„Mein
Name ist Rob Gossler und ich trinke ganz gern mal Einen über
den Durst.“
Stocksteif
sitzt der Hamburger auf einem Stuhl und reibt sich nervös
die schwitzigen Hände an der Jeans trocken. Er sitzt einem
Hellseher gegenüber welcher in das tiefste innere eines
Jeden von uns sehen kann, uns liest, auf den Seiten die sonst
niemand außer der Verfasser selbst. Ein Bluthund mit dem
Hunger auf Seelen. So sagen es vielleicht hier und da landläufig
einige verdrossene Käseblattfanatiker und auch Rob ist
einigen dieser Gedanken schon anheimgefallen als er Auge in Auge
dem bekanntesten Vertreter seiner Zunft in der GFCW gegenüber
sitzt: Dem Psychiater Dr. Sigmund F. Reuth! Unfassbar, da ist er
echt, live und Farbe. Der allseits bekannte und beliebte Doc,
Haus und Hof Psychotherapeut von Jason Crutch! Einmal mehr in
seinem Hawaiihemd unter dem offenen Sakko, die Brille tief auf
der Nasenspitze, ein Klemmbrett (für Notfälle) in den
Schoß gelegt, die Beine überschlagen, das graumelierte
Haar fein säuberlich nach hinten gekämmt. Dr. Reuth,
was haben wir ihn vermisst!
Dr.
Reuth: „Aber deswegen allein sind Sie nicht hier oder?“
Verlegen sich am Kopf
kratzend und eher unwillig kommt Rob den Aufforderungen seines
Gegenübers nach.
Rob:
„Nein.... Chef meinte ich sollte mich mal bei Ihnen
melden.“
Durchdringend sieht
ihn der Arzt an.
„Vorgesetzte
mögen mich nicht besonders......“
Dr.
Reuth: „Und woran könnte das Ihrer Meinung nach
liegen?“
„Naja
Schlägereien mit dem Vizechef, Drogen und Alkohol
Ausrutscher. Das übliche halt. Ich kann schlecht schlafen.“
Doch
damit gibt sich Reuth nicht zufrieden und bohrt weiter nach.
Dr.
Reuth: „Hören Sie, Rob! Sie sind zu mir gekommen, und
ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Sie wissen doch genau, was wir
hier machen sollen, oder? Wir sind wie zwei alte Bekannte, und
Sie können frei von der Leber erzählen. Ich verurteile
Sie nicht, Rob, egal, was war oder ist. Also, rücken Sie
schon raus! Nicht so zugeknöpft…“
Ein sanftes Lächeln
auf den Lippen, so kennen wir den Doc. Doch jetzt wird Rob wütend
und trotzig. Ein unerträgliches Gefühl überkommt
ihn.
Rob:
„Ach FUCK! Man hat Ihnen doch schon längst erzählt
was mit mir nicht stimmt verdammt! Können sie mir nicht
einfach ein paar Pillen in den Rachen stopfen und fertig? Wie
wärs mit 'nem Duroxetan, Prepophol, Pervetin oder
meinetwegen Astrohappy. Irgend ne Scheiße hat die
Pharmaindustrie doch immer parat, wenn‘s darum geht
jemanden für die Gesellschaft brauchbar wieder zusammen zu
flicken.“
Dr. Reuth kennt derlei
Patienten. Auch Jason Crutch hatte dereinst so reagiert. Und der
„Doktor der Bosse“, wie Dr. Sigmund F. Reuth genannt
wird, hat sie schon ALLE gesehen. Rob ist nichts neues, und er
unterscheidet sich nicht von den anderen. Die schnelle Lösung
wird gesucht, und die Patienten denken, mit Pillen ist es schnell
zu lösen. Doch der Doc weiß es besser. Er reagiert gar
nicht auf den Gefühlsausbruch Gosslers.
Reuth:
„Nein wir müssen wesentlich feinfühliger
arbeiten. Erzählen Sie mir von ihrer Kindheit.“
Rob
verdreht die Augen und wieder wird ihm schmerzlich bewusst, dass
er ohne Kooperation nicht aus der Situtation herauskommt.
„Ok,
sie haben gewonnen. Als gut legen wir los….“
Und so erzählt
Rob. Seine Vergangenheit, seine Gegenwart, seine Zukunft. Alles
legt er dem Doc da, weil es ihm nichts bedeutet und es ihm seine
Freiheit widergibt. Es kommen Geschichten von geselligen,
freizügigen Abenden. Traurige Geschichten über Freunde,
die einen verließen. Liebschaften, die kamen und gingen und
sicherlich würde man an dieser Stelle jetzt mehr sehen, wenn
der GFCW nicht so viel an der Privatsühäre seiner
Angestellten liegen würde. Jedenfalls erhebt sich
schlussendlich ein schwer gezeichneter Rob Gossler von seinem
Stuhl. Mit den Worten:
Rob:„Ich
brauche jetzt erstmal ne Auszeit!“
Reuth:
„Wir sollten uns regelmäßig sehen. Wie wäre
es mit nächste Woche.
Erschöpft lässt Rob den Kopf in seine Hände
fallen. Es nimmt kein Ende.
War
Evening, Frankfurt am Main (Eissporthalle am
Ratsweg), 31.08.2018
In
Kooperation mit
Einmal mehr begrüßt
uns Zico Chains 'Mercury Gift' und die Hessen sind absolut aus
dem Häuschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem
Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk
ist selbstredend auch wieder am Start und ist diesmal SO RICHTIG
GEIL und noch dazu verwandeln die Hallenscheinwerfer die Arena in
ein Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich selbst ab (wie
immer). Die Ausgaben zuvor waren ein voller Erfolg und jetzt geht
es in der Bankenmetropole weiter. Fantastische 80 Fans haben sich
hier eingefunden, um die letzte Ausgabe des War Evenings vor
Brainwashed zu genießen. Sie freuen sich wie bolle, dass
die GFCW wieder den Weg hier her gefunden hat und machen richtig
Stimmung.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS FRANKFURRT!!"
Sven:
"Wieder einmal sind wir in Hessen, ich erwarte mir wie immer
viel vom Manhatten Deutschlands"
Pete:
"Ich erinnere mich noch so, als wäre es gestern
gewesen: Title Nights 2012 aus Frankfurt. Jimmy Maxxx gegen Eric
Fletcher im I-Quit Match um die World Championshio, Robert Breads
gegen Chris McFly, diese Nacht werde ich nie vergessen."
Sven:
"Die Stimmung war damals grandios, das stimmt. Ich hoffe,
dass die Fans heute zumindest annähernd so gut drauf sind,
die Card kann sich jedenfalls auch diesmal sehen lassen.."
Pete:
"Absolut! Dann fangen wir doch direkt mal an, was erwartet
uns heute?"
Singles
Match: Zereo Killer vs Drake Infinity Referee: Jo Dardano
Pete:
"Das kommt aus dem Nichts."
Sven:
"Ja, aber dennoch eine wirklich gute Sache. Drake Infinity
scheint sich mehr und mehr zum aufsteigenden Stern zu entwickeln,
jetzt steht ihm mit Zereo Killer aber eine der größten
GFCW Legenden im Weg. Ein ganz großer Test für Beide.
"
Pete:
"Ich glaube Mike würde es mir übel nehmen, wenn
ich Vergangenheit vs. Zukunft sage, aber du weißt ja, was
ich meine. Ich sehe es wie du, aber auch wenn ZK hier der große
Favorit ist, muss man Infinity auf dem Zettel haben."
Sven:
"Für einen Upset ist er definitiv zu haben. Wenn es
gegen namenhafte Gegner geht, tut er sich auch gefühlt etwas
leichter. Auf jeden Fall mal ein Hingucker."
Pete:
"Tolles Match, was uns da zur Einstimmung auf den PPV noch
einmal beschert wurde, doch auch das nächste Match
verspricht etwas:"
Non-Title-Tag
Team Match: Die D.E.P.P.N. vs Ricksenburg Referee: Mike
Kontrak
Pete:
"Man kann fast sagen, dass Ricksenburg fast schon so
überlegen ist, dass es eigentlich nur schief gehen kann,
aber wie siehst du das?"
Sven:
"Ist auf jeden Fall eine interessante These, aber du
könntest tatsächlich Recht haben. Egal wie man es dreht
oder wendet, in 99/100 Fällen wird das Match den Champs
nicht zu nehmen sein. Nicht, weil ich den Deppn nichts zutraue,
sondern weil wir von Alex Ricks und Antoine Schwanenburg reden.
Die homogenste Verbindung, die es je in der GFCW gab. Aber wer
weiß, was passiert, unter normalen Umständen gibt es
aber nicht viele Chancen für die Koreaner."
Pete:
"Du sagst es, Sven! Aber wenn eine Sache nicht zusammen
passt, dann Normal und die Deppn. Die sind nicht normal! Und das
meine ich im positiven Sinne. In den Einzelmatches hat man
gesehen, dass sie hinter Leuten wie Alex Ricks hinterher hinken,
aber wenn die Jungs im Team ihr Ding durchziehen... dann wer
weiß."
Sven:
"Möglich ist es, ich will es auch gar nicht
ausschließen. Vor dem PPV allerdings kann ich mir nicht
vorstellen, dass Ricksenburg auch nur irgendwas dem Zufall
überlässt. Es würde mich stark wundern."
Pete:
"Du hast da auf jeden Fall einen Punkt. Aber nun kommen wir
zum MAAIN EVEENT! Und, Damen und Herren, es ist JASON CRUTCH
INVITATIONAL! Man, wie habe ich mich darauf gefreut."
Das Jason Crutch
Invitational: Raging Protection Crew vs Domination Referee:
Guido Sandmann
Pete:
"Wir alle erinnern uns noch gut an das letzte Jahr: Jason
Crutch und Don Sheen gewannen gemeinsam. Es war das erste Mal,
dass es mehr als Sole Survivor gab. Wie schätzt du es in
diesem Jahr ein?"
Sven:
"Es wird eine ganz harte Nuss. Am Ende gehe ich davon aus,
dass es Player und Crutch unter sich ausmachen werden, aber wer
weiß schon, was passiert. Wie ich die Domination
einschätzen soll, weiß ich noch nicht so recht."
Pete:
"Savior und Azreal waren ewig nicht mehr in einem GFCW Ring,
wir können alle nur spekulieren, wie es in einem langen und
harten Match wie dem JCI mit Ringrost und ähnlichem
ausschaut. Ein Vorteil für die RPC?"
Sven:
"Jein. Ein kleiner Vorteil ist es sicherlich, aber es kann
auch schnell zu einem Nachteil werden, denn die Jungs werden
sicherlich nicht den ganzen Tag vorm Fernseher gesessen und
Crutch Chips gefuttert haben. Wir wissen nicht, wie sie sich
präsentieren und das weiß Crutch auch nicht. Also kann
das Pendel so oder so ausschlagen. Das Überraschungsmoment
würde ich definitiv bei der Domination sehen"
Pete:
"Ich glaube, wenn wir es nüchtern betrachten, dann
sollte der Sieg aber an die RPC gehen. Wenn man die Akteure 1v1
gegenüber stellt, dann sehe ich die RPC schon besser
besetzt. Das muss jetzt nichts heißen, aber zumindest
leicht favorisiert würde ich sie schon sehen."
Sven:
"Unterschätz' mir den Player nicht. Der Mann hat schon
öfters im JCI sein Können aufblitzen lassen. Ich kann
mir sehr gut vorstellen, dass es diesmal SEIN Jahr wird. Ich
hab's im Urin."
Pete:
"Das ist eine Ansage! Und damit war es das auch mit den
heutigen Matches! Sven und Pete verabschieden sich erst einmal,
bis später!"
Das
Bild wird eingeblendet und zu sehen ist Bryan, der Manager der
Domination, der in einer Umkleide steht. Mit ernsthaftem Blick im
Gesicht schaut er sich im Raum um. Die Kamera zoomt weiter raus
und nun sieht man wer sich mit ihm in dieser Umkleide befindet:
Rechts von ihm sitzen Savior und Azreal. Und zu seiner linken der
Nummer Eins Herausforderer auf den Heavyweight Titel…
Player! Auch diese drei haben einen ernsthaften Blick aufgesetzt.
Bryan:
„OK Jungs. Heute steht ein wichtiger … SEHR
wichtiger Abend an. Heute Abend werdet ihr drei in den Ring
steigen mit der Raging Protection Crew! Und zwar in einem sehr
besonderen Jason Crutch Invitational. Heute steht sehr viel auf
dem Spiel, denn heute werden die letzten Weichen für
Brainwashed gestellt! Zum einen, sollten wir erfolgreich sein,
sind die Animals with Attitude vom Ring verbannt wenn Player und
Jason Crutch bei Brainwashed aufeinander treffen! Sollten sie
dennoch eingreifen, werden sie gefeuert! Sollten wir allerdings
verlieren, dann seid ihr, Azreal und Savior vom Ring verbannt.
Und solltet IHR dann doch eingreifen sind Player und ich
gefeuert. Ihr könnt ja nicht gefeuert werden, da ihr ja
keine gültigen Verträge hier habt! So… Und mit
all diesen Dingen die heute auf dem Spiel stehen verlange ich
einfach nur eins von euch: Den SIEG! Bekommt ihr das hin?“
Alle
drei, Savior, Azreal und auch Player nicken. Dann steht Savior
auf und schaut seinen Manager an…
Savior:
„Du willst den Sieg? Du bekommst den Sieg! Azreal und ich
sind nicht zurück gekommen um dann gegen solche großfressen
wir die Animals with Attitude und Jason Crutch, die „Raging
Protection Crew“ abzustinken! Wir werden heute alles dafür
geben, dass WIR, die Domination, gewinnen und Player damit einen
Riesen Vorteil für Brainwashed verschaffen!“
Nach
diesen Worten erhebt sich nun auch Azreal…
Azreal:
„Aber lasst uns bitte eins klar stellen: Wir sind nicht nur
zurückgekommen um die Domination ein weiteres Mal aufleben
zu lassen oder „Helferlein“ für Player zu
spielen. Ein weiterer Grund dafür, dass wir zurück
sind, ist das wir wieder Verträge in der GFCW wollen! Und
heute ist eine sehr gute Möglichkeit die Leute zu
beeindrucken, die das möglich machen können! Versteht
mich nicht falsch… Das Player seinen Vorteil bekommt bei
Brainwashed und das wir hier heute als klare Sieger den Ring
verlassen steht im Vordergrund, aber auch nur solange bis eben
gesagtes geschehen ist!“
Player
hat sich die Ansprachen aller angehört. Man sieht in seinem
Gesicht ein leichtes Grinsen. Dann steht auch er auf…
Player:
„Na dann sieht es ja so aus als ob wir alle wissen worum es
heute geht und das wir alles für den Sieg heute tun werden!
Sehr schön!“
Und
dann verlässt Player auch schon das Bild…
Savior
und Azreal schauen sich verwirrt an…
Savior:
„Was ist mit ihm denn los?“
Bryan:
„Macht euch um ihn keine Sorgen. Er hat einfach vieles was
ihm durch den Kopf geht. Das Match heute. Der Titelkampf bei
Brainwashed… Er braucht einfach seinen Freiraum…“
Und
mit diesen Worten endet diese Szene…
Die
Großleinwand beginnt damit sich die Aufmerksamkeit der
Zuschauer zu sichern, indem langsam aber sicher bewegte Bilder zu
sehen sind. Es handelt sich dabei um Schwarz-Weiß-Bilder.
Der ein oder andere Fan wird sich eventuell spärlich an
diesen Ort erinnern können, doch man muss genau hinsehen.
Schwer erkennbare Bilder gibt diese Kamera lediglich von sich.
Die Tonqualität lässt auch sehr zu wünschen übrig
und immer wieder rieselt das Bild so vor sich hin. Was das Bild
ebenfalls noch irritiert ist, dass die Kamera umgefallen sein
muss, denn das Bild ist nur im 90-Grad-Winkel zu beobachten.
Plötzlich
sieht man hektische Bewegungen im Hintergrund der Zelle.
Moment
mal, in der Zelle? Handelt es sich hierbei um den Gefangenen?
Unten
in der Mitte des Bildes wird plötzlich das Wort „LIVE“
eingeblendet.
Man
versteht kein Wort, nur ein Nuscheln. Allerdings muss man nichts
verstehen, nichts genau erkennen können um zu erahnen, dass
dieses Nuscheln immer unruhiger, immer lauter, immer ängstlicher
wird.
Nun
sind Schritte zu hören. Es beginnt jemand zu sprechen.
„Heute
ist es endlich so weit! Heute ist der 31. August und du erfährst,
weshalb du festgenommen wurdest!“
Dies
sind die Sätze, die man verstehen kann, wenn man genau
zuhört, denn der Stimmverzerrer ist immer noch im Einsatz!
Und
ja, wir können uns nun sicher sein, dass es sich um den
Gefangenen handelt!
Die
angelehnte Tür wird geöffnet, der Office tritt durch
die Schwelle und spricht weiter.
„Ich
habe hier die Papiere!“
Der
Blick ist direkt darauf gerichtet.
„Du
bist verhaftet, w.?“
Doch
als er plötzlich dieses unruhige Nuscheln hört,
verlagert er seinen Blickfokus.
„Verdammt!“
Man
bekommt das Gefühl, dass man das Pochen seines Herzens hören
kann! Schweißbildung, hektische Bewegungen, Angst und Bange
scheint dem Polizisten zu werden!
„Wo
ist der verdammte Schlüssel?“
Der
Schreibtisch wird abgeräumt, kein Schlüssel! Das kann
doch nicht wahr sein, oder?
Sehr
nervös blickt er weiter um sich, sieht die Kamera.
„Ah!“
Er
geht auf die Kamera zu, bückt sich.
„Da
ist der Schlüssel!“
Offenbar
lag dieser die ganze Zeit direkt neben der Kamera! Schnell wird
er in die Hand genommen, genauso wie die Kamera! Nun sieht man
endlich das gesamte Ausmaß des polizeilichen Schlamassels!
Ein
Mann befindet sich im Zellentrakt! Geknebelt und gefesselt, fast
nackt! Nur die Polizeimütze sitzt noch auf seinem Kopf.
Offenbar handelt es sich um einen weiteren Polizisten! Schnell
wird die Zellentür aufgesperrt, dabei geht die Kamera wieder
verloren und diese zeigt nun nur mehr auf sämtliche
Schriftstücke, die zuvor vom Schreibtisch geräumt
wurden!
Man
hört das Klacken des Schlosses, die Zellentür wird
geöffnet. Man kann es erahnen, der Officer tritt hindurch
und will dem Geknebelten helfen!
„Was
ist denn passiert?“
Es
dauert nicht lange, dann ist der Knebel gelöst und man hört
die Stimme des Neu-Gefangenen.
„Es
tut mir Leid, er ist geflohen.“
Wütend
tritt jemand gegen den Zellentrakt.
„Aber..“
Aber
was?
Hat
der Gefesselte einen Trumpf im Ärmel?
„Sprich!
Aber was?“
Sehr
taktvoll geht der Polizist mit seinem Kollegen um, der gerade
erst vor wenigen Momenten befreit wurd.
„Er
hat diesen Brief hinterlassen!“
Ein
Brief?
Schnell
wird dieser aus den Händen gerissen.
„Zieh
dir verdammt nochmal etwas an!“
Ohne
ein weiteres Wort zu verlieren geht der Polizist raus und
verlässt humpelnd den Raum. Vom Officer ist nichts zu sehen,
offenbar ist er so sehr auf den Brief konzentriert, dass es ihm
nicht zu stören scheint, dass er den Brief in der Zelle
liest!
„Willst
du mich nochmal verhaften?
Du
hast noch eine weitere Chance!
Ich
werde bei GFCW Brainwashed anwesend sein!“
Er
hat den Brief vorgelesen.
Plötzlich
ist ein lauter Schrei zu hören. Die Nachricht wird zu einem
Papierballen zusammengeknüllt und fliegt bei der immer noch
komplett verkehrt am Boden liegenden Kamera vorbei.
„Glaube
mir, dass ich mit einer Polizeieskorte bei GFCW Brainwashed
anwesend sein werde!“
Schnellen
Schrittes verlässt er nun die Zelle, und auch den gesamten
Raum. Die Tür wird hinter ihm zugeknallt und mit diesem
lauten Knall wird die Szene ausgefadet.
Wir
alle dachten, dass wir nun des Rätsels Lösung
präsentiert bekommen.
Warum
wurde er verhaftet?
Warum
werden diese Szenen in einer Wrestlingliga gezeigt?
Hatte
er jemals etwas mit der GFCW zu tun?
Wenn
ja, in welcher Form?
Und
vor allem:
Wer
ist dieser Gefangene?
Versammlung
in der Umkleidekabine von Drake Infinity. Lagebesprechung. Im
Halbdunkel des Raumes haben sie sich versammelt, die
verschworenen Drei. Es ist totenstill. Der Vorgang von letzter
Show liegt schwer über der Situation, ganz besonders auf den
Schultern einer bestimmten Person.
Nervös
kaut Rob Gossler auf einem Kaugummi herum (Rauchen ist ja jetzt
in Drakes Gegenwart erstmal nicht mehr), während er sich
seinem „Vormund“ gegenübersieht. Stocksteif
steht er da und verkrampft die Fäuste. Doch er lässt es
nicht zur Anklage kommen, sondern greift vor um die Wogen gleich
wieder in die richtige Richtung zu wenden.
Rob:
„Okay okay. Ich weiß… ich weiß, was ihr
jetzt sagen wollt. Das letztes Mal war einfach
verdammt...nunja.....verdammt schlecht gezielt okay? Ich arbeite
an mir, das wird besser. Ich geh sogar schon zum Seelenklempner.
Ich bin auf dem besten Weg okay? Aber mal ernsthaft: Ich mein...
Kommt schon! Wer hätte denn gedacht, dass der Alte
tatsächlich noch solche Reaktionen aufweist, oder?“
Stille.
Ausdruckslose Blicke in das verzweifelte Gesicht des Punks. Die
Szene ist wie eingefroren. Nur die Insekten drehen ihre Kreise um
die grelle Lampe, die von der Decke des Raumes hängt.
Je
länger die Stille andauert, umso mehr rinnt der Schweiß
aus den Poren des Punks.
Rob:
„„Das ist doch nur ein kleiner Rückschlag. Wir
müssen uns jetzt alle auf das große Ganze
konzentrieren, oder?“
Noch
immer surren nur die Insekten, Drake und Luna blicken, mit der
Geduld und dem Ausdruck eines auf der Lauer liegenden Tieres, auf
den Psychopunk.
Dann
lacht Drake schallend auf, wie man es sonst nur von einem
gewissen Trucker gewohnt ist.
Drake:
„Oh man Rob...“
Unter
dem Klapps auf den Rücken zuckt Gossler ein wenig
erschrocken zusammen.
Drake:
„Dass du dich wirklich noch so verunsichern lässt, nur
weil wir dich 2 Wochen abblitzen lassen und du jetzt hier
ankriechen musst.“
Wesentlich
entspannter als zuvor setzt sich der Lord of Madness auf eine
Bank.
Drake:
„Fehler gehören zum Menschen und wir haben letztes Mal
alle Fehler gemacht. Du hattest das Pech den letzten zu begehen,
den, der im Gedächtnis bleibt. Die Lektion, die du jetzt
hoffentlich gelernt hast ist, dass das egal ist, solange er nicht
in DEINER bleibt. Alle anderen sind egal.“
Ketten
brechen sich an der Brust des Hamburgers. Erleichtert wischt er
sich den Schweiß von der Stirn. Das ging nochmal gut.
Drake:
„Du ruhst dich jetzt noch n paar Minuten aus, ich will dich
fit haben, wenn ich gleich gegen Zereo rausgehe. Und bzgl JBD
haben wir die Lage im Griff. Warte nur ab und den Rest besprechen
wir morgen.“
Rob
wandert ein verschlagenes Lächeln über die Lippen.
Rob
:„Was gedenkst du gegen Zereo Killer heute Abend zu
unternehmen?“
Im
Stile eines verwunderten Eichhörnchens legt Infinity den
Kopf schief.
Drake:
„Ich werde ihn schlagen.“
Laut
krachen die Gelenke des Lord of Madness, als er die verschränkten
Hände von sich stößt.
Drake:
„Wie jeden, den ich schlagen muss. Manchmal Rob, sind die
Dinge auch simpel. Die komplexen Situationen nicht mit mangelndem
Plan zu betreten, aber zugleich die simplen Situationen nicht
unnötig komplex zu machen ist eine Dynamik der Gedanken, die
mich so großartig macht, wie ich es bin.“
Ein
verschmitztes Grinsen wandert über Lunas Gesicht.
Luna:
„Aber nur, weil Mr. Oberkrass das sagt, heißt das
nicht, dass ich einen Vorteil wegwerfe.“ Drake:
„Ich dachte wir hatten uns ge...“
Sie
ignoriert ihn ganz trocken.
Luna:
„Also Rob: Unser Job ist da draußen sicherzustellen,
dass Drake gewinnt. Was auch immer das bedeutet. Du hast schon
mehrmals getan, was getan werden muss. Jetzt beweise dir, dass du
kein Halsband, keine Leine, keine Peitsche brauchst, sondern das
wieder tun kannst und zwar von dir aus. Also tu das da draußen.“
Gestärkt
durch das in ihn gesetzte Vertrauen nickt Rob seinen Verbündeten
anerkennend zu
Rob:
„Ihr könnt euch auf mich verlassen. Ich krieg dass
schon hin.“
Leises,
schmerzhaftes Stöhnen ist zu hören. Man sieht, wie eine
Hand zur bandagierten Stelle um den Torso reicht. Das Atmen
scheint dem Mann schwer zu fallen, dennoch muss er nach vorn
blicken!
Es
ist Zereo Killer, der sich grade für sein Match gegen Drake…
Infinity fertig macht. Manche Dinge, die ihm ansonsten so leicht
erscheinen, wirken in diesem Moment als Anstrengung. Diese
Schmerzen resultieren natürlich von den heftigen Prügeleien
mit Drake Ackley, welche mit einem Absturz aus extremer Höhe
gipfelte.
Nun
sieht der Kalifornier die Kamera.
Zereo
Killer: „Drake… wieder ein Drake, kanns das wirklich
sein?“
Ja,
es ist schon ironisch, dass sich erneut ein Drake mit Zereo
Killer messen will.
Langsam
dreht er sich zur Kamera, spricht direkt hinein.
Zereo
Killer: „Auch wenn ich nicht viel über dich weiß,
so weiß ich dann doch, dass du dich immer sehr gut auf
deine Gegner vorbereitest.“
Ein
besorgniserregender Gesichtsausdruck wandert auf seinen
Oberkörper- und Abdomenbereich herab.
Zereo
Killer: „Ja, mir ist auch bewusst, dass du meine
offensichtlichen Schwächen für den heutigen Abend
ausnutzen willst, doch glaub mir wenn ich dir sage…“
Vorsichtig
erhebt er sich von seinem Stuhl, nähert sich dem Kameramann.
Zereo
Killer: „Ein verletztes Tier kann gefährlicher als
alles Andere sein!“
Dass
er sinnbildlich natürlich sich selbst mein, dürfte
jedem klar sein.
Zereo
Killer: „Drake Ackley… zu diesem Kerl will ich mich
heute nicht äußern, meine Konzentration gehört
Infinity! Es wird ein interessanter Kampf sein, ich bin wirklich
sehr neugierig und freue mich bereits darauf! Aber glaube mir,
Kleiner, wenn ich dir sage, dass ich auch sehr gut vorbereitet
sein werde!“
Entschlossene
Worte des angeschlagenen, blau-grün-bemalten GFCW
Superstars.
Zereo
Killer: „Ich werde Ackley heute eine Botschaft
hinterlassen, indem ich ihm zeige, dass ich mich durch nichts
aufhalten lasse! Keine Verletzung kann mich bremsen, nichts kann
mich aus meinem Konzept bringen! Sieh genau hin, Ackley, dann
siehst du, wie es dir ergehen wird, wenn ich mit Inifnity fertig
bin!“
Mr.
#ISGI überlegt kurz, schüttelt dann den Kopf.
Zereo
Killer: „Nein… um ehrlich zu sein, du hast nicht den
blassesten Schimmer wie es dir ergehen wird!“
Auch
wenn er sagt, dass Drake Ackley heute kein Thema sein wird…
er kann offenbar nicht anders! Dieser Mann ist wohl oder übel
so tief in seinem Kopf, dass er an nichts Anderes denken kann,
bis das Ganze endlich abgeschlossen ist!
Zereo
Killer: „Infinity, wir sehen uns im Ring! Ich hoffe, dass
du wirklich immer so gut vorbereitet bist, wie man es zu hören
kriegt, ansonsten wird es trotz Verletzung…“
Provokant
klopft er sich leicht auf die bandagierten Bereiche.
Zereo
Killer: „… ein Spaziergang!“
Ein
selbstbewusstes Grinsen wird der Kamera präsentiert, doch
wenn man genau hinsieht erkennt man, dass er sich ganz leicht auf
die Lippe gebissen hat. Die entscheidende Frage in diesem Match
wird dann doch sein, wie schlimm die erlittenen Blessuren
tatsächlich sind! Wir werden es schon bald herausfinden!
Wir
sind in Frankfurt am Main. Wir sind in einem größeren
Raum innerhalb der Eissporthalle. Wir sind seitlich einer
Schlange von Fans, die, brav aufgereiht, regelmäßig
ein paar Schritte nach vorn geht, weil gerade wieder der oder die
Vorderste ein Autogramm samt Selfie von der Raging Protection
Crew abstauben konnte. Wir sind offensichtlich in der
Vergangenheit, denn dieses Bild ist schon einige Stunden alt.
Die
RPC sitzt friedlich am Ende der Schlange an einem breiten Tisch,
macht es sich bequem, schüttelt Hände, unterschreibt
Papier, Stoff und ab und an auch mal Haut und lächelt
abschließend in das Handy, das ihnen im Moment vor die Nase
gehalten wird. Für alle eine gute Zeit. Und es gibt auch
genug Security-Leute, die dafür sorgen, dass alles seine
Ordnung behält. Aber so ganz ohne Grund wird dieses Video
hier doch nicht...
Alex:
„Gefunden.“
Und
die ganze Schlange dreht die Köpfe, genauso wie die Raging
Protection Crew ihre hebt. Die Fans sind begeistert. Na klar, das
hier ist noch vor der Show, da freut man sich über jeden
GFCW’ler, dem man begegnet. Wie den eigenen Lehrer, den man
im Lidl trifft, das ist eine ungewohnte Umgebung. Die drei
Ursprungs-GFCW’ler dieser Runde wirken aber nicht ganz so
euphorisch darüber, dass sich hier nun auch die Tag Team
Champions womöglich ein Autogramm abholen möchten. Denn
ja, in diesem Moment stehen Alex Ricks und Antoine Schwanenburg,
selbstverständlich samt Gürteln über den
Schultern, mitten im Raum und mustern die Drei am Tisch. Ricks
pendelt einmal vom linken zum rechten Ende und dann wieder
zurück, um schließlich mit den Augen auf Sweet D, oder
in seiner Welt: Daniel, zu bleiben.
Alex:
„Ihr könnt uns nicht ewig aus dem Weg gehen, Animals
with Attitude. Ich habe Antoine gesagt, ich werde herausfinden,
wo ihr euch versteckt. Und da seid ihr. Ihr solltet wissen, wir
sind interessiert. Habt ihr überhaupt vor, bei Brainwashed
anzutreten oder wollt ihr euch auch dort lieber vor der
Verantwortung verstecken und in Jason Crutch’s Kabine
Schutz suchen? Das sind Variablen, über die ich gerne
Informationen sammle, versteht ihr? Euer Titelverlust scheint
euch ja nur wenig zu tangieren.“
Schwanenburg
rümpft die Nase.
Antoine:
"Wisst ihr, geschätzte Kollegen, während Alex und
ich TAG UND NACHT am Erhalt und Wiederaufbau der Tag Team
Division werkeln, während wir der Jugend CHANCEN einräumen
und alles erdenkliche tun, damit diese unterschätzte
Disziplin des Wrestlings wieder an Wert gewinnt..."
Er
zuckt mit den Schultern.
Antoine:
"Macht ihr nichts anderes, als ihr bereits als Champions
tatet. Nichts. Schon damals hattet ihr kein Feuer, keine
Leidenschaft und kein gar nichts und selbst der Verlust der Titel
hat daran rein gar nichts geändert. Ihr habt nicht einmal
versucht Alex oder mir die Stirn zu bieten. Ihr seid einfach auf
das nächste fahrende Schiff aufgesprungen ohne selbst zu
arbeiten."
Der
Triple Crown Champion schüttelt mit dem Kopf.
Antoine:
"Ist dir ein Leben als Anhängsel von irgendwem so viel
bedeutender, als selbst und mit eigenen Händen etwas zu
erschaffen, Daniel? Entzieht euch nicht der Verantwortung, ihr
Schwachmaten. Das Leben ist keine Party."
Sein
Blick geht zu Jason, den er recht abfällig anblickt, dann
aber zurück zu Daniel.
Antoine:
"Ihr hattet die Chance, in Würde gegen uns
unterzugehen. Aber nun? Nun biete ich euch den feigsten Ausweg
aller Auswege an: steigt aus dem Match aus und wir beenden diese
leidige Chose. Macht was ihr wollt, benehmt euch wie Teenies
während des Springbreaks, es ist mir egal. Meine Zeit ist
wahrlich kostbarer, als sie mit Menschen zu verschwenden, die
kein Interesse an dem haben, was sie tun. Und auch wenn es einen
leichten Brechreiz bei mir auslöst dies zu sagen, aber
selbst die Deppn sind mit Feuer und Flamme dabei."
Der
Legendensohn, hier Daniel genannt, schüttelt den Kopf und
erhebt sich schließlich sogar von seinem Platz. Nur
Sekunden später tut es ihm der ältere Bruder nach.
Daniel sieht so selbstgefällig aus, wie ein
Third-Generation-Superstar eben aussehen kann. Tyler hingegen
sieht eben einfach so aus wie Tyler. Das nennt man dann wohl
Qualitätsunterschied.
Daniel:
„Wisst Ihr….“
Ein
Kuli fliegt beiseite und wird sicher wen finden, der ihn vor
Gericht vertritt……
Daniel:
„Ehe Ihr in der GFCW wart, war es hier richtig herrlich. Es
gab Fighting Champions, Alarmmachende Schnieptröten –
und es war immer fair. Aber seit Ihr da seid, hat sich das
geändert! Ihr findet immer ein Schlupfloch…das kann
man nun clever nennen, oder aber auch einfach nur unfair. Aber
ich weiß, was Du sagen wirst, Alex. Nämlich nichts.
Und Du, Toni…nämlich auch nur, dass das Leben niemals
fair ist. Und das ist geneigt, mich anzukotzen, denn wir wissen
genau, dass es anders laufen KANN!“
Daniel
schnauft hörbar und nun ist es Tyler, der sich leicht um den
Tisch herumschiebt. Gar nicht so einfach, schließlich
hatten ihn Jason und Daniel in die Mitte genommen.
Tyler:
„Und auch jetzt ist es wieder so wie immer: Wo immer
Spotlight zu finden ist, seid Ihr nicht weit. Ihr seid schlimmer
als die Pest, die einem nachläuft! Nicht totzukriegen und in
manchen Momenten bedauern wird das wirklich. Aber schon bald
werdet Ihr sehen, was Ihr davon habt….“
RPC!
RPC! RPC!
schallt
es durch das Rund. Die umstehenden Fans sind natürlich
begeistert, dass sie hier eine Konfrontation der ehemaligen
Tag-Champs und der aktuellen Titelträger sowie dem
Heavyweight-Champion gratis, live und in Farbe präsentiert
bekommen. Tyler und Daniel blicken unisono zu JC, alias Jason
Crutch. Der Heavyweight-Champion – der Gürtel liegt
fein präsentiert auf dem Tischchen – lässt in
seinem Gesicht nichts erahnen. Er mustert abwechselnd
Schwanenburg und Ricks, bis sein Blick dann auf Schwanenburg
haften bleibt.
Jason
Crutch: „Du hast dich nicht verändert, was, Antoine?
Nachdem du den Championtitel verloren hast – an mich,
übrigens – hätte ich gedacht, das hätte in
dir etwas ausgelöst. Hätte dich etwas geerdet. Dich
zurückgeholt auf unseren Planeten. Und ich habe dir sogar
meinen Respekt bekundet. Doch du bist immer noch derselbe
selbstgerechte, hochnäsige, abgehobene und respektlose
Mistkerl, der du vorher warst.“
Ein
lautes YEAH
Er
wendet sich an Ricks.
Jason
Crutch: „Und DU! Dich habe ich stets respektiert als
aufrichtigen, ehrlichen, zwar toughen, aber immerhin fairen
Bastard. Deine Eskapaden mit IHM hier habe ich als fehlgeleitet
interpretiert, doch dann hast du dich tatsächlich
längerfristig mit ihm vereint. Und jetzt dackelst du ihm
hinterher wie ein kleines, räudiges Hündchen seinem
Herrchen. Wann hast du eigentlich das letzte Mal selbst eine
Entscheidung getroffen, huh? Ricks? Stehst du gerade hier und
laberst Dünnpfiff, weil DU SELBST es so willst? Oder weil
dein Herrchen es dir so aufgetragen hat?“
Ein
Raunen. Und man hat den Eindruck als würden sich Crutch und
Ricks noch näher gegenüberstehen. Auch die AwA und
Schwanenburg…ja, es könnte tatsächlich sein,
dass sich hier gerade etwas hochkocht, was demnächst
überläuft. Und die umstehenden Fans spüren diese
Stimmung, die zum Zerreißen gespannt ist. Schließlich
flüstert Tyler Daniel etwas ins Ohr. Der grinst, schüttelt
den Kopf und macht einen Schritt auf Ricks zu. Klein ist der
Daniel ja im Vergleich gaaar nicht.
Daniel:
„Sieh es mal so, Alex. Jason hat schon ganz recht, wenn er
dich als Hündchen deines Anstandswauwaus namens Antoine
Schwanenburg bezeichnet. Wir sind stets fokussiert, während
Ihr nebenher noch Werbung für grässlichen Kuchen und
verdorbenen Wein macht. Wir haben das nicht nötig. Und Du?
Anstatt dich von Antoine zu emanzipieren, dackelst Du ihm
hinterher, wohin er auch geht und machst ihm alles nach. Erst das
„Die Guten schlecht finden“, dann „alle Titel
wollen“ und schließlich „Werbung machen“.
Das mit ‚alle Titel‘ hat sich ja glücklicherweise
erledigt, denn vor Euch steht, leicht versetzt, der amtierende
GFCW-Champion. Und NIEMAND hier im Raum zweifelt, dass er auch
nach Brainwashed noch Champion sein wird.“
Daniel
wirkt einen kurzen Moment nachdenklich.
Daniel:
„Eben zweifelt NIEMAND daran, dass WIR das Jason Crutch
Invitational gewinnen werden! Etwas, das glücklicherweise an
Euch vorbeizieht, weil Ihr….tja…nicht gut genug
seid. Aber das sagten wir ja bereits.“
Ricks
behält Daniel weiter im Blick. Er scheint nicht sonderlich
nachdenklich zu wirken, zumindest nicht mehr als im
Normalzustand. Mit leeren Augen schaut er ihn an, sieht fast
schon durch ihn hindurch, ist aber dennoch voll da. Das Spielchen
wird kurz noch mit Tyler und Crutch wiederholt. Schwanenburg will
schon loslegen, doch da geht Ricks noch einen Schritt nach vorn.
Hebt den Kopf wieder an, stellt sich in den von der RPC
aufgespannten Halbkreis und schaut…auf den Boden.
Alex:
„Das sagtest du bereits, Daniel. Wirklich viel habt ihr
gerade gesagt. Ohne wahren Inhalt…ICH bin NICHT derjenige,
der jemandem blind hinterherläuft. Das seid ihr Daniel und
Tyler. Ihr ändert sogar euren Namen, um euch in dieser neuen
Gruppe zu verstecken.“
Warum
nennt er sie dann nicht auch so? Er schüttelt nur den Kopf,
geht aber einen Schritt weiter nach vorn…in Richtung
Daniel.
Alex:
„Ich mache Werbung. Ja. Denn ich bringe German Fantasy
Championship Wrestling Geld. Mein Name ist bedeutsam. Sponsoren
interessieren sich dafür. Und für die Inhaber der Tag
Team Titel umso mehr. In mehr als sechs Monaten habt ihr diese
Titel gegen genau ein Team verteidigt. Wir haben euch jetzt schon
überboten und übertreffen euch sogar mit Brainwashed
allein. Wer ist gerecht und wer sucht Schlupflöcher?“
Dann
eine zackige Drehung und ein Schritt in Richtung Crutch.
Weiterhin keinerlei Augenkontakt, aber er steht fast an dessen
Schulter.
Alex:
„Gerechtigkeit und Fairness bedeutet übrigens auch mit
seinem Partner zusammenzuarbeiten. Ich bin kein Hündchen,
Jason Crutch. Ich bin Antoines Partner. Antoines Freund. Keine
Randerscheinung wie deine Begleitung. Oder warum hat euer Kampf
am heutigen Abend nur wirkliche Auswirkungen auf DEINEN Kampf
gegen Player?“
Dann
die nächste zackige Drehung und das Gespräch mit Tylers
Schulter.
Alex:
„Oder willst DU vielleicht endlich einmal keine
Randerscheinung mehr sein? Bei den Animals with Attitude gibt es
den Legendensohn, der so viel Potenzial hat und von allen
Experten hoch gehandelt wird und es gibt…seinen Bruder.
Sein Bruder, der sich hier hinter dem Tisch versteckt, eine kurze
Drohung abgibt und seitdem schweigt, flüstert und möglichst
unauffällig sein will. Ich habe unser Gespräch nicht
vergessen, Tyler. Ich warte aber immer noch darauf, dass du aus
deinem Schatten trittst. Wirst du heute einmal etwas bewirken?“
Jetzt
hebt er dann doch endlich den Kopf, schaut Tyler in die Augen.
Sein Blick ist starr, eisig wie immer. Warum er sich an Tyler
anscheinend einen Narren gefressen hat? Das weiß vielleicht
nur Ricks. Aber irgendwie liegt zwischen den beiden was in der
Luft. Und dem Blick Tylers nach zu urteilen, hat er mächtig
Lust darauf, dem Mathematiker mal zu zeigen, wozu er so fähig
ist. In Zeitlupe tritt Ricks langsam wieder zurück in den
Halbkreis und Antoine kann das Gesagte natürlich auch nicht
alles so im Raume stehen lassen. Er wendet sich zu Tyler.
Antoine:
"Das Rampenlicht ist dort, wo ich bin, weil es mich sucht
und nicht umgekehrt. Klar soweit? Und jetzt tue das, was du sonst
auch tust: Nämlich gar nichts. Es wäre mir ein Fest."
Er
schlägt in die gleiche Kerbe, die Ricks öffnete. Ist
das schon eine Aufforderung? Zumindest schaut Tyler mit einem
kleinen Nicken zu Daniel. Eine Richtung, die auch Schwanenburg
geht, denn dann geht der Blick zu Daniel, noch während er
Tyler zugewandt ist.
Antoine:
"Weißt du, was UNFAIR ist, Daniel? Nicht, dass Claude
MICH ANFLEHT zu bleiben um die Tag Team Division zu retten, nein,
dieses sicherlich nicht! Unfair ist es, dass Menschen wie du, die
das Potential haben den Unterschied auszumachen nicht Lösung
sondern Teil des Problems sind. Liege auch du weiter auf der
faulen Haut und mache das, was du am Besten kannst: Der Sohn von
irgendwem sein."
Jason
aber gibt er seine volle Aufmerksamkeit. Nicht nur dreht er
seinen Kopf zu ihm, sein ganzer Körper folgt. Der
Zeigefinger des Todes liegt gar auf der Brust des Oberpollingers.
Antoine:
"Und du, Jason, danke, ja DANKE dass du mich an die World
Championship erinnert hast! Denn ohne diese Erinnerung wäre
mir im Traum nicht mehr eingefallen, wer den Titel denn gerade
hält, ja ehrlich! Aber, mein Freund, mache dir nichts
daraus, dass du in meine Fußstapfen nicht hinein passt."
Der
Finger geht dann wieder weg von der Brust und Antoine gibt einen
allgemeinen Apell an die Runge.
Antoine:
"Ich, Antoine Schwanenburg, mache nämlich als EINZIGER
hier..."
Kurzer
Blick von und zu Ricks.
Antoine:
"Mit Ausnahme von Alex natürlich..."
Die
Firma dankt.
Antoine:
"WIR machen als EINZIGE unseren Job richtig! Wir machen
genau das, wofür wir bezahlt werden! Wir machen die Tag-Team
Division GROß! Kein Bingohallen Unsinn wie die Animals das
veranstaltet haben, WIR sind die SZENE! Und genau aus diesem
Grunde..."
Der
Triple Crown Champion nestelt in seiner Hosentasche und...
AHA!
DER BLANKO-SCHECK!
Antoine
räuspert sich.
Antoine:
"Macht meines Amtes..."
Süffisanter
Blick zu Daniel.
Antoine:
"Da hilft Vati auch nicht."
Antoine:
"Macht meines Amtes als Patron der Tag Team Szene, der, und
ich zitiere: "Entscheidungsfreiheit über
Angelegenheiten die zum Wohle der Tag Team Division geschehen",
besitzt verkünde ich voller FREUDE: Nach dem Brainwashed
Main Event werde ich mir das zurückholen, was mir rechtmäßig
zusteht."
Jason
wird fixiert.
Antoine:
"Ob du oder Player, dieser Titel ist rechtmäßig
mein. Ich werde den Blanko-Scheck nutzen, um ein World Title
Match zu bekommen!"
Die
Runde ist fassungslos. Darf er das? Selbst Alex schaut skeptisch
auf.
Antoine:
"Denn was, ja was, meine Freunde, würde der Tag Team
Division mehr helfen, als wenn der WORLD CHAMPION teil eben jener
wäre? Hm? Genau das würde der Division den Glanz
verleihen, den es braucht!"
Noch
immer recht schockierte Gesichter, in die der Behüter von
Kultur da blickt.
Antoine:
"Ach und Alex wird den Intercontinental Champion
herausfordern, wer auch immer das sein wird. Dann, ja dann, hat
Ricksenburg seine Quest, alle Titel zu vereinen, erfüllt!
Ein wahrer Segen für die Tag Team Division, was denkt ihr?"
Natürlich
grinst Antoine süffisant, Alex scheint nicht wirklich
begeistert, die anderen noch umso weniger. Es scheint so, als
wüsste Alex nichts von Antoines Plan. Langsam aber sicher
zucken seine Mundwinkel aber doch nach oben. Gefällt ihm
also wohl doch. Aber halt, da ist GFCW-Heavyweight-Champion Jason
Crutch. Er fixiert den Ex-Champion innig. Und ohne eine Miene zu
verziehen:
Jason
Crutch: „Antoine, ich werde das Fell des Bären nicht
verkaufen, ehe ich besagten Bären, also Player, erlegt habe.
Im Gegensatz zu dir. Denn im Gegensatz zu dir, der davon ausgeht,
bei Brainwashed die Tag-Team-Titel zu verteidigen, weiß
ich, welche Arbeit vor mir liegt. Solange du dich in Sicherheit
wägst und denkst, die Titel gegen die Deppn und die beiden
Jungs hier zu verteidigen, hast du bereits deinen ersten Fehler
gemacht. Dein zweiter Fehler ist, dass du immer noch denkst,
Ricksenburg sei für ewig. Und, Newsflash: NICHTS ist für
ewig – nicht einmal Ricksenburg! Du kannst also mit deinem
Blankoscheck wedeln, solange es dir beliebt. Es wäre mir
eine Freude - oh yes, was für eine Freude! -, dich einmal
mehr im Ring in deine Schranken zu verweisen. Denn, vertrau mir:
Ich BIN besser als du – UND du!“
Damit
deutet er auf beide Tag-Champs. Grimmige Blicke aller Männer
werden ausgetauscht. Hat jeder gesagt, was er loswerden wollte?
Wohl kaum. Doch alle erkennen, dass hier nicht nötig ist,
noch mehr zu sagen. Zumal ihnen die Anwesenheit der jeweils
anderen mehr als zuwider ist und sie alle ihre Zeit besser nutzen
möchten. Demnach feiern also die umstehenden Fans die
einmalige Gelegenheit, die ihnen gerade geboten wurde. Und
während sich die GFCW-Tag-Team-Champions langsam
zurückziehen, begibt sich die Raging Protection Crew wieder
an ihren angestammten Platz, um weiter Autogramme zu
unterschreiben. Oder auch um noch ein paar Worte zu wechseln,
denn zumindest Tyler und Daniel haben noch etwas zu besprechen.
Aber das geschieht, wie von Ricksenburg so kritisiert, hier nur
im Hintergrund.
Singles
Match: Zereo Killer vs. Drake Infinity
Referee:
Jo Dordano
Ja,
es ist ein sehr ungewohntes Bild dieses Logo bereits jetzt zu
sehen mit dem Wissen, dass dieser Mann das erste Match des
abends bestreiten wird, doch es ist so! Zereo Killer im
Opener kriegt man auch nicht alle Tage zu sehen!
Der
Jubel des Publikums kennt jedoch, egal zu welchem Zeitpunkt
sein Match stattfindet, erwartungsgemäß keine
Grenzen.
Die
Eissporthalle wird komplett verdunkelt und durch das Publikum
huschen hektisch verschiedene, dunkelblaue Lichtkegel, welche
sich nach wenigen Sekunden zu einem großen Spotlight
auf der Auftrittsrampe zusammenfügen. Nebelgeschwader
hat längst die On Stage undurchsichtig gemacht. Einen
kleinen Moment später ist es so weit. Die Silhouette des
sehnsüchtig erwarteten Mannes ist bereits zu erkennen,
die Smartphones werden gezückt und tausende Fotos werden
gemacht! Nun ist er hier, er befindet sich im blauen
Scheinwerferlicht! Zereo Killer ist angekommen!
Neben
seinem markanten blau-grünen Outfit mit dazu passendem
Facepainting, springt am heutigen Abend vor allem sein dicker
Verband um Brust- und Bauchbereich ins Auge! Nichtsdestotrotz
zieht er seine Show durch, wirft mit einer ruckartigen
Bewegung die Kapuze in den Nacken, reißt die Hände
in die Höhe und lässt einen euphorischen
Kampfschrei von sich los! Die Zereo Army steht natürlich
wie ein Mann hinter ihm!
Nachdem
ein bisschen Pyro verschossen wurde, macht er sich langsamen
Schrittes, auffallend langsamer als sonst, auf dem Weg zum
Ring! MacKenzie rennt um den Ring herum, begrüßt
das beste Kommentatorenduo der Welt, ehe er den Weg über
die Ringtreppe auf den Mattenrand findet.
Auch
anders als sonst: Sein Weg ins Geviert führt zwischen
die Seile hindurch, nicht spektakulär über das Top
Rope! Dennoch scheint er hochmotiviert zu sein, freut sich
auf den Kampf! Er zieht die Kapuzenjacke aus und wirft sie
ins Publikum, ehe Evanescence mit Bring me to Life abgewürgt
wird… Als die Halle normal beleuchtet wird, warten
alle nur noch auf eins: Zereo Killers Gegner!
„Violence
Fetish“ durchschallt die Halle und laute Buhrufe
kommentieren das Aufsteigen des Nebels auf der Bühne,
das für Drake Infinity so typisch ist. Infinity zeigt
seine übliche Präsentation der Hydra auf der
Rückseite seines Mantels und macht sich schließlich
durch das dunkelblau flackernde Licht auf den Weg zum Ring.
Auch Luna, sichtlich zufrieden mit ihrem Auftritt zuvor,
marschiert neben ihm zum Ring, die gigantische Hydra-Fahne
schwenkend, die mittlerweile zum Standard geworden zu sein
scheint.
WE
ALL HATE YOU
WE ALL HATE YOU
WE ALL HATE YOU
Ein
Stück hinter ihnen trottet Rob Gossler zum Ring.
Sven:
„Man könnte meinen, Drake und Luna scheinen
ziemlich erpicht darauf, Gossler trotz Allem von sich
abzugrenzen… bis zu einem gewissen Punkt zumindest.“
Als
Drake den Ring betritt, schenkt er seinem Gegner nur einen
kurzen Blick und wartet in seiner Ecke geduldig auf das
Ertönen der Ringglocke, während Luna und Rob sich
an unterschiedlichen Seiten des Rings in Position begeben.
Pete:
„ZK hat auf jeden Fall den zahlenmäßigen
Nachteil heute.“
Sven:
„Ich bitte dich. Das ist ein Eins gegen Eins. Drake
braucht keine Hilfe.“
Pete:
„Jaaaa… Haben wir letzte Show gesehen.“
DING
DING DING!!!
Dann
ist es so weit! Die Glocke ertönt. Keiner von Beiden
scheint es zu Beginn eilig zu haben. Sie liefern sich einen
Staredown, das Publikum ist heiß auf dieses Match!
Während Drake Infinity die dicken Bandagen seines
Gegners genauestens unter die Lupe nimmt, wandern MacKenzies
Augenpaare auch auf die Beiden außerhalb des
Seilgevierts.
Sven:
„Sehe ich das richtig, dass sich die Lippen von
Infinity ein wenig in die Horizontale gezogen haben?“
Pete:
„Scheint so… was mir aber auch Sorgen bereitet
ist, dass es deine auch getan haben?!“
Sven:
„Ist doch klar. Ich durchschau sein kurzes Grinsen. Die
Bandage, die offensichtliche Verletzung könnte sehr zur
Zielscheibe werden.“
Dann
geht’s los! Sie gehen aufeinander zu und es gibt einen
ersten Lock Up! Die nahezu gleichgroßen Wrestler messen
ihre Kräfte, indem sie gegenseitig versuchen ihren
Gegner in eine Ringecke zu drängen. Mithilfe der Zereo
Army, mithilfe seines gesamten Körpereinsatzes, scheint
der Los Angelino den Vorteil auf seine Seite ziehen zu können
und drückt Infinity tatsächlich in Richtung der
Seile…
…
Doch
dann löst sich der Mann aus Anchorage von diesem
Kräftemessen, duckt sich weg, bevor er in den Seilen
landet und verpasst Zereo Killer ein, zwei gut getimte
Punches in die Magengegend! Sofort zuckt MacKenzie zusammen,
weicht einige Schritte zurück und hält sich
verbissen die getroffene Stelle.
Abermals
ist dieses kurze Grinsen zu erkennen.
Pete:
„Puh, das fängt für Zereo Killer Fans gar
nicht gut an. Wenn ich durch die Crowd blicke, sehe ich bange
Gesichter.“
Sven:
„Vielleicht ist er mit seinem Kopf sogar schon etwas
weiter? Was ist, wenn diese Schmerzen bis zum Pay Per View
nicht richtig ausgeheilt sind? Dort wartet ein
Dreißigminutenmatch auf ihn! Selbst gefordert!“
Pete:
„Du hast Recht.“
Vielleicht
hat Sven Recht? ZK scheint tatsächlich ein wenig in
Gedanken versunken zu sein. Er konzentriert sich auf die
Atmung, doch dann motiviert er sich selbst und geht rasch auf
seinen Gegner zu. Erneut ein Lock Up? Nein! Drake Infinity
ist schnell und zeigt seinerseits einen Side Headlock und
zieht voll an! Mr. #ISGI muss sogar auf die Knie, wird jedoch
von seiner Crowd hochgepusht. Nur wenige Augenblicke später
verlagert er das Gewicht so, dass Drake in die Seile muss und
per Schwung löst sich Double M aus seiner misslichen
Lage. Inifnity nimmt Schwung, federt aus den Seilen zurück
und rennt ZK mit einem harten Shoulder Block um! Er bleibt
fürs Erste liegen.
Sven:
„Clever gemacht!“
Pete:
„Ja, das muss man sagen.“
Überlegen
blickt der junge Wilde auf den Veteranen herab, bevor er sich
wieder in die Seile wirft. Schnell springt Zereo Killer hoch,
wartet auf seinen Gegner! Per Leap Frog springt der
Kalifornier über Inifnity drüber. Nun nimmt er auch
selbst Schwung aus den Seilen! Nun rennen Beide aufeinander
zu. Was auch immer Zereo Killer zeigen wollte, es hat nicht
geklappt. Drake lässt das Knie stehen und rammt es
seinem Widersacher in die Magengegend, wohin sonst! Das raubt
ZK total die Luft. Er muss erneut auf die Knie, hält
sich krampfartig den Abdomenbereich.
Provokant
stellt sich der Überlegene vor Zereo Killer hin, blickt
durch das Publikum und sieht die zahlreichen bangen Blicke.
Abermals nimmt er im Anschluss Anlauf und holt Schwung aus
den Seilen! Er federt sich schnell zurück, doch dann
passierts!
Out
of Nowhere, wahnsinnig schnell baut sich MacKenzie auf und
zeigt einen wunderbaren, perfekt getimten Dropkick gegen den
angerannten Drake Infinity!
Pete:
„Was für ein Dropkick! Hast du dieses Klatschen
gehört? Voll auf die zwölf!“
… ja,
dieses Geräusch bei Kontakt mit Infinitys Stirn kann man
wohl bis in die letzten Reihen hören! Dass Drake
Infinity bei dieser perfekten Aktion zu Boden geht ist also
kein Wunder. Das Publikum ist voll da, feuert sofort ihren
Helden mit den berühmtberüchtigten „YOU STILL
GOT IT“-Chants an!
Sven:
„Das war tatsächlich ein blitzsauberer Konter! Und
Drake Inifnity macht das einzig Richtige! Er rollt sich fürs
Erste aus dem Ring und sammelt sich!“
Auch
wenn der Dropkick perfekt funktioniert hat… man sieht
das schmerzverzerrte Gesicht von M². Wesentlich
langsamer als sonst kommt er nach einer einzigen, seinerseits
gelungenen Aktion wieder auf die Beine.
Sein
Blickkontakt weicht keine Sekunde vom Dreiergespann außerhalb
des Ringes! MacKenzie deutet an, dass er kampfbereit ist,
brüllt seinen Gegner an, dass er wieder in den Ring
kommen soll! Dieser macht mit einer Geste eindeutig klar,
dass die verletzten Stellen des Publikumslieblings seine
Zielscheibe ist. Nachdem er sich gesammelt hat, betritt er
wieder den Mattenrand und deutet an den Squared Circle wieder
zu betreten. Der Mann aus Alaska lässt sich sehr viel
Zeit. Zereo Killer reichts! Er geht auf seinen Gegner zu und…
dieser steigt wieder hinab und befindet sich erneut außerhalb
des Ringes… Diese Aktion wird natürlich von
zigtausenden Buhrufen begleitet!
Sven:
„Cleveres Kopfspielchen. Mit so einfachen Aktionen will
er Zereo Killer aus der Reserve locken. Man spürt mit
jeder Faser seines Körpers, dass er total ungeduldig
wird!“
Pete:
„Das kann aber für Infinity auch nach hinten
losgehen! Wenn MacKenzie ein Feuerwerk zündet, kanns
sehr schnell vorbei sein!“
ZK
klatscht in die Hände, bis das Publikum mitmacht. Er
rennt von einer Ringecke zur Nächsten, hämmert zwei
bis dreimal auf das oberste Ringpolster, um die Stimmung
nochmals anzuheizen, als plötzlich…
Pete:
„Was macht der denn hier?“
… Drake
Ackley…
…
auf
der Auftrittsrampe zu sehen ist!
BUUUUUUUUUUUUUUUHHHH!!!!!!
Das
laute Pfeifkonzert gehört ganz alleine dem ehemaligen
Fight Clubber! MacKenzies Hauptaugenmerk gilt nun fast
gänzlich Ackley, der auch immer näher zum Ring
kommt, als würde er am Strand entlangflanieren! Ein
Spaziergänger schlendert auch nicht anders.
Pete:
„Verdammt! Vier zu Eins Überzahl! Das ist nicht
fair!“
Sven:
„Drake Infinity scheint auch überrascht zu sein.
Ackley kommt wohl für alle überraschend zum Ring.“
Pete:
„Ja, auch er hat dieses unsympathische Grinsen
aufgetragen, welches heute jedem „Drake“ ins
Gesicht geschrieben steht!“
Sven:
„Traust du dich das den beiden Drakes auch Face to Face
zu sagen?“
Darauf
gibt es keine Antwort, stattdessen widmen sich die beiden
Kommentatoren wieder voll und ganz dem Kampf, der eigentlich
noch immer nicht richtig angefangen hat.
Drake
Ackley ist schon am Ring angekommen, deutet gemütlich
an, dass er auf den Mattenrand steigen will. Zereo Killer
beugt sich über das oberste Seil nach draußen,
droht seinem neuesten Feind, dass er sich vom Ring verpissen
soll! Gleichzeitig wird er auch von Jo Dardano ermahnt.
Ackley habe in dem Match nichts verloren.
Plötzlich
löst sich Drake Infinity von Luna und Rob Gossler,
slidet in den Ring. Wie eine Cobra schleicht er sich
blitzschnell an MacKenzie ran und…
LOW
BLOW HINTER DEM RÜCKEN DES RINGRICHTERS!!!
Der
hat gesessen! Und noch schlimmer. Der Unparteiische hat
nichts gesehen! Die Fans können es nicht glauben, buhen
was das Zeug hält, winken ab! Ackley entfernt sich
wieder ein paar Schritte des Ringes, hebt die Hände hoch
als Zeichen seiner Unschuld. Er habe doch nichts getan! Noch
bevor sich Jo Dardano davon überzeugen kann, dass
MacKenzie unerlaubt getroffen wurde, wird er von Drake
Infinity per School Boy eingerollt! Der Referee slidet auf
die Ringmatte!
OOOONEEEEEEEEEEE…
Infinity
legt beide Beine auf das zweite Seil!!!
TWOOOOOOOOOOO!!!!
Pete:
„DAS MUSS DER REF DOCH SEHEN!!!“
THREEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!
Sven:
„UNGLAUBLICH!!!“
Pete:
NEEEEEEEEEIN!!!!!!!!!!!“
…
DING
DING DING!!!
Das
wars…
Tatsächlich…
Das
ist das Ende des Matches!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Drake Infinity!!!
Zereo
Killer hat nach knapp zweieinhalb Minuten das Match verloren!
Oder
anders gesehen…
Drake
Infinity konnte einen wahnsinnig wichtigen Sieg in seiner
Karriere einfahren!
Ein
Lachen kann der Lord of Madness sich nicht verkneifen, rollt
sich dann aber schnell zu seinen Mitstreitern (?), möchte
man eine eventuelle Konfrontation mit Ackley vermeiden?
Was
für ein unerwartetes Matchende! Es war vorbei, bevor es
überhaupt richtig angefangen hat! Und Drake Ackley ist
am Ausgang des Matches nicht ganz unbeteiligt. Mr. Chewing
Gum steht auf der Rampe – und grinst selbstgefällig.
Nicht mehr. Er sagt nichts. Er spottet nicht. Er droht nicht.
Er steht nur da und grinst selbstgefällig.
Sven:
„So schnell kanns gehen! Zereo Killer hat sich zu
leicht ablenken lassen und das nutzt der junge Wilde aus!
Vielleicht nicht ganz sauber gewonnen, dennoch ein sehr
wichtiger Sieg!“
Pete:
„Vielleicht nicht ganz sauber gewonnen? Hallo? Geht’s
noch? Low Blow und Pinnfall mit beiden Beinen auf dem zweiten
Seil! Hat der Ringrichter Tomaten auf den Augen?“ Sven:
„Schau einfach mal auf das Ergebnis. Das zählt. So
war es schon immer.“
Das
ist so richtig: Das Ergebnis steht! Zereo Killer hat
verloren.
Sein
enttäuschtes Gesicht wird in Großaufnahme gezeigt,
im Hintergrund sieht man Drake Infinity, der den Sieg über
den großen vielfachen Champion und Awardgewinner
genießt. Luna und Gossler voran schwingen sich die 3
über die Absperrung und entfernen sich durch die Crowd,
um jede Möglichkeit weiterer Spannungen zu meiden. Mit
diesen Bildern endet dieses Schockmatch und wir schalten in
die Werbung.
Wir befinden uns
Backstage, wo Frank sich gerade den Catering-Bereich mehr als
genau erkundet. So viel steht zur Auswahl, doch der Trucker, der
für seine gute Ernährung bekannt ist, weiß nicht
so recht, wo er zu erst zugreifen soll. Und das wird auch nicht
besser, denn ein anderes, sehr wohl bekanntes Gesicht, drückt
sich ins Bild! Und zwar wird Frank bei seiner Auswahl von niemand
geringerem als dem derzeitigen Intercontinental Championship
Träger gestört... Michael Payne!
Michael
Payne: „Hey Frank... na wie geht es dir?“
Er kommt näher,
der Gürtel über die Schulter gelegt. Ein lockeres
Outfit, heute wieder kein Match auf der Card für den Champ.
Michael
Payne: „Keine Sorge Frank ich bin weder hier um dich zu
beleidigen oder dich anzugreifen. Etwas was ich sowieso nicht
mache, ist nicht mein Stil und auch nicht gerade produktiv für
die Company. Ich bin eher hier, weil ja anscheinend
zurzeit wieder große hasst den Champ Zeit ist. Und
ich wollte einfach mal wissen, was bei dir so abgeht wenn es um
unser Match geht. Ob du auch so kurzgebunden bist wie unser
Drehbuchauthor.“
Frank wirkt
selbstsicher.
Frank:
"Ich zähl' die Tage und die Stunden bis zum nächsten
Match, ne?"
Dann beginnt er
zu lachen.
Frank:
"Nimm's mir nicht übel, aber ich habe dich bereits
besiegen können und mit Mike Sheppard hatte ich einen guten
Sparrings-Partner. Ich stehe voll im Saft! Dein letzter Fight ist
ja jetzt auch schon was her, ich erkenne Rost, wenn ich ihn sehe,
ne?"
Der Amerikaner
nickt.
Michael
Payne: „Ich verstehe... das Ding ist da ist ein gewaltiger
Unterschied zwischen dir und Sullivan. Viele meinen ich wäre
Sullivan gegenüber respektlos gewesen in der letzten Show,
doch ich sehe es eher so das es Sullivan an jeder Art von Antrieb
fehlt. Für ihn ist er schon ein World Champ Kandidat. In
seinen Augen muss er keine Entwicklung und keine harte Arbeit an
den Tag legen.“
Dann deutet er
auf Frank.
Michael
Payne: „Im Gegensatz zu dir, du hast dich nie aufgegeben.
Du hast die Arbeit reingesteckt die es braucht um an diesem Punkt
zu stehen. Killian Sullivan mag durch sein Talent im Titelmatch
stehen, du aber defenitiv weil du es dir verdient hast. Daher
wird es verdammt spannend!“
Der Trucker
freut sich.
Frank:
"Ich werde jedenfalls alles daran setzten, dass ich meinem
Truck wieder schickes Gold als Galionsfigur aufsetzen kann! In
einem Multi-Men Match kann immer alles passieren, doch
Schotterpisten sind mein tägliches Brot. Ich gebe so lange
Gas, bis ich das Ding in meinen Händen halte und es in den
Himmel strecken kann. Ich gebe niemals auf!"
Frank wird etwas
ernster und schaut Payne in die Augen.
Frank:
"Auch wenn ich dich mag, im Ring werde ich alles tun, damit
am Ende der Sieger bin, ne? Ich werde mich nicht zurück
halten."
Der Champ
schüttelt den Kopf.
Michael
Payne: „Genau das ist ja das große Problem Frank. Wir
sind Wrestler, keine Balletttänzer oder Eisverkäufer.
Es geht hier nicht ums mögen Frank, wir werden bald in den
Ring steigen um den Champion auszumachen.“
Wieder klopft er
auf den selben.
Michael
Payne: „Muss ich denn Antoine Schwanenburg mögen?
Nein, aber der Kerl war nunmal ein verdammt guter World Champion.
Muss ich den Fight Club mögen? Nein aber die Typen haben
einen Rekord aufgestellt. Und so ist es auch bei mir. Man kann
von mir halten was man möchte, ich verlange auch nicht
unbedingt gemocht zu werden. Aber ich wünsche mir das man
sieht, wie viel Arbeit darin steckt dieses Teil so lange zu
halten.“
Und dann klopft
er auf die Brust von Frank.
Michael
Payne: „So wie die Leute deine harte Arbeit sehen. Nicht
ich habe dich dazu gewählt, die Fans waren es. Durch deine
harte Arbeit und deinen Willen. Ich bin gespannt, was sich beim
Pay Per View durchsetzt. Deine harte Arbeit, Sullivans Talent
oder meine Erfahrung.“
Frank:
"Ich werde abliefern. KEINE BREMSEN!"
Und ein
respektvoller, dennoch bestimmter Staredown findet zwischen den
Beiden statt, bis die Kamera langsam ausfadet.
„I
want my money back“….ein Titel, an dem sich die
GFCW-Galaxie gar nicht satthören kann. Und das Equipment im
Ring spricht eindeutig dafür, dass es hier gleich rund geht,
denn der Hund hat, ob als Wrestler oder Commissioner sei
dahingestellt, zu einem Dog’s Inn geladen. Geladen ist auch
ein gutes Stichwort, denn so wirkt er, als er die Rampe
heraufstapft und dabei so fokussiert wie eben möglich guckt.
Der Applaus ist allerdings ein warmer, denn der Hund hat doch
ziemlich gelitten bei der letzten Show: An der Stirn klebt ein
Pflaster, er humpelt leicht und so richtig topfit wirkt er
nicht.
Dennoch versucht er, mit so ziemlich jedem Fan
abzuklatschen, was bei manch einem wieder länger als die
halbe Sekunde dauert, die man üblicherweise dafür
benötigt. Schließlich ist aber das Seilgeviert
erreicht und wird mit der verbliebenen Energie geentert. Im Ring
nimmt er noch einmal ausgiebig Applaus entgegen, ehe er sich mit
schmerzverzerrtem Gesicht auf einen der bereitstehenden
Hocker….äh….hockt. Es dauert wieder einige
Momente bis der Schallwandler nach oben wandert und der Hund zu
dem ansetzt, was er neben Wrestlen und Jungs zeugen wohl am
besten kann: Reden.
Johnboy
Dog: „BEINAHE!“
Nein,
wir wollen keine Aufmerksamkeit – der Hund ist wirklich so
laut! Und sauer, das merkt man schon bei diesem einen, nicht
sonderlich langen Wort, das er gesprochen hat!
Johnboy
Dog: „Beinahe wäre Rob Gossler gelungen, was weder
Robert Breads, S1margl, Zereo Killer und all die anderen
geschafft haben: Das Ende des Hundes!“
Noch
einmal werden die Bilder vom letzten War Evening eingespielt, als
der Psychopunk mit dem Baseball Bat auf den alten Hund losging
und sich nur sehr widerwillig davon lösen wollte, die
Scheiße aus Johnboy Dog zu prügeln. Schlussendlich
aber hat der Hund ganz offenbar überlebt.
Johnboy
Dog: „Wie so oft bin ich trotzdem wieder aufgestanden….aber
ich habe Drake’s Worte nicht vergessen! Leider hat er nur
einen kleinen Teil der Wahrheit getroffen und ansonsten schlicht
Unrecht: Denn der alte Hund wird NIE vergehen! Solange ich laufen
kann, werde ich im Ring stehen und meine ganze Leidenschaft darin
investieren, in dem was ich tue, der Beste zu sein! Ich habe hier
bereits fast alles gewonnen und wer sich die letzten vierzig
Jahre meiner Karriere ansieht, der weiß, wie oft ich am
Boden lag! Und wie oft ich wieder aufgestanden bin!“
Dafür
gibt es schon wieder eine kleine Runde Applaus.
Johnboy
Dog: „Rob Gossler konnte mich nicht besiegen, was sicher
auch an seinem Zustand lag. Ihr alle habt den ehemaligen
Psychopunk gesehen und es tut mir verdammt weh, dass ich nicht
derjenige sein kann, der ihn aus diesem Loch – in dem er
zweifellos steckt herausholen kann. Dabei hätte er es noch
eher verdient als Drake Infinitiy oder dieses Luder, dessen Name
mir gerade entfallen ist….“
Ungehalten
schnellt der Hund nun vom Hocker auf und hält sich gleich
wieder das waidwunde Kreuz. Bewegen fällt ganz
offensichtlich noch ziemlich schwer, das sieht ein Blinder mit
Krückstock.
Johnboy
Dog: „Deshalb: Kommt heraus und regelt das wie
Männer!“
Erwartungsvoll
wird der Blick auf die Rampe gerichtet…
Luna:
„Weißt du alter Mann...“
So
rasch, wie es eben geht, dreht sich JBD um. Ein wenig zu schnell
für den Geschmack seines Rückens, wenn man sein Gesicht
richtig deutet. Ein Stück neben der von der Bühne
abgewandten Seite des Rings sitzt, die Beine von der Absperrung
baumeln lassend, Luna, die wieder einem Schatten gleich
aufgetaucht war. Ein selbstgefälliges Grinsen, das dem ihres
Mannes nur um wenig nachsteht, ziert ihren kahlen Schädel
und schmiegt sich in das Tattoo, dass die rechte Hälfte
ihres Gesichts bedeckt.
Luna:
„Es scheint ein paar Dinge zu geben, die du nicht so ganz
verstehst, also lass mich mal simpel anfangen. Bevor du hier
große Macho Sprüche klopfst um deine Mid-Life-Crisis
zu bewältigen, mich beleidigst und Drake und Rob hier
rausrufst um das „Wie Männer“ zu klären
solltest du dran denken, dass dir aktuell eine Fünfzehnjährige
die Fresse polieren könnte.“
Langsam
lässt sie sich von der Ringabsperrung gleiten und macht
einige Schritte am Ring entlang. Arrogant wendet sie dem Hund den
Rücken zu während sie fortfährt, doch der lässt
sie wachsam keine Sekunde aus den Augen.
Luna:
„Außerdem erholt sich Drake im Moment. Der tut
nämlich etwas, das du mit diesem Wrack von einem Körper
nicht kannst. Kämpfen.“
Leicht
wird ihr Körper von einem Lachen geschüttelt, als die
Buhrufe ihr entgegen hallen.
Luna:
„Davon mal ganz abgesehen, tust du nichts anderes, als uns
zu bestätigen. Sieh dich an! Ja, wir waren etwas unachtsam
letzte Woche, was niemals passieren dürfte und Rob hat
leider einen Fehler begangen, aber das passiert, wenn man gerade
neu erschaffen wird...“
Nun
scheint sich Infinitys Gefährtin auch mal zu bequemen in den
Ring zu treten und schreitet Stufe für Stufe die Ringtreppe
nach oben.
Luna:
„...aber jeder hat gesehen, dass du nicht mehr hier rein
gehörst. Und jetzt stehst du hier und sträubst dich,
wie genau das, was Drake dir letzte Woche schon gesagt hat: Ein
geschundener, geschlagener, sturer Veteran, zu blind, arrogant
und dumm, um Veränderung hinzunehmen.“
JBD
wird nun von „You still got
it“ Chants der GFCW
Galaxie unterstützt, während er aufmerksam, aber mit
wenig amüsierter Mine, Lunas Worten folgt.
Luna:
„Okay… Ich weiß ihr seid alle nicht die
hellsten, aber das ist der Falsche.“
Sie
macht eine präsentierende Geste in Richtung des Hundes.
Luna:
„Das ist nicht Zereo. Aber der hat seine Prügel ja
schon kassiert.“
SHUT
THE FUCK UP
*clap
clap clap clap clap *
SHUT
THE FUCK UP
Luna:
„Aber hey, JBD! Ich bin ja froh, dass immerhin einige hier
noch so tun, als ob sie Kampfgeist hätten, auch wenn es bei
dir eher Überlebensinstinkt ist. Naja.“
Einen
kurzen Moment scheint sie zu überlegen, deutet dann aber
Richtung Backstage Bereich.
Luna:
„Für einige da hinten wäre, wenn man nach ihrem
Ehrgeiz geht n anderer Job besser. Ohne Namen zu nennen. Einer da
hinten sollte eher Mathelehrer werden.“
Leichtes
Gelächter erklingt. Ricks erfreut sich nicht der
allergrößten Beliebtheit im Moment.
Luna:
„Wobei. Vielleicht verdient man als Schwanenburgs Nutte
mehr.“
Autsch.
Luna:
„Auf der anderen Seite… Vielleicht stimmt das nicht.
Ich hab neulich erst mit Drake drüber diskutiert: Vielleicht
ist Alex gar nicht Antoines Bitch. Ich halte es gut für
möglich, dass unser glorreicher EX-World Champ sich ne neue
Schlampe besorgen musste, wenn ich mir anschaue, was Alex und
Amelie für Sympathien hatten. Da bleibt für ihn ja nix
mehr übrig. Naja egal...“
Die
Stimmung in der Halle explodiert in einer Mischung aus Erstaunen
über die Dreistigkeit, Gelächter und Buhrufen.
Luna:
„Is ja egal, ich bin abgeschweift, my bad, my bad. Sorry.
Außerdem, bevor ich zum Punkt komme, muss ich nochmal kurz
was anmerken ähm… Rob ist nicht der „Ehemalige“
Psychopunk. Rob Gossler ist der ehemalige Obdachlose, der jetzt
zum besseren Psychopunk wird. Und er hat die letzten Wochen
gezeigt, dass er auf einem sehr guten Weg ist. Ihr solltet
dankbar sein, dass wir ihn euch zurück bringen.“
Spöttisch
blickt sie in die entzürnten Gesichter und einige Fans in
der ersten Reihe scheinen sich nicht gerade zu wünschen sie
am Leben zu lassen.
Luna:
„Also zum Punkt JBD: Ich sehe es also...“
Aufgrund
der enormen Lautstärke muss sie noch einmal absetzen und
fährt dann mit Nachdruck fort.
Luna:
„ Ich sehe es also Richtig, dass du nicht als Wrestler
abtreten willst und darauf versessen bist Drake entgegen zu
treten?“
Während
Lunas Worten ist der Hund im Ring herumgewandert, soweit seine
Konstitution das eben zugelassen hat. Es sind erstaunlich harte
Worte, die ihn hier treffen, aber es ist nicht das erste Mal,
dass sie es tun. Demzufolge braucht er zwar einige Momente, ist
dann aber hellwach.
Johnboy
Dog: „Es ist ein Scheiß Spiel, das Ihr da mit Rob
Gossler spielt! Gossler ist ein lieber Mensch, aber ganz sicher
nicht die Maschine, die Ihr gerne aus ihm machen wollt! Auch wenn
Du nun behaupten wirst, dass das letzte War Evening etwas ganz
anderes gezeigt habe. War Evening hat GAR nichts bewiesen, weder
in die eine, noch in die andere Richtung!“
JBD
schnauft und lehnt sich ein wenig an die Ringseile, um den Rücken
zu entlasten. Zumindest das scheint durchaus noch nötig zu
sein.
Johnboy Dog: „Es
ist schön, dass Du Nebenkriegsschauplätze eröffnest,
aber das zeigt nur umso mehr, dass Drake Infinity mich nicht
ernstnimmt! Und warum? Weil Rob Gossler mich nun kalt erwischt
hat und mir zusetzen konnte! Das wird mir heute ziemlich sicher
nicht passieren und damit das auch weiterhin nicht passiert, habe
ich mir vorgenommen, diesem Elend ein baldiges Ende zu
setzen!“
So? Die Fans
horchen auf, während Luna nur ganz langsam den Kopf
schüttelt.
Johnboy Dog:
„Wie wäre es, wenn sich einer von Euch dreien mir
stellt? Alle drei zusammen? Stattdessen kommst Du hier raus,
wirfst ein paar Sätze in den Raum und denkst, das Thema
hätte sich erledigt? SO leicht wird man den alten Hund nicht
los…Mädchen!“
Ouch.
Der Old-Schooler bleibt bei seiner Linie. Immerhin.
Luna
zeigt keine wirkliche Reaktion auf die Provokation, diesen Punkt
will sie JBD offensichtlich nicht geben. Wenn man schon sieht,
wie Drake darauf reagiert hat, dass Rob Luna respektlos behandelt
hat, kann man sicherlich fragen, wie schlau JBD sich gerade
anstellt.
Luna:
„Rob Gossler ist keine Maschine. Und wir spielen erst recht
kein Spiel mit ihm. Was wäre denn passiert, wenn wir hier
nicht eingeschritten wären hm? Ich sag dir was passiert
wäre. Ihr hättet Gossler wie den behandelt, der er war
und nicht der, der er ist. Ihr hättet ihn in Matches
gesteckt, die sein Untergang sind. Ihr hättet seinen Weg
nicht akzeptiert, sondern ihm Druck gemacht der zu sein, der er
war, auf eine plumpe, auf eine verfälschte Art und Weise.“
Ihr
Blick weicht nicht mehr von JBD, der von den eisigen Augen
förmlich durchbohrt wird.
Luna:
„Er ist ein Mensch und wir zeigen ihm eine Option auf, wie
er seinen Weg finden kann. Dass er diese annimmt, ist komplett
seine Entscheidung. Das ist das einzige, was die letzten Wochen
gezeigt haben. Aber hey, wenn du noch nicht bereit bist
abzutreten und meinst, du musst dich in unseren Kram einmischen
UND in Robs, dann tust du das, was wir erwartet haben und weshalb
ich hier raus gekommen bin.“
Einige
wenige Schritte wandert sie durch den Ring, stellt sich kurz an
die Seile, scheint JBDs Reaktionen, die des Publikums zu
beobachten. Es ist nicht wirklich relevant, doch sie benötigt
jede mögliche Information um das Gefühl der Kontrolle
zu behalten.
Luna:
„Warum geht der Commishioner JBD jetzt nicht Backstage und
regelt alles organisatorische und vertragliche. Und der Wrestler
JBD kann dann versuchen uns aufzuhalten… Indem er erneut
auf Drake Infinity trifft. In einem two out of three falls match.
Oder hast du alter Sack die Ausdauer dafür nicht? Hm? Was
sagst du Mr. Ten Minutes Iron Man Match? Du. Drake. Bei
Brainwashed.“
Ein
Raunen geht durch die Fans – und auch den Hund, der
merklich aufhorcht. War das gerade die Annahme einer vorhin
gestellten Herausforderung? Scheint fast so. Einen Schritt macht
der Hund auf Luna zu, hält dann inne und scheint
nachzudenken.
Johnboy Dog:
„Weißt Du…Mädchen….ich muss das
nicht im Büro regeln. Ich VERGESSE ja nicht, was ich im Ring
ausmache. Und lass mich zu Rob Gossler noch eins gesagt sein….er
ist ehemaliger Intercontinental Champion und hatte letztes oder
vorletztes Jahr noch einmal die Chance. Aber er hat seine DÄMONEN
nicht besiegt! Erst wenn er diesen Sieg eingefahren hat, glaub
mir… MÄDCHEN….wird er in der Lage sein, auch
gegen Männer zu bestehen, die in meiner Liga spielen.“
JBD
lässt Luna nicht aus den Augen, als er Luft holt und
schließlich nickt. Das Schnaufen ist deutlich hörbar –
JBD wirkt ein wenig angepisst.
Johnboy
Dog: „Bei Brainwashed darf Drake gern nochmal beweisen,
dass er das NICHT tut! One on one gegen mich. Und wenn er Manns
genug ist, allein anzutreten, rechne ich ihm das ungleich höher
an! Also! Drake Infinity vs Johnboy Dog bei Brainwashed! Weil der
Esel immer zuerst genannt wird.“
Lachend
nimmt Luna die Antwort zur Kenntnis und wendet sich zum gehen.
Luna:
„Ach ja eine Sache noch.“
Blitzschnell
dreht sich Infinitys Gefährtin auf ihrem linken Bein um 180
Grad und schickt den Hund mit einem harten Roundhouse zu Boden,
was die Wunde unter dem Pflaster wieder öffnet.
Luna:
„Wenn du willst, dass Drake dich ernst nimmt, wäre es
nen Versuch wert sich nicht von Säufern, Puppen, Ludern und
Mädchen verprügeln zu lassen.“
Noch
ehe der Hund wieder auf die Beine kommt – sich die Stirn
haltend – hat sich die Barschädlige schon davon
gemacht. JBD wirkt not amused, als die Szene ausfadet.
Wir befinden
uns in einer eher ländlich wirkenden Gegend. Wir hören
Autos, die vorbei brausen und sehen den kirschroten Truck von
Frank Bobo, wie er auf leicht sandigem Untergrund direkt neben
einem Baum geparkt ist. Es wirkt so, als stünden wir an
einer abgelegenen Raststätte oder ähnlichem und wir
erkennen wir Frank, wie er gerade an den Felgen von Madison II
herum poliert.
Die Kamera
fährt näher und näher an Frank heran.
Näher.
Näher.
Bis sie direkt
hinter im Halt macht. Frank pfeift ein Liedchen und es passiert
erst einmal nichts. Der Kameramann räuspert sich. Jetzt
reagiert Frank dann endlich, er steht auf wie ein HB Männchen,
mit einer Hand reibt er sich den Hinterkopf und lächelt mit
geschlossenen Augen.
Frank:
"Euch hab' ich ja gar nicht erwartet, ne?"
Peinliche
Stille, denn der Kameramann antwortet logischerweise nicht.
Frank:
"Aber es trifft sich gut, dass ihr hier seid. Ich hab' da
nämlich was, was ich euch zeigen muss!"
Frank
präsentiert sein schwarzes, von Kautabak Konsum geprägtes,
Lächeln und an den Bildschirmen hoffen wir, dass es nicht
das ist, was er uns so dringen zeigen wollte. Wieder haben wir
eine kleine, peinliche Pause. Frank ist sichtlich nicht gewohnt,
dass er keine Reaktion bekommt, aber er versucht es zu
überspielen.
Frank:
"Habt ihr euch nicht schon immer gefragt: 'Wie zur Hölle
schafft es dieser Trucker so glänzende Felgen zu haben?' Ja,
habt ihr, ne?"
Man möchte
fast NEIN in den TV brüllen.
Frank:
"Ich werde nämlich andauernd auf die glänzenden
Felgen von Madison angesprochen! Und heute verrate ich euch, wie
auch ihr so glänzende Felgen kriegen könnt. Ganz
einfach!"
Der Trucker
greift sich eine Flasche seiner Politur, die er zuvor geschickt
hinter seinem Rücken platziert hatte. Es sieht fast gar
nicht gespielt aus. Eine Schauspieler-Karriere kommt für den
Trucker wohl nicht in Frage, wenn es im Ring nicht mehr für
ihn reichen sollte.
Frank:
"Franks Bobolitur ist ein altes Familienrezept in der ersten
Generation und nur wenige Tropfen..."
Er versucht
den kleinen Text von der Rückseite der Flasche abzulesen.
Frank:
"... reichen, um die glänzendsten Felgen zu bekommen!
Auftragen - Polieren - Glänzen! Mit diesen drei einfachen
Schritten werden ihre Felgen funkeln, wie noch nie zuvor, ne?"
Dann hält
er die Flasche in die Kamera. Ein kleines, aber feines
Fläschchen, offenbar mit großer Wirkung.
Frank:
"Auch für Titelgürtel geeignet!"
Der
Trucker grinst fröhlich weiter in die Kamera und die Szene
fadet langsam aus.
Non
Title-Tag Team-Match:
Die
D.E.P.P.N. (Anthony „The Mac“ Monroe & Derek
„Flamingo Boy“ Jones) vs. Ricksenburg (Alex Ricks
& Antoine „Brainpain“ Schwanenburg)
Referee:
Mike Kontrak
Mit
unfassbar nervigem Gezappel und Getöse swaggen Anthony
Monroe und Derek Jones zum Ring.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, Anthony Monroe und Derek Jones,
die DEPPN!“
Monroe
trägt ein Glücksbärchi-T-Shirt und einen
Indianerkopfschmuck. Derek Jones hat einen Zylinder auf dem
Kopf und ein Funkgerät in der Hand. Im Ring angekommen
lassen sich die beiden Vollidioten ausbuhen, anfeuern, sucht
es euch aus. Sie sind fertig und bereit für das Match.
Und dann wird es dunkel.
You
have power and money
But
you are mortal
You
know you cannot escape death
But
immortality can be obtained
Ricksenburg.
Zwei
Scheinwerfer strahlen auf den Eingangsbereich und erschaffen
die Lichtkegel, in denen die Champions, zu den Buhrufen der
Fans, stehen. Alex Ricks links, Antoine Schwanenburg rechts.
Beide mit den goldenen Titeln auf ihren Schultern. Für
einen Moment schauen sie sich an, nicken und machen sich dann
auf dem Weg zum Ring, während auch sie von Laura
angekündigt werden.
Pete:
„Da sind sie unsere ach so tollen Tag Team Champions.
Die selbsternannten Retter der Tag Team Szene, aber heute, oh
Wunder, stehen die Titel nicht auf dem Spiel.“
Sven:
„Gründe wurden von Antoine dafür aber gleich
zwei genannt. Zum Einen kriegen die Deppn in zwei Wochen
ohnehin eine verdiente Chance, die Titel zu gewinnen und zum
Anderen wollte er sie nicht für den Angriff vor zwei
Wochen belohnen. Er selbst hat dieses Match hier nämlich
gefordert und dank Blankovertrag auch angesetzt.“
Pete:
„Naja…Zum Wohle der Tag Team Division hin oder
her…aber da müssen wir wohl diesmal wirklich
dankbar sein, dass wir so einen Leckerbissen heute zu sehen
bekommen.“
Sven:
„Ricksenburg tut halt, was gut ist.“
Nunja…lassen
wir das einmal so stehen. Ungefähr genauso, wie die
Deppn. Die werden von Ricksenburg auch mit kalter Schulter
stehen gelassen, während sie den Ring durchqueren.
Antoine steigt auf das zweite Ringseil einer Ecke, streckt
den Titel nach oben. Ricks geht im Rücken seines
Partners in die Knie, legt den Gürtel vor sich ab und
schaut in Richtung Deppn. So fadet die Musik der Champions
allmählich aus und alle nehmen ihre Haltung an.
Pete:
„Beide Teams sind also bereit und besprechen sich,
während Mike Kontrak die Titel aus dem Weg räumt.“
Sven:
„Besprechungen sehen für mich anders aus.
Schwanenburg macht Ricks direkt klar, dass er hier den Anfang
übernehmen wird und die Deppn freuen sich anscheinend so
sehr drauf, endlich mit Antoine im Ring zu stehen, dass sie
sich fast darum prügeln, wer hier anfängt.“
Es
vergehen noch einige Momente, doch schlussendlich heißt
es Derek Jones vs Antoine Schwanenburg. Und die Glocke
läutet.
Jones
ist voller Vorfreude, springt von einem Bein aufs Andere, ist
voller Energie und will eigentlich sofort losstürmen,
aber irgendwo im Hinterstübchen klebt doch noch die
Post-it-Notiz, dass das beim Triple Crown Champion nicht
gerade die Mutter aller Ideen ist. Antoine schaut sich das
Schauspiel einen Moment an, erinnert sich dann allerdings
wieder daran, dass er Antoine Schwanenburg ist. Er kann und
tut….alles. Und mit diesem Selbstverständnis geht
er nach vorn, was ihm sofort die volle Aufmerksamkeit der
Deppn einbringt. Dereks Mundwinkel gehen in die Höhe.
Endlich der erste Lockup mit dem Idol. Er fährt die Arme
aus…
Jones
reibt sich die Wange, Antoine schnauzt ihn genervt an „GREIFT
MICH NIE WIEDER HINTERRÜCKS AN!“, stapft zurück
in die Ringecke und klatscht Ricks mit einem angefressenen
„Dein Zug“ auf die Hand am Seil. Wechsel. Nun
also der Mathematiker gegen den Flamingo Boy dem die
Enttäuschung ins Gesicht geschrieben steht.
Pete:
„Derek sollte sich vielleicht wirklich nach einem
besseren Idol umschauen.“
Sven:
„Die Abneigung haben er und Monroe sich aber nach ihrem
Angriff selbst zuzuschreiben.“
Anstatt
des Match nun aber Move für Move wiederzugeben,
konzentrieren wir uns lieber auf das Wichtige. Alex ist nicht
Antoine. Er taktiert, agiert mit Plan und fair wie eh und je.
Dadurch strahlt er allerdings auch nicht die gleiche Aura wie
eben sein Partner aus, wodurch die Ehrfurcht der Deppn
deutlich geringer ausfällt. So kann Alex zunächst
mit einigen technischen Manövern punkten und nach einem
Wechsel auch erst Monroe gut zusetzen, doch die Deppn
beweisen einmal mehr ihr großes Talent in der
Teamarbeit und können Ricks somit nicht nur
neutralisieren sondern auch langsam aber sicher die Kontrolle
über ihn übernehmen.
Etwas,
was gegen Ricks aber nie lange hält. Nachdem eine
weitere Teamaktion ausgekontert werden konnte, wird Monroe in
die Ecke Ricksenburgs geschleudert und Antoine geht wieder
ans Werk. Diesmal auch wirklich. Den Unterschied zu Ricks
bemerkt man sofort. Allen voran die Deppn, die es am eigenen
Körper erfahren. Schwanenburg geht härter und
rücksichtsloser zur Sache. Er strapaziert die Regeln, wo
es nur geht. Es dauert einige Zeit, bis Monroe und Jones ihre
Ehrfurcht zurückfahren und wieder zum Angriff übergehen.
So
muss auch Antoine erkennen, dass die Deppn gemeinsam wirklich
eine Macht sind. Gerade ihre Highflying Manöver sorgen
immer wieder für Überraschungen und sorgen für
gute Treffer. Die Erfahrung setzt sich allerdings doch auch
immer wieder durch, sodass auch Ricksenburg häufiger zum
Wechseln kommt und dies auch durchzieht, da die Aufgabe hier
doch ein wenig anstrengender ist als zunächst gedacht.
Nach
einiger Zeit heißt es dann im Ring einmal mehr Ricks vs
Monroe und für Letztgenannten wird es eng. Wortwörtlich,
denn die Falle schnappte zu und Alex hat ihn in einem
Crossface in der Mitte des Ringes gefangen. Kontrak ist zur
Stelle, fragt Monroe, ob er noch weiterkämpfen kann. Das
Gute für Anthony ist, dass ihm in solch einer Situation
unnötige Schmerzen erspart bleiben. „Ich gebe auf“
beinhaltet keine Zischlaute und so würde der Ringrichter
ihn im Falle des Falles wohl auch verstehen. Doch dazu kommt
es gar nicht, denn plötzlich ist der Flamingo Boy zur
Stelle mit einem Springboard Elbow Drop springt er in den
Ring und direkt in Ricks‘ Rücken, sodass dieser
den Griff löst. Natürlich ist Mike Kontrak zur
Stelle, ermahnt Jones und wirft ihn mit Worten aus dem Ring,
doch das geht auch deutlicher…
Culture
Show von Antoine!
Derek
wird voll erwischt, geht zu Boden, rollt direkt aus dem Ring
und jetzt ist Antoine derjenige, der sich eine Standpauke vom
Offiziellen anhören darf. Nur dass sich der Behüter
der Kultur nicht gerade einsichtig zeigt.
Pete:
„Als ob sich Antoine hier irgendetwas sagen lässt.
Eher zieht er seinen Blankovertrag aus der Tasche und ändert
das Match in Tornado-Tag-Rege…HEY!“
Sven:
„Die Animals with Attitude! Was
machen die denn hier?!“
Pete:
„Ricksenburg hat drauf gewartet, dass die beiden auch
‚etwas tun‘! Jetzt kriegen sie ihr ‚etwas‘
ab!“
Tatsächlich
wird es laut in der Halle und Jubel bricht aus, denn Sweet D
und Totally T wetzen die Rampe herunter! Antoine ist noch
immer mit Kontrak beschäftigt, doch da stürmt ihm
plötzlich Monroe entgegen, der in der Zwischenzeit auch
wieder auf die Beine kam. Der Kölner reagiert aber
blitzschnell, zeigt einen Back Body Drop und schleudert The
Mac damit nicht nur über das Seil sondern direkt auf die
ehemaligen Tag Team Champions. Schnell alles abgeräumt
und das ohne überhaupt zu merken, dass sich diese
doppelte Bedrohung anbahnte. Jetzt dreht er sich allerdings
um, sieht was los ist.
Die
D.E.P.P.N. und Animals with Attitude liegen vor dem Ring,
stoßen sich hin und her, wollen sich allerdings
gegenseitig eher aus dem Weg gehen. Es geht nur darum, wer
hier Ricksenburg in die Finger kriegt. Antoine registriert,
was los ist, schaut einen Moment zur Seite, Ricks ist
einigermaßen wieder auf den Beinen, hält sich den
Rücken, aber da wird er bereits von Schwanenburg gepackt
und auf das Geschehen vor dem Ring aufmerksam gemacht, so
sich die 4 Brainwashed Gegner wieder aufrichten.
Ricksenburg
sieht sich kurz an, Nicken, dann geht’s zu den Seilen,
doppelter Baseballslide, um die Vier wieder zu Boden zu
bringen und dann stürzen auch sie sich ins Getümmel.
Und spätestens jetzt bricht das Chaos aus. Mike Kontrak
warnte alle Beteiligten bevor es wirklich los ging, doch
jetzt kann er nichts mehr machen. Eine Alternative gibt es
nicht. Dieses Match wird abgebrochen, ohne einen Sieger zu
finden.
Sieger
des Matches: No Contest!!!
Pete:
„Jetzt geht es hier drunter und drüber! Die drei
Teams schenken sich alle gegenseitig ein! Von wegen
Zusammenarbeit der Deppn und der AwA!“
Sven:
„Das ist die letzte Gelegenheit, um vor dem PPV noch
ein Zeichen zu setzen. Natürlich legen hier alle sechs
los!“
Und
zwar in so einem Gewusel, dass es selbst für die Kamera
schwer ist, wirklich allem zu folgen. Doch nach einiger Zeit
löst sich das Knäuel ein wenig auf. Alex nutzt eine
Lücke, in der Tyler mit Monroe beschäftigt war,
zieht sich zurück, greift dabei Antoine am Hosenbund
zerrt ihn etwas nach hinten, um auch ihn aus der
Menschentraube zu lösen.
Schwanenburg
schaut ihn verärgert an, er mag es nicht, wenn man für
ihn bestimmt. Doch der überwiegende Großteil
dieses Ärgers beruht auf das Adrenalin, dass nun aber
allmählich seinen Körper verlässt. Die Atmung
wird ruhiger, aber auch die Prügelei vor ihnen klingt
ab. Denn auch die anderen beiden Teams realisieren, dass sich
hier zwei Leute abgekoppelt haben. So halten sie inne…schauen
auf Ricksenburg. Die Champions stehen auf der Rampe, sind
einige Meter abseits. Mike Kontrak flitzt zu ihnen, nutzt die
Gunst der Stunde, um ihnen das Gold zurückzugeben. Eine
Sekunde später ruhen die Titel wieder auf den Schultern
Ricksenburgs.
So
stehen sich die Sechs gegenüber. Es werden Blicke
ausgetauscht. Wut, Zuversicht, Verachtung, Souveränität,
Vorfreude. Von allem etwas. In zwei Wochen kann es rund
gehen.
McMüll:
„Drake. Drake! Drake, bitte, auf ein Wort!“
McMüll,
seines Zeichens Hall of Famer der GFCW, eilt durch die Katakomben
und eilt offensichtlich jemandem mit Namen „Drake“
hinterher. Im Jahre 2018 könnte das jeder sein. Schließlich
heißen ja schon fast 20% des Rosters so. Erst als das
wackelige Kamerabild sich beruhigt, sehen wir, dass McMüll
Drake Ackley hinterherrennt, der, die Sporttasche geschultert,
gerade die Halle verlassen will. Feierabend! Er hatte kein Match,
und er erweist dem Roster nicht einmal die Ehre (wie es üblich
ist), sich den Main Event anzusehen! Aber…mit etwas Glück
spricht McMüll das sogar an. Ackley bleibt aber nicht
stehen. Er sieht sich um, sieht McMüll kommen, hält
inne, geht aber dann, als McMüll aufgeschlossen hat, weiter,
duldet den Interviewer aber ganz offensichtlich.
McMüll:
„Drake, was soll das? Du verlässt die Halle, ohne dir
den Main Event anzusehen?“
HA!
Welches Glück wir haben, dass McMüll das wirklich
anspricht. HA! Der Interviewer und der Kameramann gehen langsam
hinter Ackley her, der sein Gesicht größtenteils unter
der Kapuze des mausgrauen Hoodies verborgen hat.
McMüll:
„Ist das nicht respektlos? Wie abartig ist das?“
Ackley
knurrt mehr, als dass er antwortet. Aber es ist doch
verständlich.
Drake
Ackley: „Es könnte mir nicht egaler sein, was du als
respektlos empfindest oder nicht. Aber nur zu deiner Beruhigung,
ich sehe mir das Match im TV meines Wagens an. Zufrieden?“
McMüll:
„Wieso hast du es dann so eilig, die Halle zu verlassen?
Manch einer könnte vermuten, du würdest die Reaktion
eines bestimmten Mannes fürchten, dem du vorhin das Match
versaut hast?“
WOW!
Woher hat McMüll plötzlich diesen Mut genommen? Ackley,
und überhaupt der Fight Club, hatten ihn schon mehr als
einmal im Schwitzkasten. Er müsste also wissen, zu was der
Chicagoer fähig ist. Dennoch fürchtet er sich nicht
mehr vor solchen Fragen. Denn gerade die Eigenschaft, nicht
zurückzustecken, ist bei Drake Ackley angekommen. Und nötigt
diesem Respekt ab. Und McMüll weiß das. Mr.
Chewing-Gum bleibt stehen und faucht McMüll zwar an, wird
aber nicht handgreiflich.
Drake
Ackley: „Wer könnte sowas vermuten? Du? Die Fans? Ich
pfeife auf die Meinung der Fans! Und ich fürchte nichts und
niemanden, nicht einmal Zereo Killer, den du hier so durch die
Blume ansprichst. Ya know? Drake Ackley fürchtet NIEMANDEN!
Message angekommen?“
McMüll:
„Verdenken könnte man es Zereo Killer nicht, würde
er nach Rache trachten. Immerhin hast du ihn das Match gegen
Drake Infinity gekostet.“
Ackley
geht wieder weiter. Er lässt uns wieder an seiner
Reibeisenstimme, die klingt, als würde er Reißnägel
frühstücken, teilhaben. Mittlerweile biegt man um eine
Ecke.
Drake
Ackley: „Was vorhin geschehen ist, hatte nichts mit mir zu
tun, ya know? Ich kam zum Ring, um mir Zereo Killer, den Held der
Nation, aus nächster Nähe anzusehen. Dass er sich davon
aus der Ruhe hat bringen lassen und sich pinnen hat lassen wie
ein kleiner Schuljunge, zeigt mir nur eins, McMüll.“
…Ackley
bleibt wieder stehen und wendet sich McMüll, und damit der
Kamera, zu. Nun ist auch sein Gesicht besser zu erkennen. Man
sieht eindeutig das Funkeln in seinen bösen, kalten Augen.
Drake
Ackley: „Zereo Killer hat Angst vor mir!“
Puh.
Das saß! In Ackleys Gesicht ein fieses Grinsen.
Drake
Ackley: „Ja, das schockiert, oder? Zereo Killer hat Angst!
Ich bin in seinem Kopf. Meine bloße Anwesenheit lässt
ihn frösteln. Er wird nervös, seine Knie zittern, sein
Herz rast. Und nicht, weil er verliebt in mich wäre.
Vielmehr hat er eine Todesangst vor mir, ich könnte ihm
einmal mehr die Prügel seines Lebens verabreichen. So wie
vor einigen Wochen. So wie vor zwei Wochen. So wie eigentlich
immer.“
Man
geht weiter.
McMüll:
„Also gut, nehmen wir einfach mal an, Zereo Killer habe
Angst vor dir. Was würde das dann für Brainwashed
bedeuten?“
Man
geht weiter. Ackley starrt vor sich hin, was so viel bedeutet,
wie dass er nachdenkt. Dann hält er einmal mehr inne:
Drake
Ackley: „Zerstörung! Vernichtung! Wenn Brainwashed
vorbei ist, McMüll, wird das Leben von Mike MacKenzie, so
wie er es kennt, so wie du es kennst, so wie die Zereo-Army es
kennt, vorbei sein. Ya know? Der Mike MacKenzie, der bei
Brainwashed gegen mich in den Ring steigt, wird nicht derselbe
Mike MacKenzie sein, der ihn wieder verlässt. Denn der Mike
MacKenzie, der Brainwashed verlässt, ist ein gebrochener,
geschlagener, verprügelter, zerstörter Mann.“
Man bleibt
stehen. Ackley aber geht weiter, öffnet die verglaste
Doppelflügeltür und schreitet in den Parking Lot
Bereich. Das war’s. Er ist weg…
Ein
Foto von Drake Ackley ist in Großaufnahme zu sehen. Einige
Sekunden lang passiert nichts, doch dann beginnt es zu brennen.
Die Flammen lodern und wirft einen Schatten auf den ansonsten
kaum beleuchteten Raum… bis das Bild endgültig
komplett dem Brand zum Opfer fällt!
…:
„Das Bild von dir wurde in wenigen Sekunden ausgelöscht,
als hätte es nie existiert!“
Dass
es sich bei dieser Szene um Zereo Killer handelt, dürfte
jedem GFCW-Fan klar sein. Wenige Sekunden später ist der
sichtlich erboste MacKenzie zu sehen.
Zereo
Killer: „Bei Brainwashed habe ich dreißig Minuten
Zeit, um dich auszulöschen, als hättest du niemals in
der GFCW existiert!“
Der
kaum beleuchtete Raum trägt zur unheimlichen Atmosphäre
bei.
Zereo
Killer: „Nichts und Niemand kann mich bei Brainwashed
ablenken! Nichts und Niemand kann mich bei Brainwashed aufhalten!
Nichts und Niemand wird dich bei Brainwashed vor mir beschützen
können!“
Er
geht aus dem Bild, im Hintergrund. Man kann seine Schritte hören
und nach einigen Augenblicken ist das letzte Licht des Raumes
ausgeschalten.