Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


JETZT NEU!




Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:


  • VEGAN

  • Laktosefrei

  • Glutenfrei und weizenfrei.


Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.


Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.



Es wird Backstage geschaltet. Zwei mehr oder weniger bekannte Gesichter schlendern den Gang entlang. Es sind die Popolski Brüder.


Andrzej: „Ah, schön wieder hier zu sein. Es hat sich nicht sehr viel verändert.“

Bogdan: „Co racja to racja!“


Sie wollen gerade um die Ecke gehen, als plötzlich Bogdan seinen Arm ausstreckt und Andrzej stehen bleiben muss.


Andrzej: „Kurwa Bogdan. Was ist losch? Hmpf...“


Bogdan zieht Andrzej zurück um die Ecke und flüstert.


Bogdan: „Schau doch mal, wer da steht, Andrzej.“


Andrzej luckt um die Ecke herum und sieht Mac Müll, welcher nach einem Interviewpartner sucht.


Andrzej: „Cholera jasna! Den hab ich glatt übersehen.“

Bogdan: „Du bist auch blind. Auf den habe ich keine große Lust.“


Bogdan blickt sich um und sieht einen kleinen Wagen bestückt mit einen Wischmop, einen Besen und einem Putzeimer gefüllt mit Wasser. Da kommt ihm eine Idee und er erklärt sie flüsternd seinen Bruder. Beide grinsen bis über beide Ohren. Mac Müll ist wieder zu sehen und er gähnt. Doch dann bekommt er ein leises „Ey, Mac Müll! Komm mal!“ mit. Mac Müll dreht sich um und sieht nur noch einen Schatten um die Ecke verschwinden. Neugierig geht er hinterher. Als Mac Müll um die Ecke schaut hat er plötzlich den Wischmop von Andrzej im Gesicht hängen und putzt ihm erstmal mit dem Mop die Zähne. Bogdan kippt anschließend den Putzeimer über ihn aus, stülpt ihm den Eimer über den Kopf und da kommt Andrzej mit dem kleinen Wagen angefahren. Sie setzen Mac Müll auf den Wagen und schieben ihn mit den Besen in die Putzkammer. Man hört nur noch ein Rumpeln und die Tür wird zugeschlagen. Die beiden Brüder lachen und klatschen miteinander ab. Dann setzen sie ihren Gang fort.



Die Kamera schaltet in eine Altstadtstraße, im Fokus sind die beiden GFCW Punks vom Dienst in ihren Ringeroutfits die sich per Pedes fortbewegen, dabei haben sie die Kamera im Rücken.


Sid: Fühlst du dich bereit den Fight Heinis heute entgegen zu treten?

Rob: „gibt sich nachdenklich, dass wird hässlich.“

Sid: Ich denke


Einem kräftigen räuspern und einer kurzen Gedankenpause folgt in einem nachdenklichen Ton.


Sid: Sag mal Rob. Wie ist das Match eigentlich zu Stande gekommen? Wir haben eine gewischt bekommen, dann haben wir die Tante von dem "Donuts & Darlings" Magazin bequatscht und das nächste was ich weiß ist das wir dafür bezahlt werden Ärger in einer Bar zu machen.

Rob: „So ungefähr war dass auch. Sie sind nicht wie wir. Ego beduetet diesen Kerlen alles, weil sie sonst nichts haben. Nach der Aktion mit der Zeitschrift, vielleicht unser bisheriges Meisterstück nebenbei bemerkt, fürchten die Jungs, dass niemand sie mehr als „richtige Männer“ wahrnimmt und darum sind wir hier, damit sie an uns beweisen können was für „harte Jungs“ sie sind.“

Sid: Ach, verstehe! Ein Wettpissen also! Sowas kenn' ich, sowas ist mir schonmal passiert! Wer hätte gedacht das Suff und Prügel zu noch mehr Suff und Prügel führen wenn man 'nen schlechten Scherz macht!


Eine qualmende Kippe fliegt zur Seite aus dem Bild. Danach merk Sid in ernster Stimmlage an.


Sid: Wir müssen uns zusammen reißen und uns an den Schlachtplan halten! Wir sind weit von Top-Form entfernt und der FC macht De-Facto nix anderes als Fäuste fliegen zu lassen.

Rob: Sieh das Positiv Sid! Völlig egal was heute Passiert, wir haben nichts zu verlieren. Sie alles! wir könnten an diesem PPV Abend in Damenkleidung in der Umkleide strippen und hätte immer noch mehr Stil als diese Lappen. Es gibt absolut nichts was sie uns antun können.“


Dann bleiben die beiden Punks vor einer Kneipentür stehen.


Sid: Wir sind da Rob! Das Portal zu Bier, Kopfschmerzen und dicker Luft.

Rob: „Na dann wollen wollen wir die Herrschaften doch nicht warten lassen.“


Dann schaltet die Kamera zur ab.



Earlier Today...

Schwungvoll schlägt die schwarze Fahrertür des allseits bekannten Pick-Ups auf, der stilecht quer über drei Parkplätze vor der Halle steht. Zugegeben dürfte das nicht allzu viel ausmachen, ist doch der strikt abgegrenzte Stellraum für die Fahrzeuge der Angestellten und Superstars nicht wirklich dicht gedrängt belegt. Mit einem hörbaren „HOPP“ springt ein Mann aus dem Fahrzeug, der in diesem Stil wirkt, als wäre er am falschen Filmset gelandet. Ein weit offenes weißes Hemd, ein schwarzer Ledergürtel, der die saubere Jeans über den viel zu teuer anmutenden Schuhen hält.

Mit einem zufriedenen Grinsen wird eine verspiegelte Sonnenbrille aus dem Wageninnenraum gefischt und langsam über die Augen geschoben. Drake Nova Vaughn ist sich bewusst, dass die Augen der Kameras ihn auch hier schon einfangen werden. Die Hände in die Hüften gestützt blickt er auf die Halle, lässt den Kopf abschweifen und lenkt die, mit Sicherheit wieder stechenden, doch gerade von der Brille verdeckten, Augen über die vereinzelten Fans, die vor der Halle noch auf den Einlass warten. Viele sind es nicht mehr, die Zeit ist vorgeschritten, wie zweifellos ein Blick auf die Armbanduhr auch dem Rekord-Heavyweight Champion verrät.

Drake: „Oh boy, wir sind spät dran. Meint ihr der Sektempfang hat schon angefangen?“

Hinter ihm war die zweite Tür des Wagens, etwas weniger energiegeladen, geöffnet worden und Luna Rosario verlässt ebenfalls ihren Sitz. Hier ist alles ein wenig normaler. Die Haare auf drei Millimeter abrasiert, knallend Violett. Einfarbige, schlichte Klamotten. Logo. Kampftauglich.

Luna: „Der Act steht dir nicht, weißt du das?“
Drake: „Hmmmm?“

Empört fällt ihm nahezu die Zigarette aus dem Mundwinkel, die er im Wind mit einiger Mühe angezündet hat.

Drake: „Ich seh aus wie n junger Gott, ich darf das.“
Luna: „Mhm.“

Sie tritt an ihm vorbei und lehnt sich, auf den Zehen stehend, über die Ladefläche.

Luna: „AUFWACHEN DORNRÖSCHEN!“
Zane: „Fresse.“

Zweimal klatscht DNV in die Hände.

Drake: „Loslos jetzt, ich will zu meinen Titeln.“
Zane: „Das Match startet nicht früher, nur weil du mir jetzt auf die Eier gehst...“

Aus den Tiefen der Ladefläche taucht ein sichtlich übermüdetes Gesicht auf.

Zane: „Ich werd alt Drake, lass mich in Ruhe.“
Drake: „Du bist jünger als ich.“

Murrend greift der Purifier nach zwei der Taschen die neben ihm liegen.

Luna: „Was hast du vor?“

Drake marschiert derweil schon fröhlich vornweg - aus dem Fußraum des Wagens hat er noch einen Baseball Bat gezogen, den er fröhlich neben sich schwingt, während er den Rauch ausstößt.

Drake: „Ach Zane, die lassen wir den erstbesten Idioten reintragen, den wir sehen. Wenn er nicht hört kriegt er nen Schläger die Speiseröhre runtergeschoben, was wollen sie machen? Das Tag Team Match canceln? Beim Jubiläum? Weil Drake nicht artig war?“

Mit astronomisch hoher Motivation landet Zane auf dem Boden und trottet mit Luna hinterher.

Zane: „Ich hasse es wenn er Recht hat...“
Luna: „Seine unangenehmste Eigenschaft.“

Ein paar hundert Meter weiter findet sich auch der Eingang. Zwei Sicherheitskräfte links und rechts neben der Tür scheinen Leviathan nicht einmal zu bemerken. Na gut. Das vermutlich schon. Aber wieso sollte es Securitys interessieren, wenn Wrestler an der Halle ankommen. Die dürfen hier ja durch.

Doch Vaughn denkt nichtmal daran durch die Tür zu gehen.

Drake: „Wisst ihr… Ich sollte mir auch in nem Match nen Sklaven sichern. Dann hätte ich jemanden, der mir die Taschen trägt und die Türen aufmacht. Ich muss den Sklaven nur im Griff haben sonst ende ich in der Midcard während der Sklave hier Main Eventet.“

Ein tiefer Seufzer.

Drake: „Naja so dumm wäre aber nun wirklich niemand. Aber dass mir NIEMAND...“

Der Blick geht nach links und rechts.

Drake: „… die Tür öffnet ist schon irgendwie beleidigend.“

Augenrollend tritt Luna an ihm vorbei, öffnet die Tür und tritt mit Zane hindurch.

Luna: „Ich will dir deinen Spaß echt nicht nehmen Drake, aber äh...“

Schmollend schiebt Vaughn die Unterlippe vor.

Drake: „Oh ja, werf das mal weg Peter, oder wie auch immer du heißt.“

Ohne nur seinen Blick ein weiteres Mal zu wenden drückt er seine Kippe an der Jacke des Sicherheitsmannes aus und tritt in die Halle hinein.

Zane: „Oh ja Peter Zwei...“

Unsanft tippt er einen Mitarbeiter an.

Zane: „Ich hab noch Taschen im Auto. Sei ein guter Junge und hol sie mir doch bitte ja?“

Zweimal tätschelt er dem Mann auf die Wange bevor der Trupp sich weiter in Bewegung setzt.

Luna: „UND WEHE WENN NICHT!“

Doch die Tür hinter ihnen schließt sich nicht einmal richtig. Der Mitarbeiter scheint einzusehen dass Sachen für die Superstars zu schleppen wohl entschieden weniger Zeit kostet die er in seine eigentlichen Aufgaben verwenden kann, als würde er eine Diskussion starten. Wie überzeugend oder nicht überzeugend der Fakt ist, dass eine von den drei Gestalten die gerade vorbeizogen auch schon Leuten die Kniescheiben zerschmettert hat, bleibt der Fantasie der Zuschauenden überlassen.

MacMüll: „Und liebe GFCW Galaxy gerade angekommen an der Halle sind auch Drake Nova Vaughn. Und Zane Levy. Die heute Abend M.E.D um deren Tag Team Championships herausfordern… Drake, Zane auf ein…“

Zane delegiert die unliebsame Aufgabe mit einer Handbewegung zu seinem On-Off Partner, Freund oder Todfeind, je nachdem in welcher Stimmung er aufwacht. Für DNV ist die Aufgabe jedoch, wie wir die letzten drei Jahre schmerzhaft miterleben durften, ganz und gar nicht unliebsam.

Mit einer elaborierenden Geste fährt er sich durch die langen, schwarzen Haare, welche zumindest auf einer Seite des Kopfes noch nicht rasiert wurden, und legt mit einem zufriedenen Blick den Baseballschläger auf die Schulter.

Drake: „Für dich doch immer. GFCW. 20 JAHRE. WAS EIN FEST ODER? Gut schaust du aus.“
MacMüll: „Äh… Danke. Danke, danke. Zwanzig Jahre in der Tat Drake und ich will mal so direkt sein: Vielleicht ist dein Name nicht der erste wenn man die ganz großen der GFCW Geschichte aufführt, aber du hast in deinen drei Jahren hier dir immerhin eine schon die ein oder andere ganz, ganz große Seite im Geschichtsbuch gesichert. Längste Regentschaft eines Heavyweight Champions aller Zeiten, Vier PPV Siege in einem Jahr, einem KOMPLETT ungeschlagenen Jahr, möchte man anmerken.“
Drake: „Ich kenn dich doch, dein Job ist nicht mich zu beweihräuchern, was ist die Frage dahinter, hm?“

Ein Grinsen. Freundlich. Doch nicht mit der Botschaft sich hier auf MacMülls monolog einzulassen. Monologe waren SEIN part. Waren Drakes Schlachtfeld.

MacMüll: „Nach all diesen Leistungen musst du zweifelsohne doch schon darauf geschielt haben, was bei dieser Riesen-Kombination aus Title Nights und Anniversary deine Rolle sein wird. Deine Rolle… als World Heavyweight Champion. Und dann kam nicht nur der Titelverlust es kam ein… Ja sagen wir es mal direkt - katastrophales Jahresende für dich. Wie enttäuscht bist du mit deinem Platz in dieser Show? Und, wenn ich hinzufügen darf: Einige Stimmen behaupten sogar die Gemeinschaft mit Zane war nur Mittel um nicht komplett zu versinken.“

Kurz wird die Luft eingezogen. Fast eher ein Nase rümpfen. Die Augen zweifelnd zusammengekniffen. Man kann die Zahnräder ineinander greifen hören, die Sätze formen. Die Propagandamaschine in Vaughns Kopf läuft auf Hochtouren.

Drake: „Schau… Das was du gerade gesagt hast, MacMüll. Das mag die richtige Frage für alle anderen sein. Nicht für mich. Verstehst du ich bin aber auch niemand, der dir jetzt erzählen wird, dass mir die Dinge nicht bewusst waren. Mir war meine Leistung bewusst. Mir war bewusst, was kommt. Aber ich bin nicht mit dem Titel rumgelaufen und habe damit auf das Jubiläum gezielt, wie es wohl viele andere getan hätten. Ich habe damit auf jeden einzelnen Tag gezielt. Was ich nicht tue, ist meinen Fokus auf den nächsten Meter für irgendein Utopia in 6 Monaten zu verlieren.“

Der Bat wandert von der Schulter auf den Boden, als wäre er ein Gehstock, auf den Vaughn sich stützt.

Drake: „Ich rede groß, ich denke groß, ich träume groß. Aber ich verliere nicht aus den Augen, was ich tun muss, um diese Träume wahrzumachen. Ich habe nie daran gedacht, als World Champion zum Jubiläum zu kommen. Ich habe daran gedacht als World Champion immer und immer und immer weiter zu kommen. Welche Namen du den Etappen auf meinem Weg gehst ist ein Marketing gag. Nichts weiter. Aber du hast natürlich mit einem Recht: Alles, was passiert war, nachdem Antoine….“

Der Name wird förmlich durch die zusammengepressten Zähne gezischt.

Drake: „Mich geschlagen hatte, verdient das Wort Katastrophe. Für jemanden wie dich. Wie den Rest. Ich habe verloren. Ich habe verloren. Und ich habe wieder verloren. So kurz vor all diesen großen Shows.“

Sein freier Arm gestikuliert ausufernd in der Luft herum.

Drake: „Also muss es schlecht sein, oder? Ich stehe, statt als Rekordhalter im Main Event, mit einem neuen Team in der Midcard, gegen n paar abgeranzte Nostalgiker um die Tag Titel. Urgh. Was ein Abstieg.“

Leichtes Grinsen, bedächtiges Kopfschütteln, als der sarkastische Tonfall wieder verschwindet.

Drake: „Nein, Mülli. Was ich getan habe in diesen Monaten… Ist gelernt. Und ist die Person wieder an meine Seite zu bekommen, die mir wichtiger ist als der Rest von dieser verdreckten Welt es sein könnte. Zwei davon, wenn man es genau nimmt, aber Luna war nie weg also...“

Er wiegt die Hand hin und her, als würde er überlegen, wie er den Satz formuliert um nicht von Luna vor dem Match k.o. geschlagen zu werden.

Drake: „Naja. Und mit dieser Person, mit Zane Levy… Habe ich eine Chance auf einer Bühne, auf der die gesamte Resterampe und Altherrenversammlung sich selbst feiern möchte, eben solche Relikte in den Staub zu drücken. Siehst du es Müll? Es ist egal, ob es MIR um Namen geht. Um Jahreszahlen. EUCH geht es darum. Dass dieses Match hier geschieht… Ist ein Umstand der es für mich unfreiwillig noch besser macht. Leviathan ist keine Notlösung. Leviathan ist Perfektion. Die Tag Titel sind keine Degradierung. Sie sind das einzige Ziel, dass ich habe. Sobald wir dieses Gold haben verändert sich ein Umstand.“

Nun wendet er den Blick vom Interviewer ab und sieht nachdenklich an die Decke. Dabei nickt er, als wolle er sich selbst bestätigen.

Drake: „Wer immer daraufhin meint, sich das Maul darüber zerreißen zu müssen, wer wir sind, wie unser Bündnis gestrickt ist, wie unsere Freundschaft ist, wie sehr ich gefallen bin, wie sehr Zane hinter seinem Potenzial bleibt… All diese Leute… werden nichts mehr zu sagen haben. Wir stehen dann an der Spitze. Sie können sagen, was sie wollen. Sie müssen es zeigen. Sie müssten uns höchstpersönlich vom Thron stoßen um irgendeinem ihrer Worte ein Gewicht zu geben. Sagt uns wir sind lächerlich. Dann sollte es doch sehr leicht sein uns zu entthronen, hm?“

Kurz rümpft er die Nase, fast als wolle er von MacMüll eine Antwort, doch am Ende ist es immer noch Drake und so macht er im Moment als der Interviewer den Mund öffnet durch seine Fortsetzung des Wortschwalls klar, dass es nur die dramatische Pause war.

Drake: „Aber niemand wird sich trauen. Die die es doch tun, werden scheitern. Leviathan ist nicht aufzuhalten. Und nach heute Abend wird mit jedem einzelnen Tag der vergeht, den wir diese Titel halten, mehr und mehr und mehr deutlich, dass niemand auch nur den Mut haben wird uns herauszufordern. Sich über Leute wie uns lustig zu machen ist einfach. Das machen alle. Unser ganzes Leben. Leute wie uns loszuwerden… Auch das versuchen alle seit 20 Jahren unseres Lebens. Und rate mal, wer immer noch steht Mülli.“


Zufrieden mit sich selbst scheint er schon absetzen zu wollen, doch er scheint noch nicht fertig.

Drake: „Weißt du übrigens, was mich auch von den anderen Unterscheidet. Und warum ich mich so auf heute Abend freue? Meine Worte… sind nicht leer. Erinnerst du dich als ich zu Rob Gossler meinte, wenn er sich an JBD hält und nicht an mich ist das sein Ende? JBD ist tot. Rob belanglos. Erinnerst du dich, als ich Jannek sagte, er würde nie oben ankommen, wenn er sich nicht klar macht, wer er ist? Ja. Schau dir an wo er steht, jetzt wo er weiß. Was ich sage, stimmt. Was ich versuche, gelingt mir. Das ist meine Welt, MacMüll. Ihr lauft nur darin. Also wenn ich mit Zane teame, wenn ich Tag Titel möchte… Dann weil ich in diesem Moment. Genau. Das. Möchte. Heute Abend wird denkwürdig Macmüll. Wegen mir. Wegen uns. Wieder einmal.“



Ein Schriftzug zeigt uns die Frage, die gestellt worden ist.


Was war dein größtes Match in deiner Karriere bisher?


Danach fadet das Bild ein, und das Kamerabild zeigt uns Jasper Randall und Drake Ackley, die Fight Club Mitglieder. Beide befinden sich in düsterer Atmosphäre, wahrscheinlich irgendwo in einem ihrer Fight Clubs. Die Rekord-Tag-Team-Champions reden schräg an der Kamera vorbei. Sie befinden sich in einem ziemlich privaten Face-to-Face-Interview mit der GFCW. Der Fragensteller? Wissen wir nicht. Interessiert auch keinen. Denn hier soll es nur um den Fight Club gehen. Die beiden Männer sind einmal mehr in ihre mausgrauen Hoodies gekleidet. Während Ackley die Kapuze so tief ins Gesicht gezogen hat, dass man nur die Hakennase und den kaugummikauenden Mund sieht, hat Randall die Kapuze in den Nacken geworfen und zurückgelehnt mit verschränkten Armen da. Beide scheinen sich nicht gerade wohl zu fühlen in dieser Situation, nein, vielmehr scheinen sie diese Situation zu HASSEN.


Jasper Randall: „Diese Frage setzt voraus, dass es für uns irgendeine Rolle spielt. Sie impliziert, wir würden unsere Matches kategorisieren. Tun wir aber nicht. Wer dem Fight Club eine solche Frage stellt, der hat absolut nicht verstanden, worum es uns geht.“

Drake Ackley: „Diese Geschichte mit dem 20jährigen Jubiläum wird überschätzt. Diese Fragen stellt ihr doch bloß, weil die GFCW 20 Jahre alt wird. Hat es euch vor sieben Jahren oder vor vier Jahren geschert, was wir als unser größtes Match einschätzen würden? Wieso schert es euch jetzt?“

Jasper Randall: „Was spielt es für eine Rolle, ob die GFCW 20 Jahre alt ist oder 18 oder 11? Das sind Zahlen. Jubiläen...das sind Festivitäten, die typisch für dieses System sind. Und da spielen wir ebenso wenig mit wie mit dieser dämlichen Frage. Eine Frage, die für uns keinerlei Relevanz hat, kann ich nicht beantworten.“


Randall zuckt mit den Schultern. Das Bild fadet aus und zeigt die nächste Frage:


Was ist die GFCW für dich?


Das Bild fadet wieder ein, als Drake Ackley an einem Bier nippt.


Jasper Randall: „Die GFCW ist für uns nach sieben Jahren dasselbe, was sie vor sieben Jahren war. Eine Möglichkeit, unseren Wirkungskreis zu vergrößern. Das Ziel des Fight Club war es nicht, möglichst viele Titel abzugreifen.“

Drake Ackley: „Es wurde aber im Laufe der Zeit immer wichtiger für uns.“

Jasper Randall: „Das wiederum ist richtig. Denn wir haben durchaus erkannt, dass unser Bekanntheitsgrad sich vergrößert, der Zuwachs unserer Organisation sich rapide beschleunigt, wenn wir durch die GFCW-Tag-Team-Titel präsenter sind. Du kriegst die Interviews, du kriegst die Fernsehauftritte. Und genau das ist es, was wir wollen. Unsere Message verbreiten! Denn irgendwann sind wir soviele, dass wir das System stürzen können.“

Drake Ackley: „Dieser Moment ist noch nicht jetzt.“

Jasper Randall: „Aber schon bald! Was ist also die GFCW für uns? Nichts anderes als ein Sprungbrett. Eine Art Lautsprecher für unsere Botschaft.“


Das Bild fadet aus und zeigt die nächste Frage:


Wohin soll dich dein Weg innerhalb der GFCW in den nächsten 20 Jahren noch führen?


Danach fadet das Bild wieder ein.


Jasper Randall: „Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir in naher Zukunft daran arbeiten, erneut an die Spitze der GFCW vorzustoßen. Das Gesindel, das sich momentan in dieser Division rumtreibt, ist keine Konkurrenz für uns. Weder Leviathan oder MED, weder Sid und Rob noch die UUB sind in irgendeiner Form je eine Gefahr für mich und Drake. Die GFCW wird derzeit nur von Fallobst repräsentiert. Das könnte uns rein theoretisch egal sein, denn es betrifft uns nicht. Aber in gewisser Weise schmerzt es dann doch, wenn wir sehen, dass wir dort stehen sollten.“

Drake Ackley: „Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis es soweit ist.“

Jasper Randall: „Ja, durchaus. Für uns wäre es wichtig, dass die GFCW noch einmal 20 Jahre fortbesteht. Denn wir sehen keine bessere Plattform als diese Liga, um unsere Message zu verbreiten. Würde die GFCW wegsterben, wäre das auch ein herber Verlust für uns. Von daher haben wir eine gewisse Verantwortung. Wir sind eine Art Symbiose mit der GFCW eingegangen. Denn solange die GFCW existiert, können wir den Fight Club proklamieren. Und nur, wenn die GFCW von ordentlichen Champions repräsentiert wird, kann die GFCW fortbestehen. Es ist also unsere Aufgabe, ja unsere Bestimmung, möglichst schnell wieder auf den Thron zurückzukehren und die GFCW von Nulpen wie Leviathan, MED oder den UUB zu befreien, ya know?“


Sie zucken mit den Schultern.


Drake Ackley: „It’s simple as that.“


Beide nicken. Dann Fadeout.




Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.


Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.


Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.


Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.


Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.


Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.


Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.


Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt


Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.


Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.


Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!


Der Schiri pfeift.


Schnitt.


Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.


Schnitt.


Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.


Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT“




CUT


$100.000 Ladder Match:

Joe Jobber vs. Cornelius van Leeuween

Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: „Kommen wir nun zum zweiten Match des Abends, Joe Jobber vs. Cornelius van Leeuween!“
Sven: „Für beide Männer steht einiges auf dem Spiel, Joe könnte heute Abend sein Anlagevermögen aufstocken, während Cornelius beweisen will, dass das was während des ersten Aufeinandertreffens vorgefallen ist, lediglich ein Ausrutscher war.“

Wir bekommen noch die letzten Töne von Right Man for the Job von Charlie Robison zu hören, dann Joe Jobber befindet sich bereits im Ring.



Bitches callin‘ my phone like I’m locked up,
nonstop
From the plane to the fuckin’ helicopter,
yeah
Cops pullin’ up like I’m givin’ drugs out,
nah, nah
I’m a popstar..


Wie üblich für die Auftritte unseres jungen Holländers wird entlang der Entrancestage bis zum Ring hinunter der rote Teppich ausgerollt. Jedoch ist heute ja ein besonderer Abend und somit bedarf es natürlich auch nach einem besonderen Teppich! Dieser ist nämlich in Cornelius Lieblingsfarbe royalblau! Die hauseigenen Paparazzi des GFCW Jungspunds nehmen ihre üblichen Plätze entlang der Stage und der Rampe ein und haben ihre Finger dabei schon an den Auslösern. Van Leeuween betritt in seiner heißgeliebten Louis Vuitton Jacke die Bühne, jedoch mit dem Rücken in Richtung der Kameras. Langsam dreht er sich zu ihnen und präsentiert sein in Anführungsstrichen „schönstes“ Duckface. Sofort startet das uns mittlerweile bekannte Blitzlichtgewitter, welches heute besonders grell ist und somit ist der Mann aus Eindhoven für die Kamera quasi nur noch eine Silhouette. Als das Blitzlichtgewitter endet und er wieder erkennbar wird, steht er dort in Superman Pose und sein Blick fokussiert die beiden Geldkoffer, die über den Ring hängen. Selbstsicher nickt er und so wandert sein Blick etwas hinab in Richtung Joe Jobber. Er verzieht sein Gesicht und guckt ziemlich abwertend, er verschränkt seine Arme hinter seinem Rücken und stolziert die Rampe hinunter. Grade als er in den Ring sliden will, erblickt er links von sich in der ersten Reihe eine junge Frau die sein „Badass for only 2:57 Minutes“ Merchandise trägt, mit einem Lächeln auf den Lippen nähert er sich ihr und nimmt dabei seine Sonnenbrille mit runden Gläsern ab, als wolle er ihr diese schenken. Er zeigt ihr das Markenemblem von GUCCI und steckt sie dann in seine Jackentasche, er winkt ab und lacht die arme junge Frau aus! Joe Jobber der eigentlich nicht dafür bekannt ist ein Frauenheld zu sein, nimmt all seinen Mut zusammen und versucht nun für die junge Dame den Helden zu spielen, denn er nimmt Anlauf und streckt Van Leeuween mit einem …

Baseball Slide

nieder! Anscheinend hat unser guter Joe heute Abend gar keine Lust auf irgendwelche Faxen, heute Abend bedeutet Jobber Business! Er zieht Cornelius etwas unsanft seine heißgeliebten Jacke vom Körper und überreicht diese der jungen Frau! Diese ist sichtlich perplex, doch die Galaxie feiert Joe für diese Aktion und steht an diesem Abend geschlossen hinter ihm!

JOE! JOE! JOE!

Joe packt sich seinen Kontrahenten und befördert ihn in den Ring, er slidet hinterher und stellt sich in die gegenüberliegende Ringecke. Cornelius rappelt sich schnell wieder auf und als er fest auf beiden Beinen steht ertönt auch schon die Ringglocke.

Ding Ding Ding

Pete: „Und nun geht es um die Wurst! Eine 100.000 Euro teure Wurst!“

Joe fackelt nicht lange und stürmt sofort auf Van Leeuween zu, dieser duckt sich allerdings relativ unbeschwert unter diesem Clothesline Versuch hinweg und empfängt Joe, nachdem sich dieser umgedreht hat seinerseits mit einem Roundhouse Kick! Und dieser eine gut platzierte Tritt reicht aus, damit Jobber zusammensackt und nun in die Ringecke sitzt, woraufhin unsere Primadonna einen kurzen Anlauf nimmt, eher er mit Schwung auf Joe ein brettert.

Dropkick!

Das Lächeln des jungen Mannes aus Holland sprechen Bände, in seinem Kopf klopft er sich grade wahrscheinlich schon auf die Schulter und sieht sich als den Sieger, dann er verlässt jetzt schon den Ring und schiebt eine parat stehende Leiter in den Ring. Doch als er diese am einen Ende greift, packt Joe schon am anderen Ende zu und seine so erdachte leichte Aufgabe wird zum Tauziehen!

Sven: „Dass Joe sportlich überhaupt irgendetwas gebacken bekommt ist wirklich erstaunlich, denn er war beim Schulsport früher bestimmt immer der, der zuletzt gewählt wurde!“

Und auch wenn Sven damit vielleicht richtig liegen mag, so gewinnt Joe das Tauziehen gegen Cornelius, indem er ihn erst von sich weg stößt und dann die Leiter mit einer ruckartigen Bewegung zu sich zieht. Erneut stürmt die GFCW Kultfigur los, um seinen wohlhabenden Gegner niederzustrecken, jedoch ist dieser wieder einmal zu schnell für ihn, denn diesmal rutscht er mithilfe eines Baseball Slides durch seine Beine und rollt sich aus dem Ring. Jedoch nicht um sich seinerseits etwa zu bewaffnen, sondern er geht rüber zur jungen Frau, die mittlerweile seine Jacke trägt und grade Selfies schießt.

Cornelius van Leeuween: „Gib mir meine Jacke zurück, sofort!“

Gezwungenermaßen kommt sie der Aufforderung nach und zieht die Jacke wieder aus, doch bevor Conny diese in Empfang nehmen kann wird er hinterrücks von Joe Jobber niedergestreckt!
Ein krachender Stuhlschlag trifft seinen Rücken!


Joe Jobber: „Behalte sie!“

Entgegnet er der jungen Dame, ehe er erneut auf Cornelius einschlägt. Und noch einer, und noch einer, und noch einer! Als würde sich der angestaute Frust von Joe auf dem Rücken des Rich Kids entladen. Zum ersten Mal heute blickt nun Joe in Richtung Hallendecke bezüglich der Koffer, er wirkt fast ein wenig wie hypnotisiert, als er seinen Stuhl fallen lässt und sich zurück in den Ring rollt. Sofort schnappt er sich die Leiter und stellt sie in der Mitte des Ringes auf, ehe er in die Zuschauerränge blickt.

JOE! JOE! JOE!

Und die Galaxie steht ganz klar hinter ihm! Er kraxelt so schnell er kann die Leiter hinauf, oben angekommen schaut, er in Richtung der Frau, die nun wieder die Jacke von Cornelius trägt, allerdings liegt sein Gegner dort vor der Ringabsperrung nicht mehr! Schnell reißt er die Arme hoch und möchte nach den Koffern greifen, als …

… ein schwungvoller Stuhlschlag seinen Rücken trifft! Und ein zweiter folgt direkt, welcher Joe dort oben zusammensacken lässt! Doch zum Glück ist Van Leeuween ein hilfsbereiter junger Mann, packt sich Joe und …


POWERBOMB!

holt ihn somit unsanft dort herunter. Symbolisch leckt er sich über die Lippen, nun hat er nämlich Blut geleckt und möchte direkt nachsetzen! Er platziert den Stuhl vor sich auf dem Boden, hebt Joe auf und hält ihn in einer Art Schwitzkasten fest. Doch als er grade mit seinem Bein Schwung holt für was auch immer er grade zeigen wollte, stößt ihn Joe von sich weg! Und alle guten Dinge sind bekanntlich drei und somit stürmt Joe erneut auf unseren holländischen Export zu!
Doch auch dieses Mal vergeblich, denn er wird mit einem atemberaubenden Tritt in die Magengrube gestoppt. Sofort packt sich Cornelius den Kopf vom vorgebeugten Joe.


Cravate Knee Strikes

Und er lässt gar nicht von ihm ab, sondern packt direkt zu zum

Northern Light Suplex


Nun blickt unsere Primadonna wieder in Richtung Hallendecke und signalisiert dann mit seinem rechten Arm er wolle nun endgültig den Schlussstrich ziehen! Erneut legt er sich den Stuhl auf dem Ringboden zurecht, erneut nimmt er Joe in diesen Schwitzkasten und …

… erneut schafft es Joe es zu verhindern! Diesmal zieht er seinen Kopf förmlich aus der Schlinge und verpasst Conny einen Schlag in seine teuren Kronjuwelen! Joe erkennt seine Chance, schnappt sich den am Boden liegenden Stuhl und stürmt abermals drauf los! Und diesmal scheint sein Plan aufzugehen, er holt aus und …



… trifft …

Pete: „Voll ins Schwarze!“

Allerdings nicht bei seinem Gegner, sondern bei sich selbst! Denn Cornelius ist genau im richtigen Moment nochmal etwas zusammengesackt und somit traf Joe lediglich das Ringseil und somit letztendlich nur sich selbst! Bei Cornelius bleibt das natürlich nicht unbemerkt und auch wenn es zwischen den Beinen noch schmerzt, spreizt er sie nun zum erneuten

Roundhouse Kick!

Und erneut sackt Joe dadurch zusammen, doch diesmal schnappt sich Cornelius ihn sich bevor er überhaupt zu Boden fallen kann, nimmt ihn ebenfalls erneut in den Schwitzkasten und zeiht seinen Gegner mit sich, sodass sie perfekt über dem Stuhl stehen. Er streckt sein Bein nach vorne aus, holt Schwung und zieht dann mit voller Wucht durch!

Headlock Driver genau auf den Stuhl!

Noch am Boden liegend schaut Cornelius hoch in Richtung der beiden Geldkoffer. Nachdem er wieder auf die Beine gekommen ist, schaut er auf Joe herab und spuckt in seine Richtung, woraufhin die Galaxie versucht nochmal letzte Kräfte zu mobilisieren!

JOE! JOE! JOE!

Jedoch vergebens, denn mit einem breiten Grinsen, seinem schönsten Siegerlächeln erklimmt Cornelius die Leiter …

… oben angekommen folgt ein flinker Griff an den Karabiner …

… und …

… hängt die beiden Koffer ab!


JAAAAAAAAAAAAA!

Schreit er lauthals durch die Halle. Die Ringglocke läutet, und unter den lautstarken Buh-Rufen der Fans, versucht Michael Cruncher das grade passierte in Worte zu fassen, also plötzlich...

Sämtliche Lichter der Halle sind erloschen! Lediglich vereinzelte Fans versuchen mit ihren Handys für Licht zu sorgen, natürlich vergeblich...


Pete: „Was soll der Scheiß?“


Sven: „Entspann dich Kollege! In 10 von 10 Fällen erklärt sich das von selbst, und zwar sobald das Licht wieder an ist!“

Wie Recht Sven doch hat! Denn so schnell wie das Licht auf einmal weg war, so schnell ist es auch quasi schon wieder da! Und schaut man zu Cornelius ist alles unverändert, er thront dort oben auf der Leiter, zwar wirkt er leicht erschrocken, aber als glücklicher Sieger. Auch bei Joe alles beim Alten, er liegt besiegt am Ringboden. Jedoch am Fuße der Leiter hat sich etwas Gravierendes getan, denn dort steht nun jemand! Dieser Jemand hat sich in ein schwarzes hautenges Ganzkörperkondom gehüllt und um zusätzlich seine Identität zu schützen, trägt er die Maske die eins Cornelius trug, die des Dutch Devil's! Als Van Leeuween das erblickt, bleibt ihm komplett die Spucke weg und sein ausgetrockneter Mund bleibt sperrangelweit offen stehen! Doch bevor er überhaupt irgendeine weitere Reaktion darauf zeigen kann, stößt der maskierte Unbekannte die Leiter einfach um!
Cornelius die völlig unvorbereitet damit konfrontiert wurde, fällt krachend außerhalb des Ringes auf die dünnen Matten des Hallenbodens! Sofort stürmen Offizielle, Ärzte und
Wachpersonal die Rampe hinunter in Richtung des Gefallenen. Doch kurz bevor diese ihn erreichen...

Erlischt das Licht erneut!

Und schon wieder ist nach kurzer Zeit der ganze Spuk vorbei!!

Doch als das Licht diesmal erneut seine Funktion wieder aufnimmt, ist unser Maskenmann auch schon wieder verschwunden!!!

Sieger des Matches durch Stipulation: Cornelius van Leeuween!!!




Rufus von Greifenstein: „Der Puppenspieler! Es ist also der Puppenspieler!“


Rufus von Greifenstein sitzt im Rollstuhl. Wir befinden uns im düsteren Zimmer von Bartholomäus in der Heilanstalt, das einmal mehr mit zahlreichen Kerzen ausgeleuchtet ist. Irgendwo hinten im Dunkeln regt sich immer mal wieder ein Berg von Schatten, der wissentlich von der ‚größten Urgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat‘, stammt. Rufus von Greifenstein, auf dessen Silhouette durch das flackernde Licht der Kerzen unheimliche Schatten tanzen, lässt den Blick über das Kerzenmeer wandern.


Rufus von Greifenstein: „Eigentlich wäre es fast zu einfach gewesen. Wer, außer du, spielt sonst schon so mit seinen Opfern? Einmal mehr hast du bewiesen, dass wirklich DU der Meister der Puppen bist. Du bist der Meister im Spielen mit den Menschen. Und das Bizarre an dir ist: du brauchst nicht einmal einen Grund für deine Taten! Du tust es einfach, weil du deine Sammlung erweitern willst.“


Der Schatten im Hintergrund regt sich. Und aus dem Dunkel heraus vernehmen wir die eigenartige Stimme Bartholomäus‘, die verschiedene Stimmlagen gleichzeitig anzunehmen scheint.


Bartholomäus: „Mama? Ist Mama wieder da?“


Von Greifenstein wendet den Kopf nach hinten. Und mit ruhiger Stimme gibt er Antwort:


Rufus von Greifenstein: „Nein. Nein, mein kleiner Bartholomäus. Es ist nicht Mama. Ich habe dir schon gesagt, es ist nicht die Mutter. Das war sie nie. Deine Mutter ist tot, Bartholomäus. Tot.“


Es ist eine Kälte, mit der er diese Worte spricht. Eine Gleichgültigkeit, die Menschen mit Gefühlen zeigt, wie grausam dieser Mann zu sein scheint. Oder nicht? Weiß er nicht besser, wie er mit seinem (Zieh-)Sohn zu reden hat? Sollten wir alle nicht zu früh urteilen über diesen Mann, diesen Rufus von Greifenstein, der seinen Sohn in die GFCW gebracht hat?


Bartholomäus: „Aber...Mama. So...nah?“

Rufus von Greifenstein: „Nein, Bartholomäus. Nein. Der Puppenspieler. Er weiß nichts von deiner Mutter. Kennt sie nicht. Hat sie nie gesehen. Er kann es nicht wissen. Er hat nur mit dir gespielt.“


Für einen Moment herrscht Schweigen. Aber blankes Entsetzen macht sich breit. Denn da ist nur...das Flackern des Kerzenlichts.


Bartholomäus: „Nur...gespielt? Mit mir...?


Ein Mundwinkel von Rufus geht nach oben. Zumindest soweit wir das erkennen können.


Rufus von Greifenstein: „Ja, mein Bartholomäus. Ja. Der Puppenspieler. Er hat mir dir gespielt. Er macht Witze über dich.“


Plötzlich erzittern die Wände, der Boden bebt. Und Bartholomäus wirft Utensilien um sich. Einrichtungsgegenstände gehen unter tosendem Gebrüll zu Bruch, einige Kerzen fallen um oder die Flammen gehen aus.


Bartholomäus: „Puppenspieler! Ich werde dich...vernichten!!! Ich werde dich...zerstören!!!“


Und während Bartholomäus brüllt und schreit und vernichtet und zerstört, fährt Rufus von Greifenstein aus dem Zimmer und schließt die Zimmertür behutsam, als hätte er gerade ein Kleinkind zu Bett gebracht. Mit einer Hand streicht er über die Zimmertür, durch die man immer noch das Getöse und die Auswirkungen der Zerstörung hört.


Rufus von Greifenstein: „Schschscht. Schschscht, mein kleiner Bartholomäus. Ruhe sanft.“


Dann wendet er sich an die Kamera.


Rufus von Greifenstein: „Dieses Mal, Puppenspieler, hast du dir aber die falsche Puppe ausgesucht. Du hast deine Spielchen mit dem falschen getrieben. Denn mein Bartholomäus wird sich nicht so leicht von dir einschüchtern lassen, oooh nein. Jetzt, wo er den Initiator der ‚Angst‘ kennt, jetzt, wo die ‚Angst‘ für ihn ein Gesicht hat, wird er sich auf dich stürzen und dich in Fetzen reißen.


Na, Puppenspieler...


Hast DU etwa...ANGST?!?!?!




Kaihoukan Ruben, der Gladiator Druid Herbert Schmidt Mad Hatter


Jessy Chaos Jeff Conner Randy Walker Clown Rex Justice


Michael Payne Bubbleman Savan The Cock Rare Hunter Synn


Keek Hathaway Nuker Schloty The H. Johnboy Dog Yai


Chris van Core Mandrake Lionel Luca Lord of Steel


Chris Stryker Joker Gordon Schelo Ezael Aya


Brainpain Skillet Sid the Scum Cashew Hellfire


German Dragon General Davey Bulldog III


Marc The Shark Fireball Hikari


Pavus Maximus Danny Rickson


Tobi Whitehouse Tha Bomb


Virus X Thor Ironman


The Dark Emperor


Steve Fog J.T.K.


Stormy Boy Odin


Tommy Cornelli


Bam Bam





ERIC FLETCHER

the best





ever



FLASHBACK

GFCW WAR EVENING, 21.09.2012


Robert Breads steht wieder, und er zerrt Phönix weg von seinem Gegner. Er reißt den Oberkörper von Zereo nach oben und schleift ihn durch den Ring, lehnt ihn an die unteren Seile in der Ringecke... und dann fängt er an zu treten, rücksichtlos, mehrfach, brutal, immer wieder Tritte gegen den Kopf von Zereo Killer, bis der Referee ihn weg zieht, weg von seinem Gegner, den er hier ernsthaft verletzen könnte.

Breads reißt sich aber direkt wieder los und geht auf Zereo zu – und bleibt vor ihm stehen. Denn der Killer bewegt sich schon wieder, er versucht schon wieder, auf die Beine zu kommen. „Bleib liegen!“ schreit der Kanadier seinem Gegner entgegen, doch der blickt nur langsam auf, sieht Breads in die Augen – und spuckt ihm Blut ins Gesicht!

Canada's Own“ regt sich erst gar nicht, sondern schließt nur die Augen, wischt sich das Gesicht ab – und dann rächt sich Breads. Er packt seinen Gegner, zieht ihn nach oben und es setzt wieder Kawada Kicks an den Schädel, aber diesmal nicht nur ein paar, sondern ein Dutzend, zwei Dutzend, und bei 28 hört Breads erst auf, aber auch nur um den Kopf noch höher zu nehmen, Zereo wird gepackt, Breads hakt sich ein und es setzt einen Exploder Suplex!

Der Killer wirkt quasi tot, als er auf der Matte aufprallt, doch was macht Breads? Er guckt seinen Gegner erst gar nicht an, er überlegt gar nicht erst, ihn zu pinnen, sondern steigt an ihn vorbei durch die Seile auf den Apron, und von dort aufs Top Rope.


Pete: „Bitte, hör auf, Robert! Du verletzt Zereo noch!“

Sven: „Ich glaube, das ist ihm völlig egal. Er will ihn einfach nur zerstören.“


Tatsächlich steht Breads nun auf dem Top Rope, blickt auf seinen Gegner, und springt ab – Double Foot Stomp!

Der Move sitzt und nun dürfte es endgültig vorbei sein... doch immer noch pinnt Breads seinen Gegner nicht. Stattdessen zerrt er ihn nach oben, hakt beide Arme ein... was soll dieser Move sein?

Ein Blick Richtung Backstage-Bereich, dann geht es wirklich los – er zeigt einen Double Underhook Piledriver! Er lässt ihn genau auf den Kopf knallen! Und dann legt er sich auf seinen Gegner, endlich...


Eins...




Zwei...




Drei!



Sieger des Matches durch Pinfall: Robert Breads


Der Kanadier rollt sich verächtlich von seinem Gegner herunter und blickt auf ihn herab – das war... beeindruckend. Nicht, dass er einen Verletzten besiegt hat. Eher das „Wie“ ist das Beeindruckende. Und „Canada's Own“ scheint das schon jetzt nicht mehr zu interessieren, eben als ob das tatsächlich nur ein Pflichtsieg war. Er ignoriert den blutenden Menschen auf der Matte einfach und begibt sich wieder backstage, ohne nochmal zu jubeln oder sich ausbuhen zu lassen – dieser Sieg bedeutet ihm nichts.



Die Kamera schaltet Backstage. Mac Müll sucht einen Interview, findet aber keinen. Doch plötzlich taucht von allen Seiten Nebel auf. Mac Müll erschrickt kurz, dann aber erinnert er sich.


Mac Müll: „Hey Steve. Wo steckst du?“


Mac Müll schaut sich um, doch niemand erscheint. Er wartet und wartet.


Mac Müll: „Steve, komm schon. Ich weiß, dass das dein Nebel ist. Heute ist Jubiläumsshow und ich bin mir ziemlich sicher, dass du heute da bist.“


Aber wieder passiert nichts, außer dass der Nebel dichter wird.


Mac Müll: „Steve, du machst mir Angst. Zeig dich endlich.“


Und wieder nichts. Mac Müll sieht fast nichts mehr. So dicht ist der Nebel inzwischen geworden. Er bekommt so langsam Panik und macht Anstalten loszurennen. Orientierungslos macht er einige Schritte, doch er rennt vor die Wand. Jetzt bekommt er wirklich Panik und Mac Müll rennt los. Einmal stolpert er und dann sieht man ihn nicht mehr. Dann schaltet die Kamera zur nächsten Sequenz.



Wir befinden uns in einem karg eingerichteten Raum. Nur ein Stuhl in der Mitte ist zu sehen. Auf diesem Stuhl sehen wir Antoine Schwanenburg.


Antoine: „Der größte Moment meiner Karriere?“


Er überlegt kurz, aber nur kurz.


Antoine: „Title Nights 2017. Damals besiegte ich Jasper Randall im Main Event um den World Heavyweight Title. Den größten PPV des Jahres abzuschließen, war immer etwas, was man von mir erwartet hat, seitdem ich bei Title Nights 2009 debütierte. 2010, 2011, 2012, immer hieß es zu Beginn des Jahres: Antoine wird am Ende des Jahres ganz oben stehen.“


Der ehemalige Kaiser ist ein wenig nachdenklich.


Antoine: „Doch sein sollte es nie. Ich galt als das Talent, welches nie den Durchbruch schaffen sollte. 'Der Mann, der die Zukunft war'. 2017 konnte ich jedoch schließlich und schlussendlich triumphieren. Ich war nicht länger der, der sein Talent nie ausschöpfen konnte. Ich war der, der ich von Anfang an hätte sein sollen. Die Spitze des Eisberges.


Die Kamera ist kurz davor zu faden, doch einen letzten Satz hat Antoine noch.


Antoine: „Jeder Moment den ich mit Alex Ricks verbringen konnte, war die jahrelange, harte Arbeit wert. Jedes unserer Matches ist für die Ewigkeit, genau so, wie wir es sind, denn Ricksenburg... ist ewig.“


FADE OUT



Noch einmal dieses Gefühl spüren, noch einmal den Jubel der Fans hören, wenn er sich gleich mit Emilio misst, die Vorfreude ist groß als Gordon Schelo diese letzten Schritte durch den Backstagebereich geht…und abrupt stehen bleibt, als er im Nebengang die vielleicht bunteste Person der Show bemerkt.

Eric Fletcher kommt ihm entgegen. Frisch vom Catering mit einer, nicht mehr ganz neuen, da gerade geöffneten und zum Mund geführten, Wasserflasche geht er durch den Gang und setzt wieder ab, als er den Bauernjungen bemerkt. Die Augenbrauen zucken hoch, die Flasche geht nach unten, der Deckel kommt wieder drauf und der Mund wird geöffnet.


Eric: „Na, Cello? Fit fürs Match? Kannst du sie schon hören? Die Fans? Wie angefixt sie sind? Ist es das, was du dir erhofft hast?“


Der Rosenheimer lächelt zufrieden und muss sich zusammenreißen, es nicht zum breiten Grinsen auswachsen zu lassen. Er nickt mit kurzen, schnellen Bewegungen.


Gordon: „Dieser Abend, Eric. Das ist einfach der Wahnsinn. Und dass wir Teil davon sein können…mehr wollte ich gar nicht. Und du? Gewinnst vielleicht…“
Eric: „Vielleicht?“

Gordon: „…wahrscheinlich?“

Eric: „Probier’s mit ‚sicherlich‘.“

Gordon: „womöglich…“

Eric: „Geh zum Ring, Meister…du redest Unsinn.“


Sagt er mit einem Schmunzler und einem Luft-durch-die-Nase-Pusten, was man in den seltensten Fällen macht, wenn man LOL oder sogar ROFL schreibt. Schelo neigt den Kopf leicht zur Seite, zieht kurz eine Schulter hoch. Dann geht er auf Fletcher zu und legt seine Hand auf die Candy Schulter.


Gordon: „Mag sein…aber wer kann an so einem Abend schon noch klar denken? Viel Erfolg dir, Eric…ich gehe jetzt den Moment genießen.“


Sagt er, klopft Fletcher noch einmal auf die Schulter und dreht sich dann von ihm weg um weiter in Richtung Gorilla Position zu gehen. Das Kampfschwein der Liga schaut ihm entspannt hinterher, hat einen Mundwinkel gehoben.


Eric: „Viel Spaß, Jungchen…du machst das schon.“


und so geht es auch schon wieder weiter in der Show…



Auf dem Titan Throne erscheint ein Bild von einem jungen Mann mit Dreadlocks der sich designiert eine Knarre an den Kopf hält.Es ist die Tätowierung die Rebel called Hate auf dem Rücken trägt. Leise im Hintergrund ertönt "Through my Eyes" von "Vision of Disorder". Eine gequälte Stimme meldet sich zu Wort.

"Fast jeden Titel der XPA gehalten"

Schnell wechselnde Bilder werden eingeblendet. Rebel called Hate, blutüberströmt, nach dem Gewinn des XPA Xtreme Titels, Rebel called Hate aggresiv auf Fox McClouds böse zugerichteten "Kadavers" blickend... nach dem Gewinn des "Lucha Titels".
Rebel called Hate bei einem Tornado DDT gegen Obsidian...

"Mit das beste was Xtreme High Flying je zu bieten hatte"

Bilder von Extrem Manövern wie z.b. einem Springboard Tornado DDT durch einen Tisch oder einem 450° Splash durch einen Tisch außerhalb des Ringes.

"DAS Talent, DER Giantkiller."

Es werden mehrere Auskontertaktiken gegen Wrestler wie Obsidian, Dragon Warrior, Doktor Lode oder CJ gezeigt.

"Doch dann..."

Plötzlich Stille und ein schwarzer Bildschirm, eine lange Pause setzt ein...

"Die Niederlage seines Lebens.... um das zu werden was er immer in sich spührte"

Plötzlich wird auf dem Titan Throne in Sequenzen die Geschichte zwischen Hate, Anrash und CJ gezeigt.
Hate rastet vor seiner Freundinn Anrash aus, gibt ihr nach einem TT Match gegen Twisted Sickness und Master of Fire einen Tornado DDT, sie macht Schluss um sich nur eine Woche später CJ anzuschließen, letztendlich wird er beim "King of Carnage NWA" Turnier von CJ bei einer Battle Royal aus dem Ring gewurfen.

"....Wahnsinn...."

Wieder erklingt "Vision of Disorder" mit "Through my Eyes" diesesmal nach dem 3. Break.

....and I cut myself....

Wieder schnelle Bilder... blutige Rasierklingen, Hates zerschnittene Arme, eine völlig abgefuckte Bude in der sich die leeren Wodka Flaschen förmlich stabeln, garniert mit mehreren Blutflecken an der Wand.

"Abspaltung...Verneinung der eigenen Existenz..."

Diesesmal werden Bilder aus Hates "James Hazley" Phase ausgestrahlt.Er steht in einer Underground Liga im Ring und schreit das Publikum an, welches ihn RcH Chants zuruft.

Hate:"Haltet euer Maul!!! Ich bin nicht Rebel fucking Hate, der Typ isn Looser, ein kleines Stück Dreck der es im Leben nie zu etwas bringen wird... ein ewiger Verlierer...und er ist "nett"."

"Drogengeschäfte...Knast...Therapie...Neuanfang"

Bilder seines 5. und letzten NWA Runs Anfang 2008 flimmern über den Bildschirm, sein sensationelles Comeback beim Quake 2008 Royal Rumble, seine Fehde mit Hareem Vance.

Kommentator: "Oh mein Gott, Hate steht trotzdem wieder auf, er MUSS aufgeben, Vance bringt ihn sonst noch um!"

Hate: "Du kannst mich nicht besiegen Vance...niemand kann das... eine verfickte Season mit ner Flasche Jack Daniels und meinen Rasierklingen ist tausendmal essentieller auf meinem Weg der Selbstzerstörung als deine Pussyhaften Schläge!"

"Halbtod..."

Kommentator:" Vance hat ihn fast umgebracht! Den werden wir wohl nicht so schnell wiedersehen... das wars... die Karriere von RcH ist definitiv vorbei. winkt ihn noichmal... da bringen die Sanitäter den Invaliden aus der Halle"

Wieder ein dunkles Bild und stille, leise flüsternd erklimmt wieder die Stimme...

"Tja..."

Wieder zeigt der Titan Throne die Täowierung auf Hates Rücken, dann dreht sich die Kamera um den Körper von Hate, geht hoch zu seinem Gesicht und zoomt ganz nah an seine blutunterlaufenen, psychotischen, blauen Augen. Ein kaputtes Lachen ist zu vernehmen.

"Ich sagte doch... mich kann man nicht besiegen."

Die Kameras zoomen etwas heraus und zeigen sein ganzes Gesicht, welches Emotionale Geladenheit demonstriert.

"Tote kann man nicht töten."

Hate nimmt einen großen Schluck aus einer Flasche Jack Daniels.

"Besiegte...nicht...besiegen"

Er schmeißt die Halbvolle Flasche auf die Kamera.


Ein halbdunkler Partykeller mit Tresen, kleiner Sitzecke. Alles in trübem Licht. Bloß nicht zu viel Licht und Nein, es handelt sich hierbei nicht um eine Szene des Fight Clubs, denn Dieser würde seid den letzten Geschehnissen, sicherlich nicht mehr Rob Gossler leicht verloren mit glimmender Zigarette in ihren heiligen Hallen Rauchen lassen.


Ratlos schaut sich der einstige Psychopunk um. Verlassen mit lang vergangenen Erinnerungen an Leben, würde diesen Raum vielleicht am Besten beschreiben. Noch einmal lässt er seinen Blick durch den Raum schweifen. Einzig der große Wrestlingring dürfte auf eine anderweitige Nutzung der Gegebenheiten mehr als deutlich hinweisen. Aber so richtig sicher ist sich Rob des Grundes seiner Anwesenheit noch nicht. Bis Sid die Treppe in den Raum hinunter schreitet mit einem großen Bierkasten, dessen Namen wir jetzt verschweigen auch wenn es sicherlich etliche Brauereien freuen würde jetzt erwähnt zu werden.


Sid: So Rob, das Kühlmagazin is' geladen und sicherheitshalber hab'n wa noch 'ne Kist zum auffüll'n!

Rob: „Ähm und hier werden wir trainieren jetzt? Der Ring sieht aus wie aus dem letzten Jahrhundert. Hast du den aus dem Museum geklaut?“


Sid setzt begeistert den Bierkasten ab und reicht Rob eine Flasche, bevor er sich selbst eine Weitere Vornimmt.


Sid: Nich' ganz! Der Schupp'n gehört 'nem Kumpel. Er is' spitze für uns're Vorbereitung. Aber mein Kumpel darf die Nummer nich' mit kriegen.


Rob mustert misstrauisch die Bierflasche während. Immer noch nicht von dem Vorhaben überzeugt.


Rob: „Weißt du Sid, mein Ratgeber sagte mir ich darf heute noch höchstens ein Bier trinken und das wollte ich mir eigentlich fürs Trash TV heute Abend aufbewahren. Außerdem was willst du eigentlich trainieren? Eine Schlägerei solcher Art endet doch eh in einem riesigen Besäufnis biblischen Ausmaßes. Gar nicht gut wenn ich das in mein Buch schaue. Wir sollten villt eher nüchtern trainieren.“

Sid: Nich' schlapp machen Rob! Wir hauen uns die Birnen jez' so voll das wir keine Erschöpfung mehr spür'n und dabei treten wir uns're Kadaver in Form!

Rob: „Muss das wirklich sein?“


Ein strenger Blick von Sid.


Rob: „Okay, die aktuelle Folge kenn` ich sowieso schon.“


Und so werden die Bierchen geöffnet. In stummer Routine exen die beiden Mannen ein Bier nach dem anderen. Jedoch....


Sid: Rob, dass dauert zu lange, so sind wir morgen noch dabei, ich hab' 'ne bess're Idee.


Sid begibt sich hinter den Tresen und befördert einen Trichter mit befestigtem Schlauch hervor.


Rob macht ein erschrockenes Gesicht.


Rob: „Eine Bierbong? Ach du Scheiße.“

Sid: Rein mit dem Zeuch!


Und so geschieht es. Dinge müssen getan werden und das tuen die Jungs auch. Kippen und saugen, die Figur gibt schon nach.


Sid gurgelt sich sein halbes in den Rachen und erzeugt dabei merkwürdig anmutende blubber Geräusche.


Zunächst ist Rob ein wenig zaghaft, doch als er erst einmal angeschlossen ist, gibt es kein Zurück. Sid kennt keine Gnade. Als Sid fertig ist, reißt Rob den Schlauch von sich.


Es lebt!


Schwankend sieht Rob zu Sid hinüber.


Sid: Jetzt könn'n wa los legen! Kennst du den Film wo Jackie Chan alle platt macht nach 'ner Flasche Wein?


Grinsend schaut Sid zu seinem Tag Tem Partner.


Rob ist empört.


Rob: „Hey dass ist unfair, ihr seid zu Dritt. Egal ich mach euch trotzdem fertig.“


Und so kommt es zu einem Training wie es nur Rob und Sid können:


Rob hält eine Bierflasche in der Hand.


Rob: „ Hey Sid, fang!“


Sid dreht sich um und eine Glasflasche zerschellt an seinem Kopf.


Die Verwirrung seines Gegners ausnutzend stürmt Rob auf Sid zu und stößt ihn gegen den Apron. Doch auch Rob muss seinen Schwung abfedern und stützt sich über dem gebückten Sid hinweg an der Ringkannte ab. Da sieht Sid seine Chance und boxt Rob in den Unterleib. Eine Fontäne an erbrochenem ergießt sich über Sid. Rob schafft es ungelenk seinen Arm um den Kopf seines Gegners zu legen. Bullodg oder sowas ähnliches könnte man es nennen. Sid hat es jedenfalls erwischt aber auch Rob stürzt eher ungewollt zu Boden.


Sid fasst sich an den vor Schmerz wummernden Schädel mit der einen und an den Rücken mit der anderen Hand. In einer Stimmlage zwischen Genie und Wahnsinn bemerkt Sid.


Sid: Starke Aktion! Das Doping kitzelt das beste aus dir raus, nur an der Technik müss'n wa noch feilen!


Noch auf den Knien nimmt Sid seinen Tag-Team-Partner in einen Firman's Carry, richtet sich dann auf und schmeißt ihn auf die andere Seite der Theke. Dann zieht sich Sid auf die Theke. Als Rob etwas wackelig auf den Füßen aufsteht nutzt Sid die Situation und versucht einen CROSSBODY! Trifft unsauber und die beiden fallen wie zwei deplazierte Kartoffelsäcke zu Boden.


Rob kommt als Erster wieder zu sich. Er schiebt Sid weg, rafft sich auf und läuft suchend durch den Partykeller. Dann steht auch Sid langsam wieder auf.


Sid: Hey, Rob schau her!


Und so kommt es dann, Rob dreht sich zu Sid und muss beiläufig feststellen das dieser bereits auf Ihn zu läuft. DROPKICK! Bei Versuch sich auf den Impact gefasst zu machen stolpert Rob und Sid fliegt über das Ziel hinaus in die Wand. Geistesabwesend aber schnell rafft dieser sich jedoch wieder auf um eine Antwort auf seinen Partner zu finden.


Warum auch immer ist Rob da zu übergegangen die Stühle und Hocker um sich zu werfen. Eine Sitzgelegenheit nach der aneren hebt er über sich. Bis er schließlich auch Sid zu fassen bekommt, aber unter dem unerwarteten Gewicht ins Schwanken geräte und Sid über den Tresen wuchtet, welcher dabei den Barschrank klirrend abräumt während Rob schwer schnaufend am Tresen lehnt.


Der Alkohol scheint nun vollends die Magen/Blutschranke des Punks durch brochen zu haben. Wahrscheinlich nur noch von seinem vegetativen Nervensystem gesteuert kriecht Scum auf den Ring zu, unwillentlich oder willentlich die Verschnaufpause von Rob nutzend. Als Sid sich grade in den Ring hinein gerollt hat und langsam wieder auf die wackeligen Beine kommt, grätscht der Psychopunk auch wieder ins Viereck.


Nun möchte Rob eine Clothesline im Ring vollführen, dumm nur wenn man seinen Gegner dabei verfehlt und nach einigen Pirouetten sich selbst aus dem Ring befördert. Sid fängt an zu lachen.


Plötzlich springt Sid mutig aufs oberste Ringseil. Bevor Sid reagieren kann destabilisiert die Seilschwingung den Stand des Punks jedoch. Sid rutscht ab, fällt aufs Seil und dann zurück in den Ring.


Sid: Wichse! Ich hoff' beim Anniversary verzicht'n wa auf den Ring!


Rob ist jetzt richtig in Fahrt. Er springt hoch und stößt mit einem Dropkick gegen den Ringpfosten, welcher durch diesen Move natürlich recht unbeeindruckt bleibt.


Zornig erhebt sich Rob wieder.


Rob: „Na warte, so leicht kommst du da mit nicht davon Freundchen.“


Wütend trümmert Rob mit den Fäusten auf die Arme Halterung ein, bis seine Fingerknöchel sichtbare Spuren dabei hinterlassen haben.


Schwankend gibt sich Rob für`s Erste zufrieden.


Rob: „Ok, die erste Runde geht an dich aber wir sind noch nicht fertig, Ich geh kurz nachtanken, dann geht es weiter.“

Sid: Tanken?


Langsam rafft sich Scum wieder auf und schaut wie 200 Meter Feldweg in Richtung Tresden. Bis Scum beiläufig fest stellt.


Sid: Okay, wechseln wir die Trainingseinheit!


Dann krabbelt Sid aus dem Ring, greift sich ein Bier, zischt es auf und stellt sich auf den Tresden. Eine kurze Musterung des Raums folgt und zieht die nüchterne feststellung nach sich:


Sid: Wir hab'n den Laden völlig zerdeppert!


Von Sid völlig unbeeindruckt ist Rob inzwischen auf den Ringpfosten gestiegen. Ungläubig bemerkt Scum die Position des Psychopunks und ruft ihm vom Tresen aus zu.


Sid: Das packst du nich'! Steig runter von dem Ding'n!


Ein irres Grinsen ziert Rob`s Gesicht.


Entschlossen springt er ab.


POGOSPLASH von der Ringecke auf den auf dem Tresen stehenden Sid!


Die gute Nachricht zuerst. Rob schafft es mit dem Sprung tatsächlich auf den Tresen und reißt Sid mit sich. In einem Knäuel fallen beide zwischen Tresen und Schnapsregal zu Boden. Doch auch der Tresenaufbau folgt ihnen. Schmerzhaft werden beide darunter begraben.


Schließlich liegen beide Männer in den Trümmern einer zerstörten Einrichtung. Die letzten noch vorhanden Flaschen in den Händen.


Völlig zerschlagen aber glücklich.


Rob: „Mir ist so völlig egal was am Wochenende passiert. Wenn ich irgendwas von dem Spüre was dort passiert, habe ich definitiv etwas falsch gemacht.“

Sid: Bewertung der Trainingseinheit? Du hast die Hütte abgeriss'n!



Schwere schwarze Stiefel stapfen gehen durch das Bild.

Ein Schritt...und die Person beginnt zu sprechen...

The S.:„Robert Breads nahm sich die Macht...“

Noch ein Schritt...und die Stimme der Person verändert sich...

The H.:„...Danny Rickson nahm sich den Titel...“


Die Kamera fährt hoch; ein dunkler zerschlissener schwarzer Mantel, Handschuhe an den Händen, lange schwarze ungepflegte Haare, eine Maske: The H. Und ein weiteres mal verändert sich die Stimme.

The A.:„...Doch ich hole mir eure Seelen...“


Der Maskierte geht aus dem Bild und nur am Boden verbleibt ein Messer.


Singles Match:

Gordon Schelo vs. Emilio Fernandez

Referee: Bob Taylor



The preacher man says it’s the end of time
And the Mississippi River she’s a goin’ dry

The interest is up and the Stock Markets down
And you only get mugged
If you go down town



Dann klingt auch schon Hank Williams Jr durch die Halle und der Jubel in der Halle geht los. Zeit für den interessantesten Mann der Welt – oder zumindest den sympathischsten Bauern, den die GFCW zu bieten hat. Gordon Schelo erscheint auf der Rampe und macht sich auf den Weg. Sein Match – bei der größten Show der GFCW Geschichte. Und wie sehr er sich darüber freut ist ihm deutlichst im Gesicht unter dem Strohhut abzulesen. So macht er sich auch den Weg zum Ring, während er leider an den Fans vorbeigehen muss, ohne ihnen die Hand geben zu können.


I live back in the woods, you see
A woman and the kids, and the dogs and me
I got a shotgun rifle and a 4-wheel drive
And a country boy can survive
Country folks can survive


Immerhin kann er einige, so viele wie möglich ohne stehen zu bleiben, einzeln grüßen, immer kurz am Strohhut zupfen, mit dem Kopf nicken, wie man sich auf dem Land halt so grüßt, wenn man sich gerade über den Gartenzaun sieht.

I can plow a field all day long
I can catch catfish from dusk till dawn
We make our own whiskey and our own smoke too
Ain’t too many things these ole boys can’t do
We grow good ole tomatoes and homemade wine
And a country boy can survive
Country folks can survive


Mittlerweile hat er die Ringtreppe erreicht und er stampft er jedes Mal, wenn Hank Williams Jr etwas lauter wird mit einem Bein auf die Treppe und steigt so Stufe für Stufe hinauf, bis er schließlich durch die Seile den Ring betritt. Fast wie früher eigentlich, das war immer sein Ritual, seine Art sich selbst zu beruhigen und in die richtige Stimmung für den anstehenden Kampf zu kommen.


Because you can't starve us out
And you can't makes us run


Dann ist er im Ring angekommen, geht gleich zu einer Ecke, nimmt den Strohhut ab, dreht sich noch einmal mit dem Hut in der Hand und grüßt die Fans von allen Seiten, bevor er den Hut in der Ringecke aufhängt, während die Musik langsam ausklingt. Dann ist er bereit.



Die Zeit ist gekommen. Seit seiner Rückkehr hat der Spanier auf diesen Augenblick gewartet. Nun ist er da. Dortmund, Westfallenhalle, mitten in einer Pandemie. Emilio könnte sich aber nicht besser fühlen. Es wird Zeit.


Unter lauten Rufen der ungefähr 1800 Zuschauer innerhalb der Halle, begibt sich Emilio aus dem Backstage Bereich in die Arena. Die Halle ist in das reinste purpur getaucht. Er trägt eine weiße Hose die mit der goldenen Aufschrift „Fernandez“ versehen ist so wie blaue Stiefel. Er wirft, leicht nickend, einen Blick auf die Zuschauerränge. Erst links von ihm, dann rechts. Dann schweift sein Blick zum Ring. Mit bestimmten Schritt nähert er sich den 4 Ecken, in denen er seit einem Jahrzehnt nicht mehr stand. Langsam und absolut respektvoll betritt er den Ring. Es ist fast genauso wie früher.


Der Spanier verbeugt sich ausschweifend. Dann stoppt seine Musik.


Die Glocke ertönt und das Match beginnt. Emilio und Schelo umkreise sich für eine kurze Zeit. Und dann passiert es.


Low Blow von Emilio.


Das Match hat nicht einmal angefangen.


Pete: „Was zur Hölle Emilio?!“

Sven: „JA! Ich wusste es! JA!“


Der Bauernjunge geht zu Boden. Bob Taylor bleibt nichts anderes übrig, als Emilio zu disqualifizieren.


Sieger des Matches durch Disqualifikation: Gordon Schelo


Emilio hingegen schaut verachtungsvoll auf Schelo herunter. Er hebt seinen Arm gen Himmel.


Multitud Inútil“


Emilio spuckt die Worte voller Verachtung raus.


Mit seinem Arm weiterhin erhoben, verlässt er den Ring und danach die gesamte Halle.




Im Lockerroom ist die Stimmung bei dem Herrn, den wir hier sehen, gerade echt beschissen. Jason Crutch, frisch aus der Dusche gekommen und bereits angezogen, stopft das letzte Kleidungsstück in die Sporttasche. Ein Veilchen zeugt bereits jetzt von dem Punch mit dem Schlagring, der für das Ausscheiden der Oberpollingers gesorgt hat. Das, was man in seinem Gesichtsausdruck lesen kann, zeugt davon, wie es ihm gerade geht. Er verschließt die Sporttasche mit dem Reißverschluss. Dann hält er die hellblaue Collegejacke mit dem „BITCH“-Aufdruck hoch und blickt es fast schon wehmütig an. Was geht nun in seinem Kopf vor? Das wissen wir nicht, aber immerhin entkommt ihm ein Lächeln. Sorgsam faltet er das Kleidungsstück zusammen, als Don Sheen ins Bild kommt. Auch er wirkt frisch geduscht. Crutch blickt hinüber zu ihm.


Jason Crutch: „Scheiß Abend, was?“


Sheen blickt etwas bedröppelt zur Seite, schnauft einmal stark durch. Dann blickt er Jason Crutch an.


Don Sheen: „Ach frag nicht. Ich habe mir mein Comeback auch anders vorgestellt, als mit dieser Niederlage im Rücken nach Hause zu gehen.“


Der Blick des Rich Guys fällt auf das blaue Auge.


Don Sheen: „Ich meine, schön warst du noch nie, aber das Ding in deinem Gesicht macht dich echt noch hässlicher.“


Sheen kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, und auch wenn die Stimmung nach wie vor angespannt ist, muss auch Crutch ein klein bisschen schmunzeln.


Don Sheen: „Ich hätte es kommen sehen müssen. Diese Pisser hätten es niemals auf die Kette bekommen uns zu besiegen wenn sie nicht so oft beschissen hätten. Wieder. Ich sollte derjenige sein, der es hätte merken müssen worauf es rausläuft. Aber das war wohl nichts heute.“


Crutch stellt die Sporttasche am Boden ab und wendet sich nun voll an den Rich Guy.


Jason Crutch: „Morbeus und sein Trupp hatten heute den längeren Atem. Sie hatten die miesen Tricks, und wie wir sehen, gewinnen am Ende nicht immer die mit dem größeren Herz und dem unbedingten Willen. Ich bin mir aber sicher: irgendwann krieg ich Morbeus noch einmal in die Finger. So einfach lass ich mich nicht abspeisen, du weißt, mein Ego…! Aber für heute…für heute haben SIE gewonnen…“

Don Sheen: „Eine Schlacht entscheidet den Krieg nicht. Du wirst deine Vergeltung bekommen Jason!“


Crutch seufzt und sieht sich um, ob er noch was vergessen hat.


Jason Crutch: „Nichtsdestotrotz, Don, möchte ich dir danken. Dafür, dass wir noch einmal Seite an Seite gestanden sind, um ‚Boss&Bitch‘ noch einmal aufleben zu lassen. Es war ein heißer Ritt, auch wenn’s nicht gereicht hat.“


Und er streckt die Hand aus.


Der Don überlegt. Er blickt Jason ins Gesicht, dann auf die Hand, dann wieder ins Gesicht. Ein wenig knirscht er mit den Zähnen. Und dann… Schlägt er die Hand weg und umarmt seinen alten Feind und klopft ihm paar Mal auf den Rücken.


Jason Crutch: „Wie dem auch sei. Das Match ist vorbei. Zeit, dir das Ding hier wieder zurückzugeben…“


Und er reckt ihm die sorgsam gefaltete Collegejacke mit dem „BITCH“-Aufdruck entgegen.


Der Don drückt ihm aber die Jacke direkt wieder entgegen zurück und hebt dann die Hände abwehrend in die Luft.


Don Sheen: „Nein. Ich will sie nicht. Sehe das Ganze nicht als Abschied. Sehe es lieber als einen neuen Schritt. Und diese Jacke bleibt bei dir. Als Geschenk, als Erinnerung.“


Dann grinst er den Oberpollinger frech an und zwinkert ihm zu.


Don Sheen: „Ach. Und wer weiß. Vielleicht wirst du sie ja mal wieder brauchen.“


Der Begründer der Crutch-o-Mania lächelt. Er sagt gar nichts dazu. Vielmehr nickt er einfach nur und legt die Jacke über die Sporttasche. Das sagt mehr, als Worte es könnten. Der Don wendet sich dann zum Gehen und hat die Türklinke schon in der Hand, als er sich nochmal fragend umblickt.


Don Sheen: „Was ist jetzt? Kommst du, oder willst du weiterhin deine Tasche angrinsen?“


Jason Crutch: „Wohin?“


Don Sheen: „Zu der Gang. Zu den anderen. Wie wär‘s, wenn wir das alles für heute hinter uns lassen und jetzt einfach die Show anschauen?“


Und Crutch lächelt nochmal.


Jason Crutch: „Natürlich. Richtig. Ich komme.“


Er schultert die Sporttasche. Und beide verlassen den Lockerroom.



Man hört im Hintergrund „The Dragon lies bleeding“ von Hammerfall. Eine Animation vom Drachen von Loddos wird eingeblendet. Dieser fliegt kreuz und quer über den Bildschirm. Eine Videosequenz wird unten links eingeblendet, die gerade mal ein Viertel des Bildschirms einnimmt. Dort sieht man den Lord of Steel und Thunder im Ring. Thunder spricht ins Mikro hinein.


Thunder: Welcome to the Night of ...

Zuschauer: ThunderSteel


Das erste kleine Video wird angehalten, dafür erscheint oben rechts ein kleines Video wo der Lord of Steel näher zu sehen ist und auch er spricht ins Mikro hinein.


LoS: Wenn ihr sehen wollt, wie wir unseren Gegner den Hintern versohlen, dann gibt mir ein lautes „Let's dance!“

Zuschauer: Let's dance!!!


Auch dieses Video wird angehalten. Nun sieht man links oben eine Szenenfolge von Thunder's Finisher, dem Thunderdome aus verschiedenen Matches. Parallel wird unten rechts eine Szenenfolge von dem Finisher vom Lord of Steel, dem Steelhammer aus verschiedenen Matches zu sehen. Dann erscheint eine Szenenfolge in der gleichen Größe in der Mitte des Bildschirms von ThunderSteels Finisher, dem Striking Blade aus verschiedenen Matches. Die Videosequenz wird immer größer, bis sie den gesamten Bildschirm ausfüllt. Zuletzt jubeln ThunderSteel im Ring und feiern mit den Fans und im Hintergrund hört man die Fans immer und immer wieder „ThunderSteel“ rufen. Ein Schriftzug erscheint in der Mitte mit den Worten „ThunderSteel – Sie sind wieder da!“.