Ein
Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert
nicht.
Ein
Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten
Raum
Schnell
schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint
ihm nicht zu schmecken.
Der
sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer
und schaut sich um.
Er
sieht eine Coca Cola Zero Dose.
Mit
einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW,
DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der
Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA!
WAS STEHT DENN DA!?“
Er
hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO
COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich
befindet sich Zereo Killer im Bild.
Mit
seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das
neue Getränk.
DAS
IST ZEREO COLA!!!
0%
ZUCKER,
ZEREO
GESCHMACK!!!
Im
Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn
in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der
Bürohengst sagt.
ZEREO
COLA?
WOW!
DAS
NENNE ICH GESCHMACK!
Ein
weiteres Mal zieht der Titantron die Aufmerksamkeit der Halle auf
sich, ehe man wieder eine Stimme hört.
„2020
ging mit einer schrecklichen Nachricht zu Ende. Dan
von Konop alias Johnboy Dog ist von uns gegangen und es erfüllt
die GFCW – auch mich selbst – mit tiefer Trauer.
Einer der großartigsten Personen musste uns für immer
verlassen.
Ich
bin sehr froh, dass ich dich Backstage kennenlernen durfte, auch
wenn wir uns im Ring nie so richtig miteinander beschäftigt
hatten. Du warst immer für die Jüngeren da, auch für
mich.
Ich
konnte mich noch sehr gut daran erinnern, als ich dir ein paar
von meinen Ideen erzählte was ich machen will, wie ich zur
GFCW damals zurückkommen will. Ob ich diese Idee den
GFCW-Bossen präsentieren soll. Deine Antwort war kurz und
knapp: Ich sei verrückt, doch sie gefällt dir! Wenn das
zu Jemanden passen würde, dann zu mir.
Du
hattest immer ein Ohr für alles und Jeden, hast praktisch
bis zu deinem Tod im Ring verbracht.
Lieber
Dan von Konop:
Du
bist von uns gegangen,
doch
deine Legende wird für immer weiterleben!
Man
hört das Geräusch eines Streichholzes und sieht, wie
eine Kerze zu Ehren des verstorbenen Johnboy Dogs angezündet
wird.
Zu
Beginn der Show bekam man diese Szene bereits zu Gesicht, jedoch
geht es in diesem Augenblick weiter.
Der
Mann, der diese warmen Worte an den Verstorbenen richtet, zeigt
sich. Er stellt sich hinter die brennende Kerze, sein Gesicht
erkennt jeder GFCW Fan. Auf diese Art und Weise, und dieser
extrem traurige Gesichtsausdruck, hat man diese Person noch nie
gesehen.
Es
ist der Mann, der hinter dem Charakter Dr. Dick steckt, welcher
ebenfalls in tiefer Trauer steckt. Er hat definitiv mit seinem
Charakter gebrochen, ohne Rücksicht auf Schaden seines On
Air Gimmicks, doch man sieht es ihm in jeder Faser seines Körpers
an, er wollte auch etwas zum Tode Johnboy Dogs sagen, was er
somit getan hat.
Wir
schalten Backstage wo Lionel Jannek sich noch einmal locker macht
und einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche macht.
Auch wenn sein Match schon ein wenig zurückliegt, sieht man
doch immer noch die Schweißperlen auf seiner Stirn und in
den gestylten Haaren. Die blauen Flecken und Abschürfungen
sind ebenfalls nicht zu übersehen. Langsam nähert sich
Mac Müll dem Österreicher ein zweites Mal heute Abend…
Mac
Müll: „Lionel Jannek, zunächst einmal herzlichen
Glückwunsch! Man hat gesehen was dir nach dem ersten Sieg
für ein Stein vom Herzen gefallen ist! Jetzt geht es ins
Finale gegen Morbeus!“
Jannek
blickt Mac Müll an und atmet einmal tief aus.
Lionel
Jannek: „Ja, das stimmt. Der erste Sieg war sehr wichtig
für mich. Aber es war nur ein erster Schritt und auch alles
andere als einfach! Und es wird nicht einfacher! Wenn ich jetzt
wieder den Kürzeren ziehe, dann war es wieder umsonst…“
Er
kneift einmal nachdenklich den Mund zusammen und blickt von Müll
weg…
Lionel
Jannek: „Jetzt geht es also gegen Morbeus! Der wird ja von
vielen immer noch sehr belächelt, wegen seinen
Moral-Predigten… aber ich hab absolut keinen Grund ihn zu
unterschätzen! Schon gar nicht wenn seine Clique mit dabei
ist! Da heißt es für mich fortwährend aufpassen
und trotzdem nicht das Ziel aus den Augen verlieren! Also ja,
Morbeus ist einer den man sehr ernst nehmen muss! Und so kurz vor
seinem ersten großen Triumpf wird er bestimmt nochmal so
gefährlich sein!“
Jannek
sieht fast so aus, als hätte er sich mit diesen Worten
gerade selbst demotiviert… Als würde er vor einer
unlösbaren Aufgabe stehen oder nicht recht an seine Chance
glauben! Ein wahrlich ungewöhnlicher Anblick. Da muss man
sich als UNRIVALED und Lionel Jannek Fan richtige Sorgen machen!
Verneinend schüttelt Lionel Jannek wieder den Kopf und kippt
sich das restliche Wasser in der Flasche ins Gesicht und über
den Kopf!
Lionel
Jannek: „Aber trotzdem!!! Ich MUSS das schaffen!!!“
Er
wirft die Flasche mit viel Schwung weg und verlässt die
Szene. Für den Österreicher ist nun so etwas wie ein
Moment der Wahrheit gekommen!
No.
1 Contender um den GFCW Heavyweight Titel:
Finale - Singles Match:
„The
Superior“ Lionel Jannek vs. Morbeus
Referee:
Guido Sandmann
Raymond
„Morbeus“ Douglas tritt unter dem Einsatz eines
Blüten-Konfetti-Regens mitsamt seiner gesamten Entourage
aus dem Entrance. Währenddessen die restlichen
FFFF-Teammember FFP-3-Masken tragen, trägt Morbeus eine
„Custom-Fit“ FFP-2 Maske der Firma EDERA.
Die
Maske besticht durch ein großes Sichtfenster, die
menschliche Mimik und Lippenbewegungen sind leichter
abzulesen. Durch eine dreifache Antifog-Beschichtung kann das
Beschlagen der Scheibe zeitlich bis zu zwei Stunden bei
kontanter Raumtemperatur verhindert werden. Ideal für
ältere Menschen mit Hörproblemen.
Sven:
„Warum hat denn Morbeus jetzt ne Taucherbrille auf? Der
dreht völlig frei!“
Pete:
„Seine Gefolgschaft ist auch wieder komplett mit dabei.
Die Foundation zeigt deutlich an, sie wollen heute Abend in
diesem Finale nichts dem Zufall überlassen!“
Am
Ring angekommen gibt Morbeus Carola seine Maske, rutscht
durch das untere Seil in den Ring und wartet auf seinen
Kontrahenten.
Es
erscheint ein kurzer Werbebreak und anschließend steht
Lionel Jannek bereits im Ring und seine Musik klingt langsam
aus.
Pete:
„Das sind also die beiden Wrestler, die nur einen Sieg
vom Heavyweight Titelmatch auf der größten Bühne
der GFCW Geschichte entfernt sind. Morbeus, der seinen
rasanten Aufstieg in dieser Liga noch schneller in die Höhe
schießen lassen könnte oder Lionel Jannek, der
bereits eine Legende in dieser Liga war, als der aktuelle
Champion Alex Ricks noch nicht einmal in der GFCW
debütierte!“
Sven:
„Ja, die Karrieren der beiden sind schon sehr
gegensätzlich…aber zumindest am heutigen Abend
sind sie sich gar nicht so unähnlich. Ihre Matches
hatten zumindest etwas zweifelhäfte Verläufe…und
sie beide werden das in diesem Moment komplett ignorieren.
Denn ihnen steht nur noch ein Hindernis bis zum Main Event
der Anniversary Show im Weg. Ihr Gegenüber.“
Und
diesem Gegenüber steht jetzt auch noch ein Hindernis im
Weg, denn in diesem Moment tritt Guido Sandmann zwischen die
beiden. Holt sich das „Ok“ von links, holt sich
das „Ok“ von richts, gibt das „Ok“
nach draußen und die Glocke gibt das „Ok“
für alle.
Ein
rasanter Start war nicht unbedingt zu erwarten. Beide haben
schon ein Match in den Knochen. Matches gegen Riesen. Trotz
der Erfahrung des Österreichers wirkt Morbeus allerdings
ein wenig selbstbewusster. Hat sogar ein leichtes Grinsen im
Gesicht, während sie sich im Ring umkreisen. Jannek
mustert den nicht mehr ganz so neuen Neuling genau, weiß
von der Gefahr des Anführers der FFFF. Er weiß,
dass ein kleiner Fehler so früh im Match sich später
rächen kann. Genauso weiß er, dass er hier nicht
nur auf Morbeus Acht geben muss. Er behält Douglas im
Blick…bis Max Moustache eine rasche Bewegung macht und
einen Schritt an den Ring heranspringt.
Jannek
ist für einen Moment abgelenkt, schaut nach draußen
und sofort hat er eine Clothesline im Nacken. Hängt in
den Seilen, wird von Morbeus mit Schlägen auf den
Oberkörper eingedeckt. Sandmann ist zur Stelle zählt
den Werbeexperten direkt an, LJ versucht, sein Gesicht zu
decken, Sandmann ist bei 4, Morbeus lässt ab, nimmt die
Hände hoch
Morbeus:
„Ich mach nichts, ich mach nichts.“
und
geht zurück, wird aber beim Schritt zurück von
einem heranrauschenden Überlegenen überrascht, der
aus den Seilen explodiert, Morbeus aushebelt und direkt
aushebelt und auf die Matte feuert, wo er auch sofort in die
Full Mount wechselt. Er kniet über Morbeus und
revanchiert sich. Jetzt ist der Wiener derjenige, der die
Schläge verteilt. Und Morbeus nimmt die Hände hoch
zur Verteidigung, während Sandmann wieder anzählt.
Pete:
„Kein langes Abtasten, beide geben sich direkt Saures.“
Sven:
„Sie haben halt auch beide bereits ein Match hinter
sich. Ich erwarte hier kein technisches Feuerwerk sondern
einen harten Fight.“
Lionel:
„Was du kannst, kann ich besser! Du weißt, gegen
wen du hier kämpfst! Ich bin…“
Zumindest
die Haltung war hier nicht superior, in dem Gerangel kann
Douglas sich herauswinden, Jannek von sich zur Seite stoßen
und sich schnell zur Seite wieder auf ein Knie und
aufgestelltes Bein rollen. Direkt umgreift er das unterste
Ringseil, schaut Jannek schnaufend an, während
Moustache, Oakland und Birkenstock ihm zur Seite stehen und
ihm Mut zusprechen.
Auf
der anderen Seite des Rings der ehemalige Triple Crown
Champion mit tiefem Atmen. Tiefer als normalerweise so früh
im Match. Mittlerweile ist er derjenige, der den
überlegeneren Gesichtsausdruck auflegt, der sich seiner
Sache sicherer ist. Moustache klopft Morbeus auf die
Schulter, der richtet sich auf und es geht auf in Runde zwei.
Erneut
das vorsichtige Umkreisen, diesmal wird der Kreis etwas enger
gezogen, keine Chance mehr, dass jemand von außen in
den Ring hineinlangen könnte. Kein Grund mehr sich von
den UUB ablenken zu lassen.
Dann
der Lockup. Nur für ein paar Sekunden, Jannek wechselt
direkt in den Headlock. Ray Douglas schiebt ihn in die Seile,
stößt ihn weg, doch Jannek bremst direkt ab,
schlittert über die Matte, geht auf ein Knie und behält
den Headlock bei. Er geht wieder in den Stand, Morbeus
umgreift ihn direkt
Back
Suplex von Morbeus.
Pete:
„Ein sehr offener Anfang, aber hier ein satter
Wirkungstreffer von Ray.“
Sven:
„Tofu gibt Kraft im Arm.“
Es
hält die beiden nicht lange auf der Matte. Morbeus ist
direkt wieder auf den Beinen, ist einen Schritt schneller als
Jannek, greift diesen beim Aufstehen an den Haaren, zeigt ein
paar Uppercuts, greift zu
Bodyslam
von Morbeus.
Aber
nein, Jannek windet sich heraus, kann sich beim Aushebeln
lösen, hinter Ray wieder auf die Matte rutschen. Er
greift zu,
Back
Suplex von Lionel Jannek.
Wieder
rollen sich beide in entgegengesetzte Richtungen, kommen
wieder auf die Beine, mustern sich erneut. Morbeus fasst sich
an den Rücken, Jannek nickt ihm grinsend zu.
Lionel:
„Ich bin superior.“
Pete:
„Oooh, Kopfspielchen von Lionel Jannek. Er will Morbeus
aus dem Konzept bringen.“
Sven:
„Das ist einfach die Erfahrung des Tactical Sovereign.
Er hat sich Gedanken gemacht, wie er Morbeus noch zusätzlich
beschäftigen kann. Irgendwie muss er ja auch die
Unterzahl ausgleichen.“
Wieder
nähern sie sich an, heben die Hände zum Lockup,
machen sich bereit…
Zack
– eine schallende Ohrfeige des Kanadiers, bevor er
wieder einen Schritt zurück geht.
Morbeus:
„Fettfreie Ernährung ist superior.“
Jannek
reibt sich die Wange, schnalzt mit der Zunge, schaut auf
seine Hand. Und prescht nach vorn, lässt sich reizen,
Big
Boot von Morbeus
und
rennt direkt in den Stiefel mit dem kleinsten Carbon
Footprint der GFCW. Das erste Cover im Match,
1
2
aber
Jannek befreit sich schnell. Direkt will er sich wieder auf
die Beine rollen, sich von Morbeus lösen, doch jetzt
will der Anführer der FFFF nachsetzen. Er umgreift
Janneks Kopf, zieht ihn zu sich, punktet mit einem
Swinging
Neckbreaker. Wieder ein Cover,
1
2
wieder
Kickout.
Pete:
„Übernimmt Morbeus jetzt so langsam die Kontrolle
im Match? Es sieht gerade ganz gut für ihn aus.“
Sven:
„Diese Aktionen zeigen auf jeden Fall Wirkung. Aber
Lionel Jannek hat seinen Spitznamen nicht umsonst. Es ist
viel zu früh ihn abzuschreiben.“
Einen
Moment bleibt Morbeus auf den Knien, schaut zu seiner
Dreifachbegleitung, holt sich zuversichtliches Nicken und
Grinsen, nickt selbst und steht auf. Nach einem Tritt gegen
Jannek, packt er diesen, zieht ihn wieder auf die Beine,
rennt in die Seile, kommt zurück und zeigt eine saftige
Lariat. Dann am Boden einen Headlock. Hauptsache Jannek
konstant unter Druck setzen, ihm ein wenig die Luft rauben,
ihn beschäftigen. Jannek umgreift Morbeus‘s
Unterarm, bringt seine Finger dazwischen, versucht sich Platz
zum Atmen zu verschaffen. Gleichzeitig nutzt Morbeus seinen
zweiten Arm, um damit wieder und wieder auszuholen und Jannek
mit dem Arm einen Schlag gegen den Kopf mitzugeben. Es sind
nicht die härtesten Treffer, aber sie stören.
Jannek
versucht sich wegzudrehen, ein wenig auf der Matte
herumzurobben. Sich aufzurichten, aber Morbeus stört ihn
bei jeder Bewegung. Trotzdem kann der Wiener die Beine
anziehen, aufstellen, sich allmählich aufrichten, sich
ein wenig drehen, Schläge in Rays Rippen- und
Magengegend ins Ziel bringen. Unschöne Nadelstiche, die
Morbeus sichtlich nerven. Der Headlock lockert sich
tatsächlich ein wenig. Jannek reißt sich heraus,
rennt in die Seile, doch Morbeus folgt ihm direkt, springt
ihm mit einem Knie in den Rücken und Jannek stürzt
durch die Seile nach draußen…quasi direkt vor 6
Füße, die, obwohl mach ein Name es anders vermuten
lässt, nicht kollektiv in Birkenstock gekleidet sind.
Pete:
„Direkt zu Harambe in den Gorillekäfig. Das ist
keine gute Position für Lionel Jannek.“
Sven:
„Morbeus überzeugt mit seinem Matchplan hier auf
ganzer schlanker dank konservierungsstoffarmer Linie.“
Jannek
kriecht einen Moment über die dünnen Hallenmatten,
sieht die Füße der drei weiteren Anwesenden, die
von Sandmann direkt angewiesen werden, ebendiese Füße
gefälligst still zu halten und nicht auf dumme Gedanken
zu kommen. Gedanken, die Morbeus womöglich hat. Der
steigt durch die Seile, folgt seinem Gegner, packt ihn im
Nacken, zerrt ihn hoch, schaut ihn an…
Morbeus:
„Den Mund zu voll genommen? In Afrika hungern Leute!“
und
schleudert ihn mit Wucht gegen die Stahltreppe. Es scheppert,
Jannek hält sich die Schulter, die gegen das Metall
krachte. Er lehnt dagegen, Morbeus nimmt Maß, läuft
an
und
kracht mit dem Gesicht voran auf die Treppe!
Jannek
hat sich gestreckt, den heilen Arm genutzt, um sich noch ein
wenig nach vorn zu stoßen und so gibt es einen
tiefsgesprungenen einbeinigen Dropkick, bei dem Morbeus ein
Bein weggekickt wird, sodass dieser frontal auf den Stahl
knallt. The UUB ist empört, pöbelt, aber der
Schaden ist angerichtet. Und plötzlich ist LJ wieder am
Drücker. Legt ein kleines Grinsen auf, richtet sich
mithilfe des fitten Arms auf. Sandmann zählt die beiden
unterdessen an. Doch Jannek ist bereits wieder im Ring.
Pete:
„So schnell kann es gehen. So ein kleiner Moment und er
kann so viel bewirken.“
Sven:
„Fantastisch gemacht von Lionel Jannek. Jetzt muss er
nachsetzen.“
Erst
einmal gönnt er sich aber doch einen kleinen Moment der
Ruhe. Atmet kurz durch, während sich Morbeus vor dem
Ring neu sortiert, den Kopf durchschüttelt. Seine
Begleitung ist direkt bei ihm, versorgt ihn, hilft ihm auf
die Beine. Douglas schnaubt sauer, reißt sich los,
rutscht wieder in den Ring, stürmt nach vorn, direkt in
einen
Jumping
Spinning Roundhouse Kick
der
ihn direkt auf die Matte schickt.
1
2
Kickout
von Morbeus. Das war kein cleverer Moment von ihm. Jannek
hingegen tankt wieder Energie, ist wieder auf den Beinen,
überlegt seinen nächsten Schritt. Diesmal ohne
Kommentare, die Zeit des Trashtalks ist erst einmal vorbei.
Jetzt kann er sein Arsenal abrufen. Er packt sich Morbeus,
zerrt ihn auf die Beine, wirft den Arm über, zieht an
Snap
Suplex.
So
viel Schwung dabei, dass Morbeus gar nicht auf der Matte
bleibt, sondern quasi direkt wieder in den Sitz übergeht.
Jannek hinter ihm. Mit Anlauf springt der über Douglas
hinweg, umgreift den Kopf,
Front
Flip Cutter (also quasi Natural Selection)
Das
Cover folgt direkt
1
2
noch
nicht der Sieg. Douglas bringt die Schulter hoch.
Pete:
„Es ist nicht das temporeichste Match der beiden, aber
die Aktionen sind voller Intensität. Das hier sind
Wirkungstreffer.“
Sven:
„Und man sieht, wie mitgenommen beide sind.“
Tatsächlich
muss auch Jannek nach dieser Aktionsfolge kurz durchatmen,
kann nicht direkt mit Vollgas weitermachen. Nach zwei, drei
tieferen Atemzügen, steht er aber wieder auf, greift
sich Morbeus, schleift diesen mit in den Stand, doch Douglas
stößt sich weg, befreit sich und zeigt direkt
einen harten Uppercut.
Jannek
wankt, fängt sich wieder, schlägt zurück.
Der
nächste Treffer von Morbeus.
Wieder
von Jannek.
Morbeus
– Jannek – Morbeus – Jannek – Mor –
Nein - Jannek – Jannek – Jannek – Jannek –
Jannek (wie seine Frau im Bett, wenn sie ihn grundloserweise
mit dem Nachnamen anspricht).
Wieder
und wieder und wieder finden Lionels Schläge ins Ziel,
Morbeus wankt, der Alpha Lone Wolf läuft in die Seile,
nimmt Tempo auf, fliegt heran
Spear
/ Spinebuster von Morbeus!
Jannek
wird in der Luft abgefangen und auf die Matte gehämmert!
1
2
aber
es soll nicht reichen.
Beide
liegen sie nun nebeneinander, plötzlich ist Morbeus
wieder der mit Oberwasser, das sicherlich nicht von Nestlé
kommt.
Pete:
„Jetzt geht es hin und her. Und das erste Match in den
Knochen macht sich bemerkbar.“
Sven:
„Nachlassen werden die zwei aber trotzdem nicht. Hier
steht zu viel auf dem Spiel.“
Der
Wrestlingveteran und GFCW „Neuling“ schiebt sich
wieder auf die Beine, ist wie ein Videospielendgegner,
regeneriert seine Energieleiste, wenn er dem Gegner Schaden
zufügt. Er schnappt sich den Superior, zerrt ihn in den
Stand und jetzt gibt es auch den Bodyslam, der zu Matchbeginn
noch verhindert wurde. Jannek liegt mittig im Ring, Morbeus
schaut sich um. Sein persönlicher Fanclub feuert ihn an,
trommelt auf die Matte und ja, Ray Douglas steigt auf das
oberste Ringseil. Er nimmt Maß, er hebt ab.
Diving
Elbow Drop!
Auf
Janneks hochgezogene Knie!
Morbeus
landet unschön, will sich den Arm halten, doch LJ kommt
ihm zuvor, umgreift diesen, setzt einen Armbar an.
Pete:
„Blitzschnell geschalten von Lionel!“
Sven:
„Superior eben.“
Jannek
zerrt und reißt, Morbeus windet sich, Carola, Slay und
Max klopfen, trommeln und keifen…aber vergebens. Der
Griff sitzt fest. Morbeus versucht sich herauszudrehen, die
Beine fest auf die Matte zu bekommen, das klappt aber nicht.
Er wirbelt weiter umher, so gut es in diesem Griff geht.
Jannek zerrt weiter, versucht den Umweltarm noch weiter zu
drehen, die Bänder weiter zu dehnen, die Gelenke weiter
zu belasten, doch Morbeus dreht sich mit. Robbt sich über
die Matte. Und schreit Sandmann an!
Morbeus:
„SCHAU AUF MEINEN FUSS! MEIN FUSS!!!“
Macht
Sandmann auch und tatsächlich, die Fußspitze
berührt das unterste Ringseil. Ist es Zufall, dass Rays
letzte Bewegung etwas ruckelig war und Slay verdächtig
nah am Geschehen steht? Der Ringrichter hat nichts gesehen.
Für ihn gilt nur der Rope Break und so zählt er
Jannek an, der widerwillig den Griff löst.
Sofort
rollt sich Morbeus auf den Bauch, zieht den Arm ganz nah zu
sich heran, hält ihn, während sich der Österreicher
wieder aufrichtet.
Morbeus
ist auf den Knien, steht mit Blick auf seinen Arm auf, schaut
endlich wieder nach vorn, richtet den Oberkörper auf,
doch Jannek kommt schon angerannt
Austrian
Neckbreaker!
1
2
Wieder
der Kickout.
Pete:
„Die beiden zeigen hier noch einmal ihr komplettes
Repertoire. Hier wird auf alles zurückgegriffen, um
diesen Sieg zu holen.“
Sven:
„Hast du etwas anderes erwartet? Der Sieger bekommt
eine Chance auf das große Gold bei der größten
GFCW Show aller ZEITEN!“
Jannek
pusht sich hoch, ist jetzt voller Energie, doch da ist The
UUB wieder zur Stelle. Slay Oakland packt das Ringseil,
steigt auf die Ringkante. Der Wiener bemerkt das, rennt los,
schlägt Slay von der Kante, der landet direkt im
EU-Rettungsschirm aufgespannt von Moustache und Birkenstock.
Lionel:
„Lasst es sein!“
Zurück
zum Geschehen, da ist es geschehen! Morbeus ist zur Stelle,
tritt Jannek in die Magengrube, hebelt ihn aus
Elevated
DDT!
Pete:
„Die Überzahl der FFFF zahlt sich aus! Wie soll
sich Lionel Jannek hier behaupten?“
Sven:
„Lionel hat vielleicht den technischen Vorteil, aber
ja. Morbeus kann sich auf The UUB verlassen.“
Jannek
liegt hinter ihm, Morbeus sitzt, atmet tief ein, nickt Slay
zu, richtet sich wieder auf und dreht sich zu seinem Gegner.
LJ ist halbwegs auf den Beinen, bekommt einen Tritt gegen den
Brustkorb, knallt in die Ringecke, Morbeus sprintet los,
springt ab.
Big
Splash von Morbeus!
LJ
nimmt die Hände hoch, will sich irgendwie schützen.
Er
erwischt Morbeus versehentlich (?) im Gesicht, ein
Augenkratzer!
Im
letzten Moment weicht der Österreicher aus, Morbeus
knallt auf das Polster, verliert komplett die Orientierung.
Morbeus
torkelt noch durch den Ring, Jannek ist auf den Turnbuckle
gestiegen und visiert seinen Kontrahenten an.
High
Crossbody von Jannek und er plättet Morbeus!
The
UUB umgreift das unterste Ringseil.
Pete:
„Das ist die Entrance-Theme von MAURICE THE CONQUERER!“
Sven:
„Jetzt gibt’s ordentlich Haue für die
Hipster!“
Maurice
„The Conquerer“ stürmt direkt aus dem
Entrance heraus und rennt auf den Ring zu. Slay und Max
zeigen sich nicht sonderlich überrascht, drehen sich zum
Entrance um und erwarten den 170 Kilogramm schweren Koloss in
Kampfstellung. Jannek schaut sich um, sieht Morbeus, schaut
nach außen, zuckt mit den Augenbrauen, dreht sich
schnell um in Richtung Sandmann, der vor der UUB steht,
deutet auf Carole Birkenstock hinter dem Ringrichter. Die
bekommt, ob der martialisch anmutenden Szenerie, es mit der
Angst zu tun und schreit Guido Sandmann an, der solle doch
etwas gegen den Eindringling unternehmen. Durch die schrillen
Schreie von Carola wird Guido Sandmann abgelenkt und er teilt
der draußen stehenden Carola mit, dass er bei diesem
Eingreifen keinen Regelverstoß sehe. Und er sieht noch
etwas nicht.
Pete:
„Wer kommt denn da aus den Zuschauerrängen in den
Innenraum?!“
Sven:
„ES IST CRUTCH! JASON CRUTCH!“
Jason
Crutch, auch wenn man ihm seine kürzlich erlittenen
Blessuren natürlich noch ansieht, fliegt förmlich
durch das unterste Ringseil auf der anderen Seite des Ringes
hindurch. Referee Sandmann ist weiterhin im Dialog in der
Ringecke mit der aufgebrachten Carola Birkenstock verwickelt,
sodass Crutch unbemerkt sich Morbeus annähern kann. Der
baut sich hinter LJ wieder auf. Schaut Lionel da gerade über
seine Schulter?
Pete:
„Crutch hat eine Eisenstange in seiner rechten Hand!“
Crutch
tippt Morbeus von hinten auf die Schulter, der dreht sich um
und kassiert die Eisenstange in den Magen!
Sven:
„Morbeus sackt zusammen. Crutch ist dann auch schon
wieder außerhalb des Ringes!“
Morbeus
wankt einen unkontrollierten Schritt, hinkt direkt auf LJ zu,
OUTCLASH!
Sandmann
dreht sich wieder zum Ring, Carola schreit ihn an, dass sie
Crutch gesehen hat, doch der Ringrichter zählt
1…………………………………..
2……………………………………
3!
Pete:
„WIR HABEN EINEN NO.1 CONTENDER!“
Laura:
„Gewinner des Matches und NUMBER ONE CONTENDER AUF DEN
WORLD HEAVYWEIGHT CHAMPION TITLE…………LIONEL
„THE SUPERIOR“ JANNEK!
Pete:
„Was für ein Ende! Jason Crutch ist zurück
und entscheidet diesen Main Event!“
Sven:
„Das ‚Wie‘ drüfte Lionel Jannek egal
sein. Er steht im Main Event der 20th Anniversary Show!“
Pete:
„Wobei das ‚Wie‘ ja doch irgendwie auch
nochmal genauer angeschaut werden kann. Hat er Guido Sandmann
da bewusst abgelenkt?“
Sven:
„Pete, NICHTS ist in diesem Moment unwichtiger. Was
zählt, ist das Ergebnis!“
Morbeus
ist geschlagen, aber mit schmerzverzerrtem Gesicht rollt er
sich aus dem Ring und lässt sich von Laura das Mikrofon
geben. Slay Oakland und Max Moustache haben die Brawlerei mit
Maurice ohne eindeutigen Sieger längst beendet und sind
ihm mit Carola zur Seite gekommen.
Morbeus:
„CRUUUUUUUUUUUTCH!!!! CRUUUUUUUUTCH! AAAAARRRGH! WIR
WERDEN DICH VERNICHTEN! DU BEKOMMST WAS DU WILLST………….
4
GEGEN 4…….. 28. MÄRZ 2021 JUBILÄUMSSHOW!
Sven:
„Wow, das JC Invitational steht! Jason Crutch gegen die
Foundation in einem 4 gegen 4 Elimination Match!“
Pete:
„Währenddessen die Foundation geschlagen von
dannen zieht, stellt sich mir allerdings eine mathematische
Frage: Das traditionsreiche JC Invitational sieht ein 4 gegen
4 vor…die Foundation ist aber nur zu dritt und Crutch
ist sogar allein!“
Sven:
„Beide Teams haben noch ein paar Wochen Zeit ihre Teams
zu komplettieren, Pete. Genug Zeit auch für unseren
heutigen Sieger, um sich auf sein Match vorzubereiten. Lionel
Jannek steht bei der Anniversary Show im Match um die GFCW
Heavyweight Championship!“
Pete:
„Was für ein wichtiger Sieg für ihn und man
sieht ihm an, wie sehr er diesen Sieg wollte. Vielleicht
sogar zu sehr?“
Sven:
„Egal, worauf du anspielst, Pete. Gönn ihm diesen
Moment, gönn ihm diesen Erfolg und … und da ist
auch schon der erste Gratulant?“
ZK!
ZK!
ZK!
Vermuten
sicherlich einige Fans, mindestens genauso viele dürften
aber auch die zweite, nicht minder wahrscheinliche, Variante
erwartet haben: Alex Ricks steht dort auf der Rampe. Noch im
Ringoutfit, noch mit den Spuren seines Matches gegen Zereo
Killer. Er nahm sich nicht die Zeit zum Duschen, mit
Sicherheit hat er dieses Match soeben genaustens verfolgt.
So
steht er auf der Rampe, das Gold in weiser Voraussicht links
geschultert, während Jannek mit weiterhin
hochgestreckten Armen sich allmählich in Blickrichtung
dreht. Als er sieht wer ihn dort beobachtet, senkt er langsam
die Arme und grinst in Richtung Champion. Es sieht so aus,
als hätte er schon irgendwie damit gerechnet und den
Champion nach diesem Match im Ring erwartet.
Der
Mathematiker lässt keine Zeit verstreichen, geht zu den
imaginären Jubelrufen der Fans den Weg zum Ring, geht
direkt zur Treppe, hinauf, durch die Seile, stellt sich
seinem baldigen Gegner gegenüber. Diesmal kann er ihn
auch aus nächster Nähe mustern. Näher als sie
sich bisher jemals gegenüberstanden. Die linke Hand hält
das Gold, der Augenkontakt wird gegenseitig gehalten. Feuer
in Janneks Blick, Eis in Ricks’s. Selbstsicheres
Grinsen beim Überlegenen, stoische Horizonale beim
Schatten.
Dann
nickt der Champion und nimmt das Mikro zum Mund, das er in
der freien Hand hält.
Alex:
„Du hast dir einen Titelkampf verdient, Lionel Jannek.
Ich gratuliere.“
Er
nimmt das Mikro herunter, bietet es LJ an. Hält es dabei
so, dass der Österreicher es quasi direkt per Händedruck
übernehmen kann. Dieser kommt aus dem Lächeln gar
nicht mehr heraus. Man merkt ihm an, wie wichtig dieser
Erfolg für ihn war, nach den Rückschlägen
zuletzt. Er stützt seine Hände an seinen
Oberschenkeln ab und atmet erstmal tief durch. Dann übernimmt
er das Mikrofon von Ricks. Dass die Fans dabei seinen Namen
rufen sollten und sich mit ihm freuen käme ihm auch
zugute, so muss er aber selber seinen Atemrhythmus
wiederfinden, und wohl auch die Worte, die er zu den Fans und
zum Champion sprechen will. Er blickt leicht in die Kamera.
Lionel
Jannek: „Ihr habt sicher mitbekommen, dass das letzte
Jahr für mich mies geendet hat… und das neue Jahr
grauenhaft begonnen hat…“
Dabei
kneift er den Mund zusammen und schüttelt den Kopf, als
wäre er immer noch nicht so ganz darüber hinweg.
Lionel
Jannek: „Ich habe zuletzt stark an mir gezweifelt, mich
sogar gefragt, ob ich das alles hier überhaupt noch
draufhabe. Aber heute konnte ich allen beweisen, allen voran
mir selbst, dass ich es immer noch draufhabe!“
Wäre
ein Publikum anwesend, würde es wohl jetzt einen Ruf
ausleihen, den sie normalerweise Zereo Killer zurufen. Da
aber niemand da ist, wird Jannek heute nicht unfreiwillig zum
zweiten „Mr. You Still Got It“.
Lionel
Jannek: „Aber es war definitiv kein Selbstläufer.
Und ich meine nicht nur heute! Die letzten Tage habe ich viel
nachgedacht und mich komplett hinterfragt… Vor allem
quälten mich dabei drei Fragen ganz besonders: Was ist
zuletzt falsch gelaufen? Was muss ich tun, um wieder Erfolg
zu haben? Was fehlt mir im Moment?“
Er
blickt nachdenklich immer wieder nach Links und Rechts, als
würde er es immer noch nicht so genau wissen. Aber dann
blickt er Ricks lächelnd ins Gesicht und hebt den
Zeigefinger, als würde er ihm vermitteln, dass er es
jetzt weiß…
Lionel
Jannek: „Tagelang hab ich die Antwort gesucht…
aber erst jetzt ist alles völlig logisch! Es war die
ganze Zeit so klar, direkt vor mir und ich hab es nicht
erkannt!“
Er
lässt alle ein paar Sekunden zappeln was es denn nun
ist… dann bewegt er langsam den rechten Arm mit dem
gehobenen Zeigefinger und deutet hinaus… dort wo
normalerweise die Fans sitzen würden!
Lionel
Jannek: „Ich brauche…“
Pete:
„OH GOTT!!!“
Sven:
„YES!!! Danke, Lio!!!“
Pete:
„Verdammt, warum???“
Ein
Schock geht durch die ganze Halle, ob Fans oder nicht, man
spürt es einfach! In den wenigen Gesichtern die
tatsächlich Ringside sind, spiegelt sich dieser große
Schock! Lionel Jannek hat Ricks plötzlich und unerwartet
zwischen seine Beine getreten! Dieser hält sich die
Stelle und geht mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie!
Das Lächeln ist aus dem Gesicht des Österreichers
gewichen, als er Ricks verächtlich anblickt und noch
einmal das Mikrofon zum Mund führt…
Lionel
Jannek: „… den alten Lionel Jannek.“
LJ
lässt das Mikrofon fallen und schnappt sich den
Champion!
OUTCLASH
GEGEN RICKS!
Pete:
„Das darf nicht wahr sein! Warum, verdammt??? Warum
will er alles wegwerfen was er sich zuletzt so mühsam
aufgebaut hat??? Die Fans haben begonnen ihn zu respektieren,
zu lieben! WARUM???“
Sven:
„Weil er Lionel Jannek ist! Alles was für ihn
zählt ist er selbst! Und genau das hat er wiedererkannt!
Das ist es was ihn so erfolgreich gemacht hat! Jetzt steckt
Ricks in argen Schwierigkeiten!“
Pete:
„Dann… waren also diese unfairen Aktionen heute
alle mit Absicht…? Jetzt macht es Sinn… Er hat
uns alle an der Nase herumgeführt!“
Lionel
Jannek steht mit versteinerter Miene über dem am
Ringboden liegenden Ricks. Langsam bückt er sich runter
und hebt den Titelgürtel auf. Er blickt das Gold an,
wobei sich wie bei einem Spiegel sein Gesicht widerspiegelt.
Die Kamera hält dieses symbolische Bild für alle
Ewigkeit fest. Lionel Jannek hat den Titelgürtel im
Blick… und sieht nur sich selbst dabei! Provokant
reckt er den Titel in die Luft und seine Mimik erinnert uns
an die Tage, als er der unangefochtene Champion der GFCW war…
der alte Lionel Jannek ist in der Tat wieder zurück!
Als
er wieder zu Ricks blickt, sieht er wie der Champion langsam
wieder versucht hochzukommen… Jannek macht zwei
Schritte zurück und nimmt den Gürtel in beide
Hände…
Pete:
„Was denn jetzt noch?“
Sven:
„Was auch immer er will… so einfach ist das!“
Ricks
kommt auf die Beine, dreht sich um und wird von Lionel Jannek
mit viel Schmackes mit dem Titelgürtel niedergeschlagen!
Da hat der Österreicher wohl eine Menge Wut reingepackt!
Noch einmal blickt er zu Ricks und ein selbstgefälliges
Grinsen zieht sich in sein Gesicht!
Pete:
„Jetzt gibt es kein zurück mehr…“
Sven:
„Das war für dich und alle Fans nochmal die
Bestätigung! Für ihn gibt es jetzt nur noch Lionel
Jannek! Den Superior One! Stempel drauf! Danke, wiedersehen!“
Lionel
Jannek lässt noch ein paar Worte in Richtung Ricks los.
Die Kameramikrofone fangen dabei ein „Wir sehen uns bei
der Jubiläums-Show ‚Champ‘“ ein. Dann
wirft er Ricks den Titel hin und verlässt den Ring…
seelenruhig, als wäre das gerade das normalste der Welt
für ihn gewesen. Der Österreicher scheint nun
wieder voll in seinem Element zu sein.
Und
Ricks liegt geschlagen in der Mitte des Rings. Hält sich
die Stirn. Nimmt die Hand dann weg und präsentiert eine
kleine Platzwunde auf seiner Stirn. Langsam zieht er die Hand
über sein Gesicht, zieht die Blutspur hinter ihr her,
über seine Augenbraue, über seine Wange, berührt
die Lippen und die Augenbrauen zucken. Er löst die Hand
vom Gesicht, hält sie etwas weg, mustert sie, sieht die
rotgefärbte Handfläche. Und er spürt den
Geschmack seines Blutes auf den Lippen.
Pete:
„Alex Ricks hat Blut geleckt…wortwörtlich.“
Sven:
„Lionel Jannek ist endlich wieder der Alte und kann aus
dem Vollen schöpfen. Und ich glaube, er hat auch Alex
hier einen Schubs mitgegeben.“
Pete:
„Das werden heiße Wochen bis zur Anniversary
Show.“
Und die
letzte Einstellung der Show ist ein Mathematiker, der mit
schmerzverrtem Blick die blutige Hand zur Faust ballt.
Die
Sonne scheint in das weiße Zimmer der Praxis.
Wasserfarbenbilder zieren die Wand, ein warmer, beruhigender
Gegensatz zu der sonst eher sterilen Praxisumgebung. Das Leben im
Zimmer steht still, die einzige Bewegung kommt von den funkelnden
Staubpartikeln im einfallenden Sonnenschein. Lediglich eine
Wanduhr gibt jede Sekunde ein ruhiges Ticken von sich. In der
Mitte des Raums steht ein schwarzer Sessel aus feinem Leder,
rechts daneben ein kleiner runder Tisch mit einer Flasche
bräunliche Flüssigkeit, daneben ein Glas. Es scheint
der perfekte Ort für bequemen Alkoholkonsum zu sein. Von
hinten sieht man einen Arm auf der Armstütze des Sessels
ruhen, der sich nun von ihr löst. Eine Hand greift nach der
Flasche auf dem Tisch und schenkt ein wenig von der Flüssigkeit
ins Glas. Ein paar Sekunden vergehen, dann hört man ein
genussvolles Ausatmen.
„Ein
guter Rum. Wenn auch nicht der beste.“
Die
Person steht nun vom Sessel auf und begibt sich zu einem
Bücherregal am anderen Ende des Raumes. Ein paar Finger
streifen suchend an einem Buch nach dem anderen vorbei, bis sie
schließlich bei einem Werk mit einem edlen, weißen
Einband Halt machen, welches sie vorsichtig aus der dichten
Aneinanderreihung von Büchern herausmanövrieren.
Goldene Buchstaben sind auf dem Cover eingraviert: „Der Weg
zum Erfolg – Wie Verständnis über das Selbst zu
einem erfüllten Leben führt“.
Sein
erstes Buch. Zufrieden schaut er auf diesen Erfolg, während
er einen Schluck aus seinem Glas nimmt.
Es klopft an der
Tür.
„Dr.
Fernandez?“
Fernandez
schluckt eilig seinen Rum herunter. Er wendet seinen Blick der
Tür zu.
„Ja. Er
kann reinkommen. “
Damit
setzt er sowohl Glas als auch Buch ab und begibt sich nun zurück
auf seinen Sessel.
Die Tür öffnet sich. Herein
kommt ein junger, blonder Mann, keine 25 Jahre alt. Er nickt
Fernandez leicht zu, zieht seinen schwarzen Mantel aus und hängt
diesen an einem Kleiderhaken an der Wand auf.
„Es
freut mich, dass Sie sich so vorbildlich an unsere Termine
halten. Das zeugt von einer motivierten Änderungsbereitschaft,
die ich mir von mehr meiner Patienten wünschen würde.
Wollen wir?“
Fernandez
zeigt mit einer einladenden Handbewegung auf den Sessel vor ihm.
Der Professor wirft einen
Blick auf die Wanduhr - 11:30 Uhr. Er beginnt mit einer leichten
Einstiegsfrage an sein Gegenüber. Als er das nächste
Mal auf die Uhr schaut, ist es bereits 13:30 Uhr.
„Alles,
was Sie mir sagen, Doktor, ergibt viel Sinn. Doch ich habe das
Gefühl, dass ich alle meine Chancen einfach verspielt habe.
Ich hätte ein ganz anderes, viel besseres Leben führen
können. Und jetzt stehe ich am Abgrund, und das habe ich
alleine mir zu verdanken.“
Mit
kaltem und leicht verwirrten Blick schaut Fernandez auf seinen
Patienten.
„Wissen Sie.
Ich bin inzwischen fast 40 Jahre alt. Als ich noch jünger
war, habe ich ähnlich wie Sie gedacht. Meine Gedankengänge
drehten sich nur darum, aus dem Namen „Emilio Fernandez“
etwas großes zu machen, mich selbst zu einer Legende. Ich
habe mir deswegen viele Chancen entgehen lassen. Sie hätten
mich damals gar nicht wiedererkannt.“
Emilio
blickt kurz auf sein Hochzeitsfoto und auf das Bild daneben.
Valeria, seine Tochter.
„Und
dieser Ehrgeiz verursachte einen übergroßen Druck in
mir, der mich zu... sagen wir mal jugendlichen Fehlern verleitet
hat. Fehler, die ich in meinem nun fortgeschrittenen Alter, so
hoffe ich, niemals wiederholen würde.“
Der
junge, blonde Herr antwortet Emilio darauf mit einer
Frage.
„Haben Sie denn
erreicht, was Sie wollten - das, weswegen Sie so einen Ehrgeiz
entwickelt haben?“
Emilio
lächelt kühl.
„Nein.
Der Ehrgeiz alleine hat mich nicht glücklich gemacht.“ „Und
nun sind Sie glücklich?“
Diese
Frage trifft Emilio augenscheinlich aus dem Nichts - seine
Augenbrauen zucken kurz nach oben und für einige wenige
Sekunden ist er still. Doch er kehrt bald wieder zu seinem
distanzierten, ruhigen Selbst zurück und mehr als dieser
kurze Moment der Überraschung ist ihm nicht anzusehen.
„Ja.
Ich bin glücklich. Sehr glücklich sogar. Dennoch
betrüben mich meine verlorenen Chancen und Möglichkeiten.
Dennoch weiß ich, dass ich hätte mehr machen können.
Ja sogar, dass ich...“
Emilio
bricht ab, sein Blick schweift kurz zur Seite - merklich
uncharakteristisch für den sonst so gefassten Doktor.
„Ja
sogar, dass ich noch mehr machen KANN. Denn genauso wie Sie, lebe
ich noch. Es ist nie zu spät an einen Ort zurückzukehren,
an dem man früher war und an dem man nicht alles erreicht
hat, was man wollte. An sich zu wachsen, sich zu bessern,
Herausforderungen entgegen zu treten, egal ob alte oder
neue.“
Der Professor
unterbricht sich selbst, um seinen Patienten zu mustern. Dieser
hört ihm gebannt zu.
„Und
doch: Das alles ist nicht wichtig auf dem Pfad zum Glück.
Das eigene Glück, die eigene Zufriedenheit befindet sich
bereits in Ihrem Leben. Sie müssen nur...“ - Emilio
führt eine leichte Handbewegung aus - „...danach
greifen!“
Ein leichtes
Lächeln breitet sich auf dem Gesicht des Patienten aus.
Die Sitzung endet. Professor
Fernandez ist nun alleine im Raum. Wieder trinkt er an seinem
Rum, wieder blättert er nachdenklich in seinem Buch. Es ist
jetzt 14:30 Uhr. Es wird Zeit, Valeria abzuholen.