Ich stand auf den wackligen Planken, als die Show endete. Meine wachsamen Augen hatten jedes Match dieses Abends von hier oben aus beobachtet, jede Performance und auch alle anderen Aktionen von Bedeutung. Ich ließ mein Haar ins Gesicht fallen während ein Scheinwerfer nach dem Anderen erlischt. Ich hatte noch immer keinen konkreten Plan auf welchen Protagonisten ich mich einlassen würde, ob Champion, ob No Name oder Legende. Trotzdem legte ich meine volle Kraft, meinen ganzen Stolz, meine Bitterkeit über den bisherigen Verlauf meiner Karriere in diesen einen Satz als das Auge des Lichts geführt von der Hand eines Kameramanns auf mich fiel.
The Raven: „Gebt ach, gebt acht wo immer ihr seid. Über euren Köpfen lauert der Feind. Senkt euer Haupt nie ganz Boden, der Sandmann erscheint in dunklen Wogen. Vielleicht wirst auch du meine Stimme hören, es sprach der Rabe Nimmermehr.“
Nach diesem tollen und actionreichen Match wird durch einen Kameraschnitt nach draußen geschaltet und wir sehen im Hintergrund ansatzweise die beeindruckende Skyline Londons. Die Dunkelheit hat sich bereits über die britische Metropole gezogen und so wirken die Lichter und Lampen der Hauptstadt noch eindrucksvoller, als es bereits am helllichten Tag der Fall ist. Ein hohes Konstrukt, welches für die GFCW-Fans hier und jetzt aber mindestens genauso ansehnlich sein dürfte, wie London Eye, Big Ben und Co., ist unmittelbar auf dem Hallengelände neben der O2-Arena aufgebaut worden.
Passend zu der momentanen Hitzewelle (zumindest, wenn wir in Deutschland wären) bedeckt eine riesige Wassergrube in einem runden Stahlbehälter gut die Hälfte des eigentlichen Mitarbeiterparkplatzes. Schulkinder in den momentanen Ferien würden wohl nichts lieber machen, als in diesen randvollen Wasserpool zu springen, zumal in gut zweieinhalb Metern Höhe eine optimale Absprungmöglichkeit angebracht wurde, um Sprünge im Stil von Arschbombe oder Bauchklatscher zu vollführen. Eine meterlange Wackelbrücke reicht vom einen Ende des Beckens zum Gegenüberliegenden und ist genau über die Meter des Beckens gespannt worden. Die leichten Windzüge, die die Brücke bedrohlich ins Wanken bringen, zeigen bereits, dass das Konstrukt nicht gerade die stabilste Eigenschaft besitzt und hier ein mehr als guter Gleichgewichtssinn gefordert ist. Fantastische Voraussetzungen also, um den ersehnten Wettkampf zwischen Champion und Herausforderer abzuhalten, findet ihr nicht auch?
Mac Müll: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie, herzlich Willkommen zum angekündigten Wettbewerb zwischen Lex Streetman und dem Pheasant Warrior!“
Fast, wie bei einer Einzugszeremonie von olympischen Spielen, nähert sich die einzig wahre Interview-Legende dem aufgebauten Spektakel und zeigt mal wieder sein treudoofstes Lächeln, was er auf Lager hat. Ihm hinterher kommen die beiden bereits angesprochenen Kontrahenten, mehr oder weniger stilecht in Bademänteln gehüllt, und begutachten leicht argwöhnisch den kompletten Aufbau. Zumindest Streetman scheint sich noch immer nicht ganz mit der Situation angefreundet zu haben, die ihm hier gerade eben wiederfährt. Sein Widersacher hingegen hat sich bereits dem Mantel entledigt und schwingt sich bereits voller Tatendrang und in vollem Wrestling-Outfit zu einem der beiden Aufstiege in Richtung der Brücke.
Nachdem auch der Kalifornier mit einem leichten Kopfschütteln den Bademantel ablegt und die genau entgegenliegende Seite des Pools ansteuert, rückt sich erneut „Double M“ ins Bild und hat dieses Mal durch Referee John Warden sogar noch Verstärkung mitgebracht. Offenbar scheint es also bei dieser Prüfung auch Regeln zu geben, die nun in bester Spielmastermanier von Macci Mäc vorgetragen werden.
Mac Müll: „Ihr, liebe GFCW-Galaxie, habt gewählt und euch für den Wettbewerb „Hochmut kommt vor dem Fall“ entschieden. In dieser Prüfung geht es um das perfekte Gleichgewichtsverhalten, gepaart mit gutem Geschick und Cleverness. Sowohl Lex, als auch Pheasy werden sich gleich auf die wacklige Brücke in gut zweieinhalb Metern Höhe über dem Wasser begeben. Dieser ist mit einer durchaus elastischen Auslage befestigt worden und schwingt somit nicht nur bei jeder Bewegung extremst mit, sondern kann sich bei falscher Belastung auch um dreihundertsechzig Grad um sich selbst drehen. Beide Akteure werden zu Beginn in der Mitte der Brücke stehen und müssen sich irgendwie auf der wackligen Oberfläche halten. Der Gegner darf hierbei NICHT berührt werden, sonstige Methoden sind hingegen allesamt erlaubt, um das eventuelle Abstürzen des Gegenübers einzuleiten. Derjenige, der als Letzter stehen bleibt und sich die nasse Abkühlung des Anderen von oben anschauen kann, gewinnt diesen Wettbewerb!“
Klingt einfach, sieht durchaus unkompliziert aus... und ist gleichzeitig doch so wahnsinnig knifflig. Beiden macht auf den ersten Schritten der wacklige Boden noch ein wenig zu schaffen, immerhin sind es nicht nur die eigenen Bewegungen, sondern auch die Schritte des Anderen, die die Brücke ins Schwanken bringen. Letzten Endes nähern sie sich allerdings der Startposition und bereits nach knapp einer Minute auf dem ungewohnten Terrain kann man schon eine gewisse Tendenz ableiten. Während Pheasy nämlich schon recht sicher zu stehen scheint und nur noch die Arme zum Balancieren ausgestreckt hält, gleicht die Fortbewegung des aktuellen Titelträgers mehr einer Zirkusvorstellung, als einer ernsthaften Herausforderung. Mit nach vorne gebücktem Oberkörper und den Händen schützend an der Brücke haltend, kriecht der Los Angelino mehr seinem Startpunkt entgegen, als das er läuft.
Letzten Endes erreicht er aber dann auch noch seine Markierungsstelle und obwohl die Beine unter den Schwingungen noch bedrohlich zittern, wagt sich Lex ebenfalls in die Vertikale. Prüfend schaut er nochmals auf seine Beine, doch die scheinen, zumindest ansatzweise, der Lage Herr geworden zu sein. Langsam hebt er somit seinen Blick wieder und schaut daraufhin genau in das herausfordernde Gesicht des Warriors.
Pheasant Warrior: „Na? Noch so siegesgewiss, Streetman? Pass' auf. Nicht, dass du noch vor dem Startschuss im Wasser landest. Danach sieht es derzeit nämlich aus.“
Kurz verfinstert sich der Blick des Blondschopfes, doch noch bevor er erneut mit dem Gleichgewicht kämpfen muss, kann er zumindest wenige Worte an seinen Gegenüber richten.
Lex Streetman: „Wir werden ja sehen, wer hier den Vogel abschießt!“
Schon wird er vom Zwischenruf Mac Mülls unterbrochen, der sich nicht nur am Beckenrand eingefunden hat, sondern auch prompt ein Megafon in den Händen hält, welches prompt benutzt wird.
Mac Müll: „Seid ihr bereit? Auf Los geht’s los! Achtung... fertig... los!“
Und somit beginnt dieser Wettbewerb offiziell, doch noch immer suchen die Beiden ihren optimalen Stand auf der Planke, wo gerade mal die Füße nebeneinander aufs Holz passen. Immer noch wirkt der Fasanenkrieger hierbei deutlich sicherer auf dem Holz und spätestens jetzt dürfte Jedem klar sein, warum er sich für solch einen Wettbewerb entschieden hat. Ein kleines Klopfen mit dem Fuß reicht aus und die minimale Bewegung der Brücke lässt den Leiter des „L.A. Gyms“ fasst schon panisch in die Knie gehen.
Vorsichtig versucht er die subjektiv wahrgenommenen Schwankungen auszugleichen, schafft dies wenig später auch und löst daraufhin wieder seinen Sicherheitsgriff an die Brücke. Mehr noch, er steht sogar langsam wieder auf und legt prompt ein kleines Grinsen auf seine Lippen. Mit diesem zufriedenen Ausdruck blickt er seinem Gegenüber wieder ins Gesicht und scheint nun fast größenwahnsinnig zu werden.
Pete: „Ist das... etwa ein „Kranich“, den uns Lex da zeigt?“ Sven: „Zumindest in einer etwas merkwürdigen Version. Wusste gar nicht, dass der Gute Yoga kann.“
Ob Yogatalent oder nicht, das nach vorne angewinkelte Bein mit den zwei v-förmig gehaltenen Armen sieht in der Tat sehr gewöhnungsbedürftig aus. Auch unser Mann mit der Maske schaut nicht schlecht aus der Wäsche, weiß sich allerdings Bestens auf die dieses Manöver zu wehren. Mit einem schnellen Zucken nach vorne täuscht er kurz einen Angriff, der natürlich verboten wäre, an und bringt seinem überrumpelten Gegner wiederum aus der Balance. Unter so manch schadenfrohen Gelächter aus der Halle und einem zufriedenen Grinsen des Warriors, schlingt Lex abermals seine Arme um die Brücke und liegt ganz flach auf dieser.
Zwei drei Sekunden lässt er die Brücke wieder ausschwingen und in genau dieser Zeit ordnen sich ebenso seine Gedanken nochmals neu. Leicht frustriert blickt der Mann aus Los Angeles in Richtung Boden nach unten. Fast ist auch schon eine Spur Wut enthalten, als er sich der bisherigen Unterlegenheit klar wird. Er wusste es... er wusste von Anfang, als das Ergebnis feststand, dass dies für ihn nichts Gutes heißen wird. Wieder ist er vom Pheasant Warrior bloß gestellt worden. Erneut scheint ihm der Herausforderer überlegen zu sein.
Lex Streetman: „So ein Mist!“
Wütend schlägt er mit der flachen Hand seitlich gegen die Planken und bringt den Steg somit in plötzliche seitliche Schwingungen. Die hat der Guatemalteke aber offensichtlich nicht kommen sehen und torkelt nun seinerseits leicht wehrlos über das Holz. Zur Stabilisierung geht er ebenfalls in die Hocke und befindet sich somit auf der selben Höhe wie Lex. Dieser hat die Reaktion Pheasys natürlich beobachtet und schon breitet sich wieder ein leichter Hoffnungsschimmer bei ihm aus. Seitwärtsschwingungen sind also nicht die Spezialität vom Warrior? Kein Problem, dann machen wir das doch weiter. Zwar kommt Lex selber mit diesen Bewegungen nicht klar (wie eigentlich mit fast allen Bewegungen der Brücke), aber solange es eine Schwäche seines Gegners ist, wird sie konsequent bearbeitet.
Pete: „Lex setzt nun immer wieder seitliche Schläge gegen die Brücke, die sich darauf in unregelmäßigen Abständen nach links und rechts bewegt. Und Pheasy kommt mit diesen Schwingungen offensichtlich nicht klar und verweilt auf den Knien.“ Sven: „Allerdings macht auch unser Champion keine Anstalten wieder auf die Beine zu kommen, sondern klopft immer nur weiter gegen das Holz. Wenn das so weiter geht, wird hier nur einer wegen Erschöpfung von der Planke fallen.“
Fast, als hätte er den Kommentator gehört, stellt Lex nach gut einem Dutzend Schlägen die Taktik ein und lässt die Brücke kurz etwas auspendeln. Nach einigen Momenten stemmt er sich allerdings bereits hoch und siehe da, irgendwie kann er sein Gleichgewicht halten. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier und kommt früher oder später mit vielen neuen Situationen klar. So kann er also seinen Füßen nun endgültig vertrauen, blickt nun in Richtung seines Gegners... und schaut auf einen Warrior, der ebenfalls wieder steht, als sei nichts gewesen!
Sven: „Menschen können sich an neue Sachen gewöhnen, aber Fasanenkrieger sind anscheinend doch noch einen Tacken schneller mit solchen Aufnahmefähigkeiten.“
Die Kinnlacke des Amerikaners klappt fast herunter, hält allerdings auf halbem Wege an, als er sich erneut im Gleichgewicht halten muss. Der Verfechter des Fasanenkults hat nämlich noch ein Ass im Ärmel, denn als sich die Kontrahenten gerade wieder sicher auf den Beinen fühlen, springt der Fasanenkrieger überraschend in die Luft und kommt schwungvoll auf der gleichen Stelle der Brücke wieder auf.
Pete: „Das gibt’s doch nicht! Jetzt geht er richtig Risiko.“
Beim Auftreffen des Warriors beginnt die Brücke erneut damit, heftig hin und her zu schwanken. Der Maskierte kann sich selbst nur schlecht halten und hockt sich daher hin, umgreift beide Seitenenden der Brücke für mehr Stabilität. Deutlich schwerer „getroffen“ wird Streetman durch die Aktion. Er war durch die Tat des Warriors so überrascht, dass er sich nicht auf die heftige Schwingung vorbereiten konnte. Nun rutscht er mit einem Bein über die Kante. Dabei verliert er den Halt...
Sven: „War es das!?“
Tatscheinlich scheint es im ersten Moment so auszusehen. Streetman fällt um. Allerdings reagiert der Champion so geistesgegenwärtig, dass er sich nach vorne wirft und so nun wie eine Planke flach auf der Brücke liegt. Das eine Bein zieht er rasch wieder aufs Holz zurück, er ist somit nun mittig und wartet ab, bis sich die Schwingung wieder beruhigt. Es ist sein Glück, dass der Fasanenkrieger selbst mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen hat und somit nicht nachsetzen kann. Pheasy verharrt ebenfalls ruhig mittig auf der Brücke, gibt nur leichte Impulse in eine Richtung, damit sich die Schwingung verlangsamt.
Pete: „Da haben beide aber nochmal Glück gehabt!“ Sven: „Ja! Besonders Lex. Fast hätte das gewagte Manöver des Herausforderers zum Sieg geführt.“
Mittlerweile stehen die Gegner wieder auf den Beinen. Wobei man gerade Streetman die fortschreitende Anspannung ansehen kann. Während der Warrior wieder sicher wirkt, verzieht der Champion das Gesicht und steht noch mit den Armen rudernd da. Der Krieger betrachtet ihn gespannt, wartet wohl den perfekten Augenblick für den nächsten Vorstoß!
Pete: „Oh! Das war überraschend von Lex.“
Es ist nicht ganz ersichtlich, ob Streetman aus der Not heraus gehandelt hat oder die Unsicherheit ein perfekt gespieltes Täuschungsmanöver war. Auf jeden Fall täuschte er ein Schwanken vor um sich für einen kurzen Moment nach links zu lehnen. Dies sorgt fast für eine Drehung der Brücke. Aus der Kehle der Maskierten dringt ein überraschter Schrei, als er fast den Halt verliert. Nur seiner schnellen Reaktionen ist es zu verdanken, dass er geistesgegenwärtig einen Schritt in die andere Richtung macht. So schwingt die Brücke wieder halbwegs im Gleichgewicht und ein Absturz wird vermieden.
Sven: „Das ist wirklich spannend hier. Hätte nicht gedacht, dass sich Lex so lange hält. Zu Anfang sah es aus, als ob der Warrior hier kurzen Prozess machen kann.“
Abermals stehen sich die Beiden gegenüber, ein jeder wartet auf die nächste Chance. Sie stieren sich an, wollen die Gedanken des Anderen vorausahnen. Dann kommt Regung in den Körper des Warrior. Er macht einen Ausfallschritt nach links, bringt die Brücke zum Wanken.
Pete: „LEX FÄLLT!“
Ja, er fällt. Aber nicht von der Brücke, sondern lediglich von den Beinen. Ziemlich unelegant landet er auf dem Holz, so dass seine Beine über dem „Abgrund“ baumeln. Aber noch rutscht er nicht ab. Auch wenn es ziemlich riskant aussieht, probiert er sich wieder hochzuhangeln. Doch dabei gerät die Brücke ins Schwanken!
Sven: „Pheasy muss aufpassen!“
Und das tut er nur halbgar. Denn weil der Maskierte schon fast mit seinem Sieg gerechnet hatte, vernachlässigt er seinen eigenen Stand. Nur mühevoll kann er sein Gleichgewicht zurückerlangen. Weil er damit beschäftigt ist, selbst nicht runter zu fallen, kann er nicht verhindern, dass Lex unterdessen wieder auf die Beine kommt und sich somit erneut vor einen Absturz bewahrt hat.
Pete. „Nochmal gerettet. Aber Lex wirkt immer frustrierter. Er scheint nicht die zündende Idee zu haben, die zum Sieg führt.“
Tatsächlich scheint Streetman langsam ungehalten zu sein. Sein Frust steigert sich nur noch, als er sieht, wie Pheasy scheinbar kinderleicht den Halt zurückerlangt. Auch der Champion steht wieder, wirkt aber langsam konsterniert. Wütend macht er einen Schritt vor...doch tritt dabei genau auf die Kante der Brücke!
Sven: „Die ganze Brücke schwingt rum!“
Eine wahre Kamikaze-Aktion von Lex – auch wenn es so natürlich gewollt war. Durch den Schwung der Brücke, räumt er aber nicht nur den Warrior, sondern auch sich selbst ab. Nur mit einer geschickten Reaktion können sich beide halbwegs festklammern. Sie haben aber keinesfalls einen festen Stand, sondern baumeln, die Kante ergriffen, über dem Abgrund. Wie zwei Pinatas an Apfelbäumen hängen die beiden Akteure bedrohlich über dem (nassen) Abgrund und versuchen irgendsmöglich wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Dass jede Bewegung die Brücke noch weiter schwingen lässt, erschwert die Vorgehensweise natürlich immens und erfordert schon fast akrobatische Höchstleistungen.
Pete: „Beide strampeln verzweifelt mit den Beinen, versuchen dadurch irgendwie Schwung zu bekommen. Und schau dir Pheasy an! Er...“
... holt mit einer Ausholbewegung der Beine Schwung, schwingt sich katapultmäßig nach oben und in bester Manier eines Turners...
Sven: „... hat er die Brücke wieder erreicht! Der Warrior kann mit seinen Füßen die Brücke umschlingen und sich nun langsam wieder hochziehen!“
Zumindest so gut es unter den Erschütterungen geht. Denn noch immer versucht Lex die selbe Tat zu vollbringen, scheint aber nicht unbedingt solch ein Bewegungstalent zu sein, wie der Maskierte. Es fehlen ihm schlicht und ergreifend ein zwei Zentimeter zum rettenden Stück Holz und nach und nach scheint ihm nun auch die Kraft auszugehen. Die Hände werden langsam schwitzig, beginnen zu schmerzen...
Pete: „Oh oh, Lexs Hände rutschen langsam aber sicher hin und her. Das kann glaube ich nicht mehr lange gut gehen.“
In der Tat sackt der Körper des Champions Millimeter um Millimeter weiter nach unten und einen Ausweg ist noch nicht erkennbar. Immer noch versucht er verzweifelt die Füße nach oben zu werfen und die Brücke zu erreichen. Doch es will ihm einfach nicht gelingen.
Pete: „DIE HÄNDE LÖSEN SICH! JETZT FÄLLT LEX ABER!“
Wieder nicht!!! Im wirklich letzten Augenblick hat er es tatsächlich geschafft, die Beine über die Brückenpranken zu bekommen und somit seinen Fall verhindert. Das nächste Problem wartet allerdings bereits auf ihn denn so richtig viel geändert hat sich an seiner Situation nicht.
Pete: „Oh je... jetzt hängt Lex genau andersherum und baumelt mit losem Oberkörper über dem Wasser, während Pheasy in der Zwischenzeit mehr oder minder sicher an der Brücke kauert und sich das Spektakel anschaut.“
Um hundertachtzig Grad gedreht baumelt Lex also nun kopfüber unter der Brücke und scheint noch recht erleichtert und auch überrascht darüber zu sein, den drohenden Sturz verhindert zu haben. Bevor er allerdings weiter denken kann, realisiert er, dass er noch längst nicht aus der Gefahrenzone ist. Und als er es dann endlich bemerkt, ist es auch schon zu spät.
Sven: „Die Füße lösen sich! Lex segelt hinunter!“
*PLITSCH SPLIS PLATSCH*
Sieger des Wettkampfs: Der Pheasant Warrior!!!
Mit einem astreinen „Seemansköpper“ fliegt Streetman in den Pool und hinterlässt eine große Wasserfontäne, die sogar beinahe den Pheasant Warrior nass macht. Doch selbst die hätte der Guatemalteke wahrscheinlich in Kauf genommen, denn wichtiger ist eh eine andere Tatsache. Er konnte den Wettbewerb für sich gewinnen! Die alten traditionellen Methoden haben gegen die Neueren gewonnen! Nun dürfte sich in Zukunft wohl niemand mehr über Armondos Ausbildung lustig machen. Triumphierend steht der Maskierte noch immer oben auf der Brücke und scheint mittlerweile sogar auch eine einigermaßen sichere Stehposition gefunden zu haben. Von oben beobachtet er mit einem amüsierten Schmunzeln, wie Streetman in der Zwischenzeit Richtung Poolrand schwimmt und seinen ganzen Ärger in das kühle Nass hineinschreit.
Vor dem Pool wartet bereits Mac Müll, der den „gefallenden Champion“ erstmals noch einen Rettungsring zum Festhalten zuwirft, diesen allerdings sofort wieder zurückgeschleudert bekommt. Kaum hat sich der klitschnasse Titelträger aus dem Wasser gehievt, reißt er dem überraschten Müll das Mikrofon aus der Hand und starrt wutentbrannt zum Fasanenkrieger nach oben. Immer noch spritzt das Wasser um den Mund herum bei seinen Ausatmungsbewegungen wie ein Geysir nach vorne und um ihn herum hat sich bereits eine merkliche Pfütze gebildet. Doch so nass er auch momentan ist, seine Stimme könnte feuriger nicht sein und sein Gemüt dürfte zurzeit wohl auch unlöschbar sein.
Lex Streetman: „Bist du jetzt zufrieden? HAST DU DICH MIT DIESEM KINDERSPIEL NUN GENUG AMÜSIERT?“
Mit der flachen Hand wischt er sich einmal über das Gesicht und beseitigt so die gröbsten Wasserspuren. Doch noch immer kann man so manches Wassergeräusch im Hintergrund seiner Stimme hören.
Lex Streetman: „Du hast vielleicht dieses lächerliche Spiel im Stile von „Takeshi’s Castle“ gewonnen, doch das wird dir nichts bringen, wenn du deine Leistungen im Ring nicht nochmals bestätigen kannst. Letzte Show war ich kurz unaufmerksam und so konntest du mich besiegen. Aber schaffst du das wirklich nochmals, wenn wir uns ein weiteres Mal im Ring gegenüberstehen?“
Mit leicht schief gelegtem Kopf starrt der L.A. Boy nun zu seinem Widersacher hoch, der in der Zwischenzeit das Lächeln wieder leicht eingestellt hat. Stattdessen lauscht er den nun kommenden Worten des Amerikaners ganz genau.
Lex Streetman: „Lass uns in zwei Wochen überprüfen, ob deine Siegesserie wirklich so verdient ist oder nichts als pures Glück dahinter steckt. Was hältst du von einem kleinen Rematch bei der nächsten War Evening Show? Die SONS OF ARMONDOS... gegen die OUTLAWZ, PART ZWEI? Wie hört sich das für dich an?“
Fast schon mit funkelnden Augen blickt Streetman in den Nachthimmel Londons nach oben und wartet auf eine Reaktion des Warriors. Im künstlichen Licht der aufgestellten Scheinwerfer steht der Lucha Libre Kämpfer derweil auf der Brücke und schaut nachdenklich zu seinem kommenden PPV-Kontrahenten zurück. Für kurze Zeit scheint er über diese erneute Herausforderung Streetmans nachzudenken, wägt vielleicht Pro- und Kontra-Argumente ab. Dann aber nach kurzer Zeit teilt er mit Hilfe eines ausgestreckten Arms seine Antwort mit.
EIN DAUMEN NACH OBEN! CHALLENGE ACCEPTED!
Während in der O2-Arena mal wieder ein freudiges und zufriedenes Gemurmel ausbricht, erhellen sich nun auch die Gesichtzüge des Kaliforniers ein wenig. Mit einem kurzen Nicken reagiert er kurzerhand auf die angenommene Herausforderung und dreht sich Sekunden später auf dem Kehrsatz um. Im Vorbeigehen drückt er dem immer noch verdutzten Mac Müll das Mic wieder in die Hand und lässt daraufhin einen triumphierenden Pheasant Warrior zurück.
Pete: „Wow, was für ein spannender Wettkampf und was für eine Ankündigung für die nächste Show. Das Tag Team Match aus Athen... wir bekommen es ein weiteres Mal präsentiert!“ Sven: „Nächste Show wird es also erneut heißen: Reborn Warrior & Pheasant Warrior VS Jimmy Maxxx & Lex Streetman! Freuen sie sich auf dieses und viele weitere spannende Matches. Für heute war es das allerdings schon wieder mit War Evening. Bis zum nächsten Mal und ein erholsames Wochenende euch allen!“
© 2001-2013 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
|