebling da besiegen!“


Viggo steht oben. Nicht wirklich standfest, eher benommen, aber er steht und er… springt!


THE CHOICE



Ins Leere!


Aldo rollt sich weg, aber Viggo schafft es gerade noch so auf den Füßen zu landen…


BATTERING RAM!!!


Aldo kommt mit einer fast schon unheimlich gefährlichen Geschwindigkeit angerast, mit der er in Viggos Mitte stürzt. Dabei zerteilt er den Engländer fast, aber in jedem Falle bohrt er ihn tief in die Ringmatte. Sofort springt er wieder auf, wenn auch selbst etwas benommen, aber dieser Counter war wichtig, um Viggo wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Viggo ist platt, aber das reicht Nero noch nicht. Er steigt sofort wieder auf seinen Gegner und prügelt abermals auf ihn ein, ohne Erbarmen, ohne Gnade. Vor allem aber ohne Ende. Erst als sich Jack Bobo einschaltet und Aldo irgendwann zurückhalt, lässt er endlich von Viggo ab, der an dem Punkt nun aber wirklich schon regungslos am Boden liegt und kein weiteres Lebenszeichen von sich gibt.

Aber…

das reicht Aldo noch immer nicht.

Er schaut zu seinem eigentlich bereits besiegten Gegner mit einem dämonischen Blick. Man sieht ihm an, dass er etwas im Schilde führt und diese Vermutung bestätigt sich dann, als sein Blick zu seinem Vater wandert, der außerhalb des Ringes steht und darauf nur mit einem Nicken antwortet.

Das scheint das Zeichen gewesen zu sein, auf das er gewartet hat.

Und damit nimmt sich Aldo Viggo erneut. Er hievt ihn hoch und stemmt ihn auf die Schultern…

ENDLESS PAIN!


Pete: „Das ist doch nicht sein Ernst…“

Sven: „Oh Doch! Aldo hat diesen Move fair und ehrlich gewonnen, jetzt darf er ihn auch benutzen!“


Mit dem Finishing Move von The End schickt Aldo Viggo nun wieder auf die Matte, nur um ihn direkt danach wieder herumzudrehen und das Cover anzusetzen.


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Die Musik ertönt, die Fans buhen auf und fast zeitgleich, als Jack Bobo Aldos Arm zum Verdeutlichen des Sieges in die Höhe hebt und Laura Aldo als Sieger verkünden will, entreißt James Corleone ihr das Mikrofon.


James Corleone: „Es überrascht hier niemanden, wer dieses Match gewonnen hat, und dabei wäre es auch egal gewesen, WER hier als Gegner herausgekommen wäre. Aldo gewinnt, DAS ist die Geschichte des Jahres 2025. Die Frage ist nur, wann es endlich das GFCW-Titelmatch sein wird, dass er gewinnen kann.“


Corleone ist dabei selbst wieder in den Ring zu Aldo gestiegen, der triumphal in der Mitte des Ringes auf ihn wartet.


James Corleone: „Ich sage es hier nun zum letzten Mal. Aldo ist der würdige Anwärter auf den GFCW World Championship und das bedeutet Aldo wird sein Titelmatch bekommen, auf dem einen… oder dem anderen Wege.“


Corleone wirft das Mikro nun mit einer Inbrunst weg, die seine eben gesagten Worte unterstreichen. Die Aussage wurde in den vergangenen Shows immer wieder getätigt und auch wenn es bisher vielmehr ein vorsichtiges Ankündigen und ein leichtes Intrigieren war, scheint es nun langsam ein alternativloses Fordern zu sein. Aldo will das Titelmatch und wenn man es ihm nicht gibt, dann holt er es sich selbst.


Pete: „Aldo Nero hat gewonnen und das vermutlich wenig überraschend. Das hier war ein kurzes Match, aber kein einseitiges. Viggo hat gute Phasen gehabt und wer weiß, unter anderen Umständen, wenn er selbst besser drauf wäre… dann hätte er vielleicht gewonnen…“

Sven: „Hätte, hätte, hätte… es ist egal, was er hätte. Es zählt, was IST und es IST Aldo Nero der die GFCW im Sturm erobert. Und irgendwann wird sich auch ein Ask Skógur oder eine Luna Rosario oder wer auch immer nicht mehr verstecken können.“


Während Aldo und James nun den Ring verlassen haben und die Stage hinauflaufen – unter massivem Heat, versteht sich – wird noch einmal zu Viggo geschalten, der in einer der Ringecken sitzt. Seine vorher schon fast nicht existente Motivation scheint nun neue Tiefen anzunehmen, ihm fehlt es an Kampfgeist und Mut. Eine weitere Niederlage, nachdem ohnehin schon alles sehr suboptimal läuft.

Mit einem mutlosen Viggo und einem siegreichen Aldo Nero, der seine Niederlage wiedergutgemacht hat schalten wir nun also weg.



Die Kamera schaltet in eine Umkleidekabine. Der Raum ist düster beleuchtet, nur einige flackernde Neonlichter an den Wänden werfen unruhige Schatten. An den Spinden hängen dunkle Handtücher und Kampfmonturen, und auf einer Bank sitzt Aya, noch gezeichnet von seiner brutalen Auseinandersetzung mit Alex Jr.. Sein nackter Oberkörper ist mit Schweiß und Kampfwunden übersät – Schrammen, blaue Flecken und ein tiefroter Abdruck auf der linken Schulter zeugen von dem gnadenlosen Fight, den er gerade hinter sich hat. Ein Arzt kniet vor ihm und versorgt eine Wunde an seiner Rippe, während er mit einer konzentrierten Miene eine Bandage anlegt.

Aya zuckt kaum merklich zusammen, als der Arzt den Verband etwas fester zieht, sein Gesicht bleibt jedoch wie eine steinerne Maske. Die Stille im Raum wird nur durch das leise Rascheln des Verbands und Ayas angestrengtes Atmen durchbrochen – bis plötzlich die Tür mit einem leichten Quietschen aufgeht.

Die Kamera schwenkt zur Tür, die sich kurz darauf wieder schließt. Schritte hallen auf dem kalten Boden wider, dann taucht die Gestalt von Jay Taven im Bild auf. Er trägt sein übliches, selbstsicheres Grinsen auf den Lippen, doch in seinen Augen liegt tatsächlich so etwas wie Besorgnis.


Jay Taven: „Alter, das sah echt übel aus da draußen... Alles okay mit dir?“


Aya hebt nur langsam den Blick. Sein Gesichtsausdruck verrät sofort, dass er genervt ist, doch er wirkt zu erschöpft, um Jay eine schroffe Antwort entgegenzuschleudern. Seine Muskeln sind angespannt, als müsse er sich zwingen, nicht direkt aufzuspringen und Jay einfach rauszuwerfen. Er atmet tief durch, bevor er mit einer rauen, leicht genervten Stimme antwortet:


Aya: „Ja... Mir geht’s gut.“


Der Arzt zieht den Verband noch einmal fest, was Aya veranlasst, kurz die Zähne zusammenzubeißen. Jay hebt skeptisch eine Augenbraue, scheint aber zu merken, dass er jetzt nicht weiter nachhaken sollte. Er steckt die Hände in die Taschen und mustert Aya, bevor sich ein triumphierendes Grinsen auf seinen Lippen abzeichnet.

Aya scheint mit sich zu ringen. Seine Lippen sind fest aufeinander gepresst, sein Blick wandert unruhig durch den Raum, als suche er einen Ausweg aus dieser Situation. Doch es gibt keinen. Schließlich schnaubt er leise, dann bringt er mit hörbarer Anstrengung die Worte über die Lippen:


Aya: „... Danke.“


Jay blinzelt überrascht, dann breitet sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus. Doch bevor er etwas sagen kann, hebt Aya schnell eine Hand, als wolle er jede überschwängliche Reaktion im Keim ersticken.


Aya: „Ich schulde dir was...“


Jay Tavens Augen leuchten auf – genau darauf hatte er gewartet. Er lehnt sich leicht vor, reibt sich mit einem breiten Grinsen die Hände und schaut Aya erwartungsvoll an.


Jay Taven: „Ich wusste, dass du das sagen würdest! Und Du weißt GENAU, was ich will...“

Aya senkt den Kopf, als würde ihm jetzt erst so richtig bewusst, worauf er sich da eingelassen hat. Ein tiefes Seufzen entfährt ihm, dann nickt er nur leicht.

Jay nimmt das sofort als Bestätigung und klatscht Aya enthusiastisch auf die Schulter – ein Fehler. Aya verzieht schmerzhaft das Gesicht, sein ganzer Körper zuckt zusammen, während Jay grinsend die Hände hebt.


Jay Taven: „Upsi! Vergessen, dass du ziemlich übel zugerichtet bist.“


Aya funkelt ihn an, doch Jay hat sich längst wieder aufgerichtet und drängt sich direkt ins Zentrum des Bildes. Selbstbewusst stemmt er die Hände in die Hüften, dann blickt er mit einer fast schon träumerischen Geste zur Kamera.


Jay Taven: „Ich sag’s dir, Aya... Ich sehe es genau vor mir. Egal, wer heute Nacht mit den Titeln nach Hause geht – sei es die Douglas Dynasty oder Leviathan – sie alle werden in naher Zukunft vor einer unaufhaltsamen Bedrohung stehen. Denn die NÄCHSTEN GFCW WORLD TAG TEAM CHAMPIONS heißen... World of Darkness! Aya und Jay Taven!“


Er hebt triumphierend beide Fäuste in die Luft, als hätte er die Titel bereits gewonnen.

Die Kamera fängt einen skeptischen Blick von Aya ein. Er mustert Jay, als könne er nicht glauben, was er da gerade hört. Doch er sagt nichts. Vielleicht, weil er zu erschöpft ist, um zu widersprechen – oder vielleicht, weil er in diesem Moment erkennt, dass er gerade einen Deal eingegangen ist, den er so schnell nicht mehr loswird.

Die Kamera schaltet um zu den Kommentatoren, die sich noch immer etwas überrumpelt von der Szene zeigen.


Pete: „Ähm… also… hab ich das gerade richtig verstanden, Sven?“

Sven: „Jap… das hast du! Aya und Jay Taven… als Tag Team. Ich bin genauso überrascht wie du, Pete!“

Pete: „Ich mein… das ist doch eigentlich das LETZTE, was Aya wollte! Er hat vorhin noch Jay raus geworfen und wollte ihn nicht in die WoD aufzunehmen… und jetzt das?!“

Sven: „Ja, aber scheinbar hat Jay den richtigen zeitpunkt abgepasst und das richtige getan. Und jetzt hat er es geschafft. Aya hat sich darauf eingelassen – wenn auch nur vorläufig und wiederwillig!“

Pete: „Und Jay ist sich sicher, dass sie DIE NÄCHSTEN Tag Team Champions werden? Puh… Ich meine, nach dem, was wir heute schon gesehen haben, würde ich ehrlich gesagt gar nichts mehr ausschließen…“

Sven: „Ausschließen nein das nicht es wäre möglich aber da haben noch ein paar andre mit zu reden. Und wer das letzte Wort haben wird werden wir nachher noch sehen.“


Die Kamera fängt noch einmal eine kurze Wiederholung von Jays euphorischer Ansprache ein, bevor die Show weitergeht – doch eines ist klar: Das Bündnis zwischen Aya und Jay Taven ist offiziell. Was das für die Zukunft der GFCW bedeutet, bleibt jedoch abzuwarten.



Im Locker Room der GFCW Tag Team Champions ist die Anspannung förmlich zu greifen. Ray Douglas, seines Zeichens der markanteste Rotschopf der Liga, geht unruhig auf und ab. Immer wieder schaut er zu seinem Sohn und Tag Team Partner Kyle Douglas. Kyle sitzt ruhig auf einer Bank, bereits in Ringgarderobe gekleidet und schaut eher träumend in die Ferne.


Morbeus: „Bist du wirklich sicher, dass du heute schon kämpfen kannst? Wenn ich dich die letzten Tage im Training so gesehen habe…..“

Kyle: „Du hast uns doch vollmundig angekündigt vor zwei Wochen. FIGHTING Champions sind wir…“

Morbeus: „Ja. Da habe ich eventuell auch etwas hoch gepokert. Ich ging davon aus, dass Levy noch mehr am Arsch ist.“

Kyle: „Ok. Diese „Taktik“ hätten wir auch vorher gerne mal besprechen können. Aber nun geht bei dir der Kackstift und wir haben ein vermutlich mega brutales Titlematch vor uns.“

Morbeus: „Ich kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen.“

Kyle: „Das sagst du jedes Mal. Aber daraus lernen tust du nicht. Offene Kommunikation usw. Vieles wäre leichter…“

Morbeus: „Nun sind wir aber eben hier.“

Kyle: „Glaubst du, wenn ich nicht bei 100 % bin, werden wir das Match verlieren?“

Morbeus: „Wäre schon gut, also….“

Kyle: „Ich denke wir bekommen mehr Probleme, wenn Du nicht mehr an deine eigene Stärke glaubst. Triple-Crown-Champion! Drake ist doch auch nicht mehr in seiner Prime.“

Morbeus: „Ach. Das wird nen dickes Brett was wir gleich bohren müssen.“

Kyle: „Mach dir um mich nicht so viele Gedanken. Keiner konnte mich bisher pinnen und so wird es auch heute wieder sein. Ich habe beide schon geschlagen und werde es wieder tun können. Wenn wir uns an unseren Plan halten, dann sehe ich nicht, wie Leviathan mit dem Title nach Hause fahren werden. ABER. Dafür müsstest DU ROUTINIER aber auch mal genau das machen: Ruhe bewahren.“


Ray Douglas atmet einmal mehr kräftig durch. Seine Augen werden dabei leicht glasig.


Morbeus: „Das hier. Mit uns beiden. Ist mehr als ich je verdient habe. So wie ich dich behandelt habe und du dennoch geworden bist. Die letzten 9 Monate waren mit die schönsten meines Lebens. Und ich will einfach nicht, dass es zu Ende geht. Ich mein, du hast noch große Ziele und Pläne für deine Karriere. Völlig zurecht. Du bist für mich ein generational Talent. Viele der Topstars dieser Liga hast du auch schon geschlagen. Da kannes irgendwann nur noch den World Title geben als Ziel! Und ich werde dich immer dabei unterstützen. Aber diese Regentschaft mit uns beiden, sie soll einfach noch nicht enden, sie soll am liebsten ewig bestehen.“


Auch Kyle Douglas sieht nun etwas angefasst aus. Dann steht er auf und umarmt Ray.


Kyle Douglas: „Unsere Regentschaft wird noch sehr lange bestehen. Schließlich sind wir DOUGLAS…………..

Morbeus:…………DYNASTY!“


High-Five der beiden und dann schreit man sich gegenseitig noch zuversichtliches für das Match gegenseitig ins Gesicht. Die Champions sind bereit für den ultimativen Kampf!“



Zane: „Ready?“

Drake: „Hm?“


Als wäre Restless-Leg-Syndrome einmal zum Leben erweckt worden sitzt die selbst ernannte „Scourge“ der GFCW auf einem Hocker in der Kabine.


Zane: „Du willst mir jetzt aber nicht erzählen, dass du es nichtmal mehr schaffst, dich irgendwie auf was richtig zu fokussieren, wenn es unser verdammtes Titelmatch ist oder?“


Halb witzelnd, halb angefressen, feuert Levy das Tape für die Finger energisch in die Tasche neben ihm und greift sich seine Handschuhe, die fein säuberlich daneben ausgebreitet sind. Heute natürlich in der Version, die nicht als Waffe zählt. Tornado schön und gut, zum Leidwesen von Leviathan bedeutet das aber noch nicht no holds barred.


Drake: „Ich mach mir nur Sorgen um dich.“


Tief fällt Vaughn eine Kapuze ins Gesicht, während er da so vornübergebeugt dem Boden entgegen redet. Shorts und Stiefel sitzen, er scheint nur noch auf seinen Partner zu warten. Oder auf bessere Zeiten, wenn man ihn da so sieht. Naja. Tag Team Gold wäre vermutlich ein Anfang.


Zane: „Bisschen spät dafür oder?“


Nun sitzt auch der zweite Handschuh. Ein wenig Kampf war es schon, den Stoff über die vom Aufwärmen verschwitzte Haut zu stülpen, aber man ist ja Profi. Noch immer klingt der Tonfall Levys ein wenig mit Humor erfüllt. Doch der Fakt, dass er seinen Tag Partner nicht einmal anblickt sondern stur weiter an seinem Outfit herumzupft offenbart dass er wohl nicht ganz so erheitert ist, wie er suggerieren möchte.


Drake: „Bist du dir sicher, dass du nach dem, was zwischen dir und Kyle passiert ist sch…“

Zane: „SHUT UP OKAY.“


Ah. Jetzt aber.


Zane: „Seit du hier wieder hergekommen bist, hast du NIEMANDEN von uns um was bitten müssen, okay? Luna kam wieder mit, weil sie ihr Ding machen wollte. Finn und Damien haben dir angeboten, gegen die Dynasty anzutreten, um dir nen Gefallen zu tun for old times sake. Silas kam mit, weil er die Chance gesehen hat, Breads eines auszuwischen. Und ich habe mich hier mit reingeworfen, weil ich mich verdammt nochmal dafür entschieden habe. Aber…“


Das letzte Wort ist mit so einer schwere gesprochen, dass Vaughns Kopf nach oben schnellt. Die tiefblauen Augen finden Levys Blick, der ernst in Richtung seines Tag Partners zuckt.


Zane: „… ich tue das nicht unbedingt aus Überzeugung, sondern weil ich loyal bin. Wie ich´s schon Mac erklärt habe vor n paar Wochen. Also wenn du dir wirklich Sorgen gemacht hättest, wo du mich da mit reinziehst, hättest du mir die Ansprache vor MONATEN gehalten oder einfach mal n bisschen an die Menschen um dich rum gedacht und dich gar nicht in irgendein Hirngespinst und den darauffolgenden Krieg mit reingesteigert.“


Fast schon entschuldigend findet Drake seine Fußspitzen sehr interessant aktuell. Von den üblichen, in letzter Zeit teils recht wirren, Wortschwällen ist gerade nichtmal so viel zu hören.


Zane: „Aber du hast in einer Sache ja Recht. Kyle hätte sich nie wieder mit seinem alten Herren abgeben sollen und nach dem, was er getan hat, erntet er jetzt die Konsequenzen. Natürlich bin ich am Arsch. Natürlich bin ich verletzt. Und jetzt? Ich bin cleared und Kyle wirds kein Stück besser gehen. Wenn dann schlimmer.“


Schulterzucken bei Levy, als er sich in Richtung Tür wendet und Vaughn auffordernd zunickt.


Zane: „Abfahrt jetzt.“


Langsam steht Drake auf, doch blickt immer noch besorgt und nachdenklich in Richtung Zane.


Drake: „Du hast Recht. Ich hätte dich nicht mit reinziehen sollen, auch wenn´s eher… indirekt war.“
Zane: „Das war nicht mein Pu…“

Drake: „Doch. Doch war es.“
Zane: „Nein. Was ich gesagt habe, ist, dass wenn DU jetzt den Besorgten spielen willst, ist das etwa 3 Monate zu spät. Wenn ICH der Gefahr entgehen will in diesen Nummern zu landen, dann müsste ich mich weit, weit von dir entfernen Drake, das weißt du. Du ziehst alles um dich herum in deine Welt mit rein und damit müssen wir alle klarkommen. Und das tun wir und das wollen wir und das weißt du, also hol dir jetzt nicht die x-te Bestätigung von mir ab und komm mit.“


Energisch drückt er die Klinke herab und geht den ersten Schritt aus der Tür.


Zane: „Es geht los.“


Die Lippen zusammen gepresst, tappt Vaughn langsam hinterher, doch ganz fertig ist er noch nicht.


Drake: „Zane. Ich will schlicht nicht, dass du und Kyle euch gegenseitig umbringt.“

Zane: „Wieso nicht?“


Die Stimme dringt aus der Ferne zurück in den Raum, doch der Klang der Schritte, der ausbleibt, deutet an, dass Levy weiterhin auf seinen Partner wartet.


Drake: „Hast du das jetzt ernsthaft gefragt?“

Zane: „Dann wären es nur du und Morbeus. Der ganze Punkt der Sache. Oder traust du dir auf einmal nicht mehr zu, ihn zu schlagen?“


Nun klingen seine Worte ein wenig weicher. Diesem Necken lag kein angefressener Unterton zu Grunde. Auch Drake schafft es nun aus der Kabine, richtet noch einmal die Kapuze und schließt den Reißverschluss seiner Jacke, als er in den Gang tritt.


Drake: „Ich traue mir nicht zu, zu ertragen, euch beide in dem Zustand zu sehen.“


Ein Ungläubiges Lachen von Zanes Seite.


Zane: „Du machst dir ernsthaft Sorgen um Kyle? Also so ernsthaft ernsthaft? Nach dem, was er getan hat?“

Drake: „Natürlich.“

Zane: „Well, dann bereit dich emotional schonmal vor, denn bei Gott ich WERDE ihn umbringen. Und ja, mich dazu, wenn´s sein muss. Verletzung hin oder her ich werde ihn kriegen und dann kriegst DU besser den Job done und pinnst Morbeus in diesem Ring, so dass ich mit Titel begraben werden kann. Du bist besser als er. Ist das nicht das, was du beweisen wolltest?“

Drake: „Du weißt, dass das nicht al…“

Zane: „Und denk nichtmal dran, die Titel hier als Nebensache zu betrachten. Du magst sie als Werkzeug sehen, dass der Verlust die beiden auseinander treibt. Nenene. Ich WILL diesen Titel um MEINER Willen. Also reißt du dich besser zusammen, sobald ich Kyle um DEINER Willen ausschalte. Abfahrt jetzt.“


Tiefes Durchatmen bei Vaughn, als die beiden in das Gewusel der Gorilla Position treten. In einer Ecke stehen bereits ihre Gegner, doch entweder bemerkt man sich hier im Fokus gar nicht richtig, oder ignoriert sich bewusst – bewusst der Tatsache, dass man sich in wenigen Minuten sowieso in die Finger kriegt.


Drake: „Sorgen machen ist nicht in Schutz nehmen, Zane. Er hat seine Wahl getroffen. Ich glaube es ist eher Mitleid, weil ich weiß, was du gleich tun wirst.“

Zane: „Und du holst dir endlich deinen Sieg über Morbeus.“


Mit einem schnellen Fist-Bump und einer kurzen Umarmung verabschieden sich die Bilder der beiden von hinter der Bühne und wir cutten ins Innere des PSD-Bank Domes. Noch immer sind die 15.000 Zuschauenden sehr sehr munter und sehr sehr laut. 9 Matches, kein Problem. Zumindest nicht für den geneigten Wrestling-Fan. Man ist da ganz anderes gewöhnt.


GFCW World Tag Team Title Match:

Douglas Dynasty (Kyle Douglas & Morbeus) (c) vs. Leviathan (Zane Levy & Drake Nova Vaughn)

Referee: Thorsten Baumgärtner



Und „sehr sehr laut“ bedeutet in diesem Fall vor allem: Ein gellendes Pfeifkonzert, während die harten Töne Hatebreeds die roten Scheinwerfer begleiten, die in Tandem mit den Fontänen aus schimmernden Flammen links und rechts der Bühne das Innere der Arena zieren.


Den großen Auftritt hat man heute Seitens Leviathans entweder abgesagt oder für später am Abend aufgespart. Die beiden Männer treten in gemäßigtem Tempo durch den Vorhang und auf die Bühne. Während Vaughn die Kapuze noch immer in den Augen hängt, er nun tatsächlich hochkonzentriert scheint, blickt Levy sich ein wenig gelangweilt um. Die Tage, in denen er die Gunst der Zuschauer und die Freude des Wrestlings inhalieren konnte, oder wollte, einmal mehr zerfressen in der Maschinerie, die Leviathan ist. Es ist einmal mehr persönlich. Es ist einmal mehr Krieg.


Pete: „Verletzungen, Vorwürfe, Attacken, Familiengeschichten… Man kann sagen, es hat sich in wenigen Monaten extrem hochgeschaukelt zwischen diesen beiden Teams, und würde damit so richtig, wie auch falsch liegen.“


Sven: „Es ist Wahnsinn, wie die Zeit vergeht, Pete. Aber am Ende des Tages können wir bis 2021 zurückschauen, als Drake Vaughn den Intercontinental Titel von Morbeus unter sehr fragwürdigen Umständen gewann.“


Pete: „Fremd war man sich jedenfalls schon lange davor nicht, doch es war Drake Vaughn, der in die Glut wieder richtig Benzin goss und begann, sich auf die Douglas Dynasty zu fixieren.“


Während die beiden Urgesteine am Kommentatorenpult über die Historie der vier Männer in diesem Match fachsimpeln, gelangen zwei der Protagonisten im Bereich um den Ring an, wo Vaughn mit zwei Leviathan Anhängerinnen in der ersten Reihe versucht unter den Buhrufen ein paar Worte zu wechseln, und Levy sich seines Shirts entledigt, was neben dem Tattoo auf seiner Schulter auch die Wunden und Blutergüsse am Torso entblößt. Die Stulpen über den Armen bedecken sicherlich weitere.


Leise ertönt die Glocke.


Laura: „Das folgende Match ist ein TORNADO TAG TEAM MATCH. Und es geht um: Die GFCW Wooooooorld Tag Team Titel. Auf dem Weg zum Ring, die Herausforderer. Mit gemeinsamen Gewicht von 173 Kilogramm. „Purifier“ Zane Levy, „The Scourge“ Drake Nova Vaughn… LEEEEEEEEEEVIATHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN.“


Sven: „Wir haben gesehen, was Kyle und Zane einander angetan haben, in ihrem Match vor einem Monat, wir haben auch die Vorwürfe zwischen Raymond und Drake gehört… Die Frage ist: Wer kann sich endlich beweisen. Und wer geht mit dem größten Preis nach Hause, den ein Team in diesem Business tragen kann?“


Den Ring selbst entern die beiden Gladiatoren der Schlange noch nicht. Während die Musik langsam in den Hintergrund verstummt und der Rauch des Pyros gen Decke zieht, sinken die Beiden erst einmal an der Barrikade auf den Boden, versuchen die Umgebung auszublenden und erwarten die Ankunft ihrer Gegner.




Gesaffelstein mit dem Techno-Klassiker der 2010er Jahre. Die Fans wissen natürlich, dass nun Ray und Kyle Douglas, die GFCW World Tag Team Champions erwartet werden.



Kyle und Morbeus sind beide komplett in rot-weißen Trainingsanzügen gekleidet. Auf dem Rücken tragen beide das bekannte DD-Logo auf dem Rücken. Der Präsentationsanzug sieht sehr wertig aus. Um die Hüften haben beide ihr Gold geschnallt. Die Belts funkeln und wirken so stark, dass die beiden als große Champions wahrgenommen werden können. Einen Status den man sich zumindest langsam tatsächlich erarbeitet hat.

Beide klatschen kurz per Brofist ein und machen sich dann auf dem Weg zum Ring. Kyle trägt auch eine rote Ringerschutzmaske, die insgesamt gut zu den anderen modischen Accessoires so passt. Ray Douglas wirkt dabei aber etwas eingezwängt, aber wie auch bei Title Night scheint er im Gespann mit seinem Sohn auch Ausnahmen zu machen.

Im Ring angekommen wird ordentlich posiert und die Meute angeheizt. Dann ist man auch schnell bereit für den Schlagabtausch mit Leviathan.


Pete: „Und rein da.“


Langsam betreten, konzentriert miteinander sprechend, Levy und Vaughn den Ring. Thorsten Baumgärtner blickt ein letztes Mal zwischen den vier Männern im Ring hin und her, während neben dem Ring Guido Sandmann in Position geht.


Sven: „Für diejenigen, die sich wundern, weshalb wir zwei Ringrichter vor Ort haben…“


DING DING DING


Nicht viel Zeit für organisatorische Punkte, es knallt, wie versprochen, wie erwartet, wie befürchtet. Je nachdem, wen man fragt. Doch von einem Mann aus, ist es definitiv die Version „versprochen“: Ohne jede Achtung, ohne jede Zurückhaltung rauscht Levy nach vorne und wirft sich in den wesentlich schwereren, wesentlich stärkeren Kyle Douglas hinein. Ein wenig überrascht, aber wohl eher ob der kompletten Unvorsicht, tritt der einen Schritt zurück, doch bringt dann mit seinen Ringerqualitäten Levy sofort zu Boden. Morbeus erster Reflex schien offensichtlich, Kyle zur Hilfe zu springen, doch in Anbetracht der Situation, wirbelt er gerade noch herum, um Defense zu spielen.


Vaughn hatte sich schon bereit gemacht, doch die Kamikaze-Aktion Levys bleibt aufgrund der Aufmerksamkeit des Veteranen ohne Nutzen für Leviathan. Konzentriert, aber doch mit gewisser Eile, versucht Drake sich an Raymond vorbei zu wrestlen, irgendwie in die Ecke zu gelangen, in der sein Partner im eisernen Griff des jüngeren Douglas gefangen ist und immer wieder Schläge in die Magen und Nierengegend einstecken muss.


Nicht befähigt, zügig den Griffen und Lock-Ups Morbeus´s zu entgehen, wechselt Vaughn die Strategie und setzt aus kürzester Distanz einen schnalzenden Headbutt gegen die Stirn seines Gegenübers. Beide taumeln einen Schritt zurück, doch der Vorteil der Douglas Dynasty in diesen ersten Regungen des Matches ist klar und während Morbeus sich einmal benommen am Seil festhalten und sammeln kann, beweißt Kyle übersicht, so dass statt kurzen Erholen für Drake der Gang auf die Matte angesagt ist.


Pete: „Wunderschöner Takedown von Kyle!“


Sven: „Hatte Zane im Griff, hat die Übersicht, Drake hat über 90 Kilogramm olympische Qualität auf sich.“


Noch immer den Kopf haltend tritt Morbeus ein-, zweimal auf Levy ein, der sich gerade begonnen hatte, an den Seilen der Ringecke wieder auf die Beine zu ziehen. Gezwungen, erst einmal die Flucht zu suchen, rollt Levy sich unter dem untersten Ringseil hindurch und stützt sich auf die Ringstufen.


Raymond Douglas wirft einen kurzen Blick hinterher, doch beginnt dann mit Kyle zu kommunizieren.


Sven: „Double Team jetzt, Double Suplex gegen Drake.“


Pete: „Guter Start der Dynasty.“


Sven: „Um meine Aussage zu beenden: Für alle diejenigen, die vielleicht lange nicht mehr oder gar noch nie ein Tornado Match gesehen haben, kurz der Überblick. Beide Mitglieder beider Teams, also alle vier Wrestler, sind gleichzeitig die legalen Männer. Jeder darf zu jeder Zeit Pinfalls oder Submissions erzielen. Der erste Fall im Ring gewinnt. Countouts wird es keine geben. Disqualifikation sehr wohl.“


Vaughns stummer Ruf nach Hilfe unter dem Double Team scheint erhört zu werden. Levy steigt auf den Apron und scheint bereit, in Richtung der Dynasty zu segeln, doch die wissen natürlich genau, wo er ist. Kaum springt Zane aufs oberste Seil, machen die beiden sich bereit, doch Levy bricht den Angriff ab, federt zurück auf den Apron, was Vaughn die Sekunden gibt, die er braucht, um Kyle mit seinem gesamten Gewicht in die Kniekehlen zu hechten.


Der Ringer knickt in die Knie, was Levy ermöglicht zu feuern. Springboard Dropkick gegen Kyle, während Morbeus Drake fast schon deadliftet, doch The Scourge entgeht dem Slam und tritt nun auch dem zweiten Douglas von hinten in die Beine, bevor er ihn mit einem groben Ellbogen gegen den Hinterkopf vorerst in einen vegetativen Zustand versetzt.


Pete: „Kritische Situation für Leviathan früh im Match, aber eine tolle Finte von Zane, die das gesamte Ding auf den Kopf stellt.“


Sven: „Zane, mit Klauen und Zähnen drischt er auf Kyle ein, fängt sich jetzt auch die ersten Ermahnungen…“


Die Kratzer in Kyles Gesicht sind unschwer zu erkennen, während Levy kurz von ihm ablässt und sich einmal umblickt, doch Morbeus, der gerade noch von Drake mit dem untersten Ringseil gewürgt wurde, liegt hustend und nach Luft ringend am Rand der Matte.


Grob gestikuliert er in Richtung Vaughns: Er soll endlich mit dem Brocken helfen.


Mit vereinten Kräften kann Kyle auf die Beine gezogen werden. Heftiger Irish Whip in die Ecke, Douglas prallt mit dem Brustbein ins Turnbuckle, stolpert wieder rückwärts und schlägt sofort durch den Snap Dragon Suplex Vaughns´auf dem Nacken auf.


Sich einmal demonstrativ den Mund abwischend, wendet sich die Aufmerksamkeit des Triple Crown Champions in Richtung des Mannes, dem er vor mittlerweile über drei Jahren den Intercontinental Titel abgenommen hatte. Grob geht der Griff in die Haare von Morbeus und der Blick über die Schulter in Richtung Zane, der jedoch keinerlei Augen für den Veteranen oder seinen Partner hat, sondern nur ein Ziel im Blick.


Mit einem vernehmbaren Ächzen und einem prüfenden Griff an den Nacken war Kyle Douglas aus dem Ring gerollt und befindet sich dort in einem „Gespräch“ mit dem Ringrichter, das jedoch eher aus einer Mischung aus genervtem Abwinken und pampigen Beteuerungen, dass er okay sei, besteht.


PLANCHA ÜBER DAS OBERSTE RINGSEIL


Levy kracht wie eine Bombe in Kyle hinein, was beide unsanft auf dem Boden aufschlagen lässt. Im Ring unterdessen wird von offizieller Seite versucht, Drakes und Morbeus wildes Gerangel aus den Seilen zu entfernen, was jedoch erst gelingt, nachdem Vaughn in der Rückwärtsbewegung noch einen schnellen Schlag mit der Faust ins Gesicht seines Rivalen anbringen kann.


Abermals wird Vaughn eindringlich ermahnt, nun auch ob der geschlossenen Faust, doch noch nicht einmal die Gegenseite, scheint irgendwas davon wissen zu wollen und Morbeus schiebt den Ringrichter energisch zur Seite, um Drake zu fassen zu bekommen, was ihm auch gelingt und diesmal gelingt ihm der Scoop Slam. Die Luft aus den Lungen gepresst schnappt The Scourge einmal nach dem so wichtigen Sauerstoff, während Morbeus über ihm türmt, doch der Ausdruck der Wut wandelt sich schnell in einen der Verwunderung, als er plötzlich vornüber kippt.


Pete: „Da ist Levy!“


Sven: „Lässt von Kyle ab und reißt Morbeus von außen das Standbein weg!“


Hastig greift Levy eines von Morbeus Fußgelenken und verkeilt es zwischen den beiden ersten Ringseilen. Ein enormer Kraftakt, wie es scheint, ob der Spannung der Stahlseile, doch es gelingt. Nicht nur Bewegungsunfähig, sondern auch unter sichtlichen Schmerzen windet Douglas sich, doch wirkt dabei eher wie ein Fisch außer Wasser. Ein wenig nervös versuchen nun beide Ringrichter gemeinsam, ihn zu befreien, um das Match ordnungsgemäß führen zu können, doch Vaughn ist – auf energischen Zuruf Levys schneller, rafft sich auf und nimmt Anlauf.

SHATTERED MASKS

Levy über das oberste Seil…

SLINGSHOT ELBOW DROP IN DEN NACKEN

In einem Moment der Sorte „Ganz blödes Timing“ gelingt es just nun den Referees, das Bein zu befreien, so dass Drake Morbeus auf den Rücken rollen kann und Baumgärtner anbellt, das Cover zu zählen.

1
2

Kickout!

Drake kann sich noch nicht einmal richtig aufrichten. Über seinen Rücken fällt ein Zane Levy, der von einem in den Ring zurückkehrenden Kyle förmlich weggewalzt wurde. Der Purifier überschlägt sich nahezu einmal rückwärts nach diesem Pounce, doch kann sich irgendwie wieder auf den Beinen fangen.


Douglas bemerkt das nicht, hat schon das nächste Ziel und feuert Drake via Deadlift German über seinen Kopf, hält athletisch die Brücke.


1…


Double Stomp von Zane!

Ungesund abrupt wird der Olympionike aus der Brücke gerissen und findet sich sofort in der altbekannten Szene. Besessen feuert Zane seinen Ellbogen gegen Kyle und zerrt den verglichen mit ihm wesentlich schwereren Kontrahenten aus dem Ring, um ihn in die Stahlstufen zu schleudern.


Der verbliebene Kanadier im Ring beschließt währenddessen, benebelt, aber keineswegs k.o, Zölle auf die Existenz des Amerikaners Vaughn zu erheben und nimmt ihn in einen Headlock.


Sven: „Gar keine so dumme Idee von Morbeus.“


Pete: „Er und Drake haben beide gerade erst böse einstecken müssen, plus die Hektik, die diese Matchart mit sich bringt. Wenn er sich ein wenig fangen kann, während er Drake zwingt, sich zu verausgaben, ist das der Jackpot für ihn.“


Außerhalb des Rings bemerkt Levy die Situation und wirft sich unter dem untersten Seil hindurch, um Morbeus mit einem harten Boot von Drake zu lösen. Kaum ist die Aufgabe erfüllt, geht es jedoch wieder Richtung Apron, von wo aus er Kyle, der sich gerade auf der Treppe aufstützt, sauber auf die Finger springt.


Pete: „Leviathan muss wirklich aufpassen hier nicht ZU sehr mit den Regeln zu spielen.“


Sven: „Das Playbook ist aber eben auch schon uralt. Wenn du willst, kannst du in diesem Sport es sehr sehr weit treiben ohne Konsequenzen. Und das wissen die beiden.“


Pete: „Drake, Triple Crown Champion. Zane, ehemaliger World und Tag Team Champion. Sicherlich wissen sie, was sie tun. Aber auch Morbeus ist ein Triple Crown Champion. Und der wird gerade komplett aus den Augen gelassen.“


In der Tat hat Morbeus schlicht den Headlock wieder angesetzt, nachdem Zane weg war. Zwar wandert der Blick immer wieder zu Kyle, der von Zane gerade nach kurzer Gegenwehr mit einem Frankensteiner in die Barrikade geschleudert wurde. Zweimal schlägt der Purifier hart mit dem Knie gegen Douglas´ Schläfe, so dass dessen Schädel zwischen Knochen und Absperrung hin und her prallt.
… doch… nichts doch. Er lässt von Vaughn ab und beschließt dass der Schaden, den sein Partner hier nimmt, zu viel ist. Auch wenn er dafür seine gute Position im Ring aufgeben muss.


Vaughn liegt ein wenig erschöpft gegen das unterste Seil gelehnt, als Morbeus Levy in die Quere kommt und ihn über das Kommentatorenpult whipt. Wie ein Stehaufmännchen schießt der High Flyer auf die Beine, springt auf den Kommentatorentisch, segelt über Morbeus hinweg und reißt den aufstehenden Kyle mit sich über die Barrikade mitten hinein in die ersten Reihen der Zuschauer, von denen nun einige wohl morgen ihre Kaltgetränke aus dem neuen Merch waschen müssen.


Als würde er einen extrem schnellen Ballwechsel beim Tennis verfolgen, wirbelt der Kopf Morbeus´ hin und her. Wo sollte er ansetzen? Ob aus emotionaler Verpflichtung oder aus Strategie, er greift nach Levy. Doch noch bevor er ihn über die Bande zu sich ziehen kann, ist auch DNV wieder in der Action und hämmert von Hinten Morbeus Stirn gegen die Absperrung, bevor er ihn auf den harten Bereich neben dem Ring suplext.


Auf der anderen Seite der Barrikade beordert der zweite Teil der Tag Team Champions bestimmt einige Zuschauer*innen aus dem Weg und feuert Levy mit einem Pumphandle Slam auf einige der Klappstühle, woraufhin sein Nemesis – pun maybe intended – sich vor Schmerzen krümmt und windet.


Einen PK gegen Morbeus später, hat Vaughn jedoch den Raum, seinem Partner zur Hilfe zu eilen und feuert einen massiven Roundhouse gegen Kyle, der einige Reihen zurück stolpert, dabei auch einen Zuschauer mitreißt.


Ein wenig verzweifelt versuchen die Sicherheitskräfte der Arena genug Platz für die Wrestler zu schaffen, ebenso wie die Offiziellen versuchen in die Nähe der Szenerie zu kommen, um einen Überblick zu behalten.


Pete: „Absolutes Chaos hier in Düsseldorf!“


Sven: „Die Stars hautnah, vielleicht ein wenig zu nah!“


Pete: „Uns soll´s nur recht sein! Was eine Intensität zwischen diesen beiden Teams!“


Mit einem Wurf, der eher aus dem Judo, als dem Ringen kommt, beweißt Kyle nicht nur seine Vielseitigkeit, sondern bringt Vaughn auch wieder zurück in den Ringbereich, doch während er das Match wieder in geordnetere Bahnen lenken zu wollen scheint, wo er seine Stärken ausspielen kann, denkt ein anderer, der für seine Offensive eigentlich auch einen Ring braucht, nichtmal daran.


POISONRANA IN DIE STÜHLE


Pete: „Zane schlägt selbst noch mit dem Nacken auf der Kante auf!!!“


Sven: „Was tut er da! Morbeus hat Drake am Kragen! Es geht wieder in den Ring!“


Pete: „Zane hat es klargemacht: Er schaltet Kyle aus. Drake hat seine Chance, Morbeus eindlich klar zu besiegen!“


Sven: „Aber an irgendeinem Punkt musst du doch auch an die Titel denken. Ich dachte das ist Zane wichtig?“


Pete: „Es ist auf jeden Fall Morbeus wichtig! Schau ihn dir an!“

IMPALER DDT!


Pete: „ER. IST. HYPED!“


Sven: „Und verdammt sauer, schau dir die Augen an!“


Nicht das, was man in letzter Zeit von Morbeus kannte, doch die Gelegenheit nach den letzten Wochen, der brutalen Attacke, den Spielchen Drakes ihn ENDLICH vor der Flinte zu haben, wie ein verwundetes Reh, scheint Douglas regelrecht entflammen zu lassen. Es geht aufs oberste Seil…

Pete: „Was zum…“

Im Publikum drischt Levy weiterhin auf Kyle ein, der sich aber scheinbar mit Nacken aus Stahl schon wieder zur Wehr setzen kann und Levy von sich stößt. Wir sehen gerade noch den ehemaligen World Champion ungesund auf einigen der Stufen aufschlagen, bevor ein wilder schnitt uns einen unruhigen Kamera-Shot aus dem Ring bringt, wo Morbeus mit seinem Versuch des Flankers scheitert.


DARK ENLIGHTMENT PILEDRIVER


Sven: „VAUGHN WENDET DAS BLATT!“


Pete: „Kann er ihn covern? Das dauert lange, das dauert ZU lange oder?“


1…

2…

Kickout!


Sven: „Und jetzt sollte auch endgültig klar sein, weshalb wir zwei Refs benötigen wo zur HÖLLE sind Kyle und Zane denn?“


Pete: „Levy auf der Flucht, aber in die ganz falsche Richtung!“


Auf allen vieren manövriert sich Zane in Richtung Oberrang, doch Kyle holt ihn ein und packt ihn, fast schon spielerisch, am Hosenbund, bevor er sehr schnell SEHR ernst wird und den Kopf einmal über die Schulter wendet.


Sven: „Uh-Oh…“


Pete: „Was denkt Kyle hier?“


Sven: „Nein, er lässt Zane los, er sprintet die Treppen hinab!“


Pete: „Gerade rechtzeitig, oder?“


Im Ring hat Drake jetzt Blut geleckt. Mit einem weiten Grinsen und schweren Atem scheint er Morbeus noch ein paar sicherlich sehr nette Dinge ins Ohr zu flüstern.


Doch alles hat ein Ende. Und heute war es das der Dynasty.


NEW ORD…

GOLDRUSH?


Sven: „Was war das???“


Pete: „Kyle greift sich in ner Verzweiflungstat Drake, der gerade den New Order ansetzt und zeigt den Goldrush!“


Sven: „Morbeus scheint aber dabei auch noch gut aufgeschlagen zu sein!“


Pete: „Egal! Kyle kann Covern!“


1


2


Sven: „WOHE…“

FALLING STAR!!!!!!!!!!!!!!


Pete: „Ja aber… COVER ihn doch!“


Sven: „Das ist nicht, was er möchte! Er will, dass Drake Morbeus schlägt!“


Levy zerrt Kyle mit sich in Richtung des Aprons, während Morbeus langsam aber sicher zu verstehen scheint, was passiert ist. Vaughn hingegen, auch mit Kyle als Stoßdämpfer, hatte nach dem Goldrush nun auch noch die Wucht des eigenen Partners abbekommen.


Pete: „Zane hat Drake doch gesagt, er will die Titel! Dann kümmer dich drum!“


Sven: „Beurteile nicht, was dir zu hoch ist, Pete.“


Pete: „Aha? Ich sage dir mal, was hingegen sehr leicht zu verstehen ist: Die Resilienz eines Champions!“


Ein wenig schwach, aber mit viel Entschlossenheit im Gesicht, richtet Kyle sich auf ein Knie und stößt Levy von sich. Der Purifier blickt vollkommen entgeistert auf Douglas.

Zane: „WAS IST FALSCH MIT DIR?“


Krachend knallt die Kniescheibe frontal in Kyles Gesicht, doch der zuckt keinen Millimeter und stemmt Levy mit einer Military Press über seinen Kopf, während er seinem alten Herren zunickt.


Der steigt abermals aufs oberste Seil und nimmt Maß. Er hebt ab. Zum Diving Elbow, während Kyle den Müll entsorgt. Doch ganz so einfach ist es nicht mit Leviathan.


Zane wackelt und kämpft sich aus dem Griff, zieht Kyle mit einer Hurricarana über das oberste Seil, wo beide auf dem Apron zum stehen kommen. Der weil entgeht auch Vaughn dem Einschlag.


Pete: „NICHT SCHON WIED…“

SPANISH FLY VOM APRON


Sven: „Es sind Morbeus und Drake! Morbeus und Drake! Nochmal der Ansatz zum Pile…“


Pete: „BACK BODY DROP!“


Sven: „Der Konter von Morbeus! Der Konter von Morbeus! Drake schwimmt! Schafft er es nicht? Ist er zu schwach, für den Patriarchen, den Ältesten der Dynastie?“


Pete: „Vergiss das Top Rope, Morbeus packt Vaughn hier grob, hämmer ihn einfach so mit dem Facebuster weg!“


Sven: „Das scheint der Plan, das scheint der Plan!“


Pete: „Drake wirkt… OH! ROLL-UP!“


1

Sven: „SMALL PACKAGE VON DRAKE!“


2….


3!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Pete: „WHAT?“

DING DING DING



Sven: „Morbeus ist außer sich!“


Pete: „ICH bin außer mir! Dieser…“


Sven: „ZWEIMALIGE TAG TEAM CHAMPION, PETE! DIESER ZWEIMALIGE TAG TEAM CHAMPION!“


Laura: „Die Sieger des Matches durch Pinfall und NEUE GFCW World Tag Team Champions: LEEEEEEEEEEEEEEVIATHAAAAAAAAAAAAN!“


Die Halle steht unter Schock. Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und ruhig die einen, außer sich vor Wut die anderen.


Pete: „Was ist gerade passiert?“


Vaughn liegt im Ring. Wie ein Sieger sieht er nicht aus, ebensowenig Morbeus, der Gesicht in den Händen auf dem Hosenboden sitzt.

Selbst Kyle scheinen die Grenzen seines Körpers mittlerweile einzuholen. Die Verletzungen, die er ins Match trug, all das, wo er sich durchpushte… Nur ein schwaches Kopfschütteln bleibt.


Langsam sich aufsetzend, blickt Drake finster auf Morbeus. Selbst, als ihm der Titel überreicht wird, reißt er diesen nur grob an sich, schüttelt leicht den Kopf und rollt sich aus dem Ring.


Sven: „Woah… das ist… der am wenigsten enthusiastische Titelgewinn, den ich je gesehen habe.“


Pete: „Ich werde auch nicht ganz schlau.“


Mit langsamen Schritten und sichtlich gekrümmt schleicht Drake um den Ring herum und tritt zu Zane und Kyle. Den letzten starrt er undeutsam ein wenig an, bevor er sich zu seinem Partner begibt, der als einziger so richtig glücklich scheint. Von Ärzten umringt, flach auf dem Rücken, aber mit einem sehr sehr sehr breiten Grinsen umklammert er seinen Titelgurt.


Ein Sturm überstanden, doch die Wolken bleiben dunkel.




McMüll: „Wovon, zum Teufel, wurden wir bis jetzt Zeuge? Ist das nicht der absolute Wahnsinn, was Brainwashed, die Spring Edition, uns bislang beschert hat? Ich möchte wetten, das ist die mit Abstand BESTE Brainwashed-Ausgabe EEEEEEEEVER!!!!“


Da isser: McMüll, der alte Halodri, in seinem Element: einem GFCW-PPV, der ihn unfassbar zu packen scheint. Wie immer, wenn er am Start ist. Was aber noch garantiert ist, wenn McMüll am Start ist, ist ein grandioser Interviewpartner.


McMüll: „Ich bin absolut sprachlos. Merkt ihr, ne? Wie dem aber auch sei, wir müssen jetzt zwischen all der Action und all dem, was bis jetzt passiert ist – und ich meine, was war das z. B. grad für ein Tag-Team-Titelmatch? – auch weitermachen. Und ich bin einmal mehr gerührt und geehrt, den folgenden Mann begrüßen zu dürfen.“


Ein breites Grinsen auf den Lippen, die Hände in die Hüften gestemmt, betritt Oberpollings liebstes Kind Jason Crutch den Interviewbereich. Seine braunen Augen verbirgt er auch heute wieder hinter einer schwarz verspiegelten Sonnenbrille. In die Wrestlingklamotten hat er sich schon mal geworfen.


Jason Crutch: „Hey, Mülli, alte Socke. Es ist auch mir einmal mehr eine Ehre. Aber, wie alle mitgekriegt haben, wir werden uns ja in den nächsten circa acht, neun Monaten noch häufiger sehen. Und das wird nicht unser letztes gemeinsames Interview sein.“


Er ist offensichtlich noch in der Aufwärmphase, denn er tupft sich mit dem weißen Handtuch, das er um den Hals geworfen hat, Schweißperlen von der Stirn und wischt sich bei der Gelegenheit auch gleich übers Gesicht.


McMüll: „Wir sehen, du bist schon mitten in der Vorbereitung auf dein großes Match heute Abend. Umso mehr freut es mich, dass du dir noch die Zeit genommen hast.“


JC legt den Kopf schief.


Jason Crutch: „Wenn nicht für dich und die Crutch-o-Maniacs, für wen sonst sollte ich diese Ausnahme machen? Ja, du hast Recht. Ich bin mittendrin im Warmup, ich denke, man riecht‘s. Und ich merke tatsächlich, dass ich mit den Jahren doch die ein oder andere Aufwärmphase mehr mitnehmen muss. Ich würde sagen, dass ich noch nicht das Niveau erreicht habe wie zu meiner Fulltime-Phase. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hoffe ich, dass mir das heute nicht zum Verhängnis wird.“


Ehrliche Worte vom mehrfachen GFCW-Heavyweight-Champion. Worte, die nicht nur die Fans, sondern auch McMüll stutzig machen.


McMüll: „Das kommt jetzt aber überraschend, Jason. Die letzte Show klang da schon deutlich anders, als du Darragh Switzenberg und dem Switziverse im Ring eine Abreibung verpasst hast. Nach einem ordentlichen Coup, das muss man dir schon lassen.“


Die Erinnerung an die Go-Home-Show, als Jason Crutch, verkleidet als Kameramann, das Switziverse eiskalt überrascht hat und verkündet hat, dass er einen Vertrag für den Rest des Jahres unterschrieben hat, werden wach und treiben Crutch ein Lächeln ins Gesicht.


Jason Crutch: „Das ist wahr. Eines muss aber hier ganz klar getrennt werden: Darragh Switzenberg außerhalb des Rings. Und Darragh Switzenberg innerhalb des Rings. Der Inring-Switzenberg ist über jeden Zweifel erhaben. Ich denke, uns allen ist klar, dass er einer der besten Wrestler derzeit ist. Aber: ich weiß nun auch wie jeder andere GFCW-Fan, dass Switzenberg charakterlich unterste Schublade ist. Er hat ein überdimensionales Ego, eine riesengroße Klappe und hält sich für den Mittelpunkt des Universums…“


Die Crutch-Pause…Jetzt, wo er das so sagt, scheint es ihm wie Schuppen vom Auge zu fallen…Und einen Tonfall der Erkenntnis ausstoßend setzt er fort:


Jason Crutch: „..aber das habe ich auch alles! Bis zu diesem Punkt bin ich fast wie du! … …Dennoch, einer der größten Unterschiede ist, dass ich meine Kämpfe immer schon alleine ausgefochten habe. Wenn ich ein Problem mit jemandem hatte – oder jemand mit mir, und glaubt mir, davon gab es zahlreiche Leute! – dann bin ich dem Typen entgegengetreten und habe gekämpft. Er gegen mich. Ob das nun Leute wie Lionel Jannek, Johnboy Dog, Zereo Killer, Don Sheen, Aya oder Tom Hdot waren. Oft habe ich dabei verloren. Aber meist habe ich auch gewonnen.“


Er wendet sich an die Kamera, nimmt die Brille ab, und sieht nicht nur uns ernst an, sondern vor allen Dingen Darragh Switzenberg.


Jason Crutch: „Du, Darragh, hast dich oft genug hinter irgendwelchen Leuten versteckt. Du hast dich aus Affären gezogen, dabei standest du hauchdünn auf der Kippe. Doch immer noch bist du der Intercontinental-Champion. Du hast deine eigenen Regeln, nach denen du spielen darfst. Aber die gelten nur außerhalb des Rings! Diese Regeln gelten für mich nicht! Heute Abend spielen wir nach den Regeln des Rings. Und die lauten nun einmal: Einer gegen einen. Und nur einer verlässt den Ring als Sieger! Und bei allem was mir heilig ist, Darragh, schwöre ich dir: dieser Sieger bin ich!““

McMüll: „Wir haben heute früher in der Show erfahren, dass es dir gelungen ist, Zac Alonso auszuschalten. Eine Gefahr weniger für dich im Kampf um die Intercontinental-Championship?“


Crutchs Gesichtszüge erhellen sich und noch einmal wischt er sich angeheizt mit dem Handtuch übers Gesicht.


Jason Crutch: „Oh ja, davon kannst du ausgehen. Ich wäre ein kompletter Vollidiot, wenn ich nicht mit dem Switziverse gerechnet hätte. Von daher kommt es mir sehr zu pass, dass meine kleine Revanche aus der letzten War Evening dafür gesorgt hat, dass zumindest Alonso KZH machen darf. Und by-the-way, Zac: Du bezeichnest mich als einen Psychopathen? Nun, die Zeiten sind lange vorbei. Glaub mir, wenn ich noch in Behandlung wäre, dann hätte ich mit dir noch GANZ ANDERE SACHEN ANGESTELLT!“

McMüll: „Aber dennoch: Das Switziverse ist noch nicht eliminiert…“


Der Oberpollinger stemmt erneut die Fäuste in die Hüfte. Er zuckt mit den Augenbrauen, knabbert auf der Unterlippe, überlegt…


Jason Crutch: „Auch da gebe ich dir Recht. Heute Abend heißt es, Augen und Ohren offen zu halten. Da draußen wird aller Voraussicht immer noch Jakob Fleestedt stehen. Aber das sind Dinge, die ich vorerst nicht beeinflussen kann. Was ich beeinflussen kann, ist meine Vorbereitung. Und die ist 1A. Ich bin mental fit, ich bin körperlich so fit, wie man in meiner Situation sein kann. Ich bin einen langen Weg gegangen, um hier sein zu können. Siehst du das hier…“


Er deutet auf den Battlemaniaring, den er ala Frodo Beutlin an einer Kette um den Hals trägt…


Jason Crutch: „DAS zeigt allen, auch dir, Darragh, dass ich einiges in Kauf genommen habe. Es war ein steiniger Weg. Und letztlich warst es erst du mit deiner feigen Attacke gemeinsam mit deinen Handlangern vor einigen Wochen - als du meine Karriere endgültig beenden wolltest - der mir klar gemacht hat, dass ich den Intercontinental-Championtitel gewinnen will. Gewinnen muss. Gewinnen WERDE! Ich werde derjenige sein, der dir dieses Gold abnimmt, Darragh. Du wirst mich nie wieder, NIE WIEDER, unterschätzen!


Vertrau mir, Darragh: ich BIN besser als du…!“


McMüll: „Jason, deine Anhänger wünschen dir sicherlich viel Glück für heute Abend. Mir als neutralem Interviewer bleibt nur zu sagen, dass du gesund aus der Nummer raus kommen sollst.“


Ein neutraler Handschlag und dann eine flüchtige Umarmung mit einem Schulterklopfer vonseiten Jason Crutch beendet das Interview.


McMüll: „Und nun geben wir weiter zum nächsten Programmpunkt. Auf der Liste steht Aiden Rotari vs. Rasmus Rantanen. Oder gibt’s was anderes zu vermelden, Pete?“