Laura: „Mit
einem Gewicht von 89 Kilogramm aus Kiel…“
Der nächste Kampf steht bevor.
Fünfmal hat das Publikum in Düsseldorf bereits die
Geburt von Siegern und Verlierern erlebt, die Hälfte der
Show ist vorbei. Doch jetzt folgt das Aufeinandertreffen zweier
Männer, die bereits viel verloren haben – und das
jeweils dem anderen verdanken.
Laura:
„…RASMUS RANTAAAAANEN!“
Durch einen Betrug von Aiden
Rotari, durch ein falsches Versprechen des Schakals, hat Rantanen
im November die Chance seines Lebens weggeschmissen. Ein Match
gegen Ask Skógur abgeschenkt im Glauben, er würde
dafür ein Titelmatch geschenkt bekommen – und auch
wenn das formell stimmte, so wurde er von Rotari bloßgestellt
und betrogen. Statt eines fairen Shots bekam er den Titelgürtel
vor dem Ringgong an den Kopf, das Match war eine Farce.
Monatelang hat er auf Rache gewartet und sie erst umgesetzt, als
er sich durch die Konkurrenzsituation im Förderkader
gedrängt fühlte, etwas Großes zu zeigen. Also
verhinderte Rantanen, dass Rotari ein Contendermatch gegen Luna
Rosario gewinnt. Nun muss er für diesen Mut geradestehen.
In diesem Match.
Unter Buhrufen kommt Rasmus
Rantanen durch den Vorhang. Der Mann, der von seiner
italienischen Mutter den karamellfarbenen Teint geerbt hat, trägt
ein siegessicheres Lächeln im Gesicht. Anlässlich
dessen, das nur er im Fokus steht und nicht der Rest des
Förderkaders, hat er sich für seine persönliche
Musik entschieden. Das Theme des Förderkaders sucht man
vergeblich – oder ist es ein bewusster Stich in Richtung
von Mirkan Uysals Team?
Langsamen Schrittes geht es für
Rantanen zum Ring. Sein gebräunter Oberkörper ist
unbekleidet, der Blick auf die trainierten Muskeln frei. Dafür
ist der Rest seines Outfits umso auffälliger: Rein weiß
sind die Tights die er trägt, nur auf dem rechten
Oberschenkel ist eine goldene Stickerei zu sehen. Sie zeigt eine
pompös verzierte Version des Christenkreuzes. Die Tights
münden in ebenso weißen Stiefeln, das helle Outfit
sticht bei dem gedimmten Hallen-Licht hervor wie Schnee in der
Nacht.
Die Farbe der Unschuld.
Rantanen marschiert die Rampe
entlang, bis er kurz vor dem Ring angekommen ist. Dort bleibt er
stehen, blickt nach links und rechts. Es ist die erste bewusste
Aufmerksamkeit, die er dem Publikum schenkt. Doch ein Zeichen,
dass ihn die Buhrufe der Zuschauer stören, gibt es nicht.
Sein Ausdruck bleibt unvermindert selbstbewusst.
Für ihn zählt ohnehin nur
eine Meinung, nur von einem will er bemerkt werden. Und das
beweist Rantanen einmal mehr, als er in die Hosentasche greift
und mit einem Grinsen seine Kreuzkette hervorzieht. Er hält
sie einem Scheinwerfer entgegen, so dass das Metall glitzert.
Dann führt er die Kette zum Mund und drückt ihr mit
einem gehauchten „Danke Jesus!“ einen Kuss auf.
Anschließend legt sich
Rantanen die Kette um den Hals, sie schmiegt sich perfekt an den
Körper und bildet einen Kontrast zu seiner Haut. Derart
verziert slidet Rantanen nach kurzem Anlauf auf die Matte, begibt
sich ohne weitere Verzögerung in seine Ringecke und wartet
auf seinen Gegner. Auf die größte Herausforderung
seines bisherigen Wrestlerlebens.
Das Licht in der Arena wird kalt
und blau.
Zu den üblichen Klängen
von "Don't Stop" von Innerpartysystem tritt ein Mann
heraus, der heute nachholen will, was er schon vor zwei Wochen
tun wollte: Rasmus Rantanen den Gar ausmachen.
Schwer zu sagen, wie stark Rotari
von persönlichen Rachegelüsten getrieben ist, und wie
sehr er schlicht und ergreifend daran glaubt, Rasmus in seine
Schranken verweisen zu müssen.
Völlig außer Frage steht
jedoch, dass der mittlerweile ehemalige GFCW World Champion hier
und heute versuchen wird, seinen jungen und unerfahrenen Gegner
klar und deutlich zu schlagen, um sich dann wieder seinem
eigentlichen Ziel zu widmen: Der GFCW World Championship.
Rotari gleitet auf die
Entrance-Stage, die dunklen Augen stur geradeaus gerichtet. Er
hat sich dank Rasmus Rantanen nicht nur gegen Luna Rosario
zerzettelt, er musste sich auch noch mit PJ Smidt herumschlagen
und anschließend eine weitere Attacke einstecken müssen.
Das sind eindeutig zu viele
Vergehen, um darüber hinwegzusehen.
Nein, sage ich euch; sondern
wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so
umkommen! So sprach Lukas einst im Evangelium.
Buße getan hat Rasmus für
seine Taten bislang nicht. Damit dürfte klar sein, was ihm
blühen dürfte.
Ohne auf die Reaktionen der Crowd
einzugehen, schreitet Rotari zum Seilgeviert, wo er gedenkt,
heute Richter und Henker in einem zu sein. Er wählt die
Strafe, und er vollstreckt sie auch. Dagegen gilt es seitens
Rasmus, sich zu wehren.
Ruhig, im üblichen Aufzug, das
Gesicht zu großen Teilen hinter Strähnen pechschwarzen
Haares verdeckt, steigt Aiden Rotari in den Ring.
Das hier soll ein Zwischenstopp
werden, kein Stolperstein.
Mal schauen, ob Rasmus Rantanen das
genauso sieht.
Singles
Match:
Aiden
Rotari vs. Rasmus Rantanen
Referee: Bob Taylor
Am 01. November 2025 begann ihr
Konflikt und nun, ein Dritteljahr später, stehen sich
Aiden Rotari und Rasmus Rantanen direkt im Ring gegenüber.
Hinter ihnen liegen Taten, mit denen sie sich gegenseitig
Titelchancen geraubt haben, aber vor ihnen, da liegt die
Klärung.
Alles ist bereit. Rantanen und
Rotari bewegen sich aus ihren jeweiligen Ecken in die
Ringmitte, werden nur noch vom erfahrenen Referee Bob Taylor
zurückgehalten. Doch noch hat Taylor den Kampf nicht
freigegeben, keine Glocke hat geläutet.
Warum?
Den Grund für Taylors
Zögern kann man bei Rasmus Rantanen ausmachen. Genauer
gesagt: an dessen Hals. Denn noch immer trägt Rasmus
Rantanen seine Kreuzkette, bislang hat er sie, anders als bei
seinen sonstigen Matches, nicht abgelegt. Und auch wenn man
in der GFCW jedem seinen religiösen Spleen zugesteht, so
bleibt eine Metallkette in einem Kampf ein Foreign Object.
Also geht Taylor auf den jungen Mann aus Kiel zu und tippt
auf dessen Halskette. Dann redet er auf ihn ein, und auch
wenn man die Worte nicht versteht, so ist die Botschaft klar:
Kette ab, dann kann es losgehen.
Rantanen zögert.
Ein Zögern, welches
Verwirrung stiftet. Bislang hatte das Förderkader-Mitglied
doch nie Probleme damit, seine Kette vor einem Kampf
abzunehmen, mit Schmuck um den Hals wurde noch nie
gewrestled. Ist es ein Kopfspielchen? Aiden Rotari jedenfalls
lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Zwar ist
sein Gesichtsausdruck vor Ärger verzogen, aber das war
er beim Anblick Rantanens auch vorher schon. Zu viele Gräben
liegt schlicht zwischen ihnen, zu viele ideologische
Unterschiede.
Endlich nimmt Rantanen die
Kette ab.
Er macht es mit dramatischer
Langsamkeit. Hält die Kette in der Hand und starrt sie
an. Dann drückt er ihr einen großen Kuss auf.
Senkt sie wieder, wartet einige Sekunden ab – und küsst
sie ein zweites Mal. Das Publikum wird ungeduldig, und so
auch Taylor. Er spricht eine Ermahnung in Richtung Rantanen
aus. Aber das interessiert diesen nicht im Geringsten. Was
soll Taylor denn machen? Dieses Match hat ja noch nicht
begonnen…und selbst wenn, im Wrestling wird man nicht
wegen Zeitspiel disqualifiziert.
Aufgrund der Verzögerung
wird Rotari ungeduldig. Nicht nervös, aber ungeduldig.
Er schüttelt die Arme aus und lässt die Schultern
kreisen, um warm zu bleiben. Immer wieder geht sein Blick zu
Rantanen. Sein Kopfschütteln wird nach und nach
genervter.
Rasmus Rantanen: „Keine
Angst, Aiden. Dieser Kampf wird beginnen.“
Auch wenn er sich nun direkt an
den Gegner gewandt hat, bleibt Rantanen mit dem Blick nur auf
seiner Kette. Er lässt sie spielerisch durch die Hände
gleiten. Schön provozierend langsam. Auch wenn die
Provokation Taylor mehr zu treffen scheint als Rotari. Der
Referee stößt genervt Luft aus der Nase aus, aber
er weiß sich nicht zu helfen. Wo ist sein
Handlungsspielraum? Hilfesuchend blickt er sich zu Aiden
Rotari um. Dieser macht einen Schritt nach vorne auf Rantanen
zu. Der Kieler sieht seinen Kontrahenten kommen. Es eröffnet
ihm das Zeitfenster, auf das er gewartet hat.
Er wickelt sich die Kette um
die Faust.
Rasmus Rantanen: „Und
zwar genau jetzt.“
CHAIN
SHOT!
Durch seine Position sieht
Rotari den Schlag nicht kommen, da Taylor im Weg steht.
Rantanens Faust, mit der Kette umwickelt, findet geschickt
den Weg durch die Lücke und sie trifft den ehemaligen
World Champion direkt im Gesicht. Unter einem Aufschrei der
Zuschauer geht Rotari zu Boden.
Und es gibt keine
Disqualifikation. Denn der Kampf hat noch nicht begonnen. Es
ist eine exakte Kopie dessen, was wir am 01. November 2025
gesehen haben. Nur mit anders verteilten Rollen: Damals hat
Rotari vor dem Kampf, den er Rantanen geschenkt hat,
betrogen, indem er vor der Ringglocke mit seinem Gürtel
zugeschlagen hat. Nun trifft der gleiche Trick den damaligen
Täter.
Rotari liegt auf dem Boden und
nimmt die Hände schützend vor das Gesicht. Es
scheint vor Schmerz zu pochen, er sieht benommen aus und
schafft es nicht, sofort hochzukommen. Währenddessen
schiebt Rantanen Taylor zur Seite, setzt sich auf Rotari und
setzt mit einer Serie Punches nach.
Taylor lässt
die Glocke läuten!
Man sieht dem alten Bob an,
dass ihm nicht wohl bei der Sache ist. Er beginnt den Kampf
in einer chaotischen Situation…und vor allem, wenn
einer der Athleten einen immensen Startvorteil hat. Aber die
Alternative wäre, den Kampf gar nicht mehr anzuläuten
– würde das seinen Fehler nicht nur noch größer
machen? Hat er als Referee so viel Autorität, aus
eigenem Ermessen einfach den Fight abzublasen? Also
entscheidet er sich für das kleinere Übel.
Das Match läuft.
Kaum ist die Ringglocke zu
hören, da hört der Schlaghagel Rantanens auf. Er
packt Rotari halb an den Haaren, halb am Hals. Zerrt ihn mit
wilder Energie auf die Beine. Er stellt Rotari förmlich
auf.
Der Ex-Champion steht wieder.
Er steht wieder Willen. Und er
schwankt.
Aber, und das ist für
Rasmus das Wichtige…er steht.
SUPERKICK!
Ohne Abwehrchance fällt
Aiden wie ein gefällter Baum um, das Klatschen von
Rantanens Stiefel an seinem Kinn ist bis in die hinteren
Reihen zu hören. Der Kieler zahlt es Robert Breads‘
größtem Projekt mit gleicher Münze heim.
Damals, am 01. November, wurde
Rantanen nach dem unfairen Beginn mit einem Finishing Move
abgefertigt.
Nun sind die Rollen verteilt.
EINS…
…
…
…
ZWEI…
…
…
…
NEIN!
Eine Zehntelsekunde, bevor Bob
Taylors Arm ein drittes Mal auf die Matte klatscht, reißt
Aiden Rotari eine Schulter hoch. Wieder geht ein Raunen
durchs Publikum, zum zweiten Mal in den letzten Minuten ist
man mächtig erstaunt. Erst war man es wegen Rantanens
Angriff, aber nun, da ist man erstaunt, weil dies doch keine
komplette Kopie des 01. Novembers ist.
Denn es nimmt einen anderen
Verlauf. Der Betrug wird nicht mit einem Sieg belohnt.
Rotari bleibt auch nach seinem
Kick-Out auf der Matte liegen, aber geschlagen ist er noch
nicht. Einen halben Meter neben ihm drückt sich Rantanen
wieder auf die Beine. Kniet sich hin. Sein Gesicht wird im
Großformat von der Kamera eingefangen, der Schreck ist
ihm im Gesicht abzulesen. Er hat viele Möglichkeiten
vorausgehen, warum sein Plan scheitern könnte –
Bob Taylor hätte zu früh anläuten können
oder Aiden Rotari hätte die List kommen sehen können.
Nur mit einer Sache hat er
nicht gerechnet: Aiden Rotari ist schlicht zu gut, um so zu
verlieren.
Einmal, zweimal schlägt
Rantanen wütend mit der flachen Hand auf die Matte, so
wuchtvoll, dass der Ring zu vibrieren beginnt. Dann ergibt er
sich der neuen Realität. Er muss weitermachen, es bleibt
ihm ja nichts anderes übrig. Er geht zu Aiden Rotari
rüber und greift nach dessen Hals. Erst würgt er
Aiden, bis Bob Taylor ihn ermahnt. Dann versucht er, Aiden
auf die Beine zu zerren. Ein zweites Mal in diesem Match.
Aber auch ein zweites Mal als Vorbereitung für einen
Superkick?
Rantanen kann den noch immer
benommenen Rotari so hochhieven wie einen Sandsack. Der
US-Amerikaner ist schwer und bewegungslos, aber er wehrt sich
nicht. Bald hat ihn Rantanen mit einer Kraftanstrengung halb
oben. Da durchfährt ansatzlos, völlig plötzlich,
ein Ruck den Körper Rotaris. Hat er seine Ohnmacht
vorgetäuscht? Denn jetzt ist alles eine einzige schnelle
Bewegung. Er schlägt mit einem Arm in die Kniekehlen
Rantanens, so dass dieser den Stand verliert. Dann, während
Rasmus fällt, greift Aiden mit der anderen Hand zu.
Er rollt Rasmus Rantanen ein.
EINS…
…
…
…
ZWEI…
…
…
…
NEIN!
Rantanen kommt mit einem
Zappeln raus. Er schnappt regelrecht nach Luft, als wäre
er ein Ertrunkener, der dem Tod im Meer entkommen ist. Sein
erster Blick geht zu Bob Taylor. Dessen Hände zeigen
eine „Zwei“ an. Die Erleichterung bei Rantanen
ist grenzenlos. Er wollte in diesem Kampf den Ex-Champion
überlisten – und fast wäre er durch einen
anderen, noch simpleren Trick zu einem Opfer geworden.
Nun kommen beide Athleten
gleichzeitig auf die Beine. Die Masken sind gefallen:
Rantanens lang vorbereiteter Betrug und Rotaris spontane Idee
haben keine nicht gelangt, um den anderen zu überrumpeln.
Und nun? Beginnt nun nach diesem wilden, unerwarteten Beginn,
ein ganz normaler Kampf?
Rantanen stürmt vor, auf
Rotari zu. Der Kieler wirkt eine Spur frischen. Kein Wunder,
ist er derjenige von Beiden, der noch keine Metallkette ins
Gesicht bekommen hat. Er ist schneller bei Aiden als dieser
bei ihm. Mit einem Bodycheck stößt er Rotari nach
hinten, drängt ihn trotz seines bescheidenen Gewichts
von rund 90 Kilogramm durch pure wutgeschwängerte
Wildheit in die Ringecke. Dort wird Rotari fixiert. Von
Rantanen hagelt es eine Serie von Punches, bei denen Rotari
nur ungenügend die Hände zur Abwehr hochbekommt.
Mehrere Sekunden hält der
Fäustesturm in Aidens Gesicht an, bis dieser in der
Ringecke zusammensackt und nur noch vor dem Polster sitzt,
anstatt zu stehen. Bob Taylor kommt zu den Kontrahenten und
ermahnt Rasmus – doch die Erinnerung an die Regeln des
Wrestlings scheint den Kieler nicht zu interessieren. Dann
greift Bob Taylor zum Äußersten für einen
Ringrichter: Er packt den Wrestler an der Hüfte und
zerrt ihn zurück, vom eingekesselten Gegner weg. Taylor
muss dafür all seine Kraft aufwenden…aber doch
gelingt es ihm so zu vermeiden, dass er einen Wrestler
disqualifizieren muss.
Wieder einmal das geringere
Übel für den arg geforderten Ringrichter, oder?
Aber Rantanen lässt das
nicht auf sich sitzen. Er will sofort wieder auf Rotari zu,
weitere der illegalen Faustschläge am Turnbuckle
ansetzen. Aber Taylor stellt sich ihm, ganz mutig, in den
Weg. Für Rantanen ist das genug, endgültig die
Contenance gegenüber dem Ringrichter zu verlieren. Er
macht den (in seinen Augen) kleinlichen Taylor als Quelle
allen Übels aus und wendet sich nun diesem zu. Der
Kieler schimpft auf den Offiziellen ein, dieser wirkt er
erschrocken, dann diskutiert er zurück.
Ermahnungen und Proteste
fliegen zwischen den Beiden hin und her.
Und dann ist Aiden Rotari da.
Im Rücken von Rantanen,
der mit Taylor beschäftigt ist, springt er aus der
Ringecke auf. Er rammt seinem Gegner eine Lariat aus dem Lauf
an den Hinterkopf. Rantanen wird völlig überrascht
und ungeschützt getroffen und geht sofort zu Boden. Über
ihm steht nun ein Aiden Rotari, der vom Verlauf des Kampfes
genervt ist. Er hasst Chaos: Es sei denn, er hat es selbst im
Griff. Und bislang war das nicht der Fall. Doch nun, da ist
ein zufriedenes Grinsen, angefüllt von Grimmigkeit, im
Gesicht des Mannes aus Georgia zu lesen. Er steht über
Rantanen und das ist eine Position, die ihm gefällt. Er,
der ehemalige World Champion, dominierend und dort der Rookie
auf dem Boden.
Aber Rotari hat gar keine Lust
zu spielen.
Er setzt den Atlanta Cloverleaf
an.
Als der Finisher von Chisinaus
Finest sitzt, beginnt Rantanen vor Schmerz zu brüllen.
Sein Mund ist weit aufgerissen, er schreit sich seine Kehle
aus dem Leib. Bob Taylor wirft sich neben das Duo, er rechnet
jeden Augenblick mit Rantanens Aufgabe. In diesem Move haben
schon viele Athleten ihr (Wrestling-)Leben verloren, nicht
nur der Backdrop Driver ist eine schwere Waffe in Aidens
Arsenal. Auch dieser Move, diese Submission. Und es würde
Rantanen noch mehr demütigen, wenn er aufgeben muss,
anstatt einfach nur gepinnt zu werden. Anders gesagt: Umso
schöner für Aiden.
Und Rantanen?
Der hat keine Chance, dem
perfekt angesetzten Move zu entkommen.
Also gibt Rantanen…
…
…
…sich seinen
Instinkten hin…
…
…
…und findet in einem
letzten verzweifelten Versuch das Seil.
…
…
ROPE
BREAK!
Rotari löst nicht. Er will
es nicht hinnehmen, dass Rantanen so seiner gerechten Strafe
entkommt. Erst als Taylor einen Strafcount beginnt, lässt
Aiden von seinem Gegner ab. Im letzten Augenblick. Nur eine
Sache mag Aiden noch lieber, als sich an jemandem zu rächen,
der ihm Böses angetan hat: Und das ist es, Matches zu
gewinnen. Das wird ihm nicht gelingen, wenn er
disqualifiziert wird. Also lässt der Ex-Champion
frustiert ab und löst den Move.
Im nächsten Augenblick
rollt sich Rantanen bereits aus dem Ring.
Erst sieht es aus, als wolle
sich der Kieler draußen von der Submission kurz
erholen. Wer würde es auch anders machen nach dem Leid
der letzten Sekunden? Doch dann, als sich Rasmus auf die
Beine gekämpft hat, scheint er einen anderen Plan zu
verfolgen. Seine Bewegungen sind überraschend
zielstrebig. Erst dachte man, er würde die Beine
ausschütteln, doch dann beginnt er zu gehen. Und zwar
die Rampe hinauf.
Rantanen verlässt den
Kampf.
Im Ring steht Aiden Rotari an
den Seilen, halb darüber gelehnt, und blickt dem
Förderkader-Mitglied hinterher. Er ruft ihm etwas zu,
das von den Kameramikrofonen nicht aufgefangen wird, das
bestimmt kein Kompliment war. Auch die Fans buhen Rasmus aus
und rufen unflätige Dinge in seine Richtung. Feigling
ist da noch im oberen Drittel der Nettigkeiten. Bloß:
Nichts davon scheint RaRa zu interessieren. Er hat den Kopf
stur geradeaus Richtung Vorhang gerichtet, mit jedem Meter
werden seine Schrite noch schneller. Seine Entscheidung ist
gefallen.
Er lässt Rotari zurück.
Er lässt die Chance auf einen großen Sieg
zurück. Aber sein Plan hat nicht funktioniert –
und nun hat er keine Lust mehr.
Vor dem Vorhang angekommen
dreht sich Rantanen dann doch noch einmal um. Aus sicherer
Entfernung trifft sein Blick den von Aiden Rotari. Der
US-Amerikaner lehnt noch immer in den Seilen. Er fordert
Rasmus auf, zurück in den Ring zu kommen. Aber Rantanen
schüttelt mit dem Kopf. Macht eine abwinkende Geste. Mit
all seiner Verschlagenheit und Unehrlichkeit, die ihm zur
Verfügung steht, versucht Rasmus den Eindruck zu
erwecken, dies sei keine feige Flucht…sondern Rotari
sei es einfach nicht wert.
Taylor ist beim Countout
bei Sechs angekommen.
Dann taucht PJ Smidt hinter
Rantanen auf.
Der Kieler kriegt es erst nicht
mit. Erst als das Publikum lauter wird und schadenfroh hinter
Rasmus deutet, dreht dieser sich um. Er erschrickt beim
Anblick seines Intimfeindes. Beim Anblick von dessen kalten,
grauen Augen. Sie sind erschreckend nah. Smidt hat die Arme
wie ein Türsteher vor sich verschränkt. Kein
Durchkommen für Rantanen – es sei denn, er kämpft.
Rantanen ist zwischen zwei
Kämpfen gefangen. Entscheidet er sich für den Kampf
gegen Smidt, um fliehen zu können? Oder entscheidet er
sich für den offiziellen Kampf, für das Match gegen
Rotari?
Als Smidt einen Schritt auf
Rasmus zumacht und ihm ein „FEIGLING!“
entgegenbrüllt, dreht sich Rantanen auf dem Absatz um.
Bei einer Auseinandersetzung mit Smidt hat er nichts zu
gewinnen, gegen Rotari wartet zumindest Prestige.
Also sprintet Rasmus zurück
zum Ring.
Er slidet auf die Matte zurück,
als Taylor bereits neunmal den Countout gezählt hat.
Jetzt wird es eng. Keine Zeit
mehr für einen taktisch klugen Einstieg.
Im allerletzten Augenblick ist
Rantanen zurück. Und er wird sofort wird Aiden Rotari
gepackt. Noch während er auf der Matte liegt.
Hektik und
Unüberlegtheit werden gegen Aiden Rotari bestraft.
Mit einem Backdrop
Driver.
Sieger des
Matches durch Pinfall: Aiden Rotari!
Was für ein Kampf –
nicht im euphorischen Sinne, nur als neutrale Bezeichnung.
Die Wrestlingaktionen konnte man an einer Hand abzählen,
doch dafür wird das hier aus anderen Gründen in
Erinnerung bleiben. Als ein Abtausch zweier Betrüger,
als ein Wettstreit, den anderen zu überlisten.
Besonders Rasmus Rantanen hat
viel versucht. Lange vorausüberlegt, Pläne
geschmiedet. Aber am Ende hat er verloren. Weil er eine
entscheidende Sache vergessen hat: Auch wenn man Aiden Rotari
einmal zum Narren hält, hat man noch nicht gewonnen.
Denn allem Taktieren zum Trotz bleibt eine unverrückbare
Wahrheit, die man zu oft vergisst: Aiden Rotari ist ein guter
Wrestler. Und als solcher hat er Nehmerqualitäten.
Der Sieger des Matches blickt
verächtlich auf Rantanen, als er sich wieder auf die
Beine stemmt und Bob Taylor seinen Arm als Zeichen des Sieges
in die Luft hebt. Doch auch während dieser „Feier“
kann der Mann aus Georgia nicht den Blick von Rantanen
ablassen. Ja, das hier ist eindeutig ein Sieg…aber
auch eine Entscheidung?
Lerbitz
Performance Group (Robert Breads & The Greatest Pigster &
Das Sprachrohr) vs. GFCW Förderkader (Mirkan Uysal &
Marc Hill & Bene Zampach)
Referee: Thorsten
Baumgärtner
Kein
frenetischer Jubel, aber durchaus achtbare Reaktionen
schlagen der Musik des Förderkaders entgegen, als sie
zur Ankündigung des folgenden Matches durch die Halle
tönt.
Das
Duo der dritten FöKa-Generation, welches schon bereits
zum dritten Mal Seite an Seite antreten wird, tritt durch den
Vorhang und klatscht miteinander ab. Zampach und Hill wirken
heiß auf den bevorstehenden Kampf, auf die enorme
Challenge, die ebenso enormes Prestige im Siegesfall bieten
könnte. Aber trotzdem: Auch Anspannung ist den Mienen
der Beiden zu entnehmen, vielleicht eine Spur Nervosität.
Man wird es ihnen verzeihen, schließlich kommen der
23-jährige Zampach und sein drei Jahre älterer
Kumpane zusammen auf nicht einmal Dutzend Matches in dieser
Liga.
Bene
und Marc tragen die Outfits, die man bereits von ihnen kennt:
Marc Hill trägt die roten Trunks, die ihm Zampach vor
einigen Wochen als Geschenk gegeben hat. Dazu hat er jeweils
schwarze Knie- und Ellbogenpads und weiße Stiefel, die
kurz gehalten sind und den Blick auf kräftige Waden
freilassen. Zampach trägt die exakt gleichen Farben,
allerdings hat er sich wieder einmal für Tights statt
Trunks entschieden und seine Stiefel sind mit einem deutlich
höheren Schaft ausgestattet.
Für
Hill und Zampach geht es nicht direkt zum Ring. Stattdessen
stellen sie sich links und rechts des Vorhangs auf. Sie
stehen Spalier: Im nächsten Augenblick tritt der dritte
Mann ihres Teams auf die Rampe. Der Mann, der eigentlich ihr
Trainer ist, aber sich von Robert Breads in etwas reinreden
ließ…nun muss Uysal ausbaden, was er versprochen
hat. Trotzdem ist Uysals Miene nicht im Geringsten nervös,
er wirkt durchaus bereit für den Ring. Dazu trägt
auch bei, dass Zampach und Hill sowie die Fans ihn mit
Applaus empfangen – den beiden Jungs scheint es gut zu
gefallen, mal mit dem Coach Seite an Seite kämpfen zu
können.
Uysal
bedankt sich mit einem knappen Nicken für den positiven
Empfang, dann klatscht er seinen Trainees auf die Schulter
und deutet Richtung Squared Circle. Das Trio setzt sich in
Bewegung. Mirkan läuft mittig, Hill und Zampach an den
Seiten, so dass sie jeweils mit dem Publikum abklatschen
können.
Kurz
vor sie am Ring angekommen sind, bleibt Marc Hill stehen. Er
scheint kurz mit sich zu hadern. Oder besser gesagt mit
seinem Outfit. Bislang ist Marc Hill in einer langen Hose mit
dem am Gesäß aufgedruckten Förderkader-Logo
und schwarz-goldenen Stiefeln sowie mit einem Tanktop zu
sehen. Doch scheinbar spontan entscheidet er sich um. Wenn er
schon kämpfen muss, dann wenigstens so wie früher
immer. Es gibt nichts zu verbergen. Er hat nichts zu
verbergen.
Also
greift Uysal nach seinem Tanktop und zieht es mit einer
schnellen Bewegung vom Körper, wirft er auf die Rampe.
Nun steht der Mann, der die Vierzig knapp überschritten
hat, oberkörperfrei dar – und man erkennt, dass er
den Vollzeitathleten in Nichts nachsteht. Uysals Körper
ist nicht so definiert wie der seiner jungen Teamkollegen,
doch seine Muskeln sind üppig und hart. 102 Kilogramm
auf einem 1,86m. Rein von den Kraftwerten dürfte er
damit seinem Erzfeind Breads sogar überlegen sein, zumal
er auch vier Jahre jünger ist.
Hill
und Zampach wirken begeistert, dass ihr Coach anlässlich
dieses Kampfes all in geht und klopfen ihm freudig auf die
nun entblößte Schulter. Dann geht es für das
Trio in den Ring. Jeder auf seine Weise: Zampach springt auf
den Apron und dort über das Top Rope. Hill steigt auf
die Matte, indem er das Seil hinunterdrückt und oben
drübersteigt, Uysal wählt den „offiziellen“
Weg über die Ringtreppe.
Man
kann es wohl kaum anders formulieren: Die Favoriten feiern
ihren Entrance.
Das
mag komisch klingen, wenn man sie zum ersten Mal sieht.
Zuerst
kommt da The Greatest Pigster auf die Rampe, Maximilian
Lunenkind im absurden Schweinekostüm, grunzend und
oinkend, mit der langen pinken Zunge, die umher schwingt,
während er auf der Lampe herumläuft, in allen Ecken
irgendeine Pose einnimmt, die man fotografieren und online
teilnimmt, und dabei im Brustton der Überzeugung
verkündet, er habe Beweise, um den Klimawandel zu
widerlegen.
Unterstützt
wird er dabei von einem kleinen Mann im weißen
Ganz-Körper-Fummel, der ein bellendes “FAKT!”
hinterherschießt, sobald der Pigster irgendeine
strunzdumme Binsenweisheit von sich gibt, um diese
vollumfänglich zu verifizieren. Natürlich läuft
dieser nicht einfach bloß die Rampe herab, nein, er
springt einen Salto, landet auf den Füßen, macht
eine Superhelden-Pose und springt dann neben dem Pigster her.
Man
würde es nicht vermuten, aber das Sprachrohr hat sein
letztes Match gewonnen, und der Pigster ist ein ehemaliger
Champion. Sie mögen krude Freaks sein, aber sie sind
nicht ganz ungefährlich.
Dennoch
fußt der Favoritenstatus bei den Buchmachern in erster
Linie auf dem dritten Mann, der hinter den beiden
herauskommt.
Zweifacher
GFCW World Champion, Hall of Famer, lebende Legende.
Robert
Breads.
Auf
seinem T-Shirt steht “GOAT”. In seinen Augen
steht Herablassung.
Der
Kanadier schlurft sehr betont entspannt, als würde er
sich überhaupt keine Sorgen machen, zum Ring. Hier zu
zeigen, dass er selbst mit diesen wrestlenden Witzfiguren
über das Team von Uysal und seinen Rookies triumphieren
kann.
Dass
es enorm albern ist, in seiner Position sein Selbstwertgefühl
darauf zu basieren, ganz klar nach unten zu treten, ist eine
andere Geschichte.
Die
drei Männer kommen am Ring an. Das Sprachrohr hüpft
mit einer Rolle über das Top Rope und landet in einer
Art Spagat. Der Pigster klettert auf die Ringecke und
kreischt “OINK! OINK! OINK!”.
Breads
lächelt leise, als er das beobachtet, und dann mit
gehobenen Augenbrauen zu Mirkan Uysal blickt. Dann betritt
“Canada’s Own” den Ring, zieht sein Shirt
aus, während die Musik verstummt. Es kann losgehen.
Die Glocke
läutet.
Und wir
beginnen das Match mit dem persönlichsten Duell in
dieser Konstellation: Mirkan Uysal und Robert Breads. Der
Kanadier wirkt so locker, dass das nur gewollt sein kann,
während Mirkan vollends fokussiert ist. Schließlich
ist das hier weit mehr als ein Duell in dem es um
persönlichen Groll geht, auch wenn davon so einiges
vorhanden ist. Nein, es steht auch die Frage im Raum, wer der
bessere Coach ist, die selbstverständlich dadurch
pervertiert wird, dass Breads mit Lunenkind einen Veteranen
und ehemaligen Champion im Team hat.
Dazu muss
Mirkan endlich einen richtigen Erfolg liefern. Er muss ein
Vorbild für Bene Zampach und Marc Hill sein, aber auch
für die gesamte GFCW-Nachwuchsförderung. Es reicht
nicht, sich selbst wacker zu schlagen, er muss es überzeugend
tun, und zwar in einer guten Team-Leistung.
Deshalb geht
er mit gutem Beispiel voran und tritt Robert Breads
gegenüber.
Es geht in
den Lock-Up.
Uysal hat
keine Chance.
Breads mag
locker getan haben, aber sobald es die erste Berührung
gibt, ist er verbissen und brutal. Das hier ist immer noch
das Duell zwischen einem der besten Wrestler der
GFCW-Geschichte - wenn auch in die Jahre gekommen - und
jemanden, der den Sprung in die "Big Leagues" nie
geschafft hat, und Breads lässt Uysal das spüren.
Er setzt einen Headlock an, bei dem er seine Handgelenke hin-
und herdreht, um seine Knöchel in Uysals Gesichts zu
drehen, switcht dann mühelos, bevor Mirkan sich wehren
kann, in einen straffen Hammerlock, lässt ohne große
Mühe einen Takedown folgen, bei dem Uysal mit einem
"Uff" vornüberkippt, bevor Breads ihm fest und
hart mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlägt, in
seine Ringecke geht und den Pigster einwechselt.
Wow.
Gleichermaßen
herablassend wie dominant führt Breads Mirkan hier
einmal kurz komplett vor und überlässt dann dem
wrestlenden Meme-Schwein seinen Platz.
Mit
zusammengebissenen Zähnen richtet Mirkan sich gleich
wieder auf. Bene und Marc blicken gebannt zu ihm, doch ihr
Coach lässt sich nichts anmerken. Ruhig bleiben, weiter
machen, auch wenn es nicht gut läuft - das zeigt er
seinen Rookies hier.
Lunenkind
mag in einem albernen Kostüm stecken, aber er ist
trotzdem ziemlich groß, erfahren und kann durchaus ein
wenig wrestlen. Seine Offensive ist basic, aber eingeübt.
Dennoch kann Mirkan hier deutlich eher mithalten. Ein paar
Angriffe wehrt er ab, und selbst setzt er ein paar
Ausrufezeichen: Eine Clothesline, die den Pigster ins Wanken
bringt, und ein Dropkick gegen das Knie, das ihn schließlich
fällt.
Nun, da er
eine gute Gelegenheit geschaffen hat, um seine Schüler
gut aussehen zu lassen, wechselt Mirkan. Beide Wrestler
strecken die Hand aus, doch Uysal entscheidet sich für
Hill, und geht zu Zampach auf den Apron, flüstert diesem
sofort Dinge ins Ohr, während Marc in den Ring geht.
Dort
schnappt er sich den albernen Lulatsch in pink, umfasst seine
Hüften und donnert Lunenkind per Belly-To-Belly durch
den Ring. Ein beeindruckender Move, der Pigster segelt durch
den halben Squared Circle und klatscht auf die Matte, bevor
Hill das Cover angeht - aber das Schwein entkommt bei kurz
nach 2.
Dann setzt
Hill nach, doch das Problem ist, dass er zwar sehr kräftig
ist und voller Energie wirkt, aber er etwas limitiert wirkt:
der Belly-To-Belly hat gerade geklappt, also probiert er ihn
nochmal.
Aber
Lunenkind kontert. Er klatscht Mill den Ellbogen an den
Schädel, wendet sich aus der Umklammerung und - wie, um
einen Punkt zu setzen, und zur Freude von Robert Breads -
zeigt er selbst einen Belly-To-Belly Suplex. Durchaus
beeindruckend, gegen so einen Mann wie Marc Hill, aber
ehrlicherweise nicht so stark wie der von Hill.
Freudig über
diesen Moment beginnt der Pigster, einen "OINK!"-Chant
anzustimmen, und die Crowd steigt durchaus drauf ein, auch
wenn die Sympathien eher beim Förderkader liegen.
Trotzdem: Das lustige Mitmach-Spielchen hat seine Anhänger.
Höhnisch
stimmt Breads auf dem Apron mit ein, während das
Sprachrohr begeistert auf- und abhüpft, und einen
Wechsel verlangt, den es auch bekommt.
Der kleine
Freak-Athlet springt über das Top Rope in den Ring,
macht einen Radschlag und hittet eine beknackte Pose - man
muss schließlich immer versuchen, in GIF-Form viral zu
gehen, und solange man genug Zeug an die Wand wirft, wird
schon was kleben bleiben - bevor er mit einem perfekten
Standing Moonsault auf Hill springt. Ein "Oooh!"
von der Crowd folgt, doch das Cover geht nur bis zwei.
Danach geht
das Sprachrohr ebenso gegen Hill vor, wie er das vor ein paar
Wochen schon getan hat: Es springt herum, es flippt, es
posiert, aber es liefert keine wirklich effektiven Attacken.
Tatsächlich scheint es so, als hätte es aus dem
Duell nichts gelernt. Zwar hatten Breads und das Sprachrohr
gewonnen, aber es war knapper gewesen als nötig, und man
hat anscheinend keine Schlüsse daraus gezogen.
Ein guter
Coach für sein Team hätte das gemacht.
Und so zahlt
das Sprachrohr den Preis.
Nach einigen
wenigen effektiven Aktionen - ein simpler Elbow Drop nach
einem Rückwärtssalto, ein Splash nach einem
doppelten Flic-Flac - kann Hill zurückkommen. Das
Sprachrohr ist viel schneller, wendiger und spektakulärer,
aber auch nicht besonders clever und fokussiert darauf,
aufzufallen, und nicht gut genug, um locker easy nebenbei zu
gewinnen.
So klettert
das Sprachrohr auf das Top Rope, schüttelt dort noch
einmal die Hüften, streckt die Arme in die Luft, wackelt
mit dem Kopf und springt dann erst ab. Ein toller 450°
Splash, eine wahnwitzige Hang Time, und ein unsanfter
Aufprall auf der Matte, als Hill sich zur Seite rollt. Uysal
feuert ihn sofort an, deutet auf Zampach, der streckt den Arm
aus, und der Wechsel gelingt.
Den eigenen
Partner aus der Bredouille holen, den Wechsel orchestrieren,
erneut gutes Teamwork auf Seiten des Förderkaders.
Zampach kann zwar durchaus fliegen, ist aber eher All-Rounder
als das Sprachrohr, und setzt nach, indem er das Sprachrohr
auf der Matte hält - eine clevere Idee, die ihm
vielleicht von Mirkan ins Ohr geflüstert wurde. Zampach
attackiert den Rücken des Sprachrohrs, zeigt Stomps und
einen schönen Backbreaker, und wenn man bedenkt, wie
effektiv der Belly-To-Belly von Hill vorhin war, ist das ein
ziemlich gutes Setup für seinen Partner.
Breads'
Miene wird auf dem Apron immer finsterer, während
Zampach das Sprachrohr weiterbearbeitet. Die Crowd feuert ihn
mit "BE-NE BALLERT!"-Chants an, was das Sprachrohr
mit einem geröchelten und atemlosen "LÜGE!"
kommentiert, bevor er erneut einen Ellbogen in den Rücken
bekommt. Mirkan deutet an, dass Bene den Wechsel initiieren
soll, um Hill den Job beenden zu lassen, aber der Zuspruch
scheint Zampach anzustacheln.
Er klettert
selbst auf das Top Rope, mit einem Grinsen, und deutet auf
die Fans. Uysal hat eine Sorgenfalte auf der Stirn. Hill
schreit "JUNGE, KOMM DA RUNTER!".
Bene zeigt
einen wirklich schönen, formvollendeten Frogsplash, der
auf den Knien des Sprachrohrs endet. Das "AUTSCH!"
von Zampach wird mit einem "FAKT!" des Sprachrohrs
kommentiert. Hill beißt sich auf die Unterlippe, doch
Uysal wird nicht wütend trotz dieses Fehlers, sondern
motiviert Bene, den Wechsel doch noch zu vollziehen.
Das schafft
Zampach auch.
Leider ist
das Sprachrohr nun auch in der Lage, mit Robert Breads zu
tauschen.
Und das
kippt das Match sofort.
Es ist ein
Duell von zwei Teams, und eine Menge Dinge spielen dabei eine
Rolle, aber völlig ohne Zweifel ist der kanadische Hall
of Famer der beste Singles Wrestler in dieser Konstellation.
Hill entert den Ring und schluckt kurz, als er sieht, wer ihm
nun gegenübertritt.
Ein kurzer
Moment des Zögerns, nach dem, was ihm vor einigen Wochen
passiert ist.
Mehr braucht
einer der alten Götter nicht, um einen Emporkömmling
ansatzlos vom Olymp zu kicken.
Running
up that hill -
nicht für Marc Hill.
Sorry, Kate
Bush.
Ein
knallharter, laut klatschender Tritt an den Oberschenkel von
Hill lässt den Förderkadler einknicken. Es folgt
ein Tritt an die Brust, der Marc fällt. Mit einem Würgen
und leergepressten Lungen schnappt der junge Wrestler nach
Sauerstoff, setzt sich auf, und kassiert einen Kick ans Kinn.
Reglos kippt
Marc Hill hinten über und bleibt liegen.
Das ist Hall
of Fame gegen Noch-Nicht-Richtig-Im-Roster.
Aber Breads
pinnt Hill nicht. Ob das zu einem Sieg schon reichen würde
- so einfach wird Hill wohl auch wieder nicht kleinzukriegen
sein - ist anzuzweifeln, aber es wäre ein realistischer
Versuch. Stattdessen packt Robert seinen Gegner am Arm,
schleift den schwereren Mann hinter sich her über die
Matte (ihn aufzuheben wäre wohl ziemlich schwierig) und
hält dessen Handgelenk in Richtung Mirkan Uysal, damit
dieser wechselt.
Breads
präsentiert dem Meister seinen gefallenen Schüler
und fordert ihn auf, diesen zu verteidigen.
Die Wut
steht Uysal ins Gesicht geschrieben.
Es fliegt
ein Punch.
Von Bene
Zampach.
Zornig ob
der Behandlung seines Partners knallt er Breads eine Hand an
den Kopf, ignoriert den "angebotenen" Wechsel, und
vor lauter Überraschung lässt "Canada's Own"
den Arm seines Gegners fallen. Breads taumelt zurück,
Zampach holt auf dem Apron Schwung, springt auf das Top Rope
und segelt auf Breads zu, den Arm ausgestreckt.
Im Stile
eines zweifachen World Champions fängt Robert Breads
seinen Gegner mit einem Canadian Cutter aus der Luft.
Zampach
klatscht auf die Matte, während der Pigster auf dem
Apron einen "OINK!"-Chant anstimmt und das
Sprachrohr einen Siegestanz aufführt, der dem Torjubel
von Antoine Griezmann nachempfunden scheint.
Breads steht
wieder auf und reibt sich die Wange, als hätte ihn dort
eine lästige Mücke gestochen. Dann sieht er zu
Uysal und lächelt.
Er schnappt
sich Zampach von der Matte.
Der ist
nicht mal der legale Mann im Match, das ist noch immer Hill,
und darauf weist Mirkan auch lautstark hin, doch Thorsten
Baumgärtner kann Breads ruhig ermahnen, er wird das hier
durchziehen. Das ist im Rahmen eines Tag Matches eine
ziemlich normale Art, die Regeln zu dehnen.
Breads hakt
die Arme ein.
RB DRIVER!
CLOTHESLINE!
Mirkan hat
genug. Es ist endlich Zeit, sich nicht mehr an die festen
Regeln zu halten, und er pfeift drauf, weil Breads hier
einfach nur einem Jungen weh tun will, ihn demütigen,
weil er ein Problem mit Mirkan hat, und vor allem auch ein
Problem mit sich selbst. Irgendwann ist genug.
Uysal räumt
Breads nicht direkt ab, aber er zwingt ihn,
rückwärtszutaumeln, Zampach loszulassen, und
schnell klatscht das Sprachrohr, fast ein wenig übereilig
und panisch, auf den Rücken von Robert, der zwar
überrascht scheint, aber nicht wirklich angeschlagen.
Eher wütend.
Das
Sprachrohr saust über das Top Rope auf Mirkan zu, mit
einem Springboard irgendwas. Wir werden nie erfahren, was es
ist, denn er springt direkt in die Flugbahn eines Kicks an
den Schädel von Uysal, der dem Leiter des Förderkaders
gut und gerne die Lichter hätte auspusten können.
Tut sie aber
nicht, denn Breads' Fuß landet am Oberkörper vom
Sprachrohr. Er fischt seinen eigenen Partner aus der Luft,
üble Kommunikation, und das Sprachrohr wird vom Himmel
geholt wie ein angeschossener Vogel.
Dieser
Moment des Chaos kommt Mirkan Uysal zugute.
Robert
Breads ist der bessere Wrestler. Das weiß jeder. Das
weiß auch Mirkan.
Aber er ist
nicht der bessere Mann.
Mit vollem
Körpereinsatz schmeißt Mirkan Uysal sich nach
vorn, in Robert Breads hinein. Sein Unterarm trifft auf den
Kiefer des Kanadiers. Der Schwung wirft beide nach hinten,
und Uysal umklammert Breads so fest er nur kann. Gemeinsam
fällt das Knäul aus Uysal und Breads aus dem Ring.
Dort sieht
der Greatest Pigster vom Apron aus drei Dinge:
1) Uysal
hält Breads außerhalb des Rings fest und hängt
an ihm wie eine verdammt schwere Klette.
2) Das
Sprachrohr ist am Boden, angeknockt vom Kick seines eigenen
Partners.
3) Marc Hill
hievt sich wieder auf die Füße.
Es scheint
im Kopf des Schweinemannes zu rattern. Er könnte zu
Breads rausgehen, Uysal attackieren, und den Kanadier wieder
in das Match holen, aber bis dahin ist Hill vielleicht schon
auf das weitgehend wehrlose Sprachrohr losgegangen und hat es
besiegt.
Also muss
der Pigster selbst eingreifen.
Mit einem
"OINK!" entert er den Ring, und bevor er Hill
angeht, der sich schon wieder auf die Knie hochgearbeitet
hat, grunzt er noch einmal laut und post einbeinig mit einer
Art lustigen Yoga-Pose für die Fans.
Das gibt
Bene Zampach die Zeit, Lunenkind zu tacklen.
Dank seiner
Rumhampelei hat Lunenkind kein gutes Gleichgewicht, rudert
wild mit den Armen, und wird von Bene Zampach (mit der
Schulter im Magen des Schweinemenschen) durch die Seile nach
draußen gedrückt. Zampach hat gesehen, was Uysal
getan hat, und sich ein Vorbild an seinem Trainer genommen.
Er scheint den Plan zu verstehen.
Uysal zieht
Breads zu Boden, klammert sich mit einer Hand auch noch am
Apron fest, denn auch der Kanadier hat begriffen, was hier
gerade passiert.
Der Pigster
ist auf dem Hallenboden. Zampach liegt auf ihm, drückt
ihn runter.
Marc Hill
steht wieder.
Und
marschiert auf das Sprachrohr zu.
Er schnappt
sich den kleinen kostümierten Mann.
Zieht ihn zu
sich heran.
Mit
gefletschten Zähnen schlägt Breads um sich, und
trifft Mirkan übel im Gesicht. Das wird ein blaues Auge
geben, mindestens. Es sieht unglaublich schmerzhaft aus. Doch
Uysal lässt nicht los. Er steckt ein, und steckt noch
einen Schlag ein, während Breads zusehen muss, wie Marc
Hill das Sprachrohr in die Luft stemmt.
POWERBOMB!
Hill lässt
das Sprachrohr fallen, und der deutlich kleinere Kerl ballert
auf die Ringmatte.
Breads reißt
das Knie hoch, trifft Mirkan unter dem Kinn. Der Head Coach
des Förderkaders versucht zu klammern, doch sein Griff
lockert sicht. Sein Gegner reißt sich los, als Hill das
Cover ansetzt.
Eins...
Breads
rutscht in den Ring. Mit einem letzten Kraftakt kann Uysal
den linken Fuß des Kanadiers zu fassen bekommen, doch
der schert sofort mit dem rechten Fuß aus, trifft
Mirkan wieder am Kopf, und der kippt hinten über. Das
gibt vielleicht das zweite blaue Auge. Er hat Breads nicht
aufgehalten. Er hat ihn aber verlangsamt.
Zwei...
Referee
Baumgärtner holt zum dritten Schlag aus, als Breads aus
der Position von allen vieren aus den Sprung quer durch den
Ring macht. Es ist ein gutes Stück, doch Verzweiflung
und Wut legen ungeahnte Kräfte frei, und tatsächlich
schafft Breads es, weit genug durch den Ring zu segeln.
Nur eben
nicht schnell genug.
Drei!
Sieger
des Matches durch Pinfall: GFCW Förderkader (Mirkan
Uysal, Bene Zampach & Marc Hill)
Der Pop in
der Halle ist groß.
Es ist nicht
so, dass der Förderkader an sich unbeliebt wäre,
aber so wirklich hat wohl kaum jemand mit diesem Ergebnis
gerechnet. Okay, PJ Smidt hat Sam Grant geschlagen, und
Rasmus Rantanen konnte an der Seite von Zane Levy einen Sieg
holen - aber ein Sieg von einem kompletten Förderkader-Team,
gegen etablierte GFCW-Wrestler?
Der erste
"richtige" Förderkader-Sieg?
Eine
Überraschung.
Vor allem
auch für Robert Breads. Er mag davonlaufen, in alle
möglichen Richtungen, in die Arme der Lerbitz
Performance Group, aber er kann sich selbst nicht entkommen.
Seine ewige Spirale ist ebenso gnaden- wie endlos, und es ist
gegen ihn passiert - dieser erste Förderkader-Sieg,
angeführt von Mirkan Uysal, der sein Team richtig
eingestellt hat. Das hatte Breads wohl nicht für nötig
gehalten. Genauso wie er es nicht für nötig
gehalten hat, das Match zu beenden, als er es konnte, um ein
Arschloch zu sein.
Wer nicht
lernt, den bestraft das Leben.
Oder der
GFCW Förderkader.
Marc Hill
wird von Bene Zampach an den Füßen aus dem Ring
gezogen, bevor Breads seine Wut an Hill auslassen kann. Es
dauert einen Moment, bis die beiden ächzenden Rookies
sich sicher fühlen, und bis die Realität über
sie hinein bricht.
Sie fallen
sich in die Arme.
Erleichterung,
Stolz, pure Euphorie. All das scheinen Marc Hill und Bene
Zampach zu spüren, als sie unter dem Jubel der Menge -
wer liebt denn keinen Upset? - zusammen schunkelnd umher
taumeln, den anderen umklammernd. Hände werden
ausgestreckt, man will sie berühren, Teil dieses Moments
sein.
Lachend
laufen sie auf Mirkan Uysal zu und ziehen ihn auf die Beine.
So richtig
scheint Uysal nicht zu verstehen, was los ist - vielleicht
doch ein Schlag (oder Tritt) zu viel an den Schädel.
Aber sowohl Marc als auch Bene wissen, dass er sie
eingesteckt hat, damit sie gewinnen können. Mirkan Uysal
hat sich geopfert, für sie.
Während
Robert Breads im Ring kniet, zwischen einem zwei Worte
sprechenden Marketing-Stunt und einem Meme im Schweinekostüm,
und zu den zwei jubelnden Jungspunden herübersieht, wie
sie ihrem Mentor danken und gleichzeitig das eigene Ergebnis
zelebrieren, scheint dieser Sieg zu etwas noch Größerem
zu werden als "nur" dem Ergebnis eines Matches.
Ein paar
Fans rufen wieder "BE-NE BALLERT!", einige andere
stimmen bloß stumpf ein "HILL! HILL! HILL!"
an. Mit rosigen Wangen, jeweils einen Arm von Mirkan Uysal
über der eigenen Schulter, laufen die Sieger dieses
Duells bei diesem Düsseldorfer Pay-Per-View rückwärts
die Rampe hinauf. Mit der freien Hand winken sie den
Zuschauern zu, vielleicht Freunden, vielleicht Familie. Sie
lachen, zeigen dabei ihre Zähne. Jedes bisschen Schmerz
scheint im Adrenalin-Rausch von ihnen abgefallen zu sein. Er
wird wiederkommen, er wird einschlagen, aber nicht jetzt,
nicht hier.
Das hier ist
IHR Moment.
Endlich wieder Freitagabend. Die Arbeitswoche ist
geschafft und zu Hause Entspannung angesagt.
Ein guter Film, eine interessante TV-Serie oder
actionreiches Wrestling stehen auf dem Programm.
Was gibt es schöneres als diesen Abend mit
einer Tüte Chips auszuklingen?
ABER HALT!
Da ist wieder dieses schlechte Gewissen! Erst freut
man sich auf Chips und dann plagt einen wieder das schlechte
Gewissen, ob der Unmengen an Kalorien und Fett die man nun wieder
essen wird.
Wer will schon noch ein Couch-Potato sein? Wer will
schon gegen seinen Trainingsplan verstoßen?
ALL DAMIT IST NUN SCHLUSS! LECKERE CHIPS MÜSSEN
NICHT MEHR UNGESUND SEIN!
AAAAAAHHHHHH
VEGGIELICIOUS!
Ganz
ohne zusätzlichen Zucker
Ballaststoffe
in Snacks? Aber hallo – über 13g pro 100g!
Drei
leckere Gemüsesorten. Welche wird dein Liebling?
Begleitet
von den altbekannten Klängen von Clement Marfo and the
frontline tritt Jason Crutch - heute gekleidet in roten Tights
mit den weißen Lettern „JASON“ und „CRUTCH“
an den Beinen, mit schwarzer Weste und dem weißen Aufdruck
„US AGAINST THE WORLD“ am Rücken - auf die
Entrance Stage. Der Oberpollinger bleibt inmitten der Stage
stehen, stemmt die Hände in die Hüften, lächelt,
blickt sich um, einmal mehr genießt er diesen Moment, im
Zuspruch seiner Anhänger badend. Dann explodiert er
plötzlich, fährt sich durch das – kurz geschorene
– Haar, stößt einen euphorischen Schrei aus,
läuft links zur Stage, spornt die Fans an, läuft rechts
zur Stage, spornt die Fans an. Im Anschluss postiert er sich
mittig auf der Stage und dreht sich mit ausgebreiteten Armen um
sich selbst, während sein Feuerwerk abgebrannt wird. Jetzt
ist es Zeit für Business, denn, mit den Fans in der Frontrow
abklatschend, nun schreitet er zum Ring, entert das Geviert und
erklimmt nacheinander alle vier Ringecken, wo er sich nochmal
abfeiern lässt. Jason Crutch ist ready to go!
Schon
bei den ersten Klängen von Vangelis' "Conquest of
Paradise" schlägt die Stimmung ins genaue Gegenteil
dessen, was Jason Crutch eben produziert hat. Buhrufe hageln dem
Switziverse Unlimited entgegen.
Es
ist Jakob Fleestedt, der zuerst durch den Vorhang tritt. Der
Switzisstant trägt eine schwarze Jeans und ein weißes
Shirt mit dem Aufdruck des Stables. Beim Anblick des negativ
eingestellten Fans ruft er diesen etwas entgegen, dann aber dreht
er sich Richtung Entrance um und beginnt zu applaudieren. Er
empfängt euphorisch jenen Mann, dem er seinen Job verdankt.
Und
dann tritt er hindurch: Darragh Switzenberg. Der Kanadier ist
stolz und hochmütig wie eh und je. Sein Oberkörper, an
dem kein Gramm Fett zu viel zwischen den Muskelbergen stört,
ist unbekleidet und glänzt von Öl. Um die Hüften
trägt Switzenberg den Intercontinental-Titel gebunden. Als
er die ersten Schritte über die Rampe macht, klopft er immer
wieder mit der Faust auf die Titelplatte, um ganz deutlich zu
machen, wem diese Trophäe gehört – und wer sie
auch wieder mit nach Hause nehmen wird.
Während
Switzenbergs Weg Richtung Squared Circle läuft Jakob
Fleestedt wie ein Hype-Man neben ihm her. Er klatscht und redet
auf Darragh ein, zwischendrin dreht er sich immer wieder zu
einzelnen buhenden Fans an und weist sie für ihre
Respektlosigkeit zurecht. Als das Duo vor der Ringtreppe
angekommen ist, steigt Fleestedt zuerst hinauf. Er geht auf den
Apron und setzt sich auf das mittlere Seil, damit es nach unten
gedrückt wird und einen einfacheren Einstieg bietet.
Darragh
Switzenberg folgt der Einladung Fleestedts. Er betritt den Ring
und läuft in die Ringmitte, von Crutch wird er durch seinen
Switzisstant abgeschirmt. Das gibt dem Champion die Chance, den
Titel von den Hüften zu nehmen und in einer stolzen Pose gen
Hallenhimmel zu recken. Dann fadet langsam seine Musik aus.
Sven:
„Der hervorragende GFCW-Wrestler Darragh Switzenberg mit
einem hervorragenden Entrance."
Beide
Wrestler stehen im Ring. Referee Mike Gard präsentiert uns
den GFCW-Intercontinental-Championtitel. Und Laura tut ihren
Job…:
Laura:
„Der folgende Kampf geht über eine Runde und geht um
die GFCW-Intercontinental-Championshiiiiiiip! In der einen Ecke,
der Herausforderer, aus Oberpolling, mit einem Gewicht von 105
Kilogramm: Jasoooooon Cruuuuutch!“
Überbordende
Jubelrufe der Crutch-o-Maniacs, während aber JC selbst keine
Miene verzieht und weiterhin federnd auf und ab springt, seinen
Gegner fokussiert und nicht aus den Augen lässt.
Laura:
„Und sein Gegner, er repräsentiert das Switziverse,
aus Rouyn-Noranda, Quebec, Kanada, mit einem Gewicht von 118 kg,
er ist der amtierende GFCW-Intercontinental-Champion: Darraaaaagh
Switzenbeeeeeeerg!“
Und
sofort schwappen die Jubelrufe in ein gellendes Pfeifkonzert
über. Switzenberg könnte es nicht egaler sein. Vor
Zuversicht strotzend präsentiert er sich, und auch er
fokussiert Jason Crutch – aber eher mit einem für ihn
gewohnten verächtlichen Blick
GFCW
Intercontinental Championship Match:
Darragh
Switzenberg (c) vs. Jason Crutch
Referee: Mike Gard
DING
DING DING
Die
beiden Männer, immer noch in ihren Ringecken stehend,
fokussieren den jeweils anderen. Ein Knistern ist zu spüren.
Dann, ohne, dass er Jason Crutch aus den Augen lässt,
neigt er seinen Kopf in Richtung Handlanger1, der ihm noch
was zuflüstert. Switzenberg flüstert zurück.
Letzte Tipps? Letzte Anweisungen? Erst jetzt ist der Fokus –
und damit endgültig! – auf Jason Crutch gerichtet.
Dieser lockert die Fäuste, den Nacken, federt auf und
ab. Und beinahe gleichzeitig treffen sich beide, Champion und
Herausforderer, in der Ringmitte.
Doch
nicht, um in einen Headlock zu gehen. Nicht, um in den
Infight zu gehen.
Sondern,
um die Atmosphäre aufzusaugen. Jason Crutch, in der
Mitte eines GFCW-Rings – in einem Match um den
zweitgrößten Preis im professionellen Wrestling:
dem GFCW-Intercontinental-Championship! Hätte das jemals
irgendein Crutch-o-Maniac für möglich gehalten?
Pete:
„Und auf der anderen Seite: Darragh Switzenberg, der
amtierende Titelträger. Ja, er hat es gesagt, dass er
Crutch nicht als würdig empfindet. Und dass Crutch nicht
mehr an die Zeiten seines Karrierehochs erinnert. Und ja, er
wollte seine Karriere beenden. Aber glaubst du nicht, Sven,
dass nicht irgendwo, tief, tief, tief in ihm drin, tief in
Darragh Switzenbergs tiefstem Inneren, nicht doch IRGENDWO
ein kleiner, winzig kleiner Teil denkt, dass Crutch es
vielleicht doch wert ist? Dass hier ein Mann steht, der eine
gewaltige Reputation hat? Dass hier Jason Crutch, ein
durchaus künftiger Hall of Famer steht. Und dass er
nicht doch irgendwo tief vergraben, sowas wie Respekt für
Jason Crutch empfindet?“
Sven:
„Nö.“
Die
beiden Männer sehen sich an, und die GFCW-Galaxy genießt
es.
JA-SON!
JA-SON! JA-SON !
Die
beiden Protagonisten sehen sich um, sehen die Reaktionen,
hören die Chants, fühlen die Energie. Dann ist es
Jason Crutch, der dem IC-Champion wieder in die Augen sieht.
Und er lächelt. Und es ist Lächeln Nr. 9. Es ist
das Lächeln, das sagt: „mit dieser Atmosphäre
hast du nicht gerechnet, was? Hättest dir nicht
vorstellen können, dass die Leute noch so auf mich
abgehen, huh?“
Pete:
„Switzenberg sagt etwas zu Crutch. Meeeensch, wie gerne
würde ich jetzt Mäuschen spielen und da zuhören.“
Sven:
„Du bist es nicht wert, Pete. Du bist es einfach nicht
wert.“
Crutch
antwortet etwas. Daraufhin entgegnet Switzenberg wieder
etwas, nun energischer. Crutch lächelt. Es ist das
Lächeln Nr. 14. Switzenberg knirscht mit den Zähnen
– und dann explodiert er förmlich, holt mit einem
Wimpernschlag aus und will Crutch genau auf die Nase geben –
doch begleitet von tosendem Jubel duckt sich Crutch unter dem
Schlag durch, Switzenberg stolpert ins Leere, dreht sich
herum und kriegt nun seinerseits die Faust ins Gesicht. Jason
Crutch entlädt eine Salve von wuchtigen Schlägen,
die die berüchtigste Glatze im Wrestlingbusiness today
total überrascht und bis in die Ringecke zurückdrängt.
Switzenberg weiß überhaupt nicht, wie ihm
geschieht. Gerade, als er sich fangen will, einen Schlag
blockt und dann erneut selbst in die Offensive gehen will,
duckt sich Crutch erneut weg. Und dasselbe Spiel wie gleich
zu Beginn des Matches wiederholt sich. Nur dass Jason Crutch
nun keine Schläge austeilt, sondern klatschende Chops,
wie man sie von ihm kennt.
Chop
– WHOOOO
Chop
– WHOOOO
Chop
– WHOOOO
Chop
– WHOOOO
Switzenbergs
Brust färbt sich bereits jetzt blutrot. JC setzt nach –
Whip-in gegen die Ringseile…
Sven:
„…jaja, Lieblingsmove. Muss dieser Shice immer
noch sein?“
Pete:
„Zum Teufel, der Spinebuster läutet bereits den
Equalizer ein! UND DAS JETZT!!!! Wir sind vielleicht mal ein,
eineinhalb Minuten in diesem Match drin!“
Sven:
„Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass…“
Pete:
„DOCH!!! DOOOOOOCH!!!!!“
Tatsächlich!
Unter ohrenbetäubendem Lärm der total austickenden
Crutch-o-Maniacs deutet der Oberpollinger das Ende an. Jakob
Fleestedt springt draußen auf und ab wie ein Gummiball,
er kreischt und schreit. Darragh Switzenberg ist völlig
überrumpelt. Er hat total die Orientierung verloren,
weiß nicht, wo er ist, hält sich den Rücken.
Und
Jason Crutch steht parat…lauert…und Switzenberg
erhebt sich…
Pete:
„Kick in den Magen…
EQUALIZER!!!
EQUALIZER!!! EQUALIZER!!!“
Der
Double Arm Back Breaker sitzt! Und wenn man denkt, es geht
nicht mehr lauter, geht es doch noch lauter. Düsseldorf
steht Kopf!
Sofort
lässt sich Crutch auf den Intercontinental-Champion
fallen, hakt das Bein ein – das sitzt! Referee-Legende
Mike Gard ist unten.
ONE
TWO
THREE!!!
Pete:
„DAS IST ES! DAS IST ES!!!!
Jason
Crutch ist neuer Intercontinental-Champion! Was für eine
Sensation!“
Sven:
„Depp!“
Pete:
„Nooooooin!“
GFCW
Intercontinental Championship Match:
Darragh
Switzenberg (c) vs. Jason Crutch
Referee: Mike Gard
Pete:
„Was zum Teufel war das??“
Sven:
„Switzenbergs Bein ist auf dem Seil! Der Count wurde
bei Zweieinhalb abgebrochen! HA-HA!“
Pete:
„Aber wie? Wieso liegt Switzenbergs Bein auf dem Seil?
Wieso erwähnst du DAS nicht?“
Jason
Crutch hockt auf Knien, die Hände hinterm Nacken
verschränkt. Tatsächlich: Darragh Switzenbergs Bein
lag unmittelbar vor dem Three-Count auf dem untersten
Ringseil. Aber wieso?
Weil
Jakob Fleestedt es im letzten Moment dort hingelegt hat!
Und
außer Mike Gard haben’s alle gesehen. Der sieht
wiederum nur das Bein dort liegen, und musste den Three-Count
daher abbrechen. Crutch blickt sich um – und er sieht
Fleestedt, der ausserhalb des Rings beschwichtigend die Hände
hebt. Crutch wendet sich ihm zu. Seine Atmung ist aufgrund
des Adrenalins unglaublich schnell. Jetzt deutet er auf
Fleestedt, ruft ihm etwas zu. Doch der macht wieder eine
unschuldige Geste. Schüttelt den Kopf. JC hingegen sucht
Bestätigung bei seinen Anhängern, blickt ins
Publikum. Und die bestätigen ihm anhand ihrer
Reaktionen, dass er sich nicht getäuscht hat. Fleestedt
hat matchentscheidend eingegriffen. Das muss bestraft werden.
Jason
Crutch verlässt den Ring, und unter tosendem Beifall
hetzt er hinter Fleestedt her, der jetzt nur noch Land
gewinnen will. Crutch verfolgt ihn um den ganzen Ring herum,
läuft, hechtet…und BOOM
…läuft
genau in eine Clothesline, fast schon in einen Lariat. In all
dem Trubel konnte sich Darragh Switzenberg erholen, hat sich
gesammelt, aus dem Ring gerollt und dort so weit erholt, dass
er seinen Gegner hier nun, hinter der Stahltreppe kauernd,
überraschen konnte. Fleestedt hat seinen Job super
gemacht: den Titelwechsel (zumindest vorerst) verhindert, und
das Blatt gewendet. Denn Crutch scheint so überrumpelt
erwischt worden zu sein, dass er fürs Erste liegen
bleibt und somit Switzenberg erlaubt, sich zu sammeln.
Pete:
„Maaaann, die Anfangsoffensive von JC wurde auf diese
Art und Weise beendet. Was für eine Schande!“
Sven:
„Heul doch! Deine Obsession mit Crutch nervt langsam,
zum Teufel!“
Wie
dem auch immer sei, der Schaden ist angerichtet. Mike Gard
hat auch nur an den Zuschauerreaktionen mitbekommen, dass ihm
hier wohl etwas entgangen ist. Und man sieht, dass es ihn
selbst ärgert. Switzenberg mittlerweile hat sich aber
nun berappelt. Mit einem Whip-in befördert er seinen
Gegner gegen die Stahltreppe, so dass diese in ihre zwei
Teile zerspringt. Er packt Crutch und donnert ihn headfirst
zweimal auf die Stahltreppe, dass der Oberpollinger darauf
liegen bleibt. Den Fans gefällt das nicht, dafür
aber Jakob Fleestedt.
Switzenberg
deutet an, dass er Crutch wieder das antun könnte, was
sie neulich bei War Evening schon getan haben mit der
Intention, JCs Karriere zu beenden: den Kopf, auf der Treppe
liegend, mit dem anderen Treppenteil zu zerquetschen. Und das
will er auch, und so nimmt er das eine Treppenteil in beide
Hände. Mike Gard schreit nach draußen,
gestikuliert wild in Richtung Switzenberg, macht ihm
eindeutig verständlich, dass er ihn disqualifizieren
werde, wenn er das tun würde. Switzenberg blickt zu Gard
in den Ring, blickt zu Fleestedt. Dann wieder zu Gard. Der
warnt ihn erneut mit deutlichen Worten. Dann zuckt der
Intercontinental-Champion mit den Schultern, und schlägt
mit der Treppe zu…doch Jason Crutch rollt sich im
letzten Moment zur Seite. Switzenberg schreit laut auf, hat
er sich doch die Hände geprellt bei dem unglücklichen
Aufprall. Crutch packt seinen Kontrahenten geistesgegenwärtig
und whipt ihn gegen den Ringpfosten – oder will ihn
gegen Ringpfosten whippen, denn er wird gekontert und muss
seinerseits gegen den Pfosten – und das erneut
headfirst.
Pete:
„Wir sind kaum in dem Match und erleben hier schon die
schlimmsten Stahl-Moves, die im Rahmen überhaupt möglich
sind.“
Sven:
„Rahmen ist gut.“
Die
Fans hassen es hier gerade, und Mike Gard ist wieder zur
Stelle und warnt Switzenberg. Nun scheint der
Intercontinental-Champion aber überzeugt genug zu sein,
die Sache im Ring beenden zu wollen. Während Gard bei
SECHS mit dem Count angelangt ist, rollt Darragh den
Opponenten in den Ring und klettert seinerseits hinterher.
Er
schüttelt nochmal das Handgelenk, scheint doch übler
geprellt zu sein, als vermutet. Danach hämmert er Jason
Crutch mit einem Whip-in in die Ringecke. Aus vollem Lauf
nimmt er den Kopf nach unten und rammt seine Schulter in
Crutchs Brotkorb. Dann wiederholt er den Vorgang, noch
dreimal, allerdings aus der Ringecke heraus. Schwer getroffen
lässt sich JC nach vorne fallen. Der Titelverteidiger
nutzt die Gelegenheit und tritt auf ihn ein, zweimal,
dreimal, viermal. Dann hievt er ihn auf die Beine und
verpasst ihm einen European Uppercut, noch einen, und einen
dritten, bis Crutch in der Ringecke landet.
Switzenberg
scheint sich soweit erholt zu haben, so gut es nach einem
Equalizer und einer geprellten Hand nun mal geht. Doch er
scheint auf dem Damm – und trifft Crutch in der Ecke
mit harten Rechten. Und wieder – und wieder – und
immer, immer wieder. Er verprügelt den Gegner in der
Ecke nach Strich und Faden, haut ihn zu Brei, so dass Crutch
auf den Hosenboden sackt und Mike Gard tatsächlich
dazwischengehen muss, weil er ernstlich Sorgen um den
Herausforderer haben muss. Switzenberg versteht nicht, wieso
Gard dazwischen geht und eine Diskussion wird losgetreten.
Eine
Diskussion, die es Jakob Fleestedt erlaubt, sich von außen
das Wechselseil zu greifen, es JC um den Hals zu legen –
und ihn damit zu würgen.
Die
Crutch-o-Manias HASSEN die Szene und buhen sich die Seele aus
dem Leib, während Switzenberg Gard weiterhin in eine
Diskussion verwickelt. In der Ringecke hat der kauernde und
zappelnde Oberpollinger alle Mühe und ringt und schnappt
nach Luft. Gerade im rechten Moment dreht sich Mike Gard
herum. Im letzten Moment lässt Fleestedt ab – oder
eher im vorletzten Moment! Denn tatsächlich konnte Gard
GERADE NOCH ERKENNEN, dass Fleestedt seine Finger an Jason
Crutch hatte.
Sven:
„Das ist…doch eine Disqualifikation?!“
Pete:
„Eh-eh, das glaub ich nicht, Sven. Mike Gard ist sehr
feinfühlig und weiß genau, dass er in dieser
Situation Switzenberg nur einen Gefallen tun würde. Aber
er verwarnt Fleestedt, ja schimpft ihn regelrecht.“
Doch
der streitet alles ab. Dann verschränkt er die Arme
streng vor der Brust, zieht eine Schnute und schüttelt
mit zusammengekniffenen Augen vehement den Kopf. ER HAT NIX
GEMACHT.
Im
Ring wiederum hat sich Switzenberg Jason Crutch gepackt, ihn
auf die Beine geholt…doch dann landet plötzlich
eine Rechte in Switzenbergs Magenkuhle – und noch eine
– und noch eine. Und dann
Chop
– WHOOOO
Chop
– WHOOOO
Chop
– WHOOOO
Switzenberg
stolpert zurück, Crutch packt zu, Whip-in gegen die
Ringseile – nein, Reversal vom Champion und Big Boot!!
Mitten in der Fresse getroffen fällt Crutch wie vom
Blitz getroffen auf die Bretter.
Pete:
„Ich dachte, jetzt würden wir hier den Turnaround
erleben.“
Sven:
„Keine Chance! Switzenberg ist zu routiniert. Er gibt
das nicht mehr aus der Hand. Er ist keine Laufkundschaft,
bloß weil hier Jason Crutch auf seinem weißen
Schimmel angeritten kommt.“
Sofort
erkennt Switzenberg, dass er seinen Gegner hier richtig,
richtig krass getroffen hat und wittert die Chance, geht
sofort nach unten und hakt das Bein ein.
ONE
TWO
Kickout
Pete:
„Hat wohl doch noch nicht gereicht!“
Sven:
„Dauert aber nimmer lang, wirst schon sehen!“
Der
Intercontinental-Champion ärgert sich dann doch, aber
letztlich heißt es back-to-business. Und er holt sich
den Gegner ein weiteres Mal auf die Beine, und hievt ihn hoch
zum Vertical Suplex…
Eine
Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden, vier Sekunden hält
er JC oben und lässt ihn dann erst auf die Matte
krachen. Sofort der Griff an den unteren Rücken,
begleitet von einem lauten Schmerzensschrei.
Pete:
„Switzenberg nun doch mit einer deutlichen
Dominanzphase.“
Sven:
„Ich weiß gar nicht, wovon du ausgegangen wärst?“
Und
so soll’s auch weitergehen. Denn wieder packt sich der
Titelverteidiger den Opponenten. Whip-in in die Ringseile,
Crutch federt zurück, Switzi, nach vorne gebeugt, will
den Backdrop zeigen. Doch outtanowhere kontert Jason mit
einem Rollover-DDT! Krachend schlägt Switzi auf, während
die Crutch-o-Maniacs Morgenluft wittern. Kommt nun die Wende
wie zuletzt 1990?
Crutch
spornt sich selbst an, atmet aber schon schwer. Und deswegen
ist es auch Switzenberg, der als erster auf die Beine kommt.
Er will nachsetzen, den Keim nichts sprießen lassen.
Doch ehe er ihn hochheben kann, wehrt sich dieser mit harten
Schlägen in die Magengrube. Nochmal, nochmal! Aber ein
Axhandle von Switzenberg zwingt JC in die Knie – doch
er gibt nicht auf. Noch ein Punch, noch ein Punch, der
IC-Champ strauchelt, kommt blitzartig mit der Clothesline,
doch JC duckt sich weg, federt in die Seile und kommt mit dem
Crossbody für
ONE
TWO
Kickout!
Crutch
springt auf, will Gas geben, fasst sich aber erneut an die
Lenden. Das Gesicht schmerzverzerrt, aber die
Crutch-o-Maniacs pushen ihn. Crutch federt ins Seil –
Running Clothesline No 1, Running Clothesline No 2, Running
Clothesline No 3, dann will Switzenberg zuschlagen, schlägt
ins Leere, JC hievt ihn hoch und Whirling Side Slam! Cover
für
ONE
TWO
Kickout!
Crutch
deutet ins Publikum, deutet auf Switzenberg, nickt –
und wieder die eindeutige Geste, dass der Equalizer folgen
soll – und es wäre schon die Nummer 2! Crutch
lauert darauf, dass sein Gegner hochkommt – und der tut
ihm den Gefallen. Kick in den Magen – nein, Switzenberg
fängt das Bein ab, dreht JC herum, whipt ihn ins
Ringseil – Reversal – Jason Crutch federt
seinerseits in die Seile
und
da greift Fleestedt in den Ring und greift nach Crutchs
Bein!!
Pete:
„Und das vor den Augen von Mike Gard! Der Referee
beginnt sofort zu schreien, schimpft mit Fleestedt.“
Crutch
kommt ins Straucheln, wirbelt herum, zeigt auf Fleestedt und
schreit ihn an. Im Rücken kommt Switzenberg angelaufen,
er trifft Crutch im Rücken, rollt ihn sofort ein
ONE
TWO
THREE!!!
Sven:
„DAS IST ES! DAS IST ES!!!“
Darragh
Switzenberg ist weiterhin Intercontinental-Champion! Da ist der
Routinesieg!“
Pete:
„Depp!“
Sven:
„Nooooooin!“
GFCW
Intercontinental Championship Match:
Darragh
Switzenberg (c) vs. Jason Crutch
Referee: Mike Gard
Kickout!
In
letzter Not hat Crutch ausgekickt, springt aber sofort wieder
auf die Beine. Mit einer harten Rechten genau ans Kinn
schickt er den IC-Champion auf die Bretter, der sich sofort
aus dem Ring rollt, bevor hier die Lichter ausgehen. Der
Schlag hätte ein K.o.-Schlag sein können, weswegen
Gard nachsieht…
Wutentbrannt
wendet sich Crutch derweil erneut an Fleestedt, brüllt
ihn an. Danach wendet er sich Switzenberg zu, will ihn
greifen, aber da steht Fleestedt auch schon auf dem Apron!!
Mit einem hinterhältigen Schlag trifft er Jason Crutch
genau am Hinterkopf, dass dieser stürzt. Aber genau in
dem Moment wendet sich Gard wieder dem Geschehen zu –
er hat den Schlag gesehen. Und nach all den vorangegangenen
Dingen scheint er endgültig die Schnauze voll zu haben –
und verweist Fleestedt vom Ring!
Pete:
„Ja, endlich! Gard trifft die richtige Entscheidung!“
Sven:
„Aber wäre das nicht eigentlich eine
Disqualifikation gewesen?“
Pete:
„Das hättest du – und Switzenberg –
wohl gerne.“
Hier
entbrennt ein heilloses Durcheinander. Fleestedt
argumentiert, Gard diskutiert zwar, macht aber eindeutige
Gesten und brüllt jetzt auch. Crutch kriecht auf allen
Vieren und Switzenberg kommt auch langsam auf die Beine, hat
aber offensichtlich wirklich nicht mitgekriegt, was los ist.
Er sieht nur die heftigen Gesten Gards – und die Fans
gehen natürlich steil. Fleestedt bleibt nichts anderes
übrig – er verlässt den Ringbereich und geht
backstage!
Nun
beginnt Switzenberg eine Diskussion. Er scheint auch nicht
recht mitgekriegt zu haben, was abgeht. Und das nützt
Jason Crutch! Von hinten eilt er herbei, drückt Switzi
gegen die Ringseile und rollt ihn auf für
ONE
TWO
Kickout!
Aber
jetzt ist es dann doch Jason Crutch, der am Drücker ist.
Er zeigt eine kleine Moveserie:
Samoan
Drop
Inverted
DDT
Backbreaker
Im
Anschluss donnert er den IC-Champion in die Ringecke. Und
dann in die gegenüberliegende Ringecke. Er klettert auf
das zweite Seil – und gibt den Crutch-o-Maniacs Grund
nochmal zu überprüfen, ob sie zählen können:
Es
setzt 10 Punches in der Ringecke. Und während
Switzenberg auf die Nase fällt, klettert Crutch
rücklings auf die Ringecke…
Moonsault
für
ONE
TWO
Kickout!
Mittlerweile
schnauft Switzenberg wie Clubber Lang im Rematch. Er scheint
gar nicht mehr recht zu wissen, wo er überhaupt ist.
Pete:
„Seit Fleestedts Abwesenheit ist das hier eine
eindeutige Kiste.“
Sven:
„Ich muss zugeben, das sieht nicht gut aus. Gib Gas,
Champ!“
Und
Switzi scheint ihm den Gefallen zu tun: Jason Crutch stürmt
heran und der Vertical Splash soll ihn in der Ringecke
plätten – doch im letzten Moment weicht er aus,
dreht Crutch herum und zeigt den Jaw Breaker! Crutch taumelt
schwer angeschlagen in die Ringseile. Switzenberg eilt
herbei, aber ein weiteres Mal duckt sich JC weg, der
Kontrahent federt aus den Ringseilen zurück und stolpert
in den am heutigen Abend zweiten
SPINEBUSTER!
Pete:
„Crutchs liebst…“
Sven:
„NEIN! Sag es bloß nicht…“
Jason
Crutch will den Sack jetzt endgültig zumachen! Ein
zweiter Spinebuster! Und nun soll der zweite Equalizer
kommen! Und die Crutch-o-Maniacs feiern es! Er lauert in der
Ecke – und Switzenberg taumelt heran. Kick in den
Magen…
Equalizer!!!!!
Und
Switzenberg ist tatsächlich k.o.! Er rührt sich
nicht mehr!
Jason
Crutch geht runter…
ONE
TWO
THREE!!!
Pete:
„NOOOOIN!“
Sven:
„JAAAA!“
Pete:
„WER IST DAS? WER ZUM TEUFEL…“
In
allerallerletzter Sekunde stürmt eine in einem schwarzen
Hoodie vermummte Gestalt in den Ring – und tritt auf
Jason Crutch ein – unterbricht das Cover!!
Und
tritt weiter – und weiter – und weiter, und immer
wieder…
Pete:
„Verdammte Axt…“
Sven:
„Wer ist das? Was ist hier los?“
Pete:
„Nein, Mike, tu es nicht…ach verdammt, er hat
keine andere Wahl mehr…Mist!“
Mike
Gard tut, was er nun tun MUSS: er lässt die Glocke
läuten…
DING
DING DING
Sieger
des Matches durch Disqualifikation: Jason Crutch
Die
Fans hassen es – sie buhen sich die Seele aus dem Leib! Der
unbekannte tritt immer weiter auf Jason Crutch ein – doch
mit einem Mal, sehr zur Freude der Crutch-o-Maniacs, kämpft
sich der Oberpollinger zurück. Er blockt die Schläge
des Angreifers – und schlägt seinerseits zu. Er bringt
die Faust dreimal, viermal ins Ziel, Kick in den Magen, und
outtanowhere
Equalizer
gegen
den Angreifer.
Und
nun sehen wir, wer das ist, denn durch die Wucht des Double Arm
Back Breaker ist die Kapuze nach hinten gerutscht, und unter
quälenden Schmerzensschreien kommt jemand zum Vorschein…
Pete:
„Das ist
Zac
Alonso!!!
Verdammt,
ich dachte, er sei verletzt?? Was für eine Scharade!!“
Sven:
„Was für ein großartiger Schauspieler!!!“
Jason
Crutch ist außer sich vor Wut, will dem angeschlagenen Zac
Alonso nochmal zusetzen, aber doch der hat sich schon aus dem
Ring gerollt. Aber um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist
in Crutchs Rücken der eigentlich zuvor dem Ring verwiesene
Jakob Fleestedt ins Geviert geslidet und attackiert nun den
Oberpollinger. Doch die Crutch-o-Maniacs spornen ihren Favoriten
nochmal an, und vor Wut schäumende Crutch spürt keinen
Schmerz, tut ihn ab, und attackiert nun Fleestedt. Punch, Punch,
Punch, Anlauf – SPEAR!!!! Dann rappelt er sich auf,
stolpert in Crutchs nächsten Angriff und
Equalizer
gegen
Fleestedt
Pete:
„VERDAMMT, wer kommt denn jetzt noch alles? Wem muss sich
Jason Crutch noch alles erwehren? Das ganze verdammte
Switziverse!“
Tatsächlich!
Jason Crutch, der total aufgeheizt ist, der gar nicht weiß,
wohin mit seiner Wut, und dass er einer solchen Farce auf den
Leim gegangen ist, bemerkt nicht, dass sich mittlerweile Darragh
Switzenberg wieder erholt hat…
Schlag
mit dem Titelgürtel
gegen
Crutchs Hinterkopf. Der Oberpollinger stürzt schwer
getroffen nach vorne. Switzenberg ist aber noch nicht fertig mit
seinem verhassten Opponenten:
Vertebreaker!
Ein
Raunen geht durchs Publikum – dann zahllose Buhrufe. Beim
Vertebreaker bleibt selbst Jason Crutch liegen und rührt
sich nicht mehr.
Das
war’s.
Darragh
Switzenberg, fertig, ausgepowert, aber nun voll geladen, blickt
auf den gefallenen Herausforder. Dann reckt er den Titelgürtel
in die Luft, stellt sich breitbeinig über Crutch –
dann reckt er die Hand nach oben und bildet die Faust, wie wir es
von ihm kennen. Darragh Switzenberg hat es wieder einmal
geschafft – er ist weiterhin Intercontinental-Champion!
Sven:
„ZURECHT! Zurecht weiter Champion, Pete. Und übrigens,
Pete…"
Pete:
„Ja?"
Sven:
„Ich möchte in zwei Wochen nicht in deiner Haut
stecken. Kann es sein, dass du im Eifer des Gefechts heute beim
Kommentieren die eine oder andere Regel gebrochen hast?"
Beinahe
unmerklich nickt Tammy der Kamera zu, scheint auf ein Signal des
Kameramannes zu warten. Wir können es nicht sehen, doch ihre
Reaktion deutet darauf hin, dass sie eins bekommt - vielleicht
auch ein Nicken, vielleicht einen Daumen hoch.
So oder so, die
Kamera läuft. Auch, wenn das dem Mann, der stirnrunzelnd
neben Tammy auf seinem Handy scrollt, nicht bewusst zu sein
scheint. Wir befinden uns im Interview-Bereich, die Wand hinter
Tammy voll mit Logos von Sponsoren und Werbung für die
Skandinavien-Tour der Promotion. Sie steht dort relativ
non-chalant, und tritt mit aufgesetzter, aber recht überzeugender
Lockerheit an den Mann heran, der vor ihr steht. Würde er
ihr irgendeine Form von Aufmerksamkeit schenken würde ihm
vermutlich auffallen, dass etwas nicht stimmt, dass die Kamera
schon läuft.
Tut er aber
nicht.
Tammy:
"Weißt du, wann Robert auftauchen wird?"
Lorenz:
"Nein."
Der
Marketing-Experte der Lerbitz Performance Group ist so sehr in
sein Smartphone vertieft - beziehungsweise das, was er darauf
ansieht - dass er glatt vergisst, schnippisch und unhöflich
zu sein. Er antwortet einfach.
Tammy:
"Er hat diese Interview-Zeit doch beantragt. Das wird er ja
wohl mit seinem PR-Experten durchgesprochen haben."
Lorenz:
"Das sollte man meinen."
Für eine
direkte Bestätigung mangelnder Kommunikation ist Lorenz zu
sehr Profi, aber eine potente Mischung aus Bitterkeit und
Genervtheit schwingt mit.
Tammy:
"Was guckst du dir denn da an?"
Lorenz:
"Social Media Trends."
Die
Interviewerin lugt über die Schulter des Mannes.
Lorenz:
"Eine Respektlosigkeit gegenüber dem GOAT, welcher ein
Trailblazer des modernen-"
Robert
Breads: "Tammy!"
Der Kanadier
tritt von der Seite ins Bild. Sowohl Lorenz als auch Tammy zucken
zusammen. Er ist nicht geduscht, trägt noch immer Ring-Gear.
Seine Augen scheinen, als würden sie aus den Höhlen
quellen wollen.
Robert
Breads: "Start. Los."
Keine
Freundlichkeit, keine Höflichkeit. Seine Stimme ist kratzig,
kehlig. Eher flehend als fordernd. Tammy räuspert sich. Nach
Jahren der Arbeit in der GFCW erkennt sie wann es keinen Sinn
hat, sich über mangelnde Manieren zu beschweren.
Tammy:
"Natürlich."
Lorenz:
"Wir sollten vorher noch Ihre Antworten durchgehen, Herr
Breads. Negative PR können wir nach den heutigen Vorfällen-"
Robert
Breads: "Vorfällen? Welchen Vorfällen?"
Lorenz zieht
eine Schnute, schweigt aber.
Robert
Breads: "Ich kann für mich selbst sprechen, ich brauche
verdammt nochmal keinen Typen, der mir sagt, was ROBERT BREADS zu
sagen hat und was nicht!"
Der
Marketing-Mensch öffnet den Mund zu einer Erwiderung, als
ein Ton erklingt - ein Klingelton. Lorenz blickt auf das
Smartphone in seiner Hand, blickt noch einmal zu Robert,
schüttelt den Kopf und geht aus dem Bild, den Anruf
annehmend.
Robert
Breads: "Wir können starten."
Tammy gibt dem
Kameramann ein Zeichen, als würde jetzt gerade erst die
Aufnahme beginnen.
Tammy:
"Meine Damen und Herren, neben mir steht GFCW Hall of Famer
Robert Breads. Robert, du hast um dieses Interview gebeten,
nachdem der GFCW Förderkader heute Abend seinen
allerersten-"
Robert
Breads: "GFCW Förderkader?"
Die Stimme von
Breads überschlägt sich beinahe.
Robert
Breads: "Völliger Schwachsinn. Zwei Mitglieder des
Förderkaders, und ein gestandener erfahrener Wrestler. Das
war kein richtiges Förderkader-Team.”
Tammy:
"Hast du nicht selbst angedeutet, Mirkan Uysal sei sogar
noch schlechter als seine Schüler?"
Breads versucht
verzweifelt, vollkommen offensichtlich, das Narrativ irgendwie zu
drehen, es zumindest ein wenig zu seinen Gunsten zu verdrehen.
"Krisen-Management" nennt man das wohl, und Breads
stolpert dabei über seine eigenen Worte.
Robert
Breads: "Mirkan Uysal ist ein verdammter Scharlatan. Er hat
nicht nur meinen Job gestohlen, er glaubt wohl auch, dass er sich
den Respekt schnappen kann, der mir zusteht."
Tammy:
"Dieser Scharlatan hat allerdings das Match gewonnen."
Robert
Breads: "Denkst du, ich bin bescheuert? Denkst du, ich weiß
das nicht?"
Tammy:
"Doch. Er hat ja gegen dich gewonnen."
Robert
Breads: "Dann hör auf, so scheißdämliche-"
Lorenz:
"Was Herr Breads eigentlich sagen will, ist, dass es sich
hier um einen Ausrutscher handelt."
Der Mann mit dem
Telefon tritt wieder ins Bild, auch wenn er das Smartphone nun
nicht mehr am Ohr hat, sondern es lässig in der Hosentasche
verschwinden lässt. Es scheint, als hätte Lorenz in
seiner kurzen Off-Screen-Time eine gewaltige Menge an
Selbstvertrauen gewonnen. Er lächelt leise, was ob der
aktuellen Situation ein wenig absurd erscheint.
Robert
Breads: "Was ich sagen will, kann ich sehr gut selbst-"
Lorenz:
"Der wichtigste Wrestler aller Zeiten wird das deutlich
machen, da er in den nächsten Wochen sehr viel Zeit darauf
aufwenden kann - und wird - diesen Fehler zu korrigieren. Ich
habe gerade mit der geschätzten und genialen Entrepreneurin
Lerbitz telefoniert, und sie hat mir versichert, dass Herr Breads
zukünftig seinen vollenFokus
auf seine Bemühungen in der Jugendarbeit richten kann."
Breads steht
kurz vor dem Ausbruch, das ist ihm anzusehen. Er beißt sich
auf die Zunge. Wird er da gerade an den "Kids' Table"
verbannt? Warum?
Lorenz:
"Wir sind ihm natürlich trotz der unglücklichen
Ergebnisse des heutigen Tages enorm dankbar, denn heute ist dem
zum Trotz ein guter Tag für die Lerbitz Performance Group.
So hat Herr Breads doch mit Sicherheit maßgeblichen Anteil
daran, dass wir ein echtes Zugpferd für unseren Brand
verpflichten konnten."
Der
Kanadier zuckt zusammen. Ein echtesZugpferd.
Was war er denn dann?
Lorenz:
"Nach überaus produktiven Verhandlungsrunden in den
letzten Wochen hat sich unser favorisierter Kandidat im Rahmen
eines Sonder-Vertrags dazu entschlossen, die Lerbitz Performance
Group künftig als Weltklasse-Wrestler zu repräsentieren,
solange wir seine absolut vernünftigen und angemessenen
Forderungen erfüllen, was wir selbstredend mit Freude tun
werden."
Jetzt dämmert
es Breads. Er weiß, wer der favorisierte Kandidat der LPG
ist, aber er wirkt nicht so, als hätte er damit gerechnet,
dass er sich überzeugen lässt. Irgendetwas hat sich
getan, irgendetwas hat sich geändert, und mal wieder nicht
zu seinem Vorteil. Entscheidungen werden über seinen Kopf
hinweg getroffen. Weder seine alten Verbündeten noch seine
neuen Geschäftspartner reden vorher mit ihm. Er ist
Spielfigur, nicht Spieler, und er hat sich mit dem heutigen
Ergebnis keinen Gefallen getan, seine Position nicht verbessert,
im Gegenteil.
Lorenz:
"Bei der kommenden Ausgabe von War Evening wird Aiden Rotari
als Flaggschiff-Attraktion der Lerbitz Performance Group
vorgestellt."
GFCW
World Heavyweight Championship Match:
Ask
Skógur vs. Luna Rosario
Referee: Karo Herzog
Es
ist Zeit.
Ja,
die Show war lang. Und doch scheint in diesem Moment jeder
Sitz in der Arena belegt. Niemand unter den 15.000 Leuten,
die Tickets für den heutigen historischen Abend haben
würde sich mehr den nächsten Snack holen, das
nächste Bier oder die gebotene Pause in den sanitären
Anlagen verbringen.
Und
naja. Belegte Sitze ist auch optimistisch. Auf den Sitzen
hält es gerade kaum jemanden.
Es
war Zeit.
Nur
eine Sache, nur zwei Leute fehlten noch.
Es
war Zeit.
Zeit
für den Moment, die Bühne, einmal mehr, auf den
jede*r hinarbeitet, der jemals einen Fuß ins Innere der
vier heiligen Seiten gesetzt hat.
GFCW.
Live
on pay per view.
Main
Event.
Mit
einem hörbaren Geräusch der Dramatik zur Liebe
erlischt das Licht.
Und
leise dringt aus den Boxen War of Change, während die
Leinwand aufflimmert und eine idyllische Szenerie der langsam
aufblühenden, vom Frühling erfassten Wiesen zeigt,
die sich um ein wohl bekanntes Anwesen erstrecken.
"Wenn
man sich die Welt so anschaut... Heißt es manchmal dass
sich nichts wirklich jemals verändert. Egal was
passiert, egal, was man tut, egal wer es tut... Gesellschaft,
Politik, Privates, Sport, eigentlich passiert egal wie viel
passiert nie wirklich irgendwas."
Kurz
blitzt ein Cut zu den alten Bildern Leviathans auf, den
Massen auf den Straßen, den Einsatzkräften, es
blitzen Bilder von Sportveranstaltungen auf, von Rednern an
Pulten.
"Alle
Probleme, alle Muster... Nothing ever happens."
In
die Ferne blickend, in den Sonnenschein hinein, sitzt Luna
Rosario auf der Terrasse des Leviathan Anwesens und kaut ein
wenig Gedankenverloren auf ihrer Lippe herum.
"Und
das Gefühl is mir ja nicht fremd. Und vielleicht ist es
egal, was ich tue, vielleicht stimmt es. Aber ich werde nie
aufhören, es zu versuchen. Ich kann die Dinge ändern."
Wir
schalten zur ersten Auflage der Battlemania und einer
schnellen Ansammlung der Szenen, in welchen Kontrahent um
Kontrahent das oberste Seil durch Lunas Hand überquert.
"Wir
sind stärker, als das."
Ein
paar Monate später. Und das Bild nimmt uns mit zu einem
geschlagenen Steve Steel unter Lunas verächtlichem
Blick.
"Egal
was man über mich sagt. Egal, was ich tun muss..."
Der
Knall der Peitsche hallt wider über die Lautsprecher,
während die Szenerie uns an die Rivalität zwischen
Luna und Aiden erinnert.
"Wir
machen Fehler."
Fast
schon, als wäre die Aufnahme beschädigt flimmern
gerade noch kenntlich Bilder von Luna am Boden Backstage in
den Folgen ihres Konsums, sowie Szenen von Leviathans starker
Hingabe zu The End über das Tron.
"Manchmal
holen sie uns ein..."
The
End konnte sie nicht besiegen. Und sein triumphales Gesicht,
als er Drake letztlich schlug um Leviathan ganz und gar zu
überkommen, weckt Erinnerungen.
"Manchmal
können wir sie hinter uns lassen."
Ein
Blutender Kriss Dalmi musste hingegen ihre Wut spüren.
"Und
auch, wenn wir immer und immer wieder denken ..."
Das
war es. Ask Skogur. Alex Ricks. Geschlagen. Und Luna blickt
fest auf Antoine Schwanenburg.
"...
nichts kann sich jemals ändern."
Einmal.
Zweimal. Dreimal.
Die
Schläge des Ringrichters.
Einmal.
Zweimal. Dreimal.
Erneut.
Einmal.
Zweimal.
Niederlagen.
So
kurz vor der Krone.
Und
doch so klar und vernichtend.
"Ich
werde. Es. Versuchen."
Breads.
Geschlagen.
"Ich
stehe wieder und wieder hier."
Viggo.
Vernichtet.
"Für
mich."
Aiden.
Endlich überstanden.
"Für
euch."
Bilder
von Lunas Umarmungen und Gesprächen, den Fotos mit ihren
Fans, gerade den jungen Frauen und Mädchen im Publikum,
untermalen ihre Rede.
"Für
uns."
Zurück
in der Gegenwart blickt sie fest in die Ferne.
"Mit
allem, was passiert ist... ist Asks Weg vielleicht nichtmal
so anders. Aber ich brauche das, was er hat..."
Schimmernd
leuchtet der World Title über Asks Kopf auf.
"...
um wahrhaftig meine Welt zu verändern."
In
rapiden Cuts werden die Bilder ihrer Siege und Niederlagen,
ihrer Freunde und Feinde noch einmal gespielt.
"Wir
sehen uns. In einer neuen Zeitrechnung."
Die
Bilder, die den Zuschauenden in der Halle auf dem Tron, uns
in HD auf den heimischen Bildschirmen präsentiert
wurden, erlischen.
Und
begleitet von einem donnernden Pop kratzen frech und gewohnt
die ersten Klänge von Holy Wars aus den Boxen.
Zeit
für alle mitzuschreien.
SHE'S
A 21ST CENTURY BITCH
Schilder
werden empor gehalten, Leute springen auf und nieder, aber
dem geneigten Zuschauer fallen auch Daumen nach unten und
skeptische Blicke ins Auge, als mit den Händen hinter
dem Rücken, einem breiten Grinsen und dem schimmernden
Tattoo über der rechten Gesichtshälfte die Frau der
Stunde durch den Vorgang tritt.
Silbern,
Grün, Violett spielt sich die Lichtshow in den Rängen
und auf der Bühne ab. Tief zieht Rosario die Luft ein,
als sie sichtlich erfasst durch die Arena blickt.
Pete:
"Es ist... Zeit."
Sven:
"Sind aller guten Dinge drei? Ist es Lunas Moment. Ist
das Jahr des Hirsches nur ein Funken der Geschichte? Oder ist
es wahr... und nichts ändert sich jemals."
Langsam
sinkt Luna im Schneidersitz auf den Boden. Die kurze
Lederjacke über ihren Schultern bedient die
Herausforderin aus ihren Taschen mit der nötigen
Zigarette und dem Feuerzeug. Ein leichtes, fast ergriffenes
Nicken begleitet ihren erneuten Blick durch die Ränge.
Pete:
"Zweimal scheiterte Luna an genau diesem Punkt. Pay
Per View. Main Event. World
Title. Doch an diesen Abenden sorgte der vielleicht größte
aller Zeiten, Antoine Schwanenburg dafür, dass sich
einmal mehr nichts veränderte."
Sven:
"Man könnte allerdings sagen, dass sich sehr sehr
viel verändert hat für die GFCW. Wir sind in einer
anderen Ära. Und die Frage ist: Als eine der Personen,
die maßgeblich den Beginn dieser Ära mitgeprägt
hat, nicht nur als Teil von Leviathan, sondern auch als
historische Rivalin von nicht nur Ask, sondern ihm, Aiden
Rotari und The End ... bleibt Luna zurück?"
Pete:
"Um den Elefant im Raum zu nennen: Laut James Corleone
wohl letzteres."
Wieder
auf den Beinen blickt sie sich um. Langsam. Ganz langsam
wandert die Hand in die Höhe. Und mehrere Fans tun es
ihr gleich, bieten sofort den Wurf an.
Einen
Fingerzeig später feuert der Auserwählte unter
großem Jubel zielsicher die Bierdose in Lunas Arme,
welche sie sofort an ihrer Stirn aufschlägt und den
Inhalt über das heute dunkelrot schimmernde Gear, so wie
in Ihren Rachen fließen lässt.
Ein
dünnes Rinnsal von Blut ist die Quittung dafür,
aber ohne wäre es auch nicht Luna. Klappernd fällt
das Blech zu Boden und sie macht sich auf den Weg zum Ring.
Ein
Vorbild? Kann man debattieren. Aber die Faszination und
Anziehung Rosarios auf viele Fans ist nicht abzustreiten.
Laura:
"Das folgende Match ist der MAAAAAIN EVENT des
Abends.Und er ist ein Singles Match um den GFCW
Wooooooooooorld Title. Auf dem Weg zum Ring. Mit offiziellem
Gewicht von 69 Kilogramm
(Anm.
d Red.: nice)
die
Herausforderin. Aus Hamburg: SERPENTS CHILD... LUNA
ROOOOOOOOOOOSAAAAAAAAARIIIIIIIIIOOOOOOOOO."
Der
Sprung aufs Turnbuckle. Der letzte Moment des Innehaltens.
Der erste Moment von etwas großem. Oder... würde
sich in ihrer Welt nichts jemals ändern?
Die
Halle wird nun dunkel. Schon bald sieht man nichts mehr und
auch die Fans halten sich zurück, diese Atmosphäre
mit ihren Handylichtern zu zerstören.
Es
dauert einige Zeit bis vollständige Ruhe eingekehrt ist,
nachdem diese dann den PSD Bank Dome mit Stille erfüllt
hat, beginnen leise einige Naturgeräusche aus den Boxen
aufzukommen. Und schließlich folgt auch der Gesang. Wir
wissen wer jetzt kommt und wir wissen auch was jetzt kommt.
Diese Musik kündigt einen besonderen Eintritt von Ask
Skógur an und er nutzt ihn nur für besondere
Anlässe.
Allerdings
ist jedes seiner Titelmatches ein solcher besonderer Anlass.
Ein
Donnerschlag ertönt!
Und
damit entsteht der grüne Scheinwerferspot auf der Stage.
Helvegen.
Ask
tritt heraus. Diesmal nicht als Gestalt, diesmal nicht mit
einem besonderen Umhang, aber dennoch mit der Maske des
Hirschskelettes.
Und
mit dem GFCW-World Title. Diesmal zieht er ihn nicht hinter
sich her, diesmal haftet er um seine Hüften.
Ask
Skógur, der GFCW-Champion. Der
Mann in der Hirschmaske.
Das
Jahr des Hirsches.
An
dieser Stelle würden Pete und Sven wohl so etwas sagen
wie: ‚Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass
Ask Skógur, der Mann, der Probleme hatte aus dem Wald
zu kommen und in der Zivilisation Fuß zu fassen, einmal
der große Champion der GFCW sein würde?‘
woraufhin Sven irgendeinen kecken Spruch parat hätte,
mit der er sich irgendwie über Ask lustig macht, wobei
er ihn dennoch als das was er ist ernst nimmt: nicht nur EIN
Champion, sondern DER Champion.
Aber
auch die Beiden sind ruhig und genießen Asks Eintritt.
Er läuft zielgerichtet, wohlgemerkt OHNE abzuklatschen,
in Richtung des Ringes, von wo aus Luna Rosario ihn bereits
beobachtet. Aber man kann auch über der Maske erkennen,
dass er diese gigantische Atmosphäre genießt.
Grundsätzlich, diesen Entrance, hatte er schon oft. Aber
noch nie als DER Mann der Stunde. Noch nie als Champion.
Ask
hat bei Title Night das Jahr 2024 beendet und das Jahr des
Hirsches eingeläutet, soll heißen: das hat gerade
erst begonnen und wird somit noch lange, lange nicht vorbei
sein.
Zumindest,
wenn es nach ihm geht.
Nicht
so, wenn es nach Luna Rosario geht.
Ask
erreicht den Ring, Ask betritt den Ring, Ask besteigt den
Turnbuckle und Ask löst den Gürtel. Immer noch in
dem Spot, immer noch mit der Maske hält Ask nun den GFCW
World Title in die Luft, was ein sehr Atmosphärisches,
mystisches, sogar leicht unheimlich-anhauchendes Bild ergibt.
Das Bild eines der wohl unkonventionellsten Champions der
letzten Jahre, denn Ask ist keiner der vor dem Kampf
wegläuft, er ist einer der den Kampf sucht. Und er hat
diesen Kampf gegen Luna Rosario gesucht, der ihm jetzt
bevorsteht.
Asks
erste Titelverteidigung. Vielleicht Asks letzte
Titelverteidigung?
Ask
steigt nun wieder vom Ringpfosten. Er übergibt seinen
Gürtel an Karo Herzog, während auch das Licht in
der Halle wieder vollständig angeht. Er entledigt sich
seiner Maske und signalisiert nun, dass er bereit ist.
Laura:
„Und ihr Gegner… mit einem Gewicht von 95 kg…
aus Schweden… er ist der amtieren GFCW WORLD
CHAMPION…. ASKKKK SKÓGUUUUR!“
Bereit
für den Kampf.
Pete:
„Es ist Zeit für den Main Event und ja, Sven, was
haben wir hier? Wir haben ein Match, dass sich seit einigen
Wochen aufgebaut hat und dennoch ist es so, dass die beiden
Kontrahenten recht wenig miteinander zu tun hatten bisher.
Luna Rosario hat ein Match gegen Aiden Rotari gewonnen, womit
sie sich als Hauptherausforderin qualifiziert hat, ansonsten
scheinen sie und Ask recht wenig Probleme zu haben.“
Sven:
„Naja, vielleicht haben sie nicht viele Probleme, aber
sie haben ein ganz großes Problem und das ist der GFCW
World Championship, bei dem Beide denken, er sollte bei ihnen
sein. Ask hat ihn und will ihn nicht verlieren, Luna hat ihn
nicht und will ihn gewinnen.“
Pete:
„Ja, alle wollen den Titel, das ist klar, aber, wenn es
nach Ask geht, sind nur die würdig auch tatsächlich
um ihn anzutreten, die ihn sich verdient haben. Bei Ask muss
man da nicht mehr drüber diskutieren, aber denkst du,
dass Luna jemand ist, die sich dieses Match hier wirklich
verdient hat? Schließlich war sie lange Zeit weg.“
Sven:
„Mag ja sein und auch, wenn ichs nicht gern sage, aber
trotzdem kann man ja nicht abstreiten, dass Luna irgendwie
immer berechtigt, im Main Event steht. Sie hatte bereits
Titelchancen gegen Antoine Schwanenburg, was gerechtfertigt
war und so ist es nun auch bei Ask, nicht zuletzt durch den
Sieg über Aiden. Die Frage ist, ob sie nun auch
tatsächlich mal den nächsten Schritt gehen kann
oder ob sie, wie es der fantastische Mister James Corleone
gesagt hat, weiterhin nur die ‚geborene Herausforderin‘
bleibt.“
Pete:
„Ask hat sich seinen Status über Jahre erkämpft,
Luna hat sich ihren Status über Jahre erkämpft.
Beide sind teilweise durch die Hölle gegangen, während
ein eben so heißes Feuer in ihnen gebrannt hat, dass
sie immer weiter motiviert hat um letztendlich dahin zu
kommen, wo sie jetzt stehen: an der Spitze der GFCW. Nun
bleibt die Frage – wessen Feuer ist heißer?“
~
Ding Ding Ding ~
Der
Gong ist ertönt und damit kann es beginnen. Luna und Ask
stehen in gegenüberliegenden Seiten des Rings und
beginnen mit einem intensiven Blickkontakt. Wie es schon
etabliert wurde: sie sind sich eigentlich recht ähnlich.
Beide haben viele Chancen aufs große Gold erhalten,
beide haben diese oft nicht nutzen können. Jetzt
allerdings hat Ask das geschafft, wird Luna folgen?
Auf
den Blickkontakt folgt, dass sie sich umkreisen. Man merkt,
dass hier keiner einen Fehler machen will, denn auch, wenn
bisher recht wenig Geschichte untereinander besteht, steckt
viel Geschichte hinter den Teilnehmenden dieses Matches
individuell. Ask hat oft Fehler gemacht, die ihn Matches
gekostet haben, Luna will sich vom Ruf der ewigen
Herausforderin loslösen. Aber gut, irgendwann muss man
dann ja trotzdem mal anfangen.
Es
kommt also zum Lock-Up, den Ask recht direkt für sich
gewinnen kann, schließlich hat er sowohl was Größe
als auch Gewicht angeht, einen eindeutigen Vorteil.
Side-Headlock also gegen Luna, die ein paar Sekunden darin
gefangen ist, bis sie schließlich direkt einen School
Boy ansetzen kann, mit dem sie Ask einrollt! Allerdings nicht
zum Cover, Ask rollt durch, beide rennen wieder aufeinander
zu, bis Ask Luna wieder in den Headlock nehmen kann.
Daraufhin gelingt es Luna aber erneut sich herauszufinden,
unter Ask durchzuschlüpfen, bis sie aber zum dritten Mal
im Headlock landet. Aber auch hier windet sich Luna frei, sie
dreht Asks Arm um und hinter ihn, zum Hammerlock, unter dem
sich nun aber Ask herausdreht, hinter Luna in einen Ansatz
zum German Suplex, beziehungsweise…
Ask
greift nach Lunas Arm, zieht ihn hinter…
FORCE
OF NATURE
Schon
jetzt!
Luna
duckt sich weg! Back Elbow gegen Ask! Der taumelt, Luna holt
etwas Anlauf…
SERPENTS
KISS
Aber
auch Ask kann ausweichen!
Beide
gewinnen nun etwas Abstand zueinander und gehen wieder in den
Blickkontakt. Diesmal ist der aber weniger intensiver,
angespannter Natur, als vielmehr bezogenen auf den
sportlichen Aspekt. Beide merken, dass sie auf einem
ähnlichen Level agieren, womit sie realisieren, dass das
hier eine verbissene Nummer wird.
Pete:
„Ja, das wird ein ausgeglichener Kampf. Ask ist nicht
umsonst World Champion und Luna ist nicht umsonst die
Hauptherausforderin. Laut Skógur muss man es sich
verdienen um diesen Titel kämpfen zu können und wir
merken hier schon deutlich, dass das Beide getan haben.“
Eine
weitere Gemeinsamkeit der Beiden? Auf lange Spielchen hat
hier keiner Lust. Deshalb folgt jetzt nicht wieder die
gleiche Sequenz, nein diesmal stürmen die Beiden nun
aufeinander zu und gehen direkt in einen Schlagabtausch. Es
fliegen sprichwörtlich die Fäuste, tatsächlich
aber die Forearms, die Elbows, die Kicks. Und tatsächlich
gelingt es Luna Ask damit gut einzuheizen, den sie sogar in
die Ringecke drückt. Luna will Anlauf holen und
scheinbar mit einem Splash angesprungen kommen, da wird sie
allerdings schon vom Schweden abgefangen, der sie selbst in
die Ecke wirft. CHOPS gegen Luna und auch eine Backfist soll
folgen, doch abermals kann Luna sich befreien indem sie
zwischen den Beinen Skógurs hindurchslidet. DROPKICK
direkt gegen Asks Rücken, der somit in die Ringecke
knallt. Und dann folgt auch der Big Splash um das gleich zu
wiederholen!
Ask
taumelt benommen zurück, woraufhin Luna nun selbst in
die Ringecke rennt. Sie springt drauf und davon ab und
verpasst Ask eine Aktion, die ihm, als Naturburschen, ja
eigentlich gefallen sollte…
WHISPER
IN THE WIND
Und
sie trifft perfekt! Ask geht zu Boden und Luna entscheidet
sich für das erste Cover des Matches, welches natürlich
gerade mal so einen One-Count erzielt. Aber das dürfte
wohl vielmehr eine taktische Komponente gewesen sein, als,
dass es ein wahrlicher Versuch war das Match zu entscheiden.
Sie tritt nun noch etwas auf Ask ein und geht bereits in
Stellung für die nächste Aktion, denn jetzt hat sie
einen Ansatz für Dominanz und den wird sie natürlich
direkt ausnutzen wollen.
Ask
rappelt sich also langsam wieder auf… SHINING WIZARD!
Ask duckt sich, kniet aber immer noch…
ABSOLUTE
ZERO
Wow!
Und DAS hier kann wirklich eine verheerende Aktion gewesen
sein, auch zum jetzigen Zeitpunkt im Match schon! Direkt das
nächste Cover!
1…
2…
Kickout!
Recht
locker, recht klar, recht bestimmt und dennoch deutlich
knapper als der Pinfall zuvor. Luna lässt sich nicht aus
der Fassung bringen, ganz im Gegenteil, sie realisiert gerade
selbst, dass eben aus einem kleinen Funken des Angriffs, ein
wahrliches Feuer des Momentums entfacht. Und das muss sie am
Leben erhalten, bevor es wieder erlischt.
STANDING
MOONSAULT gegen Ask, Knee Strike hinterher, als der sich
wieder aufrichten will, dazu noch eine kurze Serie an Leg
Drops, bevor das nächste Cover folgt, dass ihr abermals
einen Two-Count beschert. Ja, Luna hält gut durch und
kann Ask ordentlich zusetzen. Sie stampft noch einmal auf
dessen Kopf um schließlich erneut in die Position für
eine größere Aktion zu gehen.
Sie
verlässt den Ring, steht an den Seilen bereit und
scheint nur darauf zu warten, bis Ask wieder zu sich und auf
die Beine kommt. Als das passiert springt Luna auf die Seile,
kurz ab um sich einmal zu drehen und dann kommt sie
angeflogen mit einem
SPRINGBOARD
MOONSAULT
…
… direkt
in die Arme von Ask! Er fängt Luna ab und hält sie
zum Powerslam, aber Luna strampelt sich frei und landet
hinter Ask. Sie holt Anlauf aus den Seilen und will erneut
mit einem ABSOLUTE ZERO ankommen, doch diesmal erwartet sie
Ask.
BJÖRNSMACK
Der
Spinning Back Elbow trifft Luna, bevor sie ihren Move
durchziehen kann und das auch komplett am Kiefer. Luna geht
sofort zu Boden, was Ask nun selbst ein Zeitfenster eröffnet,
indem er kurz durchschnaufen kann. Luna hat eine
beeindruckende Offensive aufbauen können, gut für
Ask, dass er diese erstmal unterbrechen konnte.
Aber
auch Ask weiß, dass er seine Chancen nutzen muss, er
kann nicht zu lange Pause machen. Er greift nach Luna, nimmt
sie in einen Ansatz zum Vertical Suplex… wobei Luna
aber wieder gegen hält!
Mit
einem überraschenden Kraftaufwand versucht sie
ihrerseits Ask hochzuheben… vielleicht schon zur New
Order? Aber der Björnsmack wirkt noch zu sehr nach und
dann auch wieder… Ask ist deutlich schwer als sie, er
kann die Kontrolle über die Aktion also recht schnell
zurückgewinnen, Luna hochhieven und jetzt seine Variante
eines Brainbusters, den Skogens Straff, durchbringen? Nein,
denn Luna rollt sich wieder ab und sofort sprintet sie in die
Seile. Sie springt auf diese und will wieder einen
Springboard Moonsault zeigen, aber Ask rennt direkt durch um
nicht in diesen zu laufen. Luna landet also hinter Ask, der
sich umdreht, erneut auf sie zuläuft und zwar direkt in
einen Dropkick gegen die Füße. Ask fällt auf
die Knie, Luna holt sich Anlauf und…
SHINING
WIZARD
Der
geht durch!
Cover!
1…
2…
Kickout!
Jetzt
ist Luna doch schon etwas ungehaltener als zuvor. Dieser
Aktion hätte sie durchaus eine potenzielle Siegeschance
beigemessen.
Pete:
„Man muss sagen, dass Luna sich bisher deutlich besser
schlägt. Sie konnte Ask bisher ganz gut ausspielen, die
Kontrolle übernehmen, die sie bisher auch noch nicht
wieder abgegeben hat, wenn es auch kurz danach aussah.“
Sven:
„Man könnte sagen, aktuell brennt das Feuer in
Luna mehr als in Ask, was dieser ja auch vor zwei Wochen
gesagt hat – die Position des Herausforderers ist
größerer Zündstoff als die des Champions.“
Pete:
„Ich hätte dir gar nicht solche weisen Worte
zugetraut, aber du hast recht. Trotzdem darf man nicht
vergessen, dass Ask wohl einer der verbissensten
Herausforderer auf diesen Titel war, die wir jemals hatten.
Wieso sollte sich das als Champion nun also ändern?“
Luna
will nun nichts weiter riskieren. Sie hat Ask am Boden, also
sollte sie es schnellstmöglich hinter sich bringen. Sie
greift sich Ask wieder, hebt diesen erneut auf und nutzt nun
all ihre Kraft um tatsächlich den New Order-Brainbuster
durchzubringen und den Sack zu zumachen. Sie hebt Ask hoch…
hat damit aber einige Problem… und diese, lassen sich
leider nicht wegignorieren.
Ask
dreht die Aktion um…
SKOGENS
STRAFF
Beide
haben ihre persönliche Brainbuster-Variante und Ask hat
mit seiner nun Erfolg gehabt. Er kann das Cover nicht gleich
nachsetzen und auch er weiß, dass das dadurch wohl
nicht reichen wird, für den mentalen Aspekt macht er es
aber trotzdem und holt sich damit auch einen Two-Count ein.
Ask
kniet nun neben Luna. Er ist leicht außer Atem,
schließt nun aber seine Augen um kurz innezuhalten. Er
realisiert, dass das Match bisher nicht wirklich zu seinen
Gunsten lief, woran er schleunigst etwas ändern muss. Er
atmet tief durch und steht schließlich auf – das
Jahr des Hirsches darf noch nicht enden.
Er
geht zurück in eine der Ringecken und will nun warten,
bis Luna wieder aufsteht. Sobald das geschehen ist und sie
mit dem Rücken zu ihm steht, rennt er mit einem
TIMBER-Kick auf sie zu und wie so oft in diesem Match, weiß
Luna wann sie sich ducken muss um auszuweichen. Sie springt
erneut auf die Seile, wieder zum Springboard Moonsault, aber
diesmal reagiert Ask schnell genug. Er stößt Lunas
Fuß weg, sodass sie den Halt verliert, mit den Beinen
auf die Seile knallt und davon so zurückgefedert wird,
dass sie nach einer Drehung mit dem Gesicht zuerst auf den
Mattenboden landet. Aufgrund des Aufpralls schreckt Luna
direkt wieder auf die Knie, wobei Ask nachsetzt.
SHINING
WIZARD
‚Was
du kannst, kann ich schon lange!‘ wird sich Ask wohl
gerade denken, als er Luna mit demselben Move erwischt, mit
dem sie ihn vorher abgefrühstückt hat. Und Ask
scheint zufrieden damit, denn so langsam findet er wirklich
ins Match.
Das
Publikum in der Halle ist dabei übereuphorisch. Sie
zeigen lautstark, dass ihnen dieses Match sehr gut gefällt.
Die große Mehrheit jubelt in exorbitanter Lautstärke
für den Champion, während aber auch Luna Rosario
ihre Fraktion hat.
Ask
greift sich Luna nun wieder und er hebt sie auf die Beine.
Ansatz zum Bodyslam und…
MICHINOKU
DRIVER
Diese
Kombination von Aktionen scheint Ask genug Rechtfertigung zu
sein ein weiteres Cover anzubringen.
1…
2…
Kickout!
Inzwischen
schon relativ knapp, aber immernoch sicher genug, auch, wenn
es gerade gar nicht mehr so gut für Luna aussieht. Und
das ändert sich auch in den nächsten Minuten nicht,
in denen Ask die Oberhand behält. Er schleudert sie in
die Ringecke, kann einige Schläge und Kicks durchsetzen
und auch den ein oder anderen German Suplex durchbringen.
Kurz gesagt: Ask benutzt Luna gerade als Spielball und die
kann nicht wirklich viel dagegen aussetzen…
… ABER:
sie lässt sich auch nicht unterkriegen. Egal welche
Aktion Ask durchbringt, Luna schafft es immer wieder
aufzustehen. Ask verpasst ihr einen kräftigen ANTLER
SLASH (Bionic Elbow) und selbst danach taumelt Luna zwar,
aber fällt nicht. Das Feuer ist groß in Luna
Rosario und es entfaltet sich nun in einem gewaltigen
Kriegsschrei.
Ask
beobachtet das und wirkt kurz beeindruckt. Und dann…
lächelt er. Ein zustimmendes Grunzen folgt. Es scheint,
als sähe Ask da gerade genau das, was er jetzt seit
einigen Wochen fordert – eine würdige
Herausforderin, die sich diese Titelchance hier tatsächlich
verdient hat. Und dann… lässt auch er einen
Kriegsschrei heraus. Sofort stürmen die Beiden
aufeinander zu und wie zu Beginn des Matches entsteht nun ein
weiterer Schlagabtausch! Beide schlagen gleichzeitig
aufeinander ein, bis Luna sich an einem Pele Kick versucht,
Ask direkt mit dem nächsten Antler Slash, Luna mit der
Backfist, Ask mit einem High Knee, Luna dann wieder mit einem
Elbow und Ask rundet es ab mit einem weiteren BJÖRNSMACK!
Luna
duckt sich! Kick in die Kniekehle von Ask. ABSOLUTE ZERO. Ask
duckt sich! TIMBEEER! Luna slidet durch die Seile, um der
Aktion zu entfliehen, sodass Ask mit dem Bein nun in den
Seilen hängt! Kick von Luna gegen Asks Kopf, dass der
aus diesen heraustaumelt…
DIVING
CROSSBODY
Und
sie trifft den Schweden!
Sie
hält direkt das Cover an!
1…
2…
Kickout!
Während
Ask Luna von sich wegdrückt, geht sie direkt wieder zum
Angriff über, sie greift erneut nach Ask und will nun
wirklich den Sack zumachen. Doch Ask stößt sie
nach vorn. BIG BOOT! Luna taumelt! Kick in den Magen…
DEER DRIVER! Luna zieht Asks Beine vor, sodass er auf den
Rücken knallt. STOMP auf die Magengrube des Schweden.
Luna is BACK!
Es
folgt eine Schlagsalve gegen Ask und neben dem Feuer in sich
drin, wird auch die Crowd immer heißer. Luna wird
angefeuert, während dennoch genügend Leute für
Ask sind. Luna schnauft kurz durch und erlaubt sich einen
Moment Pause, bis Ask wieder auf den Beinen ist. SERPENTS
KISS! Ask fängt sie ab! Mit einem Fallaway Slam wirf er
sie direkt über sich, doch Luna landet auf den Füßen
und als Ask sich dreht…
SERPENTS
KISS
Und
er trifft! Direkt gegen Asks Kopf!
Aber…
Aber…
Aber…
…
Geistesabwesend
schafft es der scheinbar-ausgeknockte Ask Skógur sich
aus dem Ring zu rollen.
Luna
schaut ihm verzweifelt hinterher.
Das
wäre wohl ihre Chance gewesen. Entweder sie hätte
Ask gepinnt oder sie hätte zum Double Stomp vom
Turnbuckle angesetzt. Beides konnte sie nicht schaffen, den
Asks Reflexe haben ihn beschützt.
Luna
versucht Ask noch hinterher zu hechten, schafft das
allerdings nicht. Sie hängt nun in den Seilen mit einem
Gesichtsausdruck der Orientierungslosigkeit. Sie HÄTTE
hier und jetzt gewinnen KÖNNEN, aber das wird man wohl
nie erfahren.
Es
vergehen einige Sekunden, in denen Luna ihre Gedanken sammeln
muss, bis sie sich ebenfalls aus dem Ring rollt um Ask
aufzuheben und in den Ring zurückzubefördern, aber
wieder wird dabei der Unterschied in Masse und Größe
deutlich – das dauert natürlich einige Zeit. Mit
aller Bemühungen schafft sie es schließlich. Sie
hat Ask oben und will ihn nun zurück in den Ring
schieben, aber der… hat diese ganze Zeit nutzen
können.
Er
stößt Luna nach vorn, direkt mit dem Rücken
gegen den Ringpfosten, woraufhin diese aufschreit und sich
vor Schmerzen krümmt. Damit dreht sie Ask nun auch
wieder den Rücken zu, woraus dieser abermals Kapital
schlagen kann.
TIMBEEER
Er
trifft Luna perfekt am Hinterkopf. Sie geht zu Boden, er geht
zu Boden und damit liegen nun Beide außerhalb des
Ringes.
Und
das fordert Karo Herzog auf die Beiden anzuzählen.
1…
2…
Bisher
macht keiner von Beiden Anstalten sich irgendwie aufzuraffen.
3…
4…
Noch
immer nicht. Aber jetzt erkennen die Fans einmal mehr ihre
Stunde. Und damit beginnen sie die Beiden anzufeuern.
5…
6…
ASK!
ASK!
ASK!
LUNA!
LUNA!
LUNA!
7…
Ask
ist wieder oben! Und auch Luna schafft es mit Hilfe der
Barrikade wieder aufzustehen…
ASK!
LUNA!
Ask
kämpft sich in Richtung Ring und auch Luna schafft es
langsam mit Hilfe der Barrikade sich wieder aufzrichten…
„Ich
habe euch gewarnt. Aldo wird den Titel bekommen, auf dem
einen oder dem anderen Wege. Und wenn er den Titel nicht
bekommt, dann kämpft keiner darum.“
Eine
Stimme ertönt und mit der Erwähnung von Aldos Namen
ist auch direkt klar von wem und sollte es der ein oder
andere noch immer nicht realisieren, dann spätestens
dann, als James Corleone durch das Publikum angelaufen kommt.
Mit
einem Mikrofon bewaffnet betritt er schließlich den
Ringbereich der Halle, was die Aufmerksamkeit von Karo
Herzog, Ask Skógur und Luna Rosario auf sich zieht.
James
Corleone: „Ask, du hattest deine Chance Aldo ein Match
zu geben und hast sie nicht genutzt. Wer nicht hören
will, muss fühlen.“
Luna
hängt noch immer an der Barrikade, während Ask um
den Ring herum zu Corleone schaut. Irritiert dreht er sich
kurz ein…
BATTERING
RAM
~
Ding Ding Ding ~
Mit
einer intensiven Power kommt Aldo einmal mehr wie eine Rakete
angeschossen um Ask zu durchbohren. Er schmettert Ask direkt
auf den Hallenboden, woraufhin der Champion direkt liegen
bleibt – der Kraft eines solchen Spears ist er nach dem
harten Match nicht mehr gewachsen.
Luna
realisiert direkt, was hier gerade passiert und sofort geht
sie auf Aldo los, sie will auf ihn eintreten und schlagen,
doch Aldo ist bereit. Er fängt sie ab, greift ihren Kopf
und hämmert diesen mit voller Kraft gegen den harten
Stahl des Ringpfostens. Luna hält sich direkt den Kopf,
fällt aber noch nicht, sie taumelt tatsächlich
einige Schritte zurück, was Aldo die optimale
Möglichkeit bietet…
BATTERING
RAM die Zweite!
Auch
Luna bekommt den Spear ab und wird nicht weniger hart
getroffen als Ask. Triumphierend richtet sich Aldo mit
dämonischer Miene auf, als er betrachtet, was er hier
angerichtet hat. Er packt sich Luna erneut und schleudert sie
abwechselnd gegen Barrikade, Ring und Ringpfosten. Den
Gnadenstoß verpasst er ihr aber schließlich, in
dem er sie zur Powerbomb nimmt…
… und
diese auch durchzieht.
… AUF
DEN APRON! Und das ist umso schmerzhafter, denn das ist ja
bekanntlich die härteste Stelle des Ringes!
Luna
sackt nun zusammen und liegt regungslos auf dem Hallenboden,
während Aldo sich wieder Ask zuwendet, der tatsächlich
versucht wieder auf die Beine zu kommen.
Ohne
Erfolg.
Mit
einem heftigen Tritt erwischt Aldo Ask am Kopf, bevor er
diesen auch packt um ihn zurück in den Ring zu schieben.
Die
GFCW-Galaxy ist dabei außer sich vor Wut. Nicht nur,
dass ihnen eine eindeutige Entscheidung in diesem verbissenen
Titelmatch genommen wurde, nein, weder Ask, noch Luna können
gerade was gegen Aldo ausrichten und müssen diese
gewaltvollen Aktionen über sich ergehen lassen.
Nur
einer freut sich – James Corleone. Er hat es
angekündigt, Ask hatte Zeit auf Aldo einzugehen und tat
dies nicht. Jetzt muss er mit den Konsequenzen leben.
Und
diese Konsequenzen finden nun im Ring statt. Aldo packt sich
Ask, hievt ihn hoch und…
LA
VENDETTA
Ask
knallt auf den Boden. Auch er liegt nun regungslos im Ring,
während James Corleone ebenfalls hinzusteigt – mit
dem GFCW World Title.
Er
schaut zu Aldo und streckt diesem den Gürtel aus.
Aldo
zögert etwas. In seinem ganzen Auftritt wirkte er wie
die Killermaschine, die in den vergangenen Monaten aus ihm
geworden ist, doch jetzt, als sein Vater ihm den GFCW World
Title ausstreckt, scheint es ihn tatsächlich wieder
etwas zu erwischen.
Er
erkennt, dass sein Vater ihm vertraut und es ihm zutraut
diesen Gürtel zu gewinnen.
Aldo
nimmt den Titel und streckt ihn in die Luft, während er
mit einem Fuß auf Asks Brustkorb tritt.
Noch
mag Aldo kein Champion sein, aber so wie es aktuell aussieht,
liegt die Betonung auf NOCH.
Pete:
„Ich bin sprachlos. Mit einem solchen Ende hat glaube
ich niemand gerechnet, aber damit dürfte es wohl nun
endgültig klarstehen. Aldo will den Titel und er ist
bereit dafür alles zu tun, ihn zu bekommen.“
Sven:
„Und das zurecht! Er ist der Mann, der bei Title Night
The End besiegt hat. Und er ist der Mann, der schon bald der
neue GFCW World Champion sein wird. Er… oder keiner.“
Mit
einem triumphierenden Aldo Nero und einer ausgeknockten Luna
Rosario, sowie einem geschlagenen Champion Ask Skógur
endet Brainwashed 2025 mit einem unrühmlichen Ende.
Aldos
Eroberung hat den GFCW World Title erreicht.