GFCW Aurora 2025, Scandinavium, Göteburg (Schweden), 18.05.2025
In Kooperation mit
Eine aufregende nordische Tour liegt hinter uns, doch noch fehlt der letzte Schritt, das Finale furioso.
Ein Finale namens AURORA. Das Vorgeplänkel ist vorbei, nun heißt es für die Athleten jubeln oder jaulen.
Die Kamera fährt langsam durch das Halbdunkel der Halle, ein Klangteppich aus tausenden Kehlen begleitet das Intro.
Für einen besonderen Anlass hat die Technik-Crew groß aufgefahren. Nebelmaschinen laufen auf Hochtouren und hüllen die Halle in mythische Schwaden. Im Hintergrund ertönt ein Instrumental, ein sich langsam steigernden Trommelsolo. Währenddessen verteilen sich die Schwaden im Halleninneren, bis sie all das, was die Kamera einfängt, umfassen.
Licht blitzt auf, Laser durchschneiden den Nebel, der über dem Ring schwebt. Die Kamera schwenkt über das Publikum – 13.000 Fans im ausverkauften Scandinavium in Göteborg. Hier pulsiert alles vor Erwartung.
Die Bühne erstrahlt in eisigem Blau, ein goldener Schimmer tanzt über das GFCW-Logo. Und dann, zum Abschluss der Inszenierung, arbeiten all die Leuchten und Laser im Einklang und warme Farben verdrängen das Eis - sie bilden Schlieren, das namensgebende Nordlicht. Aurora. Alles steht bereit. Die Kämpfer, das Herz der Liga, wartet hinter dem Vorhang. Der letzte Kampf der Tour beginnt – jetzt.
Pete: „Herzlich Willkommen zu Aurora!" Sven: „Der Show, bei der ich ein paar Stunden geiles Zeug rede und zwischendurch zum Runterkommen so ein bisschen gewrestled wird." Pete: „Ich bin wie immer Pete und bei mir ist..." Sven: „...der letzte Abkömmling des Göttergeschlechts der Asen, Sven der Donnergott." Pete: „Aber die wahren Götter sind bei uns im Ring..." Sven: „LÜGE!" Pete: „...und deswegen schauen wir einmal auf die Card."
Singles Match: Robert Breads vs. Ethan Carlyle Referee: Thorsten Baumgärtner
Sven: „Breads gegen Carlyle. Hall of Famer gegen Förderkader. Eigentlich klare Kraftverteilung." Pete: „Aber Ethan hat den Vorteil der Jugend und in seinem Debüt gegen Aiden Rotari echt gut mitgehalten. Kann er nun gegen Aidens Mentor, den dieser längst überholt hat, noch einen draufsetzen?" Sven: „Besondere Brisanz erhält dieser Kampf dadurch, dass Robert Breads in seiner alten Rolle als Talentchef selbst seinen Landsmann Carlyle für GTCW entdeckt hat. Aber nun steht Ethan im Team des neuen Talentchefs und damit auf der Gegenseite." Pete: „Spannende Voraussetzungen also. Und wenn Robert den ALTEN ROBERT BREADS auspackt, ist hier die Favoritenrolle klar verteilt."
Singles Match: The Greatest Pigster vs. Aurora MacMeow Referee: Bob Taylor
Pete: „Katze gegen Schwein. Aurora gegen Pigster. Miau gegen Oink. Das größte Tierduell in der GFCW seit Mohammed gegen Lutz." Sven: „Aber wir täten den Athleten keinen Gefallen damit, sie auf ihre Wacky Names zu reduzieren. Denn mit Aurora MacMeow ist einer der großen Namen der WFW zu Besuch - der Liga, aus der die LPG seit Monaten bereits ihre Castings rekrutiert." Pete: „Aber hier handelt es sich nicht um ein Casting, sondern ein Gastmatch. Wenn Lunenkind das hier gewinnt, wird das für die LPG sicher einen viralen Moment ergeben." Sven: „FAKT!"
Open Challenge: Marc Hill vs. ??? Referee: Mike Gard
Pete: „Marc Hill war bei Brainwashed noch der strahlende Sieger für den Förderkader. Doch seitdem stand er wenig im Fokus...und hat von Mirkan Uysal einen Schuss vor den Bug erhalten." Sven: „Das ist wie damals im Hamburger Hafen als..." Pete: „Uysal hat klargemacht, dass Hills Platz im Förderkader wackelt. Ein weiterer schwerer Schlag für Marc, nachdem zuletzt schon sein eigentlich bester Kumpel Bene Zampach erst verletzt war und dann auf Distanz zu Hill ging." Sven: „Deswegen wählt Hill jetzt die Flucht nach vorne und stellt eine Open Challenge. Er ist bereit, jeden zu schlagen. Mutig für einen so unerfahrenen Mann. Aber vielleicht auch genau das, was der Förderkader von seinen Jungs sehen will."
No Holds Barred-Match: Daniel vs. Alex Jr. Referee: Mike Kontrak
Sven: „Das genaue Gegenteil einer Open Challenge ist dieser Kampf hier. Denn mehr Verbindung zwischen den Kontrahenten kann es gar nicht geben: Uns erwartet ein Bruderduell." Pete: „Daniel ist in letzter Zeit zunehmend feindselig gegenüber Alex geworden. Der traurige Höhepunkt war ein Angriff auf seinen Bruder.“ Sven: „Alex hingegen wollte sich nicht auf Daniels Niveau hinablassen. Er hat nicht zurückattackiert, sondern stattdessen den völlig besoffenen Daniel bei War Evening vorgeführt und zu einem No Holds Barred-Match herausgefordert. So macht man das im Hause Dog.“ Pete: „Wenn Daniel nüchtern ist, könnte er aufgrund des Erfahrungsplus als Favorit durchgehen. ABER Alex war zuletzt gut in Form, hat gegen Fenrir besser gekämpft als zuvor Daniel. Das ist sogar einer der Streiktpunkte zwischen den Brüdern. Schauen wir, ob es heute so hart wird, wie die Matchart verspricht…oder ob am Ende der Brüderliebe obsiegt.“
Singles Match: Bene Zampach vs. Das Sprachrohr Referee: Karo Herzog
Pete: „Definitiv keine Brüder sind diese Herren hier.“ Sven: „Und nicht nur das: Sie gehören auf zwei Lagern an, die sich spinnefeind sind. Zampach steht in Diensten des Förderkaders. Das Sprachrohr hingegen ist der LPG treu ergeben.“ Pete: „Ein Stellvertreter-Duell also für die Dauerrivalität Uysal und Breads also.“ Sven: „Für Bene ist es der erste Kampf seit seiner Verletzung. Und trotzdem kein Wunschmatch: Er hätte lieber Carlyles Position gegen Breads gehabt. Wenn er sich hoch hinauswill, sollte er hier besser einen Sieg einfahren. Sonst wäre es ziemlich pooiiinlich, so große Worte in den Mund zu nehmen und Robert herauszufordern.“
Singles Match: Wenn Aiden Rotari gewinnt, muss Rasmus Rantanen die Liga verlassen Aiden Rotari vs. Rasmus Rantanen Referee: Jack Bobo
Pete: „Apropos Dauerrivalität: Das gilt nicht nur für Uysal und Breads, sondern auch für diese Herren.“ Sven: „Rantanen hat Rotari schon mal die Chance geklaut, sich wieder für den World Title zu empfehlen…doch noch nie hat die Fehde so heiß gekocht wie jetzt. Denn dies ist womöglich nicht nur der letzte Kampf in dieser Sache. Sondern der letzte Kampf für Rasmus Rantanen überhaupt.“ Pete: „Wenn Rantanen verliert, muss er auf immer und ewig die Liga verlassen. Das war Rotaris Bedingung für diesen Kampf – und diese heftige Forderung hatte Aiden nicht mal aus Wut, sondern aus Berechnung. Denn er will sich dem Dauerproblem Rantanen entledigen.“ Sven: „Rein faktisch hat er als GFCW-Superstar gute Chancen dazu. Er ist der Favorit. Aber was kann JESUS leisten, um seinen Schützling gegen den gottlosen moldawischen Schakal zu schützen“ Pete: „Ich bin mir sicher, Rasmus hat selbst einen Plan, auch ohne Gott. Bei Brainwashed hatte er einen Trick auf Lager, der fast den Sieg brachte. Vielleicht geht er heute einen Schritt weiter.“ Sven: „Spannender Kampf also. Und wer ein Loser Leaves League-Match zwischen mir, dem geilen Sven und Pete sehen will, der…“
Tag Team Titlematch: Leviathan ("Patient Zero" Drake Nova Vaughn & Zane "Purifier" Levy) (c) vs. TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli /w Der Fuchs) Special Guest Referee: Aya
Pete: „Kommen wir zum nächsten Match.“ Sven: „Einfach abgewürgt, du Hund.“ Pete: „Es geht um die Tag-Team-Titel. Wie schon vor ein paar Wochen. Doch diesmal ist nicht die Befreiung des Weihnachtsmannes der außergewöhnliche Faktor, der den Kampf prägt, sondern der Guest Referee…“ Sven: „…denn Aya hat sich bereiterklärt, für Recht und Ordnung zu sorgen. Doch verfolgt der Sheriff of Darkness wirklich hehre Motive? Oder hat er sich nur auf die Position gezeckt, um die Tag Team-Szene nach seinem Belieben zu formen? Schließlich hat er selbst die Ambitionen, zusammen mit seinem Partner nach dem Gold zu greifen.“ Pete: „Also dass Aya etwas Unfaires macht, kann ich mir wirklich nicht vorstellen.“ Sven: „Genau so wenig, wie dass Leviathan oder unsere Horror-Hoppler überhaupt etwas Regelbrechendes versuchen würden. Uns erwartet also ganz sicher ein völlig normaler Kampf.“
GFCW Intercontinental Titlematch: Jason Crutch vs. Darragh Switzenberg (/w Jakob Fleestedt & Zac Alonso) Referee: Guido Sandmann
Sven: „Der hervorragende GFCW-Wrestler Darragh Switzenberg verteidigt gegen so’nen alten Kerl. Klar verteilte Rollen.“ Pete: „Stimmt das wirklich, Sven? Würdest du den Kampf nicht ausgeglichener sehen, schließlich ist…-“ Sven: „Möchtest du noch einmal einen Werbespot für das SWITZIDOG-PLUSHIE aufnehmen, Pete?“ Pete: „Ich bin überzeugt davon, dass Darragh Switzenberg klar verteidigen wird.“ Sven: „FAKT!“ Pete: „Der Umstand, dass Jakob und Zac am Ring sind, spielt sicher keine Rolle. Darragh braucht diese Hilfe überhaupt nicht. Er kann heute und jetzt einen Schlussstrich unter die Rivalität setzen, die bereits seit Jasons BattleMania-Sieg schwelt.“
GFCW Heavyweight Titlematch - Inferno Ladder 3 Way: Ask Skogur vs. Luna Rosario vs. Aldo Nero Referee: Peter Cleven
Sven: „Apropos schwelen…“ Pete: „…“ Sven: „Im Main Event erwartet uns ein feuriges Spektakel. Wir haben einen brennenden Ring und Leitern. Vielleicht sogar brennende Leitern.“ Pete: „Aber hoffentlich keine brennenden Wrestler.“ Sven: „BURN THEM ALL!“ Pete: „Um als Heavyweight-Champion nach Hause gehen zu können, müssen Skógur, Rosario oder Nero in einem brennenden Schlachtfeld nach oben steigen und den begehrtesten Preis der GFCW abhängen.“ Sven: „Was natürlich Aldo Nero gelingen wird.“ Pete: „Auch hier bauen wir auf eine Rivalität auf, die eine lange Vorgeschichte hat. Bei Brainwashed tragen Luna und Ask noch One-on-One aufeinander. Doch seitdem hat sich Aldo Nero in dieses Dreigespann einbetoniert. Er ist nicht mehr wegzudenken aus den Scherereien rund um den World Titel.“ Sven: „Nun, seine Message bei Brainwashed war deutlich genug. Heute wird er sich den Preis holen, der seinem Talent würdig ist. Noch ein paar Stunden, Pete, dann gibt es Rehbraten.“
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Robert Breads: „Habt ihr das gesehen?“
Nicht mehr außer Atmen, aber noch immer verschwitzt und ein wenig angeschlagen steht er da. Der „GOAT“-Schriftzug prangt auf seiner Brust. Ganz offensichtlich sieht Breads sich gezwungen, nach seinem Sieg noch ein paar Worte an die GFCW zu richten, und steht nun – vornübergebeugt, die Handflächen auf den Oberschenkeln, eine Schweißperle von der Nase tropfend – vor der allseits bekannten Interview-Wand, geziert mit den Logos von Sponsoren und zukünftigen GFCW-Events.
Robert Breads: „Wer hat hier wem noch irgendwas zu sagen?“
Worauf der Kanadier hinaus will ist nicht ganz klar, aber man merkt ihm deutlich an, dass er sich durch die Siege über zwei Rookies und einen ehemaligen Amateur wieder einiges an Selbstvertrauen aufgebaut hat – was auch immer das über ihn aussagt.
Robert Breads: „Ich bin erledigt? Ich habe es nicht mehr drauf? So ein Schwachsinn. So ein beleidigender Schwachsinn. Ich bin und bleibe der beste – nein, nicht nur der beste – der WICHTIGSTE Wrestler in der Geschichte in der Promotion. Ihr wrestlet so, wie ihr wrestlet, wegen mir. Ihr redet so, wie ihr redet, wegen mir. Niemand würde eure Namen kennen, niemand würde überhaupt von euch wissen, wäre ich nicht in die GFCW gekommen und hätte sie groß gemacht. Ich BIN die gottverdammte GFCW!“
So sehr er sich an das Publikum und das Roster allgemein zu richten scheint, so sehr bekommt man das Gefühl, er spricht einen gewissen ehemaligen Protegé von sich an. Nichts und niemand hält Breads davon ab, sich einmal mehr selbst einzureden, wer und was er sei.
Robert Breads: „Ich lasse mir doch nicht erklären, ICH sei abgehalftert, während die schizophrenen Überreste von dem was irgendwann mal Aya war durch diese Promotion stolpern. Ich soll sie nicht mehr alle haben? Schickt doch erstmal Tyler zum Therapeuten, der Typ macht vor laufenden Kameras das, was alle unsicheren jungen Kerle in Lebenskrisen machen – sich ein paar Häschen mit Daddy Issues anlachen. Wer soll mich denn ersetzen? Aldo Nero, der so sehr Handpuppe ist, dass man sich wundert, dass man Corleone’s Hand nicht sehen kann, wenn er den Mund aufmacht? Selbst die angeblichen Legenden, die ihr rankarrt, sind und waren mir schon vor zehn Jahren unterlegen. Nein, nein, nein – ich bin Robert Breads, und ich bin der beste und wichtigste Wrestler aller Zeiten. Punkt. Aus. Kein Widerspruch. Egal, was irgendwer sagt.“
Wer damit gemeint ist, dürfte klar sein.
Robert Breads: „Ohne mich gäbe es keine Zukunft der GFCW. Ich denke über die Grenzen des gewöhnlichen hinaus, und ich baue das, was der Förderkader hätte sein sollen. Jedes Mal Sodom und Gomorra auszurufen, wenn Erwartungen nicht exakt gespiegelt werden, wird noch der Untergang dieser Promotion sein, wenn ich nichts dagegen unternehme!“
So weit sind wir also schon. Diese ganze LPG-Sache „rettet“ laut Breads die GFCW, und er selbst ist vollkommen unersetzlich. Er ist einen Schritt davon entfernt, zu sagen, ohne ihn würde die gesamte Promotion auseinanderfallen. Wir wissen, dass das nicht stimmt – er war schon einmal jahrelang weg, in der PCWA. Sehr erfolgreich, ja, aber er war weg. Nur Breads scheint das komplett anders zu sehen.
Robert Breads: „In meinem letzten dreiviertel Jahr werde ich zwei Dinge sicherstellen.“
Moment – letztes dreiviertel Jahr? Hat er da gerade-
Robert Breads: „Erstens: Ich sichere die Zukunft der GFCW. Man wird mir nicht dafür danken, wie jedes Mal, wie jedes gottverdammte Mal, aber ich werde es noch ein letztes Mal tun. Weil eine echte Legende so etwas tut, selbstlos, aufopferungsvoll und für das große Ganze. Zweitens: Ich werde meinen Namen reinwaschen. Ich besiege sie alle. Jeden dummen Möchtegern, den ihr mir vor die Nase setzt, ich schlage sie alle, ohne Ausnahme, immer wieder, wenn es sein muss. Ihr werdet mich so behandeln, wie ich es verdiene, allesamt, ob Fans, ob Kollegen, ob Kritiker, alle! Das ist das Mindeste! Ich verdiene das! Ich verdiene RESPEKT!“
Beinahe flehentlich und weinerlich schreit er das in die Kamera. Er ist ein „Ich will es nochmal wissen!“ davon entfernt, die oberste Stufe der Erbärmlichkeit zu erklimmen, und die Worte von Aiden Rotari – dass es besser für Breads gewesen wäre, man hätte ihn vor Jahren schon aus dem Spiel genommen – hängen unbequem im Raum. Vielleicht hatte er Recht. Vielleicht würde man sich an Breads eher als Legende erinnern, wären diese letzten Jahre nicht gewesen. Aber das sind sie. Und damit scheint er nicht klar zu kommen. Vor allem jetzt nicht, wo das Ende ganz offensichtlich ein konkretes Datum zu bekommen scheint. Wenn er das selbst schon länger wusste, ist es vielleicht auch nicht verwunderlich, warum Breads so aggressiv und proaktiv dafür sorgen wollte, dass sich sein Image wieder dem Guten zuwendet. Die LPG, sein Kleinkrieg mit Mirkan, diese letzte in einer langen Reihe aus immer verzweifelter klingenden Ansagen an den Rest der Welt, der sich aus seiner Sicht gegen Robert Breads verschworen hat – all das, um das eigene öffentliche Bild zu korrigieren. Die Legacy von Robert Breads soll richtiggestellt werden, um jeden Preis, und zwar bevor es dafür zu spät ist.
Robert Breads: „Ich gehöre nicht in die zweite Reihe. Ich gehöre in den Olymp. Und wer diese Wahrheit nicht akzeptieren will, dem zwinge ich sie auf.“
Die Schmerzensschreie hallen immer noch durch die leeren kalten Räume. Allein die Kerzen spenden das bisschen Licht und Wärme was den Raum etwas von dem gibt was er sein soll. Ein Ort der Erinnerung und der Andacht. Doch was hier vor kurzem stattgefunden hat kann kein Stein leugnen der dieses Gebäude seine Hülle gibt. Die Hülle die das verbirgt was einst das Herz und die Seele einer Familie UND einer Dynastie der GFCW war. Schritte durchbrechen die Stille. Die Schatten von drei Personen legen sich auf den grauen mit Blut beschmierten Betonboden. Eindeutig zu erkennen sind die markanten Hasenohren und die spitzen Ohren des Fuchses. Nachdem sie einen Augenblick in der Tür verweilten betreten die drei den Raum der vor vier Wochen noch ein Schlachtfeld war.
Tsuki Nosagi: „DAS war ein Spaß…tut uns leid, dass wir die Ruhestätte deines Erzeugers so verunstaltet haben…“
El Metztli: „Ja. Doch du weißt ja…dass was du uns gelehrt hast ist…wenn du es machst…mach es richtig. Und ich glaube das wir uns einig sind das Drake und Zane es absolut verdient haben das man ihnen kein Stück Gnade und Mitleid entgegenbringt.“
Tsuki Nosagi: „Das sie übrigens auch gar nicht wollen…“ „…PSSSSSST!“
Die beiden Hasen sind sofort still. DER Fuchs tritt hervor und stellt sich vor die große Ahnentafel die hinter den drei Podesten in die Wand integriert wurde. Sein Blick wandert vom GFCW Heavyweight Gürtel zum GFCW Intercontinental Gürtel. Das leere Podest lässt er außer Acht und schaut dann hinauf zur Tafel. Seine Hand wandert in Richtung Kopf um dann langsam die Maske des Fuchses abzusetzen.
DER Fuchs: „In sakralen Gebäuden trägt man keine Kopfbedeckung…“
Langsam erst nimmt er die Fuchsmaske ab, die ihn in den letzten Wochen und Monaten, ja fast Jahren ständig begleitet hat und, so mag man vermuten, sicher noch eine Weile begleiten wird.
Die Maske, kaum in den Händen, wird von ihm ein wenig herumgetragen. Schön sieht sie aus, eigentlich dürfte kein wildlebender Fuchs sich beschweren, genau so auszusehen. Aber andererseits...so als Fellhaufen? Eben.
Während Tyler noch die Maske ablegt, ziehen sich auch die Hasen langsam die Ohren samt Maske ab. Tyler legt seine auf den freien Platz den der Heavyweight-Title, selbst wenn er ihn jemals gewänne, niemals so richtig einnehmen könnte. Dennoch wäre es ein gewisses Maß an Genugttuung.
Kurz hinter ihm leben auch die Hasen ihr Equipment was den Kopf angeht langsam auf den, der die TagteamTitles beherbergen würde, wären sie denn hier.
Tyler dreht sich zu den beiden um. Spricht, leicht nach oben schauend, zu den beiden, die wie seit eh und jeh an seinen Lippen hängen.
Tyler: „Der ganz große Traum muss warten. Und er KANN warten, denn ihr habt geschafft, was Euch niemand jemals wirklich zugetraut hätte....außer mir. Ihr seid die Champions des Volkes, die der Hasen, die eigentlich aller, die jemals um diesen Titel angetreten sind und ihn nicht gewonnen haben.“
Langsam schaut er sich um. Tsuki und auch El Metztli haben die fast schon gewohnte Pose vor dem Tyler eingenommen, der eine im Schneidersitz,
El Metztli: „Ja, wir haben nun diese Dinger....aber es ist nicht so wie das.“
Es fehlt nicht viel und Tyler hätte Metztli wohl eine Gescheuert, belässt es aber bei einem sehr bösen Blick.
Tyler: „Ihr sollt nicht auf mich schauen, wenn es um so etwas geht. Ich hatte diesen Titel und ich weiß wie toll er sein kann, gerade wenn man ihn endlos verteidigt. Ihr seid wie füreinander gemacht und ihr habt auch das Zeug dazu.“
Kurz schaut auch Tsuki, als wolle er ein Wiederwort einlegen, aber auch der Catcher schweigt dann.
Tyler: „Ihr habt diesen Titel errungen. Etwas das ER niemals geschafft hat und das euch somit etwas zu etwas Besonderem macht. Ihr könnt Stolz auf Euch sein...“
Dann erst hebt er den Blick etwas nach oben. Auf der gefühlt und sichtbar oberste Regal, wo – wenn er denn da wäre – der GFCW-Title liegen würde. Da liegt er aber nicht.
Tyler: „Ihr seid gewissermaßen eine Runde vor mir auf der Strecke. Ich habe noch eine lange, eine große, eine sehr große Ehrenrunde zu gehen....aber ich wähne Euch dabei an meiner Seite, auch wenn ihr für Euch gesehen Euer Ziel schon erreicht habt. Denn unsere Ziele bleiben unsere Ziele...“
Dabei schaut er wieder auf die Tafel ganz über der Titellinie, die mit „JBD“ eigentlich schon genug aussagt und schaut dieser auch sehr gründlich an, ehe er fortfährt.
Der Fuchs: „Hier haben wir alle, die diese glorreiche Wrestlingfamilie jemals hervorgebracht hat. Sogar einen Referee. Aber dieses Bild verhindert viel. Zum Beispiel das Denken, dass jeder, der will in dieser Familie sein kann.“
Es folgt ein Bild von Johnboy Dog mit einem Nachwuchswrestler, aufgenommen Ende der 90er. Und eines, das sicher ein Jahrzehnt später aufgenommen wurde. Der nicht mehr ganz so junge Wrestler trägt Gold.
Der Fuchs: „Johnboy hat immer ziemlich klar gemacht, wen er mag und um wen es in seiner Agenda ging. Wen er mochte, wen er liebte. In den ersten Jahren.....so in den 90ern....ja, das war ich. Denn ich war hochtalentiert, eigentlich geradezu ZU talentiert für mein Alter.“
Der Fuchs: „Aber es gab immer den einen, den anderen den er lieber mochte. Ihr wisst das. Ich weiß das. War es Alex T, war es jan Fulovic, war es.... Daniel. Oh ja, Daniel....“
Hierbei verfinstert sich die Miene um einige Nuance, wird die Faust geballt, als gelte es einen Tennisball zu zerquetschen. Zu sehen sind ein, zwei Bilder die Johnboy Dog mit Daniel zeigen – das letzte Bild, als jener zum - bisher einzigen Male zum Intercontinental Champion in der GFCW wurde.
Er schaut auf das Foto des Triumphes der IC Championship von Daniel auf der auch Alex Jr. ganz nah bei JBD steht. Aber Tyler der auch auf dem Foto zu finden ist, steht dort auf der anderen Seite. Fast wie ein Fremder, mehr oder minder nebendran. Und das ist fast acht Jahre her.
DER Fuchs: „…und wen nicht…“
Sein Spiegelbild blickt ihm entgegen als er auf den Heavyweight Gürtel blickt. Die Lücke ist das, das sieht er. Das sehen auch die Hasen, die ihn aus ihrer sitzenden Position heraus im Auge haben.
DER Fuchs: „Alles, für ein Ziel. Alles für dieses Gold. Tsuki. El Metztli. Tragt mich.“
Wenn es weiter nichts ist, das er verlangt...
Die beiden Hasen treten ein Schritt näher an ihren Anführer heran. Seite an Seite stehen die drei nun vor den drei Podesten.
Tsuki Nosagi: „SO wie du uns aus dem Loch getragen hast...“ El Metztli: „SO werden wir dich...“
Tsuki Nosagi: „...nein...uns alle...“
DER Fuchs blickt nacheinander die beiden an. Seine Augen funkeln. Stolz. Wut. Mut. Angst. Hoffnung. Schrecken. All das spiegelt der Blick Tylers...oder doch des Fuchses wieder. Die Hasen nicken ihm ehrfürchtig zu.
Tsuki Nosagi: „Die Gürtel sind unser. Spätestens bei Aurora wird es keine Zweifel mehr daran geben das WIR die wahren Champions sind. Das UNS die Zukunft gehört.“ El Metztli: „Gemeinsam haben wir UNSER Ziel erreicht. Doch das große Vorhaben liegt noch vor uns. Als Team sind wir einzigartig. Die Gürtel werden unser sein solange WIR das wollen. Zu dritt sind wir eine Macht. Eine Macht wie es keine zweite in der GFCW gibt. Leviathan ist zerstörerisch. Zu ihren Gegner...“ Tsuki Nosagi: „Zu ihrer Umgebung...und was sie so unfassbar stark macht...Sie sind auch zerstörerisch zu sich selbst...!!!“ El Metztli: „Das macht sie unberechenbar. Sie opfern sich selbst um das zu schaffen was sie wollen...Chaos und Zerstörung.“ Tsuki Nosagi: „Doch wir sind anders. Wir sind die die Schmerz und Leid bringen. Niemand...weder das Chaos noch die Dunkelheit kann uns die Titel nehmen. Denn wir verkörpern beides...und noch viel mehr. Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Dieser Akt ist nur ein weiterer Teil auf dem Weg zum großen Ganzen...“ El Metztli: „Wir haben die Gürtel...und wir tragen DICH...Fuchs...zu deinen Träumen...zu dritt sind wir unbesiegbar. Doch zu vi...“ DER Fuchs: „SCHHHHHTTTT!“
Die Hasen verstummen.
Tsuki Nosagi: „Fuchs...Unser Ziel...wir ordnen ihm alles unter...Und am Ende...“
Der Japaner zeigt nacheinander auf die drei Podeste.
El Metztli: „Wird alles uns gehören....“
Pete: „Da ist der Mann, der möglicherweise auf der Kante steht.“ Sven: „Aber nicht auf der Hamburger Hafenkante, sondern auf der des Förderkaders. Und das, obwohl Marc Hill bei Brainwashed noch der strahlende Sieger wahr.“ Pete: „Aber im vergangenen Zyklus hat unser Hamburger nicht genügend gezeigt – wenn es nach den gestiegenen Ansprüchen Mirkan Uysals geht. Aber Marc Hill kommt, um das zu ändern…“
Zur Musik des Förderkaders stapft der hochgewachsene Hill durch den Vorhang. Sein sonst so charmantes Lächeln, die jugendliche Naivität, ist heute nicht im Gesicht abzulesen. Hill wirkt ernst, beinahe verbissen. Es ist ihm anzusehen, dass ihn die Situation stört. Er hat es nicht verdient, um seinen Platz im GFCW-Förderkader kämpfen zu müssen, so sieht er selbst es zumindest. Aber so ist es eben. „Fördern und fordern“ – das Motto des Förderkaders: Heute muss sich Hill mit der unschönen der beiden Seiten auseinandersetzen. Hill trägt kurze blaue Trunks, auf dem Gesäß ist in weißer Farbe sein Name aufgedruckt. Der Rest seines Outfits ist so klassisch wie unauffällig: schwarze Kneepads, weiße Stiefel. Der Bestandteil seines Looks, der am meisten ins Auge sticht, ist ohnehin der kräftige und definierte Körper, ein idealtypischer Bau für einen Wrestler.
Die Reaktionen für Hill sind nicht negativ, aber verhalten. Allzu sehr hat sich der junge Hamburger noch nicht ins Herz der Fans gekämpft, seine anstrengende Art kommt weniger gut an als das Underdog-Flair, welches Carlyle oder Zampach vermitteln mögen.
Pete: „Sein Teamkollege Carlyle hat vorhin verloren – aber einen hervorragenden Kampf abgeliefert. Würde das Gleiche auch für Hill langen heute, um seinen Platz zu sichern? Eine knappe Niederlage?“ Sven: „Das kommt sicher drauf an, ernster Peter. Wenn ein geiler Typ wie Aldo Nero die Open Challenge annehmen würde, könnte Hill sicher verlieren. Doch gegen einen unbedeutenden Lurch sollte Hill besser nicht versagen – es langt schon, wenn wir einen Versager am Kommentatorenpult haben.“
Über die Ringtreppe, aber trotzdem mit rasch und schnörkellos, betritt Marc Hill das Squared Circle. Er stellt sich genau in die Ringmitte und blickt einmal nach links, einmal nach rechts. 13.000 Augenpaare hier in Göteborg schauen auf ihn – und erwarten gemeinsam mit ihm, wer im Begriff ist, die Open Challenge anzunehmen. Aber vorher hat Marc Hill offenbar noch eine Ankündigung zu machen. Er tritt an die Ringseile und lässt sich von Laura ein Mikrofon geben. Den Schallverstärker im Anschlag steht er da und lässt seinen Blick durch die Halle schweifen. Der Gesichtsausdruck ernst, die Körperhaltung angespannt.
Marc Hill: „Ob Bene oder Mirkan…die Leute sind der Meinung, ich sollte lieber weniger Anekdoten aus Hamburg erzählen.“
Ein Schatten zieht über das Gesicht Hills. Jeder weiß, wie sehr er für seine Heimatstadt und die Erlebnisse und Geschichten brennt – aber hören will sie kaum jemand. Und es hat ihn geschmerzt, dass ihn das in den vergangenen Wochen ins Gesicht gesagt wurde.
Marc Hill: „Doch eine Sache steht fest: Nach dem heutigen Tag hat dieser Hamburger…“
Er klopft sich auf die Brust, pusht sich vor dem bevorstehenden Kampf.
Marc Hill: „…eine ganz neue Anekdote zu erzählen. Die Anekdote davon, wie ein Hamburger Jung nach Schweden gereist ist.“
Schweden. Die Erwähnung der Gastgebernation führt nach den klassischen Promoregeln zu Jubel in der Halle.
Marc Hill: „Um jemandem so fest in den Arsch zu treten, dass niemand mehr an ihm gezweifelt hat.“
Eine markige Ansage. Mit sich selbst ist Hill offenbar zufrieden. Er senkt das Mikrofon und zeigt erstmals am heutigen Tag ein Grinsen.
Marc Hill: „Also los…wer traut sich?“
Mit einem „Klonk“ fällt das Mikrofon zu Boden, nachdem Marc es einfach fallen lässt. Der Hamburger lässt die Schultern kreisen.
Alle warten, wer die Herausforderung annimmt.
Und dann ertönt eine Musik.
Eine Musik, die niemand erwartet hat.
PJ Smidt: „Wir haben was gemeinsam, Marc.“
Smidt steht am Anfang der Rampe. Nicht nur Pete und Sven sowie die Zuschauer schauen verwirrt in seine Richtung, vor allem auch Marc Hill selbst.
Will der eigene Teamkamerad die Open Challenge annehmen?
PJ Smidt: „Für uns beide lief der abgelaufene Zyklus nicht gut.“
Noch immer hat Hill keine Reaktion gezeigt. Er lässt nicht durchblicken, ob er sich PJ als Gegner wünscht oder nicht. Der junge Hamburger steht da, hat den Kopf schief gelegt und blickt Smidt an.
PJ Smidt: „Ich habe zuletzt Jason Crutch enttäuscht…“
Selbst jetzt, als er diese schmerzhafte Erkenntnis ausspricht, bleibt Smidts Stimme ruhig und emotionslos. Vor zwei Wochen, wir erinnern uns, ist Smidt an der Seite des vierfachen World Champions angetreten und musste gegen das Switziverse einen Pin einstecken.
PJ Smidt: „…und du hast deine Leistung von Brainwashed nicht bestätigen können.“
Auch wenn es eine objektive Feststellung ist, verzieht sich Hills Gesicht, als hätte der ehemalige Polizist ihm eine Beleidigung entgegengeschleudert.
PJ Smidt: „Jetzt stehen wir beide mit dem Rücken zur Wand. Vielleicht müssen wir beide gehen. Vielleicht auch nur einer von uns.“
Klare Worte, aber zutreffend. Wenn Hill, so wie Uysal es sieht, wirklich um seinen Platz kämpfen muss, dürfte es Smidt nicht anders gehen.
PJ Smidt: „Doch lass‘ uns die Entscheidung für Mirkan einfacher und fairer machen.“
Er deutet mich dem Finger auf Hill.
PJ Smidt: „Ich gegen dich. Jetzt. Möge der Bessere gewinnen – und dann liegt es nicht mehr in unserer Hand, was passiert.“
Smidt legt das Mikrofon auf dem Boden auf und zieht sein Shirt aus. Sein trainierter Oberkörper wird sichtbar, auch das Tattoo, dass sich über Arm und Schulter schlängelt. Er bleibt noch am Vorhang stehen, bevor Marc Hill sein Okay gibt. Aber der Blick ist bereits fokussiert, die Haltung kampfbereit – er rechnet nicht wirklich mit einer Absage.
Die Kamera schwenkt um zu Marc Hill. Der Hamburger läuft auf der Matte auf und ab, rauft sich die Haare. Das ist nicht der Name, mit dem er heute gerechnet hat. Aber er kann und wird keinen Rückzieher machen.
Ein stummes Nicken von Marc Hill. Der Kampf steht.
Kurzer Jubel im Publikum, dann marschiert PJ Smidt Richtung Ring. Sein Gesichtsausdruck ist – zumindest im Ansatz – zufrieden. Er hält sich nicht mit der Ringtreppe auf, sondern slidet direkt auf die Matte.
Pete: „Was macht die LPG denn hier?“
Unter Buhrufen treten drei Männer auf die Rampe. Es ist der harte Kern der LPG: Bestehend aus Lorenz, der in einer Szene ohne Beteiligung von Elfen mal nicht aussieht, als wolle er sich die Kugel geben, dem verhüllten Sprachrohr und natürlich dem besten Charakter der GFCW-Geschichte, Maximilian „Greatest Pigster“ Lunenkind. Das Sprachrohr setzt direkt einen (potenziell) viralen Move und macht einen einhändigen Handstand, während der Rest des Duos an ihm vorbeimarschiert.
Sven: „Wir wissen, dass Robert Breads große Probleme mit dem Förderkader hat. Hat Robert seine Helfershelfer etwa rausgeschickt, um ein internes Match des Förderkaders zu verhindern? Will er eine Botschaft senden?“ Pete: „Es ist so angenehm, wenn du zur Abwechslung mal ernst bist, Sven.“ Sven: „Apropos Botschaft. Sicher hat mir deine Mutter schon wieder ein dutzend Nachrichten geschickt. Aber schauen wir erstmal auf die LPG.“
Jeder des Trios zelebriert auf die ihm eigene Weise den Weg zum Ring. Lunenkind lässt bedrohlich die Zunge schwingen wie eine Abrissbirne, auf der Miley Cyrus schwingen könnte. Das Sprachrohr vollführt mehr Räder und Rollen statt schnöder Schritte. Und Lorenz hat einen Ausdruck im Gesicht, als gingen ihm hunderte Ideen durch den Kopf, diesen Auftritt maximal zu vermarkten.
Marc Hill und PJ Smidt stehen im Ring. Sie blicken einander unschlüssig an.
Die LPG umkreist den Ring.
Spätestens jetzt wird klar, dass hier nichts mit Open Challenge ist – zumindest nicht sofort. Statt gegeneinander einen fairen Kampf hinzulegen, machen sich die Zwei aus dem Förderkader bereit, sich gegen einen Angriff von Dreien zu wehren, wobei zumindest 2 trainierte Wrestler sind. Keine unlösbare Aufgabe, aber nichtsdestotrotz eine Übermacht.
PJ Smidt: „Kommt doch, wenn ihr euch traut!“
Der ehemalige Polizist, ungewohnt emotional, lehnt sich über eines der Ringseile nach draußen und fordert die LPG gestisch auf, ihren Eingriff zu vollenden. Aber das Trio macht keine Anstalten, das Squared Circle zu entern. Sie halten es nur weiter umzingelt. Dann lässt sich Lorenz ein Mikrofon geben. Doch er reicht es sofort an Lunenkind weiter.
Maximilian Lunenkind: „Keine Ungeduld. Ihr werdet eure Schläge früh genug bekommen.“ Das Sprachrohr: „FAKT!“
Lunenkind versucht, seine Zunge um das Mikrofon zu wickeln und es so festzuhalten. Als dem Pigster dies misslingt, gibt er mit trauriger Miene den Schallverstärker an Lorenz zurück. Da Laura unglücklicherweise in der Nähe steht, wischt Lorenz den nassen Griff an ihrem Abendkleid ab, ehe er das Mikrofon wieder zum Mund führt.
Lorenz: „Aber zuerst möchten wir unser neues Top-Produkt vorstellen!“
Buhrufe in der Halle. Doch davon lässt sich die LPG nicht beeindrucken. In einstudierter Pose deutet Lorenz auf den Vorhang. Lunenkind folgt, indem er seine Zunge in besagte Richtung ausbreitet – und das Sprachrohr zeigt seine Beweglichkeit und Viralität, indem er in den Handstand geht und beide Beine Richtung Rampe richtet. Dorthin folgen auch alle Blicke – die der Fans sowie die von Hill und Smidt.
Lorenz: „Kluge junge Talente erkennen das Potenzial, welches ihnen die LPG bietet. Anstatt im konventionellen Förderkader-Ökosystem linear mitzuschwimmen, ermöglicht die LPG eine Positionierung als hochgradig skalierbares Top-Produkt – eingebettet in ein High-Performance-Environment mit Thought Leadern und Industry Legends wie dem Key Player Aiden Rotari und dem GOAT Robert Breads. Bei uns können zukünftige Topstars ihre Journey to Relevance beginnen – im Epicenter der Attention Economy.“ Das Sprachrohr: „FAKT!“
Worauf Lorenz hinauswill, bleibt sowohl durch Inhalt als auch durch Wortwahl unklar. Aber Lunenkind und das Sprachrohr sind jedenfalls begeistert.
Lorenz: „Diesen individualisierten Weg zur Peak Visibility haben wir eurem Kollegen ETHAN CARLYLE eröffnet – unmittelbar nachdem Robert Breads heute in ihrem Match sein überragendes Talent verifizieren konnte. Und was sollen wir sagen: Ethan hat ein klares Growth Mindset. Soll heißen: Er hat eine kluge Entscheidung getroffen.“
Hill und Smidt starren einander an. Ihr Ausdruck ist ebenso ratlos wie der der meisten Zuschauer. Aber eines schwant allen: Bedeuten die Aussagen etwa, dass Ethan Carlyle ein Teil der LPG geworden ist.
Lorenz: „Aber was sage ich eigentlich noch Ethan Carlyle. Hier ist die neue, verbesserte, vermarktbare Version des neuen Top-Talents von GFCW. Hier ist…“
Lunenkind beginnt bescheuert mit seiner Zunge in seine Hand zu klatschen, um einen Trommelwirbel zu imitieren.
Lorenz: "E•CΔRLYXX" – stylisiert mit einem Delta-Symbol und dreifachem „X“ für algorithmische Edginess. Perfekt für NFT-Kollektionen, Streetwear-Collabs und verstörend teure Energy-Drink-Sponsorships.“
Und
dann tritt Er hat es getan: Er hat sich der LPG angeschlossen.
Der junge Kanadier schlendert auf die Rampe. Seine Optik hat sich schon etwas geändert gegenüber seinem ersten Auftritt, der keine volle Stunde zurückliegt. Sein bislang buschiges Haar ist nach hinten gegelt. Der Bart ist kürzer geschnitten. Er trägt eine Sonnenbrille auf der Nase und ein LPG-Shirt anstelle seines Ringanzugs.
PJ Smidt: „Verräter! Ich habe es gewusst!“
Laute Buhrufe für den Youngster, der einen Deal mit dem Teufel gemacht hat.
Pete: „Quo vadis, Ethan Carlyle!? Das kann nicht sein Ernst sein!“ Sven: „Der Konkurrenzdruck im Förderkader führt zu schlechten Entscheidungen.“
Pete: „Und für Robert Breads ist es der ultimative Triumph. Er hat seinem Konkurrenten Uysal dessen vielversprechendstes Talent aus den Fingern gerissen…und zu einem weiteren Produkt der LPG gemacht.“
Auch wenn Lorenz verbal eine große Zukunft für Carlyle zurechtgelegt hat – so ganz glücklich wirkt der junge Mann nicht. Seine Schritte sind zögernd. Seine Schultern hängen eher, als dass sie vor Stolz angespannt sind. Er geht so langsam, dass man den Eindruck gewinnen könnte, er will das herauszögern, was jetzt kommt.
Maximilian Lunenkind: „Und jetzt gibt es Schläge.“ Das Sprachrohr: „FAKT!“
Und mit diesen Worten sliden beide in den Ring. Sie stürzen sich auf Hill und Smidt. Sofort beginnt ein Brawl. Dieser ist nicht nur zahlenmäßig ausgeglichen, sondern auch von den Kraftverhältnissen.
Lorenz bleibt erst einmal draußen. Er muss sich nicht die Finger schmutzig machen. Nicht jetzt, wo er einen neuen Mann an der Seite hat.
Er blickt zu E•CΔRLYXX.
Lorenz: „Los. Drauf! Beweise deine Loyalität.“
Der ehemalige Ethan Carlyle nimmt seine Sonnenbrille ab. Er macht einen Schritt auf den Ring zu. Dann hält er inne.
E•CΔRLYXX blickt ins Geviert. Er sieht seine alten Kameraden, die sich nach Kräften gegen den Angriff der LPG erwehren – gegen den Angriff seiner neuen Freunde. Während vor allem Smidt nach Leibeskräften kämpft und dabei die Fairness nicht vergisst, lassen sich das Sprachrohr und Max nicht von der Moral aufhalten. Es gibt Augenkratzer, Tiefschläge, Ellbogenchecks.
Keine Frage, wer hier die Bösen sind. Und Ethan Carlyle ist einer von ihnen.
Oder?
E•CΔRLYXX bleibt stehen. Sein Blick geht zu Lorenz.
Ethan Carlyle: „Ich…“
Langsam zieht er sich sein LPG-Shirt über den Kopf. Er hält es unsicher in der Hand. Eine Vorbereitung, um sich ins Getümmel zu stürzen? Um seine ehemaligen Kameraden anzugreifen?
Ethan Carlyle: „…ich kann das nicht.“
Als klar wird, was Carlyle gesagt hat, schaut Lorenz ihn verständnislos an.
Lorenz: „Was soll das heißen? Wir haben einen Deal! Wir haben eine gute halbe Stunde in deine neue, vermarktbare Persönlichkeit investiert. Du kannst jetzt nicht einfach einen Rückzieher machen.“
Er tippt Carlyle auf die Brust. Als es keine Reaktion gibt, beginnt er den jungen Mann zu schütteln. Denn im Ring verlagert sich der Brawl gefährlich in Richtung Förderkader. Wenn Carlyle nicht schnell eine Überzahl herstellt, verläuft der Angriff der LPG im Sande.
Lorenz: „Geh jetzt sofort in den Ring und kämpfe. Kämpfe für die Lerbitz Perform…“
Ein Ruck geht durch Ethan Carly.e. Er schmeißt das Shirt zu Boden. Und packt sich Lorenz.
… …
BELLY-TO-BELLY-SUPLEX!
Pete: „Nichts mit E•CΔRLYXX! Ethan Carlyle ist wieder bei klarem Verstand.“
Riesiger Jubel bei den Zuschauern, als sich der vermeintliche Verrat Carlyles im letzten Augenblick in Luft auflöst. Statt einer Überzahl für die LPG gibt es nun eine Überzahl für den Förderkader. Denn sobald sich Carlyle Lorenz entledigt hat, slidet er in das Geviert.
German Suplex gegen Maximilian Lunenkind. Der Pigster segelt durch die Luft. Das Sprachrohr reagiert den abermaligen Allianzwechsel Carlyles. Er springt in die Seile, um mit einer Kopfschere gegen Carlyle zu kommen. Doch der Kanadier weicht in der Luft aus. Das Sprachrohr fliegt ins Leere…und wird von Ethan mit einer Lariat über die Seile geschmissen.
Selbst der sonst emotionslose PJ Smidt hat ein Grinsen im Gesicht. Gemeinsam mit Carlyle packt er erst den Pigster, dann das Sprachrohr. Sie werfen die Beiden nach draußen, direkt vor die Füße des aufgebrachten Lorenz.
Lorenz: „Das wirst du büßen, Ethan Carlyle!“
Das Gesicht des Marketing-Experten läuft rot an.
Lorenz: „Die LPG war deine Möglichkeit, in der GFCW zu bleiben. Im Förderkader ist dein Aus vorprogrammiert. Dafür werden wir schon sorgen. WIR hätten dich gerettet.“
Aber weder Carlyle noch Smidt haben Ohren für die Worte von Lorenz. Sie klatschen miteinander ab und fallen sich in die Arme – die Loyalitätsfrage ist endgültig geklärt und damit scheinen auch die Vorbehalte des ehemaligen Polizisten gegenüber Ethan verschwunden zu sein. Die Beiden wirken gelöst und vertraut. Gemeinsam die LPG vertrieben zu haben war das beste denkbare Teambuilding.
Nur Marc Hill steht regungslos da und betrachtet, wie Smidt und Carlyle miteinander feiern.
Irgendetwas an den Worten von Lorenz hat ihn nachdenklich gemacht.
Die LPG…
…
…
...eine Chance, in der Liga zu bleiben.
Marc Hill: „Lorenz.“
Als die Stimme des Hamburgers aus dem Nichts ertönt, drehen sich alle irritiert zu Hill um. Marc war seit dem Auftauchen der LPG so leise gewesen, dass man seine Anwesenheit fast vergessen hatte.
Marc Hill: „War dein Angebot an Ethan…“
Er starrt an Smidt und Carlyle vorbei – seine Augen liegen voll und ganz auf der LPG, die im Begriff ist, sich zurückzuziehen.
Marc Hill: „…eigentlich personengebunden?“
Was soll das heißen? Lorenz scheint als Erster zu verstehen. Langsam, doch mit einem Lächeln im Gesicht, schüttelt er den Kopf.
Marc Hill: „Gut.“
Und dann stürmt Hill vor.
Pete: „NEIN! Was macht Marc denn da!?“
Double Clothesline gegen Smidt und Carlyle.
Pete: „VERRAT!“
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten sind die Zuschauer fassungslos. Jetzt gibt es doch einen Überläufer – aber es ist nicht Ethan Carlyle, es ist Marc Hill.
Der Hamburger packt sich Ethan Carlyle.
„BUUUUH!“
Falling Powerbomb gegen Carlyle. Der junge Kanadier klatscht auf die Matte.
Marc Hill springt auf und wiederholt die gleiche Aktion auch gegen PJ Smidt. Seine Kameraden – oder besser gesagt: ehemaligen Kameraden – liegen zu seinem Füßen. Doch der Blick von Hill ist kalt. Kein Mitleid, keine Bedenken, keine Reue.
Er rollt sich aus dem Ring und stellt sich zur LPG. Lorenz überreicht ihm das Shirt, welches Carlyle fallen ließ. Hill hebt es wie eine Trophäe in die Luft.
Eine dramatische Western-Musik setzt ein – Staub weht durch eine verlassene Straße,,,
GFCW präsentiert:
In der Stadt, wo sonst Karl May regiert, reiten jetzt die Stars der GFCW in die Arena – bereit zum Duell um Ehre, Ruhm und Titelgold! Erlebe erbitterte Fehden,
unerwartete Wendungen und Matches, die Geschichte schreiben
werden! Titel stehen auf dem
Spiel.
Sei live dabei, wenn sich Legenden formen – GFCW: Highnoon – 27.07.2025 – Bad Segeberg – Sei Teil der Geschichte!
GFCW – Wo Wrestling zur Legende wird.
Backstage beim allseits geschätzten Interviewer Mac Müll steht eine kleine Frau in einem Poncho aus feurigen Federn und einer massiven, blonden Lockenpracht parat. Eine Frau, die man bei GFCW mittlerweile als „The Phoenix“ Milly Vermillion identifizieren kann, auch wenn sie bei GFCW keinen Vertrag hat und auch keinen solchen anstrebt. Vielmehr ist die Lerbitz Performance Group der potentielle Arbeitgeber der gleichermaßen herrisch wie gelangweilt dastehenden Vogeldame in Menschengestalt. Mac Müll kümmert das wenig, er begrüßt Milly freundlich ohne dass ihr Vertragshintergrund für ihn relevant wäre. Und warum sollte ihre Vertragssituation ihn kümmern? Milly war hier und zum Interview bereit, DAS zählt.
Mac Müll: „Hallo werte GFCW Galaxy, wie ihr seht habe ich Miss Vermillion zu Gast. Sie ist zwar heute für kein Match gebookt, aber dennoch anwesend, ganz nach der alten Wrestlingweisheit, dass man vor Ort sein muss, um spontan eine Matchgelegenheit ergreifen zu können, so wie es beim letzten War Evening mit den Elfen der Fall war.“
Soweit zu den Geschehnissen vom letzten Mal. Nach dieser Erinnerungsauffrischung mit Lembas Geschmack wendet sich Mac Müll direkt seinem Interviewgast zu.
Mac Müll: „Miss Vermillion, wie bewerten Sie diese Vorkommnisse, auch was ihre eigenen Chancen angeht einen der wenigen Plätze im LPG Förderkader zu erhalten?“
Der gelangweilte Gesichtsausdruck von Milly wird noch intensiver.
Milly Vermillion: „Könnte mir ehrlich gesagt kaum gleichgültiger sein. Wenn mich diese Leibnitz Butterkeks Gruppe unter Vertrag nimmt und ich davon Vorteile habe, dann soll mir das recht so sein, aber wenn nicht, dann bin ich ihr Verlust und nicht umgekehrt, so ehrlich muss man sein. Talentierte Menschlein gibt es viele, talentierte Elfen wenige und ein mächtiger Phönix in Menschengestalt ist eine Rarität."
Sie zupft sich bedächtig am fedrigen Poncho.
Milly Vermillion: „Noch dazu solche, die über die Irrungen und Wirrungen des Schicksals in diese Wrestlingsache involviert sind. Was ein Grund mehr ist, warum mich diese ganze Sache eher tertiär tangiert. Ich bin kein kleines Menschlein mit dem Traum Wrestlerin zu sein oder bei den Butterkeksen angestellt zu sein oder hier bei GFCW anzutreten. Es hat sich einfach so ergeben, dass jene, die meine Seele aus ihrem Gefängnis befreit und in diese Hülle transferiert haben, in diesem Sport aktiv sind. Sport… oder „Business“ oder wie auch immer man dazu sagt."
Der Interviewer nickt „verstehend“, doch ehe er darauf eingehen kann ertönt eine andere Stimme, die einen Kommentar zu dieser Aussage abgibt.
„Grenzenlose Arroganz gepaart mit unerschütterlicher Ignoranz sind für gewöhnlich Attribute welche die Menschen der Vereinigten Staaten auszeichnet, doch es dünkt mich diese Eigenschaften sind längst auch in den Norden immigriert.“
Diese Aussage kam von einer Frau von gänzlich anderer Körpergröße. Die Schneewölfin Skaði Fenrir ist mit ihren über 1,90 an Körpergröße und ihrem wilden Look mit ungekämmt wirkender Zottelmähne samt Wolfsmütze auf dem Schopf und pelzähnlichen Top und Schurz generell ein imposanter Anblick, doch im Direktvergleich mit der kleinen Phönixfrau türmt sie nur umso bedrohlicher in die Höhe. Nicht, dass diese sich davon einschüchtern lassen würde.
Milly Vermillion: „Ich weiß, ihr Menschlein legt großen Wert darauf euch gegenseitig in Schubladen zu stecken und mit möglichst primitiven Vorurteilen abzustempeln, doch wäre es angebracht zu begreifen, dass diese Hülle einen kanadischen Pass haben mag, doch ist dies für mich arrangiert worden, wie auch meine Vertragslage für mich arrangiert wurde und meine Anwesenheit hier ebenfalls. Für euch mögen Label wie Nationalität oder „Developmental Talent“ oder „Freelancer“ etwas bedeuten, mir ist das alles einerlei. Mich auf solche Label reduzieren zu wollen ist dein Fehler, nicht meiner.“
Mac Müll ist für den Moment zum menschlichen Mikrofonhalter verkommen, aber das passt ihm für den Moment ganz gut. Die beiden potentiellen Teile des LPG Förderkaders machen gerade seinen Job für ihn.
Skaði Fenrir: „Und doch seid Ihr hier in diesem Euch nichts bedeutenden Geschäft und verfolgt diese Euch nicht wichtige Gelegenheit Robert Breads als Mentor zu erhalten und von der Lerbitz Performance Group gefördert zu werden. Wenn dieser Spot nicht Euer Begehr ist, warum seid Ihr hier?“
Mac Müll gibt ein anerkennendes Nicken von sich. Das hätte er jetzt auch fragen wollen.
Milly Vermillion: „Hochtrabend sülzen kannst du besser als zuhören, du Jägerin der Schwachen und Beute der Starken. Ich sagte doch bereits, dass dies für mich so arrangiert wurde. Arrangements, die mir nichts bedeuten, aber doch in den Kram passen, weswegen ich sie wahrnehme. So simpel ist das.“
Skaðis Augen funkeln ob des Kommentars „Jägerin der Schwachen und Beute der Starken“ zu sein. Milly wiederum ringt es ein Lächeln ab offensichtlich einen Nerv getroffen zu haben.
Milly Vermillion: „Die bessere Frage ist doch: was geht es dich an, ob oder warum ich hier bin? Es sei denn natürlich du hast die berechtigte Furcht mir nicht gewachsen zu sein und befürchtest ebenso zurecht, dass einer dieser Förderplätze bei Bert das Brot unweigerlich an mich gehen wird und es also einen Platz weniger gibt, der für dich übrig bleibt. Da macht es natürlich Sinn für dich, mich indirekt zu bitten zu gehen, auf dass mein Platz in diesem Förderungsding offen bleibt.“
Skaði beginnt unweigerlich ihre Hände zu Fäusten zu ballen.
Mac Müll: „Das klingt für mich nach einer Kampfansage! Miss Fenrir, was sagen Sie dazu?!“
Die Schneewölfin nickt bedächtig.
Skaði Fenrir: „Ich komme nicht umher Ihnen zustimmen zu müssen, Herr Mac Müll. Diesem eitlen Gockel verlangt es unweigerlich nach meinem frostigen Biss.“ Milly Vermillion: „Eitel? Ich? Glashaus und Steine und so. Ich bin zumindest genau was ich bin und keine mythologische Mogelpackung wie du Miss „meine Eltern waren im Suff, als sie mir meinen Namen gegeben haben“. Fehlt nur noch, dass du Geschwister hast, die Jörmungandr und Hel heißen.“
Die Schneewölfin bleibt bedächtig stumm, dass Milly und Mac Müll beide hellhörig werden.
Milly Vermillion: „Nicht. Dein. Ernst. Du hast wirklich Geschwister, die… okay, jetzt hab ich glatt Mitleid.“ Skaði Fenrir: „Du wärst gut beraten, dir den Mitleid für dich selbst aufzusparen. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du es wahrlich nötig haben.“ Mac Müll: „Okay, das klingt jetzt erst recht nach einer Kampfansage! Milly Vermillion gegen Skaði Fenrir beim nächsten War Evening?! Miss Vermillion, was sagt Ihr dazu?” Milly Vermillion: „Dieses Match anzusetzen oder nicht ist nicht meine Entscheidung, so viel weiß sogar ich wie es hier läuft. Doch sollte es angesetzt werden, werde ich das Match bestreiten. Und es natürlich gewinnen.“ Skaði Fenrir: „Manch Beute mag zum jetzigen Zeitpunkt meiner Karriere noch zu groß für mich sein. Du hingegen ganz sicher nicht.“
Die Blicke der beiden füreinander werden sekündlich missgünstiger. Doch die Kameras werden nun an anderem Ort gebraucht und schalten daher von hier weg.
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