Der Parkplatz des PSD Bank Dome. Viele Fahrzeuge sind hier noch nicht zu sehen, weil der Tag noch jung ist. Die, die aber bereits da sind, sind eher mittlere Klasse, wenn man so will. Ein Audi A4 steht neben einem 3er BMW, ein Honda Accord wird von einem Mazda 6 und einem Bulli flankiert. Und nein, der Bulli ist kein Partybulli. Und auch kein Pistenbulli.
Dann wird es für einen Moment etwas lauter auf dem Parkplatz. Eine MV Agusta, genaue Typbezeichnung auf den ersten Moment nicht zu erkennen, kommt auf den Platz gebollert und parkt ziemlich genau dort, wo auch der Bulli steht. Der Fahrer, schwarz beledert mit einem ebenso schwarzen Helm, gönnt sich nach dem Abschalten des Motors noch einige Sekunden. Einen großen Rucksack hat er auf dem Rücken, natürlich auch in schwarz. Schließlich aber nimmt er den Helm ab.
Alex Jr.
Die Haare, die gefühlt immer länger werden und nun schon bis über die Ohren reichen, werden einmal durchgeschüttelt. Dann bockt er das Ding auf, klemmt sich den Helm unter den Arm und macht sich schnurstracks auf den Weg in Richtung Halle. Doch er kommt nicht weit.
Wenige Meter vor der Halle steht niemand geringeres als.... Mac Müll. Ausgerechnet, mag man meinen.
Mac Müll: „Ah, Alex! Was machst Du denn hier? Du bist doch gar nicht im Einsatz?“
Alex schleicht gemütlich die noch fehlenden drei Meter näher an Mac Müll heran und scheint auf dem Weg dorthin zu überlegen, ob er auf diese Frage überhaupt antworten möchte.
Alex Jr.: „Ach Mac, alte Socke. Ich hab mir gedacht, wenn Jason Crutch noch einmal die Chance erhält seinen coolen Kadaver durch den Ring zu schlüren und nebenbei mein Bruder im Einsatz ist, kann ich mir das nicht entgehen lassen. Hab sogar ne coole Karte gekriegt.“
Mac scheint ob dieser Antwort ein wenig enttäuscht, kommt aber nicht dazu, sein Leid zu klagen, denn in diesem Moment ertönt „Despacito!“ und das Handy des jungen Mannes gegenüber klingelt ziemlich lautstark. Alex geht erst nach einer Gedenksekunde heran, so dass wir noch einige Momente in den Genuss des Welthits kommen.
Alex Jr.: „Ja?“
Da er das Handy nicht auf Lautsprecher hat, bekommen wir nicht mit, wer ihm da auf die Nerven geht.
Und fast genauso schnell wie das Gespräch begann, ist es auch schon wieder beendet. Alex sieht erfreut, irgendwie aber auch ratlos aus. Mac Müll steht aber immernoch da. Nur fragen will er nicht. Muss er aber auch nicht.
Alex Jr.: „Mac, alte Socke. Vergiss, was ich gesagt habe.“
Mac zieht anderthalb Augenbrauen in die Höhe.
Mac Müll: „Das heißt, du stehst heute im Ring?“ Alex Jr.: „Fakt.“
Mac Müll guckt sehr irritiert, als Alex hier ein Zitat des wohlbekannten Sprachrohrs auspackt – und sich schließlich auf den Weg macht. Viel beschwingter als vorher im übrigen. Mac Müll zuckt mit den Schultern und das Bild, was tut was es oft tut: Es fadet aus.
GFCW Brainwashed 2025: Spring Edition, PSD Bank Dome (Düsseldorf), 09.03.2025
In Kooperation mit
Sven:
"Is this the real life? Is this just Sventasy?"
Ein dumpfes Brummen lag in der Luft. Die Geräuschkulisse hinter den Kulissen von "Brainwashed", dem ersten GFCW-PPV des Jahres, war eine Mischung aus geschäftigem Stimmengewirr, dröhnenden Lautsprecherdurchsagen und dem metallischen Klirren, wenn irgendwo ein Kabelwagen über den Betonboden geschoben wurde. In den verwinkelten Gängen des PSD Bank Dome, dessen riesige Halle heute Abend zum Hexenkessel der deutschen Wrestling-Szene wurde, herrschte eine fiebrige Anspannung. Das kalte Licht der Neonröhren flackerte in regelmäßigen Abständen, warf lange Schatten an die Wände und verstärkte das unbehagliche Gefühl, das sich in der Stille zwischen all den hektischen Geräuschen ausbreitete. Jay Taven stand in einem dieser Gänge. Die Hände tief in die Taschen seiner zerrissenen, dunkelblauen Designer-Jeans vergraben, wippte er unruhig auf seinen Sneakern hin und her. Die Jacke aus hochwertigem Leder lag eng an, darunter trug er den brandneuen WoD-Kapuzenpullover, dessen drei blitzförmige Buchstaben in metallischem Glanz über seiner Brust leuchteten. Doch es war nicht sein Outfit, das auffiel – es war seine Körpersprache. Sein Blick huschte rastlos durch den Gang, mal nach links, mal nach rechts. Die Augen waren weit aufgerissen, unruhig, als würde er jede Sekunde damit rechnen, erwischt zu werden. Seine Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie, während er in seinen Taschen herumfummelte – ein nervöses Tic, das er nicht abstellen konnte. Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt, als würde er jeden Moment aufspringen oder weglaufen wollen. Doch er lief nicht weg. Stattdessen stand er vor der Umkleide von Aya. Der Wuppertaler, für den dieser Abend beinahe ein Heimspiel war. Knapp 40 Kilometer trennten Düsseldorf von Ayas Heimatstadt – eine Distanz, die heute dafür sorgte, dass sich in der tobenden Menge in der Halle wohl ein paar mehr WoD-Fans befanden als sonst. Dennoch, so viel war klar: Der Großteil der Zuschauer stand hinter Claude "Dynamite" Booker, Ayas Gegner am heutigen Abend und Chef der GFCW. Jays Atmung wurde flacher. Er starrte die Tür an. Eine Sekunde. Zwei. Dann legte er vorsichtig sein Ohr gegen das kalte Holz. Nichts. Stille. Kein Geräusch aus der Kabine, keine Bewegung, kein Zeichen von Leben. Sein Herz hämmerte in seiner Brust. Irgendwo in den Tiefen des Stadions brüllte das Publikum, doch hier, in diesem dunklen, engen Gang, fühlte es sich an, als wäre er völlig allein. Seine Finger zuckten. Noch ein schneller Blick über die Schulter. Niemand da. Dann – langsam, mit zitternden Fingern – legte er die Hand auf die Klinke. Zögerte. Drückte sie nach unten. Ein leises Knarzen ertönte, als die Tür sich öffnete. Ein schmaler Spalt gab den Blick in die Umkleide frei. Jay schlüpfte hinein und zog die Tür leise hinter sich zu. Ein Moment der Stille. Dann – ein markerschütternder Schrei. Ein Krachen. Etwas Schweres flog gegen die Wand, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. Weitere Schreie, lautes Poltern, das Geräusch splitternden Holzes. Die Wände der Umkleide schienen die Geräusche zu verschlucken, doch das Chaos, das sich dort drinnen abspielte, war unüberhörbar. Das Bild wechselte abrupt zu den Kommentatorenpulten, wo Pete und Sven vor ihren Monitoren saßen. Im Hintergrund tobte das Publikum, während die Lichter in der riesigen Arena in rhythmischen Wellen über die Menge fluteten.
Pete: "Sag mal, was zum Teufel macht Jay Taven da eigentlich?" fragte er ungläubig, während er sich leicht nach vorne lehnte. Sven: "Na, wenn du mich fragst – irgendwas, das richtig dumm ist."
Pete kniff die Augen zusammen, fixierte die Monitore.
Pete: "Der Typ hat Nerven. In Ayas Umkleide einzubrechen? Weiß der Kerl eigentlich, mit wem er sich da anlegt?"
Sven verschränkte die Arme.
Sven: "Weißt du, was mich stutzig macht? Das ist nicht das erste Mal, dass Jay sich so verhält. Erinnerst du dich an das Video von vor zwei Wochen?"
Pete nickte langsam.
Pete: "Oh ja. Im Fitnesscenter, richtig? Da hat er Aya regelrecht verfolgt."
Sven schnaubte.
Sven: "Tja, damals wurde er von einem Sicherheitsmann aufgehalten. Aber jetzt?"
Pete schüttelte langsam den Kopf.
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Die Kamera schaltet wieder Backstage und zeigt ein erschreckendes Bild: Ayas Kabine ist ein einziges Trümmerfeld.
Und mitten in diesem Chaos? Aya. Der Wuppertaler hat Jay Taven gegen die Wand gepresst. Sein muskulöser Arm hält den US-Amerikaner fest, Jays rechte Hand ist auf seinen Rücken verdreht – eine Position, die keinen Zweifel daran lässt, dass er hier keinen Raum für Widerstand hat. Aya wirkt genervt. Seine Augen funkeln kalt und durchdringend, während er Jay mit leiser, gefährlich klingender Stimme anspricht.
Aya: „Jetzt mal Klartext. Was zum Teufel willst du von mir? Was soll das Verfolgen? Seit unserem Match bist du mir ständig auf den Fersen!“
Jay keucht leicht, nicht nur wegen des Drucks auf seinen Arm, sondern auch aus Nervosität.
Jay Taven: „Okay! Okay! Ich geb’s zu, ich erklär’s dir!“
Aya lockert den Griff etwas, aber bleibt angespannt. Jay atmet tief durch und spricht weiter.
Jay Taven: „Ja, ich bin ein Fan von dir – aber das ist nicht alles! Ich will ein Teil der World of Darkness sein! Ich will dein Tag-Team-Partner werden! So wie Jimirion es früher war!“
Einen Moment lang herrscht Stille. Ayas Augenbraue zuckt kurz, als ihn dieser Name trifft. Jimirion. Für einen Moment scheint er in Gedanken zu versinken, bevor sein genervter Ausdruck einem kurzen Schmunzeln weicht. Dann schüttelt er ungläubig den Kopf.
Aya: „Du betreibst diesen ganzen Aufwand… NUR, um mein Tag-Team-Partner zu werden?!“
Jay nickt begeistert, als hätte Aya bereits zugestimmt. Doch dann erstarrt seine Miene, als Ayas Blick wieder eiskalt wird.
Aya: „Nein.“
Doch anstatt ihn direkt rauszuwerfen, hält er Jay noch einen Moment fest und seufzt schwer.
Aya: „Weißt du, was der Unterschied zwischen dir und Jimirion ist?“
Jay schüttelt den Kopf.
Aya: „Jimirion und ich sind durch die Hölle gegangen. Das Blood Pool war mehr als nur ein Tag Team. Wir waren eine Einheit. Wir haben Matches verloren, haben zusammen geblutet, wurden zusammengeschlagen, standen aber immer wieder auf. Und jetzt kommst du, ein dahergelaufener Typ, der mich stalkt, weil er glaubt, das sei ein verdammener Fanclub?!“
Jay wirkt für einen Moment getroffen, aber dann fasst er sich wieder.
Jay Taven: „Ich weiß, dass ich das nicht einfach so ersetzen kann… Aber… aber ich hab gesehen, was du getan hast! Ich war beeindruckt, als du dich auf die Oktoberfest-Challenge darmals am 03.10.2014 eingelassen hast! Ich meine… klar, die Wurst-Challenge hat mich irgendwie an einen Film erinnert, aber hey – DAS RIESENRAD!“
Aya blinzelt.
Jay Taven: „DU hast Jason Crutch aus dem verdammten Riesenrad geworfen! Und verdammt nochmal, es war SEINE Schuld! Er hätte dich halt nicht provozieren sollen!“
Ein kurzes Funkeln blitzt in Ayas Augen auf, als er sich an den Moment erinnert.
Jay Taven: „Und genau das hat mich davon überzeugt, dass ich ein Match gegen dich wollte! Ich hatte schon längst nicht mehr daran geglaubt, dass es jemals passieren würde – denn kurz darauf bist du in der Versenkung verschwunden. Und jetzt, 10 Jahre danach, ist es geschehen! Ich will ein Teil von dem sein, was du aufgebaut hast! Die Crutch-o-Maniacs mit Jason Crutch, Robert Breads, Ask Skógur, die Douglas Dynasty und all die anderen – die haben keine Ahnung, was es für eine verdammte EHRE ist, Teil der World of Darkness zu sein!“
Aya verschränkt die Arme und betrachtet Jay eindringlich. Ein Teil von ihm scheint tatsächlich zu überlegen. Vielleicht bewundert er Jays Entschlossenheit – oder vielleicht ist er nur verwundert über dessen Sturheit. Doch schließlich schüttelt er den Kopf.
Aya: „Es gibt Dinge, die kann man nicht einfach ‘wollen’. Die muss man sich verdienen. Und du? Du hast nichts bewiesen. Gar nichts.“
Dann packt er Jay an der Jacke, dreht ihn um und schmeißt ihn mit voller Wucht zur Tür hinaus. Jay stürzt unsanft auf den harten Boden des Flurs.
Aya: „Und jetzt verschwinde! Ich hab Wichtigeres zu tun, als mich mit dir rumzuschlagen. Ich muss mich auf mein Match gegen Dynamite vorbereiten!“
Mit diesen Worten knallt die Tür hinter ihm zu. Jay bleibt kurz liegen, keucht und hält sich den Kopf. Dann setzt er sich auf, sieht zur geschlossenen Tür und murmelt leise unverständlich zu sich selber. Die Kamera schaltet zurück zum Kommentatorenpult. Wo man Pete und Sven zusammen sitzen sieht und beide wirken gleichzeitig amüsiert und fassungslos.
Pete: „Also… äh… wow. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe – aber DAS nicht!“ Sven: „Pete, Jay Taven ist entweder der hartnäckigste Typ der Welt – oder einfach komplett durchgeknallt! Er verfolgt Aya, filmt ihn beim Training, bricht fast in seine Kabine ein – und das alles, nur um sein Tag-Team-Partner zu werden?!“ Pete: „Ja, aber weißt du was? Ich bin auch nicht wirklich überrascht, dass Aya ihn eiskalt rausgeworfen hat!“ Sven: „Kein Stück. Aya hat keine Geduld für so einen Mist. Ich meine, wir haben hier über die Jahre einige verrückte Geschichten gesehen, aber das hier…“
Pete lehnt sich nachdenklich zurück.
Pete: „Aber lass uns mal ehrlich sein. Aya und Jimirion waren 2005 als Blood Pool ein junges aufstrebendes Team, sie waren nie in der GFCW zusammen aber in anderen Ligen. Sie haben nie Titel gewonnen, aber sie haben Matches geliefert, die in Erinnerung bei einigen Fans blieben sind. Jimirion war nicht nur Ayas Tag-Partner – er war eine Präsenz für sich! Ein 205 cm großer Afro-Amerikaner aus New Orleans mit langen weißen Haaren, mit dieser unheimlichen Voodoo-Aura… das war ein Team, das du nicht so einfach ersetzen kannst!“ Sven: „Ganz genau! Und Jay glaubt allen Ernstes, dass er da einfach reinpassen kann?! Nach so einer peinlichen Aktion?!“
Die Kamera schaltet in den Interviewbereich, wo Tammy mit ihrem gewohnten professionellen Lächeln steht. Doch heute scheint die Atmosphäre hier eine ganz andere zu sein – elektrisierend, beinahe unheilvoll. Neben ihr steht Aya, dessen Präsenz den gesamten Raum auszufüllen scheint. Seine neue Ringkleidung verstärkt diesen Eindruck noch: Der schwarze Poncho mit der markanten „WoD“-Aufschrift und seinem Bildnis fällt locker über seine breiten Schultern, während die blitzartigen blauen Verzierungen auf dem Stoff zu tanzen scheinen, als würden sie von einer unsichtbaren Energie durchströmt. Darunter trägt er seine langen, schwarzen Wrestlinghosen, an deren Seiten sich dieselben blauen Blitze pulsierend entlangziehen – als wären sie lebendig. Diese setzen sich nahtlos bis zu seinen Wrestling-Boots fort, auf denen in großen, gut lesbaren Buchstaben „WoD“ prangt. Aya steht lässig neben Tammy, die Hände locker verschränkt, doch gerade so, dass seine muskulösen Oberarme perfekt zur Geltung kommen. Seine Haltung ist entspannt, aber in seinen Augen funkelt eine Mischung aus Entschlossenheit und unterschwelligem Ärger. Tammy hebt das Mikrofon und beginnt mit fester Stimme.
Tammy: „Aya, schön, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Es gab heute bereits einige Aufregung rund um dich – vor allem mit Jay Taven. Wir haben gesehen, dass er sich in deine Kabine geschlichen hat, und es schien, als wäre es dort zu einer Auseinandersetzung zwischen euch beiden gekommen. Wie gehst du jetzt damit um?“
Aya reagiert zunächst mit einem leichten, spöttischen Lachen. Es ist nicht amüsiert, sondern hat etwas Kaltes, fast Herausforderndes. Dann schüttelt er langsam den Kopf, als könnte er kaum glauben, dass er sich überhaupt mit diesem Thema beschäftigen muss.
Aya: „Jay Taven… dieser Kerl wird langsam echt anstrengend. Erst schleicht er mir im Gym hinterher, dann bricht er in meine Kabine ein – und jetzt will er ernsthaft ein Tag Team mit mir bilden?“
Aya schnaubt und hebt die Augenbrauen, als sei allein die Vorstellung absolut absurd.
Aya: „Ich meine… wirklich? Ein Team mit mir? Er scheint nicht zu verstehen, dass es niemanden gibt, der an meinen alten Partner Jimirion herankommt. Jimirion und ich waren das – Blood Pool – wir waren mehr als nur ein Team. Wir waren eine Einheit, eine verschworene Bruderschaft im Ring. Ein Team wie unseres gibt es nicht nochmal, und ich habe nicht vor, das zu ändern. Also kann Taven sich diese Idee direkt aus dem Kopf schlagen.“
Tammy nickt leicht. Doch sie merkt, dass Aya sich gerade in seinen Gedanken verliert, als würde die Erinnerung an Jimirion etwas in ihm auslösen. Also lenkt sie das Gespräch weiter.
Tammy: „Heute Abend geht es aber nicht um Jay Taven, sondern um deinen Gegner: Claude ‚Dynamite‘ Booker. Ihr hattet in der Vergangenheit bereits einige… Spannungen. Ist das hier heute die endgültige Abrechnung?“
Aya lockert seine Haltung leicht und ein kaltes Grinsen zieht sich über sein Gesicht.
Aya: „Oh ja. Heute Abend bringe ich das zu Ende. Booker und ich haben uns oft genug angegiftet, sind uns Backstage immer wieder über die Jahre mal in die Quere gekommen. Sei es wegen Titel oder anderen Sachen.“
Ein etwas amüsiertes aber auch selbstgefälliges schmunzeln legt über das Gesicht des Wuppertalers. Dabei streicht er sich eines der Haare aus dem Gesicht, was ihn dorthin gerutscht ist ehe er weiter spricht.
Aya: „Vielleicht erinnern sich noch einige an das Jahr 2010. Die GFCW war in München und Dynamite hatte mich vorgestellt. Großes Tam Tam und nichts was er damals für den ersten Abend versprochen hatte hielt er ein. So streckte ich ihn das erste mal nieder. Er hat alles, selbst meine Hilfe damals nicht mal einem Danke gewürdigt, als ich ihm half gegen Chris Stryker und Toshihiro Hanaka was bei der 10 Years GFCW - Anniversary Show seinen Höhepunkt fand. Ich bin in einem Handicap Match gegen die World Invasion angetreten für ihn. Und glaube mir Tammy es gab noch genug andere Sachen die zwischen ihn und mir passiert sind. Aber die größte ausrede und Schmach für mich war die Sache wegen dem Versagen der Gerätschaften bezüglich Battlemania waren. Und jetzt?“
Der Wuppertaler holt noch mal tief Luft und man kann deutlich spüren das er versucht sich nicht in Rage zu reden.
Aya: „Jetzt ist Schluss mit den Spielchen. Ein für alle mal will ich diese Sache nun beenden. Heute Nacht wird Dynamite erfahren, was es bedeutet, gegen mich anzutreten. Heute wird er nicht nur einen Kampf bestreiten – heute wird er spüren, warum man die World of Darkness fürchten sollte.“
Aya spricht das mit einer solch bedrohlichen Gelassenheit aus, dass Tammy unwillkürlich kurz schluckt. Doch sie ist Profi, also fährt sie ohne zu zögern fort.
Tammy: „Und was kommt nach heute Abend? Hast du schon Pläne, wie es für dich weitergeht?“
Aya lehnt sich ein wenig nach vorne, sein Blick bohrt sich in Tammy, als würde er die Antwort selbst noch nicht kennen. Dann – erneut dieses Lachen. Doch diesmal ist es anders. Es ist kein spöttisches Lachen, sondern eines, das eine gewisse Ehrlichkeit enthält.
Aya: „Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung.“
Er zuckt mit den Schultern, doch dann verändert sich sein Tonfall. Er wird ernster, tiefer.
Aya: „Aber es gibt da eine Sache… So sehr mich Jay Taven auch nervt – ich muss ihm für eine Sache danken. Er hat mich an etwas erinnert, was ich längst hätte tun sollen.“
Aya macht eine Pause, lässt die Worte in der Luft hängen. Es entsteht eine fast unangenehme Stille, während sein Blick für einen Moment in die Ferne gleitet. Dann, mit einem dunklen Lächeln, setzt er nach:
Aya: „Vielleicht kümmere ich mich nochmal um Jason Crutch, den Birdman. Denn niemand fliegt schöner aus einem Riesenrad wie er. Ich habe die Niederlage von Title Nights 2014 nicht vergessen. Sie nagt noch was an mir, und es wird Zeit, dass ich dieses Kapitel endlich abschließe… auf meine Art.“
Tammy hebt überrascht die Augenbrauen. Das war eine unerwartete Kampfansage. Doch Aya ist noch nicht fertig.
Aya: „Und wenn sich der Birdman Jason Crutch heute Abend auch noch den Intercontinental Title holt, sage ich auch nicht nein und nehme ihn diesen gerne wieder ab. Oder aber ich nehme mir gleich den World Heavyweight Champion vor, egal wer es dann sein sollte. Denn große Ziele sollte man schließlich haben, oder? Aber eigentlich ist es mir auch egal wenn ich in die Finger bekomme. Es ist einfach nur wichtig das ich gewinne!“
Er lehnt sich etwas zurück, das dunkle Lächeln noch immer auf den Lippen. Tammy blickt ihn für einen Moment prüfend an, dann zieht sie leicht die Augenbrauen hoch.
Tammy: „Das sind also deine Pläne… vorausgesetzt, du gewinnst heute Abend. Aber was ist, wenn du verlierst?“
Aya dreht seinen Kopf langsam zu ihr, sein Blick wird eiskalt. Für einen Moment ist es, als würde sich die Temperatur im Raum senken. Dann antwortet er mit ruhiger, fast unheimlicher Selbstsicherheit.
Aya: „Ich werde nicht verlieren.“
Keine Übertreibung. Keine Show. Er meint es ernst. Tammy kann sich nicht helfen – für einen kurzen Moment huscht ein Ausdruck der Besorgnis über ihr Gesicht. Doch sie ist Profi genug, um das Gespräch professionell zu beenden. Dabei lächelt sie sanft den Wuppertaler und Leader der World of Darkness an.
Tammy: „Danke, Aya. Wir werden gespannt sein, was heute Abend passiert. Zurück zu Pete und Sven!“
Die Kamera schaltet zurück zum Kommentatorenpult, wo Pete und Sven in ihren Stühlen sitzen. Beide wirken nachdenklich, während das Echo von Ayas letzten Worten noch in der Luft zu hängen scheint. Sven ist der Erste, der die Stille durchbricht.
Sven: „Also… ich weiß ja nicht, wie es dir geht, Pete, aber dieses Interview hat mir irgendwie eine Gänsehaut verpasst.“
Pete atmet einmal tief durch und nickt zustimmend.
Pete: „Ich weiß genau, was du meinst. Diese Selbstsicherheit, die Aya ausstrahlt… die ist fast schon beängstigend. Da war kein Zögern, kein Nachdenken – für ihn steht es einfach fest: Er wird nicht verlieren. Punkt.“ Sven: „Und wenn wir ehrlich sind – er hat es auch genau so gemeint. Keine leeren Worte, keine Show, kein Großreden. Aya glaubt an das, was er sagt. Und das allein macht ihn so gefährlich.“
Pete lehnt sich leicht nach vorne, legt die Hände auf den Tisch und blickt nachdenklich auf die Monitore.
Pete: „Aber es ist nicht nur seine Selbstsicherheit, die mir aufgefallen ist. Hör mal, Sven, er hat heute Abend mehr als nur eine Herausforderung ausgesprochen. Erst einmal will er unseren Chef, den CEO der GFW Claude ‚Dynamite‘ Booker ein für alle Mal aus dem Weg räumen – wenn ihm das gelingt, haben wir viel größeres Problem.“
Sven schüttelt leicht den Kopf.
Sven: „Und als wäre das nicht genug, macht er auch noch Andeutungen in Richtung Jason Crutch! Wir erinnern uns alle an Title Nights 2014 – diese Niederlage hat ihn nie losgelassen. Die Frage ist nur: Will er Crutch besiegen, um damit endlich Frieden zu finden? Oder will er ihn zerstören?“ Pete: „Ganz ehrlich? Ich tippe auf Letzteres. Und dann will er Jason Crutch auch noch Intercontinental Titel abnehmen. Falls der Birdman, wie Aya ihn ja nennt, sich heute den Titel von Darragh Switzenberg sichert.
Sven seufzt und lehnt sich zurück.
Sven: „Ja, oder er geht vielleicht auch noch einen schritt weiter und Fordert den amtierenden World Heavyweight Champion Herraus. Und wer das sein wird wird sich heute Abend ja im Main Event zeigen wenn Ask Skógur auf Luna Rosario Trift.“
Pete nickt langsam und schürzt die Lippen.
Pete: „Aya hat es vielleicht nicht direkt gesagt, aber die Botschaft ist klar – er will nach ganz oben. Egal, wie man es dreht und wendet, eines ist sicher: Heute Abend könnte vieles in Bewegung geraten. Wenn Aya gewinnt, dann stehen ihm verdammt viele Türen offen. Aber wenn er verliert…“
Sven wirft ihm einen vielsagenden Blick zu.
Sven: „Dann müssen wir uns wahrscheinlich darauf einstellen, dass er sich das nicht lange gefallen lassen wird. Und unberechenbarer wird.“
Pete lehnt sich nach hinten, verschränkt die Arme und schaut mit ernstem Blick in die Kamera.
Pete: „Egal, was passiert – wir können uns sicher sein, dass wir in den nächsten Wochen noch sehr viel von Aya hören werden. Ob das gut oder schlecht für die GFCW ist, das wird sich zeigen…“
Dann schwenkt die Kamera über die tobende Arena, während die Spannung vor das kommenden weiter steigt.
~ Wenige Tage vor der Show ~
Der erste PPV des Jahres 2025 für die GFCW steht endlich an. Auch, wenn Battlemania, eine besondere Ausgabe von War Evening, dieses Jahr eröffnet hat, ist es nun Zeit für das bisher größte Ereignis des Jahres. … und zwar… in Düsseldorf! Und da der große Tag immer näher rückt, scheint sich der ein oder andere Wrestler gedacht zu haben, schon ein paar Tage früher anzureisen. Aktuell befinden wir uns in einem Café. Die Frage, warum hier eine Kamera der GFCW anwesend ist, stellen wir uns lieber nicht. Und doch gibt es zumindest erstmal einen Zusammenhang und der ist - was tatsächlich sogar recht überraschend sein dürfte – Viggo. Viggo betritt das Café und schaut recht verwundert drein. Es wird direkt ersichtlich, dass er nicht hier ist, weil er Lust auf ein wohlschmeckendes Heißgetränk hat, sondern, weil er hier herbestellt wurde. Anders sind seine irritierten Blicke wohl nicht zu erklären. Während Viggo nun also im Eingangsbereich des Etablissements steht und die Kamera seine Ankunft aus einem fast schon verdächtig versteckten Winkel filmt, sodass Viggo vielmehr im Hintergrund zu erkennen ist, schnellt eine Hand in den Vordergrund der Einstellung, die Viggo zu sich ran winkt. Viggo erkennt die Person, erkennt die Geste und läuft nun auf die Person zu. Er setzt sich direkt an den Tisch und scheint noch immer nicht so recht zu wissen, was er hier eigentlich soll. Aber zumindest eine leise Ahnung, darf man wohl haben, spätestens dann, als die Kamera wechselt und wir auch erkennen, zu wem die Hand gehört. James Corleone. Dem Manager begegnet Viggo nicht feindselig, aber reserviert. Mindestens. Es ist dem Gesicht des ehemaligen Intercontinental Champions anzusehen, dass er mit sich hadert. Soll er dieses Gespräch suchen?
Viggo: “Mr. Corleone, eines muss ich Ihnen lassen: Sie sind hartnäckig. Claude Booker hat es irgendwann gelassen mit den Nachfragen, wann ich wieder zurückkomme…zwei Shows unentschuldigte Abwesenheit waren offenbar genug, dass er fein damit ist, mich in meinem Saft brüten zu lassen und keine Pläne mehr für mich zu machen. Aber Sie…”
Der Londoner sucht den Blick seines deutlich älteren Gegenübers. Trotz des Altersunterschieds ist es jedoch Viggo, der hier geschaffter aussieht: Er hat Augenringe, seine Lippen sind ohne jedes Lächeln, die Haut wirkt fahl. Die Niederlage bei Title Night liegt nun einen PPV-Zyklus zurück, doch die mentalen Folgen jagen den sensiblen Engländer Tag für Tag. Viggo: “...scheinen erst so richtig in Fahrt zu kommen, wenn man Sie zappeln lässt und alle Anfragen ignoriert. Ohne ihre erneuten Einladung von heute Morgen wäre ich nicht gekommen, hätte es ignoriert wie die anderen Nachrichten auf meiner Mailbox.”
Der Ex-Champion fährt sich mit der Hand durchs Gesicht. Er reibt seine müden Augen.
Viggo: “Aber ihre Hartnäckigkeit hat mich neugierig gemacht. Denn mich interessiert: Warum bin ich hier?”
Während Viggo seine, berechtigte, Frage stellt, greift Corleone seine Tasse Espresso, führt diese zum Mund und trinkt einen Schluck. Er lässt die Anspannung noch etwas anhalten, was Viggo sicherlich zunehmend nervös macht. Er setzt wieder ab, richtet sich aufrecht hin, verschlägt die Hände ineinander und schaut Viggo nun direkt an.
James Corleone: „Was ist ihr nächster Schritt?“
Abermals reagiert Viggo einzig und allein verwundert. Das ist keine Erklärung, was er hier soll, das ist eine Frage, die für ihn selbst nur noch mehr Fragen eröffnet. Ist das hier ein Bewerbungsgespräch? Nein. Irgendwas führt Corleone im Schilde, das weiß auch Viggo, aber was? Corleone erkennt Viggos Irritation und führt seine Frage daher noch etwas aus.
James Corleone: „Sie haben den Intercontinental Championship nach einem ewig-langen Kampf in beeindruckender Weise gewonnen, dafür aber umso schneller und erniedrigender verloren. Seitdem ging es nur noch bergab. Sie waren einer der großen Fanfavoriten bei Title Night, doch seit einigen Wochen, fragt sich niemand einmal mehr, wo sie geblieben sind. Also… was ist ihr nächster Schritt?“
Es aus Corleones Mund so klar ausgesprochen zu hören, wie sein Status innerhalb weniger Wochen gesunken ist, führt dazu, dass Viggos Gesicht noch mehr zusammensinkt als ohnehin schon. Klar, er hat sich denken können, dass seine Abwesenheit ihn weit zurückwirft. Zurück in eine Zeit, wo er ein Wackelkandidat mit unzuverlässiger Psyche war - aber ins Gesicht gesagt hat ihm das bislang keiner.
Viggo: “Mein nächster Schritt? Sie hätten mich nicht herbestellt, wenn Sie keine Theorie dazu im Kopf hatten - oder einen Vorschlag.“
Corleone nimmt einen weiteren Schluck seines Espressos. Der schmeckt keinesfalls so gut, wie zuhause in Sizilien, aber was solls, man nimmt, was man kriegt. Ob ihm der Kaffee hier aber schmeckt oder nicht, dürfte ihn wohl wesentlich mehr interessieren als das Schicksal von Viggo, das kann man an Corleones Körperhaltung deutlich erkennen und auch Viggo entgeht das nicht… nur, was hat der für eine andere Option? Corleone scheint irgendwas für ihn parat zu haben und dementsprechend geht es ihm, wie Corleone mit seinem Kaffee: man nimmt, was man kriegt.
James Corleone: „Mister Constantine, mit Verlaub, aber ich sehe es wie folgt: wenn sie sich nichts einfallen lassen, wenn sie… ihre Reputation oder was davon noch übrig ist, nicht zu retten wissen… dann wird es keinen nächsten Schritt geben. Zumindest nicht für sie in der GFCW. Sie haben so lange und so hart gegen Herrn Switzenberg gekämpft… und verloren. Das ist demotivierend, das kann ich mir vorstellen, aber als Wrestler in einer der Top Ligen dieser Welt darf man sich nicht demotivieren lassen. Es gibt immer Rückschläge, aber diesen darf man nicht erliegen, diese muss man überkommen und ausbessern. In diesem Sinne, falls sie daran nicht interessiert sind, gibt es Option A: sie geben auf.“
Corleone rasselt diese Rede, so überzeugend sie vielleicht auch sein mag, fast schon emotionslos und motivationslos herunter. Als wüsste er, dass er sich bei Viggo nicht mal anstrengen muss… naja oder um zu verdeutlichen, dass Option A keine Option ist.
Viggo: “Es gibt Momente, dunkle Tage, in denen Option A sehr verlockend scheint. Einfach alles hinwerfen. Aber nein, auch wenn die letzten Monate schrecklich für mich waren, habe ich nicht vor, alles hinzuwerfen, wozu ich ein Jahr lang gekämpft habe. Auch wenn mir die Vision fehlt, woher ich die Inspiration für einen Neustart nehme. Haben Sie die? Was wäre Option B?“
Corleone lässt es sich natürlich nicht anmerken, aber man kann schon vermuten, dass er recht zufrieden darüber ist, dass Viggo nun angebissen hat.
James Corleone: „Option B ist, sie machen weiter. Sie kämpfen sich erneut nach oben, geben ihr Bestes, geben Alles, um einmal mehr den Kampf in Richtung Darragh Switzenberg zu treiben. Sie haben ihn bereits einmal besiegt, wieso sollten sie das nicht noch einmal schaffen? Sie… haben sämtliche Herausforderungen gemeistert, angefangen mit Holly Hutcherson. Das zeigt mir, dass sie ein Kämpfertyp sind. Sie müssen es nur wollen und versuchen. Versuchen sie sich wieder hochzukämpfen.“
Bei diesem Teil von Corleones Ansprache kann man nun schon deutlich mehr „Feuer“ heraushören. Corleone weiß, welche Teile er wie betonen muss, dass sie Anklang finden. Option A ist die uninteressante Option, Option B aber… die will er Viggo verkaufen.
Viggo: “Wenn ich mir eine kleine Spitze erlauben kann: Allzu kreativ ist der Plan nicht. Einfach weitermachen. Kämpfen und gewinnen. Was sonst sollte ein Wrestler machen? Und trotzdem…Recht haben Sie. Es mir so direkt ins Gesicht zu sagen, ist vielleicht schon ein erster Schritt. Aber es bleibt die Frage nach dem ‘Wie?’, sie müssen schon etwas konkreter werden.”
Das hier läuft schon fast zu einfach. Corleone versteckt ein sich anbahnendes Schmunzeln hinter einem weiteren Schluck des Wish-Espressos.
James Corleone: „Nun, meine Empfehlung wäre, bei all den ganzen neuen Talenten, die wir in der Liga haben, damit zu beginnen sich mit denen zu messen, mit denen sie sich bereits gemessen haben. Kämpfen sie gegen Gegner, von denen sie wissen, dass sie diese besiegen können. Und mit dem neu gewonnenen Mut, durch Siege gegen bekannte Gegner, eröffnen sie sich neuen Herausforderungen, die sie meistern können, bis sie wieder an der Spitze sind.“
Viggo zieht die Augenbrauen hoch. Vielleicht aus Anerkennung darüber, wie geschickt Corleone einen simplen Plan in Worte kleidet. Der Engländer lehnt sich auf die Tischplatte und beugt den Kopf Corleone entgegen, so dass er diesem nicht nur direkt in die Augen schaut, sondern die Beiden auch nur eine Armlänge trennt.”
Viggo: “Argumente haben Sie genug. Aber was zählt ist…”
Herausfordernd ruht sein Blick auf dem Manager, er will nun Wahrheit.
Viggo: “...wen wollen Sie mir schmackhaft machen? Wer ist es?” James Corleone: „Aldo Nero.“
Kennt ihr den Spruch „Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht?“ – der schießt Viggo gerade blitzschnell durch den Kopf. NATÜRLICH geht es hierbei um Aldo, wie hätte es auch anders sein können. Das hätte man kommen sehen müssen. Corleone will einen Gegner für Aldo scouten, mit dem Aldo noch eine offene Rechnung hat. Dieser Besuch hier ist nicht für Viggo, sondern einzig und allein für Aldo. Aber naja… trotzdem… ist das ja alles nicht grundsätzlich falsch, was Corleone da sagt. Im Build-Up zur letzten Brainwashed-Ausgabe, im Rahmen eines Tuniers um den Hauptherausforderer auf den Intercontinental Championship zu ermitteln, konnte Viggo Aldo Nero besiegen und das quasi als einziger, seitdem Aldos Aufstieg begonnen hat… wenn auch durch Beihilfe von Caracal Matthews. Trotzdem könnte man auch hier sagen – er hat Aldo bereits besiegt, wieso also nicht nochmal? Corleone hingegen beobachtet still und zufrieden, wie sein Anliegen Gehör findet. Er muss Viggo nun lediglich aus dem Wasser ziehen und dann lief das hier alles wie am Schnürchen.
Viggo: “So viele Nachrichten an mich, so viele Worte bei diesem Treffen…und trotzdem ist das, was Sie vorschlagen, so einfach und naheliegend, man hätte es gar nicht so verpacken müssen.”
Blickt man in das resignierte Gesicht des ehemaligen Champions muss man ihm widersprechen. Denn so geschafft und traurig wie er aussieht hätte er einer direkten Anfrage nach einem Match sicherlich nicht zugestimmt, hätte Corleone den Köder nicht schön verpackt. Anders ausgedrückt: ein wenig Manipulation hat noch nie geschadet und warum sollte der Meister der Worte auf seine größte Waffe verzichten?
Viggo: “Aldo Nero, Ihr neuestes Projekt. Der Sohn, der Ihre Familie und damit auch Sie endgültig im Wrestling unsterblich machen soll. Mich würde wirklich ihre ehrliche Meinung interessieren, aber ich mache mir gar nicht erst die Mühe, danach zu fragen, dazu sind sie doch viel zu diplomatisch: Warum ausgerechnet ich? Glauben Sie, dass ich leichte Beute bin aufgrund meines Zustands? Bin ich eine Verlegenheitslösung, weil andere abgesagt haben? Oder möchten Sie Ihren Sohn wirklich testen und glauben, ich als ehemaliger Champion kann das Prestige bieten, das Aldo für seinen weiteren Weg braucht?”
Wie zu erwarten folgt keine direkte Antwort auf die Fragen des Engländers und so fährt er selbst schnell fort.
Viggo: “Sie sind ein Manipulator, und das wissen Sie ganz genau. Aber vielleicht ist ein solcher Manipulator genau das, was sich nach Monaten des Grübelns gebraucht habe. Ob Sie mich bei Brainwashed sehen? Ob Aldo mich sehen wird? Da lasse ich Sie…”
Er dreht sich von seinem Gesprächspartner weg, knöpft die Jacke zu, macht sich bereit zum gehen.
Viggo: “...mir noch kein Versprechen abringen. Ich muss darüber nachdenken.”
So lässig Viggo es auch formuliert: Er ist es nicht. Als der Engländer seinen Gesprächspartner endgültig alleine lässt und das Café verlässt, fällt sein fragiles Selbstvertrauen, welches er durch den Dialog in den vergangenen Minuten aufgebaut hat in sich zusammen. Er lässt die Schultern hängen, kann die Fassade nicht aufrechterhalten. Der Stachel von Title Night sitzt tief, unendlich tief. Bevor er das aber zugeben muss, blickt er sich unruhig im Café um, als würde er plötzlich nach etwas suchen. Ein allzu offensichtliches Schauspiel. Auch wenn alles gesagt scheint, kann er sich nicht zum Gehen durchringen. Wartet er darauf, dass ihm jemand die Entscheidung abnimmt? Doch sein Wunsch wird nicht erfüllt. Corleone ist zufrieden. Viggo hat den Köder geschluckt und er konnte ihn nun herausziehen, alles sieht danach aus, dass Viggo Aldos Herausforderung annehmen kann. Und das, wenn man mal ehrlich ist, wäre weniger gut für Viggo, als vielmehr für Aldo, der somit nämlich die besagte Niederlage seinerseits ausbessern kann – auf dem Weg an die Spitze, sollte einem nicht eine Niederlage gegen Viggo nachhängen. Corleone trinkt seinen Espresso nun aus. Er steht auf, greift sich in die Innentasche seines Mantels um einen Geldschein herauszuholen, den er auf den Tisch legt. Er läuft einmal mehr zu Viggo, der noch immer in Gedanken versunken dasteht.
James Corleone: „Denken sie darüber nach. Option A und das endgültige Ende ihrer Wrestling-Karriere… oder Option B und die Chance auf die Rehabilitation.“
Er verabschiedet sich mit einem Kopfnicken und lässt Viggo mit der offenen Herausforderung und seinen Gedanken zurück. Bei Brainwashed wird Aldo Nero eine Open Challenge stellen und nun liegt es an Viggo, diese anzunehmen und damit eventuell den Weg zurück nach oben zu beginnen… … sofern ihm, denn niemand zuvorkommt.
Corleone verlässt nun also das Café. Erstaunlicherweise bleiben wir mit der Kamera nun aber nicht bei Viggo im Café, sondern folgen Corleone, der außerhalb seinen Weg die Straße entlang fortsetzt. Dabei zückt Corleone eine Telefon aus seiner Tasche. Recht schnell wählt er nun eine Nummer und ebenso schnell wird am anderen Ende auch direkt abgenommen.
„Ja?“ James Corleone: „Er hat angebissen.“
Machen wir uns nichts vor, es dürfte keine Überraschung sein, um wen es sich hierbei handelt. Die Lautstärke des Anrufes ist gerade laut genug, dass man ganz grob und ungefähr verstehen kann, was da gesagt wird.
Aldo Nero: „Gut.“ James Corleone: „Du kannst mit diesem Match den Schandfleck deiner Niederlage beseitigen. Man besiegt Aldo Nero nicht und kommt ungestraft davon, dass musst du signalisieren. Aber du solltest damit keine Probleme haben und danach… läuft es wie geplant. Verstanden?“ Aldo Nero: „Verstanden.“
Ohne eine Verabschiedung will Corleone das Gespräch direkt beenden, doch da kommt Aldo ihm zuvor, der etwas schneller auflegt, was Corleone ein minimal verwundertes Hochziehen einer Augenbraue abringt. Aber egal, auch er steckt das Telefon nun weg und läuft weiter, während die Kamera sich nun verabschiedet und nur noch einfängt, wie Corleone abzieht. Was läuft wie geplant? Tja, das werden wir wohl noch sehen.
Leicht gleiten die Kameras umher und zeigen das die Arena bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Die Luft ist geladen mit einer Mischung aus Vorfreude, Spannung und purer Ablehnung – denn was jetzt kommt, ist nicht einfach nur ein weiterer Einmarsch eines Wrestlers. Es ist die Ankunft von Aya der die GFCW herausgefordert hat in Gestalt des CEO Claude „Dynamite“ Booker. Das Licht in der Arena flackert kurz, als hätte die gesamte Halle einen Stromausfall, doch dann erhellen Blitze in grellem Blau das Bühnenbild. Die Bildschirme flackern, verzerren sich für einen Moment, bevor sie ein imposantes Bild zeigen: Ein dunkler Sturm zieht über eine zerstörte Stadt hinweg, Blitze zucken über den Himmel, während in der Ferne eine finstere Gestalt auf einer Ruine thront – Aya selbst, mit gesenktem Kopf und einem diabolischen Grinsen im Gesicht. Dann, ohne Vorwarnung, erklingt die donnernde Musik. Ein harter, dröhnender Bass schießt durch die Halle, gefolgt von einem tiefen, bedrohlichen Gitarrenriff, das sich langsam aufbaut. Nebelschwaden kriechen aus dem Eingangsbereich, während sich die Beleuchtung in dunklen Blau- und Schwarztönen taucht.
Langsam tritt Aya auf die Stage – bekleidet mit seinem neuen, eindrucksvollen Look. Der schwarze Poncho mit der markanten „WoD“-Aufschrift schwingt leicht bei jedem seiner Schritte, das große Bild seines Gesichts darauf von blitzartigen, blauen Verzierungen umrahmt, die fast so wirken, als würden sie über den Stoff tanzen. Darunter seine langen, schwarzen Wrestlinghosen, an deren Seiten ebenfalls pulsierende, blaue Blitze verlaufen, die sich nahtlos bis zu seinen Wrestling-Boots ziehen, auf denen fett die Buchstaben „WoD“ prangen. Sein Blick ist eiskalt, seine Haltung dominiert von purer Selbstsicherheit. Langsam hebt er die Arme – ein Blitz durchzuckt das Tron, passend zur Musik, und plötzlich explodiert Feuerwerk an beiden Seiten der Rampe in blauen und weißen Blitzen. Die Halle kocht – aber nicht nur vor Begeisterung. Während Aya langsam den Weg zum Ring antritt, gehen die Kameras durch das Publikum und zeigen die gespalteten Reaktionen: Ein eingefleischter WoD-Fan, ein stämmiger Mann mit Lederjacke, reckt stolz ein Plakat in die Höhe, auf dem steht: AYA ALS KANZLER – WIR BRAUCHEN DUNKELHEIT! Ein anderer Fan, eine junge Frau mit einem WoD-Shirt, hält ein bedrohliches Schild hoch: HEUTE IST DAS ENDE VON CLAUDE ‚DYNAMITE‘ BOOKER! Aber wohl das interessanteste Plakat war jenes was eine Frau Anfang 20 in die Luft hielt: AYA ICH WILL EIN KIND MIT DIR ♥ Doch nicht jeder ist begeistert. Direkt daneben steht ein Mann mit verschränkten Armen, ein selbstgemachtes Pappschild hochhaltend, auf dem mit dicken roten Buchstaben steht: AYA = UNTERGANG DER GFCW! Ein anderer Fan hält ein Schild mit der simplen, aber direkten Nachricht: WORLD OF DARKNESS IST EIN WITZ! Doch Aya? Er nimmt es gar nicht wahr – oder besser gesagt, er ignoriert es mit einem selbstgefälligen Lächeln, während er langsam weiter Richtung Ring marschiert. Kurz bevor er den Ring erreicht, bleibt Aya stehen. Er geht in die Knie und nimmt eine Kette mit einem Ring von seinem Hals. Dann bekreuzigt er sich leicht und deutet gen Himmel, nach dem er einen leichten kurzen Kuss auf das Ring gegeben hatte. Erst jetzt erhebt sich der Wuppertaler und Anführer der WoD wieder. Langsam hebt er den Kopf, blickt in die tobende Menge, als würde er sie durchdringen. Dann, mit einer einzigen fließenden Bewegung, reißt er den Poncho von seinen Schultern und wirft ihn achtlos in die Menge. Sein trainierter und kräftiger Oberkörper kommt zum Vorschein, während seine Haltung nun noch einschüchternder wirkt. Er packt das mittlere Seil, zieht sich mit einer fließenden Bewegung auf den Apron und lehnt sich provokant gegen das Seil. Sein Blick geht nach oben zum Tron, wo noch immer das stürmische Bild seiner Ankunft zu sehen ist. Dann steigt er in den Ring, begibt sich in die Mitte und reißt langsam die Arme in die Höhe. BOOM! Ein letzter gewaltiger Blitz durchzuckt die Halle, passend zur Musik, und ein blauer Feuerschauer regnet von der Decke hinab. Die Inszenierung ist perfekt – finster, überwältigend, furchteinflößend. Aya geht mit festen Schritten in seine Ecke, lehnt sich provokant an die Seile und wartet. Keine Nervosität. Keine Zweifel. Nur absolute Gewissheit. Er würde heute nicht verlieren.
Da ertönt plötzlich folgende Stimme durch die Boxen.
"You waited long enough! Here it is! The Dynamite!"
Die Halle verdunkelt sich plötzlich und eine riesige Explosion detoniert vor dem Titantron, welche die ganze Halle durchschallt. Claude "Dynamite" Booker kommt in einem kompletten weißen Dress, wobei Teile des Jacketts im Scheinwerferlicht glitzern, in die Halle. Die Musik von Steve Lukather mit "Tumescent" ertönt. Dynamite stellt sich vor dem Titantron, worauf eine Filmsequenz immer wieder abläuft, wo ein Bündel Dynamitstangen zu sehen ist. An diesen Bündel ist ein Docht zu sehen, welcher langsam herunterbrennt. Dann explodiert das Bündel Dynamit und Schrift erscheint auf dem Titantron. Nacheinander sind die Worte "Claude", "Booker" und "Dynamite" zu sehen. Danach erscheint Zusammenschnitte von Backstageszenen und Ausschnitte von Matches von Dynamite. Immer wieder sind die explodierenden Dynamitstangen zu sehen und die Schriftzüge. Dynamite lächelt in die leere Halle hinein und geht dann die Rampe hinunter. Die Klänge seiner Titelmusik begleiten den Chef der GFCW zum Ring. Dynamite geht nun in den Ring und zieht nun sich das Jackett und die via Klett verschlossene Hose aus und gibt sie dem Referee. Unter dem Dress erscheint Dynamites Ringgear, ebenfalls komplett in weiß. Er wartet auf Matchbeginn.
Der Ring ist erfüllt von einer eisigen Stille, die nur von Ayas schweren Atemzügen durchbrochen wird. Sein sonst so kaltes, kontrolliertes Gesicht ist entgleist, seine Augen funkeln vor ungebändigter Wut. Er steht in der Mitte des Rings, starrt fassungslos auf den Boden, als könnte er nicht begreifen, was gerade geschehen ist. Seine Hände sind zu Fäusten geballt, seine Kiefermuskeln spannen sich so sehr an, dass es fast schmerzhaft aussieht. Er setzt sich langsam in Bewegung, geht ein paar Schritte, dann wieder zurück – auf und ab, rastlos, während die Fassungslosigkeit sich in puren Zorn verwandelt. Seine Schultern heben und senken sich mit jedem tiefen Atemzug, sein ganzer Körper scheint unter Spannung zu stehen, als wäre er kurz davor, zu explodieren. Plötzlich – BAM! Aya dreht sich ruckartig um und tritt mit voller Wucht gegen das Ringseil. Es vibriert heftig unter der Wucht des Aufpralls, schwingt zurück, als wolle es ihm antworten. Doch das reicht ihm nicht. BOOM! Mit einem brutalen Schlag hämmert er seine Faust gegen den Ringpfosten, lässt den Stahl nachhallen. Wäre ein Stuhl oder ein Tisch im Ring gewesen, er hätte ihn ohne zu zögern in tausend Teile zerlegt. Sein Blick ist unruhig, suchend. Doch da ist niemand mehr. Claude "Dynamite" Booker. Der Mann, den er heute endgültig zerstören wollte, hatte sich wieder einmal nicht gestellt. Stattdessen? Stattdessen hatte man ihm irgendjemanden vorgesetzt – Alex Jr. Aya bleibt abrupt stehen. Sein Blick verengt sich, als hätte jemand kaltes Wasser über ihn gegossen. Die Erkenntnis trifft ihn wie ein Faustschlag. "Alex wer?" Sein Kopf ruckt zur Seite, sein Blick gleitet durch die tobende Menge. Einige jubeln, andere lachen ihn aus – und das bringt sein Blut nur noch mehr zum Kochen. Aya schüttelt den Kopf, lacht trocken. Ein dunkles, gefährliches Lachen. Dann, mit schnellen, entschlossenen Schritten, geht er zur Seilseite, stützt sich auf das oberste Seil und beugt sich leicht nach vorne. Seine Augen funkeln vor unverhohlener Wut, während er mit den Zähnen knirscht. Claude hatte sich also wieder einmal entzogen. Wieder einmal hatte er den Mut nicht aufgebracht, sich der World of Darkness zu stellen. Sicher Aya hatte ihn angeboten einen Vertreter zu schicken, aber damit gerechnet hatte er nicht, doch stattdessen hatte er ihm ein Phantom vor die Füße geworfen – einen Namen, der in Ayas Welt absolut nichts bedeutete. Ein Raunen geht durch die Halle. Die Kameras fangen das verzerrte Gesicht des Wuppertalers ein, während er noch einmal tief durchatmet, sich kurz am Kinn reibt. Dann tritt er mit voller Kraft gegen das mittlere Seil, sodass es bedrohlich wackelt, und marschiert zur Ringmitte zurück. Sein Blick? Eisig. Seine Wut? Unkontrollierbar. Und sein nächster Schritt? Unaufhaltsam.
Nach dem vor wenigen Minuten gesehenen Match sind die Fans immernoch ziemlich aus dem Häuschen und konsumieren allerhand Softdrinks, damit die gerade ziemlich strapazierte Stimme wieder geölt wird.
WARRIORS OF THE WORLD
Und passend zum Metal erscheint der Eigner dieses Themes in Ledermontur auf der Stage – Alex Jr!
Pete: „Da schau an! Ein Alex!“ Sven: „Keine Ahnung, was der jetzt hier will. Vielleicht nimmt er ja eine offene Herausforderung an?“
Alex hüpft kurz in die Luft, merkt aber dann, dass das in der Kluft die er trägt, vielleicht nicht die beste Idee ist. So macht er sich auf den Weg zum Ring, sieht fokussiert aus und lässt diesmal auch die Klatscherei mit den Fans, wobei die da wohl gerade eh nicht so scharf drauf sind. Schließlich erreicht er den Ring, entert diesen und lässt sich in der Ringecke ein wenig feiern. Die Kamera schwenkt herum und als sie zurückschwenkt, hat der junge Mann einen Schallwandler in der Hand.
Pete: „Ich kann mich nicht erinnern, dass Alex mal ein Mikrofon in der Hand hatte. Der will doch nicht etwa etwas sagen?“ Sven: „Besser wäre es wohl, er täte es nicht.“ Pete: „Ich weiß nicht, was du hast. Der junge Herr ist schon ziemlich schnell und stabil.“
Der schnelle und stabile junge Herr im Ring wirft einen Blick ins weite Rund, ehe er den Schallwandler anhebt.
Alex Jr.: „Der CATCHER ist angekommen!“
Stille. Selbst die buhenden sagen nichts mehr.
Alex Jr.: „Und der CATCHER hat Neuigkeiten für Euch!“
Immernoch Stille.
Alex Jr.: „Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, sind einige Dinge im Gange. Verrückte schlagen wahllos Leute zusammen, noch Verrücktere stalken andere Leute.... und schließlich zerlegt man noch das Inventar dieser wunderschönen Halle. Es ist eine Schande!“
Zustimmendes Gemurmel von den Rängen.
Alex Jr.: „Aber es gibt noch eine viel größere Schande.“
Augenbrauen heben sich, Hände heben sich auch – man ist gespannt!
Pete: „Hat er 'hätte bekommen sollen' gesagt?“ Sven: „Hat er.“
Alex wandert ein wenig durch den Ring. Beinahe wirkt er ein wenig verkniffen, als er seine Promo fortsetzt.
Alex Jr.: „Doch Dynamite ist heute nicht hier. Sein Knie lässt es nicht zu....und wir wünschen ihm auf diesem Wege gute Besserung!“
Bestürzung macht sich im Publikum breit, hat doch ein Großteil der Zuschauer sich sicherlich darauf gefreut, dass die Legende noch einmal im Ring richtig Gas geben würde. Auch Buhrufe sind nun zu hören, dass keine Tomaten und Eier in den Ring fliegen, ist eine Überraschung. Alex hat das geahnt und nickt.
Alex Jr.: „Doch Aya.....Aya kommt nicht davon! Denn Dynamite hat einen sehr fähigen, talentierten und motivierten Ersatz gefunden.“
Kunstpausen kennt man ja.
Alex Jr.: „Mich. Den Catcher ausm Revier.“
Ungläubige Blicke fliegen in den Ring, auch wenn das ja fast schon irgendwie absehbar war, als Alex hier zum Ring gekommen ist.
Sven: „Sein Ernst?!“
Pete: „Offenbar.“
Alex schaut sich um und sieht immernoch in eine ganze Reihe an skeptischen Gesichtern. Allerdings mischt sich nun vereinzelt auch Jubel darunter, denn den Fans ist klar: Es wird ein Spektakel geboten.
Alex Jr.: „Und glaubt mir: Dye ist wie ein zweiter Vater für mich, eine Legende. Aya dagegen ist aus seinem dunklen Loch wieder hervorgekrochen gekommen, weil man ihn sonst vergessen hätte. Zu recht übrigens, wie ich finde. Aya hat eine Nachhaltigkeit, die schlicht nicht vorhanden ist.“
Der Lederrocker wandert ein wenig durch den Ring. Und lässt dabei den Blick auch ein wenig schweifen. Glücklich sieht er aus. Darüber, hier im Ring zu stehen. Und darüber, sich wieder messen zu dürfen.
Alex Jr.: „Ich verstehe auch Jay Taven nicht, der ihm wie eine Klette folgt. Gut, mittlerweile könnte ich ihn mehr verstehen....aber so richtig Sinn ergibt das für mich nicht. Ich würde niemals auf die Idee kommen, jemandem hinterherzulaufen, nur weil ich den Traum habe, mit ihm ein Team zu bilden. Vor allem mit jemandem, der nicht realisiert, dass seine Beste Zeit vorbei ist.“
Pete: „Da hat er durchaus Recht! Aya ist schon länger nicht mehr so wie Aya früher war.“ Sven: „Stimmt, der Mann ist besser denn je. So gut, dass er sogar von einem Fan gestalkt wird, der Dinge mit ihm vorhat.“
Zustimmendes Gemurmel von den Rängen, wenngleich sicher nicht jeder hier dem Jungen Mann und seinen Ausführungen folgen und zustimmen wird. Aber er ist noch nicht fertig.
Alex Jr.: „Ich werde beweisen, dass ich die Zukunft dieser Promotion bin. Vielleicht nicht schon heute, vielleicht auch nicht morgen. Aber ganz sicher übermorgen. Kaum jemand hat so gute Voraussetzungen wie ich, über Jahre hinaus für Fourore zu sorgen. Ich will alles, was man hier gewinnen kann, im Laufe meiner hoffentlich langen Karriere gewinnen. Und heute gegen Aya.....für Dynamite, die Ehre der Liga verteidigen!“
Nun erntet er erstmals am heutigen Abend Applaus von den versammelten Fans, die sich offenkundig auf ein richtig saftig-knackiges Match freuen dürfen. Aya vs Alex Jr. Pete: „Ganz offensichtlich haben wir einen Ersatz!“ Sven: „Es war für mich sehr klar, dass Dynamite sich da rauswieselt. Er hat es einfach nicht mehr drauf. Aber vielleicht ist aufgeschoben ja nicht aufgehoben....“ Pete: „In wenigen Augenblicken geht es mit dem Matchbeginn weiter!“
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Pete: „Meine Güte, Sven... Ich weiß nicht, was wir hier gerade gesehen haben, aber ein normales Wrestling-Match war das definitiv nicht!“ Sven: „Das kannst du laut sagen, Pete! Das war keine Auseinandersetzung, das war eine verdammte SCHLACHT! Keine Regeln, keine Tabus – einfach nur rohe Gewalt! Und das Schlimmste? Schau dir den Ring an! Der ist ja völlig demoliert!“
Die Kameras schwenken über das Schlachtfeld, was vor wenigen Momenten noch der Schauplatz von Aya und Alex Jr. Gewesen ist, das einst ein regulärer Wrestling-Ring war.
Pete: „Ich glaube, das ist einer der wenigen Momente, in denen ich ehrlich sagen muss: Ich bin FASSUNGSLOS! Aya und Alex Jr. haben hier nicht einfach nur einen Kampf geführt – die haben sich gegenseitig zerstören wollen! Man konnte förmlich spüren, dass hier nicht nur zwei Wrestler standen, sondern zwei Männer, die sich um jeden Preis beweisen wollten!“ Sven: „Und das merkt man auch am Ring! Ich kann mich nicht erinnern, dass der schon mal so früh bei einem PPV so stark in Mitleidenschaft gezogen wurde! Zum Glück kümmern sich jetzt sofort die Techniker darum. Wir brauchen das Ding schließlich noch für den Rest des Abends!“
Während sie sprechen, sind bereits mehrere Offizielle und Ringtechniker dabei, die Seile zu überprüfen und den Ringboden zu stabilisieren. Einer der Techniker klopft gegen das beschädigte Ringpolster, während ein anderer mit einem Schraubenschlüssel eine lose Halterung fixiert.
Pete: „Ich bin mir sicher, dass der Ring vor dem nächsten Match wieder zu 100 % einsatzbereit sein wird. Aber stell dir mal vor, wenn das hier erst das zweite Match des Abends war... WAS wird dann noch auf uns zukommen?“ Sven: „Ganz genau, Pete. Es wäre eine Katastrophe, wenn der Ring jetzt schon aufgeben würde. Aber ich sage dir eins: Wenn Aya wirklich noch so große Pläne hat, wie er vorhin angekündigt hat, dann könnte das hier nur ein Vorgeschmack auf das sein, was noch kommt!“ Pete: „Aber Aya hat gesagt das war heute das entgültige ende mit Claude 'Dynamite' Booker. Und ich glaube nicht das sich Dynamite aus Ayas Zorn raushalten kann, auf irgend eine weise.“
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