„Mein Name ist Rob Gossler und ich trinke ganz gern mal Einen über den Durst.“


Stocksteif sitzt der Hamburger auf einem Stuhl und reibt sich nervös die schwitzigen Hände an der Jeans trocken. Er sitzt einem Hellseher gegenüber welcher in das tiefste innere eines Jeden von uns sehen kann, uns liest, auf den Seiten die sonst niemand außer der Verfasser selbst. Ein Bluthund mit dem Hunger auf Seelen. So sagen es vielleicht hier und da landläufig einige verdrossene Käseblattfanatiker und auch Rob ist einigen dieser Gedanken schon anheimgefallen als er Auge in Auge dem bekanntesten Vertreter seiner Zunft in der GFCW gegenüber sitzt: Dem Psychiater Dr. Sigmund F. Reuth! Unfassbar, da ist er echt, live und Farbe. Der allseits bekannte und beliebte Doc, Haus und Hof Psychotherapeut von Jason Crutch! Einmal mehr in seinem Hawaiihemd unter dem offenen Sakko, die Brille tief auf der Nasenspitze, ein Klemmbrett (für Notfälle) in den Schoß gelegt, die Beine überschlagen, das graumelierte Haar fein säuberlich nach hinten gekämmt. Dr. Reuth, was haben wir ihn vermisst!


Dr. Reuth: „Aber deswegen allein sind Sie nicht hier oder?“


Verlegen sich am Kopf kratzend und eher unwillig kommt Rob den Aufforderungen seines Gegenübers nach.


Rob: „Nein.... Chef meinte ich sollte mich mal bei Ihnen melden.“


Durchdringend sieht ihn der Arzt an.


Vorgesetzte mögen mich nicht besonders......“

Dr. Reuth: „Und woran könnte das Ihrer Meinung nach liegen?“

Naja Schlägereien mit dem Vizechef, Drogen und Alkohol Ausrutscher. Das übliche halt. Ich kann schlecht schlafen.“


Doch damit gibt sich Reuth nicht zufrieden und bohrt weiter nach.


Dr. Reuth: „Hören Sie, Rob! Sie sind zu mir gekommen, und ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Sie wissen doch genau, was wir hier machen sollen, oder? Wir sind wie zwei alte Bekannte, und Sie können frei von der Leber erzählen. Ich verurteile Sie nicht, Rob, egal, was war oder ist. Also, rücken Sie schon raus! Nicht so zugeknöpft…“


Ein sanftes Lächeln auf den Lippen, so kennen wir den Doc. Doch jetzt wird Rob wütend und trotzig. Ein unerträgliches Gefühl überkommt ihn.


Rob: „Ach FUCK! Man hat Ihnen doch schon längst erzählt was mit mir nicht stimmt verdammt! Können sie mir nicht einfach ein paar Pillen in den Rachen stopfen und fertig? Wie wärs mit 'nem Duroxetan, Prepophol, Pervetin oder meinetwegen Astrohappy. Irgend ne Scheiße hat die Pharmaindustrie doch immer parat, wenn‘s darum geht jemanden für die Gesellschaft brauchbar wieder zusammen zu flicken.“


Dr. Reuth kennt derlei Patienten. Auch Jason Crutch hatte dereinst so reagiert. Und der „Doktor der Bosse“, wie Dr. Sigmund F. Reuth genannt wird, hat sie schon ALLE gesehen. Rob ist nichts neues, und er unterscheidet sich nicht von den anderen. Die schnelle Lösung wird gesucht, und die Patienten denken, mit Pillen ist es schnell zu lösen. Doch der Doc weiß es besser. Er reagiert gar nicht auf den Gefühlsausbruch Gosslers.


Reuth: „Nein wir müssen wesentlich feinfühliger arbeiten. Erzählen Sie mir von ihrer Kindheit.“


Rob verdreht die Augen und wieder wird ihm schmerzlich bewusst, dass er ohne Kooperation nicht aus der Situtation herauskommt.


„Ok, sie haben gewonnen. Als gut legen wir los….“


Und so erzählt Rob. Seine Vergangenheit, seine Gegenwart, seine Zukunft. Alles legt er dem Doc da, weil es ihm nichts bedeutet und es ihm seine Freiheit widergibt. Es kommen Geschichten von geselligen, freizügigen Abenden. Traurige Geschichten über Freunde, die einen verließen. Liebschaften, die kamen und gingen und sicherlich würde man an dieser Stelle jetzt mehr sehen, wenn der GFCW nicht so viel an der Privatsühäre seiner Angestellten liegen würde. Jedenfalls erhebt sich schlussendlich ein schwer gezeichneter Rob Gossler von seinem Stuhl. Mit den Worten:


Rob:„Ich brauche jetzt erstmal ne Auszeit!“

Reuth: „Wir sollten uns regelmäßig sehen. Wie wäre es mit nächste Woche.


Erschöpft lässt Rob den Kopf in seine Hände fallen. Es nimmt kein Ende.




War Evening, Frankfurt am Main (Eissporthalle am Ratsweg), 31.08.2018


In Kooperation mit




Einmal mehr begrüßt uns Zico Chains 'Mercury Gift' und die Hessen sind absolut aus dem Häuschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk ist selbstredend auch wieder am Start und ist diesmal SO RICHTIG GEIL und noch dazu verwandeln die Hallenscheinwerfer die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich selbst ab (wie immer). Die Ausgaben zuvor waren ein voller Erfolg und jetzt geht es in der Bankenmetropole weiter. Fantastische 80 Fans haben sich hier eingefunden, um die letzte Ausgabe des War Evenings vor Brainwashed zu genießen. Sie freuen sich wie bolle, dass die GFCW wieder den Weg hier her gefunden hat und machen richtig Stimmung.


Pete: "GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS FRANKFURRT!!"

Sven: "Wieder einmal sind wir in Hessen, ich erwarte mir wie immer viel vom Manhatten Deutschlands"

Pete: "Ich erinnere mich noch so, als wäre es gestern gewesen: Title Nights 2012 aus Frankfurt. Jimmy Maxxx gegen Eric Fletcher im I-Quit Match um die World Championshio, Robert Breads gegen Chris McFly, diese Nacht werde ich nie vergessen."

Sven: "Die Stimmung war damals grandios, das stimmt. Ich hoffe, dass die Fans heute zumindest annähernd so gut drauf sind, die Card kann sich jedenfalls auch diesmal sehen lassen.."

Pete: "Absolut! Dann fangen wir doch direkt mal an, was erwartet uns heute?"


Singles Match:
Zereo Killer vs Drake Infinity
Referee: Jo Dardano


Pete: "Das kommt aus dem Nichts."

Sven: "Ja, aber dennoch eine wirklich gute Sache. Drake Infinity scheint sich mehr und mehr zum aufsteigenden Stern zu entwickeln, jetzt steht ihm mit Zereo Killer aber eine der größten GFCW Legenden im Weg. Ein ganz großer Test für Beide. "

Pete: "Ich glaube Mike würde es mir übel nehmen, wenn ich Vergangenheit vs. Zukunft sage, aber du weißt ja, was ich meine. Ich sehe es wie du, aber auch wenn ZK hier der große Favorit ist, muss man Infinity auf dem Zettel haben."

Sven: "Für einen Upset ist er definitiv zu haben. Wenn es gegen namenhafte Gegner geht, tut er sich auch gefühlt etwas leichter. Auf jeden Fall mal ein Hingucker."

Pete: "Tolles Match, was uns da zur Einstimmung auf den PPV noch einmal beschert wurde, doch auch das nächste Match verspricht etwas:"


Non-Title-Tag Team Match:
Die D.E.P.P.N. vs Ricksenburg
Referee: Mike Kontrak


Pete: "Man kann fast sagen, dass Ricksenburg fast schon so überlegen ist, dass es eigentlich nur schief gehen kann, aber wie siehst du das?"

Sven: "Ist auf jeden Fall eine interessante These, aber du könntest tatsächlich Recht haben. Egal wie man es dreht oder wendet, in 99/100 Fällen wird das Match den Champs nicht zu nehmen sein. Nicht, weil ich den Deppn nichts zutraue, sondern weil wir von Alex Ricks und Antoine Schwanenburg reden. Die homogenste Verbindung, die es je in der GFCW gab. Aber wer weiß, was passiert, unter normalen Umständen gibt es aber nicht viele Chancen für die Koreaner."

Pete: "Du sagst es, Sven! Aber wenn eine Sache nicht zusammen passt, dann Normal und die Deppn. Die sind nicht normal! Und das meine ich im positiven Sinne. In den Einzelmatches hat man gesehen, dass sie hinter Leuten wie Alex Ricks hinterher hinken, aber wenn die Jungs im Team ihr Ding durchziehen... dann wer weiß."

Sven: "Möglich ist es, ich will es auch gar nicht ausschließen. Vor dem PPV allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Ricksenburg auch nur irgendwas dem Zufall überlässt. Es würde mich stark wundern."

Pete: "Du hast da auf jeden Fall einen Punkt. Aber nun kommen wir zum MAAIN EVEENT! Und, Damen und Herren, es ist JASON CRUTCH INVITATIONAL! Man, wie habe ich mich darauf gefreut."


Das Jason Crutch Invitational:
Raging Protection Crew vs Domination
Referee: Guido Sandmann


Pete: "Wir alle erinnern uns noch gut an das letzte Jahr: Jason Crutch und Don Sheen gewannen gemeinsam. Es war das erste Mal, dass es mehr als Sole Survivor gab. Wie schätzt du es in diesem Jahr ein?"

Sven: "Es wird eine ganz harte Nuss. Am Ende gehe ich davon aus, dass es Player und Crutch unter sich ausmachen werden, aber wer weiß schon, was passiert. Wie ich die Domination einschätzen soll, weiß ich noch nicht so recht."

Pete: "Savior und Azreal waren ewig nicht mehr in einem GFCW Ring, wir können alle nur spekulieren, wie es in einem langen und harten Match wie dem JCI mit Ringrost und ähnlichem ausschaut. Ein Vorteil für die RPC?"

Sven: "Jein. Ein kleiner Vorteil ist es sicherlich, aber es kann auch schnell zu einem Nachteil werden, denn die Jungs werden sicherlich nicht den ganzen Tag vorm Fernseher gesessen und Crutch Chips gefuttert haben. Wir wissen nicht, wie sie sich präsentieren und das weiß Crutch auch nicht. Also kann das Pendel so oder so ausschlagen. Das Überraschungsmoment würde ich definitiv bei der Domination sehen"

Pete: "Ich glaube, wenn wir es nüchtern betrachten, dann sollte der Sieg aber an die RPC gehen. Wenn man die Akteure 1v1 gegenüber stellt, dann sehe ich die RPC schon besser besetzt. Das muss jetzt nichts heißen, aber zumindest leicht favorisiert würde ich sie schon sehen."

Sven: "Unterschätz' mir den Player nicht. Der Mann hat schon öfters im JCI sein Können aufblitzen lassen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es diesmal SEIN Jahr wird. Ich hab's im Urin."

Pete: "Das ist eine Ansage! Und damit war es das auch mit den heutigen Matches! Sven und Pete verabschieden sich erst einmal, bis später!"



Das Bild wird eingeblendet und zu sehen ist Bryan, der Manager der Domination, der in einer Umkleide steht. Mit ernsthaftem Blick im Gesicht schaut er sich im Raum um. Die Kamera zoomt weiter raus und nun sieht man wer sich mit ihm in dieser Umkleide befindet: Rechts von ihm sitzen Savior und Azreal. Und zu seiner linken der Nummer Eins Herausforderer auf den Heavyweight Titel… Player! Auch diese drei haben einen ernsthaften Blick aufgesetzt.


Bryan: „OK Jungs. Heute steht ein wichtiger … SEHR wichtiger Abend an. Heute Abend werdet ihr drei in den Ring steigen mit der Raging Protection Crew! Und zwar in einem sehr besonderen Jason Crutch Invitational. Heute steht sehr viel auf dem Spiel, denn heute werden die letzten Weichen für Brainwashed gestellt! Zum einen, sollten wir erfolgreich sein, sind die Animals with Attitude vom Ring verbannt wenn Player und Jason Crutch bei Brainwashed aufeinander treffen! Sollten sie dennoch eingreifen, werden sie gefeuert! Sollten wir allerdings verlieren, dann seid ihr, Azreal und Savior vom Ring verbannt. Und solltet IHR dann doch eingreifen sind Player und ich gefeuert. Ihr könnt ja nicht gefeuert werden, da ihr ja keine gültigen Verträge hier habt! So… Und mit all diesen Dingen die heute auf dem Spiel stehen verlange ich einfach nur eins von euch: Den SIEG! Bekommt ihr das hin?“


Alle drei, Savior, Azreal und auch Player nicken. Dann steht Savior auf und schaut seinen Manager an…


Savior: „Du willst den Sieg? Du bekommst den Sieg! Azreal und ich sind nicht zurück gekommen um dann gegen solche großfressen wir die Animals with Attitude und Jason Crutch, die „Raging Protection Crew“ abzustinken! Wir werden heute alles dafür geben, dass WIR, die Domination, gewinnen und Player damit einen Riesen Vorteil für Brainwashed verschaffen!“


Nach diesen Worten erhebt sich nun auch Azreal…


Azreal: „Aber lasst uns bitte eins klar stellen: Wir sind nicht nur zurückgekommen um die Domination ein weiteres Mal aufleben zu lassen oder „Helferlein“ für Player zu spielen. Ein weiterer Grund dafür, dass wir zurück sind, ist das wir wieder Verträge in der GFCW wollen! Und heute ist eine sehr gute Möglichkeit die Leute zu beeindrucken, die das möglich machen können! Versteht mich nicht falsch… Das Player seinen Vorteil bekommt bei Brainwashed und das wir hier heute als klare Sieger den Ring verlassen steht im Vordergrund, aber auch nur solange bis eben gesagtes geschehen ist!“


Player hat sich die Ansprachen aller angehört. Man sieht in seinem Gesicht ein leichtes Grinsen. Dann steht auch er auf…


Player: „Na dann sieht es ja so aus als ob wir alle wissen worum es heute geht und das wir alles für den Sieg heute tun werden! Sehr schön!“


Und dann verlässt Player auch schon das Bild…


Savior und Azreal schauen sich verwirrt an…


Savior: „Was ist mit ihm denn los?“

Bryan: „Macht euch um ihn keine Sorgen. Er hat einfach vieles was ihm durch den Kopf geht. Das Match heute. Der Titelkampf bei Brainwashed… Er braucht einfach seinen Freiraum…“


Und mit diesen Worten endet diese Szene…



Die Großleinwand beginnt damit sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu sichern, indem langsam aber sicher bewegte Bilder zu sehen sind. Es handelt sich dabei um Schwarz-Weiß-Bilder. Der ein oder andere Fan wird sich eventuell spärlich an diesen Ort erinnern können, doch man muss genau hinsehen. Schwer erkennbare Bilder gibt diese Kamera lediglich von sich. Die Tonqualität lässt auch sehr zu wünschen übrig und immer wieder rieselt das Bild so vor sich hin. Was das Bild ebenfalls noch irritiert ist, dass die Kamera umgefallen sein muss, denn das Bild ist nur im 90-Grad-Winkel zu beobachten.


Plötzlich sieht man hektische Bewegungen im Hintergrund der Zelle.


Moment mal, in der Zelle? Handelt es sich hierbei um den Gefangenen?


Unten in der Mitte des Bildes wird plötzlich das Wort „LIVE“ eingeblendet.

Man versteht kein Wort, nur ein Nuscheln. Allerdings muss man nichts verstehen, nichts genau erkennen können um zu erahnen, dass dieses Nuscheln immer unruhiger, immer lauter, immer ängstlicher wird.

Nun sind Schritte zu hören. Es beginnt jemand zu sprechen.


Heute ist es endlich so weit! Heute ist der 31. August und du erfährst, weshalb du festgenommen wurdest!“


Dies sind die Sätze, die man verstehen kann, wenn man genau zuhört, denn der Stimmverzerrer ist immer noch im Einsatz!


Und ja, wir können uns nun sicher sein, dass es sich um den Gefangenen handelt!

Die angelehnte Tür wird geöffnet, der Office tritt durch die Schwelle und spricht weiter.


Ich habe hier die Papiere!“


Der Blick ist direkt darauf gerichtet.


Du bist verhaftet, w.?“



Doch als er plötzlich dieses unruhige Nuscheln hört, verlagert er seinen Blickfokus.




Verdammt!“


Man bekommt das Gefühl, dass man das Pochen seines Herzens hören kann! Schweißbildung, hektische Bewegungen, Angst und Bange scheint dem Polizisten zu werden!


Wo ist der verdammte Schlüssel?“


Der Schreibtisch wird abgeräumt, kein Schlüssel! Das kann doch nicht wahr sein, oder?

Sehr nervös blickt er weiter um sich, sieht die Kamera.


Ah!“


Er geht auf die Kamera zu, bückt sich.


Da ist der Schlüssel!“


Offenbar lag dieser die ganze Zeit direkt neben der Kamera! Schnell wird er in die Hand genommen, genauso wie die Kamera! Nun sieht man endlich das gesamte Ausmaß des polizeilichen Schlamassels!


Ein Mann befindet sich im Zellentrakt! Geknebelt und gefesselt, fast nackt! Nur die Polizeimütze sitzt noch auf seinem Kopf. Offenbar handelt es sich um einen weiteren Polizisten! Schnell wird die Zellentür aufgesperrt, dabei geht die Kamera wieder verloren und diese zeigt nun nur mehr auf sämtliche Schriftstücke, die zuvor vom Schreibtisch geräumt wurden!


Man hört das Klacken des Schlosses, die Zellentür wird geöffnet. Man kann es erahnen, der Officer tritt hindurch und will dem Geknebelten helfen!


Was ist denn passiert?“


Es dauert nicht lange, dann ist der Knebel gelöst und man hört die Stimme des Neu-Gefangenen.


Es tut mir Leid, er ist geflohen.“


Wütend tritt jemand gegen den Zellentrakt.


Aber..“


Aber was?

Hat der Gefesselte einen Trumpf im Ärmel?


Sprich! Aber was?“


Sehr taktvoll geht der Polizist mit seinem Kollegen um, der gerade erst vor wenigen Momenten befreit wurd.


Er hat diesen Brief hinterlassen!“


Ein Brief?

Schnell wird dieser aus den Händen gerissen.


Zieh dir verdammt nochmal etwas an!“


Ohne ein weiteres Wort zu verlieren geht der Polizist raus und verlässt humpelnd den Raum. Vom Officer ist nichts zu sehen, offenbar ist er so sehr auf den Brief konzentriert, dass es ihm nicht zu stören scheint, dass er den Brief in der Zelle liest!




Willst du mich nochmal verhaften?


Du hast noch eine weitere Chance!


Ich werde bei GFCW Brainwashed anwesend sein!“




Er hat den Brief vorgelesen.

Plötzlich ist ein lauter Schrei zu hören. Die Nachricht wird zu einem Papierballen zusammengeknüllt und fliegt bei der immer noch komplett verkehrt am Boden liegenden Kamera vorbei.


Glaube mir, dass ich mit einer Polizeieskorte bei GFCW Brainwashed anwesend sein werde!“


Schnellen Schrittes verlässt er nun die Zelle, und auch den gesamten Raum. Die Tür wird hinter ihm zugeknallt und mit diesem lauten Knall wird die Szene ausgefadet.


Wir alle dachten, dass wir nun des Rätsels Lösung präsentiert bekommen.


Warum wurde er verhaftet?


Warum werden diese Szenen in einer Wrestlingliga gezeigt?


Hatte er jemals etwas mit der GFCW zu tun?


Wenn ja, in welcher Form?


Und vor allem:


Wer ist dieser Gefangene?



Versammlung in der Umkleidekabine von Drake Infinity. Lagebesprechung. Im Halbdunkel des Raumes haben sie sich versammelt, die verschworenen Drei. Es ist totenstill. Der Vorgang von letzter Show liegt schwer über der Situation, ganz besonders auf den Schultern einer bestimmten Person.


Nervös kaut Rob Gossler auf einem Kaugummi herum (Rauchen ist ja jetzt in Drakes Gegenwart erstmal nicht mehr), während er sich seinem „Vormund“ gegenübersieht. Stocksteif steht er da und verkrampft die Fäuste. Doch er lässt es nicht zur Anklage kommen, sondern greift vor um die Wogen gleich wieder in die richtige Richtung zu wenden.


Rob: „Okay okay. Ich weiß… ich weiß, was ihr jetzt sagen wollt. Das letztes Mal war einfach verdammt...nunja.....verdammt schlecht gezielt okay? Ich arbeite an mir, das wird besser. Ich geh sogar schon zum Seelenklempner. Ich bin auf dem besten Weg okay? Aber mal ernsthaft: Ich mein... Kommt schon! Wer hätte denn gedacht, dass der Alte tatsächlich noch solche Reaktionen aufweist, oder?“


Stille. Ausdruckslose Blicke in das verzweifelte Gesicht des Punks. Die Szene ist wie eingefroren. Nur die Insekten drehen ihre Kreise um die grelle Lampe, die von der Decke des Raumes hängt.


Je länger die Stille andauert, umso mehr rinnt der Schweiß aus den Poren des Punks.


Rob: „„Das ist doch nur ein kleiner Rückschlag. Wir müssen uns jetzt alle auf das große Ganze konzentrieren, oder?“


Motivierend ballt er die Faust.


Rob: „Arschtritte verteilen! Jede Menge Arschtritte.“


Noch immer surren nur die Insekten, Drake und Luna blicken, mit der Geduld und dem Ausdruck eines auf der Lauer liegenden Tieres, auf den Psychopunk.


Dann lacht Drake schallend auf, wie man es sonst nur von einem gewissen Trucker gewohnt ist.

Drake: „Oh man Rob...“

Unter dem Klapps auf den Rücken zuckt Gossler ein wenig erschrocken zusammen.

Drake: „Dass du dich wirklich noch so verunsichern lässt, nur weil wir dich 2 Wochen abblitzen lassen und du jetzt hier ankriechen musst.“

Wesentlich entspannter als zuvor setzt sich der Lord of Madness auf eine Bank.

Drake: „Fehler gehören zum Menschen und wir haben letztes Mal alle Fehler gemacht. Du hattest das Pech den letzten zu begehen, den, der im Gedächtnis bleibt. Die Lektion, die du jetzt hoffentlich gelernt hast ist, dass das egal ist, solange er nicht in DEINER bleibt. Alle anderen sind egal.“


Ketten brechen sich an der Brust des Hamburgers. Erleichtert wischt er sich den Schweiß von der Stirn. Das ging nochmal gut.


Drake: „Du ruhst dich jetzt noch n paar Minuten aus, ich will dich fit haben, wenn ich gleich gegen Zereo rausgehe. Und bzgl JBD haben wir die Lage im Griff. Warte nur ab und den Rest besprechen wir morgen.“


Rob wandert ein verschlagenes Lächeln über die Lippen.


Rob :„Was gedenkst du gegen Zereo Killer heute Abend zu unternehmen?“


Im Stile eines verwunderten Eichhörnchens legt Infinity den Kopf schief.


Drake: „Ich werde ihn schlagen.“

Laut krachen die Gelenke des Lord of Madness, als er die verschränkten Hände von sich stößt.

Drake: „Wie jeden, den ich schlagen muss. Manchmal Rob, sind die Dinge auch simpel. Die komplexen Situationen nicht mit mangelndem Plan zu betreten, aber zugleich die simplen Situationen nicht unnötig komplex zu machen ist eine Dynamik der Gedanken, die mich so großartig macht, wie ich es bin.“

Ein verschmitztes Grinsen wandert über Lunas Gesicht.

Luna: „Aber nur, weil Mr. Oberkrass das sagt, heißt das nicht, dass ich einen Vorteil wegwerfe.“
Drake: „Ich dachte wir hatten uns ge...“

Sie ignoriert ihn ganz trocken.

Luna: „Also Rob: Unser Job ist da draußen sicherzustellen, dass Drake gewinnt. Was auch immer das bedeutet. Du hast schon mehrmals getan, was getan werden muss. Jetzt beweise dir, dass du kein Halsband, keine Leine, keine Peitsche brauchst, sondern das wieder tun kannst und zwar von dir aus. Also tu das da draußen.“


Gestärkt durch das in ihn gesetzte Vertrauen nickt Rob seinen Verbündeten anerkennend zu


Rob: „Ihr könnt euch auf mich verlassen. Ich krieg dass schon hin.“



Leises, schmerzhaftes Stöhnen ist zu hören. Man sieht, wie eine Hand zur bandagierten Stelle um den Torso reicht. Das Atmen scheint dem Mann schwer zu fallen, dennoch muss er nach vorn blicken!


Es ist Zereo Killer, der sich grade für sein Match gegen Drake… Infinity fertig macht. Manche Dinge, die ihm ansonsten so leicht erscheinen, wirken in diesem Moment als Anstrengung. Diese Schmerzen resultieren natürlich von den heftigen Prügeleien mit Drake Ackley, welche mit einem Absturz aus extremer Höhe gipfelte.


Nun sieht der Kalifornier die Kamera.


Zereo Killer: „Drake… wieder ein Drake, kanns das wirklich sein?“


Ja, es ist schon ironisch, dass sich erneut ein Drake mit Zereo Killer messen will.


Zereo Killer: „Mein heutiger Gegner, Drake Inifinity…“


Langsam dreht er sich zur Kamera, spricht direkt hinein.


Zereo Killer: „Auch wenn ich nicht viel über dich weiß, so weiß ich dann doch, dass du dich immer sehr gut auf deine Gegner vorbereitest.“


Ein besorgniserregender Gesichtsausdruck wandert auf seinen Oberkörper- und Abdomenbereich herab.


Zereo Killer: „Ja, mir ist auch bewusst, dass du meine offensichtlichen Schwächen für den heutigen Abend ausnutzen willst, doch glaub mir wenn ich dir sage…“


Vorsichtig erhebt er sich von seinem Stuhl, nähert sich dem Kameramann.


Zereo Killer: „Ein verletztes Tier kann gefährlicher als alles Andere sein!“


Dass er sinnbildlich natürlich sich selbst mein, dürfte jedem klar sein.


Zereo Killer: „Drake Ackley… zu diesem Kerl will ich mich heute nicht äußern, meine Konzentration gehört Infinity! Es wird ein interessanter Kampf sein, ich bin wirklich sehr neugierig und freue mich bereits darauf! Aber glaube mir, Kleiner, wenn ich dir sage, dass ich auch sehr gut vorbereitet sein werde!“


Entschlossene Worte des angeschlagenen, blau-grün-bemalten GFCW Superstars.


Zereo Killer: „Ich werde Ackley heute eine Botschaft hinterlassen, indem ich ihm zeige, dass ich mich durch nichts aufhalten lasse! Keine Verletzung kann mich bremsen, nichts kann mich aus meinem Konzept bringen! Sieh genau hin, Ackley, dann siehst du, wie es dir ergehen wird, wenn ich mit Inifnity fertig bin!“


Mr. #ISGI überlegt kurz, schüttelt dann den Kopf.


Zereo Killer: „Nein… um ehrlich zu sein, du hast nicht den blassesten Schimmer wie es dir ergehen wird!“


Auch wenn er sagt, dass Drake Ackley heute kein Thema sein wird… er kann offenbar nicht anders! Dieser Mann ist wohl oder übel so tief in seinem Kopf, dass er an nichts Anderes denken kann, bis das Ganze endlich abgeschlossen ist!


Zereo Killer: „Infinity, wir sehen uns im Ring! Ich hoffe, dass du wirklich immer so gut vorbereitet bist, wie man es zu hören kriegt, ansonsten wird es trotz Verletzung…“


Provokant klopft er sich leicht auf die bandagierten Bereiche.


Zereo Killer: „… ein Spaziergang!“


Ein selbstbewusstes Grinsen wird der Kamera präsentiert, doch wenn man genau hinsieht erkennt man, dass er sich ganz leicht auf die Lippe gebissen hat. Die entscheidende Frage in diesem Match wird dann doch sein, wie schlimm die erlittenen Blessuren tatsächlich sind! Wir werden es schon bald herausfinden!



Wir sind in Frankfurt am Main. Wir sind in einem größeren Raum innerhalb der Eissporthalle. Wir sind seitlich einer Schlange von Fans, die, brav aufgereiht, regelmäßig ein paar Schritte nach vorn geht, weil gerade wieder der oder die Vorderste ein Autogramm samt Selfie von der Raging Protection Crew abstauben konnte. Wir sind offensichtlich in der Vergangenheit, denn dieses Bild ist schon einige Stunden alt.


Die RPC sitzt friedlich am Ende der Schlange an einem breiten Tisch, macht es sich bequem, schüttelt Hände, unterschreibt Papier, Stoff und ab und an auch mal Haut und lächelt abschließend in das Handy, das ihnen im Moment vor die Nase gehalten wird. Für alle eine gute Zeit. Und es gibt auch genug Security-Leute, die dafür sorgen, dass alles seine Ordnung behält. Aber so ganz ohne Grund wird dieses Video hier doch nicht...


Alex: „Gefunden.“


Und die ganze Schlange dreht die Köpfe, genauso wie die Raging Protection Crew ihre hebt. Die Fans sind begeistert. Na klar, das hier ist noch vor der Show, da freut man sich über jeden GFCW’ler, dem man begegnet. Wie den eigenen Lehrer, den man im Lidl trifft, das ist eine ungewohnte Umgebung. Die drei Ursprungs-GFCW’ler dieser Runde wirken aber nicht ganz so euphorisch darüber, dass sich hier nun auch die Tag Team Champions womöglich ein Autogramm abholen möchten. Denn ja, in diesem Moment stehen Alex Ricks und Antoine Schwanenburg, selbstverständlich samt Gürteln über den Schultern, mitten im Raum und mustern die Drei am Tisch. Ricks pendelt einmal vom linken zum rechten Ende und dann wieder zurück, um schließlich mit den Augen auf Sweet D, oder in seiner Welt: Daniel, zu bleiben.


Alex: „Ihr könnt uns nicht ewig aus dem Weg gehen, Animals with Attitude. Ich habe Antoine gesagt, ich werde herausfinden, wo ihr euch versteckt. Und da seid ihr. Ihr solltet wissen, wir sind interessiert. Habt ihr überhaupt vor, bei Brainwashed anzutreten oder wollt ihr euch auch dort lieber vor der Verantwortung verstecken und in Jason Crutch’s Kabine Schutz suchen? Das sind Variablen, über die ich gerne Informationen sammle, versteht ihr? Euer Titelverlust scheint euch ja nur wenig zu tangieren.“


Schwanenburg rümpft die Nase.


Antoine: "Wisst ihr, geschätzte Kollegen, während Alex und ich TAG UND NACHT am Erhalt und Wiederaufbau der Tag Team Division werkeln, während wir der Jugend CHANCEN einräumen und alles erdenkliche tun, damit diese unterschätzte Disziplin des Wrestlings wieder an Wert gewinnt..."


Er zuckt mit den Schultern.


Antoine: "Macht ihr nichts anderes, als ihr bereits als Champions tatet. Nichts. Schon damals hattet ihr kein Feuer, keine Leidenschaft und kein gar nichts und selbst der Verlust der Titel hat daran rein gar nichts geändert. Ihr habt nicht einmal versucht Alex oder mir die Stirn zu bieten. Ihr seid einfach auf das nächste fahrende Schiff aufgesprungen ohne selbst zu arbeiten."


Der Triple Crown Champion schüttelt mit dem Kopf.


Antoine: "Ist dir ein Leben als Anhängsel von irgendwem so viel bedeutender, als selbst und mit eigenen Händen etwas zu erschaffen, Daniel? Entzieht euch nicht der Verantwortung, ihr Schwachmaten. Das Leben ist keine Party."


Sein Blick geht zu Jason, den er recht abfällig anblickt, dann aber zurück zu Daniel.


Antoine: "Ihr hattet die Chance, in Würde gegen uns unterzugehen. Aber nun? Nun biete ich euch den feigsten Ausweg aller Auswege an: steigt aus dem Match aus und wir beenden diese leidige Chose. Macht was ihr wollt, benehmt euch wie Teenies während des Springbreaks, es ist mir egal. Meine Zeit ist wahrlich kostbarer, als sie mit Menschen zu verschwenden, die kein Interesse an dem haben, was sie tun. Und auch wenn es einen leichten Brechreiz bei mir auslöst dies zu sagen, aber selbst die Deppn sind mit Feuer und Flamme dabei."

Der Legendensohn, hier Daniel genannt, schüttelt den Kopf und erhebt sich schließlich sogar von seinem Platz. Nur Sekunden später tut es ihm der ältere Bruder nach. Daniel sieht so selbstgefällig aus, wie ein Third-Generation-Superstar eben aussehen kann. Tyler hingegen sieht eben einfach so aus wie Tyler. Das nennt man dann wohl Qualitätsunterschied.

Daniel: „Wisst Ihr….“

Ein Kuli fliegt beiseite und wird sicher wen finden, der ihn vor Gericht vertritt……

Daniel: „Ehe Ihr in der GFCW wart, war es hier richtig herrlich. Es gab Fighting Champions, Alarmmachende Schnieptröten – und es war immer fair. Aber seit Ihr da seid, hat sich das geändert! Ihr findet immer ein Schlupfloch…das kann man nun clever nennen, oder aber auch einfach nur unfair. Aber ich weiß, was Du sagen wirst, Alex. Nämlich nichts. Und Du, Toni…nämlich auch nur, dass das Leben niemals fair ist. Und das ist geneigt, mich anzukotzen, denn wir wissen genau, dass es anders laufen KANN!“

Daniel schnauft hörbar und nun ist es Tyler, der sich leicht um den Tisch herumschiebt. Gar nicht so einfach, schließlich hatten ihn Jason und Daniel in die Mitte genommen.

Tyler: „Und auch jetzt ist es wieder so wie immer: Wo immer Spotlight zu finden ist, seid Ihr nicht weit. Ihr seid schlimmer als die Pest, die einem nachläuft! Nicht totzukriegen und in manchen Momenten bedauern wird das wirklich. Aber schon bald werdet Ihr sehen, was Ihr davon habt….“

RPC! RPC! RPC!

schallt es durch das Rund. Die umstehenden Fans sind natürlich begeistert, dass sie hier eine Konfrontation der ehemaligen Tag-Champs und der aktuellen Titelträger sowie dem Heavyweight-Champion gratis, live und in Farbe präsentiert bekommen. Tyler und Daniel blicken unisono zu JC, alias Jason Crutch. Der Heavyweight-Champion – der Gürtel liegt fein präsentiert auf dem Tischchen – lässt in seinem Gesicht nichts erahnen. Er mustert abwechselnd Schwanenburg und Ricks, bis sein Blick dann auf Schwanenburg haften bleibt.


Jason Crutch: „Du hast dich nicht verändert, was, Antoine? Nachdem du den Championtitel verloren hast – an mich, übrigens – hätte ich gedacht, das hätte in dir etwas ausgelöst. Hätte dich etwas geerdet. Dich zurückgeholt auf unseren Planeten. Und ich habe dir sogar meinen Respekt bekundet. Doch du bist immer noch derselbe selbstgerechte, hochnäsige, abgehobene und respektlose Mistkerl, der du vorher warst.“


Ein lautes YEAH


Er wendet sich an Ricks.


Jason Crutch: „Und DU! Dich habe ich stets respektiert als aufrichtigen, ehrlichen, zwar toughen, aber immerhin fairen Bastard. Deine Eskapaden mit IHM hier habe ich als fehlgeleitet interpretiert, doch dann hast du dich tatsächlich längerfristig mit ihm vereint. Und jetzt dackelst du ihm hinterher wie ein kleines, räudiges Hündchen seinem Herrchen. Wann hast du eigentlich das letzte Mal selbst eine Entscheidung getroffen, huh? Ricks? Stehst du gerade hier und laberst Dünnpfiff, weil DU SELBST es so willst? Oder weil dein Herrchen es dir so aufgetragen hat?“


Ein Raunen. Und man hat den Eindruck als würden sich Crutch und Ricks noch näher gegenüberstehen. Auch die AwA und Schwanenburg…ja, es könnte tatsächlich sein, dass sich hier gerade etwas hochkocht, was demnächst überläuft. Und die umstehenden Fans spüren diese Stimmung, die zum Zerreißen gespannt ist. Schließlich flüstert Tyler Daniel etwas ins Ohr. Der grinst, schüttelt den Kopf und macht einen Schritt auf Ricks zu. Klein ist der Daniel ja im Vergleich gaaar nicht.

Daniel: „Sieh es mal so, Alex. Jason hat schon ganz recht, wenn er dich als Hündchen deines Anstandswauwaus namens Antoine Schwanenburg bezeichnet. Wir sind stets fokussiert, während Ihr nebenher noch Werbung für grässlichen Kuchen und verdorbenen Wein macht. Wir haben das nicht nötig. Und Du? Anstatt dich von Antoine zu emanzipieren, dackelst Du ihm hinterher, wohin er auch geht und machst ihm alles nach. Erst das „Die Guten schlecht finden“, dann „alle Titel wollen“ und schließlich „Werbung machen“. Das mit ‚alle Titel‘ hat sich ja glücklicherweise erledigt, denn vor Euch steht, leicht versetzt, der amtierende GFCW-Champion. Und NIEMAND hier im Raum zweifelt, dass er auch nach Brainwashed noch Champion sein wird.“

Daniel wirkt einen kurzen Moment nachdenklich.

Daniel: „Eben zweifelt NIEMAND daran, dass WIR das Jason Crutch Invitational gewinnen werden! Etwas, das glücklicherweise an Euch vorbeizieht, weil Ihr….tja…nicht gut genug seid. Aber das sagten wir ja bereits.“


Ricks behält Daniel weiter im Blick. Er scheint nicht sonderlich nachdenklich zu wirken, zumindest nicht mehr als im Normalzustand. Mit leeren Augen schaut er ihn an, sieht fast schon durch ihn hindurch, ist aber dennoch voll da. Das Spielchen wird kurz noch mit Tyler und Crutch wiederholt. Schwanenburg will schon loslegen, doch da geht Ricks noch einen Schritt nach vorn. Hebt den Kopf wieder an, stellt sich in den von der RPC aufgespannten Halbkreis und schaut…auf den Boden.


Alex: „Das sagtest du bereits, Daniel. Wirklich viel habt ihr gerade gesagt. Ohne wahren Inhalt…ICH bin NICHT derjenige, der jemandem blind hinterherläuft. Das seid ihr Daniel und Tyler. Ihr ändert sogar euren Namen, um euch in dieser neuen Gruppe zu verstecken.“


Warum nennt er sie dann nicht auch so? Er schüttelt nur den Kopf, geht aber einen Schritt weiter nach vorn…in Richtung Daniel.


Alex: „Ich mache Werbung. Ja. Denn ich bringe German Fantasy Championship Wrestling Geld. Mein Name ist bedeutsam. Sponsoren interessieren sich dafür. Und für die Inhaber der Tag Team Titel umso mehr. In mehr als sechs Monaten habt ihr diese Titel gegen genau ein Team verteidigt. Wir haben euch jetzt schon überboten und übertreffen euch sogar mit Brainwashed allein. Wer ist gerecht und wer sucht Schlupflöcher?“


Dann eine zackige Drehung und ein Schritt in Richtung Crutch. Weiterhin keinerlei Augenkontakt, aber er steht fast an dessen Schulter.


Alex: „Gerechtigkeit und Fairness bedeutet übrigens auch mit seinem Partner zusammenzuarbeiten. Ich bin kein Hündchen, Jason Crutch. Ich bin Antoines Partner. Antoines Freund. Keine Randerscheinung wie deine Begleitung. Oder warum hat euer Kampf am heutigen Abend nur wirkliche Auswirkungen auf DEINEN Kampf gegen Player?“


Dann die nächste zackige Drehung und das Gespräch mit Tylers Schulter.


Alex: „Oder willst DU vielleicht endlich einmal keine Randerscheinung mehr sein? Bei den Animals with Attitude gibt es den Legendensohn, der so viel Potenzial hat und von allen Experten hoch gehandelt wird und es gibt…seinen Bruder. Sein Bruder, der sich hier hinter dem Tisch versteckt, eine kurze Drohung abgibt und seitdem schweigt, flüstert und möglichst unauffällig sein will. Ich habe unser Gespräch nicht vergessen, Tyler. Ich warte aber immer noch darauf, dass du aus deinem Schatten trittst. Wirst du heute einmal etwas bewirken?“


Jetzt hebt er dann doch endlich den Kopf, schaut Tyler in die Augen. Sein Blick ist starr, eisig wie immer. Warum er sich an Tyler anscheinend einen Narren gefressen hat? Das weiß vielleicht nur Ricks. Aber irgendwie liegt zwischen den beiden was in der Luft. Und dem Blick Tylers nach zu urteilen, hat er mächtig Lust darauf, dem Mathematiker mal zu zeigen, wozu er so fähig ist. In Zeitlupe tritt Ricks langsam wieder zurück in den Halbkreis und Antoine kann das Gesagte natürlich auch nicht alles so im Raume stehen lassen. Er wendet sich zu Tyler.


Antoine: "Das Rampenlicht ist dort, wo ich bin, weil es mich sucht und nicht umgekehrt. Klar soweit? Und jetzt tue das, was du sonst auch tust: Nämlich gar nichts. Es wäre mir ein Fest."


Er schlägt in die gleiche Kerbe, die Ricks öffnete. Ist das schon eine Aufforderung? Zumindest schaut Tyler mit einem kleinen Nicken zu Daniel. Eine Richtung, die auch Schwanenburg geht, denn dann geht der Blick zu Daniel, noch während er Tyler zugewandt ist.


Antoine: "Weißt du, was UNFAIR ist, Daniel? Nicht, dass Claude MICH ANFLEHT zu bleiben um die Tag Team Division zu retten, nein, dieses sicherlich nicht! Unfair ist es, dass Menschen wie du, die das Potential haben den Unterschied auszumachen nicht Lösung sondern Teil des Problems sind. Liege auch du weiter auf der faulen Haut und mache das, was du am Besten kannst: Der Sohn von irgendwem sein."


Jason aber gibt er seine volle Aufmerksamkeit. Nicht nur dreht er seinen Kopf zu ihm, sein ganzer Körper folgt. Der Zeigefinger des Todes liegt gar auf der Brust des Oberpollingers.


Antoine: "Und du, Jason, danke, ja DANKE dass du mich an die World Championship erinnert hast! Denn ohne diese Erinnerung wäre mir im Traum nicht mehr eingefallen, wer den Titel denn gerade hält, ja ehrlich! Aber, mein Freund, mache dir nichts daraus, dass du in meine Fußstapfen nicht hinein passt."


Der Finger geht dann wieder weg von der Brust und Antoine gibt einen allgemeinen Apell an die Runge.


Antoine: "Ich, Antoine Schwanenburg, mache nämlich als EINZIGER hier..."


Kurzer Blick von und zu Ricks.


Antoine: "Mit Ausnahme von Alex natürlich..."


Die Firma dankt.


Antoine: "WIR machen als EINZIGE unseren Job richtig! Wir machen genau das, wofür wir bezahlt werden! Wir machen die Tag-Team Division GROß! Kein Bingohallen Unsinn wie die Animals das veranstaltet haben, WIR sind die SZENE! Und genau aus diesem Grunde..."


Der Triple Crown Champion nestelt in seiner Hosentasche und...


AHA! DER BLANKO-SCHECK!


Antoine räuspert sich.


Antoine: "Macht meines Amtes..."


Süffisanter Blick zu Daniel.


Antoine: "Da hilft Vati auch nicht."


Antoine: "Macht meines Amtes als Patron der Tag Team Szene, der, und ich zitiere: "Entscheidungsfreiheit über Angelegenheiten die zum Wohle der Tag Team Division geschehen", besitzt verkünde ich voller FREUDE: Nach dem Brainwashed Main Event werde ich mir das zurückholen, was mir rechtmäßig zusteht."


Jason wird fixiert.


Antoine: "Ob du oder Player, dieser Titel ist rechtmäßig mein. Ich werde den Blanko-Scheck nutzen, um ein World Title Match zu bekommen!"


Die Runde ist fassungslos. Darf er das? Selbst Alex schaut skeptisch auf.


Antoine: "Denn was, ja was, meine Freunde, würde der Tag Team Division mehr helfen, als wenn der WORLD CHAMPION teil eben jener wäre? Hm? Genau das würde der Division den Glanz verleihen, den es braucht!"


Noch immer recht schockierte Gesichter, in die der Behüter von Kultur da blickt.


Antoine: "Ach und Alex wird den Intercontinental Champion herausfordern, wer auch immer das sein wird. Dann, ja dann, hat Ricksenburg seine Quest, alle Titel zu vereinen, erfüllt! Ein wahrer Segen für die Tag Team Division, was denkt ihr?"


Natürlich grinst Antoine süffisant, Alex scheint nicht wirklich begeistert, die anderen noch umso weniger. Es scheint so, als wüsste Alex nichts von Antoines Plan. Langsam aber sicher zucken seine Mundwinkel aber doch nach oben. Gefällt ihm also wohl doch. Aber halt, da ist GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch. Er fixiert den Ex-Champion innig. Und ohne eine Miene zu verziehen:


Jason Crutch: „Antoine, ich werde das Fell des Bären nicht verkaufen, ehe ich besagten Bären, also Player, erlegt habe. Im Gegensatz zu dir. Denn im Gegensatz zu dir, der davon ausgeht, bei Brainwashed die Tag-Team-Titel zu verteidigen, weiß ich, welche Arbeit vor mir liegt. Solange du dich in Sicherheit wägst und denkst, die Titel gegen die Deppn und die beiden Jungs hier zu verteidigen, hast du bereits deinen ersten Fehler gemacht. Dein zweiter Fehler ist, dass du immer noch denkst, Ricksenburg sei für ewig. Und, Newsflash: NICHTS ist für ewig – nicht einmal Ricksenburg! Du kannst also mit deinem Blankoscheck wedeln, solange es dir beliebt. Es wäre mir eine Freude - oh yes, was für eine Freude! -, dich einmal mehr im Ring in deine Schranken zu verweisen. Denn, vertrau mir: Ich BIN besser als du – UND du!“


Damit deutet er auf beide Tag-Champs. Grimmige Blicke aller Männer werden ausgetauscht. Hat jeder gesagt, was er loswerden wollte? Wohl kaum. Doch alle erkennen, dass hier nicht nötig ist, noch mehr zu sagen. Zumal ihnen die Anwesenheit der jeweils anderen mehr als zuwider ist und sie alle ihre Zeit besser nutzen möchten. Demnach feiern also die umstehenden Fans die einmalige Gelegenheit, die ihnen gerade geboten wurde. Und während sich die GFCW-Tag-Team-Champions langsam zurückziehen, begibt sich die Raging Protection Crew wieder an ihren angestammten Platz, um weiter Autogramme zu unterschreiben. Oder auch um noch ein paar Worte zu wechseln, denn zumindest Tyler und Daniel haben noch etwas zu besprechen. Aber das geschieht, wie von Ricksenburg so kritisiert, hier nur im Hintergrund.


Singles Match:
Zereo Killer vs. Drake Infinity

Referee: Jo Dordano






Ja, es ist ein sehr ungewohntes Bild dieses Logo bereits jetzt zu sehen mit dem Wissen, dass dieser Mann das erste Match des abends bestreiten wird, doch es ist so! Zereo Killer im Opener kriegt man auch nicht alle Tage zu sehen!


Der Jubel des Publikums kennt jedoch, egal zu welchem Zeitpunkt sein Match stattfindet, erwartungsgemäß keine Grenzen.

Die Eissporthalle wird komplett verdunkelt und durch das Publikum huschen hektisch verschiedene, dunkelblaue Lichtkegel, welche sich nach wenigen Sekunden zu einem großen Spotlight auf der Auftrittsrampe zusammenfügen. Nebelgeschwader hat längst die On Stage undurchsichtig gemacht. Einen kleinen Moment später ist es so weit. Die Silhouette des sehnsüchtig erwarteten Mannes ist bereits zu erkennen, die Smartphones werden gezückt und tausende Fotos werden gemacht! Nun ist er hier, er befindet sich im blauen Scheinwerferlicht! Zereo Killer ist angekommen!


Neben seinem markanten blau-grünen Outfit mit dazu passendem Facepainting, springt am heutigen Abend vor allem sein dicker Verband um Brust- und Bauchbereich ins Auge! Nichtsdestotrotz zieht er seine Show durch, wirft mit einer ruckartigen Bewegung die Kapuze in den Nacken, reißt die Hände in die Höhe und lässt einen euphorischen Kampfschrei von sich los! Die Zereo Army steht natürlich wie ein Mann hinter ihm!


Nachdem ein bisschen Pyro verschossen wurde, macht er sich langsamen Schrittes, auffallend langsamer als sonst, auf dem Weg zum Ring! MacKenzie rennt um den Ring herum, begrüßt das beste Kommentatorenduo der Welt, ehe er den Weg über die Ringtreppe auf den Mattenrand findet.


Auch anders als sonst: Sein Weg ins Geviert führt zwischen die Seile hindurch, nicht spektakulär über das Top Rope! Dennoch scheint er hochmotiviert zu sein, freut sich auf den Kampf! Er zieht die Kapuzenjacke aus und wirft sie ins Publikum, ehe Evanescence mit Bring me to Life abgewürgt wird… Als die Halle normal beleuchtet wird, warten alle nur noch auf eins: Zereo Killers Gegner!


Violence Fetish“ durchschallt die Halle und laute Buhrufe kommentieren das Aufsteigen des Nebels auf der Bühne, das für Drake Infinity so typisch ist. Infinity zeigt seine übliche Präsentation der Hydra auf der Rückseite seines Mantels und macht sich schließlich durch das dunkelblau flackernde Licht auf den Weg zum Ring. Auch Luna, sichtlich zufrieden mit ihrem Auftritt zuvor, marschiert neben ihm zum Ring, die gigantische Hydra-Fahne schwenkend, die mittlerweile zum Standard geworden zu sein scheint.

WE ALL HATE YOU

WE ALL HATE YOU

WE ALL HATE YOU


Ein Stück hinter ihnen trottet Rob Gossler zum Ring.

Sven: „Man könnte meinen, Drake und Luna scheinen ziemlich erpicht darauf, Gossler trotz Allem von sich abzugrenzen… bis zu einem gewissen Punkt zumindest.“


Als Drake den Ring betritt, schenkt er seinem Gegner nur einen kurzen Blick und wartet in seiner Ecke geduldig auf das Ertönen der Ringglocke, während Luna und Rob sich an unterschiedlichen Seiten des Rings in Position begeben.


Pete: „ZK hat auf jeden Fall den zahlenmäßigen Nachteil heute.“

Sven: „Ich bitte dich. Das ist ein Eins gegen Eins. Drake braucht keine Hilfe.“

Pete: „Jaaaa… Haben wir letzte Show gesehen.“




DING DING DING!!!




Dann ist es so weit! Die Glocke ertönt. Keiner von Beiden scheint es zu Beginn eilig zu haben. Sie liefern sich einen Staredown, das Publikum ist heiß auf dieses Match! Während Drake Infinity die dicken Bandagen seines Gegners genauestens unter die Lupe nimmt, wandern MacKenzies Augenpaare auch auf die Beiden außerhalb des Seilgevierts.


Sven: „Sehe ich das richtig, dass sich die Lippen von Infinity ein wenig in die Horizontale gezogen haben?“

Pete: „Scheint so… was mir aber auch Sorgen bereitet ist, dass es deine auch getan haben?!“

Sven: „Ist doch klar. Ich durchschau sein kurzes Grinsen. Die Bandage, die offensichtliche Verletzung könnte sehr zur Zielscheibe werden.“


Dann geht’s los! Sie gehen aufeinander zu und es gibt einen ersten Lock Up! Die nahezu gleichgroßen Wrestler messen ihre Kräfte, indem sie gegenseitig versuchen ihren Gegner in eine Ringecke zu drängen. Mithilfe der Zereo Army, mithilfe seines gesamten Körpereinsatzes, scheint der Los Angelino den Vorteil auf seine Seite ziehen zu können und drückt Infinity tatsächlich in Richtung der Seile…



Doch dann löst sich der Mann aus Anchorage von diesem Kräftemessen, duckt sich weg, bevor er in den Seilen landet und verpasst Zereo Killer ein, zwei gut getimte Punches in die Magengegend! Sofort zuckt MacKenzie zusammen, weicht einige Schritte zurück und hält sich verbissen die getroffene Stelle.

Abermals ist dieses kurze Grinsen zu erkennen.


Pete: „Puh, das fängt für Zereo Killer Fans gar nicht gut an. Wenn ich durch die Crowd blicke, sehe ich bange Gesichter.“

Sven: „Vielleicht ist er mit seinem Kopf sogar schon etwas weiter? Was ist, wenn diese Schmerzen bis zum Pay Per View nicht richtig ausgeheilt sind? Dort wartet ein Dreißigminutenmatch auf ihn! Selbst gefordert!“

Pete: „Du hast Recht.“


Vielleicht hat Sven Recht? ZK scheint tatsächlich ein wenig in Gedanken versunken zu sein. Er konzentriert sich auf die Atmung, doch dann motiviert er sich selbst und geht rasch auf seinen Gegner zu. Erneut ein Lock Up? Nein! Drake Infinity ist schnell und zeigt seinerseits einen Side Headlock und zieht voll an! Mr. #ISGI muss sogar auf die Knie, wird jedoch von seiner Crowd hochgepusht. Nur wenige Augenblicke später verlagert er das Gewicht so, dass Drake in die Seile muss und per Schwung löst sich Double M aus seiner misslichen Lage. Inifnity nimmt Schwung, federt aus den Seilen zurück und rennt ZK mit einem harten Shoulder Block um! Er bleibt fürs Erste liegen.


Sven: „Clever gemacht!“

Pete: „Ja, das muss man sagen.“


Überlegen blickt der junge Wilde auf den Veteranen herab, bevor er sich wieder in die Seile wirft. Schnell springt Zereo Killer hoch, wartet auf seinen Gegner! Per Leap Frog springt der Kalifornier über Inifnity drüber. Nun nimmt er auch selbst Schwung aus den Seilen! Nun rennen Beide aufeinander zu. Was auch immer Zereo Killer zeigen wollte, es hat nicht geklappt. Drake lässt das Knie stehen und rammt es seinem Widersacher in die Magengegend, wohin sonst! Das raubt ZK total die Luft. Er muss erneut auf die Knie, hält sich krampfartig den Abdomenbereich.


Provokant stellt sich der Überlegene vor Zereo Killer hin, blickt durch das Publikum und sieht die zahlreichen bangen Blicke. Abermals nimmt er im Anschluss Anlauf und holt Schwung aus den Seilen! Er federt sich schnell zurück, doch dann passierts!


Out of Nowhere, wahnsinnig schnell baut sich MacKenzie auf und zeigt einen wunderbaren, perfekt getimten Dropkick gegen den angerannten Drake Infinity!


Pete: „Was für ein Dropkick! Hast du dieses Klatschen gehört? Voll auf die zwölf!“


ja, dieses Geräusch bei Kontakt mit Infinitys Stirn kann man wohl bis in die letzten Reihen hören! Dass Drake Infinity bei dieser perfekten Aktion zu Boden geht ist also kein Wunder. Das Publikum ist voll da, feuert sofort ihren Helden mit den berühmtberüchtigten „YOU STILL GOT IT“-Chants an!


Sven: „Das war tatsächlich ein blitzsauberer Konter! Und Drake Inifnity macht das einzig Richtige! Er rollt sich fürs Erste aus dem Ring und sammelt sich!“


Auch wenn der Dropkick perfekt funktioniert hat… man sieht das schmerzverzerrte Gesicht von M². Wesentlich langsamer als sonst kommt er nach einer einzigen, seinerseits gelungenen Aktion wieder auf die Beine.


Sein Blickkontakt weicht keine Sekunde vom Dreiergespann außerhalb des Ringes! MacKenzie deutet an, dass er kampfbereit ist, brüllt seinen Gegner an, dass er wieder in den Ring kommen soll! Dieser macht mit einer Geste eindeutig klar, dass die verletzten Stellen des Publikumslieblings seine Zielscheibe ist. Nachdem er sich gesammelt hat, betritt er wieder den Mattenrand und deutet an den Squared Circle wieder zu betreten. Der Mann aus Alaska lässt sich sehr viel Zeit. Zereo Killer reichts! Er geht auf seinen Gegner zu und… dieser steigt wieder hinab und befindet sich erneut außerhalb des Ringes… Diese Aktion wird natürlich von zigtausenden Buhrufen begleitet!


Sven: „Cleveres Kopfspielchen. Mit so einfachen Aktionen will er Zereo Killer aus der Reserve locken. Man spürt mit jeder Faser seines Körpers, dass er total ungeduldig wird!“

Pete: „Das kann aber für Infinity auch nach hinten losgehen! Wenn MacKenzie ein Feuerwerk zündet, kanns sehr schnell vorbei sein!“


ZK klatscht in die Hände, bis das Publikum mitmacht. Er rennt von einer Ringecke zur Nächsten, hämmert zwei bis dreimal auf das oberste Ringpolster, um die Stimmung nochmals anzuheizen, als plötzlich…


Pete: „Was macht der denn hier?“


Drake Ackley…


auf der Auftrittsrampe zu sehen ist!




BUUUUUUUUUUUUUUUHHHH!!!!!!




Das laute Pfeifkonzert gehört ganz alleine dem ehemaligen Fight Clubber! MacKenzies Hauptaugenmerk gilt nun fast gänzlich Ackley, der auch immer näher zum Ring kommt, als würde er am Strand entlangflanieren! Ein Spaziergänger schlendert auch nicht anders.


Pete: „Verdammt! Vier zu Eins Überzahl! Das ist nicht fair!“

Sven: „Drake Infinity scheint auch überrascht zu sein. Ackley kommt wohl für alle überraschend zum Ring.“

Pete: „Ja, auch er hat dieses unsympathische Grinsen aufgetragen, welches heute jedem „Drake“ ins Gesicht geschrieben steht!“

Sven: „Traust du dich das den beiden Drakes auch Face to Face zu sagen?“


Darauf gibt es keine Antwort, stattdessen widmen sich die beiden Kommentatoren wieder voll und ganz dem Kampf, der eigentlich noch immer nicht richtig angefangen hat.


Drake Ackley ist schon am Ring angekommen, deutet gemütlich an, dass er auf den Mattenrand steigen will. Zereo Killer beugt sich über das oberste Seil nach draußen, droht seinem neuesten Feind, dass er sich vom Ring verpissen soll! Gleichzeitig wird er auch von Jo Dardano ermahnt. Ackley habe in dem Match nichts verloren.


Plötzlich löst sich Drake Infinity von Luna und Rob Gossler, slidet in den Ring. Wie eine Cobra schleicht er sich blitzschnell an MacKenzie ran und…




LOW BLOW HINTER DEM RÜCKEN DES RINGRICHTERS!!!




Der hat gesessen! Und noch schlimmer. Der Unparteiische hat nichts gesehen! Die Fans können es nicht glauben, buhen was das Zeug hält, winken ab! Ackley entfernt sich wieder ein paar Schritte des Ringes, hebt die Hände hoch als Zeichen seiner Unschuld. Er habe doch nichts getan! Noch bevor sich Jo Dardano davon überzeugen kann, dass MacKenzie unerlaubt getroffen wurde, wird er von Drake Infinity per School Boy eingerollt! Der Referee slidet auf die Ringmatte!




OOOONEEEEEEEEEEE…





Infinity legt beide Beine auf das zweite Seil!!!




TWOOOOOOOOOOO!!!!




Pete: „DAS MUSS DER REF DOCH SEHEN!!!“




THREEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!




Sven: „UNGLAUBLICH!!!“

Pete: NEEEEEEEEEIN!!!!!!!!!!!“







DING DING DING!!!




Das wars…

Tatsächlich…

Das ist das Ende des Matches!


Sieger des Matches durch Pinfall: Drake Infinity!!!


Zereo Killer hat nach knapp zweieinhalb Minuten das Match verloren!


Oder anders gesehen…


Drake Infinity konnte einen wahnsinnig wichtigen Sieg in seiner Karriere einfahren!


Ein Lachen kann der Lord of Madness sich nicht verkneifen, rollt sich dann aber schnell zu seinen Mitstreitern (?), möchte man eine eventuelle Konfrontation mit Ackley vermeiden?


Was für ein unerwartetes Matchende! Es war vorbei, bevor es überhaupt richtig angefangen hat! Und Drake Ackley ist am Ausgang des Matches nicht ganz unbeteiligt. Mr. Chewing Gum steht auf der Rampe – und grinst selbstgefällig. Nicht mehr. Er sagt nichts. Er spottet nicht. Er droht nicht. Er steht nur da und grinst selbstgefällig.


Sven: „So schnell kanns gehen! Zereo Killer hat sich zu leicht ablenken lassen und das nutzt der junge Wilde aus! Vielleicht nicht ganz sauber gewonnen, dennoch ein sehr wichtiger Sieg!“

Pete: „Vielleicht nicht ganz sauber gewonnen? Hallo? Geht’s noch? Low Blow und Pinnfall mit beiden Beinen auf dem zweiten Seil! Hat der Ringrichter Tomaten auf den Augen?“
Sven: „Schau einfach mal auf das Ergebnis. Das zählt. So war es schon immer.“


Das ist so richtig: Das Ergebnis steht! Zereo Killer hat verloren.


Sein enttäuschtes Gesicht wird in Großaufnahme gezeigt, im Hintergrund sieht man Drake Infinity, der den Sieg über den großen vielfachen Champion und Awardgewinner genießt. Luna und Gossler voran schwingen sich die 3 über die Absperrung und entfernen sich durch die Crowd, um jede Möglichkeit weiterer Spannungen zu meiden. Mit diesen Bildern endet dieses Schockmatch und wir schalten in die Werbung.




Wir befinden uns Backstage, wo Frank sich gerade den Catering-Bereich mehr als genau erkundet. So viel steht zur Auswahl, doch der Trucker, der für seine gute Ernährung bekannt ist, weiß nicht so recht, wo er zu erst zugreifen soll. Und das wird auch nicht besser, denn ein anderes, sehr wohl bekanntes Gesicht, drückt sich ins Bild! Und zwar wird Frank bei seiner Auswahl von niemand geringerem als dem derzeitigen Intercontinental Championship Träger gestört... Michael Payne!


Michael Payne: „Hey Frank... na wie geht es dir?“


Er kommt näher, der Gürtel über die Schulter gelegt. Ein lockeres Outfit, heute wieder kein Match auf der Card für den Champ.


Michael Payne: „Keine Sorge Frank ich bin weder hier um dich zu beleidigen oder dich anzugreifen. Etwas was ich sowieso nicht mache, ist nicht mein Stil und auch nicht gerade produktiv für die Company. Ich bin eher hier, weil ja anscheinend zurzeit wieder große hasst den Champ Zeit ist. Und ich wollte einfach mal wissen, was bei dir so abgeht wenn es um unser Match geht. Ob du auch so kurzgebunden bist wie unser Drehbuchauthor.“


Frank wirkt selbstsicher.


Frank: "Ich zähl' die Tage und die Stunden bis zum nächsten Match, ne?"


Dann beginnt er zu lachen.


Frank: "Nimm's mir nicht übel, aber ich habe dich bereits besiegen können und mit Mike Sheppard hatte ich einen guten Sparrings-Partner. Ich stehe voll im Saft! Dein letzter Fight ist ja jetzt auch schon was her, ich erkenne Rost, wenn ich ihn sehe, ne?"


Der Amerikaner nickt.


Michael Payne: „Ich verstehe... das Ding ist da ist ein gewaltiger Unterschied zwischen dir und Sullivan. Viele meinen ich wäre Sullivan gegenüber respektlos gewesen in der letzten Show, doch ich sehe es eher so das es Sullivan an jeder Art von Antrieb fehlt. Für ihn ist er schon ein World Champ Kandidat. In seinen Augen muss er keine Entwicklung und keine harte Arbeit an den Tag legen.“


Dann deutet er auf Frank.


Michael Payne: „Im Gegensatz zu dir, du hast dich nie aufgegeben. Du hast die Arbeit reingesteckt die es braucht um an diesem Punkt zu stehen. Killian Sullivan mag durch sein Talent im Titelmatch stehen, du aber defenitiv weil du es dir verdient hast. Daher wird es verdammt spannend!“


Der Trucker freut sich.


Frank: "Ich werde jedenfalls alles daran setzten, dass ich meinem Truck wieder schickes Gold als Galionsfigur aufsetzen kann! In einem Multi-Men Match kann immer alles passieren, doch Schotterpisten sind mein tägliches Brot. Ich gebe so lange Gas, bis ich das Ding in meinen Händen halte und es in den Himmel strecken kann. Ich gebe niemals auf!"


Frank wird etwas ernster und schaut Payne in die Augen.


Frank: "Auch wenn ich dich mag, im Ring werde ich alles tun, damit am Ende der Sieger bin, ne? Ich werde mich nicht zurück halten."


Der Champ schüttelt den Kopf.


Michael Payne: „Genau das ist ja das große Problem Frank. Wir sind Wrestler, keine Balletttänzer oder Eisverkäufer. Es geht hier nicht ums mögen Frank, wir werden bald in den Ring steigen um den Champion auszumachen.“


Wieder klopft er auf den selben.


Michael Payne: „Muss ich denn Antoine Schwanenburg mögen? Nein, aber der Kerl war nunmal ein verdammt guter World Champion. Muss ich den Fight Club mögen? Nein aber die Typen haben einen Rekord aufgestellt. Und so ist es auch bei mir. Man kann von mir halten was man möchte, ich verlange auch nicht unbedingt gemocht zu werden. Aber ich wünsche mir das man sieht, wie viel Arbeit darin steckt dieses Teil so lange zu halten.“


Und dann klopft er auf die Brust von Frank.


Michael Payne: „So wie die Leute deine harte Arbeit sehen. Nicht ich habe dich dazu gewählt, die Fans waren es. Durch deine harte Arbeit und deinen Willen. Ich bin gespannt, was sich beim Pay Per View durchsetzt. Deine harte Arbeit, Sullivans Talent oder meine Erfahrung.“


Frank: "Ich werde abliefern. KEINE BREMSEN!"


Und ein respektvoller, dennoch bestimmter Staredown findet zwischen den Beiden statt, bis die Kamera langsam ausfadet.



I want my money back“….ein Titel, an dem sich die GFCW-Galaxie gar nicht satthören kann. Und das Equipment im Ring spricht eindeutig dafür, dass es hier gleich rund geht, denn der Hund hat, ob als Wrestler oder Commissioner sei dahingestellt, zu einem Dog’s Inn geladen. Geladen ist auch ein gutes Stichwort, denn so wirkt er, als er die Rampe heraufstapft und dabei so fokussiert wie eben möglich guckt. Der Applaus ist allerdings ein warmer, denn der Hund hat doch ziemlich gelitten bei der letzten Show: An der Stirn klebt ein Pflaster, er humpelt leicht und so richtig topfit wirkt er nicht.

Dennoch versucht er, mit so ziemlich jedem Fan abzuklatschen, was bei manch einem wieder länger als die halbe Sekunde dauert, die man üblicherweise dafür benötigt. Schließlich ist aber das Seilgeviert erreicht und wird mit der verbliebenen Energie geentert. Im Ring nimmt er noch einmal ausgiebig Applaus entgegen, ehe er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einen der bereitstehenden Hocker….äh….hockt. Es dauert wieder einige Momente bis der Schallwandler nach oben wandert und der Hund zu dem ansetzt, was er neben Wrestlen und Jungs zeugen wohl am besten kann: Reden.

Johnboy Dog: „BEINAHE!“

Nein, wir wollen keine Aufmerksamkeit – der Hund ist wirklich so laut! Und sauer, das merkt man schon bei diesem einen, nicht sonderlich langen Wort, das er gesprochen hat!

Johnboy Dog: „Beinahe wäre Rob Gossler gelungen, was weder Robert Breads, S1margl, Zereo Killer und all die anderen geschafft haben: Das Ende des Hundes!“

Noch einmal werden die Bilder vom letzten War Evening eingespielt, als der Psychopunk mit dem Baseball Bat auf den alten Hund losging und sich nur sehr widerwillig davon lösen wollte, die Scheiße aus Johnboy Dog zu prügeln. Schlussendlich aber hat der Hund ganz offenbar überlebt.

Johnboy Dog: „Wie so oft bin ich trotzdem wieder aufgestanden….aber ich habe Drake’s Worte nicht vergessen! Leider hat er nur einen kleinen Teil der Wahrheit getroffen und ansonsten schlicht Unrecht: Denn der alte Hund wird NIE vergehen! Solange ich laufen kann, werde ich im Ring stehen und meine ganze Leidenschaft darin investieren, in dem was ich tue, der Beste zu sein! Ich habe hier bereits fast alles gewonnen und wer sich die letzten vierzig Jahre meiner Karriere ansieht, der weiß, wie oft ich am Boden lag! Und wie oft ich wieder aufgestanden bin!“

Dafür gibt es schon wieder eine kleine Runde Applaus.

Johnboy Dog: „Rob Gossler konnte mich nicht besiegen, was sicher auch an seinem Zustand lag. Ihr alle habt den ehemaligen Psychopunk gesehen und es tut mir verdammt weh, dass ich nicht derjenige sein kann, der ihn aus diesem Loch – in dem er zweifellos steckt herausholen kann. Dabei hätte er es noch eher verdient als Drake Infinitiy oder dieses Luder, dessen Name mir gerade entfallen ist….“

Ungehalten schnellt der Hund nun vom Hocker auf und hält sich gleich wieder das waidwunde Kreuz. Bewegen fällt ganz offensichtlich noch ziemlich schwer, das sieht ein Blinder mit Krückstock.

Johnboy Dog: „Deshalb: Kommt heraus und regelt das wie Männer!“

Erwartungsvoll wird der Blick auf die Rampe gerichtet…

Luna: „Weißt du alter Mann...“

So rasch, wie es eben geht, dreht sich JBD um. Ein wenig zu schnell für den Geschmack seines Rückens, wenn man sein Gesicht richtig deutet. Ein Stück neben der von der Bühne abgewandten Seite des Rings sitzt, die Beine von der Absperrung baumeln lassend, Luna, die wieder einem Schatten gleich aufgetaucht war. Ein selbstgefälliges Grinsen, das dem ihres Mannes nur um wenig nachsteht, ziert ihren kahlen Schädel und schmiegt sich in das Tattoo, dass die rechte Hälfte ihres Gesichts bedeckt.


Luna: „Es scheint ein paar Dinge zu geben, die du nicht so ganz verstehst, also lass mich mal simpel anfangen. Bevor du hier große Macho Sprüche klopfst um deine Mid-Life-Crisis zu bewältigen, mich beleidigst und Drake und Rob hier rausrufst um das „Wie Männer“ zu klären solltest du dran denken, dass dir aktuell eine Fünfzehnjährige die Fresse polieren könnte.“


Langsam lässt sie sich von der Ringabsperrung gleiten und macht einige Schritte am Ring entlang. Arrogant wendet sie dem Hund den Rücken zu während sie fortfährt, doch der lässt sie wachsam keine Sekunde aus den Augen.


Luna: „Außerdem erholt sich Drake im Moment. Der tut nämlich etwas, das du mit diesem Wrack von einem Körper nicht kannst. Kämpfen.“

Leicht wird ihr Körper von einem Lachen geschüttelt, als die Buhrufe ihr entgegen hallen.

Luna: „Davon mal ganz abgesehen, tust du nichts anderes, als uns zu bestätigen. Sieh dich an! Ja, wir waren etwas unachtsam letzte Woche, was niemals passieren dürfte und Rob hat leider einen Fehler begangen, aber das passiert, wenn man gerade neu erschaffen wird...“

Nun scheint sich Infinitys Gefährtin auch mal zu bequemen in den Ring zu treten und schreitet Stufe für Stufe die Ringtreppe nach oben.


Luna: „...aber jeder hat gesehen, dass du nicht mehr hier rein gehörst. Und jetzt stehst du hier und sträubst dich, wie genau das, was Drake dir letzte Woche schon gesagt hat: Ein geschundener, geschlagener, sturer Veteran, zu blind, arrogant und dumm, um Veränderung hinzunehmen.“

JBD wird nun von
„You still got it“ Chants der GFCW Galaxie unterstützt, während er aufmerksam, aber mit wenig amüsierter Mine, Lunas Worten folgt.


Luna: „Okay… Ich weiß ihr seid alle nicht die hellsten, aber das ist der Falsche.“

Sie macht eine präsentierende Geste in Richtung des Hundes.


Luna: „Das ist nicht Zereo. Aber der hat seine Prügel ja schon kassiert.“


SHUT THE FUCK UP


*clap clap clap clap clap *

SHUT THE FUCK UP

Luna: „Aber hey, JBD! Ich bin ja froh, dass immerhin einige hier noch so tun, als ob sie Kampfgeist hätten, auch wenn es bei dir eher Überlebensinstinkt ist. Naja.“


Einen kurzen Moment scheint sie zu überlegen, deutet dann aber Richtung Backstage Bereich.

Luna: „Für einige da hinten wäre, wenn man nach ihrem Ehrgeiz geht n anderer Job besser. Ohne Namen zu nennen. Einer da hinten sollte eher Mathelehrer werden.“

Leichtes Gelächter erklingt. Ricks erfreut sich nicht der allergrößten Beliebtheit im Moment.

Luna: „Wobei. Vielleicht verdient man als Schwanenburgs Nutte mehr.“

Autsch.

Luna: „Auf der anderen Seite… Vielleicht stimmt das nicht. Ich hab neulich erst mit Drake drüber diskutiert: Vielleicht ist Alex gar nicht Antoines Bitch. Ich halte es gut für möglich, dass unser glorreicher EX-World Champ sich ne neue Schlampe besorgen musste, wenn ich mir anschaue, was Alex und Amelie für Sympathien hatten. Da bleibt für ihn ja nix mehr übrig. Naja egal...“

Die Stimmung in der Halle explodiert in einer Mischung aus Erstaunen über die Dreistigkeit, Gelächter und Buhrufen.

Luna: „Is ja egal, ich bin abgeschweift, my bad, my bad. Sorry. Außerdem, bevor ich zum Punkt komme, muss ich nochmal kurz was anmerken ähm… Rob ist nicht der „Ehemalige“ Psychopunk. Rob Gossler ist der ehemalige Obdachlose, der jetzt zum besseren Psychopunk wird. Und er hat die letzten Wochen gezeigt, dass er auf einem sehr guten Weg ist. Ihr solltet dankbar sein, dass wir ihn euch zurück bringen.“

Spöttisch blickt sie in die entzürnten Gesichter und einige Fans in der ersten Reihe scheinen sich nicht gerade zu wünschen sie am Leben zu lassen.

Luna: „Also zum Punkt JBD: Ich sehe es also...“

Aufgrund der enormen Lautstärke muss sie noch einmal absetzen und fährt dann mit Nachdruck fort.

Luna: „ Ich sehe es also Richtig, dass du nicht als Wrestler abtreten willst und darauf versessen bist Drake entgegen zu treten?“

Während Lunas Worten ist der Hund im Ring herumgewandert, soweit seine Konstitution das eben zugelassen hat. Es sind erstaunlich harte Worte, die ihn hier treffen, aber es ist nicht das erste Mal, dass sie es tun. Demzufolge braucht er zwar einige Momente, ist dann aber hellwach.

Johnboy Dog: „Es ist ein Scheiß Spiel, das Ihr da mit Rob Gossler spielt! Gossler ist ein lieber Mensch, aber ganz sicher nicht die Maschine, die Ihr gerne aus ihm machen wollt! Auch wenn Du nun behaupten wirst, dass das letzte War Evening etwas ganz anderes gezeigt habe. War Evening hat GAR nichts bewiesen, weder in die eine, noch in die andere Richtung!“

JBD schnauft und lehnt sich ein wenig an die Ringseile, um den Rücken zu entlasten. Zumindest das scheint durchaus noch nötig zu sein.

Johnboy Dog: „Es ist schön, dass Du Nebenkriegsschauplätze eröffnest, aber das zeigt nur umso mehr, dass Drake Infinity mich nicht ernstnimmt! Und warum? Weil Rob Gossler mich nun kalt erwischt hat und mir zusetzen konnte! Das wird mir heute ziemlich sicher nicht passieren und damit das auch weiterhin nicht passiert, habe ich mir vorgenommen, diesem Elend ein baldiges Ende zu setzen!“

So? Die Fans horchen auf, während Luna nur ganz langsam den Kopf schüttelt.

Johnboy Dog: „Wie wäre es, wenn sich einer von Euch dreien mir stellt? Alle drei zusammen? Stattdessen kommst Du hier raus, wirfst ein paar Sätze in den Raum und denkst, das Thema hätte sich erledigt? SO leicht wird man den alten Hund nicht los…Mädchen!“

Ouch. Der Old-Schooler bleibt bei seiner Linie. Immerhin.

Luna zeigt keine wirkliche Reaktion auf die Provokation, diesen Punkt will sie JBD offensichtlich nicht geben. Wenn man schon sieht, wie Drake darauf reagiert hat, dass Rob Luna respektlos behandelt hat, kann man sicherlich fragen, wie schlau JBD sich gerade anstellt.


Luna: „Rob Gossler ist keine Maschine. Und wir spielen erst recht kein Spiel mit ihm. Was wäre denn passiert, wenn wir hier nicht eingeschritten wären hm? Ich sag dir was passiert wäre. Ihr hättet Gossler wie den behandelt, der er war und nicht der, der er ist. Ihr hättet ihn in Matches gesteckt, die sein Untergang sind. Ihr hättet seinen Weg nicht akzeptiert, sondern ihm Druck gemacht der zu sein, der er war, auf eine plumpe, auf eine verfälschte Art und Weise.“


Ihr Blick weicht nicht mehr von JBD, der von den eisigen Augen förmlich durchbohrt wird.


Luna: „Er ist ein Mensch und wir zeigen ihm eine Option auf, wie er seinen Weg finden kann. Dass er diese annimmt, ist komplett seine Entscheidung. Das ist das einzige, was die letzten Wochen gezeigt haben. Aber hey, wenn du noch nicht bereit bist abzutreten und meinst, du musst dich in unseren Kram einmischen UND in Robs, dann tust du das, was wir erwartet haben und weshalb ich hier raus gekommen bin.“


Einige wenige Schritte wandert sie durch den Ring, stellt sich kurz an die Seile, scheint JBDs Reaktionen, die des Publikums zu beobachten. Es ist nicht wirklich relevant, doch sie benötigt jede mögliche Information um das Gefühl der Kontrolle zu behalten.


Luna: „Warum geht der Commishioner JBD jetzt nicht Backstage und regelt alles organisatorische und vertragliche. Und der Wrestler JBD kann dann versuchen uns aufzuhalten… Indem er erneut auf Drake Infinity trifft. In einem two out of three falls match. Oder hast du alter Sack die Ausdauer dafür nicht? Hm? Was sagst du Mr. Ten Minutes Iron Man Match? Du. Drake. Bei Brainwashed.“


Ein Raunen geht durch die Fans – und auch den Hund, der merklich aufhorcht. War das gerade die Annahme einer vorhin gestellten Herausforderung? Scheint fast so. Einen Schritt macht der Hund auf Luna zu, hält dann inne und scheint nachzudenken.

Johnboy Dog: „Weißt Du…Mädchen….ich muss das nicht im Büro regeln. Ich VERGESSE ja nicht, was ich im Ring ausmache. Und lass mich zu Rob Gossler noch eins gesagt sein….er ist ehemaliger Intercontinental Champion und hatte letztes oder vorletztes Jahr noch einmal die Chance. Aber er hat seine DÄMONEN nicht besiegt! Erst wenn er diesen Sieg eingefahren hat, glaub mir… MÄDCHEN….wird er in der Lage sein, auch gegen Männer zu bestehen, die in meiner Liga spielen.“

JBD lässt Luna nicht aus den Augen, als er Luft holt und schließlich nickt. Das Schnaufen ist deutlich hörbar – JBD wirkt ein wenig angepisst.

Johnboy Dog: „Bei Brainwashed darf Drake gern nochmal beweisen, dass er das NICHT tut! One on one gegen mich. Und wenn er Manns genug ist, allein anzutreten, rechne ich ihm das ungleich höher an! Also! Drake Infinity vs Johnboy Dog bei Brainwashed! Weil der Esel immer zuerst genannt wird.“


Lachend nimmt Luna die Antwort zur Kenntnis und wendet sich zum gehen.


Luna: „Ach ja eine Sache noch.“

Blitzschnell dreht sich Infinitys Gefährtin auf ihrem linken Bein um 180 Grad und schickt den Hund mit einem harten Roundhouse zu Boden, was die Wunde unter dem Pflaster wieder öffnet.


Luna: „Wenn du willst, dass Drake dich ernst nimmt, wäre es nen Versuch wert sich nicht von Säufern, Puppen, Ludern und Mädchen verprügeln zu lassen.“


Noch ehe der Hund wieder auf die Beine kommt – sich die Stirn haltend – hat sich die Barschädlige schon davon gemacht. JBD wirkt not amused, als die Szene ausfadet.



Wir befinden uns in einer eher ländlich wirkenden Gegend. Wir hören Autos, die vorbei brausen und sehen den kirschroten Truck von Frank Bobo, wie er auf leicht sandigem Untergrund direkt neben einem Baum geparkt ist. Es wirkt so, als stünden wir an einer abgelegenen Raststätte oder ähnlichem und wir erkennen wir Frank, wie er gerade an den Felgen von Madison II herum poliert.


Die Kamera fährt näher und näher an Frank heran.


Näher.


Näher.


Bis sie direkt hinter im Halt macht. Frank pfeift ein Liedchen und es passiert erst einmal nichts. Der Kameramann räuspert sich. Jetzt reagiert Frank dann endlich, er steht auf wie ein HB Männchen, mit einer Hand reibt er sich den Hinterkopf und lächelt mit geschlossenen Augen.


Frank: "Euch hab' ich ja gar nicht erwartet, ne?"


Peinliche Stille, denn der Kameramann antwortet logischerweise nicht.


Frank: "Aber es trifft sich gut, dass ihr hier seid. Ich hab' da nämlich was, was ich euch zeigen muss!"


Frank präsentiert sein schwarzes, von Kautabak Konsum geprägtes, Lächeln und an den Bildschirmen hoffen wir, dass es nicht das ist, was er uns so dringen zeigen wollte. Wieder haben wir eine kleine, peinliche Pause. Frank ist sichtlich nicht gewohnt, dass er keine Reaktion bekommt, aber er versucht es zu überspielen.


Frank: "Habt ihr euch nicht schon immer gefragt: 'Wie zur Hölle schafft es dieser Trucker so glänzende Felgen zu haben?' Ja, habt ihr, ne?"


Man möchte fast NEIN in den TV brüllen.


Frank: "Ich werde nämlich andauernd auf die glänzenden Felgen von Madison angesprochen! Und heute verrate ich euch, wie auch ihr so glänzende Felgen kriegen könnt. Ganz einfach!"


Der Trucker greift sich eine Flasche seiner Politur, die er zuvor geschickt hinter seinem Rücken platziert hatte. Es sieht fast gar nicht gespielt aus. Eine Schauspieler-Karriere kommt für den Trucker wohl nicht in Frage, wenn es im Ring nicht mehr für ihn reichen sollte.


Frank: "Ich präsentiere euch: 'FRANKS BOBOLITUR!'"


Er ist stolz wie Oskar.


Frank: "Franks Bobolitur ist ein altes Familienrezept in der ersten Generation und nur wenige Tropfen..."


Er versucht den kleinen Text von der Rückseite der Flasche abzulesen.


Frank: "... reichen, um die glänzendsten Felgen zu bekommen! Auftragen - Polieren - Glänzen! Mit diesen drei einfachen Schritten werden ihre Felgen funkeln, wie noch nie zuvor, ne?"


Dann hält er die Flasche in die Kamera. Ein kleines, aber feines Fläschchen, offenbar mit großer Wirkung.


Frank: "Auch für Titelgürtel geeignet!"


Der Trucker grinst fröhlich weiter in die Kamera und die Szene fadet langsam aus.


Non Title-Tag Team-Match:

Die D.E.P.P.N. (Anthony „The Mac“ Monroe & Derek „Flamingo Boy“ Jones) vs. Ricksenburg (Alex Ricks & Antoine „Brainpain“ Schwanenburg)

Referee: Mike Kontrak



Mit unfassbar nervigem Gezappel und Getöse swaggen Anthony Monroe und Derek Jones zum Ring.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring, Anthony Monroe und Derek Jones, die DEPPN!“


Monroe trägt ein Glücksbärchi-T-Shirt und einen Indianerkopfschmuck. Derek Jones hat einen Zylinder auf dem Kopf und ein Funkgerät in der Hand. Im Ring angekommen lassen sich die beiden Vollidioten ausbuhen, anfeuern, sucht es euch aus. Sie sind fertig und bereit für das Match. Und dann wird es dunkel.


You have power and money

But you are mortal

You know you cannot escape death

But immortality can be obtained



Ricksenburg.


Zwei Scheinwerfer strahlen auf den Eingangsbereich und erschaffen die Lichtkegel, in denen die Champions, zu den Buhrufen der Fans, stehen. Alex Ricks links, Antoine Schwanenburg rechts. Beide mit den goldenen Titeln auf ihren Schultern. Für einen Moment schauen sie sich an, nicken und machen sich dann auf dem Weg zum Ring, während auch sie von Laura angekündigt werden.


Pete: „Da sind sie unsere ach so tollen Tag Team Champions. Die selbsternannten Retter der Tag Team Szene, aber heute, oh Wunder, stehen die Titel nicht auf dem Spiel.“

Sven: „Gründe wurden von Antoine dafür aber gleich zwei genannt. Zum Einen kriegen die Deppn in zwei Wochen ohnehin eine verdiente Chance, die Titel zu gewinnen und zum Anderen wollte er sie nicht für den Angriff vor zwei Wochen belohnen. Er selbst hat dieses Match hier nämlich gefordert und dank Blankovertrag auch angesetzt.“

Pete: „Naja…Zum Wohle der Tag Team Division hin oder her…aber da müssen wir wohl diesmal wirklich dankbar sein, dass wir so einen Leckerbissen heute zu sehen bekommen.“

Sven: „Ricksenburg tut halt, was gut ist.“


Nunja…lassen wir das einmal so stehen. Ungefähr genauso, wie die Deppn. Die werden von Ricksenburg auch mit kalter Schulter stehen gelassen, während sie den Ring durchqueren. Antoine steigt auf das zweite Ringseil einer Ecke, streckt den Titel nach oben. Ricks geht im Rücken seines Partners in die Knie, legt den Gürtel vor sich ab und schaut in Richtung Deppn. So fadet die Musik der Champions allmählich aus und alle nehmen ihre Haltung an.


Pete: „Beide Teams sind also bereit und besprechen sich, während Mike Kontrak die Titel aus dem Weg räumt.“

Sven: „Besprechungen sehen für mich anders aus. Schwanenburg macht Ricks direkt klar, dass er hier den Anfang übernehmen wird und die Deppn freuen sich anscheinend so sehr drauf, endlich mit Antoine im Ring zu stehen, dass sie sich fast darum prügeln, wer hier anfängt.“


Es vergehen noch einige Momente, doch schlussendlich heißt es Derek Jones vs Antoine Schwanenburg. Und die Glocke läutet.


Jones ist voller Vorfreude, springt von einem Bein aufs Andere, ist voller Energie und will eigentlich sofort losstürmen, aber irgendwo im Hinterstübchen klebt doch noch die Post-it-Notiz, dass das beim Triple Crown Champion nicht gerade die Mutter aller Ideen ist. Antoine schaut sich das Schauspiel einen Moment an, erinnert sich dann allerdings wieder daran, dass er Antoine Schwanenburg ist. Er kann und tut….alles. Und mit diesem Selbstverständnis geht er nach vorn, was ihm sofort die volle Aufmerksamkeit der Deppn einbringt. Dereks Mundwinkel gehen in die Höhe. Endlich der erste Lockup mit dem Idol. Er fährt die Arme aus…


KLATSCH!


Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuunuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

(finde den Fehler)


Jones reibt sich die Wange, Antoine schnauzt ihn genervt an „GREIFT MICH NIE WIEDER HINTERRÜCKS AN!“, stapft zurück in die Ringecke und klatscht Ricks mit einem angefressenen „Dein Zug“ auf die Hand am Seil. Wechsel. Nun also der Mathematiker gegen den Flamingo Boy dem die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben steht.


Pete: „Derek sollte sich vielleicht wirklich nach einem besseren Idol umschauen.“

Sven: „Die Abneigung haben er und Monroe sich aber nach ihrem Angriff selbst zuzuschreiben.“


Anstatt des Match nun aber Move für Move wiederzugeben, konzentrieren wir uns lieber auf das Wichtige. Alex ist nicht Antoine. Er taktiert, agiert mit Plan und fair wie eh und je. Dadurch strahlt er allerdings auch nicht die gleiche Aura wie eben sein Partner aus, wodurch die Ehrfurcht der Deppn deutlich geringer ausfällt. So kann Alex zunächst mit einigen technischen Manövern punkten und nach einem Wechsel auch erst Monroe gut zusetzen, doch die Deppn beweisen einmal mehr ihr großes Talent in der Teamarbeit und können Ricks somit nicht nur neutralisieren sondern auch langsam aber sicher die Kontrolle über ihn übernehmen.


Etwas, was gegen Ricks aber nie lange hält. Nachdem eine weitere Teamaktion ausgekontert werden konnte, wird Monroe in die Ecke Ricksenburgs geschleudert und Antoine geht wieder ans Werk. Diesmal auch wirklich. Den Unterschied zu Ricks bemerkt man sofort. Allen voran die Deppn, die es am eigenen Körper erfahren. Schwanenburg geht härter und rücksichtsloser zur Sache. Er strapaziert die Regeln, wo es nur geht. Es dauert einige Zeit, bis Monroe und Jones ihre Ehrfurcht zurückfahren und wieder zum Angriff übergehen.


So muss auch Antoine erkennen, dass die Deppn gemeinsam wirklich eine Macht sind. Gerade ihre Highflying Manöver sorgen immer wieder für Überraschungen und sorgen für gute Treffer. Die Erfahrung setzt sich allerdings doch auch immer wieder durch, sodass auch Ricksenburg häufiger zum Wechseln kommt und dies auch durchzieht, da die Aufgabe hier doch ein wenig anstrengender ist als zunächst gedacht.


Nach einiger Zeit heißt es dann im Ring einmal mehr Ricks vs Monroe und für Letztgenannten wird es eng. Wortwörtlich, denn die Falle schnappte zu und Alex hat ihn in einem Crossface in der Mitte des Ringes gefangen. Kontrak ist zur Stelle, fragt Monroe, ob er noch weiterkämpfen kann. Das Gute für Anthony ist, dass ihm in solch einer Situation unnötige Schmerzen erspart bleiben. „Ich gebe auf“ beinhaltet keine Zischlaute und so würde der Ringrichter ihn im Falle des Falles wohl auch verstehen. Doch dazu kommt es gar nicht, denn plötzlich ist der Flamingo Boy zur Stelle mit einem Springboard Elbow Drop springt er in den Ring und direkt in Ricks‘ Rücken, sodass dieser den Griff löst. Natürlich ist Mike Kontrak zur Stelle, ermahnt Jones und wirft ihn mit Worten aus dem Ring, doch das geht auch deutlicher…


Culture Show von Antoine!


Derek wird voll erwischt, geht zu Boden, rollt direkt aus dem Ring und jetzt ist Antoine derjenige, der sich eine Standpauke vom Offiziellen anhören darf. Nur dass sich der Behüter der Kultur nicht gerade einsichtig zeigt.


Pete: „Als ob sich Antoine hier irgendetwas sagen lässt. Eher zieht er seinen Blankovertrag aus der Tasche und ändert das Match in Tornado-Tag-Rege…HEY!“

Sven: „Die Animals with Attitude! Was machen die denn hier?!“

Pete: „Ricksenburg hat drauf gewartet, dass die beiden auch ‚etwas tun‘! Jetzt kriegen sie ihr ‚etwas‘ ab!“


Tatsächlich wird es laut in der Halle und Jubel bricht aus, denn Sweet D und Totally T wetzen die Rampe herunter! Antoine ist noch immer mit Kontrak beschäftigt, doch da stürmt ihm plötzlich Monroe entgegen, der in der Zwischenzeit auch wieder auf die Beine kam. Der Kölner reagiert aber blitzschnell, zeigt einen Back Body Drop und schleudert The Mac damit nicht nur über das Seil sondern direkt auf die ehemaligen Tag Team Champions. Schnell alles abgeräumt und das ohne überhaupt zu merken, dass sich diese doppelte Bedrohung anbahnte. Jetzt dreht er sich allerdings um, sieht was los ist.


Die D.E.P.P.N. und Animals with Attitude liegen vor dem Ring, stoßen sich hin und her, wollen sich allerdings gegenseitig eher aus dem Weg gehen. Es geht nur darum, wer hier Ricksenburg in die Finger kriegt. Antoine registriert, was los ist, schaut einen Moment zur Seite, Ricks ist einigermaßen wieder auf den Beinen, hält sich den Rücken, aber da wird er bereits von Schwanenburg gepackt und auf das Geschehen vor dem Ring aufmerksam gemacht, so sich die 4 Brainwashed Gegner wieder aufrichten.


Ricksenburg sieht sich kurz an, Nicken, dann geht’s zu den Seilen, doppelter Baseballslide, um die Vier wieder zu Boden zu bringen und dann stürzen auch sie sich ins Getümmel. Und spätestens jetzt bricht das Chaos aus. Mike Kontrak warnte alle Beteiligten bevor es wirklich los ging, doch jetzt kann er nichts mehr machen. Eine Alternative gibt es nicht. Dieses Match wird abgebrochen, ohne einen Sieger zu finden.


Sieger des Matches: No Contest!!!


Pete: „Jetzt geht es hier drunter und drüber! Die drei Teams schenken sich alle gegenseitig ein! Von wegen Zusammenarbeit der Deppn und der AwA!“

Sven: „Das ist die letzte Gelegenheit, um vor dem PPV noch ein Zeichen zu setzen. Natürlich legen hier alle sechs los!“


Und zwar in so einem Gewusel, dass es selbst für die Kamera schwer ist, wirklich allem zu folgen. Doch nach einiger Zeit löst sich das Knäuel ein wenig auf. Alex nutzt eine Lücke, in der Tyler mit Monroe beschäftigt war, zieht sich zurück, greift dabei Antoine am Hosenbund zerrt ihn etwas nach hinten, um auch ihn aus der Menschentraube zu lösen.


Schwanenburg schaut ihn verärgert an, er mag es nicht, wenn man für ihn bestimmt. Doch der überwiegende Großteil dieses Ärgers beruht auf das Adrenalin, dass nun aber allmählich seinen Körper verlässt. Die Atmung wird ruhiger, aber auch die Prügelei vor ihnen klingt ab. Denn auch die anderen beiden Teams realisieren, dass sich hier zwei Leute abgekoppelt haben. So halten sie inne…schauen auf Ricksenburg. Die Champions stehen auf der Rampe, sind einige Meter abseits. Mike Kontrak flitzt zu ihnen, nutzt die Gunst der Stunde, um ihnen das Gold zurückzugeben. Eine Sekunde später ruhen die Titel wieder auf den Schultern Ricksenburgs.


So stehen sich die Sechs gegenüber. Es werden Blicke ausgetauscht. Wut, Zuversicht, Verachtung, Souveränität, Vorfreude. Von allem etwas. In zwei Wochen kann es rund gehen.




McMüll: „Drake. Drake! Drake, bitte, auf ein Wort!“


McMüll, seines Zeichens Hall of Famer der GFCW, eilt durch die Katakomben und eilt offensichtlich jemandem mit Namen „Drake“ hinterher. Im Jahre 2018 könnte das jeder sein. Schließlich heißen ja schon fast 20% des Rosters so. Erst als das wackelige Kamerabild sich beruhigt, sehen wir, dass McMüll Drake Ackley hinterherrennt, der, die Sporttasche geschultert, gerade die Halle verlassen will. Feierabend! Er hatte kein Match, und er erweist dem Roster nicht einmal die Ehre (wie es üblich ist), sich den Main Event anzusehen! Aber…mit etwas Glück spricht McMüll das sogar an. Ackley bleibt aber nicht stehen. Er sieht sich um, sieht McMüll kommen, hält inne, geht aber dann, als McMüll aufgeschlossen hat, weiter, duldet den Interviewer aber ganz offensichtlich.


McMüll: „Drake, was soll das? Du verlässt die Halle, ohne dir den Main Event anzusehen?“


HA! Welches Glück wir haben, dass McMüll das wirklich anspricht. HA! Der Interviewer und der Kameramann gehen langsam hinter Ackley her, der sein Gesicht größtenteils unter der Kapuze des mausgrauen Hoodies verborgen hat.


McMüll: „Ist das nicht respektlos? Wie abartig ist das?“


Ackley knurrt mehr, als dass er antwortet. Aber es ist doch verständlich.


Drake Ackley: „Es könnte mir nicht egaler sein, was du als respektlos empfindest oder nicht. Aber nur zu deiner Beruhigung, ich sehe mir das Match im TV meines Wagens an. Zufrieden?“

McMüll: „Wieso hast du es dann so eilig, die Halle zu verlassen? Manch einer könnte vermuten, du würdest die Reaktion eines bestimmten Mannes fürchten, dem du vorhin das Match versaut hast?“


WOW! Woher hat McMüll plötzlich diesen Mut genommen? Ackley, und überhaupt der Fight Club, hatten ihn schon mehr als einmal im Schwitzkasten. Er müsste also wissen, zu was der Chicagoer fähig ist. Dennoch fürchtet er sich nicht mehr vor solchen Fragen. Denn gerade die Eigenschaft, nicht zurückzustecken, ist bei Drake Ackley angekommen. Und nötigt diesem Respekt ab. Und McMüll weiß das. Mr. Chewing-Gum bleibt stehen und faucht McMüll zwar an, wird aber nicht handgreiflich.


Drake Ackley: „Wer könnte sowas vermuten? Du? Die Fans? Ich pfeife auf die Meinung der Fans! Und ich fürchte nichts und niemanden, nicht einmal Zereo Killer, den du hier so durch die Blume ansprichst. Ya know? Drake Ackley fürchtet NIEMANDEN! Message angekommen?“

McMüll: „Verdenken könnte man es Zereo Killer nicht, würde er nach Rache trachten. Immerhin hast du ihn das Match gegen Drake Infinity gekostet.“


Ackley geht wieder weiter. Er lässt uns wieder an seiner Reibeisenstimme, die klingt, als würde er Reißnägel frühstücken, teilhaben. Mittlerweile biegt man um eine Ecke.


Drake Ackley: „Was vorhin geschehen ist, hatte nichts mit mir zu tun, ya know? Ich kam zum Ring, um mir Zereo Killer, den Held der Nation, aus nächster Nähe anzusehen. Dass er sich davon aus der Ruhe hat bringen lassen und sich pinnen hat lassen wie ein kleiner Schuljunge, zeigt mir nur eins, McMüll.“


Ackley bleibt wieder stehen und wendet sich McMüll, und damit der Kamera, zu. Nun ist auch sein Gesicht besser zu erkennen. Man sieht eindeutig das Funkeln in seinen bösen, kalten Augen.


Drake Ackley: „Zereo Killer hat Angst vor mir!“


Puh. Das saß! In Ackleys Gesicht ein fieses Grinsen.


Drake Ackley: „Ja, das schockiert, oder? Zereo Killer hat Angst! Ich bin in seinem Kopf. Meine bloße Anwesenheit lässt ihn frösteln. Er wird nervös, seine Knie zittern, sein Herz rast. Und nicht, weil er verliebt in mich wäre. Vielmehr hat er eine Todesangst vor mir, ich könnte ihm einmal mehr die Prügel seines Lebens verabreichen. So wie vor einigen Wochen. So wie vor zwei Wochen. So wie eigentlich immer.“


Man geht weiter.


McMüll: „Also gut, nehmen wir einfach mal an, Zereo Killer habe Angst vor dir. Was würde das dann für Brainwashed bedeuten?“


Man geht weiter. Ackley starrt vor sich hin, was so viel bedeutet, wie dass er nachdenkt. Dann hält er einmal mehr inne:


Drake Ackley: „Zerstörung! Vernichtung! Wenn Brainwashed vorbei ist, McMüll, wird das Leben von Mike MacKenzie, so wie er es kennt, so wie du es kennst, so wie die Zereo-Army es kennt, vorbei sein. Ya know? Der Mike MacKenzie, der bei Brainwashed gegen mich in den Ring steigt, wird nicht derselbe Mike MacKenzie sein, der ihn wieder verlässt. Denn der Mike MacKenzie, der Brainwashed verlässt, ist ein gebrochener, geschlagener, verprügelter, zerstörter Mann.“


Man bleibt stehen. Ackley aber geht weiter, öffnet die verglaste Doppelflügeltür und schreitet in den Parking Lot Bereich. Das war’s. Er ist weg…



Ein Foto von Drake Ackley ist in Großaufnahme zu sehen. Einige Sekunden lang passiert nichts, doch dann beginnt es zu brennen. Die Flammen lodern und wirft einen Schatten auf den ansonsten kaum beleuchteten Raum… bis das Bild endgültig komplett dem Brand zum Opfer fällt!


: „Das Bild von dir wurde in wenigen Sekunden ausgelöscht, als hätte es nie existiert!“


Dass es sich bei dieser Szene um Zereo Killer handelt, dürfte jedem GFCW-Fan klar sein. Wenige Sekunden später ist der sichtlich erboste MacKenzie zu sehen.


Zereo Killer: „Bei Brainwashed habe ich dreißig Minuten Zeit, um dich auszulöschen, als hättest du niemals in der GFCW existiert!“


Der kaum beleuchtete Raum trägt zur unheimlichen Atmosphäre bei.


Zereo Killer: „Nichts und Niemand kann mich bei Brainwashed ablenken! Nichts und Niemand kann mich bei Brainwashed aufhalten! Nichts und Niemand wird dich bei Brainwashed vor mir beschützen können!“


Er geht aus dem Bild, im Hintergrund. Man kann seine Schritte hören und nach einigen Augenblicken ist das letzte Licht des Raumes ausgeschalten.


Zereo Killer: „Das Kapitel wird beendet werden!“


Fade Out!