Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht. Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken. Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.
Er sieht eine Coca Cola Zero Dose. Mit einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“
Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild. Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.
DAS IST ZEREO COLA!!!
0% ZUCKER, ZEREO GESCHMACK!!!
"The Great American Nightmare"
Dig
deep down from Planet X, yeah
Das Theme des amtierenden Intercontinental Champions tritt aus den Boxen, während sich selbiger mit sehr entnervter Miene uim Gesicht zum Ring macht. Er versucht seine Nerven mit einem Bierchen zu beruhigen, der Hut ist weit ins Gesicht gehangen und der Mantel schwingt lässig bei jeder Bewegung mit.
Er stellt das Bier auf dem Ringapron ab und betritt den Ring. Die Fans jubeln und ein sichtlich aufgeregter Michael Payne trabt nun im Ring auf und ab, so als wolle er einenTrampelpfad hinterlassen.
Michael Payne: „Wisst ihr, normalerweise, da genieße ich ja diese Atmosphäre wenn ich die Arena betrete. Ich genieße eure Energie und euren Enthusiasmus für die Show. Aber ich kann es momentan einfach nicht, nicht mal ein kühles deutsches Bier hilft gegen meine gedrückte Laune.“
Er hebt das Bier auf, nimmt einen Schluck und schaut in die Runde des GFCW Universums.
Michael Payne: „Es ist so, das mir die aktuelle Lage echt zu schaffen macht. Ich bin nicht ich selbst, eigentlich da strotze ich vor Kampfeslust und vor Energie das beste zu geben. Doch seid der letzten Show stehe ich hier oder neben MacMüll und haspele mir einen ab um mir irgendwelchen positiven Scheiß aus dem Arsch zu ziehen um diese bedrückende Situation zu beschreiben. Und anscheinend merkt das GFCW Universum das auch.“
Jetzt dreht er sich wieder zum Vorhang und nimmt noch einen kräftigen Schluck aus der Flasche.
Michael Payne: „Und jetzt stehe ich hier, wiedermal ohne einen nennenswerten Herausforderer oder Herausforderung für Title Nights 2017! Es macht mich einfach so wütend das ich so kurz vor der einlösung meines Versprechens an mich und die GFCW Fans daran scheitern soll das diese Jammerlappen da hinter dem Vorhang alle kneifen. Das keiner eine Chance möchte Champion zu werden! Nicht mal diese ehemaligen Pfeifen wie Keek Hathaway, Aya, Nightmare, Savan, Sid the Scum oder Gordon Schelo? Niemand? Keiner von euch traut sich hier raus um mich herauszufrodern? Anzugreifen? Nichts?“
Er nimmt den Hut ab, legt den Mantel und den Gürtel ab und wartet weiter.
Michael Payne: „Ist es weil ihr alle den Eingang zur Rampe nicht findet? Oder bin ich so angsteinflößend? Bleibe ich jetzt etwa für immer Champion weil keiner von euch Pfeifen mich besiegen will?“
Und da setzt auf einmal Genetikks Yes Sir ein. Mit den Collegejacken ausgerüstet betreten B&B die Bühne. Die Bitch geht ein gutes Stück hinter dem Boss, der mit einem Mikrofon bewaffnet, auf der Stage stehen bleibt. Der Rich Guy versucht mit einigen Gesten das Publikum zum Schweigen zu bringen, da dieses ihn gnadenlos aus der Halle pfeift. Ausgestattet ist der Don mit einem Mikrofon, welches er auch gleich zum Mund führt.
Don Sheen: “Hört doch mal bitte auf Jason Crutch so auszubuhen. Der Junge kann doch gar nichts dafür, dass er so ist.”
Und schon wird es wieder laut. Eine Mischung aus Hass gegen Don Sheen, gepaart mit einigen Jason Crutch Chants ergeben einen lauten Pulk, der den Rich Guy breit grinsen lässt.
Don Sheen: “Alles klar. Aber der Grund wieso ich hier bin, sollte klar sein. Ich denke ihr habt alle den Payneboy gehört. Er will anscheinend unbedingt seinen Titel los werden, und wer wäre da besser geeignet als ich? Ganz genau. Niemand! Aber Payne, wenn du so heiß darauf bist deinen Gürtel abzugeben, dann will ich nicht mehr bis Title Nights warten. Ich will das Match genau JETZT und HIER!”
Und diese Aussage bringt die Crowd sogar zum Jubeln! Die Fans wollen scheinbar dieses Titelmatch sehr gerne sehen.
Don Sheen: “Also Michael. Was ist? Ziehst du den Schwanz ein? Oder stehst du zu deiner Ansage?”
Michael Payne: „Naja... es ist zwar nicht ganz das was ich wollte. Nämlich ein Match beim größten Event des Jahres um ein wichtiges Gold dieser Liga. Aber ich würde von mir aus auch dieses Gold jederzeit, in jeder Show verteidigen um zu beweisen wie wichtig es ist diese Championship inne zu halten und zu verteidigen!“
Er nimmt wieder den Gürtel in die Hand und hebt ihn über sich.
Michael Payne: „Ich AKZEPTIERE! Und hoffentlich, ja hoffentlich wird danach endlich ein neuer Herausforderer an mich herrantreten und mir endlich das geben was ich suche. Ein Match, eine Herausforderung für Title Nights 2017! Don Sheen, ich bezwinge dich und jeden hier der die Meinung hat ich verdiene diesen Titel nicht. Ich stehe zu meinem Wort, egal gegen wen, egal zu welcher Zeit oder Ort. Ich bin ein Fighter und ich bin stolz für die GFCW zu stehen!“
„I
want my money back“ – neben „I want it all“
ja das Theme des altbekannten GFCW-Commissioners, der sich hier
natürlich einfach zeigen MUSS, immerhin kann ja nicht jeder
hier machen was er will! Und im Moment sieht es nach keiner
Entscheidung aus, die ‚best for GFCW‘ wäre….zumindest
wird das anhand der ersten Worte des Methusalems deutlich, der an
der Rampe erscheint und sicherheitshalber auch dort
stehenbleibt.
Don Sheen: „Alles klar Payne! Wir sehen uns im Ring, aber stell dich darauf ein, dich von deinem Gold zu verabschieden, denn ich bin Don Sheen, and you should be.....“
Zur Verwunderung seiner „Bitch“ hält der Rich Guy Crutch das Mikro vor die Nase.
Jason Crutch: „Ähhh. Jealous?“ Don Sheen: „Ganz genau! Jealous!“
Dann dreht sich der Erdinger um, schiebt Crutch in den Backstage Bereich und folgt ihm auch direkt.
Houston, Texas
Cassius befindet sich im Haus von The Faceless, welches vor zwei Shows Opfer eines Einbruchs wurde. Cassius ist freiwillig in den USA geblieben um auf das Haus und den Safe aufzupassen. Bisher ist auch alles Ruhig geblieben. Cassius sitzt mit einer Tüte Chips auf einer Ledercouch, die scheinbar Leer ist. Ein Glas Whisky steht zwei Fingerbreit gefüllt ebenfalls auf dem Tisch. Die Michael Myers Maske befindet sich wie immer auf seinem Kopf. Ein altes Telefon mit großen weißen Drucktasten klingelt und Cassius hebt stumm ab...
Stimme: „Cassius? Bist du es? Drück ne Taste, wenn du es bist..."
Eine Taste wird vom Koloss von Texas gedrückt.
Stimme: „Sehr gut, Cassius. Endlich sprechen wir uns...nun ja...endlich rede ich mit dir mal persönlich. Weißt du Wer ich bin? Aber woher solltest du...ich bin der Mann, der im Haus nach dem zweiten Gegenstand gesucht hat..."
Cassius lehnt sich vor, sodass das Ledersofa knarzt. Der Anrufer hat das Interesse des Hünen geweckt, was dieser mit den nächsten Worten noch mehr wecken wird.
Stimme: „Cassius ich weiß wer The Faceless wirklich ist und das ist wirklich ein Hammer! Ich habe mit vielen Sachen gerechnet, aber das ER sein Bruder ist? Fast unmöglich zu glauben..."
Kein Ton verlässt die Lippen des Hünen, was die Stimme sofort weitersprechen lässt.
Stimme: „...doch auf der anderen Seite kann ich es nachvollziehen. Ich kann nachvollziehen warum er es sich beweisen will...es sind nicht gerade kleine Fußstapfen mit denen er sich messen will...doch darum rufe ich nicht an...Ich will den Gegenstand, den er mitgenommen hat. Ich will wissen, was Ihm solche Angst macht und du wirst Ihn mir aushändigen...denn ansonsten verrate ich dein kleines Geheimnis...soll die GFCW Galaxie wissen, was du für ein Monster wirklich bist?"
Ein überhebliches Lachen verlässt die Stimme, während Cassius das Whisky Glas in die Hand nimmt.
Stimme: „Denk drüber nach...Ich werde mich in den nächsten Wochen melden und dann will ich eine Antwort von dir..."
Mit einem überheblichen Lachen legt die Stimme auf, während Cassius den Hörer wütend auf die Gabel knallt, sodass das Telefon kaputtgeht! Wütend schleudert Cassius das Whisky Glas gegen die Wand und zerschlägt stumm den Tisch. Die Kamera fadet langsam aus, während Cassius weiter seiner Zerstörungswut fröhnt...
THE MAN WHO WAS TOMORROW!
Musik? An. Licht? Gedimmt. Spotlight? Auf den Champion.
I WAS TOMORROW YESTERDAY... BUT TOMORROW IS YESTERDAYS... TOMORROW!
Der Mann, dessen zweite Heimat bald das Kommentatorenpult wird, hat alle Zeit der Welt. Ohne sich in Spektakel zu hüllen, nur er, der Titel und der selbstsichere Schritt zum Ring. Ohne großes Spektakel, ohne Brimborium, schließlich will er ja den eigentlichen Partizipanten des Main Eventes nicht die Show stehlen. Doch in der Einfachheit und Selbstverständlichkeit gelingt es ihm fast dennoch.
Sven: "Und damit begrüßen wir heute Abend des GFCW Heavyweight Champion... Antoine Schwanenburg!" Pete: "Ganz richtig, Sven, wir freuen uns immer wieder, wenn wir hier beehrt werden. Hoher Besuch natürlich umso mehr."
Die Kommentatoren stehen auf und begrüßen den Gastkommentator, während dieser sich sein Headset aufsetzt.
Antoine: "Die Freude ist ganz meinerseits. Hier und heute geht es schließlich um nicht weniger, als die zumindest theoretisch bestehende Chance mir meinen Titel abzunehmen. Das, Sven und Pete, werde ich sicherlich zu verhindern wissen, aber schauen wir von Spiel zu Spiel. So sagt man es nicht, nicht wahr? Ich bin zwar mit der Ansetzung per se nicht einverstanden, allerdings wird mich diese Wut nicht davon abhalten, meinen guten Freund aus nächster Nähe beizustehen."
Wenn man sich Antoine so anschaut, in seinem Ring Gear, könnte man sich glatt fragen, ob da noch ein wenig mehr beigestanden wird, als nur mental.
Laura: „Das nächste Match geht über eine Runde und ist unser MAIN EVEEEEENT! Und es geht um den No 1 Contenderspot auf den GFCW-Heavyweight-Championtitel!!!!“
Das Licht geht aus, Blitzlichtgewitter bricht los, während sich das einzige Spotlight auf die Entrance Stage richtet, wo leichte Nebelschwaden aufkommen. Zu den unbehaglichen Klängen der Fight Club Theme tritt eine Gestalt durch den Vorhang, wo sie kurz innehält und Laura ihren Job machen lässt:
Laura: „Als erstes, auf dem Weg zum Ring, aus New York City, mit einem Gewicht von 90 Kilogramm: Er repräsentiert den Fight Club: JASPER RANDAAAAAAALL!“
Unter zahlreichen Buhrufen begibt sich der zweifache GFCW-Tag-Team-Champion die Rampe hinab und entert unvermittelt das Geviert. Dort postiert er sich zentral im Ring. Als er die Kapuze seines mausgrauen Hoodies in den Nacken wirft, geht plötzlich das Licht wieder an.
Sven: „Ein ungewöhnliches Bild, Jasper völlig ohne seinen Partner zu sehen. Durften wir das jemals so erleben, Pete?“ Pete: „Ich wüsste nicht. Randall wirkt aber gefasst. Das heute könnte ein erster Schritt zur Vollführung seines Plans werden. Jasper Randall bei Title Nights um den Heavyweight-Championtitel? Ich weiß nicht, ob das so gut sein würde für die GFCW...“ Antoine: "Und genau aus diesem Grunde, wird es auch nicht passieren, Pete."
Laura: „Und sein Gegner, aus Freiburg, mit einem Gewicht von 93 Kilogramm, Alex Riiiiicks!“
Und da ist er – der ehemalige GFCW-Intercontinental-Champion erscheint auf der Entrance Stage, wird schon von einem verbissen dreiblickenden Jasper Randall im Ring erwartet. Kurzer Staredown über die Distanz Ring – Stage. Dann geht Ricks los, die Rampe hinab, ebenso entschlossen dreiblickend wie sein Gegner, und er...
Plötzlich Geschrei, Gekreische, Gegröhle. Da ist für einen Moment hektische Bewegung in der Frontrow – und wie aus heiterem Himmel springt eine Gestalt über die Guardian Rail und attackiert Alex Ricks in dessen Rücken. Der mausgraue Hoodie sitzt nicht wie angegossen, denn bei dem harten Angriff in das Kreuz des Mathematikers geht die Kapuze flöten, und die Fans sind zunächst entsetzt:
Es ist Drake Ackley!
Pete: „Drake Ackley ist wieder da!“ Sven: „Oh my...und er sieht verdammt wütend aus!“ Antoine: "Das kann nicht wahr sein."
In die erste Schockstarre der Fans mischen sich aber auch vereinzelte Jubelrufe. Sie sind in der Geschichte Ricksenburg vs Fight Club einfach hin- und hergerissen, wer die besseren Standpunkte hat. Drake Ackley knirscht mit den Zähnen, er sieht mächtig sauer aus, lässt aber keinerlei Zeit verstreichen. Denn sofort reißt er Ricks wieder auf die Beine und schleudert ihn gegen die Guardian Rail. Einmal, zweimal, dreimal. Am Ring? Antoine Schwanenburg ist geschockt. Versteht er gerade überhaupt, was hier in wenigen Sekunden passiert?
Antoine: "Das ist absolut schrecklich. Betrug. Ich interveniere. Jasper sollte die Chance entzogen werden, das hat mit Sportcharakter nichts mehr zu tun." Pete: "Unglaublich, was hier passiert, aber Drake scheint sich für die hinterhältige Aktion von Alex zu rächen, die ihn auf die Verletztenliste packte!" Sven: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus." Antoine: "Macht ihr Scherze? Das macht ihr doch, oder? DIESER MANN, ER GEHÖRT WEGGESPERRT!"
Im Ring? Jasper Randall grinst, lehnt sich mit den Unterarmen überheblich auf das oberste Ringseil und scheint zu genießen, was dort vor sich geht. Er genießt es zu sehen, wie sein zurückkehrender Tag-Team-Partner Ricks ein weiteres Mal hochhebt und per Snake Eyes auf die Ringtreppe schnellen lässt. Und da öffnet sich auch schon eine Platzwunde – wie es halt sein muss. Antoine steht von seinem Stuhl auf, scheint zu überlegen, was seine Optionen sind. Kann er Jasper und Drake überwältigen, um seinem Freund zu helfen? Die Antwort... er setzt sich hin.
Antoine: "Das ist es, Freunde, der Fight Club muss bestraft werden. Jasper darf nicht mit einem Title Match belohnt werden, nach einer solchen Aktion."
Immer noch mischen sich Jubel- mit Buhrufen. Die große Revanche des Drake Ackley findet hier an Ort und Stelle statt und äußert sich darin, dass Drake Ackley einen Stuhl unter dem Ring hervorkramt und ihn einmal, zweimal auf Ricks niedersausen lässt. Dann hockt er sich über sein Opfer, das er hinterrücks eiskalt erwischt hat, und lässt ungebremst zahlreiche Schläge auf den derzeit Wehrlosen niederhageln, der sich mit Mühe und Not des einen oder anderen Punches erwehren kann. Dann aber... Antoine steht erneut auf! Er denkt, dass der Fight Club durch diese Aktion das Titelmatch für Jasper verloren hat, doch jetzt reicht es ihm, er will seinem Freund zur Hilfe kommen.
Pete: „Liebe Fans, wie ihr sehen könnt, hat Antoine Schwanenburg gerade seinen Platz verlassen! Der GFCW-Heavyweight-Champion steht bereits drüben, will seinem Kumpel zur Hilfe gehen.“ Sven: „Aber da ist Jasper Randall! Er stellt sich dem Heavyweight-Champion entgegen!“ Pete: „Leider können wir nicht hören, was dort gesprochen wird. Schwanenburg bleibt zunächst ruhig, spricht aber irgendwas zu Randall.“ Sven: „Und der erwidert was!“
Erst, als Drake Ackley mit einigen Tritten in die Rippengegend des wehrlosen Alex Ricks nachsetzt, wird Antoine Schwanenburg doch verdammt unruhig. Was soll er tun? Soll er sich aktiv an Jasper Randall vorbeiprügeln, um sich dort dann sich einem in Rage befindlichen Ackley zu stellen? Wie klug ist das? Gibt es hier überhaupt eine Erfolgsaussicht? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, sich an Randall schnellstens vorbeizuprügeln? Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem fest entschlossenen Ackley nochmals durchzusetzen? Oder muss man sich in diesem Fall eingestehen, dass der Fight Club dieses Mal „gewonnen“ hat und ihre Revanche erfolgreich war?
Schwanenburg zögert, Randall steht ihm kampfbereit gegenüber, ballt die Fäuste. Schwanenburg schreit. Randall schreit. Und noch ein Schrei erfüllt die Halle...
„Lasst
verdammt nochmal diese SCHEISSE bleiben! Wir sind hier in der
GFCW, hier wird niemand UMGEBRACHT!!!“
Ackley
- wutschnaubend steht er breitbeinig über seinem blutenden,
sich vor Schmerzen krümmenden Opfer – hört auf,
Ricks zu malträtieren. Randall und Schwanenburg, kurz davor,
ebenso aufeinander loszugehen, halten inne, blicken aber nicht
zur Stage. Zu groß ist die Gefahr, dass der Gegenüber
einen plötzlichen Angriff startet. Aber sie sind der
Anwesenheit von Johnboy Dog durchaus gewahr... Johnboy Dog und Big Rig haben sich zwischenzeitlich die Rampe hinabbegeben, um Ackley zu isolieren, während die beiden Sanitäter sich um Alex Ricks kümmern und ihm erst mal vorsorglich helfen, sich auf die Ringtreppe zu setzen, wo das Blut vorsichtig vor sich hin auf den Hallenboden tropft. Da schert Jasper Randall dann doch aus, lässt sich ein Mikrofon reichen – und brüllt:
Jasper Randall: „BULLSHIT! BULLSHIT, VERDAMMT! Wieso werde ich um meinen Sieg gebracht? Ich habe doch überhaupt nichts mit Drakes Eingriff zu tun!“
Buhrufe, denn glauben tut ihm das niemand... Vor allem nicht Schwanenburg.
Jasper Randall: „Wenn das Match nicht stattfindet, dann wegen Alex Ricks! Diese Attacke da ändert ohnehin nichts an dem Ergebnis! Minus und Minus ergibt niemals Plus, niemand weiß das besser als Alex Ricks! Also will ich, dass ich zum Sieger wegen Nichtantretens des Gegners ernannt werde! Jeder hier sieht, dass ich damit der unumstrittene No 1 Contender bin!“
Big Rig haben Drake Ackley, der immer noch vor Wut schnaubt, wenigstens von Ricks vertreiben können und geleiten ihn langsam die Rampe hinauf. Johnboy Dog will gerade etwas sagen, als...
Alex:
„BIST DU NICHT!“
Johnboy Dog: „WAS?“
Überraschung macht sich unter den Fans breit. Schock, Entsetzen, teilweise aber auch einfache Begeisterung. Die Kamera zeigt die Überraschung im Gesicht des Commissioners dann die genervte Miene Jasper Randalls und schließlich den Mathematiker. Dort über die Ringtreppe gebeugt mit den Händen auf dem kalten Stahl sieht man ihn nur von der Seite. Er atmet schwer, seine Schultern und sein Brustkorb legen bei jedem Atemzug Meilen zurück. Die mittlerweile etwas längeren Haare hängen ihm ins Gesicht, verdecken der Kamera den Blick auf seine Augen. Doch wieder und wieder kann man erkennen, wie sich etwas hinter seinen Haaren hervor wagt und auf die oberste Treppenstufe unter ihm landet, um dort langsam aber sicher eine rote Pfütze zu bilden.
Mit seinem Ausruf hat er für einen Moment die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, hat einen Moment zum Durchatmen geschaffen, doch er hat mehr vor. Seine Arme zittern, können ihn kaum halten. So stößt er sich also vom Stahl ab, torkelt nach hinten und prallt gegen die Fanabsperrung. Seine Zähne blitzen hervor, vor Schmerzen beißt er sie fest zusammen, die vorderen Zuschauer hören einen Zischlaut aus seinem Mund gleiten. Die erste Reihe versucht ihm motivierend auf die Schulter zu klopfen. Den rechten Arm hat er immerhin über die Absperrung geworfen, um sich mit deren Hilfe halbwegs aufrecht zu halten.
Dann schleudert er das linke Bein nach rechts in Richtung Rampe. Er macht sich auf den Weg, während die Fans unruhig wirken. So recht weiß hier niemand, wie er gerade reagieren soll, während Ricks bei jedem getanen Schritt einknickt und für einen Moment kollabiert, sich dann aber doch immer wieder zusammenreißt. Mit dem Arm auf der Absperrung schleift er sich Stück für Stück in Richtung Johnboy Dog, der dort mittig vor dem Ring steht.
Aber die Absperrung hört vorher auf. Den letzten Schritt muss Ricks so nehmen. Big Rig hat Ackley umzingelt, Randall und Schwanenburg belagern sich gegenseitig. Niemand würde den Mathematiker jetzt aufhalten. Aber er muss diesen Schritt erst einmal selber nehmen können. Sein Kopf wackelt, sein gesamter Körper schwankt und torkelt, er kann seine Augen kaum offen halten, während die Platzwunde weiter das Blut aus seiner Stirn entlang seiner linken Gesichtshälfte nach unten treibt. Two Face Ricks. Dann stößt er sich ab.
Er stürzt nach vorn, bricht zusammen, aber mit der linken Hand erwischt er JBD am Kragen. Der bleibt standhaft, schaut den Mathematiker leicht angewidert und definitiv geschockt an. Er muss aus nächster Nähe mit ansehen, wie sich Ricks an der Kleidung des Commissioners nach oben hangelt. Zumindest so weit, bis sein Mund zum Mikrofon reicht. Es wird still...
Alex: „Starte......diesen........Kampf.....“
Doch beim abschließenden „f“ verlassen ihn die wenigen Kräfte, die er noch in seinem Körper hatte. Sein Kopf sackt ab, sein Hals kann ihn kaum noch stützen. Er klammert sich dort an JBD, doch ist er in keinerlei Kondition zum Kämpfen. Das wissen die mittlerweile eher besorgten Fans, das wissen Pete und Sven und vor allem weiß das auch der Commissioner.
Antoine gestikuliert, wie ein Fußball-Trainer am Rande seiner Coaching Zone. Was er versucht auszusagen ist mehr als klar. Es darf kein Match geben, nicht heute, nicht in zwei Wochen. Ob Alex dies überhaupt mitbekommt? Fordert er gerade den Videobeweis? Schwanenburg ist vollkommen außer sich und wenn es so weiter geht, wird er vom vierten Offiziellen auf die Tribüne verbannt.
Jasper Randall guckt erwartungsvoll von Ricks zu JBD und zurück – und wieder zurück. Man weiß natürlich: Das ist es, was er will: Gegen den angeschlagenen Ricks antreten...Johnboy Dog zögert. Er wittert natürlich den Plan des Fight Club und ist nicht ganz einverstanden, aber Ricks nimmt sich noch einmal zusammen. Bis eben hing sein Kopf zum Boden, doch plötzlich reißt er ihn ruckartig nach oben.
Seine Augen sind weit aufgerissen, er fletscht die mittlerweile ebenso mit Blut beschmierten Zähne. Er hängt noch immer an Johnboy Dogs Kragen, aber diesmal ist sein Blick klar und deutlich. Mit dem starren Blick eines Wahnsinnigen begegnet er dem Veteranen und legt all seine Kraft in seine Stimme.
Alex: „STARTE!“
Sven: „Ist er...denn verrückt? Er kann sich kaum auf den Beinen halten. Er sieht ja kaum was, weil ihm das Blut die Stirn runterfließt.“ Pete: „Ich bin, ehrlich gesagt, geschockt. Das kann nicht Alex Ricks‘ ernst sein! Jemand muss diesen Mann vor sich selbst schützen! Und zwar JETZT!“
Johnboy
Dog zögert immer noch. Er sieht sich um, sieht die Fans. Und
eigentlich gefällt es ihm nicht. Er kann nur erahnen, was in
Alex Ricks vorgeht. Kurz wandert der Blick nach schräg oben.
Ins Nichts mehr oder minder. Als würde er dort nach Rat
suchen, den er in dieser Situation aber sicher nicht finden wird.
Wenn er ihn dort überhaupt je gefunden hat. Ein Seufzer ist
zu vernehmen. Dann hebt der Oldtimer den Kopf und mit jenem auch
das wie gebannt daran hängende Mike. Nach diesen Worten lässt Ricks von der Kleidung des Commissioners ab. Er hatte sich in der Zwischenzeit tatsächlich wieder in den Stand gezogen und dort bleibt er sogar, nachdem diese Stütze wegfällt. Erneut knickt er zwar ein, doch mehr oder weniger sicher kann er den linken Fuß nach vorn stellen und sich somit wieder einen halbwegs sicheren Stand ermöglichen. Dann dreht er sich um. Sieht über die Schulter und starrt auf seinen Gegner.
Die Fans wirken begeistert. Von Besorgnis ist nichts mehr zu spüren. Nach diesen letzten Momenten sind sie einfach nur noch heiß. Völlig egal wie angeschlagen Ricks offensichtlich ist. Er will diesen Kampf. Die Fans wollen diesen Kampf. Und sie sollen ihn bekommen. Der Mathematiker lehnt sich in Richtung Ring, fällt fast nach vorn, bis er das rechte Bein nach vorne wirft. Der erste Schritt ist getan. Die Restlichen folgen. Alex Ricks wankt zum Ring.
Er will dieses Match. Er will die Entscheidung.
Jasper Randall starrt ihn verbissen und etwas ungläubig an – und wartet. Und Schwanenburg wartet ebenso. Sein Freund steht noch immer außerhalb des Ringes, absolut fassungslos ob der Szenen und noch fassungsloser ob der getroffenen Entscheidungen. Die Entscheidung von Alex geht in seinen Kopf nicht hinein. Die Entscheidung von JBD will in seinen Kopf nicht hinein.
Laura: „Der Sieger des Matches durch Submission und No 1 Contender: JASPER RANDAAAAALL!“
...die Sanis sliden sofort in den Ring! Jasper Randall lässt den leblosen Alex Ricks los, während bereits seine Entrance Theme einsetzt. Jasper Randall schreit die Freude und das Adrenalin förmlich heraus! Er reißt die Arme nach oben, als hätte er gerade einen 60-Minuten-Wrestling-Marathon für sich entschieden. Er erklimmt die Turnbuckle, deutet immer wieder auf sich selbst – und dann auf Antoine Schwanenburg, der am Kommentatorenpult sitzt. Was noch folgt, ist die obligatorische Gürtelgeste um die Hüfte von Randall.
Pete: „Es ist makaber. Es ist verabscheuungswürdig, welche Tour der FC hier abgezogen hat. Ricks vor dem Match so anzugehen...Und dann dieser Sieg! Randall sollte sich schämen, er hätte sogar fast noch verloren!“ Sven: „Dont blame Randall, Pete! Blame Ricks! ER war es, der dem Match zugestimmt hat. Und es ist ein verdammt schmaler Grat zwischen Dummheit und Tapferkeit!“ Pete: „Das ist dieser neue Alex Ricks. Und ich, liebe GFCW-Galaxy, weiß nicht, ob mir dieser neue Ricks gefällt. Er ist eine Gefahr für sich selbst! In meinen Augen hat er Tapferkeit bewiesen. Aber zu welchem Preis?“ Antoine: "Alex ist nicht tapfer, sondern DUMM!"
Die Sanitäter behandeln den Freiburger.
Es ist Jasper Randall, der auf dem obersten Turnbuckle steht und noch einmal zu dem GFCW-Heavyweight-Champion hinabdeutet. Abermals bedeutet Randall mit den Händen um die Hüften, dass er sich bei Title Nights den Gürtel von Antoine Schwanenburg krallen wird. Dieser steht von seinem Kommentatorenpult auf – und reckt mit verbissener Mimik den Heavyweight-Championgürtel in die Höhe.
Pete: „Ladies and Gentlemen, der Main Event von Title Nights 2017 steht“:
Jasper Randall vs Antoine Schwanenburg!
Mit diesen dramatischen Bildern endet War Evening.
© 2001-2017 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
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