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Kapitel 1:

Wer hätte das gedacht?“

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Es bedarf keiner großen Kulisse, wenn nur die Worte zählen. Der Inhalt. Die Geschichten, die sie zu erzählen haben. Und so sind sie alle ins Studio gekommen in der schlichtesten Situation, die man sich vorstellen kann: Nur das Gesicht im Zoom naturnah ausgeleuchtet vor einer einfarbigen Wand. Eine einfache Ansicht, denn die größten Bilder sollen die Anekdoten erzählen, die sie preisgeben.


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Sven, langjähriger Kommentator der GFCW:

Ich kenne Keek Hathaway seit über zehn Jahren. Und ich sag’s geraderaus: In diesen Jahren gab es immer wieder Momente, in denen ich mich gefragt habe, ob nun die Grenze erreicht ist. Wir – also das GFCW-Kernteam – saßen oft nach den Shows zusammen und haben diskutiert, wie weit Entertainment gehen kann. Wir hatten da diesen Typen, bei dem wir nicht wussten, ob er wirklich zurechnungsfähig ist. Es fing damit an, dass er ausrastete, seine Hose herumwarf, Mikrofone zerschepperte. Aber irgendwann sprang er durch Tische, spielte mit seinem Körper. Die Fans liebten es.

Aber wir, ich habs grad gesagt…wir saßen zusammen und fragten uns, ob nicht irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem man Keek Hathaway vor sich selbst schützen muss. Er lieferte jedes Mal eine irre Show. Aber es shiftete mehr und mehr von Entertainment zu krank. Wir dachten darüber nach, ob wir den Moment erkennen würden, an dem wir als Arbeitgeber unserer Fürsorgepflicht nachkommen müssen. Da war dieser Mann, den die Zuschauer liebten und der uns Geld brachte. Aber der sich eben auch Show für Show kaputtmachte. Und nicht für den Main Event, sondern für ein Team unter ferner Liefen, das sportlich völlig irrelevant war.

Das war unsere Besorgnis. Das war Keek Hathaway 2013. Völlig verrückt.“


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Danny Rickson, GFCW Hall of Famer, erster Arbeitspartner von Keek Hathaway bei der GFCW:

Lass mich nachdenken. Ich habe ihn so Ende 2010 oder Anfang Zwo-Elf kennengelernt. Ich war damals Commissioner. Hab‘ einen Assistenten gebraucht. Weißt du, ich könnte nun eine atemberaubende Kennenlern-Story erzählen oder dass ich ihn schon vorher im TV bewundert habe. Wäre halt gelogen. Die Wahrheit? Gut, dann die Wahrheit.

Der Grund, warum ich Keek in die Liga geholt habe, war…dass ich bei ihm einfach dachte: Der findet nichts Besseres. Der kann mein Assistent sein, ohne dass jemand zu viel erwartet. Und ohne Murren seinerseits. Er war schon vorher in dieser anderen Liga, GWL oder so, nur Sidekick. Also habe ich ihn angerufen, von meinem Anliegen erzählt und bin mit einem Angebot eingestiegen, für dass die meisten Talente damals bei mir geklingelt und mir ins Gesicht gespuckt hätten. Keek nahm an. Wie ich sagte: Er war ein Nobody. Er hatte nichts Besseres.“


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MacMüll, Interviewer der GFCW:

Keek Hathaway 2011. Hach, Nostalgie. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenn man es mit Heute vergleicht. Er machte nur den Drecksjob für Rickson, aber dann gab es da diesen anderen Typen. Den German Dragon, Marc Millberg. Sie haben sich miteinander angelegt und im Wrestling ist es so, dass du dann im Ring dafür geradestehst. Plötzlich war Keek aktiver Teil des Geschehens. Und es war…sagen wir mal so: Wir würden heute hier nicht sitzen, wäre es dabei geblieben.

Er sagte Dinge wie „Keeek is in daaaa Houuuuseeee!“. Er tanzte mit Eric Fletcher. Und das nicht mal ironisch. Er kämpfte Seite an Seite mit Rob Gossler. Heute ist es zu keinem Zeitpunkt seiner Matches so leise wie damals bei den Dingen, die er tat.

Dann war er weg und auch wenn nicht alles schlecht war damals…keiner hat ihn wirklich vermisst, schätze ich. Unter hundert Schablonenwrestlern war er einer von vielen.“

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Danny Rickson, GFCW Hall of Famer, erster Arbeitspartner von Keek Hathaway bei der GFCW:

Ich weiß noch. Es ist ein paar Jahre später. Ich sitze vor dem Monitor und da ist dieser Typ von damals, den ich nicht vergessen hatte, aber der auch nicht wichtig genug war, um sich aktiv an ihn zu erinnern.

Plötzlich steht er, mein ehemaliger Assistent, Seite an Seite mit Savan. Einem Irren mit Kendo-Stick. Hat sich um Hundertachtzig gedreht. Und ich dachte, dass es ein verdammter Witz wäre. Hab nur auf wen gewartet, der um die Ecke kommt und was erzählt von wegen Aprilscherz. Aber es ging weiter. Show für Show, Monat für Monat. Irgendwann kommt dieser Gedanke: Vielleicht hat er ernsthaft den Verstand verloren.“


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Sven, langjähriger Kommentator der GFCW:

Als er das erste Mal sagte, dass er WÜTEND sei, war es nur ein Satz. Als er sich abreagierte, indem er mitten im Ring Sportübungen anfing, war das Situationskomik. Als er sich das erste Mal durch einen Tisch warf und Savan ihn dafür bejubelte, wurde es krass. Plötzlich schrieben die Wrestling-Medien über diesen Typen, den keiner auf der Rechnung hatte. Es gab Forenposts. Huldigungen bei Reddit. YouTube-Compilations.

Man kann über 2013 sagen, was man will: Dass es das Jahr von Lex Streetman war, der den Titel ein Jahr am Stück gehalten hat. Oder das Jahr von Dean Welkey, dem neuen Stern am Wrestlinghimmel. Aber irgendwie war es auch das Jahr von Keek. Es war dieses kleine Element der Anarchie im System Wrestling. Die Sache, die nicht funktionieren darf nach allen Regeln der Logik. Und es trotzdem tut. Plötzlich jubelten alle für Keek. Weil er alles über den Haufen geschmissen hatte, was man dir an Wrestlingschulen darüber erzählt, wie du mit dem Publikum eine Verbindung aufbaust.“


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Lennie Taiwo, GFCW Performance Center-Wrestler & Gegner von Keek in der #RicksonTeamChallenge:

2013 saß ich als Junge vor dem Fernseher. Wir alle feierten Keek. Wir hockten am PC, hatten ein Video-Capture-Programm bei den Shows mitlaufen und haben uns Clips über WhatsApp geschickt, wenn er wieder was richtig Krasses gemacht hat. Die Sache mit dem Paket damals, als er es mit den Zähnen aufgerissen hat. Wie er eine Pfandflasche zerstört hat und sich gleich mit.

Weißt du…als junger Mensch bist du Digital Native und kennst die Medienwelt. Dann weißt du, wie schnelllebig alles ist. Was du heute feierst, ist morgen peinlich. Oder vergessen. Und der Scheiß war 2013. Und plötzlich haben 2021, ich war mittlerweile selbst Wrestler und nahm an der Challenge von Rickson Teil. Und man sagte mir, dass Keek Hathaway mit mir im Wettbewerb um den Platz an Ricksons Seite ist. Ich dachte…okay, wow. Kann das gutgehen? Ist die Zeit nicht seit acht Jahren vorbei? Dachten wohl viel. Kaum einer stimmte für ihn.

Aber dann kam Finest Hour. Keek kam trotz der Niederlage vorbei, weil er einfach…weil sich dieser Typ nicht darum schert, wie es NORMALERWEISE laufen sollte. Er war im Ring. Machte sein Ding. Er war wütend…und plötzlich war wieder alles wie 2013. Nichts vergessen, nichts peinlich. Ich saß vor dem Fernseher und war wieder dieser Junge vor dem Fernseher. Da war Keek und da war Magie…“


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Sven, langjähriger Kommentator der GFCW:

Der Sieg gegen Rickson war verrückt. Aber dennoch eine Ausnahme. Dachten wir. Und nun sind wir ein paar Tage vor Brainwashed und denken das immer noch alle. Aber Keek Hathaway steht im Schlüsselmatch. Und ich denke, er hat verdammt nochmal eine Chance zu gewinnen.

Wer hätte das gedacht? Keiner, sag ich. Nicht 2011. Nicht 2013. Nicht einmal vor drei Monaten. Aber heute denke ich…es kann wahr werden.


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Timo Schiller schaltet den Fernseher aus. Der Dortmunder nimmt sich einen Moment, um es zu verarbeiten. Er ist extra früher aus dem Performance Center angereist, um sich das hier backstage anzuschauen, bevor die Show losgeht und er in den Zuschauerreihen verschwindet. Zu einer von tausend jubelnden Kehlen wird.

Nun blickt er Keek Hathaway an, der hinter ihm steht.


Timo Schiller: „Das ist krass. Ich kenn dich grad ein paar Monate, Mann, und ich habe Gänsehaut. Ein ganzer Film über dich.“


Hathaway lehnt an der Wand in seiner Kabine und starrt nach oben, so als wäre dort nicht der graue Belag einer tiefen Decke, sondern ein Sternenhimmel. Oder die Antwort auf die Frage, was zur Hölle er eigentlich grad fühlt.


Keek Hathaway: „Es ist…“


Er zuckt mit den Schultern.


Keek Hathaway: „Womit habe ich das verdient? Meine eigene Dokumentation. Das hat Breads nicht. Zereo nicht. Aber ich…Keek Hathaway.“

Timo Schiller: „Soll ich dich kneifen?“

Keek Hathaway: „Nein, Mann. Ich komm schon klar. Ich habe nicht das Gefühl, dass es unwirklich ist. Aber ich erwarte schon eher, dass irgendwann einer anfängt zu lachen und meint, dass man mich die letzten Wochen nur verarscht hat. Dass man mich…irgendwie ironisch feiert. Weißt du? Aber das da und die da draußen…“


Fingerzeig auf den verdunkelten Fernseher, dann in Richtung der Halle.


Keek Hathaway: „Ich habe den Eindruck, dass man mich wirklich mag. Und mir echt was zutraut. Ich muss damit noch klarkommen. Aber es fühlt sich gut an.“

Timo Schiller: „Weißt du noch, was du über mich gesagt hast, als wir uns kennenlernten?“

Keek Hathaway: „Sorry. Was?“


Ein Lächeln schleicht sich auf die Lippen Timo Schillers.


Timo Schiller: „GEILER MACKER EINFACH!“

Keek Hathaway: „Bist du auch.“

Timo Schiller: „Und du, Keek Hathaway…GEILER MACKER ZWEIFACH. Denn du bist nicht nur der beste Typ, den ich kennengelernt habe, seitdem ich nicht mehr nur Fan, sondern Teil von der ganzen Sache bin. Sondern du bist auch im Ring ein richtig geiler Macker, Keek. Du bist zu Recht im Match. Du bist Favorit. Mein Favorit. Und von den Leuten da draußen.“


Er sagt es im Brustton der Überzeugung.


Timo Schiller: „In den letzten Monaten bist du einen langen Korridor lang gesprintet. Jetzt bist du am Ziel, doch da ist eine Tür. Du musst hindurch. Sie ist abgeschlossen. Und alles, was du brauchst, ist ein Schlüssel. Das letzte Puzzleteil.“


Er klopft Keek Hathaway auf die Schulter.


Timo Schiller: „Geh da raus. Reite auf der Welle. Und hol dir den Schlüssel. Den Schlüssel zum Erfolg. Du hast es dir verdient. Wirklich, Mann.“

Keek Hathaway: „ICH BIN GLÜCKLICH. Glücklich, weil ich Keek bin. Das ist ein riesiges Privileg, das über sich selbst sagen zu dürfen.“


Er grinst.


Keek Hathaway: „Weil ich bald die Tür aufschließen kann.“




Einst warst du mein kleines Mädchen. Du warst mein Ein und Alles.“




03.09.2003




Den Tag deiner Geburt werde ich nie in meinem Leben vergessen.“







Ein wunderschönes Foto eines Mannes mit seiner Tochter, als sie am Strand spazieren gingen, hängt an der Wand.


Heute haben wir den dritten September zweitausendeinundzwanzig. Heute, meine kleine Lara, wirst du 18 Jahre alt!“


Wir befinden uns im Hause MacKenzie. Zereo Killer geht just in diesem Augenblick die Treppe hoch, bleibt kurz am Foto im pompösen Bilderrahmen stehen, atmet tief durch, ehe er mit einer Geburtstagstorte in seinen Händen weiter nach oben geht. Lara hat Geburtstag! Sie wird heute tatsächlich 18 Jahre alt! Wie die Zeit vergeht! Mike beginnt zu singen.


Happy birthday to you

Happy birthday to you



Happy birthday…“


Seine Stimmlage wird immer leiser, auch ein wenig trauriger. Seine Mimik scheint auch Bände zu sprechen, als er die Zimmertür seiner kleinen L öffnet.


Niemand da!


„… dear Lara…“



Es sieht auch so aus, als wäre schon eine ganze Weile niemand mehr hier gewesen…


Happy birthday to you…“


Langsam schaut sich ZK im Zimmer um, ehe er zögernd den Raum entert, die Torte auf den Schreibtisch stellt und sich auf ihr Bett setzt. Er zwingt sich zu einem Lächeln, scheint in Erinnerungen zu schwelgen, als er über den Kopfpolster fährt.


Zereo Killer: „Ich hoffe, dass du das sehen kannst, was ich hier aufzeichne, denn das ist eigentlich alles nur für dich…“


Er atmet noch einmal schwer durch, die Schultern sind immer noch in Richtung Fußboden hängend, er scheint eine Bürde mit sich herumzutragen, von der wir alle nichts wussten, doch nun offenbart wird.


Zereo Killer: „Ich weiß, dass wir unsere Differenzen hatten. Ich will nicht deiner Pubertät die Schuld in die Schuhe schieben, ab und zu hätte ich mich eventuell auch lockerer verhalten sollen.“


Er richtet seinen Kopf hoch und blickt in die Kamera.


Zereo Killer: „Als du mir vor zwei Jahren sagtest, du willst mit dem Wrestlingtraining anfangen, konnte ich nicht stolzer sein! Nein! Ich strahlte wie ein stolzer Vater nur so strahlen könnte! Meine Tochter will eines Tages in meine Fußstapfen treten! Fantastisch! Ich hatte auch den Spaß meines Lebens, als ich mit dir begonnen habe zu trainieren, aber dann…“



Was passierte dann?


Zereo Killer: „… dann ging es dir irgendwann zu langsam, du trainiertest heimlich hinter meinen Rücken mit deinem Onkel. Das ist okay, ich vertraue Mark.“


Mark…


Ist das… der Name von The Godlike? Mark MacKenzie?

Niemals erwähnte Irgendjemand seinen echten Namen, doch nun ist es geschene.


Zereo Killer: „Ich war auch sehr erstaunt, dass du binnen kürzester Zeit Moves wie einen Dropkick oder einen Spinning Heel Kick beherrschst, dennoch hattest du dir bei einem Move mal fast den Arm gebrochen und ich als besorgter Vater zog die Notbremse und… ich stoppte dein Wrestlingtraining…“


Wieder ist ein Seufzen zu hören, ehe ZK mit seiner Geschichte fortfährt.


Zereo Killer: „Es ist klar, dass ich die Notbremse zog, weil ich um alles in der Welt verhindern will, dass dir ernsthaft etwas geschieht. Doch damit begann unser Streit, denn du wolltest schneller voran kommen, denn du wolltest eigentlich bei Brainwashed 2021 debütieren. Das war schon immer dein Ziel. Doch… das hast du meinetwegen nicht erreichen können, weil du selbst irgendwann gemerkt hast, dass du dank meines Wrestlingtrainingstopps nicht so weit warst… also…“


Er tut sich sehr schwer weiterzusrpechen, während er all die Geschehnisse zusammenfasst, die wohl während der Covid-Höchstzeiten geschehen sind.


Zereo Killer: „… also hast du mir eines Tages einen Abschiedsbrief geschrieben, dass du nicht mehr länger mit mir streiten willst und abhaust. Du hast einen Trainer gefunden, der dir alles beibringt und eines Tages werde ich sehen, was du alles von ihm gelernt hast… Ich solle mir keine Sorgen machen wo du bist, hattest du geschrieben, denn Onkel Mark weiß wo du bist, aber nicht wer dich trainiert. Du hast mir auch versichert, dass Onkel Mark öfters nach dem Rechten sieht, ob alles in Ordnung ist. Ich solle aber Onkel Mark nicht fragen, nicht drängen mir zu verraten wo du bist. Ich solle einfach Mark vertrauen, so wie du deinem Onkel vertraust. Würdest du aber herausfinden, dass Mark mir verrät wo du dich aufhältst, würdest du zu deinem Trainer ziehen und Niemanden Bescheid geben wo du bist…“


Double M geht auf die Kamera zu und richtet seinen verzweifelten Blick genau drauf.


Zereo Killer: „Verdammt Lara, ich mach mir einfach große Sorgen um dich! Ich würde alles in der Welt dafür geben, dass du heute an deinem achtzehnten Geburtstag zuhause bist und mit deinen Freunden und deiner Familie deinen großen Ehrentag feierst!“


Mr. #ISGI verlässt das Zimmer seiner Tochter und geht die Treppe wieder runter ins Wohnzimmer, spricht dabei weiter.


Zereo Killer: „Du weißt, dass ich meinem Bruder vertraue, ich weiß, dass du deinem Onkel vertraust. Ich werde dieses Vertrauen nicht missbrauchen. Auch wenn ich mir jeden Tag Sorgen mache, weil ich nur allzu gern wüsste wo du bist und wer dich trainiert, und vor allem, wie du im Augenblick lebst… gehe ich dich nicht suchen, weil ich dir vertraue. Du bist lediglich so zielstrebig wie dein alter Herr…“


Wieder ist ein Seufzen zu hören, ehe er sich auf die großzügige Couch setzt.


Zereo Killer: „Das, was ich hier in diesem Video sage, hätte ich dir am Liebsten selbst ins Gesicht gesagt, und am Besten schon viel früher, bevor du daran dachtest abhauen zu müssen…

Ich will dir auch nichts verheimlichen. Mark sagt mir kaum etwas über dich. Er bekommt dich allerdings ab und zu zu Gesicht. Er verrät mir nur, dass es dir wirklich gut geht, dass du zurechtkommst.

Ich hoffe sehr, dass dein Trainer sehr auf dich Acht gibt, egal wie viel Talent du hast. Ich hoffe, dass er die Liebe fürs Wrestling in dir wecken kann, wie ich es gerne machen würde. Und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass du die Finger von dieser Glücksspiel-Sache gelassen hast.


Ich hoffe sehr, dass du manchmal auch an mich denkst, dass du mich auch vermisst, denn ich vermisse dich mehr als alles Andere.

Ich liebe dich von ganzem Herzen mein Schatz.

Ich hoffe, dass du dich bald wieder blicken lässt. Sag zumindest mal Hallo zu deinem Papa.“


Er zwingt sich zu einem Lächeln, während ihm dabei eine Träne über die Wange kullert.


Zereo Killer: „Happy Birthay, kleine L.“




GFCW Brainwashed 2021 (Pre-Show), Zürich (Schweiz, Swiss Life Arena), 12.09.2021


In Kooperation mit




Die GFCW-Zentrale an einem Freitag-Nachmittag. Ganz getreu dem Motto „Um eins macht jeder seins“ sind die meisten Plätze in den Büros bereits verwaist. Dazu kommt noch der bald stattfindende PPV Brainwashed in der Schweiz, wo sich einige Mitarbeiter bereits hin aufgemacht haben. Auch die Chef-Sekretärin hat bereits ihre Tasche für den Feierabend gepackt, als das Telefon noch einmal schellt. Widerwillig greift sie zum Hörer.


Sekretärin: „Büro von Dynamite, guten Tag.“

Morbeus: „Haaaalllooo, Frau Zimmermann. Hier ist Raymond „Morbeus“ Douglas. Sagen sie mal...ist der Chef noch da?“

Sekretärin Zimmermann: „Ja, also der wollte genauso wie ich gleich aufbrechen, der nimmt heute Abend den Flieger in die Schweiz. Ich kann sie versuchen nochmal durchzustellen, wenn es denn wirklich brennt..“


Die letzten gesprochenen Worte hören sich für Frau Zimmermann merkwürdig an, da diese einen hallenden Klang haben. Ganz so als ob der Gesprächspartner direkt hinter ihr stehen würde. Automatisch dreht sich Frau Zimmermann um und erblickt dann erschrocken auch Ray Douglas direkt hinter sich. Morbeus beendet das Gespräch, steckt sein Smartphone in die Tasche und grüßt süffisant:


Morbeus: „Überraschung, Haha. Frau Zimmermann, ich will ihre Feierabendpläne nicht verderben. Ist denn der Chef noch da? Ich müsste ihn mal kurz sprechen, geht auch ganz schnell.“

Sekretärin Zimmermann: „Ähh, ja bestimmt. Gehen sie doch rein, sie kennen sich hier ja bestens aus.“

Morbeus: „Klasse. Vielen Dank und ein wunderschönes Wochenende für Sie.“


Douglas hält sich dann nicht weiter mit Smalltalk auf, klopft kurz an der Bürotüre des Chefs und tritt dann auch direkt ein.


Dynamite liest gerade die Quartalszahlen des Unternehmens und ist überrascht, dass ein Wrestler ihn so kurz vor dem PPV in der Schweiz noch in Dortmund überhaupt aufsucht.


Dynamite: „Huch, Ray. Ich dachte du wärst, wie alle anderen, schon auf dem Weg nach Zürich. Du wirst am Sonntag deinen Intercontinental Title verteidigen.“

Morbeus: „Ach, der PPV am Sonntag. Falls ich dann überhaupt noch lebe, steige ich natürlich in den Ring, Boss.“

Dynamite: „Soll ich dich in den Arm nehmen?“

Morbeus: „Du musst nicht um dein Leben fürchten, Boss. MEINE WOHNUNG WURDE NIEDER GEBRANNT! Im übrigen würde ich mir von meinem Arbeitgeber etwas mehr Unterstützung wünschen. Du hast mich weder angerufen noch sonst irgendetwas gemacht, Dye.“

Dynamite: „Ray, die Polizei, so habe ich gehört, kümmert sich nach Kräften um den Fall. Fletcher ist mein Commisioner und er hat nach meiner Kenntnis Kontakt mit euch aufgenommen...“

Morbeus: „Na ja, den Personenschutz muss ich selbst zahlen, da kommt ihr mir nicht entgegen, macht mich traurig.“

Dynamite: „Deine Traurigkeit ist schade, Ray. Sag mir, warum, du bist so voller Hast, bist du nach hier nach Dortmund in mein Büro gekommen?“

Morbeus: „Der Wohnungsbrand wühlt mich auf, aber ich wollte mit dir auch ein kleines Jubiläum feiern.“

Dynamite: „Ich höre...“

Morbeus: „Ein Jahr Morbeus in der GFCW. Eine Erfolgsgeschichte. Habe letztens noch die Sales-Zahlen der Company gesehen....Die Menschen unterstützen was gut und grün ist. Dye wo ist dein Blumenstrauß? HAHA.“

Dynamite spitzt seine Lippen etwas und grinst dabei freundlich: „Sicher, Ray. Viele, auch wenn nicht alle, deiner vielen Ideen haben sich finanziell auch für uns ausgezahlt – ja in schweren Zeiten für die Liga. Aber am meisten hast ja du profitiert. Mit nem besseren Lumpenbeuten bist du letztes Jahr hier aufgeschlagen – und wie viel Geld hast du im letzten Jahr verdient? Ich glaube kaum ein Wrestler hat hier in der GFCW mal in einem Jahr mehr kassiert als der „traurige“ Raymond Douglas im letzten Jahr?!“

Morbeus: „Ja, für zwei mal warmes Essen am Tag reicht es. Dennoch denke ich, haben wir etwas mehr Wertschätzung verdient. Nicht nur ich, sondern auch zum Beispiel meine Jungs – die Urban Ultras Berlin. Die beiden solltest du mal die Chance geben, um den Tag Team Title kämpfen zu lassen. Das wären ganz andere Zugpferde für die gesamte Tag Team Division als Beermachine oder Die Wahrheit. Die Kids wollen die Young Guns sehen und nicht mehr die ausgelutschten Alten.“

Dynamite: „Deine Jungs werden in Zukunft sicher noch für Furore sorgen. Aber da musst du mit Fletcher drüber reden...“


Das Blut des gebürtigen Kanadiers beginnt zu kochen. Seinen Unterkiefer schiebt er nun leicht nach vorne, seine Gesichtsfarbe errötet sich.


Morbeus: „So so, Fletcher ist jetzt hier der Boss, huh? Und er hat die Card auch nochmal abgeändert und MEIN Title-Match vom Co-Main Event auf einen niedrigeren Spot auf der Card getauscht? Der neue Co-Main Event sollen lieber Beermachine und Slanesh Connection bestreiten? Will man denn das Geld der Zuschauer nicht?

Dynamite: „Bitte, Ray. Es geht auch da um die Titel und beide Teams sind absolut hot...“

Morbeus: „Dye, mir fehlt von dir einfach die Wertschätzung. Schau dir bitte mal meine PPV-Gegner in diesem Jahr an. Jason Crutch. Player. Robert Breads. Drake Nova Vaughn. Die Creme de la Creme der GFCW. Das waren und das werden die besten Matches des jeweiligen PPVs. Und ich habe und werde alle gewinnen. Daraus resultierend ist völlig klar: ICH muss nach dem PPV in den Main Event! Einen World Title Shot! Die brauchen da auch mal frische Gesichter. Das ist ja fast schon Inzest was Jannek, Player und Zereo Killer da betreiben! Doch, doch. Alles andere wäre fahrlässig, Dye.“

Dynamite: „Ray. Hör mal zu. Wir haben ein wirklich wichtigen PPV vor der Türe und da müssen alle performen. Wrestling ist ein Tagesgeschäft. Jeder muss immer Leistung bringen. Schau dir doch deinen Weg im letzten Jahr an, Ray. Du hast Gold an den Hüften. Man kann auch mal stolz auf das sein, was man geschafft hat.“


Morbeus hat scheinbar genug von seinem Boss gehört. Richtig zufrieden ist mit den Aussagen von Dynamite nicht. Es gab keinerlei Zusagen des Chefs für die verschiedenen Anfragen. Zähneknirschend verlässt er das Büro vom Chef..


Morbeus: „Gut, Dye. Deine Entscheidungen. Wir sehen uns bei Brainwashed 2021 in Zürich.“


Dynamite schaut Morbeus kopfschüttelnd hinterher und schaut dann wieder in seine Unterlagen.



Genervt sieht Lucius dem Treiben zu. Von 2 Männern werden Aktenordner aufgeklappt und achtlos auf den Tisch geworfen. Er nimmt sich ein Glas Rotwein und lehnt sich auf der Couch zurück, während er eine schwarzhaarige Frau am Laptop beobachtet deren Augen nur so über die Zeilen zu fliegen scheint. Die Augen bewegen sich schnell von links nach rechts. Er lächelt nicht, sondern wartet einfach ab. Was soll er auch sonst tun?


Lucius: „Und gerade jetzt, wo wir die Promo für den PPV aufzeichnen wollten, was?“


Er sieht den Produktionsassistenten an, welcher nur ein kurzes Nicken zustande bringt. Lucius sieht wieder in seinen Rotwein, während die Kamera die Szene einfängt.


Flex Fulgrim: „Was zum…was wird das hier bitte!?“


Flex Fulgrim poltert in den Raum, was Lucius nicht weiter quittiert als mit einem tiefen Schluck aus seinem Glas. Seufzend schließt er die Augen und lässt sich in das Polster fallen.


Mann: „Sie sind Herr Fulgrim?“

Flex Fulgrim: „Der bin ich. Und wer zum Teufel sind Sie?“

Mann: „Max Müllermann mein Name. Ich bin vom Zoll und das sind meine Kollegen, Steffen Westwacht und Christina Döppel. Wir gehen dem Verdacht von Schwarzarbeit in einer ihrer Firmen nach. Wir brauchen alle Betriebsordner der Firma Eisenstein GmbH und der Firma Powermoves, die ja von ihnen betrieben werden.“


Flex Fulgrim sieht entgeistert zu Lucius, der lediglich mit den Schultern zuckt und sich noch einen Schluck Rotwein eingießt.


_Cut_


Ca. 1 Stunde scheint vergangen zu sein und Lucius hat immer noch das Glas Rotwein in der Hand, während die Flasche beinahe leer ist, ist das Glas jetzt randvoll. Er lächelt angetrunken, während Flex Fulgrim genervt auf das Chaos auf dem Schreibtisch schaut. Die Zollbeamten scheinen zufrieden zu sein und sind gerade am gehen, als sich Frau Döppel nochmal umdreht.


Christina Döppel: „Die Steuerfahndung wird sich die Daten zu Gemüte führen und sich dann bei ihnen nochmal melden. Auf Wiedersehen…“

Lucius: „Hoffentlich nicht…“


Genervt schleudert Flex Fulgrim einen Aktenordner vom Tisch und nimmt sich einen anderen Ordner kurz zur Hand.


Flex Fulgrim: „Warum habe ich nicht bereits diese alten verstaubten Ordner digitalisiert? Das Chaos aufzuräumen kostet mich einen halben Tag. Also wenn das so kommt, wie ich vermute, dann bin ich am Jahresende spätestens pleite, Lucius. Das Finanzamt wird ordentlich Steuerrückzahlungen verlangen…“

Lucius: „Wofür genau hast du nochmal einen Steuerberater, der zu unserem Zirkel gehört?“


Ein wütender Blick trifft Lucius, der sich lächelnd in das Sofa zurückfläzt und das Weinglas auf die Stirn versucht zu stellen.


Flex Fulgrim: „Wir haben die Gunst verloren und das ist der Preis, den wir jetzt zu zahlen haben…Luxus wie bei der 5* Hautevolee ist leider nicht mehr drin, wenn das Finanzamt kommt. Ist dir das klar?“


Das Weinglas fällt von der Stirn und versaut die Ledercouch und das teure Hemd von Lucius, was diesem aber egal zu sein scheint. Er springt auf und stellt sich gegenüber vom Tisch zu Fulgrim. Die Hände sind bedrohlich auf die Tischplatte gelegt und er beugt sich leicht vor.


Lucius: „Scheiß auf die Gunst, Fulgrim! Wir haben in 2 Tagen die Chance nach so kurzer Zeit das zu erreichen, was wir erreichen wollen! Wir können Tag Team Champions werden! Und das gegen den vermeint leichtesten Gegner auf dem Papier! Es sind weder diese Ultra Trottel, noch diese Wahrheit Pfosten! Leviathan bekriegt sich lieber auf anderen Schauplätzen und von diesem Danny Rickson und Garrison Gaeta Opfern wollen wir gar nicht erst reden! Wir müssen uns nur um Beer Machine kümmern! Also scheiß drauf und konzentrier dich auf die Show!“


Mit einem Wutschrei springt Flex Fulgrim auf und wirft wütend Laptop und Aktenordner vom Tisch. Er lehnt sich bedrohlich wie eine Raubkatze vor und fletscht die Zähne.


Flex Fulgrim: „Was kümmert mich dieser Titel, Lucius!? Ich verliere meine 2 Firmen, meine Aktien und ETFs rutschen gerade ins Bodenlose! Erzähl mir nicht, dass es nicht an der Gunst liegt. Woran liegt es deiner Meinung nach dann?“

Lucius: „Covid-19?“

Flex Fulgrim: „Junge ich bin pleite, wenn ich ne Steuernachzahlung aufgebrummt kriege! Kapierst du das eigentlich!? Wie soll ich meinen Lebensunterhalt bestreiten?“

Lucius: „Mit Wrestling? Ich meine schließlich wirst du, genau wie ich, dafür bezahlt das wir in den Ring steigen und wieso nicht als Champions in Richtung Title Nights gehen? Wir haben das Zeug dazu und das ist das Schöne…uns hat keiner auf dem Schirm…und mit der Gunst, da müssen wir uns was Anderes einfallen lassen, sollte es so nicht klappen wie wir uns das vorstellen.“


Flex setzt sich wieder auf den Stuhl und überlegt für einige Momente, während Lucius den Laptop wieder auf den Tisch stellt.


Flex Fulgrim: „Vielleicht hast du Recht. Vielleicht ist die GFCW die einzige Chance, die wir geboten bekommen. Vielleicht haben wir nur diese eine Möglichkeit und vielleicht ist die Gunst nicht so wichtig wie ich angenommen habe. Vielleicht sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren…“

Lucius: „Also lass uns in die Schweiz fliegen und diese biertrinkenden Opfer plattmachen! Gold wartet in der Schweiz auf uns…“


Ein Nicken von Flex Fulgrim folgt, was Lucius dazu veranlasst zufrieden den Raum zu verlassen. Flex Fulgrim öffnet eine Schublade und er zieht eine kleine Ziegenpuppe hervor, welcher er tief ins Gesicht sieht.


Flex Fulgrim: „Er kommt vom Weg ab, aber ich hole ihn auf deinen Pfad zurück, mein Prinz…“


Fade Out



03.09.2021, Dortmund


Der Parkplatz und die Halle, die im Bild zu sehen sind, sind allen GFCW Fans wohlbekannt. Fast ein wenig schmerzhaft bekannt, muss man sagen, wenn man an das letzte Jahr denkt. Dortmund, das Performance Center. Das Zuhause der GFCW Shows für mehrere Monate während der Covid-19-Pandemie.


Doch auch diese Zeit kam und ging, wie so vieles in der Geschichte dieser Liga. Und heute stellt das Center unter der Leitung Robert Breads die Schmiede der nächsten Generation an Wrestlern dar. Aiden Rotari, Timo Schiller, Steven Smith und viele andere trainieren hier Tag für Tag für ihre Chance auf das Rampenlicht. Und während die Räumlichkeiten dieser Traumfabrik im Hintergrund aufragen, kommt ein Taxi davor zum stehen. Durch die Scheiben ist das innere schwer auszumachen im Sonnenlicht, scheinbar wird eben noch kurz die Fahrt bezahlt, dann öffnet sich die Beifahrertür und der Fahrgast steigt aus.

Eine Sonnenbrille verdeckt die Augen, eine dünne, fein gefertigte Halskette in Form einer Seeschlange liegt auf der nackten Brust, über den Schultern eine offene Stoffjacke, eine Kapuze über dem Gesicht. Über die rechte Schulter fallen die langen, blau-schwarzen Haare, die andere Seite des Schädels ist kahl geschoren. Der Rekord World-Champion: Drake Nova Vaughn. Gedankenverloren schlägt er die Tür des Wagens zu und macht sich auf den Weg in Richtung des Performance Centers, wo er vor der Tür schon von einem Mitarbeiter in Empfang genommen wird.

Die beiden begeben sich, einige Worte wechselnd, in die Halle und das Bild lässt die Geschehnisse alleine.



Genüsslich wird der Apfel in Rekordzeit verputzt und in den Mülleimer vor der Tür geworfen. Er drückt die Tür auf und sofort weht ihm der wohlige Geruch von Schweiß, Eisen und anderen Sachen in die Nase. Ein Gym, was er auch gerne mal „sein Wohnzimmer“ nennt. Im Performance Center hat für ihn vor ein paar Monaten alles angefangen, als er sich bei Robert Breads vorgestellt hat. Danach ging alles so rasend schnell. Aiden Rotari, The End, Thomas Camden, Steve Steel. Er stand bisher mit nur diesen Namen im Ring, aber es sollen schon einige weitere Namen in ferner Zukunft hinzukommen. Das Donnern wenn ein Mann auf die Matte knallt und einen Bump nimmt lässt sein Herz höher schlagen. Das oder der neue Booster „Energy Killer“ den er sich vor knapp 10 Minuten reingezogen hat. Er geht an dem ersten Ring vorbei und nickt Beiläufig den Jungs und Mädels im Ring zu. Ein kurzes Nicken zu Timo Schiller und ein Fist Bump mit Scarecrow, dann geht er an Fletcher vorbei, der erneut nach dem Rechten schaut. Er hebt kurz den linken Arm zur Begrüßung und geht in Richtung des Gymbereichs, wo alle Gerätschaften und Hanteln bereitliegen. Er freut sich und wirft den Rucksack, welcher Locker über der linken Schulter hing, in die Ecke. Ein Lächeln liegt auf den Lippen des Raw Black Diamonds, welchen man das erste Mal in Großaufnahme sieht. Desmond knallt ein paar Hantelscheiben auf die Langhantel und macht den ersten Satz Kreuzheben mit 120 Kg. Für spätpubertierende Nerds hinter irgendwelchen PCs oder Smartphones wäre das schon zu viel Gewicht, aber er macht das als Aufwärmsatz!


Nach dem Satz wird ein Schluck Wasser getrunken und daraus schnell mal 150 Kilo gemacht. Ein dürrer Typ, ca. 65 Kilo, mit rotem Iro kommt auf Desmond zu. Er stellt sich provokant neben Desmond Briggs, welcher kurz nickt.


Findus McMorlock: „Weißt du noch wer ich bin?“


Desmond nickt dem Neuankömmling zu, welcher leicht hochgucken muss, da Desmond größer ist. Desmond stellt sich schulterbreit hinter die Langhantel.


Desmond Briggs: „Klar weiß ich wer du bist. Findus McMorlock. Right? Alles klar Boi?“


Die Hantel wird vom schwarzen New Yorker hochgewuchtet und knallend wieder abgelassen, wieder wird sie hochgerissen, während Findus sich hinter Desmond stellt.


Findus McMorlock: „Kannst du dich noch erinnern, dass du mich auf die Bretter geschickt hast? Vor all den Leuten im Performance Center? Vor Robert Breads? Er nahm lieber Timo Schiller anstatt mich! Ich hätte mit Keek im Ring stehen können, aber weil du mich so vorgeführt hast, hat er mich nicht genommen. Du bist ein Penner, Desmond!“


Findus schubst Desmond gerade in dem Moment, wo er die Hantel auf Beckenhöhe hat und das Kreuz durchdrückt. Desmond kann gerade noch verhindern das er einen Satz nach vorne macht und sich ernsthaft verletzt. Er lässt die Hantel fallen und sieht bedrohlich zu Findus.


Desmond Briggs: „Junge was soll der Scheiß? Glaubst du wirklich, dass ich das mit Absicht machen wollte? Ich wollte Eindruck schinden und das habe ich hoffentlich geschafft. Ich glaube nicht, dass es nur daran lag das dich Robert nicht genommen hat. Das lag eher dran, dass du vielleicht noch nicht soweit warst wie Timo? Schon mal daran gedacht?“


Einen bedrohlichen Schritt macht der dürre Findus auf Desmond zu, welcher ihn an der Brust berührt und so abstoppen lässt.


Desmond Briggs: „Was wird das Keule?“


Kaum haben die Worte den Mund des Raw Black Diamonds verlassen, als ihn Jemand von hinten packt und seinen Kopf gegen den Spiegel drückt! Der Spiegel geht zu Bruch und ein kleiner Rinnsal Blut fließt die Stirn von Desmond herunter. In der Spiegelung sieht man das Gesicht dazu. Ein böse grinsendes Gesicht, welches bisher nicht in Erscheinung getreten ist.


Steven Smith: „Darf ich mich vorstellen, Desmond? Steven Smith! Ich war in dem Pulk als du Findus bloßgestellt hast. Jetzt mein Lieber trägst du die Konsequenzen! Klar?“


Erneut wird der Kopf von Desmond gegen den Spiegel gedrückt und man kann sehen, dass Steven Smith ein blonder Lockenkopf um die 30 ist, mit blauen Augen. Die Haut spannt sich leicht, als er lächelnd ein drittes Mal versucht Desmond in den Spiegel zu drücken Dieser hält sich mit der Hand fest und schneidet sich selbst dadurch an einer Scherbe die Hand auf.


Desmond Briggs: „Jetzt ist genug, Steven!“


Desmond verpasst dem Angreifer eine Kopfnuss mit dem Hinterkopf und verpasst ihm einen gewaltigen Schlag gegen das Kinn, welcher ihn zurücktaumeln lässt. Findus stürzt auf Desmond zu, aber der fängt ihn ab und wirft ihn in den Spiegel! Es regnet Scherben und Findus blutet aus einem kleinen Cut am Rücken, während sich Desmond wieder auf Steven konzentriert. Der bullige Blondschopf und Desmond stehen voreinander und rühren sich kaum. Im Rücken kommt Findus hoch und stürzt sich auf Desmond, welcher sich auf ihn konzentriert. Das nutzt Steven und geht auf Desmond los! Der Raw Black Diamond und die zwei Performance Center Teilnehmer brawlen sich in Richtung Ring. Desmond wird mit Schlägen von beiden Seiten eingedeckt, kann aber viele Schläge durch Deckung parieren. Steven Smith bekommt einen harten Schlag von Desmond gegen den Brustkorb, während er keine Sekunde später Findus Schwung nutzt und ihn nach hinten schubst. Leider steht dort Eric Fletcher, welcher mit einer Tasse Kaffee in der Hand dasteht und ungewollt in diesen kleinen Disput gezogen wird. Der Kaffee tropf auf die Schuhe vom Comissioner. Der schaut genervt auf die Sneaker, die sind glücklicherweise schwarz, einen Fleck am weißen Rand erkennt man trotzdem. Die Augenbrauen ziehen sich zusammen. Er wirbelt herum, schnauzt lautstark.


Eric: „SEID IHR DANN MAL FERTIG?!“


Die Drei hören aber nicht zu und prügeln sich weiter. Findus wird wieder weggeschubst und Steven Smith bekommt eine DRAGONCLAW SANCTUARY an den Kopf und geht zu Boden. Findus wird mit ein Wutschrei gepackt und Desmond setzt den IRONHEART MANOR an. Fletcher geht festen, schnellen Schrittes auf die drei zu.


Eric: „BRIGGS!“


Unsanft wird Findus zu Boden befördert und Desmond steht wütend vor Eric.


Desmond Briggs: „Was läuft hier falsch, Eric? Du kannst doch nicht allen Ernstes zulassen, dass diese zwei Ochsen einen Wrestler aus dem Main Roster verletzen? Die Jungs attackieren mich, weil Robert Findus und den anderen Vogel, den ich übrigens noch nie gesehen habe, nicht beachtet! Steven Smith? Den habe ich hier noch nie wahrgenommen…und solche Vögel attackieren mich um Aufmerksamkeit zu generieren. Auf diese Weise?“


Desmond Briggs deutet auf die Schuhe des Candy Mans.


Desmond Briggs: „Außerdem hast du Kaffeeflecken auf dem Schuh…“


Fletchers Oberlippe zuckt, die Nasenlöcher weiten sich, der Blick bleibt grimmig und genervt. Ein kurzes „haben SIE“ zischt durch die Lippen. Er schaut nicht nach unten, nur auf Briggs, dann auf McMorlock und Smith, die sich langsam wieder aufrichten. Die Ansage geht an alle.


Eric: Ob Main Roster oder nicht, ist hier erst einmal egal, Desmond. Im Performance Center ist jeder gleich und jeder versucht an sich zu arbeiten. Dein Pech, wenn dich die beiden nicht abkönnen…was euch drei aber angeht…“


Mit der Hand mit der Kaffeetasse deutet er auf den Spiegel hinter die drei.


Eric: „Der Spiegel und mein Schuh. Freiwillige vor oder wollt ihr euch die Rechnung teilen?“


Steven Smith ist mittlerweile auf den Beinen und sieht Eric Fletcher mit entschlossener Miene an.


Steven Smith: „Sorry Boss? Aber wir haben nichts gemacht! Der Typ hat uns grundlos angegriffen. Wir wollten gerade uns nur Tipps von ihm holen und schon hat er mich attackiert. Aber wie Sie sehen können habe ich ihm auch ein paar Schläge verpasst.“


Smiths Lächeln verschwindet wieder, als Desmond auf ihn losgehen will. Erst jetzt scheint er das gesamte Performance Center zu bemerken, die um die Szenerie rumstehen. Desmond Briggs sieht zu Eric Fletcher und beruhigt sich etwas. Er überlegt kurz.


Desmond Briggs: „Lass mich die Jungs im Ring haben, Eric. Mach bei Brainwashed ein Handicap Match als Kick off draus und lass sie mich verprügeln. Selbst hier im Performance Center wird mit schmutzigen Tricks gearbeitet. Das muss ich den Bastarden austreiben! Es kann ja nicht sein, dass es hier schon beginnt. Von dir in deiner Hochzeit oder von Lionel Jannek erwartete bzw. erwartet man sowas. Aber hier? Bei den Jungspunden?“


Ein kurzes Luft-durch-die-Nase-Stoßen als sein Name fällt. Jaja, Fletchers nicht ganz so lupenreine Vergangenheit ist für ihn schon recht amüsant. Aber er lenkt nicht ab, hört Briggs lieber zu, schaut dabei immer mal wieder zu den beiden Performance Center Talenten, deren Augen beim Wort Brainwashed kurz aufleuchten und die Wut auf den Raw Black Diamond überdecken. Sechs erwartungsvolle Augen schauen den Commissioner an, während der tief durchatmet.


Eric: „Briggs…soll ich euch drei wirklich mit einem Match belohnen? Du hast meinen Schuh gesehen.“

Desmond Briggs: „Setz das Match an und ich bin da…ach was…du weißt das ich eh da sein werde. Egal ob mit Match oder ohne. Aber es gibt sicherlich auch ein paar Leute die wegen mir kommen würden. Sicherlich noch nicht so viele, aber es gibt sie. Bedeutet mehr Ticketverkäufe für dich und damit bekommst du ein Sonderlob von Dynamite. Also mach das Ding fest und gib mir Bescheid. Bis dahin würde ich gerne weiter trainieren!“


Er rempelt die Zwei mit der Schulter an und verschwindet zum Gymbereich zurück, ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen. Ein nachdenklicher Blick bohrt sich von Eric Fletcher in den Rücken des Raw Black Diamonds. Dann fällt ein Blick auf die Flecken, zuerst auf das Blut, welches von Desmond vergossen wurde, dann die, die seinen Schuh zieren. Er atmet genervt aus und dreht sich zurück zu den restlichen beiden Dritteln der Schlägerei. Ein kurzes Seufzen…


Eric: „Tja, Findus, Steven…ich würde mal sagen, ihr solltet euch auf eure erste Main Roster Chance vorbereiten.“



Pete: „Liebe GFCW Galaxy, wir stimmen euch hier vor den Bildschirmen auf den heutigen Abend ein. Da hinten im Backstagebereich machen das all die heutigen Akteure auf ihre ganz eigene Weise. Und Sven, wenn wir schon von ganz eigenen Weisen sprechen…nenne mir einen Wrestler, bei dem wir IMMER wissen, wie er sich gerade auf sein anstehendes Match vorbereitet.“

Sven: „Du hast mir schon schwierigere Fragen gestellt, Pete. Lass mich raten, spielen die Farben schwarz, weiß, rot und grün eine Rolle?“

Pete: „Bullseye. Meine Damen und Herren, wir schalten zu Alex Ricks.“


Warum man zu ihm schaltet, wenn man ohnehin weiß, was passiert, bleibt das Geheimnis der GFCW-Regie. Fast so als ob sie wissen würden, dass er sein aktuelles Herumgedarte gleich für einen Moment beenden wird. Im Moment wirkt es allerdings nicht wirklich danach. Er steht oberkörperfrei samt bandagierten Handgelenken und schwarzer Stoffhose am Oche, nimmt Maß und wirft. Vielleicht genießt er es, mal wieder seine Ruhe vor Thomas Camden zu haben, vielleicht vermisst er seinen Schützling auch, in seiner Mimik ist es zumindest nicht abzulesen.

Einfach einmal wieder nur er, drei Pfeile, eine Scheibe und später…ein Ma…


Klopfklopfklopf….


Der Pfeil vor dem Gesicht wird mithilfe von Daumen, Zeige- und Mittelfinger gedreht. Für einen Moment scheint Ricks abzuwägen, ob er wirklich wissen möchte, wer da vor der Tür steht. Beziehungsweise vielmehr, was The End und James Corleone so kurz vor dem Match noch unbedingt zu sagen haben. Wer soll es sonst schon sein? Eine Reaktion bleibt aus, stattdessen schärft sich der Blick noch einmal, der Griff am Barrel, so nennt sich der Metallteil des Dartpfeils wird wieder fes…


Klopfklopfklopf…


und Ricks verzieht den Wurf. Wirft im Moment des erneuten Klopfens, verharrt, anstatt gleich den nächsten Pfeil zu nehmen. Er schnauft.


Alex: „Herein.“


So zögerlich wie sich die Tür öffnet, ist es vielleicht doch kein Gegner für den heutigen Abend…ganz und gar nicht, tatsächlich steckt ein eher schüchterner Backstagearbeiter der GFCW seinen Kopf durch den gerade geöffneten Türschlitz und spricht mit merklich nervöser Stimme…


Arbeiter: „Entschuldigen Sie, Herr Ricks…ich soll Ihnen diese Nachricht von Thomas Camden übermitteln.“


Wie so oft hat sich Ricks erst nicht auf die Tür konzentriert sondern lieber weiter die Dartscheibe vor sich im Blick gehabt. Nun schaut er aber doch über die Schulter mit einem leichten Stirnrunzeln. Er ist die Ruhe selbst.


Alex: „Und die Nachricht lautet?“


Etwas erleichtert seufzt der Arbeiter, drückt die Tür etwas weiter auf, tritt nun wirklich in den Raum hinein und präsentiert ein Tablet in seiner Hand. Er setzt ein Lächeln auf.


Arbeiter: „Er hat Ihnen eine Videobotschaft geschickt.“


Sagt er und geht schnellen Schrittes auf den Mathematiker zu um diesem moderne Technik zu überreichen, ihm kurz zu zeigen, dass er „da nur auf Play drücken“ muss und dann zeiht er sich auch schon wieder zurück, nachdem er noch ein registrierendes „Danke“ als Belohnung ergattern konnte. Einen Moment lang bleibt der Arbeiter allerdings noch im Türrahmen stehen, sieht, wie Ricks kurz auf das Tablet blickt, die Bedienungsanleitung allerdings anscheinend bereits wieder vergessen hat, das Gerät nämlich einfach so auf den Beistelltisch zu seiner Rechten stellt und sich lieber wieder dem Darten widm…


Arbeiter: „Ähem…“


Ricks setzt erneut ab, sein Kiefer mahlt. Er raunt durch den Dreitagebart und geschlossene Lippen.


Alex: „Noch etwas?“


Da ist wieder die Nervosität, das Lächeln ist nicht mehr erleichtert, vielmehr peinlich berührt.


Arbeiter: „Naja…Thomas Camden meinte, ich solle hier warten, bis Sie das Video wirklich abspielen. Ich sei quasi sein Ersatz, weil er heute nicht hier sein kann, meinte er.“


Nun legt der Freiburger die Pfeile endgültig weg, legt sie auf den Tisch neben das Tablet und dreht sich zum Arbeiter, der sicherheitshalber noch einen Schritt zurück macht und die Türklinke im Kreuz hat. Auch wenn Alex keinerlei Anstalten macht, den armen Kerl anzugreifen, der Schatten hat eine gewisse Reputation, wie schnell es bei ihm manchmal gehen kann (außer er ist mit Antoine zugange höhö, Segment ruiniert). Mit eisigem Blick zum unwohlen Arbeiter streckt er seinen rechten Arm nach hinten aus und drückt auf den Knopf, der Begierde.

In diesem Moment wird das Video auch auf der großen Leinwand übertragen für alle Fans hier in Zürich…


(VIDEO)


Willkommen im Hause Camden. Zumindest in einer Art Büro. Ein paar Aktenordner im Hintergrund, eingeordnet in einem metallenen und einem weißhölzernen Aktenschränken / Bücherregalen, eine braune Holztür mit Dekor daneben, viel mehr ist an Raumgestaltung nicht zu erkennen, verdeckt Thomas Camden doch in einem Bürostuhl ausgerüstet mit einem Verband am Kopf, einem Lächeln auf den Lippen und einem Donut in der Hand das halbe Bild. Eben diese Donuthand wird grüßend in die Kamera gehoben.


Thomas: „Hi Alex…lass mich raten, du bist im Tunnel und willst nicht gestört werden, deswegen hast du diese Nachricht auch nicht vor einer Stunde auf deinem Handy geschaut sondern erst jetzt, nachdem Paul von der Crew dich mehr oder minder dazu zwingen musste. Stimmt’s oder habe ich recht?“


Er schmunzelt, kneift dabei aber auch gleich die Augen zusammen. Ganz offensichtlich spannen manche Gesichtsmuskeln den Verband und die Nähte ein wenig mehr. Trotzdem beißt er nochmal von seinem Muffin ab, kaut entspannt als vor der Tür eine Stimme laut wird. Weiblich, kindlich, ungeduldig.


Stimme: „Daddy, can we go now?“


Er hebt den Zeigefinger der Donuthand und würgt den gerade abgebissenen Bissen herunter. Räuspert sich kurz, schaut über die Schulter und ruft zur Tür…


Thomas: „Just a second, dear! Daddy needs to help his buddy.“


Zu gerne würde man jetzt das Gesicht des Mathematikers sehen…BUDDY?! Camden richtet sich aber im Stuhl wieder zurecht, lächelt weiter….wirkt aber trotzdem nicht so komplett entspannt.


Thomas: „Alex, ich weiß, was du in deinem Stretcher Match letztes Jahr alles angestellt hast. Henry Phoenix Jr fiel länger aus als ich jetzt durch Ends Angriff. Ich komme in der nächsten Show wieder, keine Sorge. Er hat mir ordentlich eingeschenkt, aber das passt schon. Ich kenne dich, aber du musst mich heute nicht übertrieben rächen. Du musst niemandem etwas beweisen. Ends Angriff war nicht deine Schuld. Ich habe mich halt verschätzt. Ihn unterschätzt, mich überschätzt, keine Ahnung.“


Er zuckt mit den Schultern, schüttelt mit dem Kopf, deutet die Hände von sich. Zeichen der Ahnungslosigkeit. Dann nimmt er aber die freie Hand und deutet mit dem Daumen hinter sich.


Thomas: „Aber hey, auch wenn ich aussetzen muss…ich bin zu Hause bei meiner Familie, ich kann mit meiner Tochter gleich auf den Spielplatz und trotzdem pünktlich wieder daheim sein, um dich gegen End anzufeuern. Ich mache das Beste draus.“


Zurück ist das ehrliche Lächeln. Und ein sich selbst bestärkendes Nicken.


Thomas: „Es geht mir gut, Alex…ich werde aus meinen Fehlern lernen und ich werde weiter an mir arbeiten, keine Sorge. Ich habe immerhin den besten Mentor…“


Kleines Grinsen und Augenzwinkern. Dann wieder eine etwas ernstere Stimme.


Thomas: „Aber bitte übertreibe es heute nicht, Alex. End sucht seinen Platz in der Liga, genau wie ich. Vielleicht übertreibt er da und ist ein unsympathischer Sack…aber ich hatte es mir ja so ausgesucht. Du schlägst ihn heute Alex…aber wenn er danach irgendwann wieder laufen könnte…wäre edel, ok? Verdammt edel. Viel Spaß heute!“


Sagt er und gibt noch einmal den Daumen nach oben, bevor die Leinwand wieder schwarz wird. Die Fans jubeln, sind sich aber nicht so ganz einig, wie sie denn mit dieser Motivationsansprache umgehen sollen…nach allem, was zwischen End und Camden vorgefallen ist…will Thomas trotzdem Gnade für den King of Anarchy? Auch die Kommentatoren wirken überrascht, doch anstatt diese zu hören, sind wir wieder in der Kabine des Mathematikers.

Im Laufe des Videos hat sich dieser tatsächlich zum Tablet gedreht, es sogar in die Hand genommen. Auch nach Beendigung des Videos hält er es noch für einige Sekunden in der Hand. Dann schaut er hoch, schaut zur Garderobe oder wohin auch immer, der Kameramann steht hinter ihm, filmt nur dessen Rücken. Doch was beim Mathematiker zählt, ist nicht die Gestik, ist nicht die Mimik, es sind die Worte…die letzten, eisigen Worte…


Alex: „The End…ich bin nicht Thomas Camden.“


Und wir sind wieder im Inneren der Arena.


Pete: „Puuh, mir läuft bei Alex immer wieder einfach ein Schauer über den Rücken. Wie deutest du diesen letzten Satz, Sven? Und was hältst du von Thomas Camdens Videobotschaft?“

Sven: „Der Inhalt überrascht auf jeden Fall…er wirkt abgeklärt und dass The End ihn vor zwei Wochen so attackiert hat, scheint ihn weniger zu stören als man erwarten könnte…aber vielleicht spricht da auch die Sicherheit aus ihm heraus. Die Sicherheit, dass Alex ihn heute rächen wird.“

Pete: „Bist du dir denn da so sicher, dass die Rache gelingen wird? The End konnte sich ja schon im ersten Match gegen Alex Ricks sehr gut schlagen.“

Sven: „Das stimmt und ich bin auch sehr auf dieses Match heute gespannt…ich weiß nicht, was passieren wird. Aber wenn wir an Stranded 2020 denken, so ganz unberechtigt sind Thomas’s Sorgen nicht.“



Ein athletischer Mann mit einem langen Mantel, Blue-Jeans und Cowboyboots wandelt über die Brücken der Grachten von Amsterdam. Er schaut meist zu Boden, um seine Narbe im Gesicht nicht offen zur Schau stellen zu müssen. In Mitten der vielen Touristen und trinklustigen Junggesellen die trottelige Cosplay-Kostüme tragen, fällt er mit seinem Cowboy-Look nicht weiter auf. Nun steuert der Mann ein eher unscheinbares Haus in einer Seitenstraße an und klingelt an der Tür.


Mann *murmelnd*: „Cornelius van Leeuween! Wie tief bist du gefallen? GFCWs Next Superstar, huh! In welchem Rattenloch wohnst du jetzt? Mach die Tür auf....“


Doch keine Reaktion. Auch ein weiteres Schellen verhallt ohne weitere Reaktion.


Mann *murmelnd*: „Ich denke, wir beiden haben den gleichen Feind. M-O-R-B-E-U-S. Ich habe noch ein paar Rechnungen mit ihm zu begleichen, und das dürfte dir ähnlich gehen. Schließlich hast du dem Mann viel Geld geliehen. Wie habt ihr das ganze genannt? Anteile an der Firma Morbeus Foods GmbH hast du gekauft. Doch und jetzt kommt der springende Punkt, dein Geld ist weg. Die haben dich abgezogen. Die zwei Hipster, die kleine Umweltfrau und der Blender himself...Raymond „Morbeus“ Douglas.


Der „Cowboy“ öffnet nun seinen Mantel und holt daraus Dokumente hervor. Kontoauszüge und ausgedruckte E-Mails sind darunter. Ein hoch auf die Digitalisierung. Dann legt er die Blätter in einen größeren braunen Umschlag und wirft diese in den Briefkasten des Hauses. Anschließend schaut er sich noch einmal um, bevor er wieder im Gewühle Amsterdam verschwindet.


Die Kamera schwenkt aus.


Kick off-Match:

One on Two-Handicap Match:

Desmond Briggs vs. Findus McMorlock & Steven Smith (aus dem GFCW Performance Center)

Referee: Mike Kontrak



Kein Tanzen und keine große Show begleitet den Raw Black Diamond, als er die Stage entert und auf die Rampe tritt. Zwei große Feuerwerksfontänen in rot schießen in die Luft, als er die Arme nach oben reißt. Auf dem Gesicht von Desmond liegt ein leichtes Lächeln, während er die Rampe herunter geht und sich den Fans widmet. Doch dazu kommt es nicht, da Findus McMorlock und Steven Smith auftauchen und sie sofort auf den New Yorker hinterrücks einschlagen!


Pete: „Sowas wird im Performance Center gelehrt? Hinterrückse Attacken an unsere Full Time Worker? Ich bin schockiert, Sven!”

Sven: „Ach Quatsch. Die Lernen dort von den Besten und so muss das sein. Es geht jetzt in den Ring und das Match ist angeläutet. Jetzt haben wir auch den offiziellen Laut der Glocke gehört und es geht los! Brainwashed startet mit dem Kick Off Match zwischen Desmond Briggs gegen Findus McMorlock und Steven Smith!“


Findus McMorlock und Steven Smith beackern den schwarzen Muskelberg weiterhin mit Schlägen und Chops, was dieser nicht erwidert. Er wirkt zu überrascht von der Attacke und wird in die Ecke gedrängt. Mehrere klatschende Chops von Steven Smith prasseln auf die Brust von Desmond Briggs nieder, während Findus Mc Morlock mit Anlauf mit einem Dropkick gegen Desmond springt! Desmond sitzt angeschlagen in der Ecke und der pummelige Steven Smith nimmt Anlauf…


Cannonball in die Ecke!!!


Findus McMorlock stellt sich auf den Apron und lässt Steven Smith als offiziellen Wrestler im Ring den Vortritt. Der lässt sich nicht lange zweimal Bitten und zieht Desmond wieder nach oben in die Ecke. Ein paar harte Chps klatschen auf die Brust des Hünen, was Steven Smith die Arme hochreißen lässt, als hätte er schon gewonnen. Desmond packt den Performance Center Worker und knallt ihn in die Ecke. 10 Harte Chops klatschen auf die Brust des pummeligen Steven, der vor Schmerzen zu schreien beginnt. Desmond whipt ihn in die gegenüberliegende Ecke und läuft hinterher, doch bevor er mit einer Clotheline die Ecke erreichen kann fliegt Find McMorlock mit einem Springboard Forearm gegen den fast doppelt so schwerem Desmond, welcher lediglich einen Schritt zur Seite machen muss. Er schleudert Findus ins Seil und will wieder Schwung holen, da ist Steven Smith mit einem Eye Poke zur Stelle und tritt Desmond in den Magen.


DDT!!!


Pete: „Desmond ist wirklich in ernsten Schwierigkeiten. Keine Aktion kam so richtig durch und Referee Mike Kontrak hat Tomaten auf den Augen, da er den illegalen Eingriff von Findus nicht unterbunden hat. So kann ein Match auch entgleiten!“

Sven: „Mike hat was im Auge gehabt, Pete. Deshalb konnte er da nichts machen. Findus nd Steven arbeiten wirklich gut zusammen. Findus und Steven sehen sich an und Findus springt mit einer Standing Shooting Star Press auf den New Yorker!“


Findus McMorlock wir per Tag offiziell eingewechselt. Desmond muss einen harten Kick in den Magen und wird dann ins Sei geschickt. Unter dem Forearm kann der New Yorker abtauchen! Er dreht sich zu Findus…


Backflip Kick!!!


Findus McMorlock springt wieder hoch und erklimmt das Top Rope…


Senton Bomb!!!

1…

2…

Kick out!


Pete: „Die ersten Minuten gehen ganz klar an die Rookies, die wirklich bis hierhin einen guten Job machen. Desmond wird jetzt wieder hochgezogen und ins Seil geschickt, aber er rennt mit einem Shoulder Tackle den schmächtigen Findus einfach übern Haufen!“

Sven: „Ja das ist der Nachteil, wenn man nicht mehr als ne Tüte Brezel wiegt! Desmond nimmt ihn hoch und puncht ihn ein paar Mal in Richtung Seile. Whip In und ein Big Boot folgen! Sofort wird Findus McMorlock wieder hochgestemmt und nochmal ins Seil geschleudert.“


Spine Buster!!!


Der ganze Ring erzittert und Desmond nickt zufrieden, da er jetzt endlich im Match angekommen scheint. Er wartet bis der Schotte wieder auf den Beinen ist und landet einen krachenden Superkick am Kinn von Findus. Er rennt ins Seil…


Elbow Drop mit anschließendem Pin!!!

1…

2…

Kick out!


Der New Yorker nickt kurz, als ihm Mike Kontrak klar macht das Findus rechtzeitig herausgekommen ist. Desmond stemmt Findus hoch und schleudert ihn wieder ins Seil. Findus nutzt den Schwung für eine schnelle Headscissor aus! Er versucht Steven Smith zu erreichen und schafft es auch!


Pete: „Die Headscissor hat Desmond kurzzeitig die Orientierung verlieren lassen, aber er scheint wieder da zu sein. Steven stürmt ungestüm auf den Raw Black Diamond zu und wird mit einem Superkick am Kinn erwischt! Desmond zieht ihn gleich wieder hoch und setzt mit einem Snap Suplex nach!“

Sven: „Desmond fackelt nicht lange und es folgt eine harte Serie an Schlägen, als Steven wieder auf den Beinen ist. Steven wehrt sich und so prügelt er auch etwas auf Desmond ein, aber die Kraft des Mannes ist wesentlich größer, als die des Lockenkopfs…“


Desmond nimmt das Pummelchen mit einem Wutschrei auf die Schultern!


Death Valley Driver!!!

1…

2…

Kick out!


Der New Yorker lächelt in die erste Reihe der Fans, die daraufhin zu jubeln beginnen. Er dreht sich nach einigen Sekunden wieder zu Steven und wird mit einem Low Blow überrascht. Steven rollt Desmond ein!


1…

2…

Kick out!


Desmond und Steven kommen zeitgleich hoch. Steven setzt einen Jawbreaker an, aber der New Yorker bricht aus dem Ansatz heraus und schubst Steven etwas nach hinten. Er dreht sich um die eigene Achse!


Roaring Elbow!!!


Pete: „Das hat richtig geklatscht und Steven Smith sitzt hart getroffen in der Ecke, während Desmond wartet. Er scheint darauf zu warten, dass er sich erhebt oder Sven?“

Sven: „Mir eigentlich Lachs, da ich auf Seiten der Rookies bin, aber da wird mein Wunsch langsam zunichte gemacht. Desmond läuft an und es hagelt eine Short Arm Clotheline in die Ecke! Steven torkelt benommen aus dieser und…“


Bulldog!!!


Durch die Wucht der zwei über 100 Kilo Brocken erzittert der ganze Ring. Desmond fackelt nicht lange und rollt Steven ein, doch Findus unterbricht mit einem Kick das Cover, was ihm eine Ermahnung von Mike Kontrak einbringt. Desmond zeigt sich unbeeindruckt und stemmt Steven wieder hoch. Steven wehrt sich mit ein paar Schlägen, welche Desmond seinerseits ebenfalls mit Jabs beantwortet. Der junge New Yorker dreht sich um die eigene Achse…


Dragonclaw Sanctuary!!!


Desmond springt wieder auf die Beine und er verpasst Findus einen Forearm, welcher ihn vom Apron schickt. Dann stemmt er mit einem lauten Schrei Steven Smith nochmal hoch…


Barry White Driver!!!

Pin…

1…

2…

3…


Sieger des Matches durch Pinfall: Desmond Briggs!!!


Der New Yorker lässt seine Hand vom Referee zum Zeichen dies Sieges erheben. Er will Steven Smith auf die Beine helfen, aber der schubst ihn einfach weg. Schulterzuckend erklimmt Desmond das Top Rope und feiert mit den Fans. Mit einem jubelnden Raw Black Diamond geht es zum nächsten Video.




Berlin-Neukölln. In einer der vielen Wettbüros des Viertels sitzt GFCW-Wrestler Max Moustache und nippt an einem frisch gebrühten Cappuccino. An den verschiedenen Wett-Terminals ist viel Betrieb. Kunden tippen auf alles was mit Sport zu tun hat, sogar auf Partien der zweiten finnischen Eishockey-Liga oder versuchen ihr Glück am Automaten. Geraucht wird auch noch im Laden und die meisten Gäste tragen eher etwas missmutig ihre FFP2 oder medizinischen Masken. Es wird viel geflucht in verschiedenen Sprachen. Keine wirkliche Wohlfühlatmosphäre für den Youngster der GFCW. Schließlich ist er selbst Leistungssportler und wettet nicht auf deren Ergebnisse. Gesunde Ernährung ist sein A und O. Doch ganz freiwillig hat er sich an diesem Samstagnachmittag, an dem auf 8 großen Flatscreens Bundesliga und andere Sportarten laufen, nicht das Café aufgesucht. Ein Treffen steht an, was nun lägst überfällig ist. Max Moustache fiebert schon länger darauf hin. Aus geschäftlichen und aus privaten Gründen. Früher war er sein Idol und Hauptgrund überhaupt mit Wrestling zu beginnen. Ein Mann mit Charisma, eine Führungsfigur und Kopf eines Stables, der machte was er wollte. Feuer in jeder seiner Aktion, aber auch Fehler und Niederlagen gehörten dazu.

Doch die Vorfreude eines Treffens wich der Sorge, dass er vielleicht Kriss Dalmi nicht gewachsen sei. Sie wollten doch Business machen. Moustache hat die Idee und Dalmi die Kontakte – so die Theorie Hat er ihn nun verärgert? Weil er nicht sofort ans Telefon ging? Hat er was mit dem Wohnungsbrand zu tun? Nervös rührt Moustache seinen Löffel in der Tasse umher immer mit dem Blick auf die Eingangstür. Einige Halbgestalten säumen die Türe, doch keiner sieht nur annähernd wie Dalmi aus. Als viele Minuten später Moustache sich erhebt und gehen will, packt ihn plötzlich der Wirt am Arm.


Wirt: „Er ist da. Bitte folgen sie mir.....unauffällig.“


Max Moustache Puls erhöht sich schnell auf circa 180. Er schleicht dem Wirt mit ungutem Gefühl hinterher. Erst gestern Abend hat er den Filmklassiker „The Goodfellas“ geschaut und befürchtet nun ein ähnliches Szenario wie seinerseits Pauly, der in ein abgelegenes Zimmer geführt und dann erschossen wurde, gebracht zu werden.


Der Wirt albanischer Abstammung steht nun vor einer Stahltüre, die wie aus der Zeit gefallen scheint, und klopft rhythmisch drei Mal daran.


Max Moustache: „Was soll denn diese Tür hier?“

Wirt: „Abhörsicher gegen alles, mein Freund. Hier kommt nix rein, was nicht reinkommen soll, aber es kommt auch nichts raus, was nicht rauskommen soll...Muaahaha.“


Die Tür öffnet sich und der Wirt verlässt die Örtlichkeit.


Stimme: „Na los. Zier dich nicht.“


Mit wackligen Knien, aber ohne Plan B, betritt Max Moustache den Raum. Der Raum ist eher karg ausgestattet, aber mit dem Mahagonischreibtisch in der Mitte des Raumes hat man sich auf jeden Fall materiell „nicht lumpen“ lassen. Davor befindet sich ein leerer Sessel mit einem dunkelbraunen Lederüberzug. Dahinter, verborgen von den Schatten, die die ungenügende Beleuchtung des Raums werfen, sitzt der ehemalige GFCW Intercontinental Champion Kriss Dalmi, den die GFCW-Fans zuletzt bei der 20th Anniversary-Show gesehen haben.

Die schweren Kampfstiefel auf der matt glänzenden Tischplatte abgelegt, lehnt dieser sich auf seinem Chefsessel zurück und lässt nach einem Zug an dem fast aufgerauchten Drina-Derivat blau-graue Rauchschemen aus seinem Mund nach oben steigen und winkt die eine UUB-Hälfte zu sich heran.


Kriss Dalmi: „Immer wenn hier jemand reinkommt, schießt mir wieder und wieder der Gedanke in den Kopf, dass dieser Tisch doch ein bisschen ‚too much‘ für mich ist.“


Die glimmstängelbestückte Hand zieht einen imaginären Kreis um den massiven Schreibtisch.


Kriss Dalmi: „Ich meine, ich bin weiß Gott kein Mafiapate oder sowas. Niemand kommt hierher, kniet bei einer Audienz vor mir nieder und muss den Ring an meiner Hand küssen. Ganz im Gegenteil. Mir würde auch so ein billiges zusammenklappbares Ding von IKEA reichen – ein Tisch ist am Ende des Tages schließlich nur ein Tisch, oder? Aber die Leute, mit denen ich zusammenarbeite – das sind Geschäftsmänner. Bei denen fangen die Verhandlungen nicht erst an, wenn sie schon am Tisch sitzen. Sie beginnen bereits vorher. Das schließt das ganze Drumherum ein, zum Beispiel an was für einen Tisch sie sich setzen, um zu verhandeln. Und wenn du da nicht schon einen seriösen Eindruck erwecken kannst… Nun ja. Dann müssen sie davon ausgehen, dass du sie nicht für ganz voll nimmst.“


Schwungvoll nimmt der Serbe die Beine von dem Tisch, erhebt sich von dem ledernen Chefsessel und drückt, so als ob er das eben Gesagte damit konterkarieren wollte, seine Zigarette auf dem Schreibtisch aus.


Kriss Dalmi: „Du weißt, was passiert, wenn sie sich nicht ernstgenommen fühlen, oder Mäxchen?“


Er kann es sich denken. In dieser zwielichtigen Welt gibt es dafür wenig Interpretationsspielraum. Langsamen Schrittes schließt der Serbe zu Max Moustache auf und deutet auf den leeren Sessel.


Kriss Dalmi: „Setz dich doch.“


Das FFFF-Mitglied muss bei der unterschwellig drohenden Einladung schlucken, tut jedoch, was man von ihm verlangt.


Kriss Dalmi: „Timing ist alles, Mäxchen. Nicht nur im Ring, sondern auch bei allen Lebensentscheidungen, die du für dich treffen musst. Wenn das Timing nicht stimmt, wird aus einer Perspektive ganz schnell eine verpasst Chance. Eine solche Chance kommt und geht wieder, ohne dass du sie ergriffen hast und du wenn du Glück hast, lebst du dein Leben einfach so weiter und tust so, als wäre das Ganze nie passiert. Das wäre das glimpfliche Ende. Aber manchmal kann es auch anders kommen. Manchmal erwächst aus dieser Perspektive auch eine schwerwiegende Konsequenz, die den Rest deines Lebens bestimmt.“

Max Moustache: „U… und was meinst du damit?“


Kleinlaut und beschwichtigend stellt Max Moustache diese Frage an den Belgrader, der hinter seinem Gegenüber stehenbleibt und ihn mit einem fast barmherzigen Blick bedenkt.


Kriss Dalmi: „Du dachtest, dass das alles so wie in den Filmen abläuft, kann das sein? In der GFCW nur der unterschätzte Schleppenträger von Morbeus, der sich aufschwingt, um aus dem Schatten seines Mentors herauszutreten und mit seinen verdächtigen Nebeneinkünften ein Business-Imperium zu erschaffen. Mit allem, was dazugehört – dem schnellen Geld, den heißen Models, Partys in gigantischen Villen und einem edelsteinbesetzten, Platin-Fahrrad als das ultimative Statussymbol, das die ganzen anderen Hipster in Kreuzberg grün und blau werden lässt vor Neid. Hast dich bei deiner Tagträumerei sicherlich unverwundbar gefühlt. Fehlten bloß noch der Nadelstreifenanzug, das Maschinengewehr und die Nase voll Koks, aber ich sag dir was, mein kleiner Freund.“


Max schreckt hoch, als er spürt, wie sich die Finger Dalmis in seine Schultern bohren.


Kriss Dalmi: „Mit diesem Höhenflug ist jetzt Schluss!“


Max Moustache ist sichtlich eingeschüchtert. Mit etwas zittriger Stimme versucht er die Situation zu entschärfen.


Max Moustache: „Hey, Mann. Das war ein Versehen. Du hast gesehen, ich habe geliefert. Ich..ich...habe mich an die Vereinbarung gehalten. Du...du hast doch nicht etwa etwas mit dem Brand zu tun?

Kriss Dalmi: „Und was wäre, wenn das der Fall ist? Was wäre, wenn du jetzt mit dem Mann alleine in einem Raum wärst, der auch nicht vor Brandstiftung zurückschreckt, um dir die Konsequenzen deines frechen Handelns begreiflich zu machen? Was würdest du tun?“


Sein Magen dreht sich um. Hat der irre Serbe es wirklich getan?

Stille.

Lediglich durchbrochen vom leisen Surren der Deckenlampe.

Max Moustache hält den Atem an.


Dann hört er das Kichern hinter sich. Ein Kichern, welches sich zu einem albernen Gackern entwickelt und letztlich zu einem gellenden und wahnsinnigen Johlen heranwächst. Irritiert dreht sich das FFFF-Mitglied um und starrt zu dem ehemaligen Intercontinental Champion, der sich, den Bauch haltend, förmlich kringelt vor Lachen.


Kriss Dalmi: „Oh boy! Wenn du dein Gesicht sehen könntest! So bleich wie du geworden bist, hättest du bestimmt gleich hier hingekotzt.“


Amüsiert seufzend wischt sich der einstige Anführer der Junkie World Order die Tränen von den Wangen.


Kriss Dalmi: „So viel Freude es mir auch bereitet hätte, eure kleine Öko-Parteizentrale in Schutt und Asche zu legen, ich habe damit nichts zu tun und ehrlich gesagt bist du für mich und die Leute, mit denen ich arbeite, auch nicht wichtig genug, um deine kleine Respektlosigkeit mit einer solchen Aktion zu vergelten. Kannst dich also wieder entspannen, Max. Fürs Erste…“


Moustaches Angst ist nun fast sichtbar verflogen. Seine Gesichtszüge entspannen sich sichtlich.


Max Moustache: „Puh, dann können wir ja doch noch über das Geschäftliche reden...“


Der Serbe winkt mit einer spöttischen Geste ab.


Kriss Dalmi: „Nein, Max Moustache. Du drittklassiger Hipster-Heisenberg überlässt das Geschäft erst mal wieder denen, die etwas davon verstehen. Du, mein lieber Kämpfer für eine bessere Zukunft, konzentrierst dich jetzt erst mal wieder auf deine Kernkompetenzen und die liegen im Ring. In der GFCW. Ich werde mir ansehen, wie du dich mit Slay Oakland gegen Die Wahrheit schlägst. Und ich werde mir ansehen, was Morbeus mit euch in nächster Zeit vorhat. Und danach werde ich entscheiden, ob wir weiterhin im Geschäft sind oder ob das dein letzter Ausflug in das La-La-Land der lustigen, bunten Pillen und des weißen Pulvers bleibt. Und vielleicht, ganz vielleicht statte ich euch in eurem neuen Domizil sogar einen Besuch ab. Dann kannst du mich ja mal eurer Carola mal persönlich vorstellen.


Wozu das gut sein soll, lässt Kriss Dalmi bedeutungsschwanger offen. Wer die Historie des sogenannten Meisters der Geschmacklosigkeiten verfolgt hat, kann sich jedoch denken, dass der Belgrader damit nicht auf ein Soja-Latte-Coffee Date anspielt. Es schüttelt den Berliner innerlich, bei dieser Implikation.


Kriss Dalmi: „Du darfst dann jetzt gehen.“


Gedankenverloren nickt Max das ab, steht auf und schlurft auf die Stahltür zu. Kriss Dalmi bleckt die Zähne zu einem irren Grinsen und scheucht das FFFF-Mitglied mit einer Geste aus den Handgelenken hinfort.

Währenddessen ringt immer wieder eine Frage in Max Moustaches Kopf.


War es das wert, sich mit diesem Teufel eingelassen zu haben?



Ein Lächeln weiß wie das Fell eines Schimmels, güldenes Haar aus den Schatzkammern von El Dorado und vollendete Formen gehüllt in feinste Seide: Die GFCW-Zuschauerschaft wird früh an diesem Abend vom Anblick jener adretten Dame verwöhnt, die bereits als persönliche Sprecherin Garrison Gaetas in Erscheinung getreten ist: Die Heroldin der Schönheit. Ihre feste Stimme kleidet die folgenden Worte in einen Mantel aus erregender Wärme.


Heroldin der Schönheit: „Lobet die Bescheidenheit des Volkstribuns.“


Sie steht, einem Meisterstück der Bildhauerei ähnelnd, vor einer weißen Wand und blickt mit elegantem Blick in die Kamera.


Heroldin der Schönheit: „Euer erwählter Vertreter Garrison Gaeta steht vor einem großen Kreuzzug in dieser Liga. Er wird den Auftrag vollfüllen, dieses verrohte Konstrukt in eine neue Zeit zu führen, in der nicht mehr Hässlichkeit regiert. Sondern Vollendung, Eleganz, Gewandtheit. Nun könnte unser geliebter Volkstribun diese kriegerische Reise allein vollführen und dafür jenen Ruhm einstreichen, der ihm zweifelsfrei zusteht. Doch, wie ich sagte, ist euer Volkstribun unendlich bescheiden und überaus gutmütig. Er liebt es, seinen Ruhm zu teilen.“


Sie wartet einen Moment für all jene, die dankbar eine Träne für Gaetas Herrlichkeit vergießen wollen.


Heroldin der Schönheit: „Drum hat er beschlossen, einen zweiten Mann mit auf diese Reise zu nehmen. Einen treuen Paladin, der als williger Streiter die Ideale unseres Volkstribuns im Ring durchsetzen wird. Der Name dieses Mannes, der sich am Feuer von Garrisons Herrlichkeit wärmen darf, ist Danny Rickson. Er und unser verehrter Volkstribun sind nun ein Team. Sie sind gemeinsam auf dem Weg zur Sonne.“


Sie geht einige Schritte zur Seite, die Kamera folgt mit einem sanften Schwung und fängt hierbei ein, dass die Heroldin nach einer farbigen Tasche greift.


Heroldin der Schönheit: „Jede Fraktion braucht einen Namen, den ihre Gefolgschaft euphorisch herausschreien kann. Den ein Stadion hymnisch singen kann. Eine Bezeichnung, die griffig genug für die Geschichtsbücher ist. Danken wir nun gemeinsam, dass unser Volkstribun nicht nur mit äußeren Werten und großen Idealen überzeigt, sondern auch ein kreatives Genie ist. Denn dank seines Einfallsreichtums darf ich nun den Namen des neuen Teams bekanntgeben, das heute Abend in einer Open Challenge seine Überlegenheit beweisen wird.“


Sie atmet einmal tief durch, wobei ihre perfekt geschwungenen Nasenflügel sanft zittern.


Heroldin die Schönheit: „The Beauty & the Best.”


Sie greift in die Tasche, holt ein Stück Stoff hervor und präsentiert es mit großer Geste, schwingt es umher wie ein Olympiasieger die Fahne des Heimatlandes.



Heroldin der Schönheit: „Dieses T-Shirt ist fortan das Erkennungszeichen jener Fans, die aus dem Alptraum auswachen wollen, den die geballte Hässlichkeit euch alle seit Jahren träumen lässt. Es ist für Menschen, die ihrem Volkstribun und dessen Paladin ewige Treue schwören. Die ihre Loyalität nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten beweisen mögen.“


Eine Einblendung des GFCW-Shops erscheint im Bild.


Herold der Schönheit: „Der Dress der Champions ist jetzt online erhältlich. Für euch alle. Für ein treues Volk, das seinem erwählten Vertreter Liebe zeigt.“


Sie schmiegt sich an das herrliche Shirt wie zwei Liebende. Liebkost und vergöttert es mit sanfter Anmut.


Herold der Schönheit: „Nur 59,99€. Jetzt im GFCW-Shop.“




GFCW Brainwashed 2021, Zürich (Schweiz, Swiss Life Arena), 12.09.2021


In Kooperation mit




Zico Chain mit Mercury dröhnt aus den Boxen und macht klar, dass es soweit ist: Brainwashed steht in den Startlöchern. Und diese Erkenntnis wird mit ohrenbetäubenden Jubel des Fans in Zürich bedacht. Bei einem Kameraschwenk balgen die Zuschauer verbal darum, wer die meiste Begeisterung zeigen kann und manche besonders kreative Köpfe halten gebastelte Plakate ins Bild. Darauf werden wahlweise unbeliebte Superstars verhöhnt oder die eigenen Favoriten gebauchpinselt.


Pete: „Zürich! Unglaublich, wie wir hier begrüßt werden.“

Sven: „Die Schweiz ist heiß auf Qualitätswrestling und das soll sie heute bekommen. Herzlichen Willkommen zu einer Show, die die kommenden GFCW-Monate bestimmen wird…“

Pete: „Herzlich Willkommen zu Brainwashed! Heute stehen nicht nur alle Titel auf dem Spiel, sondern wir werden Emotionen pur erleben. Freude, Hass, Leidenschaft. Ich kann es kaum erwarten.“

Sven: „Ich auch, Pete. Vor allem aber werden wir etwas ganz Besonderes erleben. Und zwar gleich im Opener!“


"Schlüssel zum Erfolg"-Ladder Match:

Phönix C. Miller vs. "The Purifier" Zane Levy vs. Keek Hathaway vs. Steve Steel

Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: “Diese Liga war nie arm an Innovationen. Doch so ein Format, wie es uns im Opener erwartet, haben wir noch nie gesehen.“

Sven: „Vier Männer balgen sich um einen Schlüssel. Besser gesagt: Um DEN Schlüssel. Den Schlüssel zum Erfolg nämlich. Und das tun sie in einem Leitermatch, bei dem es sich hoch her gehen wird. Spektakuläre Stunts, gefährliche Situationen und Dramatik sind garantiert.“

Pete: „Doch damit nicht genug. Wenn der Schlüssel vergeben ist, geht es gerade erst los. Der Sieger nämlich darf sich fortan jederzeit ein Titelmatch wünschen.“

Sven: „Wer auch immer den Schlüssel holen wird…derjenige ist fortan der meistbeachtete Mann der Liga. Die Champions müssen ein waches Auge haben, denn es kann sie jederzeit erwischen.“

Pete: „Wird der Wahnsinn von Phoenix ein irres Finale finden? Wir die Leidenschaft und Aggression eines Zane Levy die Entscheidung bringen? Kann Keek Hathaway ein hollywoodreifes Happy End für seine Geschichte schreiben? Oder wird Steve Steel endlich auch auf dem Papier so großartig wie er es schon immer von sich dachte? Heute finden wir es raus!“


Tag Team-Match:

Die Wahrheit (Tha Bomb & Thor) vs. Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Slay Oakland)

Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: “Im zweiten Match des Abends wird es persönlich. Die Urban Ultras aus Berlin und unsere Veteranen von Die Wahrheit könnten nicht unterschiedlicher sein.“

Pete: „Kein Wunder, dass die Emotionen zwischen den Teams hochkochen. Sie sind wie Feuer und Wasser. Oder Schnitzel und Tofu, um es mit den Persönlichkeiten der Gegner zu haben.“

Sven: „Nicht zuletzt wegen ihrer Widersacher am heutigen Abend musste Die Wahrheit ihr Gold kürzlich abgeben. Doch auch ohne Titel auf dem Spiel wird, da lege ich mich fest, kein Team heute an Leidenschaft sparen. Das hier ist persönlich!“

Pete: „Genau wie das folgende Match.“


Stretcher Match:

Alex Ricks vs. The End (/w James Corleone)

Referee: Bob Taylor


Sven: “Und wie! Ich habe noch immer die Bilder im Kopf, wie The End Thomas Camden leiden lässt. Er hat den Rookie nicht nur besiegt, sondern zerstört. Gedemütigt. Und das alles nur, um Alex Ricks zu bewegen, mit ihm in den Ring zu steigen.“

Pete: „The End ist zweifelsfrei ein Mann mit großen Ambitionen. Aber hat er sich heute übernommen? Einen ehemaligen GFCW Heavyweight Champion herauszufordern und ihn bis aufs Blut zu reizen…das könnte nach hinten losgehen.“

Sven: „Wenn er jedoch gewinnt, hat er sich mehr als nur einen Namen gemacht. Es ist das größte Match seiner Karriere. Und entweder wird er auf einer Trage aus der Halle gefahren oder er feiert den größten Erfolg seiner Karriere…“

Pete: „Eine große Karriere hat einer der Beteiligten des folgenden Matches schon hinter sich.“


Open Challenge:

Danny Rickson & Garrison Gaeta vs. ??? & ???

Referee: Jack Bobo


Sven: “Eine Odyssee! So muss man Ricksons Weg zum Tag-Team-Glück beschreiben. Er wollte einfach nur einen Partner, mit dem er den Tag-Team-Titel erstmals in seiner Karriere gewinnen konnte und stattdessen bekam er einen Erzrivalen.“

Pete: „Sie haben es geklärt, wie es sich für die GFCW gehört: Im Ring. Nun stehen Gaeta und Rickson Schulter and Schulter im Ring. Doch kann diese Zweckverbindung zu gut gehen? Raufen sich die zwei zusammen?“

Sven: „Das wird die Frage sein. Doch genauso ungeklärt ist, wer das Duo herausfordern wird. Rickson hat den Mund vollgenommen und einfach die gesamte Welt eingeladen. Jeder kann die Open Challenge annehmen…“

Pete: „Wilde Spekulationen gabs im Internet. Sogar wir wurden genannt, Sven!“

Sven: „Ich hab Besseres zu tun, als mich von zwei Profis verprügeln zulassen. Zum Beispiel das folgende Match zu kommentieren.“


GFCW Intercontinental Championship Match:

Morbeus (c) vs. Drake "Nova" Vaughn

Referee: Howard Eagle


Pete: “Ein brennendes Haus und brennender Hass. So könnte man das Kapitel überschreiben, das heute zwischen Morbeus und Drake Vaughn endet.“

Sven: „Morbeus hat, seitdem er den Intercontinental Championship gewonnen hat, so manch Ausrufezeichen gesetzt. Vor allem der Sieg gegen Robert Breads bleibt in Erinnerung. Doch mit Drake Vaughn trifft er nicht nur auf einen weiteren großen Namen, sondern vor allem auf einen Mann, mit dem er es sich auf das Übelste verscherzt hat.“

Pete: „Hat es deswegen bei den Fists for Future gebrannt? Darüber will ich nicht mutmaßen. Doch dass dieser Fight verrückt und knallhart wird, das weissage ich ohne schlechtes Gewissen.“


GFCW Tag Team Championship Match:

Beermachine (Sid the Scum & Rob Gossler) vs. Slaanesh Connection (Flex Fulrgim & Lucius the Eternal)

Referee: Peter Cleven


Sven: “Finally! Das werden sich die Fans von Beermachine gedacht haben. Endlich ist es dem Team gelungen, sich das Teamgold zu sichern, das sie sich in den Augen vieler durch bedingungslosen und langjährigen Einsatz längst verdient hatten.“

Pete: „Es könnte aber ein kurzer Run gewesen sein. Ihnen gegenüber steht eines der merkwürdigsten Teams der jüngeren Ligengeschichte. Die Slaanesh Connection bestehend aus Flex Fulgrim und Lucius the Eternal schickt sich an, unsere Lieblings-Asozialen zurück an den Bahnhof zu schicken. Oder so ähnlich.

Sven: „Zumindest auf die Matte. 1-2-3. Kann Beermachine die unerwartete Erfolgsgeschichte fortschreiben oder beugen sie sich der spirituellen Power von Slaanesh? Das werden wir im Co-Main-Event sehen…“


GFCW World Heavyweight Championship:

"The Superior" Lionel Jannek (c) vs. Zereo Killer vs. Player

Referee: Karo Herzog


Pete: “Und am Ende des Abends könnte dann DIE Geschichte der letzten sechs Monate enden. Player, Jannek und Zereo wollen das ganz große Gold.“

Sven: „Und was war das für ein Ritt bis hierhin. Schon beim letzten PPV sah es aus, als ob Player seinen großen Traum erfüllt und seinen Erzrivalen Lionel Jannek entthronen kann. Doch ausgerechnet Zereo, der ihm eigentlich zur Seite stehen wollte, war in ein Finish eingebunden, das einige Fragen offengelassen hat.“

Pete: „Fragen, die in diesme Triple Threat geklärt werden. Kann Player den Titel erringen und davon profitieren, wenn das Ego von UNRIVALED aufeinanderprallt? Oder machen Jannek und Zereo, zwei Männer mit massig Main Event-Erfahrung, den Kampf unter sich aus.“

Sven: „Ich glaube, jeder hat eine Chance. Brainwashed ist offen. Brainwashed ist hochspannend. Nur eine Sache wissen wir genau, Pete.“

Pete: „Dass uns Action bis zum Abwinken bevorsteht. Also lasst uns keine Zeit verschwenden. Los geht’s!“



Nun kann es mit der Show endlich losgehen! Traditionsgemäß sind Pete und Sven die Card durchgegangen und das Erste was geschieht, ist eine Schalte in den Backstagebereich. Ein Locker Room wird gezeigt, doch keine Person ist im ersten Augenblick zu entdecken.


: „Heute Abend ist der Abend der Wahrheit. Heute Abend…“


Einigen Fans dürfte diese Stimme sehr bekannt vorkommen, man sieht ihn schließlich schön im Zweiwochenrhythmus während den War Evening Shows.


: „Es wird keine bösen Überraschungen mehr geben.“


Nun stellt er sich der Kamera, mit dem Rücken allerdings zum Bild. Man sieht sein schwarzes Kapuzenshirt. Ja, kein Zweifel, es muss Zereo Killer sein! An diesem jungen Abend sieht man ihn schon zum zweiten Mal, doch nun in einem ganz anderen Licht, in einer ganz anderen Stimmung! Er ist hier, ist offensichtlich bereit für den großen Tanz im Hauptmatch.


Nun dreht er sich um und man sieht sein teuflisches rot-schwarzes Facepainting.


Zereo Killer: „Das vergangene War Evening hat mir vor allem gezeigt, dass ich eigentlich Derjenige sein sollte, der an Player und seiner Fairness zweifelt.“


Nur ungern erinnert er sich daran, denn er wurde überraschend eingerollt, direkt zu Beginn des Matches! Player hatte für eine kurze Zeit lang die Hand am Hosenbund, um somit den Druck auf den Pinversuch zu verstärken! Es reichte aber aus. MacKenzies Kickout kam zu spät!


Zereo Killer: „Ich hoffe, dass die Zereo Army das sieht, ich hoffe, dass es die Fans vom Player sehen, dass er das getan hat.“


Er schaut auf ein aufgestelltes IPAD, welches ein Bild von ihm, sitzend, enttäuscht, moralisch zermürbt, im Ring sitzt nach dieser blitzschnellen Niederlage.


Zereo Killer: „Ich war wirklich am Ende. Das war neben der Niederlage gegen S1margl die schlimmste Niederlage, die ich jemals einstecken musste. Gegen S1margl musste das Match abgebrochen werden, weil ich nicht mehr konnte, aber hier, das war nochmal was Anderes… ich fühlte mich – nein – ich fühle mich gedemütigt! Ich kämpfte mit mir selbst, ob ich überhaupt noch das Recht dazu habe in diesem Match zu stehen…“


Er hebt seinen Kopf und blickt grimmig in die Kamera.


Zereo Killer: „Und wisst ihr was? Natürlich habe ich es verdient, in diesem Match zu stehen! Aus Verzweiflung, Unsicherheit und auch ein wenig Angst wurde Entschlossenheit, Wut und Zielstrebigkeit! Im Endeffekt sollte ich Player dafür danken! Denn nun weiß ich, dass er genauso alles für den Sieg tun wird! Doch Player, das wird dir nicht gelingen. Du hast in mir etwas aufgeweckt, das du besser hättest schlummern lassen sollen! Heute kommt ein anderer Zereo Killer zum Vorschein, den du besser nicht kennenlernen willst!“


Mit voller Wucht hämmert er gegen den Kleiderkasten, der daraufhin damit droht umzufallen.


Zereo Killer: „Lionel Jannek, Player, ihr werdet heute nicht den Hauch einer Chance gegen mich haben! Ich habe einen Plan! Ich werde auf Nichts und Niemanden Rücksicht nehmen!“


MacKenzie greift nach der auf ihn gerichteten Kamera und dreht sie weg. Somit endet wohl diese Szene. Wir dürfen gespannt sein, wie die dunklere Seite von Zereo Killer heute Abend aussehen wird.




Wir folgen dem Kamerateam in den Backstagebereich, wir können eine Gruppe von Sicherheitsleuten sehen die auf etwas oder jemanden warten. Plötzlich hört man eine Limousine eintreffen, die Tür öffnet sich... ein unbekannter Mann steigt aus dem Wagen, er trägt einen eleganten Hellgrauen Nadelstreifanzug mit einem großen Grinsen im Gesicht. Das Sicherheitsteam bittet jeden Platz zu schaffen, der Fremde begibt sich in Richtung Arena Stage.


Die Arena färbt sich Blau, unser Publikum ist sich unsicher wie sie reagieren sollen.Der Fremdling bleibt mit dem Sicherheitsteam vor dem Ring stehen, ein Mann erscheint hinter ihm und steigt in den Ring, er nimmt dem Ring announcer sein Mikrofon ab und verlangt, dass er den Ring verlassen soll.


Austin Clay: "Liebes GFCW Universe, meine Damen und Herren im Publikum, mein Name ist Austin Clay. Ich bitte jeden um stille und Respekt.. und heißen sie ihren Savior willkommen der einzig wahre Mighty Gallant."


The Mighty Gallant steigt langsam in den Ring, währenddessen schaut er sich in der Arena um und schüttelt sein Kopf. Austin Clay kniet sich hin, übergibt ihm das Mikrofon und verlässt den Ring daraufhin. The Mighty One wartet ein paar Minuten bis es ganz still in der Arena war. 


Mighty Gallant: "Ich hab auf diesen Moment gewartet... endlich in diesen Ring zusteigen. Und ich mein es gibt keine bessere Stadt als Zürich, um mein langerwarteten Debut zufeiern."


Das Publikum fängt an zujubeln "Zürich..Zürich...Zürich"


"Jaaa... sowas hätte sich Mighty Gallant gedacht hätte er kein Stil..."


Die Buhrufe fliegen durch die Arena


"Was? Habt ihr... habt ihr gedacht Mighty Gallant ist glücklich hier in Zürich zu sein? Ich glaub keiner auf Gotts grüner Erde freut sich nach Zürich zukommen, oder geschweige denn hier zuleben"


Gallant nimmt seine Brille ab und fährt fort


"Mighty Gallant ist hier nicht weil er einen großen Namen hat oder sonst was, dazu noch weiß keiner wer der Mighty One wirklich ist.

Aber das ist mir egal, weil euer Savior weiß when it's all said and done, wird er an der Spitze sein. 

Und Mighty Gallant kann euch schon durch die Arena hören wie sich einige denken.. Man dieser Typ ist speziell.. er ist anders.. er ist besser.

Mighty Gallant kann euch da nur zustimmen, auch wenn er weiß das es bei so einem Roster nicht wirklich schwierig ist der beste zu sein... jedoch ist egal wo euer Savior auch hingeht er wäre sowieso der Beste."


Die Fans buhen immer noch ohne Pause, aber Mighy Gallant scheint es nicht zu beeinträchtigen


Mighty Gallant: "Glaubt mir ich bin nicht nur Gerede, daher lade ich jeden einzelnen aus dem Roster ein mit mir in diesen Ring zusteigen... Mighty Gallant braucht nicht mehr Flips als ihr zumachen oder andere dumme Moves die ihr habt nein.. er wird euch simply mit mehr Skills besiegen. Denn wenn es um das hier geht kommt mir keine in die Nähe... das ist kein Trash Talk sondern einfach die pure Wahrheit... die Wahrheit kann wehtun, jedoch bekommt ihr von mir keine lügen. Also bringt mir jeden vor mich den ihr habt egal wer es auch ist... niemand outperformt mich... euren Mighty Gallant... und das... das ist die Wahrheit.  Ich warte auf eure Antwort, wenn ihr natürlich den Mumm dafür habt.


Mighty Gallant steigt aus dem Ring und übergibt sein Mikrofon an seinen Manager, anschließend wird er von der Security zu seiner Limousine eskortiert. 



Wir befinden uns im Backstagebereich und sehen, wie einige Staff-Member letzte Vorbereitungen treffen, bevor die Show richtig in Fahrt kommt. Allerdings ist „in Fahrt kommen“ das richtige Stichwort, denn die routinemäßigen Arbeiten werden je unterbrochen, als ein weißer Hummer einfach in mitten in der großen Halle des Backstagebereiches parkt! Die Scheiben sind verdunkelt, wir können noch nicht erkennen, wer sich im Wagen befindet. Nur wenige Momente später öffnet sich die Tür, ein Mann im royalblauen Anzug verlässt das edle Gefährt.


Wir können kaum unseren Augen trauen, ein alt bekanntes Gesicht, im neuen Look! Der Mann trägt einen Undercut, schwarz gefärbt, eine dunkle Sonnenbrille von Ray Ban, der Bart von früher ist ab, er ist alleine hier. Kann er es wirklich sein? Es kam doch nie alleine, oder? Aber… Tatsaache! Er ist es!!!


Ich bin zurück! Dr. Dick ist wieder hier!!!!“


Mit einem breiten Grinsen bewegt er sich wie üblich großspurig durch den Backstagebereich, als ihm plötzlich Mr. Sleepwalker den Weg kreuzt


Mr. Sleepwalker: „Was machst du denn hier? Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“


Er bleibt stehen, dreht sich zu seinem unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartner um.


Dr. Dick: „Du… fragst mich allen Ernstes wer ich bin? Weißt du was? Oh… ich habs, du bist ein Fan! Komm her, Junge!!“


Der Doc zieht Mr. Sleepwalker am GFCW-Shirt an sich heran. Dieser weiß gar nicht, wie er reagieren soll! Aus seinem Anzug bringt er einen pinken Edding-Stift zum Vorschein und unterschreibt riesengroß Dr. Dick über das halbe GFCW Roster, welches am GFCW T-Shirt abgebildet ist!“


Dr. Dick: „Gern geschehen!“


Von der anderen Seite kommt nun Großmeister Duran auf dem Rückkehrer zu und will grade verbal loslegen, als der Frauen-Arzt ihm dazwischenfunkt.


Dr. Dick: „Du musst der Mann sein, der für die Autos zuständig ist!“


Er wirft den Autoschlüssel im hohen Bogen in Richtung des Großmeisters! Reflexartig fängt er diesen, schaut Dr. Dick fassungslos an, der im Anschluss direkt weiterspricht.


Dr. Dick: „Park das Auto, pass aber gut drauf auf, okay?!“


Vehement verneint der Großmeister.


Großmeister Duran: „Warum sollte ich?!?“


Im Hintergrund sieht man, wie die Fensterscheiben des Hummers nach unten gefahren werden. Holy Shit! Wir sehen Stacy, Tracy und Casey, welche ziemlich leicht bekleidet sich im Inneren aufhalten und dem Großmeister winken!


Großmeister Duran: „Alles klar, Auto parken!!“


Schneller als sich der Road Runner aus dem Staub machen könnte macht sich Duran auf dem Weg zu Stacy, Tracy und Casey… und dem weißen Hummer!


Dr. Dick: „Oh Mann, ich liebe es wieder hier zu sein!“


Sein zahnpastaweißes Lächeln hält er immer in die Kamera. Längst ist er weitergegangen und hat auch Mr. Sleepwalker hinter sich gelassen, der immer noch wie versteinert dasteht und dem Doc hinterher sieht.


Dr. Dick: „Brainwashed, was für ein großartiger Augenblick, was für ein großartiger Moment, um wieder zurückzukehren. Das ist auch die Veranstaltung, an der mit Dr. Dick vor vielen, vielen Jahren alles angefangen hat!

Zürich, Swiss Life Arena! Was für ein großartiges Land, was für eine großartige Halle, um wieder LIVE aufzutreten!“


Das sind aber ganz neue Töne des Frauenklemptners, welcher dafür sogar einige Cheap Pops kassiert.


Plötzlich bleibt er bei einem dunkelblauen Vorhang stehen.

Er grinst in die Kamera und setzt seine Rede fort.


Dr. Dick: „Direkt hinter diesem Vorhang befindet sich das Innere der Halle! Ich bin gespannt, ob die Schweizer für so etwas Großes wie mich bereit sind! Dr. Dick ist bereit, wieder zurück zu kehren! Und glaubt mir, wenn ich sage, dass ich mich verändert habe! Glaubt mir, wenn ich Bock habe, zu euch in die Halle zu kommen!“


Er greift mit dem rechten Arm nach vorn und packt den Vorhang.


Dr. Dick: „Und glaubt mir, wenn ich diesen Vorhang hier runterziehe und zu euch komme, dass ich mich auf meine Rede zu meiner Rückkehr freuen werde!!!“


Gesagt, getan! Dr. Dick zieht den Vorhang zur Seite und.


Dr. Dick: „Holy fucking shit! Hier scheint sich ja auch einiges verändert zu haben!“


Die Kamera fängt ein tatsächlich unglaublich witziges Bild ein.


Howard Eagle ist im Bild, wie er sich grade die Hose anzieht. Gab sogar einen kurzen Nackten-Hintern-Blitzer. Weiter im Hintergrund ist Thorsten Baumgärtner, der sich ebenfalls gerade sein Ringrichteroutfit fertig macht… und in der Mitte der beiden Herren befindet sich eine Dame: Karo Herzog, die sich grade mit dem Rücken zur Kamera gedreht hat und sich den BH zuknöpft.


Dr. Dick: „Verdammte Scheiße, was geht denn hier ab! Karo, bist du nicht verheiratet!?!?“


Ein Lachen geht durch die Zuschauerreihen und reflexartig dreht sich die Frau Unparteiische um.


Dr. Dick: „Ich kenn dich noch von früher von vor drei Jahren, oder warens vier? Damals warst du auch so drauf? Bist du das immer noch? Obwohl du nun verheiratet bist? Warte mal… warst du das damals nicht auch? Ach, halb so wild. Wir alle lassen es nun mal treiben wie wir es wollen, würde ich mal sagen! Nimm dir aber bloß nicht den Mund zu voll, falls du weißt, was ich meine!“


Entsetzt starrt die Referee-Dame den Rückkehrer an, während Howard Eagale Gentleman-like ihr ein Referee-Shirt reicht, welches sie sich blitzschnell rüberzieht.


Howard Eagle: „Was können wir denn dafür, wenn wir keine eigene Umkleide bekommen, sondern nur so einen Vorhang zum Umziehen? Und was zum Teufel machst du eigentlich wieder hier?“


Er kann sich ein Grinsen echt nicht verkneifen, ehe der Rückkehrer in großem Gelächter ausbricht.


Dr. Dick: „Keine richtige Umkleidekabine? Keine getrennte Umkleidekabine? Das nützt ihr natürlich sofort aus. Ihr geilen Schweinehunde, weiter so!“


Er klatscht in die Hände und will grade gehen… bleibt nochmal kurz stehen und fragt in die Dreierrunde.


Dr. Dick: „Soll ich…?“


Er deutet an, den Vorhang zuzumachen.


Thorsten Baumgärtner: „Zur Hölle ja!“

Dr. Dick: „Oh Mann, ich liebe euch!“


Kräftig zieht er am Vorhang, geht seines Weges weiter. Man sieht im Hintergrund, dass er praktisch den Vorhang abgerissen hat ohne es vermutlich zu wollen. Wütend schimpft das Referee-Trio dem Herrn Dick hinterher und versuchen verzweifelt, die Vorhangstange wieder zu montieren, was zur Folge hat, dass Howard Eagle die Hose runter rutscht, weil er nicht den Gürtel zugemacht hat. Auweia!


Noch weiter im Hintergrund sieht man den weißen Hummer, wie er grade die Halle verlässt. Vermutlich kümmert sich der Großmeister gut darum. Eventuell auch um die Vintage B!tches.


Dr. Dick: „Habe ich mich doch tatsächlich beim Vorhang vertan!“


Paar Schritte weiter und dann ist es so weit. Der richtige Vorhang befindet sich direkt vor ihm.


Dr. Dick: „Ob ihr nun bereit seid oder nicht, ich komme!!!“


Die Kamera wird just in diesem Moment in die Halle geswitched und die Fans sind tatsächlich neugierig, was der Doc hier will! Auf alle Fälle prangert sein Riesen-Logo übertrieben groß auf der Leinwand und seine unnachahmliche Musik wird eingespielt!







Come on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick

I need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper

help me Dr. Dick my fever's rising please come quick

I know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper

Come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper

come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper




Falls man die GFCW Leser daran erinnern muss: Die Halle wird natürlich in ein wunderbares Pink getaucht, ehe sich der Doc auf dem Weg zur On Stage macht. Große, aufgeblasene Penismännchen plustern sich auf, wie bei einem klassischen Face Bayley Entrance aus einer Konkurrenz-Farmliga von Übersee. Gut gelaunt marschiert der Mann aus Busendorf zum Ring. Er greift in die Innentasche seines Jacketts und bringt seinen Schwellwandler zum Vorschein! Im Kampfviereck angekommen, stellt er sich in der Mitte auf und blickt durch die Crowd, welche ihm mit gemischten Reaktionen begutachten.


Dr. Dick: „Stoppt die sexy Musik!!“


Wenige Momente später wird der Song von E-Rotic tatsächlich unterbrochen und die Halle wird normal beleuchtet.


Dr. Dick: „Niemand hat gesagt, dass die Halle wieder in ein anderes Licht gerückt werden soll.“


oder doch nicht! Wieder zurück auf Pink!


Ein „Dankeschön“ ist zu hören, auch wenn er es nicht durch seinen Schwellwandler spricht.


Dr. Dick: „Um ehrlich zu sein war ich ein wenig nervös, wieder zur GFCW zurückzukehren, denn ich war oftmals tatsächlich ein Arschloch zu den Fans, zur GFCW, zu meinen Gegnern, zeigte wenig Respekt und so weiter…“


Nicht lange wird gefackelt, es geht direkt zur Sache.


Dr. Dick: „Nun gut, ich sehe gut aus, habe viele Frauen, meine Frauen haben auch viele Frauen und so weiter und so weiter und so weiter.“


Diese Aussage sorgt dafür, dass er einige Buhrufe kassiert, außer von den pickeligen Nerdwrestlingfans, die nur darauf warten, dass eine seiner Schlampen mal in nem billigen Porno auftreten werden.


Dr. Dick. „Hey Leute, ich gebe mir tatsächlich Mühe mich zu ändern, aber ihr müsst auch etwas geduldig sein mit mir. Ich hatte immer sofort das was ich will, ich wusste immer, dass ich besser bin als… naja… ihr wisst ja, wie meine Sprüche so waren, zumindest früher, der alte Dr. Dick. Aber glaubt mir wenn ich sage, der neue Dick erstrahlt noch größer, noch heller, noch kräftiger als jemals zuvor! Aber ich will dieses Mal, dass nicht nur ich Freude daran habe, sondern auch ihr sollt Freude am neuen Dick finden!“


Was für eine unglaubliche Wortwahl…


Dr. Dick: „Und deswegen bin ich in aller erster Linie mal hier zurückgekommen, um mich bei allen GFCW Verantwortlichen und der GFCW Galaxy zu entschuldigen, dass ich in der Vergangenheit… nun ja… nicht grade der netteste Kerl war. Sagen wirs mal so… Sorry nochmal in Richtung Karo Herzog falls dein Mann nichts wusste. Vielleicht hast du ja Glück und er sieht die Show nicht!“


Eine Mischung aus Gelächter und Gemurmel geht durch die Crowd, kann man diesen Kerl tatsächlich trauen?


Dr. Dick: „Ich mein das wirklich ernst! Ich neige sogar dazu, dem Publikum Komplimente zu machen! Ich war heute in der Schweiz, bin trotz fucking Corona durch die Straßen gezogen und musste feststellen, dass die Schweiz tatsächlich richtig sexy Ladies hat! Und auch hier im Publikum!“


Es wird eine freizügige Blondine eingefangen, die diese Aussage tatsächlich sehr feiert.

Dann wendet sich der Frauenklemptner zur anderen Seite.


Dr. Dick: „Ja, sogar die da, die Fette, die hat auch etwas sehr Anziehendes an sich!“


Auch diese etwas korpulentere Dame scheint von dieser Aussage unglaublicherweise angetan zu sein und entledigt sich ihres Oberteils!

In letzter Sekunde wird sie davon noch von ihrem Mann abgehalten. Was ein Tarumpaar!


Dr. Dick: „Das war jetzt schon wieder fast etwas vulgär. Was ich damit sagen will… Jeder Mensch ist auf irgendeine Art und Weise schön, die Schweiz ist schön, ich feiere es hier zu sein und ich find die Schweiz geil!!!!“


Nun gibt es in diesem Moment kein Halten mehr und es wird tatsächlich lautstark für Dr. Dick gejubelt.


Dr. Dick: „Doch eine Rückkehr ist für mich nicht möglich, ehe ich mein damaliges Debüt… ausbügle. Ich war von Anfang an ein wirklich übler Kerl… Parn, Silverberg, Joe Jobber! Bitte kommt in den Ring!


Es dauert ein wenig, doch dann kommen sie tatsächlich zum Ring. Parn, Silverberg und Joe Jobber! Der Reihe nach marschieren sie vorsichtig in Richtung des Docs und entern sogar den Ring.


Abwartend deutet Dr. Dick in Richtung der Drei. Ja, sie haben eine gemeinsame Vergangenheit, eine mehr als unrühmliche. Brainwashed 2014 war das Debüt des Docs.


Die drei Herbeigerufenen hatten damals den Auftrag im Ring ein wenig für Stimmung zu sorgen. Der Doc spielte aber den Partycrasher und vermöbelte alle drei unfair, das war sein Debüt!


Und genau das wurde im Schnelldurchlauf auf dem Titantron eingespielt.


Etwas verlegen und abwehrend blickt der Frauenverstandverdreher drein. Ein „sorry“ ist von seinen Lippen zu lesen. Anschließend führt er den Schwellwandler wieder zu seinen Lippen.


Dr. Dick: „Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt und hier rauskommt! Ich kann nachvollziehen, dass ihr skeptisch seid, denn ich war ein richtiger Wichser… nun okay… das war ich wirklich nicht, denn… ihr wisst schon. Aber ich war echt ein Arschloch.“


Vehement bejaht er diese Aussage.


Dr. Dick: „Arschloch, ja, das war ich, absolut! Doch dieser Dr. Dick existiert nicht mehr. Ich habe euch hier rausgerufen, um mich auch bei euch zu entschuldigen, denn dank euch wurde ich berühmt und berüchtigt in der GFCW, ging zwei Mal eine Beziehung mit Continella ein, welche beim ersten Mal fast ein Jahr lang anhielt, durfte um den größten Titel der GFCW kämpfen, durfte beim zwanzigjährigen Jubiläum kämpfen, hatte mehrere Awards in der GFCW gewonnen. Alles dank euch, weil ich eure Rücken als Sprungbretter verwendet hatte!“


Wenn Dr. Dick das mit dem „Nett-sein“ tatsächlich ernst meint, muss er noch ein wenig mehr üben… Diese genaue Beschreibung von alldem, was er erreicht hat, nachdem er vor allem betrogen hat, erfüllt deren Herz nicht gerade mit Freude und Vergebung. Sind sie sogar bereit, zu dritt einen Angriff zu starten, um die Blamage von vor sieben Jahren wieder gut zu machen?


Dr. Dick: „Okay okay okay okay… ich hab verstanden, glaube ich… Ich muss wirklich noch dran arbeiten kein Arschloch zu sein… Deswegen habe ich als Friedensangebot ein Geschenk für euch. Weil es mir tatsächlich Leid tut!“


Er deutet auf dem Titantron und ein Video wird gestartet.



Abermals wird das „Highlight-Video“ gestartet, welches Dr. Dicks Debüt zeigt, wie er die drei verprügelt.


Dr. Dick: „Moment mal! Nein, nicht das! Das Live-Video!!!“


Cut in der Szene! Sofort wird gewechselt und es wird ein Bild von Großmeister Duran und Mr. Sleepwalker gezeigt, welcher bis über beide Ohren grinsen. Die Kamera dreht sich. Stacy, Tracy, Casey, Eva, Ecchi-Ren und Dr. Dicks Ehefrau Dirty Mary sind zu sehen!!! Allesamt haben ein paar Spielkarten in der Hand.


Dr. Dick: „Als Friedensangebot würde ich euch gerne einladen mit einem Teil meiner Mädels – und meiner Frau – Poker zu spielen. Und ihr könnt euch vorstellen, was für eine Art von Poker hier gespielt wird, oder?“


Zweimal werden schnell hintereinander die Augenbrauen hochgezogen, YES-Chants sind durch die gesamte Halle zu hören, der Doc richtet den Schwellwandler in Richtung des Publikums und dreht sich langsam im Kreis, ehe er wieder weiter spricht.


Dr. Dick: „Kommt schon Jungs, wie ihr seht, würden die Schweizer gerne mit euch tauschen! Ich meine dieses Friedensangebot wirklich ernst!“


Ehrenwort“ ist von seinen Lippen abzulesen.


Dr. Dick. „Ich werde mich bessern, von Show zu Show. Ich werde ein neuer Dr. Dick sein, glaubt mir! Keine Abkürzungen mehr, nur noch die große, bunte Dick-Show, die euch allen gefallen wird! Und um euch mein Friedensangebot noch mehr schmackhaft zu machen, verrate ich euch ein kleines Geheimnis. Die Mädels sind allesamt sehr schlechte Pokerspieler!!“


Joe Jobber blickt auf den Tron und sieht Großmeister Duran, welcher ein euphorisches Daumen Hoch in die Kamera zeigt.


Plötzlich wird das Grinsen bei dem Dreiergespannt immer größer und sie nicken. Es folgt tatsächlich ein Handshake von allen mit dem Rückkehrer, ehe sie sich in den Backstagebereich verziehen.


Dr. Dick: „Wenn ich in das Gesicht von Mr. Sleepwalker blicke erkenne ich, dass grade wieder eine Runde verloren wurde… von den Mädels. Schalten wir besser die Kamera wieder ab, bevor wir erst ab nach Null Uhr weitermachen dürfen!“


Sofort wurde der Titantron eingeschwärzt, was viele Buhrufe auslöst.


Dr. Dick. „Glaubt mir, ich hätte auch gerne noch mehr gesehen, aber… ihr werdet noch mehr von mir und meinen Mädels in Zukunft sehen! Doch nun lehnt euch zurück, genießt die Show, jubelt für eure Favoriten, hasst die GFCW Idioten, feiert mit euren Helden. Was auch immer! Genießt die Show! Feiert mich, wenn ich beim Schlüssel zum Erfolg – Laddermatch einfach am Ende des Kampfes dazustoße und den Sieg klauen werde, wie damals, als ich meine Continella zum zweiten Mal zurückeroberte und tatsächlich einen Award dadurch gewann!!!“


Er lässt diese Aussage sacken und es wird merklich leise in der Halle.

Der Doc beginnt zu lachen.


Dr. Dick: „Ach kommt schon, ich nehm euch auf den Arm! Verdammt, ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!!! Hahahahahaha! Wie auch immer, danke für die Aufmerksamkeit Schweiz, danke für die Aufmerksamkeit GFCW! Ob ihr es wollt oder nicht, wir sehen uns schon bald wieder!“




Come on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick

I need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper

help me Dr. Dick my fever's rising please come quick

I know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper

Come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper

come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper




Seine unvergleichliche Musik wird wieder eingespielt und er zieht von dannen und hinterlässt vor allem tausende Fragezeichen über den Köpfen des schweizer Publikums. Was zum Teufel dürfen wir von ihm und seinen Mädels in Zukunft erwarten?



Eine Limousine kommt am Parkplatz der Halle an. Der Fahrer steigt aus und öffnet die Hintertür. Und da ist er. Gekleidet in seinen Maßanzug, mit teurer Sonnenbrille und dem begehrtesten Titelgold der Wrestling-Welt auf der Schulter: Lionel Jannek, der „Superior One“ aus Österreich. Doch er ist nicht alleine, denn auch wenn sie für diese Show nicht gebookt sind, folgen Matthäus Meister und David Hott ihrem Boss natürlich auf Schritt und Tritt. Die drei Männer wandern, geleitet von GFCW-Personal, zu ihrem Umkleideraum.


Darin angekommen mustert der Champion die Umkleide erstmal von oben bis unten. Als er sich zufrieden gibt, zeigt er dem Personal an wo die Sporttaschen und die Verpflegung der Truppe abgelegt werden soll, bevor er sie wieder hinausschickt. Dann wendet sich Lionel Jannek seinen zwei Begleitern zu und nimmt die Sonnenbrille ab, sodass sie ihm in die Augen blicken können.


Lionel Jannek: „Es ist so weit. Heute ist der Tag der Wahrheit. Triple Threat gegen Player und Mike.“


Beim nennen der beiden Herausforderer jubeln die Fans ekstatisch, wobei Player mehr Zuspruch zu haben scheint, als Mike, der Zereo Killer. Nach allem was da rund um seine Person zuletzt abging, ist das aber auch irgendwo verständlich.


Lionel Jannek: „Dafür haben wir 3 Monate geplant und gearbeitet, trainiert und korrigiert. Und alles läuft in die richtige Richtung.“

Matthäus Meister: „Das Letzte was ich will, ist dich in Frage zu stellen, Boss, aber denkst du, dass wir die Fäden bei Zereo Killer gut genug gezogen haben? Immerhin ist er ein großer Teil deines Plans.“


LJ blickt den „extravaganten Vollstrecker“ an und ein leichtes Grinsen tritt in sein Gesicht. Der Champion tritt an Meister vorbei und nimmt in einem der Sofasessel Platz, bevor sein Blick wieder zu Meister und Hott wandert.


Lionel Jannek: „Mike ist nicht dumm. Er weiß um unsere Vergangenheit. Aber natürlich weiß er auch worum es heute geht. Genau deswegen gilt es den Plan heute endgültig erfolgreich abzuschließen! Ich weiß was zu tun ist und ihr wisst es auch. Heute darf es keine Fehler geben!“

David Hott: „No worries! Es wird auch keine geben! Immerhin sind wir die 5*Hautevolee… und nicht die Zürcher Lions!“


Das sind die Worte die der Mann aus England einwirft, die vom Zürcher Publikum, in der Halle des genannten Hockey-Vereins, mit laut hallenden Buhrufen quittiert wird. Lionel Jannek nickt ihm zufrieden zu.


Lionel Jannek: „Gut. Ich verlasse mich drauf. Und selbst wenn der Plan nicht aufgehen sollte, es gibt immer einen Plan B…“


Da wird das Grinsen in LJs Gesicht noch ein wenig größer.


Lionel Jannek: „Ich bin auf alles vorbereitet, immerhin bin ich nicht umsonst der Champion. Aber für jetzt lasst uns erstmal-“

David Hott: „Boss…?“


Da wird der Champion vom Briten unterbrochen, der etwas nervös wirkt. Rückversichernd blickt er zu seinem Tag-Partner Meister, der allerdings keine Miene verzieht. Abwartend bohrt sich der Blick des Champions in den „Dauntless Daredevil“.


David Hott: „Listen, uh… Ich weiß nicht ob das der richtige Moment ist dir das zu sagen und ob dir das in dein Business passt, aber ich habe darüber kürzlich mit Big Matt gesprochen…“


Ohne den Gesichtsausdruck zu verändern, scheint Hott aus dem Blick des Champions herauslesen zu können, dass er zum Punkt kommen soll. Dann soll es so sein…


David Hott: „Wir wollen Jagd auf die Tag-Team-Titel machen.“


Für ein paar kurze Sekunden ist es angespannt still im Raum. LJ starrt nach wie vor unverändert in Hotts Richtung.


Lionel Jannek: „…Wurde auch Zeit.“


Unauffällig atmet der Brite einmal erleichtert tief durch. Meisters Blick wandert von Hott zu seinem Boss und auch der Koloss des Teams scheint etwas überrascht zu sein.


Lionel Jannek: „Ich hab mich schon gefragt, wann ihr endlich damit anfangen wollt. Immerhin wollt ihr ja nicht nur als meine Handlanger betrachtet werden, oder? Und die 5’Hautevolee kann gar nicht mit genug Gold geschmückt sein.“


Der Österreicher erhebt sich aus dem Sofasessel und deutet seinen Partnern, sie sollen näher kommen.


Lionel Jannek: „Dann nehmt das Tag-Team-Titelmatch heute Abend genau unter die Lupe und dann schnappt euch diese inferioren Teams, die diese Titel seit UNRIVALED in die Bedeutungslosigkeit hinabgezogen haben!“


Hott und Meister nicken zustimmend. Doch plötzlich hebt LJ mahnend den Zeigefinger und blickt beide ernst an.


Lionel Jannek: „Ich hoffe aber, ihr vergesst dabei nicht eure Hauptaufgabe…“


Um zu verdeutlichen was diese ist, deutet der österreichische GFCW Champion auf sich selbst.


Matthäus Meister: „Wir werden da sein, wenn du uns brauchst, Boss.“


So lautet das Versprechen aus dem Mund des Riesen. Jannek blickt ihn anerkennend an.


Lionel Jannek: „Ich habe nichts anderes erwartet.“


Zum Verdeutlichen ihrer Einheit zeigen alle drei Männer das Handzeichen der 5*Hautevolee und führen die Hände wie bei einem Fist Bump zusammen. Nach diesen Bildern wird umgeschaltet.



Die Musik ertönt right here right now der Theme song des Brawlers aus der Schweiz und mit einer Kapuze über dem Kopf so das man ihm nicht in seine Augen schauen kann er steht auf der entrance Bühne und alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Langsam nimmt er die Kapuze ab und mit energischem Blick und einem arroganten Gang spaziert er langsam und gemütlich die Rampe hinunter da will ein kleiner Junge am entrance Rand mit ihm abschlagen er täuscht erst an als ob er es machen würde aber natürlich macht er es nicht er will zeigen das er besonders gemein ist. Im Ring angekommen schaut er sich genau um und macht sich von der Umgebung. Danach lässt er sich ein Mikro geben und fängt an zu labern nur wegen seinem Schweizer Akzent lachen ihn alle aus und Silvan findet das garnicht so witzig und schießt zurück und hackt auf den Zuschauern rum. Die lachen weiter und dann platzt ihm die Krawatte... er schnappt sich einfach so krank wie er ist ein wehrlosen Fan aus den Zuschauer Rängen und vernichtet ihn nach strich und Faden. Die Fans geschockt von den Szenen Silvan allerdings völlig unbeeindruckt und wieder gut gelaunt marschiert er die Rampe hoch und wieder Backstage...



Drake: „Hopp hopp, hier lang.“
???: „Woooooow…“

Ein wenig ehrfürchtig steht der fast schon dürre Junge, mit einer Tasche über der Schulter, in einem Whitechapel Shirt, im Eingangsbereich der Halle für Wrestler. Die roten Kontaktlinsen und der über und über tattoowierte Körper sind bekannt, aus den Einblicken in das GFCW Performance Center.

SCARƎCR0W: „Eine Hektik. Und WOW ist das nicht…“
Drake: „Warst du noch nie bei einer Show backstage?“

Ungläubig blickt Vaughn über seine Schulter nach hinten und sieht Scarecrow an, der immer noch starrt als würde er gerade ein Weltwunder erleben.

SCARƎCR0W: „Naja…“
Drake: „Naja? Warum hast du nichts gesagt?“

Verlegen beginnt der Performance-Center Student seine Füße zu betrachten.

SCARƎCR0W: „Der Coach meinte, ich kriege erst einen Einblick in die GFCW, wenn ich besser bin…“

Nova verdreht die Augen.

Drake: „Und lass mich raten, er hat dir nicht geholfen besser zu werden?“

Scarecrow wirkt so, als würde er am liebsten vor Scham im Boden versinken.

SCARƎCR0W: „Er hat mich nie wirklich betreut, im Ring stand ich immer mit den Besten der Class und selbst aus den Trainingsräumen haben mich die anderen teilweise rausgedrängt…“

Nun kratzt Drake sich am Hals, sichtlich ein Tick um die Wut, die sich in seinen Blick schiebt ein wenig abzubauen.

Drake: „Das hört sich eher an wie eine Schulklasse, als das Performance Center der größten europäischen Wrestling-Liga…“
SCARƎCR0W: „Ich weiß, ich sollte es nicht mit mir machen lassen, aber…“

Doch der Ex-World-Champion fährt ihm in die Parade.

Drake: „Leichter gesagt als getan. Du hast die Karten gegen dich gehabt. Und bist nicht stark genug oder in der Position etwas zu tun. Bis jetzt. Und ehrlich gesagt bin ich nicht überrascht von Breads und seinem Musterschüler Rotari. Aber jetzt setz deinen Arsch in Bewegung, du bist nicht auf Besichtigungstour.“
SCARƎCR0W: „j...ja.“

Fast Kleinlaut schlurft er hinter DNV her.

Drake: „Im Ernst, mach dir keine Gedanken. Du konntest nichts tun. Du hattest keine Chance. Mach dir deine Gedanken darüber, was wir ab jetzt tun.“
SCARƎCR0W: „Wir uhhh… Brechen das System… oder so?“

Schallendes Lachen von Drake.

Drake: „Warum so zurückhaltend, sonst warst du doch so enthusiastisch?“

Die Schritte der beiden hallen von den Wänden wieder, werden aber von all den Eindrücken und Geräuschen um sie herum überdeckt.

SCARƎCR0W: „Naja, aber irgendwie… Weißt du es war immer so n Traum und du hast es vorgelebt und jetzt steh ich hier und soll wirklich zurückschlagen…“
Drake: „Es ist nur Robert Breads und n paar Trainees.“
SCARƎCR0W: „NUR?“

Fast läuft er auf Vaughn auf, als dieser unvermittelt stehen bleibt.

Drake: „Wenn etwas menschlich oder menschengemacht ist, kann man es bekämpfen. Punkt. Du mystifizierst die Dinge zu sehr und wirkst dann natürlich klein daneben. DU hast jetzt Verbündete und eine Chance. Rein mir dir.“

Er schmettert die Klinke herunter.

Drake: „WIR SIND DAAAAAAAAAA!“

In der Kabine sind Zane Levy und Luna Rosario zu sehen. Ersterer sitzt auf einem wahnsinnig einladenden Holzstuhl, während letztere ihm die Handgelenke taped.

Luna: „Du tauchst zu Zeiten auf, als hättest du kein Match, Drake.“
Drake: „Bleib mal…“

Doch einer ist schneller als DNV. Die Augen Zanes schnellen ohne den Kopf zu bewegen nach links und starren geradewegs durch Drake hindurch auf Scarecrow.

Zane: „Was sucht er hier?“

Verblüfft sieht Vaughn seinen (Ex?)-Partner an.

Drake: „Ähm… Dir ist klar, dass du zugestimmt hast, dass ich mal ins PC fahre und…“
Zane: „Nein. Was sucht er hier?“

Mit einem prüfenden Blick begutachtet Levy seine Handgelenke, dehnt sie einmal, zweimal, befindet die Behandlung für gut und nickt Luna bestätigendend zu.

Drake: „Du hast dir keine Freunde gemacht, Zane. Die Foundation mag schwach sein, aber wenn Morbeus seine Truppen zusammenraffen kann, sind sie immerhin viele. Egal wie stark wir sind Zane, wir brauchen jede Hilfe, die wir…“
Zane: „Dann schaff ihn raus. Er ist nur im Weg.“
Luna: „Zane…“
Zane: „Wir brauchen keine Praktikanten an so einem Abend.“

Ohne noch einen weiteren Blick auf eine der anderen Personen zu werfen, greift er mit der Rechten nach der Jacke, die auf der Bank liegt. Der Nachwuchs-Wrestler hinter DNV sieht aus, als wolle er sich regelrecht hinter diesem verstecken, wie ein Kind hinter seiner Mutter.

Ein wenig ratlos sieht Rosario hin und her, während Levy die Jacke überwirft.

Zane: „Und ich keine Hil…“

Er versucht sich durch Drake und Scarecrow hindurch zu schieben und einen Soap-Reifen abgang hinzulegen, doch wird von einem lauten Klatschen unterbrochen, als Drake ihm die Ohrfeige seines Lebens verpasst. Die Tasche über Vaughns Schulter rutscht von dieser und schlägt auf den Boden, als er Levy mit beiden Händen am Kragen packt und rückwärts gegen die Wand schiebt.

Drake: „Wann hörst du endlich auf, Zane?“

Der Purifier windet sich, entkommt dem Griff jedoch nicht.

Drake: „Na komm schon. Schlag mich und geh. I fucking dare you.“

Nun weicht Zane dem Blick aus, während Luna und Scarecrow mit sehr unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, beide Arten von Sorge, im Hintergrund stehen.

SCARƎCR0W: „Ich ehm… gehe dann wie…“
Drake: „Du gehst nirgendwo hin.“
SCARƎCR0W: „O… oka…“
Zane: „Wieso sollte ich mich gegen dein Tantrum wehren?“
Drake: „MEIN TANTRUM?“
Zane: „Ich hab ein Match, also würdest du bitte…“
Drake: „Wie lange hast du jetzt vor an diesem beschissenen Abend zu hängen, hm? Wenn du den Koffer gewinnst geht die Scheiße dann weiter, bis wir die Titel wieder haben? Und wenn wir sie wiederhaben verkrampfst du dich dann auf immer noch eine und noch eine Verteidigung, weil du nicht wieder das Gefühl von jetzt haben willst? Und wirst du dann wieder so ruhelos wie jetzt, wenn wir sie wieder verlieren?“

Der Körper Levys entspannt sich ein wenig.

Zane: „Ich habe den Abend sofort hinter mir gelassen. Ich habe sofort versucht einen Weg zu finden den Fehler wieder…“

Drake: „Hörst du dir eigentlich zu? Ich weiß, es gibt n Haufen scheiße, die du mir dir rumschleppen musst. Ich verstehe, wenn du manches davon alleine tragen willst, aber wir sind ein fucking Team, Zane. Und sogar eines, das Zuwachs bekommen hat.“
Zane: „Lass mich los.“
Drake: „Nicht bevor du mit dieser scheiße aufhörst. Lass uns dir helfen, verdammt. Hör auf so zu tun, als…“
Zane: „Ich enttäusche dich nicht. Lass mich los.“
Drake: „Doch. Du bist gerade dabei, es zu tun.“

Dennoch lockert der Patient Zero langsam seinen Griff. Mit einer blitzartigen Bewegung schnellt Zanes Arm zu einem Kaffebecher neben ihm auf der Bank. Bevor irgendjemand reagieren kann, schmettert er den Becher gegen die Wand und stürmt an den anderen Mitgliedern von Leviathan vorbei, die Tür fliegt hinter ihm ins Schloss.

Luna: „Vielleicht ist was dran. Vielleicht fühlt er sich besser, sobald ihr die Titel wieder habt…“
Drake: „Er labert Schwachsinn.“
Luna: „Und was jetzt?“

Vaughn atmet einmal tief durch, dann blickt er zu Scarecrow.

Drake: „Wir briefen unseren Praktikanten.“