War Evening, Bietigheim (EgeTrans-Arena), 27.04.2018


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Auch in Bietigheim ticken die Uhren gleich und so schallt pünktlich am Freitag um 20:00 Uhr (oder wann auch immer, War Evening eigentlich ausgestrahlt wird) Zico Chains Mercury Gift durch mit 5.500 feiernden Zuschauern gefüllten EgeTrans Arena. Und als wären die Kameraschwenke durch die GFCW Galaxy nicht schon genug, um ein Farbenmeer auf die Fernsehbildschirme daheim zu zaubern, so wird nun auch noch ein Feuerwerk auf der Rampe abgefeuert. Plakate werden hochgehalten, Namen skandiert, die Fans sind heiß. Genauso wie das Wetter draußen vor der Tür und deswegen will auch niemand unnötig lange vor dem Fernseher gefesselt werden. So mischen sich nun also die beiden vertrauten Kommentatorengesichter ins Bild.


Pete: Hallo GFCW Galaxy! Wir melden uns heute aus Bietigheim mit einer gewaltigen Show. Man könnte meinen, so einen Monat nach Doom’s Night und noch gut zwei Monate bis Finest Hour…da könnte es doch ein wenig ruhiger in der GFCW zugehen. Dann schaut man auf die heutige Card und was sieht man?

Sven: Ein Main Event um die GFCW Heavyweight Championship! In einem Ladder Match! Jeder PPV könnte damit beworben werden und heute wird allen einfach so geboten! Aber auch sonst haben wir heute wieder einiges zu bieten. Schauen wir doch einmal rein…


Singles Match:

Johnboy Dog vs. Dschungle Kid

Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: Manch einer mag sich wundern, warum Johnboy Dog hier gegen einen eigentlichen Ringrichter antritt, wenn man sich die letzte Show aber noch einmal anschaut, wird alles klar! Unser ehemalige Comissioner ist offensichtlich der Ansicht, dass Mike Kontrak zumindest eine Teilschuld an der Niederlage gegen Drake Ackley hat.

Sven: Nun muss es der Offizielle heute ausbaden und sich mit dem alten Hund messen. Das klingt fast schon zu eindeutig für meinen Geschmack. Deutlich offener ist da das nächste Match…


Singles Match:

El Hijo de Banega vs. Mike Defiant

Referee: Jack Bobo


Pete: Ein Rückmatch aus der vergangenen Show aber irgendwie auch nicht. Zumindest hätten diese beiden schon in der letzten Show aufeinandertreffen sollen, dort verließ Defiant aber fluchtartig den Ring. Warum? Das weiß eigentlich niemand. Vielleicht wird uns heute einiges klarer.

Sven: Zumindest ist mit Jack Bobo ein Ringrichter zuständig, der sich im Zweifelsfall auch besser durchsetzen könnte, dass dieses Match vernünftig abläuft. Aber er hat natürlich keine Ahnung, was er vom Hijo de Banega zu erwarten hat. Ich glaube, bei diesem Match können wir nur eine Prognose abgeben…Abwarten.


Singles Match:

Alex Ricks vs. Michael Payne

Referee: Mike Gard


Pete: Mehr Informationen haben wir da in unserem nächsten Match. Im direkten Vergleich hatte Michael Payne nämlich eindeutig die Nase vorn. Er ist der Mann, der Alex Ricks im vergangenen Herbst die Intercontinental Championship abnehmen konnte.

Sven: Noch dazu konnte er in seinen letzten beiden Auftritten wirklich hochkalibrige Siege einfahren. Erst verteidigt er bei Doom’s Night seinen Titel gegen Johnboy Dog und Don Sheen und in der vergangenen Show besiegt er Don Sheen nicht nur sondern schickt ihn somit sogar in den vorzeitigen Ruhestand!

Pete: Ein schwerer Verlust für die GFCW aber ohne Zweifel ein großer Sieg für Michael Payne. Kann er aber heute seine Siegesserie fortsetzen? Ricks macht es seinen Gegnern niemals einfach.

Sven: Nur ist die Frage, ob Ricks sich hundertpro auf das Match konzentrieren kann. Man weiß ja, in wichtigen Matches wirkt es ab und an so als läge auf ihm ein…Fluch.

Pete: Geschickt…


Ladder Match um den GFCW-Heavyweight-Title:

Antoine “Brainpain” Schwanenburg (c) vs. Jason Crutch

Referee: Peter Cleven


Sven: Dann ist es Zeit für den Main Event! Und wir haben es eingangs ja schon gesagt, was ist das bitte für ein Brett, dass uns hier erwartet. Jason Crutch, der bei Doom’s Night nur haarscharf am Gewinn der Championship vorbeischrammte, bekommt hier seine Chance, zu zeigen, dass er eben NICHT immer nur der ewige Zweite ist!

Pete: Um diese Nummer eins zu besiegen, muss Jason allerdings alles zeigen, was er zu bieten hat. Mit gewaltigen Schritten marschiert Antoine Schwanenburg auf eine Rekordregentschaft als GFCW Heavyweight Champion zu. Niemandem ist das klarer als ihm selbst, wie man in seinen Auftritten erkennt. Aber ist Jason Crutch derjenige, der diesen…der DEN Lauf zu einem jähen Ende bringt?

Sven: Bei Doom’s Night war er kurz davor. Heute werden wir sehen, ob er noch einen Schritt weiter gehen kann. Ich bin verdammt heiß drauf.

Pete: Geht mir genauso, Sven, geht mir genauso. Deswegen lass uns endlich anfangen!

Sven: So machen wir’s!



Und kaum sind die letzten Worte des Kommentatorenduos gefallen, schalten wir auch direkt in den Backstagebereich und sehen die letzten Schritte…des Mathematikers. Die Ringmontur ist bereits vollkommen, die Handgelenke bandagiert, die Hand zumindest rechtsseitig zur Faust geballt, um an die vor ihm in die Wand gelassene Tür zu klopfen, durch die er nur einen Moment später auch tritt. Er betritt die…vielleicht finsterste Kabine, die man derzeit in der GFCW betreten kann. Aber noch macht er sich keine Sorgen, NOCH muss er das vermutlich auch nicht.


Ricks öffnet die Tür, lässt sie allerdings auch offen, sie wird nur angelehnt, während er sich mit hinter den Rücken versteckten Armen neben dem Türrahmen aufstellt. Mit eingenommener Person und bedeutungsschwangerer, vorsichtiger Stimme beginnt er…


Alex: „Das schwarze Herz…Curse…“


Curse blickt selbst in einen Spiegel, während er leise vor sich hin murmelt. Erwartet Alex Ricks eine Reaktion? Die Reaktion bleibt aus, da "El Corazón Black" sich selbst fixiert und die blau grünen Augen in die Augen seines Spiegelbilds. Einge weitere Sekunden vergehen, wo Curse vor sich hin murmelt, bis plötzlich die Augen klar werden und er Alex Ricks bemerkt.


Curse: „Wer verdammt nochmal...du...Alex? Was willst du?"


Gemächlich zieht Ricks seine Hand hervor, bloß keine schnellen, provokanten Bewegungen, und hält sie flache Hand etwas schräg vor sich. Ein allseits bekanntes „Stop, lass mich sprechen“-Zeichen, möchte man meinen. Und dass er es mit gesenktem Kopf auch tut, verstärkt den Eindruck noch einmal.


Alex: „Ich möchte nur reden. Auch wenn ich die Antwort wohl kenne, möchte ich es doch von dir hören…“


Die Hand verschwindet wieder hinter dem Rücken, gleichzeitig geht der Kopf nach oben, in die Schräge und der Blick in Richtung Curse.


Alex: „Warum?“

Curse: „Kannst du es dir nicht denken? Ich habe keine Lust übergangen zu werden verdammt nochmal! Jeder spielt mir etwas vor und hält mich für den letzten Hampelmann in der Liga. Ich bin kein Kodi Kane, den man nicht für Voll nehmen sollte. Ich bin Curse!"


Kurz unterbricht sich der Amerikaner selbst und spricht mit ruhiger Stimme weiter.


Curse: „Ich bin die Zukunft der Liga und ihr haltet mich alle unten..."


Ricks bewegt sich nur mäßig. Ein gen Boden gerichtetes Nicken ist das einzige Zeichen, dass er die Worte seines Gegenübers nicht nur hört sondern auch einordnen kann. Es gilt das Positive zu sehen. Curse scheint ihn nicht komplett zu hassen. Vielleicht noch nicht. Die rechte Hand wird hinter dem Rücken hervorgezogen und dazu genutzt, sich das Kinn zu reiben, während Ricks das Wort ergreift…mit seiner stoischen Ruhe.


Alex: „Das war zu erwarten. Nun…vielleicht ist es sogar ein legitimer Grund, mich zu attackieren Curse, wer weiß. Das Problem ist, dass du mir damit meine Möglichkeit genommen hast, heute Antoine das Gold abzunehmen. Stattdessen treffe ich auf Michael Payne…ohne dass es um den Titel geht.“


Kurze Pause, die Betonung des Wortes „ohne“ hat dann doch für einen Hauch an Sprachmelodie beim Mathematiker gesorgt.


Alex: „Curse, ich verstehe deinen Ärger, aber ich will dir etwas erklären…Cyrus Achaemid, Don Sheen, Drake Ackley, sie alle brachten mich um verdiente Möglichkeiten…und ich brachte sie auf den Boden. Begegne mir im Zorn, Curse…und es ist dein Untergang….ABER…“


Klangen die ersten Worte fast noch gelangweilt in ihrer Monotonie, so schnellt der Kopf des Freiburgers nach dem „aber“ nach oben und nimmt Curse direkt ins Visier.


Alex: „Bleibst du respektvoll…wie Frank Bobo oder auch Michael Payne…kann dich ein Kampf mit mir nach oben bringen.“


Eine weitere Dramapause zum Nachdenken für das schwarze Herz, während die Hand wieder hinter den Rücken wandert.


Alex: „Ich biete dir einen Kampf in zwei Wochen, Curse. Ich schulde ihn dir. Was ich dafür will? Einen respektvollen Umgang. Kein Eingriff heute, keinen Hinterhalt. Du hast die Wahl Curse…Respekt…oder Vernichtung.“


Ein kurzes Lachen erklingt unter der schwarzen Maske, während er die Worte von Alex Ricks vernimmt. Nachdem das Lachen verklungen ist sieht Curse Alex lange an. Er sucht eine Reaktion in den Augen seines Gesprächspartners. War das ein Witz? Nein, kein Witz. Alex Ricks meint es ernst...


Curse: „Wie willst du mich bitte vernichten, Alex? Ich habe zur Zeit mit einem eigenen Dämonen in mir zu kämpfen und du willst mich vernichten? Ich werde dich vernichten!!! Du wirst den Tag bereuen, wo sich unsere Wege gekreuzt haben..."


Er dreht Ihm theatralisch den Rücken zu und starrt wieder sein eigenes Spiegelbild an.

Ricks‘ Miene bleibt starr bei den Ausführungen seines Gegners, das übliche Nicken bleibt. Minimal und registrierend wie immer. Der Mathematiker hat verstanden.


Alex: „Dann soll es wohl so sein.“


Und mit diesen Worten und einem Blick der emotionalen Wüste dreht er sich zur noch immer angelehnten Tür und verschwindet durch selbige. Was bleibt, ist das schwarze Herz.


Pete: „Nach seinen Angriffen gegen Frank Bobo letzte Woche, hat Drake Infinity einige Fragen aufgeworfen. Die größte von allen ist der Klassiker: Warum?“

Sven: „Was heißt hier Warum? Infinity hat es ganz klar gemacht: Er will aus Frank Bobo einen stärkeren Mann machen. Und sich vielleicht ganz nebenbei noch eine Stufe nach oben bauen.“

Pete: „Ja… Ganz nebenbei. Ein richtiger Wohltäter. Was Infinity selbst zu sagen hatte, hat Mac Müll mit ihm einige Tage nach der letzten Show besprechen können.“



Auf dem Titantron erscheint die Videoaufzeichnung des Interviews. Wie schon zu seinem Debüt hatte Infinity offenbar in den Salon seines Hauses eingeladen: Helle Wände, dunkler Boden, rote Teppiche. In eine Stoffhose, Stiefel, ein schlichtes Hemd und eine viktorianische Weste gekleidet sitzt Infinity, die Fingerspitzen aneinander gelegt, in einem der Sessel – Mac Müll ihm gegenüber.


Im Gegensatz zum letzten Treffen hier, gesellt sich Luna zu den beiden, nachdem sie ein Tablett mit Getränken herein getragen hatte.


Mac Müll: „Drake, vielen Dank für die Gelegenheit ausführlicher mit dir über die letzte Show zu reden. Bei Dooms Night sprachst du davon, wie viele „interessante“ Dinge oder Personen es in der GFCW gibt. Gehe ich richtig in der Annahme, Frank Bobo wurde damit von dir für „interessant“ befunden?“

Ausdruckslos blickt der Lord of Madness Mac Müll an, scheint jedes Wort zurechtzulegen, bevor er antwortet.


Drake: „Zugegeben eine intelligentere Frage, als ich erwartet hatte. Und auch grundsätzlich vollkommen richtig. Wenngleich man dazu sagen muss, dass das auf die meisten Menschen zutrifft. Der Mensch an sich ist ein unfassbar komplexes und faszinierendes Konstrukt. Viele machen sich das nur nicht mehr klar, da es logischerweise Alltag ist, Menschen und ihren Eigenarten zu begegnen.“


Mac Müll sieht aus, als würde er die Antwort für nicht vollständig halten. Im Ton eines Lehrers, der einem Schüler einen offensichtlichen Lösungsweg aufzeigen will, erwidert er.


Mac Müll: „… was macht manche Menschen dann also interessanter als andere?“


Drake legt den Kopf schief.


Drake: „Also sind wir jetzt doch beim simplen „Warum Frank?“ Aber gut, ich schätze ich sollte dir die Antwort geben, deshalb bist du schließlich hier. Was sind also geeignete Ziele...“


Mit einem angestrengten Laut stemmt sich Infinity aus dem Sessel und tritt ans Fenster.


Drake: „Wie ich also schon sagte, sind Menschen unfassbar komplexe Wesen. So komplex, dass man sie nicht verstehen kann. Eigentlich. Natürlich gibt es die Psychologie, es gibt gewisse Muster, gewisse Prozesse und Mechanismen…“

Die Tonlage des Lord of Madness ist vollkommen ruhig. Enorme Sicherheit untermalt seine Ausführungen.

Drake: „Der Mensch ist kein sich unserem Verstand vollkommen entziehendes Enigma.“


Eine Pause folgt. Nichts ist zu hören außer das Geräusch des Sessels, als Luna sich dreht um ihre Füße auf dem frei gewordenen Stuhl abzulegen.


Mac Müll scheint unsicher zu sein, ob Drake einfach keine Lust hat die Frage zu beantworten oder eine Pause einlegt.

Mac Müll: „….“


Doch schon im Ansatz mahnt Luna ihn genervt per Geste zur Ruhe.


Drake: „Das beweise ich auch selbst immer wieder. Denn wenn es so wäre, wäre meine gesamte Analyse vollkommen umsonst beziehungsweise nicht möglich.“


Im Reden dreht er sich wieder um. Die typische lächelnde und doch fast emotionslose, selbstsichere, makellose Mine Infinitys erinnert an eine Maske.


Drake: „Psychologie befasst sich zunächst mit allgemeinen Normen, Mustern. Existieren diese? Ja. Doch es ist auch möglich so weit zu gehen, wie ich es unter anderem tue. Ich zerlege eine Person. Bis ins letzte Detail!“

Auf den ersten Schritten zurück an den Tisch klacken die Stiefelabsätze laut auf dem Holzboden.

Drake: „Und ich kann Vorhersagen treffen, wie sie reagiert. Denn egal wie komplex eine Person zu sein scheint, mit genug Mühe kann man sie knacken. Und genau da fängt mein Problem an.“

Luna nimmt die Beine wieder vom Sessel, so dass Infinity sich wieder in diesen fallen lässt.

Drake: „Ich habe das schon öfter versucht, zu erklären und mache es jetzt noch einmal klar:“

Mit leiser Stimme lehnt sich Infinity nach vorne und flüstert nahezu, als er fortfährt.

Drake: „Diese Option ist abnormal. Es sollte nicht möglich sein, einen Menschen, wie nach einem mathematischen Verfahren, darzustellen. Wir sind keine Gegenstände. Und umso dichter dieses Dickicht aus Lügen sich um eine Person spinnt, umso größer ist der Spaß und die Herausforderung es zu zerschneiden.“


Mac Müll: „Ich denke es gäbe einige Fans, die meinen, du veränderst dich ebenfalls nicht oder agierst vorhersehbar. Immerhin hören wir diese Predigt zum….“


Drake schnellt in eine aufrechte Haltung und fährt Mac Müll mit lauter Stimme und belehrender Geste in die Parade.


Drake: „Ich ändere mich STÄNDIG. Das ist der Unterschied. Viele müssen erst Katastrophen erleben, oder mit der Nase darauf gestoßen werden, bevor sie nur daran DENKEN über ihren Horizont hinaus zu gehen. Ich habe keinen Horizont. Ich BIN einfach, ich HANDLE einfach. Ich bin ohne Grenzen.“

Jede Zeile wird mit einem energischen Fingerzeig auf den Boden unterstrichen.

Drake: „Ich bin in konstanter Bewegung.“

Jetzt ist er scheinbar aufgewacht. Wachsam ruhen die Augen auf Mac Müll, Energie und ein wenig Wut spiegeln sich in Infinitys Augen wieder.


Mac Müll versucht zum Thema zurückzuführen.


Mac Müll: „Also geht es wieder darum, dass du denkst Frank ist hinter seinem üblichen Verhalten jemand anderes?“

Ein ironisches Lachen ertönt, als der Lord of Madness sich zurücklehnt und seine Gesichtszüge wieder ruhiger werden.


Drake: „Runtergebrochen hast du verstanden, was ich meine, was nach 20 mal auch Zeit wurde. Aber hier kommt der Kniff: Es ist das Gegenteil.“


Nun ist Drakes Gesprächspartner sichtlich verwirrt. Drake blickt lachend zu Boden und fährt fort:


Drake: „Wenn du Frank analysieren willst, brauchst du keine Akten. Er kann viele verschiedene Dinge und ist dabei eben doch… Frank. Und Frank sein ist sehr simpel. Da ist keine Verworrenheit, die es zu entwirren gilt, da ist keine Befreiung, die stattfinden muss. Frank ist keine Person, der ich HELFEN muss.“

In einer unterstreichenden Geste stützt er die Fingerspitzen seiner linken Hand auf den Tisch.

Drake: „Denn das ist es, was ich eigentlich tue. Ich versuche Menschen auf einen Weg zu bringen. Frank hingegen, macht da vieles fundamental besser, als so viele andere. Ich schaue mir in seinem Fall also etwas anderes an. Nicht: Was ist Frank Bobo wirklich? Sondern: Was kann Frank Bobo noch sein?“

Fragend blickt er ins Leere, als würde er die Antwort genau dort an der Wand finden.

Drake: „Mag sein, dass er viel durch hat, aber es scheint keine Wirkung zu haben. Er ist wie eine leere Leinwand, auf der ich die verrücktesten Gemälde zeichnen kann.“

In seiner Stimme schwingt Vorfreude mit, als er sich auf die Armlehne stützt.

Drake: „Das ist ein Testlauf. Ein simpler Spaß: Was kann man mit jemand so plumpen und doch echten anstellen? Am Ende kann ich das Resultat nicht vorhersagen.“

Mac Müll: „...Wieso jetzt plump? Du sagtest vorhin noch, Frank verstellt sich nicht so wie andere? Müsste er dann nicht komplex sein?“


Ein glücklicher Ausdruck tritt auf Drakes Gesicht.

Drake: „Richtig. Du hast den Punkt getroffen. Müsste er. Aber die Person Frank Bobo, die ich sehe ist sehr einfach. Also gibt es zwei Optionen. Option eins: Ich täusche mich und dieses simple Verhalten verbirgt doch jemand anderen, was ich nicht glaube. Oder Option zwei: Frank ist die Blankokarte. Und wir schaun mal, was da drauf kommt. Womit wir den jetztigen Frank ergänzen können.“


Mac Müll: „Was genau erhoffst du dir also davon?“


Drake sieht ihn verdutzt an.


Drake: „Ich dachte, das hätte ich gesagt? Spaß! Ich finde es interessant. So wie wenn du was über dein Hobby liest oder so.“

Mac Müll: „Kein Erziehungsauftrag, wie ihn Alex Ricks hatte?“

Drake: „Die Frage war, was ICH mir davon erhoffe. Ich erHOFFE mir nichts konkretes im Bezug auf Franks Leistung. Ich bin, wie gesagt, nicht hier, um ihn zu befreien. Ich habe keinen Zustand, in dem ich ihn zwingend haben will oder nicht haben will. Er hat gegen Alex einiges bewiesen. Mich interessiert, was er noch beweisen kann.“

Mac Müll: „Nun...genug über deine Motive. Was viele Fans sicher noch interessiert: Warum die Angriffe? Weshalb keine andere Herangehensweise?“

Luna: „Du weißt noch wo´s rausgeht oder?“


Verdutzt blickt Mac Müll sie an, doch das Gespräch scheint beendet.


Singles Match:
Johnboy Dog vs. Dschungle Kid
Referee: Henry Phoenix Jr.


Match fand nicht statt, da Johnboy Dog als Commishioner einsprang.




In der Interviewsektion steht McMüll. Der Hall of Famer lächelt, wie wir es von ihm gewohnt sind, freundlich in die Kamera.


McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy. Hier bei mir steht ein Mann, den wir heute Abend einmal mehr im Main Event sehen werden. Bitte begrüßt gemeinsam mit mir: Jason Crutch.“


Die Kamera zoomt heraus und zeigt uns den Angekündigten, was bei den Crutch-o-Maniacs in der Halle frenetisches Jubeln hervorruft. Der Oberpollinger trägt bereits sein Inring-Gear, selbst wenn wir uns noch recht früh am Abend befinden. Aber wenn man im Main Event von War Evening in einem der seltenen Leitermatches um den wichtigsten Gürtel im Wrestlingbusiness antritt, kann man gar nicht früh genug vorbereitet sein. Der Oberpollinger lächelt zuversichtlich in die Kamera, tippt sich an den imaginären Hut und grüßt damit seine zahlreichen Anhänger hinter den Fernsehschirmen und in der Halle.


McMüll: „Jason, hier stehen wir und einmal mehr erhältst du die Chance auf den GFCW-Heavyweight-Championtitel. Langsam gewöhnt man sich daran.“


McMüll lächelt verschmitzt und hält seinem Interviewpartner beinahe augenzwinkernd das Mikrofon unter die Nase. Man kann nicht verleugnen, dass McMüll Sympathien für Jason Crutch hegt. Als neutraler Interviewer würde er das natürlich nie zugeben. JC hingegen darf das, und so legt er gleich mal übertrieben einen Arm um McMüll und zieht ihn einmal neckisch an sich heran, wuschelt ihm durch das Haar und stellt ihn dann wieder zurecht. Dann tönt er euphorisch ins Mikrofon:


Jason Crutch: „Mülli, alte Socke, ich erlebe wohl gerade ein Déjà-vu! Es ist, als wäre ich gerade vor einigen Wochen vor derselben Situation gestanden, und zwar vor dem unmittelbaren zweiten Gewinn des GFCW-Heavyweight-Championtitels! Aber, Mülli, es kann kein Déjà-vu sein! Denn heute wird es nicht enden wie bei Dooms Night! Heute wird Jason Crutch siegreich sein! Heute Abend wird es nicht so kontrovers enden wie bei Dooms Night!“


McMüll: „Die Kontroverse, die du erwähnst, ist das Unentschieden, das du und Antoine Schwanenburg bei besagtem PPV errungen habt. Gemeinsam habt ihr Steve Steel zum Tap-Out gebracht. Antoine Schwanenburg ließ sich, folgerichtig, als Champion feiern, immerhin wechselt der Titel doch nicht bei einem Unentschieden. Aber ein faader Beigeschmack ist geblieben.“


Crutch nickt zustimmend und fasst sogleich nach dem Mikrofon.


Jason Crutch: „So ist es. Siehst du, Mülli, alte Socke, man kennt mich mittlerweile seit vielen Jahren hier in der GFCW. Man kennt Jason Crutch als emotionales Paket, der für ein Lachen sorgen kann. Wenn ich dann aber höre, wie Antoine Schwanenburg herumrennt und rumtönt, er hätte nun auch Jason Crutch geschlagen, dann sieht man die andere Seite von Jason Crutch. Die Seite, die ich den Crutch-o-Maniacs normalerweise vorenthalten möchte. Denn es ist völlig klar, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Antoine, du hast mich zu einem Unentschieden gerungen. Und du hast mich weder gepinnt, noch zur Aufgabe gezwungen. Deswegen MÜSSEN wir es erneut ausfechten. Du und ich, im Ring. Heute Abend. Es kann kein Unentschieden geben, Antoine. Deswegen das Leitermatch. Einer klettert hoch und holt den Gürtel. Ende Gelände, Schicht im Schacht. Und dieser jemand…“

???: "Na?"


Man kennt die Stimme – und sofort verfinstern sich Jason Crutchs Gesichtszüge und er blickt an McMüll vorbei. JC hält mitten in seiner Geste und Mimik inne, und auch McMüll scheint etwas überrascht zu sein, wer sich denn da „einmischt“ und das begehrte Interview crasht. Er dreht sich um, die Kamera zoomt heraus. Und wir sehen, wem die Stimme gehört – selbst wenn es die Mehrheit wohl schon ahnte.


Antoine: "Der einzige Grund, warum wir es heute erneut auskämpfen ist NICHT, weil auch nur irgendetwas kontrovers war, verstehst du? Der einzige Grund, der wirklich einzige Grund ist meine schier endlose Großherzigkeit, Jason. Klar soweit? Rede dir ruhig tagein - tagaus ein, dass du Teil von etwas Größerem bist, die Wahrheit aber ist: Das bist du nicht, mein Lieber. Du bist das, was ich immer sagte und ich bin das, was ich immer sagte."


Fragend zieht Antoine seine Schultern nach oben.


Antoine: "So ist es eben."


Dann ein verschmitztes Lächeln.


Antoine: "C'est la vie!"


Jason wirkt zwar leicht genervt, aber er versucht sich so wenig anmerken zu lassen, wie möglich. Antoine wirkt tiefenentspannt.


Antoine: "Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dir das jeden Tag in der Woche aufs Neuste beibringen zu müssen. Jason. Weißt du, dank dir habe ich eine Seite an mir entdeckt, die ich vorher noch gar nicht kannte. Ein wenig fühle ich mich so, als sei ich ein Grundschullehrer. Ich wiederhole gebetsmühlenartig wie das Alphabet funktioniert und hoffe, dass zumindest einige meiner Schüler es lernen. Doch natürlich gibt es auch Schüler mit Lernschwächen, das wärst in dieser Analogie dann übrigens du, Jason. Aber..."


Der GFCW Heavyweight Champion macht eine ausladende Handbewegung.


Antoine: "Das ist kein Problem für mich. Ich wiederhole und wiederhole gerne für dich, Jason. Gerne singe und tanze und klatsche und male und hüpfe und springe ich dir das Alphabet so lange vor, bis selbst du es verstanden hast."


Antoines Grinsen wird breiter und darauf weist er mit seiner linken Hand auch hin.


Antoine: "Und all' dies werde ich mit breitem Lächeln tun, mein Freund."


Crutch hingegen ist nicht zum Lachen zumute. Im Gegenteil blickt er ziemlich finster drein – ja, man kann es sehen, denn er trägt diesmal seine obligatorische schwarz verspiegelte Sonnenbrille nicht. Und entsprechend seines Gesichtsausdrucks reagiert er auf die Worte des Champions.


Jason Crutch: „Es ist egal, wie oft du dich wiederholst und wiederholst, wie oft du es singst, tanzt, klatschst, malst, hüpfst oder springst: Deswegen wird es nicht wahrer, denn niemand glaubt mehr deinen Ausführungen, Antoine. Die Crutch-o-Maniacs wissen, dass Jason Crutch längst nicht auf dem Abstellgleis ist. Vielmehr stehe ich heute hier vor dir, ein letztes Mal NICHT als GFCW-Heavyweight-Champion. Wenn wir uns das nächste Mal hier begegnen, wird es anders sein. Dann wird dieses prächtige Stück Gold MIR gehören.“


Er lässt das einen Moment wirken und deutet unheilschwanger auf das Objekt der Begierde. Die Fans in der Halle, die Crutch-Anhänger, die das hier sehen können, nässen sich dann doch etwas ein, allein beim Gedanken daran, ihren Favoriten mit dem Gürtel zu sehen. Dann scheint JC allerdings ein Gedanke zu kommen – und er formt seine Augen zu Schlitzen. Das sieht jetzt fast bedrohlich aus (Anm.: bei Crutch weiß man das ja nie so recht. Deswegen…).


Jason Crutch: „Aber sei dir eines sicher, Antoine, um dich zu beruhigen: sollte die Hölle zufrieren; sollte oben plötzlich unten sein; sollte Player jemals das Genitiv-S lernen und sollte jemals ein Hotelketten-Mogul Präsident der USA werden…“ – oh, wait – „…und ich heute wider Erwarten doch nicht Champion werden, dann bist du mich los. Ich halte meine Klappe, solange du Heavyweight-Champion bist. Denn dann hast du diesen Kampf zwischen uns beiden gewonnen. Endgültig.“


Crutch breitet die Arme aus – ungefähr so, wie er es bei seinem Entrance immer macht.


Jason Crutch: „Nur wird das nicht geschehen, Antoine. Es endet heute – so oder so. Und es nimmt kein gutes Ende für dich…“


Der Champ reibt sich die Hände.


Antoine: "Dass du jemals deine Klappe hältst, ist ungefähr genau so wahrscheinlich wie dein Sieg nachher."


Er formt eine Null mit seinen Fingern.


Antoine: "Aber ich lasse dich gerne nachsitzen, mein Lieber."


Mit geschlossenen Augen zieht er fragend Arme und Schultern nach oben und rümpft die Nase.


Antoine: "Wir sehen uns, 'Champ'."


McMüll grinst wie ein Honigkuchenpferd, denn hat er hier eine Situation bekommen, mit der er vor fünf Minuten nie gerechnet hätte – den Champion und den Herausforderer gleichzeitig am Mikrofon – und er mittendrin. Bei Jason Crutch hingegen hätte man auch gar kein Darandenken an ein Grinsen vermutet. Der Abschlusssatz von Antoine Schwanenburg aber scheint diese Vermutung über den Haufen geworfen zu haben. Denn im Gesicht des Oberpollingers zeichnet sich dann doch ein glückseliges Schmunzeln ab:


Jason Crutch: „Oh ja…‘Champ‘…klingt gut…Das gefällt mir!“


Sprach’s, und zieht von dannen.


Das letzte Aufeinandertreffen Antoine Schwanenburgs und Jason Crutchs vor dem Höhepunkt ihrer Fehde…und ein Werbebildschirm mit den Konterfeis beider Männer und dem Hinweis: „TONIGHT – MAIN EVENT – LADDER MATCH FOR THE HEAVYWEIGHT-CHAMPIONSHIP“ legt uns nochmals nahe, bloß nicht den Sender zu wechseln…




I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT



Die Lichter in der Arena flackern golden und I Love This Life von LOCASH ertönt über die Lautsprecher. Ein Lauter Jubel geht durch Bietigheim.


Pete: "Obwohl er noch immer leicht lädiert ausschaut, wirkt er fitter denn eh und je."

Sven: "Drake Infinity setzte ihm vor zwei Wochen gut zu, mal sehen, was Frank dazu zu sagen hat."



I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK


Die typischen Air-Horns ertönen und Frank erscheint auf der Stage. Er wirkt gut gelaunt - wie eigentlich immer - und lässt sich die Vorkommnisse von vor zwei gar nicht anmerken. Die Reaktionen der Zuschauer überwältigen ihn, er kommt aus dem Grinsen kaum raus.


LET'S GO BIG RIG!

NE? NE? NE?


Doch dann legt er den Turbo ein. Er rennt gen Ring und klatscht dabei so viele Fans ab, wie er es in diesem Tempo schafft.


I LOVE A FRESH CUT FIELD WITH A FIRST FROST ON, HOW IT SHINES LIKE GOLD WHEN THE SUN TURNS ON


Im Ring angekommen jubelt er noch kurz mit den Fans, ehe er sich ein Mic reichen lässt.


Frank: "Hi Leute!"


Die Fans jubeln und freuen sich, den Trucker zu sehen.


Frank: "Vor zwei Wochen wurde ich hart angegangen, ne?"


Er zeigt auf den Tron, wo der zweite Angriff im Arztzimmer eingespielt wird.


BUUUUUUUUUUUUUUH


Frank: "Aber hier stehe ich!"


Er zeigt sein 'schwarzes Lächeln' und es könnte kaum breiter sein. Er zeigt auf seine Beißerchen und Jubel bricht aus."


Frank: "Trotzdem lache ich noch, ne? Wenn mich das schon aus der Bahn werfen würde, hätte ich es nicht verdient mich GFCW Wrestler nennen zu dürfen!"


FRANK! FRANK! FRANK!


Frank: "Der neue Typ drängelt, hupt und wirft die Lichthupe an, aber ich sag dir was, Drake: Die linke Spur gehört mir! Ich mache mich hier so breit wie ich nur kann, du brauchst gar nicht drüber nachzudenken mich zu überholen. Du kannst dich hinten einreihen und meine Bremslichter genießen!"


Er klopft sich drei mal stark auf die Brust.


Frank: "Ich hatte es schon mit ganz anderen Kalibern zu tun, ne? Wenn du meinst, dass du jetzt ein ganz harter bist, weil du mir vor zwei Wochen eine verpasst hast, dann träum' mal weiter."


Der Trucker reibt sich über die Stirn um die Nachwirkungen dieser Attacke zu fühlen.


Frank: "Ich bin durch die Hölle und zurück gefahren, als ich vor einem Jahr unzählige Schlachten gegen den Fight Club geführt habe. Ich habe den Tag Team Title im Hammerstein Ballroom gewonnen, ich habe in einer Raststätte gekämpft, ich habe in einem Fight Club gekämpft, kein Fleck auf Gottes grünen Wiesen ist mir unbekannt!"


Frank redet sich so langsan aber sicher in Rage.


Frank: "Bierflaschen, Stühle, Eisenrohre, Kendo-Sticks UND MEHR."


Dann klopf er sich auf seine Stirn und das nicht gerade zärtlich.


Frank: "ALL DAS PRASSELTE SCHON AUF MICH EIN!"


NE? NE? NE? NE?


Frank: "Und trotzdem stehe ich hier! Merkste was? Ich bin nicht klein zu kriegen. Ich stehe immer wieder auf! Wenn du meinst, dass du mir so den Schneid abkaufen kannst, dann bist du überall unterwegs, aber nicht auf MEINER linken Spur!"


FRANK! FRANK! FRANK!


Frank: "Aber lass' uns 'nen Deal machen, Drake. Das Match von letzter Woche wird nachgeholt. Heute, morgen, wann auch immer! Aber du und ich, mano a mano mi amigo hier im Ring! Hier regeln wir die Sache! Meine Herausforderung steht."




Das Theme von Drake Infinity wird eingespielt und ein Raunen geht durch die Halle. Frank ist vorbereitet und reißt die Fäuste hoch.


Pete: "Eine Ansage an Drake, doch was hat er dazu zu sagen?"

Sven: "Offenbar noch nichts..."


Denn die Sekunden vergehen... doch auf der Stage passiert nichts, das Theme jedoch läuft unentwegt weiter. Frank dreht sich mehrmals im Ring um seine eigene Achse, er erwartet den drohenden Angriff von allen Seiten. Doch dann verstummt das Theme. Und Frank nimmt langsam aber sicher seine Fäuste wieder runter.


Frank: "Ich will eine Antwort, Drake!"


Das Raunen aus der Halle ist noch immer nicht ganz verschwunden, denn so richtig traut hier niemand dem Braten. Selbst Frank noch nicht so ganz.


Doch dann geht das Licht in der Halle aus!


Schlagartig wird das Raunen wieder größer, was passiert im Ring?


Sven: "Selbst wir können nichts sehen!"

Pete: "Das kann nicht gut ausgehen..."


Und das Licht geht wieder an.


...


Alles wie zuvor. Frank steht leicht paranoid im Ring, die Fäuste weit hochgerissen, doch Drake wart nicht gesehen.


Pete: "Scheinbar möchte Drake mit seinem Essen spielen, es macht zumindest den Anschein."


Frank, der sofort in Kampfbereitschaft war, versucht sich dennoch so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Er will es cool herunterspielen, was zumindest so halb gelingt. Die Attacken haben dann doch Auswirkungen auf ihn gehabt.


Frank: "Meine Herausforderung steht, ne?"


Der Trucker lässt sein Mikrofon dann fallen und rollt sich aus dem Ring heraus. Er hat genug davon.


Sven: "Drake wird wohl ohnehin nicht auftauchen, er will nicht derjenige sein, der antwortet. Er will derjenige sein, der am Hebel sitzt."

Pete: "Scheint zumindest so, Sven! Und mit diesen Bildern geben wir erst einmal ab in die Werbung!"



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


Und wie man es aus sämtlichen Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.


Stimme: Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.



Wir befinden uns in der Halle, unter den Zuschauern herrscht gute Stimmung.

Pete: „Was steht als nächstes auf dem Plan Sven?“
Sven: „Nichts geringeres, als das Match, welches wir eigentlich schon vor zwei Wochen hätten sehen sollen. El Hijo de Banega vs. Mike Defiant!“


Singles-Match:
El Hijo de Banega vs. Mike Defiant
Referee: Jack Bobo



You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us
You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us
You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us
You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us

Monsters von Missio kommt aus den Lautsprechern der EgeTrans-Arena. Und ein sichtlich verwirrter Texaner betritt die Halle. Ohne viel Larifari begibt er sich in den Ring und lässt sich von Michael Cruncher ein Mikrofon geben.

Mike Defiant: „Was in der letzten War Evening Ausgabe passiert ist, tut mir leid.. Aber ihr müsst wissen, dass ich seit Wochen und Monaten das Gefühl habe verfolgt zu werden.. Nein es ist nicht nur ein Gefühl, es ist so, diese Briefe und Notizen, die mir sowohl hier, als auch privat hinterlassen werden, bilde ich mir doch nicht ein.. Ich bin vielleicht vieles, aber verrückt bin ich nicht! Und vor zwei Woche diese Frau auf den Titantron, sie stand dort in meiner Umkleide! Deswegen bin ich Backstage gestürmt.. Doch als ich dort ankam... Nichts! Keine Spur dieser Frau in Weiß... Nur wieder ein Brief! In dem Brief stand, dass Sie glaube, dass ich nun bereit sei für meine neue Aufgabe und dass heute Abend alles ein Ende finden würde. Und ich habe absolut keine Ahnung was das heißt, noch weiß ich, was damit gemeint ist... Aber eins weiß ich, ich bin hier und bereit für die Dinge die dort kommen mögen!“

Pete: „Wo ich das jetzt so höre, tut er mir schon ein bisschen leid.“

Sven: „Ernsthaft?“

Pete: „Nein, dieser Typ kann ich absolut nicht leide..“



Going to the jeweler, bust the AP, yeah (bust it)
Slide on the water like a jet-ski, yeah (woo, slide)
I'm tryna fuck you and your bestie, yeah (hey)
Chopper with the scope so do not test me, (drrt) yeah (drrt)
Ric Flair drip, go "woo" on a bitch (woo)
Fifty-seven ninety, split the coupe on my wrist (ice)
Multi-million dollar, I'm a fool with the hits (ayy)
Hop up in the Lamb and drop the roof, show the tits (skrt)

Das ruft El Hijo de Banega auf den Plan, der zu Ric Flair Drip von Offset und Metro Boomin die Halle betritt. Er ist sogar direkt mit einem Mikrofon bewaffnet.

El Hijo de Banega: „Hör zu Perro. Mir ist deine Twighlight Liebesgeschichte egal, okay? Ich trete hier heute an, um meinem verstorbenen Freund Respekt zu zollen, ich trete hier heute an, damit ich einen Vertrag bei German Fantasy Championship Wrestling bekomme und ich trete heute Abend hier an, weil ich mich in Namen von Banega an Michael Payne rächen muss. Und du stehst eben zwischen mir und meinen Zielen!“

Pete: „Wie wir ja durch das Video von El Hijo de Banega auf der GFCW Homepage mitbekommen haben, ist der afrikanische Hüne Ettore Boye, der Mann der unter der Banega Maske steckte verstorben. Zu den Highlights seiner Karriere zählt unter anderem die Teilnahme am Finest Hour Turnier im Jahre 2016. Im Rahmen des Turniers stand er nämlich bei War Evening vom 22 April im Main Event gegen Zereo Killer und Rick Murk und trat um den World Heavyweight Titel an!“
Sven: „Doch nicht nur das, sondern als Banega mit dem Puppenspieler an seiner Seite, wurde er dann ja auch Intercontinental Champion!“

Nun steht auch El Hijo de Banega im Ring, der Kampf Maskenmann gegen Maskenmann kann beginnen … El Hijo de Banega vs. Mike Defiant!

Der Ringgong ertönt! Beide Männer gehen sofort aufeinander zu und liefern sich ein erstes Kräftemessen, also plötzlich..

Pete: „Schon wieder gehen die Lichter aus?“
Sven: „Ich ahne nichts gutes..“

Erneut wird der Song Monsters von Missio gespielt.

You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us
You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us
You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us
You're not a monster, I'm not a monster
But we have monsters inside of us

Als das Licht wieder an geht, steht eine blonde Frau in einem weißen Kleid auf der Rampe. Ihr Gesicht ziert ein glückliches Lächeln. Beide Männer im Ring schauen zu ihr rüber als plötzlich..

Wieder erlischt das Licht.

Als diesmal die Lichter wieder angehen, befinden sich zwei muskelbepackte Männer im Ring. Ihre Gesichter sind mit Sturmmasken verdeckt. Doch bevor El Hijo de Banega und Mike Defiant überhaupt eine Chance bekommen sich umzudrehen, stürmen die beiden Sturmmaskenträger los als wären sie von wilden Affen gebissen und fangen an blind auf die beiden Kontrahenten einzuprügeln. Die Attacke war schnell und effektiv und so liegt sowohl El Hijo de Banega, als ich Mike Defiant nach wenigen Sekunden abgefertigt am Boden.

Und der Gesichtsausdruck der Frau? Nach wie vor glücklich, sie lacht und tanzt ein wenig auf der Stelle umher.

Nun konzentrieren die beiden Hünen sich voll und ganz auf Mike Defiant! Sie ziehen den Texaner aus dem Ring und jeder der beiden Muskelprotze nimmt sich jeweils einen Arm des Maskenmannes und bringen ihn so zu der Frau in Weiß.


???: „Ich sagte doch, du bist kein Monster! Und ich habe eine neue Aufgabe für dich gefunden, die wirklich vielversprechend ist, du wirst mir noch danken..“

Die Frau fängt an sanft in Nacken des Texaners zu streicheln, sich streicht ihm durch Gesicht und die Brust herunter bis zum Bauch. Sie scheint irgendeine Verbindung zwischen ihm und sich selbst zu spüren. Doch dann greift sie seinen Kopf, hält ihn am Kinn und zieht ihm langsam die Maske vom Kopf!

???: „Du bist kein Monster!“

Nach diesen Worten erloschen die Lichte der Halle wieder und wir gehen über zur Werbung.




Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.



Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.


Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."


Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.


Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."



Wir befinden uns nun mittlerweile Backstage und sehen wie El Hijo de Banega bei Mac Müll steht.

Mac Müll: „El Hijo, das zweite Mal in folge wird dein Try-Out Match gestört, zum wiederholten Male heißt der Grund Mike Defiant. Wie wird es nun für dich weiter gehen? Und vor allem was wirst du als nächstes tun?“
El Hijo de Banega: „Weißt du Mac, es ist verdammt ärgerlich, dass man mir nicht die faire Chance gibt mir einen Vertrag zu erarbeiten. Warum musste man mir wieder diesen Mike vor die Nase setzen? Warum hat man nicht besser dafür gesorgt, dass diesmal das Match wie geplant verläuft? Warum muss ich mir überhaupt einen Vertrag erarbeiten? Es hätte doch einfach als Comeback gefeiert werden können...“
Mac Müll: „Sagtest du grade Comeback?“

Ohne groß darüber nachzudenken fängt der Nachkömmling Bannega's an seine Maske aufzuknüpfen und zieht sie von seinem Kopf! Und zum Vorschein kommt … JHON!

Mac Müll: „J.. Jhon?!“

Jhon: „Wisst ihr? Ich habe Boye einfach so vieles zu verdanken, er hat mich damals hier zu GFCW gebracht, dank ihm hatte ich die Chance ein Rumble in the Jungle Match gegen Demon of Death zu bestreiten und er war es auch, der mir nach dem Vorfall mit Maxxx den Rat gegeben hat nach Mexiko zu gehen. Er sagte mir damals mein In-Ring Stil würde perfekt dort hin passen.“

Plötzlich laufen Tränen über sein Gesicht.

Jhon: „Als ich dann hörte, dass er betrunken Auto gefahren ist und einen Unfall hatte, bei welchem er gestorben sei … da war klar ich muss hierher zurückkehren! Denn Fakt ist, nachdem Maxxx erst versuchte mich für seine Blood Brothers Connection zu gewinnen, um Boye auszuschalten und damit schweiterte, weil ich loyal blieb, machte er es selbst. Indem er ihn einfach entließ! Das machte Boye krank, er liebte seinen Job hier, er war zufrieden mit der Banega Rolle und mit der Zusammenarbeit mit Püppi. Er war Intercontinental Champion verdammt! Doch all das hat dieser von Gier zerfressende Maxxx ihm genommen. Seitdem war er nie wieder der selbe Mann, er stieg zwar noch in den Ring, aber nur noch um damit Geld zu verdienen, Geld welches in Alkohol und leichte Mädchen floss..“

Jhon wischt sich die Tränen weg und fängt sogar ein wenig an zu lachen.

Jhon: „Doch ich glaube er war es, der von oben zugeschaut hat und nicht wollte, dass ich diesen Vertrag gewinne. Er wollte mir zeigen, dass mein von Wut und Rachegelüste angetriebenes Vorhaben falsch ist! Und er hat wie immer Recht. Deswegen werde ich nun auch zu Percy Addams gehen und sagen, dass ich nicht länger an einem Vertrag interessiert bin. Ich werde nach Mexiko zurückkehren und dort fortan als El Hijo de Banega auftreten. Mac ich bedanke mich für deine Zeit und ich bedanke mich auch bei der gesamten Galaxie, für diese Zeit damals und dafür, dass sie Ettore Boye, den afrikanischen Hünen hoffentlich nie vergessen und stets gut in Erinnerung behalten, dankeschön.“

Somit endet das Kapitel Ettore Boye, Jhon & Banega wohl endgültig! Doch wo ein Kapitel endet, entsteht der Platz für ein neues...



In den Fluren des Backstage-Bereichs, die weiter von der Bühne entfernt sind, herrscht nahezu gähnende Leere. Hier und da flitzen Angestellte hin und her, auf dem Weg wohin auch immer, doch während der Show scheint hier nicht gerade viel Verkehr zu sein. Ein vom Nicht-Erscheinen seines geforderten Gegners leicht enttäuschter Frank Bobo taucht unter ihnen auf und begibt sich in seine Kabine.

Nachdem er den ersten Schritt hinein gemacht hatte, bleibt er kurz stehen und wirft einen verwunderten Blick auf seine Tasche. Auf dieser liegt obendrauf ein Diktiergerät. Auf diesem klebt ein Post-It Zettel mit der Aufschrift


Play-Taste ist die zweite von links, falls du nicht draufkommst dass du die drücken sollst.
Mfg Drake


Der Trucker scheint nicht recht zu wissen was er davon halten soll. Seine Blicke schweifen durch den Raum, dann verlässt er den Raum. Blick nach rechts, nach links und wieder nach rechts. Aber hier ist Nichts. Also geht er langsam auf den Rekorder zu und nimmt ihn in die Hand. Er mustert das Gerät genau, dann reckt er es hoch über seinen Kopf empor.


Frank: "WAAAAAAAH!"


Und mit beiden Händen will er es gen Boden schleudern und es in Tausend kleine Teile zerschellen lassen. Doch in allerletzter Sekunde beschließt er es nicht zu tun. Er hält das Gerät vor seine Augen. Erneut mustert er es genau. Kaputt machen oder nicht? Nach der ein oder anderen Sekunde Bedenkzeit entscheidet er sich für.... Play. Mit dem Rekorder in beiden Händen hört er sich das Kommende ganz genau an.


Drake (Aufnahme): „Zugegeben bin ich überrascht, dass du dich heute wieder herbewegt hast. Nicht negativ natürlich. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich dich in den Zustand zurückversetzen können, in dem du nach dem Schwanenburg Match warst. Die Chance dazu hatte ich. Aber ich wollte nicht."


Frank lauscht ganz gespannt, noch ist jedoch nicht viel in seiner Mine zu lesen. Er wirkt leicht aufgeregt, aber auch neugierig.

"Ich nehme das hier auf, während du dir gerade im Ring alle Mühe gibst deine Panik zu verbergen. Licht aus, Licht an. Kein Drake, keine Luna und Franks Schneid ist verschwunden. Mag sein, dass du schon alles mögliche durch hast Frank. Mach nicht den Fehler zu glauben, ich sei eine dieser arroganten, selbstverliebten Ratten. Ich sehe genau, was mein Gegner kann. Ich unterschätze Gegner selten. Und wenn ich es tue, dann liegt es daran, dass mein Gegner plötzlich ein anderer war, als der, den ich kennenlernte. Und dann hätte ich mein Ziel ja erreicht."


Dann gibt es leicht nervöse Blicke in alle Richtungen. Irgendwie rechnet Frank zu jeder Sekunde mit einem Angriff. Er sieht diesen Rekorder als bloße Ablenkung. Seine Mine wird ernster, entschlossener. Er selbst merkt es vielleicht nicht, aber auch seine Atmung wird etwas schwerer.

"Nein Frank… Ich spreche dir nicht deine Erfahrung ab oder deine Fähigkeiten. Aber du hast nicht ALLES gesehen, denn es gibt nichts, das wie ich ist.


Alex meinte, ich kann dich nie schlagen mit meinem aktuellen Mindset. Vielleicht stimmt das, vielleicht nicht. Vielleicht nehme ich es mir zu Herzen, vielleicht nicht. Aber vorerst überprüfen wir eine andere These: Frank Bobo schafft es mit seiner Aktuellen Persönlichkeit nicht zu einem Match mit Drake Infinity.“


Jetzt hat der Trucker aber genug gehört. Nichts als dummer Unsinn in seinem Augen und erneut reckt er den Rekorder über seinen Kopf. Diesmal soll es also wirklich zerschellen. Wie zuvor auch ist er in inbegriff es zu Boden knallen zu lassen...


BUUUUMM!


...


???


Das war nicht der Rekorder, den hält Frank weiterhin in beiden Händen. Seine Augen sind weit aufgerissen. Nervöser Blick.... nach rechts. Nervöser Blick...... nach links. Dann ruckartige Drehung nach hinten. Die Tür ist zugefallen und Frank versucht sie zu öffnen.


Nichts, es gelingt ihm nicht.


Sie wirkt nicht verschlossen, aber sein Rütteln hilft ihm hier gerade nicht weiter.


Frank: "WAAAAAAAAAAAAAH!"


BUUUUUUUMM


Und diesmal zerschellt der Rekorder in viele kleinste Teile und verteilt sich überall auf den kalten Kabinenboden.

Schritte.


Sofort ist Frank wieder hellwach. Er hastet zur Tür, reißt sie fast aus den Angeln und wundert sich, dass sie nun auf geht. In erster Aufregung schließt er sie auch gleich wieder und bewegt sich einen halben Schritt von ihr weg.


Die Atmung ist jetzt deutlich schwerer, doch er spricht sich selbst Mut zu und quasi wie auf Knopfdruck wirkt er entschlossen wie eh und je. Er öffnet die Tür erneut, diesmal aber sanft und vorsichtig. Dass Drake auch gerne mal durch geschlossene Türen angreift, kennt er ja bereits, doch er scheint weit und breit nicht da zu sein. Nur sein Kopf ragt nun aus dem Spalt heraus. Nervöser Blick... nach rechts. Nervöser Blick... nach links.


Niemand da.


Drake: „Du willst dich weiter beweisen? Du willst gegen mich kämpfen? Dann kämpfe, Frank. Kämpfe und versteck dich nicht zwischen Ringseilen und Regeln.“


Frank erschrickt und schließt die Tür sofort wieder. Doch die Stimme bleibt. Der Lord of Madness ist nirgends zu finden, nur seine Stimme hallt von den Wänden wieder. Nicht lange dauert es, bis Frank in der oberen Wandecke einen kleinen Lautsprecher ausmachen kann. Von da kommt die Stimme.


Drake: „Wie willst du denn Champ werden, wenn nicht so ein Fairness vernarrter Idiot wie Payne Champion ist? Hm? Wie willst du denn jemanden der Art Schwanenburg auch nur gefährden? Du sagst du kennst solche Methoden aber davon sehe ich nichts. Du magst es sagen, aber du kannst das nicht bewältigen. ICH kann das. Ich nehme die Abkürzungen und ich SCHAFFE diese Abkürzungen. "


Frank hört auf dem Gang wieder Schritte, doch jetzt will er derjenige sein, der den ersten Schlag hat. Er reißt die Türe auf und ist kampfbereit.


Frank: "WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!"


...


Aber es ist nur Jack. Der kommt leicht verschwitzt in seinem Ref-Outfit an und ist verwundert über den kampfbereiten Frank. Als Frank Jack sieht, verliert er gleich mal ein Stück Körperspannung. Er wirkt nicht entspannt, aber es geht ihm schon deutlich besser, als vor 30 Sekunden.


Jack: "'Nen Geist gesehen, oder was?"


Doch Frank geht in die Kabine zurück und sein Blick geht gen Lautsprecher. Jack gesellt sich neben ihm und merkt, dass da offenbar was im Busch ist.

Drake: „Oho mit Verstärkung. Naja was ich sagen wollte Frank… Du kannst dich so breit machen, wie es geht. Ich werde dich nicht tagsüber auf der Autobahn überholen. Denn egal wie erfahren man als Fahrer ist. Wenn nachts auf einem Feldweg jemand hinter dir fährt, dich um jede Ecke verfolgt, verschwindet, wieder auftaucht, dich blendet… Dann fühlt man sich unwohl. Dann hat man keine Erfahrung mehr, an der man sich festhalten kann."


Jack nimmt das Ganze nicht ganz so ernst, wie es sein Bruder tut und will es mit einer lockeren Handbewegung abtun. Frank aber ballt eine Faust.

Drake: "Du kennst nur eine Richtung. Du kannst geradeaus fahren. Ich fahre über schwieriges Gelände und kenne jedes Schlagloch auf diesem Weg. Mach dich breit! Damit erreichst du nichts."

Jack: "Frank, lass' gut sein. Das ist Bullshit, nicht mehr."
Drake: "Gar keine Angst schon wieder zu bluten Frank? Es muss zehrend sein, all die Schmerzen und Niederschläge, all die Brutalitäten der letzten Zeit. Wieso gibst du nicht auf? Oder verschwendest zumindest keine Zeit damit...“


...


Während Frank den Lautsprecher fixiert, wird Jacks Mine fragwürdiger.


Jack: "Moment mal..."


Jack verlässt die Kabine und zerrt Frank zu sich.


Jack: "Diesmal kam es von dort drüben, los!"


Die beiden Brüder biegen um die Ecke, hinter der Drakes Stimme hervorschallt.


Drake: „… Phantome zu verfolgen.“


Aber Fehlanzeige. Kindische Freude schwingt in dem Lachen mit, dass aus dem Lautsprecher schallt, der vor den beiden steht.


Drake: „Unnötig ich weiß. Aber du bist so verdammt dämlich Frank. Man darf ja mal seinen Spaß haben.“


Die Trucker inspizieren die Gänge ganz genau, doch sie können nichts verdächtiges erkennen. Das vielleicht einzig verdächtige ist, dass nicht ein einziger Techniker irgendwo herumlungert. Aber ansonsten... Fehlanzeige.


Jack: "Frank, lass' dir das ganze nicht so nah kommen. Wer sich so einen Bullshit ausdenkt, der hat 'se einfach nicht alle. Wenn er es in einem wirklichen Kampf mit dir aufnehmen könnte, bräuchte er so einen Quatsch nicht. Du kriegst deine Chance gegen ihn, also lass dich nicht auf diese Spielchen ein."


Frank blickt weiter nervös in die Gänge.


Jack: "Ok?"


Jack schnappt sich den Unterkiefer seines Bruders und fixiert ihn so, dass es Augenkontakt gibt.


Frank: "Jo."


Kleiner Klapser auf die Wange, dann geht es zurück in die Kabine. Auch wenn Frank direkt schon erleichterter aussieht, geht ihm dieser 'Quatsch' dennoch etwas an die Nieren. Er will fighten. Was anderes kennt er nicht. Gegen den Fight Club wurde das Visier heruntergeklappt und Feuer frei. Gegen Alex Ricks ebenfalls. Dass jemand seinen Herausforderungen so ausweicht, das kennt der dickliche Trucker nicht. Er mag sich im Ring verbessert haben, doch was tut man gegen einen Gegner, der einem nicht im Ring begegnen will?


Als Frank wieder in seine Kabine zurückkehrt blickt er sich ein- oder zweimal öfter um als wohl notwendig wäre. An seiner Tür angekommen scheint er etwas genervt. Davon dass Drake sich nicht zeigt? In Erwartung, was diesmal kommt?

...wenn es letzteres war wurde er nicht enttäuscht. Mit einem breiten Lachen im Gesicht, aus dem die Selbstzufriedenheit nur so rauszuschießen scheint, sitzt Luna auf einer Bank in der Kabine und winkt Frank zu.


Frank wirbelt panisch herum, allerdings geistig immer noch voll anwesend, Jack hat noch nicht ganz mitbekommen, was passiert. Aus dem Nichts rauscht Drake heran, in seiner Hand der bereits zuvor eingesetzte Baseballschläger.


Drake: „Nicht schlecht.“


Er quitiert die Tatsache, dass Frank den Schlag mit dem Bat einfach abgefangen hat mit einem erstaunten Pfeifen. Die beiden Kontrahenten starren sich eine Sekunde lang an, beide die Hände am Schläger zwischen ihnen. Jack starrt die Beiden mit weit aufgerissenen Augen an, doch hält sich erst einmal heraus. Im Moment blicken sich Drake und Frank wie zwei Katzen an. Wer zu erst wegschaut, der ordnet sich unter. Aber es schaut niemand weg. Dann aber dieses schelmische Grinsen von Infinity.


Drake: „Weißt du Frank… Ich bin gespannt wie lange du das noch mitmachst. Bist du mittlerweile einfach nur Paranoid? Ich dachte du würdest deine Deckung fallen lassen, wenn ich den ganzen Tag nicht auftauche aber so geht’s auch.“


Er lässt ein fieses Grinsen seine Lippen umspielen.


Drake: „Du hast Kendosticks, Stacheldraht...Ach was weiß ich was du aufgezählt hast, überstanden, aber du scheinst nicht zu begreifen, dass es hier nicht um rohe Gewalt geht, Gewalt ist nur ein Werkzeug, das….“

Frank scheint genug von Infinitys Gelaber zu haben und reißt ihm den Schläger aus der Hand. Der Ausdruck auf Franks Gesicht wischt Infinity kurz das Lachen weg, bevor er es wieder findet.


Drake: „… das ich unter anderem nutze um genau jetzt die Biege zu machen.“


Luna verpasst Frank einen Tritt dahin, wo es ziemlich effektiv ist. Quasi in der selben Sekunde rauscht Jack Bobo heran und schlägt wie ein Truck in Drake ein. Genug mit angesehen für den großen Bruder. Der Lord of Madess wird vom Boden gehoben, und schlägt etwa einen Meter weiter auf.


Luna schaltet schnell, positioniert sich vor Drake, zerrt ihn auf die Beine und ergreift mit ihrem stolpernden Ehemann die Flucht.


Als Drake bemerkt, dass die beiden Trucker ihn nicht verfolgen, dreht er sich noch einmal zu ihnen um – und man fragt sich ob er dieses verdammte Grinsen jemals ablegen kann.


Drake: „So will ich das doch sehen. Bisschen Ernsthaftigkeit hier.“


Lachend, wenn auch humpelnd, entfernt sich der Lord of Madness, während er den beiden Brüdern hämischen Beifall spendet. Jack kümmert sich um seinen Bruder, dessen Kronjuwelen etwas in Mitleidenschaft gezogen wurden. Er krächzt und keucht.


Frank: "Das mit dem Onkel werden wird wohl nix für mich."


Das war es dann auch schon wieder mit der Ernsthaftigkeit. Die beiden überspielen die angespannte Lage mit Humor, doch gerade Frank hat deutlich gezeigt, dass er anfällig für solche kleinen Spielchen ist. Auch wenn die Trucker die Gefahr scheinbar in die Flucht geschlagen haben, Drake hat es geschafft, in den Kopf von Frank zu gelangen. Die Schmerzen zahlt er dafür sehr gerne als Preis.


Mit Jack, wie er Frank auf die Beine hilft fadet die Szene dann langsam aus.



Wir blenden über in den Ring, wo wir Mike Gard bereits sehen.



Pete: „Was? Was will er hier?“

Sven: „GFCWs only Badass, Drake Ackley, liebe GFCW-Galaxy!“

Pete: „Aber warum? Er hat heute kein Match.“


Das scheint erst einmal wurscht zu sein. Drake Ackley begibt sich durch die Nebelschwaden auf dem Boden zielstrebig zum Ring. Gekleidet ist er in dem mausgrauen Fight Club Hoodie, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Der Chicagoer entert den Ring, klettert auf einen der Turnbuckle, stößt einen lauten Schrei aus und zeigt dabei den Mundschutz. Dann springt er locker herab – und fordert ein Mikrofon, während seine Theme verstummt.


Drake Ackley: „Als ich letzte Woche den Anruf des jungen Road Agents bekommen habe, der mir immer sagt, wem ich bei der nächsten War Evening aufs Maul hauen darf, war ich erschüttert. Wisst ihr wieso?“


Stille im Publikum. Es starten vereinzelte „Badass! Badass!“-Chants, aber das sind wohl nur ein paar arme Verirrte. Die meisten wollen einfach nur wissen, was Mr. Chewing Gum hier will. Und er spannt sie nicht länger auf die Folter.


Drake Ackley: „Klar. Ich stand nicht auf der Card. Irgendwie hat Percy Addams mich übersehen. Er hat mich übergangen. Und nachdem ich mich in diesem Jahr schon mit Michael Payne, Johnboy Dog oder dem größenwahnsinnigen Paradiesvogel herumschlagen durfte, sollte ich heute nicht antreten? You know, that’s not gonna happen. Denn ich bin hier in der GFCW, um in Ärsche zu treten. Und genau das werde ich jetzt auch machen, ob es der Obrigkeit passt oder nicht. Also an irgendeinen Armleuchter dort hinten, komm hier heraus und miss dich mit Drake Ackley, GFCWs only Badass.“


Pete: „Aha. Eine Open Challenge also.“

Sven: „Mike Gard und Ackley bereden dort etwas im Ring – und es wirkt fast so, als würde das klar gehen. Wenn sich denn ein Gegner findet…“


Ackley lehnt in der Ringecke, während alle gebannt auf die Entrance Stage blicken. Als sich einige Sekunden lang nichts regt, setzt der Chicagoer das Mikrofon erneut an.


Drake Ackley: „Nun kommt schon. Dort hinten muss es doch jemanden geben, der mir hier nen Kampf bieten will? Irgendjemand? Denkt dran, was ihr nur für einen Karriereschub machen würdet, wenn ihr mir hier und heute das Maul stopft! NUN MACHT SCHON!“


Sven: „Aber wer könnte schon so verrückt sein, sich mit Ackley freiwillig einzulassen?“

Pete: „Ich weiß es nicht, Sven. Vielleicht…Lex Streetman?? Ein Wahnsinns-Comeback wäre das. Oder…Zereo Killer? Sven, wie geil wäre das, wenn Zereo Killer hier auftauchen würde! Ich wäre..oho?!“


Parn!


Da erscheint Parn auf der Entrance Stage. Die Fans flippen jetzt nicht gerade aus, haben sie schließlich wohl auch mit einem anderen Kaliber gerechnet.


Und… da ist auch


Hunk?!


Hunk steht auch da! Parn und Hunk beginnen zu diskutieren. Es scheint fast so, als würden sie darüber streiten wollen, wer denn nun diese Gelegenheit nutzen „darf“, um das Großmaul Ackley hier zu besiegen. Dieser scheint ihnen die Entscheidung abzunehmen:


Drake Ackley: „Schon gut, schon gut, ihr zwei! Zwei sind immer besser als einer. Je mehr von euch, desto bester. Denn DAS IST ES, WAS ICH WILL! Kapiert ihr das endlich, ihr Affen? Kommt her, ihr seid eingeladen!“


Parn und Hunk wirken, als seien sie einverstanden. Zunächst wirken sie etwas überrascht, doch dann weicht die Überraschung der Zuversicht, dass sie zu zweit hier leichtes Spiel haben werden. Und sie entern den Ring.


Drake Ackley: „Schön. Sehr schön. Ich habe euch schon einmal irgendwo gesehen. Gratulation, Jungs. Denn ihr bekommt jetzt eure Chance, berühmt zu werden …denn ihr seid die ersten Teilnehmer in meiner


THREE-MINUTE-OF-FAME-CHALLENGE!“


Pete: „Three-Minute-Was?“

Sven: „Of-Fame-Challenge, nicht kapiert? Er wird Parn und Hunk innerhalb drei Minuten zu Kleinholz verarbeiten. Denn so macht’s der Badass nun mal. Schafft er es nicht, gewinnen Parn und Hunk. Das versteht doch wirklich jeder.“


Tatsächlich wird jetzt rechts unten am Schirm eine Uhr eingeblendet, die bei „3:00“ steht. Parn, Hunk, Gard und Ackley sprechen einen Moment miteinander, aber es scheint tatsächlich klar zu gehen. Parn und Hunk sind einverstanden. Es wird also ein Handicap-Match!


Handicap-Match:

Drake Ackley vs. Hunk & Parn
Referee: Mike Gard


DING DING DING


Eigentlich sollte man erwarten, dass sich Hunk und Parn sofort auf Drake Ackley stürzen. Doch stattdessen prescht Mr. Chewing Gum brüllend nach vorne und mäht die beiden Gegner mit einer Double Clothesline nieder. Sofort lässt Ackley harte Tritte gegen Parn folgen, drückt ihn mit dem Stiefel aus dem Ring. Hunk ist auf den Beinen, stürmt heran – doch Ackley fängt ihn auf – Belly-to-Belly-Suplex. Aber Ackley hält Hunk wie in einer Klammer umschlungen, zerrt ihn zurück auf die Beine, wirbelt ihn herum und slammt ihn per German Suplex auf die Bretter.


Parn zieht sich zurück in den Ring und stürzt auf den Gegner zu, trifft mit Double Axhandle, Double Axhandle, setzt seinerseits einen German Suplex an – doch Ackley kontert, greift ihn sich seinerseits und befördert ihn per Frontslam auf die Bretter. Ackley grinst, greift sich aber nun wieder Hunk und holt ihn auf die Beine. Es scheint ihm Spaß zu machen, was er hier tut. Er stellt sich Hunk zurecht. Headbutt gegen die Schläfe. Headbutt gegen die Schläfe. Headbutt gegen die Schläfe. Dann Forearm, Forearm, Forearm. Er schlägt Hunk zu Brei, drischt ihn in die Ringecke, wo er ihn mit harten Kneelifts eindeckt.


Während die Uhr auf „1:30“ umschlägt, springt wieder Parn heran – doch Ackley scheit ihn gerochen zu haben – und duckt sich weg. Der Stinger Splash erwischt Hunk.


Parn ist entsetzt, versucht sich zu entschuldigen – und in seinem Rücken lauert Drake Ackley.


LRLU gegen Parn!


Der Mann geht hart getroffen zu Boden – und ist wohl ausgeknockt. In der Ringecke hat sich mittlerweile Hunk zurück auf die Beine gezogen – von hinten greift GFCWs only Badass zu, zerrt ihn zurück in die Ringmitte…


CLUB SODA gegen Hunk!


Und das Ding ist gelaufen – denn Hunk scheint bewusstlos geworden zu sein. Mike Gard hebt den Arm


EINMAL


ZWEIMAL


DREIMAL!


Das war’s!


DING DING DING


Sieger des Matches durch Submission: Drake Ackley!!!




Pete: „Die Uhr steht bei 0:57, Sven. Das war eindeutig. Hunk und Parn sind nicht einmal zu zweit Drake Ackley gewachsen.“

Sven: „Das war eine wahnsinnige Darbietung, Pete. Und Ackley hat nicht einmal seinen Hoodie ausgezogen gehabt.“


Der Chicagoer sieht den Schaden im Ring, den er angerichtet hat. Hunk und Parn liegen bewusstlos zu seinen Füßen. Er greift sich ein Mikrofon. Außer Atem ist er dann doch geraten.


Drake Ackley: „Das hier…“


er deutet auf die Opfer im Ring…


Drake Ackley: „…kann jedem von euch dort hinten passieren. Hört ihr? Drake Infinity? Mike Defiant? Curse? Antoine Schwanenburg? Jason Crutch? In zwei Wochen komme ich wieder hier heraus. THREE-MINUTE-OF-FAME! Wen von euch soll ich berühmt machen? Wer von euch will GFCWs only Badass das Maul stopfen?“


Er grinst schelmisch. Dann rotzt er noch einen ekligen, grünen Klumpen in den Ring. Und Ende.