Sven: „Abschließend natürlich noch die Betrachtung des ganz großen Goldes der GFCW!“

Pete: „Im Sommer gab es das Match um den No.1 Contender des Heavyweight-Titles für Brainwashed. Wer durfte Drake, der damals noch Infinity hieß, herausfordern. Zane Levy oder Antoine Schwanenburg? Schauen wir uns kurz das Ende des Matches an….“



Levy Zane vs. Antoine Schwanenburg

Im Ring stehen sich Zane und Antoine gegenüber. Zane schickt einen Elbow Smash gegen Antoines Kopf. Aber der Kaiser denkt nicht daran sich auf einen Austausch von Schlägen einzulassen – viel zu primitiv für ihn – stattdessen schließt er sofort die Distanz zu Zane, hebt ihn aus, Slamt ihn und geht wieder auf den Boden.


Pete: „Antoine hält relativ wenig davon mal...Keine Ahnung...Irgendwas ansehnliches zu machen?“

Sven: „Der Kaiser will das Match gewinnen. Nicht so Fußvolk wie dich bespaßen, als wäre er ein Hofnarr.“


Erneut geht es ins Crossface.


Pete: „Wie auch immer… Zane wirkt hier schon sehr ausgelaugt.“

Sven: „Wie Drake meinte: Irgendwas passt da gar nicht seit diesem Piledriver und noch dazu hat er sehr viel Energie verbrauchen müssen. Schwanenburg laugt ihn aus und beendet es dann mit einem Schlag. Er braucht nicht eine Einkaufsliste von Moves. Was bringt die, wenn du am Ende verlierst?“


Mit aller Mühe rettet sich Zane ins Seil. In seinen Augen liegt ratlosigkeit und Erschöpfung.


Sven: „Er kann Antoine nicht besiegen.“


Verächtlich zerrt Schwanenburg seinen geschlagen wirkenden Gegner von den Seilen weg und lädt ihn auf die Schultern.


DEATH VALLEY DRIVER


DDT


Cover


1…


2…


Kick out!


Pete: „Die Schulter ist nochmal oben, aber Zane ist vollkommen wehrlos.“


Fest starrt Drake in den Ring, an der Barrikade lehnend. Neben ihm Luna, die sich langsam zu erholen scheint. Antoine im Ring scheint vor Wut zu kochen, dass Levy sich noch immer wehrt. Ihn anschreiend setzt es immer wieder Ohrfeigen gegen den Purifier. Und abermals legt Antoine an.


CULTURE SHOCK


CLEANSING MACHINE


Sven: „WO HAT ER DIE AUSGEGRABEN?“

Pete: „Levy hält stand!“


Schwanenburg schiebt sich wieder auf die Beine, diesmal deutlich schwerfällig, aber von Abscheu getragen.


INVERTED HURRICARANA


NEIN


Sven: „Zane springt ein aber Schwanenburg hält ihn einfach fest!!!“

Pete: „UND SCHAU DIR DIE POSITION AN!“


MOONLIGHT SONATA


Sven: „Was für ein Fehler von Zane!!“

Pete: „Damit konnte er doch nicht rechnen!“

Sven: „Aber er rührt sich noch!“

Pete: „Antoine hatte keinen perfekten Griff, keine volle Wucht hinter dem Move.“

Sven: „Was tut er denn jetzt?“


LIMES


LIMES LOCKED IN


Pete: „Alex Move!“

Sven: „Antoine weiß, dass Levy Probleme hat diesem Move zu entkommen.“


Die Peruvian Necktie sitzt tief. Zane hat sichtlich zu kämpfen überhaupt zu wissen wo oben und unten ist – getroffen von Schwanenburgs vernichtendem Finishing-Manöver. Und der Kaiser zieht nur weiter an, schnürt die Luftröhre ab. Am Ring krallen sich Drakes Nägel in seine Handinnenfläche, die Fans toben, nur Ricks bleibt ruhig.


So ruhig wie Zane. Ruhig? Zu ruhig? Mike Gard schnappt Levy Arm, der Leblos nahc unten fällt. Noch einmal. Zane rührt sich nicht und der Kaiser zieht gnadenlos die schlinge zu.


Noch einmal hebt Gard Levys Arm, doch der Körper bleibt schlaff. Hektisch wendet sich der Ringrichter um und gibt das Signal.


DING DING DING


Sieger durch Ringrichterentscheid: Antoine Schwanenburg


Sven: „Wahnsinn.“

Pete: „Und so schließt sich der Kreis.“


Im Ring lässt der Kaiser von seinem Opfer ab und richtet sich langsam auf. Zu sagen, der Kampf wäre spurlos an ihm vorbeigezogen wäre mehr als eine Lüge. Doch am Ende des Tages hatte er kein bisschen seiner Dominanz verloren. Und Zane Levy musste einsehen, dass er in einer anderen Liga stand als der Kaiser. In einer darunter.


Ringärzte holen vorsichtig Zane, der nur langsam zu Bewusstsein kommt, aus dem Ring um ihn neben diesem zu behandeln. Alex Ricks derweil macht sich auf den Weg in das Seilgeviert, um den Arm seines „Besitzers“ zu erheben.


Laura: „Der Sieger und damit neuer Herausforderer auf den GFCW Heavyweight Titel: Der Kaiser – Antoine Schwanenburg!“


Sven: „Vor über einem Jahr musste er sich Drake geschlagen geben und zusehen, wie der die Liga an sich riss. Jetzt ist der Kaiser zurück. Und wenn Lionel Jannek die härteste Prüfung für Drake bis dahin war… Ich denke fast Antoine setzt nochmal einen drauf.“

Pete: „Und was bedeutet das für Zane? Zane und Drake? NEMESIS?“

Sven: „Das Leben ist unberechenbar… Ich denke es bleibt nur abwarten.“


Am Ring kommt jedoch keine Ruhe in die Situation.

Pete: „Drake...Luna… Sven warte mal!“

Die Rampe hinab kommen Damian und Finn gesprintet. Beide mit hübschen Dellen ihres Matches früher am Abend, aber doch in der Lage hier aufzukreuzen und Stress zu machen. Luna und Drake positionieren sich schon, die anderen beiden Rosarios gesellen sich dazu. Der Ring ist umkreist. Und Finn und Damian mit Baseballbats ausgestattet. Beste Voraussetzungen für ein friedliches Ende der Show.

Sven: „Antoine steht noch und auch Alex ist da.“

Pete: „Es ist vier gegen zwei, mach dir nichts vor, wer hier stehend rausgeht.“


Die beiden im Ring machen sich bereit, ohne einen Ansatz an Angst oder auch nur Respekt zu zeigen – bzw. in Alex´ Fall….ohne einen Muskel im Gesicht zu bewegen.

Sekunden vergehen, die sich anfühlen wie Minuten, bevor Infinity sich umdreht und den Titel, der noch immer neben dem Pult liegt aufhebt. Und langsam, gaaanz langsam über die Stufen in den Ring geht. Genüsslich starrt er auf den Titel, auf Antoine, auf die PPV Werbung neben dem Tron, auf seinen Titel, auf Antoine. Und hebt langsam den größten Preis der Liga in die Höhe, während der Kaiser den Augenkontakt stur erwidert.


FADEOUT



Sven: „Antoine Schwanenburg ging als No.1 Contender nach Brainwashed und wieder sollte er auf Drake Infinity treffen!“

Pete: „Die beiden haben schon in 2019 legendäre Matches gezeigt und berechtigterweise auch das Match of the Year abgeliefert. Zu diesem Zeitpunkt war der Champ 364 Tage am Stück Titelträger! Genauso lang wie Schwanenburgs erster Titlerun. Es gab also direkt mehrere Gründe für Schwanenburg den Titel zurückzugewinnen.“



Drake Infinity vs. Antoine Schwanenburg

Viele Fans waren sich schon sicher, dass es das jetzt hier war, aber Antoine ist noch immer im Rennen. Drake kann nur noch mit dem Kopf schütteln.


Sven: „Ohne den Brainbuster wird Drake hier nicht gewinnen können, da lege ich mich fest!“


Der Mann aus Alaska klopft sich fast schon wütend auf seine linke Schulter je länger Antoine das hier aussitzen kann, desto mehr Probleme wird er am Ende wohl bekommen. Er brauch einen Plan und diesen brauch er sofort. Antoine robbt sich an die Seile und zerrt sich nach oben auf seine Beine. Drake liegt noch immer am Boden. Schwanenburg ist mittlerweile in die Ringecke geschlichen und scheint nur auf Drake zu warten. In seinem Gesicht sieht man die pure Entschlossenheit, auch wenn der Schmerz hier und da immer wieder durchscheint. Antoine klopft mittlerweile wie wild mit seinem Bein auf den Boden. Er will Drake animieren, aber dieser reagiert nicht.


STEH AUF!


Brüllt Antoine so laut, dass man es auch ohne ein Mikrophon in seiner Hand an den Fernsehbildschirmen hören kann.


Pete: „Drake regt sich kaum!“

Sven: „Vorsicht Antoine!“


Antoine geht auf Drake zu und will ihn wütend auf seine zwei Beine reißen.


Sven: „Er hat seine Fallenkarte aktiviert!“


Aber darauf hat dieser nur gewartet, er rollt Antoine ein! Gard ist zur Stelle.


1..


2..


KICK OUT!


Die Fans stehen mittlerweile nicht nur, sie stehen quasi auf den Stühlen. Was beide Parteien hier auf das Parkett bringen, ist absoluter Wahnsinn. Streng genommen verdienen es sowohl Drake, als auch Antoine hier und heute als Sieger aus diesem Match zu gehen.


Pete: „Das Match geht jetzt schon mehr als 20 Minuten und ich kann noch immer nicht sagen, wer hier und heute gewinenn wird!“

Sven: „Ich glaube, das kann niemand. Es ist SO spannend!“


Während Antoine fast leblos am Boden zu liegen scheint, will Drake nicht verschnaufen. Er will die Entscheidung und er will sie jetzt. Aber er fasst sich immer wieder an die Schulter. Vielleicht will er genau deshalb JETZT die Entscheidung. Vielleicht weiß er, dass seine Schulter nicht mehr ewig hält.


Sven: „Drakes Augen voller Entschlossenheit. Ist es jetzt Zeit für den Brainbuster?“

Pete: „Das würde das Ende für dieses Match bedeuten!“


THIS IS AWESOME!

THIS IS AWESOME!


Mal sehen, wie AWESOME es wird, aber Drake zerrt Antoine auf seine Beine. Er nutzt dafür bloß den rechten Arm, um den linken so gut es geht zu schonen. Er weiß, dass er die Kraft gleich braucht. Antoine hat derzeit nicht viel entgegen zu setzen. Drake stemmt ihn nach oben.


NEW ORDER


Sven: „Er kann nicht!“

Pete: „Oh mein Gott!“


Er muss ablassen. Er bekommt Antoine nicht nach oben gestemmt. Ein lauter Schrei geht durch die SAP Arena.


NEW ORDER


Pete: „Er zieht ihn durch!“

Sven: „Aber die Schulter hält nicht!“



BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!



Drake rollt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht durch den Ring, das hat seiner Schulter ganz und gar nicht gut getan. Aber er geißelt sich selbst für den Sieg und er geißelt sich weiter. Mit Elan stürzt er sich voller Schmerzen dann auf seinen Erzfeind.


1..


2..


...



KIIIIIIICK OUUUUUUUUT!


Sven: „WAAAAAAAAAAAAAAAAS?“

Pete: „Das kann nicht wahr sein!“


Der Mann aus Alaska, der 364 Tage Champ, der Lord of Madness, der Patient Zero, der Bringer Of Truth, The Scourge of GFCW, the Maskless, er kann es nicht glauben. Absolute Fassungslosigkeit macht sich in seinem Gesicht breit.


Seine Augen sind so weit aufgerissen, wie sie nur sein können, er kann es absolut nicht glauben. Er geht nochmal bei Gard auf Nummer sicher, dass es wirklich nur eine zwei war, aber ja, das war es. Drake ist so verwundert, dass ihm gar keine Worte bleiben, um auch zu diskutieren. Er ist einfach nur fassungslos.


THIS IS AWESOME!

THIS IS AWESOME!


Pete: „So ein Match sieht man wirklich nicht alle Tage!“


Drake ist so voller Adrenalin, dass er für ein paar Momente lang keine Schmerzen in der Schulter spürte. Erst jetzt kommt der Schmerz so langsam aber sicher wieder und er ist schmerzhafter, als zuvor. Mit großem Leid sitzt Drake nun in der Ringecke. Kann er nicht weitermachen? Weiß er nicht wie er weitermachen kann?


Sven: „Ich weiß wirklich nicht, wie das hier enden soll. Wir nähern uns der 30 Minuten Marke.“


Dann blickt Drake nach draußen. Er sieht seinen Titel. Er erinnert sich daran, warum er hier und heute einfach nicht verlieren kann. Er will den Rekord brechen. Er will der erste Mann sein, der Antoine bei einem PPV in einem Singles Match besiegt. Er will der Champ aller Champs werden.


Pete: „Drake steht auf!“


Aber die linke Schulter hängt herunter.


Sven: „Ich will nach dem Match nicht der Arzt sein, der sich um diese Schulter kümmern muss!“


Aber Drake ist es egal. Er kämpft auch mit nur einer Schulter weiter. Mit dem rechten Arm zieht er Antoine auf seine Beine. Auch Antoine ist alles andere als fit. Schweiß rinnt das Gesicht hinunter als wären es die Niagara-Fälle, aber da nehmen sich beide nicht viel. Drake rammt seine Faust in das Gesicht von Antoine.


Der taumelt zurück, zurück in die Seile und erwidert seinerseits mit einem Ellbogen in das Gesicht vom Champ. Der taumelt auch und Antoine geht hinterher. Tritt in die Magengrube.


LÖSUNGSWEG!

LÖSUNGSWEG!

LÖSUNGSWEG!


Sven: „Auf einmal kriegt Antoine dann noch mal einen raus gehauen!“

Pete: „Das könnte das Ende von Drake gewesen sein!“


Die Halle bebt, Antoine hustet, er prustet, er atmet schnell, die Brust bebt. Da steckte viel drin von dem, was er noch zur Verfügung hat. Er greift sich das Bein von Drake. Ist es jetzt Zeit für den Feierabend?


1...


...


2...




2 ½...



KICK OUT!



Sven: „DAS KANN ICH NICHT GLAUBEN! KNEIF MICH MAL WER!“


Das kann nicht nur Sven nicht glauben, so ziemlich niemand in der Halle hat das für möglich gehalten. Es ist einfach nur eine Schlacht, die kein Ende nehmen will. Keiner der beiden Kontrahenten scheint noch Energie zu haben, aber dennoch finden sie sie irgendwo in der hinterletzen Ecke immer mal wieder ein kleines Körnchen, welches sie dann sofort nutzen.


Pete: „Guck dir Schwanenburg an!“


Schwanenburg wirkt auf einmal ruhig, fast schon tiefenentspannt. Er wischt sich den Schweiß von der Stirn und will jetzt noch einmal Energie sammeln für die letzte Aktion an diesem Abend.


Sven: „Aber auch Drake!“


Auch Drake rappelt sich langsam wieder auf. Wo nimmt er nur diese Energie her? Woher? Es scheint eine Mischung aus purem Willen, Adrenalin und Instinkt zu sein. Die Entscheidung, sie liegt in der Luft.


Die Schulter vom Champ hängt tiefer und tiefer. Er versucht sich nicht davon beeinträchtigen zu lassen, aber es macht sich mehr und mehr bemerkbar. Auch, wenn er einfach alles gibt um sich irgendwie durch das Match zu schleppen. Der Champ weiß, dass er das hier schnell beenden muss, seine Chancen sinken von Sekunde zu Sekunde. Er geht auf Antoine zu und will noch einmal einen Dragon Suplex zeigen. Das hat vorhin im Match schon für Erfolg gesorgt. Aber er wird leichtsinnig, seine Verteidigung ist unten, denn Antoine kann ihm ansatzlos einen Back Elbow verpassen! Vor wenigen Minuten hätte er diesen wohl noch kommen gesehen und es vielleicht sogar gegen Antoine genutzt, aber den muss er einstecken. Er taumelt desillusioniert durch den Ring.


CHOP BLOCK!


Und erneut kann Antoine Kapital schlagen! Das rechnte Knie wird anvisiert und ein schmerzerfüllter Schrei hallt durch die SAP Arena. Drake geht zu Boden. Antoine muss sich einmal mehr den Schweiß aus den Augen reiben.


Pete: „Ein effektiver Stich!“

Sven: „So, wie man es vom Kaiser kennt!“


Das muss es doch jetzt aber mal so langsam gewesen sein, oder etwa nicht? Antoine geht nicht zum Cover. Nicht, weil er nicht will. Er kann nicht. Antoine taumelt zurück und hält sich in der Ringecke an den Seilen fest. Auch ihm fehlt hier langsam die Energie.


Sven: „Drake rappelt sich auf! WAAAAS?“


Aber er rappelt sich nicht wirklich auf. Er kommt bloß bis auf seine Knie. Sein Gesicht trägt die Spuren des Krieges, wirkt an manchen Stellen fast schon deformiert. Der Schweiß rinnt nahezu in unendlicher Menge seinen Körper hinunter. Die linke Schulter hängt hinunter. Aber den rechten Arm hat er oben. Er signalisiert Antoine, dass er doch kommen soll. Er wirkt wütend, fletscht mit den Zähnen. Eine Falle? Antoine geht aufs Ganze.


CUUUUUUUULTUUUURE SHOOOOOCK!


NICHT GEGEN DEN KOPF, GEGEN DIE LINKE SCHULTER! ER RÄUMT DEN KNIEENDEN CHAMPION AB!


Pete: „Wenn es das nicht gewesen ist, dann fresse ich einen Besen!“

Sven: „WIR HABEN EINEN NEUEN WOOOOORLD CHAMPIOOON MEINE DAMEN UND HERREN!“


Antoine geht sofort zum Pin. Er ist der gleichen Meinung wie Sven. Mike geht zu Boden.




1...



...


2..


...



2 ½






3!



Pete: „AUS, AUS, AUS!“


SIEGER DES MATCHES DURCH PINFALL UND NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEUEEEEEEEEER GFCW CHAAAAAAAAAAAAMPIOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOON: DER KAISER ANTOINE SCHWANENBURG!



Antoine kann es kaum glauben und pinnt den Champ, pardon, ehemaligen Champ auch noch lange nach dem Three-Count weiterhin. Es dauert einen Moment, bis es ihm dämmert. Es dauert ein paar Atemzüge bis er realisiert, was er hier geschafft hat. Der Kaiser erhält seine Krone. Gard stützt Antoine, nachdem dieser aufgestanden war, aber als das Adrenalin sich bemerkbar macht, gibt es kein Halten mehr. Es ist wie Ostern und Weihnachten zusammen, Emotionen sprudeln aus ihm heraus, wie Asche aus dem Eyjafjallajökull in 2010. Antoine Schwanenburg ist wieder mal an der Spitze der GFCW. Es wirkt im ersten Moment fast schon surreal, aber... es ist tatsächlich passiert. Drake hat einen absoluten Kampf hingelegt aber Antoine beweist: Kaiser ist nicht nur sein Beinahme, er ist tatsächlich der Kaiser der Singles Matches. Er stellt sich auf das oberste Ringseil und stellt sicher, dass jeder in der gesamten Arena, wer hier gewonnen hat. Mike Gard bekommt den Titel vom Zeitnehmer gereicht und Antoine reckt ihn in die Höhe. Seine Augen sind so voller Freude, wie wir es selten bei ihm gesehen habe.


Sven: „Meine Güte, was war das für ein fantastisches Match. Ich kann kaum glauben, dass es zu Ende ist.“

Pete: „Eine wahre Achterbahnfahrt. Drake ohne den Titel zu sehen ist nach der langen Zeit jetzt erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber damit wird Antoine zum 11. World Champion in der GFCW. Herzlichen Glückwunsch!“

Sven: „Dieser Kampf wird auf ewig in die Annalen eingehen und der Beweis dafür sein, dass ein Match ohne besondere Stipulation eine absolute Schlacht sein kann.“

Pete: „Ein Meilenstein.“


(…)



Sven: „Die Herrschaft Infinitys endete…höhö, ein Treppenwitz der Geschichte, verstehst Du, Pete?“

Pete: „Ja ja, sehr lustig. Für Drake begannen die Wochen des Niedergangs. Sein Revanche-Match gegen Schwanenburg hat er nicht bekommen, da er gegen Ricks verlor. Auch im Tag-Team-Match gegen MED ging er mit Luna baden. Der große Showdown mit seinem Intimus Zane Levy sollte dann bei Title Nights 2020 steigen…



Levy Zane vs. Drake Infinity

Seelenruhig schlendert er zurück in Richtung des Rings. Blut, Draht, Stahl zieren das Bild um den Ort, an dem Wrestling eigentlich stattfinden sollte. Doch das hier was eher eine Live-Übertragung eines Krieges. Eines Matches in dem keine Spur mehr von Wettkampf lag. Dafür aber das Gewicht von zwei Leben, die wohl nie wieder so sein würden wie vor dem Anläuten. Title Nights war die Bühne die Legenden und Karrieren erschaffen konnte oder sie nehmen. Und in diesem Fall war es letzteres. Zwischen dem Chaos um den Ring liegt, fast schon unscheinbar, Vaughns Baseballbat. Mit leisem Kratzen beginnt Drake ihn in der Mitte aufzudrehen. Es war bekannt.

Auf der Rampe robbt Levy von DNV weg, scheint dem Bat entrinnen zu wollen, bemerkt nicht, dass der nichtmal in den Händen seines Erzfeindes lag. Kraftlos sackt Zane auf der Bühne wieder auf den Boden. Fast symbolisch liegen noch einige Federn seines Entrances an dem Ort. Hinter ihm tritt Nova die Rampe hinauf. Levy war geschlagen. Lag zu Füßen Drakes. Doch der schreitet an ihm vorbei… Nein, er steigt über ihm, der Fuß findet den Kopf. Ein Blick von der Bühne. Ein zufriedenes Nicken. Das kleine Fläschchen, das in dem Bat verborgen war wird geöffnet.

Neben der Bühne sammeln sich Ersatztische, feinsäuberlich gestapelt. Und übergossen mit brennbarer Flüssigkeit. Wie viele Funken es gebraucht hat, um zu diesem Punkt zu kommen? Wohl nichtmal Drake und Zane vermögen das noch zu sagen. Ein Streichholz zu entzünden benötigt genau einen.

Drake: „Hey Zane. Hast du dir jemals gewünscht du könntest deine vergangenheit einfach…. Verbrennen? Well. Ich kanns versuchen, oder?“

Mit leeren Augen fällt das Streichholz, trifft auf den Stoff über den Tischen. Gierig greifen die Flammen das Tuch, rauschen über das Benzin, krallen sich in das Holz. Ein Sonnenwendfeuer ohne Sonnenwende. Doch ein Wendepunkt im Leben Drake Nova Vaughns und Zane Levys. Noch immer liegt Zane regungslos auf der Bühne, von wo DNV ihn aufzerrt, als wäre er der fünfte Reiter der Apokalypse.

Pete: „ich will das nicht mehr sehen, sven.“

Zane: „...wir….wir wollten immer zusammen untergehen, weiß du noch?“

Drake: „Ich erinnere mich, Zane. Und dieses Verspreche löse ich ein.“

Zane wird positioniert. Gehoben. Und Drake springt.

DARK ENLIGHTMENT PILEDRIVER

Krachend schlagen beide durch die Tische, noch immer lecken Flammen in die Halle. Nun sind endlich Mitarbeiter mit zahlreichen Feuerlöschern vor Ort, doch es war zu spät. Der Schaden war angerichtet. Unter Löschschaum und verbranntem Holz liegen regungslos Drake Vaughn und Zane Levy.

In der Halle herrscht Stille. Niemand scheint ein Wort zu sagen, als hastig medizinisches Personal herbeieilt, Tragen vor sich herschiebt. Luna Rosario sprintet die Rampe hinab, Tränen laufen über ihr Gesicht, doch Jack Bobo hält sie davon ab zu ihrem Partner zu gelangen, den er lieber ungeteilt den Ärzten überlassen will.

Doch während Zane unter panischem Winken und Rufen behandelt wird und auf die Trage verfrachtet schiebt Drake, Striemen auf dem Rücken, verbrennungen und risse am ganzen Körper sich wieder auf die Beine. Stockend, langsam, schwach, geht er auf Luna zu. Im Hintergrund wird zügig die Trage mit Zane in den Backstagebereich geschoben. Doch als Luna Drake umarmen will, schiebt dieser sie mit ausgestrecktem Arm von sich.

Drake: „Luna. Wir sind nicht fertig.“
Luna: „Was… wie weit willst du noch gehen Drake? Es ist doch egal, wer dieses Match gewinnt. Sag es einfach, gib auf, es ist egal Drake, wir brauchen dich. Ich will das das vorbei ist Drake.“

Im Vorhang kann man Finn und Damian erkennen, besorgte Blicke. Doch Vaughn wendet sich ab.

Drake: „Ich auch. Deshalb mache ich weiter.“
Luna: „Drake du kannst ihn nicht wirklich umbringen! Er wird niemals aufgeben, das weißt du!“
Drake: „Kann ich nicht?“

Drake greift sich einen der umstehenden Stühle, klappt ihn zusammen und schlurft in Richtung des Backstage-Bereichs.

Drake: „...nicht….vorbei...“

Das Bild wechselt, hin zu Sven und Pete, in deren Minen Unglaube und Ratlosigkeit liegt. Aber scheinbar lag auf ihnen auch die Verantwortung hier jetzt etwas zu sagen. Pete scheint in Richtung der Zeitnehmer zu sprechen, Sven hält die Hand aufs Ohr, als wolle er extragenau zuhören, was ihm gesagt wird.


Sven: „Pete ich… Glaube, entgegen allem, was wir uns wünschen, das Match ist nicht beendet.“
Pete: „Korrekt.“

Mehr als ein einzelnes Wort fällt nicht aus seiner Kehle. Und das Bild geht über in Szenen aus einem Backstagegang, durch den DNV sich mit dem Stuhl in der Hand schleppt, die andere Hand stützt ihn an der Wand ab, hinterlässt immer wieder rote Striemen, so wie auch der Boden eine Brotkrumenspur aus rot auf sich trug.

Drake: „Na komm schon, Zane...“

Mit einem Knall schlägt ihm eine Tür ins Gesicht. Drake stürzt. Der Blick in den Raum hinter der Tür wird freigegeben, zeigt eine umgeworfene Trage, ausgeschaltete Sanitäter. Levy wirft sich sofort auf Drake, holt aus und schlägt mit einem Gegenstand in seiner Geschlossenen Faust zu. Instinktiv reißt Nova den Arm nach oben, in den sich die Schere in Zanes Hand bohrt.

Zane: „Ich lebe noch, Drake.“

Mit einem Aufschrei reißt Vaughn den Stahl aus einem Arm und feuert einen Headbut nach oben, treibt Levy noch sich runter, worauf der durch den Gang den Rückzug antritt. Nova angelt den Stuhl vom Boden und nimmt die Verfolgung auf.

Drake: „Warum, Zane…. Warum.“

Ein Schnitt bringt uns wieder zu Zane, der in einem der Treppenbereiche gelandet zu sein scheint, die heiligen Katakomben verlässt. Vaughn hatte ihn sichtlich aus den Augen verloren und wird überrascht, als der Purifier hinter einer Ecke lauert und Vaughns Kopf überredet Bekanntschaft mit dem Treppengeländer zu machen. Klappernd fällt der Stuhl abermals auf den Boden, doch verweilt dort nicht lange, denn Zane gabelt ihn auf und schmettert ihn über Drakes Kopf. Der Patient Zero fällt flach auf die Treppe, schlägt ein weiteres Mal heftig auf. Zanes Bein scheint noch immer keine wirkliche Funktion zu haben, einige der Wunden weißen Bandagen auf. Benommen krallt Nova sich an die nächste Stufe, und die nächste, Versucht die Treppen hinauf seinem Peiniger zu entrinnen.

Belustigt schreitet Zane langsam und grinsend neben ihm her.

Zane: „Drake. Nova. Vaughn. Der große Boss. Kriecht im Staub. Dieses Bild war all die Jahre wert Drake. Jeden Tag, jede Nacht. Ich hab mich nie so lebendig gefühlt Drake.“

Hinter den beiden schießt nun auch Jack Bobo herbei. Eine zynische Erinnerung daran, dass das hier immer noch ein offizielles GFCW Match war.

Zane: „Na los.“

Er hebt Drake auf die Beine. Der scheint sofort wieder zusammensacken zu wollen, doch krallt sich an Zane fest, verhindert den Sturz.

Zane: „Wehr dich. Kämpfe, Drake. Oder willst du etwa wirklich mir unterliegen?“

Hart stößt er Vaughn gegen die Wand, doch der schnellt nach vorne und platziert einen gewaltigen Hieb in Zanes Gesicht.

Drake: „Was ist nur aus dir geworden.“
Zane: „Alles, was du immer wolltest oder?“
Drake: „Nein….nein, Zane, ich...“
Zane: „Spars dir!“

Nun treibt Zane wiederum Drake mit heftigen Schlägen zurück. Hinter den beiden scheint sich wieder das innere der Arena aufzutun, vor dem Zugang springen zwei Security-Kräfte zur Seite um den Kampf nicht zu behindern. Es war dieselbe Sektion auf der Zane und Luna sich am Beginn des Abends trafen. Es war derselbe Punkt, von dem aus Zane vor einer gefühlten Ewigkeit hinabstieg um in diese Hölle zu treten. Wie das Leben manchmal spielt.

Ein wenig unbeholfen stolpert Drake durch die Reihen der leeren Sitze, fällt schließlich, was Zane nutzt um Novas Arm zu greifen.

PEACEKEEPER

Zwischen den Sitzen ist Vaughns Gegenwehr schwer zu erkennen, doch viel scheint nicht mehr übrig zu sein. Wie ein Berserker reißt Levy am Arm seines Gegners, doch nach allem, was diese beiden durchgestanden haben muss man befürchten dass die Aussicht auf einen gebrochen Arm nichtmal ansatzweise Beweggrund ist hier eine Niederlage einzugestehen. Gerade als DNV sich wieder auf die Beine zu kämpfen scheint ist in der fast stillen Halle ein gespenstisches Knacken zu hören und Zane Levy hält plötzlich einen Arm in den Händen in dessen Gelenken nicht mehr der geringste Widerstand liegt.

Fast ein wenig überrascht von einem eigenen Erfolg wird er von dem schnellen Gegenschlag Drakes in Form von zwei schnellen Kick völlig überrascht. Ein dritter Tritt gegen den Kopf schickt Zane rückwärts, er stolpert, sein Fuß findet keinen Halt auf der Treppenstufe und brutal stürzt Zane ca. 20 reihen abwärts und kommt am Geländer zum liegen.

Den gebrochenen Arm umklammernd scheint man nun auch in Drakes Augen tränen zu sehen unter all dem Blut, den Narben.

Drake: „WAS MUSS ICH TUN VERDAMMT?“
Zane: „Du…..kannst nicht gewinnen.“

Sein Körper scheint endgültig aufgegeben zu haben. Lethargisch lehnt er sitzend am Geländer.

Zane: „Aber ich bin wirklich gespannt, wie weit du gehst, Nova.“

Zitternd, auf einem Bein, grunzend, schnaubend, verzweifelt versucht Levy noch ein weiteres Mal zurück auf die Beine zu kommen.

Zane: „Aber was frag ich. Es gab nie eine Grenze für dich. Darum geht es hier doch, verdammt. Deshalb musst du aufgehalten werden.“

Doch Nova scheint ihn nicht mehr zu hören. Und während Zane in seinem Kampf den Kopf von Drake weggedreht hat sieht er ihn nicht kommen. Mit Anlauf, dem gesunden Arm schlägt der Patient Zero mit einer Lariat ein. Problemlos wird Zane über das Geländer befördert. Als würde er über das oberste Seil fallen. Doch der rettende Boden ist scheint endlos weit weg, als Zanes Körper aus den Rängen stürzt und in die Sitzreihen unter den Beiden trifft.
Mit verzerrtem Gesicht starrt Drake hinter. War es zuvor nahezu still, so war es jetzt totenstill. Das einzige, was wohl niemand erwartet hat, war Zane Levy, der sich noch immer bewegt. Auf dem Rücken liegend hob sich zitternd sein rechter Arm in Richtung Vaughns, ein erhobener Mittelfinger und ein Grinsen bevor Levy erneut langsam ins Reich der schlafenden zu gleiten scheint.

Ein leichtes Kopfschütteln, Unglaube, Verzweiflung bei Drake. Der gesunde Arm tippt dem neben ihm stehenden Jack Bobo auf die Schulter.

Drake: „Hey Jack….“

…..

Drake: „I quit.“

DNVs Körper versagt den Dienst, er sackt neben dem Ringrichter zusammen, als ein Gongschlag die Stille durchbricht.

Sieger des Matches: Zane Levy!!!

Und noch nie erschien ein Resultat so klein verglichen mit dem, was dazu geführt hatte. Keine Musik tönt in die Halle. Kein Applaus brandet auf, kein Jubel. Niemand war dafür hier. Niemand kam für diese Bilder. Wie durch einen Schleier scheinen die Rosarios, medizinische Kräfte und offizielle zu dringen. Sven und Pete waren nicht zu hören. Zane Levys Besessenheit hatte ihn weit getragen. Drake Nova Vaughn war endgültig gefallen. Doch welcher Preis wurde gezahlt. Wie sehr mussten diese beiden von ihrer Vergangenheit gefangen gewesen sein, um bereit sein alles zu opfern.
Und doch wirkte es irgendwie, als würde man nun auch das Licht am Ende des Tunnel sehen können.

Es war vorbei.

Es war still.



Pete: „Nicht nur der Streak von Drake ist vorüber, auch gegen Zane sah er keine Möglichkeit mehr zu gewinnen. Der Mann der das Jahr bis zum September dominierte, muss sich in 2021 wohl neu erfinden.“

Sven: „Not so fast, Pete. Drake hat es noch immer drauf, hat er im Match auch gezeigt. Er hat nur etwas Pech gegenwärtig. Er wird zurückschlagen, da bin ich mir sicher!“

Pete: „Wir werden sehen. Nun aber zurück zum Heavyweight Championship-Geschehen. Wie bereits angesprochen, Alex Ricks, der Sklave Schwanenburgs wurde No. 1 Contender und traf auf Schwanenburg bei Title Nights.

Sven: „Und Hall of Famer Danny Rickson sollte Special Referee warden. Schauen wir doch mal, was im Vorfeld des Matches so passiert ist….




Einmal mehr befinden wir uns im Anwesen der Schwanenburgs. Das prunkvolle Esszimmer ist diesmal der Schauplatz und man wird beinahe geblendet. Der Marmorboden funkelt, der Kronleuchtet glitzert, die Schränke strahlen. Alex Ricks hat seinen Job offenbar sehr ernst genommen und das Ergebnis sieht gut aus.





Außerdem sehen wir die Gastgeber der heutigen Dinnerparty im Bild. Amélies Outfit konnten wir bereits zuvor bewundern, Antoine hat sich noch einmal umgezogen. Er blickt auf seine Holzkern Uhr und er stellt fest, dass es jeden Moment soweit sein müsste. Ansonsten trägt Antoine ein schwarzes Sakko, darunter eine hellgraue Weste und darunter ein weißes Hemd. Abgerundet wird das Outfit durch eine breite, dunkelblaue Krawatte, welche weiß gepunktet ist. Dazu trägt er eine dunkelgraue Anzughose mit Nadelstreifen und schwarze Lederschuhe. Underdressed ist Antoine auf alle Fälle nicht. Sein Blick ist noch nicht von der Uhr abgewichen, da klingelt die Haustür.


Wie Ameisen kommen auf einmal aus jeder Ecke Leute, die in Eile sind. Amélie weicht kurz von Antoines Seite ab, organisiert das Personal. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, damit alles, ja wirklich alles perfekt ist. Gerade rechtzeitig stellt sie sich wieder an Antoines Seite, der Arm wird bei ihm eingehakt, ein Lächeln aufgelegt.


Alex Ricks erscheint.


Zum Glück hat er sich umgezogen, wobei er eigentlich nur von einer Uniform in die nächste ist. Er trägt einen schwarzen Frack, ein weißes Hemd mit hohem Kragen, eine weiße Fliege, einem weißen Einstecktuch, weiße Handschuhe und eine große, ebenfalls weiße Serviette um den rechten Arm, den er angewinkelt hat. Das einzige, was nicht entweder schwarz oder weiß ist, sind die leicht silbrigen Manschettenknöpfe. Ruhige Stimme mit gehobenem Tonfall. Nach vorn gestreckte Brust.


Alex: „Eure Majestät, Danny Rickson ist eingetroffen.“


Butler Ricks verkündet ihn und es dauert nicht lange, bis er ins Bild tritt.


Der Engländer hat sich für diesen Anlass durchaus in Schale geschmissen, auch wenn er nicht mit der – je nach Blickwinkel prächtigen oder übertriebenen – Opulenz des Gastgebers mithalten kann. Seinen leichten grauen Mantel trägt er offen. Darunter ein fein kariertes Sportsakko in azurblau zu einer beigen Hose, was ihm einen Hauch von Cote d’Azur-Ästhetik verleiht. Seine blonden Haare sind gerade so dezent frisiert, dass sie zwischen gezähmt und locker balancieren.

Er geht an Ricks vorbei und seiner Kopfbewegung ist nicht ganz anzusehen, ob es ein begrüßendes Nicken ist oder ob ihn der Auftritt des Butlers lediglich irritiert.


Er blickt sich in den Gemächern des Champions mit amüsierter Miene um.


Danny Rickson: „Dein Heim bringt das Kunststück fertig, dass es hier gleichermaßen überraschend und dennoch genauso aussieht, wie ich es bei deiner…Bescheidenheit erwartet habe.“


Zuerst wird Amélie begrüßt. Gentleman wie er nun einmal ist, gibt es ein Küsschen auf die Hand. Dann erst wird Antoine begrüßt. Ein kräftiger Händedruck wird ausgetauscht.


Antoine: „Danny, es ist mir eine wahre Freude, dich hier und heute in meinem Hause zu Gast haben zu dürfen. Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als den Main Event von Title Nights auf diese Art und Weise zu zelebrieren.“


Alex steht nur noch so halb im Bild und das ist etwas symptomatisch. Er ist zwar irgendwie Teil vom Main Event, aber wirklich im Bild stehen darf und soll er eigentlich nicht. Es geht um Antoine und es geht um Danny. Dann aber begibt sich Alex doch ins Bild.


Alex: „Darf ich?“


Er möchte den Mantel von Rickson in Empfang nehmen.


Danny Rickson: „Aber natürlich.“


Er lässt sich von Ricks aus dem Mantel helfen. Dass der Mathematiker sich dabei nicht sonderlich geschickt anstellt, eher vorschnell und grob rupft als vorsichtig auszieht, und Rickson sogar die Ärmel seines Sakkos danach richten muss, betrachtet Schwanenburg mit sorgenvollem Blick. Schwanenburg reißt die Augen auf, die Mine wird finsterer, aber zumindest gesagt wird nichts. Alex will die Szenerie schnell verlassen und verschwindet mit dem Mantel, um ihn aufzuhängen.


Danny Rickson: „Wenn ihr schon für diese Feier so viel Prunk auffahrt…“


Mit großer Geste blickt Rickson im Raum umher, den Kopf staunend in den Nacken gelegt wie ein Planetariumsbesucher.


Danny Rickson: „…wie soll es dann erst nach dem Sieg werden?“


Dumpfes Poltern aus dem Nebenraum, wohin Ricks entschwunden ist. Ein letztes Mal richtet Rickson sein Sakko, welches nach dem unglücklichen Ablegen des Mantels ein paar Knicke aufwies. Er blickt erst zur Dame des Hauses, dann wieder zu Antoine.


Danny Rickson: „Weißt du, Antoine, ich habe mich in der Vergangenheit oft gefragt, wie es ist, bei anderen GFCWlern Ehrengast zu sein. Wohnen sie im Luxus? Im Dreck? Im innenarchitektonischen Niemandsland? Bei manchen bin ich mir nicht mal sicher gewesen, ob sie überhaupt ein Dach über den Kopf hatten. Aber so oder so. Wenn ich diese freundliche Begrüßung von euch…“


Euch? Meint er etwa auch Alex Ricks? Der Butler, der soeben wieder zurück kam und nur im Hintergrund des Bildes zu sehen ist, blickt für einen Moment auf. Doch dann legt Rickson einen Arm auf die Schulter Amélies und es wird klar, dass Euch nur die Zusammenfassung der beiden Gastgeber ist.


Danny Rickson: „…so ansehe, dann glaube ich, dass es schlimmere Plätze gibt, an denen man Ehrengast sein kann.“


Die Worte nehmen die beiden Gastgeber mit sichtlichem Wohlwollen auf. Amélie geht voran und macht sich auf den Weg zum Tisch, Schwanenburg und Rickson sind nicht weit dahinter. Am Tisch angekommen, klatscht Antoine zwei mal in die Hände. Erneut erscheint Alex.


Alex: „Ihr habt gerufen?“


Antoines Blick geht gen der Stühle. Die Augenbrauen werden hochgezogen und Alex versteht die Nachricht. Erst zieht er Amélie den Stuhl hervor, dann den von Danny und zuletzt den von Antoine. Für Alex steht kein Stuhl parat, aber der bekommt auch andere Aufgaben.


Amélie: „Alex, den Wein kannst du uns schon mal bringen und dann gib bitte in der Küche Bescheid, dass die Vorspeise in zehn Minuten serviert werden darf.“


Alex: „Sehr wohl.“


Und Alex zischt ab.


Antoine: „Also Danny, während wir auf den Wein und das Essen warten, womit hast du dich in den letzten Jahren beschäftigt? Unser letztes ausführliches Treffen ist ja bereits eine Weile lang her. Zwar sahen wir uns bei Title Nights 2017 und bei der GFCW 500 kurz, aber so wirklich hatten wir keine Chance, uns zu unterhalten. Die Zeit war jeweils rar, wir waren in andere Dinge eingespannt, jedoch bin ich nun umso glücklicher, dass wir nun die Möglichkeit haben, dies etwas nachzuholen.“

Danny Rickson: „Das Übliche. Sich auf den Lorbeeren ausruhen, Interviews geben, Conventions besuchen. Awards abräumen – im Alter kommen die auch gerne mal fürs Lebenswerk. Du bist ja auch auf dem besten Weg, einmal in diese Position zu kommen.“


Er lehnt sich süffisant zurück und wartet die Reaktion seines Gegenübers ab, der ein gewisses Geschmeichelt sein natürlich nicht verbergen kann.


Danny Rickson: „Hättest du eigentlich gedacht, dass wir hier irgendwann mal gegenüber in deiner Villa sitzen würden, so wahrscheinlich zehn Jahre nach unserem ersten Aufeinandertreffen? Damals als wir beide erstmals gemeinsam Teil des Rosters waren, du noch Brainpain hießt und dein wahrer Name ein Geheimnis war, das ich in meiner Show enthüllte. Wir beide, Demon Rickson und Brainpain Schwanenburg, zwei aus der vergangenen GFCW, die es geschafft haben, bis in die Gegenwart relevant zu bleiben. Die meisten von damals wurden schon längst vergessen oder verdrängt.“


Ein verschmitztes Grinsen blitzt durch den dichten, aber gut gepflegten Bart des Kaisers.


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Antoine: „Nun, damals war ich dir streng genommen schon voraus.“


Danny lehnt sich interessiert nach vorne. Sein Gesichtsausdruck schreit quasi nach: Ach, ist das so?


Antoine: „Wir waren zwar zeitgleich Champion, aber während du den schmutzigen German Pain Title gehalten hast, gehörte mir der prestigeträchtige Intercontinental Championship. Nur noch einen dieser beiden Titel gibt es noch heute, ich denke, das sagt alles.“


Während Antoine in seiner Erzählung ist, betritt Alex wieder den Raum. Eine Weinflasche in der linken Hand, in der rechten Hand ein Tablett, auf dem drei Weingläser platziert wurden. Vorsichtig, aber dennoch etwas ungestüm stellt Alex die Flasche Rotwein auf dem Tisch ab, danach das Tablett und stellt die Gläser einzeln vor die drei Teilnehmer des Dinners.


Antoine: „Das ist natürlich ein ausgezeichneter Rotwein aus der Schwanenburgunder Reihe. Ich weiß nicht, ob du ein großer Weintrinker bist, aber zum Anstoßen ist er herrlich und wunderbar geeignet.“

Danny Rickson: „Mit dem Wein ist es bei mir wie mit der GFCW. Ich genieße in Maßen und nur zu besonderen Anlässen.“


Dann erhebt Antoine das Glas, Amélie und Danny tun es ihm gleich.


Antoine: „Auf den Title Nights Main Event 2020!“


Sie alle heben das Glas zum Mund und nippen kurz. Ein kleines Schlückchen für den schönen Anlass genehmigen sie sich und Alex Ricks steht etwas dahinter. Wieder ist er nur halb im Bilde zu sehen, doch Amélie dreht sich nach dem Anstoßen genervt zu ihm.


Amélie: „Solltest du nicht in der Küche sein, Alex?“


Alex, der etwas in Gedanken zu sein schien, ist wieder in der Realität angekommen. Die Realität ist, dass er am Tisch nichts zu suchen hat und wie ein Hund weg geschickt wird. Er verbeugt sich, geht einen Schritt zurück.


Alex: „Ich bitte um Verzeihung.“


Eine weitere kurze Verbeugung, dann verlässt er den Raum.


Antoine: „Danny, ich bin ehrlich. Natürlich habe ich dich nicht bloß eingeladen, um Title Nights 2020 zu zelebrieren. Aber das will ich jetzt nicht so kurz vor der Vorspeise aufmachen. Lass uns die Zeit bis dahin nutzen, um einfach den Moment zu genießen, dass die zwei größten GFCW Legenden aller Zeiten gemeinsam an einem Tisch sitzen können und gleich ein Festmahl genießen können.“

Danny Rickson: „Auch ich will ehrlich sein – seit dem Moment deiner Einladung war mir klar, dass ich nicht nur aus Freundschaft anwesend bin. Unsere gemeinsame Zeit in der GFCW ist einige Jahre her und ich habe nicht alles verfolgt, was seitdem verfolgt ist, doch eines, das weiß ich ganz genau, hat sich nicht verändert…“


Er leert sein Glas Schwanenburgunder und stellt es an den Rand des Tisches. Ein kurzer Blick zur Seite, doch Ricks, dessen Aufgabe das Nachschenken an dieser Stelle wäre, ist bekanntlich noch in der Küche beschäftigt.


Danny Rickson: „…ein Mann deines Selbstbewusstseins braucht keinen Gast, nur um etwas zu feiern. Respekt hin und her.“


Trotz der Ehrlichkeit in diesen Wochen stellt Rickson mit geübtem Charme klar, dass keine Spannung entsteht. Ihm gelingt der Balanceakt zwischen klaren Worten und beiläufigem Ausdruck.


Antoine: „Obgleich du natürlich richtig liegst, ist die Freude über deinen Besuch nichtsdestotrotz über allem Maße vorhanden und wirklich und wahrhaftig vorhanden.

Danny Rickson: „Ein hervorragender Gastgeber bist du jedenfalls. Hintergedanken hin und her. Also werde ich genau das tun, was du vorschlägst, und zulassen, dass mein Mund in Vorfreude auf Essen wässriger und wässriger wird.“


Er nimmt eine Serviette vom Tisch, faltet sie einmal und legt sie für ihren baldigen Einsatz bereit. Antoine lehnt sich etwas hinüber zu Danny.


Antoine: „Danny, ich kann nicht warten. Ich muss es dir vor dem Essen schon beichten.“


Die Vorfreude ist Antoine ins Gesicht geschrieben.


Danny: „Also... warum bin ich WIRKLICH hier?“

Antoine: „Siehst du, Danny, wie du weißt, feiert die GFCW in nicht weniger als vier Monaten ihr 20 jähriges Bestehen. Ich würde gerne weiter mit dir arbeiten. Es nicht bloß beim Referee Einsatz belassen wollen. Danny Rickson, Antoine Schwanenburg, du sagtest es bereits. Wir sind mit das größte und pompöseste, was die GFCW zu bieten hat.“


Während Antoine sichtlich erfreut seinen Plan erläutert, hört man es in der Küche etwas lauter werden. Das Essen scheint kurz bevor zu stehen.


Antoine: „Ich denke, du kannst dir schon denken, was ich dir nun vorschlage, Danny.“

Danny: „Ich denke ja, aber sprich' dich doch gerne aus.“

Antoine: „Das EINE Match, was im Jahr 2021 wirklich noch Leute hervorholen kann. Das EINE Match, welches sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart und Zukunft abbildet. Das EINE Match, welches der Traum aller Fans dort draußen ist. Vergiss Robert Breads gegen Zereo Killer. Danny Rickson gegen Antoine Schwanenburg. Der Main Event des Jubiläums. 20 Jahre GFCW, wir beide um die GFCW Championship, nachdem wir bei Title Nights meine Titelverteidigung gefeiert haben!“


Das sind die Worte, die Danny Rickson hören wollte. Er soll nicht bloß ein Match bestreiten, er soll DAS Match bestreiten. DAS Match bei DEM Jubiläum um DEN WORLD TITLE? Wo soll ich unterschreiben? Trotz Pokerface kann man das gut im Gesicht des Engländers ablesen. Aber bevor es zum Händedruck kommt, wird das Essen serviert. Zumindest könnte man das denken. Aber Alex Ricks steht einfach nur stoisch im Türrahmen. Die Vorspeisesuppe in seiner Hand.


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KLIRR!

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In diesem Moment zerspringt einer der Porzellanteller auf dem frisch gewienerten Parkettboden und verteilt die herzhaft duftende Suppe über dem Boden und unter dem Tisch. Ein Teller, der Ricks beim Servieren aus der sonst so ruhigen und jetzt so wackeligen Hand glitt.

Die drei Hauptakteure, Danny Rickson, Antoine Schwanenburg und Amelié rutschen aufgeschreckt vom Tisch zurück, drehen ihre Füße zur Seite. Amelié springt vor Wut auf.


Amélie: „Alex! Kannst du nicht aufpassen?! Diese Teller sind mehr wert als du!“


Sie schnauzt ihn über den Tisch hinweg an, Ricks steht wie zur Salzsäule erstarrt da, schaut nur vor sich auf den Boden, wie sich die Flüssigkeit ihren Weg zu seinen Schuhen sucht und ihn umkreist.

Auch der Kaiser schaut ihn erzürnt an, zeigt eine grimmige Miene. Er sitzt weiterhin am Ende der Tafel, bleibt vom Schmutz am Boden verschont.


Antoine: „Worauf wartest du? Jetzt entferne endlich diese Sauerei.“


Rickson bleibt ebenfalls sitzen, schüttelt den Kopf, tupft sich den Mund mit der Serviette ab, stößt ein verächtliches „Pff“ aus, während er auf Alex schaut, der dort immer noch wie angewurzelt herumsteht und die Lache begutachtet. Hat der Schatten seinen Herrn und Meister überhaupt gehö…


Alex: „Wie ihr wünscht.“


Ok, hat er.


Clothesline gegen Danny Rickson!


Alex Ricks flitzt nach vorn, reißt Rickson mit einer Clothesline samt Stuhl um und schickt ihn auf den Holzboden, ohne dass dieser auch nur die geringste Chance einer Reaktion bekommt. Amelié reagiert noch einmal entsetzter, springt einen Schritt zurück, stößt nur ein grelles „ALEX!“ aus, aber das wird überhört. Der Kaiser bleibt in seinem Stuhl, nimmt sein Weinglas zur Hand und nimmt einen Schluck, während sich sein Butler über seinen Gast kniet und mehrfach auf ihn einschlägt.

Rickson weiß nicht, wie ihm geschieht, wehrt sich wortwörtlich mit Händen und Füßen, kann den Mathematiker letztlich von sich wegstoßen, Ricks taumelt einige Schritte zurück, Rickson kommt schnell auf die Beine, doch Alex prescht schon wieder voran

Q

E

D

und der Kampf ist so schnell und abrupt beendet, wie er begann. Mit einem Hechtsprung auf Rickson quer durch den Saal packt sich der Mathematiker den Ringrichter und streckt ihn mit einem heranfliegenden Knie nieder.

Amelié sieht sich alles geschockt an.

Antoine sieht sich alles in aller Ruhe an.

Rickson liegt am Boden.

Alex richtet sich auf. Streicht sich über den Anzug. Kontrolliert, dass alles wieder passend sitzt. Dass er wieder aussieht, wie er aussehen sollte. Dann dreht er sich zum Champion. Verneigt sich vor ihm. Schaut ihm dann die Augen. Und spricht mit ruhiger, eisiger Stimme.


Alex: „Für Title Nights ist alles vorbereitet, eure Majestät.“


Sven: „Ricks sagte es. Ricksenburg – das große Finale! Und niemand geringeres als der große Danny Rickson war dann noch als Special Referee mit von der Partie.“

Pete: „Eine epische Schlacht und eines der größten Matches die es bei Title Nights und in der Geschichte der GFCW je gegeben hat!“

Sven: „Mit diesem Schmankerl verabschieden wir uns von 2020, nur um uns noch mehr auf 2021 zu freuen.“

Pete: „Dann wird die GFCW ihr großes Jubiläum bei Doomsday feiern. 2 Jahre GFCW! Wir melden uns dann im Januar mit War Evening bei euch wieder, genießt die Weihnachtstage mit dem Main Event von Title Nights 2020…einem Instant Classic…Special Referee Danny Rickson…..Antoine Schwanenburg und Alex Ricks one-on-one!