Wir befinden
uns Backstage, genauer gesagt im Office von Tyler. Hier ist in
den letzten Wochen viel Betrieb und man fragt sich fast, ob der
Comissioner überhaupt noch was anderes zu Gesicht bekommt,
als diese Wände. Im Office steht aber nicht nur der
Comissioner, er hat gleich zwei Gäste bei sich. Zu seiner
Linken steht der ehemalige Referee Henry Phoenix Jr und zu seiner
Rechten Gino. Beide sind sie derzeit Teil der Schwanenschmiede.
Gino steht etwas teilnahmslos am Rande während es zwischen
den Beiden anderen etwas herzlicher wirkt. Man kennt sich. Henry löst den Händedruck von Tyler. Auf der einen Seite wirkt er erfreut, auf der Anderen wirkt er aber nicht zu 100% zufrieden.
Henry: "Ich danke dir Tyler. Du weißt, was es mir bedeutet auf der... 'anderen' Seite zu stehen. Ich wollte immer im Ring stehen. Damit meine ich nicht in der Referee Uniform. Dass ich jetzt endlich die Chance dazu bekomme, bedeutet mir echt viel."
Auch in den Worten schwingt eine Gewisse Unzufriedenheit mit sich.
Henry: "Title Nights 2006 in New York. Im Main Event Tommy Cornelli gegen Bam Bam und mein Dad als Ref. Das erste Mal, dass er mich mit zu eine Event genommen hat. DAS ist die Bühne, Tyler. Es ist mein größter Traum als Wrestler zu schaffen. Das habe ich DEINEM Dad von Sekunde 1 gesagt, als ich angeheuert habe und hatte gehofft, dass der Ref-Posten der berühmte Schuh in der Tür ist."
Er schüttelt mit dem Kopf.
Henry: "Aber du siehst ja selbst, wie viele Chancen ich bekommen habe. NULL! Die einzige Chance, an die ich mich geklammert habe war diese Casting-Show, die aber noch abgesetzt wurde, bevor es überhaupt startete! Ich wollte da auch nicht unbedingt mitmachen, Tyler, aber welche Wahl hatte ich denn? Als selbst diese Chance mir dann geraubt wurde, musste ich mir Gedanken machen."
Tyler hört zu und er wirkt ehrlich interessiert an der Geschichte.
Henry: "Schwanenburg war einfach da. Er sieht uns nicht als Wrestler, vielleicht nicht einmal als Catcher, aber..."
Er gerät kurz ins Stocken.
Henry:
"Welche Wahl habe ich denn...?"
Henry: "Wenn Schwanenburg gewollt hätte, dass ich an deren Stelle stehe, dann hätte ich das gemacht."
Das kam überzeugend.
Henry: "Selbst wenn ich jeden Tag in der Woche von ihm vor den Zug geworfen werde, werde ich auch am folgenden Tag wieder am Bahnsteig stehen. Ich mache das, weil ich.. weil ich..."
Der ehemalige Ref holt tief Luft.
Henry: "ES UNBEDINGT SCHAFFEN WILL!"
Tyler reißt die Augen auf, das kam unerwartet in der Lautstärke. Lässt beinahe schon die Ohren bluten!
Henry: "Ich
will es HIER schaffen, Tyler! Nicht in irgendwelchen Hinterhof
liegen, HIER! GFCW! TITLE NIGHTS! Das ist alles, was ich mein
GANZES LEBEN LANG wollte! Wenn das alles irgendwann vorbei ist
und Schwanenburg uns weg wirft, dann will ICH derjenige sein, der
dem Druck bis zum Ende stand gehalten hat. Dann will ICH
derjenige sein der unter dem ganzen Druck zum Diamanten geworden
ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich alles schaffen
kann, wenn ich das nun durchstehe. Antoine ist ein großes
Arschloch, aber wenn es das ist, was ich tun muss... dann tue ich
es. Antoine ist ein großes Arschloch, aber ich setze alles
darauf dass er mich zum GFCW würdigen Wrestler macht, wenn
vielleicht auch ungewollt."
Henry: "Ich will eine Chance."
Er blickt an sich herunter. Er trägt noch immer, ebenso wie Gino, das Schwanenburg-Attire.
Henry: "Ich kann mehr als das sein und ich will es beweisen. Gib' uns nächste Woche ein Match."
Der Sohn der Ref-Legende klopft Gino auf die Schulter.
Henry: "Wir
Beide haben eine Chance. Auch gegen Nemesis."
Henry: "Danke, man. Wir zeigen dir, dass wir keine Eintagsfliegen sind. Du kannst auf uns bauen."
Sichtlich zufrieden dankt er Tyler auch noch mal kurz, ehe er das Büro fast schon fluchtartig schnell mit seinem Partner verlässt und lässt den Comissioner alleine in seinen vier Wänden zurück.
In einem der Keller der EWS-Arena treffen wir auf Jasper Randall und Drake Ackley. Die beiden Fight Clubberer haben sich hier einen Sandsack aufgehangen. Ein paar Hanteln sehen wir und ein Trainingsgerät mit einigen Gewichten.
Jasper Randall: „Wir trainieren nicht oben im Gym mit den anderen Maden.“ Drake Ackley: „Wir hassen die anderen Maden!“
Randall hebt eine Hantel zur Brustmuskelbearbeitung, Ackley bearbeitet den Sandsack. Beide sind gut ins Schwitzen geraten.
Jasper Randall: „Mittlerweile ist es so, dass uns alleine der Geruch der anderen sogenannten Wrestler dort oben missfällt. Wir hassen sie alle. Rob Gossler. Drake Infinity. Lionel Jannek. Bääääh.“ Drake Ackley: „Zereo Killer. Dr. Dick. Alex Ricks. Wüüüürg.” Jasper Randall: “Jason Crutch. Antoine Schwanenburg. Player. You name them: wir hassen sie alle! Und wisst ihr wieso?“
Randall lässt die Hantel fallen, schnappt sich ein Handtuch und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Jasper Randall: „Sie alle treiben mit dem Wind der Gesellschaft. Und dreht sich der Wind von Westen nach Osten…so be it, dann treiben sie eben nach Osten! Scheiß egal! Keine Integrität! Keine eigene Meinung! Wir aber sind anders! Niemand hier in der GFCW hat so große Eier wie wir. Promised!“ Drake Ackley: „Und genauso, wie all diese Opfer dort oben mit dem Strom mitschwimmen, tut das auch die GFCW-Galaxy. Nein, ihr seid sogar noch schlimmer! Die Meinung, die ihr habt, ist einfach nur zum Kotzen! Denn ihr feiert ein Team wie ThunderSteel!“
Der Chicagoer öffnet den Klettverschluss seiner Trainingshandschuhe, während Randall die Wasserflasche absetzt, aus der er gerade getrunken hat.
Jasper Randall: „ThunderSteel ist der braune Rückstand in der Unterhose! Und ihnen jubelt man zu? Nicht, dass ich einen Dreck darauf geben würde, ob ihr uns zujubelt oder nicht. Aber ThunderSteel sind in euren Augen die Helden, die man feiern muss? Zwei abgehalfterte, nichtsnutzige Vollidioten, die in der GFCW nichts geleistet haben? Wer erinnert sich an ThunderSteel? Sie mögen irgendwo am Bodensatz der Wrestlingligen einen Titel gewonnen haben. Doch ihre Fussabdrücke in der Geschichte des Wrestling haben sie nicht hinterlassen. Und wenn, hat der Wind der Zeit sie längst hinfort geweht.“ Drake Ackley: „ThunderSteel hat sich bei Dooms Night über uns lustig gemacht. Heute wird das genaue Gegenteil geschehen. Denn heute werden wir ThunderSteel zerstören. In einem No DQ Tornado Tag Rules Match werden wir ThunderSteel zurück in ihre Wrestlingschule schicken. Und hier unten, in unserem neuen Zuhause, wo wir endlich alleine sein…“
???: „GRA-GRA-GRAAAAAAAAA!“
Drake Ackley: „Huh?“ Jasper Randall: „…“
Die Kamera zoomt heraus und dort steht plötzlich Walter, das Maskottchen der DEPPN. Und nach einem Schwenk nach links sehen wir, dass auch Anthony Monroe und Derek Jones dort sind. Letzterer trägt einen Ghettoblaster auf der Schulter und eine blinkende total hässliche Brille. Anthony Monroe trägt ein Superman-Cape und eine Taucherbrille. Alle vier Männer – ausgenommen Walter – gucken etwas überrascht aus der Wäsche.
Anthony Monroe: „DUUUUUUDE! Kraffe Locafion hier!“ Derek Jones: „Uuuuu-wiiiiiiiieh! Du sagst es, Checker! Hey, Edward!“ Anthony Monroe: „Hey, Brad!“ Derek Jones: „Was geht bei euch? Dürfen wir euer Trainingszeug benutzen? Oben is die Luft so dünn.“ Anthony Monroe: „Und hier iffef fo fön küüüüühl!“ Walter: „GRAAAAAA!“
Der Fight Club guckt sich an. Vorsichtig ausgedrückt, sie sind absolut nicht begeistert. Endlich haben sie ihr eigenes Gym eingerichtet, da kommen ausgerechnet diese beiden…
Jasper Randall: „SPASTEN! Wieso?“
Da schiebt sich Drake Ackley nach vorne und baut sich vor Anthony Monroe auf, der etwas eingeschüchtert wirkt.
Drake Ackley: „Ihr habt genau fünf Sekunden, um uns aus der Sonne zu gehen. Sonst stutz ich eurem Vogel die Flügel und aus euch beiden mach ich ne Wäscheleine, ya know?“
Nun sind es die DEPPN, die sich entgeistert ansehen.
Walter: „GRA-GRA-GRAA?“ Anthony Monroe: „Yo, Dudef! Bitte, bleibt cool, waf? Wir können Freunde fein!” Drake Ackley: “Wir haben keine Freunde.“ Derek Jones: „Aber ihr habt doch da so eine coole Organisation? Seid ihr da nicht alle Freunde? Wie heißt euer Bums da nur nochmal schnell…?“ Anthony Monroe: „Club der toten Dichter?“ Derek Jones: „Right Club?“ Anthony Monroe: „Dance Club?“ Derek Jones: „THE Club???“ Jasper Randall: „Hört mal, ihr Pisser…ihr habt die Falschen zum absolut falschen Zeitpunkt erwischt. Das hier ist nicht der Ort, wo ihr sein wollt. Das ist nicht die Zeit, zu der ihr sein wollt. Und wir sind nicht diejenigen, bei denen ihr sein wollt. Wieso also packt ihr nicht euren Vogel und zieht ab?“ Drake Ackley: „Die fünf Sekunden sind um…“
Die DEPPN gehen auf Abstand. Wieder gucken sie sich entgeistert an. Dann holt Anthony Monroe VON IRGENDWOHER eine Brille hervor und setzt sie auf.
Anthony Monroe: „Mann mit Brille flägt man nicht…“
Der „Flamingo Boy“ rollt mit den Augen.
Derek Jones: „Junge, das is so peinlich, unnötig und total uralt.“
Da gehen Ackley und Randall wieder auf die DEPPN zu und drängen sie bis zur Treppe zurück. Das Sprachrohr des FC beugt sich zu Jones herüber.
Jasper Randall: „Wie sehr hängst du an deiner Gesundheit, mein unterbelichteter Freund?“ Derek Jones: „B-b-bin ich jetzt doch dein F-Freund?“ Drake Ackley: „Falsche Antwort…“
Und dann geht es ganz schnell. Ackley setzt einen Headbutt genau auf die Nasenwurzel von Jones und bricht ihm damit die Nase. Dann packt er ihn am Genick und schleudert ihn gegen das Treppengeländer. Randall hat zwischenzeitlich ein Knie in Monroes Magenkuhle gedroschen und prügelt nun auf seinen Rücken ein. Ackley wirft Jones gegen einen Boiler und gegen ein Gerüst, Randall tritt und prügelt unablässig auf Monroe ein.
Walter: „GRA-GRA-GRA-GRAAAAAAA-GRA!“
Es fliegen die Fetzen und die rosa Federn. Walter macht sich aus dem Staub, während der Fight Club die DEPPN nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Nicht nur eine Strafe für das Verhalten der DEPPN, sondern auch ein Zeichen an ThunderSteel nachher für den Main Event? Derek Jones und Anthony Monroe bleiben verprügelt und stöhnend zurück. Ackley und Randall rotzen einen ekligen Klumpen auf die DEPPN. Dann ziehen sie ab und Fade-Out!
Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht. Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken. Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.
Er sieht eine Coca Cola Zero Dose. Mit einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“
Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild. Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.
DAS IST ZEREO COLA!!!
0% ZUCKER, ZEREO GESCHMACK!!!
Im Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der Bürohengst sagt.
ZEREO COLA? WOW! DAS NENNE ICH GESCHMACK!
Das dunkelgraue Hemd ist bereits wieder über den geduschten und getrockneten Oberkörper gezogen, die Ärmel bis zum Ellbogen hochgekrempelt. Die schwarze Stoffhose und schwarzen Schuhe noch dazu, alles also bereit, um bereits ein wenig eher Feierabend zu machen. Oder eben um dem Commissioner einen Besuch abzustatten, denn es sieht ganz danach aus, als wäre eben dieses Büro das ausgewählte Ziel des Mathematikers. Schnellen Schrittes geht er dort durch den Backstagebereich, allzu viel Puste hat er ja in seinem Match zuvor nicht gebraucht. Aber vielleicht jetzt, denn bevor er in den Gang zu Tyler tatsächlich einbiegen kann, holt ihn die unaufhaltsame Stimme der Gänge ein…
Mäc Müll: „Alex…Hast du Zeit für ein kurzes Interview?“
Ruft es ihm entgegen und noch bevor er nach rechts abbiegen kann, um den nächsten Gang zu durchwandern, kommt ihm aus seiner entgegengesetzten Richtung der Hall of Famer entgegen und trifft ihn mitten auf der Kreuzung, auf der Ricks dankenswerterweise stehen blieb.
Alex: „Kurz.“
Blickrichtung ist dabei nicht einmal auf Mäc Müll sondern bereits zum Gang, bzw. vielmehr zur Tür Tylers. Selbst die Hände hat Ricks nicht wie sonst hinter dem Rücken ineinandergelegt. Zeichen, die Mäc Müll wahr nimmt, er sollte sich also wirklich sputen, wenn er etwas erfahren will.
Mäc Müll: „Alex, deine Auftritte heute und auch in der vergangenen Show sprechen ja eine deutliche Sprache. Du hast eindeutig ein Ziel vor Augen, was dich hier zu Höchstleistungen motiviert. Was genau ist dein Plan? Wie willst du Antoine Schwanenburg in den Ring bekommen?“ Alex: „Indem ich jetzt zu Tyler gehe und einen Titelkampf fordere.“
Schon dreht sich Ricks in Richtung Tür und will losgehen, doch noch bevor er den ersten Schritt gehen kann, hakt MäcMüll nach.
Mäc Müll: „Titelkampf? Gegen Jason Crutch? Aber wieso sollte dir das mit Antoine weiterhelfen? Hast du aktuell nicht schon genug Personen, auf die du dich konzentrieren musst?“
Tatsächlich geht Ricks nicht weiter, starrt weiter in Richtung Tür.
Alex: „Antoine will zwei Dinge. Macht und Gold, Jason Crutch hat Gold. Besiege ich Jason Crutch, habe ich Gold. Habe ich Gold, will Antoine mich…Drake Infinity will mich im Wahn sehen. Tyler will mich fordern. Jeder will mich…ob 4 gegen 1, 5 gegen 1 oder die ganze Liga gegen mich, es ist…egal. Ich hole mir das Gold, damit Antoine mich holen kommt. Das ist nur eine logische Konsequenz “
Sagt er und marschiert wieder los, bis er nach einem Schritt erneut aufgehalten wird. Nur diesmal von einer anderen Stimme, bei der es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis diese Mäc Müll in der Hall of Fame Gesellschaft leistet.
???: „Das ist ja höchstinteressant, was du da von dir gibst!“
Der Schwenk – und wie man es gewohnt ist, seine Anhänger kreischen kurzen Moment laut aus bei seinem Anblick. Denn hier steht der GFCW-Heavyweight-Champion, live und in Farbe. Jason Crutch – gekleidet in Zivil, er steht nicht auf der Card – sucht nun den Weg zu Alex Ricks und stellt sich frontal vor ihn. Die Sonnenbrille wird abgenommen – und, oho, Crutch sieht nicht glücklich aus. Mit bösem Blick starrt er in Ricks‘ Augen, und für einen Moment bleibt die Zeit stehen. Doch dann, nach einem gefühlt ewigen Moment der Unglaublichkeit, setzt Crutch fort:
Jason Crutch: „Es ist ja nett, dass hier hinterrücks Pläne gemacht werden, wer mir wohl als erstes den Gürtel entreißen wird. Johnboy Dog…du – oder dein ‚Freund‘ Schwanenburg. Du, ich…das hat eine gewisse Geschichte, schon vergessen? Ich schätze einmal, Alex, dass du dich eindringlich daran erinnerst, dass du mich bislang nicht ein einziges Mal schlagen konntest. Wenn du und ich gemeinsam im Ring standen, gab es am Ende nur einen Sieger, und der hieß Jason Crutch.“
Hätte Jason Crutch mit jemand anderem, IRGENDJEMAND ANDEREM, gesprochen und ihm diese Worte entgegengeschleudert…nun ja…es hätte eine Reaktion gegeben. IRGENDEINE. Doch Jason Crutchs Gegenüber ist Alex Ricks. Und deswegen? KEINE REAKTION…außer ein kurzes Nicken.
Jason Crutch: „Mhm. Du gibst hier die coole Socke, was? Doch mich täuschst du nicht, Alex. Ich weiß, dass dich das innerlich auffrisst. Du, der Kämpfer, der die Herausforderung immer wieder sucht, kann es nicht ertragen, einen Mann, den er insgeheim vom Können her unter sich ansiedelt, noch nicht besiegt zu haben. Und, hm…“
Crutch tut so, als würde er großartig nachgrübeln. Doch er macht es so offensichtlich, dass wir alle wissen, dass er ebendies NICHT tut…
Jason Crutch: „…vielleicht giftet es dich auch richtig an, genau MICH mit diesem Gürtel hier zu sehen.“
Und er nimmt den zugeknöpften Gürtel demonstrativ von der Schulter und reckt ihn Ricks ins Gesicht. Offensichtlich wird also eine größere Reaktion gefordert. Und die soll er auch bekommen. Für einen Moment schaut Alex auf den großen goldenen Gürtel direkt vor seinem Gesicht, dann geht der Blick aber doch wieder daran vorbei zurück auf Crutch.
Alex: „Zieh den Gürtel wieder zu dir, du gibst ihn mir noch früh genug.“
Grinsen von Crutch, Schulterzucken und tatsächlich wirft er den Gürtel anschließend über seine Schulter und lässt das Gold dort ruhen. Alex hingegen geht einen Schritt auf Crutch zu und tippt mit dem Zeigefinger auf die Metallplatte.
Alex: „Du, Johnboy Dog, Nemesis, wer den Titel hat, ist…egal. Ich werde ihn haben. Und auch wenn du mich bisher besiegen konntest, du wirst mich nicht aufhalten können, Jason Crutch. …Lässt du mich jetzt zu Tyler? Oder übernimmst du gleich seine Aufgabe?“
Er macht keine Gefangenen. Alex Ricks ist entschlossen und direkt. Und Crutch weiß, dass diese Begegnung hier zwar realistisch betrachtet zufällig ist – aber insgeheim spürt er irgendwie…dass es vorherbestimmt ist. Gibt es sowas wie „Vorherbestimmung“? Tatsächlich grübelt Crutch während dieses kurzen Moments des Schweigens über genau diese Frage nach. Ein Mundwinkel geht verschmitzt lächelnd nach oben. Ja, verdammt. Er mag Ricks. Er respektiert ihn. Hat er schon immer getan. In diesem Moment, hier, jetzt, ist aber der falsche Zeitpunkt, ihm das zu sagen. Jetzt, hier, in diesem Moment, zählt es, sein Gesicht zu wahren. Sein Revier abzustecken. Es darf nicht eskalieren. Und würde es auch nicht. Dazu ist der gegenseitige Respekt zu groß. Fürs erste reicht es auch. Und Crutch tritt schweigend einen Schritt beiseite, lässt den Mathematiker gewähren. Aber dann, nein…etwas muss doch noch gesagt werden…
Jason Crutch: „Alex?“
Ja. Der Mathematiker bleibt nochmal stehen. Er wendet nur den Kopf ein kleines Stück zur Seite, dreht sich aber nicht um. Crutch hat also nochmal seine Aufmerksamkeit, auch, weil sich der Tonfall in der Stimme des Heavyweight-Champions verändert. Sie wird ernster.
Jason Crutch: „Gib acht, was dein ehemaliger Weggefährte Schwanenburg, aber auch Drake Infinity planen. Jeder scheint hier sein eigenes Süppchen zu kochen, aber doch mit ein und demselben Ziel. Mach dich nicht zur Marionette der Nemesis und Antoines…“
Keine Regung bei Ricks. Crutch schweigt für fünf Sekunden. Sucht nach den richtigen Worten, blickt dabei zu Boden…Dann:
Jason Crutch: „Irgendetwas ist hier im Busch. Etwas, das vielleicht größer als du, größer als ich ist. Etwas, dem man sich vielleicht nicht alleine stellen kann…stellen SOLLTE…Wenn du also…nun ja…‘Hilfe‘…“ Alex: „…brauchst, dann weißt du, wo du mich finden kannst?“
Passiert nicht oft, dass der Mathematiker seinen Gegenüber, bzw. seinen Dahinter, nicht ausreden lässt, aber in letzter Zeit hat der Mathematiker es wohl öfters etwas eiliger als für seine stoische Ruhe so üblich. An seiner Haltung ändert sich nichts, er schnauft nur einmal kurz durch, spricht dann über die Schulter wieder zu Crutch.
Alex: „Jason Crutch, alles, was ich von dir brauche…ist dein Gold. Aber mach dir keine Sorgen. Wenn Johnboy Dog dich nach unserem Kampf angreifen will, werde ich der Erste sein, der ihn daran hindert. Und Drake und Antoine…sollen gerne kommen.“
Sagt er und dreht ab, lässt den Champion im Regen stehen. Bei anderer Gelegenheit ist Ricks vielleicht auch wieder…“freundlicher“ oder zumindest respektvoller, aber nicht aktuell. Nicht, wenn alles von allen Seiten auf ihn einprasselt. Für Jason Crutch kann Ricks‘ Reaktion nicht zufriedenstellend gewesen sein. Doch – instinktiv? – blickt er besonders…hm…besorgt? auf seinen Championtitelgürtel auf der Schulter und dreht ab in die andere Richtung, in die er ursprünglich abziehen wollte, wenn…ja, wenn nicht ein weiterer Mann aus dem Schatten treten würde. Just in dem Moment, in jenem man Ricks nicht mehr im Bild hat. Zufall? Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, denn wir reden von einem Mann, der nichts, aber auch rein gar nichts dem Zufall überlässt. Antoine Schwanenburg. Gerade wurde noch über ihn gesprochen, jetzt steht er leibhaftig vor dem Mann, der ihm den Gürtel nach fast einem ganzen Jahr Regentschaft abnehmen konnte.
Antoine: "Na, na, na, Jason."
Der Oberpollinger rollt mit den Augen, nach dem Motto: 'Das hat mir gerade noch gefehlt.'
Antoine: "Eigentlich habe ich mir vorgenommen weniger mit Leuten zu sprechen, die tatsächlich das Kunststück vollbracht haben, im Ring gegen Johnboy Dog zu verlieren, aber ich habe einen Rat für dich, mein Lieber."
Jason sieht nicht so aus, als wolle er einen Rat von Antoine haben, doch das muss er wohl oder übel über sich ergehen lassen. Er richtet den Belt.
Antoine: "Du solltest dir weniger Sorgen darüber machen, ob und für wen Alex tanzt. Das tut er ohnehin schon und da muss ich nicht einmal die Fäden für ziehen. Das macht er ganz alleine und freiwillig. Dein viel größeres Problem ist, dass du den Titel da..."
Er zeigt auf den Belt.
Antoine: "... bald los bist. Und das sage ich nicht als Floskel, die jeder Champion, mich mit eingeschlossen, tausend und mehrfach bereits gehört hat. Das ist Alex' letzte Chance. Gewinnt er nicht, wird er niemals gegen mich antreten. Du weißt, wie es ist, mit mir im Ring zu stehen."
Ja, das weiß der Oberpollinger sicherlich. Immerhin sind sie im Frühjahr 2018 mehrfach aufeinandergeprallt, und es war bei jedem Mal hauchdünn.
Jason Crutch: „Antoine, ich kenne dich zwischenzeitlich tatsächlich schon eine Weile. Ich habe dir nach unserem Titelmatch meinen Respekt bekundet und meine Meinung in einem Punkt dich bezüglich geändert – nämlich was deine Inring-Fähigkeiten betrifft. Ich wollte dich im Ring als völlig überschätzten Wrestler bloßstellen. Das war mir misslungen. Worin ich meine Meinung aber nicht geändert habe, ist, dass du einen miesen Charakter hast.“
Die Fans, die dieses Segment auf dem Titantron natürlich wie immer verfolgen können, jubeln bei diesen Worten. Schwanenburg ringt das alles nichts als ein müdes Lächeln ab. Und er hält es nicht einmal großartig nötig, darauf einzugehen.
Antoine: "Der springende Punkt ist, Jason, ich bin kein Zereo Killer. Ich bin kein Jason Crutch. Ich trete nicht Woche für Woche für Woche gegen jeden an. Ein Sieg bedeutet über einen von euch bedeutet rein gar nichts. Jeder hier hat dich schon besiegt, Jason. Jeder hier hat Zereo Killer schon besiegt. Ich jedoch? Ich suche mir die Schlachten. Die Schlachten suchen mich. Ich? Ich bin der Endgegner. Alex ist auf dem Weg zu mir und DARÜBER solltest du dir Sorgen machen."
Nun ist es der GFCW-Heavyweight-Champion, dem ein süffisantes Lächeln über die Lippen kommt.
Jason Crutch: „Wann war bitte letztmals der Zeitpunkt, da du eine Schlacht geschlagen hast, Antoine? Du bist nicht der Endgegner. Du bist vielmehr der lästige Epilog, der abgespult wird, nachdem die Schlacht längst geschlagen ist und der Staub sich gelegt hat. Der Epilog, der niemanden mehr interessiert. Du arbeitest berechnend, ziehst alles ins Kalkül und bist machtbesessen. Du liebst es, die sprichwörtlichen ‚Fäden‘ in Händen zu halten; erzähl mir nichts anderes! Und wehe, dir entgleitet das Heft des Handelns...! Das hast du während deiner Zeit mit Ricksenburg mehr als einmal bewiesen! Und als du dich über Ricksenburg stelltest und deinen Blankovertrag gegen mich, ja, MICH, einlösen wolltest, hat Alex dich auf den Boden zurückgeholt. Aber weißt du was...?“
Mit einer einfachen Handbewegung bedeutet er Gleichgültigkeit.
Jason Crutch: „Was geht es mich eigentlich an? Für mich ist eines entscheidend, Antoine: Dass ich kurz davor bin, mich tatsächlich erneut mit Alex im Ring zu messen. Und wenn es soweit ist, werde ich keinen Zweifel daran lassen einmal mehr zu beweisen, dass ICH BESSER BIN ALS ER!“
Und bei den letzten Worten hebt er die Tonlage gar zu sehr, zu sehr haben ihn seine Gefühle dann doch wieder übermannt, obwohl er das gar nicht vor gehabt hatte...Für Schwanenburg scheint dies eine Art „Sieg“ zu sein...
Antoine: "Du bist ein von Emotionen getriebener Mann. Unberechenbar, willensstark, leidenschaftlich. Alex ist das genaue Gegenteil. Er ist eine Aufgabe, die man lösen kann und ich habe ihn gelöst. Alles was ich in den letzten Monaten gesagt und getan habe, läuft auf diesen Punkt hinaus. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich mit Alex messen will. Aber das tue ich nur, wenn er die beste Version von sich ist. Alles, was ich die letzten Wochen und Monate gesagt und getan habe, habe ich deshalb gesagt und getan, verstehst du?"
Crutch tritt einen Schritt nach vorne, sucht den Blickkontakt zu seinem alten Rivalen. Und findet ihn. Dann:
Jason Crutch: „Oh ja, Antoine. Ich verstehe. Ich verstehe sehr wohl! Ich verstehe und WEISS, dass alles, was du tust, wohl überlegt ist. Dass alles, was du tust, einen Sinn hat und du nichts dem Zufall überlässt. Und genauso hast du auch Alex Ricks und vielleicht sogar Drake Infinity und seine Nemesis in Position gebracht wie Bauern in deinem perfiden Schachspiel. Letztlich aber läuft es auf einen Fakt hinaus: ICH bin der GFCW-Heavyweight-Champion! Ich werde NICHT Alex Ricks‘ Stufe zu dir spielen. Ich bin das Endspiel, Antoine. Wenn Alex denkt, ich sei bloß der Zwischenschritt zu DIR – dann werde ich alles in die Waagschale werfen. Einmal mehr! Dieser Titel hier...“
...und ähnlich wie zuvor bei Alex Ricks reckt er den Gürtel nun auch seinem jetzigen Gegenüber ins Gesicht.
Jason Crutch: „...ist größer als Antoine Schwanenburg!“
Antoine winkt ab und macht einen Schritt zurück in die Schatten.
Antoine: "Nimm den Rat an oder lasse es bleiben Jason. Zerbrich dir den Kopf darüber, was du Alex entgegen bringen willst. Machst du dir weiterhin mehr Gedanken darüber, wer welche Strippen zieht, überrollt er dich gnadenlos und ich will, dass er dafür arbeiten muss. Klar soweit?"
Aber Jason Crutch gibt keine Antwort mehr. Blicke sagen mehr. Und eben diesen nimmt er nicht von seinem alten Rivalen. Und Antoine Schwanenburg versteht diese lautlose Antwort. Er hat nichts mehr hinzuzufügen. Und genau deswegen verschwindet er tatsächlich in den Schatten, als wäre er nie hier gewesen. Und Jason Crutch bleibt zurück mit einem arg bösen Blick. Mensch. Die letzten paar Minuten haben ihm ordentlich die Stimmung verhagelt. Und letztlich verlässt auch er die Szenerie, ehe das Bild ausfadet.
Wir schalten
noch einmal Backstage und es ist laut. Laut und chaotisch.
Irgendwo hört man Gelächter, Glasscherben, dumpfe
Schläge, laute Rufe. Irgendetwas scheint hier gar nicht
seinen gewohnten Gang zu gehen. Und als die Kamera hastig noch um
zwei Ecken mehr getragen wird, erkennt man auch den Grund: Zur
Überraschung von absolut niemandem steckt NEMESIS hinter dem
Tumult.
Drake:
„ARSCHLECKEN! WO BIST DU DU KÖNIG, HM?“
Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.
Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."
Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.
Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Nemesis merkt, dass da irgendwas nicht stimmen kann, doch als es dämmert, ist es auch schon zu spät, denn natürlich war das eine Falle. Schwanenburg rechnete damit, dass sich Nemesis zu einer solchen hitzköpfigen Tat hinreißen lässt, wenn er vorher den ein oder anderen Bauern opfert. Die Falle war ausgelegt und schnappt wenig später zu.
Aus fünf verschiedenen Richtungen stürmen die verbleibenden Männer aus der Schwanenschmiede auf die vierköpfige Hydra zu. Und es geht direkt mit einem Knall los, denn mit einem lauten Schrei, gibt es einen Spear, den man nicht alle Tage sieht gegen... LUNA!
Die "Zwergenwalze", Gisbert 'Gino' Rieß ist der erste, der den 'Tatort' erreicht und räumt die Dame um, als ginge es tatsächlich um Leben und Tod. Trotz seiner kleinen Körpergröße ist er auch Dank seines Gewichtes ein absoluter Koloss und wirkt fast wie ein unbewegliches Objekt, was das Ganze umso überraschender macht. Auch wenn er einen undefinierten Körper hat, so ist er doch extrem muskulös und seine schier unmenschlich wirkende Stärke konnte er gerade zeigen. Das wird Luna noch den ein oder anderen Tag in den Knochen haben.
Sofort reißen Drake, Finn und Damian ihre Blicke zu Luna. Fast schon ungläubig, dass der erste Angriff sich gegen sie richtet, starren sie dem Geschehen mit offenen Augen entgegen. Sie wissen, dass sie gerade angegriffen werden, doch der erste Schock sitzt dennoch für wenige Augenblicke tief. Doch eben jene wenigen Augenblicke sind es, die am Ende den entscheidenden Unterschied ausmachen können. Nun sind sie unvorbereitet auf die Anderen.
Es wirkt fast schon wie ein perfekt orchestriertes Stück, zu dem sich Antoine jetzt kurz einmal dann doch herumdreht. Er sieht mit eigenen Augen, wie sein Plan funktioniert. Luna liegt am Boden, alle Augen auf sie gerichtet, die vier anderen Männer greifen in weniger als drei Sekunden ein. Das reicht auch schon, denkt sich der Wahlkölner. Genug gesehen, er setzt seinen Gang fort, als würde er an einem lauen Sonntag Vormittag mit Amélie durch den Stadtpark schlendern, am Wegesrand Enten füttern und sich dann auf eine Parkbank setzten. Nur dass die Parkbank in diesem Falle sein Wagen ist.
Die Autotür knallt zu und gleichzeitig knallt es auch etwa 60 Meter von ihm entfernt. Jerome, Justus, Fox und Henry treffen nämlich ein. Henry und Fox widmen sich Damian, der überrumpelt wird. Der Schock und die zahlenmäßige Unterlegenheit sorgen dafür, dass er den Beiden auf Anhieb nicht viel entgegen bringen kann. Er versucht sich zu wehren, streckt den Baseballbat in die Höhe, doch er muss sich geschlagen geben. Er wird zu Boden gerungen und sie schlagen auf Damian ein.
Jerome Bieler ist bei Finn angekommen. Finn kann etwas schneller reagieren, als sein Bruder und scheint den Angriff abwehren zu können, doch der flinke Teenager ist eine Spur spritziger. Er weicht dem Angriff von Finn aus und versucht seinerseits einen Schlag zu setzen. Es wirkt, wie ein offener Schlagabtausch zwischen den Beiden. Jerome kann definitiv mehr Schläge landen, denn ihm gelingt es vielen auszuweichen, doch es wirkt so, als richtet Finn mit seinen wenigen Schlägen, die das Ziel treffen mehr Schaden an. Sie neutralisieren sich dadurch, wobei Finn von Schlag zu Schlag einen My mehr an Oberwasser gewinnt.
Justus Thalberg ist seinerseits bei Drake angekommen. Der Religionslehrer reißt seine Fäuste hoch, potentiell im Namen Gottes, doch der Mann, der vor ihm steht glaubt an keinen Gott. Gedankenschnell aber wie ein junger Gott, kontert Drake die spärlichen Angriffe von Thalberg fast schon mühelos. Als würde er es Hauptberuflich machen, verpasst Drake seinem Widersacher eins mit dem Baseballschläger in die Magengrube. Das wird Justus definitiv noch eine Weile mit sich herum schleppen und beugt sich angeschlagen nach vorne. Das hingegen ist eine weitere Einladung an Drake, der einen zweiten Schlag mit dem Basey landen kann. Auf den Rücken, sodass der junge Mann zu Boden geht.
'Adventurer' Fox Carter bekommt das Ganze mit und will seinem Freund zu Hilfe eilen. Er und Henry schienen Damian unter Kontrolle zu haben, sodass er sich denken mag, er kann seine Prioritäten nun verschieben. Ein anderer, noch viel größerer Schatz wartet auf den Schatzjäger. Mit Gold in den Augen stürmt er auf Drake hinzu, der Fox genau so vorführen will, wie er zuvor Justus vorgeführt hat. Doch der Mann mit der großen Abenteuerlust sieht das als eben jenes, ein Abenteuer und umgeht die Fallen, wie Indiana Jones in seinen besten Zeiten. Er schlängelt sich um die Schläge herum, was Drake zu überraschen scheint. Dann kann er den ersten Schlag gegen Drake landen. Das war auch ein gutes Pfund, denn Infinity taumelt ein Stück zurück. Der Schlag ging direkt auf die Lippe. Drake prüft kurz, ob Blut in seinem Mundwinkel ist, doch dem scheint erst mal nicht so zu sein. Darüber wirkt er fast enttäuscht und ein kurzes Lächeln rennt über sein Gesicht. Angestachelt davon, dass Fox nicht so schwach ist, wie die Koreaner zuvor und gerade Justus, greift er sich ein Herz und geht den jungen Amerikaner an.
Fox jedoch gelingt es weiterhin auszuweichen und gar hier und da einen Schlag zu landen. Drake beschließt daraufhin einen Wechsel seines Plans: Der Baseballschläger geht zu Boden. Mit der Waffe ist er nicht schnell genug um gegen den Schatzjäger zu bestehen. Die Fäuste müssen es richten. Kaum hat er diese Entscheidung getroffen, gewinnt er die Duelle auf Anhieb. Man merkt direkt, dass Drake ein sehr geübter Kämpfer ist und Fox ein absoluter Greenhorn. Es dauert nur wenige Augenblicke, bis er Fox zu Boden bringen kann. Der kämpft leidenschaftlich dagegen an, doch Drake scheint eine Nummer zu groß für ihn zu sein. Fox gibt und gibt jedoch nicht auf, was Drake nach dem xten Schlag auch ein wenig zu nerven scheint. Er bringt Fox immer wieder zu Boden, doch dieser steht postwendend immer wieder auf. Drake beschließt also sich zu Fox hinunter zu beugen. Ground and Pound um ihn endgültig ins Land der Träume zu befördern. Doch das war ein Fehler.
Von der Seite rauscht Henry Phoenix Jr. an. Er hatte bis gerade noch Damian in Schach gehalten und hat jetzt das Opening bei Drake gesehen. Mit einem heran fliegen Knie gelingt es ihm, Drake von Fox herunter zu buchsieren. Doch nur eine Sekunde später stürmt Damian auf Henry ein und eine weitere Sekunde später kommt auf Finn dazu, der Bieler offenbar ausschalten konnte. Zu fünft liegen sie nun auf dem Boden, jeder kämpft irgendwie gegen jeden. Einen Meter weiter liegen Justus und Jerome, bereits gefallene Krieger, einen weiteren Meter liegt Luna, die sich nur langsam und unter Schmerzen aufzuraffen versucht. In dieser Rechnung fehlt jedoch ein Mann. Der Mann, der die Offensive startete. Gino.
Die Zwergenwalze stürmt das Geschehen und reißt Damian aus der Gruppe heraus, als würde dieser nichts wiegen und befördert ihn im Nu aus der Tumult heraus. Dann will er sich Finn schnappen, doch er und Drak haben den kleinen Hünen mittlerweile bemerkt und sie wehren sich. Ein chaotischer, sehr schwer zu durchblickender Brawl entsteht und Damian rast von hinten heran.
Russian Leg Sweep! Gino geht zu Boden. Für Damians Rücken
war das jetzt auch nicht gerade förderlich, aber er hat den
Mini-Koloss von seinen Kollegen abgehalten, also ein Win für
alle, denn genau das sorgt dafür, dass Drake und Finn
schließlich und schlussendlich die Oberhand über die
anderen gewinnen. Man könnte sagen: Attacke erfolgreich
abgewehrt.
Im Backstagebereich sieht der Betrachter, wie Thunder und der Lord of Steel sich auf den Weg zu ihrem Match gegen den Fight Club machen. Auf dem Weg treffen sie auf Mac Müll, der mal wieder ein „Opfer“ zum Interviewen sucht.
Mac Müll: „Hallo Jungs, seid ihr vorbereitet auf das Match gegen den Fight Club?“ LoS: „Ja klar. Den zeigen wir gleich wo der Hammer hängt.“ Mac Müll: „Dein Hammer, Lord?“ LoS: „Aber sicher. Der hängt gleich zwischen deren Beinen.“ Thunder: „Dann singen sie Halleluja ...“ LoS: „... aber ein paar Oktaven höher.“ Thunder: „Vielleicht sehen wir uns gleich wieder, aber wir müssen schon los.“
Ein Mitarbeiter gibt ThunderSteel ein Zeichen, dass das Match gleich beginnt.
LoS: „Unser Match beginnt gleich. Thunder, nach dir.“ Thunder: „Nun mach schon Platz, ich bin der Landvogt! Bis nachher, Mac Müll.“ Mac Müll: Viel Glück, Jungs.
Thunder geht voran und der Lord folgt ihm und Mac Müll sucht indes einen neuen Interviewpartner. Dann fadet das Bild aus.
Laura: „Das folgende Match ist unser MAIN EVENT!!! Und es ist ein No DQ Tornado Rules Match!“
Der Theme Song des Fight Club erschallt aus den Boxen der EWS-Arena. Nebel wabert über die Stage, das Licht geht aus und nur vereinzeltes Spotlight scheint auf die Bühne. Der Fight Club in ihren mausgrauen Hoodies betritt selbige. Dort verharren sie und überlassen Laura ihre Vorstellung:
Laura: „Zuerst, mit einem Gesamtgewicht von 190 Kilogramm, Jasper Randall, Drake Ackley: DER FIGHT CLUUUUUUUUUB!“
Erst jetzt bewegen sich die Rekord-Tag-Team-Champions die Stage hinab, entern das Geviert. Zentral im Ring stehend nehmen sie synchron die Hauben ihrer Hoodies in den Nacken, stoßen einen langgezogenen Schrei aus. Der Fight Club ist bereit – und wartet auf die Gegner!
Die Halle dunkelt sich und "The Dragon lies bleeding" von Hammerfall ertönt.
Ein Jubel füllt die Halle und da treten schon Thunder und der Lord of Steel durch den Vorhang. Aus den Seiten des Titantrons schießen lauter Leuchtkugeln diagonal in die Höhe und über dem Ring wird ein großes Gebilde, welches das Wort "ThunderSteel" bilden soll, hinunter gelassen. Das Gebilde leuchtet in verschiedenen Farben und funkelt dazu im Scheinwerferlicht. Die Zuschauer jubeln und kreischen und feuern die beiden Wrestler an. Der Lord trägt komplett in schwarz einen langen Ledermantel, eine Lederhose, seine Lederrüstung und Boots. Thunder trägt ebenfalls komplett in schwarz ein T-Shirt, eine normale Lederjacke, eine Lederhose und Boots.
Ride trough the valley in thunder and rain The battle is raging, redeem this domain The castle of Eden lies silent above Darkness sourround us, away we must go I look through the eyes of the world I see there's a stranger among us
Auf dem Titantron werden Bilder vom Lord of Steel, von Thunder und Parn aus früheren Matches, sowie neueren Matches gezeigt, u.a. dem Triumph gegen die Hells Angels. Außerdem erscheinen immer wieder abwechselnd zwischen den Filmsequenzen in weißer Schrift auf schwarzen Hintergrund die Worte "Storm Clouds" bzw. "ThunderSteel". Thunder und der Lord of Steel gehen langsam die Rampe herunter und schauen ernst in die Kameras, die sie auf den Weg zum Ring verfolgen. Nebenbei klatschen die beiden mit einigen Fans ab.
Awaiting a sign form above To conquer the power and the glory Enter the battle, our will to enchain Bringing us forward, defeating the pain Into the meeting with swords made of steel We're standing together, the secret reveals
Am Ring angelangt steigen Thunder und der Lord of Steel in diesen durch das zweite Ringseil hinein. Beide bewegen sich ich die Ringmitte und der Lord ruft laut und langgezogen in die Halle "Let’s daaaaaaaaaaaannnnncee!!!". Dabei legt nun ein Ringfeuerwerk los und das Gebilde aus dem Wort "ThunderSteel" erstrahlt die Halle mit einem Funkenregen, der aus allen Seiten heraus schießt. Die Zuschauer jubeln weiterhin und sind aus dem Häuschen. Dabei reißen beide Storm Clouds ihre Arme in die Höhe.
I look through the eyes of the world I know who's the Stranger among us Awaiting a sign form above To conquer the power and the glory Come across to the Promised Land Close your eyes, I will take your hand through the river of steel we'll go
Nach einiger Zeit kann man die Musik wieder hören. Thunder und der Lord of Steel legen ihre Jacke und ihren Mantel ab und zusammen reicht sie Thunder einen Offiziellen aus dem Ring heraus.
When the dragon lies bleeding Above the glory we'll carry on Now the time has come to return back home The setting sun illuminates the dead The battlefield is shining red
Die Musik verstummt so langsam und beide Storm Clouds klatschen sich ab und lassen sich unter dem immer noch bestehenden Jubel der Fans und den "ThunderSteel!"-Rufen ein Mikro geben.
LoS: „Randall, Ackley! Hey Jungs. Noch habt ihr Zeit aufzugeben. Aber das würden wir schade finden. Ansonsten hoffe ich, dass ihr eure Windeln anhabt. Aber nun gut. Es ist eure Gesundheit. Hardcore Matches waren schon immer eine Spezialität von Thunder.“ Thunder: „Das stimmt. Ich war ja nicht umsonst der Totally Outlaw Champ in der EFW.“ LoS: „Nun gut. Wenn ihr sehen wollt, wie wir den Fight Club buchstäblich den Hintern versohlen, dann gebt mir ein kräftiges ''Let's dance!!!''“
Das lassen sich die Zuschauer nicht nehmen und brüllen ganz laut „Let's dance!“ in die Halle.
LoS: „So soll es sein.“
Dann geben die beiden ihre Mikros den Offiziellen außerhalb des Rings und warten auf Kampfbeginn.
Thunder kommt hoch, reißt jubelnd die Faust gen Hallendecke! Jasper Randall rollt vom Lord of Steel, der rote Lebenssaft rinnt über seinen Kopf, tropft auf die Ringmatte. Er ist total am Ende! Die Fans sind aus dem Häuschen. Doch dann bricht eine Welt zusammen: Denn Guido Sandmann reißt den Arm Jasper Randalls, der gar nicht richtig begreift, was los ist, zum Zeichen des Sieges nach oben! Und Laura bestätigt es:
Laura: „Die Sieger des Matches: DER FIGHT CLUUUUUUUUUB!“
Und auch die Entrance Theme des FC ertönt! Ja, tatsächlich. Der Fight Club gewinnt das Match!
Pete: „Das ist ungerecht!! Sandmann hat das Cover von Thuner nicht gesehen! Das war mindestens ein Double Pin!“ Sven: „Unsinn! Sandmann kann nur das bewerten, was er sieht. Und Thunders Pinfall an Ackley geschah in seinem Rücken!“ Pete: „Aber…!“ Sven: „FINDE DICH DAMIT AB, VERDAMMT! DER FIGHT CLUB SIEGT VÖLLIG ZURECHT!“
Das müssen andere beurteilen. Thunder ist total entsetzt, diskutiert mit Guido Sandmann. Er mag es einfach nicht wahrhaben, deutet immer wieder an, dass es doch bis „drei“ war. Die Fans buhen sich die Seele aus dem Leib. Sie hassen dieses Finish abgrundtief! Randall kapiert immer noch nicht, was überhaupt los ist. Blut strömt ihm über die Stirn, der Ringboden färbt sich rot. Auch Drake Ackley ist völlig fertig, rollt sich aus dem Ring, ebenso wie nun sein Tag-Team-Partner. Der Fight Club leckt außerhalb des Rings die Wunden. Erst jetzt realisieren sie langsam, dass sie das Match gewonnen haben. Sie stützen sich gegenseitig, rappeln sich auf. Randalls blutüberströmte Fratze wirkt irgendwie surreal. In der einen Hand hält er ein Haarbüschel, das ihm zuvor flöten gegangen ist, und hält es in die Kamera…
Thunder muss sich langsam damit abfinden, dass sie das Match verloren haben – obwohl sie es ja doch gewonnen haben. Wie ärgerlich! Etwas enttäuscht blickt er den beiden Fight Clubberern hinterher, die in den Backstage-Bereich torkeln. Dann verstummt die Theme des Fight Club und Thunder kümmert sich um seinen Tag-Team-Partner Lord of Steel, dem er erst erklären muss, was hier geschehen ist. Beide wirken völlig enttäuscht, als die ersten Fans in der EWS-Arena applaudieren. Und immer mehr schließen sich an. Immer mehr applaudieren – und dann steht die EWS-Arena auf. Das nennt man Standing Ovations! ThunderSteel blicken sich gerührt um.
THANK YOU, THUNDERSTEEL! *clapclap-clapclapclap* THANK YOU, THUNDERSTEEL! *clapclap-clapclapclap* THANK YOU, THUNDERSTEEL! *clapclap-clapclapclap*
Nun sind es ThunderSteel, die den Fans applaudieren. Sie verneigen sich vor dem Publikum, die sie frenetisch feiern. Die moralischen Sieger sind ganz klar ThunderSteel! Und mit diesen beeindruckenden Bildern endet diese War Evening Ausgabe!
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Danke an alle Schreiber!!!
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