~ War Evening, 05.05. ~


Sven: „ER HAT ES GETAN!“
Pete: „Zane Levy ist der World Heavyweight Champion!“

BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Die Security ist in Bereitschaft. Der erste Becher fliegt.

Sven: „Und jetzt BRENNT diese Stadt!“

Levy kniet regungslos neben Antoine. Es kommt nicht an.
Es dringt einfach nicht zu ihm durch.

Nicht bis Luna in den Ring schießt und ihn in einer Umarmung zu Boden reißt. Und dann… Beginnen auch die Tränen zu rollen.

Pete: „Es waren Monate der Geduld, des Abpassens, des Scheiterns von Luna, der Anweisung von the End… Und niemand weiß, was das hier für Folgen hat. Aber wir blicken auf einen Mann, der so, so, so hart gekämpft hat, erneut die Chance auf diesen Schlüssel zu bekommen. Und heute, am Fünften Mai 2023, hier in Anchorage, seiner alten Heimat, gibt es den Überfall, den wohl alle hier befürchtet haben.“

Jack Bobo beugt sich hinunter. Er überreicht Zane, der Arm in Arm mit Luna auf dem Ringboden sitzt, den schimmernden World Title. Das Wasser aus Zanes Augen fließt Tropfen für Tropfen auf das schimmernde Gold.

Es ist kein großer Jubel. Es ist keine gigantische Triumphfeier. Es ist ein Mann, der seine Zukunft wieder in den Händen hält. In der Stadt, die ihm genau das nehmen wollte. Und irgendwo oben in den höchsten Rängen meint man einen wohlbekannten, halbrasierten Schädel zu erkennen, ein viel zu bekanntes, verschmitztes Grinsen. Diese Stadt… war nicht mehr ihr Gefängnis.


Wir sehen ein TV-Gerät, auf denen sich diese Bilder gerade abspielen. Wir erleben einmal mehr, wie Zane Levy den Schlüssel-zum-Erfolg siegreich eingelöst hat, um neuer GFCW World Heavyweight Champion zu werden.

Wir sehen das… und zwei andere Männer ebenso. The End und James Corleone.


The End steht einen Schritt näher dran, am Fernseher. In seinem Blick erkennt man, wie wohl gerade ziemlich viel von dem, was er sich in den vergangenen Monaten aufgebaut hat, zusammenfällt. Corleone steht einige Schritte hinter ihm und aus dieser Perspektive heraus, spricht er zu The End.


James Corleone: „Ich habe es dir wieder und wieder gesagt. Egal wie sehr du es willst, egal, wie stark du daran glaubst: du bist keiner von ihnen. Du bist nicht Teil, dieser Gruppe… nicht Teil, dieser Familie.“


In Ends Augen vereinen sich verschiedene Emotionen, am stärksten wohl aber ‚Wut‘ und ‚Trauer‘(?) – er scheint zu erkennen, dass James Corleone Recht hat, mit dem was er sagt. Mal wieder, weiß er es genau. Er hat immer Recht.

End ballt seine Faust, während er Zane und Luna beim Feiern zuschaut.


James Corleone: „Und sie… sind kein Teil von dir. Ohne Sie… bist du stärker.“


End dreht sich schließlich zu Corleone um, der mit verschränkten Armen bereits auf ihn wartet. Mit seinen Augen, so kühl und emotionslos sie auch sind, „empfängt“ er The End geradezu, doch der… lässt sich nicht empfangen.

Noch kühler und noch distanzierter erwidert er Corleones Blick, bevor er schließlich davonläuft und seinen Manager etwas ratlos zurücklässt… und doch, scheint sich ein leichtes, kleines, nuanciertes Lächeln auf dem Gesicht des Sizilianers abzuzeichnen.


Auf einmal bekommt Corleone erneut Besuch, diesmal aber von Mac Müll, der – investigativ wie eh und je – direkt vor Ort ist um die aktuellen Szenen zu hinterfragen.


Mac Müll: „Mister Corleone, ich bitte um Verzeihung… aber wie können wir das verstehen, was da gerade dort draußen passiert ist? Was bedeutet das für The End? Was bedeutet es für Leviathan?“


Corleone überlegt. Wie antwortet er am besten auf diese Frage, um niemanden aufzuregen oder für zusätzlich Ärger zu sorgen…

ODER

wie antwortet er darauf, um für das größtmögliche Chaos zu sorgen?


James Corleone: „Es läuft alles nach Plan.“



Ein Kameramann der GFCW hat sich in die Garage der Halle verirrt. Entweder mangelt es an Orientierung, oder es passiert hier vielleicht gerade etwas. Tatsächlich taucht nach ein paar Sekunden ein Wagen auf. Die Hintertür geht auf. Zuerst fällt eine Sporttasche heraus, dann sehen wir eine Krücke und hinterher schließlich auch eine Person.

Lionel Jannek ist angekommen. Er hat angekündigt hier zu erscheinen und zu kämpfen und einen Teil hat er damit bereits erfüllt. Er wirft die Sporttasche über seine Schulter und bewegt sich, mit Hilfe der Krücke, vorwärts. Aufgrund seiner Verletzung die ihm Dynamite und Matthäus Meister zugefügt haben, wird der heutige Kampf eine Herkules-Aufgabe. Im Ring wird er dann auch, wohl oder übel, auf die Krücke verzichten müssen. Viel hängt von diesem Kampf und von seinem Durchhaltevermögen ab.

Schließlich kommt Jannek bei seiner Kabine an und lässt erstmal die Sporttasche fallen, damit er die Tür öffnen kann… Da fällt sein Blick auf etwas… oder auf Jemanden? Auf jeden Fall friert er in seiner Bewegung ein und blickt überrascht zur Seite.


Lionel Jannek: „Lang ist es her, was?“


Das Schicksal führt die großen Rivalen wieder in der GFCW gemeinsam vor die Kamera, ob gewollt oder ungewollt, das Schicksal führt sie immer wieder zusammen. LJ mustert Zereo Killer, der ebenfalls just in diesem Augenblick angekommen ist. Auch dieser trägt seine Sporttasche bei sich, hat es jedoch sichtlich einfacher als sein ungewollter Gesprächspartner.


Zereo Killer: „… noch nicht lange genug…“


Er verdreht die Augen, geht an den Österreicher vorbei, aber nicht, ohne ihm an der Schulter anzurempeln – und das war definitiv kein Versehen – und will weiter… doch nur wenige Schritte später bleibt MacKenzie doch noch stehen und hat die Güte, sich umzudrehen. Er scheint sich selbst in ein Gespräch mit dem Wiener zu verwickeln.


Zereo Killer: „Warum… warum sprichst du mich eigentlich an?“


Verwundert blickt „The Legend, that never dies“ sein Gegenüber an und wartet auf eine Antwort, doch er lässt es selbst gar nicht zu.


Zereo Killer: „Ich will es eigentlich gar nicht wissen…

Weißt du, was eigentlich echt total schade ist?“


Er nähert sich LJ bedrohlich nahe, legt einen Arm um dessen Schulter und spricht weiter.


Zereo Killer: „Die Zeiten haben sich geändert, bei uns Beiden… wir haben uns Beide komplett geändert und stehen nun abermals auf einer ganz anderen Seite.

Ist es nun Ironie des Schicksals, dass ich von der Crowd gehasst, und du von der Crowd geliebt wirst? Vermutlich.

Ich brauchte Jahrelang um zu erkennen, dass ich auf mich selbst achten muss, dass ich das tun muss, was ich tun will, mir egal was alle Anderen von mir denken.

Du brauchtest Jahrelang um dort zu landen, wo ich meine ganze Karriere lang schon gewesen bin… Irgendwann wirst auch du wieder aufwachen… und erkennen, dass es dir, wenn du allein auf dich achtest, viel besser geht, du viel besser dran bist.

Worauf ich hinaus wollte… in einem anderen Universum könnten wir tatsächlich beste Freunde sein, doch auf diesem Planeten meint es das Schicksal nicht gut mit uns, wir werden immer auf einer anderen Seite stehen, so wie es aussieht.“


MacKenzie entfernt sich wieder ein paar Schritte und blickt LJ im Ganzen an.


Zereo Killer: „Sieh nur, wie sich die Zeiten geändert haben. Morbeus sagt mir zwar, dass ich ein Schatten vergangener Tage bin, doch stattdessen blühe ich im Schatten richtig auf! Und was ist mit dir? Du bist ein abgehalftertes Wrack, obwohl du im besten Wrestlingalter bist. Du kämpfst heute um einen GFCW Vertrag für ein paar Monate, obwohl du hier auf Krücken läufst? Dem früheren Lionel Jannek wäre das überhaupt nicht passiert. Und ganz egal, ob ich dich leiden kann oder nicht, ich kann definitiv nicht leiden, was ich hier vor mir sehe. Ich könnte dich als Rivale nicht mal mehr ernst nehmen… und eins sage ich dir…


Die Augen verfinstern sich, als er Lionel Jannek mit seinem Blick durchbohrt.


Zereo Killer: „Falls ich jemals die Chance dazu bekommen würde, deine Karriere zu beenden, ich würde nicht so versagen, wie du!

Doch im Augenblick hast du Glück, dass ich mich nicht dir widmen kann, denn ich habe heute andere Dinge zu klären, ich kämpfe im Main Event!“


Er dreht sich um und geht wieder ein paar Schritte weiter. Abermals bleibt er stehen, lässt die Schultern sacken, blickt allerdings seinen ehemaligen (?) Erzfeind nicht an.


Zereo Killer: „Obwohl wenn ich so drüber nachdenke… um dich muss ich mich nicht mehr kümmern… deine Karriere endet heute… tut mir Leid für dich.“


Nun will er endgültig von dannen ziehen, doch diese harschen Worte lässt der Publikumsliebling aus Österreich nicht auf sich sitzen.


Lionel Jannek: „Oder vielleicht hast du vergessen was dich so erfolgreich gemacht hat?“


Zereo friert auf der Stelle förmlich ein. Dreht sich aber nicht um.


Lionel Jannek: „Ja, ich hatte jahrelang ohne Fansupport großen Erfolg, während du deine beste Zeit mit ihrer Unterstützung hattest. Doch bei Title Night und seit Title Night, habe ich erkannt, was der Support dieser Leute bewirken kann. Welche Kräfte es freisetzen kann. Ohne die Fans wäre ich nicht hier, um um meine letzte Chance zu kämpfen, sondern zuhause und würde einfach mein Geld zählen. Aber so werde ich nicht enden! So wird meine Geschichte nicht enden! Sie endet mit einem würdigen Abschiedsmatch, ob es Dye gefällt oder nicht!“


Man hört die unterstützenden Stimmen der GFCW Fans in New York. Etwas das in ZKs Gesichtsausdruck Ekel hervorruft.


Lionel Jannek: „Mike, sieh dir mein Match heute an. Vielleicht erinnerst du dich dann daran, was in dir immer stets deine letzten Kräfte freigesetzt hat. Überhaupt…“


Der Österreicher öffnet die Tür zur Garderobe und sein Gegenüber dreht zumindest den Kopf etwas in seine Richtung. Ohne ihn jedoch direkt anzublicken.


Lionel Jannek: „Du würdest gerne meine Karriere in meinem Abschiedsmatch beenden? Dann drück mir heute die Daumen… ‚Partner‘.“


Mit diesen Worten betritt der Österreicher mit Sack und Pack die Garderobe und schließt die Tür. Zurück bleibt Zereo Killer, der die geschlossene Tür anblickt und ohne eine größere Miene zu verziehen den Kopf schüttelt. Dann zieht auch er sich zurück.



Rückblick

Bei Proof of Concept am 19.05.2023


Am Ende lief es dann wieder scheiße. Abermals verloren. 0 zu 2 besagt die Statistik, zählt man die Debüts bei GFCW und GTCW zusammen.


In der Kabine des "Hype-Man" Toby Jinger und des "Panamanian Party Colossus" Cecilio Balboa erinnert trotz ihrer Spitznamen nichts an gute Laune. Jegliche Stimmung ist zu einem beharrlichen Schweigen verkümmert. Die Partybuddies sitzen da und starren ins Nichts. Erst wenige Minuten sind vergangen seitdem Nazmi Sayan und Aleqsi Ribashvili auf Kosten der Amerikaner den Kampf gewonnen hatten. Die zur Feier eingespielte Musik ihrer Bezwinger klingt noch in den Ohren nach wie ein Ohrwurm gegen den kein Mittel hilft.


Der panamaische Partykoloss wischt sich mit dem HANDTUCH den Schweiß aus seinem Gesicht. Er wirkt erschöpft und ratlos. Jetzt musste auch er das Gefühl einer Niederlage über sich ergehen lassen und hat es nicht nur als Begleiter miterlebt. Es fühlt sich schrecklich an, entmutigend und beschissen. Nach Kyle Douglas beim letzten War Evening sind nun ebenfalls die Georgier zu ihrem Waterloo geworden.


Toby Jinger geht es körperlich nicht anders. Auch er ist noch nicht wieder zu Atem gekommen, das Gesicht ist von der Anstrengung gerötet. Immer wieder fällt ihm eine nasse Strähne des kinnlangen Haars ins Gesicht. Er macht sich nicht die Mühe, sein Haar zu bändigen.


Cecilio Balboa: "Toby?"


Der Hype-Man blickt auf. Auch im Sitzen ist sein Freund einen guten Kopf größer als er selbst. Jinger muss sich auf der Bank zurücklehnen, um Balboa in die Augen schauen zu können.


Cecilio Balboa: "Was machen wir jetzt? Wir gehen freiwillig zum Nachwuchs und verlieren trotzdem. Wir geraten ins Schwimmen."


Mit erwartungsvoller Miene blickt er zu seinem Freund, dem es selten an Auskunftsfreude mangelt. Balboa erwartet eine sinnvolle Antwort - nicht nur als rhetorische Figur sondern als Lösung für ihr Dilemma.


Toby Jinger: "Das war nur ein Rückschlag. Jetzt geht es aufwärts, Bruder."


Cecilio Balboa: "Wie? Ich krieg' das Gefühl, dass die Party nicht ins Rollen kommt."


Allen Rückschlagen zum Trotz schleicht sich ein Grinsen auf das Gesicht Toby Jingers und schiebt den bleistiftdünnen Schnurrbart nach oben. Jinger stößt sich mit einem Ächzen von der Bank auf, nach der eingesteckten Prügel schmerzen Knochen und Muskeln. Er baut sich vor Cecilio Balboa, der nun seinerseits nach oben Blicken muss, um Jinger in den Fokus zu nehmen, auf.


Toby Jinger: "Nein, Cecilio, die Party fängt gerade erst an."


Cecilio Balboa: "Und was macht dir Hoffnung?"


Mit gespielter Enttäuschung zieht der Hype-Man eine Augenbraue hoch.


Toby Jinger: "Na, komm schon. Erinnere dich daran, was ich vor zwei Wochen gesagt habe."


Da gibt es Vieles, das in Frage käme. Balboa überlegt. Sein Blick wandert an seinen Armen herunter und haftet sich auf das HANDTUCH. Dazu hatte Jinger in der Tat einiges mitzuteilen vor zwei Wochen. Fragend hebt der Partykoloss das HANDTUCH, doch Jinger schüttelt mit Kopf.


Toby Jinger: "Ich rede nicht vom HANDTUCH. Ich rede von der Strategie, wie wir uns weiterentwickeln. Der Rückschritt in den Nachwuchs war nur eine Säule dieses Konzepts. Und die andere Säule war..."


Jetzt weiß Balboa, worauf es hinausläuft. Seine Mimik sich hellt auf, einen euphorischen Augenblick lang ist die Niederlage vergessen - oder zumindest zurückgedrängt hinter heiteren Zukunftsaussichten.


Cecilio Balboa: "Du hast uns einen Mentor besorgt? Du hast es wirklich geschafft?"


Die schmächtige Brust Jingers schwillt vor Stolz ein Stück an. Er weiß um die Erwartungshaltung Balboas und spielt mit der Spannung, indem er sich Zeit für die Antwort lässt.


Toby Jinger: "Ich HABE uns einen Mentor besucht. Alles was es brauchte waren ein paar Anrufe und gute Argumente."


Cecilio Balboa: "Yes! Du bist der King, Toby. Sag schon: Wer ist es?"


Toby Jinger: "Machen wir ein Ratespiel raus. Unser neuer Mentor war schon vor weit über zehn Jahren in dieser Liga aktiv."


Der Kopf Balboas rattert. Jede Möglichkeit, die er durchgeht, lässt seine Mundwinkel nach oben tanzen. Das Pantheon möglicher Mentoren ist wie ein Apfelbaum, von dem sich dutzende saftige Früchte pflücken lassen.


Cecilio Balboa: "Sag bloß, dass du Antoine Schwanenburg dazu überredet hast, dass er uns fortan trainiert."


Toby Jinger: "Nein, nicht ganz. Denk mal eher an Routiniers aus dem nordamerikanischen Raum."


Wieder nimmt Balboa die Denkerpose ein. Also nicht Schwanenburg. Keine anderen Deutschen. Trotz dieser Einschränkungen sind die Möglichkeiten fast endlos.


Cecilio Balboa: "Oh mein Gott, Toby! Ich fasse es nicht. Robert Breads himself wird doch nicht etwa unser persönlicher Mentor werden statt fürs ganze Performance Center, oder?"


Toby Jinger: "Wird er nicht. Aber ich sehe du angelst mutig im See der Legenden. Nur weiter so. Da bist du etwas auf der Spur. Bald weißt du, wer unser neuer MENTOR ist."


Der Panamaer schlägt aufgeregt die Hände zusammen und geht weitere Namen in seiner internen Enzyklopädie durch.


Cecilio Balboa: "J.T.K. kommt zurück?"


Toby Jinger: "Nein."


Cecilio Balboa: "Tommy Cornelli?"


Toby Jinger: "Fast."


Cecilio Balboa: "Ironman?"


Toby Jinger: "Du bist sehr nah dran, aber nicht ganz."


Cecilio Balboa: "Holy Shit! Ich bin aufgeregt wie an Weihnachten. Lass mir einen Moment. Ich denke nach. Schloty? Steve Fog? Hellfire?"


Bei jedem dieser Namen schüttelt Jinger mit dem Kopf. Aber weiterhin erscheinen die Möglichkeiten wie ein fulminantes Buffet und Balboa hat Spaß am Spiel, auch wenn die Ungeduld wächst.


Cecilio Balboa: "Bam Bam? Nein, es ist bestimmt Jimmy Maxxx, oder? Vielleicht sogar Lex Streetman?"


Toby Jinger: "Unser neuer Mentor ist..."


Erwartungsvoll lehnt sich Balboa vor und klopft sich auf die Oberschenkel.


Toby Jinger: "...der erfahrene und legendäre..."


Jinger kostet jede Verzögerung aus, um die Spannung zu erhöhen. Bei Balboa trifft er damit voll ins Schwarze. Den Partykoloss hält es kaum auf der Bank.


Toby Jinger: "BRADEN HERO!"


...


...


...


Cecilio Balboa: "Wer? Ähm. Ich meine: WOW!"


Balboa blickt zu Boden. Er wringt das HANDTUCH verlegen in den Händen.


Cecilio Balboa: "Also...ich muss sagen. Wer ist Braden Hero?"


Toby Jinger: "Braden Hero ist unser neuer MENTOR, Cecilio."


Cecilio Balboa: "Irgendwie klingelt bei dem Namen was. Aber...es ist nicht ganz die Kategorie Schwanenburg oder Breads, hab ich Recht?"


Toby Jinger: "Cecilio, was ist los mit dir? Braden Hero ist der Dünger, der unser Potenzial zum Erblühen bringen wird. Er ist eine echte Koryphäe. Zumindest hat er vor vielen Jahren schon gewrestled. Es ist so: Er hatte...mal vor rund 15 Jahren ein paar gute Monate. Ist das nicht legendär? Das ist genau das, was wir brauchen. Jetzt müssen wir uns an seine Brust werfen und von seinen saftigen Legendennippeln sämtliche Erfahrungswerte aufsaugen. Das wird großartig, Mann. Ich sag's dir. Wir werden eine Menge lernen."


Weiterhin betretenes Schweigen bei Cecilio Balboa. Dann stemmt er sich von der Bank hoch und steht neben Jinger, blickt auf seinen Buddy herab.


Cecilio Balboa: "Okay, also wenn du das sagst. Dann muss es ja gut werden."


Selten wurde "Gut" mit solch leidvoller Stimme dargebracht. Balboa klingt als hätte man ihm einen agilen Welpen als Spielkamerad versprochen, aber unterm Tannenbaum ein arthritisches Meerschweinchen hingeschmissen.


Cecilio Balboa: "Ich geh mal duschen."


Toby Jinger: "Mach das. Und danach telefonieren wir mit unserem Mentor. Freu dich schon mal. Heute geht die Party los, Cecilio. Fortan wird alles anders. Dank Braden Hero."



Der Marmorboden funkelt, der Kronleuchter glitzert, wir befinden uns im Esszimmer der Schwanenburgs in ihrem Kölner Anwesen. Eine ganze Weile lang waren wir nicht mehr hier, aber beim Anblick des Interieurs wissen wir auch so schon sofort, wo wir hier sind, auch wenn sie hier nicht im Bild stehen würden.





Wir steigen in die Szene ein, indem wir Amélie am Tisch sitzen sehen. Sie genehmigt sich ein Gläschen Eistee und blättert etwas gelangweilt in einem Buch. Doch gelangweilt wird sie in Kürze nicht mehr sein, denn da kommt auch schon Antoine ins Bild. Das Smartphone am Ohr, er wirkt etwas verwirrt und scheint im Inbegriff zu sein aufzulegen.


Antoine: „Weiß ich Bescheid.“


Und dann ist auch schon aufgelegt. Das klang nicht sehr herzlich, im Gegenteil sogar. Und auch die Gesichtszüge von Antoine wirken so, als sei gerade seine Großmutter gestorben. Amélie bemerkt, dass Antoine den Raum betreten hat, telefonierend und dreht sich zu ihm. Der jedoch reagiert nicht und sieht weiterhin so aus, als hätte einen Geist gesehen.


Amélie: „Ist alles in Ordnung bei dir?“


Sie stellt das Flas beiseite, fein säuberlich auf einen Untersetzer. Bei Antoine ist nicht alles in Ordnung.


Antoine: „Amélie... ist das dein Ernst?“


Fragend blickt er abwechselnd auf seine Frau und dann auf das Smartphone. Amélie scheint nicht zu wissen, was Antoine meint.


Amélie: „Pardon?“


Für einen kurzen Moment herrscht Stille. Dann ein lauter Knall.


KLATSCH!


Das Smartphone von Antoine wird mit voller Wucht von ihm auf den Boden geschleudert, sodass es in viele kleinste Teilchen zerberstet. Amélie schreckt überrascht auf.


Amélie: „DER BODEN!“


Aber der Boden ist Antoine recht herzlich egal. Er wirkt wütender und aufgebrachter von Sekunde zu Sekunde.


Antoine: „Weißt du wer das gerade war?“


Er deutet auf das (wahrscheinlich) nicht mehr funktionstüchtige Smartphone und gibt ihr selbst die Antwort, noch bevor sie reagieren kann.


Antoine: „Mir wurde gerade mitgeteilt, dass ich bei Allegiance nicht im Main Event stehe.“


Amélie: „Ach, darüber wollte ich noch...“


Erneut wird sie unterbrochen.


Antoine: „Ach, DU WOLLTEST noch mit darüber sprechen? Das trifft sich gut, denn wie ich hörte, hast du das auch so ausgehandelt. Ich frage dich erneut: Ist... das DEIN ERNST?“


Auch wenn Antoine hier sehr einschüchtern wirkt, bleibt Amélie ruhig.


Amélie: „Natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir drüber gesprochen hätten, aber ich wusste genau, wie du reagierst.“

Antoine: „Ja, wie soll ich denn auch bitte sonst reagieren, Amélie, sage es mir! Ich kann es noch immer kaum glauben. Du von allen Personen solltest eigentlich am Besten wissen, was es mir bedeutet um den World Title in einem Main Event anzutreten. Aber nun? Das ist ein Dolch in meinem Rücken, Amélie. Und für was?“


Amélie: „Das war ein guter Deal.“


Der ehemalige World Champion fällt aus allen Wolken.


Antoine: „EIN GUTER DEAL?“


Amélie: „Ja. Die Leute vom Madison Square Garden wollten die Show mit einem absoluten Knaller beginnen und waren bereit dafür eine gute Summe zu bezahlen. „Die Fans sollen von Sekunde Eins an auf ihren Stühlen stehen“, hieß es. Ich habe deinen Namen da unverbindlich in den Ring geworfen und sie waren Feuer und Flamme für die Idee. Glaube mir, Antoine, das war wirtschaftlich die mit Abstand beste Entscheidung, die wir hätten treffen können.“


Antoine: „WIR?“


Es wirkt nicht so, als würde sich der Rekord-Champion beruhigen wollen und Amélie macht es nur noch schlimmer.


Antoine: „WIRTSCHAFTLICH?“


Kein einziges Wort von Amélie kommt bei Antoine wohlwollend an.


Antoine: „Nein, Amélie, das kann nicht wahr sein. Ich trete nicht im Opener um den WORLD TITLE an, weil du dafür Geld einstreichst.“


Amélie: „Nicht ich, wir.“


Er schüttelt mit dem Kopf.


Antoine: „Bitte sage mir, dass du das rückgängig machen kannst. Das geht gegen all' meine Prinzipien. Ich stehe und stand immer dafür, dass der World Title das mit Abstand wichtigste in einer Liga ist. Dementsprechend gehört er in den MAIN EVENT. Auch wenn ich ihn nicht trage, ich habe vor ihn zurückzugewinnen. Ich habe vor das standesgemäß zu tun, im letzten Match des Abends. Der Main Event ist meine Komfortzone, nur ich und ich alleine bin diesem immensen Druck gewachsen, den die Fans dort ausüben, das ist meine Trumpfkarte. Während andere im Laufe des Abends mehr und mehr die Nerven verlieren, blühe ich erst auf, wenn die dritte, vierte Stunde des Abends anbricht. Ich kann das nicht hergeben, Amélie.“


Amélie: „Es ist eine beschlossene Sache, Antoine. Ich habe das nicht aktiv forciert. Ich habe deinen Namen dort in den Ring geworfen, ich denke, mit den anderen wird auch gesprochen worden sein und die Entscheidung war, dass dein Match die Nacht eröffnen soll. Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Ich weiß, wie du dich fühlst, aber am Ende des Tages musste es ein Knallermatch zu Beginn geben. Und ich denke da ist es besser, wenn wir den Scheck am Ende des Tages dafür bekommen und die Sponsoren glücklich sind.“


Antoine: „Also bleibt es dabei, ist es das, was du mir sagen willst?“


Amélie: „Ja. Done Deal.“


Antoine: „Ich kann das nicht akzeptieren, Amélie. Nein, ich kann das nicht akzeptieren. Ich will das nicht akzeptieren. Ich werde das nicht akzeptieren.“


Amélie: „Was soll ich noch sagen, Antoine, mit der Card wird bereits geworben. Es ist, wie es ist. Sieh' es von der guten Seite..“


Antoine: „Wenn du noch einmal den Scheck erwähnst oder dass es wirtschaftlich die beste Entscheidung gewesen ist, Amélie, dann schwöre ich bei Gott, vergesse ich mich. Ich kann nicht glauben, dass du so gehandelt hast ohne mit mir zu sprechen, Ich kann das einfach nicht glauben. Ich bin nicht aus wirtschaftlichen Gründen Wrestler geworden und auch nicht deswegen geblieben. Natürlich ist es ein schöner Nebeneffekt, wenn man der beste aller Zeiten ist und dementsprechend entlohnt wird, aber... ich wrestle, weil es meine Passion, mein Leben ist. Dass du das nicht verstehst, erschüttert mich zutiefst.“


Erneut gibt es einen kurzen Moment der Stille und dann steht Amélie auf.


Amélie: „Dann sollte es doch eigentlich keine Rolle spielen, wann du antrittst. Genieße den frühen Feierabend.“


In Antoines Kopf brechen gerade mehrere Welten zusammen.


Antoine: „Nein... ich kann das alles nicht glauben. Das muss ein Witz sein, ein Traum, ein schlechter Traum. Amélie, ganz ehrlich...“


So erschüttert hat man Antoine wirklich selten gesehen, wenn überhaupt.


Antoine: „Ich denke, es wäre das Beste, wenn wir wieder getrennte Wege gehen. So, wie die meiste Zeit in unseren Karrieren. Du machst dein Ding und ich meins. Berufliches und privates wieder trennen. Das hat jahrelang hervorragend funktioniert.“


Amélie: „Ach komm', übertreibe doch jetzt nicht wegen dieser einen Sache und überreagiere nicht so extrem. Ich bitte dich.“


Antoine: „Nein. Ich denke wirklich, dass es das Beste ist. Wenn du mich bei einer solchen Entscheidung nicht im Vorfeld ins Boot holst, dann sollte ich wieder selbst vertreten und meine Dinge selbst verhandeln. Das ist eine Grenzüberschreitung, die ich so nicht akzeptieren kann. Das geht einfach zu weit. Sorry, Amélie, aber es ist, wie es ist.“


Amélie: „Momentchen Antoine, du weißt aber, dass die letzten zwölf Monate die erfolgreichsten deiner Karriere waren, richtig? Ich habe viel gutes, richtiges und wichtiges für deine Karriere getan. Du überreagierst komplett. Wirf das doch nicht alles weg, weil du EINMAL nicht in Main Event stehst. Also bitte Antoine, das ist schon sehr melodramatisch was du hier abziehst.“


Auch da kann Antoine nur abermals mit dem Kopf schütteln.


Antoine: „Nein, Amélie. Ich verstehe. Du verstehst nicht. Das ist das Problem. Ich habe das Spiel gespielt, weil wir ähnliche Intentionen hatten, unsere Ziele miteinander vereinbar waren. Mir geht es nicht um das Geld, die Sponsoren. Mir geht es darum, mich, die Liga und den World Title so gut wie möglich in Szene zu setzen. Ich lebe und gebe mein Leben für diese Liga und diesen Titel. Wenn du das, meine Ansichten und Prinzipien ohne mit der Wimper zu zucken bereit bist zu verkaufen... dann war es das. Ich werde mich wieder selbst vertreten, wir gehen beruflich getrennte Wege.“


Amélie: „Das ist dein letztes Wort?“


Antoine: „Ja. Das ist mein letztes Wort. Du bist gefeuert, Amélie.“


FADE OUT




GFCW Allegience 2023, Madison Square Garden (New York City/New York, USA), 21.05.2023


In Kooperation mit





ALLEEEEEEEEEEEEEEGIANCE LIVE AUS NEEEEEW YORK! DER Madison Square Garden, DIE Arena wartet bereits mehr als sehnsüchtig darauf, dass sie ein Feuerwerk alá GFCW auf die Teller kredenzt bekommt und 15000 fanatische Fans warten nur auf den Beginn der Show. Apropos Feuerwerk, das gibt es natürlich nicht nur im übertragenen Sinne, nein, auch hier lässt sich die Liga wieder nicht lumpen und sorgt weiterhin dafür, dass einige Pyro-Techniker in Lohn und Brot stehen können und dies feiern die Fans natürlich ab, als gäbe es kein Morgen. Die ikonischste Arena der Wekt wird in einen Hexenkessel verwandelt und die Kamera schaltet zu Sven und Pete.


Pete: „GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS DEM M-S-G!!!“

Sven: „Ein unglaubliches Erlebnis, von hier aus casten zu dürfen, eine wahre Freude und der Stimmung nach zu urteilen können es die Fans kaum abwarten, dass hier der Startschuss fällt.“

Pete: „Der erste große Höhepunkt, das Alpe d'Huez der US-Tournee steht kurz bevor und Sven ich frage dich: wer wird den Aufstieg auf diesen Berg schaffen und wer muss abreißen lassen?“

Sven: „Das ist eine gute Frage, denn ohne jede Frage wird es heute den ein oder anderen geben, der sich hier unsterblich machen kann und wird. Ein Sieg hier in New York, in dieser Arena, hier bei Allegiance, das ist das, wovon man noch seinen Enkeln erzählen kann.“

Pete: „Und wenn man sich die Card so anschaut, die Liga feuert wirklich aus allen Zylindern.“

Sven: „Absolut. Über zu wenig Abwechslung können wir uns auf jeden Fall nicht beschweren, für jeden Fan sollte hier was dabei sein.“

Pete: „Dann wollen wir mal. ALLEGIANCE 2023, was hast du zu bieten?“



GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPIONSHIP MATCH:
Antoine Schwanenburg vs Zane Levy ©
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Größer kann man nicht anfangen. Das World Title Match direkt zu Beginn? Den Fans hier in New York wird definitiv etwas außergewöhnliches geboten. Wer da nicht direkt von Sekunde 1 an heiß ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen.“

Pete: „Langsame Steigerung gibt es hier und heute definitiv nicht, Sven! Der Anstieg beginnt direkt beim Maximum und dieses Match kam so definitiv ein bisschen aus dem Nichts.“

Sven: „Ja. Alles deutete darauf hin, dass Antoine heute seinen Titel gegen Luna Rosario verteidigt, vielleicht sogar gegen Alex Ricks, aber am Ende siegte das Chaos, indem Zane Levy seinen Schlüssel zum Erfolg einlöste, in den letzten Sekunden der vergangenen Show und sich daher als Champion präsentieren darf.“

Pete: „Gerüchte gab es ja, dass Zane den Schlüssel in Alaska einlösen könnte und die haben sich am Ende auch tatsächlich bewahrheitet. Obwohl dies zu ahnen war, konnte Antoine Zane nicht aufhalten.“

Sven: „Ein kleiner Assist geht aber auch an Ask Skogur, welcher durch seinen Angriff gegen Alex für das nötige Chaos sorgte.“

Pete: „Wer gewinnt?“

Sven: „Du kennst mich, Pete. Gegen Antoine Schwanenburg zu wetten ist so, wie Lotto spielen. Das KANN passieren. Ist es wahrscheinlich? Nein. Antoine wird DER ERSTE fünffache GFCW World Heavyweight Champion.“



Tag Team Match:
El Montana de Musculos und El Otavio vs Crusher und Destroyer
Referee: Mike Gard


Sven: „Zwei Neuzugänge haben sich zusammengefunden und versuchen jetzt gemeinsam in der GFCW Fuß zu fassen.“

Pete: „Ich bin sehr gespannt, was dieses Duo in der Zukunft erreichen kann, hier und heute gegen die Altmeister Crush und Destroyer gibt es den ersten kleinen Test.“

Sven: „Das stimmt. Ein Sieg gegen Crusher und Destroyer ist die Voraussetzung dafür, dass die Beiden überhaupt eine Zukunft in der Liga haben können.“

Pete: „Gewinnen sie?“

Sven: „Nachdem, was ich über sie weiß würde ich sagen: Ja, das tun sie. Sie haben definitiv nicht ihre Ecken und Kanten, aber talentiert sind sie.


Coal Miner’s Glove Match
Niander Cassady-Taylor vs Robert Breads
Referee: Karo Herzog


Sven: „Auf dieses Match haben wir lange hin gefiebert und heute bekommen wir es endlich. Niander, Robert, das kann ein Klassiker werden.“

Pete: „In der GFCW haben wir ja nun schon die ein oder andere Stipulation gehabt, aber das, Sven, das ist auch für mich Neuland. Dass ich das nach über 20 Jahren hier noch mal sagen würde, überrascht mich selbst.“

Sven: „Da hat Niander definitiv sehr tief in der Kiste gegraben und sie aus seiner Heimat mitgebracht. Dementsprechend sollte er hier den Erfahrungsbonus haben, wobei Robert Breads natürlich derjenige ist, der sich vielleicht am schnellsten von allen GFCW Wrestlern aller Zeiten an neue Dinge anpassen kann. Das wird ein Highlight werden.“

Pete: „Du sagtest es ja bereits, da brodelt es schon sehr lange im Kessel. Wen siehst du als Favoriten?“

Sven: „Ähnlich wie bei Antoine zuvor kann man auch eigentlich nicht gegen Robert Breads wetten. ABER...“

Pete: „Aber?

Sven: „Das Ganze ist doch sehr persönlich geworden. Noch dazu die Matchart. Ich glaube, dass Niander in diesen Gegebenheiten einfach ein bisschen besser aufblühen kann. Normal würde ich sagen, dass er Robert nicht schlagen kann, wenn die Bühne so groß ist. Heute aber? Ich habe das Gefühl, dass Nianders Bollwerk heute nicht eingenommen werden kann.“



NO-DQ GFCW Intercontinental Championship Match:
Der Puppenspieler vs Thomas Camden ©
Referee: Ricky Murk


Sven: „Der Puppenspieler ist zurück und die große Frage ist: Hat Thomas Camden etwa.. ANGST?“

Pete: „Man, das hat mich richtig überrascht, Sven! Ich hatte ja mit allem gerechnet, aber das DER PUPPENSPIELER hinter all’ dem steckte… Jetzt in retrospektive ergibt es natürlich Sinn, aber ihn hatte ich wirklich nicht mehr auf dem Schirm!“

Sven: „Da bist du nicht alleine. Der Puppenspieler ist und war schon immer eine sehr launische Figur. Er mag es, mit uns und auch mit den anderen Wrestlern zu spielen, das ist sein sehr eigener Humor. Es gehört zu seinem Spiel dazu eine sehr illusive Person zu sein und wieder einmal hat er es geschafft, uns alle zu überraschen.“

Pete: „Und vor allem Thomas Camden zu überraschen! Der kennt das Ganze höchstens noch aus dem Fernseher, jetzt an den Strippen des Puppenspielers in Persona zu hängen, das ist noch mal eine ganz andere Geschichte.“

Sven: „Auf jeden Fall. Diese Nacht wird Thomas definitiv nicht vergessen, so viel steht fest. Der Puppenspieler ist ein richtiger Brocken und definitiv nicht einfach auf die Bretter zu schicken. Wenn er heute nicht bei mindestens 100% ist, wird der Puppenspieler ihn besiegen.“





GFCW Tag Team Falls Count Anywhere Match:
Birds of Decay vs 5* Hautvolee
Referee: Jack Bobo



Pete: „Die Geschichte geht weiter!“

Sven: „Ja, da hat sich über die letzten Wochen und Monate eine Rivalität entwickelt zwischen den beiden Teams. Die 5* kamen am Ende immer etwas besser weg und haben mittlerweile den ZWEITLÄNGSTEN Tag-Team Titlerun aller Zeiten hingelegt, damit sie den Fight Club allerdings überholen, müssen sie noch ein paar PPV-Matches mehr gewinnen.“

Pete: „Wow. Aber du hast Recht, die 5* haben sich zu richtigen Stars in der Tag Team Szene gemausert und dieser Run ist nicht nur einer der längsten aller Zeiten, sondern sicherlich auch einer der besseren und dominanteren.“

Sven: „Absolut, das steht außer Frage. Heute stellen wir uns natürlich die Frage, ob die 5* weiterhin auf der goldenen Welle reiten können, da sprechen ein paar wichtige Punkte dagegen. Erstens natürlich die generelle Unruhe die es im 5* Umfeld immer mal wieder gab und gibt und: Die Birds of Decay sind richtig hartnäckig, Pete. Die lassen nicht locker und ich habe das Gefühl, dass sie sich stetig weiterentwickeln. Bei Doom’s Night habe ich noch gesagt, dass die 5* die großen Favoriten sind. Heute? Heute sind die Birds definitiv näher dran, als damals. Favoriten sind sie nicht in meinen Augen, aber überrascht wäre ich nicht, wenn sie es heute tatsächlich schaffen sollten. Aber dafür müssen sie noch einmal einen großen Schritt nach vorne machen.“

Pete: „Das sind einige gute Punkte!“



2 out of 3 Falls Match:
Ask Skogur vs Alex Ricks
Referee: Robin Stahlbrand


Sven: „Ask wollte das Rematch unbedingt haben und am Ende hat er tatsächlich bekommen.“

Pete: „Du hast es vorhin ja angesprochen, Ask hat für das nötige Chaos gesorgt, sodass Zane seinen Schlüssel einlösen konnte. Damit hat er natürlich nicht bloß Zanes Wünsche erfüllt, sondern vor allem seine eigenen. Ohne den Titel an Antoines Hüften gibt es kein Alex vs Antoine und der Weg ist frei für Ask vs Alex. Ob er das exakt so geplant hat? Ich glaube fast nein, aber man kann nicht leugnen, dass es dadurch alles perfekt für ihn lief.“

Sven: „Da hast du natürlich nicht ganz Unrecht. Ich frage mich nur, ob sich Ask hier nicht ein wenig verrennt. Bei Doom’s Night hat er gegen Alex verloren. Das kann passieren, Alex ist einer der besten Performer dieser Generation, das kann also passieren. Aber nun hat er sich so in diesem verbissen, dass man sich die Frage stellen muss, ob das die richtige Entscheidung war. Er legt hier alles in die Waagschale und wenn er verlieren sollte, was dann?“

Pete: „Aber vielleicht brauch er auch diesen Druck, um am Ende über sich hinauszuwachsen!“

Sven: „Das kann natürlich sein, Pete. Ask muss auf jeden Fall die Performance seines Lebens abrufen, um Alex nicht nur einmal auf die Matten zu schicken, sondern gleich zweimal.“

Pete: „Einfach wird das definitiv nicht! Gerade bei solchen Marathon-Matches sehe ich Alex eigentlich immer als den Favoriten. Auch sollte er Profi genug sein, dass Drama um Antoine und den Titel hier nicht Faktor seiner eigenen Leistung werden zu lassen. Du hast schon Recht, für Ask wird es sehr hart werden, vielleicht sogar unmöglich.“



Deathmatch:
Drake Nova Vaughn vs The End
Referee: Robin Stahlbrand



Pete: „Drake bittet zum Tanz und die Bühne ist NATÜRLICH ein Deathmatch, wie könnte es auch anders sein.“

Sven: „Der Triple Crown Champion kehrte nach gut einem Jahr Auszeit zurück und hat sich nun natürlich zur Mission gemacht, ein bisschen aufzuräumen. Leviathan mit End als Anführer? Das will er geraderücken. “

Pete: „Für End ist es die vielleicht schwerste Aufgabe seiner Karriere bislang, meinst du nicht auch? Er hatte ein sehr gutes Jahr 2022, 2023 sah bislang auch echt stark aus und es schien so, als könne sein Aufstieg kaum gestoppt werden. Bis Drake zurückkam und End seinen Titel verlor. Das ist nicht nur ein wichtiger Grabenkampf für ihn, das ist auch noch extrem persönlich.“

Sven: „Daher kann es auch keine andere Lösung für die Beiden geben, als dieses Deathmatch. Auf dem Papier wird es am Ende einen Sieger geben. Verlieren werden aber sicherlich beide Körper der Kontrahenten. Da können sich die Hardcore-Fans auf ein Festival freuen.“

Pete: „Dafür ist zu 100% gesorgt, da hast du Recht!“



Singles-Match:
Lionel Jannek vs Claude Booker
Referee: Peter Cleven



Pete: „Lionel Jannek MUSS dieses Match gewinnen, um einen Vertrag bis Brainwashed zu bekommen. Das wäre das 10 jährige Jubiläum des Österreichers, dementsprechend will er sich das natürlich nicht nehmen lassen. Aber welche Reifen muss er dafür durchspringen?“

Sven: „Das ist die richtige Frage. Natürlich ist Jannek der viel bessere Wrestler. Das steht außer Frage. Claude im Ring, das gab es ein paar Mal, aber es hat schon seine Gründe, warum er in der Regel hinter dem Schreibtisch sitzt. Daher muss man wahrscheinlich kein Prophet sein um zu sagen: Das wird hier sicherlich nicht auf ein faires Singles-Match hinauslaufen, der Boss hat sich mit Sicherheit irgendetwas ausgedacht.“

Pete: „Und nachdem, was sich Jannek teilweise an Späßchen erlaubt hat, wird Claude sicherlich heute seine eigenen in der Kiste haben.“

Sven: „Davon gehe ich auf jeden Fall aus. Für Jannek wird dies kein Sonntagsspaziergang werden, wenn er sein 10 jähriges Jubiläum erreichen will.“

Pete: „Ich bin SO gespannt, was hier passieren wird!“



Singles-Match:
Morbeus vs Zereo Killer
Referee: Mike Kontrak



Pete: „Die Saga geht weiter! Die Beiden haben sich absolut nichts geschenkt in den letzten Monaten und dementsprechend ist es nur folgerichtig, dass wir sie hier und heute im letzten Match des Abends sehen werden.“

Sven: „Auf jeden Fall. Morbeus ist ohne jeden Zweifel einer der besten Wrestler der letzten Jahre, aber Zereo Killer hier im MSG ist natürlich eine Hausnummer. Das wird ein riesengroßes Fest werden, zwei absolute Giganten und Titanen, die hier aufeinandertreffen und, Pete, dass das hier das letzte Match des Abends ist, ist definitiv die richtige Entscheidung. Weißt du auch wieso? Ich bin mir nicht sicher, dass nach dem Match noch ein Dach über der Arena ist und ob der Ring noch intakt ist. Die Fans werden hier auf ihre Kosten kommen, 100%.“

Pete: „Ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich nur darüber nachdenke, was wir hier in wenigen Stunden erleben dürfen! Wer hat hier am Ende die Nase vorn?“

Sven: „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Hier kann einfach alles passieren. Generell bin ich auf der Seite von Morbeus, aber wenn Zereo Killer an seine Topform anknüpfen kann, dann ist er auch nur sehr schwer schlagbar. Die Sieger werden auf jeden Fall wir sein, Pete, die Fans natürlich in der Arena und vor den Empfängern dort draußen.“

Pete: „Schön gesagt! Und mit diesen Worten würde ich sagen: Lassen wir die Action beginnen! GFCW GALAXY… ALLEGIANCE 2023, LOOOOOOOOOS GEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHT’S!!!!“



In den Katakomben des Madison Square Gardens geht es wuselig zu. Schließlich möchte sich die GFCW hier von ihrer besten Seite zeigen, um nachhaltig weiter Boden bei den US-amerikanischen Fans gewinnen zu können. Die Kamera flitzt durch die Gänge, bevor sie an einer Umkleidekabine mit der Aufschrift „Children of Wrath“ halt macht. Die Reaktion der Zuschauer aus der Halle ist direkt zu vernehmen. Laute Buhrufe und „You Suck“-Chants bilden also das Stimmungsgerüst für das erstmalig in der GFCW stattfindende „Coal Miners Glove Match“ zwischen der Legende Robert Breads und dem CoW-Boss Niander Cassady-Taylor. Gerade dieser Taylor winkt das Kamerateam nun herein. Auch MacMüll ist mit von der Partie und hält das Mikrofon NCT direkt unter die Nase.


MacMüll: „Bald ist es soweit. Robert Breads wird Ihnen im Ring gegenüberstehen. Eines der größten Matches ihrer Karriere. Mit welchen Gefü…


Doch Ausreden lässt NCT den Interviewmann nicht mehr und hakt schon direkt ein.


NCT: „Gefühle sind heute Abend fehl am Platz, Mac. Endlich kommt es zum Duell, welches ich so lange herbeigesehnt habe. Breads hat mir Fallen gestellt und ich bin reingetappt. Und ich habe ihm Fallen gestellt und er ist reingetappt. Und das geht nun schon eine ganze Weile sol. Stellvertreterkriege. Über Monate. Unser Zorn auf Sleaze ist dabei nicht weniger geworden, Aber genug des „Kalten Krieges.“ Der heutige Abend wird ein heißer sein. Das kanadische Arschloch wird hier in Manhatten einmal auf links gedreht. Ich bin in der Form meines Lebens und Breads ist eben nicht mehr. Die Genugtuung wird groß sein, wenn ich mir den Handschuh schnappen werde und Breads damit seine Visage zermalmen werde. Mmmmmhh. Das wird schmecken.“


MacMüll: „In den Gazetten wird allerdings auch schon gemunkelt, dass Sie zum Siegen verdammt sind. Schließlich konnten die Children of Wrath auch schon bei Dooms Night nicht gewinnen und wie groß ist dann noch ihre Kredibilität, wenn Sie auch heute Abend verlieren werden?“


Nun weitet sich etwas der Fokus der Kamera und im Hintergrund sind auch die anderen Kinder des Zorns ersichtlich. Flawless, Maurice und Kyle stehen mit verschränkten Armen hinter ihrem Chef und hören genau zu, was der Meister zu sagen hat.


NCT: „Nice Try, Mac. Ich verspüre keinen Druck am heutigen Abend. Das ist die größte denkbarste Bühne ever. Und ich kämpfe in MEINEM MATCH! Für Breads ist das Match Neuland. Er wird die Tricks und Kniffe nicht kennen, DIE ICH ABER ALLE WEIß! Ich bin mir sicher am heutigen Abend. Über meine Stärke. Über den eingeschlagenen Weg der Children of Wrath. Und dass ich der Welt zeigen werde, dass ich nicht nur der bessere Coach bin, sondern auch einen Robert Breads im Madison Square Garden bezwingen werde!“


Im Hintergrund nicken die restlichen CoW, was Niander nach einem Schulterblick auch anerkennend zur Kenntnis nimmt. Mac Müll deutet dann auch recht schnell an, dass an dieser Stelle keine weiteren Fragen mehr bestehen. Die Kamera schwenkt aus und gibt wieder zurück an die Regie.



~ War Evening 05.05.2023 ~


und wie angekündigt, zieht der Waldmensch den Mathematiker auch genau da hin: zu Eric Fletcher.

Und dabei ist Ask auch nicht wirklich leise. Tatsächlich „röhrt“ er fast schon wie ein echter Elch, bei seinem Weg in Richtung von Fletchers Büro. Als wäre es nix, zieht Ask Alex dabei hinter sich her. Wäre das nicht eine vergleichsweise ernste Situation – für den eigentlich so friedlichen Ask – hätte das ganze wahrscheinlich sogar etwas absurd-komisches.

Aber wie schon gesagt, lustig ist das hier nicht. Ask wirkt fast schon etwas wie im Wahn, scheint gleichzeitig aber recht klar im Kopf und fokussiert. Für ihn ist klar: er will das Match gegen Alex und da der sich lieber um seine anderen Angelegenheiten gekümmert hat und nicht hören wollte… muss er jetzt eben fühlen.

Angekommen am Büro vom Fletcher. Kein Klopfen, kein abwarten, ob er überhaupt eintreten darf, denn Ask bricht direkt durch die Tür und zerrt Alex gewissermaßen vor Fletcher. Wie eine Katze, die gerade eine Maus gefangen hat und das jetzt stolz präsentieren will. Der Commissioner zieht die Augenbrauen fragend hoch.


Ask: „Hmm.“


Wenige Worte, dafür ein kratziges, rauchiges Grunzen, das wohl mehr sagt, als es alle Worte nur könnten. Ask deutet nochmal auf Alex und dann wieder auf Fletcher und dann… hat er doch noch ein paar Worte.


Ask: „Ich nehm mal an, du weißt, warum ich hier bin? Ich will Alex. Bei Allegience. Ich hab noch ne Chance verdient und wenn er mir sie nicht geben will… dann solltest du das besser machen oder wir werden diesen Kampf anders austragen und ob du das für deinen Starplayer willst… tja das ist jetzt deine Sache.“


Bei „wir“ hat Ask noch einmal auf sich selbst und Alex gedeutet. Damit dürfte klar sein: Ask würde von Alex nicht ablassen, es sei denn, er bekommt den Rahmen, indem er sich ihm gegenüberstellen kann: ein Match.


Grimmig schauen kann allerdings auch der Candy Man. Der zieht die Oberlippe hoch, die Augenbrauen herunter und die Nasenlöcher werden weiter. Er ist hier nicht gut auf Ask zu sprechen…nochmal schlechter, weil er nicht gesiezt wurde. Langsam steht er von seinem Stuhl auf, nimmt eine Hand von der Tischplatte und deutet damit auf die Tür.


Eric: „Mal ganz abgesehen vom ‚Sie‘…ist dir klar, was hier gerade los ist? Aske dich mal, was du mit deiner Aktion gerade alles in Gang gesetzt hast. Leviathan wird dir nachher vielleicht noch ‚Danke‘ sagen…“


Dem Blick des Waldmenschen nach zu urteilen hat er nicht den Hauch einer Ahnung, wovon der Commissioner hier spricht. Er hat halt auch keinen Zugang zu den Livebildern der letzten Show, wenn er Ricks durch den Gang schleift.


Eric: „…Antoine dürfte andere Worte wählen.“

Alex: „An…toine?“


Ja. Der alte Mathematiker lebt noch. Mit einem schwachen Schmerzstöhnen meldet er sich vom Fußboden zu Wort. Die Augen sind zusammengekiffen. Die Hand auf der Stirn. Massiert die Schläfen. Hält sich die am ärgsten erwischten Stellen. So ganz hat er vermutlich noch gar nicht bemerkt, wo er sich hier befindet.

Der Candy Man schaut kurz verdutzt auf, lehnt sich über den Tisch und sieht dann genauso wie Skógur, was ja allen klar ist. Der Schatten ist wieder wach.


Eric: „Guten Morgen…ja, Antoine…dein Uber hier hat seinen Teil dazu geleistet, dass sich Zane Levy gerade den Titel holen konnte.“


Die Hand des Mathematikers regt sich. Langsam zieht er sie an seinem Gesicht entlang nach unten. Die Augen werden entblößt. Mit einem tödlichen Blick. Schweres Atmen wird durch die Hand vor Mund und Nase unterdrückt. Eine Entführung am eigenen Körper. Doch die Luftstöße kommen durch die Schlitze zwischen den Fingern. Alex richtet den Kopf auf. Er schaut zu Ask, der das Bein des Mathematikers mittlerweile losgelassen hat.

Da ist kein Respekt mehr im Blick. Nicht, wenn jemand Antoine wehtut. Das darf nur Ricks selbst. Starrer Blick zu Ask. Dann bleibt es still…dann öffnet er seinen Mund. Mit giftiger Stimme.


Alex: „Ich will Ask.“


Der Blick ist bei Ask. Der Kommentar ist aber für Fletcher. Der nimmt das entsprechend auch mit einem Nicken hin. Mit langsamen Durchatmen lässt er sich wieder nach hinten in seinen Stuhl plumpsen und deutet mit beiden Händen auf Ask. Er setzt ein falsches Grinsen auf.


Eric: „Na, siehst …“

Alex: „Ich bin nicht fertig.“


Scharfer Ton des Freiburgers. Und immer noch. Der Blick ist nur auf den Schweden fokussiert. Ricks atmet schwer. Selbst dort in dieser Position aktuell…Ask aufgebaut vor ihm, während Ricks „geschlagen“ am Boden liegt. Eine gewisse Bedrohung geht immer von ihm aus. Allein die Starre mit der er den Kopf so angehoben und fokussiert hält unterstreicht einmal mehr, wie sehr er sich auf eine Sache fokussieren kann…wenn er etwas wirklich will.


Alex: „Diesmal wird es noch deutlicher, Ask… Ich schlage dich doppelt. Two out of Three.“


Wieder dieses Grunzen von Ask. Man merkt, dass Ask so langsam keine Lust mehr hat, Worte an Alex Ricks zu verschwenden. Ihm geht es nur um seinen Kampf und den… hat er jetzt bekommen.


Ask: „Hmm. Warum nicht gleich so.“


Ask wandert mit dem Blick von Alex Ricks zu Eric Fletcher und zurück.


Ask: „Einmal. Zweimal. Was auch immer. Wir werden kämpfen und diesmal… werde ich nicht verlieren. Also dann, Alex… wir sehen uns bei Allegience… HERR Fletcher…“


Ask nickt Eric noch einmal zu und deutet mit seinen Fingern als verabschiedende Geste in dessen Richtung, wohlbedacht dabei die formelle Ansprache zu betonen, bevor Ask seinen beiden Gesprächspartnern schließlich den Rücken zudreht und den Raum genauso schnell und ruppig wieder verlässt, wie er ihn betreten hat.

Skeptisch schaut der Commissioner wieder über die Tischplatte, macht sich ein Bild vom Mathematiker. Liegt der noch da? Ja, tut er.

Er starrt an die Decke.

Er atmet schwer.


Eric: „Alles klar?“


Ein zackiges Schnaufen.


Alex: „Das war ein Fehler.“


Von ihm? Oder von Ask?


GFCW Heavyweight Championship Match:

Antoine Schwanenburg vs. Zane Levy (c)

Referee: Guido Sandmann



Eine Marching-Band steht bereit, wenn auch alles sehr eng in den Entrance-Bereich gequetscht wurde, aber hey, man muss auch bereit sein Opfer zu bringen. Für einen Auftritt von Antoine Schwanenburg werden Mittel und Wege gefunden, dies zu ermöglichen. DIES IRAE wird gespielt, während die Arena etwas abgedunkelt wird.


DIES IRAE






Während die Band um ihr Leben spielt, wird der Hallenboden von seichtem Nebel eingehüllt und dann dauert es auch nicht mehr lang, bis der Rekord-Champion auf der Stage erscheint. Im Madison Square Garden bebt es.


Pete: „Antoine tritt hier und heute an, um etwas zu schaffen, was vor ihm niemand vor ihm erreichte: Gewinnt er den Titel zurück, ist Antoine Schwanenburg der EINZIGE MANN IN DER HISTORIE DER LIGA, welcher den Titel FÜNF Mal gewinnen konnte. Ein wahrer Meilenstein für die Ewigkeit wäre dies.“

Sven: „Du hast Recht, Pete und die Quoten bei den Buchmachern sehen ihn auch als den Favoriten an, also sehen wir hier heute vielleicht tatsächlich etwas historisches. Aber, wenn wir ihn uns so anschauen, er wirkt definitiv nicht glücklich.“


Und Sven sagt es. Die Aura der Unantastbarkeit, die ihn sonst bei seinem Entrance umgibt, der absolute Tunnelblick, die Erhabenheit, nichts davon kommt hier herüber. Es wirkt nicht so, als würde er hier in einem der größten Matches seiner Karriere stehen, um fünffacher GFCW World Champion zu werden.


Relativ geradlinig schreitet er durch die Marching Band und marschiert die Stage entlang, bis er am Ring ankommt. Es wirkt sehr so, als wolle Antoine die Sache hinter sich bringen und den Titel so schnell wie möglich wieder an seine Hüften bringen.


Am Ring angekommen, betritt er den Ring über die dafür vorgesehenen Ringtreppen. In der Ringmitte wartet ein goldener Spot auf ihn und dort stellt er sich hinein. Die Faust wird gen Himmel gestreckt.




Es sind violette und goldene Farbtöne, in denen die Scheinwerfer den gesamten Madison Square Garden zum Funkeln bringen, nur Sekunden, nachdem Antoine Schwanenburgs Musik verstummt war.
Es ist ein Bild, das in der Geschichte der GFCW nahezu vollständig entgegen allem geht, was man generell zu erwarten weiß.
Ein Heavyweight Championship Match mit Antoine Schwanenburg, dem Kaiser, dem Rekordhalter, dem vielleicht größten Star in der Geschichte der Promotion? Alles wie immer. Doch dass dieser Mann, diese Larger Than Life Legende, auf seinen Gegner WARTEN muss, der Herausforderer ist, wirkt jedes Mal aufs neue ein wenig falsch.
Doch es ist in diesem Moment die Realität. Die Person, die hier von den Tönen von Avery Watts´ „A Cut Above“ angekündigt wird, gemeinsam mit Nahaufnahmen des GFCW World Titles auf dem Titantron, ist nicht der Kaiser. Es ist nicht Zereo Killer, Robert Breads oder einer der anderen prägenden Namen der Geschichte.
Es ist der Underdog. Es ist der oft Verhöhnte. Das Beiwerk. Der Verlierer. Der Schläger. Der Diener. Nein.
Heute? Heute ist es der Champion. Heute ist es der Mann an der Spitze der GFCW und heute beginnt eine neue Ära, nachdem ein Mann sich in seiner alten und verhassten Heimat endgültig von seiner Vergangenheit befreit hatte.
Ein gefallener Engel auf dem Weg in die Zukunft.
Die vielleicht berühmteste Arena der Wrestlingwelt empfängt unter überraschend starkem Jubel ihren World Champion, dessen Name sich in geschwungenen Lettern jetzt auch über die Leinwände zieht.

Zane Levy.

Donnerndes Pyro schießt auf der Bühne und die Rampe entlang empor, dichter Nebel zieht sich durch den Entrance Bereich, noch immer funkelt und glitzert es in Violett und Gold. Und in einem strahlend weißen Gear, das nur von den pechschwarzen, zerrissenen Flügeln auf seinem Rücken durchbrochen wird, schiebt der Mann der Stunde sich mit ausgebreiteten Armen und dem Kopf in den Nacken durch den Vorhang.

Kurz schließt er die Augen. Will alles einsaugen. Den Jubel der Fans. Den Klang der Musik. Den leichten Druck des Titelgürtels um seine Hüften. Oh ja. Heute ist es SEIN Tag. SEINE Zeit. Doch ein Gedanke muss ihm auch klar sein: Der Titel ist das einzige, das ihn in dieser Position hält. Er hat keine Liste von Erfolgen. Er hat keinen großen Namen. Doch er hat eine Chance. Die Chance zu beweißen, dass er tatsächlich hier hin gehört. Diese Bühne. Diesen Platz. Diese Rolle.

Langsam bewegt er sich in Richtung des Rings.

Pete: „Es ist eine der größten Shows in der Geschichte unserer Liga. Es ist etwas, wie ich es in diesen über 20 Jahren nie gesehen habe. Und es ist wohl die Person, von der man es am wenigsten vermutet hatte, die diese Liga in diese Show hinein anführt.“

Sven: „Kannst du dir dieses Gefühl vorstellen? Du kommst hier her. Nach New York City. In den Madison Square Garden. Hype, Anspannung, Erwartungen so enorm. Und du musst hier raus, im ersten Match und musst diese Liga als Champion im ersten Eindruck repräsentieren? Und DANN kommt noch dazu, dass Zane mit einer Niederlage heute wohl genauso schnell aus dem Main Event verschwunden ist, wie er reinkam.“

Pete: „Der Druck ist sicherlich unermesslich. Sowohl innerlich, zu wissen, dass deine zwei Wochen voller Euphorie sofort wieder vorbei sein können. Zu wissen, wie viel Druck von außen auf dir liegt. Zu wissen, dass du dein Stable riskiert hast, um diesen Titel zu holen. Und zu wissen, dass dir gegenüber der Mann steht, der in einem einfachen eins gegen eins noch immer, zurecht, einen gewissen Mythos der Unbesiegbarkeit trägt.“

Sven: „So wenige Leute haben es geschafft, auch nur für einen Abend der bessere Wrestler zu sein als Antoine Schwanenburg. Zane hat Herz. Zane hat die Athletik. Zane hat VIELLEICHT das Numbers Game auf seiner Seite…“

Pete: „Betonung auf vielleicht.“

Sven: „Absolut. Aber worauf ich hinaus will… Reicht IRGENDETWAS davon, um Antoine auch nur einen Kampf zu liefern?“

Pete: „Als Keek durch den Schlüssel an diesen Punkt kam, wurde über ihn dasselbe gesagt. Dieser Titel kann etwas in dir freisetzen, das du selbst nichtmal kanntest. Das hat die Geschichte bewiesen. Trotzdem muss man es ehrlich festhalten… Der Champion ist heute der krasse Außenseiter, vielleicht der größte Außenseiter auf dieser Card.“

Zwei Mitglieder der Ringcrew entfernen vorsichtig den Flügel-Aufbau von Zanes Outfit, bevor er langsam in den Ring tritt. Nur allmählich lichtet sich der Rauch. Und es ist tatsächlich Zane, der hier mit dem arroganten Grinsen auftritt. Antoine steht hier in einer Rolle außerhalb jedes Plans. Wrestlerisch? Keine Frage der Favorit. Doch wie sehr spielt das Bewusstsein hier rein, dass Zane Antoine für einen einfachen Fehler vor zwei Wochen mit der härtest möglichen Bestrafung treffen konnte? Luna? Birds of Decay? Amélie? Fehlanzeige. Zwei Männer. Ein Titel. Die reinste Form dieses Sports.

Laura: „MADISON SQUARE GARDEN! Das folgende Match ist ein Singles Match… um den GFCW WORLD TITLE!“

YEAHHHHHHHHHHHH

Laura: „Zu meiner linken, der Herausforderer: Mit offiziellem Gewicht von 90 Kilogramm. ANTOINE. SCHWAAAAANENBUUUUUUUURG!“

BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Laura: „Zu meiner rechten…“

Sie wird vom Jubel schnell unterbrochen. Ob es zu erwarten war? Vielleicht. Doch es bleibt festzuhalten, dass Zane hier auf jeden Fall zumindest noch einen kleinen Vorteil auf seiner Seite hat.
Laura: „Mit offiziellem Gewicht von 79 Kilogramm. ER IST. DER GFCW. WORLD. CHAMPIOOOOON. „PURIFIER“ ZANE LEEEEEVYYYYYYYYYYY!“

Ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden reißt Zane den schimmernden Titel in die Höhe. Die Blicke sind starr im Ring.

Pete: „Sag was du willst, Zane sieht gut als Champion aus.“

Sven: „Genieß es. In zehn Minuten is es vorbei.“

Pete: „Wieso plötzlich so angefressen?“

Sven: „Ich bin nicht angefressen. Ich bin neutral und direkt.“

Guido Sandmann nimmt den Titel aus den Händen Levys, der kurz zu zögern scheint. Vielleicht noch einen Moment länger auskosten will. Doch Regeln sind Regeln. Der Titel ist weg. Und um ihn wieder greifen zu können gibt es eine simple, aber dennoch extrem Anspruchsvolle Lösung: Besiege Antoine Schwanenburg.


DING DING DING

Pete: „Und damit noch einmal: Hallo New York! Hallo Madison Square Garden! Hallo liebe GFCW Galaxy! Allegience ist offiziell eröffnet!“

Sven: „Was hat Zane, was hat Leviathan sich ausgedacht? Haben sie sich etwas ausgedacht? Eigentlich müssen sie.“

Pete: „Die Zeit wird es zeigen, mein guter.“

Levy prescht auf Antoine zu. Natürlich behält ein Mann vom Kaliber Antoines die Ruhe. Er beobachtet Zanes Bewegung. Er ist bereit in jeder Form zu reagieren. Doch das weiß auch Zane. Der folgt der leichten Kreisbewegung von Antoine, geht gezielt an diesem vorbei, geht auf ein Knie und kommt in einer schlitternden 180 Grad Drehung zum stehen. Die Augen der beiden sind nur aufeinander fixiert, als Levy sich mit dem zweiten Bein abdrückt, erneut nach vorne schießt und diesmal der Bewegung Antoines in die entgegengesetzte Richtung folgt.

Sven: „Levy beginnt ganz am Anfang: Er will ein Gespür bekommen wie Antoine sich bewegt.“

Pete: „Sehr besonnen, wenn du mich fragst. Du brauchst ein sehr gutes Verständnis von der Art deines Gegners, wenn du eine Offensive im Stile der von Zane fährst. Und da kannst du noch so viele Matches sehen, am Ring, auf Video, ich glaube nichts kann dich zu einhundert Prozent darauf vorbereiten, wie es tatsächlich ist im Ring mit einem Mann wie Antoine zu stehen. Sehr gut von Zane hier nicht übermütig loszulegen.“

Der Stand bleibt identisch bei beiden. Antoine ruhig, fast stoisch, sehr aufrecht, während Levy in seinen Bewegungen sehr tief steht, bereit abzuspringen oder zu rollen. Fast schon unauffällig verringert er in diesem Tanz vor dem großen Sturm immer weiter die Distanz. Der Herausforderer bleibt scharf. Die erste Attacke würde kommen. Doch wie. Von wo.

Ein leiser Knall.

Es ist Millimeterarbeit. Schnell, schnalzen lässt Zane einen Legkick gegen Antoines linkes Bein fliegen. So ansatzlos wie der Tritt für das ungeübte Auge aussah, so offensichtlich scheint er für Antoine gewesen zu sein. Schwanenburg schießt sofort für den Singleleg Takedown, doch um Haaresbreite entgeht Levy dem Versuch und springt für einen bilderbuchmäßigen Dropkick. Schwanenburg entgeht dem ganzen ähnlich knapp, will zuschlagen, doch Zane rollt sich mit einer Rolle rückwärts weg. Er scheint regelrecht weiterzurollen, doch bringt sich lediglich in eine Kip-Up artige Position, drückt sich ab und wirft Schwanenburg erneut beide Füße entgegen. Der wirkt, als wolle er den Double Kick abfangen, doch spielt Zane damit die Vorlage zu seinen Herausforderer mit der Headscissor zu Boden zu befördern und dann endlich seinen Dropkick zu treffen, was Antoine durch die Seile ungelenk aus dem Ring stößt.

Und da gibt es auch Anlauf…

TOPE CON HILO

Levy springt auf die Barrikade und reißt die Arme in die Höhe. Der Garden BRENNT!

Sven: „Du hattest eine gute Sequenz Zane bleibt fokussiert!“

Doch der Champion hatte von Anfang an nie vor, sich hier nur feiern zu lassen.

MOONSAULT VON DER BARRIKADE

Nein! Antoine zeigt, dass er neben seiner Technik auch tatsächlich Kraft besitzt, nimmt dankend an, dass Levy sich quasi selbst auf seine Schulter befördert hat, fängt den Champion und wirft ihn in Richtung der Absperrung, auf die Zane hart mit dem Kinn aufknallt. Mit einem schnellen Griff ist Schwanenburg zur Stelle und befördert seinen Gegner zurück in den Ring. In sein Kaiserreich.

Pete: „Die Strategie ist klar!“

Sven: „Zane hat es einmal geschafft Schwanenburg ne Finte zu verpassen, die der nicht durchschaut hat aber mit jedem Mal wird das schwerer werden. Zane kann den Kampf nichtmal groß nach draußen verlagern, weil auch er IM Ring besser aufgehoben ist.“

Pete: „Die Trümpfe liegen bei Schwanenburg.“

Die Trümpfe liegen beim Herausforderer und der Champion liegt auf dem Boden. Der Plan ist klar: Zane die Flügel stutzen und sauber das Match beenden. Antoine beginnt sofort an die Arbeit zu gehen. Aus einem simplen Headlock heraus setzt der Meister des Wrestlings an. Nicht nur kostet selbst in einem einfach Headlock es Energie sich zu wehren. Levy muss auch enorm aufpassen, hier nicht in einen von Schwanenburgs tödlichen Aufgabegriffen zu rutschen. Denn der versucht sofort mit Transitions Zane noch weiter ins Hintertreffen zu bringen. Zunächst scheint er zu versuchen Zanes Rücken zu bekommen und den Choke anzusetzen, bevor er sich wieder an die Seite arbeitet und einen Kimura zu erreichen wollen scheint – ob es ein ernster Versuch ist oder ein Mindgame, Zane mit seinem eigenen Move zu konfrontieren, das weiß wohl nur das Mastermind selbst.

Tatsächlich scheint sein Ziel aber dann doch ein anderes.

Blitzartig lässt Schwanenburg von jedem Griff ab, schiebt sich in Richtung der Beine von Levy und feuert einen Elbow Drop gegen den Unterschenkel, bevor der Heel Hook folgen soll, doch der Bewegungsfreiraum, den Levy hier kurz hatte, ermöglicht ihm das Seil zu greifen.

Sven: „Und im Gegensatz zu Luna vor drei Monaten hat Zane alle Möglichkeiten der Welt, die Seile zur Rettung zu benutzen.“

Pete: „Die Methodik des Herausforderers einmal mehr beeindruckend. Alles versucht, und das genommen, was er bekommt. Wobei? Die Beine anzugreifen, könnte auch sofort der Plan gegen Zane gewesen sein.“

Sven: „Ich finde es relativ offensichtlich. Nicht nur entziehst du ihn damit seinen High Flying Optionen. Nein. Wir haben in der Vergangenheit auch oft gesehen, dass eine von Zanes Schwächen seine Ausdauer ist. Und nichts, aber auch GAR nichts kostet in diesem Sport mehr Ausdauer, als sich permanent gegen Submissions zu wehren.“

Levy scheint nicht vorzuhaben, sich langfristig in den Seilen zu halten, um den Kampf herauszuzögern. Im Gegenteil. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hat, stößt er direkt zu Antoine in die Mitte des Rings, um in den Lock-Up zu gehen. Natürlich hat Zane nicht wirklich vor, sich in einem Kraft- oder Chain-Wrestling-Duell mit Antoine zu messen, doch das weiß auch der und kommt sogar Zanes Abbruch des Austauschs noch zuvor. Und diesmal findet er den Single Leg Takedown, den er zuvor schon wollte und erneut landet der Elbow auf Zanes Bein, der seinen Gegner allerdings mit dem freien Knie am Kopf erwischt, ihn ins Taumeln bringt und endlich die Chance hat loszulegen.

SPRINGBOARD CROSSBODY

Cover

1…

Kick Out

Sven: „Da war der erste Luftangriff von Zane.“

Pete: „Noch scheint er nicht wirklich was in seinen Beinen zu merken!“

Erneut schießt Schwanenburg den Single Leg, und scheint tatsächlich schnell genug zu sein, da Levy noch nicht wieder voll in Position ist, doch die Kalkulation geht leicht daneben und wiederholt trifft Zanes Knie Antoine, wenn auch nicht voll.

Der Herausforderer stolpter zurück Richtung Ringecke, bleibt aber auf den Beinen und kann reagieren, als Zane heranschießt. Schwanenburg dreht sich zur Seite raus, doch Levy hat von Anfang an nicht den Plan gefasst Antoine hier zu erwischen und reagiert, als hätte er die Bewegung erahnt.

WHISPER IN THE WIND

Doch er hat es nicht. Anstatt mittig vor dem Turnbuckle aufzutauchen hatte sich Antoine schlicht auf den Weg in die nächste Ringecke gemacht, wohl um genau solche Attacken ins Leere laufen zu lassen.

Zane kracht auf den Hosenboden, versucht sich schnell aufzurappeln, doch es gibt einen fantastischen German Suplex seitens Antoines, der eine saubere, hohe Brücke für das Cover hält.

1….

2…

KICK OUT

Nah an drei war das nicht wirklich, doch ein starker Weckruf für den Champion mit Sicherheit.

Sven: „Ich respektiere Zanes Wille hier einfach ein schnelles Match mit Schwanenburg zu führen. Sich nicht zu drücken. Aber die Regeln sind die Regeln. Nutz sie. Greif die Seile. Bleib am Rand. Er lädt ja gerade dazu ein, solche Dinge zu kassieren.“


Pete: „Er kämpft mit Mut und nicht mit Feigheit, Sven.“

Sven: „Er kämpft scheinbar auch nicht mit allzuviel Intelligenz, Pete.“

Levy hat keine Chance wieder auf die Beine zu kommen, bevor Antoine in den Ankle Lock steigt. Zunächst noch im Stehen, doch als die vorhersehbare Attacke Levys mit dem freien Bein kommt, lässt Antoine sich fallen, führt das ganze unter dem Schwung von Zanes Rotation in den Heel Hook über, reißt zwei, dreimal fest an, bevor er loslässt, um seinen Kopf aus der Schussbahn eines abermaligen Kicks zu bringen.

Der Champion rollt sich sauber und schnell ab, entgeht einer Clothesline Schwanenburgs, nachdem er wieder aufgestanden war und versucht ihn im Rebound mit einem massiven Kick zu treffen, doch wie der natürliche Lauf der Dinge ist, ist es schwer Antoine Schwanenburg zu überraschen.

Als wäre es ein Kinderspiel, fängt der den Tritt ab, hält das Bein.

DRAGON SCREW

Und jetzt greift Zane zum ersten Mal mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Knie.

Sven: „Uh oh.“

Pete: „Und so beginnt es, was?“

Diesmal schaltet Zane aber in eine andere Art des Denkens. Hastig robbt er sich rückwärts in Richtung der Seile und umklammert es mit einer Hand. Tabu-Zone.

(Drake hier: Nur um mal zu testen wer eigentlich wirklich Matches liest. Wie habt ihr das genannt wenn ihr als Kinder fangen gespielt habt und es ne Zone hab, in der du „sicher“ warst? Glaube bei uns hieß es „Beut“. Egal zurück zum Match)

Oder?

Antoine jedenfalls scheint den Plan zu haben dennoch einen Weg zu finden, weiter Offensive zu zeigen, doch zum zweiten Mal in diesem Match hat er sich tatsächlich Ködern lassen und fliegt mit dem Drop Toe Hold in die Seile.

Uuuuuund ab gehts für Zane.

VIEL Schwung in die Seile, zurück, Absprung, zwischen den Seilen geschwungen…

TIGER FEINT KICK

Antoine kippt rückwärts zu Boden, Zane greift das oberste Seil, springt ab.

SPRINGB…

Doch kaum setzt Levy auf dem obersten Seil auf, gibt sein Bein nach und er knallt hart mit dem Kopf zuerst in den Ring.
Sven: „Das sah sehr unsanft aus.“

Pete: „Ich bin mir gar nicht sicher, ob Zane den Grip verloren hat oder ob sein Bein der Belastung nicht standgehalten hat.“

Sven: „Schwer zu sagen, aber da es das erste Match des Abends ist, sollten die Seile eigentlich in einem Top Zustand und trocken sein. Ich fürchte fast, er spürt hier den Effekt der Taktik des…“

Und ein Elbow Drop auf das Knie.

Sven: „… Herausforderers.“

Ruhig, zufrieden, wenn auch ein klein wenig am Kämpfen seine 7 Sinne voll zusammenzukriegen nach dem Kick, und selbstbewusst richtet der Herausforderer sein Ring Attire und zieht Levy dann auf die Beine.

DDT

Cover

1

2

Kick Out!

Pete: „Ist dir mal aufgefallen, dass Drake Vaughn und Antoine Schwanenburg beide sehr simple Arsenale besitzen eigentlich? Und einer hat die längste Regentschaft aller Zeiten, der zweite die größte SUMME an Regentschaften.“

Sven: „Und jetzt?“

Pete: „Nur so.“

Sven: „Ich mein, wenn man mal drüber nachdenkt, stimmts schon. Und spannend wird es an dem Punkt, an dem Zane einen komplett konträren Stil hat.“

Pete: „Glaube aber nicht, dass er heute noch viel fliegt.“

Im Ring gab es schon den nächsten German Suplex plus Kick Out. Langsam scheint sich der Schaden bei Zane anzusammeln, als er erneut in Richtung der Seile robbt.

Sven: „Ehrlich gesagt wirkt er ein wenig überfordert.“

Pete: „Ein Außenseiter wäre ohne solche Momente kein Außenseiter. Aber er hat hier Mut. Er hat Antoine schon zweimal überlisten können. Ich sage: Zane ist noch in diesem Match.“

Sven: „Gibt ihm drei Minuten oder so.“

Irish Whip von Antoine gegen Zane, die harte Clothesline geht erneut ins leere, Zane schießt weiter, der Herausforderer bückt sich zum Back Body Drop, doch Levy rollt sich über Antoines Rücken ab, springt mit EINEM Fuß auf das mittlere Ringseil…

SPRINGBOARD CUTTER

Pete: „Es gibt immer einen Weg!“

STANDING SHOOTING STAR PRESS

1…

2…

Kick Out!

Antoine rafft sich erstaunlich schnell auf, doch Zane nimmt sofort Maß und springt für die Poison-Rana, aber nicht mit dem gottverdammten Kaiser.

REVERSE MOONLIGHT SONATA

Und da ist es. Das Signal des Kaisers. Ende. Das Urteil ist gefallen. Es dauert. Es dauert wirklich bis Levy sich hochkämpft. Doch der Kaiser hat Zeit. Zeit, um Maß zu nehmen. Anlauf…

CULTURE SHOOOOOOO…

Sven: „Levy duckt sich! Leg Sweep! Standing Corkscrew Moonsault!“

Pete: „Es ist wirklich beeindruckend, was dieser Mann im Ring zeigt.“

Sven: „Egal wie viele Saltos zu schlägst, am Ende musst du den Kaiser am Boden halten. Und dafür reicht das nicht!“

In der Tat ist die Schulter bei zwei wieder oben.
Und Zane? Der bleibt erstmal sitzen, streckt das Bein von sich und greift das Knie. Kurz scheint er im Sitzen nochmal von den vorherigen Einschlägen eingeholt zu werden und fast das Gleichgewicht zu verlieren.

Pete: „Das wirkt wirklich nicht super mit seinem Knie.“

Sven: „Na, wo bleibt Luna, um ihm den Arsch zu retten.“

Pete: „Bis jetzt wirkt das nicht so, als würde Zane…“

SMALL PACKAGE

Antoine kam tatsächlich vor Zane wieder auf die Beine, doch als er seinen Gegner ins Visir nimmt, erwischt der ihn mit dem brutalsten Move in Sports Entertainment.
Dem Roll-Up.

Nur in diesem Fall entkommt Schwanenburg dieser Todesfalle und bringt die Schulter nach oben.

Ein wenig hinkend macht Levy sich wieder auf die Beine, doch ein donnernder Spear reißt ihn aus den Schuhen.
Auch ein Antoine Schwanenburg braucht manchmal einfach ein bisschen rohe Gewalt. Und diesmal stürzt er sich wieder am Boden auf einen sehr benommenen Zane.

Der Herausforderer beginnt wieder sich durch seine Holds zu arbeiten. Und diesmal wirkt Levy dann doch ganz schön überfordert. Im Gegensatz zum ersten Mal ist keine klare und besonnene Defensive zu erkennen. Es ist mehr ein gewaltsames Kämpfen darum abermals das rettende Ufer der Seile und des Aprons zu erreichen. Doch…

Sven: „Warte… Pete! Pete! Ich glaube er hat ihn!“

Pete: „Ohhh er ist noch nicht ganz unterm Kinn! Kämpfen Zane! Kämpfen!“

Das Dekret ist fast zu Ende geschrieben. Es fehlt nur noch die Unterschrift sozusagen um die Kaiserliche Verfügung offiziell zu machen, doch Zane befolgt die eine Regel der Choke-Defense. Halte dein scheiß Kinn unten. Doch Antoine zerrt hart, versucht irgendwie seinen Arm unter Levys Kinn zu bekommen, wobei er gleichzeitig das Paket der beiden Ringenden weiter in die Mitte des Rings schiebt.

Sven: „New Champion in drei zwei eins…“

Pete: „Hier ist nichts gelaufen!“

Sven: „uhhhh Zane wackelt…..“

D´ARCE CHOKE

Pete: „Der sitzt!“

Sven: „Und die Lichter gehen aus!“

Der Hold ist hart, doch nicht perfekt sauber, und Levy gelingt es sich so gegen Antoine zu stemmen, dass dieser auf dem Rücken landet.

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2

Kick Out!

Der Hold ist gelöst, doch Schwanenburg stemmt Levy nach oben, um ihn sofort einzuhaken.

BACKSLIDE

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2

Auch Zane kickt aus und reißt, als beide aufspringen Antoine sofort die Beine unter dem Körper weg. DOUBLE FOOT STOMP!

Doch Schwanenburg absorbiert den Impact einfach und hakt den rückwärts fallenden Zane in einer Position ein, die ans Cover einer Sunset Flip Powerbomb erinnert!


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2

Und Zane dreht das Cover um.

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Pete: „Beide suchen jetzt nach dem schnellen Sieg!“

Sven: „Ich weiß nicht ob Antoine sich darauf einlassen muss, er hat Wrestlerisch klar die Oberhand geh…“

School Boy von Zane

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2

Sven: „DER FUß IST DOCH AUF DEM SEIL!“

3?!?!?!?!?!!??????????!!!!!!!!!!



Sieger des Matches durch Pinfall und weiterhin GFCW Heavyweight Champion: Zane Levy

Pete: „Warte was ist denn…“

Sven: „Hä?“

Pete: „Antoine kocht förmlich!“

Der Tumult ist allgegenwärtig. Sven und Pete die förmlich übereinander brüllen. Der tosende Jubel in der Halle, als die Glocke tatsächlich ertönt. Zane Levy, der sofort aus dem Ring rollt und mit aufgerissenem Mund an der Barrikade lehnt, Hände vors Gesicht geschlagen.

Vereinzelte, aber sehr laute Pfiffe der wenigen Anhänger Schwanenburgs, die genau das sahen, was auch Sven sofort sah. Den zusätzlichen Druck auf dem Cover durch den Fakt, dass Levy seine Beine aufs mittlere Seil gelegt hatte.

Sven: „Das ist ein Skandal!“

Pete: „Es ist nicht die feine englische Art Sven, ja, aber in meinen Augen hat Antoine nur sich selbst zu beschuldigen. Zane war hier ein gesamtes Match wrestlerisch unterlegen mit wenigen Momenten. Zane versucht also irgendwie mit seinem Titel hier rauszukommen und Antoine lässt sich darauf ein. Und außerdem…“

Er pausiert kurz, während Laura Zanes Namen ausruft und der strahlend seinen – ja, IMMER NOCH SEINEN – Titel entgegennimmt.

Pete: „Hör dir diese Kulisse an. Verglichen mit all dem, was sich Antoine Schwanenburg und ehrlich gesagt auch seine Frau erlaubt haben…“

Sven: „Mir klar, dass die so denken aber der Fakt STEHT. ZANE LEVY. HÄTTE. DIESES. MATCH…“

Pete: „Ist gut Sven. Gönn dem Mann bitte seinen Moment. Und die Frage ist: Quo Vadis, Zane Levy?“



Sven: „Wow. Zane Levy hat es tatsächlich geschafft, er hat Antoine Schwanenburg besiegt und sich als Champion zementiert.“

Pete: „Nach dieser Leistung kann man mit Fug und Recht behaupten, dass er sich das Ganze verdient hat, ganz egal, wie man das findet. Eine super Leistung vom Champion!“


Die Feierlichkeiten ebben im Ring langsam und die Kamera geht auf den neben dem Ring am Boden liegenden Antoine, während wir im Hintergrund Zane Levy mit dem World Title von Dannen ziehen sehen. Er wirkt niedergeschlagen, gedemütigt, am Ende. Erst der Dolchstoß von Amélie und nun gelang es ihm nicht, den World Title wieder auf seine Hüften zu bringen. Die Aura der Unantastbarkeit, die ihn sonst umgibt, sie ist weg. Antoine wirkt in diesen Momenten nicht wie der größte Wrestler aller Zeiten, die fantastische Legende, der Überwrestler. Er wirkt wie ein Mensch. Ein Mensch, der am Boden liegt. Ein Mensch, der eine Niederlage eingesteckt hat. Die letzten zwölf Monate schwamm Antoine auf einer Welle des Erfolges und zementierte seinen Status in den Annalen der Liga. Er wirkte teilweise übermenschlich, das strahlende Leitbild der Liga. Aber das ist alles passé. Es ist alles herunter gebröckelt und nun wird ersichtlich, dass dies irgendwann mit jeder Mauer passiert. Langsam zieht er sich am Apron hoch, nachdem die Musik von Zane Levy schon lange verstummt ist. Ein paar Fans klatschen ihm Beifall, viele sind aber auch froh, dass sie Antoine nicht länger als Champion ertragen müssen. Er lässt sich ein Mikrofon reichen, er atmet schwer hinein.


Antoine: „...“


Er versucht sich zu sammeln, lehnt sich am Apron an, wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht.


Antoine: „Ich...“


Wieder setzt er ab, setzt erneut an, nur um wieder abzusetzen, ehe er dann wieder ansetzt.


Antoine: „KÜNDIGE!“


Ein Beben geht durch den Madison Square Garden, während Antoine das Mikrofon auf den Boden pfeffert, wie zuvor in der Woche sein Smartphone. Nur, dass es auf dem Mattenboden nicht so schön zerspringt, wie bei ihm auf dem Marmorboden. Bei den Fans herrscht große Unruhe, sie hatten mit allem gerechnet, aber nicht damit.


FADE OUT



Einmal mehr sind wir Backstage. In der Garderobe der Tag-Team Champions. 5* im Namen, 5* im Leben, denn die Garderobe ist sehr großzügig und luxuriös eingerichtet. Hilft wohl auch, wenn man gut mit dem Boss der GFCW steht. Beide sind bereits fix und fertig im Ring Gear und beschäftigen sich mit Gegner und Match des heutigen Abends. Gemütlich in den Sofasesseln sitzend.


David Hott: „Falls Count Anywhere… Keine Tags. Und, wie bereits gesagt, die Chance ist groß, dass wir im Matchverlauf voneinander getrennt werden. Bedeutet im Umkehrschluss, dass wir extrem wachsam sein müssen. Nicht nur wegen uns selbst, sondern auch wegen dem anderen. AUSSER! Wir können uns blind auf den anderen verlassen.“


Skeptische Blicke, die sich die beiden Partner da zuwerfen. Denn tatsächlich knisterte und brandelte es doch einige Male bei den Champions in letzter Zeit.


Matthäus Meister: „Vertraust du mir etwa nicht?“


Mit ernster Miene schüttelt Hott den Kopf.


David Hott: „Ich traue dir nicht, dass du heute wie ein ehrenvoller Champion kämpfst, ABER… Ich vertraue auf deine Fähigkeiten und vor allem auf deine Kraft. Ich habe schließlich gesehen was du zuletzt mit Scarecrow und Mykru gemacht hast.“


Der gnadenlose Koloss hebt erstaunt die Augenbrauen und schüttelt enttäuscht sein Haupt.


Matthäus Meister: „Du kannst es einfach nicht lassen Unruhe hineinzubringen, was? Selbst in einer solchen Situation.“


Genervt von diesem leidigen Thema und Meisters Uneinsichtigkeit, blickt Hott zur Decke und seufzt. Dann hebt er beschwichtigend die Hände und versucht es noch einmal britisch-diplomatisch.


David Hott: „Hör zu, Matt… Ja, es ist ein Thema das mir am Herzen liegt, OK? Und wenn es nötig ist, dann hau ich es dir noch hundert Mal um die Ohren, ob du willst oder nicht.“


Bevor Meister etwas erwidern kann, hebt Hott den Zeigefinger, was wohl so etwas wie „Aber!“ bedeuten soll.


David Hott: „Für heute und für das Match, sollten wir unsere Konflikte, Probleme und Streitereien hinten anstellen. Denn es geht, heute Abend, um das Wichtigste im Team: Unser Gold. Und ich weiß ja nicht wie es dir geht… aber ich habe keine Lust die heute gegen diese Dreckssäcke zu verlieren. Ich habe keine Lust sie für ihre Taten zu belohnen, höchstens mit einer kräftigen 5*-Abreibung, Hautevolee-Style!“


Leichter Jubel ertönt aus der Halle. Auch das war ja zuletzt ein interessantes Phänomen, dass Hott Zuspruch erhält, Meister hingegen nicht. Obwohl beide eigentlich Handlanger des bösen Chefs der GFCW sind…


David Hott: „Diese Vögel haben sich ein Stück zu weit aus dem Fenster gelehnt und etwas mit uns angefangen, dass sie heute schwer bereuen werden. Dafür werde ich sorgen und du ja wohl auch. Wie auch immer du das tun wirst. Keine Ahnung. Schließlich kann ich dich ja nicht die ganze Zeit im Auge behalten und ganz ehrlich? Darauf hab ich heute auch überhaupt keinen Bock! Denn ich will den beiden Vögeln heute die Köpfe einschlagen!“


Diese Worte stimmen Meister sichtlich zufrieden. Man merkt ihm an, dass ja auch er ähnliche Pläne hat. Hott rückt etwas näher zu Meister und blickt ihm in die Augen.


David Hott: „Matt, mach einfach nur keinen unnötigen Sachen, OK? Wenn wir einfach unser Ding durchziehen, dann wird das auch heute ein weiterer Sieg in unserer Regentschaft. Und alles ist gut.“


Da verändert sich die Miene von Meister allerdings wieder zu einem ernsteren Gesicht. Auch er hähert sich jetzt Hott etwas mehr… allerdings sieht das bei ihm wesentlich bedrohlicher, ja geradezu unheimlich, aus.


Matthäus Meister: „David, ich erkläre es dir kurz und bündig: Heute gilt Falls Count Anywhere. Keine Regeln. Alles ist erlaubt. Und genau das werde ich auch voll ausnutzen, um die Titel zu verteidigen… und um diese Vögel in den Ruhestand zu schicken.“

David Hott: „Keine Regeln heißt noch lange nicht keine Ehre, Matt. But regardless, wie gesagt: Lass uns das heute hinten anstellen.“

Matthäus Meister: „David, wenn du nach dem Match einen Grund hast mich zu kritisieren, dann tu das. Aber ob es dir passt oder nicht: Ich werde heute alles tun, um zu gewinnen.“


Souverän und selbstsicher lächelt der große Muskelmann seinen Partner an. Dieser blickt ihn einfach nur noch resignierend und genervt an. Noch einmal richtet der britische Highflyer sich die Ellbogenschützer und gerade als sich Meister abwenden will, spricht Hott noch einmal ein paar Worte.


David Hott: „Wie du meinst, Matt… ICH werde einfach nur gewinnen. Und am Ende, verlassen wir beide mit unseren Titeln diese Halle.“


Wenn auch sehr provokant, so waren es auch sicher Worte der Motivation, die den Koloss an seine wahre Stärke erinnern sollten. So hält Hott seinen Titelgürtel hoch und wartet auf Meisters Reaktion. Dieser blickt Hott zunächst böse an… hält aber schließlich auch seinen Gürtel hoch und mit einem metallischen Klacken stoßen die beiden Champions die Gürtel zusammen.


Matthäus Meister: „Das will ich dir auch raten, Kleiner…“


So tauschen beide Männer noch einmal böse Blicke miteinander aus, bevor sie dann, aufgestachelt und motiviert, die Garderobe verlassen. Ihr Match wartet, ebenso wie ihre Herausforderer. Und es wir kein einfaches Match werden, das steht fest.



Es läuft noch immer War Evening im schönen Alaska... doch nicht jeder der noch Anwesenden ist mit guter Laune gesegnet. Wir sehen einen empörten El Otavio und einen Montana de Musculos, die beide sehr unzufrieden in einer gemeinsamen Umkleide sind. Otavio, der junge Kerl, tritt gerade zwei Wasserflaschen durch den Raum.


El Otavio: „Scheiße!“


El Montana de Musculos versteht so ein klein wenig die Welt nicht mehr, was man ihm – soweit man etwas sehen kann – auch ansieht. Das äußert er dann auch.


El Montana de Musculos: „Argh... ich... danke, Otavio, vielen Dank! Du hast mir da echt aus der Patsche geholfen. Dieser hinterhältige Angriff der beiden war sowas von unterhalb der Gürtellinie, aber dafür werden die Bastarde bezahlen. BASTARDE! Sie haben einfach unser Match unterbrochen, haben uns unserer CHANCE beraubt, zu zeigen, was wir draufhaben!“


El Otavio knurrt. Und wirkt, als sei er kurz davor, den Muskelberg anzugehen... was er dann aber sein lässt. Zumindest körperlich lässt er ihn in Ruhe. Verbal aber nicht.


El Otavio: „Ich bin verdammt noch mal sauer! Es kann doch nicht sein, dass zwei dahergelaufene von Gestern einen derartigen Stunk machen, dass wir unseren tollen Kampf nicht zuende kämpfen können. Ich meine, klar hätte ich gewonnen, aber so hat das halt einen bitteren Geschmack.“


Der Berg schaut irritiert, ob der Aussage, dass Otavio der Meinung zu sein scheint, eh gewonnen zu haben. Kurz kratzt er sich am Kinn, ehe er antwortet.


El Montana de Musculos: „Na ja, das lassen wir mal dahingestellt, wer von uns gewonnen hätte. Du hast eherenhaft und tapfer gekämpft, soviel ist klar. Und wir werden unseren sportlichen Wettstreit sicherlich zu Ende bringen, Otavio. Doch jetzt scheint es mir so, dass wir erstmal einen anderen feind haben, einen gemeinsamen Feind: Crusher und Destroyer, diese Hundesöhne! Sollen wir uns zusammenraufen, wir zwei, hä?! Beim PPV? Wärst du dabei?“


El Otavio klatscht geräuschvoll die Faust in die Handinnenfläche, dass es nur so klatscht. Scheinbar gefällt ihm die Idee besser, als sie für Außenstehende klingen dürfte.


El Otavio: „Du meinst, wir könnten dann direkt zum Start schonmal einen richtig fetten Scheck abholen und danach erst einmal ein paar Wochen Bamboule machen? Ich gebe zu, das wäre nicht mein Traumszenario, aber wer hat schon mal so schnell sein Debüt bei einer Großveranstaltung gegeben? Denn sein wir ehrlich: Das heute war ja wohl kein richtiges Debüt. Oder siehst Du das nennenswert anders als ich?“


Der Muskelberg schüttelt den Kopf. Und solange er schüttelt, kramt Otavio sein Handy aus der Reisetasche und wählt eine Nummer. Es dauert einige Momente, doch dann scheint am anderen Ende jemand ranzugehen. Leider hört man vom Betreffenden nichts, weil Otavio den Lautsprecher nicht anmacht. Dafür kann man ihn selbst recht gut verstehen...


El Otavio: „Hör mal Eric....jaja, Mister Fletch. Jaja. Hör mal, ich....“


Dann verstummt er erst einmal. Vermutlich darf er sich gerade eine kleine Litanei des Commishs anhören, was eine ordentliche Begrüßung angeht, selbst dann, wenn man sich gerade nicht gegenüber steht. Otavio brummt einige Male, während der Muskelberg neben ihm steht und zwar zu lauschen versucht, was „Eric Fletch“ sagt, allerdings scheint dies, seiner unzufriedenen Miene nach zu urteilen, nicht von Erfolg gekrönt zu sein.


El Otavio: „Ja, aber.....die haben uns angegriffen, ne? Ich kann dat....nee, wir können dat so nicht stehenlassen! Was? Ja klar, warte....ich frag mal eben....“


Der Blick wendet sich samt daranhängendem Kopf zum Berg, den er erwartungsfroh anschaut.

El Otavio: „Herr Fletsch fragt, ob wir uns diese beiden, er sagt Crusher und Destroyer zu ihnen, vorknöpfen wollen!“


Montanas Miene wird zu einer Fratze, sofern man das unter der Luchadormaske erkennen kann.


El Montana de Musculos: „Ohhhhh jaaaaaaa! ICH BIN DABEI, OTAVIO! Greifen wir uns diese widerlichen Frettchen!“


Tag Team-Match:
El Montana de Músculos & El Otavio vs. Crusher & Destroyer

Referee: Mike Gard


DING DING DING

Pete: „So kurz vor dem Match beraten sich die beiden Pseudo-Luchadore noch ein wenig. El Montana de Músculos versucht, Otavio noch ein, zwei Sachen zu zeigen....“


...was allerdings zum scheitern verurteilt ist, denn Crusher, der wohl für die Jobber starten wird, die immernoch nicht verraten haben, welcher Teufel sie bei der Attacke geritten hat, attackiert Otavio gleich mal VON HINTEN und sorgt dafür, dass der fast aus dem Ring purzelt. Aber eben nur fast. El Montana de Músculos ist ziemlich empört, wird aber von Mike Gard, der versifften Socke, in die Schranken gewiesen.


Otavio richtet sich das Näschen und macht sich daran, mit Crusher in den Tie-Up zu gehen, den der Zermatscher aber gewinnt und Otavio in die Ringecke bugsieren kann. Der hebt dort die Hände – und sorgt für zwei satte Schellen in Crushers Gesicht! Zwei kurze Jabs folgen nach und dann, als Crusher weit genug weg ist, ein satter Standing Dropkick, der für einen Überschlag des Jobbers sorgt! So halb zumindest. Mike Gard allerdings ermahnt Otavio wegen der Attacke in der Ringecke...und der versteht die Welt nicht mehr. Aber zuckt dann mit den Schultern. Crusher steht indessen wieder, wird mit einem Hairpull Takedown auf den Boden befördert und dort gehalten, während Otavio einen langen Arm macht um mit El Montana de Músculos zu wechseln.


Pete: „Bisher harmonieren die beiden recht gut.“


Sven: „Ich finde auch, dass Crusher und der Andere das bisher ganz gut machen. Aber ihre Gegner harmonieren auch nicht schlecht.“


Pete: „Die meinte ich, du Schnieptröte...“


Sven: „Oh...“


El Montana de Músculos ist nun im Ring und setzt mit einigen Stomps gegen Crusher nach, der sehnsüchtig zu Destroyer schaut, was ihm allerdings nichts nützt. In die Seile geht es – und dank eines wunderbaren Slams auch schon wieder auf die Matte, wonach sich Crusher schmerzverzerrt den Rücken hält. El Montana de Músculos setzt gleich mit einem weiteren Scoop Slam nach und zeigt dann ein steifes Knie auf den Oberschenkel des bedauernswerten Crusher. Kurzer Blick zu El Otavio.....aber kein Wechsel, noch nicht mag man meinen.


El Otavio würde schon ganz gern rein, das sieht man ihm an, doch der schleppend agierende Muskelberg ist erstmal dagegen – und zeigt zwei Schläge gegen die Stirn des Crushers, ehe er ihn – gefühlt spielend leicht – in die Ringecke wirft, aus der Crusher zurückprallt....und dann erst einmal nach vorn zu Boden geht. Zeit für El Montana de Músculos ...


Sven: „Was macht er da?“


Pete: „Auf den Turnbuckle klettern!“


Sven: „Das....das sehe ich selbst!“


Pete: „Ja, dann frag doch nicht....“


Tatsächlich macht sich der Berg aller Muskeln daran, den Turnbuckle zu erklimmen.


Destroyer aber hat etwas dagegen – und schubst, gerade als Mike Gard sich mit dem in den Ring wollenden El Otavio beschäftigt, El Montana de Músculos von den Glei- äh vom Turnbuckle. Der Muskelberg kommt recht unsanft auf und als Mike Gard sich umdreht, hat sich schon Crusher an einem Pinversuch versucht – aber ehe Gard unten ist, befreit sich der Muskelberg aus dem Versuch und von diesem wenig famosen Ballast. Crusher wechselt nun schnell mit Destroyer und in der Ecke der Jobber bekommt El Montana de Músculos mit Kicks und Schlägen sein Fett weg.


Mike Gard geht erst spät dazwischen und da ist Destroyer schon selbst mit El Montana de Músculos zugange, der uffzt und ächzt. Schließlich aber kann er sich mit einem Schlag ins Gesicht des Destroyers befreien und einige weitere, erstaunlich flinke Aktionen zeigen. So arbeitet er sich sukzessive in Richtung des Teampartners vor, der schon sehnsüchtig darauf wartet, endlich wieder in den Ring zu können und zu zeigen, warum er hier ist. Und El Montana de Músculos kämpft sich durch, schubst Destroyer einfach nochmal weg – und taggt El Otavio ein!


Der springt gleich über's oberste Seil auf den Destroyer, den er mit einem Legdrop auch trifft, flippt dann sehr kunstvoll in die Ecke und befördert so auch Crusher aus dem Geschehen. Wieder zurück geht es mit einer Art Senton auf den Destroyer, der sich ohnehin kaum noch bewegt. Es folgt der erneute schnelle Tag mit El Montana de Músculos und so schnell El Otavio auf einem der Turnbuckle ist, so schnell steht El Montana de Músculos vor ihm – und slammt ihn auf den Destroyer, dass es sich gewaschen hat! Otavio rutscht beiseite und El Montana de Músculos darf covern!



1



2




3!



Sieger des Matches via Pinfall: El Montana de Músculos & El Otavio!


Pete: „Na das war ja mal eine blitzsaubere Vorstellung!“


Sven: „Ausbaufähig, Pete...definitiv ausbaufähig.“


Pete: „Ich fand's gar nicht mal übel. Aber wir müssen trotzdem in die Werbung.“




Schwanenburgunder.


Jetzt noch überlegener im Geschmack.


Noch siegreicher im Abgang.


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Der edle Tropfen des Erfolges.


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Schwanenburgunder, der kaiserliche.


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Schwanenburgunder.


So genießt bloß ein Kaiser.


Schwanenburgunder.



GFCW War Evening, 20.02.2015, Madison Square Garden, New York


Da, auf der Rampe, steht ein Schaf.


Pete: „Was zum...“


Ja, ein Schaf. Wir erinnern uns: Schafe haben in der GFCW eine gewisse Historie. Darf man doch nicht die Geschichte zwischen Mohammed, dem Fasan Gottes, Lutz, dem Kräuselhauben-Perlhuhn aus der Hölle und Määhphisto, dem leibhaftigen Teufels-Schaf, vergessen. Doch das da ist nicht „nur“ einfach ein Schaf. Das wäre ja bereits verwirrend genug.


Das Schaf trägt eine Maske. Eine Jimmy Maxxx-Maske.


Während Mustermann in teuflisches (olololol) Lachen verfällt, ist die komplette restliche Halle – inklusive Toxic Lugosi – einfach nur vollkommen verwirrt. Und um die Verwirrung noch schlimmer zu machen, setzt sich das Schaf in Bewegung.


Es läuft auf den Ring zu. Es kommt Schritt für Schritt immer näher, bis es direkt vor dem Ring stehen bleibt und den Kopf hebt, sodass die Jimmy Maxxx-Maske direkt in den „Squred Circle“ starrt.


Und dann beginnt die Invasion. Weitere Schafe marschieren die Rampe herunter, und sie alle tragen eine Maske. Eine Ironman-Maske, eine Cashew-Maske, eine Dynamite-Maske...


Sven: „Das alles sind die Gesichter von Menschen, die Breads in der Vergangenheit verletzt hat... wie Mustermann es vorhin in seiner Promo aufgezeigt hat.“


Die Schafe, es sind fast ein Dutzend, umzingeln nun den Ring und blicken hinein. Lugosi ist inzwischen ebenfalls in den Ring geslidet und stellt sich neben Mustermann, der noch immer lacht und ganz offenbar Teil dieser Prozedur ist. Breads blickt sich um, nun doch leicht verunsichert und auch ein wenig eingeschüchtert von dieser ganzen Sache. Ganz langsam bewegt er sich in Richtung der Seile, ganz langsam verlässt er den Ring.


Er wird von den Schafen ignoriert. Die maskierten Wollträger blicken stur in den Ring, wollen dem Kanadier offenbar trotz der Natur ihrer Maskierung nichts tun. Und so verschwindet Robert Breads möglichst dezent die Rampe hinauf. Sein Comeback-Match muss wohl noch auf sich warten lassen. Max Mustermann hat andere Pläne.


Er hat aufgehört zu lachen, doch blickt nun stolz in Richtung der Schafe. Das hier wirkt wie ein großes Ritual, wie die Gründung einer Sekte – und es wirkt alles vollkommen surreal.


Die Schafe knicken ein, sie knicken die Vorderbeine ein, gehen quasi auf die Knie. Und Max Mustermann hebt die Faust in die Luft, wie eine triumphale Statue, wie ein großer Herrscher, der vor seinen Untertanen steht.


War Evening aus dem Madison Square Garden endet mit dem König der Schafe!



Robert Breads: „Aiden würde jetzt sagen, es zählt das, was auf dem Papier steht.“


Wir befinden uns im Backstage-Bereich – genauer gesagt, direkt vor der Kabine von Robert Breads, welche dieser in jenem Moment schließt. Er ist in Ring-Gear gekleidet, die lange Hose, die Kick-Pads, die getapeten Arme, dazu ein Shirt mit dem Logo des GFCW Performance Centers darauf. Der Blick ist direkt auf die Kamera gerichtet.


Dann läuft Breads los, durch den langen Gang, die Kamera bewegt sich quasi rückwärts, begleitet den Walk des Kanadiers hin zu seinem Match.


Robert Breads: „Er ist jedoch heute Abend nicht hier. Er hat kein Match, und das nehme ich in Teilen auf meine Kappe. Er würde mir zwar keinen Vorwurf draus machen… aber ich mache mir keinen. Und als Back-Up brauche ich ihn heute Abend nicht. Niander Cassady-Taylor hat angekündigt, heute eins gegen eins gegen mich zu kämpfen. Das war seine eigene Stipulation. Sollte er sich nicht daran halten… nun, dann zeigt das nur meine Überlegenheit. Deshalb wird er sich dranhalten. Also kein Aiden Rotari heute Abend… oder?“


Ein kurzes, verspieltes Lächeln auf den Lippen von „Canada’s Own“, der tatsächlich kein bisschen nervös oder aufgeregt wird.


Robert Breads: „Ich mache nur Witze. Er ist nicht hier. Ich bin hier… einmal mehr. Wie ihr gesehen habt, habe ich den Madison Square Garden schon einmal betreten. Ich stand im Main Event, im ausverkauften Madison Square Garden, der berühmtesten Arena der Welt, kurz nach meinem Comeback, welches wenige Monate später in meinem zweiten Gewinn des GFCW World Titles enden sollte, und in meinem ersten Match zurück sollte ich gegen Max Mustermann antreten, doch dann…“


Während er um eine Ecke biegt und der Kameramann mit beeindruckender Koordination mühelos vor ihm dasselbe tut, macht Breads eine vage Handbewegung, die alles und nichts heißen könnte.


Robert Breads: „…sind eben GFCW-Sachen passiert. Ihr habt es gesehen. Warum ich euch das zeige? Nun, weil heute Abend so viel auf dem Spiel steht… und ihr genau wissen sollt, wovon ich reden.“


Seine Miene wird entschlossener, ein wenig ernster, doch seine Körpersprache bleibt locker.


Robert Breads: „Ich habe noch eine Rechnung mit dem Madison Square Garden offen. Ja, technisch gesehen stand ich hier schon einmal im Main Event für die GFCW, aber ich habe nie ein Match richtig gewinnen können. Und was für ein globaler Wrestling-Superstar wäre ich schon, wenn ich hier nie ein Match gewinne? Ich werde nicht jünger, und heute Abend könnte das letzte Mal sein, dass ich in diese heiligen Hallen betrete. Es wird Zeit, diesen Punkt meiner To-Do-Liste abzuhaken, und als wichtigster Wrestler der GFCW-Geschichte in der wichtigsten Arena der Kampfsport-Geschichte hier ein Duell siegreich zu gestalten.“


Im Vorbeigehen schnappt sich Breads eine Flasche Wasser vom Catering, dreht sie auf und nimmt einen letzten, großen Schluck vor seinem Match, ehe er sie überraschenderweise nicht achtlos in die Ecke wirft, sondern einem Mitarbeiter überreicht und diesem zunickt, als wisse er genau, was Breads ihm damit sagen will. Ob das der Wirklichkeit entspricht, sehen wir nicht, wir sehen nur, wie Breads um die nächste Ecke biegt, und hören die Stimmen und Geräusche im Hintergrund lauter werden.


Robert Breads: „In zwölf Tagen habe ich Geburtstag. Dreiundvierzig Jahre auf diesem Planeten, und fast vierzehn seit meinem Debüt in dieser Promotion. Die nächste Show wird War Evening aus Toronto in Kanada sein, und es gab noch nie und wird nie wieder eine Show in der GFCW geben, die so sehr meinen Namen schreit – weshalb ich UNBEDINGT dort stolz und als Sieger auftreten muss.


Ich weiß nicht, ob ich wirklich viele… Fans… habe. Leute, die mich respektieren, teils widerwillig? Ja. Richtige Die-Hard-Fans, die emotional an mich gebunden sind und hinter mir stehen, was auch immer passiert? Ich weiß es nicht. Ich habe nicht immer viele Gründe geliefert, mein Fan zu sein. Aber sollte es diese Art von Menschen wirklich geben… dann gibt es sie in Kanada, in Ontario, in Toronto.


Es muss hart für sie in den letzten Jahren gewesen sein. In der GFCW damals alles erreicht, danach in der PCWA alles erreicht, dann die Versenkung… bis zu der Geschichte mit Zereo Killer. Und danach Pleite nach Pleite nach Pleite nach Pleite nach Pleite, immer und immer wieder, sodass die eine Sache, die oftmals exklusiv für mich sprach, der Erfolg… nicht mehr gegeben war. Bis zu diesem Jahr.


Ich habe alle meine Matches gewonnen. Ich habe Kyd Flawless besiegt. Ich habe Maurice besiegt. Ich habe mit Aiden gegen die Children of Wrath gewonnen. Und ich kann als Niander Cassady-Taylor-Bezwinger in meine Heimatstadt zurückkehren, an meinem Geburtstag, und wir können alle zusammen feiern… das wünsche ich mir mehr als alles andere. Und deshalb kann ich es mir nicht leisten hier zu verlieren, auch wenn es Nianders Match ist.“


Nun bleibt er stehen. Mittlerweile wuseln um ihn herum dutzende Mitarbeiter, und hinter ihm ist ein Durchgang, der den ersten Verdacht bestätigt – das hier ist die Gorilla Position. Er ist nur noch wenige Meter von der Entrance Rampe entfernt, ihn trennt nur noch eine Wand von einem ausverkauften Madison Square Garden, der unbedingt sehen will, wie Niander Cassady-Taylor ordentlich auf die Fresse bekommt.


Robert Breads: „Niander… das hier ist persönlich. Ja, wir streiten uns darum, wer der bessere Mentor ist, wer einen besseren Job im Performance Center gemacht hat, und so weiter, und so fort, und die GFCW hat diese Frage eigentlich längst beantwortet.“


Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf das Symbol auf seinem T-Shirt. Mit dem Launch von GTCW und der erneuten Involvierung von Breads stellt sich zumindest die Promotion klar auf die Seite des GFCW-Hall of Fame Mitglieds.


Robert Breads: „Es geht hier um unsere Egos. Vor allem und über allem steht der simple Fakt, Niander Cassady-Taylor, dass ich dich nicht leiden kann. Selbst, wenn du Aiden und mir und der gesamten Jugendförderung der GFCW, für welche ich nicht immer mit den besten Methoden, so viel ist mir retrospektiv klar, aber immer mit Herzblut alles gegeben habe, nicht all‘ die Dinge angetan hättest, die du uns angetan hättest… könnte ich dich trotzdem nicht leiden. Ich könnte dich niemals respektieren. Du bist GAR NICHTS.“


Ein paar Mitarbeiter bleiben kurz stehen, drehen ihre Köpfe in Richtung Breads als er diese zwei Worte mit echter und deutlicher Verachtung ausstößt, ehe sie wieder ihrem Treiben nachgehen.


Robert Breads: „Ich stand also der Zukunft der GFCW im Weg? Ich denke das nicht. Ich stand nicht etwa traditionellen Werten, Tapferkeit, Toughness oder spannenderen Persönlichkeiten im Weg… ich stand einfach nur deinem furchtbaren Geschmack im Weg, welcher niemandem außer dir selbst gefällt oder zugutekommt. Und das bin ich gewohnt. Das war schon oft so in der GFCW. Die wenigen Male, die ich uneingeschränkt bejubelt wurde, waren selten heroische Taten meinerseits, sondern mein Aufbäumen gegen Wrestler mit dummen Ideen und einem schrecklichen Sinn dafür, wie das hier laufen soll, wenn kein anderer aussprechen wollte, was jeder sich denkt.


So wie ich dir jetzt sage: Du bist ein zweitklassiger Abklatsch eines Abklatsches von etwas das seit mindestens 30 Jahren niemanden mehr interessiert. Du bist der Rivale von jemandem, du bist der Anführer von irgendwas, der Trainer von diesem Typen, die rechte Hand von jenem Typen, aber wenn du keinen so bescheuerten Namen hättest, würde ihn sich niemand merken, weil du ein Niemand bist, ein zurecht ausgestorbenes Klischee, das man auf einen Cowboy-Hut und einen Entrance-Song reduzieren kann, ohne dabei allzu viel zu verlieren.


Du gehörst hier nicht hin. Du gehörst nicht in den Madison Square Garden, genauso wenig wie dein dummes Bullshit-Match, aber ich gebe dir diesen Spot – denn sind wir ehrlich, du stehst nur hier, weil ich dein Gegner bin.


Für dich ist heute der größte Tag deiner Karriere. Für mich ist das hier Pay-Per-View Match #27. Für mich ist heute Sonntag. Du gehörst hier hin, aber dank der Gnaden des wichtigsten Wrestlers der Geschichte bist du hier. Denn ich gehöre hier hin. Ich bin jemand, der in die größten Arenen gehört, in große Matches, ich bin der Mann für große Momente und du, Niander Cassady-Taylor, solltest dir darüber im Klaren sein, dass du mir danken solltest, statt mich zu verfluchen, einem solchen Moment beiwohnen zu dürfen, bevor ich dich dahin zuück befördere, wo du hingehörst: In die Irrelevanz.“


Spricht es aus, und die Kamera schaltet mit einem Mal um. Nun sehen wir die Halle, den Entrance-Bereich, und hören ein paar verdammt laute Fans, die das alles auf dem großen Bildschirm mitverfolgen konnten. Und sie werden nicht lange warten gelassen, schließlich hat der wichtigste Wrestler in der Historie von German Fantasy Championship Wrestling es nicht gerade weit.